Freitag, 4. März Abend⸗Ausgabe Preis 10 Pfennig 1027— Nr. 1o Neue MannheimerSeitung Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus eder durch die Poſt monatl..⸗M. 2,50 ohne Beſtellgeld. Beievtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ ſcſteſteler Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. aupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle. R1,4:6, Ba ermannhaus). Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr.6, 19,20 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Adreſſe. eneralanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. A2mal. Fernſprecher 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24958 Beilagen: Sport und Spiel Aus Zeit und Leben. Mannheimer Frauenzeitung. Unterhaltungs-Beilage. Aus der Welt der Technik. Wandern und Neiſen Pariſer Angſt und Rüſtungspfychoſe Die Heeresdebatte in der Kammer Die Beratung der Militärgeſetze begann am Donnerstag in der Kammer vor faſt leeren Bänken mit einer Rede des Vorſitzenden des Heeresausſchuſſes, des Abg. Fabry. Die⸗ er wies darauf hin, daß lange Beratungen notwendig geweſen eien, um die augenblicklichen Projekte auszuarbeiten. Er unterſtrich, daß die neuen Geſetze den„entſchloſſenen Willen einer ganzen Nation“ verkörpern, alle Kräfte zur Verteidi⸗ gung zuſammenzufaſſen. Die neuen Geſetze bringen die ſeit angem verlangte Zentraliſierung der nationalen erteidigung. Sie ſchafften ſozuſagen ein dafür zuſtän⸗ diges Miniſterium, das nach Anſicht des Redners dem Mini⸗ terpräſidenten(Poincarél) übertragen werden müſſe. Frankreich will den Frieden,“ erklärte er,„aber auch die Sicherheit. Gewiß iſt Deutſchland entwaffnet. Aber och nur in einem gewiſſen Maße und nur ſchein⸗ ar. Es habe immer noch ſehr ernſthafte militäriſche Mittel zur Verfügung. Wenn es auch in der letzten Zeit mit Frank⸗ reich eine Reihe von Verträgen unterzeichnet habe, ſo bleibe doch die eigentliche Meinungsverſchiedenheit beſtehen— Ge⸗ geralſtab, Feſtungswerke uſw.“ Fabry kam dann auf die 56 ſtungen Italiens zu ſprechen, die er alsſehrernſt⸗ aft bezeichnete. Von ſeiner Armee habe Italien vier Divi⸗ Rren an der franzöſiſchen Grenze konzentriert.„Auch auf gieſer Seite,“ ſo erklärte Fabry,„haben wir ernſthafte orſichtsmaßregeln zu treffen.“ 100 In der Nachmittagsſitzung erklärte ein kommuniſti⸗ ſe er Redner, das franzöſiſche Abrüſtungſyſtem und die Wons ſiſche„Friedenspolitik“ dienten nur dem Kriege. Das 8„Wenn du den Frieden willſt, bereite Dich auf den Arie vor“, ſei uralt und habe doch nicht verhindert, daß ein R eg dem anderen folgte. Nach ihm ſprach der Sozialiſt döina uder. der erklärte, grundſätzlich kämpfe die fran⸗ köniche Sozialdemokratie für die allgemeine Abrüſtung. Man nicht den Frieden ſichern, indem man Deutſchland ein⸗ 21 die Entwaffnung auferlege. Italien ſei jetzt der eo le Hund Europas“. Hierauf ergriff Paul⸗Bon⸗ vetan das Wort. Er mußte zugeben, daß Deutſchland heute, glichen mit dem Kräfteverhältnis von 1914 keine ernſthafte Nentſchung für Frankreich ſei. Der Locarnovertrag und Sic ſchlands Erſcheinen in Genf haben zur Feſtigung der 5 erheit Frankreichs weſentlich beigetragen. Aber trotz alle⸗ Nan rnſſe Frankreich bis an die Zähne gerüſtet ſein. zu ſch ne eine ſtolze Nation nicht hindern, ſich eine Rüſtung zei haffen und man könne die drohenden Wetter⸗ lichen en nicht überſehen, die allenthalben von einem gefähr⸗ 8 5 Imperialismus zeugten. Die Mobilmachungsvorlage, Nann. Kriegsfalle bekanntlich nicht nur jeden waffenfähigen n, ſondern jeden Bürger, einerleiwelchen Ge⸗ echtes“ zum Kriegsdienſt heranziehe, ſei durchaus nicht öbgn die Ausgeburt eines maßloſen Militarismus, wie man 5 beb ane. zach der Rede Boncours wurde die Sitzung auf heute Ereitag) vertagt. Leberwachung der deutſchen Entwaffnung“ Zuße⸗ Paris, 3. März.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) mali nminiſter Briand empfing heute vormittag den ehe⸗ gen Präſidenten der interalltierten Kontrollkommiſſion, e neral Walch, der ihm über die Arbeiten der am 1. Februar franzöſiſcher Militärattachee, der in Deutſchland zuſammen mit einem engliſchen, belgiſchen, italieniſchen und japaniſchen Vertreter die Ausführung des Abkommens über die Her⸗ ſtellung und den Export von Kriegsmaterial und die Oſtſeefeſtungen verfolgen wird, wurde Hauptmann Durand ernannt. Deſſen Ernennung erfolgt aufgrund des Genfer Abkommens zwiſchen Deutſchland und den Alliierten im vergangenen Dezember, wonach die alliierten Mächte be⸗ rechtigt ſind, ihren Botſchaften in Berlin einen techniſchen Sachverſtändigen beizugeben, der ſich mit den zuſtändigen deutſchen Behörden in Verbindung ſetzen wird, um die Durch⸗ führung der Entwaffnungsmaßnahmen zu überwachen. Berlin, 4. März.(Von unſerem Berliner Büro.) Außer Frankreich haben auch England, Belgien und Italien nun⸗ mehr die militäriſchen Experten ernannt, die nach den letzten Abmachungen über die Abwicklung der Entwaffnungsfrage den Botſchaften zugeteilt werden dürfen. Japan hat auf die Ernennung eines ſolchen Attachees verzichtet. Der Aufgaben⸗ kreis dieſer Sachverſtändigen iſt bekanntlich eng umgrenzt. Ihnen liegt lediglich die Pflicht ob, die Durchführung der⸗ jenigen Reſtpunkte, deren Bereinigung der zuſtandegekom⸗ menen Vereinbarung nach eine gewiſſe Zeit in Anſpruch nimmt, zu beobachten. Sie bilden keinerlei ſelbſtſtändige Kor⸗ poration. Daran ändert auch ſchließlich der Umſtand nichts, daß ſämtliche Herren Mitglieder der früheren Militärkontrollkommiſſion waren. Man konnte erwarten, daß die beteiligten Mächte gerade ſie wählen wür⸗ den, da ſie mit den Dingen beſonders vertraut ſind. Gegen die Rheinlandräumung Paris, 3. März.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Trotzdem die Frage der Rheinlandräumung auf der nächſten Ratstagung nicht offiziell zur Sprache kommt, macht ſich in Paris am Vorabend der Eröffnung der neuen Ratstagung doch eine Verſchärfung des Widerſtandes gegen jeden Gedanken an eine verfrühte Zurückziehung der franzöſiſchen Truppen geltend. Man hält es für ſicher, daß ohne prinzipielle Unterhaltung zwiſchen den in Genf verſammelten Staatsmännern von aktuellen internatio⸗ nalen Problemen die Rede ſein wird, und daß bei dieſer Ge⸗ legenheit auch die Räumungsfrage angeſchnitten werden wird. Auch die geſtrige Erklärung von Dr. Marx und namentlich die Stelle, in der er die Hoffnung ausdrückte, die letzten Hin⸗ derniſſe einer Verſtändigungspolitik möchten bald beſeitigt werden, veranlaßte die hieſigen Nationaliſten, in verſchärftem Maße gegen die Rheinlandräumung Stimmung zu machen. Beſonders eine Rede, die der ehemalige Kriegsminiſter Maginot auf einem Bankett hielt, iſt charakteriſtiſch für die gegenwärtige nationaliſtiſche Champagne. Das betref⸗ fende Komitee, das comité dublex, beſorgte während der Ruhraktion die Finanzierung der ſeparatiſtiſchen Bewegung und vertritt auch heute die Lostrennung des linken Rheinufers von Deutſchland. Ma⸗ ginot fiel in ſeiner Rede auch über Briand her, weil er kürzlich von Sicherungen geſprochen hat, die eventuell im Austauſch gegen die Preisgabe der Rheinlandbeſetzung ge⸗ macht werden könnten.„Es gibt keine Sicherheiten, die ebenſo wertvoll ſind, wie die Beſetzung des Koblenzer und Mainzer Brückenkopfes“, rief Maginot aus. Man hat davon geſprochen, die periodiſche Kontrolle im Rheinland abzubauen, d. h. eine Sicherheitsgarantie gegen eine Illuſion hinzugeben. Dieſe Löſung muß ausgeſchaltet werden. au f. kgelöſten interalliterten Kontrollkommiſſion berichtete. Als ——ę:..————⅛¾ Kabinettsſitzung über die Auftvertungsfrage eichspoeerlin, 4. März.(Von unſerem Berliner Büro.) Das trägen abinett hat ſich am Donnerstag mit den verſchiedenen An⸗ auf Abänderung der Aufwertungsgeſetze beſchäftigt. laſſende undſatz iſt wieder feſtgeſtellt worden, daß eine um⸗ folge enderung der Aufwertungsgeſetzgebung nicht er⸗ wirtſch n könne, um nicht die privatwirtſchaftlichen und ſtaats⸗ aftlichen Verhältniſſe zu erſchüttern. unterzo den Abänderungswünſchen, die genauerer Prüfung Antra gen werden ſollen, gehört aber auch der demokratiſche ſpfortir der die Anleiheablöſungsſchuld des Reiches in eine dellen g Verzinſungsanleihe umwandeln will. Die finan⸗ Reichsff ückwirkungen einer ſolchen Maßnahme ſollen im eines nanzminiſterium nachgeprüft werden. Die Zulaſſung als g olksbegehrens in der Aufwertungsfrage wird Beunrn n ausgeſchloſſen bezeichnet, weil damit neue uhigung in die Bevölkerung getragen werden würde. Aorwüefe gegen die engliſche Regierung nen cb Unterhaus hat am Mittwoch mit 224 gegen 135 Stim⸗ Regernen Antrag der Arbeiterpartei abgelehnt, in dem die von Beſchſaufgefordert wurde, Maßnahmen zur Beſchaffung greifen. Iſtigung für die arbeitsloſen Grubenarbeiter zu er⸗ ſie h 0 Die Regierung wurde außerdem dafür getadelt, daß wiſſe Gen Grubenbeſitzern nichts unternommen habe, die ge⸗ entlaſſen verkſchaftsführer anläßlich des Kohlenarbeiterſtreiks dvon ein hätten. Im Laufe der Debatte wurde der Regierung Gruben Abgeordneten der Vorwurf gemacht, für die beiden deranfikataſtrophen in Wales und Nottinghamſhire wortlich zu ſein. Beamtenvertreter beim Innenminiſter Der Miniſter des Innern hat am Donnerstag Vertreter der Beamtenorganiſationen empfangen, um mit ihnen Fragen des Beamtenrechtes und der damit im Zuſammenhang ſtehen⸗ den Dinge durchzuſprechen. Dabei wurde auf die Schwierig⸗ keiten einer einheitlichen Dienſtzeitregelung hingewieſen. Ge⸗ genwärtig liegen die Verhältniſſe ſo, daß die Arbeitszeit der Beamten 48, 51 und 54 Stunden entſprechend der Dienſt⸗ einteilung der verſchiedenen Behörden beträgt. Eine einheit⸗ liche Regelung ſei ſchon deshalb beſonders ſchwierig, weil z. B. bei den Gerichten nicht ohne weiteres der Achtſtundentag feſtgehalten werden könne. Auch bei der Reichsbahn mache die Regelung ganz beſondere Schwierigkeiten, da der Betrieb auch hier eine ſchematiſche Durchführung der Forderungen un⸗ möglich mache. Die Beamtenorganiſationen wollen nun auch mit der Reichsbahn in Verbindung treten, um dort die Forde⸗ rung zu erheben, die Arbeitszeit einheitlich feſtzuſetzen. In den nächſten Tagen dürften bereits entſprechende Anträge dem Verwaltungsrat zugehen, der jedoch in dieſer Frage nicht ſelbſt entſcheiden, ſondern ſeine Beſchlüſſe zuſammen mit den an⸗ deren Reichsbehörden treffen wird. Auch der Reichsminiſter der Finanzen empfing am Donnerstag die Vertreter der Beamten und Be⸗ hördenangeſtellten, die ihm ihre Wünſche vortrugen. Der Mi⸗ niſter nahm zu den einzelnen Fragen kurz Stellung, insbeſon⸗ dere erklärte er ſich unter Hinweis auf ſeine Ausführungen im Reichstag bereit, die Vorarbeiten für eine Geſamt⸗ reform der Beamtenbeſoldung in Angriff zu neh⸗ men, damit dieſe in Kraft geſetzt werden könne, ſobald es die Wirtſchaftslage geſtattet. 5 ——— nzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Ateneele 5 Allgen. Anzeigen 0,40.⸗M. Nellamen —4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet. Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ en wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Mannheimer General Anzeige oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Geſetz und Necht Anſer Freund der Feind Den Altmeiſtern der politiſch⸗diplomatiſchen Künſte, den Engländern, iſt es vorbehalten geblieben, das Syſtem inter⸗ nationaler Verſtellungskunſt und Heuchelei auf eine Formel zu bringen.„Unſer Freund der Feind“, heißt dieſe Formel, die über die geſtrige Rußlanddebatte des engliſchen Parlaments zum erſten Male geprägt wurde. Und zwar im Bericht der„Times“. Ohne jede Einſchränkung wurde in dieſem Bericht als„das Leitwort der engliſchen Regierungs⸗ politik“ jene verblüffend offenherzige Formel bezeichnet. Bei der außerordentlichen Verbreitung, die die„Times“ in der ganzen Welt hat, kann es nicht ausbleiben, daß dieſes ſo ge⸗ kennzeichnete Syſtem allenthalben zu einem weltpolitiſchen Schlagwort populariſiert wird. Die alte Erkenntnis von dem „Politiſch Lied, ein garſtig Lied“ erhält ſo wieder einmal eine beſonders eindrucksvolle Beſtätigung. So verblüffend offenherzig die neue engliſche Formel auf den erſten Blick aber auch anmuten mag, ſo zeigt doch ſchon die Begründung, die man ihr beigibt, daß damit die alte Unehrlichkeit, das alte Verſteckſpiel in der Politik auch inbezug auf Englands Rußlandpolitik noch keineswegs begraben iſt. Denn wenn die„Times“ ſchreibt, daß ein plötzlicher Bruch mit Rußland einen„ſchweren Nervenchock auf dem Kontinent“ verurſachen könnte und es damit ſo hinzu⸗ ſtellen beliebt, als ob dieſe Rückſicht beſtimmend geweſen ſei für die ganz außerordentliche Nachgiebigkeit Englands gegen⸗ über den fortgeſetzten ruſſiſchen Herausforderungen, ſo iſt das ſelbſtverſtändlich geheuchelt. Daß England keinen neuen Welt⸗ krieg entfeſſeln will und daß ihm auch an Ruhe und Frieden auf dem Kontinent gelegen iſt, wollen wir ihm ohne weiteres glauben; der ſpringende Punkt, der eigentliche Beweggrund für ſeine ſo nachſichtige Zurückhaltung gegenüber den ruſſiſchen Treibereien liegt jedoch ganz wo anders. Nicht daß der Kon⸗ tinent durch den Abbruch aller Beziehungen zu Rußland einen Nervenchock bekommen könnnte, fürchtet die engliſche Regie⸗ rung, ſondern daß die engliſchen Handelsherren, die durch den Export nach Rußland nach wie vor eine ſchöne Stange Geld verdienen, einen Nervenchock bekommen könnten. Was uns bei dieſer Art Politik, die jetzt von den Eng⸗ ländern zum erſten Mal auf die für die Beziehungen der Völker untereinander ſo höchſt charakteriſtiſche Formel gebracht wird, ganz beſonders intereſſiert, iſt die Tatſache, daß dieſes Rezept auch in der Politik Frankreichs uns gegen⸗ über in immer ſtärkerer Doſierung zur Anwendung kommt. Während Briand die in Paris anſäſſigen Vertreter der deutſchen Zeitungen in der liebenswürdigſten Weiſe emp⸗ fängt und in ihnen hinſichtlich der deutſch⸗franzöſiſchen An⸗ näherungspolitik die ſchönſten Hoffnungen erweckt und auch ſonſt keine Gelegenheit vorübergehen läßt, ohne ſich als über⸗ zeugter Anhänger der Verſtändigungs⸗ und Friedenspolitik zu bekennen, wird im Auftrage des franzöſiſchen Kabinetts, alſo auch in Briands Auftrage, in der franzöſiſchen Kammer eine franzöſiſche Heeresreform beraten, die wegen ihrer enormen Anforderungen in der ganzen Welt das größte Auf⸗ ſehen erregt... So ſehen wir auch hier die Politik„Unſer Freund der Feind“, dieſen Widerſpruch in ſich, in höchſt unſauberer Reinkultur. Iſt es nicht geradezu grotesk, daß ausgerechnet Monſieur Paul⸗Boncour, der Delegierte Frankreichs für den Völkerbund, alſo für eine Inſtitu⸗ tion, deren Hauptaufgabe doch die Aufrechterhaltung und Sicherung des Friedens iſt, in der franzöſiſchen Kammer die Vorlage über die Vorbereitung der Nation auf die Kriegs⸗ zeit einbringt und daß dieſe vom franzöſiſchen Völkerbunds⸗ delegierten und Sozialiſten in warmen Worten vertretene Vorlage an erſter Stelle einen Paragraphen enthält, der ſelbſt die kühnſten Träume aller Militariſten übertrifft, indem er „alle Franzoſen, ohne Unterſchied des Geſchlechtes und des Alters, als in Kriegszeiten mobiliſiert“ bezeichnet, alſo ein Millionenkorps von Amazonen fordert? So anreizend für billige Scherze dieſe Forderung für manche auch wirken mag, ſo iſt die Tatſache, daß eine ſolche Vorlage zu einem Zeitpunkt, wo von Locarno, Völker⸗ bund und Abrüſtung alle Tage die Rede iſt, doch von gar⸗ nicht bedeutſam genug einzuſchätzender Tragweite. Das Wider⸗ wärtigſte dabei iſt, daß zur Begründung auch dieſes ſenſationel⸗ len Verlangens auf Schaffung eines franzöſiſchen Amazonen⸗ korps wieder einmal das entwaffnete und wehrloſe Deutſch⸗ land herhalten muß. Die Höchſtſtärke der auf vollen Kriegs⸗ ſtand gebrachten franzöſiſchen Armee wird von den franzöſt⸗, ſchen Militärs auf„nur“ 4,7 Millionen Mann berechnet, während man die Stärke eines deutſchen Heeres im Kriege auf nicht weniger als 6Millionen ausgebildeter Soldaten ver⸗ anſchlagt. Und zwar iſt dieſe Ziffer keineswegs nur ein Aus⸗ fluß blindwütiger franzöſiſcher Phantaſie und Angſtpſychoſe, ſondern man hat ſie„errechnet“, indem man die durch den Verſailler Vertrag dem Deutſchen Reiche zugebilligte Stärke der Reichswehr und Sicherheitsorgane zur Grundlage nahm. Und zwar dermaßen, daß man in den 100 000 Mann Reichswehr und den 150 000 Poliziſten durch die Bank den Kern, die Füh⸗ rer eines raſch zuſammenſtellbaren Volksheeres von 6 Millio⸗ nen erblickt... Wir meinen, daß dieſe Zahl viel zu niedrig gegriffen iſt, denn wenn wir nach dem Vorbilde Frankreihs auch unſere Frauen und Greiſe für den Kriegsfall in die Mo⸗ bilmachungsziffer mit einbeziehen, dann werden wir bei einer Geſamtvolkszahl von weit über 60 Millionen noch ein viel größeres Heer erzielen. Fragt ſich nur, woher die Kriegs⸗ ausrüſtung für ein ſolches Rieſenheer kommen ſoll und wie wir verhindern können, daß die Franzoſen mit ihrer rieſi⸗ gen Luftflotte wie die Peſtillenz über Deutſchland kommen und von oben herunter, ohne ſelbſt auch nur einen einzigen Mann zu riskieren, Tod und Verderben nicht nur über dieſes 2. Seite. Nr. 106 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Freitag, den 4. März 1927 imaginäre deutſche Millionenheer, ſondern über ganz Deutſch⸗ Iand bringen Wie ſehr übrigens die Formel der engliſchen Politik auch auf die Beziehungen der früheren Alliierten unter⸗ einander Gültigkeit hat, zeigt wieder einmal die geſtrige franzöſiſche Kammerſitzung, in der der Abg. Renaude l, aus⸗ gerechnet ebenfalls ein Sozialiſt, das entwaffnete Deutſchland gewiſſermaßen zwar in Schutz nahm, dafür aber den lang⸗ jährigen Alliierten und Kriegskamerad Italien als den vt 0l len Hund Europas“ beſchimpfte. Alſo auch hier ein kraſſes Beiſpiel für„Unſer Freund der Feind“. Angeſichts ſolcher Tatſachen bleibt dem Politiker nur übrig, vom allgemein menſchlichen Standpunkte aus die Hoffnung auszuſprechen, daß das häßliche Vorbild, wie es in politiſchen Dingen hier von einflußreicher Seite aus geboten wird, keine Schule machen und vor allem nicht auf die perſönlichen Bezie⸗ hungen der Menſchen untereinander abfärben möge und ſie nicht noch weiter vergiftet, als ſie vielfach ſchon ſind. H. A. M. Der Parlamentarismus der Kleinſtaaten Berlin, 4. März.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Regierungskriſe mit all ihren üblen Begleiterſcheinungen, wie wir ſie oft im Reich erlebten, wiederholt ſich jetzt im kleinen in dem Mecklenburgiſchen Ländchen. Wie ſich die Verhältniſſe nach dem Sturze der Linksregierung, der von den Kommuniſten und den Deutſchnationalen herbeigeführt wor⸗ den iſt, weiter geſtalten werden, liegt noch völlig im unge⸗ wiſſen. Die Auflöſung des Landtags iſt kaum möglich, da die A⸗Mehrheit offenbar dafür nicht zu haben ſein wird. Eine Rechts regierung iſt ebenfalls nicht denkbar, da die Rechte zwar zuſammen mit den Kommuniſten die Regierung ſtürzen kann, aber ſelbſt in der Minderheit ſitzt. Die Vorgänge im Mecklenburgiſchen Landtag zeigen erneut, wie ſchädlich ſich dieſe kleinen Parlamente auswirken, die einen ſtändigen Herd der inneren Beunruhigung bilden. Obwohl ſich alle Einſich⸗ tigen längſt darüber einig ſind, daß mit dieſem Syſtem end⸗ lich einmal abgebaut werden müßte, bleibt doch alles beim alten, weil die Parteien den Iokalen Ma chtgelüſten nicht entgegenzutreten wagen. Proteſitelegramm an den Völkerbundsrat Die Stadtverordnetenverſammlung von Saarbrücken hat im Hinblick auf die außerordentliche Verſchärfung der Wohnungsnot durch das vertragswidrig anweſende ranzöſiſche Militär ein Proteſttelegnamm an den Völkerbundsrat geſandt, in dem es heißt: Jahrelang leidet die Saarbrücker Bevölkerung unter entſetzlicher Wohnungsnot, die weſentlich verſchärft wird durch weit über das Maß des Notwendigen hinausgehende Beanſpruchung von Unterkunfts⸗ räumen für Truppen und deren Familien. Das Militär ver⸗ weigert die Freigabe von Kaſernen für Wohnzwecke der Zivil⸗ bevölkerung grundlos und nimmt für ein einziges Regiment Mannſchaftsräume für 2200 Mann, 187 Unteroffiziersräume, 540 Quadratmeter Verwaltungsgebäude und 25000 Quadrat⸗ meter Hallen und Ställe in Anſpruch. Die Regierungskom⸗ miſſion lehnt ein Eingreifen ab. Die Stadtverordnetenver⸗ ſammlung erwartet einſtimmig, daß der hoße Völkerbundsrat die franzöſiſche Militärverwaltung zur ſchleunigen Freigabe von Kaſernengebäuden an die Stadtverwaltung veranlaßt. Das franzöſiſche Militär hält, wie bereits gemeldet, in Saarbrücken nicht weniger als 40 Gebäude beſetzt. Eitauiſche Wirtſchaſtspolitif Berlin, 4. März.(Von unſerem Berliner Büro.) Gegenwärtig weilt der litauiſche Geſandte in Berlin in Kowno, um ſeiner Regierung einen eingehenden Bericht über di e bevorſtehenden deutſch⸗litauiſchen Wirtſchaftsverhand⸗ lungen zu erſtatten. In den nächſten Tagen wird auch der litauiſche Geſandte aus Moskau in Kowno erwartet, um ſich mit der Regierung über die Weiterführung der Wirtſchafts⸗ verhandlungen mit Rußland zu beſprechen. Kerenskis Meinung Bet ſeinem Eintreffen in Newyork hat der ehemalige ruſ⸗ ſiſche Miniſterpräſident Kerenski ſich dahin ausgeſprochen, daß nach ſeiner Ueberzeugung 99 Prozent des ruſſiſchen Volkes ſowjetfeindlich eingeſtellt wären. Immerhin habe der Bolſchewismus für das ruſſiſche Volk mehr Gutes ge⸗ leiſtet, als der Zarismus. Von einer Wiebereinführung der Monarchie in Rußland könne nicht die Rede ſein. Mit ſolchen begünſtige man nur die Geſchäfte der Bol⸗ ewiſten. rrrrrrrrrrrr— Mebtziniſche Amſchau Dazillenkenntnis nicht Bazillenfurcht! Von Dr. W. Schweisheimer Was man weiß und kennt, das fürchtet man von vorn⸗ herein weit weniger als das, was man nur halb weiß und ungenügend kennt. Immer wieder trifft man Menſchen, die eine geradezu unſinnige Angſt vor Bazillen und anderen Bak⸗ terienarten haben. Sie wiſſen, es gibt kleinſte Lebeweſen, viel⸗ mal kleiner als ein Millimeter; ſie haben gehört, daß dieſe ſich als Krankheitserreger auf und in dem menſchlichen Kör⸗ per anſtedeln, ſich dort vermehren, Gifte ausſcheiden und ſo zu Krankheit und Verfall des Körpers führen. Sie wiſſen mit einem Wort, daß dieſe winzigen Krankheitskeime die Er⸗ reger der anſteckenden Krankheiten ſind. Nun ſuchen ſie ſich vor einer Berührung mit derartigen Krankheitskeimen zu anziehen, ehe ſie eine fremde Türklinke berühren, kein rohes Obſt eſſen und ſich hundert andere Dinge ausdenken, von denen ſie ſich Schutz verſprechen. Manche derartige Menſchen arbeiten ein kunſtvoll ausgebildetes Syſtem aus, das geradezu an Verfolgungswahn erinnert. Trotz aller ihrer Anſtrengungen erkranken aber dieſe Menſchen nicht mehr und nicht weniger als andere Menſchen auch an anſteckenden Krankheiten. Sofort ſuchen ſie zur Er⸗ klärung eine Lücke in ihrem Syſtem ausfindig zu machen und ſie zu verſtopfen. Es beſteht aber keine Lücke in dieſem Sy⸗ ſtem, ſondern das ganze Syſtem iſt falſch. Es beruht auf irri⸗ gen Vorſtellungen. Gewiß iſt Reinlichkeit das erſte Geſund⸗ heitsgebot für ſeden Menſchen; nur ſie bewahrt ihn vor un⸗ nötiger oder länger dauernder Berührung mit geſundheits⸗ ſchädlichen Stoffen. Gewiß ſchützt das Wiſſen um die Art der Uebertragung anſteckender Krankheiten vor ſolchen An⸗ Keime in ſich birgt, weder jetzt noch ſpäter. deres Beiſpiel. den 1 einer zufälligen Unterſuchung Typhusbazillen feſt⸗ geſtellt. den ſich immer noch Typhusbazillen bei ihm. Aber nie iſt er in der Zwiſchenzeit an Typhus erkrankt. Die Politik des ſiegreichen Chinas VParis, 4. März.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Der europäiſche Vollzugsausſchuß der chineſiſchen Nationaliſten⸗ partei empfing geſtern die franzöſiſche Preſſe, um ihr das Pro⸗ gramm der Regierung von Kanton darzulegen. Der Präſi⸗ dent des Komitees, Schau⸗Litſe, iſt kürzlich aus Brüſſel zurückgekehrt, wo er das Hauptquartier am internattonalen Kongreß gegen die kolontiale Unterdrückung vertreten hatte. „Wir kämpfen um unſere Unabhängigkeit, erklärte Schau⸗Litſe. Unſere Revolution iſt nicht eine Sache des Zufalls, ſonſt hätte ſie nicht einen ſolchen Erfolg aufzuweiſen. Zwölf Provinzen mit je zehn Millionen Einwohnern konnten bereits für die Kuomintang gewonnen werden. Wir ſtehen in unſerem Be⸗ freiungskampf nicht allein. An der Grenze Chinas haben wir zuverläſſige Freunde, die Sowjets, mit denen wir Hand in Hand marſchieren. Aber gegen England empfinden wir einen tiefen Haß, denn in ihm erblicken wir unſeren Haupt⸗ feind. Dieſes Land ſteht an der Spitze derjenigen Mächte, die unſer Volk unterdrücken.“ Schau⸗Litſe rechnet damit, daß noch im Laufe dieſes Monats die Stadt Schanghai in die Gewalt der Kuomintang fallen wird.„Wir möchten übrigens vermeiden, die Stadt mit Gewalt zu nehmen, fügte er hinzu, ſondern viel⸗ mehr auf friedlichem Wege den Mächten verſtändlich machen, daß ſie dort nichts zu ſagen haben.“ Am Schluß ſeiner Aus⸗ führungen ſprach der Delegierte des Hauptquartiers der Süd⸗ armee von einem chineſiſchen Nationalkonvent, der vom Volke gewählt und über die künftigen Geſchicke Chinas entſcheiden ſoll. Moskau gegen Waſhüngton § London, 4. März.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Die„Times“ melden aus Schanghai: Von zuverläſſiger Seite wird erklärt, daß aus Moskau ſämtliche Sowjetkon⸗ ſulate und Vertretungen in China angewieſen wurden, den bolſchewiſtiſchen Agenten neue Inſtruktionen zu erteilen. Der Inhalt der Inſtruktionen geht darauf hinaus, daß die Propa⸗ ganda von jetzt an ebenſo gegen die Vereinigten Staa⸗ ten, wie auch gegen Großbritannnien geführt werden ſoll. Dieſe Wendung in der bolſchewiſtiſchen Geheimpolitik ſteht wahrſcheinlich im Zuſammenhang mit dem Bericht, daß die amerikaniſchen Matroſen gegenwärtig im Begriff ſind in Schanghai zu landen. Aus dem engliſchen Heoresetat § London, 4. März.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Das Kriegsminiſterium hat geſtern den Etat der engliſchen Armee für das Finanzjahr 1927/28 veröffentlicht, dem einige intereſſante Zahlen zu entnehmen ſind. Der Geſamtbetrag der militäriſchen Ausgaben wird ſich gegenüber dem letzten Jahr von 42,5 Millionen Pfund Sterling auf 41,6 Mil⸗ lionen vermindern. Da jedoch die Chinaexpedition nach den bisherigen Voranſchlägen etwa eine Million Pfund Ster⸗ ling koſten wird, die in den übrigen Ziffern noch nicht ent⸗ halten iſt, ſo fällt die Erſparnis praktiſch fort. Infolge der Einziehung von etwa 10 000 Mann Reſerve ſür das Schang⸗ haier Verteidigungskorps entſtand eine Vermehrung des Heeresbeſtandes um genan 8700 Mann. Der Etat des Kriegs⸗ miniſteriums umfaßt übrigens nicht diejenigen engliſchen Truppen, die ſich in Meſopotamien befinden und dem Luft⸗ fahrtminiſterium des Jrak unterſtehen. Sturmſitzung des Danziger Volkstages Berlin, 3. März.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Danziger Volkstag war, wie der„Voſſiſchen Zeitung“ von dort gemeldet wird, wieder der Schauplatz wilder Tu⸗ multſzenen. Als die Koalitionsparteien den ſchon ſeit drei Sitzungen währenden Kampf mit der Linken um das neue Erwerbsloſengeſetz, das dem Reichsgeſetz angeglichen iſt, durch Unterbindung der ſozialdemokratiſchen und kommuniſtiſchen Obſtruktionsredner ein Ende machen wollten, antwortete die äußerſte Linke mit lärmenden Kundgebungen, ſo daß der amtierende Präſident die Sitzung mehrmals unterbrechen mußte. Schließlich entſtand dann ein wilder Tumult. Die Abgeordneten der Oppoſition ſtürzten ſich gegen das Redner⸗ pult vor. Dem Beiſitzer wurden die Stimmzettel entriſſen und dem am Pult ſtehenden deutſchnationalen Reduer ins Geſicht geworfen. Der ſozialdemokratiſche Abgeordnete Leu drängte ſogar gegen den Platz des Präſidenten vor, entriß ihm die Glocke und warf ſie zu Boden; dann ſtreute er die auf dem Pult liegenden Akten in die Luft, wobei er auch das Tinten⸗ faß mitriß, ſo daß deſſen Inhalt ſich über das Pult ergoß. Mit Mühe gelang es allmählich, die Ruhe wieder herzu⸗ ſtellen. Die Weiterberatung endete gegen 9 Uhr abends durch Beſchlußunfähigkeit des Hauſes. Man hatte ja hier die⸗ ſelben Erſcheinungen wie in Oeſterreich. Dieſe von der Be⸗ völkerung nicht gewollten, von der Entente zur Schwächung der deutſchen Geſamtnation erſonnenen Zwangsſtaaten ver⸗ fallen naturnotwendig der Korruption. 1 9 Nereeeeee 7 8 um ſie vermeiden zu können. Sie haben aber nichts mit der blinden Bazillenfurcht zu tun. Eine ſtändige Begegnung mit Bakterien(Bazillen ſind eine Unterart der Bakterien), auch mit Bakterien, die Krank⸗ heiten erregen können, iſt unvermeidlich. Wenn man bei⸗ ſpielsweiſe die Mundſchleimhaut eines geſunden Menſchen mikroſkopiſch unterſucht, ſo wird man zu ſeinem größten Er⸗ ſtaunen die gleichen Bakterien feſtſtellen, die als Urheber bei Mandelentzündung, bei Lungenentzündung, der Grippe be⸗ kannt ſind. Und trotzdem erkrankt der Menſch, der dieſe Oder ein an⸗ In den Ausſcheidungen eines Menſchen wer⸗ Nach drei Jahren wird er wieder unterſucht, es fin⸗ Dieſe Beobachtungen weiſen darauf hin, daß die An⸗ weſenheit von Bakterien allein noch nicht genügt, um eine Erkrankung hervorzurufen. 0 1 ſchützen, indem ſie Geſellſchaft möglichſt meiden, Handſchuhe dere Dinge erforderlich, die im Menſchen ſelbſt liegen. werden als Konſtitution und Dispoſitton bezeich⸗ net. Was man darunter verſteht, wird ſofort aus zwei Bei⸗ ſpielen klar werden. Tuberkulöſe Eltern haben zwei Kinder, von denen das eine eine deutliche Tuberkulöſekonſtitution (Körperbeſchaffenheit) aufweiſt: es iſt ſchmalbrüſtig, die Lun⸗ gen ſind dadurch in ihrer Entwicklung gehemmt. dere Kind dagegen iſt breit und kräftig gebaut. erſte Kind erkrankt an Tuberkuloſe. Bewußtſein ihrer Krankheit, von vornherein darauf geachtet, jede Anſteckung möglichſt zu vermeiden. Tuberkuloſekeime, die doch zu den Kindern gelangten, haben bei dem durch ſeine Körperbeſchaffenheit geeigneten Kind eine Erkrankung an Tuberkuloſe hervorgerufen, Körper des anderen Kindes die eingedrungenen Keime un⸗ ſchädlich machte. zur Vermeidung einer Tuberkuloſe kommt. die Konſtitution eines ſolchen Kindes durch geeignete Es ſind dazu vielmehr noch an⸗ Sie Das an⸗ Nur das Die Eltern haben im Aber die wenigen während der Man verſteht, daß es in derartigen Fällen vor allem darauf an⸗ ſteckungen. Man wird ſich ſorgfältig davor bewahren, ſich von Lebensführung zu beſſern und zu kräftigen. einem Grippekranken annieſen, von einem Tuberkulöſen oder Diphteriekranken anhuſten zu laſſen. In den Waſſerſtrömen des Nieſens oder Huſtens befinden ſich zahlreiche Grippe⸗, d. h. der augenblicklichen Krankheitsbereitſchaft. Mund ſitzen auf der Schleimhaut Bakterien, Faſt noch wichtiger iſt die Bedeutung der D iſpoſition, In einem die eine Mandel⸗ Tußerkuloſe⸗, Diphteriekeime, die auf ſolche Weiſe unmittel⸗ſentzündung hervorrufen können. Sie ſitzen ſchon wochenlang bat uuf den Angehuſteten übertragen werden. nicht mit Meſſer und Gabel eſſen, die ſoeben ein Typhus⸗ oder Cholerakranker benützt hat. Man wird auch nicht aus dem Glas gurgeln, mit dem ſoeben ein Menſch mit Halsent⸗ Man wird hier, ohne Schaden anzurichten. Die natürlichen Abwehrkräfte des Körpers reichen hin, um ihr Eindringen zu verhindern. Plötzlich erkältet ſich dieſer Menſch. nügender Kleidung aus dem heißen Saal ins Freie getreten. Er iſt erhitt in unge⸗ zu nödung gegurgelt hat. Alle dieſe Dinge ſind notwendige Durch die Erkältung iſt die Widerſtandsfähigkeit der Schleim⸗ Schutzmaßnahmen gegen eine Anſteckung. Man muß ſie wiſſen, haut im Mund etwas herabgeſetzt, ſofern dͤͤringen die K Badiſcher Landtag Kurze Aufrage Die Deutſchnationalen ſtellten im Jandtag folgende 2 Anfrage:„Ueber die monatelange Verſchleppung bis 2 5 Auszahlung der Vorzugsrente herrſcht in +57 Kreiſen der Betroffenen große Verbitterung, die umſo 8 50 tigter iſt, als es ſich um ohne eigene Schuld in Not Serae Kleinrentner handelt. Iſt die Regierung bereit, mit a 7 Nachdruck für beſchleunigte Erledigung der einzelnen Fälle ö ſorgen?“ Der Fall Enſtach Mayr vor dem Ausſchuß Bereits in einer früheren Sitzung des Ausſchuſſes für Geſuche und Beſchwerden ſtanden zwei Geſuche fin⸗ Rentnervereins und Sparerbundes Würzburg und der kaufsgenoſſenſchaft Lörrach auf der Tagesordnung. Beide 5 ſuche beſchäftigen ſich mit der Entlaſſung des früne Prof. Mayr an der Handelshochſchule in Man 15 hei m. Damals ſchon wurde die Aktivlegitimation der gensee ten Verbände bezweifelt und auch in der Sitzung vom nerstag verneint. Der Ausſchuß kam übereinſtimmend 8 der Auffaſſung, daß dies nur dann ſtatthaft ſei, wenn ente en ausdrücklich oder mindeſtens ſtillſchweigend der Vertre ſ ſeine Zuſtimmung zu erkennen gab. Prof. Mayr ſelbſt hat nicht an den Landtag gewandt. des Die Behandlung eines Geſuches um Wiederaufnahme 15 Strafverfahrens eines Gefangenen in Bruchſal führte 215 Feſtſtellung des Ausſchuſſes, daß der Landtag nicht 1 timiert ſei, in ſchwebende oder abgeſchloſſene Verfabref einzugreifen, daß ihm lediglich die Möglichkeit gegenene auf Grund der geſetzlichen Vorſchriften zu prüfen, ob Wie 17 aufnahmegründe, die noch nicht Gegenſtand des gerichtlich 15 Verfahrens waren, erneut vorgetragen werden. Eine 85 ſung der Regierung an die Staatsanwaltſchaft könne du direkten Antrag bei Gericht ausgeſchaltet werden, denn ů die Rechtsfindung, ſondern die Ueberwachung der Nichttroes kung verfaſſungsmäßiger Rechte gehört zur Zuſtändigkeit Landtags. Die badͤiſche Weinmoſternte 1926 Nach den Berichten der Vertrauensmänner aus 293 Weln⸗ baugemeinden des Landes an das Statiſtiſche Landesamt deren ertragende Rebfläche nahezu neun Zehntel(88,2 v. et der geſamten ertragenden Rebfläche Badens umfaßt, berechgg ſich das Herbſtergebnis auf 293 560 Hektoliter oder— Hektoliter Wein vom Hektar Rebland.(Im Vorjahr das Herbſtergebnis 285 241 Hektoliter, in 1924 258 550 Hek 10 Die Durchſchnittserträge im einzelnen ſind a! 1⸗ im Jahr 1926 wieder recht verſchieden geweſen. Die vergtl nismäßig höchſten Erträge erzielten: Kaiſerſtuhl mit 35,7 8 er⸗ und Markgräflergegend mit 34,6 Hktl. vom Hektar. Mit 18 heblich geringeren Ziffern folgen: Untere Rheingegend Kraichgau und Neckargegend 20,9 Hektoliter, Breisgau hler Hektoliter, Seegegend 18,5 Hektoliter, Ortenau und Büg⸗ Gegend 12,8 Hektoliter, Bergſtraße 9,1 Hektoliter. Das 1585 liche Weinbaugebiet des oberen Rheintals(Amtsbezirk Welzen hut) und das nördliche der Main⸗ und Taubergegend melbe nur ganz geringe Erträge bezw. zum Teil völligen Fehlh twa Der Geſamtertrag der beiden Gegenden beziffert ſich auf e de. 380 Hektoliter von einem 465 Hektar umfaſſenden Mengeln ge⸗ Unter Zugrundelegung der von den Berichterſtattern 22 2 2 1 e⸗ machten Preisangaben für 100 Liter neuen Wein iſt der 22õ7 ſamtwert der Weinmoſternte Badens 90 Liter Millionen Mark berechnet worden, d. ſ. 77,4 M. für 100 2 25 8 65 Mo⸗ Wein überhaupt. Da die meiſten Preisangaben aus den mäß naten Oktober und November v. J. herrühren und demeer⸗ hauptſächlich für Wein unter der Kelter oder für u gorenen Wein zu gelten haben, ſind die Wertangaben als in⸗ zwiſchen überholt anzuſehen. rden Von dem Geſamtertrag(293 560 Hektoliter) wu 1 als 230 260 Hektoliter als Weißwein, 14710 Hektolite in Rotwein und 18 590 Hektoliter als gemiſchter 2 5 bezeichnet. Zur Groß⸗Hamburg⸗Frage Berlin, 4. März. Der preußiſche Grzeſinski begibt ſich zuſammen mit dem Landtag für die Groß⸗Hamburg⸗Frage in das Unterelbegebie über die Umgemeindungsfragen von Altona, Wandsbeck uſw. an Ort und Stelle zu unterrichten. te n kehr des Ausſchuſſes von der Erkundigungsreiſe dürfte vor Dienstag nächſter Woche erfolgen. Zaleski reiſt nach Genf aleſkt — Wien, 4. März. Der polniſche Außenminiſter dunds⸗ reiſt heute abend von Wien zur Tagung des Völker rats nach Genf und wird ſich laut„Neue Freie Preſſe Rin. den 15. März nach Paris begeben, von wo aus er 65 reiſe nach Warſchau über Berlin anzutreten beabſichtint. nminiſter Jeagsausſchuß t, um ſt Harburg, Die ſtul icht rank⸗ n, heitskeime ins Gewebe ein, ſiedeln ſich im Mandelgewehs, 5 — und am nächſten Morgen liegt der Menſch mit 3 5 ug die entzündung zu Bett. Hier wurde durch die Erkäl Fällen Diſpoſition zur Erkrankung erſt geſchaffen. In anderge ungs⸗ iſt die Diſpoſition durch eine Störung in den Ver eringe organen gegeben, durch eine Ueberanſtrengung, zu gführung. Schlaf und ähnliche Unregelmäßigkeiten in der Lebensfuchtige⸗ Wer ſich vor Krankheit bewahren will, für den iſt es 9 Zu⸗ ſich vor einer Krankheitsdiſpoſition zu hüten als vor hnt ein ſammentreffen mit Bazillen zu fliehen. So ausgedeh ilreiche Grippeepidemie auch ſein mag, immer werden ſich za ſi Perſonen finden, die nicht erkranken. Der Gedanke, un gar nicht mit Grippeerregern zuſammengekommen ſind, 1 jedem nicht geäußert werden. Denn in jeder Trambahn, it Krank⸗ bewohnten Raum müſſen ſie ja in Epedemiezeiten 7 nen nur heitserregern unbedingt zuſammentreffen. Es iſt bewahren, gelungen, ſich vor einer Diſpoſition zur Grippe zu bew, In den älteſten Berichten über Seuchen wird(ichun betont, wie notwendig eine geſunde, regelmäßige, hinderung ſchweifungen aller Art freie Lebensweiſe zur Verhſchon der Erkrankung ſei. Hier iſt aus der Erfahrung tion zur Schluß gezogen, daß ſich nur auf ſolche Art die Diſpoſt ugend Erkrankung vermeiden läßt. Ein Körper, der 1 75 Diſpoſi⸗ auf durch richtige Schulung, durch Abhärtung uſw. vbr tion zu Erkrankungen möglichſt herabgeſetzt hat; lltags keine dem Zuſammentreffen mit den Bazillen des A Angſt haben. n Auch wenn Bakterien in den Körper eingedrungerteidi⸗ ſtehen zahlreiche natürliche Schutzmaßregeln zu feinſte gung zur Verfügung. In den Luftwegen befinden 15 bleiben Härchen, an denen Verunreinigungen der Luft hänget wieber und die ſie durch feine Flimmerbewegungen 85 imbäuten hinausbefördern. Oder es wird raſch von den Sch 0 wieder Schleim bergeſtellt, der die Eindringlinge umpüllt u, Blut⸗ nach außen befördert. Im Blut ſelbſt machen die kterienglf körverchen die Bakterien unſchädlich, gegen die Ba ver. Das hilden ſich in ſteigendem Maße Gegengifte im 1 4585 leichte Gefühl leichter Unbehaglichkeit, raſch vorübergeben Kämyfen, Störungen ſind der Ausdruck von raſch entſchie de raniſiegreichen die ſich zwiſchen eingedrungenen Bakterien und den anuß alf Schutzmaßnahmen unſeres Körvers abſnielen. Wan eer B wiſſen, daß es Bakterien aibt, daß man ſich vor unn ſaich⸗elig rührung mit ihnen in Acht nehmen muß muß aber gleng erkennen, daß jede Bazillenfurcht unnötig und en ſind⸗ Handlungen zwecklos iſt, ſogar ſchaden kann, wenn ſie zu übertriebenen führt. 5 — + —5—Se. orr rr—rr rreee er eaer rereeee er e— + S „ nn —.— Prrrrrrrrrre r reeee eeeeeee reeeeeee Freitag, den 4. März 1927 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 106 Wirtſchaftliches · Soziales — U 2 22* 4 Für den endgültigen Fortfall der Gemeinde⸗ Getränkeſteuer * Neuſtadt a. H 2. März. Die Weinfachverbände ichteten unterm 23. Februar eine Entſchließung an den zleichstag, in der es u. a. heißt: Die Gemeindeverbände ver⸗ guchen immer wieder mit allem Nachdruck die Beihehaltung er gemeindlichen Getränkeſteuer auch über den 1. April 1927 maus durchzuſetzen. Dadurch wird Beunruhigung in die Kreiſe getragen, die davon betroffen werden. Abgeſehen von em Hotel⸗ und Gaſtwirtsgewerbe, das nachgewieſenermaßen urch direkte Steuern ſchon ſo ſtark überlaſtet iſt, daß eine zefährdung ſeiner Exiſtenz gefürchtet werden muß, wirkt e Gemeinde⸗Getränkeſteuer auch auf den heimiſchen zeinbau und Weinhandel in höchſt nachteiligem Maße. Die wirtſchaftliche Notlage im Weinbau und im auſäſſigen Wein⸗ nandel, der ſich mit dem Vertrieb deutſcher Weine befaßt, iſt loch nicht behoben, ſondern hat ſich noch verſchärft. Die Miß⸗ rnten der letzten zwei Jahre im deutſchen Weinbau und die nternationale Mißernte des letzten Jahres haben unverhält⸗ smäßig hohe Preisſteigerungen zur Folge gehabt, ſodaß der einhandel mit ganz beſcheidenem Nutzen, vielfach aber auch ne jeden Verdienſt die Weine hergeben muß, um ſich die ieder ſchwer errungenen Abſatzquellen zu erhalten. Die Ge⸗ meindegetränkeſteuer wirkt ſich bei den derzeitig hohen Preiſen Praſ anders und viel nachteiliger aus, als bei normalen en. Der Ausſchankpreis wird durch den Steuer⸗ einſſchlag ſo unverhältnismäßig ſtark erhöht, daß in Rückgang des Weinkonſums unbedingt die Folge ſein muß. as aber am nachteiligſten wirkt, iſt, daß beſonders in der ähe der Produktionsgebiete Private und Wirte unter Um⸗ gehung des Weinhandels direkt beim Produzenten knſen„um die Getränkeſteuer zu umgehen. Solche Schwarz⸗ Aufe ſind nur ſchwer zu unterbinden, ſchaden aber in hohem aune⸗ dem reellen Weinhandel und untergraben die Moral uch bei den Produzenten. Wir möchten noch darauf hinweiſen, zaß die Stimmung der linksrheiniſchen Bevölkerung, deren de, ſich zu einem ſehr großen Teil auf den Weinbau Weinhandel ſtützt, ohnedies ſehr zu wünſchen übrig läßt, die höchſten Reichs⸗ und Staatsſtellen, wie auch die Par⸗ zamente Erleichterungen verſprechen, ſtatt deſſen aber die ortdauer von Geſetzen mit ſo beläſtigenden Beſtimmungen, Gemeinde⸗Getränkeſteuer, in Erwägung ziehen. Der ihn L Weinbau iſt und war immer bereit, den rechtmäßig auf 1 entfallenden Teil an direkten und indirekten Steuern zu 15 den, Er hält es aber heute für ſeine Pflicht, die Reichs⸗ et Landesregierungen auf das Unhaltbare der gemeindlichen gendankeſteuer, auf die jeden einzelnen Betrieb ſchwer ſchädi⸗ 801 en und ſchikanös wirkenden Beſtimmungen und auf die gen der Beibehaltung der gemeindlichen Getränkeſteuern 5 u algemeinen aufmerkſam zu machen. Der pfälziſche Wein⸗ Weinhandel einſchließlich aller betroffenen Erwerbs⸗ beige lehnt deshalb mit aller Entſchiedenheit die Bei⸗ be altung der Gemeinde⸗Getränkeſteuer über arlt April 1927 hinaus ab und erwartet auch vom Reichs⸗ Fordenent und der Reichsregierung, daß ihren berechtigten erungen Rechnung getragen wird. Die Gebühren für die Neueichung ban Berlin, 3. März. Auf die Eingabe des Reichs ver⸗ wirndes des Deutſchen Handwerks an das Reichs⸗ un ſchaftsminiſterium wegen Aenderung der Maß⸗ ſteriuewichtsordnung hat das Reichswirtſchaftsmini⸗ der 5 am 23. Februax geantwortet, daß eine Herabſetzung macht ebühren für die Neueichung geprüft wird. Gleichzeitig der N der Miniſter darauf aufmerkſam, daß die Feſtſetzung geſch zacheichungsgebühren innerhalb der vom Reichsrat vor⸗ Ländeiebenen Höchſtbeträge Sache der Länder ſei. Von einigen folgtern ſei bereits eine Herabſetzung dieſer Gebühren er⸗ ei neJur Frage der gewünſchten Verlängerung der Nach⸗ gegen spflicht bemerkt der Miniſter, daß ſchwere Bedenken d 716 Verlängerung geltend gemacht werden. Den Län⸗ das Er. Gelegenheit zu einer Nachprüfung gegeben, doch liege Maße rgebnis der Nachprüfung noch von keinem Lande vor. Verwe ewichte und Wagen, die lediglich im inneren Betriebe Miniſtedung finden, unterliegen nach der Antwort des ſchrift ers ſchon jetzt nicht mehr der Eichpflicht. Die Vor⸗ öſſentlit der Maß⸗ und Gewichtsordnung gelten nur für den de eſben Verkehr. In Zweifelsfällen, wo eine Trennung der des seichvflichtigen Verkehr, dienenden Wagen uſw. von denen auf dineren Betriebes ſchwer möglich iſt, muß mit Rückſicht treffend Zweck der Eichung gefordert werden, daß die be⸗ werden en Maßwerkzeuge geeicht ſind und auch nachgeeicht N988 Städͤtiſche Nachrichten Das neunte Volksſchuljahr Die darniederliegende Induſtrie, das hart um ſein Daſein kämpfende Handwerk, der ſtark verminderte Beamtenkörper — ſie alle ſind wenig aufnahmefähig für die große Zahl un⸗ ſerer Entlaßkinder, unſerer„ſchulreifen“ Jugend aus Volks⸗ und höheren Schulen. Schon dieſer dem Berufsleben noch fremd gegenüberſtehende, ihm doch ſo notwendige hoſſuungs⸗ freudige Nachwuchs lernt die härteſte Not unſerer ſicherlich nicht verweichlichenden Zeit kennen: arbeiten zu können und zu wollen und doch müßig gehen zu müſſen. Ueber die äußerſt verderblichen Folgen dieſer verhängnis⸗ vollen Zeitverhältniſſe, über ihre Charakter und Sittlichkeit langſam, aber um ſo wirkungsvoller zerſtörende Wirkung, 1 auf unſere Jugend, herrſcht in ernſten Kreiſen völlige Einigkeit. Man ſucht nach Abhilfe, richtet Kurſe für jugendliche Arbeitsloſe ein u. dergl. Eine dieſer Hilfsmaß⸗ nahmen iſt die Angliederung eines neunten Schuljahres für Volksſchulentlaſſene. Es iſt wahr: die Geldnot unſerer Zeit, beſonders unſerer Großſtädte, zwingt dazu, auch bei der Volksſchule nach Einſparungsmög⸗ lichkeiten zu ſuchen. Darüber ſind ſich, wie eine kürzlich bei ſämtlichen hieſigen Parteivorſtänden erfolgte Umfrage ergab, alle Mannheimer Einwohnervertreter klar, daß eine Beein⸗ trächtigung des Volksſchubunterrichts nicht erfolgen darf. Deshalb dürfte auch hier der Vorſchlag, wie an anderen Orten ein neuntes Volksſchuljahr— zunächſt wohl ver⸗ ſuchsweiſe— einzuführen, bei unſerer Bürgerſchaft und deren Vertreter Anklang finden, zumal es nur gilt, vorhandene Einrichtungen auszubauen, gegebene Möglichkeiten beſſer aus⸗ zunützen. Schon heute iſt es jedem Volksſchulkinde leicht gemacht, nach Beendigung der geſetzlichen Schulpflicht, der durch einen achtjährigen Schulbeſuch bei zurückgelegtem vier⸗ zehnten Lebensjahr genügt iſt, freiwillig ein weiteres Jahr die Volksſchule zu beſuchen, wobei ihm dieſelben Ver⸗ günſtigungen(Lernmittelfreiheit, koſtenloſe Teilnahme an den Wohlfahrtseinrichtungen) wie dem noch ſchulpflichtigen Kinde zuſtehen. Bis jetzt wird freilich von dieſer Möglichkeit, viel⸗ leicht aus Unkenntnis, vielleicht wegen des unſerer Jugend von jehr innewohnenden Freiheitsdranges, dem Vernehmen nach kein allzu ſtarker Gebrauch gemacht.(Eine Bekanntgabe der genauen Zahl unſerer hieſigen„freiwilligen Volks⸗ ſchulkinder“ würde ſicherlich weitere Kreiſe intereſſieren.) Meiſt denken jedoch die Eltern ganz anders. Sie kennen die Arbeitsnot unſerer Zeit meiſt aus eigener, bitterer Erfahrung und wiſſen, daß es für ihr Kind, vor allem den Knaben (das Mädchen kann den Tag mit Hausarbeit ausfüllen) recht vorteilhaft iſt, wenn es in der kritiſchen Zeit nach der Volksſchulentlaſſung, der Zeit der„Flegeljahre“, des Ueber⸗ gangs„vom Kinde zum Jüngling“, der beginnenden Ge⸗ ſchlechtsreife von der Straße wegkommt; denn den Eltern es ſelten möglich, eine genügende Aufſicht über den Umgang ihres„halbreifen“ Jungen zu führen, der gerade in einer Großſtadt bei allzuviel freier Zeit zu leicht verderbliche Kameradſchaft findet, die ein unerfahrenes Kind ſehr ſchnell auf Abwege bringen können, und bekanntlich iſt beſonders auf ſittlichem Gebiete(dieſes in weiteſtem Sinne gedeutet) in den Entwicklungsjahren„vorbeugen leichter als(ſpäter) hei⸗ len.“ Ein Fehltritt in der Jugend iſt zwar nur ein„verfehl⸗ ter Tritt“; aber gar manchen hat er ſchon dauernd auf Irr⸗ wege, gar zum Verbrechen geführt. Alſo: Die einſichtigen Eltern werden leicht für ein neun⸗ tes Volksſchuljahr zu gewinnen ſein, wenn es ihnen nicht ge⸗ lang, eine paſſende Lehrſtelle für ihren Jungen zu erhalten. Beſonders in den Förder klaſſen, die, weil ſie nur Repe⸗ tenten aufnehmen, mit dem ſiebten Schuljahr ſchließen, dürfte bei einiger Werbetätigkeit, die durchaus nicht„aufdringlich“ zu werden braucht, eine größere Anzahl Schulfreiwilliger für die achte(Haupt⸗) Klaſſe zu erhalten ſein. Die Hauptklaſſen⸗ ſchülerlinnen) könnten in beſonderen„Freiwilligen⸗ klaſſen“ mit eigenem Stoffplan zuſammengenommen wer⸗ den, wobei, mehr als dies in der letzten Volksſchulklaſſe nor⸗ malerweiſe möglich iſt, das künftige Berufsleben berückſichtigt werden könnte letwa als Geſamtunter⸗ richt mit der induſtriellen— die agrare kommt in einer Großſtadt heute wohl kaum in Frage— Standortslehre als Mittelpunkt, die in ihrem hiſtoriſchen Teil die Entſtehung und Entwicklung aller Berufe umfaßt). Auch die Unter⸗ richtsweiſe könnte freier geſtaltet werden, wobei— wie in manchen preußiſchen höheren Schulen— Arbeits⸗ gemeinſchaften für einzelne Hauptfächer gebildet würden. Da hier die Zwangsmittel der Schule nur als aller⸗ letzte„techniſche Nothilfe“ angewendet werden dürften, wenn nicht die Kurve des freiwilligen Volksſchulbeſuches ſchon im nächſten Jahre ſteil abfallen ſoll, ſo müßte wohl eine mehr⸗ wöchige Probezeit feſtgeſetzt werden und auch darnach die Möglichkeit der„Ausweiſung“ als Damoklesſchwert beſtehen bleiben. Dem Turnen und Sport könnte im Stundenplan ein breiterer Raum als in den anderen„Schulzwangklaſſen“ gewährt werden. Die Sicherung des Schulbeſuches in dieſem Freiwilligenjahr könnte, da m. E. geſetzlich bis jetzt in Baden nicht feſtgelegt, durch eine ſchriftliche Vereinbarung mit den Eltern, die, wie erwähnt, meiſt die eigentliche Trieb⸗ feder für dieſe Fortſetzung des Schulbeſuches bilden, erfolgen. Betriebsbeſichtigungen, Schulkino und Radio könnten in wei⸗ tem Maße zur Belebung der Arbeitsſchulgeſpräche heran⸗ gezogen, der Handfertigkeitsunterricht für alle(bei Wegfall des Materialbeitrags) gemacht werden. Mehr⸗ tägige Wanderungen mit Bahnfreifahrten dürften natürlich kaum fehlen. Jedoch: die Ausgeſtaltung im einzelnen ergibt ſich — faſt möchte man ſagen: zwangsläufig, wenn nur einmal der Anfang gemacht iſt. Ein Verſuch wäre ſicherlich nicht allzu koſtſpielig, wenn man etwa einen berufsbegeiſterten, ſportgeübten Junglehrer hierfür einſtellen würde, der mit der Jugend jung ſein darf, ohne allzuviel durch ins Einzelne gehende Vorſchriften eingeengt zu werden. Wie eingangs be⸗ tont, handelt es ſich hier durchaus nicht um völliges Neuland, ſonder nur um Erprobung einer anderweitig bereits durch⸗ geführten Erweiterung des Volksſchulunterrichts, wodurch in erſter Linie ſittliche, nicht Bildungsziele erreicht werden ſollen.„Vun de Gaßeweg“, bezeichnen wir Mannheimer kurz, aber recht bezeichnend dieſen Endpunkt. Der moderne Erzieher würde ihn als die„Ausſchaltung des Straßenmilieus der Großſtadt“ charakteriſieren, dieſes gefährlichſten Miterziehers auch für unſere noch volksſchulpflichtige Stadt⸗ jugend. Daß auch hier die Parteipolitik in jeder Form auszuſchalten wäre, verſteht ſich wohl von ſelbſt, wenn dies auch in der Praxis mit größeren Schwierigkeiten als in den ſonſtigen Volksſchulklaſſen verbunden ſein dürfte; denn das Bewußtſein der Freiwilligkeit erhöht in dieſem Alter erfah⸗ rungsgemäß ſehr ſtark das lebhaft erwachende Ich⸗Gefühl, das ſich mit allen Mitteln auswirken will. Vielleicht führt dieſer Verſuch dann zu einer Verbreiterung der Grundlagen, zu einem geſetzlichen Zwang für den Beſuch des neunten Volksſchuljahres, wenn eine Arbeitsſtelle nicht beſchafft wer⸗ den kann.—a— * * In den Landesgeſundheitsrat wurde von Mannheim Direktor Dr. Harms berufen. * Schwerer Unfall eines Motorradfahrers. Geſtern abend rannte ein Elektromonteur von Mannheim mit ſeinem Mo⸗ torrad gegen die geſchloſſenen Schranken beim Bahnwart⸗ poſten 160 in der Ländeſtraße am unteren Rheinvorland in Ludwigshafen und zog ſich dabei derartige Verletzungen am Kopf zu, daß ſeine Aufnahme im Krankenhaus erforderlich war. — R Das Wetter im Schwarzwald hat auch in der laufenden Woche ſeinen durchweg unbeſtän⸗ digen Charakter beibehalten. Die Tage ſtehen nach wie vor noch im Zeichen des Einfluſſes der Warmluftſtröme, die aus dem Südweſten herangeführt worden ſind. Dieſe haben in Verbindung mit den vielfach ſcharfen Niederſchlägen die Schneeſchmelze nicht allein fortgeſetzt, ſondern auch auf Gebiete ausgedehnt, die bisher noch weniger davon berührt waren, ſo⸗ daß ſich im Geſamtbild der Schneedecke erhebliche Verſchiebun⸗ gen ergeben haben. Im allgemeinen wird ein Skilauf nur noch in Lagen über 800 Meter einigermaßen lückenlos ſich durch⸗ führen laſſen, während darunter meiſt nur die Schattenlagen noch Schnee aufweiſen. Die waſchende Wirkung des Regens hat ſich ſtark bemerkbar gemacht. Die Lagen unter 700 Meter können als ſchneefrei bis auf Reſte bezeichnet werden. Auch im Hochſchwarzwald ſind die Schneemengen erheblich abgängig geworden, ſodaß die Metermächtigkeit wohl durch⸗ ſchnittlich als Maximalgrenze angeſehen werden kann. Die Beſchaffenheit des Schnees war, von den höchſten Lagen, die noch einige leichte Nachtfröſte aufweiſen konnten, nicht eben günſtig, da die Feſtigkeit der unteren Schichten durch den Re⸗ gen gelitten und die Bildung von faulem Schnee, der ſchlecht trägt, begünſtigt hatten. Die Niederſchläge haben im allgemei⸗ nen nachgelaſſen und die Temperaturen ſind etwas zurück⸗ gegangen, ſodaß bis auf 900 Meter herunter wieder Schnee⸗ fall zu verzeichnen war. Bis auf 700 Meter kam es zu Grau⸗ pelſchneefällen. Der Wettercharakter iſt wolkig mit zeitweiſen Niederſchlägen und Winden aus Weſten, die noch Nordweſt zu drehen ſcheinen. Damit könnte etwas Abkühlung und wieder Feſtigung der Schneedecke verbunden ſein. Im ganzen wird für den Hochſchwarzwald für das Wochenende mit einer Ski⸗ bahn mittlerer Güte zu rechnen ſein. 0 8 * Keine Verlegung der Sommerferien in Baden. In dieſem Jahre beginnen die Pfingſtferien am 4. Juni. Der erſte Ferientag der Sommerferien iſt der 31. Juli, der letzte Ferientag der 10. September. Die Erhebungen haben über⸗ wiegende Bedenken gegen eine andere Feſtlegung der Som⸗ merferien als bisher gegeben. gefeſſelte Strom Von Hermann Stegemaun 7 die eier Vollkörbe ſind's ſchon, Fräulein Engelhardt,“ ſagte verkan„Wenn er heute abend noch auf die Bahn kommt, aufs 121 ihn der Hotz morgen früh auf dem Baſler Markt bis metzte Blättle“. Anten 0 bückte ſich tiefer über das Meſſer. Wie ſie ſo auf den Rechte lag, die linte Hand auf die Erde geſtemmt, mit der weiß die feinen gelbgrünen Pflänzchen in Büſcheln von den Urzelſtielen ſchneidend, war es ihr, als hätte ſie E erſte große und erſchütternde Exlebnis gehabt. Das reignis, das ihr ganz allein gehörte. Die re war ſchon ſehr lange tot, und damals wußte ſie noch Ur bewocht, was Leben und Sterben iſt. Und plötzlich wurde ken, zur Her daß ſie in ſieben Jahren zur Gefährtin, zur Freun⸗ eine 3 zpelfrein und Hüterin ihres Vaters geworden war und 7 5 gehabt hatte, in ihrem Herzen zu blättern. letiebt toſſie Ingold geliebt? Ja, vielleicht hatte ſie ihn nur leben“ wie junge Mädchen im erſten Anſturm der Zärtlichkeit Meſſer ſchnz gewiß hatte ſie ihn ſo geliebt. Und heute? Das dus dem mitt rauh. ſie riß die Bläktchen mit den Würzelchen iß ſie da Boden. Oo ſie auf ihn gewartet hatte! Büſchelweiſe „Feh Salat aus der Erde. tr. Sie 1 Ihnen etwas, Fräulein?“ fragte eine der Frauen. ropfen ſchüttelte den Kopf. Das Meſſer war rot, ein Bluts⸗ Laninrang aus ihrem Finger. „Jetzt un erhob ſie ſich. „Spin haben Sie ſich gar noch geſchnitten!“ „Spinnweb ſtillt das Blut“, ſagte eine andere⸗ zuweb? Ausbluten laſſen iſt geſcheiter“, antwortete Note ng ins Haus. 8 Da überboflein zeichneten ihren Weg. wahre waderkam ſie auf einmal ein wilder Trotz. Sieben ar ein zoten! Sie lachte, es klang wie Schluchzen, aber es eindeſie nieniges Schluchzen. Sie fühlte ſich gedemütigt, als ein eſchöußt mehr ein Menſch, der aus ſich lebt, ſondern nur waem andol, das ſich nach Erlöſung, nach Vereinigung mit artete nicht n 1 5 Er brauchte nicht wiederzukommen, ſie anns„uf ihn! nachn Poſk⸗Ingold kam nicht wieder. Er ſaß im Gaſthof„Zut 0 arbeitete. Sein ganzer Gefühlsaufruhr war Toben zu einem unbezähmbaren Arbeitseifer ge⸗ worden. Er plante und rechnete. Es zuckte ihm in den Fäuſten, das Unterſte zu oberſt zu kehren. Hier wo niemand auf ihn gewartet hatte außer ſeiner Mutter! Der Gedanke, die ungebundenen Waſſerkräfte des Rheins in den Dienſt der Induſtrie zu zwingen und neues Leben aus dieſer ſchlummernden Welt zu wecken, bekam eine dämoniſche Macht über ihn. Er vergaß Eſſen und Schlafen. Er fuhr nach Waldshut und Schaffhauſen, machte Erhebungen über die Be⸗ ſiedelung der Umgegend, nahm ein Verzeichnis der induſtriel⸗ len Anlagen auf, ſuchte eine oberflächliche Schätzung der Ab⸗ ſatzmöglichkeiten für die zu erzeugende Kraft zu gewinnen und warf den techniſchen Plan in rohen Umriſſen aufs Papier. Neuntauſendſechshundert Dollars hatte er ſich im Laufe der Jahre am Gehalt und an Prämien erſpart. Die ſetzte er bis auf den letzten Pfennig an ſein Werk. An einem Sonntagmorgen ging er, den Vater aufzuſuchen und ihm von ſeinem Plan zu erzählen. Es hatte zwei Tage geregnet. Der Rhein glänzte topasgelb in der hellen Sonne Der Fiſchmeiſter ſaß in Hemdärmeln über ſeinen Abrech⸗ nungen, der Salmenfang war mager, nur wenige Fiſche ſtan⸗ den unter den Schnellen und wagten den Sprung durch den Lauffen. Sorgenvoll malte Chriſtian Ingold ſeine Zahlen in das Hauptbuch der Fiſchereigenoſſenſchaft. „Habt ihr geſtern keinen beſſeren Fang gehabt, Vater?“ fragte der Ingenieur. „Neun Kilo, und kein handfeſter Fiſch darunter. Wenn der warme Regen jetzt die Lachſe nicht heraufzieht, können wir die Netze an die Sonne hängen.“ Der Fiſcher klappte das Buch zu und legte es in die eiſerne Truhe, wo er die Schriften und das Geld der Genoſſenſchaft verwahrte. 5 „Es kann ſo nicht weiter gehen, Vater. Ich hab' in den paar Wochen genug geſehen, um zu erkennen, daß hier die Welt ſtillſteht. Und dabei braucht es nur einen Ruck, nur einen rechten Willen, und alles wird wieder lebendig!“ Langſam richtete Chriſtian Ingold ſich auf. Mißtrauiſch, mit tiefgefalteten Brauen blickte er auf ſeinen Sohn. „Das verſteh' ich nicht. Die Welt iſt, wie ſie iſt. Der Fiſch bleibt Jahre aus und kommt auf einmal in Schwärmen. Am rechten Willen hat's uns nie gefehlt.“ „Das weiß ich und ſo mein' ich es auch nicht. Aber ihr, du und die Mutter, ihr ſeid grau geworden in dieſem kargen dumpfen Leben, und Rheinau iſt, gerade wie ihr, langſam ins Schwinden gekommen. Es lebt hier ja niemand recht, Vater! Draußen dqmpft die Welt von neuen Ideen und Schweiß und Arbeit. Ich komme aus einem Land, wo ſie in fünfzig Jahren die Wildnis, die der Expreßzug in drei Tagen nicht durchraſt, in Oelfelder und Getreideländereien verwandelt und Rieſen⸗ ſtädte aus dem Boden geſtampft haben. Und auf der Heimfahrt, da hab' ich den Rhein wieder geſehen, rauchend von Schlepp⸗ dampfern, Aachen, Düſſeldorf, Köln, Mainz, Mannheim ſind groß geworden und ich hab' eine ungeheure Kraft geſpürt, die überall neue Werte ſchafft, aber ihr, ihr wendet ein Aeckerlein, das ſeit hundert Jahren daliegt, zum hundertſten Male um, ſchlagt ein paar Tannen, fangt den Lachs, der kaum noch den Beg zu euch herauffindet, und lebt euch langſam zum Tod. Dreitauſendeinhundert Seelen hat Rheinau gehabt, als ich fortging, heute ſind es zweitauſendachthundertundneunzig.“ Er hatte ſich in Hitze geſprochen, aber ſein Geſicht blieb klar und leuchtete von Energie. Der Alte ſtrich langſam die Hemdärmel glatt und fuhr in den Rock. Eine Ader an ſeiner Schläfe war zackig angelaufen. „Ich bin ſeit dem Krieg nicht mehr in die Welt hinaus⸗ gekommen, aber das weiß ich, daß jeder zu ſeiner Sach' ſtehen muß. Meine Sach' liegt in dem Kaſten da und hängt draußen an der Ankerkette, dazu ſteh' ich. Und von den drei Buben, die ich in die Welt geſetzt habe, ſagt mir keiner, daß wir's daran haben fehlen laſſen. Keiner, auch der Hanns nicht, der das erſte Recht hat. Mein's iſt älter!“ „Allen Reſpekt, Vater, ich will dir keine Lehren geben. Aber das ſiehſt du ſo gut ein wie ich, daß hier die Welt und das Leben ſtill ſtehen, und Stillſtand iſt Rückſchritt und Ab⸗ ſterben.“ „Und du biſt von Amerika heimgekommen, um uns zu zeigen, wie die Welt vorwärts geht? Gut, Hanns! Ich habe geleſen, daß ſie in Kanada Lachſe fiſchen, die ſo groß ſind wie die Welſe, die früher im Bodenſee gelebt haben. Bring' mir die, bring' uns nur die Holländer wieder, die den Weg nicht mehr finden, weil der Rhein von tauſend Schaufeln und Schrauben aufgewühlt und von den Fabriken vergiftet wird, und du ſollſt der Nothelfer von Rheinau ſein.“ „Ich weiß Beſſeres, Vater.“ „So ſag', was du Beſſeres weißt als das Beſte, das ich alter Netzſchwenker mir denken kann.“ „Ein Kraftwerk in der Au, das vierzigtauſend Pferde⸗ kräfte aus dem Rhein zieht und den elektriſchen Strom über das ganze Land ſchickt! Dann ſtampfen auch wir Induſtrien aus dem Boden, dann ſingen unſere Sägemühlen, ob der Bach voll oder leer läuft, dann werden unſere Stuben hell, dann werden ſie in Rheinau wieder leben lernen!“ (Fortſetzung folgt.) 5 4. Seite. Nr. 106 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Freitag, den 4. März 1927 Veranſtaltungen Ein Elternabend der Jungmädchengruppe des Odenwaldklubs, Ortsgruppe Mannheim⸗Ludwigshafen, fand am Sonntag in der Loge„Carl zur Eintracht“ ſtatt. Eigentlich war es ein Nachmittag, denn die Veranſtaltung dauerte von—7 Uhr und war, was vorneweg geſagt ſei, ein in allen Teilen wohl⸗ gelungenes kleines Feſt, bei dem alle Darbietungen von den Jungmädchen ſelbſt beſtritten wurden. Das reichhaltige Pro⸗ gramm wickelte ſich flotkt und ungezwungen ab. Es beſtand aus Muſikvorträgen, Chorgeſängen, Volkstänzen und Reigen ſowie Gedichten, humoriſtiſchen und dramatiſchen Szenen uſw. In allem zeigte ſich eine ernſte Schulung und Hingabe an die Sache. In ſeiner Anſprache erläuterte der vorbildliche Führer dieſer Jungmädchengruppe, Herr Emil Tremmel, Oberlehrer a.., Zweck und Aufgabe der unter den Fittichen des Odenwaldklubs vereinigten Jugend⸗Wandergruppen. Und das iſt: die Jugend zu körperlich und geiſtig geſunden und zu ſittlich ſtarken Menſchen heranziehen zu helfen. Dienſt an der Jugend iſt Dienſt am Volk, iſt Dienſt am Vaterland. Die Jugendfrage iſt allemal eine Führerfrage. Findet ſich der geeignete Führer, dann braucht einem um die Jugend nicht bange zu ſein. Die jungen Menſchen verſtehen, ſich in ſie hineindenken und ihren Bedürfniſſen gerecht werden können, iſt wohl das nächſte, was dem Führer eigen ſein muß. Bei allen Wanderungen und wöchentlichen Zuſammenkünften der Gruppe iſt die geiſtige Nahrung nicht zu knapp bemeſſen. Im⸗ mer bietet ſich eine Gelegenheit, die zu geſchichtlichen, natur geſchichtlichen, literariſchen uſw. Erörterungen und Beleh⸗ rungen Veranlaſſung gibt. Und wenn dann noch geſagt wird, daß die Frau und Tochter des Führers ſowie einige nicht weniger geeignete Odenwaldklubs⸗Damen ſich in die Betreu ung der Jungmädchenſchar teilen, dann verſteht man, daß die Eltern ihre heranwachſenden Töchter gern in ſolche Obhut geben. Der Vorſitzende des Geſamt⸗Jung⸗Odenwaldklubs, Herr Ries⸗Darmſtadt, der auch die Verleihung der Ehren⸗ zeichen an die fleißigſten Wanderinnen und die drei Vertreter der männlichen Gruppe vornahm, ſprach in warmen Worten in ähnlichem Sinne, desgleichen der zweite Vorſitzende der hieſigen Ortsgruppe des..., Herr P. Teikner, der noch ein ſchönes Erlebnis aus ſeiner Jugendzeit erzählte, und Herr Friedrich Schäfer, der in ſehr ſchönen, zu Herzen gehenden Worten als Jugend⸗Bezirksleiter den Dank an den Führer, di! Begleitdamen und an die Jungmädchen für die ſchönen Darbietungen mit einem Appell zur Treue zum Aus⸗ druck brachte. Daß faſt der ganze Verwaltungsrat der hie⸗ ſigen Ortsgruppe des O..., ſowie eine erhebliche Anzahl Mitglieder mit ihren Damen an der Veranſtaltung teilnah⸗ men, beweiſt das Intereſſe, das man an der Jungmädchen⸗ gruppe nimmt, und das auch darin zum Ausdruck kommt, daß ſie in jeder Weiſe gefördert und unterſtützt wird. Möge ſie ſich in der bisherigen Weiſe weiter entwickeln, zur Freude aller, die mit ihr in Berührung kommen. F. F. Kommunale Ehronik Städtetag und Wohnungsbaufinanzierung Der Vorſtand des Deutſchen Städtetages hat in ſeiner letzten Sitzung nachſtehenden Beſchluß gefaßt: „1. der Vorſtand des Deutſchen Städtetages weiſt erneut darauf hin, daß dieä endgültige Beſeitigung der Wohnungsnot von ſozialen, wirtſchaftlichen und poli⸗ tiſchen Geſichtspunkten aus heute mehr denn je das drin⸗ gendſte innere Zentralproblem iſt. Es gilt, den Neubau von jährlich 250—275 000 Klein⸗ und Kleinſtwohnungen in er⸗ ſchwinglicher Preislage zu ermöglichen, nur ſo iſt es möglich, die Wohnungsnot in längſtens 5 Jahren zu be⸗ ſeitigen. Und darum geht es! 2. Die Senkung der Baukoſten für Neuwoh⸗ nungen unter den allgemeinen Lebenshaltungsindex iſt von allergrößter volkswirtſchaftlicher und ſozialer Bedeutung, weil die Mieten der Altwohnungen ſich allmählig auf den Preis der Neuwohnungsmieten einſtellen müſſen. Die Her⸗ aufſetzung der Altmieten darf, bis der Beharrungszuſtand bei den Neubaukoſten und Neubaumieten erreicht iſt, nur mit größter Vorſicht erfolgen. Alle Maßnahmen, die zur Sen⸗ kung der Baukoſten führen, müſſen daher im Zuſammen⸗ wirken von Reich, Ländern, Gemeinden und Privpatwirtſchaft getroffen werden. 3. Das wichtigſte Problem bleibt die Finanzierung. Die Fortführung des Wohnungsbaues iſt geradezu aufs ſchwerſte gefährdet, wenn man ſich bei den maßgebenden Stellen jetzt anſcheinend wieder mit einer nur von Jahr zu private Kapitalmarkt in abſehbarer Zeit die für den Woh⸗ nungsbau erforderlichen Mittel nicht in ausreichendem Um⸗ fange und zu entſprechenden Bedingungen zur Verfügung ſtellen kann, ſo müſſen öffentliche Mittel auf lange Sicht be⸗ reitgeſtellt werden, Dieſe können nur aus der Hauszinsſteuer genommen werden, die eine ſozial gerechte und ſtaats⸗ politiſch notwendige Maßnahme darſtellt. Es iſt unbedingt zu fordern, daß jetzt endlich Ernſt ge⸗ macht wird mit einer endgültigen Regelung der Haus⸗ zinsſteuer, zumal auch der gegenwärtige Zuſtand für den Grundͤſtücksverkehr und den Realkredit höchſt unbefriedigend iſt, da er eine feſte Grundſtückspreisbildung verhindert. Als ein geeigneter Weg ſowohl vom Standpunkt der Geſamtheit, als auch des Einzelnen erſcheinen die vom Deutſchen Städte⸗ tag bereits im vorigen Jahre gemachten Vorſchläge, die im weſentlichen darauf abzjelen, eine individuelle Belaſtung der einzelnen Grundſtücke in Form einer öffentlichen ablösbaren,? ſonſt in 25 Jahren zu tilgenden Rente durchzuführen. Der Städtetag richtet an Reichsregierung und Reichstag den drin⸗ genden Appell, das Problem der endgültigen Regelung der Hauszinsſteuer, ſo ſchwierig es auch ſein mag, nunmehr end⸗ gültig anzugreifen.“ Kl. Aus ber Pfalz Die Forderungen der Chemiearbeiter Lubwigshafen, 3. März. Im Vereinshaus der J. G. Farbeninduſtrie fand heute nachmittag eine Belegſchafts⸗ verſammlung der Arbeiter der Badiſchen Anilin⸗ und Sodafabrik Ludwigshafen und Oppau ſtatt, die zur Lohnbewe⸗ gung in der J. G. Farbeninduſtrie.⸗G. Stellung nahmen. Nach zweiſtündiger Dauer wurde eine aus zwei vorliegenden Entſchließungen kombinierte Entſcheidung angenommen, in der die Verſammlung erklärt, daß bei Nichtbewilligung der fünf⸗ zehnprozentigen Lohnerhöhung der ſchärfſte Kampf durch⸗ geführt wird. Das Berliner Zentraltarifamt wird ſich am 9. März mit den Lohnverhandlungen für das badiſch⸗pfälziſche Gebiet beſchäftigen. der bieſigen„Arbeiter⸗Zeitung“, hatte ſich vor dem Ein richter, Gerichtsaſſeſſor Dr. Stallmann, wegen Veröffe lichung eines politiſchen Gedichtes über Külz zu verant Das Spottgedicht, dem aber auch jede geiſtreiche un ſtändige Satire fehlte, wandte ſich an die niederſten In der Leſer. des Gedichtes iſt, Schoͤffengericht Mannheim Das neue„Schmutzgeſetz“ in Auwendung Georg Nikolaus Müller aus Krappitz, Redakteun g nt⸗ worten. d an⸗ ſtinkte Der Angeklagte weiß nicht, wer der Verfaſſer er würde den Namen aber auch nie, nennen. Das Gericht berief ſich auf das neue„Schmutzgeſetz ⸗ das dann auch zum erſten Male hier in Mannheim mit de Verurteilung des Angeklagten zu einer Geldſtrafe 5 30 Mark zur Anwendung kam. Aus Not zum Dieb 4 Der Kaufmann Emil Tennigkeit aus Ragnit haus als Vertrauensmann der„Volksfürſorge“ Verſicherungs⸗ ür G. Verſicherungsbeiträge von 590 Mark einkaſſtert und ſich behalten. Er iſt geſtändig und entſchuldigte ſeine 15 gehen mit einem knappen Gehalt von 180 Mark, mit eef, er auch ſeine kranken Eltern unterſtützen mußte. Der richter, Dr. Stallmann, berückſichtigte bei der 995 ausmeſſung die ſoziale Notlage des Angeklagten, der vor richt einen ſehr günſtigen Eindruck machte und erkannte a eine Gefängnisſtrafe von zwei Monaten. 5 Die Witwe eines früheren Schutzmannes, Margarethe 25 aus Ladenburg, die auf ſchiefe Wege geriet, erhielt, weil vorbeſtraft, fünf Monate Gefängnis. 9 Das Unglück in der Haſenpfuhlgaſſe in Speyer— Eine auffallend geringe Strafe Vor dem franzöſiſchen Kriegsgericht Landau ſtand zur 3. März das Unglück in der Haſenpfuhlgaſſe in Spe ahrige Verhandlung, wo am 18. Nov. vorigen Jahres das 2Clafne Töchterchen Thereſe des Schiffers Adam Hauck von ei 1. d am * franzöſiſchen Laſtkraftwagen zu Todegedrückt worden ußeß Ludwigshafen a. Rh., 4. März. Geſtern vormittag wurde in dem Treppenhauſe eines Anweſens in der von der Tann⸗ ſtraße die Leiche einer 55 Jahre alten Witwe von Eden⸗ koben, die ſich in letzter Zeit hier aufhielt, gefunden. Nach den Erhebungen iſt ſie an Alkoholvergiftung geſtorben. Gerichtszeitung Großes Schöffengericht Mannheim Ein Straßenräuber vor Gericht Aus der Haft vorgeführt wurde der am 25. Juli 1904 in Sandhofen geborene Arbeiter Jakob Jöck. Er hatte, obwohl er in Beſchäftigung ſtand, einigen Familien in Sandhofen Geldbeträge von—80 Mark entwendet, das Geld aber teil⸗ weiſe wieder zurückerſtattet. Schlimmer aber war, daß er in der Nacht vom 22. auf den 23. Januar auf der Landſtraße zwiſchen Sandhofen und Scharhof den ihm entgegenkommen⸗ den Radfahrer Größle vom Rade ſtieß, ihn verfolgte, zu Boden warf, mißhandelte, mit Totſchießen bedrohte und ſchließlich noch deſſen Geldbörſe mit 23 Mark geſtohlen hat. Als der Ueberfallene ſich erholt hatte, verfolgte er den Straßenräuber, wobei es nochmals zu einer Schlägerei kam. Jöck verſteckte das Geld im Nachttiſch ſeines Zimmers, wäh⸗ rend er den Geldbeutel in die Jauchegrube warf. Dann legte ſich Jöck ſchlafen, wurde aber bald darauf durch Polizei⸗ beamte etwas unſauft aus dem Schlummer geweckt und mit⸗ genommen. Um ſeinen Erpreſſungen größeren Nachdruck zu verleihen, dͤrohte Jöck, den Größle mit einem kleinen Terzerol zu erſchießen, obwohl die Waffe nicht geladen war. Bezeichnend für den leichtſinnigen Umgang mit Waffen iſt auch die Tat⸗ ſache, daß Jöck das Terzerol in einer Wirtſchaft in Sandhofen einem Kameraden an die Stirn gehalten und abgebrückt hat. Der Pſychiater Dr. Götzmann hält den Angeklagten für voll verantwortlich, obwohl es ſich um die abwegig ſeeliſche Natur eines zu impulſiven Handlungen neigenden Menſchen handelt. Erſter Staatsanwalt Dr. Luppold ſprach ſich für eine Gefängnisſtrafe von 2 Jahren aus. Das Gericht(Vor⸗ ſitzender Amtsgerichtsrat Schmitt) erkannte auf eine Ge⸗ fängnisſtrafe von 1 Jahr 1 Monat, wobei ein Monat der Unterſuchungshaft abgerechnet wird. Das Gericht berück⸗ ſichtigte dabei, daß die Schulzeit und die Erziehung des An⸗ geklagten in die Kriegszeit fiel, daß namentlich der Alko⸗ holgenuß den Zöck hemmungslos gemacht hat, und daß er die Tat, deren Folgen er gar nicht einzuſehen vermochte, un⸗ Jahr laufenden Zwiſchenregelung behelfen will. Da der überlegt ausgeführt hat. kochend- aàusgiebig Haferflocken Merkmale: Angenehmer feiner Geschmack— schnell frei von Hülsen nur in Paketen mit dem roten Streifen: Leicht quellend, milchig-süß, Vitamine- Anmerkung: Unsere Vorfahren haben sich Jahrhunderfe lang von Haferspeisen ernährt. Die jetzige Generalfion muß sich auch wieder mehr an diese gesunde und kraffspen- dende Nahrung gewöhnen. Vermiscntes NN 5N 0 Komplette Speisezimmer in reicher, ſolid. und ganz einf. Ausführ. von 550.— RMk. an H. Schwalbach Sö. 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Adreſſe zu er⸗ 7165 1 fragen in der Geſchäftsſtelle.*7196 EPE — dem Korporal Landreau, der ſich in der Führung des Ader Als Angeklagte hatten ſich zu verantworten der Beſitzer ran⸗ Autos, der franzöſiſche Staatsangehörige Reine und der 55 zöſiſche Korporal Landreau, der damals den Wagen gern⸗ hatte. Der Laſtkraftwagen befand ſich auf der Fahrt von auc wigshafen nach Speyer. Wie aus der Verhandlung, zu begzeine zwei deutſche Zeugen geladen waren, hervorging, hat rbor leichtſinnigerweiſe— das Gericht hob dies ausdrücklich he gens nicht auskannte, das Steuerrad übergeben. Haſenpfuhlgaſſe in Speyer verlor er die Gewalt 5 ſoie⸗ Wagen und fuhr gegen eine Wand, wobei eines der dor vom lendeit Kinder, die zweieinhalb Jahre alte Thereſe Haue ten Schutzblech totgedrückt wurde. Beiden Angek me wurden mildernde Umſtände zugebilligt. Das Urteil la Be⸗ gegen Reine auf 200 Franken Geldſtrafe ohne 115 währungsfriſt, gegen Landreau auf 1 Monat Gefäng ( mit Bewährungsfriſt. ——— Sportliche Rundſchau Klub zur Vahr⸗Bremen— Turnverein Mannheim 5 im Anläßlich des Samstag nachm. auf dem T..nater⸗ neuen Luiſenpark ſtattfindenden Wettſpiels obiger Clu kreten: den die Gäſte aus Bremen in folgender Aufſtellung 755 E. G. v. d. Heyde, Grobien, Pflüger, Rung, Irmer, Koch, Heye, Wilkens, Bremer, H. Wilkens, Schütte. lung T. V. M. 1846 wird ſich in ſeiner bewährten Aufſtehnſes, dem Gegner ſtellen wie folgt: K. Nuß, Schleenvotg Greu⸗ J. Reichert, Metz, Rauſch, F. Reichert, K. Weber, Aubel, lich, Stenger. Wetterbericht der badiſchen Landeswetterwarte 18 12 Vorausſichtliche Witterung: Für Samstag bis 1. keine nachts: Mild, auffriſchende Südweſtwinde, n nennenswerten Niederſchläge, Südbaden zeitweiſe hei Herausgeber, Drucker und Berleger: Druckerel Dr. Haas, 2 Reue Mannheimer Jeitung G. m. b.., Mannhelm. E Direktlon: Ferdinand Heyme. Alſred Melpn⸗⸗ Chefredakteur: Kurt Flſcher— Verantwortl. Redakteure: Für Politik: Hans Schönfelder Feuilleton: Dr. S. Kayſer— Kommunal-Politik und Lokales: Kuchard ug Ahner 75 Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller— Handelsteil: 5 Gericht und alles»brige: Franz Kircher— Anzeigen: W Dr. W. nast mir diese Freudenstunde bereitet: da ich alle meine Wãsche unversehrt blütenrein, und herr- lich duftend, wieder wegschlieſien kann! Nie wieder werde ich meine köstlichen Sachen scharlen Waschmitteln ausliefern. Sunlicht Seife löst mühelos allen Schmutz, ohne die Gewebe im geringsten anzugreiſen. Sechl killiger! Der große Würfel 35 Pl. das Doppelstück 40 Pl. — an zel⸗ ent⸗ ten. an⸗ nkte iſſer gicht etz'⸗ det von atte .⸗ für Ber⸗ 6. zel raf⸗ Ge⸗ auf W. hon ine zut rige 55 val. des an⸗ enkt uch ine vor Ba⸗ den pie⸗ jom ten tete Be⸗ 15 54⁰ im er⸗ en: ing es, eu⸗ ihr ine 1 N — Treitag, den 4. März 1927 mMeue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 103 2 Wandern und Freude Von Haus Otto Becker Wer nicht wandert, bringt ſich ſelbſt um viele ſchöne reine Freuden. Wenn man das Wandern richtig auffaßt, ſo iſt es eine Freude, vielleicht die edelſte, die das Leben der und enſchen kennt. Man kann ja heute wieder glücklicherweiſe von Lebensfreude reden, nachdem ſie lange Jahre unterdrückt war in den ſchweren Zeiten des Krieges und der Nachkriegs⸗ ahre. Gewiß iſt heute noch lange nicht wieder alles ſchön und gut, wir haben unſer Leben lang an unſerem nationalen Zuſamenbruch zu tragen und noch immer bedrängen uns chwere wirtſchaftliche Sorgen. Doch es geht wieder, langſam zwar, aufwärts und wir können uns innerlich wieder anders einſtellen, wir haben wieder den Mut zum Leben und die reude am Leben gefunden. Man muß, das iſt eine oft ge⸗ machte Erfahrung, erſt älter werden, um das Leben richtig zu verſtehen. In der Jugend iſt der Menſch gar häufig ent⸗ weder Peſſimiſt, er überſchätzt die Schwierigkeiten, die ſich ihm eutgegenſtellen und verzweifelt am Leben, oder er iſt über⸗ ſättigt und blaſiret und verachtet das Leben; aus allen dieſen Gefühlen heraus nimmt die Jugend vielfach eine falſche ellung gegenüber dem Leben ein. Man lernt das Leben erſt ſchätzen, wenn die 7 fliehen und deshalb möchte ich 7 ganz paradox klingende Wort ausſprechen: Man muß älter werden, um jung zu ſein. Ich verſtehe nämlich unter 5 ung ſein“: die vollſte Aufnahmefähigkeit für alles ſchöne eſitzen. Und die hat, neben dem Künſtler, am meiſten der anderer, der es gelernt hat, mit offenen Augen durch die elt zu ſchreiten, ihre Wunder auf ſich wirken zu laſſen, ihre önheit zu genießen, aber auch in ſeinem Innern zu ver⸗ Vu deſe zu verarbeiten, auf daß er ſie als unverlierbares eſitze. Und was wir Wanderer draußen ſchönes ſehen— ich muß es doch ſagen, denn ſo mancher läuft ja daran vorbet, ohne es zu ſchauen, der eine, der nicht früh genug das Wirtshaus er⸗ reichen kann, das ihm das wichtigſte dünkt— der andere deie erum, den Frieden der Natur durch Geſang ſtörend, mit er Naſe im Liederbuch, weil er die Lieder, mit der er die Wibe beeinträchtigt, nicht einmal auswendig kann. Dieſen anderertypen kann man immer und immer begegnen. Der eine iſt ſo fahl wie der andere. 8 Vor der Natur ſollen wir Wanderer Achtung und Ehr⸗ Nacht haben. Und wir ſollen immer daran denken, daß die i aturx früher da war als wir. Und daß wir nur ein Teil von ihre Kinder ſind Aber unſere Mutter Natur bietet uns, dernn, wir uns ihr richtig eingeſtellt nahen, in verſchwen⸗ Leriſcher Fülle alle ihre Herrlichkeiten zum Genuß: das faltoſchaftsbild zuerſt, ſie es jetzt Berg und Tal in mannig⸗ ſeltigem Wechſel, oder die Ebene in ihrer Unendlichkeit, es der prächtige Hochwald oder die ſaftige Wieſe dand das fruchtbare Saatfeld. Und alles das wieder im Wechſel Blz ahreszeiten— der Frühling im zarten Grün junger mlätter und im ſchimmernden Weiß der Obſtblüte, der Som⸗ 1 er in der kräftigen bunten Pracht ſeiner Farben, der Herbſt 0 Feuerſchein und Goldglanz des ſterbenden Waldes, der 9 inter endlich im ſilberblitzenden Rauhreif und im Hermelin⸗ dewand der Schnees. Das alles iſt unſer Beſitz, das Eigen 90 anderers; unverlierbar und unzerſtörbar iſt die Freude i Schaden. da Das Wandern weckt noch andere Gefühle der Freude: 55 Gefühl der Kraft— man merkt, wie mit den Anſtrengun⸗ dier die man auf ſich nimmt, die körperliche Kraſt wächſt, die übendeſtellte Aufgabe bewältigt— Das Gefühl des Stolzes endlidie mit Anſpannung des Willens erreichte Leiſtung, und de lich das Gefühl der Freiheit. Das iſt wohl die erhabenſte ſtela Freuden. Das empfindet man, wenn man die Höhe er⸗ Lätzt die Niederung mit ihrem Staub und Dunſt hinter ſich de t und in reinerer, heiterer Luft, wie beſchwingt, der Sonne, und Licht, dem Himmel näher kommt. Da fallen alle Laſten üh Sorgen, aber auch alle Schlacken von der Seele ab und ſie 7 5 ſich eins mit der gewaltigen Majeſtät der ewigen Natur. Ab ſchweift dann von ragender Höhe der Blick weit hinaus War die Lande, ſo iſt alles was er umfaßt, das Eigen des das derers. Und immer und immer drängt ſich uns dann Ja Gefühl auf;: alles was wir ſehen, die Welt, iſt ſchön! glä; ſolange noch die Sonne golden vom hlauen Himmel Lieb't, in Blüten die Welt ſchimmert, die Vögel mit ihrem Wein uns zufubeln, ſolange, von der Sonne erzeugt, der olden im Glaſe funkelt und ſolange uns das Lieblichſte iſt dSchüpfung, die Frau mit Auge und Mund grüßt, ſo lang⸗ ſeings Leben ſchön und ſolange wollen wir Wanderer uns ner freuen. Das Leben iſt an ſich ja gar nicht ſo ſchlecht— dazu machen andern die Menſchen in ihrem Wahn, ſei es nun der eine dem ell en, oder aber, was noch körichter iſt, ſich ſeloſt.„Die mit iſt vollkommen überall, wo der Menſch nicht hinkommt ſeiner Qual“— wie währ iſt dieſes Dichterwort! Aber v wol dieſem Wahn ſoll uns befreien das rechte Wandern. Wir boheen emporſteigen zum Licht der Sonne, dem wir auf krähem Bergesgipfel näher ſind und das uns dort reiner und Julunfe beſtrahlt. Auf dem Bergesgipfel, da liegt unſere und Lenn wir hinausziehen in unſere lieb vertrauten Berge Iz die der, dann wird es uns bewußt, was die Heimat uns füßlene Freude an der Heimt lernen wir da kennen. Wir Heima es, wie wir mit allen Faſern unſerer Seele an der Sie igtzhängen, wie wir unlöslich mit ihr verbunden ſind. in die der Urſprung, die Quelle unſerer Kraft. Als wir noch Helde Schule gingen und von den Taten des griechiſchen mit 808 Herakles hörten, da lernten wir auch ſeinen Kampf zu Bode Rieſen Antaios kennen. So oft Herkules den Rieſen ſeiner n warf, gewann dieſer durch die Berührung der Erde, Werde Mutter, neue Kräfte und er konnte erſt überwunden Dieſer als Herakles ihn in die Höhe hob und erwürgte. Sinn: ſalte griechiſche Mythos bat einen unendlich tiefen dem Mieder Menſch iſt dieſer Rieſe Antaios, jeder zieht aus machen. eicoden ſeiner Heimat Kraft, die ihn unüberwindlich fe an au Erſt wenn man die Heimat verloxen hat, dann iſt ſt 1815 ſelber verloren. Die Heimat iſt das einzige, was klef vergſicher ſteßt, wie die Berge, die aus der Tieſe muchſen; ja auch ankert iſt die Heimat im Urgrund der Erde. So war ve unſere Helmat in den unſeligen, hoffentlich für immer r diae Gundenen Jahren der Inflation das einzig wertbeſtän⸗ „das wir noch beſaßen. Das wollen wir nie ver⸗ , Spörk ————̃— geſſen, wenn dieſe Zeit jetzt auch hinter uns liegt. Wir wollen uns unſerer ſchönen Heimat freuen und dem Dichter Hölder⸗ lin folgen, der uns zuruft:„Trinkt ihr Augen, was die Wimper hält, von dem goldnen Ueberfluß der Welt.“ So wollen wir unſere Augen ſich ſatt ſehen laſſen an der Herr⸗ lichkeit der Heimat und im trauten Verkehr mit der Natur beſſer werden und ein ſchöneres, höheres Leben gewinnen. Dazu führt uns die Freude, die uns das Wandern gewährt, und das iſt die hohe ethiſche Bedeutung des richtig verſtan⸗ denen Wanderns. Am Aebungshang Im Gänſemarſch, der Schilehrer voraus, ſchreibt die „Köln. Ztg.“, ſtreben die Schüler in Schlangenlinien und Spitzkehren langſam und bedächtig den von Neuſchnee bedeck⸗ ten Hang hinauf, zu einer Stelle, auf der bereits die Sonne liegt. Schon aus nicht allzu großer Entfernung hätte nie⸗ mand feſtzuſtellen vermocht, daß unter den Aufſteigenden vier Damen waren. So gering iſt der Unterſchied in ihrer Klcei⸗ dung gegenüber den Herren, ſeitdem auch die Schiläuferinnen der langen Norwegerhoſe den Vorzug geben. Auf einem Bergvorſprung macht der junge, ſchlanke Schi⸗ lehrer Halt. Ein paar Worte der Erklärung über die Auf⸗ gaben des Vormittags, daun fährt er in eleganten Bogen, den Schnee aufwirbelnd und eine ſcharfe Spur in die unberührte Schneeberichte Hundseck: 41—45 Ztm., gekörnt, ſchwach. Weſt, wolkig, + 1 Gr. Ski⸗ und Rodelbahn gut. Untersmatt: 71—75 Ztm.,—5 Ztm. Neuſchnee, gekörnt, leicht. Weſt, wolkig, +1 Grad. Ski⸗ und Rodelbahn gut. Hornisgrinde: 101—110 Ztm.,—5 Ztm. pulv. Neuſchnee, mäß. ſehn Schneefall,— 2 Grad. Ski⸗ und Rodelbahn ehr gut. Mummelſee: 81—85 Ztm,, ſtark verharſcht, friſch. Weſt, wolkig, Grad. Ski⸗ und Rodelbahn möglich. Ruhſtein: 66—70 Ztm.,—5 Ztm. Neuſchnee, ſehr gleichmäßig, mäßiger Weſt, wolkig, 1 Gr. Ski⸗ und Rodelbahn gut. Feldberg: 111—120 Ztm., Pulver, mäßiger Weſt, wolkig,— 3 Grad. Ski⸗ und Rodelbahn ſehr gut. Wenternachrichten der KarlsruherLandeswetterwarle Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7“ morgens) Luft⸗Tem⸗ See· rem. Se Wind 85 8 bobe he en. S ee, Weue 8 72 me mm Co Scs ceie Richt. Stärke S Sd Wertheim—— 1111 1ſtill heiter Königſtuhl 625 761,6 2 6 2 8S lleeicht bedeckt Karlsruhe 127 76190 711 5 S80 lleicht 5 Bad.⸗Bad. 218 761.66 8 10 5 W 1 5 Villingen 780 764,5 1 7 0 8 5 25 Belodbg. Hoff 1497 634.4—3—1—4 SW ſſteif Nebel Fadenweil.“————— St. Blaſien—— 8 5—1ſtill— wolkig Hüchenſchw.!——————— weiße Fläche zeichnend, ein Stück den Berg hinab, um die Schüler und Schülerinnen an ſich vorbeifahren zu laſſen. Die ſtehen zunächſt noch eine Weile bewundernd oben.„Wer es doch auch einmal ſo könnte,“ ſeufzt der Vierzigjährige,„kein Wunder, die Leute hier kommen ja mit Schiern auf die Welt!“ Mutig löſt ſich als erſte aus der Gruppe ein junges Mäd⸗ chen. Die Sportgeübte wagt kurz entſchloſſen die Abfahrt am Steilhang, den die andern noch prüfend beſehen. Kopf⸗ über purzelt ſie bald in den weichen Schnee. Mit klingendem Lachen folgt ihr eine feſche Wienerin, auch nicht älter als zwanzig. Platz iſt zwar genug, aber ſie fühlt ſich von der erſten angezogen und legt ſich neben ſie. Das Schickſal teilen in dem tiefen Schnee noch manche andere. Darob ärgert ſich ein Neuling; die tiefen Mulden, die in kurzer Zeit entſtanden ſind, ſtören ihn in ſeiner Fahrt. Er ſchlägt dem Schilehrer vor, zu veranlaſſen, daß jeder das Loch, das er fällt, wieder zuſtampft. liebe und unterläßt es auch bald, die eigenen Badewannen einzuebnen. Ein Ehepaar iſt auch im Kurſus; beide Teile ſind eifrig und gelehrig. Die beiden Töchterchen, das eine fünf, das andere ſieben Jahre, üben nebenan für ſich. Und wenn die Eltern aufſteigen, fahren die Kinder ab und werden von den Eltern belehrt. Weil jeder Gefallen an den mun⸗ teren Mädchen hat, ſucht ſich jeder an dem Unterricht zu be⸗ teiligen. Der Erfolg iſt erſtaunlich. Die Eltern ſind von den Kleinen bald überholt. „Nun bin ich ſo ſchön abgefahren und Sie haben gar nicht zugeſehen,“ ruft vorwürfsvoll eine junge Frau dem Schilehrer zu.„Iſt ja auch nicht nötig,“ meint er,„die Hauptſache iſt, daß ich ſehe, wenn Sie es nicht gut machen.“ Der ehrgeizigen Schülerin, die auf Lob erpicht iſt, paßt die Antwort nicht; ſie ſchmollt und iſt erſt wieder verſöhnt, als der Lehrer einmal: „Gut, gut“ hinter ihr herruft. „Ah, guten Morgen, gnädige Frau! Auch ſchon da?“ So wird eine Dame begrüßt, die eine Stunde zu ſpät am Uebungshang erſcheint.„Es war zu luſtig geſtern abend, ich mußte mich heute morgen erſt ausſchlafen,“ iſt die Antwort der Ankommenden, die in ihrem Anzug eine gewollte Ele⸗ ganz erkennen läßt. Der roſarote Pullover mit dem tieſen Ausſchnitt wirkt gar nicht zünftig. Ich ſtehe am Hang mit meinem photographiſchen Apparat.„Haben Sie mich etwa geknipſt?“ wendet ſich die Schöne an mich.„Nein, Gnädigſte, mich feſſeln heute nur Leute, die hinfallen.“ Fünf Minuten ſpäter liegt ſie im Blickfeld meiner Kamera im Schnee. Aber es war anders gekommen, als ſie ge—dacht haben mochte. Sie kehrte mir die Rückanſicht zu.„Bitte, nicht photographieren, das. iſt zu unvorteilhaft,“ ſo höre ich die Eitle im Fall rufen. Zu ſpät, es war ſchon geſchehen! Ja, ja, die Gründe, warum die Menſchen ſchilaufen, ſind doch recht verſchieden!! wärmt, und es iſt nun wunderbar, Aber er findet keine Gegen⸗ Sch Der Triumph über den Winter Vortrag in der Wiſſenſchaftlichen Turn⸗ und Sportwoche in Davos Von Profeſſor Dr. Hellpach⸗Heidelberg Die wunderbaren Wirkungen, die der Schneewinter auf den Menſchen hervorruft und welche ſchon beim einfachen Schneefall, je nachdem, ob die Flocken groß und einzeln in windſtiller Luft niederfallen oder ob bei bewegtem Winde ein heftiges Schneetreiben einſetzt, die leicht erregbare Jugend feſ⸗ ſeln und beſchäftigen, erfahren ihre höchſte Steigerung an einem idealen Wintertag, an welchem die klare Winterſonne, der blaue Himmel und das Weiß des Schnees zuſammenwir⸗ ken. Gold, blau, weiß ſind die Farbeneindrücke, welche an einem ſolchen Tag zuſammentreffen. Blau der unbedeckte Him⸗ mel, weiß der Schnee, von einer Weiße, wie er ſich ſonſt in der Natur kaum mehr vorfindet, geſchweige denn von Men⸗ ſchen nachgeahmt werden kann. Und dies alles übergoſſen vom goldigen Schimmer der Winterſonne. Aber nicht nur die Far⸗ benwirkungen ſind es, welche in ihrer ſo wohltuenden Zuſam⸗ menſetzung die Sinne des Menſchen anregen; es iſt auch die Friſche, die den ganzen Körper durchzieht, die ihm ein Gefühl höchſten Wohlbefindens bereitet, Dieſes Gefühl hängt eng zuſammen mit der Trockenheit der Luft. Dem Wintertag im Hochgebirge ſind vielleicht nur die wundervollen Polarſom⸗ mernächte an die Seite zu ſtellen. Die Sonne wärmt und er⸗ daß gerade im Schnee⸗ winter wir um ſo mehr Wärme vertragen durch die Sonne, je kälter die eigentliche Lufttemperatur iſt. Die Sonnenwärme dringt unter die Haut ein. Wir finden dort Temperaturen bis zu 42 Gr. C. Sie ſtrömt von dort wieder nach außen. Nicht alle Strahlen der Sonne ſind es, die dieſen eigentümlichen, als Wärmeſpülung bezeichneten Vorgang auslöſen. Die dunk⸗ len Wärmeſtrahlen, wie ſie unter anderem von einem heißen Eiſenofen ausgeſendet werden, dringen nicht unter die Haut ein, ſondern erwärmen nur die Oberfläche der Haut. Sie werden unangenehm empfunden und wir verſtehen es nun, warum wir uns von der Winterſonne bedeutend höhere Tem⸗ peraturen gefallen laſſen als von einem ſtrahlenden Eiſen⸗ ofen. Die chemiſch wirkſamen Teilſtrahlen der Sonne, welche unter anderem die Bräunung der Haut hervorrufen, ſie ſind im Winter beſonders wirkſam, manchmal vielleicht zu wirk⸗ ſam. Und wenn viele Menſchen zum Schutz ihrer Augen gegen den Schnee und deſſen Widerſchein dunkle Briſlen tra⸗ gen, ſo ſchützen ſie die Augen und indirekt ihren Körper nicht nur gegen den allzu heftigen Lichteindruck, ſondern auch gegen zu ſtarke Wirkung dieſer chemiſchen(ultravioletten) Strahlen. Ungeklärt iſt es noch, wie ſo viele Menſchen, die im Tief⸗ land gegen die feinſten Luftdruckſenkungen Unbehagen empfin⸗ den, die ſtarke Luftdruckerniedrigung im Gebirge mit größter Wonne aufnehmen. Aber nicht alle Menſchen vertragen die ſtarken Einwirkungen des Hochgebirgswinters gleich gut. Bei vielen iſt ein Mittler notwendig, und dieſer iſt unſer deutſcher Wald. Beſonders der Nadelald, der mit ſeinem ſatten Grün das Weiß des Schnees mildert. Die große Tat des Winter⸗ ſports iſt es, daß er uns die Schönheiten des Winters kennen gelernt hat. Noch ſind die Zeiten nicht allzu fern, in denen wir uns wie der Eskimo in unſere Behauſungen verkrochen, und wenn wir uns ſchon hinaus begaben, dann geſchah dies mit vielfacher Umhüllung des Körpers um dieſen gegen die Kälte zu ſchützen. Zwar die Kinder, ſie hatten ſchon immer die Schönheiten des Winters gekannt und ſie betrieben auch den erſten einfachſten Winterſport, das Schneeballwerfen. Noch heute könnten viele Menſchen, denen die anderen Zweige des Winterſports verſchloſſen ſind, dieſe einfache winterliche Leibes⸗ übung zu ihrem Wohle ausüben. Der Winterſport ſollte ſich hüten, in Einſeitigkeit zu verfallen, er ſollte die richtige Ab⸗ wechſlung zwiſchen der paſſiven Form, wie ſie ſich im Schlitten⸗ fahren, und der aktiven Form, wie ſie ſich in höchſter Zuſam⸗ menfaſſung im Sprung des Skiläufers und in dauernder Tä⸗ tigkeit im gewöhnlichen Skilauf und im Eislauf findet, pflegen. Kraft mit Anmut gepaart ſoll das Ziel des Winterſports ſein. Zum Schluſſe noch einige allgemeine Bemerkungen über das Verhältnis zwiſchen Sport und Wiſſenſchaft. Der Sport muß ſeinem ganzen Beſtreben nach unberechenbar bleiben, und trotzdem fühlen wir, daß er in fruchtbare Beziehungen zur Wiſſenſchaft treten kann und ſoll. Dieſe Beziehungen werden um ſo ungetrübtere ſein, je weniger überſchwengliche Hoffnungen beide Teile voneinander hegen werden. Man meint vielfach, daß ein Zeitalter der Ueberſchätzung der Kör⸗ perlichkeit herangebrochen iſt. Aber wir dürfen nicht vergeſſen, daß vor noch nicht allzu langer Zeit in unſerem deutſchen Volk eine Ueberſchätzung der Geiſtigkeit vorhanden war. Kurz⸗ ſichtige, krüppelhafte, körperlich ſchwache Menſchen ſind aus den hulen hervorgegangen, erfaßt von Bildungsdünkel und Geiſteshochmut. Wenn nun das Pendel nach der andexen Seite ausſchlägt, wenn in der Kampfbahn die Menge mit lei⸗ denſchaftlicher Ueberbegeiſterung an den gebotenen Sport⸗ leiſtungen teilnimmt, ſo ſind dies Kindheitserſcheinungen. Um nochmals den Winterſport zu erwähnen: ihm iſt etwas Triumphales eigen. Der Triumph über den Winter, der ſich nur gleichſtellen läßt dem Triumph über die Luft durch den Flugſport. Aber wenn im Sport die Regel gilt, daß man ſeinen Gegner achten ſoll, dann gilt dieſe Regel beſonders für den Gegner Natur, mit der der Menſch immer ringen wird und muß, nach dem ar ten Bibelwort:„Ich laſſe dich nicht, du ſegneſt mich denn“. Nachklänge zur Kunſtlauf⸗Weltmeiſterſchaft der Damen Aus dem jetzt vorliegenden Protokoll der Weltmeiſter⸗ ſchaft im Eiskunſtlauf für Damen geht deutlich hervor, daß es in Oslo recht merkwürdig zugegangen ſein muß. Das Kampfgericht beſtand aus den drei Norwegern A. Chriſtian⸗ ſen, O. Kolderup und K Meinich, dem Oeſterreicher Dr. Mül⸗ ler und dem Deutſchen A. Vieregg. Die Anſichten der Nor⸗ weger ſtanden denen der beiden anderen Kampfrichter immer diametral gegenüber, ſo zunächſt beim Kampf um den 1. Platz zwiſchen Sonja Henie und Frau Jaroſz⸗Szabo. Die Nor⸗ weger ſetzten Frl. Henie ſowohl in der Pflicht wie in der Kür mit minimalem Vorſprung an die erſte Stelle, dagegen war es bei den anderen gerade umgekehrt, da dieſe der Oeſter⸗ reicherin den Titel zuſprachen. Aehnlich war die Sitnation im Kampf um den 3. Platz zwiſchen Frl. Simonſen⸗Norwegen und der deutſchen Meiſterin Frau Brockhöfft. Auch hier erhielt die Norwegerin in Pflicht und Kür von ihren drei Landsleuten die beſſere Note zugeſprochen, während Dr. Müller und Vieregg Frau Brockhöfft den Vorzug gaben. 99 19 —̃— —ůͤ— —— ——— —————— 6. Seite. Nr. 106 Wirtſchak Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabey Freitag, den 4. März 1927 ts · und Handelszeitung Die Reichsbank am Altimo 619,5 Mill. Banknoten neu in den Verkehr gefloſſen Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 28. Febr. hat die geſamte Kapitalanlage der Bank in Wechſeln und Schecks, Lombards und Effekten um 537,7 auf 1891,2 Mill./ Zugenommen. Die Beſtände an Wechſeln und Schecks ſind um 395,8 auf 1643,8 Mill./ angewachſen und die an Lombards um 141,8 auf 154,8 Mill. /. Die An⸗ lage in Effek ten iſt mit 92,6 Mill. annähernd unverän⸗ dert geblieben. Der Umlauf an Reichsbanknoten und Renten⸗ bankſcheinen hat infolge der ſtarken Beanſpruchung der Bank eine beträchtliche Ausdehnung erfahren. An Reichs⸗ banknoten und Rentenbankſcheinen zuſammen ſind 619,5 Millionen I neu in den Verkehr abgefloſſen, und zwar hat ſich der Umlauf an Reichsbanknoten um 538,8 au 3465,2 Mill./ erhöht und der an Rentenbankſcheinen um 80, auf 1114,0 Mill. J. Die Beſtände der Reichsbank an Rentenbankſcheinen haben, da weiterhin für 2,2 Mill. ¼ derartige Scheine in der Berichtswoche getilgt wurden, um 82,) auf 35 Mill. abgenommen. Die fremden Gelder ſind um 114,1 auf 539,4 Mill. zurückgegangen. Die Beſtände an Gold haben ſich um 0,1 auf 1833,9 Mill.„ vermindert, die an deckungsfähigen Deviſen dagegen ſind um 21,2 auf 203,9 Mill./ geſtiegen. Die Deckung der Noten durch Gold allein betrug 52,9 v. H. gegen 62,7 v. H. in der Vorwoche, die durch Gold und deckungsfähige Deviſen 58,8 v. H. gegen 68,9 v. H. * Verein für Chemiſche Induſtrie AG. in Frankfurt a. M. Die ao. HV. genehmigte die Kapitalerhöhung von 4 auf 6,50 Mill./ bei einem Bezugsrecht von:1 zu höchſtens 110 v. H. zur Durchführung des Abkommens mit der Allgemeenen Norit⸗Geſellſchaft in Amſter⸗ dam. Der Verein übernimmt die deutſchen Anlagen der holländiſchen Firma und tritt mit ihr in ein gegenſeitiges Austanſchverhältnis der kommerziellen, techniſchen und wiſſenſchaftlichen Erfahrungen. Für den Verein ergibt ſich eine beſſere Ausnutzungsmöglichkeit ſeiner Produktionsanlagen inſofern, als für die Erzeugung von aktivierter Kohle die vom Verein hergeſtellte Holzkohle das wichtigſte Roh⸗ material bildet. Das Geſchäftsergebnis im laufenden Jahr ſei beſſer als im vorigen Jahr, die Dividende ſei jedoch noch unbeſtimmt. „Verſchmelzung Dresdener Schnellpreſſen— Faber u. Schleicher Ac in Offenbach a..? Die Aktien der Dresdner Schnellpreſſen⸗ fabrik erfuhren in den letzten Tagen eine anſehnliche Steigerung. Die Käufe werden von eingeweihten Kreiſen darauf zurückgeführt, daß Verſchmelzungsverhandlungen mit der Faber u. Schleicher AG. in Offenbach a. M. vor dem Abſchluß ſtünden. Gerücht⸗ weiſe verlautet von einem Umtauſchverhältnis von drei Faber⸗Aktien in zwei Dresdener Schnellpreſſen⸗Aktien. Nach einer anderen Dar⸗ ſtellung ſoll das Umtauſchverhältnis ſogar 11: 12 ſein, wobei die Dresdener Schnellpreſſenfabrik als aufnehmende Geſellſchaft eine entſprechende Kapitalerhöhung vornehmen würde. Hierzu er⸗ fahren wir, daß am Freitag eine AR⸗Sitzung der Dresdener Schnell⸗ preſſenfabrik iſt, in der ſich die Verwaltungskreiſe über die Frage einer Verſchmelzung ſchlüſſig werden ſollen. H. P. Sauermann AG. in Kulmbach. Die HV. genehmigte die bekannte Zuſammenlegung des AK. von 3 Mill. auf 500 000 4. Der geſamte AR. hatte ſein Amt niedergelegt. Abſchlüſſe 2 Sächſiſche Bank zu Dresden. Der AR. beſchloß, der zum „d. M. einberufenen HV. wieder die Verteilung von 10 v. H. Dividende in Vorſchlag zu bringen. * Deutſche Hypothekenbank([AG.) in Berlin. Aus dem erheblich erhöhten Reingewinn werden bekanntlich auf das im abgelaufenen Jahre von 1,5 auf 5 Mill.„ erhöhte AK. 10 v. H. Dividende vor⸗ geſchlagen gegen 9 v. H. im vorhergehenden Jahre. Die Geſamt⸗ einnahmen ſind um etwa 130 v. H. geſtiegen. Die Bilanz weiſt weſentliche Veränderungen auf(in 1000), u..: Kaſſe 58(50), Wechſel 25(10), Wertpapiere 207(864), Bankguthaben 5215(104), Lombardforderungen 166(884), fällige Zinſen 453(176), Hypotheken⸗ Anlagen 30 711(9154), Hypotheken aus Darlehen der Rentenbank 1611(300), Kommunaldarlehen 150(), Debitoren 489(1120), Pagiva: Goldpfandbriefe 29 732(7438), Darlehen der Rentenbank 1611(200), Kreditoren 1410(3370), fällige Pfandbrief⸗Kupons 354(63), Reſerve⸗ fonds 550(250). * Berliner Stadtſchaftsbank Das Inſtitut hat im abgelaufenen GJ. eine durchaus zufriedenſtellende Entwicklung genommen. Es wird wieder eine Dividende von 6 v. H. in Vorſchlag gebracht. Vereinigte Hüttenwerke Burbach⸗Eich⸗Düdelingen. Die Er⸗ gebniſſe des Abſchluſſes auf 31. Dez. 1926, die als ſehr befriedigend bezeichnet werden, geſtatteten eine Erhöhung der Dividende, ohne daß eine zahlenmäßige Angabe über deren Ausmaß gemacht wird.(Wegen der Umdatierung des GJ., das früher Ende Juli abſchloß, wurde auf 31. Juli 1925 eine Dividende von 150 Fr. je alten und 75 Fr. je jungen Anteilſcheinen und auf 31. Dez. 1925 einheitlich eine Dividende von 62,50 Fr. ausgeſchüttet). * Vereinigte Stahlwerke van der Zypen und Wiſſener Eiſen⸗ hütten AG. Für das Zwiſchen⸗GJ. 1. 7. 1926 bis 28. 2. 1927 wird eine Dividende von 8 v. H. vorgeſchlagen. * Trausradio AG. für drahtloſen Ueberſee⸗Verkehr in Berlin. Für das abgelaufene GJ. werden wieder 8 v. H. Dividende vor⸗ geſchlagen. Die Ergebniſſe der erſten drei Monate des laufenden GJ. entſprechen denen des Vorjahres. *Stettiner Portlandzementfabrik in Stettin. In der AR.⸗ Sitzung wurde beſchloſſen, der HV. eine Dividende von 10(8) v. H. in Vorſchlag zu bringen. Ferner ſoll vorgeſchlagen werden, das AK. um 1,6 auf 4 Mill. zuerhöhen Die neuen Aktien ſollen den bisherigen Aktionären im Verhältnis von 3: 2 zu etwa 135 v. H. zum Bezuge angeboten werden. Die Kapitalerhöhung dient in der Hauptſache zur Beſtreitung der Koſten für die errichteten Neubauten. * Murgtalbrauerei AG. vorm. A. Degler in Gaggenau. Die Geſellſchaft erzielte nach 83 786(43 609).%/ Abſchreibungen einen Reingewinn von 46 830(43 259) ¼, aus dem wieder 8 v. H. Dividende auf 200 000 AK. verteilt werden. Der Seeverkehr der deutſchen Häfen 1926 Starke Zunahme des Seeverkehrs, aber Rückgang der deutſchen Schiffe. Nach der vom Stat. Reichsamt veröffentlichten Jahres⸗ ſtatiſtik über den deutſchen Seeverkehr hat ſich der Schiffsver⸗ kehr der 17 wichtiaſten deutſchen Seehäfen im Jahre 1926 in der Schiffszahl um 21.9 v.., im Raumgehalt um 144 v. H. über den Verkehr des Vorfahres erhöht. Ein Vergleich mit dem Jahre 1913 ergibt, daß im Verkehr der deutſchen Häfen die Schiffszahl um 0,8 v.., die Nettotonnage um 21,8 v. H. über den Vorkriegsſtand hinausgeßt. Der erhöhte Geſamtverkehr des Jahres 1926 iſt in der Hauptſache als eine Rückwirkung des Anfang Mali einſetzenden engliſchen Bergarbeiterſtreikes anzuſehen. Dieſer geſteigerte Verkehr iſt in der Hauptſache durch die fremden Flaggen bewirkt worden. Die Anteilsquote der deutſchen Flagge am Geſamt⸗ verkehr hat ſich, trotz einer geringen Zunahme im Beſtand der deutſchen Handelsflotte, gegenüber dem Vorjahr vermindert, ſie beträgt für 1926 45,9 v.., während ſie ſich im vorhergehen⸗ den Jahre bereits auf 48,1 v. H. ſtellte Im letzten Vorkriegs⸗ jahre deckte die deutſche Flagge 60,1 v. H. des Schiffsverkehrs der deutſchen Häfen. Eine ſtarke Zunahme zeigt die britiſche Flagge, denn infolge des Bergarbeiterſtreiks ſuchten zahlreiche britiſche Schiffe die deutſchen Häfen auf, um hier zu bunkern oder Kohlenfrachten einzunehmen. Der Verkehr der einzelnen Häfen wird durch folgende Ueberſicht in Prozenten illuſtriert: Insgeſamt gegen das Häfen Vorjahr Jahr 1913 Königsberg 132,8 116,1 Stettin 166,9 135,0 Lübeck 124,8 89,7 Kiel 105,3 108,8 Flensburg 108,8 64,0 O ſtſe e 135,8 111, Nordſee 109,4 125,2 Cuxhapen 123,7 1 Hamburg 104,6 122,4 Altona 120,5 122,4 Bremer Häfen 170,3 315,3 Während ſich der Verkehr der Oſtſeehäfen um mehr als ein Drittel gegenüber dem Vorjahre gehoben hat, iſt der Verkehr der Nordſeehäfen um etwa ein Zehntel geſtiegen. In den Nordſeehäfen iſt der Verkehr um 21,8 v. H. über den Vor⸗ kriegsſtand hinaus gewachſen. hO. *Verkaufsſyndikat des Internationalen Drahtverbandes. Wie die K. Z. aus Berlin erfährt, iſt in den Verhandlungen über die Gründung eines feſten Verkaufsſyndikats im Internationalen Draht⸗ verband, die geſtern in Berlin ſtattfanden, eine vollſtändige Einigung über die Beteiligungsziffern aller Ländergruppen erzielt worden. Wie das Blatt weiter hört, hat dabei Deutſchland die größte Ziffer erhalten. Danach folgen Belgien, die Tſchechoſlowakei und Holland. An den beſtehenden Verkaufspreiſen⸗ und Bedingungen ſind keine Aenderungen vorgenommen worden. Man hofft, die letzten Schwie⸗ rigkeiten bald zu überwinden, ſo daß der endgültige Vertrag in 14 Tagen unterzeichnet werden kann. ⸗o⸗ Die Preisſpanne zwiſchen Saar⸗ und Ruhrkohle. Trotz der 13%½ proz. Ermäßigung des Preiſes, die für die Saarkohle ſeit 1. Februar eingetreten iſt, beträgt die Ueberteuerung gegenüber dem Ruhrgebiet immer noch 23,5 v. H. Die Fettſtückkohle koſtet im Ruhr⸗ gebiet je Tonne 19,84 J, im Saargebiet 147 Fr. oder 24,50. Die außerordentliche Verſchlechterung der Produktionsbedingungen für die Saarinduſtrie erhellt daraus, daß noch im Oktober 1926 Ruhr⸗ und Saarkohle im Preiſe gleich waren(19,84 bzw. 19,76 40), während Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeitung Aktien und Auslandsanleihen in Prozenten. bel Stückenotierungen in Mark je Stück Die mit T verſehenen Werte ſind Terminkurſe während ſich die mit T verſehenen noch in Bi⸗/ verſtehen. Mannheimer Effektenbörſe vom 4. März 8. 4 4. 8. 4..J 4. Bad. Bank 1730 kfi(gontinentetegerf 1190 170 C. H. Knorr 193,0 197,0 Pfälz. Hypoth. Bt. 272,0 279,0 Mannheim. Verf. 151,0150,0 Mannh. Gummi 105,0,105,0 Kh. Hypoth. Bank 224.0 223,0 Oberrh. Verf. 218.0J21540 Nectarſanm Försg 18510ſl83.0 259 Eredibank 189.0 188,.0 A. h für Seiünd. 88.— 88.— Pfälz. Mühlenw 170,0170.0 Südd. Disconto 118.0 70.0 Seaz 4 Cie. 1195116,5 Pori. Zem. Heid. 109..189.0 Durlacher Hof 183,0163,0 J.& Farben 309,5 309,5 Nh.—.-G. 1200 1 Kleinlein Heidelb. 210,0 210,0 Rhenania—— 835 eee 302 Ludwigsh. Att. Br. 220,0.220,0 Fuchs alegen.5900,70 Wayß& Frepiag 55 5 Schwarz Storch. 184,0 184.0 Hermanſa Linol. 280,0 232.0 Jeuſtoff, Waldhoſ 277,00272.0 Werger Worms 182,0182,0 Karlsruher Maſch. üdd. Zucker Bad. Aſſekuranz 300,5300,5 Frankfurter Börſe vom 4. März 8 AAkcti ſelſenk. Gußſt. 22,25 21,50 Bayriſch. Spiegel 78,5 Bank-Aketien. ITHarp. Bergbau 218.5 225.0 Bedt& Henkel.93,2595. TAlg. D. Creditbt 159,7 188,7 TSiſe Bergb. St. A 959,9 840.9 TBergm. Elektr. 192,0191.0 Badiſche Bant. 175, 175.9 TKall Aſchersleb. 216,0215.5 Bing Metallwerte 49.—47.25 Bankf. Brau. Ind. 249,0251,0 TKali Weſteregel. 219,0.219.2 Brem.⸗Beſigh. Oel—.——.— Bayr. BodenCr. B—.——,— I Mannesmannt 224,5 219.,J Ch. Broch..-.———— Bayr.Hyp. u. Wb 225.0 223,5 Mansfeld Akt. 139,2154,0 Cement Heidelb. 169.0 168.7 1Harmer Banko. 1935 188,2 POverſchl. E. ed. 128.2 1240 Cement Karlſtadt 181,1182.5 TBerliner Hand. 277.—.— Otavi-⸗Min Ant. 41— 9,25 ChamotteAnnaw 5— 85— TCom. u. Privatb. 216,0 211,5 TPhöntzBergbau 194,9182.0 Chem. W. Albert 180,0 180.0 TBeuh, Bant 30 Sabhe, Hellbroan— 2 Cont.Rürnb. 869 140.0140.0 52 w. He e ee 4 . felbe Wech. 1560 107,0 Celus Bergbau. 20.0 1580 Ppign a 2 2 D. Hppothekenbk. 152152 90 V K. u. daurabütte 163.,5,101.5 Dagerh. 5 9 56— 5 Bant 132,2 182, Widm, 60,—56,.— 2. gerelstent 13551350 Cransport⸗Aktien. Piat e——— Tplesbner Panf 184 5180⸗ Schantungbahn.-12,40 Düſſeld-Rat. Pürr 57.5057.50 Frifrt. Hyp.⸗Bank 218,0218,5 ILHapag 59.7 159,5 Eiſen Kaiſerslaut. 88.— 86.50 TMietallb. u..⸗G 1860 166,5 LNordb. Llond.188,0149,7 TClettr. Licht u. K.—.—1970 Titteld. Ered.-B 226 0 229,5 Oeſter.⸗li. St. B. 77595 Elſ. Bad. Wolle 87.—57.— Nürnberg. Be.-B. 55 Baltimore& Ohio 97,5098,75 EmagFrankfurt-..5000.525 Deſter. Cred. Anſt.—.05 Emaiſfe St. Ullrich 68,5063,— Pfälzer Hyp.⸗Bk. 278.0 278,0 Induſtrie-Aktien. Enzinger⸗Umon 9,2597.— Reichsbank. 1800 188,0 Sichb.⸗Mannd..—.——.—Cßlinger Maſch. 84,— 64.— Bbe reddan 2055 0 8 Kempf-Sterng.—.——.— Ellüing. Spinn.4. 250,00285.0 Ahein. Hup.⸗Bank Mainzer St.⸗A.———.—. Faber, Joh. Blei 134.0,18.0 Didd. Dconzo. 18195 18030 Schoffery. Bindg. 342.0,34l,0 Jaber Schleicher 11,9128(5 Wiener Pantver. 6,85 8,80 Schwartz⸗Storch.—.——.—.G. Farbenind. 211.508,0 Manup gnoteche.—.——.— Verger. 180.0180.0 Fahr Gebr Piem. 42.25 44,— Frantſ Alg- Ver 18.5155,0 Ate Seegen— ae 70 Seane. u. Biie. 20 200 Adler Kleher.185,5 713770 Srantf.Bors Wit 105.9 10809 Frantf. R. u. eA. C. G. St.-A. 1550 1575 255 7 5 Aſchaff. Buntpap. 165,„TGoldſchmidt Th.„60154, Bergwerk⸗Akkien. Aſcgaf. Zellſtoff 180,0 5 gehn 17 „ 56.— 56.— Grirftw. Mhm.6% 14,75.—.— Tdaderus Glet. 1288(121.5 Gabeng Beinhe,—— Grün, Bülnnger 1765 rdl0 15. Jufemb. Berg 187,5185,0 Bad. Elektr.. 0,1085—,— Haids Neu, Näh- 60,.——.— Eichwell. Bergwel——.—Bad. Maſch. Durl.————Hammerſen.——1163,0 3. 4. 834. 3. 4. Hanfwerke Füßen 122,0 121,0 Neckarſ. Fahrzg.. 130,5 130.1 Uhrenfabr. Furtw. 37,50.88,10 Hilpert Armaturf. 83,.—81.— Nrh. Leder Spier 135,9133 00 er. deutſch, Oelf. 98.—86.— Zirſchckupßu met 121.9140 p Petersuniongtft 126,5126,0.f ch. Inb⸗ Hainz 137,0.—.— Hoch und Teſtau 138.0187.8,Pl. Nähm Kavſer 53.—64,— Tder Stahlwerte 147..148,7 Holzmann, Phil.. 188.0187,5 Philipps.-G. Frk 68.——.— Ver Ultramarinf. 167.0—.— Holzverkohl.-Ind. 94.9592.— Porzellan Weſſel 72.—72.— Ver. Zellſt. Berlin—— 152.5 Junghans St⸗A, 122,0 127,0 Rein Gebb& Sch 138.5 138,7 Bogtl. Maſch. St. 125,0,125,0 Kammg. Kalſersl. 200.0 200,0 JRheinelekt. St. A 183,0,179.7 Voigt S Häff. St.—.—158,0 Karlsruher Maſch. 52,75 en Leuder 56,—56,—[Volthom. Seil u.—.—73.— Kemp, Stettin 5 14205 7 5 Wayß& Freutag 202,5201,7 Klein. Sch& Becker 133, 2 Riebe ntan.„„ Knorr. 4 105,0 80 ae de—— 1755 TZel Waldhof St 277, 21278,0 Konſerven Braun 80,—80,— Rodber armſt. 12,.—12. 1 Kralß 8. Eo., Lock.—.— oaderge 1850 8 e e Toahmeyer& Co. 167,J 169,2 JRüttgerswerke 135,1—.—.ee Lech Augsburg. 138,0 137,2 Schlinck& C. Hbg.—.——. na 22 8 Lederwert Ratbe 5— Schnellor. Frank. 117, fled 890—.—— Ludwigsh Walzm 421 50 TScer 18 5 5 2—9+*.— Lutz Maſchinen 42,.— 47, uckert, 9·„ Lus ſche Anduft. ae ant Berneis—.— 18,— Feſtverzinsliche Werte Mainkraftwerke 134.0135,1 Schuhfabrik Herz 90.—80.— D. Anl. Ablöſgsſch. 27,—26,.— Metallgeſ. Frankf. 203,0 200,0 Seilinduſtr. Wolſſ 88,— 89.— 10% dh Staßt 25 Mez Söyne ISiemenssHalsk 260,0262,0% My Stadt 28—.——.— Miag, Müglt, 1571687 Südd. Hraht-—.— 8% R0 Hychldpfz/—.——.— Moenus St. A. 75,50 74.90..Led. St. Ingbert————8¼ Pfhycldpfs?—.——.— Motoren Deutz 86,50——. Südd. Zucer..—.——4% D. Schutzg, 08 13,8013,75 Motorf. Oberurſ. 74,50 70,50 Tricotw. Beſigh.—.———14% D. Schußg. 14 18,8013,75 Berliner Vorſe vom 4. März Bank-⸗ Alktien. Juduſtrie-Aktien. Concord. Spinner 148.0147,8 Bank f. Brauind. 249,9.244,0 Aceumulatoren ⸗189,5168,5 THaimler Benz. 139˙9.509•0 VBarmer Bankver. 191.5189,2 Adler& Oppenh. 143,0 140,0 1 Deſſauer Gas 207.5 205.7 Bank f. el. Werte 235.0233.0 Adlerwerke.. 139.9 38.9 13.5 Diſch⸗Atlant- Tel. 128,9127.0 TSBerl. Handelsg. 277,5 279.0 G. A. f. Verkhrsw. 229,0225 37 2²5,5 526 188,5185,5 Alexanderwerk.— 85.— D. Eiſenb.⸗Signl.—.——.— T Hannſt u..-B. 209.0 270.,0 TAüg.Elektr.Hel. 18878 188,8 TDeutſche Crpal. 290.5 J85.9 IDeutſche Bank 194.2 1915 Ammen dorf Pap. 250,5 250,90 Deutſch. Gußſtahl 150.0 149.7 I1 Ot. Ueberſee Bk. 132.0 131,% Anglo⸗Ct. Guano 170,9118,0 Deutſche Kabelw. 130,2127 0 J7ise Command. 184,5 184,5 Undalt. Koplen 148..445 TDresdner Bank 184,5 180,) Annener Gußſtahl 29,— 29.— JDeutſche Maſch. 126,5 123,5 38 Kemp-... 5— Frankf. Algem. 158,0 166,0 Aſchaffb g, Zellt. 151.5 180,1 Deutſche Steinzg. 205.0—,— Klöcnerwerke 181,5,170,5 Südd. 2 Imitteld Kredb. 229.0 224,5 Augsb.-Rb. Maſch 42,0,130,8— Oeſterr. Creditbk. 9,15 8,95 Balcke Maſchin.—.— 1907 180.5 N Meguin. 72,75 eichsbank„3J. P. Bemb üů Rhein Creditbant 188.5 157.7 enen tt. 192:841800 e Süddeutſch. Disc.—.—178,5 Berl.⸗Gub. Hut 315,0,320, Transport-⸗Aktien. 1D. Reichsbahn.——— 2 19 7 Allg. Lot. u. Str. 212,0210, Aachener Kleinb,—.— Braunt. u. Brikets 250.245 0 3˙0 Br.⸗Beſigh. Oelf. 78,2575.— F. Südd. Eiſenbahn 309.0309.0 97 EJ.G. Farbenind. 310,0 308,0 Baltimore... 9,30 99,30 Premer Eineleum 248..248.7 7e 5 Donnersmarckh. 140, 2 22 1Berlin. Maſchb. 139.5 139 Bing Nürnberg 48.50 48.1 50099 eldmühle Papier 220,0222,0 Tud.&Co 320,0343,00 Telegraph. 120,0.116,02.60%„ neue Pr.— THeutſch⸗Auſtral.—.——.— Bremer Vulkan. 140.0 140.0 8 hle Pap 113 I1Lud. Loewe& Co 3 Bogel Telegraph.605% Dremer Wolle. 191.2 192.0 K Felten& Gulll. 175.5 IHapag.. 161,0 159.0 122˙0 R. Friſter 190 77 8 1 Fuchs Waggon. 0,5750, 1Hanſa'ſchiff. 230,0 230, em. Heyden. 134. 2 TRorkd. Wonh 158.0158,0 Chem. Geiſenk. 103,2 108,0 Gaggenau.⸗A. 59,50 87/25 Verein. Elbeſchiff 87,8587.— Chem. Albert 3. J 4. 30ʃ159 0 JGelſenk. Bergw. 188,5185,5 Markt⸗ u. Kühlh 200,00190,8 Wicking ⸗Cement. 121.0 120.9 JGelſenk. Gußſt. 22,—21,50 Mech. Web. Lind 318,0.313,00 Wiesloch Tonwar. 7 Genſchow& Co. 97.2596, 78 Mez Söhne i 1 German. Portl⸗Z. 221,0217,2 Miag⸗Mühlen. 168,8167,0 Wittener Gußſtah 5 Cerresbeim Glas 1,5 105,9 Mir e Geneſt. 135.0143,2 Wolf, Buckau 8, 90530 JGeſ. f. eltt. Unter. 245,0248,5 Motoren Deutz 87,00.85,.— Zellſtoff Verein 275 272 Gebr. Goedhardt 128,0127,0 Motoren Mannh. 37,78037,28 1Zellſt. Waldhof 277,8ʃ JGoldſchmidt Th. 158,0154,00 Mülhbeim Berg 0. K rſe. Goerz C. P.... 39,—39,0 Neckarſulm Fhrzg 132,0131.5Freiverkehrs⸗Ku e Maſgen 1 75 77007 TNordd. Wollk. ritzner Maſchin. 130,. 124.00 0 e Grkrftw Müm. 0% 14.75—,— 1Overichl. E Bed. 125,7 Benz⸗Motor 125 g Gruſchwitz Tezill 102,0104,00 TPhönix Bergb.. 133,7.132,5 Diamond Zalleſge wiſch. 200.0020g.0 Keisho h Popless. 200,0J28.0 Hocechs. 1590 Hammerſ. Spinn. 190.0185,0he 107.0 107.0 Petersb Int geſt. 134,5133,0 Aeln Nierdlait 180,2181,0 Ronnenberg Hanſa Llond.. 67.5087— Maſch. Leb. 57.75 58,— Hbg.⸗Wlen Gum. 101.01078 Tapeluſtah 1885 1 0 22200240 1Kbenanie Chen 75,— 1105 80 tspay arpen. Bergb. 222,0224,00TRi 175,0170, f Staa 4 Jartmann Meſch. 2ſe Namd günen 1280 le 3 a) Neichsn Hedwigshütte Hilpert Maſch. 5 200 515 e iſ. u. St 000— JHobenlehe et. 31,3030,500 LSalzoetfurth. 3 273,5 10% Mh. Siadt 25— THumboldtMaſch. 52,50 52,—JSchuberts Salz. 308,7 298,0 5% Roggenrentb. 8, —Krauß& Cie, Lok.—.——.— THynamlt Nobel 180..150,5 Sate mune 6185 180 81. . Kr. 197,8197)0 Co. 160,5189,7 Ber Chem Charl. 202,0 201,04¼%½,„ 181—— 23.25 Emaille Ullrich 85,2565,25 Laurahütte 12.28ʃ12,18 LVochum. Gußft. 188,0 185,1 Enzingerelinion 99,—95,15 Linde's Eismaſch. 199,5195,0 1 BGlanzſt. Elbſ. 541,0581,04% .0 210.0lGebr. Böhler Ko.—.——,— Eſchw. Bergwer! 172,0 172,0 Lindenderg.. 62,5065,75 TCarl Aindſtröm 216,2217,0 TVer. Stahlwerke 147,5,146,5 3% Se-UIX Sr(J4— ahlb., Liſt& Co. 136,0 185,0 Lingel Schuhfabr. 93,.— 0 0 5 Berl. Karlsr. Ind. 108.1 103,0 Elektr. Lieferung. 208,0 202,7 Koffhäuſer-Hütte 0 5 92.— rio! J Linte& Hoffm. 91,3588,85Ver. Ultramarinf. 187,5165,0.60% Südock. ab—— „. L 11⁴.0 150 Lothr. Portl.-Cem———.— Bogtländ. Maſch. 121,7 121,7477% Anat. Ser,! 29.80 Magirus.⸗G. 93,2591,.75 eee 240,0248,0 8*— JMannesmann 222,5219.0Weſer Att.-Geſ.—.———4¼%„ 15.— 180.0 473,0 Gebhard Teztit 13ö,0 12 51 1 Mansſelb. Aft. 158.5 151.5 L Weſtereg. Alkalt 219.5 215,0(5% Tethuanteper. 29,— im Juli der Saarkohlenpreis ſogar 23,8 v. H. unter dem Rubrerz preis lag. Im Saargebiet wird zumindeſt eine Senkung der Ruhrkohlenpreis für erforderlich gehalten, um der Induſtrie wie eine Exiſtenzgrundlage zu geben. Vörſenberichte vom 4. März 1927 Mannheim abgeſchwächt 5 Die bereits an der geſtrigen Abendbörſe eingetretene ſchwächung der Tendenz drückte ſich auch an der heutigen Börſe allen Terminwerten aus..G. Farben⸗Aktien waren mit 308,5 15 geboten, Rheinſtahl gingen auf 228 zurück. Am Kaſſamarkt m ſtillem Geſchäft Material zu geſtrigen Kurſen eher angeboten. 5 lagen nur Knorr⸗Aktien, die auf 197 bei größerem Umſatz 1 Von feſtverzinsl. Werten wurden Rheinbriefe mit 14,85 gehandelt. Frankfurt unſicher, aber erholt Die geſtern abend nach der Abendbörſe erfolgten Angriffe 15 den Kursſtand ſcheinen ſich im allgemeinen auch heute noch ſortgeſen zu haben. Allerdings zeigte die Börſe größere Aufnahmefähigte. ſo daß die Kurſe gegen die niedrigſten Notierungen der aene Abendbörſe weſentlich erholt waren. Gegen die amtlichen rungen der Abendbörſe ſelbſt aber ergaben ſich immerhin noch die trächtliche Verluſte. Man führt die geſtrigen plötzlichen Abgaben, 5 durch Vermittlung holländiſcher Banken erfolgt waren, auf, 195 Börſenmanöver rheiniſcher Intereſſenten zurück, die ſich zu gegebene Zeit billiger eindecken wollen. Banken eröffneten durchweg 2 5 3 v. H. niedriger, die Schiffahrtswerte waren bis 5 v. H. ſchwäch e wobei auch die neueſten Nachrichten eine Rolle ſpielten, daß ine Freigabebill in der jetzigen Seſſion des Senats ſo gut wie— Ausſicht hat, behandelt zu werden. Montanwerte zum erſten immer noch bis zu 5 v. H. ſchwächer, ebenſo Elektro⸗ und b werte. Beſſer hielten ſich Kali⸗, Motoren⸗ und Bauaktien, die 8ie —2 v. H. ſchwächer eröffneten. Im weiteren Verlaufe wurde 5 Aufnahmefähigkeit des Marktes wieder kleiner, während ſich aun ſeits die Abgaben immer mehr verſtärkten. Die Verhältniſſe auf de Geldmarkte löſten wieder größere Befürchtungen aus, umſomehr, die der Satz für tägliches Geld immer noch ſehr hoch iſt, ubne ſte Ultimoregulierung erledigt iſt. Die oben angeführten Kursvertnen vergrößerten ſich im Verlaufe, ſo daß verſchiedentlich die niedſchloß Abendnachbörſenkurſe von geſtern erreicht wurden. Die Börſe ſch ſehr luſtlos und ſchwach. Tägliches Geld 6 v. H. Berlin ſchwach 5 Von der Spekulation bevorzugte Papiere wie Schultheiß, ſche Erdöl, Zellſtoff Waldhof, Glanzſtoff, Bemberg, Oſtwerke, Lugwiß Löwe, Schubert u. Salzer, Rheinſtahl, Harpener, Stollberger 5 Schleſiſche Zink, litten unter dem Eindruck des Kursrückſchlages 18 Frankfurter Abendbörſe empfindlich. Auch Kaliaktien büßten 8 5 p. H. ein. Verhältnismäßig beſſer gehalten waren zunächſt en Aktien, aber als im Verlaufe trotz gelegentlicher, durch Deckung 5 der Baiſſeſpekulation verurſachter kleiner Erholungen ſich bloſſen wieder das Ueberwiegen der Abgabeneigung herausſtellte, ſchlo ſich auch dieſe Papiere der Abwärtsbewegung entſchiedener cn⸗ Banken waren gleichfalls recht matt. Danat⸗Bank verlor über 5 Deutſche Bank, Commersbank 4 v. H. Auch Disconto büßten 8 des günſtig beurteilten Abſchluſſes 2 v. H. ein. Schiſfabrtsaktlen enz⸗ loren—4 v. H. Der Anlagemarkt litt gleichfalls unter dem Ten 235 umſchwung. Sachwertanleihen waren ſtill bei wenig werne Kurſen. Vorkriegspfandbrieſe zeigten keine einheniche Ha Ausländiſche Werte änderten ſich wvenig. Geld war auch heute g fragt und wurde mit 6¼ bis 8¼ v. H. bezahlt. Verliner Deviſen Diskkontſätze: Reichsbauke 5, Lombard 7, Privat 4% u. 4% v. H. Amilich J. Marz 4. N K 15 in.⸗M. für G. I. B. G. I B. M. Holland... 100 Gulden J168,71 169,13 168,68169,07 168,47 5 Athen 100 Drachmen[.47 5,49.49 5,51 81.— 7 Brüſſel. 100 Belga⸗800 PFr.] 35,575 55,718 58.59 85.7858.— 68 Danzie... 100 Gulden] 51,70,61.90,81.7281.9,.—5 Helſingfors... 100 finnl. M. 10.602 10,642 10.803 10.843 81.—7 Italien 00 Lire 19,425 19,465 15,58 13.60. 31.— 6 Sübſlawien. 100 Dinar].402 7,422 7,402 7,422 155 5 Kopenhagen.. 100 Kronen 112,31112,59 112,31 112,59 3 Liſſa bon. 100 Eskudo 21.575 21,625 21.575 21.625 0.5 Oslo 100 Kronen 109,33 108,61 109,38109,66 12.5 55 Paris.. 100 Franken]16,48 16,5216,48 16.52 062 55 Pragg I00 Kronen 12,473 12,513 12.474 12,514 28.5 Schweligz... 100 Franken] 81,04 81,24 81,045 81.245 81. 10 Sofiiaga 100 Leva] 3,045 3,055 3,045].055 81.— 5 Spanien. 100 Peſeten 70,79 70,81 70.7470,82 55.5 Stockhom... 100 Kronen 112,54 112,82 112.56112,84 112, 9 Wien 100 Schilling] 59,345 89.485 39,325 59.46 8292 6 Budapeſt 100 Pengö= 12 500 Kr. 73,6473,8273,6473,82 20 10 Buenos-Aires. I Peſ. 1,777].71.778] 1,782] 1, 255 ganaba.... 1 Cauad. Poflar].205 4618].206 4216 52 887 apan. I en.,071] 2,075] 2,072 2,076] 2, 825 Kaliro 1 Pfd. 20.964 21.016 20.965 21.021 Konſtuntinopel... 1 türk. Pfd.] 2,128 2,136 2,132 2,142 57— 5 Londoen. 1 Pfd. 20,444 20,496 20,447 20.499 2219 4 New Norrt DDollar4,2140 4,2240 4,2144,224 1378 3,5 Rio de Janeiro...1 Milreis 0,4985 0,5005 0,4985 0,5005 855 Uruguag.... 1 Gold Peſ. 4,25.26 4,25 4, 26 12 * 20 130. .. 90,—88,25 Wiſſener Metall 722—75 50 .— 170.7170.0 228 e Adler Kall 75851000 JOberſchl. Koksw 138,5136,0 Brown, Bov.& C.—, TRatbgeb, Wagg. 145.J,11.0 Hechmegueng. .202,0 [Krügershall. 1204.75 300,0.298,7 Krügersha 60½%4, IRhein Braunkhl. 21050 550d855 Aheinfelden Kraft 99.—85,— Slalnan Salpeter 97——— 2 ſann. Waggon.— 2750%2 füdde⸗ Vbosppa 5,25 85.— 324.03230 88 fl 80 Noſider Praunt. 18,0 ar unt ursc 354 0Roſtzer Zucer. 105.0104.0 0 26.6025 giöfeoruuem.120 fif Kaeerc derd 129.9 l8g Senguusgee 00 00 Kirſchgupfer 123.0 128·01Rütgerswerke.186,50186,7 oldanleibe. 14, 01 02,5 Sachſenwerk..137.5138,0 50% Prß. Kalianl..5 0 3² —. il. Holzmann 187,5 188,0 Sarottti..... 228.022,88% Mh. Stadt. 28—.—.— ———— 118,0115,50Scheidemantel. 3780.37,15 5% Noggenwer. 975 165 ISchuckert& Co. 190,0187,0 5% Landſch. Rogg..950 8, Iſſe Bergbau. 384,041,0 Schuhfabrik Herz 80,30 79, M. Jüdel& Co. 169,5168,5 TSglenlenss galef 202,0 262.0 p) Ausl. Bentenwerte. Gebr. Junghans. 119,7118,5Sinner.⸗G. 50—6 89½ Mexitaner 42·05 90 .191,00131,0[Stettiner Bulkan. 92,—90,—5% Mepi 24,85 24. Tnllw. Acersl. 217,8 213,5 Stoehrtammern. 180.9 18,0 47 Oel. Schagg. 2 „90.—8 26,75 27.— i1 164,5162,0 f—Stoewer Nähm.. 82,25,78,504%„ Goldrente 2,—.— ODeutſche Kali 55162, 52,75 Stolberger Zink 320,0 320,0 40%„conv, Rte. 850.50 Ki Smmobil. 102,0,102.0%% 8 2 70 455 8580 C. H. Knorr.. 185,0192,5 Teleph. Berliner 111,2111,(4/%% Papleznt. 18.2014, deutſch. Eiſenh. 109,5 108,2 Koclen. 2 Jeutran 100,058,.— Tbodeltabrlk 128.—.— 3—3 12750 „0 Gebr. Körting. 100.7 99.— Tietz, Leonhard 135,2 135,240%0 · 11 21.50 21.— 399 Hürzwer Meian 1038 197.0 Koſtheimer Ceg. 130,0ſ1300 Transradis.. 157.8 154. 5 4õ⁵.— ürk. untf Anl.—, 8 Unionwerke Maſch——122,5%% Zellob. 101i 025 50 81,65 Varziner Papier 135,0 131,5 1 400.-Los 30,25 58 Ber. B. Fref. Gum. 100,0104,5%%S11914—.— 24,20 2 ictelw. 69,504%„ Goldrte— 101,5/100.50 B. Otſch. Nickelw. 169,2169 4%„ 7705755 B. Schuhf rns 8 78,777— 30% Oe. ll. Stb. alte 22.70 VStahlw v. d. Zup 263,2269.04% Oe.Goldprior.—— 5 orenz.. 150,2145,0 Voigt& Haeſfner 159,0158,0(50,„Obligat.—. 80 2,75 0 29,75 „ 11 29,80 111 275027.55 2 e 7 g de/ + SSSN ge ne Freitag, den 4. März 1927 — Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) eeeeee ee e Meder- Fröffnung meines Lalemeschefes N D 2 14 Telephon 29984 U Plissée, Hehisaum-, Kurbel- u. Spezialität: LLL⁰LLT 77 Neu aufgenommen: A. Sonnenfeld Aufzelchnen, Monogramm-Stickerel. Moderne Kanten in Shawis und Rocksäume. Anfertigung seidener Wäsche, Einkurbeln von Spitzen. 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