— und Wat Diensktag, 8. März Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatl..⸗M. 2,50 ohne F Beievtl. Aenderung der wiriſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ orderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. Heupt⸗Geſchäfts telle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle. R1,-6, Saſſermannhaus) Geſchafts⸗Nebenſtellen: Waldhofftr.6, chwetzingerſtr 19/20 u. Meerſeldſtraße 11. Telegramm⸗ Adreſſe. eneralanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. L2mal. Fernſprecher 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Mannheimer Genenal Anzeiger Abend⸗Ausgabe er Geitung Preis 10 Pfenuig 1927— Nr. 112 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Kolbnelgeile 5 Allgem. Anzeigen 04%.N Netlamen —4R.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. 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Vorher wird in er heutigen Ratsſitzung über das Datum der Konferenz, den privaten Waffenhandel betreffend, geſprochen werden. Die franzöſiſche Delegation ließ geſtern an die Hauptdelegierten zeutſchland und England das Anſuchen richten, den Zeitpunkt ieſer Konferenz zu verlegen, ſo daß zuerſt die internationale brüſtungskonferenz und dann diejenige über den affenhandel ſtattfinden ſoll. Es wird bekannt, daß geſtern abend im Finanzkomitee, das ſich mit den Danziger ngelegenheiten zu befaſſen hat, der polniſche Außenminiſter aleſki erſchien und gegen den Kompromißvorſchlag in der chulfrage entſchieden Proteſt einlegte. Infolgedeſſen ſah ſich as Finanzkomitee genötigt, einen Teil der Nacht zu ver⸗ gonden, um einen neuen Vorſchlag auszuarbeiten, der im auf des heutigen Tages mit der Danziger Delegation zur rörterung gelangen wird. Die vierſtündige Debatte über den rumäniſch⸗ungariſchen Streitfall gewinnt inſofern an Bedeutung, als Englands Außen⸗ miniſter in dem Dreier⸗Ausſchuß mitarbeiten wird, deſſen ufgabe es iſt, den Konflikt unter dem Geſichtswinkel inter⸗ nationalen Rechts zu prüfen. Die Grundfrage lautet: Iſt es 85 glich, das Beſitztum fremder Anſiedler, die ſo⸗ Rebl durch den Friedensvertrag als auch durch internationale mechtsbeſtimmungen vor gewaltſamen Enteignungen geſchützt liarden, zu beſchlagnahmen und nicht einmal die üb⸗ beben Liquidationsmethoden anzuwenden? England iſt an 05 Klarſtellung dieſes Streitfalles und der Entſcheidung, ob l1 miſchte Schiedsgerichte zuläſſig ſind oder nicht, außerordent⸗ ch ſtark intereſſiert. Es war C ein bedeutungsvoller Schachzug Streſemanns, miemberlain als Berichterſtatter in dieſer Frage vor⸗ * chlagen. Englands Vertreter im Völkerbund wird den la mäniſch⸗ungariſchen Streit auf eine internationale Grund⸗ lich ſtellen und die Auswirkung des Entſcheids auch hinſicht⸗ bien des internationalen Rechts in nicht europäiſchen Ge⸗ dern, beiſpielsweiſe in China, unterſuchen. Die Wei⸗ ung Rumäniens, Schiedsgerichte in der Niederlaſſungs⸗ de Liquidationsfrage anzuerkennen, wird zu einer Rats⸗ größten Stils führen, weil die Nachfolge⸗ Nr en der habsburgiſchen Monarchie ein gewiſſes Intereſſe mänie haben, die rumäniſche Theſe erfolgreich zu ſehen. Ru⸗ verlien. lehnt das Schiedsverfahren ab, da es den Prozeß zu zuläften fürchtet. Das iſt ein ſonderbares, durchaus un⸗ ſtiert iges Vorgehen, gegen das nicht ſcharf genug prote⸗ et werden kann. Wenn Mitglieder des Bundes derartige Atepen anwenden, ſo wäre es um die internationale vert sſprache und um die praktiſche Bedeutung von Schieds⸗ Rumäben bald geſchehen. Es wird jetzt darauf ankommen, zuri anien auf den Weg internationaler Rechtsprozeduren ückzuführen. Merkwürdig iſt, daß ſich auß auch Polen bemüht, die oberſchleſiſche Schuldfrage Strefbalb des Haager Schiedsgerichtshofs regeln zu wollen. laſelemanns Vorſchlag, den Fall in Haag entſcheiden zu aler machte die Polen ſtutzig. Zaleskis Anſicht iſt, daß balb z in rechtlicher Hinſicht den Deutſchen beipflichtet, wes⸗ wer te ſchiedsrichterlichen Inſtanzen nicht mehr beanſprucht wünſch müſſen, dagegen wäre es nach polniſcher Meinung tiſche henswert, in Genf durch perſönliche Ausſprache die poli⸗ alegtFeite des oberſchleſiſchen Schlußſtreites zu prüfen. tung 1 bemühte ſich geſtern, Chamberlain für die Ausſchal⸗ Haager Schiedstribunals zu gewinnen. Diskuſſion wird heute zwiſchen Chamberlain und au emann beginnen. Es iſt zu erwarten, daß der Reichs⸗ ſtelln miniſter auf einer grundſätzlichen juriſtiſchen Klar⸗ durch einen Haager Schiedsſpruch beſteht, jedoch die Erörterung mit Zaleski keineswegs ablehnen wird. von deelprechungen zwiſchen Streſemann und Zaleski werden franzöffn Staatsſekretär v. Schubert heute vorbereitet: Im eand en Quartier bemerkt man eine Art Erleichterung. lei ſche n, nämlich deshalb, weil die Räumungsfrage zwi⸗ iſt 55 im und Streſemann nicht beſprochen werden ſoll. Es dankened kein Geheimnis, daß über dieſes Problem ein Ge⸗ Gegen austauſch zwiſchen Chamberlain und Briand ſtattfindet. Paul⸗zz Ende der Woche wird Briand durch die Anweſenheit geſprä oncours in der Lage ſein, ſeine Zeit für Privat⸗ berufsde zu verwenden. Mit Streſemanns Vorſitz ſind bloß weiſt wißige Nörgler unzufrieden. Der geſtrige Tag be⸗ Führe, aß der Reichsaußenminiſter ſeine parlamentariſche verſtandigenſchaft in der Ratsdiskuſſion klug anzuwenden ſchicklicht und die ſachlich begrenzte Debatte mit großer Ge⸗ ſetzung zeit und beſonderem Taktgefühl abſteckte. Die Ueber⸗ zſiſche einer kurzen Ausführungen ins Engliſche und Fran⸗ krächtig mmt nur ganz wenig Zeit in Anſpruch und beein⸗ den Gang der Debatte in keiner Weiſe. wird wahrſcheinlich bis Ende dieſer Woche in, Genf Die beſſarabiſche Konvention Genf, 8. März.(Von unſerem eigenen Vertreter.) Der italieniſche Vertreter im Völkerbund Scialoja teilte den Journaliſten mit, daß die italieniſche Regierung die Ratifi⸗ zierung des Vertrags über Beſſarabien vollzogen habe. Bekanntlich iſt die Zugehörigkeit Beſſarabiens zum Königreich Rumänien in einer Konvention vom 20. Oktober 1920 feſt⸗ gelegt worden. Jedoch dieſer Vertrag war bisher nur von England und Frankreich anerkannt worden, wogegen Italien und Japan die Ratiſizierung noch nicht vollzogen haben. Wie Seialoja mitteilte, iſt an der Tatſache, daß nunmehr auch die italieniſche Regierung ihre Zuſtimmung zur beſſarabiſchen Konvention gegeben hat, ein feindſeliger Akt gegenüber Ruß⸗ land nicht zu erblicken. Die italieniſche Regierung vertritt den Standpunkt, daß es notwendig war, die Konvention zu unterzeichnen, da eine Einigung zwiſchen Rumänien und Ruß⸗ land über dieſe Frage nicht möglich war. Es bleibe nur noch die Frage offen, ob auch Japan die Konvention unterzeich⸗ nen wird. Ausſprache Streſemann⸗Jaleſti Geunf, 8. März. Von unſerem eigenen Vertreter.) Man erwartet für heute Mittag die Ankunft des deutſchen Bot⸗ ſchafters in Warſchau, Rauſcher, und eine Ausſprache Rauſchers mit dem polniſchen Außenminiſter Zaleſki. Erſt für morgen ſoll die Zuſammenkunft zwiſchen Streſemann und Zaleſki ſtattfinden. Der heutige Nachmittag wird, wie man auf deutſcher Seite mitteilt, ausſchließlich der Vorbereitung der Ausſprache zwiſchen Streſemann und Zaleſki dienen. Zur Regelung der Saarangelegenheiten wird be⸗ kanntlich die engliſche Regierung nunmehr 14 Tage nach dem Schluß der jetzigen Ratsſitzung den Kandidaten für die Be⸗ ſetzung des Präſidentenpoſtens präſentieren. Vorgeſchlagen wird wieder eine Perſönlichkeit, die gleichfalls Canadier ſein wird. Anterredung mit Schubert Staatsſekretär v. Schubert hat dem Sonderbericht⸗ erſtatter des Pariſer„Excelſior“ in Genf eine Unterre⸗ dung gewährt, in der er auf die franzöſiſchen Kommentare der Rede des Grafen Weſtarp in Frankfurt am Main ein⸗ ging. Nach dem franzöſiſchen Blatt habe Staatsſekretär v. Schu⸗ bert zunächſt auf einige Interpretationsdifferenzen hingewie⸗ ſen, die nach deutſcher Auffaſſung zwiſchen der Unterredung Briands im„Petit Pariſien“ und dem Locarnovertrag be⸗ ſtehen. Das deutſche Volk habe große Konzeſſionen gemacht, aber es liebe es nicht, zumal im ungeeigneten Augenblick da⸗ ran erinnert zu werden. Der Hinweis auf die Freiheit der Heere, deutſches Gebiet zu durchqueren um Polen und der Tſchechoſlowakei zur Hilfe zu kommen, mache dem deutſchen Volk beſonders in dem Augenblick kein Vergnügen, in dem die Lage mit Polen etwas geſpannt ſei. Was Elſaß⸗Loth⸗ ringen betreffe, ſo ſei im Locarnovertrag niemals feſtgeſetzt worden, daß dieſe beiden Länder niemals ein unabhängiges Staatsgebiet werden könnten und daß ihnen das unterſagt ſei. v. Schubert ſprach dann über die deutſch⸗polniſchen Differen⸗ zen, wobei er auf die Ausweiſungen hinwies, und erklärte, es müſſe Klarheit in den Beziehungen zwiſchen Polen und Deutſchland geſchaffen werden. Frankreich und England hät⸗ ten politiſche Intereſſen in Polen, Deutſchland ausſchließlich wirtſchaftliche. Polen habe wirklich nichts von Deutſchland zu befürchten. Angeſichts des außerordentlich ſtarken Unterſchieds der beiden Armeen von einem eventuellen Kriege zu ſpre⸗ chen, ſei reine Torheit. Er hoffe, daß Polen ſeine wirklichen Intereſſen begreife und ſich über die kleinen Streitigkeiten mit Deutſchland verſtändigen werde. — England zur Abrüſtungsfrage Die engliſche Arbeiterpartei hat im Unterhaus einen von dem Abgeordneten Greenwood verfaßten Antrag eingereicht, worin die engliſche Regierung eingeladen wird, im Laufe der nächſten vorbereitenden Abrüſtungskonferenz des Völkerbun⸗ des die Initiative für ein internationales Abkommen für die Herabſetzung der Landarmeen zu erreichen. Der Abgeordnete erklärte in der Begründung ſeines Antrages, die finanziellen Laſten aus den ungeheuren Rüſtungen nach dem Kriege würden immer höher; er befürworte daher eine pro⸗ greſſive Abrüſtung. Mehrere konſervative Abgeordneten bekämpften dieſe Ent⸗ ſchließung und erklärten, man könne auf dem Wege der Ab⸗ rüſtung nur dann vorangehen, wenn ſämtliche Nationen der Welt für den Gedanken gewonnen ſeien und nicht nur die Mitglieder des Völkerbundes. Ein Arbeiterabgeordneter wies an Hand von zahlenmäßigen Angaben darauf hin, daß Eng⸗ land weit mehr für die Landarmee ausgebe, als vor dem Kriege. In Namen der Regierung erklärte der Finanz⸗ ſekretär des Kriegsamtes, daß England ſich trotz der fürchter⸗ lichen Opfer des Krieges die nötigen Ausgaben auferlegen müſſe, umfür einen neuen Krieg gerüſtet zu ſein. Durch ein internattonales Abkommen innerhalb des Völker⸗ bundes könne die Abrüſtungsfrage nicht gelöſt werden, da große Nationen dem Völkerbunde nicht angehörten, vor allem Rußlan d. Der Antrag der Arbeiterpartei wurde daraufhin mit 223 gegen 108 Stimmen abgelehnt. 5 Die nächſten Kulturaufgaben Jugendſchutzgeſetz— Reichsſchulgeſetz— Konkordak Von Geheimrat Dr. Runkel, M. d. R. Im Haushaltsausſchuß des Reichstages ſteht der Kultur⸗ etat zur Verhandlung. Soweit die Kulturaufgaben der Gegenwart im Etat zahlenmäßig Ausdruck finden, iſt ihre ein⸗ gehend ſachliche, wenn auch nicht immer freundliche Behand⸗ lung geſichert. Ueber die im Etat verzeichneten Kulturaufgaben hinaus handelt es ſich noch beſonders um drei außeretatmäßige Kul⸗ turprobleme der Gegenwart: das Jugendſchutzgeſetz, das Reichsſchulgeſetz und das Konkordat. Preußen führt Konkordatsverhandlungen, dem Zentrum iſt auch ein Reichskonkordat erwünſcht. Amtliche Verhandlungen finden jedoch noch nicht ſtatt. Das Jugendſchutzgeſetz bei Luſtbarkeiten iſt im Ausſchuß ſchon ſeit längerer Zeit fertiggeſtellt und harrt auf Durchberatung in der zweiten Leſung im Plenum. Es hat ſchon einmal auf der Tagesordnung geſtanden, aber an unge⸗ fährlicher Stelle, ſo daß es nicht zur Verhandlung kommen konnte. Jetzt wird es bis nach den Etatberatungen zurück⸗ geſtellt bleiben. Das hat auch ſeine inneren Gründe, die im Ausſchuß auch geſtreift wurden. Das Geſetz iſt vielen, beſon⸗ ders den Linksparteien, unerwünſcht. Und ſo iſt die Einſtel⸗ lung vieler: Dieſe Luſtbarkeiten aller Art ſeien doch ſchon immer geweſen und hätten ihm, dem Geſetzgeber, weder ſeeliſch, noch geiſtig, noch geſundheitlich geſchadet. Warum ſolle jetzt auf einmal ein ſolches Geſetz notwendig ſein? Ohne Zweifel ſtimmt dieſe Einſtellung für ſeinen beſonderen Fall. Aber ſo liegen doch die Fälle nicht, die das Geſetz treffen will. In ſeinem Fall waren ſtarke Gegenwerte vorhanden: wach⸗ ſame Eltern, ein georoͤnetes Familienleben, geregelte Be⸗ ſchäftigung und Teilnahme an Spiel und Sport aller Art. Anders aber liegen die Verhältniſſe bei all den Jugendlichen unter 18 Jahren, deren Seelen zerriſſen und von Inſtinkten und Leidenſchaften beherrſcht ſind, und die den raffinierten und laſterhaften Verſuchen und Vorführungen auf Jahr⸗ märkten, Rummelplätzen und Kirmeſſen, die heute offener und ſchamloſer auftreten als früher, leicht und gern zum Opfer fallen. Hier fehlt meiſt die Elternerziehung, fehlt ein geordnetes Familienleben und die miterziehende Umwelt, fehlt vor allem die Gewöhnung an geregelte Arbeit und ſchützende Freibeſchäftigung als Gegengewicht. Hier iſt ein Schutzgeſetz eine ſoziale und nationale Notwendigkeit. Denn es ſteht doch Höheres auf dem Spiel. Es handelt ſich um die ſittliche, geiſtige und geſundheitliche Ertüchtigung des Nach⸗ wuchſes. Gewiß, das Geſetz iſt ebenſowenig ideal wie das Schutz⸗ geſetz vor Schund und Schmutz und ebenſowenig wie viele andere Geſetze. Aber ein Polizeigeſetz, wie es befürchtet wurde, iſt es nicht geworden. Die Ausſchußarbeit hat ihm dieſen Charakter genommen durch die geſetzliche geſicherte poſitive Mitarbeit der Jugendämter. Dadurch iſt die Schutzarbeit an der Jugend aus der Sphäre bloßen polizeilichen Verbots und polizeilicher Beſtrafung herausgenommen und unter den Ge⸗ ſichtspunkt der Erziehung geſtellt. Es wird auch im Zu⸗ ſammenhang mit den erforderlichen poſttiven Erziehungs⸗ maßnahmen von ſeiten der Kommunen, der Länder und des Reiches ein erfolgverbürgendes Kulturgeſetz werden. Eine Einſchränkung oder auch nur Beeinträchtigung des berechtigten Vergnügungsgewerbes iſt durch dieſes Geſetz nicht zu be⸗ fürchten. Und nun das Reichsſchulgeſetz! Kommt es, kommt es nicht, das war auch im Ausſchuß die Gretchenfrage. Es wird diesmal kommen. Die Reichsregierxung hat ſich dazu feierlich verpflichtet, und der Reichsinnenminiſter iſt gewillt, bald, wie er ſagt, mit einer ſelbſtändigen Vorlage heraus⸗ getreten. Aber lang iſt der Weg noch bis zum fertigen Geſetz. Sicherlich iſt eine Mehrheit vorhanden, die den Willen hat, poſitive Arbeit zu leiſten. Aber auch bei ihr gilt es noch, einen Weg zu finden, den alle Parteien dieſer Mehrheit beſchreiten können. Erſchwert würde das Zuſtandekommen dieſes Ge⸗ ſetzes, wenn einzelne Parteien nur auf ihre parteipolitiſche Forderung ſähen und nicht ebenſoſehr die Berechtigung anderer anerkennen wollten und einen Weg verſuchen, der allen An⸗ ſchauungen gerecht werden könnte, der vor allem die Intereſſen der Geſamtheit wahrnimmt. Ueber die Form, zu einem Reichsſchulgeſetz zu kommen, ſind ſich wohl alle Parteien einig: Es kann nur auf dem Wege einer Regierungsvorlage geſchehen und nicht durch Initiativanträge der Parteien, noch weniger durch einen Volksentſcheid. Zu fordern wäre: Staatshoheit über jede Schulgattung; Ausſchluß einer geiſtlichen Aufſicht über den Religionsunterricht; Beſtandſicherheit und Entfaltungsfreiheit für die Simultanſchule, Rechtsſicherheit der Stellung des Lehrers; verfaſſungsmäßige Ausgeſtaltung der allen Schul⸗ gattungen gleichberechtigten Bekenntnisſchule und Sicherſtel⸗ lung der pädagogiſchen Leiſtungsfähigkeit der Schultypen. Soll das Geſetz unſerem Volke zum Segen gereichen, dann muß es im Parlament von einer ſtarken Mehrheit und außer⸗ parlamentariſch von großen Kreiſen unſeres Volkes getragen werden. Es muß ein Friedensgeſetz werden und kein Schulkampfgeſetz. * Die Mörder Graffs begnadigt. Die ehemaligen deut⸗ ſchen Wachtmeiſter Kows und Engeler, die im Juli 1924 vom Schwurgericht Stettin wegn Ermordung des belgiſchen Leutnants Graff zum Tode verurteilt worden waren, ſind vom preußiſchen Staatsminiſterium zu zehn Jahren Gefäng⸗ nis begnadigt worden. Die erlittene Unterſuchungshaft iſt ihnen voll angerechnet worden. ——— 0———————— ——————— 5 ——————— 5— ——*—— 32———————— Trungsminiſters, des Reichsjuſtizminiſters ſowie von Vertre⸗ Kurz vor der„erſten“ ruſſiſchen Revolution. 2. Seite. Nr. 112 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Dienstag, den 8. März 1927 Die Arbeiten des Reichstags 2 Berlin, 8. März.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Reichstag nimmt nach zehntägiger Pauſe morgen ſeine Arbeit wieder auf. Im Plenum werden die Unterhaltungen zunächſt wohl ohne ſonderliche Emotionen fortplätſchern, anders im Haushaltsausſchuß, wo man nun an. den Etat des Reichs⸗ finanzminiſteriums kommt. Es iſt anzunehmen, daß bei dieſer Gelegenheit die Frage der Ufa⸗Subpvention erörtert wird. Auch über den Molaga⸗Handel der Herren Dr. Wirth und Haas wird nun wohl geſprochen wer⸗ den müſſen. Bisher ſind dieſe Dinge bekanntlich immer mit leiſer Hand hinter den Kuliſſen beglichen worden. Die ſow⸗ jetruſſiſchen Schwierigkeiten des Herrn Joſef Wirth ſind ja nicht erſt von heute oder geſtern. Wir ſelber haben hier des öfteren vergeblich auf ſie hingewieſen. Im übrigen befinden ſich in den gleichen Nöten auch alle anderen Unternehmungen Deütſcher in Rußland, einſchließlich der Firma Krupp, wes⸗ halb es denn wohl auch nötig ſein wird, beim Etat des Aus⸗ wärtigen auf dieſe Seite unſerer Außenpolitik, die betrüb⸗ lichſte, zurückzukommen. Auf einem anderen Blatt ſtehen die Sorgen über das Arbeitszeitnotgeſetz. Die Regierungsparteien ſind ſich in dieſem Stück bekanntlich immer noch nicht einig. Herr Dr. Stegerwald hat erſt am Sonntag in Fulda erklärt: Die dem Deutſchen Gewerkſchaftsbund Angehörenden, alſo chriſt⸗ lich organiſterten Mitglieder des Reichstags, würden dem Ge⸗ ſetz in der gegenwürtigen Faſſung nicht zuſtimmen. Auch der Generalſekretär der chriſtlichen Gewerkſchaften, Otte, vom Zentrum hat im„Deutſchen“ ſcharf gegen das Arbeitszeitnot⸗ geſetz polemiſiert. Das B. T. behauptet, von der Regierung würde bereits erwogen, unter dieſen Umſtänden den Ent⸗ wurf zurückzuziehen. Dazu ſcheint uns trotz allem kein rechter Anlaß zu ſein. Es gibt doch noch allerhand Kom⸗ promißmöglichkeiten. Herr Stegerwald hat am Sonntag gemeint: Kein verantwortungsbewußter Führer im Deutſchen Gewerkſchaftsbund verlange einen ſchematiſchen Achtſtunden⸗ tag. Am das Arbeitszeitgeſetz e Berlin, 8. März.(Von unſerem Berliner Büro.) In einem Morgenblatt iſt behauptet worden, die Reichsregierung beabſichtige den Entwurf des Arbeitszeitnotgeſetzes zurück⸗ zuziehen. Nach unſeren Informationen entſpricht dieſe Mel⸗ dung nicht den Tatſachen. Bekanntlich werden ſich morgen vormittag die Reichsratsausſchüſſe zunächſt mit dem Entwurf beſchäftigen. Um 11 Uhr vormittags tritt dann der interfraktio⸗ nelle Ausſchuß zu einer Beratung zuſammen. Es liegt unter ſolchen Umſtänden für die Regierung kein Anlaß vor, das Ge⸗ ſetz zurückzuziehen. Reichsſubvention für Wirths Mologa? ſe] Berlin, 7. März.(Von unſerem Berliner Büro.) Dieſer Tage tauchte das Gerücht auf, demzufolge die Mologa, die Deutſch⸗Ruſſiſche Holzverwertungsgeſellſchaft, der bekanntlich Dr. Wirth naheſteht, ſich in Schwierigkeiten befände. Es hieß weiter, die Geſellſchaft habe die Reichsregierung um Unter⸗ ſtützung angegangen. Das wird uns jetzt an zuſtändiger Stelle beſtätigt. Eine Subvention kommt indeß, wie wir hören, nur in Frage, wenn die Gewähr geboten wird, daß bei einer etwa⸗ igen Sanierung das Unternehmen auch wirklich Ausſichten auf Rentabilität beſitzt. Es iſt augenblicklich eine Prüfung im Gange, aus der ſich ergeben ſoll, ob die Vorausſetzungen für eine Reichsſubvention vorhanden ſind. Die Wirtſchaftsverhandlungen mit Frankreich Berlin, 8. März.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Führer der deutſchen Delegation für die Handelsvertragsver⸗ handlungen mit Frankreich, Miniſterialdirektor Poſſe, iſt, wie wir erfahren, auf einige Tage nach Berlin zurückgekehrt, um die Berliner amtlichen Stellen über den bisherigen Ver⸗ lauf der Handelsvertragsverhandlungen zu unterrichten. In der Vereinbarung, die am 16. Februar getroffen worden iſt, war vorgeſehen, daß man ſich zunächſt über eine Baſis für die endgültige Einigung verſtändigen ſollte. Es iſt gelungen, über den modus procidendum eines endgültigen Handelsver⸗ trages ein Protokoll zuſtande zu bringen, das die Zuſtim⸗ mung beider Parteien gefunden hat. Miniſterialdirektor Poſſe ſoll nun hier das Protokoll dem Reichskabinett zur Ge⸗ nehmigung unterbreiten. Vorausſichtlich wird ſich das Kabinett morgen mit der Angelegenheit befaſſen. * In der Reichskanzlei fand geſtern eine Beſprechung des Reichskanzlers mit dem Präſidium des Reichslandbundes in Gegenwart des Reichswirtſchaftsminiſters, des Reichsernäh⸗ tern des Auswärtigen Amtes und des Reichsfinanzmini⸗ über handelspolitiſche, Steuer⸗ und Kreditfragen att. Rußlands Chinapolitik Der Außenpolitiker des„Matin“, Jules Sauerwein, befindet ſich bekanntlich auf einer Reiſe nach China, um an Ort und Stelle über die Ereigniſſe und Urſachen eine Enquete anzuſtellen. In ſeinem erſten Artikel beſchäftigt ſich der gegen⸗ wärtig in Moskau weilende franzöſiſche Jpurnaliſt mit der Frage, warum Sowjetrußland eine Rolle in China ſpiele. China habe ſich während des Weltkrieges für die Alliierten erklärt und auch an der Friedenskonferenz teilgenommen, allerdings ohne dabei einen praktiſchen Nutzen erzielen zu können. Die nationale Propaganda der Kuomintang⸗Partei habe darauf wertvolle Nahrung für ihre Tätigkeit gezogen. Seit dem Abſchluß des Friedensvertrags ſei zu der alten Klage, daß China als minderwärtiges ſtehendes Volk be⸗ handelt werde, noch die neue hinzugekommen, düpiert und verraten worden zu ſein. Da habe die Sowjetregierung ein⸗ gegriffen und durch geſchickten Verzicht auf alle ruſſiſchen Privilegien in Aſien habe der von Karachan 1924 in Peking unterzeichnete Vertrag ſchließlich zuſtandekommen können und müſſen. In Wahrheit ziehe nicht Rußland allein daraus Nutzen, daß es gegenüber China keine Forderungen mehr er⸗ hebt, auch Deutſchland befinde ſich in derſelben Lage. Man Perie es in Verſailles für nötig gehalten, Deutſchland ſeine rivilegien in China zu nehmen, womit man in Wirklichkeit Deutſchland einen Dienſt erwieſen habe. Unter dem Regime des Freihandels gedeihe der deutſche Handel von Tag zu Tag mehr. Auf der anderen Seite ziehe Rußland aus ſeiner aſiatiſchen Politik ungeheuren Nutzen. Das ſei eine unbeſtreit⸗ bare Tatſache. Der Vormarſch auf Schanghai Die Verhandlungen des Nordens mit der Kantonregie⸗ rung werden fortgeſent. Dabei ſind jedoch beide Parteien durch Uneinigkeit im eigenen Lager gehemmt. Der Norden leidet an Geldmangel, der durch den kataſtrophalen Sturz der Mukdener Valuta noch verſtärkt wird. Gleichzeitig wächſt bei den Unterführern die Neigung, ſich mit den Südtruppen zu verſtändigen. Der Generalſtabschef Tſchangtſolins, Vang, ſo⸗ wie der Sohn des Marſchalls ſind die Hauptträger einer Ver⸗ ſtändigung mit Kanton. Das letzte Angebot des Nordens iſt außerordentlich weitgehend. Es verſpricht der Kantonxegie⸗ rung den Beſitz Schanghais, macht aber die Entlaſſung aller Ruſſen zur Vorbedingung und die Ausſchal⸗ tung aller politiſchen Agenten. An der Kantonzentrale iſt der Gegenſatz zwiſchen den beiden Flügeln im Wachſen, ſodaß bisher noch keine Einigung über das Angebot des Nordens erzielt werden konnte. Die Konferenz des zentralen Exekutivkomitees, auf der eine Aus⸗ ſprache erfolgen ſollte, konnte bisher noch nicht ſtattfinden. Der Gegenſatz zwiſchen Tſchang Kaiſhun, dem Oberkommau⸗ dierenden Kantons und dem radikalen Flügel unter Führung Borodins iſt ſehr ſtark. Für die taktiſche Lage vor Schanghai iſt der Beſitz von Sutſchau äußerſt wichtig, da eine Einnahme der Stadt durch die Kantontruppen die Bahn Schanghai—Nanking unter⸗ brechen würde. Die Bahn iſt vorläufig noch nicht unter⸗ brochen. Der Vorſtoß der Südtruppen, der die Umgehung der Stellung Tſchang Tſchung Tſchangs vor Schanghai be⸗ zweckt, birgt jedoch die größten Gefahren für Schanghai. Die Kantontruppen ſtehen im Augenblick fünf Meilen von der Stadt, die verbarrikadiert und in Verteidigungszuſtand geſetzt worden iſt. Tſchang Tſchung Tſchang macht verzweifelte Ver⸗ ſuche, Truppen heranzuwerfen. Man iſt jedoch hier der An⸗ ſicht, daß der Fall Sutſchaus nicht mehr aufz u⸗ halten iſt. In allen Lagern der Stadt bildet jetzt die Hauptfrage, was die engliſchen Truppen hier wollen, die jetzt auf 15000 Mann angewachſen ſind. Die Frage iſt umſo er⸗ klärlicher, als alle Quarttere für die engliſchen Truppen für eine zweijährige Zeitdauer gemietet worden ſind. Neue Generalſtreikdrohung in China Der„Exchange Telegraph“ meldet aus Hongkong, daß die Führer der chineſiſchen Gewerkſchaften in Itſchang den ſofor⸗ tigen Rückzug der engliſchen Kanonenboote gefordert haben, andernfalls der Generalſtreik erklärt werde. Franzöſiſch⸗engliſche Induſtriellen⸗Beſprechungen — London, 8. März. Die Vertreter der franzöſiſchen und engliſchen Induſtrie ſind geſtern mittag zu einer Konferenz zuſammengetreten. Es waren 29 Delegierte anweſend. Ueber die Frage der Doppelbeſteuerung der Kaufleute und Indu⸗ ſtriellen in den beiden Ländern konnte keine Einigung erzielt werden, doch ſoll eine ſolche zuſtandegekommen ſein in den Fragen der Zweckmäßigkeit von internationalen Induſtrie⸗ kartellen und in der Frage des Austauſches von wirtſchaft⸗ lichem Informationsmaterial. Der genaue Inhalt wurde ſt nicht mitgeteilt. miniſter ernannt.— i Iſadora Duntan und Anna Pawlowa Es war ums Jahr 1905. Im Kaiſerlichen St. Petersburg. In der Vor⸗ ſtandsſitzung einer Wohltätigkeitsgeſellſchaft, die dringend Geld für ihre Kinderheime benötigte, wurde eifrig die Frage debattiert, was für eine Senſation man wohl dem verehrlichen Publikum bieten könnte, um ein volles Haus und eine große Kaſſe zu erzielen. Da ſagte Einer:„Ich wüßte Jemand: Iſa⸗ dorg Duncan,“—„Iſadora Duncan? Wer iſt das?“—„Eine Tänzerin. Eine Barfußtänzerin.“—„So. Alſo eine Va⸗ riétenummer.“—„Scheint doch nicht. Sie iſt kürzlich in Leip⸗ zig unter Arthur Nikiſch aufgetreten und der wird ſich ja zu einer Varistenummer nicht hergeben. Sie tanzt Beethoven, Brahms, Schubert, Chopin. Ich habe Ausgezeichnetes über ſie geleſen. Verſuchen wir's. Ich bin ſicher— es iſt etwas für das Petersburger Publikum.“ Vorſtand einverſtanden. Iſadora Duncan wird telegra⸗ Phiſch engagtiert. War es nun der Nymbus von Nikiſch oder Chopin oder die bloße Neugierde des Publikums, das ſich mit eigenen Augen überzeugen wollte, ob die Duncan tatſächlich „ſtrumpflos“ ihre neue Kunſt ausüben würde, kurz, innerhalb weniger Stunden war der Rieſenſaal der Adelsverſammlung bis auf das letzte Plätzchen ausverkauft. Und dann kam der Abend und kam— ſie. Ich habe ſelten ſo etwas Peinliches und Ungemütliches in einem Theater oder Konzertſaal erlebt, wie es die erſten 15—20 Mi⸗ nuten dieſes Abends waren. Nachdem der Pianiſt in ſeinem nüchternen Frackanzug über das ganze Podium gewandert war, ſich in der Ecke an das Klavierungeheuer geſetzt und die erſten Takte einer Cho⸗ pinſchen Präludie angeſchlagen hatte, erſchien aus einer Sei⸗ tenkuliſſe die Tänzerin— ſchüchternen Blickes, ſchleichenden Ganges, in einem griechiſchen Gewand, das weit über die Knie reichte und zunächſt nicht viel von dem Fuße ſehen ließ. Bei den erſten Allegrobewegungen flatterte aber das Gewand aus⸗ einander und die Zuſchauer durften konſtatieren, daß Fama und Vornotizen nicht gelogen hatten. Tatſächlich— kein Tri⸗ kot, kein Strumpf... Heute, im Zeitalter der Revuen, würde man es kaum bemerken. Aber damals— vor zwanzig Jah⸗ ren— war es auf der Bühne etwas Unerhörtes, mehr noch— etwas Ungeſchehenes. Der erſte Eindruck war— ſhocking! Das Publikum, das ſich aus der Elite der vornehmen ruſſtſchen Geſellſchaft, mit etlichen Großfürſten und Fürſtinnen an der Spitze, zuſammenſetzte, wußte nicht, wie es ſich dazu verhalten ſollte. Die Leute ſahen einander fragend an und überlegten, ob ſie ſchweigen oder ziſchen ſollten. .Duncan hatte mit einer Gruppe der bekannteſten Chopin⸗ ſchen Präludien begonnen. Die erſte Nummer war zu Ende— keine Hand regte ſich. Die zweite— keine Hand regte ſich. Die dritte, vierte— im Saale herrſchte Stille und.. leiſe Un⸗ ruhe. Das Neuartige des Koſtümlichen und der Tanzart, welche in dem Hervorzaubern antiker Poſen gipfelte, ver⸗ blüffte die Zuſchauer derart, daß ſie nicht klar werden konn⸗ ten:„Iſt's Bluff oder doch vielleicht Kunſt?“ Die Ungewißheit und die Unentſchiedenheit des Schickſals der Künſtlerin dauerte, wie geſagt, etwa eine Viertelſtunde an. Bei der fünften oder ſechſten Nummer, einer melancholi⸗ ſchen Mazurka, meldete ſich der erſte ſchwache Beifall. Nach einer kurzen Pauſe erſchien die Duncan in einem grellen ſcharlachroten Koſtüm, mit ganz freien Beinen, und führte einen ſtürmiſchen Tanz zu der Muſik der berühmten As⸗Dur Polonaiſe von Chopin aus. Ein Mutiger im Publikum rief laut und entſchieden bravo und riß mit ſeinem Rufe die noch immer Zaghaften und Schwankenden hin. Das Eis war gebrochen— der Erfolg war da. Ein Erfolg, der ſich von Stück zu Stück ſteigerte und den Grundſtein zu den Rieſenerfolgen legte, die die Duncan dann jahrelang in Rußland, in Petersburg und in Moskau feierte, und ihr bald eine richtige Gemeinde ſchuf, zu der namentlich Maler, Bild⸗ hauer und Leute vom Theater— unter ihnen der begeiſter⸗ teſten Einer Konſtantin Stanislawsky— gehörten. „Leute vom Theater“— ja. Aber nicht die von der „Branche“, nicht die Leute vom Ballett. Die Tänzerinnen und. Tänzer vom Kaiſerlichen Hofballett wüteten und ließen kein gutes Haar an der Iſadora. Alle. 4.**. Nein, doch nicht alle... An jenem denkwürdigen Abend ſaßen zwei funge Künſtler im Publikum, die nicht nur nicht wüteten, ſondern, im Gegenteil, ſofort den Wert der Duncan und das Gute, was an ihr war, erkannten. Es waren dies— Michael Fokine und Anna Powlowa. Der nachmals als Ballettregiſieur— nicht nur in Rußland, ſondern auch in Frankreich, England und Amerika— berühmt gewordene Fokine geriet ſogleich ins Fahrwaſſer der Duncan und nament⸗ lich ſeine erſten Inſzenierungen(das Ballett„Eunyee“, die Liſztſchen Préludes, Bacchanale uſw.) waren entſchieden von dem Duncanſchen Geiſt der Erneuerung des antiken Tanzes durchdrungen. Doch Fokine war ein Mann und hauptſächlich Regiſſeur. Er konnte es ſich leiſten, das Gute dort zu nehmen, wo er es fand. Erſtaunlicher war, daß die Pawlowa, die da⸗ — Deutſche Volkspartei Am Mittwoch, 9. März, abends.30 Uhr, findet in der Ge⸗ ſchäftsſtelle Lameyſtraße 17 eine Ausſchuß⸗Sitzung ſtatt. Wir bitten um vollzähliges Erſcheinen. Der Vorſtand. Deutſche Volkspartei der Pfalz Der Parteitag der Deutſchen Volkspartei der dla nahm nach Referaten der pfälziſchen Reichstagsabgeordn 8 Janſon und Dr. Zapf und der pfälziſchen Landtagsa 155 ordneten Gollwitzer und Burger über politiſche un wirtſchaftliche Tagesfragen eine Entſchließung an, fen der zunächſt den pfälziſchen Reichs⸗ und Landtagsabgeordne der Dank und das Vertrauen für ihre Tätigkeit ausgeſpro eit und die Bildung einer Regierung mit bürgerlicher Mehechit, begrüßt wird. In der Außenpolitik ſtellt ſich die er ſchließung hinter den Parteiführer Dr. Streſemann, gibt a 5 der ernſten Erwartung Ausdruck, daß die deutſche Auahre politik mit aller Kraft darauf hinarbeite, noch in dieſem Ja ſi⸗ die Räumung des beſetzten Gebiets und die von, tiſche und wirtſchaftliche Wiedervereinigung des Saa gebiets mit Deutſchland erfolge. 1 Auf wirtſchaftlichem Gebiet verlangt die Entſchließogz, den Schutz der nationalen Arbeit beim Abſchluß der Hande t⸗ verträge, Erleichterung des Steuerdrucks, nan i lich für den Mittelſtand, Abbau der Wohnungszwangs e die ſchaft und Aufhebung der Hauszinsſteuer. Ferner wird 15 Fortführung der Sozialpolitik in der bisherigen Weiſe dlen langt. Bei Durchführung der ſchulpolitiſchen und kulture le Maßnahmen lehnt die Entſchließung jeden Rückſchritt ab 1 it. Betonung des Grundſatzes einer konfeſſionellen Duldſamte Schließlich tritt die Eutſchließung für Erhaltung 9 Eigenlebens der Länder und Gemeinden durch einen e ſprechenden Finanzausgleich ein. Letzte Meloͤungen Lohnkonflikt im franzöſiſchen Kohlenbergban — Paris, 8. März. Die Grubenbeſitzer in den De ments Nord und Pas de Calais haben den Lohnvertraß 1927 ihren Arbeitern vom 10. November 1926 für den 1. 2 ſie gekündigt. Sie beantragen Herabſetzung der Löhne,. ngs⸗ auf die Reduktion der Kohlenpreiſe und der Lebenshaltu nde koſten hinweiſen. Die Delegierten der in Frage komeeezen, Gewerkſchaften ſind bereits geſtern abend zuſammengetr um über den Beſchluß der Arbeitgeber zu verhandeln. Der Wirbelſturm auf Madagaskar 1 — London, 8. März. Nach einer Meldung des„Erchanz Telegraph“ aus Kapſtadt iſt nach den letzten Meldungenteten Madagaskar die Zahl der durch den Wirbelſturm getö Perſonen nicht ſo groß, wie man zuerſt mitgeteilt hat. die zählt deren mehr als 30. Dagegen beſtätigt es ſich, daß er⸗ meiſten Gebäude in Tamatave zerſtört worden ſeien. mm hin ſei das Poſtgebäude nur zum Teil zerſtört worden. Brennendes Schiff der — London, 8. März. Reuter meldet aus Newyork, 57 1 8 in Brand geratene ſpaniſche Dampfer„Caco Mat daffernt von einem Küſtenwachtſchiff 130 Meilen von Newyork en ſchaft durch Geſchützfeuer vernichtet werden mußte. Die Manner⸗ wurde vorher von einem anderen ſpaniſchen Dampfer nommen. Das Erdbeben in Japan 118 — Tokio, 8. März. Nach einer Mitteilung des Miniſte alal des Innern ſind infolge des Erdbebens in Oſaka un 40 Perſonen getötet und 67 verwundet 18Häuſern Abgeſehen von der pölligen Zerſtörung von 13 uſern, und weitgehenden Beſchädigungen an 32 weiteren 7 5 oll iſt der materielle Schaden nicht übermäßig groß. Dagaſandig die Stadt Mineyama, 50 Meilen nördlich Oſaka, vo vernichtet ſein. k⸗ „ Die Verhandlungen des Reichgrates über das eligen ſtättengeſetz, die nach mehrmaliger Vertagung am 305 Sie Montag beginnen ſollten, ſind abermals vertagt worden. ſollen in 14 Tagen ſtattfinden. 2 Mini⸗ Der nene ſächſiſche Innenminiſter. Der ſächſiſche n der ſterpräſident hat den Profeſſor des öffentlichen Rechts Innen“ Univerſität Leipzig, Dr. jur. Willibald Apelt, zum an⸗ mals im Beginn ihrer Laufbahn ſtand und ſelbſt erſt 1— ſo tin auf dem Thron einer Tanzkönigin war, den ſie nawechten raſch erklommen— mit einer Neidloſigkeit, die einem gröbe großen Talente ſtets eigen ſein.. ſollte, die neue. ſondern nicht nur gegen ihre Zunftkolleginnen in Schutz nahm, ührung auch aufrichtig bewunderte und nur ſelten eine Auffl der Duncan verſäumte. ten Sowie die Pawlowa die um jene Zeit ſtets ausverkaatpie Aufführungen der Duncan beſuchte, ließ ſich auch ſie da⸗ Gelegenheit entgehen, die glänzenden Vorſtellungen ˖ bald maligen Kaiſerlichen Marientheaters mit anzuſehen, aditto⸗ die Pawlowa tanzte. Iſadora Duncan war auf das ſprechen, nelle klaſſiſche Ballett mindeſtens ebenſo ſchlecht emißfiel iht wie die Tänzerinnen des Hofballetts auf ſie. Alles Jächeln um daran und alles fand ſie lächerlich. Das ironiſche Ja Bühne 15 75 Mund hörte aber auf, als die Pawlowa auf der erſchien. ung Aus der gegenſeitigen Anerkennung und Bewunfents entſpann ſich bald auch ein perſönliches Berhaſz(die zwiſchen den beiden Tanzkünſtlerinnen, die ſich ne in eine auf der Bühne, die andere auf dem Konzertvo nander. die Gunſt des Publikums teilten. Sie beſuchten eiſch, die Eines ſchönen Tages äußerte die Duncan den Wunorgend⸗ Pawlowa„bei der Arbeit“ zu ſehen,— bei ihren allmae lichen Uebungen. Die Pawlowa lud ſie ſofort berei einem Beſuche um 9 Uhr morgens ein. Im dämeei⸗ Halbdunkel hielt die Pawlowa in ihrer Wohnung, ude“ eb, eigens dazu hergerichteten Tanzſaal, ihre Ballettſtun, Ge⸗ in der ſie eine Reihe etudenhafter Pas und Sprimnge, zaſeett⸗ ſellſchaft einer Kollegin, unter Leitung des italieuiſcher eicen meiſters Chechetti und beim Spiel eines in der 15 rin ihee hockenden Geigers, ausführte. Solange die Kol. irr r Paſſagen zum Beſten gab, war es grau in grau in erna⸗ und man hatte den Eindruck, wie wenn man einer! 46 tortumsſchülerin beim Ueben Czernnſcher Etüden„berte 50 Da trat die Pawlowa auf den Plan und im Nu verener ßlein⸗ das Bild. Heller Sonnenſchein ſchien in das nono⸗ zuleuchten. Dieſelben Pas und Sprünge, von derſel ern zehen, tonen Muſik begleitet, bekamen ſofort ein anderes behren wurden zu kleinen Kabinettsſtücken der Tanzkunſt, zu Sinn, Skizzen eines bedeutenden Kunſtwerkes— ſo 71 5 jedes Grazie, Schönheit und Temperament verſtand ſie in e hinein⸗ dieſer kleinen und unſcheinbaren Etüdenfragmente rhaften zugeheimniſſen. Es war, als ob an Stelle der Schülerin ein Klaviertitan in die Taſten gegriffen hätte. *.* —————..———— 5 Dienstag, den 8. März 1927 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 112 150 8 Babußef, Da 5ie Fere d88 11 nhof. Da die Fertigſtellung des neuen Hidelberger Bahn⸗ f Stadͤtiſche Nachrichten Vereinsnachrichten 2965 bes noch in 55 weite Perte⸗ 5 0 in Anbe⸗ 9* Der Marine⸗Verein Mannheim hatte ſeine Mitglieder tracht des immer größer werdenden Verkehrs der alte Bahn⸗ 2 mit Angehörigen und Freunden ſowie Gönner des Vereins hof ausgebaut werden. Man hat jetzt mit einer Erweiterung Das neue Haus des Fröbelſeminars für 8 5 absk 55 eſem(teblingsſpeiſe der Bahnſteige begonnen und zunächſt einen neuen Bahnſteig, Ge Wenn Peſtalozzi als Erzieher und Menſch in dieſen Tagen der Seefahrer) in das Kaufmannsheim, C 1, eingeladen. Der den fünften, angelegt. Er wird anſtelle der ehemaligen An⸗ tauſendfach gefeiert wird, ſo verlohnt es ſich, auch Umſchau zu untere Saal reichte bei weitem nicht aus, um alle aufzunehmen. lage der Main⸗Neckarbahn an der Nordſeite des Bahnhofes halten nach den Gebieten, in denen ſeine Ideen praktiſchen Der Abend kann als ein voller Erfolg des Marine⸗Vereins neben dem Schwetzinger Bahnſteig errichtet. Der neue Bahn⸗ Niederſchlag gefunden haben. Alle Einrichtungen der Jugend⸗ bezoichnet werden. In dieſem Vereine ſind(dank der vorzüg⸗ſteig ſoll dem Perſonenzugverkehr mit Mannheim 5 fürſorge und Volkserziehung, vom Säuglingsheim bis zur lichen Führung) ehemalige Offtziere, Deckofftziere, Unteroffi⸗ dienen und bis zum Beginn der Hauwptreiſezeit ſertiggeſtelt 1d. Volkshochſchule, ſind auf ſeine Anſchauung, auf ſeine von ziere und Matroſen eine einzige treue Kameradſchaft. Auch werden. Wenn, wie man hofft, die Reichsbahngeſellſchaft die *+ ſtärkſter Liebe zu den Bedürftigen getragenen Forderungen Kameraden auswärtiger Marine⸗Vereine, z. B. Heidelberg, nötigen Mittel anweiſt, werden auch die übrigen Bahnſteige zurückzuführen. Friedrich Fröbel, ſein Freund und Schüler, Ludwigshafen, Frankenthal und Worms, waren mit Damen verringert werden können. hat in ſeinen Kindergärten und ſeinen Bildungsanſtalten für ſtark vertreten. Daß das Verhältnis der auswärtigen Ma⸗* Betriebsunfall. In einem Neckarauer Fabrikbetriebe 15 die weibliche Jugend neben den pädagogiſchen Zielen vor allem rinevereine zum Marine⸗Verein Mannheim vorzüglich iſt, brachte geſtern vormittag ein 51 Jahre alter Taglöhner die fa auch den ſozialen Geiſt Peſtalozzis gepflegt, und ihnen ſo einen hob Kamerad Kunz, 1. Vorſitzender des Marine⸗Vereins rechte. Hand in eine Maſchine, die ihm drei Finger auetſchte iete⸗ volkserzieheriſchen Charakter gegeben. Mütterlichkeit, Er⸗ Heidelberg, in einer Anſprache beſonders hervor. Beſonders 12 f 25 1 ztiehungsbegabung und ſoziale Geſinnung verlaugt er von wohltuend iſt die vorzügliche Haltung dr Jugendgruppe.. Schwerer Sturz. Auf einem Schiff im Binnenhaſen —1 allen, die ſich den Berufen der Kindergärtnerin, Pflegerin und hervorzuheben, die in ihren weißen Makroſenanzügen ſehrſſtürzte geſtern mittag ein 39 Jahre alter Schiffer von dem 105 Jugendleiterin zuwenden. Kindergärten und Horte als Mittel⸗ nett ausſah. Der Hauskapelle unter Leitung des bewährten Scherſtock des Schiffes in den Innenraum und zog ſich eine ſchen und Ausgangspunkt aller Ausbildung auf dieſem Gebiete bil⸗ Kameraden Colmorgen, ſowie den vortragenden Damen Beckenauetſchung zu. ghelt 8 5 e 1 Herren, die e ee e des Abends in hohem 0 Lehr⸗ und Lernſtätte für alle, n näher Ma i ühr; ini Ent. treten. Ein Hauch von dem gottbegnadeten Erziehungsgeiſt 3j 8 ttcgelbreiſe der argentiniſchen Sindiengeſelſchaft⸗ Die aber eines Peſtalozzi leb ie der All 5 Reiſegeſellſchaft der argentiniſchen Wiſſenſchaftler hat am ⸗ zöi muß in ihnen leben, wenn ſie der Allgemein⸗ Freitag ihre Studienreiſe durch Deutſchland und Oeſterreich ße heit dienende, ſozialpädagogiſche Einrichtungen ſein wollen. Jilm⸗Nundſchau 5 ahre Nicht nur Bewahrung und vorbeugende Behandlung, ſondern in Bremen beendet und wurde Freitag nachmittag im Rah⸗ voli⸗ ei 555 Grrt 5 men einer geſellſchaftlichen Veranſtaltung durch den Vertreter 1 ne kindgemäße, warmherzige und fachverſtändige Erziehung Ein Volksfeind des Norddeutſchen Lloyd, Freiherrn von Hü ld, mit aa müſſen die ihnen anvertrauten Kinder erhalten. Unter dieſem Titel hat ein öſterreichiſcher Arzt einen Film berzlichen Worten Waee ee 170 zung Zu dieſen geiſtigen und inneren Anforderungen eines geſchaffen, deſſen zuerſt rein wiſſenſchaftlich gehaltener tiniſchen Reiſegeſellſchaft, Prof. Dr. Wernicke, erklärte, daß els⸗ een und Heimes müſſen ſich aber auch äußere ge⸗ Charakter ſpäter volkstümlich umgeſtaltet wurde. Der Film die nun mehr ßeendete Reiſe die hochgeſpannten Erwartungen ent⸗ alten. Ein wahres Heim kann ſeine Aufgabe nur erfüllen, hat ſich die Aufgabe geſtellt, die ſchädlichen Wirkungen des ſeiner argentiniſchen Freunde bei weitem übertroffen habe, ſirt⸗ Raum, Luft und Bewegungsmöglichkeit gegeben iſt. Alkohols der Allgemeinheit mit aller Eindringlichkeit vor ſodaß die Teilnehmer an der Fahrt das aufrichtige Gefühl die Räume bleiben tote Wände ohne die belebenden Kräſte aber ſie Augen zu führen. Der Bezirksverband gegen der Bewunderung für Deutſchland hegten. Am Sonntag ver⸗ ſind unumgänglich notwendig, wenn ſich Leben fruchtbar ent⸗Alkoholismus e. V. Mannheim hat es übernommen, vormittag begaben ſich die Argentinier nach Bremerhaven llen falten und nutzbringend geſtalten ſoll. Es iſt deshalb von den Film am Samstag in der Turnhalle von 1846 laufen zu von wo aus die Heimreiſe mit dem Norddeutſchen Lloyd⸗ nter größter Bedeutung, daß es der Berufsſchule für Kindergärt⸗ loſſen. Geſtern fand in der Turnhalle der Eliſabethſchule eine Dampfer„Madrid“ angetreten wurde. Als die„Madrid“ keit. nerinnen, Kinderpflegerinnen und Jugendleiterinnen, dem probeweiſe Vorführung vor der Schulkommiſſion, Vertretern Bremerhaven bereits verlaſſen hatte, überſandte der Nord⸗ 5es ſtädt. Fröbelſeminar, ermöglicht wird, durch die Groß⸗ der Behörden, Geiſtlichkeit, Jugendgr! en und Preſſe ſtatt. deutſche Lloyd folgenden telegraphiſchen Abſchiedsgruß:„Als ent⸗ zügigkeit und Einſicht der Stadtverwaltung aus den bisherigen Dabei ließ es ſich Prediger Schmidt, der ſich ſchon ſehr große letzten Gruß Deutſchlands wünſchen wir nochmals herzlich völlig unzulänglichen Räumen herauszukommen und im Verdienſte in der Bekämpfung des Alkoholmißbrauchs er⸗ glückliche Ueberfahrt. Möge der Lloyddampfer, der Sie ir Schloßgarten, Nähe Lindenhofplatz, ein für dieſen Zweck erſtell⸗ worben hat, angelegen ſein, durch erläuternden Vortrag das Ihre ſchöne Heimat zurückbringt, mit Ihnen freundliche Er⸗ tes Gebäude zu beziehen. Dort im Schloßgarten, inmitten von Weſen des Films und die Gefahren des Alkoholmißbrauchs innerungen an Ihren Aufenthalt in unſerem Vaterlande mit⸗ Luft, Licht und Grün, erſteht das Haus, das einer großen Reihe zu erklären. Der Film iſt in fünf Abteilungen eingeteilt. Der nehmen, die in Ihnen und Ihren Landsleuten den Wunſch leinkinder und den beruflich ſich ausbildenden Erzieherinnen erſte Teil führt zunächſt einige der bekannteſten Trinkgelegen⸗ des noch vertieften Kennenlernens und der baldigen Wieder⸗ 2 eine Stätte bieten ſoll, wo die Kleinkinder unter günſtigen Ver⸗ heiten vor, berührt dann die Entſtehung der Getränke undkehr wachrufen.“ hältniſſen der Schule entgegenwachſen und die Großen ſich deren Verbrauch, unter Streifung der damit verbundenen rte⸗ ihrer Ausbildung in ſchönen, geſunden Räumen widmen kön⸗ wirtſchaftlichen Nachteile, hierauf die unmittelbaren Erſchei⸗ Wetternachrichten der KarlsruherLandeswetterwarte mit nen. Bis zum Schuljahranfang wird das Haus fertig ſein und nungsformen des Alkoholmißbrauchs und die verſchiedenen Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7 morgens) 927 nahezu 100 Kleinkinder und bis 200 erwachſene Schülerinnen Formen des Rauſches. Der zweite Teil zeigt die ſchädlichen 8 ſie aufnehmen können. Das ſchöne Haus mit dem Geiſte eines Wirkungen des Rauſches in geſundheitlicher Hinſicht: Schädi⸗ Zuft- Tem- ſZE2 g5· Peſtalozzis und Fröbels zu erfüllen, möge den darin Wirken⸗ gung des Herzens und des Schlagaderſyſtem, geiſtige Stö⸗——5 druct vera- ß SS Welter 3 8 den den zum Segen der heranwachſenden Jugend gelingen. St..A. rungen, wie alkoholiſche Eiferſuchtswahnſinn, Säuferwahn m n n S8 Sei s Kicht Stäre 88 8 en,* 83 geiſtige Erkrankungen bis zur Verblödung. Werthem—— II ITT SW ſteich belſer* In der Hauptverſammlung der ſüdweſtdeutſchen Gruppe e eeen etene aen günigſtubl 3 7% e ſcw. nenn 5 155 8 Schädigung der körperlichen und geiſtig⸗ſittlichen nolksgeſund⸗ Karlsruhe 127 7ʃ10,7 6 13 5 lxi Wteins deutſcher A 0 19 15 Wonte heit durch den Alkoholismus vor Augen: Schäd! ig der Nach⸗ Bad.⸗Bad. 213 74d%8 8 4 fleicht balbbed. nge 1 8 tlinger in Firma Woll u. Horn, Mannheim, zum kommenſchaft in körperlicher und geiſtiger Bezlehung, ferner Villingen 780 751% 3 8—2„ bedeckt 1W orſitzenden gewählt. durch Alkoholgenuß verurſachte Verbrechen und geſchlechtliche Feldbg. Hof 1497 624,5—38—1 3, ſſteif Nebel ten* Ein unglaubliter Fund. Man ſchreibt uns: Geſtern Unſittlichkeit. Der vierte Teil veranſchaulicht die volkswirt⸗ Badenweil---—— 755 fand ein Herr in Feudenheim auf der Straße ein„Eiſernes ſchaftlichen Schäden des Alkohols und warnt vor Beteiligung ine eeee die reuz“, das als Schlüſſelring()) diente. Wenn der der Kinder am Trinken. Der fünfte Teil zeigt Bilder aus HöchenſchwZ——--- er⸗ ehemalige Beſitzer des„Eiſernen K zes“ das Empfinden der Bekämpfung des Alkoholismus, aus Trinkerfürſorge und Nach einem ziemlich heiteren Vormittag zog geſtern über at, daß er das Ehrenzeichen nicht 1. bient hat, ſo ſollte er Trinkerheilung. Zum Schluſſe ruft der Film nochmals allen Baden eine neue Wärmewelle mit ausgedehnten Regeugebie⸗ wenigſtens denen Dankbarkeit bewahren, die ihn damit be⸗ entgegen: Der Kampf gegen Alkohol iſt ein Kamof gegen ten hinweg, das ſtellenweiſe bis zu 20 Liter pro Quadratmeter achten. Wer weiß, mieviel Aufhebens er damals machte als Krankheit, Siechtum, Elend und Verbrechen. Helfe jſeeer mit Niederſchlagsmenge lieferte. Auf der Rückſeite der Welle trat er mit dem ſo ſchmählich behandelten Kreuze zum erſten Male in dieſem Befreiungskampf! Die Schöpfung dieſe. Films heute morgen vielerorts Aufheiterung ein. Ueber Südfrank⸗ 55 aug dlaub war. Und wie würde er ſich brüſten, wenn wir kann als Erfolg gebucht werden. Wir wünſchen ihm, daß er reich liegt eine neue Druckſtörung, die ſich jedoch infolge anor⸗ nt 8 dem Kriege, der ſicherlich nicht durch die Schuld der auch in Mannheim gute Früchte zeitigen möge. mal ſtarker Winde raſch auffüllen und uns wenig beeinfluſſen aft Büren fer verloren ging, als Sieger hervorgegangen 5 wird. Unſere wird nach wie vor von der großen über Nordeuropa liegenden klone beherrſcht. Es bleibt im er beſe Lebensgefährliche Verletzung eines 1 Palaſt⸗Tpeater. Ein Rieſenprogramm hat das weſentlichen unbeſtändig ein eee ee eeee en e 165 Palaſt⸗Theater diesmal aufzuweiſen. Aber man darf ruhig, Wetterausſichten für Mittwoch, 9. März: Wechſelnd wol⸗ wagen angefahren, zu Boden geworfen und verletzt. Im anerkennen, daß die Quantität des Spielplanes ſeine Qualität eig mit Aufhellungen und vereinzelten Strichregen. Tempe⸗ 11 bda woßin er werbracht Wure, ftellte wan eine nicht beeinträchtigt. Der Film„Erinnerungen einer kraturen wenig verändert. ka 9 Nonne“ führt uns den Leidensweg eines hübſchen Mädchens,—— Uisbärnerſchütterung feſt. Es beſteht Lebensgefahr. das durch Imogene Robertſo ine treffli Verkörpe⸗ 1n nterſuchung iſt im Gange. rung erfährt packend vor Angen. Verführk beſraft— 5 rn, 111 Schneller Tod. Auf dem Wege zum Bahnſteig der Elek⸗ Gatten verſtößen, krank und elend flieht die von Allen Ver⸗ Zu hygienischen oll geſtchen Bahn nach Weinheim bei der Hauptfeuerwache wurde laſſene die Welt und nimmt den Schleier. Das Schickſal will Spülungen ig en e a0 e 1 5 es, daß 85 arme den ihres Lebens, 105 eine Chinosol H were eration hinter ſi at, pflegen.Sie hat ſein 222 veltder Stelle tot. Das herbeigerufene ſtädtiſche Leichenauto 9 8 in 7 5 Hand, baber 9785 Steg über ihr nur das ungiftige, entzündungswidrige, keimtötende Chinosoll k⸗ bei den Verlebten zu ſeinen Angehörigen nach Viern⸗ 900 9 5 15 e ene n 5 den nurz Verlangen Sie in Apotheken und kostenlosen en gänglichen Lorbeer der ſtillen und duldenden Heldin um die Prospekt mit Anwendungsvorschriften. ie* Unter das Auto geraten. Auf der Hauptſtraße in Feu⸗ Stirn. Regie und Darſteller vereinigen ſich in dieſem Spiel 1 1 Aenbeim lief geſtern nachmittag aus Unvorſichtigkett eine 32 zu gleichwertigen und guten Leiſtungen.— Der zweite Groß⸗ e lhe 5 abele fi⸗ umbre alte Frau gegen einen Perſonenkraftwagen, wurde film,„Das Kammerkägchen“ iſt eine heitere Auge⸗ O 1. 9, Einhorn⸗Apothete Itſchert, K 1. 2, Hof⸗Apotheke, Merk, er liageworfen und kam unter den Vorderteil des Wagens zu legenheit und läßt uns in humorvoller Weiſe die Karriere( 1. 4; Mohren⸗Apotheke E. Schellenberg, O g. ö: Buzenen n⸗ tegen. Die Frau trug Verletzungen am Kopfe davon eines blutarmen Mädchens miterleben. Ein gutes Beipro⸗ Franz Geier, Mannheim⸗Waldhof; Drogerte Ludwig& Schütthelm, 9 mußte nach Anlegung eines Notverbandes nach dem gramm, Naturfilm und Wochenſchau, bringen weitere Ab⸗JMannheim O0 4. 3; Central⸗Drogerie A. Seitz, Mannheim⸗Neckarau, 5 rankenhaus verbracht werden. Lebensgefahr beſteht nicht. wechſlung in den Spielplan. Katharinenſtraße 39. 1 Nicht all ll Not⸗ 0 ht alle wollen es verſtehen, daß der Tanz eine Not 5 2 wendigkeit iſt, daß der Tanz ein Naturbedürfnis iſt. Theater und Muſik Engliſcher und amerikaniſcher Studentenulk ze in gedie man ſich zu dieſen Behauptungen auch ſtellen mag.— 5 45 Obwohl die Univerſitätsbehörden die Sache geheim zu n egawiſſer Beziehung hat die Gegenwart der Duncan Recht Inbiläumsaufführung des„Roſenkavpaliers“ in Dresden. halten trachten, iſt doch bekannt geworden, daß Studenten in 0 gabeben Heute tanzen tatſächlich faſt„alle Menſchen“,„die Am Freitag ging der„Roſenkavalier“ von Rich. Orford nach einem Diner des Bullingdon⸗Klubs, des exklu⸗ 15 ze Welt.“ Vielen iſt der Tanz ein Bebürfnis geworden. Strauß, der bekanntlich ſeine Uraufführung am 26. Jan. 1911 ſſpſten Studentenklubs von Oxford, im Chriſt Ehurch College n wreflich liegt das Ideal der tanzenden Menſchheit nicht da, an der gleichen Stätte erlebte, in der Staatsoper zum 150. in ſkandalöſer und vandaliſcher Art gehauſt haben. Die fungen ie te bndie Duncan geſucht hat oder zu ſchaffen bemüht war.] Male in Szene. Auch in dieſer Auſführung ſangen wie da⸗ Burſchen, die wahrſcheinlich zu viel getrunken hatten— ſie uns Maſſe Menſch“ tanzt Foxtrott, Shimmy und Charleſton mals Margarete Siems und Eua Plaſchke⸗v. d. Oſten die hatten zu dem Diner farbige Frackanzüge mit goldenen Knöp⸗ 5 W15 kümmert ſich herzlich wenig um die von ihr angeſtrebte Feldmarſchallin und den Oktavian. Das Werk hat nichts von fen angezogen— bewaffneten ſich mit Hockeyſtöcken, Kohlen⸗ 1 datederbelebung des antiken Tanzes. Duncan ſelbſt ſcheint ſeiner Rokokopracht und muſikaliſchen Herrlichkeit eingebüßt ſtücken, Kupferkeſſeln uſw. und begaben ſich zum College, wo Faker noch nicht den Mut verloren zu haben. Man weiß ja, und die Jubiläumsaufführung unter Kapellmeiſter Kutzſchbach ſie die Fenſter und Lampen des Gebäudes bombardierten. Es 1 im Win hat ſtand mit wenigen Einſchränkungen auf i ee war eine wahre Orgie! Mehr als fünfhundert Scheiben i e der Experimente— mit und an den proletariſchen* J. wurden eingeworfen und zahlreiche Fenſter⸗ und Türrahmen Kindern weiter experimentiert. OSchaffung eines Richard⸗Wagner⸗Muſeums in Bay⸗ zerbrochen. Die Univeriitatebebörde Hhndele dieſes barbariſche ſo„Bezeichnend iſt es aber, daß ſie als ausübende Künſtlerin reuth. Anläßlich des 50jährigen Jubiläums der Bayreuther Vergnügen ſehr milde. Sie verbot den Teilnehmern, für 9 audanz von der Bildfläche verſchwunden iſt, ſo ganz ihre Rolle Feſtſpiele, das dieſes Jahr begangen wird, wird in einem drei Wochen abends das College⸗Gebäude zu verlaſſen und 5 Anne an hat, während ihre ene ch ie Salder ae e e verpflichtete ſie, den Schaden gutzumachen. 'e Pawlowa, nach wie vor im Triumuhe durch die Länder gner⸗weufen ichtet und zu den diesjährigen Bay⸗ ranz j̃ des Erdballs zieht. Wie kommt das? er reuther Feſtſpielen eröffnet werden. Das Muſeum wird an, Auch die amerikaniſchen Studenten benehmen ſich, wenn ſie D Hand von Schriften, Bildern und Erinnerungen aller Art übermütig werden, wenig geſittet Kürzlich leiſteten ſich Stu⸗ . Der Gründe dafür ſind zwei. Erſtens ſcheint Terpſichore 0 0 denten der H d⸗U tät es Sti S 5 als alleiniger Tanzprofeſſor nicht ganz ausreichend zu ſein. das Leben und Schaffen des Meiſters in chronologiſcher Folge fochten 115 der Poliz 15 72 7 5 1 Sie de daanfleriſcge Tanz if ohne Tecntt eben niche dentkar und eir Haſennen Prdendenn olie aanee Madem won deſh ber Geſangennahme don 45 Studenten endele Ser, Krawal 1 Ner Ohniſchen Mängel, über die man ſich in den Jugendjahren 15 Bahrenth begann in einem Varietee, wo die Studenten in betrunkenem 5 Aaubert a ee 5 827 8 phen Carl Friedrich Glaſenapp, das u. a. deſſen wertvolle Zuſtand Eier und auf die Bühne warſen. Man ließ „ ſhreean iſt ſchwerfällig geworden und hat die Herrſchaft über Bibliothek enthält, beſtehen wird. die mungen e, 5 Umfa Körper eingebüßt. Zweitens aber haben ſich ſowohl der Eine ruſſiſche Beethovengeſellſchaft. Das unter Leitung noch eine Menge Wurfgeſchoſſe bei ſich hatten, fingen ſie auf 4 zugrung ihrer Begabung als auch die ihrer ganzen Tätigkeit des Bildungskommiſſariats ſtehende Moskauer Beethoven⸗ der Straße an, dieſe Projektile aufeinander und auf die Paſ⸗ n Ewiarde liegende Idee nicht als groß genug erwieſen, um Feſtkomitee will nunmehr eine Erweiterung ſeiner Kompe⸗ ſanten zu richten. Poltziſten kamen herbei, die die Ruheſtörer e Keitswerte zu erzeugen. tenzen für den geſamten Sowjetbund beantragen. Das Komi⸗ zum Rückzug zwangen, aber dieſe hatten Verſtärkung erhalten * vorühencan war eine gewiß geiſtvolle Protagoniſtin einer tee übernimmt die Veranſtaltung der zahlreichen Beethoven⸗ und drohten die paar Poliziſten zu überwältigen ſo daß die ſchörgehenden Richtung in der Tanzkunſt, ihr fehlte aber Gedächtnisfeiern und plant ferner der Weltfeter des Beet⸗ großer Alarm gegeben und Polizeiautomobile herbeigeholt . die Böpferiſche Kraft. Sie konnte vorzüglich die Poſen und hovenfahres durch Gründung einer ruſſiſchen Beet⸗ werden mußten, die wie Tanks gebraucht wurden und An⸗ 96 1 uren ewegungen, die ſie an den antiken Vaſen und Skulp⸗ hovengeſellſchaft ein dauerndes Denkmal zu ſetzen. griffe gegen die dichten Studentenhaufen ausführten. N fie Hamwtee i 5 115 11 105 ee ee Literatur Gur Gefecht, in dem die Poliziſten mit chren en. Siowa, aus ihrem s Eigenes. ummiſtäben harte Schläge austei ie Studen⸗ 7 umſtle de war mehr eine theoretiſierende als geſtaltende*Vorfrühling in den„Luſtigen Blättern“. Von der ten auf den Vorplag ber kunverſttät zurückgebröngt Dort · weis Vein und iſt ſich deſſen wohl auch bewußt geweſen. Be⸗ Sphinx in Aegypten bis zur Sphinx in Berlin leuchtet es in ſchloſſen die Studenten raſch die Gittertore ſo daß die Poli⸗ 5 nach ihr ihre Vorliebe für öffentliche Werbereden, welche ſie dieſer Nummer in allen Farben geiſtreichen Witzes und künſt⸗ ziſten und die ihnen beiſtehenden Bürger nicht folgen konnten die ſie en Aufführungen oft und gerne auch in Sprachen hielt, leriſchen Fumors. Delys grazibſe Frauengeſtalten, Heiligen⸗ Endlich miſchte ſich die Univerſitätsbehörde ein, die mit der ⸗ Alles; nicht beherrſchte. ſtaedts farbentrunkene Lebensfreude und Geſtwickis fein⸗Polizei vereinbarte, daß die Sache vorläufig eine Woche ruhen tänzeriſch im Allem: Iſadora Duncan war ein Meteor am pointierte Charakterzeichnungen, werden wohl von jedem Be⸗ ſollte, weil die Univerſität inzwiſchen eine ernſte Unter⸗ auch geblieb Firmament, Anna Pawlowa war— und iſt es ſchauer mit Genuß betrachtet. Mühlen⸗Schulte hat die Ventile ſuchung führen werde. Fünf Studenten, zwei Poliziſten und 1 en— ein Sternallererſter Größe. ſeiner brodelnden Phantaſie geöffnet und ſchüttet reine Kaska⸗ ein Zuſchauer haben ſolche Verletzungen, daß ſie ins Spital den von Witzen auf die Leſer. aufgenommen werden mußten. —— „„„—————!!!.!. ͤ—!.... ĩͤ———..—— ———— ————— —— — — ———˖w˖——rðnę—— r —————— — Gefängneis. Die Verurteilte, die Hermine Karoline Pühl 4. Seite. Nr. 112 Neue Maunheimer Zeitung kubend⸗Ausgabe) Dienstag, den 8. März 1027 Gerichtszeitung Strafkammer Mannheim Berufung einer Hochſtaplerin In der Freitag⸗Abendausgabe vom 4. Februar berichteten wir von der Verurteilung einer Hochſtaplerin zu 3 Jahren aus Iſerlohn, hatte Berufung gegen das Urteil eingelegt, die heute vormittag vor der Strafkammer verhandelt wurde. Wie noch erinnerlich, gab die Hermine in einer Reihe von Städten, ſo u. a. in Heidelberg und Mannheim, Gaſtrollen. Durch einen Mannheimer Kaufmann, der ſie auf einer Auto⸗ tour unterwegs bei Eiſenach auflud und mitnahm, kam das Mädchen nach Mannheim, wo ſte ſofort ihre alteu Betrü⸗ gereien und Schwindeleien wieder von vorne anfing. Dies wurde ihr umſo leichter gemacht, als ſie genügend Kavaliere fand, die ſie mit Geld verſorgten. In Mannheim gab ſie an, ſie komme aus einem Penſionat in Eiſenach und wußte mit dieſer Ausrede ihren recht ſpärlichen und dürftigen Toi⸗ lettenluxus, der nur in dem beſtand, was ſie auf dem Leibe D trug, zu ergänzen. Verſchiedentlich gab ſie ſich als die Tochter eins reichen Baumeiſters oder als die Tochter eines Amts⸗ gerichtsrates Und zuletzt noch als Studentin der Medizin von Heidelberg aus. Schon daraus erſieht man, daß ſie ihr Metier verſtand. Hermine iſt heute eine geknickte Lilie. Im ganzen ſaß ſie über vier Jahre im Gefängnis. Sie iſt ebenſo intelli⸗ gent wie geriſſen. Zum Schluß ihres Mannheimer Gaſtſpiels, bei dem ſie übrigens ihre Logisfrau hereinlegte, geriet noch ein junger Mann in ihre Netze. Die holde Fee erzählte ihm, daß ihr Bruder Burſchenſchaftler ſei und ſte ſelbſt in verſchiedenen Studentenverbindungen verkehre. Sie komme eben von einer Penſion in Eiſenach, ſei in Geldverlegenheit uſw. Der Endeffekt war, daß die Hermine Karoline dem jungen Mann das Portemonnaie um 400 Mark erleichterte. Bergeblich hatte der Kaufmann aus Mannheim verſucht, ſich des Läbchens wiader zu entledigen. Er kaufte ihr eine Fahr⸗ karte nach Taukfurt und brachte ſie ein andermal im Auto nach Heidelberg. Aber Hermine war ſo anhänglich, daß ſie die Fahrkarten ſtets zu Geld machte und am andern Tag wieber hei ihm in Mannheim erſchtien.— Das Berufungs⸗ gericht(Vorſitzender Dr. Leſer) ermäßigte die dreijährige Gefängnisſtrafe auf 2 Jahre 6 Monate. Schöffengericht Mannheim Der 4 Jahre alte Kaufmann Paul Oberle verübte eineu frechen Diebſtahl, den er letzt ſchwer büßen muß. Er gab ſich als Ulanenwachtmeiſter in Urlaub aus und beſuchte Be⸗ kannte. Während einer ſolchen Freundſchaftserneuerung be⸗ nüttzte er die Gelegenheit und ſtahl ſeinem Bekannten, einem Handwerker, der für kurze Zeit abberufen wurde, aus der Rocktaſche die Brieftaſche, entwendete daraus 165/ und empfahl ſich. Bald darauf kam auch der Diebſtahl heraus. Der Angeklagte verteidigte ſich mit ebenſo großer Geſchicklich⸗ keit wie Mundfertigkeit und beſtritt die ihm zur Tat gelegte Laſt mit aller Entſchiedenheit. Aber alles Leugnen half nichts. Da der Angeklagte ein vielfach vorbeſtrafter und rückfälliger Dieb iſt, ſo fällt auch die Strafe empfindlich aus. Das Ge⸗ richt(Amtsgerichtsrat Strübel) erkannte auf eine Gefäng⸗ nisſtrafe von g Monaten.— Ein Bild, das nicht der er⸗ ſchütterndſten Tragik entbehrt, entrollte ſich vor dem Gericht. Ein 24 Jahre alter verheirateter arbeitsloſer Mann er⸗ richtete, um ſich eine Exiſtenz zu ſchaffen, hier ein Zigarrenge⸗ ſchäft. Obwohl er vollſtändig mittellos war, gab er ſich doch als zahlungswillig und zahlungsfähig aus. Das Geſchäft ging aber ſehr ſchlecht. Als die erſten Wechfel fällig waren, kam auch ſchon der Zuſammenbruch. Schließlich trieb der Ge⸗ richtsvollzteher noch eine alte Schuld von 80 Mark ein und e das ganze Warenlager. Damit war der vollſtändige uin des Mannes herbeigeführt. Um ſich nun über Waſſer zu halten und für ſich und ſeine Familie wenigſtens Brot zu hahen, beging er Eigentumsvergehen, indem er Fahrräder und ⸗Mäntel entwendete. Der Angeklagte lebte in kümmer⸗ lichſten Verhältniſſen, denn er hatte nicht einmal für ſich, ge⸗ ſchweige denn für ſeine Familie eine Unterkunft. Obwohl ihm der Hausbeſitzer ſtreng verboten hate, ſeine Familie nicht in das Ladengeſchäft mitzubringen, ſo nächtigte dieſe doch jede Nacht in Ladenlokal. Damit der Hausbeſitzer ja nichts da⸗ von merke, benützte man in Ermangelung eines andern zur Verrichtung der Notdurft Zigarrenſchachteln. Das Gericht [Amtsgerichtsrat Burger) ließ in Berlckſichtigung des Um⸗ A ſtandes, daß der Mann nur in tiefſter Not handelte, weit⸗ gehendſte Milde walten und verurteilte den Angeklagten zu einer Gefängnisſtrafe von 5dMonaten. ch. Verurteilter Schwindler. Abam Keßler von Günters⸗ B burg hat bei einem Einkauf mit einem alten 20 Mark⸗Schein bezahlt und dieſes Manöver ein zweites Mal verſucht. Zwar wurde er von der Anklage des Münzverbrechens freigeſprochen, Aus Kaſchau wird gemeldet: Im Zigeunerviertel von Moldawa in der Oſtſlowakei wurde eine Zigeunerbande verhaftet, die nicht nur zahlreiche Morde auf dem Gewiſſen hat, ſondern auch— mitten in Europa— Kannibalismus ge⸗ trieben hat. In der Haft des Kaſchauer Gerichts befinden ſich zwölf mäunliche Mitglieder und 14 Weiber und Kinder der unter Führung eines gewiſſen Alexander Filke ſtehenden Zigeunerbande von Moldawa. Schon nach dem Ergebnis der bisherigen Unterſuchung ſteht feſt, daß die Greueltaten dieſer Bande die gräßlichſten ſeit Menſchengedenken ſind. Bezeich⸗ nend iſt, daß die Bande Filtes ſich bei der Bevölkerung Mol⸗ dawas ſogar einer gewiſſen Popularität erfreute. Niemand hatte auch nur eine Ahnung davon, daß es ſich hier um eine Bande von Mördern und Kannibaken handle. Vielleicht wären die Verbrechen der Bande auch nie ans Tageslicht getommen, wenn ſie ihr Genoſſe Rybar, der einzige, der leſen und ſchreiben kann, nicht verraten hätte. Rybar hat, nach ſeiner Behauptung aus Gewiſſensbiſſen, in Wahrheit wohl aus Rachegefühlen ſeine Komplizen der Gendarmerie ausgeliefert. ie Zigeuner lauerten mit Vorliebe an den Schmuggler⸗ pfaden, die über die Karpathen führen, und wählten unter den Schmugglern und Händlern ihre Opfer, in der richtigen Annahme, daß das Verſchwinden von Schmugglern nicht zu⸗ ſehr auffallen werde. Bisher konnten zwölf von der Bande begangene Morde aufgeklärt werden. Am 8. Oktober 1925 ermordeten ſie den Leiter des Konſumvereines Stoß und raubten ihm 1000 Kronen, Die Leiche konnte bisher nicht ge⸗ funden werden. Ein halbes Jahr ſpäter erſchlugen die! igeu⸗ ner im Walde von Lucia banja einen unbekannten Mann und raubten ſeine Barſchaft. Auch dieſe Leiche konnte bisher nicht gefunden werden. Am 20. Mai 1926 ereilte den 16jäh⸗ rigen Schüler Onderezo aus Eperjes das gleiche Schickſal. Dem armen Burſchen konnten die Zigeuner nur Brot und Speck nehmen. Auch dieſe Leiche wurde an der von den Zigeu⸗ nern bezeichneten Stelle bisher nicht gefunden. Im Sommer 1926 häuften ſich dann die Mordtaten der Bande Fikes. So ermordeten ſie eine unbekannte Bettlerin auf der Straße zwiſchen Moldawa und Jaszo, als ſie vom Jahrmarkt kam, wo ſie Weisſagungszettel verkauft hatte. Im Zigeunerlager fand man noch ihren Unterrock. Gleichfalls bei Jaszo wurde eine inbekannte Schmugglerin aus Ungarn umgebracht, von der ſich nur noch ein blauer Kleiderrock im Lager vorfand. Auch eine weitere Schmugglerin deren Leichnam unauffindbar iſt, fiel der Bande hier zum Opfer. Ferner zwei weitere un⸗ bekannte Frauen, ein junger Burſche, ein Taglöhner und ſeine Frau und ſchließlich ein Kaufmann Roznyk aus Mol⸗ batke. der von den Zigeunern Knochen und Felle erhandelt atte. Aber bei dem Morden iſt es nicht geblieben. Wie die Zi⸗ geuner bereits eingeſtanden haben, wurden von ihnen fünf Opfer, darunter vier Frauen und eln Mann, aufgefreſſen. Die Beſtien haben das Menſchen⸗ zleiſch zu Gulaſch verkocht. Ihr Speiſezettel beſtand eus Kartoffelſuppe mit gekochtem Menſchenfletſch und eingemachtem Rels. Ein junger Zigeunerburſthe namens Hudak ſchilderte den Mord an der Bettlerin von Jaszo folgendermaßen: Wir kamen aus einem anderen Dorf, trafen eine unbekannte Frau und fragten ſie, was ſie bei ſich —3—5„Nichts“, war die Antwort. Ryb. 2 ſchlug daraufhin er Frau mit ſeinem Beil den Kopf ein und ſchnittihr den Bauch auf. Eine Hälfte der Leiche aben wir ſofort gekocht und verzehrt, die andere Hälfte trugen wir in unſer Lager und verſpeiſten ſie amna ch⸗ ſten Tage zum Früßhſtück. Ich ſelbſt habe die Bruſt gegeſſen, das Fleiſch war mir aber zu viel.“ Dabei lacht der Zigeunerburſche und zeigt fletſchend ſeine weißen Zähne. Der Denunziant Rybar ſagt aus, baß der Hauptmann Fike die Bande zu allen Untaten verleitet habe. Filke habe auch zuerſt den Vorſchlag gemacht, die Ermordeten nicht einfach im Grabe verfaulen zu laſſen. Und ſo gab er eines Tages den Weibern den Befehl, das Fleiſch einer Ermordeten zu kochen. So wurde zum erſten Male Menſchenfleiſch genoſſen. Rybar ſchloß ſein furchtbares Geſtänduis mit den zyniſchen Worten:„Ich bin neugierig, ob ich den Strick oder Kerker bekomme.“ Ein anderes Bandenmitglied, namens Hervath, er⸗ zählt zyniſch den Mord an einer unbekannten Frau. Zuerſt ließ man die Leiche zugedeckt im Straßengraben liegen. Am anderen Tage wurde die Leiche zertellt und an Ort und Stelle 35 und mit Brot verſpeiſt. Der Füh rer der Ban⸗ e, Alexander Filke, deſſen Flucht fälſchlich gemeldet wurde, ſſt ein Mann mit rabenſchwarzem Haar und hellen ugen. Er lächelt nur zu der Beſchuldigung. Nach ſeiner Meinung tſt die ganze Sache nicht viel Worte wert. Er ſagt klipp und klar:„Wir haben vier Frauen undeinen Mann verzehrt,. Das Fleiſch war ſehr gut. Ich bereue nichts und fürchte mich vor nichts.„Als er abgeführt wird, grüßt er lächelnd nach allen Seiten. Der ruder Rybars erklärt, das Menſchenfleiſch wäre weiß und N. geweſen. Die Frauen hätten beſſer geſchmeckt, als der aun. Die Mahlzelten wurden von ben Frauen Filkes und Rybars zubereitet, die Knochen wurden einfach weggeworſen. jedoch wegen Betrugs und Betrugsverſuchs vom chöffen⸗ gericht Darmſtadt zu 150 M. Geldſtrafe verurteilt. Dis zur lelzten Minute anſtrengend iſt der⸗ Dienſt des pflichttreuen Zeumten. Uberlaſtung als folge des allgemeinen Abbaus harte und oft ungerechte Kritił dürfen auf ſeine⸗ Dienſtfreudigkeit, ſein höfliches Entgegenkom⸗ men für jederman keinen Den kleinen Kindern habe man das Hirn zu eſſen gegeben, damit ſie geſcheiter würden. Die zigeuner als Kannibalen Die Staatsanwaltſchaft von Kaſchau hat ſich nun auch 5 den ungariſchen Behörden in Verbindung geſetzt, um 53 Ungarn die Nachforſchungen fortzuſetzen, weil vermutlich m rere Opfer aus Ungarn ſtammen. E *.* Der Menſcheufreſſer⸗Häuptling von Kaſchan wieder gefangen ird — München, 8. März. Wie aus Kaſchau gemeldet wird⸗ hat die Gendarmerie von Moldawa den Zigeuner Alexanden Filke, der in einem unbewachten Augenblick entprneg war, nach mehrſtündiger Jagd wie der ver eil tet un der das Gefängnis zurückgeführt. Die übrigen titglteder Ge⸗ kannibaliſchen Bande befinden ſich in Kaſchau in ſicherem 10 wahrſam. Nach den bisherigen Ergebniſſen der Unterſuchte ſteht feſt, daß die Zigeuner Menſchen verſchleppt, ſie Stück Vieh geſchlachtet, die Haut abgezogen und die zerbagez Fleiſchteile weich gekocht und ſchließlich verzehst haben. 5ie Tragiſche an der Sache iſt, daß man nicht weiß, wer ſie Ermordeten ſind. Die Zigeuner ſelbſt erklären, daß nicht wiſſen, wen ſie verſchlungen haben. Ihr rieſiger ubun ſet die Triebfeder für ihre Handlungen geweſen. Berau 1 der Opfer war erſt in zweiter Linie beſtimmend. Neues aus aller Welt zher das — Das Schickſal der urugnayiſchen Flieger. Da über Schickſal der drei uruguaniſchen Flieger, die am Donnermah auf einem Weltflug von Caſablanca nach Los ecn fliegen wollten, bis zur Stunde noch nichts bekannt iſt, re man damit, daß ſie einem Unfall zum Opfer geſdes ſind. Die Mannſchaft beſteht aus einem Oberſt, Ta 1es Lare⸗Borges, ſeinem Bruder Hauptmann Sin; Lare⸗Borges und dem Hauptmann Joſs⸗ Ur⸗ JIbarra. Die Gebrüder Lare⸗Borges ſind bfurkichegt in ſprungs. Taddeo hat in Frankreich ſtudiert, legte 75 1 1 Uruguay ſein Fliegerexamen ab und weilte dann wie Er iſt Frankreich zur weiteren Ausbildung im Flugweſen. in Kommandant der uruguayiſchen Luftflotte und war den dieſer Eigenſchaft non ſeiner Regierung ausge wantt e⸗ großen Flug um die Welt anzutreten. Nach einer Metwa Meldung aus Agadir iſt das Flugzeug„Uruguay den 100 Kilometer vom Kap Juby entfernt aufge hn giſchen worden. Von der Bemannung, die aus dret uruguah 4— Offizieren beſtand, fehlte jede Spur. Nach einer von richt nur mit ausdrücklichem Vorbehalt wiedergegebenen Na 11 beſagt ein aus Agadir in Caſablanca aufgenommener Luges ſpruch, daß die Mannſchaft des verſchollenen Flugze an⸗ „Uruguay“ 100 Kilometer nordöſtlich vom Kap Ju 9gück⸗ gefunden worden ſei. Die Beſatzung eines auf 8 100 wege nach Frankreich begriffenen Flugzeuges bemer dein⸗ Kilometer nördlich vom Kap Juby, 30 Kilometer 1 des wärts, in der Nähe eines kleinen Fluſſes die Ueperreſte ine Flugzeuges. Es ſcheint, daß die urugnayiſchen Fliegeſinter⸗ Panne hatten, gelandet ſind und als ſie am Strande fidem kommen ſuchten, auf einer Sandbank des Fluſſes, 7 Las ſie gelandet waren, kenterten. Einem Funkſpruch au lſchen Palmas zufolge wurde das Flugzeug von zwei ſpan 70 Flugzeugen an der Küſte von Canſada nordbſtlich vae⸗ Juby gefunden. Ein Eingeborener erklärte, die vier 8 bes ger befänden ſich wohlbehalten im Anne 55 Landes. Beſtimmtere Nachrichten ſind jedoch 70 421 Stunde noch nicht bekannt. Verſchiedene Flugzeuge ſin der Suche nach den Vermißten. e⸗ — Ein unbekannter Mörder. In Gommern en ſe. burg wurden im Vorfahre hintereinander ein Ar andere und ein funges Mädchen erſchoſſen und zwet Jebur⸗ berſonen durch Schitſſe verwundet. Eine von der zu ger Polizei unternommene große Razzia führte zweez un⸗ Auffindung etner Anzahl von Waffen, die Perſon einzige bekannten Schützen blieb aber in Dunkel gehüllt. ſchläge Erfolg der Polizetaktion war, daß ſich bisher die 1 55 der nicht wiederholten. Nunmehr aber wird von neuem vglein⸗ Tätigkeit des geheimnisvollen Schützen berichtet. Jn terhalt Gommern wurden am Dienstag abend aus einem 35 eben, dret Schüſſe auf ein Mädchen algeeſnem ohne daß die Kugeln trafen. Die Geſchoſſe ſtammen au ſchlie⸗ Karabiner. Die vorgefundenen Spuren laſſen darau beiden ſien, daß es ſich um denſelben Täter handelt, der die ntwer⸗ Morde auf dem Gewiſſen hat. Sofort nach dem Wakanaſſend⸗ den der neuen Miſſetat ſind von den Behörden die aalags 1 ſten Maßnahmen getroffen worden, die bisher aller einem greifbaren Ziel noch nicht geführt haben. Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, 7 Neue ee Shuan 92 Mannheim. E 6, 4 irektion: Ferdinand Heyme. eißn Chefredakteur: Kurt Fiſcher— Verantwortl. Redafteute: Für Polltik: Hans Scheeſber— Feuilleton: Dr. S. Kayſer— Kommunal⸗Politik und Lokales: eneg—— Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller— Handelsteil: E. Stößzner. Gericht und alles Uebrige: franz Kircher— Anzeigen: Dr. W. G. Einfluß nehmen. Joch auch im Dienſtkleide⸗ bleibt der Deamte ein Menſch, der wie jeder andere ſeine Erholung braucht. Man gönne ihm dieſe und vor allem ein. Waloͤovf· AUstoria Zigarettenfabrik;s. Stuttaart. 1 rneeeeo s enneeeeee 3 Dienstag, den 8. März 1927 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) e eeeeeeeeeee eeeeeeeee eeee 8. Seite. Nr. 112 Die Miriſchaftlichkeit eines Automobils Eine Wiriſchaftsſtudie an einer 4 PS Opel-Limouſine Dr. J. Schapiro, Mannheim 5 Viele Geſchäftsleute, die ihr Geſchäft auszubauen und zu eben ſuchen, tragen ſich mit dem Gebauken, ſich ein Auto Aatzuſchaffen. Da ſie vielfach Laien auf dem Gebiete des übtobstriebes ſind, fällt es ihnen ſchwer, ſich ein genaues Bild ber die Unterhaltungskoſten eines Automobils zu machen. u bieſem Zweck eingezogene Informationen ſind meiſtens ſungenau oder ſubjektiv gefärbt und befriedigen daher den arf kalkulierenden Kaufmann nicht. Mangels zuverläſſiger oſtenberechnungen betrachten es die meiſten Geſchaftsleute ein Riſiko, Kapital in einen Wagen zu inveſtieren. Würde man ihnen eine obfektiv ausgearbeitete Koſtenrechnung auf⸗ machen, ſo würde man ihnen die Entſcheidung außerordentlich erleichtern. 6 Die nachſtehenden ziffernmäßigen Unterlagen ſind auf duund fahrelanger Praxis und mit wiſſenſchaftlicher Un⸗ breingenommenheit aufgeſtellt. Sie können alſo als zu⸗ verläſſige Kalkulationsbafts dem Geſchäftsmann dienen. marBei der Rentabilttätsberechnung eines Automobils muß 82 zwiſchen zweierlei Koſtengruppen unterſcheiden: Die der ſtſtehenden(konſtanten) und die der wechſelnden(variablen). — konſtanten Koſten entſtehen mit dem Kauf des Auto⸗ Inbile und laufen unabhängig von der Häufigkeit und der ntenſität der Inanſpruchnahme, Man könnte ſie vielleicht u eſiskoſten“ nennen. Die variablen Koſten ſind veränderlich — 25 hängen von der Häuſigkeit und der Intenſität der Be⸗ n tung ab. Wir wollen ſie im folgenden„Betriebskoſten“ ennen. Dies vorausgeſchickt, kommen wir in medias res. . Beſitzkoſten: Der Preis der 4 PS-Limouſine inkl. Zinſen, Faſtpflicht und Kaskoverſicherung beträgt 4408 J. Diefer eſtrag kann nach einer Benutzung von 100 000 km ganz ab⸗ Alchrisben werden. Durchſchnittlich wird der Wagen im dechr 20 000 km zurücklegen. Daraus ergibt ſich, daß 7 des en erwähnten Betrages jährlich à Konto des Automobils 882.— 150.— zuſammen 1032.— Aufdieſer Betrag, umgelegt auf den Monat, ergibt einen wand von monatlich 86.— l. Waeſchrteben werden muß, alſo ein Betrag von azu kommt die Automobilſteuer pro Jahr Der Weltverbrauch an Kraftwagen Von Dr. Fritz Runkel, Bensberg⸗Köln 1VBenn man zuweilen hört, daß in den Veretinigten Kragten von Amerika auf je 6 Einwohner ein Korsftwagen entfalle, ſo ſchüttelt man meiſt ungläubig den Zabf Und doch liegen drüben die Verhältniſſe ſo, wie dieſe 15 beſagt. Nach Maßgabe einer auf bden Anfang 1926 Ateden Statiſtik zählte man in den Vereinigten Staaten me 4000 Automobile(Perſonen⸗ und Laſtkraftwagen zuſam⸗ 120 Herechnet), ſo daß ſich unter Berückſichtigung von rund Jahl illtonen Einwohnern die zurzeit angegebene Verhältnis⸗ dief ergibt. Allerdings nehmen die Vereinigten Staaten in weler eziehung eine Ausnahmeſtellung ein. Die 7 Länder, ſindode die nächſthöchſten Ziffern an Kraftwagen aufweiſen, Großprtſannlen mit 90g 000 Kraftwagen Acankreich„ 735 000„ anada„ 720 000 0 Neulſchland„ 200 000„(am 1. Jult 1026) Auſtralien„ 201 000 5 rgentinien„ 178 000 3 Nalien„115 000* Kraft ieſe Zahlen zeigen, wie ſehr die Landesverſorgung mit deren wagen, auf die Einwohnerzahl umgerechnet, in den an⸗ ändern hinter den Vereinigten Staaten zurückbleibt. Es entfallen nämlich auf einen Kraftwagen in Großbritannien 49 Einwohner Frankreich 54 75 Kanada 12 1 Deutſchland 21¹ 70 Auſtralien 90 75 Argentinien 54 0 Al Italien 340 1 man ddie Geſamtziffer des Weltbeſtandes hat derrf 24˙% Millionen Kraftwagen berechnet, ſo daß der be⸗ erſt chende Anteil der Vereinigten Staaten(rund 20 Mill.) echt hervortritt. Flick as, Zurückbleiben Deutſchlands fällt auf den erſten land auf; man darf dabei aber nicht überſehen, daß Deutſch⸗ verftgter eine beſonders große Zahl von Krafträdern Veutſc und hierin nur von England überflügelt wird. denn Aland iſt im übrigen in einem ſtarkenAufſtieg begriffen, 1928 au Jahl ſeiner Kraftwagen hat ſich von 152 000 im Jahre 50 989 10 206 00 n 1926 erhöht; die Großkrafträder ſind von Nam Jahre 1923 auf 236 387 in 1926 geſtiegen. mobifenn vorſtehend geſchilderten Weltbeſtand an Auto⸗ konedſentſpricht denn auch annährend die Weltproduk⸗ Vere ie wir an den Zahlen für 1925 feſtſtellen wollen. Die n0 ſtürrtgten Staaten von Amerika zeigen hier in auf kerem Grade ihre beherrſchende Stellung denn von baben 5 er ganzen Welt gehauten 4,8 Millionen Kraftwagen Worgez Vereinigten Staaten allein 4,17 Mill., alſo 87 v. H. Furodebracht Demgegenüber ſpielt die geſamte Erzeugung 9 v. 8 des eine ſehr beſcheidene Rolle, denn ſie beträgt nur der Geſamtweltproduktion: Frankreich lieferte 177 000 Großbritannien„ 176 000 Dentſchland„ 5— Was Italten 7 8 ſngeht insbeſondere die deutſche Automobilerzeugung 10 hat ſt ie ſich in einer lebhaften Aufwärtsbewegung befindet, 100 bete im Jahre 1901 etwa 1000 Wagen erſtellt, im Jahre 18 00 dnetts 13000 Wagen erreicht, um im Jahre 1924 auf gen Surngen anzuſtelgen u. dann im Jahre 1925 den gewaltt⸗ weſterenungen auf 55 000 zu machen. Dabei dürfen wird einen ſan ſchz ebhaften Bewegung nach oben entgegenſehen, denn Aörikatzet die Leiſtungsfähigkeit der deutſchen Automobil⸗ Wagen on nach dem derzeitigen Stande auf immerhin 200 000 80 arafnahrzenoſteuer und Wegebau Verhandlung gen, die nach der großen Haushaltrede Langelinanzminiſtets Dr, Koßler zwiſchen dem Reſch, ern und Gemeinden ſtattfinden müſſen, werden ſich 1 1 de Neuregelung der Kraftfahrzeug⸗ Nang 5 auf die wichtige Frage der Wegeunterhal⸗ drauslefftecken. Seit dem 1. April 1926 ſind die ſogenannten Frtſal fungen für außergewöhnliche e in Rerzeugſſetommen. Der Reichstag hat bald darauf ein Kraft⸗ em Hubonergeſetz angenommen, das die Steuerſätze nach volumen des Motors abſtuft. Das Geſetz iſt am ein Wegweiſer in ſeinen Entſchlüſſen ſein! Betriebskoſten: Der kleine Opel braucht auf 100 km Fahrt—7 Liter Benzin und ½% Liter Oel im Werte von zuſammen 2,80 Die Reifenabnutzung iſt bei 100 km Fahrt mit 2,.— zu veranſchlagen. Dies auf der Annahme beruhend daß alle 20 000 km eine neue Garnitur gekauft werden muß. Die Reparaturen durch Verſchleiß, Unachtſamkeit uſw. ſind für 100 km Fahrt mit— 1. in Rechnung zu ſtellen. zuſammen 6,80%¼ Insgeſamt koſtet den Automobilhalter eine Fahrt von 100 EKm rund 7,.—.. Auf Grund dieſer Unterſuchung läßt ſich leicht folgende Tabelle aufſtellen: Monatskoſten: Fahrt von Beſitzkoſten Betriebskoſt. SZumma pro Tag 1000 km 86,.— 70.— 156.— 5,20 1200 km 86,.— 84,.— 170,.— 5,67 1400 lem 86,.— 98,.— 184,.— 6,18 1600 Em 86,.— 142,. 198,.— 6,60 In der Spalte„Beſitzkoſten“ treten Aenderungen ein, wenn fremde Garage benützt wird. Für Garage mit gelegent⸗ lichen Waſchungen ſind 45%/ zu rechnen. Ferner erhöht ſich der Betrag der„Beſibroſten“ um zirka 30/ im Monat für Haftpflicht und Kaskoverſicherung in den auf das erſte fol⸗ genden Jahren. Beides zuſammen ergeben einen Aufwand von 75& im Monat, oder 2,50/ im Tag. Rechnet man noch hierzu die Unkoſten, wie polizeiliche Strafen und ähnliche Geldeinbußen, die auf das Temperament oder den Charakter des Fahrers zurückzuführen ſind, ſo er⸗ höhen ſich die Unterhaltungskoſten um einen geringen Be⸗ trag. Aber dieſe Unkoſten ſind rechneriſch kaum erfaßbar und wohl mehr oder weniger leicht zu vermeiden. Man ſieht, der Aufwand für ein Opel⸗Auto iſt nicht allzu hoch und tragbar für diejenigen Geſchäftsleute, die durch Ver⸗ wendung des Autos das Geſchäft zu heben in der Lage ſind. Möge dieſer wirtſchaftliche Beitrag manchem Intereſſenten 15. Juni 1926 in Kraft getreten. In dem Geſetz iſt vor⸗ geſehen, daß ein jährlich neu feſtzuſetzender Zuſchlag die außergewöhnliche Wegeabnutzung ausgleichen ſoll. Für das Haushaltjahr 1926⸗27 iſt dieſer Zuſchlag mit 25 v. H. feſt⸗ geſetzt. Insgeſamt ſind die Wegeunterhaltungskoſten für das Reichsgebiet auf 460 Mill./ im Jahr zu veranſchlagen. Bis⸗ her wurden von dieſer Summe 300 Mill.„ aus allgemeinen Steuern gedeckt, während der Reſt von 160 Mill. aus der Kraftfahrzeugſteuer gedeckt werden ſollte. Im Rechnungs⸗ jahr 1926⸗27 wird die Kraftfahrzeugſteuer nur etwa 100 Mil⸗ lionen erbringen. Im Rechnungsjahr 1927⸗28 wird das Auf⸗ kommen der Kraftfahrzeugſteuer verſchieden veranſchlagt. Die Automobilinduſtrie neigt dazu, auf Grund der Zunahme der Kraftfahrzeuge einen Ertrag der Kraftfahrzeugſteuer von 125 bis 130 Mill. anzunehmen, während der Landkreistag als Spitzenorgan der wichtigſten Stellen für den Wegebau unter Hinweis auf das Ueberhandnehmen kleiner Kraftfahrzeuge mit einer Steigerung auf nur 106 Mill.„ rechnet. In jedem Fall wird der Betrag von 160 Mill. 4 ſelbſt dann nicht er⸗ reicht, wenn— was die Kraftwageninduſtrie bekämpft— der 25pozentige Zuſchlag auch im neuen Rechnungsjahr erhoben wird. Die Landkreiſe halten daher die Feſtſetzung eines W⸗ prozentigen Zuſchlags auch im Jahre 1927⸗28 für unerläßlich, wenn das deutſche Wegnetz nicht in Verfall geraten ſoll. Der unbedachte Fußgänger Die Wirkung der Signale müſſen abgewartet werden Das Reichsgericht hat dieſer Tage eine grundſätzliche Ent⸗ ſcheidung gefällt(1 D 809 /26), in der ausdrücklich ausgeführt wird, daß der Kraftfahrer nach Abgabe von Warnungsſignalen deren Wirkung auf die Fußgänger abzuwarten habe, alſo die Geſchwindigkeit verringern müſſe, ſolange er nicht die Gewiß⸗ heit habe, daß ſeine Signale richtig verſtanden wurden. In dem dem Reichsgericht vorliegenden Falle handelt es ſich, wie uns vom Verband der Automobtlbeſitzer Deutſchtands e. V. Dresden⸗Berlin mitgeteilt wird, um folgendes: Am Abend des 30. November 1925 fuhr der angeklagte Kaufmann K. mit ſeinem Kraftwagen auf der Ehaufſee von Bacherach nach L. Hinter Bacherach wollte der Angeklagte mehrere mitten auf der Fahrſtraße in gleicher Richtung mit ihm gehende Fußgänger links überholen. Auf eine Entſer⸗ nung von 30 Metern gab er Hupenſignale. Hierauf ſprangen die Fußgänger zur Seite, der eine nach links direkt vor das Auto, von dem er angefahren wurde.— Das Landgericht Koblenz verurteilte den Kaufmann K. wegen fahrläſſiger Kör⸗ perverletzung zu einer Geldͤſtrafe. Es iſt der Anſicht, daß der Angeklagte fahrläſſig handelte, indem er nach Abgabe des Signals, ohne ſeine Fahrgeſchwindigkeit zu vermindern, die Fußgänger überholen wollte. Die tägliche Erfahrung des Verkehrs lehre, daß Fußgänger, zumal auf offener Land⸗ ſtraße, bei Ertönen einer Autohupe ſich kopflos auf irgend eine Straßenſeite zu retten ſuchen. Deshalb ſet beſonders vorſich⸗ tiges Fahren geboten geweſen. Dieſes Urteil des Landgexichts wurde jetzt auf Reviſion des Angeklagten vom 1. Strafſenat des Reichsgerichts beſtätigt. Wenn auch den Verletzten ein Mitverſchulden treffe, weil er auf der Fahrſtraße gegangen ſei, ſo ſchließe das die Fahrläſſigkeit des Angeklagten nicht aus. Der Kraftfahrer muß ſich über alle Gefahrenquellen unterrichten und auch mit Unbeſonnenheit des Publikums rechnen. Er hätte nach Abgabe der Signale deren Wirkung auf die Fußgänger abwarten müſſen. Das Laufenlaſſen von Kraftwagenmotoren in geſchloſſenen Hallen iſt lebensgefährlich Kurze Zeit hintereinander ſind zwei ſchwere Unfälle in badiſchen Kraftwagenhallen vorgekommen. In beiden Fällen haben Kraftwagenführer in den Ne Hallen den Mo⸗ tor angekurbhelt und einige Zeit laufen laſſen. Immer ent⸗ wickelt ſich in dem nicht voll belaſteten Motor u. a. das ſehr gefährliche Kohlenaxydgas, das in beiden Fällen den Tod der Kraftwagenführer herbeigeführt hat. Es iſt ſehr gefährlich, einen Exploſtonsmotor in geſchloſſenem Raum laufen zu laſſen, weil das Kohlenoxydͤgas nicht blos eine Erſtickungs⸗ gefahr in ſich birgt, der durch künſtliche Atmung begegnet werden kann, ſondern weil auch eine Vergiftung des Blutes in der Lunge eintritt, von der eine Rettung ſelten möglich iſt. Auch wenn der Motor im Freien läuft, wird man bei Be⸗ ſeitigung von Störungen ſich zweckmäßig nicht gerade den Kopf in die Nähe des Auspuffes bringen, da ſonſt auch im Freien eine Kohlenoxidvergiftung möglich iſt. Kvaſtlahnzeug und Verkehr Welche Höchſtgeſchwindigkeit iſt zuläſſig? Zu der Frage der Höchſtgeſchwindigkeit der Kraftwagen, die nicht nur die Automobilwelt aufs lebhafteſte intereſſiert, haben die ſächſiſchen Handelskammern eine in⸗ tereſſante Stellung eingenommen. Ste wenden ſich gegen eine Beſchränkung der Höchſtgeſchwindigkeit mit folgenden Ausfüh⸗ rungen: „Die ſächſiſchen Handelskammern lehnten einmütig die vom heſſiſchen Miniſterium des Innern erhobene Forderung auf Einſchränkung der Geſchwindigkeit für Kraftfahrzeuge auf offener Landſtraße ab. Sie führten u. a. aus, daß die Auf⸗ faſſung, es ſei kein wirtſchaftliches Intereſſe an Geſchwindig⸗ keiten über 60 Kilometer anzuerkenney völlig abwegig ſei. Gerade in dichtbevölkerten Gegenden, wo die Kraftfahrzeuge auf ihrem Wege durch Ortſchaften gezwungen ſind, ſehr niedrige Geſchwindigkeiten einzuhalten, iſt das wirtſchaftliche Bedürf⸗ nis beſonders groß, auf freier Strecke höhere Geſchwindigkei⸗ ten anzuwenden. Es iſt bei der ungünſtigen Wirtſchaftslage unbedingt erforderlich, die Zeit bis zum äußerſten auszunützen Aus dieſem Grunde wird der Kraftwagen vielfach zur ſchn⸗⸗ len Ueberwindung von Strecken von 100, 200 und mehr Kilo⸗ metern verwendet und ihm der Vorzug vor der Eiſenbahn und dem Flugverkehr mit ihren beſtimmten Abfahrts⸗ und An⸗ kunftzeiten gegeben. Soweit auf freier Strecke Unfälle vor⸗ kommen, ſind ſie weniger auf die Schnelligkeit der Kraftwagen zurückzuführen, ſondern vielmehr oft auf das verkehrswidrige Verhalten anderer Fahrzeuge, wie Pferdefuhrwerke, Radfah⸗ rer uſw. Es iſt deshalb unbedingt eine ſchärfere Verkehrs⸗ diſziplin auf der Landſtraße notwendig, anderenfalls mit Stra⸗ fen vorgegangen werden muß, ebenſo wie das unangebrachte Wettfahren von Kraftwagen auf der Landſtraße, wie es teil⸗ weiſe zu beohachten iſt, durch ſcharfe polizeiliche Maßnahmen beſeitigt werden kann. Eine geſetzliche Herabſetzung der Ge⸗ ſchwindigkeiten für Kraftfahrzeuge auf den Landſtraßen würde auch für den deutſchen Automobilbau verhängnisvoll ſein. Die deutſche Automobilinduſtrie müßte bei dem Bau der Kraft⸗ wagen auf eine ſolche Beſtimmung Rückſicht nehmen, womit ſie aber gegenüber ihren ausländiſchen Wettbewerbern ins Hin⸗ tertreffen geraten würde, da der Auslandsbedarf nach wir vor ſchnelle Wagen erfordert. Die von der deutſchen Induſtrie ge⸗ bauten einfacheren Wagen würden auf dem Auslandsmarkte nicht mehr abgeſetzt werden können. Solange daher keine zwi⸗ ſchenſtaatlichen Vereinbarungen beſtehen, kann an eine Be⸗ ſchränkung der Geſchwindigkeiten von deutſcher Seite nicht herangegangen werden.“ Internationale Automobilausſtellung für Laſtwagen u. Spezialkraftfahrzeuge Köln 1927 Die erſte internationale Automobilausſtellung in Deutſchlaud nach dem Kriege.— Veranſtalter und Aufbau der Ausſtellung.— Die Vorteile des Ansſtellungsplatzes. Vom 20—31. Mal 1927 wird in Köln eine internationalelus⸗ ſtellung für Laſtkraftwagen und Spezialkraftfahrzeuge ſtattſinden, die vom Reichsverband der Automobilinduſtrie und vom Deutſchen Automobilhändlerverband in Verbindung mit dem Meſſe⸗ und Aus⸗ ſtellungsamt Köln veranſtaltet wird. Dieſe Ausſteſtung iſt die er ſte internationale Veranſtaltung dieſer Art in Deutſch⸗ land nach dem Kriege und zugleich die erſte Automobilausſtellung, die im Weſten Deutſchlands ſtattfindet. Damit wird ſie zu einer Veranſtaltung von ganz beſonderer Bedeutung. Dem internatio⸗ nalen Wettbewerb werden ganz neue Möglichkeiten eröffnet, und nicht nur das, ein Geblet iſt für den freien Weltbewerb gewonnen, das einen der aufnahmefähigſten Abfatzmärkte für Laſtkraftwagen und Spezialfahrzeuge darſtellt. Der Weſten Deutſch⸗ lands ſteht in bezug auf Ausdehnung und Intenſität des Automobil⸗ verkehrs weitaus an ber Spitze aller übrigen deutſchen Gebiete. Dieſe Tatſachen erklärt ſich leicht an der allgemeinen wirtſchaftlichen Bedeutung des deutſchen Weſtens, der als weltbekantes Induſtrie⸗ zentrum von größter Konzentration und Mannigfaltigkeit, mit der großen Zahl ſeiner Stäbte und der Intenſttät ſeines Verkehrs ge⸗ rade für Laſtkrafſtwagen und Spezialfahrzeuge aller Art ein überaus günſtiges Bedarfsgebiet iſt. Für eine Ausſtellung im Herzen dieſes großen Wirtſchafts⸗ körpers, in Kön, ſind daher weitgehende Erfolgsmöglichkeiten ge⸗ geben, die bei der Erſtmaligkeit der Veranſtaltung noch weſentlich erhöht werden. Köln iſt der Mittelpunkt dieſes Gebietes, ſowohl verkehrsgeographiſch wie wirtſchaftlich. Köln iſt dazu als Handels⸗ und Verkehrszentrum und als Meſſeſtadt durch wirtſchaftliche Be⸗ ziehungen und vor allem durch ein überaus günſtig ausgebildetes Verkehrsnetz von internationaler Bedeutung aufs engſte mit den wichtigſten ausländiſchen Ländern verbunden. Für die Inter⸗ nationalttät der Ausſtellung iſt ſo die beſte Grundlage gegeben. Köln beſitzt alle Vorausſetzungen, um der Ausſtellung einen großen in⸗ und ausländiſchen Intereſſentenkreis zu ſichern. Der Bedeutung dieſer erſten internatkonalen Ausſtellung ent⸗ ſprechend, wird eine umfaſſende Schau aufgebaut werden. Sie umfaßt alle Arten von geſchloſſenen und offenen Laſt⸗ wagen für den Güterverkehr vom Eintonner bis zum ſchwerſten Induſtriewagen. Vertreten iſt dann die große Gruppe der Spe⸗ zialkraftfahrzeuge für die verſchiedenen Wirtſchafts⸗ und Gewerbebetriebe wie Speditions⸗ und Möbeltransportwagen, Le⸗ bensmittel⸗, Fleiſch⸗ und Viehtransportwagen, Kabel⸗ und Tank⸗ wagen, Elektrokarren u. v. a. m. Eine weitere Abteilung umfaßt die Verkehrsfahrzeuge für den Stadt⸗ und Ueberlandverkehr. Hierin gehören Omnibuſſe der Eiſenbahn, Poſt uſw., Hotel⸗Om⸗ nibuſſe, Ausſichts⸗ und Rundfahrtwagen u. a. Einen intereſſanten Ueberblick über die Verwendung u. Art von Kraftfahrzeugen inden kummunalen Betrleben bietet die Ausſtellung von Straßenreinigungs⸗ und Sprengwagen, von Fahrzeugen für die Müllabfuhr, Feuerwehr⸗ und Sanitätswagen, Reparaturfahrzeug⸗ wagen uſw. Die wachſame Bedeutung des Kraftfahrweſens, auch für die Landwirtſchaft, kommt in einer beſonderen Gruppe zum Ausdruck, in der Motorpflüge uſw., Trecker, Motorpferd, Rad⸗ und Raupenſchlepper ausgeſtellt werden. Erwähnung verdient, daß auch die Zubehörinduſtrien die Ausſtellung reichhaltig be⸗ ſchicken werden; alle Arten des Zubehörs, das bei der Verwendung des Kraftwagens und ſeiner Spezialtypen in Frage kommt, werden zu finden ſein. Beſonderes Intereſſe darf auch die Abteilung der Ausſtellung beanſpruchen, in welcher der Automobllſtraßen⸗ bau, Verkehrspläne, der Garagenbau, die Reparaturwerkſtätten und das Fachſchriftum Berückſichtigung finden. Der Rahmen der Ausſtellung wird noch wirkungsvoll erweltert durch eine hiſtoriſche und wiſſenſchaftliche Ab⸗ teilung ſowie durch intereſſante Vorführungen unb eine Reihe von Tagungen in⸗ und ausländiſcher Berufs⸗ und Fach⸗ verbände, ſodaß eine Veranſtaltung von befonderer Großzügiakelt zu erwarten iſt. Sie wird dem Fachmann wie dem Laien einen in⸗ tereſſanten und geſchloſſenen Ueberblick über das geſamte große Ge⸗ biet des Laſt⸗ und Spezialkraftfahrzeugweſens, ſelnen neueſten Stand und ſeine Entwicklungstendenzen geben und ſo ſowohl als deſte Einkaufs⸗ und Orientierungsmöglichkeit wie als hervor⸗ ragendes Mittel der Belehrung und Anregung von gleich großet Bedeutung ſein. — —— ——————— 6. Seite. Nr. 112 Wirtſchatts · und Handelsz Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Dienstag, den 8. März 1927 2 Das Ergebnis der deutſchen Weinernte 1926 Weitere Verminderung der Rebfläche Nach den Berechnungen des Statiſtiſchen Reichsamtes hat ſich die im Ertrag ſtehende Rebfläche im Erntejahr 1926 weiter vermindert, und zwar auf 72 958,0 Hektar(1924: 74 342,0; 1925: 73 273,8 Hektar), darunter Weißwein 56 895,3 Hektar, Rotwein 8893,4 Hektar und Gemiſchter Wein 7169,3 Hektar. Da der durchſchnittliche Hektar⸗Ertrag von 24,3 Hektoliter im Jahre 1924 auf 21,7 Hektoliter im Jahre 1925 und auf 13.6 Hektoliter im Jahre 1926 zurückgegangen iſt, zeigt der Geſamtmoſt⸗ ertrag ebenfalls gegenüber dem Vorjahre einen Rückgang, nämlich von 1 590 941 Hektoliter auf 989 343 Hektoliter(1924: 1803 954 Hektoliter). Der Geldwert des geſamten Weinmoſt⸗ extrages ſtellt ſich auf 86 585 784 gegen 83 828 829 im Jahre 1925 und 94 567 186„ im Jahre 1924. Für einen Hektoliter Moſt ergibt ſich ein Durchſchnittspreis von 87,5/ gegenüber 52,7„ im Jahre 1925 und 52,4/ im Jahre 1924. * Die Stolberger Zink Mehrheit im Otto Wolff⸗Konzern. Die Erben des verſtorbenen Aufſichtsratsvorſitzenden Geheim⸗ rats Weidtmann, die ein Paket von Aktien der.⸗G. für Bergbau, Blei⸗ und Zinkfabrikation zu Stolberg und in Weſt⸗ falen beſitzen, haben ſich mit den Inhabern eines anderen Aktienpaketes, nämlich der Gruppe Otto Wolff— Bankier Edel in Köln geeinigt. Damit dürfte dieſe Gruppe wohl über die Mehrheit des ganzen A. K. verfügen. Auf Maßnahmen dieſer Gruppe ſind die neuen Käufe von Aktien der Stolberger Zinkhütte an der Berliner Börſe nicht zurückzuführen ſon⸗ dern auf andere Intereſſenten, die man vielleicht im Auslande ſuchen muß. In der nächſten.⸗V. der Stolberger Zink⸗ hütte ſoll die Wahl der Herren Geheimrat Strauß und Otto Wolff in den Aufſichtsrat erfolgen. * Die Petſchek—Ilſe⸗Abmachungen. Ueber den Inhalt des Einigungsabkommens Ilſe Bergbau—Petſchek verlautet, daß die Gruppe Petſchek ſich verpflichtet hat, für die Bei⸗ behaltung der bei der Ilſe Bergbau.⸗G. beſtehenden Schutzaktien einzutreten. Andererſeits iſt aber Petſchek nicht in das Konſortium aufgenommen worden, das über die Schutzaktien verfügt und die Ausübung des Stimmrechts in der Hand hat. Auf Grund dieſer Verträge glaubt die Ver⸗ waltung, wie ſeinerzeit ausgeführt, die Selbſtändigkeit der Ilſe erhalten zu können, obwohl Petſchek der ſtärkſte Aktionär innerhalb der erweiterten Verwaltung ſein wird. :: Die Beteiligung der Julins Berger, Tiefbau AG. am türkiſchen Eiſenbahnbau. Der Vertrag zwiſchen der türkiſchen Regierung und einer Unternehmergruppe, an deren Spitze die ſchwediſche Firma Nydquiſt u. Holm ſteht, über den Bau einer Eiſenbahnlinie zwiſchen Angora und Ereſi an der Küſte des Schwarzen Meeres iſt nunmehr unterzeichnet. Zu der Unter⸗ nehmergruppe gehört außer einer großen däniſchen Baufirma auch die deutſche Firma Julius Berger, Tiefbau AG. Die Verhandlungen zwiſchen Angora und den Schweden über den Bau der Strecke Keller—Diarbekir ſind immer noch nicht ab⸗ geſchloſſen. Die Konzeſſionsunterhandlungen zwiſchen der tür⸗ kiſchen Regierung und der Julius Berger, Tiefbau AG.(wohl auch mit der Orientbank D..) über den Bau einer Eiſenbahn von Kutaja nach Tauſchanli ſind zu einem befriedigenden Ab⸗ ſchluß gelangt. Die Arbeiten auf der Strecke ſollen in Kürze beginnen.—(Wir geben die Meldung nur unter ausdrück⸗ lichem Vorbehalt wieder, da eine authentiſche Beſtätigung dieſer aus Konſtantinopel ſtammenden Nachricht bisher noch nicht zu erhalten war.) * Karl Käſtner.⸗G., Geldſchrankfabrik in Leipzig..⸗R. beantragt Kapitalzuſammenlegung im Verhält⸗ nis:1 ſowie Wiedererhöhung auf bis zu 750 000 Mk. durch Ausgabe neuer Vorzugsaktien Lit. B. Derzeitiges A. K. 780 000 Mk. Abſchlüſſe Preußiſche Staatsbank(Seehandlung). Die Bank weiſt für 1926 einen Reingewinn aus von 8,58 Mill. ¼, tilgt daraus den noch verbliebenen Verluſtvortrag(Barmatverluſte) aus 1925 von 4,58 Mill./ und ſtellt 4 Mill./ für neue Rücklage zurück, nachdem die vorjährige 3 Mill./ Rücklage für die Deckung der bekannten Verluſtgeſchäfte herangezogen worden war. Im einzelnen ergeben Zinſen 9,63(14,97) Mill. 4. Der Rückgang erklärt ſich durch die Ver⸗ ringerung der Zinsſpanne zwiſchen Aktiv⸗ und Paſſivzinſen, die von etwa 2 v. H. im Anfang des Jahres auf ½ v. H. im Anfang des neuen Jahres heruntergegangen iſt. Auch die Gebühren ermäßigten ſich von 1,21 Mill. auf 0,69 Mill. 4, dagegen werden von den Gewinnen aus Gemeinſchaftsgewinnen und Wertpapieren 2,67(0) verbucht. Trotz Verringerung der Kopfzahl des Perſonals von 8¹⁸ auf 763 betragen die Verwaltungsloſten 4,23(3,99) Mill. J. Für Abſchreibungen auf Grundſtücke u. Einrichtung ſind 242 585(325 17704 verwandt worden. Die Gläubiger ſtiegen von 875,66 auf 919,42 Mill., die Umſätze von 20,39 auf 29,38 Milliarden&. * Bank des Berliner Kaſſenvereins. Das abgelaufene GJ. iſt für das Inſtitut beſonders bedeutungsvoll geweſen Jurch die am 1. Nov. 1926 erfolgte Aufnahme des Effekten⸗Ferngiro⸗ verkahrs, der bereits einen recht großen Umfang angenommen hat. Nach dem Geſchäftsbericht betrug der Geſamtumſatz 49,98 (40,25 Milliarden 4. Davon entfielen auf den Giroverkehr 25,43 (24,79) und auf den Inkaſſoverkehr, der ſich ganz bedeutend verſtärkt hat, 14,16(6,62) Milliarden 4. Hiervon wurde der größte Teil mit 13,21(5,25) Milliarden durch Aufrechnung erledigt. Intereſſant iſt der Vergleich der höchſten Tageseinlieferung: 473,1 M. 4 am 4. Nov. 1926 gegen nur 81,9 Mill. 4 am 31. Jan. 1925. Der Wechſel⸗ verkehr betrug 18,73(17,08) Mill. J. Im Giroeffektendepot hat ſich die Zahl der zugelaſſenen Wertpapiergattungen von 337 auf 592 erhöht und die Geſamtzahl der Jahresbuchungen von 1,5 auf 2,3 Mill., der Jahresumſatz war 36,8(7,8) Milliarden&4. Nach Ueberweiſung von 50.000(20 000)/ an die geſetzliche Rücklage, verbleibt ein Rein⸗ gewinn von 470 719(368 971) 4, wovon, wie gemeldet, 8(7) v. H. Dividende auf die StA. und wieder 6 v. H. auf die VA. gezahlt werden. * Laudesbank Weſtſachſen AG. in Plauen. Der AR. beſchloß, der HV. am 1. April 6(10) v. H. Dividende vorzuſchlagen. Außerdem ſoll das Kapital um 300 000 auf 1 Mill./ erhöht werden. Kapitalerhöhung von 350000 auf 1 Mill. Von den neuen Aktien werden 350 000 4 den Aktionären im Verhältnis von 121 angeboten, während die reſtlichen 300 000 nach Bedarf freihändig begeben werden ſollen. * Rotterdam'ſche Bankvereeniging..⸗R. beantragt 4 v. H. (0) Dividende. 2: Banca'Italia. Nach dem„Corriere Mercantile“ wird die Banca'talia für das Jahr 1926 eine Dividende in Höhe von 70 Lire pro Aktie verteilen. ⸗w⸗ Günſtiges Ergebnis der Reichsbahn in 1926? Die Reichs⸗ bahnverwaltung iſt gegeuwärtig mit dem Abſchluß der Btlanzarbei⸗ ten für das Jahr 1926 beſchäftigt. Wenn auch der Abſchluß erſt in etwa einem Monat vorliegen wird, ſo kann doch bereits jegt ſchon ein günſtiges Ergebnis als gewiß angeſehen werden. Be⸗ ſonders dürfte ſich als Folge des engliſchen Kohlenarbeitertreiks eine beträchtliche Stelgerung der Frachteneinnahmen ergeben. Wenn nach der Beendigung des engliſchen Bergarbeiter⸗ ſtreiks naturgemäß auch der Güterverkehr auf den deutſchen Bahnen wieder abgenommen hat, ſo iſt doch infolge der gebeſſerten Beſchäfti⸗ gung der Induſtrie eine Zunahme gegenüber der gleichen Zeit des Vorjahres zu verzeichnen. * AG. für Bergban, Blei⸗ und Zinkfabrikation zu Stolberg. Wie verlautet, ſollen 8(6) v. H. Dividende vorgeſchlagen werden. (Elektra.⸗G. in Dresden. Im Geſchäftsjahr 1926 er⸗ zielte die Geſellſchaft einen Reingewinn von 1385 627/(im Vorjahr 1231 347), aus dem, wie bereits gemeldet, auf das 10 000 000% betragende Aktienkapital eine Dividende von 12 . H.(10 v..) ausgeſchüttet werden ſoll. Dem Wohlfahrts⸗ beſtand ſollen 19000% zugewieſen und 75 627& vorgetragen werden. Die Elektra.⸗G. iſt an einer größern Zahl von Unternehmungen, hauptſächlich der Elektrizitätsinduſtrie, be⸗ W Die Beteiligungen ſtehen mit 11,2(9,6) Mill./ zu uch. ⸗I- Seidel u. Naumann AG. in Dresden. Der AR. beſchloß, von einer Dividende abzuſehen. Der Reingewinn ſoll in Höhe von 50 000./ dem Reſervefonds zugeführt werden und der Reſt von 140 654.( auf neue Rechnung vorgetragen werden. Der Geſchäftsgang ſei zur Zeit befriedigend. * Carl Lindſtröm.⸗G. in Berlin. Für 1926 wird eine Dividende von wieder 10 v. H. zur Verteilung vorgeſchlagen. Das Geſchäft im neuen Jahr ſei den Verhältniſſen entſpre⸗ chend befriedigend. * Globus Reederei AG. in Bremen. Die Geſellſchaft ſchlägt für 1926 8 v. H. Dividende gegen 5 v. H. i. V. vor. Ferner iſt in Ausſicht genommen, das Kapital ſtatt, wie beſchloſſen, um 450 000 4 StA. und 45 000 ½ VA., um 845 000„ StA. zu erhöhen und die vorhan⸗ denen 5000% VA. in StA. umzuwandeln. Das Geſamtkapital wird danach 1 Mill. betragen. Rauchwaren Walter AG. in Markkranſtädt. 1926 Verluſt von 162 311„ bei 1 Mill./ AK., zu deſſen Deckung die Reſerve heran⸗ gezogen werden ſoll.(J. V. aus 103 000 Reingewinn v. H. Dividende.) Vörſenberichte vom 8. März 1927 Mannheim behauptet Die geſtern eingetretene Baiſſe machte an der heutigen Börſe geſtrigen Abendbörſe behauptet. J. G. Farben wurden für Kaſſe 1 293 notiert. Von Kaſſawerten blieben Hypothekenbanken, Verſign rungs⸗Aktien angeboten, auch einige Brauereiwerte, ferner Mez u. Söhne, Mannh. Gummi, Wayß u. Freytag und Jagelt Waldͤhof niedriger notiert. Im Freiverkehr blieben Rhein. Hande bank mit 105 geſucht. Feſtverzinsl. Werte ohne Umſatz. Frankfurt etwas erholt, aber weiter unſicher Zu Beginn der heutigen Börſe lagen einige Kaufaufträge und die Spekulation ſchritt auch verſchiedentlich zu Deckungen, 10 daß ſich Kurserholungen einſtellen konnten. Aber die Grundſtimmm 0 blieb immer noch unſicher. Eine gewiſſe Anregung bot die auß ordentlich günſtige Bilanz des Nordd. Lloyd und die nunmehr 40. Tatſache gewordene Einziehung der Vorratsaltien der Phönie⸗eg Anderſeits aber werden die Geldverhältniſſe immer noch als ſe ungeklärt bezeichnet, weshalb die Spekulation größere Engagemen noch nicht wagt. Die vonſeiten des Publikums geſtern erfolg Abgaben wiederholten ſich aber heute nicht mehr. Für Banken 1 ten ſich Kursbeſſerungen bis zu 3 v. H. ein, während die Monta 5 werte im allgemeinen nur kleine Beſſerungen aufwieſen; eine nahme machten nur Mannesmann mit plus 5 v. H. und Rheinſteg, mit plus 3/½ v. H. Schiffahrtswerte gewannen 2, Elektrowerte dug weg 2, Felten u. Guilleaume 3½ und Siemens u. Halske, nach deghe ſich im Verlaufe eine größere Nachfrage einſtellte, 5 v. H. vor + erſt im Verlaufe konnte ſich auch auf dieſem Gebiete eine Kurs beſſerung von—3 v. H. durchſetzen. Verhältnismüßig ſchwach dagegen Stahlverein und Deutſche Erdöl, die ihre geſtrigen Ahen kurſe nur knapp behaupten konnten. Ablöſungsſchuld leicht erheſe ausländiſche Renten aber zur Abſchwächung neigend. Späler wu l⸗ die Zurückhaltung wieder ſehr groß und die Nervoſität nahm alt, gemein wieder zu. Die Tätigkeit wurde faſt vollkommen eingeſte was zur Folge hatte, daß die erzielten Kurserholungen nicht ingeß behauptet werden konnten. Der Schluß war luſtlos. Tägli Geld 4 v. H. Berlin etwas erholt bei unſicherer Grundſtimmung iſe Gegenüber den geſtrigen Kursrückgängen iſt heute eine geng⸗ Beruhigung bei leichten Kurserholungen feſtzuſtellen. Die Beſtein⸗ tungen vor einer Verknappung des Geldmarktes bzw. einer ſchränkung der der Börſe zur Verfügung geſtellten Reportgelder, 11 geſtern ſogar Verſionen von einer Diskonterhöhung der Reichege hatten auftauchen laſſen, haben ſich als übertrieben bzw. unzutref ter herausgeſtellt. Die Verhältniſſe am Geldmarkt haben ſich in 1 Zeit dahin entwickelt, daß kurzfriſtiges Geld nach wie vor reichlt 109 Sätzen von 5,5—7,5 v. H. angeboten bleibt, daß aber langfriſtia Geld recht knapp geworden iſt, ſo daß für Monatsgeld ein Saßz ens 6,5—8,5 v. H. genannt wurde. Wenn auch die Geldmarktlage ſeite 1 der Börſe etwas ruhiger beurteilt wurde, ſo trug die bei akum merkbare Erholung der Kurſe weſentlich dazu bei, da das Publi 9 nach den geſtrigen ſtarken Rückgängen eher Kauf⸗ als Verkare⸗ aufträge an den Markt gelegt hat. Gegenüber den geſtrigen uchen kurſen traten daher Erholungen von—3 v. H. und bei mashe Papieren auch von 4 und 5 v.., bei Jul. Berger von 8 und S Kammgarn von 11 v. H. ein. Dem uneinheitlichen Bilde entſp te, es aber, daß vereinzelt auch weitere Rückgänge um einige Probedie ſo bei Bemberg um 5 und Verkehrsweſen um 10 v. H. erfolgten. daß Stimmung blieb im Verlaufe reichlich unſicher und nervös, ſo ein⸗ nach Erledigung der anfänglichen Kauforders Schwankungen traten, wobei Abbröckelungen um einige Prozente überwogen. Bar. Rentenmarkt veränderte ſich der Kursſtand nicht erheblich. eückt kriegshypothekenbankpfandbriefe waren etwas empfindlicher gedr Verliner Deviſen Diskonkſätze: Neichsbauk 5, Lombard 7, Privat 4½ u. 4¼ b. rach te H. Pislen Amiſſch F. Mrar 8. Mar Pariiar e, in.-M. für 2. 1. G. 1 B.. Holland.. 100 Gulden 168,58 169,00 168,50 168,.29 166,4710 Atben 100 Drachmen].39.,41.39] 5,4181.—7 Brüſſel.100 Belga= 500-Fr. 88.574 58.715 58,565 838,705 58.—355 Danzigg 100 Gulden 81,71[61.91 81,5581.8581.—75 Helſingfors 100 finnl. M. 10.601 10,641 10,6010,6481.— Italien 100 Lire 18,51 19.55 18,635 18,678 81.—6 Südſlawien„100 Dinar].40 7,42.40[.42 75 50 5 Kopenhagen 100 Kronen 112,24 112.52 112,21112,4011 57 65 Liſſa bon 100 Eskudo 21.575 21.625 21,578 21,625 33550.5 Oslo 100 Kronen 109.59105.67 199,29 108,57 1,5% Paris 100 Franken 16,475 16.515 16, 18.528062 55 Prag 100 Kronen] 12.478 12.513 12,47 12,51 91.20.5 Schweiz 100 Franken] 31,025 81.225 81,018 81,215 81219 Sofia 9400 Ceva.45.556„043„.05 6f.— Spanien 100 Peſeten 71.51 71,69 71,76 71,94 55 50.5 Stockholm. 100 Kronen 112,56112,82112.52 112,80 1 0.0 Wien 1000 Schiling 59.2959.4359, 79= 45062 Budapeſt 100 Pengö ⸗12500 Kr.] 73,58 73,78 73,56 73,74.76 10 Buenos⸗Aires 1 Peſ. 1,779J 1,783].787.791 5 57 Canada.... 1 Cauad. Dollar 4, 204] 4,214 4,203.213 27002 6,5 Jeagnß 1 Jen 2071 2,0758 2,068.072.([ 1 Pid.] 20.274] 20.026 20.% 25 16%5 10 Leuſlantinopel.. 1 türk. Pfd.].1 1, 115 4 7043 5 bonden. d. 263432 25 204% 2035 2249 4 Nem Pori 1 delar.712.55 4455 42220.378 25 Rio de Janeiro.. 1 Milreis 0,4975.4885 0,4975 0,4% 1 Uruguag....1 Gold Peſ. 4,225 4, 2351 4,285[ 4,245 Mill. eingeſetzt und noch 180 094(23 140)& Verwaltungseinnaßmen! keine weiteren Fortſchritte, die Kurſe waren auf dem Niveau der„ 5 ——..—.————————.——.—.———— 4 6 9 Kurszeitel der Neuen Mannheimer Zeitung Aktien und Auslandsanleihen in Prozenten. bei Stückenotierungen in Mark je Stück Die mit T verſehenen Werte ſind Terminkurſe während ſich die mit +T verſehenen noch in Bi⸗o/% verſtehen. Mannheimer Effektenbörſe vom S. März 1. 8 8 7 5 5 0. Bad. Bank 173,0 170.0 ContinentaleVerſ. 1120 100g H. Knorr 190,0 1 Pfälz. Hypoth. Bk. 265,0 284,5 Mannheim. Verf. 150,0 145,0 Mannh. Gummi 105,0,1 Rh. Hypoth. Bank 225,0 220.0 Oberrh. Verſ. 215,0 214,0 Neckarſulm Fhrzg 130,01 Ah Ereditban 157,088..G für Seiund. 88.— 88,.— Pfälz. Mühlenw 170,01 Südd. Disconto 178,0173,0 Benz& Eie. 1185,0 113,5 Porti. Zem. Heid. 164,0.1 Durlacher 9of 160,9 157,0 JG Farben 301.0 283,0;. Elener AG. 148.0 173, Kleinlein Heidelb. 210,0210,0 Rhenania eelnrühtenm. 133˙0ſ135 Ludwigsh. Akt. Br. 220,0220,0 Fern ie n.580.530 Wayß& Freytag 196,0192 Schwartz⸗Storch. 154,0 184,0 Germania Einol. 235.0 200,0 Zeuſtoff, Waldhoſ 267,0,260, Werger Worms 182,0180,0 Karlsruher Maſch. 82 325 d Bad. Aſſekuranz 293,01293,0 Frankfurter Vörſe vom 8. März TSaent⸗ 8 85 179,5—— 10 6 12520 197,.0.— — elſenk. Gußſt. 20.——.— Bayriſch. Spiegel—.—73.— Bank⸗Aletien f IHarp. Bergbau 215,0214,0 Beck& Henkel. 91,.—88,.— TAllg. D. Creditbk 159.9710 JIlſe Bergb. St.A—.— 330,0 TBergm. Elektr. 171,2482,0 Badiſche Bank. 170.0171.9 JKali Aſchersleb. 208.2 203,0 Bing Metallwerke 46.25,46,10 eeeee—.—234,5—— Weſteregel. 25 40 Brem.⸗Beſigh. Oel—.— 73.25 ayr. BodenCr. B—.——. annesmannr. 210,„Ch. Brockh..⸗W. 106,5101,2 Bayr. Hyp. u. Wb. 214.574.5 Mansfeld Akt. 146,0147.2 2 Heideld. 2 1825 1615 IHarmer Bankv. 182..473.5 T Operſchl E. ed. 119.7—— Cement Karlſtadt 182,0, 178,0 .Berliner Hand. 289,9 88,0 Htavi. Min Ant. 40—.39.— ChamotteAnnaw.——83.— TCom..Privatb. 202,5 195,0 TPhönix Berg bau 128.0 128.5 Chem. W. Albert 173.5178,2 ———— 284.0 285,0 Cont. Rürnb. Bzg. 137,0187,0 eutſche Bank.—.— 183,7 Salzw. Heilbronn——. Zeſſelt u. Bechl. 1520 1970 Telus Vergdan 128:0 1270 5aldu. S. Au 2780.228.5 D. Hypothekenbk.—.— 187,0 B K. u. Laurahütte 98,.— 95,— Dockerh. 4 Widm. 5725 55 25 D. Heberſee-Bant—.—.128,0 5 25 D. Vereinsbank 1280.1775 Cransport⸗Alktien. e TDresdner Bäut 175.0 178.0 Schantungbahn. 12,10 11.50 Düſſeld⸗Rar. dürr 57.—50.— ITDresdner Ban„.175, Tgapa 153 71830 f rlfrt. Hyp.⸗Bank 2278 85 740 95 Liovd 143,7.14175 Eiſen Kaiſerslaut. 55.——.— Metallb. u..⸗G 157,5 156,0 rdd. d JElektr. Licht.K. 190,00187,5 7Mitteld. Cred.-B 222,0 219,0 Qeſter.-U. St. B.—.——,— Elſ. Bad. Wolle 54.——— Nürnberg. Vs.⸗B. Se e Ohio—.———Emagßfrankfurt J..5200.580 Oeſter. Cred. Anſt.45 8,95 d ie⸗Akkti Emaifle St. Ullrich 62,.——— Pfälzer Hyp.⸗Bk.= 284,0 In uſtrie⸗ ien. Enzinger⸗Umon. 96.—94,50 Reichsbank.. 184.9 181,2 Eichb.⸗Mannh.———.— Eßlinger Maſch. 82.—79,.— Rhein.Credithank 158.9 450,0§. Kempf⸗ Sternb. 210,0,209,0 Ettling. Spinn.+ 235,0,230,0 Süen peBant 218, 170.0 Mainzer St A.— Faber, 90h. Blei—.—129.2 Südd. Disconto. 1200 Schöfferh. Bindg. 355,0344,0 Faber 8 Schleicher 133,5.128,0 Wiener Bankver. 6,80 6,75 Schwarg⸗Storch.—.——.—FPZ..Farbenind. 297,0292,0 Württo. Notenb.—.—Werger 174.,70180,0 Fahr Gebr. Pirm. 43,.—42,75 Mannhwerſ.⸗Geſ. 1900.—— Felt.Guill.Carls 164.0167,2 Seen 564 2100—— Adt, Gsnr. 90.—ſ89.— Feinmech. Jetter. 114,0,110,0 90 00 28 7⁰ 82 0 0 0 0 0 0 0 0 üdd. Zucker—.— berrg. Berſ Gel 200——fdler Hppenbeim 770 Frankf. Por.& Wit. 104..7,— Sean.u. mite e— Taeg. G. 8t. A. 151.0 400,0 Cuchswaggen f 0,8490.50 Aſchaff. Buntpap. 168.0167,0 TGoldſchmidt Th. 147.5143,0 Bergwerk⸗Aktien. Aſcgaf. Zellſtoff. 172.0 170.5 Gelde miende TSochumer Guß.—.—179,0 Bahnbed. Darmſt. 55,75 56.— Grkrftw Mhm 6%—.—18.— Tuberls Eiſen 117,5116.5 adenia Weinh.—.——,— Grün, Bilfinger. 178,5181.2 I D. Luremb. Berg 176,0181,0 Bad. Elektr. 105 HaidReu, Näh-—.—— .—.—0. Eſchwell. Bergwrt———,— Bad. Maſch. Hurt. 130,0181,0 Hammerſen..—,115¼%0 7. 8. 12 8. 25 8. Hanfwerke Füßen 115.0115,2 Neckarſ. Fahrzg. 1270(128.2 Uhrenfabr. Furtw. 38,70.—.— Hilpert Armaturf. 51.5980.— Nrh. Leder Spier 180.0,130,0 er deutſch. Oelf.—.—98.80 HirſchKupf.u. Met. 1140111,0 Petersunionfrkft 121.50121.0..ch. Ind. Mainz 121,00130 Hoch und Tiefbau 139.5 159.2ſc5f. Nähm Kayſer 89.78 69,59 T Ver, Stahlwerte 142.7 141.0 golzmann Pail. 380.0 1255 PbilippsA.G. Irt 67.5067.50 Ver. Ultramarinf. 159.—,— Holzverkohl.⸗Ind. 88.—85,10 Porzellan Weſſel—.—72.— Ver. Zellſt. Berlin—— 85 Junghans St.⸗A, 114,114,0 Rein. Gebb& Sch. 131,00130.0 Vogtl. Maſch. St. 120,0115,8 Kammg. Kalſersl.—,——.—1Rheinelekt. St. A 175.5178,5 Voigt& Häff. St. 154,0150,5 Karlsruher Maſch. 48,50 48,10 Rb. Maſch. Leuder—.——, Volthom. Seil.K 78.—73.— Kemp, Siese.—.——.— Ae 5 Aachen 1 05 1 0 Wayß& Freytag 197,7193,2 Klein. Sch KBecker 133,0133,0[Riebeck Montan. 169. 6 Knorr, Heilbronn 120-0 190,2 Riedinger Maſch.—.—142.0T Zen Waldhel St 281.826l.0 — Rodberg Darmſt. 12.2512.— Kralg.Co. Lod...— Gebr Noeder. O. 150..150.0 Sreiverkehrs-Kurſe. 1Rüttgerswerke. 129,5 127,7 Bennz—.—. JLahmeyer& Co. 162,0162,0 dech Kegebarg 15.9 4520 Souneae 95e ee ee Lederwerk Rothe 37.78—,— Schnellpr. Frank. 11J.0114,9 ftaſtatter Waggon———.— Ludwigsh. Walzm 180,2 130,0 Schramm Lackf.. 105.0101.0 Lutz Maſchinen 46,90——ISchuckert, Nrög. 178,0188.0 Luß'ſche Induſtr. 44.——.— Schuhf. Berneis 73,5072,50 Feſtverzinsliche Werte Mainkraftwerke 133,0.130,2 Schuhfabrit Herz 79.——.— D. Anl. 18 818702 24,3523,— Metallgeſ. Frankf. 192,0.191,0l Seilinduſtr. Wolff 95.—85.— 10% Mh Stadt 25—.——.— fa.. Mez Söhne—.——.—ISiemenssHalst 254,0255,08% Mh Stadt 26—.——.— Miag, Mühlb. 163.5 164,5 Südd. Draht-.—.—.—8% RhHychldpfö))—.——— Moenug St. A. 78,25 78,25.ged. St. Ingbert———.—8¼ PfHyGldpfö?—.—.— Motoren Drutz—..—,— Südd. Zucker..———.—4% D. Schutzg, 08 13,1712.— Motorf. Oberurſ, 70.— 67.— Tricotw. Beſigh⸗-——.—14% D. Schußg. 14 13,17ʃ12.— Berliner Vörſe vom 8. März Bank⸗Alctien. Induſtrie⸗Akkien. Concord. Spinner 147.5144,8 Accumulatoren.165.2 181,0TDaimler Benz 115,5114,0 —.——5 1—— Adler& Oppenh. 136,2 136,2 T Deſſauer Gas 198,0181,0 Bank f. el. Werte 226·0 222·0 Adlerwerke.. 126.5 128.2 Diſch⸗Atlant. Tel. 120,5 120,0 TBe 15905 delsg. 273..267.5 J.-f. Verthesw. 218,5 212,0 THiſch.-Luxemb. 161,0,181,0 1Con Irt 255 203,2 195,0 Aleranderwerk.50 85.— D. Eiſenb.⸗Signl.—.——.— I Darmſt. u..-B. 269-0 268.2 TAlg.Elettr. Geſ. 160,7 159,8 TDeutſche Erdöl 186,7 1872 7 B ant 185,0 183.5 Am mendorf Pap. 242,5 247.[Deutſch. Gußſtahl 49.—87.— TDl. lederſee Bt. 130·0 127.5 Anglo⸗Et. Guano 115,0 110.9 Deutich Tabelw. 122.128,5 Ttsd,Cbemtaenb. 179.h 179.7 Anhalk. Kohlen F. 141.0,139.0 Peutſche Kall 135,0,184.9 IDresdner Bank 1759 174,7 Annener Gußſtahi——128.7 1Deutſche Maſch. 119,2116.8 rest 141 20 101,0 150.0 Uſchaffog, Jelſt. 179,5 177..5 Steinzg. 200.0 200.0 Taleld Aen 219.5 220·0 Uugsb.-Nb⸗daſch 135.5 188.1 Wollw., 52,—80,25 Imitteld. Kredb. 219,5 220,0 Deutſch. Eiſenh. 104..101.1 Oeſterr. Creditbk. 9,15—.— Balcke Maſchin.—.——,— Donnersmar a9. 135.0320 Mannh. Verſicher—.——.— Sege Meguin. 63.—6g.— Dürener Metall—.——.— Aeen Erdd——5 45 112 41 Dürkoppwerke, 94.50.98.— ein Creditban„[TBergmann 182,3 182,074 i Süddeutſch. Dise.—.——.— Berl.-Gub. Hut 311.7 300,0 T Donamit Robel 148.0 141.5 8 Berl. Karlsr. Ind. 99,75100, 2 Elektr. Lieferung. 197,5,194,1 Crausport-Akkien. 1Berlin. Maſchb. 134,5 182,5 TElttr. Licht u. Kr. 191,7 188,0 T. Reichsb Bing Nürnberg 25,50 46.— Emaille Ullrich 60, 60,.— 12.50 11.— JBochum. Gußlt. 180,2 180,5 Enzinger-lnion. 98.5095,— Adbe got.. Str 205 1207..Cebt. BöhlerckEo.———.— Eſchw. Bergwer 171, 187.0 ug wet. Ser. 205.1202.0 Praunt. u. Brltets 283..281 0 Aachener Kleinb,—.——, Br.-Beſigh. Oelf. 75.— 73,— Fahlb., Liſt& Co. 132,9180,0 Südd. Eiſenbahn 300,5298,0 Bremer Linoleum 249 0 245 50TJ.G. Farbenind. 299,0 291,2 Baltimore.. 54.—35.— Premer Vulkan 134.7 134.7 Feldmühle Papier 215,0211,0 75 Bremer Wolle. 190,0 190,0& Gu ill. 3 aupag 5 b. 118˙0 115˙3(R. ter 8 19Shdamerita 9e 50.— uderus Eiſencd. 118.0 5, Fuchs Waggon,.838 0880 eyden. 130.0129,7 2 Ware den 18 en elſenk. 98,5055,.— Gaggenau.⸗A. 54,7552,.— 175,2 170.0 20 1Norbd. Lloyd 143,7 140,5 Chem: Verein. Elbeſchiff 84,— 82,— Chem! Albert Gebhard Textil 128.—,— Gruſchwitz Textil 100,2.98,50 TPhönix Bergb. 127,6127,5 Piamond. 7. 8..8. 155.970 TGelſenk. Bergw. 181,5180,7 Markt- u. Kühlh 198,9.195,0 Wicking ⸗Cement. 120.0 119 TGelſenk. Gußſt. 19,.—19,.—Mech. Web. Lind. 388,5368.5 Wiesloch Tonwar. 130.00% 8. Genſchow& Co. 91,2590,.— Mez Söhne. 85.—85,50 Wiſſener Metal 59,— 80— German. Portl⸗Z. 215,0211, Miag⸗Mühlen.. 162,0181,00 Wittener Gußſtah——fü Gerresheim. Glas 153,0180,00Mix& Geneſt. 145.0145.0 Wolf, Buckau..4450 .Geſ,f.elkt Unter 233,23),[Motoren Deutz 4,2561,25 Zeuſtoff Verein 740 2 2604 Gebr. Goedhardt 127,7122,0Motoren Mannh. 37.—84.— TZellſt. Waldhof 270.2 JGoldſchmidt Th. 144,0145,0 Mülheim Berg 163.5164.0 Kurſe. Goerz C.... 38.—6, Neckarſulm Fhrzg 129,0145.0 Freiverkehrs⸗Ku Gothaer Waggon 25.—4,75 TRordd. Wollk. 227.0226.0% gal 70—050 Grikner Maſckin. 129.0457,5½TOberichl.E. 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Nr. 112 5 Der gefeſſelte Strom Von Hermann Stegemann Von verlangender Leidenſchaft gepackt ſtarrte Hanns auf den ziehenden Kahn, bis er an der Biegung verſchwand. Nun ag er wie ein Räuber im Buſch und wartete. Die Lände war weit oberhalb am Altwaſſer, wo die Strömung noch nicht vom auffen angezogen wurde. Sie mußten an ihm vorbeikommen. Nach einer Stunde hörte er ihre Stimmen, Hermann ſprach, und Ruth lachte. Da ging er ihnen entgegen. Sie verſtummten, als ſie ſeine Geſtalt wahrnahmen. Er gab ſich zu erkennen und ſah, wie Ruth ſtutzte. Dann kam ſie langſam näher, das Geſicht vom Mond weiß gebleicht, barhaupt, mit erkünſtelter Faſſung zu Hermann ſprechend, als wäre nichts geſchehen. Der Knabe trug einen armlangen Hecht an den Kiemen, Neacglängte wie ein breites, ſilbernes Schwert in der weißen ht. Trotzig blickte er auf den Bruder. Stockend war die Begrüßung, und eine Weile gingen ſie wortkarg nebeneinander. Bis Hanns in eine fieberhafte Le⸗ bendigkeit fiel. Erinnerungen und Erlebniſſe waren mit einem Schlag in ihm erwacht, die zum Mund drängten. Und er be⸗ gann zu erzählen von dem Bau des Staudammes bei Aſſuan und der verſinkenden Tempelinſel im Nil, den goldroten und violenblauen Dämmerungen und den ſtrahlenden Tagen Aegyptens, erzählte von den braunen Fluten des Miſſiſſippi und dem Kampf mit den Zyklonen und merkte ſelbſt nicht, wie alles Glanz und Farbe gewann, weil Ruth neben ihm ging. Sie hörte ſchweigend auf ſeine ungeſtüme Rede. Hermann aber fuhr mit lebhaften Fragen dazwiſchen, hatte en Trotz verloren und vergaß alles über Fragen und richten. „Und was war das Schönſte von allem? Die Pyramiden und die Palmen und die Tempel mit den Königsbildern oder wir ihr die große Mine am Miſſiſſippi angezündet habt und die fünfundachtzig Kubikmeter mit einem Mal aus dem Paß herausgeſprengt wurden? Oder am Ende der Niagarafall, der 5— ſo hoch iſt wie der Rheinfall und zehn Meilen weit Hanns blieb ſtehen, ſchlug ihm die Hand auf die Schultern, zu Ruth gewendet, erwiderte er mit vibrierender me: „Das Schönſte auf der Welt iſt, wenn es ums Ganze geht! Wenn das Hochwaſſer kommt und du weißt, daß jetzt das Werk hält oder bricht. Und weißt ganz genau, daß es nicht bricht. Das Schaffen, das Allesbranſetzen, das iſt das Schönſte, Herr⸗ mann.“ Der Knabe tat einen tieſen Atemzug und ſchwenkte in trunkenem Jugendmut den großköpfigen Rheinhecht im Kreiſe, daß ſilberne Blitze von ihm wegſtoben. „Ja, das iſt das Allerſchönſte!“ beſtätigte er voll Inbrunſt und drängte ſich plötzlich in ausbrechender Liebe an den großen Bruder. Ruth ſchwieg. Da fragte Hanns Ingold herausfordernd: „Und was ſagen Sie dazu, Fräulein Ruth?“ Einen Augenblick zögerte ſie, dann hob ſie die Augen und entgegnete mit einem abweiſenden Ton: „Ich? Nichts. Ich bin kein Mann.“ „Dann ſagen Sie, was Sie für das Schönſte halten.“ Wieder ſchwieg ſie eine Weile, atmete tief und ſchaute über plötzlich ſagte ſie: iſt, für einen anderen zu leben!“ uth 7. Er wollte ihre Hände faſſen, ſie an ſich reißen, beſann, be⸗ meiſterte ſich und ließ ſie ſchweigend weitergehen. Neben ihm murmelte der Knabe, als müßte er den Bruder beſchwichtigen: „Laß ſie, Hanns, ſie iſt ja nur ein Mädchen.“ Es ſchlug zehn Uhr, der Nachtzug kam als Lichterkette oben am dunklen Waldrand gefahren, und in den Gaſſen war es ſchon ſtill und leer geworden. Joſeph Hotz, der Gärtner der Kuranſtalt St. Joſeph, ſaß vor„der alten Poſt“ auf der Türbank und wartete auf das Fräulein. Er war Gärtner, Badmeiſter und Maſſeur in einer Perſon und erſchien auch zuweilen am Bahnhof, um Fremde abzuholen. Hermann übergab ihm den Fiſch. Gepreßt klang der Gutenachtgruß, mit dem Hanns ſich von Ruth verabſchiedete. Er blickte ihr nach, wie ſie mit dem alten Hotz, der den Fiſch als Gegengewicht zu ſeinem Poſtpaket über den 1 5 12ängt hatte, die Gaſſe hinaufſtieg und verſchwand. „Hanns!“ „Ja, was gibt'!“ Er ſchreckte auf und fuhr leiſe fort:„Ah, du biſt noch da!“ Dann legte er den Arm um Hermanns Nacken und drückte ihn feſt an ſich. den Strom. Einen Augenblick fiel alles Herbe von ihr, und q „Du, Hanns, ich will auch ſo ins Freie wachſen wie du. Ich will auch wiſſen, was das Allerſchönſte iſt.“ Das weiße Mondlicht, das über den Giebeldächern ſtand, entfärbte das Geſicht Hermann Ingolds, und Hanns ſah den leidenſchaftlich geſpannten Ausdruck ſeiner feinen Züge ſich ſelt⸗ ſam durchgeiſtigen. Das war nicht mehr der ſommerſproſſige magere Knabe mit den großen roten Händen und dem unſicher zielenden Blick, eine Flamme war in ihm lebendig geworden und erleuch⸗ tete ihn von innen heraus, verklärte ſein Geſicht und ſtieg aus ſeinen dunkel umſchatteten Augen. Da überkam es Hanns Ingold wie ein Vorgefühl kommen⸗ den Unglücks. Er dachte daran, daß er heute mit ſeinem Vater 1 war, und den ranken Knaben feſter an ſich drückend, agte er: „Das ſollſt du, Hermann! Ich ſteh' dir dafür mit allem, was ich vermag.“ „Und wenn die ganze Welt gegen uns iſt, wir zwei wiſſen, was das Allerſchönſte iſt, gelt, Hanns!“ Herrlich reckte ſich das weiße Geſicht mit dem zuckenden und und den entrückten Augen aus der dämmernden Nacht, und grobknochige Fäuſte umkrampften ſchmerzhaft den Hals des Hanns, der den Arm noch feſter um den hageren Knaben⸗ leib ſchlang und ſich von dem Schickſal loszukaufen gedachte, indem er ſagte: „Ja, und wir zwei halten zuſammen. Was auch kommen mag. Nur den Vater, Hermann, den mußt du mir hüten. Und wenn ich jetzt hier etwas tue, was ihn mir zum Feind macht, dann biſt du noch da. Und du wirſt ihn lieb haben und wirſt zugleich auch mich verſtehen.“ „Hanns, was iſt? Ich hab' ſchon lange gemerkt, daß der Vater etwas in ſich hineinfrißt. Was willſt du tun, Hanns? Sag's mir, mir allein ſag'!“ Da neigte ſich der Ingenieur zu dem Knaben, und es war wie ein großes Geheimnis, das er ihm ins Ohr raunte: „Ich will den Lauffen ſprengen und ein Kraftwerk bauen am Rhein.“ „Den Lauffen ſprengen!“ ſchrie der Knabe mit tonloſer, in der Kehle erſterbender Stimme, und Hanns ſpürte, wie ihn ein wilder Schauer rüttelte. Es war etwas ſo Unfaßliches für den Fiſcherjungen wie der Einſturz des Himmels. Der Tod der Mutter war dagegen ein natürliches und faßliches Erlebnis. Den Lauffen ſprengen, das hieß das Feſte, das Bleibende, Unveränderliche ſtürzen, die Welt aus den Fugen reißen! Aber ging's denn auch? Konnte man den Laufſen ſprengen?(Fortſetzung folgt.) Elne Auslese englischer Stoffneuhelten nur beste Fabrikate für Anzüge Paletots eeeeeeeeireeeeeee. 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M. 58—.80 ——— — 5 — —ʃ5 — —— ——̃̃(— ———„-—Ll⁴ ———ů— 8. Seite. Nr. 112 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Dienstag, den 8. März 1927 — Tulalt Haleptgo ed Das Wunder des Filmsfreiſen häf ihn unsierblich gemachf! Ein fragischer Zufall gewollt, hai es daß des genialen Künsflers große Rolle„Der Scheich“, die seinen Ruhm begründeſie und seinen Na- men in alle Welt hinausirug, auch seine leizſie sein sollſe. Kurz nach den vollendefen Aufinahmen zu dem großen Uniied-Arfisis-Film„Der Sohn des Scheichs“ riß der Tod den auf der Höhe seines Nuhmes sfehenden Künsfler aus dem Kreise der Lebenden. Ein fiefes wehmüfiges Be- dauern wird jeden bei der morgigen Uraufführung des leizien Werkes dieses großen Künsflers und Menschen im Alhambra-Theafer durch- zlehen, der daran denki, daß jener siolze Mann, der aul der Leinwand liebi und haßi, kämpfi u. lachi, nichi mehr isi. Seine Werke aber werden unvergeßlich sein! III kalellae t F. 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