* * t Alittwoch, 2. Mär: Neue Mannhoimer Seitung Mannheimer General Anzeiger Bezugspreiſe: In Mannheim u. Um ii ſe:„Umgebung freiins Haus Haleburgh die Po monat. Ret 2, Gohne Beſtengeld eteptl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ ordetung ſchafteſtelle Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. Baftt⸗Geſchäfts telle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle. R1,4•6, aſſermannhaus).Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr.6, Aunrdegin erſtr 19/20 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ reſſe. Generalanzeiger Mannheim Erſcheint wöchentl. al. Fernſprecher 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Abend⸗Ausgabe Preis 10 Pfennig 1927— Nr. 102 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei 9 einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen —4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. 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In einer nahen Zukunft würden die Länder am Stillen Ozean Schau⸗ des des bedeutungsvollſten Weltgeſchehens werden. Dies erde von Europa noch nicht begriffen, wie es gleichfalls noch dicht einſehe, daß zur herrſchenden Weltmacht die Vereinigten taaten geworden wären. Trotzki ſtreifte ſodann den engliſch⸗ ruſſiſchen Notenaustauſch, wobei er ironiſch bemerkte, daß nicht 0. bei Rußland, ſondern umgekehrt Rußland bei Eng⸗ ind mit Rückſicht auf deſſen ſowjetfeindliche Propaganda hätte Einſpruch erheben ſollen. Deutſchland im engliſch⸗ruſſiſchen Konflikt Berliner Korreſpondent des„Daily Telegraph“ hat ͤh eutſcher amtlicher Stelle eine Mitteilung erhalten, welche mit der Behauptung des Korreſpondenten beſchäftigt, zeutſchland wünſche die Rolle eines ehrlichen Maklers zwi⸗ en London und Moskau z uſpielen. Die Mitteilung betont: 125 London und Moskau zu ſpielen. Die Miteilung betont: gibt in Deutſchland keinen englandfeindlichen Feldzug in rin: Deutſchland weiß, daß der deutſche Handel in 58 zum großen Teil von einem glatten Verlauf der voff iſch⸗chineſiſchen Beziehungen abhängt. Deutſchlands Ner⸗ ität über die engliſch⸗ruſſiſche Erregung hat mit Makler⸗ den konen nichts zu tun. Weder aus offiziellen Aeußerun⸗ noch ſonſt läßt ſich ein Beweis dafür finden, daß Deutſch⸗ daran gedacht hat, ſeine eigene Lage dadurch zu eſſern, daß es die Rolle des Schiedsrichters übernimmt.“ Ruſſiſche Spionage in Polen In Warſchau hat am Dienstag die politiſche Polizei e große, zugunſten Sowjetrußlands arbeitende alenagebande aufgedeckt. An ihrer Spitze ſtand ein ehe⸗ Wiſtrer Generalſtabsoffizier der zariſtiſchen Armee, Daniel ken renko, der unter dem Vorwand, Holzgeſchäfte zu betrei⸗ teilweiſe auch in Verkleidung das ganze Land bereiſte, Mitglimit zahlreichen Unteragenten Fühlung hielt. Bei einem Fichtoe der Bande fand man ein Paket mit Landkarten, uft von Panzerwagen, Eiſenbahnknotenpunkten, 92 75 ätzen und von verſchiedenen Flugzeugtypen. Es wur⸗ zahlreiche Verhaftungen vorgenommen. Der Kampf um Schanghai Nach den aus Schanghai in London eingetroffenen Nachrichten iſt der Verteidigungskommiſſar von Schanghai, General Lipſo Schang, eifrig bemüht, die nötigen Vorberei⸗ tungen für die Verteidigung des Schanghaier Gebietes zu treffen. Die ganze Armee Sun Schuan Fangs in Stärke von 24000 Mann ſei von Sunkiang zurückgezogen worden. An ihre Stelle treten die Schantungtruppen. Den Oberbefehl über alle Streitkräfte, die den Weg nach Schanghai verteidigen ſollen, hat General Tſchang Tſchung Tſchang in Händen. Wie die„Chicago Tribune“ meldet, geht die Abſicht des Führers der Südtruppen dahin, wie man aus den einzelnen Truppenbewegungen ſchließen könne, einen plötzlichen Vorſtoß in Richtung Nanking nördlich Schanghais zu unternehmen, um die Nordtruppen von ihrem Stützpunkt in der Provinz Schantung abzuſchneiden. Auf dieſe Weiſe würde die Schlacht⸗ front aus dem Gebiet von Schanghai nach der Weſtküſte des Taihoſees, ungefähr 150 Meilen weſtlich Schanghais, verlegt werden. Man glaubt in militäriſchen Ausländerkreiſen, daß dadurch Schanghai einige Zeit vor einem unmittelbaren An⸗ griff bewahrt bliebe. 0 Aus Schanghai wird gemeldet, daß der ſpaniſche Kreuzer Blaſoden Lego Dienstag morgen in Schanghai angekommen iſt. Doch habe er die an Bord befindlichen 150 Soldaten noch nicht gelandet. Die Engländer haben weitere Bataillone aus⸗ geſchifft. Der ruſſiſche Konſul von Schanghat hat ſich ge⸗ weigert, die Reiſepläne der Engländer zu viſieren, die mit der transſibiriſchen Eiſenbahn nach Europa zurückkehren wollten. Als Grund bezeichnete er die gegenwärtige Spannung zwiſchen England und Rußland. Korridorverkehrsfragen Wie wir kürzlich berichteten, hat die polniſche Regierung dem Senat den Entwurf eines Abkommens über die Regelung des internationalen Eiſenbahnverkehrs auf der Strecke Dir⸗ ſchau—Marienburg zugehen laſſen. In den letzten Tagen haben in dieſer Angelegenheit zwiſchen Vertretern der Danziger und der polniſchen Regierung in Warſchau münd⸗ liche Erörterungen ſtattgefunden. Dabei iſt eine eingehende Ausſprache über die vom Senat beanſtandeten poſtaliſchen Beſtimmungen des Entwurfs erfolgt. Die übrigen in einer Note des Senats aufgeworfenen Fragen wünſcht die polniſche Regierung nach den mündlichen Erklärungen ihrer Vertreter auf dem Schriftwege zu behandeln. Auch über die poſtaliſchen Beſtimmungen des Entwurfs wird die polniſche Regierung ſich auf dem ſchriftlichen Wege noch endgültig äußern. Churchill über Deutſchland im Krioge in denglands langjähriger Marineminiſter Churchill läßt erſ eſen Tagen ein umfangreiches Werk über den Weltkrieg mit Das Schlußkapitel daraus endet nach der„Times“ ult folgenden Betrachtungen: ſei Es wird ſicherlich nicht die Aufgabe unſerer Generation ein endgültiges Urteil über den großen Krieg abzugeben. ober eutſche Volk iſt beſſerer Erklärungen würdig als jener urch lächlichen Behauptung, daß ſein Widerſtand urch feindliche Werbetätigkeit unterwühlt worden ſei. Wenn deutschen ettiakeit wirkſam war, ſo lag das daran, daß ſie in ließ 80 Herzen ein Echo erweckte und Beſorgniſſe kommen ſchaß de von Anfang an in ihnen geſchlummert hatten. So ge⸗ zahle es, daß, als vier Jahre der Blockade und Kämpfe gegen 1 engaßige Ueberlegenheit und überragende Hilfskräfte den rebe Sgeiſt des deutſchen Volkes untergraben hatten, die ner giſchen Einflüſterungen des Gewiſſens zur ausgeſproche⸗ Rei einung von Millionen wurden. Dennoch gibt es im der menſchlichen Kraft keine ihrer Entfaltun⸗ gen j 0 Bu in der Geſchichte, die dem Ausbruch des deutſchen Deutſ ans gleichgekommen wäre. Vier Jahre lang hat und 85 die fünf Kontinente der Welt zu Land, zu Waſſer deere er Luft bekämpft und ihnen getrotzt. Die deutſchen haben haben ihre ſtrauchelnden Bundesgenoſſen geſtützt. Sie haben auf dieſem Kriegstheater mit Erfolg eingeariffen. Sie ihren überlegen auf erobertem Gebiet geſtanden, und ſie haben als 10 einden mehr als zweimal ſo viel Blutverluſte zugefügt, findun ſelbſt erlitten haben. Um ihre Stärke und ihren Er⸗ war es adeiſt zu brechen und ihren Kriegswillen zu ſchwächen, de in Trtven dig, alle großen Nationen der Menſchheit gegen Hilfskräfteffen zu führen. Große Bevölkerungen, unbegrenzte 5 äfte, maßloſer Opfergeiſt, die Seeblockade, alles konnte wurden ite lang nicht gegen ſie ankommen. Kleine Staaten wurde in dem Ringen niedergetreten, ein mächtiges Reich an z unkenntliche Fragmente zerſchmettert, und nahezu vergoſſ! 9 Millionen Menſchengingen unter oder H ſſen ihr Blut, ehe das Schwert aus ihrer furchtbaren ſchicht gewunden war. Wahrlich, ihr Deutſchen, für die Ge⸗ e iſt das genug! 2 Handelt ater Letzt fragt Churchill:„War dies nun das Ende? ſiunloſen ſich nur um ein Kapitel in einer grauſamen und gedpfert Geſchichte? Wird eine neue Generation wiederum alltern werden, um die ſchwarzen Rechnungen zwiſchen wieder 1 15 Teutonen zu begleichen? Werden uunſre Kinder ſich der 285 und in verwüſteten Gebieten ſeufzen, oder wird Beiſt der Verſöhnung endlich durchſetzen?“ Der Wahrheit die Ehre Unter der Ueberſchrift„Der Wahrheit die Ehre“ befaßt ſich der„Revaler Bote“ mit den Feiern aus Anlaß des 0. Jahrestages des Eſtländiſchen Freiſtaates. Das Blatt ſchreibt hierzu u..: Von offiziellen Rednern iſt der Tapferkeit der eigenen Truppen, der Unterſtützung durch das verwandte Finnland und die alliierten und verbündeten Mächte gedacht worden. Doch von keinem Redner von eſtländiſcher Seite iſt eines Landes und eines Faktors gedacht worden, ohne deſſen Mitwirkung wir keinen eſtniſchen Staat heute hätten, ſondern nur einen Teil des bolſchewiſtiſchen roten Rußlands bildeten: Deutſchlands und des feldgrauen deutſchen Heeres. Die Lage war 1918 wahrlich hoffnungslos und ver⸗ zweifelt. Der bolſchewiſtiſche Terror griff immer weiter um ſich. Da ſchlug die Stunde des deutſchen Einmarſches. Feld⸗ graue Soldaten opferten ihr Leben, um die Bolſchewiſten aus dem Lande zu treiben. Ohne den Eingriff Deutſchlands und des deutſchen Heeres in den Kampf zwiſchen Bolſchewis⸗ mus und abendländiſcher Kultur an den Geſtaden des bal⸗ tiſchen Meeres würde es keine eſtländiſche Selbſtändigkeit geben. Dieſe hiſtoriſche Tatſache werde auch von denen anerkannt werden müſſen, die aus politiſchen Tages⸗ gründen glauben, über dieſes gewaltige hiſtoriſche Geſchehen mit Stillſchweigen hinweggehen zu können. Die deutſche Delegation für Genf Berlin, 2. März.(Von unſerem Berliner Büro.) Die deutſche Delegation für Genf ſetzt ſich nun, wie bekannt wird, aus folgenden Herren zuſammen: Geleitet wird die Delegation von dem Reichsaußenminiſter Dr. Streſe⸗ mann, Staatsſekretär von Schubert, Miniſterialdirektor Gauß und Geheimrat von Bülow. Außerdem ſetzt ſie ſich aus den Herren Geheimrat Zechlin(nicht zu verwechſeln mit dem Miniſterialdirektor gleichen Namens, deſſen Bruder er iſt) als Referent für Polen, Legationsrat Voigt für das Saargebiet, Geheimrat Hemmen für Wirtſchaftsfragen, Geſandter Freytag für Minoritätenfragen, Legationsrat Boltze und Legationsrat Redlhammer. Rückgang der engliſchen Arbeitsloſigkeit — London, 2. März. Nach einer Mitteilung des Arbeits⸗ miniſteriums iſt in der am 21. Januar abgelaufenen Berichts⸗ woche die Zahl der Arbeitsloſen ganz erheblich geſunken und zwar um 74117 auf 1 196 100. Die Zahl iſt jetzt nur noch um 70 340 höher als vor einem Jahr. Die Regierungskriſe im Saargebiet (Von unſerem Saarbrücker Vertreter) Daß England, wie verlautet, den Poſten des Saarprä⸗ ſidenten weiterhin für ſich beanſprucht und als Nachfolger von Stephens wiederum einen Kanadier, den früheren Finanz⸗ direktor des Völkerbundes, Sir Herbert Ames, vor⸗ ſchlägt, dürfte allſeitig als eine Befreiung von mancherlet Verlegenheiten(mindeſtens in der Stille) begrüßt werden, die die verblüffende Demiſſion des jetzigen Inhabers 14 Tage vor dem Genfer Zuſammentritt des Völkerbundsrates aus⸗ gelöſt hat. Stephens, der anfangs ungeſchminkt, neben der ärztlichen Diagnoſe auf Diabetes, ſeinen amtlichen„Aerger“ als Ur⸗ ſache des Verzichts preisgab, hat— anſcheinend auf„diplo⸗ matiſche“ Weiſung ſeines Heimatſtaates— neueſtens jeglichen politiſchen Grund beſtritten. Schon durch die auseinandergehen⸗ den Gutachten über die Frage der franzöſiſchen Trup⸗ pen im Saargebiet, war der bei heutiger Zuſammen⸗ ſetzung der Regierungskommiſſion inhärente Zwiſt vor aller Welt offenkundig geworden. Neben dieſem kitzligen Problem des franzöſiſchen Preſtiges ſtand eine bedeutſame Geld⸗ frage, in der Frankreich ſich als beſonders empfindlich er⸗ weiſt, unmittelbar vor der Entſcheidung. Ende Februar war der äußerſte Termin für die Kündigung des famoſen „Steuerausgleichs“, in dem der ſcheidende Rault durch das unerhörte Kunſtſtück der Kapitaliſierung der ſaarlän⸗ diſchen Arbeitskraft, den Steueranteil des franzöſiſchen Berg⸗ fiskus auf etwa ein Drittel der durch das Verſailler Saarſtatut bedingten Höhe herabgedrückt hatte. Stephens, der als friſch⸗ ernannter Saarpräſident zum vorjährigen Termin die Kün⸗ digung unterließ, hatte ſich inzwiſchen den Vertretern der Saarbevölkerung gegenüber für die Außerkraftſetzung dieſes Roßtäuſchertricks eines„Staatsvertrags“ feſtgelegt und ſtark gemacht. Beim Herannahen des Termins erhob aber das zur Verteidigung der franzöſiſchen Saarausbeutung berufene Triumvirat alle denkbaren Schwierigkeiten, ſodaß der Eng⸗ länder auf dem Präſidentenſtuhl dieſer Mehrheit gegenüber nicht durchzudringen vermochte, zumal Finanzweſen und Wirtſchaftspolitik des Saargebiets vorſorglich dem franzöſi⸗ ſchen Kommiſſar überantwortet ſind. Auch ſonſt ſuchte letzterer, der mit allen Waſſern gewaſchene Helfer und Neffe Raults, im Bunde mit der noch immer frankophil überfremdeten oberſten Bürokratie, den engliſchen Saarpräſidenten mit ſyſtematiſchem Raffinement von der Selbſtbearbeitung und Entſcheidung der wichtigſten Regierungsaufgaben fernzuhalten, indem die we⸗ ſentlichen Eingänge erſt nach Vorbereitung in einem engeren Ausſchuß an den Präſidenten gelangten. Man wird es des⸗ halb menſchlich begreiflich finden, wenn der Nordamerikaner Stephens, der es„garnicht nötig hat“, die Bürde eines ſo un⸗ dankbaren Amtes, zumal in einem geſellſchaftlich recht wenig angenehmen Milieu, abzuſchütteln trachtet. Mit ſeiner Demiſſion erhob ſich ſofort ein Knäuel von Verwicklungen. Erſtens: wer ſollte künftig Saarpräſi⸗ dent werden? Zweitens: wer ſollte den Platz von Stephens als Regierungsmitglied einnehmen? Drittens: wie ſollte überhaupt die geſamte Regierungskommiſſion, deren ſämtliche Mandate in der März⸗Tagung des Völkerbundsrates zur Er⸗ neuerung ſtehen, für ein weiteres Jahr zuſammengeſetzt werden? Auffällig mochte von vornherein ſein, daß weder von Berlin noch aus dem Saargebiet ein deutſcher Anſpruch auf die Beſetzung des Saarpräſidiums mit Nachdruck geſtellt wurde. Vielmehr wurde gefliſſentlich unterſtrichen, daß für die deutſche Sache die künftigen Mehrheitsverhältniſſe in der Saarregierung, d. h. die Beſeitigung des zahlenmäßigen Uebergewichts Frankreichs wichtiger ſei, als die nationale Beſetzung des Präſidiums. Es wäre wohl auch als eine Jronie der Weltgeſchichte zu bezeichnen geweſen, wenn das derzeitige ſaardeutſche Mitglied der Regierungs⸗ kommiſſion, das als Favorit Raults in dieſe Stellung empor⸗ gekommen war, nunmehr als„Verteidiger des Deutſchtums“ hätte durch die Reichsregierung und die Sagrparteien bean⸗ ſprucht werden ſollen. Andererſeits richtet ſich der einmütige Wunſch der Saarbevölkerung auf die Entfernung des ſeit 7 Jahren wegen ſeiner oſtentativen Deutſchfeindlichkeit und Arbeiterpolitik unbeliebten Belgiers Lambert. Gerade deſſen Anciennitäts⸗„Anſpruch“ wurde ſogleich in der franzö⸗ ſchen Preſſe vorgeſchoben, in zweiter Inſtanz auch der franko⸗ phile Tſcheche Veezenſki genannt, wobei unwillkürlich der ſo⸗ fortige Verdacht aufſtieg, daß die Präſentation dieſer beiden „Unmöglichen“ und„Unerwünſchten“ franzöſiſcherſeits nur zu dem Zwecke unternommen wurde, um dieſe nach Locarno⸗ Thoiry undenkbaren Kandidaturen gegen anderweitige Kon⸗ zeſſionen, alſo in erſter Linie in der franzöſiſchen Beſatzungs⸗ frage, zurückzuziehen. Die Aufrechterhaltung des engliſchen Anſpruchs auf das Saarpräſidium würde demnach die Fortſetzung der bisherigen nationalen Zuſammenſetzung der Regierungskommiſſion be⸗ deuten, falls der Völkerbundsrat ſich nicht, entſprechend dem einhelligen Begehren der Saarbevölkerung, zum Austauſch mindeſtens des Belgiers durch einen Kriegs⸗ neutralen entſchließen ſollte. Das Weſentliche, um das es ſich augenblicklich in deutſchem Sinne handelt, iſt der Brucch mit der ſeit 7 Jahren andauernden franzöſiſchen Be⸗ einfluſſung der Saar⸗Geſchicke im Namen und unter demn Vorwande des Völkerbundes! Dieſe Etappe der Eut⸗ wicklung iſt es, um welche jetzt in Genf deutſcherſeits ge⸗ kämpft werden muß, wobei das Saargebiet ſich erſtmals in der glücklichen Lage befindet, daß ſeine Intereſſen vor dem Völkerbund durch die Stimme des Mutterlandes verteidigt werden. 2. Seite. Nr. 1 727J4SSFFFTFEFFTETCTCTC0ͤ ͤ A Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Mittwoch, den 2. März 1927 Die Saarpräſidentenfrage Wie der Genfer Berichterſtatter der„Saarbrücker Landes⸗ zeitung“ mitteilt, ſoll ſich die bereits dementierte Nachricht, daß der Kanadier Ames zum Nachfolger des zurücktretenden Präſidenten der Saarregierung, Stephens, auserſehen ſei, ſcheinbar doch bewahrheiten. In engliſchen Völkerbundskreiſen ſei man der Meinung, daß, falls ein Engländer für dieſen Poſten vorgeſehen ſei, dies nur ein Kanadier ſein könne. Ames, der im 60. Lebensjahr ſteht, ſoll ſehr wohlhabend ſein und die deutſche Sprache etwas beherrſchen. Es ſei ein tüchti⸗ ger Verwaltungsbeamter, der von 1914—1919 dem kanadiſchen Parlament angehörte und von 1919—1926 den Poſten eines — der Wirtſchaftsabteilung des Völkerbundes be⸗ eidete. Verkehrskommiſſion des Völkerbundes Die Verkehrskommiſſion des Völkerbundes iſt am Diens⸗ tag zu ihrer zehnten Sitzung zuſammengetreten. Zum erſten Male hat ein deutſches Mitglied, Geſandter Dr. See liger, daran teilgenommen. Den Vorſitz führte der kubaniſche Ge⸗ ſandte in Berlin, Aguero. Vertreten ſind die fünf ſtändigen Ratsmitglieder und 13 von der Verkehrskouferenz namentlich ausgewählte Perſönlichkeiten. Auch ſind die Generalſekretäre der Rheinkommiſſion und der beiden Luftverkehrskommmiſ⸗ ſionen erſchienen. Eine Anzahl Unterkomitees hat bereits am 25., 26. und 28. Februar mit Sonderberatungen begonnen. Die Verkehrskommiſſton ſoll außer der Prüfung der Arbeiten die ſehr zahlreichen übrigen Unterkomitees, beſonders die dritte allgemeine Verkehrskonferenz norbereiten, die im Auguſt in Genf zuſammentreten wird. Zu den vielen Einzel⸗ fragen gehört auch die Schiffahrt auf dem Memelfluß, die für das Memelland und die Stadt Memel ſehr wichtig iſt. Norwegen ratifiziert die Schiedsverträge Der Storthing hat die Regierung ermächtigt, die Schieds⸗ verträge mit den übrigen ſkandinaviſchen Ländern zu ratifi⸗ zieren. Dieſe Verträge ſind vor mehr als Jahresfriſt von dem damaligen bürgerlichen Linkskabinett abgeſchloſſen wor⸗ den. Der Storthing hatte die Ratifizierung ſeinerzeit ver⸗ tagt, weil ihm dieſe Verträge zu weitgehend erſchienen. Sie umfaſſen nämlich alle entſtehenden Streitfälle, auch Integri⸗ täts⸗ und Souveränitätsfragen und geben inſofern dem inter⸗ nationalen Schiedsgerichtsverfahren eine neue Bedeutung, als ſie beſtimmen, daß das Schiedsgericht nicht nur nach dem Buchſtaben, ſondern nach Recht und Billigkeit entſcheiden ſoll. Die ungariſch⸗ italieniſche Annäherung Der ungariſche Miniſterpräſident hat einen beſonderen Delegierten Muſſolinis empfangen. Angeblich fand wegen der Ueberlaſſung Fiumes als Hafenſtadt an Ungarn eine Ausſprache ſtatt. Bekanntlich ſteht eine Romreiſe des ungari⸗ ſchen Miniſterpräſidenten bevor, an die große außenpolitiſche Hoffnungen geknüpft werden. Die Finanzverhandlungen mit Numänien — Berlin, 2. März.(Von unſerem Berliner Büro.) Seit längerer Zeit ſind, worauf wir bereits hindeuteten, deutſch⸗ rumäniſche Finanzverhandlungen im Gange. Sie tragen in⸗ deſſen vorläufig noch keinen amtlichen Charakter. Die Dinge liegen vielmehr nach unſerer Kenntnis ſo, daß vorerſt ernſt⸗ hafte Beſprechungen zweier Vertrauensperſonen zwiſchen Ber⸗ lin und Bukareſt ſtattgefunden haben. Dieſe Konferenzen die⸗ nen auf der einen Seite dem Zweck, die noch teilweiſe vom Kriege her datierenden Streitpunkte zwiſchen Deutſchland und Rumänien zu bereinigen, auf der anderen aber gewiſſe Wünſche der rumäniſchen Regierung auf ihre Realiſierbarkeit hin zu prüfen, Wünſche, die ſich namentlich auf den Wiederaufbau der ſehr derangierten Eiſenbahn erſtrecken. Die ganze Angelegen⸗ heit iſt mithin über das Stadium der Vorbeſprechungen bisher noch nicht herausgekommen. Auflöſung der türkiſchen Ausnahmegerichte Halbamtlich wird aus Angora gedrahtet, daß das unter dem Namen Unabhängigkeitsgericht bekannte revolutionäre Ausnahmegericht aufgelöſt wird. Die Regierung beantragt bel der Nationalverſammlung, das Mandat der⸗ Ausnahme⸗ richter, das anfangs März abläuft, nicht zu erneuern. Die Regierung begründet ihren Antrag mit dem Hinweis auf die volle innere Ruhe. Das Sondergericht für Oſtanatolten wird die noch ſchwebenden Aufſtandsprozeſſe zu Ende führen. Das Sondergeſetz zum Schutze der Republik bleibt vorläufig in Kraft, doch werde die Strafverfolgung auf Grund des Geſetzes durch die normalen Gerichte erledigt. Stͤprechkunſt und Bühne Von Richard Weichert, ̃ Intendant des Schauſpielhauſes Frankfurt a. M. Die Klage über Verfall der Sprechkunſt iſt ſo alt wie die Klagen über den Niedergang des Theaters überhaupt. Wer der Bühnenkunſt ſeine Lebensarbeit widmet, an ihre Unvergänglichkeit glaubt, ihrem Zauber mit allen Nerven und Sinnen verfallen iſt, wird an die Wahrheit dieſer un⸗ kenden Weisſagungen nicht glauben; aber wer in praktiſcher, alſo Berufsabeit, am Aufſtieg des Theaters mitwirkt, muß offen und eindringlich bekennen: die Klage über unzuläng⸗ liche Sprechkunſt iſt berechtigt. Zumal vor den Anforde⸗ rungen der klaſſiſchen Werke, aber auch vor dem modernen Drama, wo es erhöhte Wirklichkeit gibt, verſagt der ſprach⸗ liche Ausdruck des heutigen Schauſpielers ſo empfindlich, daß feinnervige Menſchen Dichterwort oft lieber leſen, als es im Rampenlicht qualvoll mißhandelt hören. Zuhörer und Kunſt⸗ richter bemängeln immer wieder die ſprachliche Verwilderung und ſie ganz ehrlich zuzugeben, bringt uns weiter als ſie hochmütig⸗nichtachtend zu überhören. 0 Geht man aber den Urſachen nach— und das iſt ja wohl nötig, um Mängel abzuſtellen— ſo glaube ich, daß man dem Spielleiter zu Unrecht dieſen Schaden, wie es ſo oft der Kunſtrichter tut, auf die Schuldrechnung ſchreibt. Wer die innere Arbeit des Theaters kennt, weiß, daß nicht die falſche Einſtellung der Spielleiter die Schuld krägt, ſondern daß die Urſachen tiefer liegen; einmal in der Zwieſpältigkeit der Schaubühne(wovon noch zu reden ſein wird), zum andern im Nichtwiſſen des Schauſpielers um die Geheimniſſe der Sprache; denn manch einer glaubt, im Beſitz einiger ſprach⸗ techniſcher Fähigkeiten, ſchon Prieſter am Wort zu ſein, wo wo er kaum erſt Diener iſt. Beſonders darüber ſei einmal rückhaltlos offen geſprochen! 75 Denn unter der mangelnden Sprachmeiſterung leidet nicht Zuhörerſchaft oder Preſſe nur, ſondern darunter leidet vor allem der weſenhaft künſtleriſche, ſchöpferiſche Spielleiter, der vexrantwortliche Leiter des ſeltſam eigenwilligen Dinges: Auf⸗ führung; leidet der, der mit innerem Ohre eine Dichtung klingen hörte, und nun durch die Stimme des Schauſptelers, edelſtes Werkzeug ſeiner Arbeit, ſein Geſchichte hörbar in ttzhearatiſche Wirklichkett umſetzen will. Die Qual dieſes empfindſamen Erdbebenmelders Spielleiter iſt meiſt größer, als die gepeinigten Dichter⸗, Zuhörer⸗ und Kunſtrichter⸗ Nerven wiſſen oder ahnenn miniſters Erzberger wandelt, Schiller, Goethe, Kleiſt, Hölderltn. Zentrum und Vayriſche Vollspartei Unter den Gründen, die für die Rechtsſchwenkung des Zentrums maßgebend geweſen ſind, ſpielte die Rück⸗ ſicht auf die Bayeriſche Volkspartei eine bedeutſame Rolle. Der Streit, der zwiſchen der Bayeriſchen Volkspartei, d. h. dem Bayeriſchen Zentrum und dem Reichszentrum ausge⸗ traven wurde, iſt namentlich von den hohen Würdenträgern der katholiſchen Kirche ſtets mit großem Unbehagen verfolgt worden. In der Pfalz haben die beiden Parteien Kandi⸗ daten gegeneinander aufgeſtellt und ſich im Wahlkampf nicht gerade glimpflich behandelt. Durch eine Rechtsſchwenkung mußte das Zentrum der Bayeriſchen Volkspartei von ſelbſt wieder näher kommen. Von dieſem Geſichtspunkte aus haben geiſtliche Kräfte ſehr ſtark an der taktiſchen Wendung des Zentrums mitgearbeitet. Sie ſahen dabei eine Entwicklungs⸗ möglichkeit vor Augen, die Zentrum und Bayeriſche Volks⸗ partei wieder zuſammenführen und damit die Stoßkraft des Zeutrums außerordentlich ſtärken kann. Im Hinblick auf dieſe Ausſichten wird man auch in anderen Parteikreiſen gut daran tun, die neue Entwicklungsmöglichkeit aufmerkfam azu verfolgen. Die Bayeriſche Volkspartei iſt im November 1918 aus dem Zentrum hervorgegangen, d. h. ſie hat ſich damals als Partei neben dem Zentrum gebildet, um das Bayernland als ihre Domäne in Anſpruch zu nehmen. Die Trennungs⸗ gründe waren gewichtiger Natur. In jener Zeit, in der das Reich in ſeinen Fugen krachte, erwachte in Bayern das Landesgefühl wieder mit beſonderer Stärke. Aber es kam doch auch noch ein anderer, gewichtiger Grund in Betracht. Man hielt in Bayern angeſichts des allgemeinen Zuſammen⸗ bruchs an dem nationalen Gedanken feſt und leiſtete der Demoraliſation kräftigen inneren Widerſtand. Das furcht⸗ bare Erlebnis der Münchener Räterepublik verlieh dem nationalen, revolutionsfeindlichen Gedanken in Bayern eine beſondere Stärke. So kam es, daß die Kluft zwiſchen der Bayeriſchen Volkspartei und dem Zentrum ſich erweiterte und vertiefte. Die Bayern proteſtierten in Weimar gegen den Verſailler Vertrag, für deſſen Annahme das Zentrum ein⸗ trat, ſie proteſtierten nicht minder entſchieden gegen die zen⸗ tral angelegte neue Verfaſſung, an deren Zuſtandekommen das Zentrum einen hervorragenden Anteil hatte. Die Bayeriſche Volkspartei unter dem Prälaten Leicht und das Zentrum unter der Führung Er zbergers wurden Anti⸗ poden, die nicht nur taktiſch ihre eigenen Wege gingen, ſon⸗ deru ſich auch grundſätzlich ſcharf bekämpften. Noch in dem Wahlaufruf vom 7. November 1924 zu der damals bevor⸗ ſtehenden Reichstagsneuwahl am 7. Dezember fragte die Bayeriſche Volkspartei die bayeriſchen Wähler und Wähler⸗ innen, mo ſie kämpfen wollten.„Auf der Seite der Revolu⸗ tion? Im Lager der Linken?“ Und die Autwort lautete: „Nein, nein, nein!“ Inzwiſchen hatte das Zentrum es ſich im Lager der Linken ſo heimiſch gemacht, daß man kaum für möglich hielt, es werde ſich jemals von den Sozialdemokraten wieder trennen können. Was bedeutet unter dieſen Umſtänden die Wiederannähe⸗ rung der beiden Parteien, die vielleicht in abfehbarer Zeit zu einer völligen Verſchmelzun g führen wird? Sie bedeutet, daß das Zentrum ſich recht beträchtlich nach rechts gedreht hat. Denn die Bayeriſche Volkspartei hat ſich in keiner Weiſe geändert. Sie hat gewiſſe funere Widerſtände überwinden müſſen, ehe ſie der Politik von Locarnd und Geuf Gefolgſchaft leiſtete. In der Beurteilung der Revolution und ihrer. Errungenſchaften und in der Bewertung des monarchiſchen Prinzips ſteht ſie aber heute noch immer auf demſelben Standpunkte wie in ihrer Gründungszeit. Man kann natürlich nicht erwarten, daß die Reichstagsfraktion des Zentrums von heute auf morgen aus einem Saulus zu einem Paulus wird. Mit einer Verſchmelzung wird es vor⸗ läufig wohl auch noch gute Weile haben. Aber auch die Gründung einer parlamentariſchen Arbeitsgemeinſchaft zwiſchen den beiden Parteien bedeutet ſchon nicht mehr und nicht weniger als die äußere Angliederung eines rechten Flügels an die Zentrumsfraktion, in der der linke, gewerk⸗ ſchaftliche Flügel, bisher ſo gut wie ausſchlaggebend war. Für Verdoppelung darſtellt. gleich den Wünſchen der Länder Zugeſtändniſſe zu machen be⸗ reit iſt. Er iſt vom Zentrum offenbar nach vorherigem Uebereinkommen mit der Bapyeriſchen Volkspartei zum Reichsfinanzminiſter deſigniert worden. In der Figur dieſes Mannes hat die Aunäherung des Zentrums und der Baye⸗ riſchen Volkspartei gewiſſermaßen ihre Schatten vorausge⸗ worfen. Denn ſo erfreulich die Loslöſung des Zentrum⸗ von der unentwegten Geſinnungsgemeinſchaft mit links auch ſein mag— aus lauter Lichtſeiten beſteht die Wiederannähe⸗ rung von Bayeriſcher Volkspartei und Zentrum nich.t Die oberſchleſiſche Kohleninduſtrie Dies⸗ und jenſeits der Grenze Der Verluſt der ausländiſchen Abſatzgebiete, die während des Bergarbeiterausſtandes in England für die poln iſchen Kohlen gewonnen worden ſind, macht ſich bereits ſehr be⸗ merkbar. Die Gruben fangen an, Arbeiter in großer Zahl au entlaſſen; allein die Gieſche⸗Geſellſchaft will in dieſen Tagen 650 Grubenarbeiter, das ſind etwa 10 Prozent der Geſamt⸗ belegſchaft, abbbauen. Audere Betriebe haben bereits Ent⸗ laſſungen vorgenommen, oder treffen Vorbereitungen dazu, ſodaß man damit rechnen kann, daß in abſeybarer Zeit die rund 16000 Grubenarbeiter, die während des engliſchen Streiks mehr eingeſtellt worden ſind, wieder entlaſſen werden und allmählich der Tiefſtand von rund 70000 Arbeitern ins⸗ geſamt wieder erreicht werden wird. In Deutſch⸗Oberſchleſien entwickelt ſich im Ge⸗ genſatz zu den Verhältniſſen im abgetretenen Gebiet die Koh⸗ lenförderung und der Kohlenabſatz weiter ausgezeichnet. Zur Zeit der Teilung Oberſchleſiens betrug die Tagesförderung im deutſch gebliebenen Teil 20 000 bis 28 000 Tonnen. Jetzt iſt ſie auf rund 70 000 Tonnen geſteigert worden. Die Geſamtför⸗ derung betrug im Monat Januar ründ 1616 000 Tonnen, im Dezember 1926 1572 000 Tonnen. Die Zahl der Grubenarbei⸗ ter hat ſich gegenüher der Zeit der Teilung um rund 10 000 au 50000 vermehrt. Die Leiſtung pro Mann und Schicht beträgt 13 Tonnen, was gegenüber dem tiefſten Stand mehr als eine Die Haldenbeſtände ſind kaum nen⸗ nenswert. Im Januar betrugen ſie 19000 Tonnen Kohle und 57 000 Tonnen Koks, während in Oſt⸗Oberſchleſien ſich die Be⸗ ſtände, die während des engliſchen Streiks nahezu abgebau werden konnten, ſchon wieder bedenklich einer Millionen Ton⸗ nen nähern. Letzte Meldungen Sitzung des Reichskabinetts Berlin, 2. März.(Von unſerem Berliner Büre Das Reichskabinett hält heute nachmittag eine Sitzung der es ſich aber lediglich mit laufenden Angelegenheiten be faſſen wird. Eine Rede Marx im Rundfunk — Berlin, 2. März. Gelegentlich des heute ſtattfindenden Empfangsabends des Berliner Verbandes der auswärtiger Preſſe wird Reichskanzler Dr. Marx das Wort ergrelfen. Seine Rede wird auf die beiden Berliner Sender und auf 35 Sender von Köntgswuſterhauſen übertragen werden, ſo che mau ſie in ganz Deutſchland vernehmen kann. Die Anſprache des Reichskanzlers beginnt pünktlich 9 Uhr 30. Staatsmittel für die franzöſiſchen Arbeitsloſen 4 —.Paris, 2. März. Die Finanzkommiſſion der Kamm, unter Vorſitz Malvys hat den Geſetzentwurf über die Bere 5 ſtellung eines Kredits von vierzig Millionen Fran⸗ ken für die Arbeitsloſen⸗Unterſtützung angenommen. 51 Opfer des engliſchen Bergwerkunglücks — London, 2. März. Die Rettungsverſuche zur Befreiung e der durch die Exploſion in dem Bergwerk von Ebbed 8 eingeſchloſſenen Bergleute wurden geſtern abend wieder a das Zentrum und die Bayeriſche Volkspartei wird ſchon die Wiederannäherung von großem Nutzen ſein. Die vereinte Stärke, die ſie dann in die Wagſchale werfen können, beläuft ſich auf 88 Mandate. anſtelle der bisher getrennten Fraktionen pon 60 und id Mitgliedern. Das Schwergewicht des Zen⸗ trums wird dadurch natürlich verſtärkt werden. Die Partei des Herrn Marx wird dieſen Zuwachs an Einfluß aber durch gewiſſe Kursänderungen erkaufen müſſen. Mit der Bayeriſchen Volkspartei gals taktiſchen, rechten Flügel wird das Zentrum der Linken keine großen Zuge⸗ ſtändniſſe mehr machen können. Es wird feſter mit der neuen Megierungsgemeinſchaft verbunden ſein. Es wird aber auch dem Charakter der Bayeriſchen Volkspartei als einer Landes⸗ partei viel mehr Rechnung tragen müſſen als bisher. Es iſt ſicher kein Zufall, daß es als neuen Finanz⸗ miniſter den früheren badiſchen Finanzminiſter Dr. Keö hler präſentiert hat, der nicht in den Spuren des Reichsfinanz⸗ ſondern bei dem Finanzaus⸗ Welches iſt die Aufgabe der Bühne, ihre ideale Aufgabe, d. h. dann, wenn ſie der Kunſt, alſo der Erhebung des Her⸗ zens dient? Doch wohl nichts anderes als„ſichtbare und hörbare Geſtaltung eines Erlebniſſes, gebunden an ge⸗ ſchriebhene oder gebruckte Wortdichtung“. Das Theater hat alſo Hörbares und Sichtbares zu geben, es wendet ſich dem⸗ gemäß an Ohr und Auge— letzteres zu Unrecht beſtritten; denn nicht ohne tieſern Sinn ſpricht man von„Schaubühne“. — Aber mit der Aufdeckung dieſer doppelten Aufgabe iſt zu⸗ gleich die Zwieſpältigkeit des Theaters angerührt. Das Theater iſt immer da in Gefahr, wo Sichtbares das Hörbare erdrückt oder wo Hörbares das Sichtbare verdeckt. Die gleiche Aufgabe iſt dem Schauſpieler geſtellt: auch er wendet ſich an Aug und Ohr. Wer eines auf Koſten des an⸗ dern vernachläſſigt, iſt irrender Halbkünſtler; wer nur„zum Auge ſpricht“ iſt„Mimiker“, wer nur„ans Ohr ſich wendet“, iſt„Rhetoriker“, Redner, Sprecher, aber nie das, was der vollkommene Schauſpieler ſein muß:,Geſtalter. Für das Auge iſt nun genug und übergenug getan. Das Ohr kommt dabei ſo kurz, daß in der Tat für das Theater die Gefahr der Veräußerlichung beſteht, heute ſtärter als zu den Zeiten der Meininger oder der großen Regieleiſtungen Reinhardts, denen man beiden allzu ſtarke Bildwirkungen vorwarf. Der am Film geſchulte heutige Darſteller, oft meiſterhaft in der beredten Stummheit, hat wenig Ohr und wenig Kehle für Sprachmuſik. Der durch techniſchen Auf⸗ wand verwöhnte Spielleiter erliegt der Gefahr, ſich ſelbſt zum „Arrangenr“ zu erniedrigen, nur nach Bildhaftigkeit zu ſtreben, Gruppen zu ſtellen, ſtatt alle Bewegung aus dem innern ſprachlichen Rhythmus der Dichterworte heraus⸗ zubhören. Den weſentlichen Schauſpielführern iſt dieſe Ge⸗ fahr bekannt; ſie zu beſiegen, dazu gehört aber die Mitarbeit des Schauſpielers, der ſchon in ſeiner Vorbildung von Grund auf anders geleitet werden muß als heute, wo dramatiſche Lehrer und Schauſpielſchulen ihm etwas fachgemäße Hand⸗ fertigkeit mit auf den Weg geben. So erhält der Spielleiter als verfügbaren Beſtand im Glücksfalle gut ſprechende kön⸗ nende Techniker. Aber künſtlerſſch Sprechen iſt etwas ganz anderes, unendlich Schwereres, als das bißchen Kunſtſertig⸗ keit deutlich und klangvoll vorzutragen, das heutzutage der dahingende 9 genommen, als das Bergwerk von Gaſen frei war. glaubt man nicht, daß einer der eingeſchloſſenen Bergarbe, 1 noch am Leben iſt. Dadurch würde ſich die Zahl der Ve 2 unglückten auf 51 erhöhen. Der engliſche König und 50 Königin haben in Telegrammen ihr Beileid zu den z1 Bergwerksunglücken ausgeſprochen. 4 Die Grippe in England mit — London, 2. März. Das Hygieneminiſterium teilt 23 daß letzte Woche in den 105 größten Städten Englands Perſonen an Grippe geſtorben ſind. Rücktritt Kellogs? Staatsſekretär Kellog hat eine mehrwöchige zurtg velſe angetreten, die mit ſeinem bevorſtehenden Rücktritt die wurde ˖ Verbindung wird. Von amtlicher Seite iert. uslegung der Beurlaubung Kellogs dementie Aus grundlegend anderer Einſtellung heraus vorbereitende Sprachſchulung des angehenden Schauſbdeut⸗ des Schauſpielſchülers, erfolgen; denn mit Klarheit, ſelbſt lichkeit, Klangreiz und ähnlichen ſchätzenswerten, metet gerſtändlichen Errungenſchaften ſeiner Sprechkunſt er⸗ Darſteller kaum erſt die Anfaugsgründe. Für die Man arbeit am Schüler fehlt es an vorbildlichen Lehrkralten Aus⸗ lehrt und lernt Atemführung, Vokaliſe, mundartfrete ſprache, Tonſchönheit nach guter Unterrichtsweiſe, e ſein Geheimnis des Rhythmus hat der Neuling loft auch reifer Berufsgenoſſe) keine Ahnung. kurzen Es gibt nicht drei Heldendarſteller, die den einen ſilen!“ Kleiſtſatz:„Mein Schwan ſingt noch im Tod, Nntgolskteſe künſtleriſch ſprechen können, angefüllt mit der Geig bebender Junigkeit jedes Selbſtlauters; a, o, faſt 17% 5 liebkoſt, die ganze Phraſe auf einen Atemſtrom deeh ge⸗ echohaft ausklingende„Pentheſilen“ als Gipfel, ni trah⸗ ſchrieen, nicht geflüſtert, ſondern mit dieſem Namen Spre⸗ lende Helle auf die Szene zaubernd. Und wo ſind ine cher die Hölderlins, Claudels hymniſchen Schwung 1 (as konnte im Jahrzehnt des Naturalismus der Auguſt Joſef Kainz), wer(außer Rudolf Blümner) run Stramms Sprachkühnheiten bewältigen, die an den des Sprachgebeimniſſes rühren? Wer kaun Byron ſp wi („Kain“), und wer kann die Fauſtmonologe ſo ſpredzn an⸗ ſie der urſprüngliche Meuſch ünſerer Tage inuerlich gür Ze 5 ders hört als das vorige Geſchlecht, dank gewandeltem 7 gefühl, das an Tempo oder Abklatſch des ſogenauntan ich heiligten Herkommens“ nicht gebunden iſt? Es iſt igihyth⸗ das Geheimnis der Klaſſiker, daß ſich ihr Tempo und 5 klaſ⸗ mus mit den Geſchlechtern wandeln; die ewige 9 n Ge⸗ ſiſcher Kunſt bekundet ſich darin, daß dieſe Kunſt zu jeden Sich⸗ ſchlecht de ſpricht. Dieſes Sich⸗Wandeln iſt ein immerwieder⸗Verjüngen. Um all dieſe Dinge wiſſen wir Spielleiter, wir haben auer Darſteller, die darum wiſſen, aber für den Rie derganghen, Sprachkunſt immer den Spielleiter verantwortlich zu ma iſt verfehlt: wir, die Spielleiter, können ſagen und manche. ber der Schau⸗ Spielleiter der Sp denn auch„zeigen“ oder andeuten, wie es ſein ſoll, a ſpieler muß es„können“!! Im Uebrigen hat darſtelleriſche Nachwuchs als Rüſtzeug erhält; iſt auch grund⸗ das Recht auf Arbeit mit Kröften, die„fertig“ legend anderes, als das ſteif-enge, ſinnvolle Getön der alten „Hoftheagterpathetiker“, die auf Grund verszerhackender zrealiſtiſch“ ſein ſollender Natürlichkeit ßeute noch als„vor⸗ bildliche Sprecher“ gefeiert werden. Mit ihrer getragenen Probenarbeit iſt ja nicht dramatiſcher oder Sprechunt 2 2* Gewiß ſind noch andere Urfachen da: es kann nicht vek⸗ kannt werden, daß protzig große Thegterräume(ſiehe 1 85 derjahre) und Häuſer mit ſchlechter Hörſamkeit eine Un pſen laute Sprach zelſe eren ungen haten, und in vielen Köp wohltönenden Natürlichkeit. morden ſie unterſchiedlos; en 3 etSite 4) 2 „Nittwoch, den 2. März 1927 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 8. Seite. Nr. 102 Bilder aus aller We 9290 1898 verstorbene. Aegypfologe und Nikolai Gogol, russischer Satiriker, starb Alessandro Volta, der Erbauer der ersten Friedrich I. Barbarossa wurde vor manschriftsteller Georg Ebers wurde am 4. März vor 75 Jahren elektrischen Elemente 5. Mäarz 1827 775 Jahren am 4. März 1152 zum Kaiser am 1. März vor 90 Jahren geboren Presse-· Photo Presse- Photo gewählt. Presse- Photo Presse- Photo Das 2 5 7 50 525 Graan Manieche Nedium Hleongre zugun und die Okkultistin 95 75 Zweimal Drillinge und alle preisgekrönt(auf der Londoner Wasilka, 5 von dem Münchener Arzt Dr. Rosenbusch 8 Hunde-Ausstellung) als Betrügerinnen entlarvt wurden. 75 Deutsche Presse-Photo-Zentrale Deutsche Presse-Photo-Zentrale Bild in der Mitte: Der italienische Flieger de Pinedo hat den Atlantischen Ozean überflogen Kosmophot 70 Jah 4 re Norddeutscher Lloyd in Bremen: Der erste Dampfer„Bremen'; der moderne Dampfer„Lützow“ mit Wasserflugzeug für 25 Personen; der gegenwärtige Präsident Heinecken Deutsche· Presse· Photo-Zentrals 1 — um p 8 u 3 2„ 7 7 9 N 2 Uball-städtekampf Berlin—Paris: Die unterlegene Pariser Mannschaft Presse. Phe to. entrale Die siegreiche Berliner Mannschaft(:1) beutsche Presse- Phote-Zentrale * in Hauſen an der Aach geboren. Freude. 4. Seite. Nr. 102 Neue Mannheimer Zeitung[Abend⸗Ausgabe) Mittwoch, den 2. März 1927 Stäbliſche Nachrichten Rechtsanwalt Friedrich König Zu ſeinem 70. Geburtstag Es liegt im Weſen und in der Entwicklung Mannheims begründet, daß die Eingebürgerten in gleichem Maße dem öffentlichen Leben der Stadt ihre Kraft und ihre Arbeit gewid⸗ met und die Entwicklung der Stadt beſtimmt haben, wie die Einheimiſchen. Unter den Perſönlichkeiten, die am wirtſchaft⸗ lichen Aufſtieg Mannheims Jahrzehnte lang mitgearbeitet haben, unter denen die im politiſchen Kampfe dieſes Zeit⸗ abſchnittes in vorderſter Reihe ſtanden, iſt Friedrich König einer der Jüngeren geweſen. Die älteren von damals leben nur noch in der Erinnerung ihrer Mitbürger. Friedrich König vollendet am morgigen Tage ſein 70. Lebensjahr. Am 3. März 1857 wurde König als Sohn eines Landwirte Er beſuchte die Volksſchule ſeiner Heimat, das Gymnaſium in Freiburg und ſtudierte ſodann an der Univerſität Freiburg Rechtswiſſenſchaft. Als Reſeren⸗ där kam er vor 45 Jahren nach Mannheim. Hier faßte er Fuß, hier ließ er ſich als Rechtsanwalt nieder und hier fand er auch ſeine Lebenzgefährtin. Schnell wurde er in Mannheim heimiſch. Seine Kenntniſſe, ſeine Tüchtigkeit und Gewiſſen⸗ haftigkeit, die Kunſt ſeiner Rebe, die ihm ſpäter auf parlamen⸗ tariſchem Boden zuſtatten kam, verhalfen ihm ſchnell zu beruf⸗ lichen Anſehen und beruflichen Erſolgen als Rechtsberater ein⸗ zelner und großer Unternehmungen. Die Maunheimer An⸗ waltſchaft erblickte in ihm bald einen ihrer Führer; bis in die Nachkriegszeit gehörte er dem Vorſtand des Anwaltsvereins Mannheim an. Seine Tätigkeit als Konkursverwalter nach der Kataſtrophe eines großen und einflußreichen Mannheimer Bankhauſes zu Beginn der neunziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts zeigte König nicht nur als Mann von juriſtiſchen Kenntniſſen, ſondern auch hohem wirtſchaftlichem Verſtändnis und Weitblick. Im Laufe der Jahre entwickelte ſich eine enge Verbindung mit dem Mannheimer Wirtſchaftsleben, auch zu auswärtigen Geſellſchaften, die König heranzogen. So gehört er dem Aufſichtsrat der Rheiniſchen Creditbank, der Mann⸗ heimer Verſicherungsgeſellſchaft, der Continentalen Ver⸗ ſicherungsgeſellſchaft, em Stahlwerk Rheinau, der Gebrüder Fahr.⸗G. in Pirmaſens, der Dampfkeſſelfabrik Rodberg.⸗G. in Darmſtadt u. a. an. Vertrauen, das König ſich zu erwerben verſtand, ſpricht ſich auch darin aus, daß er als Teſtamentsvollſtrecker für die der Mannheim zufallende Reiß'ſche Erbſchaft beſtimmt wurde. Neben dem Beruf und den hiermit im Zuſammenhang ſtehenden wirtſchaftlichen Aufgaben galt Königs Neigung und Intereſſe vor allem der Politik. Friedrich König iſt einer der vornehmſten Träger der großen Vergangenheit der Natio⸗ nalliberalen Partei in Mannheim. Nicht Art und Zahl der Ehrenſtellen, dis er in der Partei einnahm, ſondern der Geiſt, den er in ſie hineintrug, die Hingabe, mit der er ſich ihr widmete, beſtimmen ſeine Stellung in der früheren national⸗ liberalen Partei. Aber auch die Arbeitslaſt, die ſein enges Vrbundenſein mit der Organiſation brachte, trug er mit Ein Gebiet, das ihm beſonders am Herzen lag, war die Kreisverwaltung. Als langjähriger Vorſitzender des Kreisausſchuſſes erwarb er ſich hervorragende Verdienſte. In dieſer Eigenſchaft warb er für das in Mannheim zu er⸗ richtende Denkmal des Schöpfers der badiſchen Kreisverfaſſung, des Miniſters Auguſt Lamey. Als Vorſitzender des Mann⸗ heimer Kreisausſchuſſes übergab er 1904 in der Weiherede das Denkmal dem Schutze der Stadt. Im Manuheimer Bürgerausſchuß nahm Friedrich König als Vorſitzender der nationalliberalen Stadtverordnetenfraktion gleichfalls eine maßgebende Stellung ein. 1909 kam er als Nachfolger Emil Mayers als Abgeordneter der Stadt Mannheim in die Zweite Kammer des badiſchen Landtags, dem er bis 1913 an⸗ gehörte. Als Ernſt Baſſermann den Vorſitz im Ortsverein der Nationalliberalen Partei niederlegte und Ehrenvorſitzender wurde, war es eine Selbſtverſtändlichkeit, daß ſein bisheriger Stellvertreter im Vorſitz Friedrich König ſein Nachfolger wurde. Es iſt vielen noch in lebhafter Erinnerung, wie König in tiefſter innerer Erſchütterung im Dezember 1918 Abſchied nahm von der Nationalliberalen Partei und ihre Organt⸗ ſation in die neugegründete Deutſihe Demokratiſche Partei hinüberleitete. Gerade in dem Gedanken, die Ideale der alten Partei nach Möglichkeit in das neue Gebilde hineinzupflanzen, beſtimmte König, ſich in die badiſche National⸗ verſammlung wählen zu laſſen, wo er, der geſchulte Par⸗ lamentarier und gewandte Verhandlungsleiter den Vorſitz der Fraktion übernahm. Auch in den Mannheimer Bürgeraus⸗ ſchuß trat er wiederum ein. Friedrich König iſt nach verhält⸗ nismäßig kurzer Zeit aus beiden Körperſchaften ausgeſchieden. Ueber die Gründe zu ſurechen iſt hier nicht der Platz. Er nahm damit Abſchied vom politiſchen Leben, dem er in vorbildlicher Treue ſeine beſte Kraft durch Jahrzehnte gewidmet hatte. In der Deutſchen Volkspartei trat er nicht mehr hervor. Das außerordentliche S Aber als einer der unentwegteſten und tapferſten Vorkämpfer nationaler und liberaler Ideen gab er noch vor wenigen Mo⸗ naten ſeinen Namen her, um mit ihm die Kandidatenliſte der + Volkspartei für die Bürgerausſchußwahlen zu be⸗ chließen. Friedrich Königs ſtarke nud lebensfreudige Natur hat ſich in ſchwerer Berufsarbeit und in den zahlreichen politiſchen Kämpfen nicht verbraucht. Rüſtig und aufrecht geht der Jubi⸗ lar über die Schwelle ins achte Jahrzehnt. Noch immer ſteht er vor Gericht neben den Jüngſten und beweißt dieſen, was Kenntniſſe und Lebenserfahrung im Berufe bedeuten; noch immer ſucht er nach der Tagesarbeit gerne den Freundeskreis auf, mit dem er wie nur wenige andere in Mannheim aufs innigſte verwachſen iſt. Dem Dank für die unermübliche, opfer⸗ volle und erfolgreiche Arbeit im öffentlichen Leben ſeiner zwei⸗ ten Heimatſtadt Mannheim ſchließen die große Zahl ſeiner Freunde und Bekannten, die Partei, der er gedient hat, und die Mannheimer Bürgerſchaft den Wunſch an, daß ihm auch im nächſten Lebensabſchnitt Arbeitskraft und Geſundheit un⸗ geſchwächt verbleiben W. „Ernannt wurde die Lehrerin Eliſe Grohe an der Mädchenrealſchule II in Manheim zur Hauptlehrerin. . Vorſicht beim Paſſieren des Fahrdammes! Geſtern vor⸗ mittag wurde ein 65 Jahre alter Poſtbeamter beim Ueber⸗ gueren der Straßenkreuzung P 2/0 83 von einem Einſpänner⸗ fuhrwerk angefahren und zu Boden geſchleudert. Er erlitt eine Verſtauchung des linken Handgelenkes. * Nicht auf die fahrende Straßenbahn ſpringen! Geſtern nachmittag wollte an der Halteſtelle Kaſernen ein 53 Jahre alter Metzger auf einen in Fahrt befindlichen Straßenbahn⸗ wagen aufſpringen. Dabei rutſchte er aus und wurde etwa 4 Meter weit geſchleift. * Des Kindes Schutzengel. Geſtern nachmittag lief auf der Straße zwiſchen G 2 und 3 ein 3 Jahre altes Mäbdchen in die Fahrtrichtung eines Perſonenkraftwagens. Das Kind wurde zu Boden geworfen, kam unter den Wagen zu liegen, trug aber keine Verletzungen davon. Film⸗Nundſchau W. R. Alhambra.„So iſt Paris“. Wie, bitte?— o!— So, wie in dem unter der Regie von Ernſt Lubitſch herausgebrachten Film und noch ein bißchen anders. Man iſt leichtfertig, man iſt luſtig und guter Dinge und— hinter⸗ geht ſeine Frau bezw. ſeinen Mann. Nur in Paris? Leicht Und flüſſig iſt das Spiel, luſtig und unterhaltſam. Die Ideen ſind gerade nicht neu. Während Frau Dr. Girand noch von Liebe und Romantik ſchwärmt, nützt der Herr Dr. dieſe Schwäche für ſeine Zwecke aus. Aber auch der Gatte der früheren Freundin Girands iſt kein Unſchuldslamm, nur mit dem Unterſchied, daß Dr. Girand Glück hat und Herr Meſch⸗Uiggé nicht. So kommt es ſchließlich auch, daß der ſich eines Vergehens ſchuldig gemachte Girand ſich amüſiert, wäh⸗ rend der unſchuldige Meſch⸗Üggé im Gefängnis ſitzt.—„Von Spürhunden verfolgt“ iſt die Geſchichte eines treuen Kameraden, die den berühmten deutſchen Schäferhund Rin⸗ Tin⸗Tin, zum Gegenſtand hat. Der ſiebenaktige Film iſt außerordentlich ſpannend.— Außerdem läuft noch eine und die Emelka⸗Woche über die weiße Wand. Marktverkehr mit Vieh Auf den 35 bedeutendſten Schlachtviehmärkten Deutſch⸗ lands wurden im Monat Januar 105 201(im Dezember v. J. 102 586) Rinder, 99 745(108 316) Kälber, 70 968(69 839) Schafe, 407 255(398 365) Schweine zugeführt. Gegenüber dem Dezem⸗ ber haben ſich alſo die Zahlen bei den Rindern, Schafen und Schweinen erhöht, während bei den Kälbern ein Rückgang feſtzuſtellen iſt. Bei den Rindern hatte Berlin den größten Auftrieb mit 13 659 Stück; dann folgen: Hamburg mit 8647, München mit 8039, Lübeck mit 6773, Frankfurt a. M. mit .592, Köln mit 4998, Nürnberg mit 4539, Breslau mit 3 95g, Mannheim mit 3790, Dresden mit 3443, Stuttgart mit .301, Leipzig mit 3 260, Dortmund mit 2935, Chemnitz mit 2891, Magdeburg mit 2856, Elberfeld mit 2708, Hannover mit 2220, Königsberg mit 2053, Mainz mit 2030, Kiel mit 1904, Würzburg mit 1650, Eſſen mit 1391, Auosburg mit 1367, Karlsruhe mit 1254, Stettin mit 1161, Zwickau mit 1104, Bremen mit 1029, Koblenz mit 1014, Düſſeldorf mit 994, Wiesbaden mit 956, Kaſſel mit 820, Plauen mit 667, Aachen mit 481, Darmſtadt mit 422, Krefeld mit 400. Die Zahl der auf dem Mannheimer Viehmarkt aufgetriebenen Kälber betrug im Januar 2518(im Dezember v. J. 3 929), die der Schafe 320(756), die der Schweine 10 000 (13 682). Dem Mannheimer Schlachthof wurden im Januar 1540 Rinder(gegenüber 1936 im Dezember v..) zu⸗ geführt, ferner 1961 Kälder(3 121), 307 Schafe(648) und 4793 Schweine(6 681). St N. ⸗A. Der leoͤſchde Droſchkegaul Ich bin vun Mannem der ledſchde Droſchkegaul und heeß Hans. Unſer Zunft is am Abſchterwe. Do hilft ken Dokter un ken Abedheger mehr. Der neie Modegaul Töff⸗Töff unſer Unnergang, der frißt uns de Hawwer weg. Frieher, do war unſereener beim Mannemer Publikum noch in Ehre un Anſehe gſtanne, do ſin mehr ſchtolz vorm Bahnhof in un Glied uffgfahre. Heit mache ſich dort die Autos breet, ganz beſcheide Plätzche owwe am Eck is for mich iwwer gebliwe. So ännre ſich die Zeide. Was hilft alles Schenns un Lamediere! Mer werd zum alde Eiſe gworfe, un norre froh ſein, daß ſe eem die Luft net ganz— ſchtelle. Ball werr ich abgebaut ſein, mir ahnt ſowas. S ſchteh ich halt de liewe lange Dag do uff meim Plätzche un ſchteck vor lauder Langeweil mei Maul in de leere Fudderſa Kummt do neilich e Mudder mit ihrm kleene Mädelche ver bei:„Mutti, hot der Gaul Zahnweßh, weil er des Duch 55 hot?“ Zahnweh hawwich nu grad net, awwer annere Wehe grad genunk. Flitzt e Auto verbei un ſchmeißt mir de 84 um die Ohre. Freilich, mit denne moderne Dinger kum ich nimmer mit. Wie die durch die Ringſchtroß ſauſe, halde mei ſchteife Bee nimmer Schritt. Un mei Herr,. Schorſch, langweilt ſich grad wie ich. Der ſitzt uffem 8 und leſt ſei Zeidung und baßt vergewens uffen Fabregz, Drauße peift der Zug. Die Leit ſchtröme aus der Bahngoln hall. Der Schorſch ſchteigt vum Bock un knöpft ſein Rock al ich ſchbitz die Ohre, werd eener kumme? Nixſis! Alles laa verbei, awwer in die Autos kummt Lewe un Bewegung. 5 Cemol hots doch geklappt. Do kummt e aldes Gro müdderche mit ihrm Enkelkind. Des kleene Paulinche 1. ſchbaziere fahre, un unſer Müdderche nochemol wie in friehe Zeide e gemiedliche Rundfahrt durch die Schtadt mache⸗ im weeß ſchun Beſcheid. Net zu haſchdich, ſchee gemächlich 15 korze Trabb, damit mer aach die Anlage un die Heiſer Raz un rechts noch Herzensluſcht bedrachde kann. Sowas is 16 for Autos, do kann mer norre unſereens gebrauche. Un lt heer ich, wie die Großmudder dem kleene Enkelche verzeehlt, wie do. wu jetz die Ringſchtroß is, frieher en Waſſergrau war, an Schtelle vum Rooſegaarde e großi Waſſerlach 1— viele Krodde drin, un daß ganz ganz frieher der Necker in in Gegend, wu heit die Oſtſchtadt licht, em Vadder Rhe Gundach gſacht hot. ſe So ungfähr hawwich die Sach verſchtanne. Unnerde mache mer en Abſchtecher in die Filzbach, daß unſer aach e Schtick vun Altmannem zu ſehe kricht. Un 1 7 gehts, immer im gleiche gemiedliche Trabb vollends durchetz Ringſchtroß, bis zum Friedrichspark. Un dann ſinn mer 0 eingebooche widder em Bahnhof zu! Oha! Die zwee Be⸗ aus; mei Herr, der Schorſch, kricht ſein vorſchriftsmäßige int, zahlung un e extra Trinkgeld noch derzu, wie mir 45 denn er hot mein Fudderſack friſch uffgfüllt, was ſunſcht att; der Fall war. Die Schbatze hawwe des aach gleich hausgh 115 denn ihrer zehn bis fünfzehn ware gleich do, ſchbektakle ſeb, kreiſche: Tſchüll, tſchilg! Filz, Filz! Na ich will kei Aulache do ſucht eich zamme, was abfällt. Ja, die Schbatze, die un ſich dorch, die kumme nie zu korz, die verſchtehe die Ze gehne mit de Zeit. s is alleweil ſo in der Welt, wer ſuunner in die neie Zeit zu ſchicke weeß, kummt, wie mar ſecht, 5—5 die Räder. E Schbatz kummt niemols drunner. Ich un 15 Großmüdderche werre's längſcht do gweſt ſei, awwer alt uns beede geht widder e Schtick Alt⸗Mannem ade. Un 0 Zeit hot doch aach ihr Guts ghatt. E biſſl meh ſollt ern doch reſchbekdiere un in Ehre halde, es is in dere mo der Welt aach net alles wie's ſei ſollt. f mei Hoppla, Hans, mar fahre heem. Domit unnerbrich er Herr mei philoſophiſche Bedrachtunge. Tripp, un Aae e e luſchdicher als ſun zockt am Zügel. Aha, ich verſchteh! Töff weiſe, daß mer als noch lewe. Im ſcharfe Trobß bedes die Ringſchtroß nei. Velleicht juckt aach de Scharſſanger Drinkgeld, un er will beizeit deheem ſei, um nooc tamm⸗ Zeit widder emol e Schöpple petze zu könne. Set 00 iich net. wertſchaft kenn ich recht gut, awwer wie ſe heeßt verra 1. Gottlieb Hawwerschtre X ule * Schwerer Sturz. Geſtern vormittag ſtürzte in 925 c9 den in Käfertal eine 12 Jahre alte Schülerin und Allg· linken Arm. Die Verunglückte fand Aufnahme Krankenhaus. Sand⸗ * Verkehrsunfall. Geſtern vormittag fuhr auf 3 8 altes hoferſtraße ein 16 Jahre alter Radfahrer ein 4 1 linken Mädchen an. Das Kind trug Hautabſchürfungen ar Unterarm davon. Töff⸗ che Gl ſpukt ja auch noch der falſche Grundſatz des Naturalismus von 1880: das Beſtreben des Nachahmens der Alltagsſprache, jener Nüchternheitskultus, der Angſt vor Feierlichkeit, Würde, Glut und Ueberſchwang, vor„Pathos“ hatte. Der vielgeſchmähte Expreſſionismus, ſo übel ſeine Schrei⸗ dramatik war, hat das Verdienſt, daß die klare Erkenntnis ſich Bahn bricht, daß alle Kunſt ſtiliſtert, daß Kunſt nicht Nachahmung der Natur iſt, ſondern Umwandlung, daß alſo bei aller Lebensnähe, die dichteriſche Sprache weit entfernt vom Alltagston iſt. Sie iſt ja nicht Mittel zur Verſtän⸗ digung, alſo dem Logiſchen oder Geiſtigen dienſtbar, ſondern ſie will eine Gemeinſchaft, alſo eine Vielheit, zu gleichem Er⸗ lebnis binden: Seelen bewegen, Herzen rühren. In den Kern des Gefühls dringt der Klang geflügelter Dichterſprache. So lautet die Forderung an die heutige Bühne: In der Mitte der wortgewaltige, tönende Darſtellermenſch, der durch Rhythmus, Klang, Ton, bezwingende, uns verzaubernde Menſchdarſteller! Daß dieſer„ekſtatiſche“ Wortkünſtler nur Ausnahme, Einzelfall iſt, bedauert niemand tiefer als der Spielleiter, der Mann, der etwas vom Dichter in ſich haben muß, und der weiß, daß Goethe geſagt:„Im Anfang war das Wort!“ Faſching in Baden⸗Baden. In den hiſtoriſchen Prunk⸗ ſälen des Baden⸗Badener Kurhauſes und in den„weiten Räumen der großen Kurhausbühne und des Reſtaurants iſt Prinz Karneval zu den traditionellen großen Faſchingsbällen eingezogen. Es galt eine alte und ruhmreiche Tradition zu wahren. In dieſen Räumen ſpielten einſt Berühmtheiten wie Bizet und Liſzt höchſtperſönlich zum Tanze auf, die„haute volée moſcovite“ tanzte damals Mazurka ſo reizend, daß alles entzückt war, wie uns alte Berichte ſagen. Und daß Polka, Mazurka und„la valſe à deux temps“ einſt hier ihr Debut beſtanden, um von da aus ihren Triumphzug in die Welt anzu⸗ treten, das iſt halbvergeſſen. Heute ſchwwingen ſich zuckendere und zeitgemäßere Rhythmen durch die Säle, und auch das Geſamtbild iſt nicht ſo wie es wohl dazumal geweſen ſein mag. Man leiſtet ſeinen Tribut an die Zeit, die für Feierlichkeft nichts übrig hat und läßt eine neue Sachlichkeit auch in der Narretei walten. Aber man hat das ſehr reizvoll gemacht. Die Säle ſtrotzen im Flitterglanz närriſchen Aufputzes, bunte Farben in gedämpftem Lichterſpiel rieſeln über uns hernieder, man verſinkt zunächſt in dieſem wohligen Glanz der Effekte und Reflexe und iſt berückt von den Fineſſen einer gutüber⸗ legten Grazie. Viele Tauſende ſind herbeigeeilt von überall⸗ her, auch Mannheim iſt mit der Entſendung launiger Ver⸗ treter der Närriſchkeit nicht ſparſam geweſen. Eine Fülle . man hat ſichs allerhand koſten laſſen an Geld und guten Einfällen, das Meer karne⸗ herrlicher Koſtüme umwogt uns, valiſtiſcher Fluten hat ſeine willigen Opfer. Ein halbes Dutzend Orcheſter letzter und vorletzter Aufmachung begleitet die Hymne närriſcher Nächte. Zwar kommt nicht ganz jener hinreißende Wirbel der Losgelaſſenhett auf, der grinſende Blick des Alltags iſt zwar verbannt, aber mancher ſcheint zu befürchten, ihm im Aſchermittwochsgrau wiederbegegnen zu müſſen. Immerhin entfaltet ſich ein Treiben koſtümlicher Eleganz und tanzfreudiger Bewegtheit von wirklich bezau⸗ berndem Reiz. Es geht bis in den zarten Märzmorgen, der ſchon die Knoſpen verſchenkt. Der Montag bringt dann einen Kinderball und abends das von Intendanten Dr. Grußen⸗ dorf glänzend arrangierte Faſtnachtskabarett, zu dem man ſich den Berliner Meiſter Kurt Robitſchek als Con⸗ ferencier verſchrieben hat. Alles iſt ausverkauft. Und wenn auch der dienstägliche Schwarz⸗Weißball nicht ganz die Fülle der Geſichte und Stimmung brachte wie der große Maskenball am Samstag, ſo iſt er doch dafür eine prächtige Parade im erfindungsreichen Wechſel ſeiner Farben und Koſtüme. Die Preiſe ſind von ſeltener Koſtbarkeit, man hat keine Koſten geſcheut, um es den vielen Gäſten gemütlich zu machen. Die Fremdenliſte des Samstag wies nahezu 4000 Zugereiſte auf, man weiß, daß der Karneval immer der erſte Auftakt der Frühjahrsſaiſon iſt, die erſte Stellprobe ſozuſagen, und ſie iſt gut ausgefallen. ihs. Der Ruf nach dem Univerſalſchauſpieler. Eine Mus⸗ kauer Zeitſchrift befaßt ſich eingehend mit dem akuten Problem der„ſynthetiſchen Darſtellungskunſt“. Unter der Parole „Materialiſtiſche Selbſtbeſinnung des Theaters“ werden einige praktiſche Winke erteilt!„Wir wiſſen, daß die Einteilung der Bühnenkünſtler in Schauſpieler und Operſänger— das Pro⸗ dukt einer verhältnismäßig ſpäten Zeit iſt. Noch in der erſten Hälfte des 19. Jahrhunderts mußte der dramatiſſhe Schau⸗ ſpieler auch in der Oper mitſingen und im Ballet mittanzen. Ein und derſelbe Regiſſeur leitete heute eine Komödie oder ein Schauſpiel von Kotzebue und morgen den„Barbier von Seyilla“. Erſt in den 4her Jahren tauchte der Opern⸗Fach⸗ regiſſeur auf. Es unterliegt keinem Zweifel, daß wir zur Be⸗ lebung des neuen Theaters zu dieſer Forderung zurückkehren müſſen und daß der Schauſpieler wieder ein darſtelleriſch⸗ agierendes und muſtkaliſch⸗tönendes Inſtrument werden muß. Er wird ſich allmählich von den Methoden des lanaweiligen naturaliſtiſchen Sprechers entfernen und ſich die Form der Wortbewegung, der Wortdarſtellung in all ihren Aeußer tnas⸗ möglichkeiten aneignen. Schon heute beobachten wir, daß ſich im dramatiſchen Theater eine ganze Rfibe die Schauwirkung 7 ie⸗ verſtärkender Elemente— Muſik, Tanz, dhutheu nenleitel derung— feſtgeſetzt haben. Es iſt Sache der Entwicklung und der Theaterſchulen, an dieſer ſpontanen bewußt weiterzuarbeiten.“ Eine engliſche Amazone ich in i Der engliſche Miniſterpräſident Baldwin hat ann Kum⸗ einer Werberede für eine Wohltätigkeitsſtiftung bankenbaus nert, daß eine engliſche Frau in einem Londoner 4 50 tſt. Ee längere Zeit in Soldatenuniform behandelt die ſich hat damit auf eine gewiſſe Hannah Smell hingen nbezren e in 505 N Kriegsgeſchichte als Amazone Lo 5 worben hat.. gerordel Die Laufbahn dieſer Frau war in der Tat außte Tochter lich bemerkenswert. Im Jahre 1743 heiratete ſie als 18 Simine, eines Webers einen trunkſüchtigen Matroſen Aüden 5⁰ der ſie mißhandelte und ſie ſchließlich verließ. 955 zu fo en war aber entſchloſſen, den Spuren ihres Manneatſeidet in und ſie ließ ſich zu dieſem Zwecke als Mann 0 Coventry in einem engliſchen Regiment 2dürſ⸗ ihrem Manne aus Liebe folgen wollte oder aus verze nis, ſich an ihm zu rächen, ſteht in der Chronik nich Geſchle Jebenfalls verſtand ſſe es, das Geheimnis ihres tner ˖ zu wahren. Trotzdem kam es eines Tages zu* Ißha idel ſuchtsſzene, bei der ſie von einem Sergeanten ng 5 wurde. Daraufhin verließ ſie das Regiment 1 Oſtindien, Marine über. Im Marinedienſt kam ſie dann na Unahm, da⸗ wo ſie mehrere Jahre lang an allen Kämpfen tei Bei dieſer runter auch an der Belagerung von Pondichrez r einen Es Gelegenheit wurde ſie ſchwer verwundet. Nach de Geheim 15 zählung kam ſie dann in ärztliche Behandlung. Ihr 9 Penſion wurde entdeckt und ſie ſelbſt mit einer lebenslängliche lung el 4 4ae Erzäh 1⸗ aus dem Dienſte entlaſſen. Nach der anderen Erzaf die Kr fernte ſie, um ihr Geheimnis zu wahren. Sigenbech einer in⸗ geln aus ihren Wunden und vertraute ſich ledig urück, 1 f Eugland zu⸗gl⸗ diſchen Pflegerin an. Jedenfalls kam ſie nach E 1 So wo ſie bis zum Lebensende Uniform trug und von e datenpenſion lebte. Badiſche Hiſtoriſche Kommiſſion. des Vorſtandes Geh. Rats Profeſſor Dr. Finke vo trat am Montag im Generallandesarchiv zu Ka Kom 38. Plenarverſammlung der Badiſchen Hiſtoriſchen itglieder ſton zuſammen. Daran nahmen teil 14 ordentliche jerungs⸗ und ein außerordentliches Mitglied, ſowie als Reosdeer orſitz Unter beg eibue rlsruhe i Geh. Oberregierungsrat Dr. Schwörer und Re Dr. Aſal. — — Mer wolle denne gehts r⸗ 8 J 1 vertreter der Miniſter des Kultus und Untorztenerungstal . Mii 2 5 2 2— 5 Mittwoch, den 2. März 1927 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Seite. Nr. 102 2 15 2 2 Darüber hinaus brauchte man gar nicht nach Berechti⸗f einem Krankenlager von wenigen Tagen dahingerafft. An 92 15 28 9 Ozea Es gungen zu fragen. Aber auch dieſe werden nicht ausbleiben!] dem herben Geſchick der Eltern und Schweſter nahm die ganze eeß Die Schule wird als beſte Vorbildung weiterführen zurGemeinde herzlichen Anteil. Daß nach dieſem Trauerfall keine ter Tarifſtreit im Bankgewerbe Nepseen 5 auf. Fenidenn K 1 und Han⸗ Stimmung zu frohem Feſte vorhanden, iſt begreiflich. N 7 elshochſchulen und auf der Pädagogiſchen Akademie für kom⸗. E rthein März. Di eſtrige letzte Holz⸗ K e Deutſchen Bank⸗ mende Techniſche Lehrerrinnen und Forlbildungbſchuleh⸗ ves 90 erd en e Heide und 4 e 5 Zweigverein Mannheim am 28. Jebruar rerinnen. Sie wird aber gewiß für gehohene Stellen in Wildbahn erbrachte nicht die Preiſe ihrer Vorgängerinnen: 5 Feornar gefägten Diedsſpruch Stele Handel und Induſtrie eine ebenſo gute, ſa eine viel Als Durchſchuittspreiſe ſind zu verzejchnen Kiefern Perb⸗ 15 olgende Er tchlie 5 5 beſſere Ausbildung ſein als das Abitur einer ſtangen II. Kl. pro Fm. 19,50 Mk.; Kiefern Reisſtangen J. Kl. „ 23. Febr;Entſchlisßung augenommen: Der Schie daſpruch vom rein wiſſenſchaftlich eingeſtellten Höheren Schule, deren Ziel pro Fm. 12,80 Mk.; Eiche Scheiter pro Rm. 9,60 Mk, Kieſern ich 2 Jebruar wird, obwohl er für die Bankangeſtellten in Be⸗ ja die iverſitätsreife iſt II. II„ önH 9 2 ri zug auf Ur 5 Be⸗ ja die Univerſitätsreife iſt.„II. Scheiter pro Rm. 11,80 Mk.; Buche⸗Knüppel pro Rm. 11,20 une g auf rlaub eine bedauerliche Verſchlechterung der ſeit⸗ Mark; Eiche⸗Knüypel vro Rm. 7,0 Mk.; Kieſern⸗Kuüppel 5 gerigen tariflichen Beſtimmungen gebracht hat, unter einem 51 8,70 Mk.; Eiche Reisknüppel pro Rm. 2,10 Mk.: 5 Vorbehalt zur Annahme empfohlen. Dieſer Vorbehalt rich⸗ 20 Mk. 7 05 Stöcke vr⸗ Num..70 ab⸗ etſich gegen die einjährige Feſtlegung in Bezug auf die gehalt⸗ ¹ II An 2 Ficher Steee deds n ze k eeee So JJJJJJJJJJ% ĩ ͤ ̃̃̃̃TT Mark; Buche Stammreiſig, 100 Wellen, 12,90 Mk.; Eiche S hen Beſtimmungen, weil die Verſammelten es bezweifeln 191 50 M fet S. n ob mi 1 3 5 3 Staatsdienſt Stammreiſig, 100 Wellen, 5,50 Mk.; Kiefern⸗Stammreiſig, 100 1 wir bereits in derartig ſtabilen Verhältniſſen leben, daß Perſonalveränderungen im badiſchen Staatsdienſ Wellen, 8,20 Mk.; Buche⸗Aſtreiſig, 100 Wellen, 12 Mk.; Eiche⸗ ack. 8c, ſolche Feſtlegung gerechtfertigt iſt. Die Leitung des Ernannt wurden: Zu Zeichenlehrerlinnen): die Zeichen⸗ Aſtreiſig, 100 Wellen, 4,70 Mk.; Kieſern⸗Aſtreiſig, 100 Wellen, er⸗— VVVV ſich mit dieſen Bedenken zu befaſſen] lehrerkandidatenlinnen): Hildegard Scholtz an der Fichte⸗ 5 Mark. 75 5 1 rzere FJoſtle 112 bei 9 91„MWi Sch arls* O 45 5 55 7 5 um eine kürzere Feſtlegung hinzuarbeiten ſchule, Abt. Karl Wilhelm Schulhaus, in Karle ruhs, 1 otto* Darmſtadt, 1. März. Der Zwaugszögling Hans Geißler, her—— Hoffmann am Realgymnaſium mit gymnaſtaler Abteflung der als Knecht bei einem Landwirt in Dornheim in Dienſten reck Verli 5 Georg Wolf am Reglarmnaſium in Walds⸗ ſtand, hat aus Fuvcht, wieder in die Anſtalt verbracht zu 1W er 3 19 1 7 hut.— Zu Muſtklehrern: die Muſiklehrerkandidaten: Hauptleh⸗ werden, ſeinem iun E 1ch Gr5 5 1 8 ängerte Schulzeit und die ſungen Mädchen rer Wilhelm Bergmann an der Aufbaurealſchule in Lahr, werden. E 1 75 Ui 10 95 1 der Daß jede unſrer Töchter heutzutage auf einen Beruf hin Heinrich Mack am Realgymnaſtium mit D. R. S. in Weinheim. 4 Straßburg, auch Gie ck erzogen werden muß, iſt jeder Familie nun zur Gewißheit Verſetzt in gleicher Eigenſchaft wurden die Zeichenlehrer ikbidag ſfrün vom ee askenball nach ine Nin 19 7 it 500 geworden. Daß man zu einem Berufe heute beſſer wie je Karl Freund vom Realgymnaſium mit gymnaſialer Abteie ihr VBorwürfe, worauf ſie eine, giftige Flüſſe b 58 aſt. zorbereitet ſein muß, lehren die vielen erfolgloſen Bemü⸗ lung in Buchen an die Oberrealſchule in Pforzheim und Glas warf ſie zum Hael berbe 5 f⸗ ungen um Stellen. Ja, es beginnt ſich die Annahme durch⸗ Auguſt Vogel vom Realgymnaſium in Waldshut an die auf ſie auſmerkſam und rieſen die Wo 1 55 1 fan zu, zuſetzen, daß ohne neunjährigen Lehrgang an einer Voll⸗Mädchenrealſchule in Pforzheim. die Frau an bewußtloſem Zuſtande im Zimmer iegend vor. aft unſtalt, ohne Abttur auch keine gehobenen Stellen in Handel Nachdem ſie ins Spital überfübrt worden war, ſtart ſie und Induſtri 1 öfien eß Heidelberger Chronik kurze Zeit nach ihrer Einlieferung e mees olſen eden kr. Heidelberg, 2. März.(Eig. Drahtber.) Landrat 1 4 5 2. 2. 1.— ͤ——»„— o3⸗ bente Heint es nun nicht, als ob das Los der Mädchen von Hermann Kiefer, der ſeit April 1923 Vorſtand des hieſigen bil! Verelein ſehr viel ſchwereres, ja traurigeres ſein müßte im Bezirksamtes iſt, wurde als Landeskommiſſar nach Freiburg— 8 ere Haboleich mit der früheren Generation? Noch weitere drei verſetzt. Landrat Kieſer hat es durch ſeine Perſönlichkei por 5 2 II III h 8 ed 5 zu 9925 und die Art ſeiner konzilianten Geſchäftsführung, die den n Stoff! Wo blei a Zeit, dieſe allerſchönſten Jahre vorbildlichen Verwaltungsmann zeigte, verſtanden, ſich die 5 nasta f 18 zwiſchen 16 und 19 auch nur ein wenig zu genießen?! Anerkennung und Wertſchätzung weiteſter Kreife zu ver⸗ Die deutſche Meiſterſchaft im Waſſerballſpiel 1r 1 Nun, abgeſehen von denjenigen, die das nebenher doch ſchaffen. Die Heidelberger Behörden, die mit ihm zuſammen⸗ Umgeſtaltung des Spielſyſtems 15 mmer noch tun, gleichviel, ob auch die Schularbeit darunter gearbeitet haben, vor allem die Stadtverwaltung, wird ſeinen Das ſportliche Fiasko der deutſchen Waſſerballmeiſterſchaft lt as gibt es aber doch Viele, denen die Schule als ſolche, ee bedauern.—5 Wie das„H. T. hört, hat der im vorigen Jahre hat wenigſtens das eine Gute zur Folge Hineinwachſen in Erkenntniſſe und in wirkliches Können badiſche Staat die Zeebſche Pripatfrauenklinik an⸗ gehabt, daß der ganze Spielplan völlig umgeſtaltet worden iſt. we eine Freude bedeutete. Freilich wohl kann das gekauft. Sie ſoll der Frauenklinik der Univerſität ange⸗TDie Austragung der Kreisſpiele iſt jetzt unabhängig von der nit geiſtgen en ſein, wenn die Schülerin ihrer ganzen gliedert werden. Meiſterſchaft, für die die Vereine nach Sc N er gen Struktur nach auch in die Schule paßt, wenn Schwere Folgen eines ehelichen Streites möglichkeit ete. zuſammengeſtellt werden. Die Meiſterſchafts⸗ in Begabung und Neigung für wiſſenſchaftliche Arbett hat. 1* 5 8 3 8 15 5 0 0 Ne%% kandidaten werden zu Gruppen vereinigt, die unabhängig Saber, wenn die Mädchen nur der Notgehorchend, Plankſtadt, 2. März, Geſtern abend geriet ein hier von der verwaltungstechniſchen Einteilung des Schwimm⸗ ſe gaade dieſer heute ſo ſehr gewachſenen Not gegenüber, nun wrhnbaf Steenn cr untgeit Ae nalear anbeſchoß aſfdſe verbandes iind. Durch dieſe Neuregelung wird es aumöglich Luß auch in die höhere Schule gegnagen ſind, ohne eigentlich Frau in St 925 1 n eee die] ſein, daß ſpielſchwache Mannſchaften nur deshalb in die End⸗ che uſt und Begabung dafür gefühlt zu haben? Frau, ohne jedoch zu treffen. Auf die Hilferufe der Frau runde kommen, weil ſie zufällig an der Spitze eines ſportlich er Di 9 8 eilten zwei Männer herbei, auf die Müller ebenfalls Schüſſe ſchwachen Kreifes ſtehen. Das Nichtantreten wird mit 250.— die ſehr ve mgen ſind eien abgab. Der eine der beiden Männer wurde ins Knie, der Mark beſtraft Verteidigung der Meiſterſchaft iſt Hellas Magde⸗ 3— 5 enttae Beige No 0 7 5 80[Mar e aft. Verte r 0 55 8 8 E Fin braucht, kaun ſie de aße 5 Bächer, die ihee andere am eupfegetroffen. Veide Verletzungen ſollen iedoch burg. Das Endſpiel findek Mitte Auguſt in Hannover ſtakt. che Schule fo de it 1995 9975 Ar mitöri Wilch 0 eele nicht lebensgefährlich ſein. Als die herbeigerufene Polizei ie ar die Diae für die egen manc iadeperſene Müller verhaften wollte, ſprang dieſer, nur iiſt Hendd Um den Silberſchild des.H. B. ze⸗ gergde für die Dinge, für die eben manche Mädchen be⸗ e bekleid 0* 5 5 d per 5 gabt find, i 2 40 95 und Hoſe bekleidet, aus dem Fenſter und verſchwand im.— des Deutſck Hockey⸗Bundes b nt, Midiind, in der Schule wenig Zeit und Raum. Viele Dunkel der Nacht. Er konnte bis jetzt noch nicht ermittelt Die Silberſchildſpiele des Deutſchen Hockey Bundes be⸗ tie m ädchen ſind techniſch⸗geſtalteriſch oder haus⸗ wWerden ginnen am 13. März mit dem Vorrundentreffen Mittel⸗ gegen tt⸗ prartt er Lih ⸗pflegeriſch begabt; man ſpricht von——— Weſtdeutſchland. Als Austragungsort iſt jetzt Leipzig beſtimmt un aktiſchen Intelligenzen. Für dieſe tſtkeine der jetzt 7 worden. Die anderen drei an den Silberſchildſpielen beteilig⸗ 1 8 ierenden Schularten die geeignete. Für den„praktiſch⸗ Na bar gbiete ten Mannſchaften erſcheinen erſt am 27. März auf dem Plan. 90 ere Sen ſagt 101 eine W e in Nan ere Schulart.“ Sie iſt aber im Entſtehen: In und Norddeutſchland empfängt den Sieger aus dem Leipz un 15 ringen(Jeng), in Oeſterreich, in Sachſen, in Preußen A Lampertheim, 1. März. Morgen werden es 25 Jahre, Spiel Weſt⸗Mittel. iet müht nicht zuletzt gerade in unſerer Stadt be⸗ daß Pfarrer Rudolf Eckel ſeinen Pfarrdienſt begonnen und——?Tʃ1T——... 'er man ſich in gegenwärtiger Zeit, eine Schule zu ſchaffen: ununterbrochen in hieſiger Gemeinde ausübt. Während dieſer 5 77 5 iſch b 8 1 tei a6 Frauenoberſchule oder Werkoberſchule, die] Zeit hat er ſich die Herzen der evangeliſchen Gemeinde erwor⸗ Wektesbericht der badiſchen Landes wer e nit 1 55 den Rahmen der Mädchenrealſchule hinaus die welb⸗ ben. Seinem ſteten Arbeitswillen iſt die Hebung des Kirchen⸗ Der längere Zeit bei England gelegene Wirbel wandert ilt che Bildung hinaufführt zu einer gleich⸗ chores, die Gründung des Poſaunenchores und des evange⸗ nunmehr in nordböſtlicher Richtung ab. Ihm drängt vom ſe ertigen Reihe wie die Vollanſtalten, nur auf liſchen Bundes zu danken. Zum Segen der leidenden Mit⸗ Ozean ein neuer kräftiger Wirbel unmittelbar nach, ſo daß di em andersartigen Wege. Bildungsmittelpunkt menſchen hat er der Vergrößerung und neuzeitlichen Einrich⸗ die milde Witterung bei uns noch für längere Zeit geſichert kilſer Schulen ſollen die weiblichen Betätigungen techniſch⸗ tung des evangeliſchen Krankenhauſes ſeine beſondere Auf⸗ erſcheint. Die zwiſchen den beiden Wirbeln liegende Druck⸗ Dieſtleriſcher und hauswirtſchaftlich⸗pflegeriſcher Art ſein.] merkſamkeit gewidmet. Durch die Schaffung eines Kinder⸗ auſwölbung wird zunächſt Aufheiterung bringen. tei eſe ſollen im engſten Zuſammenhange mit der Theorie, heimes für Waiſen und Halbwaiſem iſt ſein Name Vorausſichtliche Witterung für Donnerstag bis 12 Uhr nachts: er leh kulturkundlichen und naturwiſſenſchaftlichen Fächern ge⸗ weit über die Ortsgrenze bekannt geworden. Die Schutzbefoh⸗ Fortdauernd mild bei weſtlicher Luftzufuhr; aufheiternd un—955 werden, und durch die gegenſeitige Durch⸗ lenen ſeiner Anſtalt hängen an ihm mit großer Liebe. Aber Wi ei kocken 4 Lerngung der Praxis und Theorie ſoll höchſtee auch an der Löſung kommunaler Fragen hat er ſtets mit⸗ F00000 ³ꝛ»ꝛA ¹w- 5mB.4 8 de rnfreudigkeit, eben jene Freiwilligkeitgewirkt und ſich dafür eingeſetzt, daß zum Wohle der Geſamt⸗ eee ee ee e des, Aufnehmens hervorgerufen werden, die bevölkerung dienende Einrichtungen und Verbeſſerungen Relle Maunbelmer Jeltung G. m. b.., Mannheim. K 85 er m eſes Schul⸗erleben zu einem b eglückenden durchgeführt wurden. Schon rüſtete man ſich, das Pfarr⸗ Dlrektion: Ferdinand Heyme. n⸗ äuchen kann. Müſſen die Mädchen ſchon eine jubiläum in der evangeliſchen Gemeinde feſtlich zu be⸗ e e Nee ed et. izungere Ausbildungszeit haben, ſo ſei ſiel gehen, da hielt vor 6 Wochen der Tod im Pfarrhauſe Einkehr.] Soanetund Jue S. Karſer er Noenmungneüger Henzelstehn gue Iewer— hne 5 N I. 2 5 2. 20 Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller Handelstell: Kurt Ehmer — Gewinn ſchönſter Jugendjahre! Eine Tochter im blühenden Alter von 17 Jahren wurde nach Gericht und alles Üebrige: Franz Kircher— Anzeigen: Dr. W. E. Stöhner⸗ —————33ͤg1 NDn—— AA.... ͤVV—VFF —- feuchte friſche Rheinluft quoll mit dem Rauſchen der Schnellen Hanns bog vom Wege ab und umging die des 54 8055 Der efe ſelte Strom in die ſchaudernde Stille. tens. Er erkannte die Stellen wieder, wo ſie als Knaben 15 0 ans b 78 hinübergeſtiegen und wie in die e 5) Von Hermann Stegemann eiſeite, griff unter das Kiſſen und hie eine Frau in den waren. Er umſchritt das Mauergeviert, bis er an die uß⸗ allerletzten Zügen. ſeite kam. Sauft ſenkte ſich die Aue zum Rhein herab. Am ge„Richt mehr gut genug! Füchslein, du biſt ein Narr!“ ent.„Sie ſpürt nichts mehr,“ ſagte er, als müßte er ſich ent⸗ Ufer ragten die Lachsfallen mit ausgeſchwungenen Netzen es dunnete Hanns weich und zog ihn an ſich.„Neun Jahre warſtſſchuldigen. daus dem Buſchwald in den grünglitzernden Strom, der, noch en frmanged nach Aſſuan ging. Jetzt biſt du ſchon aus dem Kon⸗ 1115 ſo ihr 7 erloſchen, ihr Atem ſtill⸗ aufgeregt von dem Schuß und Sprung durch den Lauffen, quir⸗ idenrock gewachſen.“ geſtanden und ihr Herz erkaltet. lende Trichter drehte. 2 a fragte Hermann Ingold eifrig:, Sechs Uhr abends wars, drei Hochzeitskutſchen fuhren Wie viel Kraft ging da verloren! Hanns fand dieſen Ge⸗ 8⸗ 9„Und wo war es ſchöner, Hanns, in Aegypten bei den polternd über die gedeckte Brücke zu einer Luſtfahrt in die danken wie zufällig am Wege, aber als er ihn ſeſthielt, ſaugte er Yramiden am Nil oder in Amerika? Schweiz. ſich ſeine Einbildungskraft daran ſatt. Unwillkürlich blieb er 1 Schlhnter dem braunroten Haar liefen blaue Aederchen an den Hanns Ingold hielt ſeinen jüngſten Bruder umfaßt, derſſtehen und neſtelte den goldenen Bleiſtift von der Uhrkette, zog a85 äfen hin, und ein leidenſchaftlich verträumter Blick ſtieg ſeine Tränen verſteckte, und ſah dem Vater zu, wie er mit] das Notizbuch hervor und begann zu rechnen. Er kam auf blaſ den Augen des Knaben und vergeiſtigte das magere harten Händen und unbewegten Mienen die Bettdecke ſanft vierzigtauſend Pferdekräfte, die am Lauffen gewonnen werden ſſe Geſicht, das von den erſten Sommerſproſſen betupft war. über die Bruſt der Toten zog und ſorgfältig unter ihre Schul⸗ konnten. in Len; Ich erzähb dir von beidem, Herrmann Hol jetzt den tern ſchob. 980 5 Der Kuckuck rief vom nahen Laubwald in den Frieden der n⸗ mehe und die Vefa; die Mutter, die fragt bald nach keinem Dann ſetzte ſich der Fiſchmeiſter, der die ganze Zeit ge⸗Stromlandſchaft. * von ihren Buben.“ ſtanden hatte, ſchwer auf den Stuhl neben ihrem Bett. 5 Hanns Ingold rechnete. Ein heftiger Antrieh peitſchte und ſchat Mautierl“ ſtieß Hermann in bangem Schrecken hervor aen den Geſchwiſtern ein Zeichen und leiſe 17 im gewaltigen ſchöpferiſchen Drang ſchuf er auf ichh avon. gingen ſie hinaus. 5 N 3 em Papier und im Kopf die Heimat neu. r⸗ wirkünd als es auf den Abend ging, dachte Margret Ingold Wo der Rhein nach Ueberwindung des Felſenpaſſes von Er hatte vergeſſen, wo er war und zu wem er auf dem en 0 ans Sterben, warf unruhig die Hände, kämpfte um Rheinau in die ſanfte Aue tritt, lag das aufgehobene alte Wege war. Wenn er von den Zahlen aufſchaute, warf er prü⸗ t⸗ mit etzten Atem und ſeufzte ein um das andere Mal tief, und]Kloſter, das Doktor Engelhardt vor einundzwanzig Jahrenſfende Blicke auf den Strom und ſchätzte die Entſernungen. er denn edem Seufzer ſchien ſie ein Stück Erdenweh abzuſtoßen, angekauft und zu einer Heilanſtalt gemacht hatte. In meißem Giſcht kam der Rhein geſtürzt, ſchoß zwiſchen den 8, ſtill 5 ie Seufzer wurden leichter, fadengleich der Puls und„Ich habe den Bau ſeiner Beſtimmung wiedergegeben. Pax roten, abgeſchlifſenen Felswänden hervor und zog mit geſam⸗ ah Das Geſicht, auf dem klar und farblos die Abendoleiche lag. intranclibus“, ſagte er, wenn ein Patient den Weg zu ihm fand. melter Wucht wie flüſſiges Glas talabwärts. Der Schattenriß en wieber'ktor Auer kam, fand nichts mehr zu ſagen und ging Das ee ee dem 0 5 rot Rheinaus hing am rechten Ufer und ſtand ſchwarz vor dem in Sie aus den weißblühenden Bäumen, als Hanns Ingold vom weißdurchwirkten, blauen Himmel. ie ſaßen und ſtand ihr Bett Wald herabkam er Lauffe ßte geſprengt werden, das Stauwehr fand ie ind ſtanden um ihr Bett. ald hera 125 8 Der Lauffen mußte geſprengt werden, das Stauwehr Hanns Ingold ſtand am Fußende des Bettes. In den Pappeln ziſchelte der Wind. Schäfchen weideten erſt auf dem Felſengrund Wurzel und Fundament, dazu mußte et. r kar, ſah ſeine Mutter langſam ſtiller und fremder werden.am Himmel. der Strom ein Stück aus dem Bett gedrängt werden. +5 Faupt m ſich ſelbſt fremd vor und hatte doch das Gefühl, über⸗ Es war nichts verändert worden, ſeit er zum letzten Male Er berechnete die Bauzgeit des Werkes auf vier Jahre. Der r⸗ Welt' nicht fortgeweſen zu ſein aus dieſem Haus und dieſer in Sankt Joſeph geweſen war. Das niedrige Gebäude ſchien Stift flog, heſtig arbeitete ſeine Bruſt, als ränge er mit den t ungli Er hatte Erſtochene und bei der Geſteinbohrung Ver⸗ hinter den bröckelnden Mauern des weitgeſpannten Gartens Gedanken, die ihn bedrängten. Ein lauter jauchzender Glücks⸗ ur geſtandtte ſterben ſehen, in einer vepeſteten Typhusbaracke zu ſchlafen. Die Läden lagen vor den Zellenfenſtern. Im jubel war in ſeiner Bruſt. 5 n. Dutz iden und bei dem großen Hochwaſſer des Miſſiſſippi einRefektorium waren die Vorhänge herabgelaſſen. Und Hanns Ein Kahn ſchoß aus dem Lauſſen hervor. Vorn kauerte a- er 10 Leichen aus den Turbinenſchächten ſiſchen helfen, aber hatte wieder das Gefühl, daß alles in der Heimat ſtill und tot Hermann Ingold mit der Hakeuſtange, hinter den Rudern de noch nicht gewußt, was Sterhen war. lag, dem Abſterben nahe, ohne Puls, ohne Leben. ſtand der Vater feſtgemurzelt und ſteuerte. Die Wellen ſchüttel⸗ 1— hat In ihm ſprach eine Stimme: Das iſt deine Mutter, die Wie die Mutter am Tage ſeiner Heimkehr geſtorben war, ten den Nachen und drohten ihn vollzuſchlagen und quer an die 18 ie 80¹ Jgeboren, der biſt du an der Schürze gehangen, die hat müde vom Leben, ſo ſtarb hier alles. Nur die Bäume blühten, Steine zu werfen, über die das Waſſer in glockenförmigen on über dir gehabt. 1 8 5 die Bienen flogen und der Rhein ſchoß im ungeſtillten DeaugBogen hinwegſprang. Aber der Knabe ſtieß bald rechts, bald t⸗ zarr. mit trockenen Augen blickte er auf ſie nieder. der Frühlingsſchmelze der Ebene zu. links mit ſicherer Hand den Stachel in die Klippen und u⸗ Nö,war ein ſanftes Verſcheiden. 1 0 Nun lag die Mutter ſchon drei Tage vor der StadtmauerChriſtian Ingold ſtemmte gleichmütig die Bruſt gegen diekge⸗ 1 ſtille ich einmal ſeufzte ſie ſehnſüchtig, und dann grub ſich eine in der Erde, und die Veſa war in das Fiſcherhaus übergeſiedelt kreuzten Ruder und drückte den ſchweren, langgebauten Nachen 2 uhe um ihren Mund. Lorenz öffnete das Fenſter. Die und ſorgte für den Vater. wie ein Spielzeug in die rechte Bahn.(Fortſetzung folgt.) l⸗ +* 5————— 16 wird Ihnen ohne weiteres bestätigen, daß ein wWirklich voll- 1 kommenes Hustenmittel stets einen antiseptisel!i wirkenden Zusatz haben muß. Nur solche Hustenmittel wiyd er empfehlen, ſ⸗ denn sie stehen an der Spitze. Man wähle deshalb vorsiehtig bei er Husten, Heiserkeit, Verschleimung, Bronchial-Katarrh, Keuchhusten ete. und lasse sich nicht irgendwelche, oftf ganz 3 minderwertige Husten-Bonbons aufreden,sondern verlange nur die al 11000 fach glänzend begutachteten.millionenfach bewährten, mit antiseptisch wirkendem Zusatz verschenen Katarrh-Bonbons Beutel 30 und 60 Pig. Zu haben in Apotheken u. Drogengesch, u. wo Reklame im Fenster. 6. Seite. Nr. 102 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Mittwoch, den 2. März 1927 Der Tanzgeiger Skizze von Paulrichard Henſel Seltſam— dachte Bela Retzki, wie er aus dem Fenſter des Eifenbahnabteils ſah: Alles iſt wie vordem, ob glücklich oder unglücklich, arm oder reich, das Uhrwerk geht weiter; heute ſieht man das noch alles, kommt daran vorbei, als wäre kein geſtern geweſen, und morgen— keiner wird ſich um den un⸗ bekannten Geiger kümmern— Er hatte keine Eltern, keine Schulden, keine Hoffnungen. Es iſt für ihn garnicht umſtändlich, beiſeite zu treten, wenn ſeine Rolle ausgeſpielt iſt. Er hat nur einen blaßfarbenen Brief von einer Frau, die er liebte und die er verlor. Und nicht dieſer Brief allein machte es, daß ſein Kopf wie gefällt auf den Tiſch geſunken war, als er die wenigen Abſchiedsworte geleſen hatte, ſondern die Erkenntnis: So wird es immer ſein. Ein jubelndes Auffauchzen, wenn ſich goldene Fäden der Sehn⸗ ſucht und Liebe zu ihm ſpannen, und dann die Angſt, zu ſchwach zum Feſthalten zu ſein, das unabläſſige ſtumme Bitten: Mir allein— mein bleiben— und das Zerflattern in der Laune eines blonden Mädchenkopfes, das Zerbröckeln zwiſchen den Fingerſpitzen einer verwöhnten Frau. Wenn man dabei immer ein Stück ſeines Herzens zugibt, bleibt am Ende nichts davon übrig. Und ohne Herz kann man nicht geigen Es ſollte das Abſchiedsgeſchenk ſein, das Bela Retzki ſich ſelbſt machte, daß er heute noch zu dem großen Maskenfeſt ging. Vielleicht— ja, warum ſollte er das nicht eingeſtehen— um noch einmal alle Buntheit, alle Freude der Welt in ſich aufzu⸗ nehmen; mehr aber, weil es Pflicht für ihn war, ſein letzter Abend, an dem er ſeine Kapelle nicht im Stich laſſen durfte. Mechaniſch, wie er die Geige aus dem Futteral nahm, blickte er über die Brüſtung in den Saal hinab: Dasſelbe Bild wie auf allen dieſen Feſten, der Saal dicht gefüllt mit erwartungs⸗ vollen Menſchen, phantaſtiſche Dekorationen aus Leinewand und Pappe— draußen vor den Türen des Saales liegt die andere Welt, die Wirklichkeit. Und nun, wie eine Welle gegen den Strand hochläuft, hoben ſich die Arme und floſſen ineinan⸗ der, als die erſten Takte der Mufik erklangen. Bela Retzti ſpielte mit zuſammengepreßten Lippen und ge⸗ ſchloſſenen Augen, Melodien, die in tauſendfacher Wiederho⸗ lung in Hirn und Finger übergegangen waren. Er erſchrak faſt, als ihm der jüngſte Muſikant ein neues Blatt auf das Pult legte:„Juand'amour meurt“— wenn die Liebe ſtirbt.— Ueber ſeine Augen legte ſich ein Schleier, als das Cello lang⸗ ſam, faſt zögernd, mit den wenigen Vortakten begann. Als er die an das Kinn legte, war der Saal um ihn ganz ver⸗ ſunken. Die ſchwere, getragene Melodie des Boſton war den Tän⸗ zern ungewohnt. Es war, als göſſe es ſich ihnen wie Schwer⸗ mut ins Blut, ſo daß ein Paar nach dem anderen, oft mit ver⸗ legenen Blicken, zurücktrat. Immer leerer wurde die Mitte des Saales. Nur zwei Frauen tanzten noch dort, entrückt, unwiſſend über den um ſie ſich dehnenden Kreis, ineinander⸗ geſchmiegt, ſo ganz die Sehnſucht und Herbheit des Walzers geſtaltend, daß manches Lachen verſickerte und manches Auge verwundert ausruhte. Da ſah der Geiger die tanzenden Frauen, fing ihren Blick, derx ihn zu ſuchen ſchien und doch über ihn hinweg ins Weſen⸗ loſe griff. Und er dachte nicht mehr an ſich und die blonde Frau und den Abſchiedsbrief, ſondern daran, daß er vielleicht jetzt die Gedanken zweier Schmerztragenden gleich ihm mit dieſer Melodie erfüllte, ihnen wohltat. Wer waren dieſe Frauen, die ihm jetzt verwandt ſchienen, die man lieben mußte, 15 die er allein ſpielte und die ſein Spiel verſtanden und er⸗ ebten—? Lauter Beifall, für Tanz und Muſik zugleich, riß ſeinen Kopf hoch. In der Mitte des Saales ſtanden die beiden Tän⸗ zerinnen, ſahen zu ihm auf und lächelten. Dann ſchlug wieder die Brandung über dem Saal zuſammen, aufgepeitſcht von den harten Rhythmen exotiſcher Tanzweiſen. Und wie Stunde um Stunde verging, ſuchte Bela mit den Blicken immer wieder die beiden Frauen, als müßte er ſie um Verzeihung bitten, daß er jetzt ſo anders ſpielte. Dort ſah er ſie— hin und her huſchend wie die bunten Steine eines Far⸗ benknzeſes, jeder Muskel zuckend im Takt des Tanzes, ein⸗ gehüllt in die Umarmung lachender Masken, luſtig, toll, unter klirrendem Lachen zerſpringt ein Glas am Boden—. Immer ſtarrer wurden des Geigers Augen, immer erregter ſtrich ſein Bogen über die Saiten— nein, die Wirklichkeit iſt nicht draußen geblieben, ſie iſt mitten im Saal— zwei, die die Weh⸗ mut des Walzers vor Stunden nicht tanzten, ſondern erlebten, in denen vielleicht eine Erinnerung, ein Abſchied und letzter Kuß nachklang und in den zarten Bewegungen ihrer Glieder reflektierte, die loderten jetzt in Freude— es iſt nichts ge⸗ weſen, es gibt keine Erinnerung, keinen Schmerz, es kommt nur immer ein Neues; freie Hände muß man haben und vergeſ⸗ ſen können, denn es iſt alles Spiel und es kommt nur darauf an, wer das Spiel gewinnt In einer Pauſe am Büfett, berührte den Geiger eine weiße Hand. Und als er ſich umwandte, ſah er in das Geſicht einer der beiden Frauen; fühlte in ſeiner Hand eine kleine Karte und hörte einen Hauch:„Morgen...!“ Da— die Nebenſtehenden traten zurück vor dem Wetter⸗ leuchten in ſeinem Geſicht— nahm Bela Retzki die Karte, zer⸗ fetzte ſie und lachte; lachte der Frau ſo ſchrill ins Geſicht, daß ſie unter dem Puder erbleichte. Mit ein paar Sätzen war er an ſeinem Pult, klopfte auf— warum immer töricht ſein, wenn man auch Sieger bleiben kann! Heißa, wie die Luftſchlangen an den Logen ſich verfingen, die Ballons zerplatzten: Liebe, Dämmerſtunde, ein Verſprechen für ewig— es ſtirbt ſich nicht ſo leicht an gebrochenem Herzen— es iſt auch ganz luſtig, ein guter Geiger zu ſein —— Am regenfeuchten Morgen war es ein anderer Bela Retzki, der mit ſeiner Geige in ſein Vorſtadtzimmer fuhr; die ſchweren Gedanken, die er am Abend mit hereingenommen hatte, waren zerpflückt und verflogen. Hinter dem Regen ahnte er die Sonne, und in den harten Zügen der Arbeiter, die mit ihm fuhren, eine unermeßliche freudige und ernſte Welt. Und weil er das Tor in dieſe ernſte Welt gefunden hatte, über Traum und Trauer und Sichſelbſtverlieren hin⸗ weg, war er auch gar nicht müde, ſondern ſummte vor ſich hin — im gleichen Takt der Räder Menſchenherzen ſind wie Kinder Von Karl Kühne Muß die Mutter ihren Kindern Eine Bitte ernſt verneinen, Sind voll Unmut ſie und klagen, Bis ſie in den Schlaf ſich weinen. Menſchenherzen ſind wie Kinder.. Strenge Mutter iſt das Leben. Wie wir ringen auch und bitten: Selten reift die Frucht dem Streben. Und um all' die Herzenswünſche, Die geſcheitert dicht am Hafen, Grämen wir uns dann wie Kinder, Bis wir tränenmüd' entſchlafen Aphorismen Von Hein Diehl Befrage die Großen und Mächtigen unter den Menſchen: ohne ihre Enttäuſchungen wären ſie zu nichts gekommen. Schau auf die Scheiternden und Verderbenden: durch ihre Selbſttäuſchungen kommen ſie zu nichts. * Das iſt eine irrtümliche Auffaſſung, die jenſeits einer jeden Frage unbedingt die Antwort vermutet und verlangt. Manche Fragen— und meiſt die tiefſten und entſcheidenſten— ſind nur die offenen Tore in das Unſagbare hinein. Liebe und Haß werden immer ſein! Aber— ein wenig mehr Hochachtung vor dem Anderen, ein wenig mehr Selbſt⸗ achtung in der Preisgabe ſeiner Geſinnungen, und— die Ge⸗ häſſigkeiten werden aus unſerem menſchlichen Umgang ver⸗ ſchwinden. 5 Kann man der Flamme einen Vorwurf machen, weil alle Motten und blinden Nachttiere in ſie hineinfliegen, in ihr ver⸗ brennen und verderben? Zigeuner Von Paulrichard Henſel Auf dem großen Platz am Ende des Dorfes machten die Zigeuner Raſt. Mit flinken Händen löſten ſie die Eimer unter den Wagen und holten Waſſer für die Pferde; die kleinen, gar⸗ dinenverhängten Fenſter öffneten ſich, und ſtruppige, ſchwarz⸗ haarige Köpfe ſchauten heraus und lachten den ſtaunenden Bauern ins Geſicht. Ein paar junge Burſchen gingen in den Krug, Bier zu holen. Mit offenem Mund und ſtarren Augen ſtanden in gebotenem Abſtand die Kinder des Dorfes vor den Wagen, während ein paar Zigeunerinnen in bunten Röcken und Tüchern mit katzenähnlichen Schritten in die nächſte Gaſſe huſchten, um dort vor den Türen zu betteln oder für eine Weisſagung ein Almoſen zu erhaſchen. Aus einem der Wagen war ein kleines, hübſches Müdchen gekrochen und mit luſtigen Sprüngen, der den jungen Glie⸗ dern ungewohnten Enge des Wagens ledig, auf die Wieſe gehüpft, die an das letzte Haus der Landſtraße grenzte. Dort hatte es ſich, von den anderen unbemerkt, ins Gras geworfen, leiſe vor ſich hinträllernd und in die Sonne blinzend. Un ſo fand ſie der junge Jürgen, den der Lärm vom Felde her⸗ beigelockt hatte, und der nun verwundert den Troß auf der Straße und das dunkelhäutige Mädchen im Graſe ſah. Er»ſetzte ſich neben die Fremde und fragte ſie vielerlei⸗ aber das Mädchen lachte nur und ſchien ihn nicht zu verſtehen, Da neckte er ſie mit Grashalmen, bis die kleine ihm plötzli die Hand auf den Mund legte und auf die Wagen deutete. Man ſchien ſie zu rufen. Und ſie duckte ſich kichernd nieder, damit ſie niemand fände. Da legte auch Jürgen die Hände unter den Kopf und wurde ſtill Wohl waren jetzt die Felder leer und Getreide und Hen in der Scheune. Aber die Wälder färbten ſich nun bunt, un die Luft wurde klarer, daß man, auf einem Berge ſtehend, weit in das Land hinausſehen konnte. Es mußte ſchön ſein, jetzt zu wandern, immer weiter, zu raſten, wo Waſſer un Nahrung iſt, wieder weiter in ein neues Land zu ziehen. Den Jürgen wußte, daß dort, hinter dem Wald und dem Hügel⸗ rücken, noch anderes Land war, aber noch nie hatte er geſpürk, wie die Sehnſucht danach brennen kann. Und hatte auch nos nicht gewußt, daß es ſo dunkle lachende Mädchen gibt mit ſ blinkenden Augen Mit einem Male hatte er die Kleine an der Hand ie nommen, und ſie waren über einen Feldweg nach dem Haule des Vaters gelaufen, von hinten über den Gartenzaun ge ſprungen— er griff nach einem Bilderbuch, einem Spielzeng um es dem Mädchen zu ſchenken, und war ganz betreten, al ſie in ihrer Freude ihm beide Arme um den Hals ſchlang. Si kamen gerade zurecht, als die Wagen ſich wieder in Beweanen ſetzen wollten. Ein Schimpfwort aus dem Munde einer alte Vettel empfing das Mädchen.— f⸗ Fürgen ſtand lange am Chauſſeerand und ſah dem Au bruch der Truppe zu; unbewußt ging er in weiter Entfernung den Wagen nach. Faſt war es ihm zum Weinen. Seine 3 danken flatterten den fahrenden voraus in das bunte, heruß⸗ liche Land, in die große, weite Welt, die ihm verſchloſſen blieb. Dann lief er plötzlich querfeldein, wo der Vater und die Mutter die Ernte hoch auf den Wagen ſtapelten.—— tig Aus einem der kleinen Wagenfenſter blickten ſehnſüch ſe zwei ſchwarze Mädchenaugen nach dem Dorf zurück, wo ten Menſchen ein Haus und eine Heimat haben und einen Gar und ein Bett— und wo zu bleiben ſchön geweſen wäre“ Nolizen Von Hans Weber Witz iſt nur eine Angelegenheit des Verſtandes; Humor erſt beweiſt Geiſt und— 8 Wichtige Erkenntniſſe werden nicht nur gewonnen, ſon⸗ dern auch erlitten.. Manche Menſchen ſind unehrlich, um der aufrichtigen Be⸗ urteilung anderer zu een 8—— Speiſen. Dem Luxus im Leben entſpricht das Salz in den Speiſe Zuviel Salz macht die Speiſen ungenießbar. —— Seine große Zukunft Von Elſe Stahl Er war ſchon von Kindheit an davon überzeugt geweſen, daß er zu etwas Großem geboren ſei. Jetzt, fühlte er, war die Zeit gekommen. Er überlegte, lange und gründlich. Dann teilte er ſeiner Frau das Endergebnis mit. „Ich habe mich entſchloſſen, ein Drama zu ſchreiben. So etwas, was noch nie dageweſen iſt. Dir allein ſage ich es. Du biſt mein Weib, Du haſt ein Recht darauf, an meinem Streben teilzunehmen.“ Sie nahm teil.„Oh, der Stoff!“ rief ſie. Er mißbilligte:„Der Stoff? Du kennſt ihn ja noch gar nicht. Es handelt ſich um zwei Freunde und eine Frau, ſelbſtyerſtändlich—““ Sie unterbrach:„Du verſtehſt mich nicht, Du wirſt mich nie verſteh'n. Es handelt ſich um Crépe Georgette.“ Er rümpfte die Naſe.„Was weißt Du von dieſem Schmarr'n, dieſer Schande für Bexliner Bühnen—“ „Dein Drama?“ erkundigte ſie ſich. „Wie? Oh! Ich ſpreche von„Crépe Georgette“, dem Luſtſpiel—“ Sie brach in ein gereiztes Lachen aus.„So ſchreibe ein Luſtſpiel! Du biſt ja ſelbſt eine komiſche Figur!“ Sie war weg. Er gekränkt, aber merkwürdig angeregt: „Ein Luſtſpiel? Läßt ſich im Gewande des Scherzes nicht Allertiefſtes ſagen? Gut, ſchreiben wir ein Luſtſpiel. So hat ihre kindliche Verſtändnisloſigkeit den Anſtoß zu Großem ge⸗ geben.“ Harro kam, der Dichter teilte ihm mit, daß er das Luſt⸗ ſpiel des Jahrhunderts zu ſchreiben beabſichtige. „Wie, Du ſchriftſtellerſt? Seit wann? Na egal. Aber dann kannſt Du mir ja auch fünfhundert Mark pumpen. Luſt⸗ ſpiele bringen klotzig viel Geld.“ „Noch“, ſagte der Dichter beſcheiden,„iſt der volle Erfolg nicht ſicher...“ Harro ließ mit ſich reden. „Alſo fünfzig Mark. Als Vorſchuß.“ Er nahm ſie, ging und traf bei der Frau ſeines Freundes das Mädchen, das er liebte und das Hertha hieß. Beide ſaßen über ein Modenalbum gebeugt. Hertha ſagte, und ihr Blick war ſchmerzvoll: „Wir ſuchen Paulas neues Kleid aus. Wie gut ſie es hat! Ihr Mann wird berühmt und reich werden. Er ſchreibt ein Drama.“ Harro korrigierte:„Ein Luſtſpiel. Es iſt auch noch nicht ganz fertig.“ „Einerlei. Er iſt doch was. Er kann doch was. Sowas ſieht man einem Menſchen doch ſchon an.“ Und nach einer Pauſe:„Paulas Mann wird die Villa im Grunewald kaufen, die weiße, mit den hohen Fenſtern. Wiſſen Sie? Erinnern Sie ſich?“ erſtenmal ſeit dem Hochzeitstage ihrer Nichte. Der Bräutigam hatte ihr nicht gefallen. „Ich höre, Sie ſchreiben ein Luſtſpiel, das Reinhardt be⸗ reits angenommen hat? Wollen wir uns nicht Du ſagen?“ Sie ſagten ſich Du. Tante Anna küßte auch Paula.„Der Zug des Herzens iſt des Schickſals Stimme!“ behauptete ſie. „Du liebes Kind!“ Gedankenvoll und verſunken ſtarrte der Dichter in die Kaffeetaſſe. Die Tage gingen, Der Dichter ſuchte ſeinen Stoff. Teils im„brauſenden Leben der City“, teils im verdunkelten Ar⸗ beitszimmer, bei farbigem Licht. Das erzeugt Stimmung und beſchleunigt den Prozeß. Paula empfing unterdes die Freunde und Freundinnen des Hauſes und machte ihnen in gedämpftem Ton Mitteilung von dem Stand der Dinge. Nach drei Wochen war dem Dichter etwas eingefallen. „Alſo die Idee hätte ich. Das iſt die Hauptſache. Aber ſie eignet ſich mehr für einen philoſophiſchen Roman, weißt Du, für einen ganz großen, epochemachenden. So à la Doſtojewski.“ Paula erwiderte ſachlich:„Ich mag Doſtojewski nicht. Aber ich will Dir kein Hindernis ſein. Gut, ſchreibe einen großen Roman à la Doſtojewski. Ich bin auch damit zufrie⸗ den.“ Sie ſchloß behutſa mdie Tür des verdunkelten, in violet⸗ fem Licht ſtrahlenden Arbeitszimmer hinter ſich, gerührt über ihre Opferfreudigkeit. Denn im Grunde war es doch gerade die Theaterpremiere geweſen, Körbe voll Blumen, raſender Applaus, zwanzigmaliges Hervorrufen des Dichters und Ge⸗ flüſter:„Dort in der Loge ſitzt ſeine Frau—“, aber ſie liebte ihren Mann, jawohl. Dabei ſtolperte ſie faſt über die Por⸗ tiersfrau, die lautlos wie ein Schatten an der Korridortür vorbeihuſchte. „Wir ſind alle ganz leiſe,“ wiſperte die Frau,„wir wiſſen ja alle, daß der Herr Doktor ein Drama ſchreibt—“ Paula dachte:„Gott, wie rückſtändig! Immer noch Drama!“ Laut ſagte ſie:„Es wird kein Drama, ſondern ein philoſo⸗ phiſcher Roman à la Doſtojewski. Etwas ganz Großes, Epoche⸗ machendes.“ Die Portiersfrau verſicherte, das ändere nichts, aber Paula ging doch die Treppe hinab mit dem unangenehmen Gefühl, im Werte geſunken zu ſein. Auf der Straße traf ſie Hertha am Arm eines blaſſen Jünglings. „Mein Bräutigam!“ ſtellte Hertha vor,„er ſchreibt eine Das iſt das Modernſte, das Tiefſte heut⸗ zutage.“ Paula kehrte um, ſtürzte in das verdunkelte Arbeits⸗ zimmer. Er blätterte im Lexikon.„B⸗B⸗Bi⸗Bir⸗Birma. Was iſt das für ein Land? Mein Roman ſoll nämlich die Kultur von Birma zum Fundament haben. Er wird grandios.“ Sie ſchnitt ihm das Wort ab.„Du mirſt eine Bühnen⸗ groteske ſchreiben. Das iſt heute das Modernſte, das Tiefſte. Harro wußte und ekinnerte ſich. Darum verabſchiedete er ſich und brachte die fünfzig Mark noch am ſelben Abend durch. Am nächſten Tage kam Paulas Erbtante Anna, zum! der Naſe wegſchnappen? Das üÜüberlebe ich nicht.“ Soll Herthas Bräutigam uns die Villa im Grunewald vor Sie begann zu ſchluchzen. Er erhob ſich, milde, aber ge⸗ bietend. „Schäme Dich, Paula. Der Genius läßt ſich nicht dieren. Es geht hier um Größeres als eine Grunewolducgwieg, Ergriffen flüſterte ſie:„Eine am Gardaſee?“ Er ſch 5 ſie ging. backenen Tante Anna ſchickte einen wunderbaren ſelbſtge Napfkuchen. 310 „Dem großen Dichter des zwanzigſten Jahrhunertter 1 55 auf der Karte, die im Kuchenkrater ſteckte. Der D agte ſinnend: 1 + „Das erſte Kapitel iſt begonnen. Das wird genügen zen⸗ Stoff eignet ſich beſſer zu einer Novelle, zu einem eine trierteſten Kunſtwerk— das entſpricht auch am beſten 1. 89150 aller Erkenntniſſe, Extra Extraktes— das iſt die Novelle.“ 1 Paula weinte. Er beachtete ſie nicht, ſtopfte ſich den 5 Kuchen in den Mund, warf Harro hinaus, der noch ſeinem fünfzig Mark Vorſchuß haben wollte, und ſchloß ſich in ſe Arbeitszimmer ein. 4 or. Er Fünf Tage und Nächte kam er nicht daraus ber die Tür⸗ ſchlief auf dem Divan, das Eſſen ſtellte ihm Paula ſle ihm ſchwelle. Am Vormittag des ſechſten Tages begegnete auf der Treppe. Er trug einen Brief in der Hand. e de der „Vier Seiten lang iſt ſie geworden. Eine Skisze, trotz ihrer Kürze alles geſagt iſt, was es auf Er ſagen gibt. Es iſt die Skizze!“ Seine Augen waren matt, von R De Skizze ging ab. Nach drei Tagen war ſie wieder da. 1510 Not⸗ dakteur ſchrieb, er habe volles Verſtändnis für pekunſaflungs⸗ lagen, Trotzdem ſolle man nicht zu ſolchen Verzmeiſ ache mitteln greifen. Wenn aber der Autor Reklamevert Marke wolle— ſein Schwiegervater habe eine Magarinefabric norar. „Atta Troll“, und ſuche jemand dazu, bei ſehr gutem Die Adreſſe liege bei. gers die Schauerlich durchgellte das Hohngelächter des Dicht Maun Wohnung. Paula ſtürzte entſetzt herbei, ſie fand ihre ter kon⸗ auf dem Divan liegend und unverſtändliche Worte 1 vulſiviſchen Zuckungen ausſtoßend. Allmählich ruhiger, ſie verſtand: „Drückt auch die Sorge heftig, Such' drum nicht gleich den Todl Nimm nur 5 50 Dir„Atta Troll“ aufs Brot!“ „Er iſt doch ein großer Dichter!“ ſagte ſie zwennerabri⸗ zerknüllte den Brief des Redakteurs. Die Adreſſe des kanten legte ſie ſorgfältig auf den Schreihtiſch.— In dieſer Stunde wurde unter gräßlichen Schme: dohnte große Zukunft des Dichters geboren. Ein Jahr ſpäter hohen Paula in der Grunewaldvilla, der weißen mit 2— muß Fenſtern. Die Träume der Jugend lügen nicht. Man ſie nur richtig auslegen können. Hertha aber entlobte ſich wieder. den nur zu Ringen umgeben, Re⸗ Sge gaS g2 2 72 dus Altten. Mittwoch, den 2. März 1927 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) handelszeitun 7. Seite. Nr. 102 Langſame Veſſerung der deutſchen Wietſchaft ao Dem ſoeben erſchienenen Bericht des Inſtzetes für nlunkturforſchung entnehmen wir über die Lage anslaeutſchen Wirtſchaft folgende Mitteilungen. Trotzdem der ändiſche Kapitalzufluß aufgehört hat und der engliſche ganleuſtreit beendet iſt, hat ſich die Wirtſchaft faſt auf der Linte belebt. Allerdings iſt die Ausſuhr etwas zurück⸗ 27 igen; dafür hat ſich der Geſchäftsgang im Inland geſtei⸗ un, Zahlungsverkehr bewegt ſich in auſſteigender Linie. ͤch mſätze zaben nicht nur auf dem Effektenmarkt, ſondern Naut de mwWarenmarkt zugenommen. Die Produktion ſo⸗ auch 10 Schlüſſelinduſtrie wie der verarbeitenden, insbeſondere 1 8 Verbrauchsgüterinduſtrien wächſt. Die Trausporte iſenbahn und der Poſt nehmen zu. Der Beſchäftigungs⸗ hat ſich freilich im ganzen verringert. Jedoch iſt zu be⸗ Lückſichtz, f en üöbtigen, daß dieſe Abnahme in der Hauptſache nur bei urch den Winter beeinträchtigten Gewerbezweigen ein⸗ 15 3 85 2— 2 Anen en iſt. Die übrigen Produktionszweige weiſen im ganzen Beſchäftigungsgrad auf. Dahei ſcheint ſich die wirtſch tonswirtſchaft ſtärker zu entwickeln als die Verbrauchs⸗ un haft. Noch mehr: die Produktionsgütererzen⸗ erzen w ä ch ſt ſtärker als die Verbrauchsgüter⸗ male ugun g.— So ſchließen ſich die verſchiedenen Merk⸗ ufſchio. dem Konjunkturbild eines„zögernd fortſchreitenden trifft zuſammen. Bei einem ſehr wichtigen Punkte pre Diagnoſe allerdings nicht zu, denn die W aren⸗ leichte freilich nicht die Warenumſätze— haben eine ſache ſinkende Tendenz. Dies dürſte in der Haupt⸗ Reſer c weltwirtſchaftliche Einflüſſe zurückzuführen ſein. Von Wirt her könnten der aufwärts gerichteten deutſchen Ankt gaft Hemmungen. erwachſen, wenn die depreſſive Kon⸗ kkurlage Europas länger anhalten ſollte. Föffe dur Italienreiſe Thyſſens und Vöglers. Die Reiſe von Fritz Verſuch und Generaldirektor Vögler kann nur als ein glücklicher daftgle des Kontaktes mit Perſönlichkeiten des italieniſchen Wirt⸗ kuſſto ebens bewertet werden, ohne daß ſchon Einzelheiten zur Dis⸗ bei geſtanden hätten. Ebenſo hatte auch der Beſuch beider Herren nholini den reinen Charakter eines Höflichkeitsbeſuches. Aktier lpine Montangeſellſchaft. Die Feſtigkeit der Alpine⸗Montaän⸗ di an der Wiener Börſe wird u. a. darauf zurückgeführt, daß lnternedingungen, unter denen die Alpine Montangeſellſchaft in die die 8 Roh ſtahlgemeinſchaft aufgenommen wurde, für Verich eſellſchaft ziemlich günſtig ſind, wie dies im I t des Montanvereins trotz aller Vorbehalte zugegeben wird. doch s beſtehen begründete Ausſichten dafür, daß es ſchließlich induſßelingen wird, ſtri. den Konturrenzkampf mit der polniſchen Eiſen⸗ 585 beſonders auf dem Balkan, zu beſeitigen, oder wenigſtens de 8 ern. Dieſer Tage fanden in Wien neuerliche Beſprechungen Hüt der der Alpine Montangeſellſchaft, Prager Eiſen, Berg und werken Witkowitzer Eiſenwerke und der Rima Muranyer Eiſen⸗ gewiß mit Vertretern der polniſchen Eiſeninduſtrie ſtatt, die zu einer 0 Annäherung der gegenſeitigen Standpunkte geführt haben, Verhandlz Vertreter der polniſchen Eiſeninduſtrie ebenfalls zu den unterrigtungen nach Düſſeldorf eingeladen werden konnten. In bandlu dteten Kreiſen iſt man der Anſicht, daß die Düſſeldorſer Ver⸗ f ingen die Baſis für den Beitritt Polens zur Rohſtahlgemein⸗ gaffen werden, zumal ſich die Polen bereits jetzt auf den für umzuſt usſicht genommenen ſkandinaviſchen und finniſchen Markt 0 Den beginnen. Wie betoncordia Bergbau Ac.— Beteiligung des Stahlvereins. bacher„Gelegenheit des Berichts über die Sanierung der Rom⸗ ſche Fabeittenwerke gemeldet wurde, hatte die Kolswerke und Chemi⸗ ein 40 rik Ach. die Aktienmehrheit der Concordia Bergbau Ac. für neh en ortium erworben, an dem auch ein weſtliches Hüttenunter⸗ ſich be maßgeblich beteiltgt iſt. Wie nunmehr verlautet, handelt es u ef jeſem Hütteuunternehmen um die Vereinigte Stahl⸗ 0 e Ac., di au A.. die an dem Selbſtverbrauchsrecht der Conecordia Berg⸗ D ein Intereſſe haben. eine N Umwandlung der Siemens⸗Schuckert⸗Werke G. m. b. H. in heite In Kreiſen der Verwaltung iſt man ſich über die Einzel⸗ eine Ache Umwandlung der Siemens⸗Schuckert⸗Werke G. m. b. H. in Heſeuſch bereſts in den Grundſätzen einig. Das As. der neunen NWabrunaft wird vorausſichtlich 12 Mill./ betragen. r 800 5 bisherigen Beſitzverhältniſſe wird eine Umwandlung 1 gen G. m. b..⸗Anteile und unkündbaren Darlehusſcheine porausſic erfolgen. Die Durchführung der Umwandlung dürſfte ſich 1 0 wich noch einige Mongte hinziehen. Ein Antrag auf Zu⸗ N5 1 Kapl Aktien der neuen Geſellſchaft iſt vorläufig nicht geplant. er 10 talverboppelung der Voigtländer u. Sohn AG., Optiſche guf Aktl Braunſchweig. Die Geſellſchaft, an der die Chemiſche Fabrik gen en lvorm. E. Schering) maßgebend intereſſiert iſt(Ende 5 dabres wurde den Aktlonären bekanntlich ein Umtauſch⸗ eabfichtiaen drei Voigtländer- für eine Schering⸗Aktie gemacht, Unter e ten pflichtungen und zur Verſtärkung der Betriebsmittel. Ein Bezugs⸗ recht für die Aktionäre kommt nicht in Betracht. * Wicküler⸗Küpper⸗Brauerei AG. Rohgewinn 1074551 (1 655 090)], Reingewinn 590 909(859 92) ¼/, A ſchreibungen 516 546(849 912). Aus dieſem Ueberſchuß ſchlänt die Verwaltung vor, die Dividendenſcheine der 4 Mill./ Aktien mit 12 v. H. zu honorieren und nach Abzug der Tantiemen, Wohlfahrtszuweiſungen uſw. 2 583/ auf neue Rechnung zu bringen. *Juckerraffinerie Magdeburg AG. in Magdeburg. Aus einem Reingew'aan von 113 398(255 560) ,/, 100 000(70 000)% dem Extra⸗ reſervefonds und Reſt neu vorzutragen. Der Kursſtand Ende FJebruor 1927 Die nachſolgende Tabelle der Commerz⸗ und Privatbank zeigt den Kursſtand der an der Berliner Börſe amtlich notierten Aktienwerte Ende Februar im Vergleich zum Vor⸗ monat. Es notierten: Goldparität Z hi der no erten Akt'enwe te Ende Febr. Ende lan. 1927 1926 1927 192 Eunde Febr Ede jan in Proz der Gesamtzah Unter 30% 600 55.8.,2 von 50— 75% 98 93 10,0 10.6 1 75 100% 125 140 147, 10,0 100— 15% 288 275⁵ 32,8 81.2 150 200% 179 173 20,4 20,52 200-250% 83 87.,4.0 über 250% 56 52 6,4.9 Zusammen 879 88⁰ 100,0 10⁰,0 Trotz der ſtarken Schwankungen, die ſich im Monat Februar geltend machten, haben ſich im Kursſtand ſehr weſent⸗ liche Aenderungen nicht vollzogen. der Kursſtand trotz partieller Abſchwächung eine leichte Er⸗ höhung, die ſchon darin zum Ausdruck gelangt, daß 60 Proz. aller Werte auf und über Parität ſtehen gegenüber 67, Proz. am Ende des Vormonats. Bemerkenswert iſt in dieſem Monat die Verſchiebung an der Grenze der Parität. ganze Reihe von Werten konute aus der Stufe 75 bis 100 Progzent in diejenige von 100 bis 150 Proz. vorrücken. Weſent⸗ liche Abſchwächungen hatte ein Teil der Montanwerte zu ver⸗ zeichnen; auch Bankaktien waren gegenüber dem Vormonat leicht gedrückt. Elektrowerte und Brauereiaktien konnten zum Teil ihren Kursſtand verbeſſern. * Schlechtes Ergebuſs der deutſchen Oſtmeſſe. Das Ergehnis ber 14. deutſchen Oſtmeſſe, die am 23. Februar ſchloß, muß bezüglich der Beſucherzahl als mäßig, im Hinblick auf die Kantabſchlüſſe als voll⸗ kommen uncinheitlich bezeichnet werden. Textilwaren haben beiſpielsweiſe verſchiedene Ausſteller recht lebhaft vercauft, wä re8 andererſeits über ſchleppenden Geſchäftsgang gellagt wird. Aohnlich liegen die Verhältniſſe für Leder⸗ und Schuhwaren. Zufrieden⸗ ſtellend waren die Abſchlüſſe in der Abteilung Haus⸗ und Küchen⸗ geräte, und auch die Techniſche Meſſe hatte u. a. für Müllerei⸗ maſchinen einiges Geſchäft. In der Sonderausſtellung für ruſſi⸗ ſche Nahrungs⸗ und Genußmittel ſind zahlreiche Ab⸗ ſchlüſſe auch nach Weſt⸗ und Süddeutſchland gefallen. Zuſammen⸗ faſſend kann geſagt werden, daß die diesjährige Königsberger JIrühfahrsmeſſe nicht die Erwartungen erfüllt at, die man in ſie geſetzt hatte. * Die Konkurſe im Febrnar 1927. Die Konkursſtatiſtik weiſt, rein ziffernmäßig für den Februar einen kleinen Rückgang der Konkurseröffnungen auf, da nach der Zuſammenſtellung der Finanz⸗ zeitſchrift„Die Ban!“ insgeſamt 483 gegen 513 Fälle im Januar keſt⸗ geſtellt ſind. Berückſichtigt man jedoch die gerindere Zahl der Tase im Februar, ſo ergibt ſich eher eine kleine Stelgerung. Eine Zu⸗ nahme und zwar nicht unerheblichen Umfanges, zeigen auch die neu verhängten Geſchäftsaufſichten(138 gegen 97 im Januar). Eine Abnahme zeigen dagegen diesmal die mangels Maſſe abgewieſenen Konkurſe(118 pegen 142). * Ernente Erhöhung des Kartellpreiſes für Kupfer. Das inter⸗ natlonagle, Kupferkartell, hat geſtern abermals ſeinen Verlau'spreis für den euronäiſchen Kontinent um 0,10 Cents auf 19,5 Cents, cif europäiſcher Häfen, hexaufgeſetzt. Die letzte New Vorker Nottiz ſtellt ſich auf 13,30 Cents. Damit iſt die ſeit Ueberwindung des Tieſpunktes in New Nork eingetretene Steigerung etwa, größer geworden als die des europäiſchen Preiſes, doch dürfte dieſe Entwicklung darauf zurück⸗ zuführen ſein, daß das Kartell der Abwärlsbewegung nicht in glaichem Maße nachgegeben hat wie der freie amerikaniſche Markt. Immer⸗ hin kann es als ein Symptom für die verbeſſerte Stimmung auch auf dem wichtigen amerikanſſchen Markt gelten, daß beute die Spanne zwiſchen New Yorker Preis und Kartellnotiz geringer iſt, als ſie es in der Baiſſeperiode zu ſein pflegte. Vörſenberichte vom 2. März 1927 Maunnheim weiter anziehend Die Befeſtigung der Kurſe am Aktienmarkt machte heute weitere 5 5 nach dem B. T. eine Erhöhung des Abk. von 750000“¼/ il. /, Die Transaktion dient zur Abdeckung von Ver⸗ Fortſchritte. Von Terminwerten blieben Elektro-Werte und Zellſtoff * Enn Am Kaſſamarkt war das Geſchäft ruhig, bei gut beyaupteten Kurſen. Feſter lagen Continentale Verſicher., Brauerei Schwartz⸗Storchen, Rheinelettra und Zellſtoff Waldhof. Am Markt der feſtverzinslichen Werte zog Ablöſungsanleihe auf 26 an. Frankfurt ſeſt Die Börſe eröffnete bei kleinem Geſchäft weiter überwiegend feſter. Beſonders begehrt waren Schifſahrtsactien mit einer 5 proz. Steigerung, oowohl die Ausſichten für die Erledigung der Freigabe⸗ bill in der laufenden Sitzungsperode des ameri-aniſchen Sengts as denkbar ſchlecht zu bezeichnen ſind. Vielleicht hat aber die Tatſache augeregt, daß intereſſierte Kreiſe den Verſuch machen, ein Kompromiß zwiſchen der vom Abgeordnetenhaus angenommenen Form und der bes Senatsausſchuſſes in der Freigabeangelegenheit herbeizufügren. Nächſt den Schiffahrtsaktien ſtanden Montanwerte im Vordergrund mit Kursbeſſerungen bis zu 3 v. H. Für Llektrowerte erhielt ſich weiter Intereſſe, doch bewegten ſich heute die Kursbeſſerungen in engen Grenzen, da das Geſchäft fortgeſetzt ſehr klein blieb. Vor⸗ börslich zeigte ſich etwas vermehrtes Intereſſe für.G. Jarben⸗ induſtrie, die über 2 v. H. höher eröffneten, aber bis zur Feſtſetzung des erſten Kurſes war dieſer Gewinn faſt ganz aufgezehrt, weil darauſhin gleich Material an den Markt lam. Banlen ebenfalls nur mäßig erholt, Disconto ſogar 1 v. H. niedriger. Ablöſungsſchuld⸗ anleihe und ausländiſche Renten weiter unverändert und faſt umfſatz⸗ Waldhof geſucht. los. Im wetiteren Verlauſe ronnte ſich auf den meiſten Gebieten die Tendenz weiter befeſtigen. Schifſahrtswerte gewannen weitere 2 v.. und auf dem WMontanmaret blieben Rheenſtahl und Phönkx weiter in Nachſrage zu ſteigenden Kurſen. Beſonders begehrt waren ſchließlich Ilſe Bergbau. Dieſe hatten zwar 2 v. H. unter dem geſtrigen Abendbörſenkurs eingeſetzt, ſprangen dann aber ganz ſchnell um volle 14 v. H. in die Höhe. Tägliches Geld 7 v. H. Berlin befeſtigt Im ganzen verzeichnet Eine Da heute auch ein Anſatz für Entſpannung des Geldͤmarktes ſich zeigte, wurden neue Käufer dem Markte zugeführt, ſo daß die Kurſe meiſt mit weiterer, wenn auch nicht gerade ſehr bedeutender Erhöhung einfetzten, Erhebliche Steigerungen aber erſuhren im Anſchluß au den geſtrigen Frankfurter Abendperkehr anſcheinend auf Intereſſen⸗ ufe Deutſche Erdöl und Rheinſtahlattlen, ſerner wurden Mannes⸗ mann 67½6 v. H. höher bezahlt. In Kohlenaltien wirlte der drohende amerikaniſche Bergarbeiterſtreik anregend, aber auch Hüttenaltien gewannen zum Teil 4 v. H. Für Kaliwerte zeigte ſich gleichfalls gute Meinung, die etwa—3 v. H. weiter anzogen. Von chemiſchen Werten waren Chem. Heyden bevorzugt mit 2 proz. Beſerung. Schiffahrtsastien gleichſalls höher. Elertrowerte anziehend, u. a. Pöge und um 7 p.., Gesfürel um 3 p..aber es wurden nach den ge⸗ ſtrigen Steigerungen auch vielſach Realiſierung vorgenommen, die einer weiteren Steigerung hinderlich waren. Maſchinenfabriktien nicht gleichmäßig, doch ſind vorwiegend Beſſerungen um—3 v. H. feſtzuſtellen, Orenſtein und Koppel 5 v. H. höher, dagegen büßten Löwe von dem geſtrigen bedeutenden Gewinn etwa 4 v. H. ein Von Spezialwerten ſind Julius Berger mit einem Gewinn von 6 y. H. hervorzuheben. Hammerſen und Stöhr etwa 4 v. H. höher. Sprit⸗ werte weiter gebeſſert. Baänkaktien zeitwellig lebhaft gehandlt. Für deutſche Anleſhn und ausländiſche Renten zeigte ſich kein beſonderes Intereſſe. Im Verlaufe wurde die Haltung unſicher, da nach Er⸗ ledigung der anſanes vorljegenden Kaufaufträge Gewinnſicherungen zeitweilig das Uebergewicht erlanoten. Doch konnten die Gewinne zum größten Teil behauptet werden. Verliner Deviſen Diskonkſätze: Neichsbauk 5, Lombard 7. Drivat 4% u. 4% v. H. Milch I. Nerz ar Jarifar HNefont n.-⸗M. rür G. LE.e M. ſſätze Holland 100 Gulden 168,70 169,12 168,68 139,10 68,47 8,5 Atben 100 Drachmen.49.51.47.49 81.— 10 Brüſſel 100 Belga= 500 P⸗-Fr. 38.505 83,745[ 58.60 58.74 58.— 7 Danzig 100 Gulden 81,76 81,96 31,78 81,96 81.—.5 Helſingfors... 100 finnl..10,602 10,642 10.802 10,642 81.— 775 Italien 100 Lire 138,47 18,51 18,44 18.48 81.— 7 Südflawien.100 Dinar.399 7,419.402 7,422 81.— 6 Kopenhagen.. 100 Kronen 112,39 112,53112,30 112,53 112.50 5 Liſſabon... 100 Eskudo 21,565 21.615] 21,575 21.62553.57 8 Oslso 100 Kronen 10,34 10, 109,26 105,5 12.50.5 Pariis 100 Franken] 16,45 16.528 16.485 18.628] 61.—.5 Pragg„ 100 Kronen] 12,471 12,511[ 14.473 12,518 86,062.5 Schweig. 100 Franten61,04 61,4 81,03 81.23 81.20 3,5 Sofio iin deedn.045.685.045.085 61.— 10 Spanlen. 100 Peſeten 70,74 70,2 70.74 70,92 81.— 5 Stocthom. 100 Kronen 112.54 112,8 112,40 112,77 112,50.5 Wien 100 Schilling] 59,33 89.44 39,315 59.458] 1,70 5,0 Budapeſt 100 Pengö= 12 500 Kr. 13,52 13,89 18,62 73,80 85.062 0 Buenos⸗Aires. 1,774].778 1,74].778].78] 10 Canada.„1 Canad. Dollar 4,210.22 4,206 4,210—5— 5 5 %%% 2,081 2,085 2,063] 2,067] 2,092] 6,57 Kairo 1 Pid 20.904] 21.016[ 20.964] 21.016—.—— Konſtantinopel... I türt. Pfd 2,145 2,155 2,135.148 18,45 10 London 20,442] 20,494 20,440 20,492 20.43 5 New Pork.. I Dollar.2135 4,2285 4,135 4,2285 4,198 Rio de Janeiro... 1 Milreis] 0,4985 0,5005 ,4985 9,5005.378 858 Uruguag.. 1 Gold Peſ. 1 4,25 4ů.26.25 4,20—— Rurszettel der Neuen Mannheimer Zeitung n u mit 5 Auslandsanleihen in Prozenten., bei Stückenotierungen in Mark je Stück verſehenen Werte ſind Terminkurſe während ſich die mit T. verſehenen noch in Bi⸗„/% verſtehen. Mannheimer Effektenborſe vom 2. März N— 6 2 0 N 8 178.9173.00Continentale Berſ. 117,0119,0 C. H. Knorr 189,0 189,0 Heg Ban 2782.0 Pannbeim. Verſ 180 l80 ealen Gummi 135.9,105.0 5 dehltbantk 222.0222,0 Oberrh. Verſ. 215,0215,0 Neckarſulm Fhrzg 130,00130,0 d. 8. Scont 59.(193..G für Seilind. 88.—88.— Pfälz Mühlen 179.0170,0 Aualacher Hor 178.0 178,0 Benz& Cie. 118,0 119.0 Port Jem. Heid. 199.0,185.0 duünlein ae, 163.0 163..J 0 Jerben 12..812.5 f9. Eletr.6. J75.0 l82.0 Sawigsg kiidelb. 219.0 210,0 Rhenang—.——.— Rheinmühlenw. 140.0140.0 Wowarz, Siet Jr. 220.0,220,0 Fuchs Waggon.3900,390 Wayz e 200,00203,0 dader Boreg 17.0 J84.0 Hernanta dinol. 250 300 Jand a ae 25 ad. A us 132,0 183,0 Karlsruher Maſch. 51,— 31,— Südd. Zucker—.——.— ſekuranz 800,5/309,5 Frankfurter Vörſe vom 2. März JGelſenk. Bergw. 135.2188,0 Baſt.⸗G...—29.50 1 TöGelſenk. Gußſt. 21.— 22.50 Bayriſch. Spiegel 78,.—78,50 Jadſh D. redt IHarp. Bergbau, 223.7 23,0 Jech& Hente!—03.25 Fanlſht Bantibt 4639,188,2 T ile Bergb. St. A 338.0 348,0 J Bergm. Elektr 197.01928 Jan Srau Jd. 340 178.9 Taalt Aſchersleb. 214.9 215.0 Bing Metallwerke 49.—48.50 Faur Honn——244.6 TKall Weſteregel, 1 Tdaee e dd 522 220,0 Nangſeld Ut 152 88 0 ben Heiel 168 8 15 JCskliner ankp. 189/5 191.0 7 överſchl E. ed 125.0127.0 Ce 5 lſt dt 188.5 189,5 Idemutand 4780 288.00 Olav Min Ant. 90 25— Cemn n 35—855 AWau n Neng 255 0 233.9 TPpöntr Bergbau 129.5 J32.1 Chem. 28. Aldert—0⸗ Deeutſche Nal. B 279.5 282˙5 Iüiden 9 207,5 302.0 Chem; W. Albert—.—183.5 e e, J88 153, Sasde Helldroan— Tont Nüenb Weg nadtoſta0.0 9 5 therech. 1850 166,0 Tellus Vergbau. 128.0 120,5 Daimler Motor 129.2120. J 05 erſee,Bol. der d B K. u. Laurahütte 100,0 103,0.dold..§ Anſt 242,024. 0 Aene insbsant 130.5 133.5 Dockerh.& Widm 55.— 50.— deinsban 5133,5 gckerh. K Widm 55, 5 125.8 128.5 f Dingler Zweibrück—.— Fetſesdner Ben 164 84J85.0 Crauenort⸗ Aknien. Hürkoppwerk St. 92.—82.— Act, Hyp. Dant 160 5 198.0 Schantungbahn 12.65—.— Hüſſeld.Rat. Oürr 55.—ſ55.80 Teab dra 0 218.2 Tavag. 188.2 184 0 Ciſen Kaiſersiaul. 58.—58.— darnbeed 2030 40.0 Hee d. lenr GeenK J858. 0 90 220,0 Oeſter.⸗H. St. B.—.———— t he ſ 28nn9 282 0 Velbmor 8 Pie 58,5.06— Cagdana.8250 800 Mchsegd-S 27200 2700 Induſtrie-Aktlen Emalte Suane 93593— hein ank. 188˙9470•00 Arie-⸗ 1 Enzinger⸗Umon 99.— Wlan reditdant 1822 189,7 Cichb. Mannd.—.———Eßlünger Maſch. 81.—82.— dd. Ad.⸗Bant 12880124 9 H. Kempf⸗Sternb.———.— Eitling. Spinn..—,— 230,0 178.60170·0 Meinzer S. U. 239.0ſ255,9 Jaber. Joh. Wlel 13g.6ſ188.0 —.—[ee Schöfferh. Bindg 330.0341,0 Faber 2 Schleicher 110.9108.0 0 Schwarz⸗Storch 186.00186,0.G. Farbenind. 311.20312,0 — Werger 180.0 1670165 eef 180,0 Fahr Gebr. Pirm. 45.—44,.— 1875—.— Adt. Gebr 62.85462.— 175,00178.0 „Gel 210.02190 Adle ſenbeim Feinmech Jetter—e b. ee edier Nietendeim 41.0 181.5 Orantf. Pors Wir 10870 070 ergw FTA. G. G. St.⸗A 175.2 169,2 Juchswaggongg.5450,545 550 erk.Akttien Age. 70 164.0 165,0 TGoldſchmidt Th. 158,7157,5 Zutlumer 7 Aſchaff. Zellſto 157 10 8 Wdacgen 5 1250 19.9 Babnbed. Parmſt. 58.75 57,75 Grieltu Pom690 1,15 Wel, egan 18,0 128.0 Ladenig Weinb.—.——. Orün Bilfnger 176,6177 186,5 Bad. Elettr.-— HaidsNeu, Näh 4 60,1059.— 8—,— Bad. Maſch. Durl 140,01140,0 Hammerſen.. 162,01165,0 177,00179,0 Gritzner M. Durl. 129,0,129.8 7 .42. ain 1. 2. Hanfwerke Füßen 120.0 1d8 Neckarſ. Fahrzg. 139.0 120 0 unr nfabn utte 40.— in Hilpert Armaturf. 82.—83.— Nrh. Leder Spier 133.0 139,0 Ner. d tſch. Oelf. 98.—95.— HirſchKupf.u. Met. 116,0118[Petersunionßifft 125.0 125.5 U f 1100 0 N Hoch- und Tiefbau 145,0143.5 Pf. Nähm Kauſer 54.50 52.— 1Ver Stahl 0 Holzmann, Phil. 185.0186.5 Philipps A⸗G. frk 65.— 6750, ahlwerke 13591585 VVVV Junghans St⸗A 122,1122,0 Rein Gebs& Sch 137 9½133.5 Bogtl. Maſch. St. 114..170.5 Kammg, Kalſersl. 200,0 200,0(7 Rheinelett.St.A 178.5 11.5 Vofgt& Haff. S. 153.5,158.5 Karlsrüher Maſch. 51.—49,.— Rh. Maſch Leuder 53.—53.— Volthom. Seil.K 72.—72.— Kemp. Stettin ee 1 74,75 Wayß& Freytag 291,0208,0 Klein. Sch&BBecker 134,2133,0. tebe ontan 174,5—.— 1 Knorr. N 1 98—90.— e en 9— TZell Waldhof St 276,01278.5 Konſerven Braun 80.—80,— Rodberg Darmit. 12.—12.— 2 Kealſ 8. Co.,Lock.—.——.—Gebr. Roeder, P. 169,0.163,0 Sreiverkehrs⸗Kurſe. Teahmener& Co. 14,0 187.2 1Rüttgerswerke. 184,2197,0 Benz—.—2— Lech Augsburg 136,5 187,6 Schlinck& C. Hog.——— N—.—178.5 Lederwer' Rothe 34,5033,50 Schnellpr. Frank. 114.0 114.H Ufg atter Waggon—, Ludwigsh Walzm 134,0—.— Na e 1875 186 90 fa. Lutz Maſchinen—.—40.— uckert, Nrbg. 183,7 130,0 3 7 Lus ſche Induſtr. 49,—.50 Schuhf. Berneis 74, ,50 Feſtverzinsliche Werte Mainkraftwerke 135,0 137.7 Schuhſabrik Herz 89,6569,.—D. Anl Ablöſgsſch.—.——.— Meiallgeſ, Frantl. 193.0 213.5,Seilinduſtr. Wolf 90,—63.—10% lh Staß 26—.——.— Mez Söhne—.——.—LSiemenssHalst 243.3258.08% Mh Stadt 28—.——.— Miag, Mühlb 161.5164.7 Südd. Drabt.—.——,8%% RhHycldufs“)—.——.— Moenus St. A. 78,—77.— SLed.St Ingbert———%¼ÜfhnGldpfe 9— Moforen Deutz—.——=. Südd Zuder..—,——,4% O. Schutzg, 95 19.7519,70 Motorf. Oberurl. 72,— 72.—Tricotw. Beſigh.—.—14% D. Schutzg. 14 18.7513,70 Berliner Vörſe vom 2. März Induſtrie⸗Aktien. Concord. Spinner 145,0145.0 5 7 Aceumulatoren 1869,7 170,0 TDaimler Benz 119,0,121.6 e 11005 16740 1692 Adler& Oppenh. 149.0 149,91 Deſſauer Gas 205.(209.5 Banff el. Werte 232.2 286,0 Adlerwerke. 141.8133.0 Otſch ⸗Atlant Tel 136,5129.0 TBerl Handelsg. 277.9283.0 G..f. Verkbraw 232.0282,0 P Olſch. Luremo 133,5187.5 TCom.u. Privatb. 210,3212,2 Alerandermerk. 85— 08.75D.Eiſend. Sianl. d TParmſi u..-B. 280,0 294,0 J Allg.Elektr. Geſ. 174,7 189,8 1 Deutſche Erdöl 199.0,193.3 1 Seutſche Band 191.0 194.0 Ammendorf Pap 247.0 750,9 Deutſch. Gußſtahl 159.9149.5 1 Dt. lleberſee Bt. 131,7 181,2 Anglo-Gl. chuano 118. 110.5 Peusſch. gabele 128.8 430 T Disc, Command. 184.0 135,5 Anhalt. Kahlen. 148.0144.7 Deutſche Kali 15968052.0 I Dresbuer Bank 190.0 132.5, Annener Gußſtahl 29.—2,75lDeutſche Maſch. 125.0 fag,8 Frantf. Allgem. 165.5 156,0 Aſchaffbg, Jellf. 475.0 10.0 Deuſſche Steingg. 197.0 2000 chitteld Kredb 218.0 22.0 Augb.-Ao Maſch 149,0 142.7 Zeufſche Raun, 65.0 1959 aunh Verſicher. amag Meguin 70,2572,75 Hü mieie 1030ʃ 55 Reichsbank. 189,5 190.0 J. P. Bemberg Dürener Metal 403.0 102,0 393..59,2 Dürkoppwerke 97.—95.— Rhein Ereditbank 1270 158,0 FTBergmaun Elkt 139.2 183,0 Dartohpider Süddeutſch. Disc. 175..—.— Perl.-Gub. Hut 285,0298,5 ITDynamit Nobel 151.5,152.0 Berl. Karlsr. Ind. 107.2 100,0 Clektr. Lieferung. 201,0295,0 Transpork⸗Alckien. Maſchb. 139,5 142.0 LElktr.Licht u. Kr 195,5196,5 Tb. Reichsbahn— Nürnbera 49.— 48.05 Cmaille Ullrich 9/.— 85,15 Schantungbahn 12,20 12,50 1 Bochum. Gußſt. 133,2,137,2 Enzinger⸗Union 95,25 95.75 Allg. Lol. u. Str 208.7 200.0 Praunk. u. Brſkets 228 0 293.0 Gebr. BöhlerKo———.— Eſchw. Bergwer 172,0(172,0 Aachener Kleinb.———— Br.⸗Beſigh.— ahlb., Liſt& Co 144.8125,0 Südd. Eiſenbabn.28— Sreme ee 2497 249 J8bc Jebeniad 210. 194 Baltimore 99.— 99.85 Bremer Bulkan 143.0—.— Feldmühle Papier 224.0220,5 1 Deutſch⸗Auſtral.—.——.— Bremer Wolle 189.2190 0 1Felten& Guill 174.0/176.0 IHarag 17.0 J50,0 Buderus Eiſenw. 122.0 124,0 N. Hriſter 113.80113½5 19 Sädamerika 204,0 297.0 Juchs Waggon.5250,575 Banuk⸗Akeklen. 1Hanſa'ſchi 275½0 226.5 Chem. Heyden TNordd. Lloyd 147,7 133.0 Chem Gelſent 112,0 111,5Gaggenau.⸗A 55.2557.— Verein. Elbeſchiff 86.7567.75 Chem. Albert 179,5,180,00Gebhard Textil 126,0l—,— TGelſenk. Bergw. 184,2137,5[Markt⸗ u Kühlh 199.0200,0 Wicking⸗Cement. 181 5 185.0 TGelſent. Gußſt. 21,2521,500Mech. Web. Lind 303,0315.5 WieslochTonwar 122,0 120.5 Genſchow& Co 93.—38,.— Mez Süöhne..89.—7,50Wiſſener Metall 123.0 128.7 German. Portl-3. 217.0219,8[Miag⸗Mühlen.161,5164,5 Wittenerchußſtag 57,50 58.— N Glas 18˙8 85 Mir& 902 5 815 Wolf, Buckau 75,— 78.— Geſ..ellt Unter 3,0]Motoren Deug 5087,75 17 1 1 Gebe. Goedhardr 138.00l30.0 Motoren Mannd 39.—4,4 Pag Badbe, 254.780 Goldſchmidi Th. 8— Bera 1 2 N Goerz C. P„—33,—Neckarſulm. Fhr; 2J185,. 1 Gothaer Waggon 1 TNordd Walt“e 227.0228.5 Kurle. Geiener maſbin 128.0labopoperichl E Ved 125.2125.7 8 3740 Grerſtw weym.5%.— 14.75 133•5 8 Benz⸗Motor Gebr Großmann 89,750= Torenſt,& Koppe. 138,0 141.5 1065 1085 Brown, Bov.& C.—.— 175,2 in& Bilfinger 178.0178.5 Deutſche Petrol 88.— 89.— e Tezil 98.75 100,2P Phönig Bergb 129,184,00Hiamond 97559088.— 11⁰[Rathgeb Wagg. 119.5114,0 Heloburg 100.5 105.2 Hackethal Draht 197.0110,0 Relsholz Papler 235.085, Hoch requenz 22.25 21.25 Halleſche Maſch 193.2198,7 9 Spina 183 Rhein Braunkhl 493.030.0 Krügershall 181.5189.0 ammer!. N* 53.0187.[Rbein Eha⸗ 07,50108,00Petersb. Int Hdb..80.80 Hannob..Egeſt. 132..133.2 Weh enn 1625162.) Ronnenber 2009 2050 Hann. Waggon—%[Rheinfelden Kraft 94,—100.0 Ruſſenbanf.90/ 6,— Hanſa Lloyd...75]fhein. Maſch Led.—.—.50 Sloman Salpeter 85.— 85.87 Hög.⸗Wien OQum 84 50ſ38.— Toheinſtah! 228..28), Südſee Phosphat—.—.— Harkort Bergwrk. 58.—58,.—. 1Rhenania Chem 73.7575,50/lfa... 85,— 35.— 1Harpen. Bergb 220.5245.00 TRiebeck!.—.— 2 Faune Maſch. 62.85 9905 1— 05 0 18..0a) Neichs- u. Staatspap. Nee 611543 Nolget Praunt 16,5 J80.0 Dunt Ableſgsſch 1 825.0,328.0 Iie gem 121..127.]teſtder Juger ſus.“ 05.0 dio 1. 328.0328.2 1 r. 99 4 113.50120.0 Nückforth. Ferd 147,0157,0ſohne Auslöſgsrecht 2850 25— IRlencdeee Leder 177,0 129.001 Rutgerswerte 134,0187,0 Joldanlethe 101,9 101.0 Tgoeſch Git. u. St 137.70 25.0 Sgchſenwerk, 13.9149.9055% eeee THobenlohe- Wrt. 31.—475%/LSalgbenurcb. 341.80278.810% 55 J Phil.Holzmann 13.6 48.0 Seroin...0,5,0.00%% 0 an— Horchwerſfe 113.9 113.0 Scheldemantel:.8700% Mo, Stadt 28 c⸗ IBus 5.13.54.—PSchubertsSalz. 274,5 285,05,% Roggenwert. 8,90.80 [HumboldtMaſch 9 5% N 1Schuckert& Co fe4.3188.8 5,% oggenrentd 870.80 305* 17 55 Tenenet Herz 83,8580,50/5%Landſch. Rogg,.900.80 M. e o 199½¼%⁴1½0˙]StemensK& halsk 253.5259.0 K Gebr. Junghans 122,0(121.7 Sinner.c 63.2589,55 b) Ausl. Nenkenwerte. Kahla Porzellan 133,0133,00Stettiner Butkan 90,—83.505% Mexikaner 43.5044.— IKaliw Aſchersl. 21.015,0 StoehtKammgrn. 133,8,l64,841% Oent. Schaza 24.78 25.— Karlsr. Maſchin. 49.5052.— Stoe wer Nähm. 83,—33.—4% Goldrente 27.——.— E. M. Kemp—.——.—[Stoldergec Zink 238.0ſ307,74%„conv. Rte..—.— e 176,7181% Säde Imobil. 99.50,89.50 50%—— 6˙75 C. H. Kaart.—Teleph Bertiner 119,0011 ,74½½%% Papierrte.—,—, gelm. 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