— Donnerstag, 3. März Bezugspreiſe In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus Fadurc die Poſt monatl Nct 2 50 ehne Seſtegeld etevtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ Faupe vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. Baßt⸗ eſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle. R1.4·6, 8 aſſermannhaus).Geſchäfts⸗Nebenſtellen. Waldhofſtr.5, 5 aſſe Wener 19/20 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ reſſe. Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. Fernſprecher 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Beilagen: Sport und Spiel. Aus Seit und Leben Abend⸗Ausgabe Moeue MannheimerGeitung Mannheimer General Anzeige?: Die franzöſijche Heeresreform Sprechende Zahlen 6 Von kompetenter militäriſcher Seite in Parts erfahren ir folgende Einzelheiten über die franzöſiſche Heeresreform: . Man behaupte, daß Deutſchland im Ernſtfalle ſechs 5 lionen Mann mobilſieren könne, Frankreich benegen nur 4,7 Millionen. Außerdem beſtehe das Beſtre⸗ als Gegenſtück für die deutſche Reichswehr und Schutz⸗ deltei, die ſchlechthin als Offizierkorps angeſehen werde, eine ſaſtärkte franzöſiſche Berufsarmee zu ſchaffen. Deshalb ſehe J0 neue Heeresvorlage vor allem außer dem regulären loa weskontingent von 250 000 Mann eine Berufsarmee von de 000 Mann vor, während die Zahl der dauernden Mitglie⸗ r der Armee bisher nur 72 000 betragen habe. Trotz der darabſetzung der Dienſtzeit von 18 auf 12 Monate wird ſich raus eine Vermehrung der Armeekredite um 300 Millionen kuunken ergeben. Die franzöſiſche Armee wird ſomit in Zu⸗ 346000 Mann zählen, wozu 175000 Mann Ko⸗ arben truppen kommen werden. Die Offiziere und der Teil der Unteroffiziere würden der Armee des Mutter⸗ Be es entnommen werden. Außer den 34000 Mann neuen rrulsſoldaten würden aber noch 45 000 Zivilämter in der geſchaffen werden, um die Rekruten in den Kaſernen tian Mobiliſierungszentren nicht rein militäriſchen Beſchäf⸗ den iden zu entziehen. Solche Mobiliſierungszentren wür⸗ werden der deutſchen und franzöſiſchen Grenze geſchaffen um 55 und zwar fünf oder ſieben. Es handelt ſich hierbei 955 Aufſtapelung von Kriegsmaterial im großen für die ni ürfniſſe der ganzen Armee. Die Armee darf in Zukunft dief mehr für den Ordnungsdienſt verwendet werden. Für —— Zweck wird ein beſonderes Korps von 15000 Mann Bezeichnung„republikaniſche Mobilgarde“ geſchaf⸗ rdeu. vi. Vas die vom Kriegsminiſter Painlevs in einem Inter⸗ die erwähnten Feſtungsbauten betrifft, ſo werden aſchlaſten dafür auf ſieben Milliarden Franken ver⸗ Feſtungt, Sie ſollen auf vier Jahre verteilt werden. Dieſe Fe ngsbauten werden einen geradezu gigantiſchen vietungsgürtel von der Nordküſte bis zur Ri⸗ n va darſtellen, eine wahre chineſiſche Mauer, die hart an den politiſchen Grenzen gelegt werden wird. Für 1927 wer⸗ ——05 Armeekredite 5074 Millionen Franken betragen, die nicht aben für die Expeditionskorps in Marokko und Syrien Jhre 101e nbegriffen, gegenüber 1186 Millionen Franken im vertrankreich wird ſomit dieſes Jahr, wenn der Geldent⸗ nung ng und den Ausgaben für die Expeditionskorps Rech⸗ vor deetragen wird, ebenſoviel für die Armee ausgeben wie em Kriege, wahrſcheinlich aber noch mehr. Die Lage der Wrangelflotte eine Anfrage des franzöſiſchen Abgeordneten Sou⸗ er die gegenwärtige Lage der Wrangelflotte hat Außen⸗ u ſch rian d im„Journal officiel“ geantwortet, die miſſion Regierung habe dem Vorſitzenden der Meerengenkom⸗ zen Meene Note über die ruſſiſchen Streitkräfte im Schwar⸗ Flotte gehörigen, gegenwärtig in Bicerte befindlichen Fahr⸗ zeuge aufgeführt worden ſeien. Dieſe Flotte habe nach An⸗ ſicht des Generals Wrangel eine Garantie für die Rückzahlung der von der franzöſiſchen Regierung geleiſteten Vorſchüſſe dar⸗ ſtellen ſollen. Sie befinde ſich zurzeit noch in Bicerte, da die zwiſchen Frankreich und Rußland darüber geführten Ver⸗ handlungen bisher ergebnislos verlaufen ſeien. Die polniſch⸗ruſſiſche Spannung Die Spannung zwiſchen Rußland und Polen wegen der Agitation in Weißrußland wird immer ſchärfer. Die Zeitun⸗ gen in Polen betonen, daß die weißruſſiſche Propaganda in Polen von Moskau aus geleitet werde. Dabei wird dem Be⸗ dauern Ausdruck gegeben, daß man keinen formellen Grund habe, um diplomatiſche Schritte zu unternehmen. Zu einem Grenzzwiſchenfall iſt es in der Nähe von Zbrucz ge⸗ kommen, wo nach polniſchen Meldungen eine Sowjfetbande auf polniſches Gebiet übergegangen ſei, einen gewiſſen Miel⸗ nik erſchoß und deſſen Bruder nach Sowjetrußland entführte. Dieſer Mielnik galt als polniſcher Spitzel. Militäriſche Jugendausbildung in Polen Wie planmäßig Polen dabei iſt, ſeine Jugend militäriſch zu ſchulen, ergibt ſich aus den Mitteilungen der polniſchen Preſſe. Der wiſſenſchaftliche Rat(Rade Naukowa) der phy⸗ ſiſchen Erziehung iſt durch die Veroronung des Miniſterrates vom 28. 1. 1927 ins Leben gerufen worden. Die Realiſierung des neuen Geſetzes über die phßnſiſche Erziehung und militä⸗ riſche Vorbereitbog des Volkes ſchreitet in vollen Tempo vorwärts. Ein Beweis hierfür ſind die ſchon in allen größeren Städten, wie Lemberg, Krakau, Poſen, Wilna und Kattowitz, erſtandenen Zentren der körperlichen Erziehung. Ein ſolches Zentrum iſt am 13. Februar auch in Warſchau eröffuet worden. Nach einem Bericht, der in der„Polska Zbronja“ vom 15. Febr. veröffentlicht wird, hat der Schützenverband die Winterszeit zur Veranſtaltung einer Reihe von Kurſen auf den ver⸗ ſchiedenſten Gebieten ausgenutzt. Die Kurſe umfaſſen die militäriſche Ausbildung, die körperliche Ertüchtigung, Sport, ſoziale Probleme und Berufsausbildung. „Polska Zbronja“ ſchreibt: Dank den Bemühungen des Offiziers für militäriſche Vorbereitung beim J. R. 13 wurde am 4. Febr. in Ciechanow ein zweimonatiger Nachrichten⸗ kurſus für die militäriſchen Jugendverbände und Schultrupps organiſiert, der den Zweck hat die Teilnehmer mit allen Ver⸗ bindungsmitteln, die in der Armee zur Verwendung kommen, vertraut zu machen. Daß auch die Frauen ſyſtematiſch militäriſch erzogen werden, erhellt aus nachſtehenden Berichten: Die Warſchauer Ortsgruppe des Komitees für Vorbereitung von Frauen zum Landesſchutz eröffnet am 21. Febr. in Warſchan einen drei⸗ monatigen Bildungskurſus ſowohl für Mitglieder als auch für Nichtmitglieder dieſer Organtſation. Desgleichen veran⸗ ſtaltet dieſelbe Ortsgruppe im Rahmen des Bekleidungs⸗ und Proviantdienſtes im Heere ein Wirtſchaftskurſus, der am 14. Febr. ſeinen Anfang nimmt. Die Teilnahme an beiden er überreicht, in der auch die zur Schwarzen Meer⸗Lehrgängen iſt koſtenlos. Programmatiſche Erklärungen des Miniſters v. Keudell Haush Berlin, g. März.(Von unſerem Berliner Büro.) Der chene Betsausſchuß des Reichstages ſetzte die geſtern abgebro⸗ des 9 eratung des Haushalts des Reichsminiſteriums Auskn unern fort. Reichsminiſter Dr. von Keudell gab ſunächſte über den Stand der Verwaltungsreform. Sie ſoll bprechn eine Vereinfachung und Vereinheitlichung der Recht⸗ faſſen ung des Reiches auf öffentlich⸗rechtlichem Gebiete um⸗ waltungser neue Entwurf über die Schaffung des Reichsver⸗ gerichts sgerichts unter Einbeziehung des Reichswirtſchafts⸗ liegen 75 des Staatsgerichtshofes zum Schutze der Republik Ergeh 15 Reichs rat vor. Die Ausſchüſſe ſind noch zu keinem ſucht 95 s gekommen. Die Reichsregierung wird nichts unver⸗ zeitig Ren⸗ um die Angelegenheit zu beſchleunigen. Gleich⸗ Nechtselegt dem Reichsrat der Entwurf. zur Wahrung der des e inheit(2) vor. Sein Schickſal hängt mit demjenigen en genannten Geſetzes zuſammen. derſeur Austragung von Meinungsverſchiedenheiten über die Gene micdsmäßigkeit von Reichsgeſetzen iſt inzwiſchen nach Reichst igung durch den Reichsrat ein Geſetzentwurf dem über 125 vorgelegt worden. Er iſt bereits den Ausſchüſſen bera 95 en. Die Reichsregierung wäre dankbar, wenn er bald awiſ e⸗ Der Austauſch der feſtangeſtellten Beamten digkeite eich und Ländern ſtößt auf große techniſche Schwie⸗ er Miniſt ie Bemühungen, dieſe zu überwinden, verſprach die Reichs er fortzuſetzen. Von der Beamtengeſetzgebung wird den 193 8 5 ienſtſtrafordnung mit Beſchleunigung erledigt wer⸗ über ˖ nen. Inzwiſchen wird das Beamtenvertretungsgeſetz, ſteht, noch die Schlußabſtimmung im Reichsrat aus⸗ mein eichstag zugehen. Es ſoll angeſtrebt werden, das üder dernte Beamtengeſetz folgen zu laſſen. Die Beſprechungen dor. ntwurf mit den Beamtenorganiſationen ſtehen be⸗ 3 vom Kaß Gerlängerung des Republikſchutzgeſetzes iſt nett noch nicht Stellung genommen worden. Die Frage wird im Juſtizminiſterium und im Innenminiſterium geprüft. Der deutſch⸗konſervativen Partei habe er ſeit der Begründung der Deutſchnationalen Volkspartei nicht ange⸗ hört. Die Frage der Rückkehr des Kaiſers wird bei Prüfung des Republikſchutzgeſetzes beraten werden. Wegen der Stellung zur onkordatsfrage bezieht ſich der Mi⸗ niſter auf die WTB.⸗Meldung vom 7. Februar. Zur bayri⸗ ſchen Denkſchrift, die beachtenswerte Anregungen ent⸗ halten, habe das Reichskabinett noch nicht Stellung genommen. Er bitte aber, den Antrag Sollmann(Soz.) gegen Bayern we⸗ gen der Verleihung von Titeln und wegen der Meinungsfrei⸗ heit der Beamten in Sachen des Einheitsſtaates abzulehnen. Das Miniſterpenſionsgeſetz werde vorausſichtlich bald dem Reichsrat zugehen. Miniſter von Keudell beantwortete dann die geſtrige kommuniſtiſche Frage dahin, daß das Reichs⸗ vereinsgeſetz dem Reichstag vorliege u. gefördert werde, ohne daß er mit allen Einzelheiten einverſtanden ſei. Zur Verwaltungsrechtsreform, für die zwei Entwürfe vorlägen, hätte das Kabinett und er noch nicht Stellung ge⸗ nommen. Das Grundſchulgeſetz werde demnächſt dem Reichstag zugehen. Zu der Frage, ob ein Kommuniſt Be⸗ amter ſein kann, erwiderte er, beamtenrechtlich komme für den Miniſter ein Geſinnungszwang nicht in Frage. Dagegen vertrage ſich eine Betätigung im Sinne eines gewaltſamen Umſturzes der Verfaſſung nicht mit den Beamtenpflichten. Das Reichsbewahrungsgeſetz ſei in Vorbereitung und werde ſo ſchnell wie möglich vorgelegt werden. * Autifaſziſtenkundgebung in Argentinien. Aus Buenos Aires wird gemeldet, daß ſich dort anläßlich einer Anſprache De Pinedos vom Balkon ſeines Hotels aus Zwiſchen⸗ fälle ereignet haben. Eine Gruppe antifaſziſtiſcher Italiener und Argentinier verſammelte ſich und rief: Wir wollen von De Pinedo etwas wiſſen, aber nicht von Muſſolini. Die Faſziſten verſuchten darauf mit den Manifeſtanten hand⸗ gemein zu werden, doch wurden ſie durch das Eingreifen der Polizei daran verhindert. Preis 10 Pfeunig 1927— Nr. 104 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Voraus 8 je einſp. Autonelzee 5 Allgem. Anzeigen 0,40.M. ellamen 34.⸗M. Kollektir⸗Anzeigen werden höher berechnet. Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ en wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ E odet für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Au äge durch annheim. Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheimer Frauenzeitung. Unterhaltungs-Beilage. Aus der Welt der Cechnik. Wandern und Neiſen. Geſetz und Necht Neue türkiſche Mißgriffe (Von unſerm Konſtantinopler Vertreter) Ein Vorfall ruft wieder einmal die Aufmerkſamkeik der deutſchen Kaufmannſchaft wach, ein Vorfall, mit dem ſich auch die amtliche deutſche Vertretung wird befaſſen müſſen. In Smyrna iſt eine deutſche Firma, die ſeit Jahren Mitglied der dortigen Roſinenbörſe war, von der Börſe ausgeſchloſſen worden. Der Vorfall bildet nur einen Punkt in einer neuen Aktion der türkiſchen Regie⸗ rung zur Verdrängung der ausländiſchen Kaufleute von den türkiſchen Börſen überhaupt. Begonnen hat dieſes Vorgehen mit der Beſtimmung, daß die Börſenmakler ab Ende Februar 1927 für jeden von ihr an der Börſe Beſchäftigten die Garantie⸗⸗ ſumme auf 10 000 Ltg. erhöhen müſſen. Das trifft in erſter Linie die Ausländer, die von nun an ihre Geldgeſchäfte an der Börſe nur durch Vermittlung eines türkiſchen Maklers ab⸗ ſchließen dürfen, während alle andern Geſchäfte der Banken z. B. ungültig ſind. Noch bevor dieſe Beſtimmung in Kraft getreten iſt, hat man nun, wie der Smyrnaer Fall zeigt, das Verfahren auch auf die Warenbörſen ausgedehnt. Demgegenüber muß die Frage aufgeworfen werden, ob ſich ein ſolches Verfahren denn mit dem Geiſt des kürzlich ab⸗ geſchloſſenen deutſch⸗türkiſchen Handels⸗ und Nieder⸗ laſſungsvertrags verträgt, in dem bekanntlich der Grunbſatz der Gegenſeitigkeit durchweg angewandt iſt, der aber noch nichtt, wie ſich die Türkei überlegen ſollte, ratifi⸗ giert iſt. Warnend mag gegenüber dem türkiſchen Verfahren darauf hingewieſen werden, daß es auch in Deutſchland mehr als einen türkiſchen Kaufmann gibt, der an der Börſe ſeines Wohnortes zugelaſſen iſt. Und ebenſo mag warnend geſagt werden, daß die deutſche Einfuhr in die Türkei nur einen ganz geringen Prozentſatz der deutſchen Geſamtausfuhr ausmacht, indeſſen die türkiſche Einfuhr nach Deutſchland einen ganz be⸗ deutenden Teil der türkiſchen Ausfuhr überhaupt bedeutet. Wer denkt bei dieſem ganzen Verfahren der Türken nicht an jenen üblen Brief des türkiſchen Botſchafters in Berlin an die Handelskammer in Eski Schehir im vorigen Sommer, der allerdings nach dem Ausbruch eines Entrüſtungsſturms in der deutſchen Preſſe zunächſt ganz abgeſtritten, dann als nicht ganz richtig überſetzt erklärt wurde. Der Brief iſt geſchrieben worden und paßt auch durchaus in die Richtung des oben be⸗ ſprochenen Falles. Dieſe nationaliſtiſchen Auswüchſe eines an ſich ſehr verſtändlichen Nationalgefühls fordern den energiſchen Widerſtand des Auslandes heraus; aus ihnen iſt den Türken ſchon manche durchaus überflüſſige moraliſche Nieder⸗ lage erwachſen; es braucht ja nur an die verſchiedenen Zoll⸗ dummheiten der letzten Jahre erinnert zu werden, in denen die türkiſche Regierung ſtets zum Schluß den Rückzug antreten mußte. Das trägt nicht gerade zur Hebung ihres Preſtiges bei. Und der berüchtigte Sprachenparagraph, der die türkiſche Sprache auch im Geſchäftsverkehr innerhalb der Türkei ſelbſt für die Ausländer vorſchreibt, als ob das Tür⸗ kiſche eine Weltſprache wäre, die jeder gleich beherrſchen muß, ſowie die Vorſchrift der 50 Prozent türkiſcher Angeſtellter in jedem Geſchäftsbetrieb, obwohl es noch garnicht ſo viel richtig geſchulte Türken gibt, gehören hierher; auch in dieſen beiden Fragen hat hinterher die türkiſche Regierung wieder teilweiſe den Rückzug antreten müſſen, ohne damit aber alle ent⸗ ſtandene Mißſtimmung beſeitigen zu können. Und nun eine andere Art der Mißgriffe. Hier iſt ſchon des öfteren Kritik geübt worden, weil die Organiſation zur Vergrößerung der türkiſchen Luftflotte ſich Macht⸗ befugniſſe zulegt, die ihr geſetzlich nicht zuſtehen und zu⸗ dem auch völkerrechtlichen Rechtsanſchauungen zuwider laufen. Es liegen zahlreiche Fälle vor, wo die Steuerbeamten Aus⸗ ländern die Quittung über bezahlte Steuern verweigerten, wenn ſie nicht gutwillig gleich auch einen ihnen aufdiktier⸗ ten Prozentſatz der Steuer für die Luftflotte entrichten wollten. Ging der Ausländer dann an die höchſte Stelle, den Wali, und zwar mit Unterſtützung der amtlichen Vertretung ſeines Heimatſtaates, dann erhielt er allerdings Recht; die wenigſten aber wagen einen ſolchen Schritt aus Beſorgnis vor ſpäteren Chikanen. Zu dieſer Luftflottenſammlung kommt nun noch die Sammlung für Gaſi⸗Denkmäler, ganz be⸗ ſonders für das auf dem Taximplatz in Pera geplante große Standbild Muſtapha Kemal Paſchas. Auch hier iſt die Me⸗ thode mehr als merkwürdig und ganz gewiß nicht europäiſch. Vor mir habe ich ein Rundſchreiben der Handelskammer von Konſtantinopel, unterzeichnet von deren Präſidenten Huſſein Huſſni Bey. Dieſes Schreiben iſt merkwürdigerweiſe, obwohl ſonſt der Schriftverkehr innerhalb der Türkei, wie oben ſchon erwähnt wurde, in jeder andern, als der türkiſchen Sprache ver⸗ pönt iſt, in franzöſiſcher Sprache abgefaßt, richtet ſich alſo i erſter Linie an die Ausländer. Ebenſo auffällig wie dis Form, die beweiſt, daß auch die ausländiſchen Sprachen an⸗ erkannt werden, wenn ſie dazu dienen können, vom Ausländer die heiß begehrten Paras zu erhalten, iſt der Inhalt, gegen den beſonderes proteſtiert werden muß. Nach einigen Rede⸗ wendungen über den erhabenen Zweck der Sammlung heißt es dann: Die Kommitſſion für die Denkmalserrichtung— zu ihr gehört Huſſein— hat den Standpunkt der Handelskammer — deren Präſident wieder beſagter Huſſein Huſſni iſt— bezüg⸗ lich der Sammlung für die Koſten des Denkmals gebilligs, daher hat die Handelskammer die Umlage, die die Kauflene aufzubringen haben, wie folgt„fixiert“. Genau der Ausdruck „Firiert“ iſt gebraucht. Und nun folgen die Zahlen: Für Keuf⸗ leute erſter Klaſſe 200 Etgq. gleich 420.„, für Kaufleute zweiter Klaſſe 100 Etq., während die der dritten und vierten Klaſſe 30 bezw. 10 Ltg. zu zahlen haben. Wir Deutſchen, die wir noch immer an die alte Waffen⸗ brüderſchaft mit den Türken denken, die wir wirtſchaftlich ſtark in der Türkei intereſſiert ſind und deshalb eine ſtarke ——— 2. Seite. Nr. 104 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Deonnerstag, den 3. März 1927 Türkei wünſchen, während es kaum irgendwelche Gründe zu außenpolitiſchen Reibungen zwiſchen Deutſchland und der Hochſchullehrer und Republik Türkei geben kann, billigen ſicherlich das Streben der türki⸗ E Berlin, 3. März.(Von unſerem Berliner Büro.) ſchen Regierung, ſich möglichſt auch militäriſch zu ſtärken, und In der Karwoche vorigen Jahres traten auf Anregung von ebenſo werden wir nichts darin finden, wenn die türkiſchen Hans Delbrück, Kahl, Friedrich Meinecke und Harnack in Freunde ihren Befreier vom griechiſchen Feind und den Er⸗— 5 125 1 N— retter ihrer ſtaatlichen Selbſtändigkeit zu e w zuſammen, die ſich zur Aufgabe geſetzt hatten, die Profe 5 der Meugen ne lesenben Mümenn mee ehenrneren ee Ker zonen eler de⸗ 5 ſchloß keine Reſolution, gründete keinen neuen Verband zu ſchon Denkmäler in dieſem Umfang zu ſetzen. Sicherlich geben den vielen ſchon vorhandenen, aber man beſchloß, im Kreiſe die hier lebenden Deutſchen auch gern jeder nach ſeinem Ver⸗ der Univerſitätsdozenten für dieſes„Zurück zum Staat“ mögen ihr Scherflein für die Luftflotte wie für das Gaſi⸗ weiter zu werben. Das iſt dann auch geſchehen. Man ſagt Denkmal; aber ſolche Spenden müſſen unter allen Umſtänden uns, die Zahl der in gleicher Richtung Strebenden hätte ſich in das freie Belieben des einzelnen geſtellt ſein. Man erheblich vergrößert. Nun will man gleichfalls um die öſter⸗ ſtelle ſich die Konſequenzen vor: Griechen griechiſcher Staats⸗ liche Zeit am 25. und 28. April abermals in Weimar zu⸗ 2 5 2 2 Fr 2 1 i tt 7 Fri i untertänigkeit, die in Konſtantinopel leben, müſſen ein Denk⸗ 7 de mal des Mannes mit bezahlen helfen, der ihrem Vaterland Begrüßun durch Kahl zuerſt der Leipziger Hiſtoriker Walter die größte Niederlage beigebracht hat; oder Italiener 3.., G56 1215— 5 über„Die geſchichtlichen Werte unſerer Ver⸗ von deren Krieg gegen die Türkei immer wieder Alarmnach⸗ gangenheit und der heutige Staat“ ſprechen. Hinterher ſollen richten in die Welt geſetzt werden, der zwar augenblicklich[ Helpach⸗Heidelberg und der jetzt in Bonn wirkende Pro⸗ nicht droht, ſicherlich aber bei dem Kampf ums Mittelmeer feſſor Graf z u Dohna über die„Weimarer Verfaſſung einmal kommt, müſſen die Rüſtung mitbezahlen, die dereinſt und die Kriſe des Parlamentarismus Im zwei⸗ den Ihren den Tod bringen ſoll. Es kann dagegen nicht ein⸗ ten Tage werden Dr. Bergſträßer⸗Heidelberg(alſo nicht 0 Aüſ. zu verwechſeln mit dem demokratiſchen Abgeordneten Prof. gewendet werden, in andern Ländern zahlten die dort anſäſſi⸗ Bergſträßer) über„Die Jugendbewegung und die UInI. gen Ausländer auch Steuern, und aus dieſen Steuern würde verſität“ und Profeſſor Hermann Platz⸗Bonn über„Die auch das Budget des Kriegsminiſtertums geſpeiſt. Das An⸗ katholiſche Jugendbewegung“ Vorträge halten. fechtbare liegt beim türkiſchen Verfahren in dem brutalen Zur Ablehnung des„Eiſenhammer⸗ Herauskehren der Kriegsſteuer in Form einer Zuſchlagsſteuer juſt für dieſen Zweck. Dieſe politiſchen Ge⸗ 1 ſichtspunkte treffen ja für uns Deutſche kaum zu, aber es ver⸗ Iu der nachträglichen Ahlehaung 25 ſwiſchen 1 Roß⸗ huber⸗Reuſtadt und dem„Eiſenhammer“ in dem Preſſebelei⸗ ſtößt in rückſichtsloſeſter Weiſe gegen die Selbſtachtung der digungsprozeß abgeſchloſſenen Vergleich durch den„Eiſenham⸗ hier lebenden Ausländer, ſie gewaltſam zu ausgeſprochenen mer“ veröffentlicht der Rechtsbeiſtand des Nebenklägers, Steuern nicht allgemeiner, ſondern ſpezifiſch türkiſchpolitiſcher.A. Dr. Pfeiffenberger⸗Mannheim. im Namen des Zwecke heranzuziehen. Hiergegen muß Front gemacht wer⸗ Nebenklägers folgende Erklärung: den und wir gehen wohl nicht fehl, wenn wir annehmen, daß„Mit der Sabotierung des Vergleiches ſeitens par⸗ die amtlichen in Angora beglaubtigten Vertreter auch in all teipolitiſcher unverantwortlicher Kräfte durch Erzwingung des dieſen Fragen es nicht an den nötigen Schritten werden Saen 955 5 8 e e haben währen 1 fehlen laſſen. Dann aber muß die Türkei wieder ihre Metho⸗ gleichsverhandlungen gegenüber Hiß und den Vertretern der den ändern, und eine neue Schlappe einſtecken. Wann wird Angeklagten zum Ausdruck gebracht. Hiß erklärte perſönlich, man in der Türkei endlich lernen, erſt gründlich zu daß er ſeine Ehre darein ſetzen werde, die Durchführung des denken und dann erſt zu handel nä Vergleichs zu ſichern. Dem Hauptvertreter der angeklagten Nationalſozialiſten gegenüber wurde ausdrücklich verlangt, 829 gſal 8 ae de ee 125 5 er Pfalz, Bürckel, den Vergleich anerkeunt. ies wurde Steuererhöhungen in Verlin zugeſagt, jedoch mit der Einſchränkung, daß der Name Bürckel Berlin, 3. März.(Von unſerem Berliner Büro.) Die nicht unter dem Vergleich ſtehen könne, da er nicht ange⸗ Finanzlage Großberlins iſt, ſeit die Sozialdemokratie für die klagt e Verwaltung der Reichshauptſtadt ausſchlaggebend geworden Eine Fälſchung dieſes Briefes durch Franzoſen wurde iſt und immer mehr Betriebe ſozialiſiert und kommunaliſiert niemals von dem Nebenkläger behauptet und kann nur dazu wurden, bekanntermaßen betrüblich. Von Jahr zu Jahr ſind dienen, die Aufmerkſamkeit der franzöſiſchen Beſatzungs⸗ die finanziellen Ausweiſe der Rieſenkommune ſchmerzlicher behörde auf ihn zu lenken und ihm von dort Schwierigkeiten und von Jahr zu Jahr erhöhen ſich, man muß ſchon ſagen, zu bereiten. Wegen der Nichtveröffentlichung der Erklärung automatiſch, die Steuern. Das iſt zwar die geiſtloſeſte Finanz⸗ im„Eiſenhammer und wegen der neuen Anwürfe im wirtſchaft, die es gäbe, aber es iſt die bequemſte. Auch in Eiſenhammer“ werden im Benehmen mit der Staatsanwalt⸗ dieſem Fahr gedenkt man zu dem probaten Mittel zu greifen. ſchaft weitere Schritte vorbereitet. Der Etatvoranſchlag ſchließt it einem Defizit von a 7 Milktogen Wark. Das iſte Eine rumäniſche Anleihe in Deutſchland etwa37 Millionen Mark. Das iſt ein hübſcher Batzen Geld. Und um der drängenden Sorge los zu werden, hat der 885 hochwohllöbliche Magiſtrat geſtern folgende Steuerer⸗ Die rumäniſchen Finanzſachverſtändigen, die im Auftrage höhungen beſchloſſen: Für die Grundſteuer 230 ſtatt bisher der rumäniſchen Regierung Anleihe⸗Verhandlungen in Ber⸗ 200 v. H. für die Gewerbeertragsſteuer 500 ſtatt 425 v.., die lin geführt haben, ſind dieſer Tage nach Bukareſt zurück⸗ Lohnſummenſteuer wurde wie bisher auf 1000 b. H. feſtgeſetzt. gekehrt. We es heißt, ſollen ſie greifbare Erfolge und auch Weendelnen Hund hält, Joll bafr bis sd Mark fährlich beſtraft in dat Frage der Banea Genefala eine beſriedigende Lüung werden. Das Wort„Sparen““ iſt in der Erwägung und den erzielt haben. Von der in Rede ſtehenden Anleihe in Höhe Beſchlüſſen des Magiſtrats überhaupt nicht vorgekommen. Die von 200 Millionen Goldmark ſoll Rumänien 150 Millionen vom Maaiſtrat beſcsloſſenen Steuererhöhungen müſſen ganz Goldmark in Waren und 50 Millionen Goldmark in bar 9 nach wieneriſchem Muſter in der Hauptſache die Gewerhe⸗ halten. Der deutſchen Induftrie würde alſo gabanch ein treibenden und den Mittelſtand belaſten. Man glaubt freilich großer Vorteil eingerkumt werben. General Avaresecu iſt nicht, daß der Magiſtratsbeſchluß in dieſer ſchroffen Form von entſchloſſen, den Vertrag auf dieſer Baſts abzuſchließen. Stadtverordnetenverſammlung angenommen werden Anehrliche jtalieniſche Kriegspläne wird. Aus Tirana laſſen ſich die„Newyork Times“ melden, Konſervative und Deutſchnationale daß man dort Anfang April den Ausbruch einer Revolu⸗ 43 jetion in Albanien erwarte, die von Italien mit ſtill⸗ e] Berlin, 3. März.(Von unſerem Berliner Büro.) Diet 65 12 8 „Tägliche Rundſchau“, die bisher nur in einer flüchtigen Be⸗ ſchweigender Zuſtimmung von Achmed Zogu in die Wege ge⸗ ˖ 85 7 7 iven leitet werde, um aufgrund der Beſtimmungen des italieniſch⸗ 0 un e 15 1 id de igen ſch eice e remm ſebt vach eiamet ansfſchelcer auf dieſe albgniſchen Lertagg Kafeniſche krunpen in Albanien landen Demonſtration zurück. Sie knüpft an den Hinweis deutſch⸗ zu können. In dtplomatiſchen Kreiſen Tiranas ſei man davon nationaler Blätter an, daß die Erklärung eine Loslöſung von überzeugt, daß Italien derart vorbereitet ſei, daß es den zu zer deutſchnationalen Volkspartei offenſichtlich vermeidet und erwartenden Proteſt Jugoſlaviens ruhig hinnehmen könne. findet bemerkenswerterweiſe gerade dieſe Tatſache außer⸗ Der zukünftige Schwiegerſogn Achmed Zogus, Shefgult Bey, ordentlich betrübend. Für den praktiſchen Politiker ſei das, ſoll als Werkzeug Italiens den Aufſtand entfeſſeln. meint ſie, beinahe noch ſchlimmer als eine offene Trennung. i önnen i ädigung und Schwächung der Löbes Befinden ee achen Berlin, 3. März.(Von unſerem Berliner Büro.) Das Das klingt wie eine, wenn auch ſanfte Mahnung an die Befinden des Reichstagspräſidenten Löbe hat ſich weiter ge⸗ deutſchnationalen Führer, mit der Gruppe der Untentwegten beſſert. Löbe befindet ſich nach aut verbrachter Nacht wieder endlich reinen Tiſch zu machen. Aber dazu wird, glauben wir, bei beſter Stimmung. Die Depreſſion infolge des Unfalles Graf Weſtarp kaum den Mut aufbringen. ſeiner Mutter iſt gewichen. 2 Schauſptelerberuf ſelbſt boten immer wechſelnde Anregungen FJohann Davis Veil, und Aufgaben. Schauſpieler wie Bock, Brandes, Müller und Nennſchüb, Künſtlerinnen wie die Henſel, Karoline Beck⸗Zieg⸗ der Mannheimer Schauſpieler ler, die Schweſtern Boudet und die Witthoeft hatten der Mann⸗ heimer Bühne in Deutſchland Achtung verſchafft. Aber erſt Unter dieſem Titel iſt ſoeben in der Schriftenreihe„Ger⸗ Iffland, Beil und Beck gaben ihr das Gepräge. Nach Minor maniſche Studien“ eine wiſſenſchaftliche Monographie über iſt Beil Ifflands großer Antipode geweſen und in ihm ſchienen einen der Größten aus der klaſſiſchen Zeit des Mannheimer ſich alle Eigenſchaften des Mannheimer Stils gefunden zu Nattonaltheaters erſchienen. Ihr Verfaſſer Erich Witzig haben. Beil war das ſchauſpieleriſche Genie, das mit angebo⸗ begann ſeine Arbeit in Berlin, wo er von Profeſſor Mar Herr⸗ kenem Talent die aus reicher Phantaſte ihm zuſtrömenden mann, dem Leiter des theaterwiſſenſchaftlichen Inſtituts au künſtleriſchen Ideen warm empfunden hinſpielte und das in⸗ der Berliner Univerſität, hierzu die Anregung empfing. In tuitiv Geſchaute ohne künſtliche Behelfe künſtleriſch zu geſtal⸗ — 5 1. er Ort 5 95 75 ten vermochte. alſo in Mannheim, ſein Material zuſammentragen. Im o⸗ 0; ber 1914 zog Witzig ins Feld. In der Nacht vom 51. Oktober„ Nicht das Biographiſche, das an anderer Stelle verſtreut aum 1. November des gleichen Jahres wurde er ſchwer ver⸗ wundet— ſeitdem hat keiner jemals mehr von ihm gehört. Irgendwo liegt ſein verlorenes und verſchollenes Grab. Dr. Hans Knudſen, der weithin bekannte Theater⸗ geſchichtsforſcher und Generalſekretär der Geſellſchaft für Theatergeſchichte in Berlin, hat mit liebevoller Hand das Werk aus Witzigs Nachlaß übernommen und es jetzt nach zwölf Jah⸗ ren überarbeitet herausgegeben. Mit„leiſen Ueberarbeitun⸗ gen und aller Behutſamkeit“ behandelt, ſofern die Ergebniſſe weiterer wiſſenſchaftlicher Forſchungen dies verlangten. Denn inzwiſchen ſagt Knudſen in ſeinem Vorwort, iſt die theater⸗ geſchichtliche Forſchung um Probleme erfolgreich bemüht ge⸗ weſen, deren Löſungen auch Witzigs Monographie hätten zu gute kommen müſſen. So beſitzt jetzt die in den letzten Jahr⸗ zehnten an den Univerſitäten Berlin, München, Kiel, Frank⸗ furt a. M. beſonders gepflegte theatergeſchichtliche Forſchung und die deutſche Theatergeſchichte neben Knudſens Mono⸗ h graphie über Heinrich Beck eine zwar nicht ganz aleichartige und gleichwertige, aber für dieſes Gebiet deutſcher Geiſtes⸗ und Kulturgeſchichte außerordentlich wertvolle Darſtellung über Johann David Beil und ſeine Stellung in der deutſchen Schauſpielkunſt. Das Werk eines jungen Helden fand ſeinen Platz in der mehr gewürdigten Diſziplin der theaterwiſſen⸗ ſchaftlichen Forſchung. Beils Weg führte über Gotha nach Mannheim. Der gigbe Ekhof iſt in Gotha ſein Lehrmeiſter geweſen. Von 17790 is zu ſeinem Tode 1704 blieb er in Mannheim und erlebte hier die Blütezeit des kurpfälziſchen Natiynaltheaters, mit deſſen ruhmvoller Geſchichte ſein Name untrennbar verknüpft iſt. Geiſtig rege Menſchen und große Menſchendarſteller zu⸗ gleich ſammelten ſich hier. Literariſche Intereſſen wie der zu finden war, geben dieſer Beil⸗Monographie Reiz und Wert. Auch die klugen Worte, die über den Mannheimer Stil und gerade Beils Verhältniſſe zu ihm geſagt ſind, verhelfen der Schrift nicht allein zu ihrer Bedeutung, wenn ſie auch gerade für uns Mannheimer von beſonderem Intereſſe ſind. Der Verfaſſer hat den ſchwierigen Verſuch unternommen, den gro⸗ ßen Schauſpieler und ſein Spiel unter Verwendung zeitgenöſ⸗ ſiſcher Kritik zu analyſieren und den Darſteller nicht nur hiſto⸗ riſch, ſondern auch unmittelbar aus ſeiner künſtleriſchen Lei⸗ ſtung zu werten. So ſchildert Witztig mit verſtändnisvoller Einfühlung Beil als feinnervigen Inſtinktſchauſpieler von hohem äſthetiſchen Geſchmack, intuitiv bis ins Letzte und Re⸗ flexionen wenig zugeneigt. Künſtler und Menſch ſtehen in innigem Konnex. Er war der Schauſpieler an ſich und wohl mit Recht zitiert Witzig das Wort Koffkas, Beil ſei das„ſchau⸗ ſpieleriſche Kunſtgenie“ geweſen, das„an künſtleriſcher Kapa⸗ zität, an Intenſität des ſchauſpieleriſchen Talents“ ſeine Mann⸗ eimer Kollegen ausnahmslos übertroffen habe. Beil hatte all die Vorzüge jener leidenſchaftlichen Naturen, wie ſie die nächſte Generation an Ludwig Devrient gerühmt hat, die 9 unter uns ſie an Adalbert Matkowsky bewundert aben. Witzigs Beil⸗Monographie ſind drei bekannte Bilder Beils beigegeben: Der Stich von Berger, die Silhouette von Kirch⸗ böfer und ein Rollenbild mit Heinrich Beck von 1788. Daß dieſes Buch allen willkommen iſt, die der wiſſenſchaftlichen Erforſchung des Theaters Beachtung ſchenken, iſt ſelbſtver⸗ ſtändlich. Es ſoll an dieſer Stelle nicht unterlaſſen werden, nachdrücklich darauf hinzuweiſen, daß Witzigs Buch für die Mannheimer Geſchichte und beſonders die Mannheimer Theatergeſchichte ein ganz außerordentlich wertvoller, in viel⸗ facher Beziehung höchſt wichtiger und neuartiger Beitrag iſt. E2 Deutſche Volksparte 2— — Zuſamm dert, kamen jedoch mit legenheit ebenfalls zuſ glücklicherweiſe unverl Die beiden deutſchen ſchen Gendarmen Uul der Unterſuchungshaft T. U. Schwerin, 3. 25 zu 23 Stimme Wirtſchaftspartei und vor. Es kam darauf Entlaſſung beim Land abend in der Nähe von einem mitfahrenden P denes Zigarettenetui. ſeinem Oberlandjäger, rektor Georg Grau worden. Sein Chauf ſich ſelbſt durch einen eingeliefert worden. „— Prag, 3. März. Oſtſlowakei iſt eine Zi her der Verübung von Im Verlaufe der Unt Mörder die Leiche zer Byrd — Waſhington, g. dant Byrd, der letztes biet dieſer Am Freitag, 4. März 1927, abends 83 Uhr findet in Käfel, tal im Gaſthaus zum Pflug(Nebenzimmer) eine Mitglieder⸗Verſammlung ſtatt, wozu ſämtliche Mitglieder und Freunde eingeladen ſi Redner: Stadtrat L. Haas, M. d. L. Letzte Meloͤungen zötet * Bensheim, 3. März. Hier erfolgte auf der Darmfenne Straße ein Zuſammenſtoß zweier Laſtautos. einer wurde der mit einem Anhänger verſehene Vorderwagen en Möbeltransportfirma vollſtändig zertrümmer t un Nun⸗ abgeſchleppt werden, während das andere der Firma geſſer⸗-Hafenbetrieb Gernsheim gehörige Laſtauto mit geuen geren Beſchädigungen davon kam. Die Inſaſſen des chlen, Autos urden zwar aus dem beſchädigten Auto berausgeſcgue Radfahrer, die dem entellenden Laſtauto nachfuhren, um 7 e⸗ Nummer und deſſen Firma feſtzuſtellen, prallten bei dieſe oll⸗ ſtändig zertrümmert wurde; jedoch kamen beide Radf — Speyer a. Rh., 3. März. Wie amtlich mitgeteilt 110 hat Rechtsanwalt Führ die pfälziſche Regierung telegraß davon in Kenntnis geſetzt, daß die beiden verhafteten Die mecklenburgiſche Regierung geſtürzt burgiſchen Landtag über den Haushaltsplan führte zu mit Niederlage der Regierung. Der Haushaltsplan wurde der dieſes Ergebniſſes behielt ſich die Regierung ihre Entſ te der Kommuniſten, der mit Hilfe der Wirtſchaltspnten ſowie der Vereinigten Rechten mit 25 gegen 28 Stigihre angenommen wurde. Darauf reichte die Regierung — Berlin, 3. März. Eine eiſerſüchtige Frau hat morgen in Treptow eine ſchwere Bluttat verübt. einen Kopfſchuß verhindert, weiterzufahren. Sie ve drei Perſonen ſind ſchwer verletzt ins Kran befinden ſich 26 Zigeuner in Haft, Laufe dieſes Sommers eine Reiſe nach Grönlan te Ge⸗ nehmen wird. Byrd werde das bis jetzt noch unbekann Inſel im Norden und Süden überfliegen. I Der Vorſtand enſtoß zweier Laſtautos ußte 1 geringeren Verletzungen davon. ſſen + ammen, wobei das Rad des einenahret etzt davon. Gendarmen aus der Haft entlaſe deut⸗ 46 rich und Großer heute mittag entlaſſen werden. März. Die Abſtimmung im medr n der Vereinigten Rechten, ſomi g iſt lehnt. der Kommuniſten abgeleh cheidung zu einem Mißtrauensan tagspräſidium ein. Autoräuber eſtern —Berlin, 3. März. Drei Verbrecher brachten 9Auto Jüterbog durch ein Hindernis das eßten des Bankiers Fritz Markiewiez zum Halten und N 1 unter Gewaltandrohung dem Chauffeur, dem Bankie ol⸗ rokuriſten etwa 300 Mark und 2 Heute vormittag bereits benehmen, drei verdächtige Burſchen feſtzuneh! die ſchließlich die Tat eingeſtanden. Aus Eiferſucht heute Der Di⸗ 2 a iſt heute früh, als er im en ede ſeinem Büro fahren wollte, von der 45 Jahre alten 55 Emilie Biendel durch mehrere Piſtolenſchüſſe ſchwer vedurch ſeur wurde von der Wütende ſuchte le Schuß das Leben zu nehmen enhan Menſchenfreſſer der Im Zigeunerviertel Moldava en bis⸗ geunerbande verhaftet worden, eden neun Mordenüberführt wor aß die erſuchung ſtellte es ſich heraus, anzen ſtückelten und auffraßen. Im g überfliegt Grönland omman⸗ März. Man tellt mit. daß gohaß im Jahr den Nordpol überflogen han er⸗ fallenen Verfaſſer in ſorgſame Herausgeber reichen Verdienſten u Nachbarſtädten, den es Kultur⸗, Geiſtes⸗ und König Wilhelm J. Der Schulmeiſter königliche Gnade nach des Liedes habe und Welch ein Schreck! Noch ſtak der Text ſtürzung und Trauer. bezahlen und letzteren Stuttgart zu kommen, und die muſikaliſche werde. Deshalb hat auch die Heimatgeſchichte dem fürs Mannheimer Thegtergeſchichte ein neues hinzugefügt. dem Zum Nachdenken ſtimmt eines: Witzig ſtammte aletzten Braunſchweigiſchen. Auch alle die anderen, die in The Generation über die klaſſiſche Zeit des Mannheimer T achſen. gearbeitet haben, waren auf fremdem Boden aufgener den Kommt nicht einmal wieder einer aus Mannheim o u altet Anekdote, mitgeteilt von Franz Lächler Jahren des vorigen Jahrhunderts auf der Reiſe von oeiſter richshafen nach Ulm Dorf, wo ihn der Schntenen mit der Dorffugend mit einem von ihm ſelbſt verfaß in Muſik geſetzten Liede begrüßte. on den Dem König gefiel das Lied und er verlangte alücklich⸗ Komponiſten den Text desſelben, worauf der überge Verfaſſer, in ſeiner Herzensfreude nicht achtend, ob jer 309 wirklich den Text habe, aus der Rocktaſche ein Pap und es dem König überreichte. iter. Wilhelm J. nahm das Papier zu ſich und reiſte we 1 bie zu welcher Ehre er gekommen. Dieſe wollte es gar nicht glauben, daß der König die Rock⸗ taſche ihres freudetrunkenen Mannes. a der König eine— Schneiderrechnung über 42 Gulden erhalge⸗ In dem Schulhauſe herrſchte mit einem Schlage tieſe*. a Deſto größer aber war die Freude, als einige Tage daundez lle der Ortsvorſteher eine Anweifung aus der Privatſchatu Königs empfing, die Schneiderrechnung des Schulmeiſters ach Paterlacd ge⸗ memorlam zu danken. Aber au 30 Dr. Hans Knudſen bat ſeinem der m die wiſſenſchaftliche Erforſchu lockt, in dieſem wertvollen Bode Heimatgeſchichte zu ſchürfen? F. WI. Der Text iger von Württemberg kam in den vieh reb⸗ nd auch aber kehrte freudig erregt über an, Hauſe zurück und erzählte ſeiner Fr den Teſ⸗ unterſuchte, halb im Scherz, 2 tte in der Taſche, und ſtatt besſelben ater 1 zu veranlaſſen, mit ſeiner Familie en wo der König für einen beſſeren Poſt Fortbildung des Komponiſten 75 Donnerstag, den 3. März 1927 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 104 Wirlſchaftliches · Soziales Die Ueberſeeauswanderung im Jahre 1926 5 Karlsruhe, 2. März. Im Dezember 1926 gingen 378 adiſche Auswanderer(im November waren es 400) nach Käfer⸗ eberſee und zwar 247 männliche und 131 weibliche Per⸗ ſonen. Von ihnen fuhren 213 von Bremen, 144 von Hamburg und 1 aus einem fremden Hafen ab. Die Geſamtzahl der 15 badiſchen Ueberſee⸗Auswanderer im Jahre 1926 belief ſich en ſi damit auf 4743, unter denen 2887 Mädchen und Knaben und 5 1856 Frauen und Männern waren. Verglichen mit den an⸗ ſtan deren deutſchen Ländern und dem Reichsdurchſchnitt war auch 1926 die badiſche Auswandererziffer beſonders hoch mit 204,4 auf je 100 000 Einwohner, während der Reichs⸗ durchſchnitt nur 102,7 betrug. In benachbarten Ländern wurden folgende Zahlen feſtgeſtellt: Württemberg 175,4, Heſſen 85,5, Pfalz 152,8, Bayern rechts des Rheins 122,2, Rheinprovinz 81,3, Preußen 77,8. Für die nächſte Zeit wird mit einer wei⸗ teren Zunahme der Auswandererziffer gerechnet. täbte 2275 Die Weinmoſternte des Jahres 1926 in Baden nußte 1* Nach den Berichten der Vertrauensmänner aus 293 Wein⸗ Nun⸗ baugemeinden des Landes, deren ertragende Rebfläche nahezu gerit.9 88,2%) der geſamten ertragenden Rebfläche Badens um⸗ einen aßt, berechnet ſich das Herbſtergebnis auf 293 560 Hekto⸗ ſchleu, liter oder 23,9 hl Wein vom Hektar Rebland. Die Durch⸗ Zwei chnittserträge im einzelnen ſind auch im Jahr 1926 dbeſſen wieder recht verſchieden geweſen. Die verhältnismäßig höchſten er Ge⸗ rträge erzielten: Kaiſerſtuhl mit 35,7 hl und Markgräfler⸗ voll⸗ egend mit 34,6 hl v. ha. Mit erheblich geringeren Ziffern fahrer folgen: Untere Rheingegend ſamt Kraichgau und Neckargegend gehl, Breisgau 20,1 hl, Seegegend 18,5 hl, Ortenau und Bühler Gegend 12,8 hl; Bergſtraße 9,1 hl. Das ſüdliche Wein⸗ laſſen ugebiet des oberen Rheintals(Amtsbezirk Waldshut) und irb, as nördliche der Main⸗ und Taubergegend melden nur ganz uſſch geringe Erträge bezw. zum Teil völligen Fehlherbſt. Der aph eſamtertrag der beiden Gegenden beziffert ſich auf etwa dent⸗ hl von einem 465 ha umfaſſenden Rebgelände. Unter Zu⸗ + auẽ grundelegung der von den Berichterſtattern gemachten Preis⸗ angaben für 100 Liter neuen Wein iſt der Geſamtwert berr Weinmoſternte Badens auf 22,7 Millionen Mark erechnet worden, d. ſ. 77,4 Mark für 100 Liter Wein über⸗ ecklen kotet. Da die meiſten Preisangaben aus den Monaten Oxk⸗ einer 8 und November v. Is. herrühren und demgemäß haupt⸗ mit äſtlich für Wein unter der Kelter oder für unvergorenen 0 der Aden zu gelten haben, ſind die Wertangaben als inzwiſchen Trot erholt anzuſehen. Von dem G eſamtertrag(293 560 hl) e. ignden 260 260 hi als Weißwein, 14710 hl als Rotwein und 1 5 8 590 hi als gemiſchter Wein bezeichnet. mmen 5 Släoͤtiſche Nachrichten Straßen-Herſtellung im Stadtteil Sandhofen ß uto Der Stadtrat hat beſchloſſen, nachgenannte Straßen ent⸗ A ſpr 5 wachgs eßten mäfchend den Koſtenanſchlägen des Tiefbauamts ortsſtraßen⸗ und zwiil herſtellen zu laſſen: a) Spinnereiſtraße, 1. Teil, gol⸗ 2 iſchen Domſtiftſtraße und Marktplatz, b) Spinnereiſtraße, 9 es zwi eil, entlang des Marktplatzes, c) Spinnereiſtraße, 3. Teil, men, iſchen Marktplatz und Spechtſtraße, d) Domſtiftſtraße, 1. 705 zwiſchen Spinnerei⸗ und Karlſtraße, e) Domſtiftſtraße, 1. eil, zwiſchen Karl⸗ und Buſſardſtraße, k) Karlſtraße, gardeil, zwiſchen Spinnereiſtraße und dem ſüdlichen Baum⸗ ite li ng, g) Karlſtraße, 2. Teil, zwiſchen ſüdlichem und nörd⸗ hente Baem n) Karlſtraße, 3. Teil, zwiſchen nördlichem ſtiftſtraße zwiſchen Spinnerei⸗ und Karlſtraße iſt verhanden. Der Einbau der Straßenſiele in den übrigen Straßenſtrecken gehört zum 6. Bauabſchnitt der Kanaliſation von Sandhofen, für die die Mittel bereits bewilligt worden ſind. Der Stadt⸗ ratsbeſchluß liegt dem Bürgerausſchuß für ſeine nächſte Sitzung zur Genehmigung vor. * * 19 069 Erwerbsloſe im Amtsbezirk Mannheim. Am 22. Februar betrug die Zahl der beim Arbeitsamt Mannheim, öffentlicher Arbeitsnachweis für den Amtsbezirk Mannheim, gemeldeten Arbeitsloſen 19 069(14 425 männliche, 4 644 weib⸗ liche); davon entfallen 13 939 Erwerbsloſe(10 174 männliche, 3 765 weibliche) auf den Stadtbezirk und 5 130(4 251 männliche, 879 weibliche) auf den Landbezirk. Da am 15. Jebruar die Zahl der Vollerwerbsloſen auf 19 306 ſich belief, iſt ein Rück⸗ gang um 237 eingetreten; und zwar beläuft ſich die Ab⸗ nahme bei den männlichen Erwerbsloſen auf 199, bei den weib⸗ lichen auf 38. Gegenüber dem 15. Februar iſt in den Gruppen Arbeiter in der Landwirtſchaft und Gärtnerei, Facharbeiter im Handwerk, Arbeiter im Baugewerbe, Arbeiter im Verkehrs⸗ gewerbe, Gaſtwirtsgewerbe und Muſiker und Häusliche Dienſte eine Erhöhung eingetreten. In der Gruppe Freie Berufe hat ſich nichts geändert. Die übrigen Gruppen weiſen einen Rück⸗ gang auf. Auf verſchiedenen Teilen des Arbeitsmarktes hielt die Nachfrage nach Kräften ſowie die Vermittlungstätigkeit unvermindert an; ſo wurden bei den Gruppen Metallverar⸗ beitung, Landwirtſchaft, Gaſtwirtſchaft, Muſikgewerbe anhal⸗ tend Kräfte benötigt. Neu angemeldet haben ſich u. a. Arbeit⸗ nehmer aus dem Bau⸗ und aus dem Bekleidungsgewerbe. * Lebensmüde. In der Küche der elterlichen Wohnung in Feudenheim wollte ſich geſtern abend ein 24 Jahre alter Mann wegen ehelicher Streitigkeiten durch Einatmen von Gas das Leben nehmen. Bewußtlos wurde er aufgefunden. Die angeſtellten Wiederbelebungs verſuche waren von Erfolg. * Zuſammeunſtöße ereigneten ſich im Laufe des geſtrigen Tages vormittags auf der Sanoͤhoferſtraße zwiſchen einem Laſtkraftwagen und einem Straßenbahnwagen der Linie 7 und mittags vor der Friedrichsbrücke(Stadtſeite) zwiſchen einem Motorradfahrer und einer Radfahrerin. Es entſtand nur Sachſchaden. Marktbericht Blumen als Frühlingsboten Bei einem Gang durch den Markt ſtieß man heute auf allerlei Frühlingsboten. Es waren zunächſt die Blumen, die als Verkünder des herannahenden Lenzes jedermann will⸗ kommen ſind. Neben den dunkelblauen Veilchen iſt es das reizende Schneeglöckchen mit ſeinem ſchneeigen Weiß und dem zartgrünen Stil und die große Menge der Blattpflanzen. Auf dem Gemüſemarkt waren zarter Lattich und Radieschen zu bemerken, die im Endkampf des Winters mit dem Früh⸗ jahr auf den Markt kommen und von den Hausfrauen ſtets bevorzugt werden. Das Ausland hatte Südfrüchte, Blumen, Obſt und Gemüſe geſchickt. Einheimiſche Ware war dank der milden Witterung der letzten Woche auffallend viel und in guter Qualität vertreten. Die Fleiſchverkaufsſtände ſah man ſtets umlagert. Zu den anderen Marktſtänden war der An⸗ drang der Hausfrauen dagegen weniger ſtark. Die regneriſche Witterung in der Frühe hatte viele Konſumenten vom Marktbeſuch abgehalten, ſodaß man nur von einem mittel⸗ mäßigen Beſuch berichten kann. Das Verkaufsgeſchäft war anfangs ſchleppend, beſſerte ſich aber ſpäterhin eine Kleinig⸗ keit. Unter dem Obſt fiel beſonders die reiche Zufuhr in amerikaniſchen Aepfeln auf. In Südfrüchten herrſchte ſchlech⸗ ter Geſchäftsgang und Ueberangebot in Orangen. Spinat war ſehr wenig zugeführt. Vom Markt iſt weiterhin noch zu berichten, daß er von heute an eine Stunde früher und zwar ſchon um 7 Uhr beginnt. Nach den Feſtſtellungen des Städt. Nachrichtenamts ver⸗ ſtehen ſich die Preiſe, wo nichts anderes vermerkt iſt, in Pfennig für das Pfund: Kartoffeln—9, Salatkartoffeln 14 bis 17, Wirſing 22—25, Weißkraut 15, Rotkraut 15, Roſenkohl 35—40, Schwarzwurzeln 35—55, Blumenkohl Stück 30—129, Gelbe Rüben 10—12, Rote Rüben 10—12, Grünkohl 15—18, Spinat 30—35, Zwiebeln 10—12, Knoblauch Stück—10, Lauch Stück—10, Kopfſalat Stück 20—40, Endivienſalat Stück 40 bis 60, Feldſalat 140—200, Kreſſe 120, Lattich 180—220, Meer⸗ rettich Stück 15—50, Suppengrünes Bſchl. 10. Peterſilie Bſchl. 10, Sellerie Stück 10—60, Tomaten 100—130, Aepfel 30—70, Birnen 18—60, Kaſtanien 30—35, Orangen 25—40, Zitronen Stück—10, Bananen Stück 10—20, Süßrahmbutter 200—240, Landbutter 180—200, Weißer Käſe 45—55, Honig mit Glas 150—250, Eier Stück—17, Hechte 180, Barben 120—140, Karpfen 140—170, Schleien 180—200, Breſem 80—130, Kabel⸗ jau 40—50, Schellfiſche 35—70, Sceaal 40—50, Goldbarſch 40 bis 45, Seehecht 70—80, Stockfiſch 40—50, Backfiſche 50—70, Hahn lebend Stück 200—500, geſchlachtet Stück 300—900, Huhn lebend Stück 200—500, geſchlachtet Stück 300—1000, Enten ge⸗ ſchlachtet Stück 400—600, Tauben geſchlachtet Stück 100—180, Gänſe lebend Stück 700—900, geſchlachtet Stück 1000—1200, Rindfleiſch 110, Kuhfleiſch 70, Schweinefleiſch 110, Kalbfleiſch 120—130, Gefrierfleiſch 70, Zicklein 120. 8 Gefährliche Nachkrankheiten der Grippe Die eigentliche Gefahr der Grippe liegt zumeiſt nicht in den Erſcheinungen, die die Krankheit ſelbſt verurſacht, ſon⸗ dern häufiger noch in jenen höchſt gefährlichen Neben⸗ und Nacherkrankungen, wie ſie ſich bei vielen Patienten an die Grippe anzuſchließen pflegen. Eine der gefürchtetſten dolcher Begleiterſcheinungen iſt zweifelsohne die ſogen. Grippe⸗ Bronchopneumonie, die beſonders in Zeiten ge⸗ häuften Grippenauftretens immer wieder unerbittlich ihre Opfer fordert. Wie kommt dieſes gefährliche Krantheitsbild zuſtande? Durch das Gift, das die Grippeerreger im Blut erzeugen, wird nicht nur der ganze Menſch geſchwächt, wie es ſich in dem für die Grippe ſo charakteriſtiſchen allgemeinen Mattigkeits⸗ und Abgeſchlagenheitsgefühl äußert, ſondern es wird in erſter Linie auch die Kraft des Herzens und der Lunge herabgeſetzt. Hierdurch wird bewirkt, daß ſich die Lunge nicht mit derſelben Energie der abgeſonderten Stoffe, des Schleims, der eingeatmeten Partickelchen uſw. entledigen kann, wie in geſunden Zeiten. Die Folge iſt, daß ſich Schleim und ſchädliche Stoffe in den Lungenbläschen und feinſten Luftröhrchen anſammeln, dieſe ſolcher Art verſtopfend und ſomit die lebensnotwendige Durchlüftung und Atmung in den befallenen Lungenpartieen unmöglich machend. Die all⸗ gemeine Schwächung der Widerſtandskraft durch die Grippe tritt erſchwerend hinzu, und ſchon iſt das bedrohliche Bild der Grippe⸗Bronchopneumonie entſtanden. Wie iſt nun die Krankheit zu bekämpfen, oder noch beſſer: wie iſt ihrem Entſtehen vorzubeugen? Die Beant⸗ wortung dieſer Frage kaun nach dem Obengeſagten nicht ſchwer fallen! Wir müſſen— neben der notwendigen Kräf⸗ tigung des ganzen Körpers— beſonders die Lunge in ihren Funktionen unterſtützen. Das geſchieht am beſten da⸗ durch, daß wir ihr einen Teil der Arbeit abnehmen. Wir werden ihr mit einem bewährten ſchleimlöſenden Mittel helfen, ihre lebenswichtigen Funktionen zu verrichten, werden ihr ermöglichen, zugleich mit dem gelöſten Schleim die ſchäd⸗ lichen Stoffe herauszubefördern. Handeln wir ſo, ſo werden wir bei einer unkomplizierten Grippeerkrankung die Mög⸗ lichkeiten für die Entſtehung der Grippe⸗Bronchopneumonie weſentlich herabſetzen. Und wenn die gefährliche Begleit⸗ erkrankung bereits zum Ausbruch gekommen ſein ſollte, werden wir ſolcher Art— wie überhaupt bei jeder Erkrau⸗ kung des Atmungsapparates— den Organismus am wirk⸗ ſamſten erleichtern, raſch über den krankhaften Zuſtand hin⸗ wegkommen und die normalen Funktionen der Luftröhren und der Lunge wiederherſtellen. * * Beſuch in der Milchzentrale. Geſtern wurde die Mann⸗ heimer Milchzentrale durch Vertreter der Regierung und der Landwirtſchaft des Landes Steiermark, der Univerſität Graz und der Städte Bruck, Graz und Loeben beſichtigt. * In den Rhein geſtürzt. Geſtern nachmittag ſtürzte ein 36 Jahre alter Kaufmann beim Einſteigen in das Ueber⸗ fahrtsboot bei der Rheinluſt in den Rhein. Der Schiffsführer und Fahrgäſte zogen ihn aus dem Waſſer. Er trug leichte Verletzungen am linken Unterſchenkel davon. Das Sa⸗ nitätsauto verbrachte den Verunglückten in das Allg. Kran⸗ kenhaus. Zuuam Iuudl aale ſanss mam Heuue le, mæet Hundlingedes Aauu, mum deg, Huudd quũlm andl muus ein wvinlie⸗ gudullacles vuuduνν ait ODO!/ ch vor mgang und Domſtiftſtraße. Die Eigentümer der an die un genanuten Straßen angrenzenden Grundſtücke werden 170 Abweiſung der erhobenen Einſprachen nach Maßgabe 1 1 a 8 22 des Ortsſtraßengeſetzes und der allgemeinen Grund⸗ büchte uobe der Stadt Mannheim vom 27. Juli 1909 in der Faſſung le in 9 11. Januar 1924 zur Tragung der Straßenkoſten in dem 1 17 den en Beizugsliſten feſtgeſtellten Umfange beigezogen. Von ha Str zur ortsſtraßenmäßigen Herſtellung der obengenannten demaken erforderlichen 230010 RM. werden 207 030 RM. aus 255 Straßenbaufonds gedeckt, vorbehaltlich des Rückerſatzes 1 der 28970 die Beiträge der Angrenzer. Der Reſtbetrag von bißz⸗ der 4 RM. iſt aus Anlehen zu beſtreiten. Die Ausführung n iſt jem Arbeiten erfolgt nach Maßgabe des Vorhandenſeins der b die eils erforderlichen Mittel. nzen macht er Jontgang der Bautätigkeit im Stadtteil Sandhofen pry t es notwendig, hier über das allgemeine Straßenbau⸗ zeitka amm hinaus weiteres Gelände zu erſchließen und gleich⸗ 5 Straf das Beizugsverfahren für die hierzu erforderlichen nan drei ßen durchzuführen. Gegen den Straßenkoſtenbeizug ſind ſiee Einſprüche erfolgt, die nicht zu berückſichtigen ſind, da nter kunglur auf die finanziellen Schwierigkeiten bezüglich der Zah⸗ Ge⸗ nähe der Straßenkoſten hinweiſen oder überhaupt keine in Fren Gründe angaben. Die Herſtellung der Straßen ſoll — uſſierung erfolgen. Der Straßenkanal in der Dom⸗ fer—— e l⸗ 2 5 Kunſt und Wiſſenſchaft Hochſchulnachrichten. Der o. Prof. der inneren Medi⸗ ben ſtatend der Direktor der mediziniſchen Klinik an der Univer⸗ zteg in gleßale a. S. Dr. med. Franz Volhard hat einen Ruf 70 als Ncher Eigenſchaft an die Univerſität Frankfurt a. M. iſen VBergnachfolger des nach Berlin gehenden Prof. Guſtav v. 0. eganann erhalten.— Die Wiederbeſetzung des durch den lte zniſschene des Prof. O. Pankow nach Freiburg an der Medi⸗ Geburts Akademie in Düſſeldorferledigten Lehrſtuhls der *. eodasbilſe und Gynäkologie iſt dem o. Prof. Dr. Rudolf er Ler Edlen v. Jaſchke in Gießen angeboten worden. Stelledehrſtuhl der Phyſiologie an der Univerſität Berlin(an r. es Geh. Medizinalrats Frz. Hofmann) iſt dem o. Prof. angebollh. Trendelenburg an der Univerſität Tübingen iget ne ten worden.— Der Lehrſtuhl für mittelalterliche und len- Drere Geſchichte an der Univerſität Köln iſt dem o. Prof. iten Mi n il. et jur. Gerhard Kallen an der Univerſität und 5 angeboten worden. Deutſche Kunſt im Carnegie⸗Inſtitut. Das Carnegie⸗ dene nlecut in Pittsburgh(U. S..) hat für ſeine diesjährige 1 einen ſetionale Ausſtellung zum erſten Male nach dem Kriege au liner eutſchen Künſtler in die Preisjury gewählt, den Ber⸗ 509 zeitig Profeſſor Carl Hofer. Der Künſtler wurde gleich⸗ FFunſtölageladen, nach Amerika zu kommen. Wie Weſtheims Ma latt mitteilt, werden außer Hofer von europäiſchen di Maurie der Franzoſe Maurice Denis und der Engländer rau/ hat, a ce Greiffenhagen der Jury angehören, die die Aufgabe mi uf der Ausſtellung dieſenigen Werke auszuwählen, die reß ni Adpreiſen ausgezeichnet werden ſollen. Der amerikn⸗ ock⸗ Aäben inanzminiſter und ſein Bruder, der Bankier Mellon, merik em Carnegie⸗Inſtitut, das eines der größten Muſeen as beſitzt, für die Ausſtellung 50 000 Dollars geſtiftet. te 107 bode Die jüngſten Ausgrabungen auf Kreta. Homer zufolge Be⸗ blüßendar Kreka im frühen Altertum achtzig bis hundert iſchen g Städte beſtanden. Der Erforſchung dieſer praehelle⸗ ſach die ſeit ultur galten die umfangreichen Ausgrabungsarbeiten, des ſind. A etwa 25 Jahren auf der Inſel vorgenommen worden . der Aut die alte Frage:„Welcher Art war das Verhältnis ach land?“ tur auf Kreka zu derfenigen auf dem griechtſchen Feſt⸗ ten flüſſe ſich heute antworten, daß nicht nur ägyptiſche Ein⸗ en auch Mei die kretenſiſche Kultur eingewirkt haben, ſondern 0 turener Bpotamien und Syrien mit Kreta in engerer kul⸗ erbindung ſtanden. Gleichwohl hat die Inſel be⸗ ſtimmt eine eigene, urſprüngliche Kultur gekannt. Jusbeſon⸗ dere die Ausgrabungen bei Knoſſos haben dies bewieſen. Hier entdeckte der engliſche Archäologe Sir Arthur Evans unter anderem die alte Straße von Phaiſtos nach Knoſſos und, an dieſer gelegen, die Grundmauern einer Herberge. Die kreten⸗ ſiſche Kultur kannte naturaliſtiſche Darſtellungen von außer⸗ gewöhnlicher Verſeinerung und Durchdringung, die jetzt in die Muſeen wandern. Privathäuſer und Paläſte kamen zum Vor⸗ ſchein. Neben Knoſſos iſt Mallia zu erwähnen. Hier wurden u. a. Krypten entdeckt, die ſich unter einer als Kapelle die⸗ nenden Loggia befanden, wo noch ein Altar und das Bild eines vierfüßigen heiligen Tieres gefunden wurde. In den Vorratsräumen ſtieß man auf große Krüge, die Bohnen ent⸗ hielten. Letztere wurden aus Aegypten eingeführt, ein Beweis dafür, daß zwiſchen dem zweiten und dritten Jahrtauſend v. Chr. ein Handelsverkehr zwiſchen Aegypten und Kreta beſtand. Im Waffenſaal des Schloſſes zu Knoſſos fand ſich ein reichbearbeitetes Beil mit meſopotamiſchem Steinüberzug, in der Form eines gezäumten Leoparden, der den Wagen der meſopotamiſchen Göttin Iſtar zog. Theater und Muſik Der neue Intendant in Meiningen. Wie das„Mei⸗ ninger Tageblatt“ meldet, hat das thüringiſche Staatsminiſte⸗ rium den Intendanten Willy Löhr vom Landestheater Gotha zum Intendanten für das Meininger Landestheater und die Landeskapelle mit Wirkung vom 1. September 1927 ernannt. Intendant Löhr hat die Wahl angenommen. Damit iſt das Erbe Franz Nachbaurs einer Perſönlichkeit übergeben worden, die die Meininger Theaterverhältniſſe aus früherer Tätigkeit genau kennt. OVom deutſchen Sängerbund. Geheimrat Prof. Dr. Zilcher, Würzburg, mußte ſein Amt als Mitglied des Prü⸗ fungsausſchuſſes für die zur Aufführung bei der Nürnberger Sängerwoche eingereichten Kompoſitionen niederlegen, da es ihm bei der unerwarteten Fülle von 1835 Chorwerken unmög⸗ lich war, neben vielen anderen Verpflichtungen, dieſen Anfor⸗ derungen an ſeine gerecht zu werden. An ſeine Stelle trat Prof. K. Thiel, Berlin, Mitglied des Senats der Akademie der Künſte. Außer ihm gehören dem Prüfungsaus⸗ ſchuß an Geheimrat Profeſſor Schwickerath, München, Prof. W. Klatte, Berlin, Prof. W. Doſt, Plauen und Muſikdirektor F. Bind er, Nürnberg. Geſpenſter, die vierhundert Jahre alt ſind Das öffentliche Intereſſe bemächtigt ſich immer mehr der Probleme von der Nachtſeite der Natur und verfolgt mit Spannung die wiſſenſchaftlichen Vorſtöße in das Reich des Okkulten. Jetzt, nach ungefähr hundert Jahren fängt die Goetheſche Satire an, ſich auszuwirken:„Wir ſind ſo klug,— und dennoch ſpukt's in Tegel.“ Bekanntlich wurden in dem Spukhauſe in Tegel vor längerer Zeit Skelette gefunden, über deren Herkunft man ſich in keiner Weiſe Rechenſchaft zu geben vermochte. Ein Gegenſtück zu dieſer Tegeler Angelegenheit veröffent⸗ licht M. A. Stolzenburg in der„Zeitſchrift f. pſych. Forſch.“ Es war in Lüneburg an einem regneriſchen November⸗ tage in den achtziger Jahren. Unſer Gewährsmann erwachte dadurch, daß ihm ſein warmes Deckbett langſam am Körper herabglitt. Er rückte es wieder zurecht: es entglitt ihm wieder! Bei dem dritten Verſuch wollte er endlich Licht machen. Dabet öffnete er in der Dunkelheit unwillkürlich die Augen und ſah mit Entſetzen zwei ziemlich helle Frauengeſtalten in der Tracht des 15. Jahrhunderts vor ſich ſtehen. Große weiße Hauben be⸗ deckten Kopf und Haar; der Nacken war frei, die Aermel der Kleider gepufft. Der Eindruck der beiden Geſpenſter lähmte ihn derartig daß er keinen Laut hervorbringen konnte. Nach wenigen Sekunden hob das eine Phantom die Hand und winkte ihm; beide Geſtalten ſchwebten dann an das Kopfende des Bettes, und auch die zweite Figur winkte ihm. Jetzt löſte endlich der Schreck die Zunge, und mit dem Rufe„Wer ſeid ihr? was wollt ihr? ſtürzte er durch den Korridor in die Küche. Auch hier fand er keine Zündhölzchen und taſtete ſich nach längerer Zeit wieder in das Spukzimmer zurück. Dort konnte er die Kerze entzünden und ſich etwas beruhigen. Zehn Jahre ſpäter hatte das Abenteuer ein merkwürdiges Nachſviel, als das alte Burghaus in Lüneburg abgeriſſen wurde. Man ſtieß im Mauerwerk des inneren Gebäudes auf Reſte einer Wendeltreppe und vermauerte Türen. In einem ebenſo ver⸗ ſchloſſenen Kellergeſchoß entdeckte man die Skelette von zwet nebeneinander liegenden Frauen, deren Schickſal durchaus in Dunkel gehüllt iſt. Mancher, der als Schatzgräber begann, endete als Toten⸗ gräber. Denn—— wie mancher, der nach dem Golde grub, ſeinem Leben und ſeiner Lebendigkeit zuliebe, begrub hernach dieſes Leben und dieſe Lebendigkeit dem Golde zuliebe. ————»—-—-— 4. Seite. Nr. 104 Neue Mannheimer Zeitung(Abenb⸗Ausgabe) Donnerstag, den 3. März 1027 Kommunale Chronik Badiſcher Städtebund[Verband der mittleren Städte Badens Der Badiſche Städtebund hielt vor einigen 125— es im Rathaus zu Freiburg i. Br. unter dem Vorſitz Oberbürgermeiſters Dr. Gu gelmeier⸗Lörrach eine Ta⸗ gung ab, die von über 30 Städtevertretern beſucht war. Den Hauptgegenſtand der Tagesordnung bildete die Stellung⸗ nahme zu dem zweiten Referentenentwurf für ein Badi⸗ ſches Wohlfahrtspflegegeſetz. Dabei wird aner⸗ kannt, daß der Entwurf in einigen weſentlichen Punkten den früheren Anträgen der Städte Rechnung trägt. Die Regie⸗ rung ſoll erſucht werden, die Arbeitgeberdarlehen des Landes zu erhöhen und vor allem auch Woh⸗ nungen für Staatsbedienſtete in dem erforderlichen Umfange ſelbſt zu bauen. Es dringend geboten, daß die neue Muſter⸗ ſteuerordnung für die Feuerſchutzabgabe nun endlich erſcheint. Dadurch, daß die Genehmigung für die von den Gemeinden beſchloſſenen Abgabeordnungen bis zum Er⸗ laß der neuen Muſterſteuerordnung zurückgeſtellt worden iſt, entſtehen den Gemeinden erhebliche Ausfälle. Im übrigen beſchäftigte ſich die Tagung mit Fragen des Finan 8 aus- gleichs, der Gebäudeſonderſteuer, der Wanderer⸗ fürſorge, Kriegsgräberfürſorge, Unfallver⸗ ſicherung der Feuerwehren, der Aufnahme von A n⸗ leihen, der Belaſtung des ſtädtiſchen Schulauf⸗ wandes durch den Beſuch auswärtiger Schüler und einigen weiteren Gegenſtänden. Aufwendungen der Stadtverwaltung Kehl für Notſtandsarbeiten Kehl, 2. März. Das Programm der Notſtandsarbeiten für 1927 ſieht die Erweiterung des Gas⸗ und Waf⸗ ſerleitungsnetzes im Gewann Mittelplatz und auf der Kommiſſionsinſel vor. Ferner ſoll das Gasnetz innerhalb der Stadt erweitert, bezw. erneuert werden. Der Aufwand hier⸗ für beträgt 17000 Mark: ein Notſtandsarbeiterzuſchuß von 2300 Mark kommt in Abzug, ſodaß ein ungedeckter Aufwand von 14700 Mk. verbleibt. Die weitere Vorlage, die Verſor⸗ gung des Nebenortes Sundheim mit Gas und Waſſer, wird angeſichts der vorläufigen Unrentabilität einſtweilen zu⸗ rückgeſtellt. Im Zuſammenhang mit den vorgeſehenen Not⸗ ſtandsarbeiten wurde ein großzügiges Straßenbau⸗ Programm genehmigt, wofür 130 331 Mk. bewilligt wurden. Der verlorene Zuſchuß hierfür beträgt 14677 Mk., ſodaß ein ungedeckter Aufwand von 115 654 Mk. verbleibt. Die Gemeinde hat ein Darlehen von rund 90 000 Mk. zur 4 Prozent in Aus⸗ ſicht, ſodaß mit den Löhnen der ſtädtiſchen Arbetter und den Koſten einiger kleinen Arbeiten rund 60 000 Mk. in den Etat 1927 eingeſtellt werden müſſen. Auf bereits bewilligte Kredite werden 58 240 Mk. verrechnet. Kleine Mitteilungen Der Bürgerausſchuß Gernsbach hat den Bau eines neuen Realſchulgebäudes im Gewann„Freien“ mit einem Koſtenaufwande von 300 000 Mk. genehmigt. Ferner wurde die Erhebung einer Wertzuwachsſteuer beſchloſ⸗ ſen. Eine Umlageerhöhung tritt nicht ein. Der Bürgerausſchuß Freiburgi. B. hat der ſtadt⸗ rätlichen Vorlage, die eine höhere Berechnungsgrundlage für den elektriſchen Wohnungstarif vorſah und dem Elektrizitätswerk eine Einnahmeerhöhung von 75 000 M. brin⸗ gen ſollte, nicht angenommen, dafür aber einen Abänderungs⸗ antrag des Stadtverordnetenvorſtandes, der immerhin gegen⸗ über der ſtadträtlichen Vorlage einige Erleichterungen bringt. Der Mehrertrag für das Elektrizitätswerk wird auf Grund dieſes Abänderungsvorſchlages des Stadtverordͤnetenvorſtan⸗ des auf etwa 50 000 Mk. berechnet. Aus dem Lande cPlankſtadt, 3. März. Schneidermeiſter Georg Mül⸗ Ler hier, der in der Nacht vom Dienstag auf Mittwoch z wei Männer durch Revolverſchüſſe verletzte und dann flüchtete, wurde geſtern in Eppelheim feſtgenommen. Schneider iſt vor etwa vier Jahren aus Gaiberg nach Plank⸗ ſtadt verzogen. * Untergrombach b. Bruchſal, 3. März. Das neun Jahre alte Töchterchen des Landwirts Auguſt Zipperle wurde von einem Perſonenauto überfahren und erlitt ſchwere Bein⸗ quetſchungen und Kopfverletzungen. Trotz rechtzeitigen und hörbaren Signals des Chauffeurs lief das ſpielende Kind direkt unter den Wagen. * Karlsruhe, 3. März. innung tritt einigen Fleiſch⸗ und Wurſtwaren ein. Nach Mitteilung der Metzger⸗ Wey Meiſter. weroen will, muß auch die Zeit nach Seierabend nutzen. Oa⸗ her iſt der Arbeitstag des Vanowerksgesellen mit dem Glockenſchlog noch nicht zu Ende. Neue⸗ Spannkraft nach ermü⸗ dendem Cagewerk aber geſtreckt. keiten. Stauter wurde wegen Totſchlages zu 12 Jahren ab heute eine Preisermäßigung bei [Zuchthaus und 10 Jahren Ehrverluſt verurteilt. Gerichtszeitung Das Eiſenbahnunglück am Münchener Oſtbahnhof vor Gericht Vor dem Strafgericht in München begann am 2. März unter außerordentlich ſtarkem Andrang des Publikums der Prozeß wegen des Eiſenbahnungkücks am Münchener Oſtbahnhof zu Pfingſten 1926 gegen den Lokomotivführer Aubele. Der Angeklagte hat ſich wegen fahrläſſiger Trans⸗ portgefährdung in Tateinheit mit fahrläſſiger Tötung und fahrläſſiger Körperverletzuug zu verantworten. Die Anklage⸗ ſchrift legt Aubele zur Laſt die auf„Halt“ ſtehenden Vor⸗ und Hauptſignale in fahrläſſiger Weiſe überfahren zu haben. Die Anklage gibt zu, daß die Beſchaffenheit der Strecke für die Beobachtung der Signale nicht günſtig iſt, und daß die Gleisanlage des Münchner Oſtbahnhofes den Anſprüchen nicht genügt. Bei ſorgfältiger Behandlung aller Sicherheits vor⸗ ſchriften ſei jedoch ein Eiſenbahnunglück nicht möglich. Bei gewöhnlicher Aufmerkſamkeit hätte Aubele das Signal be⸗ obachten können, zumal er nach ſeiner eigenen Angabe das Signal innerhalb von acht Tagen durchfahren und beobachtet habe. Andererſeits hebt die Anklageſchrift hervor, daß ſich Aubele nach der Schilderung ſeiner Vorgeſetzten ſtets ſehr zu⸗ verläſſig geführt habe. Die Anklageſchrift ſtellt weiter feſt, daß das Unglück für die Reichsbahn einen Material⸗ ſchaden von Mark 80 000.— und Entſchädigungsſummen von rund 2 Millionen Mark zur Folge hatte. Dem Prozeß wohnen zahlreiche Beamte der Reichsbahn⸗ geſellſchaft und Vertreter der Eiſenbahner⸗Poſt⸗Organiſation bei. Der Antrag Aubeles auf Ausſetzung der Hauptverſamm⸗ lung wurde vom Gericht abgelehnt. Auf die Frage des Vor⸗ ſitzenden, ob Aubele ſich verantworten wolle, erklärte dieſer, er verteidigeſichnicht und werde daher auch keine Aus⸗ kunft geben. Hierauf wurde in die Zeugenvernehmung eingetreten. Im weiteren Verlauf des Prozeſſes gegen den Oberloko⸗ motivführer Aubele wurde, nachdem der Angeklagte erklärt hatte, daß er an dem Unglück nicht ſchuldig ſei, als erſter Zeuge der Fahrkartenverkäufer und Blockwärter Wehrbach vernommen. Er beſtätigt, daß das Vorſignal und Hauptſignal auf Halt geſtanden und die rote Farbe gezeigt hätten. Eiſen⸗ bahnoberſchaffner Freiſinger bekundet gleichfalls geſehen zu haben, daß das Signal auf Halt ſtand. Auch die Ausſagen der weiteren Zeugen des Lokomotipführers Gerhardt geſtaltet ſich für Aubele ſehr belaſtend. Dieſer Zeuge fuhr einige Geleiſe neben dem Unglücksgeleis und wurde von ſeinem Heizer darauf aufmerkſam gemacht, daß der einfahrende Zug das Halteſignal überfahren habe. Der Führer des Unglückszuges, ſagte aus, daß in der letzten Stunde allein 58 Signale zu paſſieren geweſen ſeien. Das Blockſignal Berg am Leim hat er ebenfalls nicht bemerkt, wohl aber ſcheint das Einfahrts⸗ ſignal für den Oſtbahnhof nach ſeiner Ausſage auf freie Fahrt geſtanden zu haben. Ein weiterer Zeuge erklärt. Aubele habe ihm mitgeteilt, er habe zuerſt rotes Licht geſehen, und erſt, als er bremſen gewollt habe, ſei das Licht in die Höhe ge⸗ gaugen. Aubele erklärte dazu, er habe darauf nichts zu er⸗ widern. Ein Polizeibeamter, der unmittelbar nach dem Un⸗ glück mit Aubele zuſammentraf, beſtätigte, daß Aubele ihm ſofort geſagt habe, das Signal habe Fahrt angezeigt. Der Zeuge glaubte dies auch bemerkt zu haßen, muß ſich aber da⸗ non überzeugen, daß er ein anderes Signal geſehen hatte. Nach weiteren belangloſen Zeugenausſagen wird dann die Verßandlung, der auch Reichsbahnyräſident v. Völcker und ein Vertreter des Reichsverkehrsminiſteriums beiwohnten, auf Donnerstag vertagt. Ueber die Gründe, die den Lokomotivführer Aubele ver⸗ anlaßten, ſeine Verteidigung zu verweigern, erklärt die Gewerkſchaft deutſcher Lokomotipführer, die Berufs⸗ organiſation des Angeklagten:„Das Münchner Gericht hat den Antrag Aubeles die Verhandlung wegen des plötzlichen Todes der beiden Verteidiger zu vertagen, mit dem Hinweis abgeleßnt, daß die Sache juriſtiſch einfach bliebe und die techniſchen Bedenken durch eine Anzahl Sachverſtändiger geklärt ſeien. Außele hat ſich geweigert, ſich perſönlich zu ver⸗ teidigen, mit Rückſicht darauf, daß ſeine verſtorbenen Ver⸗ teidtaer die Juſtizräte Sonnenfeld und van Wien nicht nur Juriſten, ſondern ſeit Jahrzehnten Sundizi der Gewerfechaft Deutſcher Lokomotivfüßhrer waren und in techniſchen Eiſen⸗ bahnangelegenßeiten einen weit über die beteiligten Kreiſe hinausgebenden Ruf beſaſſen. Bei dem Verluſt zweter her⸗ ragender Verteidiger iſt das Verßalten Außeles verſtändlich, das Verhalten des Gerichts aber kaum erklärlich.“ * s Wegen Totſchlags 12 Jahre Zuchthaus. Vor dem Schwurgericht Nürnberg ſtand der 47jährige verheiratete Bürohelfer Johann Stauter unter der Anklage des Mordes. Er hat am 9. Dezember vergangenen Jahres ſeinen Unter⸗ mieter, den Schloſſer Karl Pickel, als dieſer auf dem Dach⸗ boden 8058 holen wollte, mit mehreren Schüſſen nieder⸗ er Grund zu dieſer Tat lag in Mietsſtreitig⸗ 10 8. Die Haftentlaſſung der Neumann abgelehnt. Im Be lauf der gerichtlichen Vorunterſuchung in der Mordaffäre 8 ſen⸗Breslau überprüfte Landesgerichtsarzt Franz das 5 ſtändnis des e in 18 H itlaſſ 5 urde abgelehn Haftentlaſſungsantrag der Neumann w 5 Gerichtsarit dringende Verdacht nach wie vor beſteht. erklärte die Neumann für haftfähig. Sportliche Runoͤſchau Fußball * 1. Fußball⸗Club 05 e. V. Heidelberg.(vorm. V. f. B. F. G. Unton). Von der Leitung.f. B. erhalten wir folgende teilungen: Der im Januuar dieſes Jahres vollzogenen den löſung der F. G. Union 1911 und dem daran anſchlieeih Uebertritt der Unionmitglieder zum„V. f..“ Heidel V. ſolgt nunmehr die Namensänderung auf 1. F. C. 05 Ver⸗ Heidelberg, die verbandsamtliche Genehmigung laut öffentlichung in Nr. 9 des„Kicker“ erhalten hat. Die Name änderung iſt der Abſchluß des Einigungswerkes und g zeitig der Auftakt zu neuen Taten. Heidelbergs älteſter ballpionier— der V. f. B.— hat ſich einen Namen Lachall⸗ Al der ihn ſchon von vornherein dazu verpflichtet, dem Fuß der ſport in Heidelberg dieſelbe Geltung zu verſchaffen, wie nde in dieſer Stadt in höchſter Blüte und beſtem Anſehen ſtehe Waſſer⸗, Rugby⸗ und Hockeyſport. Mit vereinten Kräften tel, nunmehr der Aufſtieg nach oben erſtrebt werden, ein ber um das die beiden alten Vereine jahrelang, ehrenvoll a vergebens gekämpft haben. An der ſportausübenden 3 en des Vereins liegt es nun, durch ihre ſportlichen Leiſtuere die Erwartungen, welche die Vereinsleitung die bsedel⸗ Oeffentlichkeit und insbeſondere die Sportgemeinde He des bergs an die Vereinigung knüpft, zu erfüllen und ſich tets Namens, den ſich der Verein nunmehr gegeben hat, würdig zu zeigen. Aus der Geſchichte des 1. F. C. ſei folgen C. erwähnt: Der Verein führt ſeinen Urſprung auf den r- Viktoria 05 zurück, der ſich im Dezember 1918 mit der von ntania 1914 zum V. f. B. pereinigte. Aus der Vereinigung ion F. G. 1911 und der F. G. Viktoria 1914 iſt die F. G. 11 1911 entſtanden. Von all dieſen Vereinen ſind heute noch om reiche, ehemalige Mitglieder im 1. F. C. 05 vorhanden, Mit⸗ F. C. Viktoria 05, dem älteſten Verein allein, nächſt 32 55 glieber, die im Wandel der Zeiten der Fußballbewegung ſten ihrem Verein die Treue gehalten haben. Anläßlich des Wettſteles unter dem neuen Namen findet am 6. März ren dem Pokalſpiel gegen Alemania Rheinau auf dem o Spielſeld des Vereins,(ſeitheriger V. f. B. Platz) ein von Akt mit Flaggenhiſſung, Ehrungen und Ueberreichung Erinnerungsgaben ſtatt. Dem Feſt⸗Akt geht ein Feſtzug aus, zuſammengeſtellt aus den Spielgegnern vom Tage, 13 Mannſchaften des 1. F. C. 05, den ehemaligen Viktoria und den„Alten Herren“. Aetternachrichten der Karisrukergandeswetterwarle Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7“ morgens) der f⸗ erg leich“ Fuß⸗ ſoll ugend des Feſt⸗ den nern IF Luft-] Tem. Se 8828 2 druck pera⸗ SS b Wetter 2 8 E m m C Se8 Sen e Richt Stürte 88— Wertheim—— 6 13 3 W. ßmäß Regen Königſtuhl] 625 756,7 3 8 3 SW leicht Nebel Karlsruhe127 757.6 7 12 6„ ſmäß.] Negen Bad.⸗Bad. 213 758,0 7 11 5* leicht 1. Villingen 780 760,0 1 7—0 80 2 7 Belöbg. Hoff 1497 631,5—-1—1—3 sSW St. Nebel Fadenweil.]“————— St. Blaſienn—— 2 5—1ſtill— Regen Höchenſchw.]———— Die Druckwelle am Sudrande der über Südenrorg u genden Zyklone ſtellt für morgen unbeſtändiges Wetter ſtrichweiſen Regenſällen in Ausſicht. 95 Vorausſichtliche Witterung für Freitag bis 12 Uhr n Fortdauernd mild, unbeſtändig mit Strichregen, bei Tim- Tableffen die Originelpackung „Daet mit der vio- letten Banderole. Verlangen Sie ausdrücklich erwarben sich infolge ihrer unũber- trefflichen Wirkung die verleiht ihm die Zigarette. Mit Recit iſt er in ihrer⸗ Wahl ebenso ſorgfältig wie in ſeiner Arbeit. Er⸗ bevovzugt die köſtlich⸗ aromatiſche Oberst womit er ſich ſelbſt ein Jeugnis ſeines guten Geſchmacks ausstellt Waldorf· Asforia digarettenſabrik A, Stuttgart ts: zeitweiſe und Nit⸗ luf⸗ iden berg 5 Ber⸗ ens⸗ eich⸗ uß⸗ ie⸗ nit 8 iſe Donnerstag, den 3. März 1927 Aus der Welt der Teehnik Neue Maunheimer Zeitung[Abend⸗Ausgabe) 8. Seite. Nr. 104 „Im Kamyf gegen den Tod auf den Schienen“ Verkehrstechniſche Sicherungsſyſteme zur Verhütung von Eiſenbahnkataſtrophen auf kommunalen Schnell⸗ und ſtaatlichen Vollſpurbahnen Die ſtändig wiederkehrende Frage, ob ſich denn überhaupt die einzelnen Bahnverwaltungen je darum bemüht hätten, Mittel und Wege zu ſchaffen, um den Eiſenbahnverkehr und Transport wenigſtens nach Möglichkeit zu ſichern, iſt ganz entſchieden zu bejahen. Diesbezügliche Vorwürfe, die nicht allein aus Laienkreiſen, ſondern in unverantwortlichſter Weiſe ogar von techniſch durchgebildeten Fachleuten gegen die Eiſen⸗ bahnbehörden erhoben werden, ließen ſich allein ſchon dadurch widerlegen, wenn man ſich über die Unzahl von Patentange⸗ oten vergewiſſern wollte, die allein im Laufe von zwei Jahr⸗ zehnten mit Sorgfalt und Ausdauer von den Bahnverwaltun⸗ gen überprüft und zum großen Teil ſogar praktiſch aus⸗ probiert wurden. Wenn nun trotzdem bis heute von einer durchgehenden Sicherung unſerer Bahnanlagen ſelbſt in dem einen Prinzip gegen das Ueberfahren von Halteſignalen noch nicht geſprochen werden kann, ſo ſollte man doch gerade dadurch zur verſtänd⸗ nisvollen Einſicht gelangen, welch ungewöhnliche techniſche Schwierigkeiten bis zu einer endgültigen, möglichſt vollkom⸗ menen Löſung dieſer Frage zu überwinden ſind. Es unterliegt keinem Zweifel, daß es— allerdings nur unter ganz beſtimmten Verhältniſſen— heute ſchon techniſche Sicherungsmaßnahmen gibt, welche das eberfahren von Halteſignalen unbedingt verhindern. Dieſe inrichtungen konnten aber naturgemäß zunächſt nur auf die ſtädtiſchen Schnellbahnen angewandt werden, da bet den ver⸗ ältnismäßig geringen Geſchwindigkeiten dieſer Schnell⸗ und Vorortbahnen(bis zu 65 Stundenkilometer außerdem noch ſtets gleiche Zugarten und gleiche Zuglaſten auf ziemlich gleichen Bremsſtrecken die eingebauten Haltſperren bewähren eßen. So wurden die erſten Fahrſperren auf der Berliner Hochbahn zuerſt oben am Signalmaſt als Anſchlaghebel aus⸗ geführt, die mit dem Signalflügel bewegt wurden. Steht das ignal auf„Halt“, liegt der Hebel wagrecht und legt einen am Wagendach des vorbeifahrenden Zuges drehbar ange⸗ drdneten Stab um. Auf dieſe Weiſe wird durch Ausſchaltung es Triebſtromes auch die Schnellbremſung unmittelbar her⸗ beigeführt. Wo es ſich um die mehr geſchützten Tunnelſtrecken der Nord⸗Süd⸗Bahn handelte, ſind derartige Fahrſperren unten und zwar neben dem Geleiſe angeordnet worden. Dieſe An⸗ ordnung iſt inſofern günſtiger, als ſie geringeren Schwankun⸗ gen unterworfen iſt und durch den Fortfall der Einwirkungen den Regen und Schnee auch ohne Bedenken beibehalten wer⸗ en konnte. Ein elektriſcher Antrieb, der zwiſchen den Gleiſen iegt, bewegt den Sperrhebel. Bei Haltſtellung des Signals pefindet ſich die Triebkurbel des Antriebes mit ihrem Gewicht 10 der unteren Lage, wodurch dieſer Sperrhebel am Geleiſe in zotrechte Stellung kommt. In dieſer Lage würde er im Falle es Ueberfahrens des Haltſignals den am Wagenuntergeſtel angebrachten Auslöſeßebel unter allen Umſtänden aus ſeiner age herausdrehen. Es wird ſomit gleichfalls die ſelbſttätige remſung bezweckt und die Abſchaltung des Triebſtroms von unten herbeigeführt. Dieſer Fahrſperrenantrieb iſt zur Ge⸗ nüge als Siemens⸗Antrieb bekannt und auf ſämtlichen Tun⸗ nelſtrecken der Berliner Schnellbahnen zur vollſten Zufrieden⸗ ſtellung erprobt und eingeführt worden. 1 Die allerneueſten Fahrſperren nach dem Suſtem Siemens ud Halske finden wir auf der Vorortſtrecke Stettiner Bahn⸗ —Bernau im Betrieb, die in ihrer ganzen Ausdehnung zu derds liegen. In dieſem Falle war alſo mit allen Unbillen der Witterung zu rechnen und infolgedeſſen auch eine derbere Faß fübrung zu wählen. Dabei wird nun durch einen kleinen Gahrſperrenantrieb eine Schiene bei Haltſtellung des Signals der das Gleis herangedrehßt, während ein an dem Zuge ſitzen⸗ er Auslöſehahn die Auslöſung der Bremſe veranlaßt. N Was aber nun die Fahrtſicherung auf den Strecken der wöichsbahn betrifft, ſo ergibt ſich hierbei nicht allein die Er⸗ ägung der verſchiedenſten Geſchwindigkeitsdifferenzen(zwi⸗ en 40 und 120 Kilometer), ſondern mindeſtens ebenſo die exückſichtigung der ganz gewaltig ſchwankenden Zuglaſten ſiatſode Pieß cen Entfernung der Signal⸗ und Block⸗ en ſelbſt. Sun Infolgedeffen ſind hier an Stelle der mechaniſchen öboteme, die den allzu ſtarken Schlag⸗ und Stoßwirkungen bei ele ten Fahrgeſchwindigkeiten unbedingt unterliegen müßten, derltriſche Sicherungsanlagen vorgeſehen worden, die wie⸗ elektm— im Siemens'ſchen Prinzip— auf Grundlage der ektro⸗indnktiven Uebertragung neuerdings ausprobiert ſehtden. Es iſt zu erwarten, daß es nun endlich doch in ab⸗ erſt arer Zeit gelingen wird, dieſes Konſtruktionsſyſtem, das fungnach langen eingehenden techniſchen Verſuchen und Prii⸗ gen im praktiſchen Betrieße ſeine Eignung als bewährtes ſpu herungsſyſtem in Ausſicht ſtellen konnte, auf den Voll⸗ rſtrecken der Reichseiſenbahnen einzuführen. Gre Daß damit dem techniſchen Erfindergenſe noch keine anderden gezogen ſein ſollen, beweiſt die Tatſache, wie auch tig erwärts immer noch fieberhaft an der Löſung dieſes wich⸗ nur techniſchen Problems gearheitet wird. Es möge hier ſicheran das vollſtändig abweichende Syſtem jener Eiſenhahn⸗ Lanngsanlage erinnert ſein, die auf der Techniſchen Meſſe in ihenbsig, wie auf der Großen Polizei⸗Ausſtellung Berlin rem Grundprinzir teils praktiſch vorgeführt, bezw. bild⸗ Auch die Bouillon' ſche Erfindung tigt ſich damit, das Ueberfahren von Halteſignalen, ſelbe; Aufeinanderfahren zweier Züge auf ein und dem⸗ artie Neisſtrang zu verhüten. Wie bei allen anderen der⸗ kein n Sicherungsanlagen, ſoll auch hier der Lokomotivpführer werdswegs in ſeinem Verantwortungsgefühl eingeſchläfert zeitigen, ſondern lediglich im gegebenen Moment eine recht⸗ wale arnung erhalten, die ihn zur ſofortigen Feſtſtellung ie Ber Hemmungsurſachen oder Betriebsſtörungen mahnt. bereits nillon'ſche Neueinrichtung iſt in Verbindung mit den ſyſten beſtehenden mechaniſchen oder elektriſchen Stellwerk⸗ der Lor gedacht, wobei optiſche und akuſtiſche Signale von fahrzrokomotive ſelbſttätig ausgelöſt werden, fobald die Ge⸗ eine une erreicht iſt. Für beide Signalarten kommt zunächſt karke eue Raketenkonſtruktion in Frage, mit welcher beliebig nall⸗ und Leuchtſianale(letztere in verſchiedener klektriſazu erzengen ſind. Die Zündung der Raketen erfolgt züalieh und kann jederzeit wieder auf elektriſchem Wege Stromſch der Betriebsbereitſchaft nachgeprüft werden. Der Aher nichluß wird dabei durch einen Nadtaſter betätigt, der vrecheniſte allein elektriſch. ſondern in Verbindung mit einem die A ſchen Stellwerk ebenſo mechaniſch aus der Ruhe⸗ in rbeitsſtellung und umgekehrt eingeſtellt werden kann. in dſe nbedie zwangloſe Einfügung dieſer Sicherheitsanlage zes Radbeſtebenden Stellwerkſußeme, durch die Ausbildung können taſters und die elektriſche Zündung der Warnſignale Scheinwalich— ohne Aenderung der Wirkung— elektriſche zen Jaßerker, wie 2 B. das Nebellicht, das ſchon vor länge⸗ kombini ren durch Siemens erfolgreich zur Anwendung kam, pegung pt werden. Bei mechaniſchen Stellwerken iſt die Be⸗ burch di e Taſters in die Arbeits⸗ bezw. Ruheſtellung auch rekte Kuppelung mit dem Hauptſignalzug(Lufdruck⸗ beſchaſgaeltell war. bez bremſe) möglich, ſofern dies nicht ſchon durch einen mecha⸗ niſchen Weichenantrieb vorgeſehen wurde. Bei elektriſchen Stellwerken wird dieſer Radtaſter durch den im Signal⸗ apparat eingebauten Motor bewegt, der in der Wirkung und Schaltung den vorhandenen Weichenantrieben genau ent⸗ ſpricht. Im Anſchluß an einen freien Weichenſchalter des Stellwerks iſt alſo die Möglichkeit einer mechaniſchen oder elektriſchen Verblockung mit dem zugehörigen Hauptſignal gegeben und eine gleichzeitige elektriſche Ueberwachung der Entladung. Als Anſchlußkabel dient auch hier das übliche fünfadrige Kabel. Der Radtaſter hat deshalb eine Neu⸗ konſtruktion erfahren, weil die bisherigen bewährten Queck⸗ ſilberſchienenkontakte bekanntlich nicht ausrückbar gemacht werden können. Der neue Taſter beſteht aber aus einem Auf⸗ laufſtück, das von den Radgrenzen herabgedrückt wird und auf einer Stange ſitzt, die in einem Rohr zu verſchieben iſt. Dieſe Verſchiebung erfolgt wieder durch eine Gabel, die einen Bolzen umfaßt, der wieder in die Stange eingeſetzt wird und durch Schlitze aus dem Rohr hervorragt. Die Konſtruk⸗ tionsunterſchiede zwiſchen dem elektriſchen und mechaniſchen Antrieb ſind in dieſem Falle alſo tatſächlich im Prinzip wenig abweichend, nur daß eben bei der mechaniſchen Aus⸗ führungsform die Bewegung der Gabel mechaniſch, mittels der Zugſtange gedacht iſt und im Apparatekaſten der für den elektriſchen Antrieb eingebaute Motor entfällt. In ein⸗ gerücktem Zuſtande greift das Auflaufſtück ſtets mit dem Lappen unter den Schienenkopf, wodurch die Drehbewegung begrenzt iſt und ſelbſt bei großer Zuggeſchwindigkeit ein Ausſpringen des Taſters unmöͤglich ſein ſoll. Der neue Radtaſter iſt bereits durch die Köln⸗Bonner Eiſenbahndirektion auf Vollſpurſtrecken in wochenlangen Ver⸗ ſuchen ausgeprüft worden und hat dabei nach Anſicht der teuchniſchen Vertreter der Reichseiſenbahn⸗Direktion Köln in Bezug auf die außerordentliche Elaſtizität dieſes Signal⸗ ſyſtems und die Zuverläſſigkeit des Kontaktes gleichfalls Be⸗ rückſichtigung in der Frage der Eiſenbahnſicherungsanlagen gefunden. Gelegentlich dieſer Betriebsverſuche wurde ſtets beim Ueberfahren des Halteſignals in unmittelbarer Nähe des Führerſtandes der Lokomotive ein Knall von der Stärke einen Kanonenſchuſſes ausgelöſt. Gleichzeitig flammte am Maſte des Deckungsſignals eine Leuchtrakete auf, die auf die Dauer einer Minute die ganze Strecke in grelles, rotes Licht tauchte. Man glaubte anneh men zu dürfen, daß ſelbſt bei heftigſtem Schneetreiben und dichtem Nebel dieſe Wirkung nicht verfehlen könne, abgeſehen davon, daß noch weitere optiſche und akuſtiſche Signalinſtrumente mit eingeſchaltet werden können, wie Sirenen, Scheinwerfer ete. Gleichzeitig wird durch dieſe Auslöſung der Hilfsſignale aber auch die Blockſtation des Deckungsſignals von jeder etwaigen Stö⸗ rungsurſache elektriſch benachrichtigt. Iſt z. B. der Radtaſter ca. 50 Meter von dem Hauptſignal eingebaut und am Signalmaſt in Führerſtandshöhe eine Leuchtrakete, ein elektriſcher Scheinwerfer und eine Sirene vorgeſehen laußer der unmittelbar neben dem Radtaſter be⸗ ſindlichen Weichenlampe als Vorſignal und einer Knallrakete), ſo dürfte eigentlich ſchon an ſich nicht einmal das Vorſignal überſehen bezw. überfahren werden. Der Taſter iſt mit dem Hauptſignal derart in Verbindung gebracht. daß letzteres nicht auf„Halt“ geſtellt werden kann, ehe der Taſter ſelbſt in Ar⸗ beitsſtellung iſt, und umgekehrt wieder nicht auf frete Fahrt, bevor der Taſter in die Ruheſtellung zurückgelenkt iſt. Durch Entladung der vom Radtaſter auf die Schienen ausgelegten Knallkapſel wird zugleich die in unmittelbarer Nähe der Einbauſtelle montierte Knallrakete elektriſch be⸗ trieben, ebenſo Leuchtpatrone, Scheinwerſer, Sirene, in Füh⸗ rerſtandshöhe beim Hauptſignalmaſt. Auf dieſe Weiſe wären alſo nach dem Bouillonſchen Siche⸗ rungsſyſtem mindeſtens—4 Warnſignale zugleich gegeben, die ſelbſt unter Berückſichtigung eines einzelnen unvermeid⸗ lichen Verſagers unter allen Umſtänden die Sicherung des Zuges gegen das Ueberſahren der Signale bezw. Aufeia⸗ anderfahren gegen einen auf gleichem Schienenſtrang befind⸗ lichen Vorzug gewährleiſten ſollten. Wenn in Erwägung ge⸗ zogen wird, daß aus letzter Zeit allein durch die Eiſenbahn⸗ kataſtrophen bei München und Herne der Reichsbahn nicht weniger als insgeſamt 53 Millionen Materialſchaden ent⸗ ſtanden iſt und noch mehr die Gefährdung von Menſchenleben durch derartige Unfälle bedacht wird, ſo iſt die Reichweite für die praktiſche Auswertung zuverläſſiger Sicherungsſyſteme im Sinne des geſamten Eiſenbahnverkehrsweſens heute noch kaum auch nur annähernd in vollem Umfange einzuſchätzen. — Möge die Zeit nicht mehr allzu ferne ſein, in der es endlich gelingen wird, auch die Hauptſtrecken unſerer Vollſpurbahnen durch techniſch vollkommene Sicherungsanlagen zu ſchützen, daß wir uns nicht mehr mit allzu beängſtigenden Gefühlen auf die Reiſe begeben müſſen und endlich auch die Eiſenbahn als zuverläſſigeres Verkehrsmittel betrachten können. Abgeſehen von den neuerdings vollbewährten Siemens⸗ ſchen Haltſperren wurde auch die Bouillonſche Gleisſicherungs⸗ anlage nach einem Gutachten der Köln⸗Bonner Eiſenbahn⸗ Direktion(.d. 20. 11. 26) für jeden normalen Betrieb als abſolut brauchbar bezeichnet. Die neuen Stahlbezeichnungen des Normenausſchuſſes Die bisher üblichen Bezeichnungen der Stahlſorten ent⸗ halten in den meiſten Fällen keine Angaben über die Eigen⸗ ſchaften des Materials. Dieſer Nachteil, der häufig zu zeit⸗ raubenden Nachfragen und auch zu Mißverſtändniſſen Anlaß gibt, ſoll durch die Anwendung der vom Deutſchen Normenausſchuß in Gemeinſchaft mit Erzeugern und Verbrauchern aufgeſtellten einheitlichen Stahlmar⸗ kenbezeichnungen beſeitigt werden; ihnen ſind die deut⸗ ſchen Normen zugrunde gelegt, und es bedeutet zum Beiſpiel: St 34.12— Stahl mit 34 kg/mm' Mindeſtzugfeſtigkeit nach DIN 1012 St C 35.61— Stahl mit 35 v. H. Kohlenſtoffgehalt nach DIN 1661 Stg 38.81 Stahlguß m. 38 kgymm! Mindeſtfeſtigkeit nach DIN 1681 Die Buchſtaben am Anfang ſind alſo Abkürzungen für die Art des Werkſtoffes; die erſte Zifferngruppe bedeutet für Einſatz⸗ und Vergütungsſtähle hinter einem C den Kohlenſtoffgehalt in 100 v.., bei anderen Stahlſorten die Mindeſtfeſtigkeit in kgſmm'; die zweite Ziffern⸗ gruppe ſtellt die Endziffern der Normblattreihe 557 Stahl und Eiſen dar, die die Nummern DIN 1600 bis IN 1699 umfaßt. Da es praktiſch kaum möglich iſt, eine genaue Grenze zwiſchen ſchmiedbarem Eiſen und Stahl zu ziehen, hat der Werkſtoffausſchuß des Deutſchen Normen⸗ ausſchuſſes folgende Begriffsbeſtimmung aufgeſtellt: als „Stahl“ ſoll alles ſchon ohne Nachbehandlung ſchmiedbare Eiſen bezeichnet werden, als„Flußſtahl“ der im flüſſigen, als„Schweiß⸗ oder Puddelſtahl“ der im teigigen Zuſtand gewonnene Stahl. Die handelsüblichen Be⸗ zeichnungen„Winkel⸗, Niet⸗, Schrauben⸗, Breiteiſen“ uſw. ſollen vorerſt beſtehen bleiben, obwohl das Material Schweiß⸗ Fluß⸗ oder Puddelſtahl iſt. Der Voerner⸗Effelt-eine umwälzung in Schiffbau und Flugtechnik Während man auf der Erde bei der Fortbewegung einer Laſt ſtets ein Rad⸗ oder Walzenſyſtem zwiſchen Laſt und Erde einſchaltet, um die Reibung zu vermindern, werden die Schiffe auf dem Waſſer eigentlich durch Schieben oder Schleifen fort⸗ bewegt. Wenn auch die auf dieſe Weiſe nicht ausgeſchalteten Reibungs⸗Widerſtände geringer ſind als auf der Erde, verhin⸗ dern ſie doch die Erreichung größerer Geſchwindigkeiten; denn auch die modernſten Seeſchiffe fahren nicht annähernd mit der Schnelligkeit eines Schnellzuges oder Automobils. Der Be⸗ wegungs⸗Mechanismus der Schiffe iſt urſprünglich der Schwanzfloſſe der Fiſche nachgebildet worden, der der Natur⸗ wiſſenſchaftler die Schwimmbewegung zuſchrieb, während die übrigen Floſſen der Steuerung dienen ſollten. Viele Fiſche aber ſchwimmen weſentlich ſchneller als die ſchnellſten See⸗ ſchiffe. Die Forelle und andere Fiſche„ſtehen“ unbeweglich im reißenden Gebirgsbach, ſchießen gegen den Strom und bevor⸗ zugen ſogar auf, der Flucht dieſe Richtung, ohne daß man größere Bewegungen der Schwanzfloſſe bemerkt, die außerd en für eine ſo große Kraftentfaltung viel zu klein iſt. Dies bisher nicht erforſchte„Phänomen“ hat neuerdings der Dresdner Ingenieur A. Boerner in geiſtreicher Weiſe zu erklären verſucht und gleichzeitig ſeine Theorie zur Grund⸗ lag umwälzender Neuerungen im Schiffbau gemacht, die einen Geſchwindigkeitszuwachs um hundert und mehr Prozent bei gleichem Kraftverbrauch ermöglichen ſollen. Nach Boerners Anſicht ſchwimmen die Fiſche gar nicht mit den Floſſen, die nur zur Steuerung dienen, ſondern mit den nebenbei zur Atmung dienenden Kiemen. Bei den verſchiedenen Haifiſcharten z. B. nimmt die Zahl und relative Größe der Kiemen mit der er⸗ reichbaren Geſchwindigkeit zu; der ſchnellſte unter ihnen, der Rieſenhai, hat fünf Paar Kiemenſpalten, die den Körper zu neunzehntel umſchließen.— Der Fiſch ſchluckt das Waſſer beim Schwimmen ein und gibt ihm bein Austritt aus den Kiemen durch Zuſammenpreſſen der Kiemenſäcke eine Beſchleunigung gegenüber der Strömung, während ihm die zum Atmen not⸗ wendige Luft entnommen wird. Wenn das Waſſer den Kör⸗ per verläßt, fließt es infolge der Anordnung der Kiemenſpal⸗ ten an ihm entlang und hüllt ihn ein, wodurch der ſchwim⸗ mende Fiſch dem Reibungseinfluß des eigentlichen Strö⸗ mungswaſſers größtenteils entzogen wird. Außerdem trifft das die Kiemen verlaſſende Waſſer auf das Strömungswaſſer, und zwar mit größerer Geſchwindigkeit als deſſen eigene, wo⸗ durch infolge der Reaktionswirkung Vortrieb erzeugt wird. Ferner entſtehen am Fiſchkörper durch die einhüllende Waſſer⸗ ſchicht Wirbelungen, die ebenfalls dem Vortrieb dienſtbar ge⸗ macht werden, da die auf der Fiſchoberfläche befindlichen Schuppen, Narben oder Stacheln ſo gebaut und angeordnet ſind, daß ſie die Wirbel in einem Augenblick unterbrechen, wo ihr Drehſinn mit der Schwimmrichtung übereinſtimmt. Um den Reibungswiderſtand an der Haut noch weiter zu vermin⸗ dern, ſondern ſchließlich die Fiſche den Schleim ab; und zwar „ölen“ ſich die Schnellſchwimmer viel ſtärker als die Langſam⸗ ſchwimmer. Die techniſche Anwendung dieſer Theorie auf den Schiff⸗ bau iſt verhältnismäßig einfach: Am Bug des Schifſes, unter der Waſſerlinie, werden Einflußöffnungen angeordnet, die noch ziemlich weit vorn, in Düſen und Ausflußſpalten ein⸗ münden. Turbinenräder an den Einflußöffnungen ſaugen das Waſſer ein und beſchleunigen es, übernehmen alſo die Rolle der Kiemenſäcke. Die Austrittsſpalten ſind ſo angeord⸗ net, daß Seitenwände und Boden, wie beim Fiſch, von einer ſchnellſtrömenden Waſſerſchicht eingehüllt werden. Hinter dieſen Spalten wird die Schiffshaut aufgerauht, eine Aufgabe, die praktiſch noch recht ſchwierig erſcheint. Der Schiffskörper wird mit geringen Mengen billigen Schweröls geölt, um den Effekt zu erhöhen. Nach der Boernerſchen Theorie iſt ſo der Schwimmapparat des Fiſches nachgeahmt, ſoweit die Technik eine Ausgleichung an die Natur ermöglicht. Bet beträchtlicher Erhöhung der Geſchwindigkeit wird ſo eine viel größere Aus⸗ nutzung der Maſchinen und Betriebsſtoffe möglich; die Schrau⸗ ben fallen fort, ebenfalls die Flächenſteuer, da durch wechſel⸗ ſeitige Abdroſſelung der Abflußkanäle eine wirkſame Steue⸗ rung erreicht wird, ebenſo wie durch die Abſperrung dieſer Kanäle eine ſofort wirkſame Bremſung möglich iſt. Der Stirnwiderſtand iſt nur noch ſehr gering, da das Waſſer am Bug größtenteils in den Schiffskörper eingeſaugt wird. Die Ausſchaltung der Reibungswiderſtände an den Wandungen und ihre teilweiſe Ausnutzung für den Vortrieb iſt ſchon ge⸗ ſchildert worden; der einhüllende Waſſerſtrom wirkt ähnlich wie auf dem Lande ein Syſtem von Walzen zwiſchen Laſt und Erde. Sichtbare Wellen⸗ und Wirbelbildung fällt bei dieſer Schiffsform faſt ganz fort.— Boerner hat in dieſen Tagen mit dem erſten derartigen Verſuchsſchiff, der neun Meter langen„FJorelle“ auf der Elbe bei Dresden die erſten Ver⸗ ſuche gemacht, wobei Geſchwindigkeiten bis 25 Kilometer er⸗ reicht worden ſind; auch ſonſt ſind die Erwartungen, die der Er⸗ finder an den„Boerner⸗Effekt“ geſtellt hat, durchaus erfüllt worden, wenn natürlich zur endgültigen Beurteilung dieſer umwälzenden Gedankengänge noch erſt weitere Verſuche und Ausführungen abgewartet werden müſſen. Der Erfinder glaubt, ſtets mit einem Geſchwindigkeitszuwachs von hundert Prozent rechnen zu können, wozu bei den bisherigen Konſtruk⸗ tionen durchſchnittlich eine Verzehnfachung der Antriebskraft erforderlich war; das gibt einen Begriff von der Bedeutung dieſer Erfindung, die ſinngemäß auch auf Luftfahrzeuge an⸗ gewendet werden kann. Dipl.-Ing. A. Lion, Berlin. * Zu viel Intelligenzyrüfungen Nach einer Mitteilung aus der amerikaniſchen pfychia⸗ triſchen Geſellſchaft iſt zur Zeit das Beſtreben, ſowohl menſch⸗ liche Intelligenz als auch menſchliches Verhalten und menſch⸗ liches Weſen im allgemeinen mathematiſchen Begriffen unter⸗ zuordnen, viel zu ſtark. Die Tendenz, Perſonen als minder⸗ wertig zu brandmarken, weil ſie die vorgeſchriebenen Eig⸗ nungsprüfungen ſchlecht oder nur gerade eben erfüllen, iſt entſchieden bedauerlich. Solche Diagnoſe kann leicht zu Un⸗ gerechtigkeit und großem Aerger führen. Anſcheinend geiſtige Minderwertigkeit kann viele andere Gründe als Mangel an Intelligenz haben. Man findet nicht ſelten ein Kind, das in der Schule mehr oder weniger zurückgeblieben iſt, weil es mit einem gewiſſen antiſozialen Verhalten gegen das ganze Schul⸗ milieu reagiert, ſei es infolge labiler Gemütseinſtellung oder infolge gewiſſer Situationen zu Hauſe, die es zu beunruhigen ſcheinen, wie Streitigkeit zwiſchen ſeinen Eltern oder ſei es infolge Krankheit. Es kann ja z. B. eine Unordnung in der Drüſenabſonderung die geiſtige Verfaſſung weſentlich ver⸗ ſchlechtern. Es iſt durchaus notwendig, alle dieſe Faktoren in Betracht zu ziehen, bevor die Diagnoſe auf geiſtige Minder⸗ wertigkeit geſtellt wird. Sind derartige Schwierigkeiten be⸗ hoben, ſo kann ſich das zurückgebliebene Kind als mit nor⸗ maler Intelligenz begabt erweiſen, wenn es nicht ſogar eine Begabung über dem Durchſchnitt zeigt. Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Reue Mannheſmer Zeitung G. m. b.., Mannbeim. E 8, 2 Direktion: Ferdinand Heyme. Chefredakteur: Kurt Fiſcher— Verantwoxtl. Nedakteure: Für Politik: Hans Alfred Meißner Feuilleton: Dr S. Kayſer— Kommunal⸗Politit und Lokales: Richard 1—— Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher— Anzeigen: Dr. W. E. Stötzner, —-———..——————— — ————— — ————. —...—— 3. Seite. Nr. 104 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Donnerstag, den 3. März 1927 Wirtſchakts · und SHandelszeitung Der Wiederaufban des Lebensverſicherungsgeſchäftes In einem Artikel„Wiederaufbau des deutſchen Verſiche⸗ rungsgeſchäftes“ in Nr. ſchrift„Magazin der Wirtſchaft“ gibt der hervorragende Ken⸗ ner der Verſicherungswiſſenſchaft, Profeſſor Dr. Manes⸗ Berlin, u. a. auch intereſſante Aufſchlüſſe über den heutt⸗ gen Status der deutſchen Lebensverſicherungs⸗ geſellſchaften. Während in anderen Verſicherungs⸗ zweigen(Transport⸗, Feuer⸗, Unfall⸗, Haftpflicht⸗, Einbruch⸗ diebſtahlverſicherung ete.) eine Vermehrung der Verſicherungs⸗ träger gegenüber der Vorkriegszeit(1913) erfolgt iſt, hat die Zahl der Lebensverſicherungsgeſellſchaften von 50 auf 42 ab⸗ genommen. Berückſichtigt ſind bei dieſer Statiſtik jedoch nur die größeren, wohl ausnahmslos auf das ganze Reichsgebiet oder wenigſtens auf den größten Teil desſelben ſich erſtrecken⸗ den Geſellſchaften. Wenn man die zahlreichen Unternehmen lokaler Natur und die öffentlich⸗rechtlichen Anſtalten mit ein⸗ bezieht, wird wohl auf dem Gebiete der Lebensverſicherung eine Zunahme der Verſicherungsunternehmen feſtzuſtellen ſein. Daraufhin deutet ſchon die große Konkurrenz, die beim Lebensverſicherungsgeſchäft zu beobachten iſt und ſich in zum Teil ſehr ſcharfen Formen des Wettbewerbs äußert. Die 1925er Prämieneinnahme der von der Sta⸗ tiſtik erfaßten Lebensverſicherungsgeſellſchaften ſteht hiuter der des Jahres 1913 weit zurück. Sie beträgt nur 270 Mill../ gegenuber ca. 730 Millionen ¼, trotzdem die Summe der Ein⸗ nahmen an Prämien aus dem geſamten Verſicherungsgeſchäft lalſo nicht allein der Lebensverſicherung) mit 1400 Mill..“ im Jahre 1925 70 v. H. der Vorkriegseinnahme von 2090 Mill. ausmacht. Die Ergebniſſe des Lebensverſicherungs⸗ geſchäftes müſſen aber dennoch im Hinblick auf die durch die Inflation entſtandenen ſchweren Verluſte beſonders hervor⸗ gehoben werden. Der Reinzuwachs der Lebensverſicherung belief ſich im Jahre 1925 auf über 2250 Mill..“ gegenüber 700 Mill. im Jahre 1913. Dieſe Ziffern kann man natürlich nicht ohne weiteres in Vergleich ſetzen, auch wenn man die monetäre Wertveränderung berückſichtigt, weil nach der Inflations⸗ periode mit dem Lebensverſicherungsgeſchäft überhaupt erſt wieder von Grund auf neu angefangen werden mußte und da⸗ her natürlicherweiſe der abſolute Zugang in den erſten Jahren viel ſtärker iſt als in den Vorkriegsjahren, in denen die Le⸗ — ſchon eine große Entwicklung hinter ſich atte. Der Beſtand an Kapitalverſicherungen belief ſich 1913 auf etwas über 14 Milliarden /; Ende 1925 war er wieder auf 5,3 Milliarden angewachſen. Für 1927 rechnet Prof. Dr. Manes mit mindeſtens der Hälfte des Vorkriegsbeſtandes. An Prämienreſerven hatten die Lebensverſiche⸗ rungsgeſellſchaften Ende 1925 erſt wieder 206 Millionen./ aufzuweiſen, während Ende 1913 rund 5000 Millionen vor⸗ handen waren. Das Vermögen dieſer Verſicherungsgeſellſchaften be⸗ trug 1925 etwa den zwölften Teil des nominalen Vorkriegswertes, alſo ca. eine halbe Milliarde. Dieſe Zahlenangaben beweiſen, daß das Bedürfnis nach Lebensverſicherung in unſerem Volke nicht weſentlich zurück⸗ gedrängt wurde. Es iſt daher auch anzunehmen, daß die Le⸗ bensverſicherung in abſehbarer Zeit ihre frühere Stellung im Verſicherungsgewerbe wieder erreicht haben wird. N Die Bubiag gegen die Ilſe⸗Beſchlüſſe. Der AR. der Braun⸗ kohlen⸗ und Brikettinduſtrie(Bubiag) hat in ſeiner geſtrigen Sitzung folgende Entſchließung angenommen:„Die Bubiag erblickt in dem im heutigen Verwaltungskommunique mitgeteilten Beſchluß des AR. der Ilſe, der HV. zwei Herren Petſchek zur Wahl in den AR. vorzuſchlagen, eine Brüskierung der Bubiag und wird mit allen zuläſſigen Mitteln ihre Rechte und Intereſſen zu wahren wiſſen. Es wird beabſichtigt, eine ao. HV. der Bubiag ein⸗ zuberufen, in der den Aktionären über die Zuſammenhänge und das weitere Vorgehen Bericht erſtattet werden ſoll. Eine AR.⸗Sitzung am 8. d. M. ſoll mit Rückſicht auf die augenblickliche Abweſenheit mehrerer AR.⸗Mitglieder die Entſcheidung im einzelnen treffen. Gegenüber immer wieder auftauchenden Behauptungen, daß die Bubiag bereits zwei Vertreter im AR. der Ilſe habe, nämlich die Herren Graf von Arnim⸗Muskau und Komm.⸗Rat Millington⸗Herr⸗ mann von der Deutſchen Bank, wird hiermit ausdrücklich folgendes feſtgeſtellt: Herrn von Arnim iſt nach Gründung der Gewerkſchaft 7 des laufenden Jahrgangs der Zeit⸗ lich als Vertreter der Deutſchen Bank bei der Ilſe eingetreten. Daß die genannten beiden Herren nicht Vertreter der Bubiag ſind, hat der Herr AR.⸗Vorſitzende der Ilſe als die Anſicht ſeines AR. der Bubiag gegenüber erklärt.“ Wie der DoHD. hierzu von anderer gut unterrichteter Seite erfährt, hatte der AR. der Ilſe ſeinerzeit einſtimmig beſchloſſen, der Bubiag einen oder mehrere AR.»Poſten anzubieten. Petſchek hatte aber die Bedingung geſtellt, daß eine ſolche Zuwahl nicht erfolgen dürfe. teſer Be⸗ dingung hat ſich jetzt der AR. der Ilſe gefügt. Vielleicht wird man in der nunmehr einzuberufenden ao. HV. der Bubiag näheres über die Zuſammenhänge und internen Hintergründe dieſer Vorgänge erfahren. Allgemeine Gold⸗ und Silberſcheideanſtalt in Pforzheim. Die Verwaltung des Unternehmens beantragt die Umwandlung der Namensaktien in Inhaberaktien. Das geſamte Kapital der Geſell⸗ ſchaft beträgt 1,2 Mill. A. 6 v. H. Gewinnanuteil bei den Stuttgarter Straßenbahnen. Wie die„S..“ hört, hat die geſtrige AR.⸗Sitzung den vorgelegten Rech⸗ nungsabſchluß gutgeheißen und ſchlägt der HV. die Ausſchüttung eines Gewinnanteils von 6. v. H. vor. Damit bleibt die Dividende um 1 v. H. hinter der vorjährigen. Der Reingewinn be⸗ wege ſich unter dem des vorjährigen(863 330%/) Die Zahl der Fahr⸗ gäſte ſei gegenüber der vorjährigen(102 Millionen) etwas geſtiegen. Zwar ſei dadurch die Geſamteinnahmen(i. V. 12.6 Mill. ge⸗ ſtiegen, damit aber auch erhöhte Betriebsausgaben, auch ſchon durch den Ausbau des Fahrplans u. die Errichtung neuer Linten, bedingt. Die Wagenleiſtung ſei weiter erheblich geſtiegen; ſie nahm ja auch ſchon im vorigen Jahre ſtark zu. Berg⸗Heckmann⸗Selve AG. Die geſtrige HV. der C. Heck⸗ mann AG. in Duisburg genehmigte den bekannten Fuſions⸗ vertrag mit der Selve AG. in Altena, wonach das Vermögen der Geſellſchaft als ganzes auf die neue Berg⸗Heckmann⸗Selve AG. übergeht. Für die 8 Mill. StA. der Heckmann AG. werden 5,6 Mill. Aktien der neuen Geſellſchaft gewährt. Die 125 000 ¼ VA. ſind eingezogen worden gegen Zahlung des Nennwerts. Die Verwaltung betonte, daß bei der ungünſtigen Lage der Metall⸗ Halbzeuginduſtrie der Weg des Zuſammenſchluſſes ſchweren Herzens gewählt worden ſei, um weitere Verluſte zu vermeiden. Die Geſell⸗ ſchaft ſei vor mehr als 100 Jahren gegründet worden und habe bis 1914 einen glänzenden Aufſtieg genommen. Danach haben die Ver⸗ hältniſſe ſich ungünſtiger entwickelt. Die Verwaltung der Heckmann AG. trete in die Verwaltung der neuen Geſellſchaft ein und man dürfe hoffen, daß die neue Geſellſchaft eine günſtige Entwicklung nehme.— Auch die HV. der Carl Berg AG. in Werdohl genehmigte den Fuſionsvertrag mit der Selve AG. und den Abſchluß für 1925/26 ohne Erörterung. Für die 3,2 Mill. StA. der Carl Berg AG. werden 2,4 Mill./ Aktien der neuen Geſellſchaft mit Dividendenberechtigung ab 1. Okt. 1926 gewährt.— Auch die HV. der Selve AG. genehmigte die Vorſchläge der Verwaltung bezüglich der Fuſion mit Karl Berg AG. und C. Heckmann AcG. und beſchloß die erforderlichen Satzungsänderungen. Die Firma lautet: Berg⸗ Heckmann⸗Selve⸗AG. mit dem Sitz in Einſal bei Altena. Gegenſtand des Unternehmens iſt die Fortführung der von den Firmen Karl Berg AG. in Werdohl, C. Heckmann AG. in Duisburg und Selve AG. in Altena betriebenen Fabriken und Geſchäfte, insbeſondere die Her⸗ ſtellung und der Betrieb von Roh⸗, Halb⸗ und Fertigfabrikation aus Kupfer und anderen unendlen Metallen und deren Legierungen. »Falſche Gerüchte über eine bevorſtehende Diskonterhöhung. In den letzten Tagen kurſierten an der Berliner Börſe Gerüchte, daß die Reichsbank in nächſter Zeit eine Erhöhung des Diskontſatzes vornehmen werde. An der geſtrigen Börſe erzählte man ſich ſogar ſchon, daß zum 8. März eine Zentralausſchußſitzung einberufen ſei, in der dieſe Frage behandelt werden ſollte. Wie„B. T. auf Anfrage vom Reichsbankdirektorium hört, entſprechen dieſe Gerüchte nicht den Tatſachen. „l⸗ Das neue engliſche Baumwollkartell. Nach vielen Schwierig⸗ keiten iſt nunmehr die Verernigung der engliſchen Spinner amerikaniſcher Baumwolle endgültig gebildet worden. Das Organiſationskomitee, das ſeinerzeit die Beteiligung von 19 Millionen Spindeln als Vorbedingung für den Erſolg des Kartells ſeſtgeſetzt hatte, teilt mi, daß jetzt Anmeldungen von 20 700 000 Spindeln, d. i. etwa 76 v. H. der Induſtrie, vorliegen. Das Kartell, deſſen Hauptaufgabe die Feſtſetzung von Mindeſtpreiſen iſt, wird binnen kurzem ſeine Tätigkeit aufnehmen. Wenn die Zukunftspläne der Vereinigung durchgeführt werden können, bedeu⸗ tet ihre Gründung— die auf viel weiterer Baſis erſolot als die frühere Konvention— eine Reorganiſation der engliſchen Baumwoll⸗ induſtrie. Wenigſtens hoffen das die beteiligten Kreiſe, und ſie finden ihre Hoffnung unterſtützt durch die Tatſache, daß das neue Kartell in einer Periode bemerkenswerter Geſchaftelebung ſeine Arbeit beginnt. Die Umſätze der Baumwollinduſtrie von Lancaſhire ſind in den letzten Wochen bedeutend geſtiegen. Nach zu⸗ verläſſigen Schätzungen arbeiten die Spinnereien heute mit 75 bis 80 v. H. ihrer Erzeugungsfähigkeit, während ſie gegen Ende Dezember 1926 nur 60—65 v. H. produzieren konnten. Allerdings ſind die Gewinne ſtark zurückgegangen, da der niedrige Preis der Rohbaum⸗ Kurſen. Zement Heidelberg, der heutigen Mittagsbörſe ſtahl⸗ ſchwankend. Das Hauptintereſſe nahm die Bewegung in Rbeinsz 15 3 v..; vorbörslich lagen ſie allerdings mit 240 noch 2 v. H. höher ach⸗ Banken feſt, Commerz⸗ und Dresdner bevorzugt, mit 2,5 bzw. 2 Vörſenberichte vom 3. März 1927 Mannheim behauptet Am Terminmarkt ſtanden heute Rheinſtahl⸗Aktien 357 Vordergrund des Intereſes. Das Papier wurde vorbörslich mit und zu Beginn der Börſe mit 239 genannt. Auch Kali⸗Altien laſen Am Kaſſamarkt war das Geſchäft ruhig bei bezaurtenz, Höher notierten: Knorr Heilbronn, NSU. und Portig während Mannheimer Verſicherung auf 75 Von feſtverzinslichen Werten lagen Vorkriegs⸗Pfan feſt. nachgaben. briefe feſter. Frankfurt ſchwankend bei feſter Grundſtimmung j; äft an Abgeſehen von einigen Sonderbewegungen war das Geſchäft recht unentwickelt und die Tendend altien in Anſpruch, die ſchon vorbörslich lebhaft umgeſetzt wur 11 Während die übrigen Montanwerte bei kleinem Geſchäft bis 5 Feſtſetzung der erſten Kurſe nur beſcheidene Kursbeſſerungen höchſtens 1 v. H. aufwieſen, erfuhren Rheinſtahl eine Beſſerung als der erſte Kurs. Für die Schiffahrtsaktien hat das Intereſſe aten gelaſſen, ſo daß ſchon wieder kleine Kursabſchwächungen eine 95 höher. Chemiſche Werte ſchwächer. J. G. Farben eröffneten 110 ſchwach und faſt 4 v. H. unter dem geſtrigen Abendkurs, konnten 187 ſpäter zwar etwas erholen, erfuhren aber dann erneut einen rückgang, ſo daß die erſte Notiz 1,5 v. H. niedriger wurde. lem Scheideanſtalt nachgebend. Feſt waren aber Kali⸗ und Braunkoh aktien; Weſteregeln eröffneten 3, Aſchersleben 2,5, Ilſe 8,5 22 höher. Die Intereſſenkäufe haben hiter wieder eingeſetzt, ſo daß ge⸗ ſeinerzeitigen Mitteilungen, es ſei eine Verſtändigung zuſtand rch⸗ kommen, nicht der Wahrheit entſprechen dürften. Eleltrowerte weg etwas ſchwächer. Auf dem Anleihemarkt waren Ableſungsſcren erneut nachgebend. Ausländiſche Renten unverändert. Im wei 8 Verlauſe konnten ſich nur die Elektrowerte etwas im Kurſe beſte Im übrigen blieb die Tendenz bei kleinem Geſchäft ſehr ſchwaunten und ſchon kleine Orders genügten, um die Kurſe nach oben oder u weſentlich zu beeinfluſſen. Tägliches Geld 6,5 v. H. Berlin feſt 5 Die weitere ſtürmiſche Aufwärtsbewegung der Rheinſtahl⸗—— der Schultheiß-Altien gab den Anſtoß zu erneuten ſpekulati Läufen. Die Steigerung der Rheinſtahlaktien wollte man mit eiz Abſicht erklären, durch bie Herauſſetzung des Kurſes den zum Umtauſch der Convertiblen in Aktien zu verſtärken und lich der Schultheiß⸗Altien waren verſchiedene Gerüchte über gs⸗ Transaktionen in Umlauf. Unterſtützt wurde die Unternehmuden luſt ferner durch neuerliche Intereſſenkäufe in Ilſe Bergbau, die gs⸗ Kurs um 12 v. H. nach aufwärts zogen und ferner durch Meinunen. käufe in Schubert u. Salzer, die ziemlich 20 v. H. gewinnen Auch Bemberg übten mit ihrer 10 proz. Steigerung einen günſt g8⸗ Einfluß aus, ebenſo Löwe, die um 4 v. H. höher einſetzten. Meinen 2 käufe fanden zu gebeſſerten Kurſen ferner in Kaliaktien ſare grund hoher Dividendenſchätzungen. Elektrowerte hatten durchgä—— Gewinne aufzuweiſen. Auch für Montanwerte beſtand gute Weiez 5 Mannesmann gemannen 6 v. H. Schiffahrtsaltien anfangs gle falls höher, verloren dann aber ziemlich 3 v. H. als verlautete, 5 kaum Ausſicht auf die Beratung der Freigabe⸗Bill in der Jebund Kongreßtagung beſtehe. Die Kaufluſt erſchöpfte ſich aber bine es machte ſich vorübergehend Neigung zur Abſchwächung Doch gewann die Haltung bald eine kräftige Stütze an der von Meinungskäufe bewirkten Aufwärtsbewegung für Clektrowertz,—— denen AEG. um mehr als 2 v.., Elektr. Licht und Kraft 5 v. Bonds Siemens u. Halske um mehr als 5 v. H. anzogen. Deutſche etwas zeigten heute beſſere Haltung. Auch Sachwertanleihen waren diſche ſeſter. Dagegen gaben Vorkriegspfandbriefe leicht nach. Auslän Renten blieben bei kaum veränderten Kurſen vernachläſſigt⸗ icht. 1 Maunheimer Produktenbörſe vom 3. März.(Eigerbericke Die Tendenz am Produktenmarkt iſt leicht befeſtigt, insbeſonde 1. Auslandgetreide. Von Auslandweizen iſt angeboten: Manitoba. ſchwimmend, zu 16,60 hfl. eif Mannheim, Manitoba I1 16,25, boten toba III 15,80, Kanſas 15,50 hfl. Von Plataweizen iſt 8 Fe Baruſſo 79 Kg. auf März 13,90, April 13,70, Mai 13,80, März 14,05, April 14,00, Mai 14,05 hfl., alles eif Rotterdam.. weizen 29,75—30,00 4, Inlandroggen 27,25—27,50, Auslan 5 27,50, Inlandhafer 21—22, Platahafer 21,50, inl. Braugerſte 1700, Futtergerſte 21—21,50, Mais gelbes mit Sack 18,75, Biertreber prot⸗ Malzkeime 16,30—17,50, Weizenmehl ſüdd. 39,75—40,25, Weee meßl ſüdd. 20,75.—90,25, Weizenbrotmehl rheiniſch. 275.28,doee ſein mehl 60—70 proz. 36—38,50, Weizenfuttermehl 16,00, Weizenkle prompt 13,75, Roggenkleie 14,50 l. „: Mannheimer Viehmarkt vom 3. März.(Eigenbericht.) heutigen Viehmarkt waren zugetrieben und wurden für, 2 Lebendgewicht gehandelt(in.]/: 123 Kälber: 62—66, 58—62, 40—40; 15 Schafe. 34.—48; 145 Schweine: 65—66, 68.—60, 60—67 4 62—64, 1010 Ferkel u. Läufer: 14—36; zufam. 1293 Stück. ruhig, verlauf: Mit Kälbern ruhig, Ueberſtand; mit Schweinen Zum Kg⸗ 6 Muskau lleichzeitig in den AR. der Ilſe und der Bublag gewählt 77 5 worden. Komm.⸗Rat Millington⸗Herrmann iſt ſeiner Zeit ausdrück⸗ wolle neuer Ernte auf die Verkaufspreiſe drückt. Ueberſtand; mit Ferkeln und Läufern mittelmäßig. ——————̃——⏑— ò FPͥ ꝗ‚D——————— 3 2. 2. 8 25 01851 Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeitung Aktien und Auslandsanleihen in Prozenten. bei Stückenotierungen in Mark je Stück Die mit T verſehenen Werte ſind Terminkurſe während ſich die mit + verſehenen noch in B1⸗% verſtehen. Mannheimer Effektenbörſe vom 3. März E 2. 5 8 2 Dad. Bank 1230 17370 ſCongnentale erf. 1129 4190 C. H. Knorr 189,0 193,0 Pfälz. Hypoth. Bk. 272•.2720 Mannheim. Verſ. 153,0 151,0 Mannh. Gummi 105,0,105,0 Rh. Hypoth. Bank 222,0 224.0 Oberrh. Verſ. 215,0215,0 Neckarfulm Fhrzg 130,0182,0 Ah Ereditbank 189.0 189.0.-G. für Seillnd. 88.— 88.— Pfälz Mühlenw 170,0,170,0 Südd. Disconto 178,0 178,0 Benz& Eie. 118,0 119,5 Portl Zem. Heid. 168,0.189.0 Durlacher Hof 188,0 163,0 5 Farben 312,5 309,5 Nh. Elektr..-G. 162,9182,0 1—.——.— Rheinmühlenw. 140,0(140,0 Aleintein geldeld. 219,0 219.0 Rhenanta Ludwigsh Akt. Br. 220.0220,0 Fuchs Waggon 0,590 0,890 SawarzeStorc. 120 l840 Jernanla⸗ inol. 2300 260 0 Jade Waldhof 277.0277.0 Werger Worms 182,0 182,0 Karlsruher Maſch. 51,—51,— Sübd. Zucker 5 Babd, Aſſefuranz 300,5 300,5. Irankfurter Börſe vom 3. März JGelſenk. Bergw. 188.00188.7 Baſt.⸗G.. 29.5028.— Vauk⸗Aktien. TGelſenk. Gußſt. 22,50 22,25 Dayriſch. Spiegel 78,5078.50 Hilpert Armaturf. 83.— Kemp. Motoren Deußz—, TAllg. O. Creditbk 168..189%) IIſſe Bergb. St. A 349,0 358,0 1 Bergm. Elektr. 192,5192,0 Badiſche Bank. 175.0 178,00TKall Aſchersleb. 215.0216.0 Bing Metallwerke 48.5049.— Bankf, Brau. Ind 244,5 249,0—— Weſteregel. Brem.⸗Beſigh. Del———.— Dayr. Bodenér B e Nannesmannt 221.9224,5 Kh. Brockh..-⸗W. 111..— Sane Hop, u. B6 22802259, Ransfeld Att 188.0 130,2 Cemtent Zadele. 1275 160,0 TBarmer Bankv. 191.9 191,5 TOberſchl..ded. 127,0128,5 Cement Karlſtadt 183,5191,1 TBerliner Hand. 283,0277.0Otavi⸗Min. Ant. Chamotte Annaw. 85,—85,.— JCom. u. Pripatb 212.9 219,0 LPhönirBergbau 132.J 134.0 Chem. W. Albert 183.5 180,0 I7 Darmſt. u. Nat. B 282,5 287,0 Tithem Braunt.. 302,0 300,0 Cont. Nürnb. Bzg. 140,0,140,0 125.5 120.0 TDaimler Motor. 120.5121 D. Effekt. u. Wechſ. 168,0 Tellus Bergbau. 128,5129,0.Gold⸗u..-Anſt 244.7242.2 THarp. Bergbau Beck& Henkel. 93,2593,25 D Bank⸗Alctien. Barmer Bankver. 199,2191,5 D. thekenbk.—.——BK. u. Laurabütte 103,0 103,0 8 8. Teberſte Lert 1355 1282 K 21un 59.—60,— D. Vereinsbank rausport⸗ en.— 8 55 150.5 TBresbner Bant 158.0 i Seenensbebn öie-drr 0 ifrt. Hp.⸗Bank 215,2 218,0 LHapag 184..153.J Eiſen Kalſerslaut. 56.—58.— 9 Metallb. u..-G 185,0 168,0 1Nordb. Llond. 153,7153,0 TClettr. Licht.K. 198.—.— .Mitteld. Cred.-B 220,0 226,0 Oeſter.-U. St...—.— 265.0 Elf. Bad. Wolle 57.—.— Nürnberg. Bs.⸗B. 2910.— Baltimore& Ohio 98.—97,.50 e 9525 970 Oeſter. Cred. Anſt.10.— maille St. ch 63, 11 Hyp.⸗Bk. Induſtrie-Aktien. Eelager Nuſg— eichsbank 1 +—.——.— Eßlinger Maſch.—184,.— Bhan Feen den 792530§.erpf. Slernt.—.——.—, Eltüng. Spinn.. 230..230,0 Sep. etean 1780.1780 Mainzer St-A. 255.,0.—.—, Faber, Joh. Blel 139,,184.9 Südd. Disconto. 178,0.65 Schöfferd. Bindg. 341,09342,0 Faber 8Schleicher 108.0117,9 Wiener Pankoer. 1670. Schwart-Storch 180..——(18.0 Farbenind. 812,0118 2—.— Werger. 180,0,180,[Sahr Gebr. Pirm. 44.—42,25 randf Ag- Berſ.. 185.5 Adt, Gebr... 62,—81.25 Felt. Guill. Carls 178.0 75 Seerth. Baef Ge 2005 240.0 Udler Hppenbeim.— Fenneg Jeng, 10565 Frantf.K. u. Mitv.———.— Adler Kleyer. 134,5 183,5 Frankf. Fot& Wit. 07 FTA. E. G. St.-A. 169,2 186,0 Guchswaggon..5450,585 VBergwere-Abtien Aſchaff. Buntpap. 165,0165,0 TGoldſchmidt Th. 157,5157,8 — Grleftw. Mhm.6% 14.78,18,75 — Grün, Bülſnger 177.5175.5 —.—·0, 105——.— Näh 59.—60,.— ammerſen„„ 165,01—.— JBochumer Guß. 186,0188,0 1Buderus Eiſen 123,0124,5 ID. Luremb. Berg 186,5187,5 Bad. Elektr. Eſchweil. Bergwrk—.—— Bad. Maſch. Durl. 140,0—.— D. Reichsbahn—.——.— Schantungbahn 12,50 12,25 3. 207,0 206,0 nſa Diſchiff THarbd. Aond„153.0 1 118 Gelſenkt 123.598˙2 Gaggenau.⸗A. 57,.— 8 Verein. Elbeſchiff 87,7587,8—1130, .— 3. 2 Hanfwerke Füßen 121,5122,0 Neckarſ. Fahrzg. 1350 130·8 Uhrenfabr. Furtw. 38,75 37.50 5 5 Ver. deutſch. Oelf. 96.—98.— HirſchKupf..Met. 118 5121,0 PeterslunionFrift 125,5126,5 gabeen. 185 80 fn 24755 57565..h. Ind. Palnz 137.5,137,0 ogmann, Pgil gaczs gago Bbilipps A. G. Art 04.50]89.— FLer. Ultramarinf. 155..17.0 Holzvertohl-Ind. 24.60 84.65 Pezellan Weſſel 76,—72.— Ser. Jeſlt. Berlin 158.0— Junghans St⸗A. 122,0122,0 Rein Gebb& Sch. 128,5138 5 Vogtl. Maſch. St. 120,5.—.— l. 200,0 200.0 — Sech 48,.—52,75 Rb. Maſch. Leuder 53.—56,.— Volthom. Seil.K 72.——.— 3 74,75 585 Wayß& Freytag 203,0202,5 „Sch KBecker 133,0.133,0 Rlebeck Montan.——177. Suorr Hellbronn 183.0 185.0 Aocbes, pu 12—12.— TSen walddof St 278,ne 0,.—80,.— Rodberg Darmſt. 12.—12,.— 3 75—.— Gebr. Roeder, D. 162.0ſ1610 Sreiverkehrs⸗Kurſe. ILahmeyer& Co. 167,2.167,7 Lech Augsb 137,8,186,0 Schlinck& C. Hbg.—— S Rolhe⸗8,50 39,.— Schnellpr. Frank. 114..—.— Raſtatter Waggon—.——.— Ludwigsh Walzm—,— 132,5 Schramm Lackf.. 108 0 Lutz 0 15 47,50 ainkraftwerke Metallgeſ. Frantf. 213,5 203,0 Seilinduſtr. Wolff 89.—88,— 10% Mh Sta 83.— Nrh. Leder Spier 133,0.138,0 1Rheinelekt. St. A 181.5183,0 tettin TRüttgerswerke. 137,00135,1 Benz i— 42.— ISchuckert, Nrbg. 186.0188,5 5 adultr, 29.50—.— Schuhf. Derneis 75 80f.Feſtverzinsliche Werte t 25—.— Mez Söhne—.—— JSiemensshHalsk 258,0 260,5 8% Mh Stadt 26—.— Miag, Mühlb 164.7 16½2 Südd. Draht.—-.—.——.—8% RhHyGldyfs /!—, f Moenus St. A. 77,— 75.50.Led. St. Ingbert—.——.—%/ PfHyGldpfs /)—.——— -86,50 Südd Zucker..———.—4% D. Schutzg, 08 13,70 13,80 Motorf. Oberurſ. 72.—74,50 Tricotw. Beſigh-⸗—.———4% PD. Schützg. 14 18,7013.80 Verliner Vörſe vom 3. März Induſtrie⸗Aktien. 209.507 Aleranderwerk 86.75 —— uano 119,5 120,0 Deutſche Kabelw. 130 7 b. Maſch 142,7 142,0 Deutſche Wollw.. 63,5064 2 Augsb. Jiab. Bemberg 357. 880.9 Dürkoppwerke, lkt. 128,0 192,5 TDynamit Nobel 152,0150.2 TCrausport-Aktien. JBochum. Gußſt. 187,2 188,0 Enzinger⸗Union 95.75 99,— 309.0 2 0 Bremer Linoleum 249,7 249, f 99.50 Dremer Vulkan.—140 oFeldmüble Papter 220.5 505 „ abag e 155.0 10.0 Buderus Eiſenw. 124.0 124,0 K. Friſe 228,5230, Chem. Heyden 138.0 186,7 Chem. Albert. 180,0180,0 Gebhard Teptil.—, Tcelſent. Berg.w. 187.8,168,5 Martt- u. Kühlh 700,9ſ209.928 JGelſent. Gußſt. 21,5022,—Mech. Web. Lind 315.5318,0 Wiesloch Tonwar Genſchow& Co 98.—97.25 Mez Söhne JVer. Stahlwerke 146,5147,5 Gebr. Goedbardt 128,00128,0[Motoren Mannh. 39,4537.75 Voigt& Häff. St. 158,5—.— Brown, Bov.& C. 175,5—.— 105.0 Ufa ˖·———*r2 r 137,7 185.0 Schuhfabrit Herz 80.—80.— O Anl. egg 0 Hedwigshütte Hilpert Maſch. 83.— Hindr.& Aufferm. 122,0124,8 N 122 0 irſchberg Leder„ Tgoeſc Elf. u. St 205.0 205,0 Sachſenwerk THohenlohe⸗Wrk. 31.5081,30 Phil. Herse ann 186,00187,5 Horchwerkfte 18,0 THumboldtMaſch. 54, IIlſe Bergbau M. Gebr. Junghans. 5 Kahla 133,0131,0 Stettiner Vulkan. 93,5092,.—5% Mezikaner ITKaliw. Aſchersl. D 1 Zacler. Maſchn. 52.— 52,75 Stoewer Nätzn.. 88.— Concord. Spinner 145,0148,0 Accumulatoren 170,0169,5 TDaimler Benz. 121,6129,0 Bank f. Brauind. 245,2249.0 Adler& Oppenb. 14501238 T Deſſauer Gas 5„Tel. 129.0128,0 Bank f. el. Werte 236,0235.0 Adlerwerkee 8Dtſch ant Te.128. ean. 4144 G. A- f. Verkhrsw. 357 7 5 Luxemb. 187,5188,5 om. u. Privatb. 2 42 4 3 TAug.Elektr.-Geſ. 169.8 168,5 TDeutſche Erdöl 199,3.200.5 Tdarmt. u B. 104.073% Ammen dorf Pap. 250.0 250.8 Deutſch. Gußſtabl 149.5 JDeutſche Bank. 184˙9432, Anglo- Et Tiseeminanb. 183..184.5 Anhall. Koblen.. 144,7 448.0 Heutſche Kal 134.0 5 1845 Annener Gußſtahi.15 2e, Frankf. Allgem. 163,0 168,0 1Mitteld. Kredb. 224,0 229.0 ſenb.Signl.—.——.— 50.0 30,2 162,0184,5 7 Deutſche Maſch. 128,5 128,5 Aie Jeil. 175. 161.5 deuſche Seims. 200 0 58.0 Klocnerwerte 151.7.8 Südd. Innobil..001020%-Saterte C. H. Knorr.——15,0 Teleph, Berliner 11½7ſ111½ 4% Tbr Ab. Ant. 14.50 55.0 Baaunh Seeſcher d Balde Agn,——1 8—5 annh. Verſicher.—.——.—Bamag- Meguin 72.7872,75 Keichsdankt.. 190.0 180 Neg Dürener Metall 102,0102.5 Rhein Exeditbank 158,0 158,5 EBergmann Sübddeutſch. Disc.—.——,— Berl.⸗Zub. Hut 295,5 315,0 Berl. Karlsr. Ind. 109,0 108, 1 Elektr. Lieferung. 205,0 205,0 1Berlin. Maſchb. 142,0 139.5 TElktr. Licht u. Kr. 196,5197,8 Bing Nürnberg 48.65 48.50 Emaille Ullrich 65,1565,25 95.— 94,50 Laurahütte 101. 169,2 Linde's Eismaſch. 195.2199,5 TBGlanzſt. Elb.. 554,0541,04%„ Lindenberg.68,5 ICarl 47.5 + Lingel Schuhfabr. 92,5093,—BStahlw v. d. Zyp 259,026,2.4% Oe. Goldprior—— 5 J Linke& Hoffm. 91,8591, 0 TSud. Loewe& Co 318,5320,0 Bogel Telegraph. 119.0,120,02. C. Lorenz„. 150,010,2 Voigt& Haeffner 158.5159,05% Lothr. Portl.-Cem—.—= Vogtländ. Maſch. 120.0121,74½% Anat. Ser.!——5 20.60 Magirus.-⸗G. 92.—93.25 Wanderer- Werke 230,5240,04%8 N 3222 ˖e 5 5 IMansſeib. Alt. 15850,185:.T Meſterec. Allan 218,8“815,545% Tedüant⸗pee. 20 ö Gebr. Böhler KTo.—.———Eſchw. Bergwer! 172,0172,0 Allg. Lok. u. Str. 208,0 212,0 1 30ʃ255 8 Agchener Kleind,— Braunk. u. Brikets 233,0 250 0 Südd. Eiſenbahn—.— e 1 tſch⸗ 8 Aschaff. Jeilſtoff. 179.0,180.0 Grlzner M. Durl. 120.8125.0 THaggch Atre ahlb., Liſt& Co. 135,0136,0 J. G. Farbenind. 310,7310,0 191 elten& Guill. 176,0 Bremer Wolle. 190,0 191.2 T7 1141120 Fuchs Waggon 0,575 0,575 0 Wicinggement 170.8 1697 5. 67.3090.— Wiſſener Metal 128234 German. Portl⸗Z. 215,8221,0 Miag-Mühlen. 164,5 163,8 WittenerHußſtab! 75.— Gerresheim. Glas 157.5157,5 Mir& Geneſt 152.9150,00 Wolf, Buckau 8, 00154.0 JTGeſ. f. elkt. Unter 243.0245,0Motoren Deutz 87,7587,00Zeuſtoff Verein 2778 TZellſt. Waldhof 2 J7Ooldſchmidt Th. 188,0.153,0 Malbeim Berz 172..170.) Je Goerz C. P. 69.— 30,—-Recarſulm Fhrzg 138.7 82.0 Sreiverkehrs⸗Kurſe. Gothaer Waggon 27,5027,.—[TNordd. Wollk. 228,5228.5 Adler Kalt.—9 1085 Gertner malten 14079 44078 Todencl.o Bed. 125.(125.) Beng⸗ Motor: 198.)— Grkeltr, Mem.e.25,3.(TOberſchl. Kofsw—— J8.5 Hrown, Bov. K G. 172285.— Gebr. Grohmann 10 Torenſt,& Koppel 14l,5140,0 Peutſche Petrol. 39.— 000 Seuen 290 8 öste 134.(133,7 Pamond-. 667100 Gruſchwitz Textil 100,2102,0 Bergb. 11400118,70Heloburg 1 10355 55 15 Hackethal Prayt 139,0118.9 Neishele Wepters 288,0289,0 Kordreces 1356 1100 Halleſche Maſch. 150.7700,0 Thein Praunkhl 200,0.309.0. t Höb..6040 Hammerſ Spinn. 189,0 180..hein Chamotte 108,0107.0J Petersb In 205.0 2100 133,2134.5 TRhein Elektrizit. 182,7 180,2 Aaend 957 750 ann. Waggon.—.—Rheinf 00.0ſ89,— Nuf 5 Hanſa Alonb 99,7567.50 eeee 650 57,75 Sloman 8 74.75 90g.⸗Wien Gum. 28.—1010 Theinſtahl 230.0227.5 Südſee Phospha 3,—85, Tharne 1285.75 1Ahenania Chem 74.50 1785 lspap. ſarpen. Bergb. 2„ORi 173.8 5 3 aa Hartmann Maſch. 623eoe,—Romeh Hüunen 1300ſ3.80Ja) Reichs-u. Staa 740 51gsſch.1 28.0, 85 184.9 Roſiger Sraunt. 1090 156,0 dan Aptefesſch 1. 35 85 770 0 Roſitzer Zucker„0010 1 125.— 465 1235 Rückforth, Ferd 157.0169,0ohne Auslöſgsrech 101.0 f405 120.0 12270 TRütgerswerke 137,0188,5 14 50 16.2 139.018J.55% Prß. Lallenl.3 1Salzoetfurth. 275,5272,010% Mh. Stadt 25 Sarotti 225.00228.08¾ Mh. Stadt. 26.— 18,0118,0Scheidemantel. 3700.30505%¼ Roggenwert. 8·80.7 52.50JSchubertd Salz. 288,9305,50% Roggenrentb. 300 905 —57 Seaheadet ger 9050 5080 5// Gandſch. Rogg. 8,80 6. Schuhfabri erz 80, 5 ſe· Jüdel& Co. 170.500,5 FStemensd Halsf 259.0262,0 nteuwer 121. Sinner.⸗G. 89,5598,.— b) Ausl. 857 44.—3305 5 8 188,0.4% Oeſt.Schatza. 25.—.— 215,0217,5 Stoehr Kammgrn. 184,8 3225 4 057 25 + —.—Stolberger Zine 307.7 320.54%„ conp, Rte..75 500 — 100,0 ſabri.75 277 5 1 10 ThoerlOelſabrit 121.7122.2 40%, Vgd.-Eiſ 27. 50 Koſtheimer Cell.—.—190,0Transradio 55 Krauß& 12055 Kroneum metall 110.81g5 Barziner Papier 135,0185,0 Kyffhäuſer⸗Hütte 61.—51,65 102.0 105,0%½% lS81.-15910 23. TLahmeyer& Co. 169,5168,5 191⁴ 1Tietz. Leonhard. 138,0 400„ l 2160 7 158,7157,54% Türt.untf Ant. 27 g Unionwerke Maſch——.—%ugeuen z8li 16.25 145 0 400. 30,80 30. 75—. 24,80— Goldrte 28,60 25 Kronr 24.5 25 Ber. Chem. Charl. 207,0202.0,4½%„. 5,101,5B. Otſch, Nictelw. 167,0,169,2 4% 2 9J62,50%/B. Schuhf Brns W 75.—70,723% Oe.U. Stb. alte 24,75 1Ver. Stahlwerke 147,7147,53% Oe-UIX Sr(I—+— Lindſtröm 220..216,2 5——— — —. .60% SüdöE. a 60% 350Ver. 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Auf einmal ſah er die Heimat wieder, wie ſie war, wie er ſie geträumt hatte, rauſchte der Rhein ihm wieder ins Ohr, rief der Kuckuck und blaute der Himmel über dieſer ſeligen ſtillen Welt. Dort fuhr der Vater zu ſeinen Netzen! Und nun kam etwas wie Scham über ihn— er ſtieß das Notizbuch in die Taſche, entriß ſich mit heftigem Ruck ſeinen Gedanken und ſpürte, wie in die entſtandene Leere die Sehn⸗ ſucht nach der Jugendgeliebten ſtrömte und alles hinweg⸗ chwemmte. Er hatte Ruth noch nicht wiedergeſehen. Still und öde lag das Haus, in dem er ſie ſuchte. Die Tür ſtand geöffnet, er ging durch den leeren Flur, in dem ſein Schritt hallte. Kein Dienſtbote wies ihn zurecht. r klopfte am Sprechzimmer des Doktors an, keine Ant⸗ wort. Auch die Tür zur Wohnſtube, die er noch leicht heraus⸗ ſand, blieb geſchloſſen. Eudlich klang das Klappern einer chreibmaſchine an ſein Ohr, ein Geräuſch, das gar nicht hier⸗ her gehörte, ihn aber in eine lebendige Welt zurückverſetzte. Als er anklopfte, liefen die Taſten noch eine Zeile zu Ende, dann rief Ruth„Herein“. Ruth ſaß am Fenſter und hatte nur den Kopf zur Tür ge⸗ wendet. Im ſchweren blonden Haar, das, tief herabgekämmt, das klare Geſicht umfloß, ſpielte ein Sonnenfleck. Langſam erhob ſie ſich und hielt die Augen auf den Mann geheftet, mit dem die Jugend zur Tür hereintrat. Ein lähmender Bann erſtickte jedes Wort. Biſt du's, biſt du Ruth, du Hanns, wer biſt du? Du noch die ſüße Ruth, du noch der wilde Hanns, und hundert andere ragen dieſer Art ſtürmten in ihren aufgeſchreckten Sinnen. Lip„Ruth, Fräulein Ruth!“ kam es endlich leiſe von Ingolds pen. Hanns nannte ſie Ruth, aber es war die Ruth nicht mehr, mit der er beim Abſchied die brennendſten, geheimſten Schwüre getauſcht hatte. Für die vielen Beweise herzlichster Teilnahme an dem mich betroffenen Leid, sowie für die trostreichen Worte am Grabe meiner lieben Frau und für die vielen Kranz- spenden sage ich auf diesem Wege meinen herzl. Dank Heinrich Rifiter Mittelstraße 5. 7019 Von der Reise zurück Dr. Spiegel Facharzt f. Magen-u. Darmkrankheiten einschl. der Chirurgie Jüngerer, erfolg⸗ reicher Dirigent übernimmt noch leiſtungsfähigen Emia— Röntgeninstitut m Männergesang- 2 I. 15, 15 verein 8. in Mannheim od. Um⸗ gebung. Angebote unt. ineeee eee der Waſſerleitung Garien vesheim. grdegen Einlage eines Rohrſtranges in den oder kl. Grundſtück zu nd deg Nr. 1— Mannbelm⸗Schriesheim— pachten geſucht, Angeb. Ilveszwar vom nördl. Ortsausgang von unter B R 142 an die nenes beim nach dem Friebhof bezw. dem Geſchäſtsſtelle. 46074 gieen. Siedelungsgelände bei der ehemaligen N. disletz wird für dieſe Straßenſtrecke vom KRörpermaflage 12. März 1927 der geſamte Fuhrwerks⸗JHeilmaflage Sga D Autoverkehr geſperrt. Enflelſungsmaflage Wallf Umleitung kann über den Kreisweg Tel. 30008. D 4, 2. ſtadt—Labenburg erfolgen. 17 1 Treppe annheim, den 2, März 1927. 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Und dann in verändertem Ton: „Sie haben Ihre Mutter verloren, Hanns!“ Es war kein Beileid in Worten, das ſie ausſprach, aber er fühlte, wie menſchlich warm es gemeint war, und der Herz⸗ muskel zog ſich ihm in einem eigentümlich wehen und doch ſüßen Krampf zuſammen. „Ja, Fräulein Ruth, und deswegen komme ich erſt heute“, erwiderte er mit mühſam gefeſtigter Stimme. In dieſem Augenblick ſchoß das Bewußtſein, daß er ſieben Jahre in der Fremde geweſen war, wie ein blendendes Licht in ihm auf, und er ſpürte auf einmal, daß er nicht nur ſeine alte Mutter begraben hatte, der er ſchon lange aus dem Schoß und aus den Händen gewachſen war, ſondern daß er auch die Jugendͤgeliebte nicht mehr beſaß, deren Bild ihn ins Leben be⸗ gleitet hatte. Zwei fremde Menſchen gingen Seite an Seite unter den blühenden Bäumen. Stumm, ohne ſich etwas ſagen zu können and ohne ſich im Schweigen zu verſtehen. Hanns Ingold erinnerte ſich, daß ſie in den erſten Jahren der Trennung Briefe gewechſelt hatten; dieſe Briefe waren ſeltener und kürzer geworden und endlich ganz ausgeblieben. Er wußte nicht mehr, ob Ruth oder er zuletzt geſchrieben hatte. Und trotzdem hatte er immer an ſie gedacht, wenn die Heimat vor ihm aufſtieg. Auf einmal blieb er ſtehen. Er hielt den Hut in der Hand, das ſilberne Licht des umwölkten Frühlingstages ſpielte in ſeinem kurzen Haar. Ein herriſcher Zug war in ſeinem Geſicht. „Haben Sie auf mich gewartet, Ruth“, fragte er ſchroff. Sie blickte an ihm vorbei in die roſaüberblühten Aeſte. „Nur am erſten Tag, Papa hatte Sie angemeldet. Dann ſtarb ja Ihre Mutter.“ „Sie verſtehen mich falſch. Haben Sie auf mich gewar⸗ tet, Ruth?“ Herriſch, ungeduldig, heiſchend drang er auf ſie ein. Langſam löſte ſie die Blicke von den blühenden Bäumen ſie auf ſein erregtes, in harter Spannung gefeſſel⸗ es Geſicht. Ihre Unterlippe zuckte nervös, da grub ſie einen Augenblick die Zähne hinein, und eine feine Röte kam und ging auf ihren Wangen. Sie atmete tief. Ihr Haupt bog ſich unwillkürlich zurück, und dann antwortete ſie, als wäre ſie ſchon ſeit langer Zeit auf dieſe Frage vorbereitet geweſen, mit trotziger Be⸗ ſtimmtheit: „Ich war achtzehn Jahre alt, als Sie nach Aegypten gingen. Hanns Ingold. Heute bin ich fünfundzwanzig. Glauben Sie, ich hätte dieſe ſieben Jahre geſeſſen und nichts getan als ge⸗ wartet? Auf was denn? Kann man vom Warten leben? Ich habe oft an die ſchöne Jugendzeit gedacht und wie wir als Kinder und dann als halbe Kinder geſchwärmt und geſpielt haben, gewartet, auf Sie gewartet habe ich nicht.“ „Alſo war es nur Spiel, Spielerei, Ruth!“ ſtieß er hervor, und es war ihm, als hätte ſie mit dem Wort ſeine ganze Ju⸗ gend zur Fratze gemacht. „Ich weiß es nicht ſo genau, Hanns, aber mir ſcheint es heute ſo. Es gibt ja auch nichts Ernſteres für uns als dieſes Spiel, wenn man ſiebzehn Jahre alt iſt.“ Ihre Stimme hatte einen ſüßen, ſchweren Klang, ein ernſtes Lächeln ſtand in ihrem klaren Geſicht, gleich darauf blickte ſie wieder kalt. 5 „Ich verſtehe. Leben Sie wohl, Fräulein Ruth!“ Er ging mit raſchen Schritten davon. Sie hob unwillkürlich die Hand, als wollte ſie ihn auf⸗ halten,„Hanns“ wollte ſie rufen, doch die Hand ſank leer herab, und das Wort blieb ungeſprochen. Eine Weile ſtand ſie reglos, blickte ihm nach, wie er zwi⸗ ſchen den Beeten den Ausgang ſuchte, dann ging ſie tiefer in den Garten hinein, zu den Gemüſeländereien,wo drei Frauen mit kleinen Meſſern den zarten Frühlingsſalat von den Wur⸗ zeln ſchnitten, und kauerte ſich nieder, um ihnen zu helfen. (Fortſetzung folgt.) Sie sind den ausländischen zum mindesten an Qualität, Leistung und Ausrüstung eben- bürtig und im Preis bedeutend billiger. 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