V Wonkag, 14. März Abend⸗Ausgabe Preis 10 Pfenuig 1927— Nr. 122 Neue MannheimerSeitung Bezugs 2 preiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus 84.—35 die Poſt monatl..⸗M. 2,50 ohne Beſtellgeld. entl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ rderung vorbehalten. Poſtſchecktonto 17590 Karlsruhe. t⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle. R1,-6, ermannhaus).Geſchäfts⸗N enſtellen: Waldhoffſtr. 6, Aareſg ene 1920 u. Meanehen 11. Telegr dieſſe. Generalanzeiger Mannheim Erſcheint wöchentl. Fernſprecher 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 amm⸗ Mannheimer General Anzeiger Anzeigenpreiſe nach Tarij, bei Vorauszahlung je einſp. Kolonelzeile 5 Allgem⸗ Anzeigen 0,40 2 Melamen —4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen wede e ee Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks, Berriebsſtörungen uſw. 5 keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Aus aben oder für verſpätete Auſnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Beilagen: Sport und Spiel. Aus Jeit und Leben. Mannheimer Frauenzeitung. Unterhaltungs-Beilage. Aus der Welt der Cechnik. Wandern und Reiſen. Geſetz und Necht ———————ñ.———————————— Dr. Curtius über die Wirtſchaftslage geber Mationaliſierung, Kartell,, Zoll⸗ und Exportfragen Etatsrede des Reichswirtſchaftsminiſters Berlin, 14. März.(Von unſerem Berliner Bürv.) Der eichswirtſchaftsminiſter Dr. Curtius gab in ſeiner Etats⸗ ede zunächſt einen Ueberblick über die Tätigkeit des Reichs⸗ wirtſchaftsminiſteriums. Deutſchland bedürfe, ſo führte Dr. rürtius aus, mehr als alle anderen Länder zum Abbau des politiſchen und wirtſchaftlichen Chaoſſes und zur Wiedergewin⸗ nung ſeiner Weltſtellung klare Einſicht in ſeine Wirtſchafts⸗ Der Miniſter ſchilderte die in Gang befindlichen großen tatiſtiken. Den neuen Aufgaben für das Jahr 1927 habe as Statiſtiſche Reichsamt die Reichswohnungszäh⸗ 4 zur Feſtſtellung des Wohnungsbedarfes, die Erhebung on Haushaltsrechnungen zum Aufſchluß über die heutige Le⸗ enshaltung der Bevölkerung, die Produktionsſtatiſtik und ohnſtatiſtik, dieſe zur Exreichung der tatſächlich bezahlten, cht nur der tarifmäßig feſtgelegten Löhne vorzunehmen. Die elerufsorganiſation hätte nach dem Zuſammenbruch zunächſt ne treibhausartige Entwicklung genommen. Seit einem dabre ſei aber ein Beharrungszuſtand eingetreten. Die Durch⸗ ufniſierung ſei vollendet. Die Beziehungen erſtreckten ſich weitgehende ſachliche Zuſammenarbeit bei der Durchfüh⸗ ond von wirtſchaftspolitiſchen Aufgaben. Die Organiſterung beſo Produktions⸗ und Güterverteilung ſei Gegenſtand einer underen Diskuſſion geworden. Die Kartellfrage hänge auf das engſte mit der Rationaliſierung und der Preisbildung ammen. Noch ſei das Ziel der Rationaliſierung in Deutſch⸗ 0 ud nicht erreicht. Auf beiden Gebieten liegen gewiſſermaßen ſent die erſten Etappen der Rationaliſierung, die ſich im we⸗ lichen in der Ausſchaltung unrentabler Betriebe, ſowie in ſioinlſatoriſchen und finanziellen Zuſammenſchlüſſen aus⸗ de irkt habe. Ihr zweiter Teil, die Vervollkommnung ſcht. Technik, ſtehe uns noch zum großen Teil bevor. Sie der eße auch den Entwicklungsprozeß der Energiewirtſchaft, 1 im vollen Gange iſt, Verflüſſigung der Kohle, der Verſor⸗ 5 mit Ferngas ein. Es ſei Aufgabe des Reichs, ſicher zu landg daß nicht durch politiſche Grenzen innerhalb Deutſch⸗ 0 ͤ die wirtſchaftliche Durchführung dieſer Pläne zu Scha⸗ Wlrhomme. Das Problem der Elektrizitätsverſorgung ſei im genglchaftsminiſterium von verſchiedenen Seiten in Angriff ormmen worden. Sobald der Plan über die zweckmäßigſte geſten eines Großkraftnetzes in Deutſchland fertig⸗ ſei, müſſe dafür Sorge getragen werden, daß ſeine dun chfüthrung nicht durch Schwierigkeiten bei der Verwen⸗ 9 des Enteignungsrechtes geſtört werde. Endziel der ganzen Rationaliſierung dene die Wiederaufnahme aller brauchbaren Arbeitskräfte in Vevölfbeltsprozeß und die Hebung der Kaufkraft der ganzen lkerung ſein. Von dieſen Zielen ſeien wir noch weit olks Ueber die Kartellfrage ſelbſt werde dem enkſehirtſchaftsausſchuß eingehend berichtet werden. Zwei und ſchriften über Konzern⸗ und Truſtbildung und über Art amfang der bisherigen Tätigkeit des Kartellgerichts ſeien 97 5 vorgelegt worden. Einen umfangreichen Ueberblick dand ie in Deutſchland vorhandenen Kartelle ſei bereits vor⸗ en. Im Jahre 1928 ſeien in 835 Fällen Erhebungen durch Streſemann wieder in Verlin Neldd Berlin, 14. März.(Von unſerem Berliner Büro.) Der )außenminiſter trifft mit dem Hauptteil der Delegation trag beachmittag um 5 Uhr wieder in Berlin ein. Ein Vor⸗ nicht eim Reichspräſibenten iſt bis zur Stunde noch man vorgeſehen, doch iſt wohl anzunehmen, daß Dr. Streſe⸗ eichs wie üblich unmittelbar nach ſeiner Ankunft ſich zum de ganſidenten begeben wird. Die Berichterſtattung vor ſolgen abinett dürfte im Laufe des morgigen Vormittags er⸗ einer Das Kabinett tritt um 25 Uhr heute nachmittag zu lanfe Sitzung zuſammen, in der es ſich jedoch nur mit den uden Angelegenheiten befaſſen wird. eiwa rz Streſemann hat darum gebeten, die Tage vom 18. bis wie 5„März für ihn plenarfrei zu halten. Demnach wird, 144 1 r es als ſicher angenommen hatten, die Ausſprache Etatg venf zuſammen mit der Beratung des auswärtigen komm vorausſichtlich am Dienstag, Mittwoch und Donnerstag ender Woche im Plenum ſtattfinden. An irgend welche ern ung nich Komplikationen glaubt man in dieſen Kreiſen gleich ** Große Erregung im Saargebiet über Briand zuveritn Bemerkungen. die Briand über die angebliche Un⸗ Unrusaſigleit der Saarbevölkerung bei etwa ausbrechenden letze en gemacht hat, haben hier das peinlichſte Auf⸗ Lerte erregt und werden als eine ungewöhnlich ſchwere 8 beſtenedung der Saarbevölkerung empfunden. bouig tegt bier allgemein die Auffaſſung, daß Briand ſolche die v abwegigen Anſchuldigungen nur vorgebracht hat, um ſch ertragswidrige Einrichtung einer interalltierten Bahn⸗ wendigdpe zu rechtfertigen und mit dem Schein der Not⸗ akeit zu umkleiden. Der franzöſiſche Außenminiſter nur nicht die gerinaſten Beweiſe für ſeine ſchweren das Miniſterium gemacht worden. Es haben 429 zu umfang⸗ reichen mündlichen Verhandlungen und zu 271 Selbſtkoſten⸗ feſtſtellungen geführt. Dabei ſei es nicht unintereſſant, daß im Jahre 1925 mehr als die doppelte Zahl von Beſchwerden, nämlich 1892 gegen 825 im Jahre 1926 beim Miniſterium ein⸗ Itefen. Die Zoll⸗ und Handelsvertragspolitik bewege ſich auf einer durch die bekannten Verſchiebungen des Welthandels gegenüber der Vorkriegszeit veränderten Grund⸗ lage. Im Jahre 1913 waren 76,1 Proz. der geſamten Ausfuhr Deutſchlands nach Europa und nur 23,9 Proz. nach Außer⸗ europa gegangen. Im Jahre 1925 betrug der Auteil Europas nur 72,7 Proz. und der übrigen Länder 27,3 Proz., im Jahre 1926 ſei der Anteil Europas an unſerer Ausfuhr noch weiter, nämlich auf 70 Proz. zurückgegangen. In manchen Be⸗ ziehungen zeige ſich die günſtige Wirkung unſerer Handels⸗ verträge. Die Ausfuhr nach Aſien ſei dagegen in ſtän⸗ diger Steigerung begriffen und habe den Vorkriegs⸗ ſtand überſchritten. Ebenſo nehme die Bedeutung der großen afrikaniſchen Gebiete für unſere Ausfuhr ſtändig zu. Die Gründe für die an ſich ſchleppende Entwicklung unſeres Exportes liegen in dieſen erwähnten Wandlungen des Welt⸗ handels, ſowie in der unſicheren Lage, die immer noch auf dem Weltmarkt herrſche, vor allem in dem überall ſteigenden Protektionismus. Neben zäher Fortſetzung unſerer beſonderen Verhandlungen erhoffen wir noch eine gewiſſe Er⸗ leichterung der allgemeinen handelspolitiſchen Lage, durch die im Mai dieſes Jahres zuſammentretende Weltwirt⸗ ſchaftskonferenz. So wenig befriedigend im ganzen auch unſere handelspolitiſche Lage z. Zt. ſein möge, ſo werde die Reichsregierung es dennoch nicht verantworten können, Aenderungen der Methode und Schaffung eines neuen Zoll⸗ tarifs in nächſter Nähe vorzuſchlagen. Die Einbringung eines neuen deutſchen Zolltarifs, wie er im Reichstage gefordert wird, rufe im gegenwärtigen Augenblick nur noch größere Verwirrung und das Gegenteil des erſtrebten Erfolges her⸗ vor. Ueber die Geſtaltung der Agrarzölle für die Zeit nach dem 31. März werde die Reichsregierung in allernächſter Zeit eine Vorlage einbringen. Der Miniſter verwies auf die neuen Wege, die zum Zwecke der Exportſteigerung beſchritten worden ſeien, durch die Garantieleiſtung für ſogenannte Ruſſenkredite und die Exportverſicherung in ihren verſchiedenen Formen, durch die Vergebung von Darlehen an deutſche durch den Kriegs⸗ ausgang geſchädfgte Exportfirmen und durch die Bereit⸗ ſtellung von Ausfallbürgſchaften für Export, vor allem nach dem Südoſten Europas. Dein Ausländ gegenüber, wo ge⸗ legentlich Verwunderung über dieſe finanziellen Anſtren⸗ gungen des Reichs laut werden, müſſe betont werden, daß es ſich hierbei um Maßnahmen handle, die auch andere Staaten nur in weit größerem Umfange zur Förderung ihres Handels träfen und daß gerade die Schuldnerlage Deutſchlands uns zwingt, den Export zu entwickeln, um zur Bezahlung unſerer Schulden den Ueberſchuß unſeres Außenhandels zu erreichen, der nach dem Gutachten des Dawesſachverſtändigen allein zur Zahlung von Reparationsannuitäten geeignet ſei. + Verdächtigungen beibringen können, ſondern er hat ſich auch völlig hinweggeſetzt über das ſchwerwiegende Urteil, welches der Vorgänger des Herrn Stephens, der Kanadier Waugh, der viele Jahre als Mitglied der Regierungskommiſſion im Saargebiet tätig war, über die Saarbevölkerung abgegeben hat. Herr Waugh hat öffentlich lobend hervorgehoben, daß die Saarbevölkerung zu dem ruhigſten, friedfertigſten Men⸗ ſchenſchlag gehöre, der ihm überhaupt begegnet ſet. Zwiſchenfall im Wilmsprozeß Die Verhandlungen im Fememordprozeß Wilms erfuhren eine Unterbrechung, da zu Beginn der Sitzung heute (Montag) Rechtsanwalt Puppe, der Verteidiger des Angeklag⸗ ten Fuhrmann, eine Erklärung abgab, daß er nicht mehr der Verteidiger des Angeklagten ſei. Bei einer Beſprechung am Samstag haben ſich zwiſchen beiden weitgehende Differenzen ergeben, ſodaß Mandant und Rechtsanwalt in einen ſchweren Konflikt gerieten. Der Angeklagte Fuhrman habe erklärt, daß er die Vollmacht nicht mehr als beſtehend erachte. Die Auf⸗ forderung des Vorſitzenden, als Offizialverteidiger für den An⸗ geklagten einzutreten, wies Rechtsanwalt Puppe zurück. Es wurde eine Pauſe eingeſchaltet und nach Wiedereröffnung der Sitzung teilte das Gericht mit, daß Rechtsanwalt Hildenbrandt die Offizialverteidigung des Angeklagten Fuhrmann übernom⸗ men habe, ſodaß der Prozeß ſeinen JFortgang nehmen kann. Keine Einmiſchung Deutſchlands Berlin, 14. März.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie⸗ wir an zuſtändiger Stelle erfahren, iſt die Meldung rumäni⸗ ſcher Blätter, daß Deutſchland in dem rumäniſch⸗ruſſiſchen Konflikt wegen Beſſarabien zu vermitteln gedenke, völlig aus der Luft gegriffen. Die deutſche Regierung hat ſelbſtverſtänd⸗ lich keinerlei Anlaß, ſich mit dieſer Angelegenheit zu be⸗ ſchäſtigen, und es iſt auch niemals eine Intervention irgend welcher Art in Berlin erwogen worden. Bebeutung des Genfer Ergebniſſes Aus Berlin wird uns von beſonderer Seite geſchrieben: Mit der Rückkehr der deutſchen Delegation aus Genf tritt die Außenpolitik wieder in den Vordergrun d. In⸗ ſonderheit wird die Frage erörtert werden, wie wir vom deut⸗ ſchen Standpunkte aus das Ergebnis der Genfer Ratstagung zu beurteilen haben. Es iſt möglich, daß dieſe Frage auch ein parlamentariſches Nachſpiel haben wird. Im Laufe der weiteren Etatsberatung wird der Etat des Auswärtigen Amtes zur Debatte ſtehen. Wahrſcheinlich wird bei dieſer Ge⸗ legenheit Genf ein Echo im Parlament finden. Ob ſich daraus eine große außenpolitiſche Ausſprache entwickeln wird, iſt aller⸗ dings zweifelhaft. Die Fragen der großen Politik, die in Genf hinter den Kuliſſen diskutiert worden ſind, werden bei der Kritik, wenig⸗ ſtens zunächſt, ausſcheiden müſſen. Bei der unmittel⸗ baren Beurteilung und Bewertung der Völkerbundstagung ſpielen ſie keine entſcheidende Rolle. Hier kommt es vielmehr in erſter Linie auf die Frage an, ob die Erwartungen ſich er⸗ füllt haben, mit denen wir in den Völkerbund eingetreten ſind. Es wird wohl niemand ſich im September des vorigen Jahres der Erwartung hingegeben haben, daß Deulſchland durch das Inſtrument des Völkerbundes auf den Intereſſengebieten ſeiner auswärtigen Politikmühelos eine radikale Aen⸗ derung werde erzwingen können. Es war vielmehr von An⸗ ſang an nicht daran zu zweifeln, daß Deutſchland um jeden Fortſchritt werde kämpfen müſſen. Auf der jetzt verfloſſenen Ratstagung haben wir damit den Anfang gemacht und dabei ſoſort erfahren, daß es in der Tat nicht leicht iſt, ſich innerhalb der Gruppierungen des Völkerbundes durchzu⸗ ſetzen. In der Frage der deutſchen Minderheitsſchulen in Polniſch⸗Oberſchleſten iſt ein Kompromiß gefunden wor⸗ den, der ſowohl von den Polen wie von uns Zugeſtändniſſe er⸗ fordert. Nach dem Wortlaut des Genfer Abkommens müßten auch Kinder polniſcher Zunge zu den deutſchen Minderheits⸗ ſchulen zugelaſſen werden. In dieſem Punkte hat indeſſen die polniſche Auffaſſung ſich Geltung verſchafft, ohne daß dadurch, wie ansdrücklich hervorgehoben wurde, die Rechtslage des Gen⸗ fer Abkommens verändert worden iſt. Die Mehrzahl der von den polniſchen Behörden zurückgewieſenen Kinder fällt aber ſicher nicht unter dieſe Kategorie. Auch zweiſprachige Kinder ſind zu den Minderheitsſchulen zugelaſſen und in allen Zwei⸗ felsfällen wird der Präſident Calonder mit Hilfe eines ſchwet⸗ zeriſchen Schulfachmannes zu entſcheiden haben. Damit iſt im weſentlichen der Rechtsſtandvunkt gewahrt, wie er von Deutſch⸗ land vertreten wurde, wenn auch nicht alles durchgeſetzt wer⸗ den konnte. In der Saarfrage iſt das Ergebnis der Ratstagung zweifellbs unbefriedigend. Die deutſche Delegation iſt mit ihren Kompromißvorſchlägen ſoweit gegangen, wie es nur irgend möglich war. Nach dem reinen Rechtsſtandpunkt hätte ſie die Einrichtung des Bahnſchutzes überhaupt ablehnen müſſen. Es unterliegt wohl auch keinem Zweifel, daß die Kritik ge⸗ rade hier recht ſcharf einſetzen wird. Man wird aber dabet nicht aus den Augen verlieren dürſen, daß die Poſition, die in der Saarfrage von unſerer Delegation bekämpft wurde, eine Machtſtellung iſt, die nicht mit Rechtsgründen, ſondern mit ganz anderen Waffen verteidigt wird. Die ſaarländiſche Regierungs⸗ kommiſſion iſt keine neutrale, ſondern eine franzoſenfreund⸗ liche Körperſchaft. Und ehe hier nicht Wandel geſchafſen iſt, wird man nicht von einer wirklichen Wendung in der Saar⸗ frage ſprechen können. In dem Beſtreben, dieſes Ziel zu er⸗ reichen, wird man ſich auch durch das diesmalige Genfer Vorgefecht nicht abſchrecken laſſen dürfen. Es iſt ſicher nicht ermutigend, wenn man ſieht, daß die klaren Rechtsgründe, die für die deutſche Auffaſſung in der Saarfrage ſprechen, in dem Völkerbundsrate keine Anerkennung finden, ſodaß die deutſche Delegation ſich zu Zugeſtändniſſen verſtehen mußte, um den Mehrheitsvorſchlag der ſaarländiſchen Regierungskommiſſion nach Möglichkeit unſchädlich zu machen. Aber dieſe Erfahrung darf uns nicht in dem Beſtreben irre machen, unſer Recht in dieſer Frage weiter zu verfolgen und es noch völlig zur Gel⸗ tung zu bringen. Es würe falſch, wenn man unter dem Eindruck des un⸗ befriedigenden Genfer Ergebniſſes die deutſche Völker⸗ bundspolitik etwa einer Reviſion unterziehen wollte. Wer ſich der Illuſion hingegeben hat, daß Deutſchland allein mit den Wafſen des Rechtes in dieſer Körperſchaft ſofort allen unſeren Beſchwerden ein Ende machen könne, der mag von Grund aus enttäuſcht ſein. Wer aber die Tätigkeit des Völker⸗ bundes immer im richtigen Lichte geſehen hat, der wird auch jetzt noch der Meinung ſein, daß es richtig war, in den Wett⸗ ſtreit der Kräfte einzutreten, die ſich innerhalb des Völker⸗ bundes meſſen. Man kann auch trotz des mageren Ergebniſſes der Genfer Tagung nicht behaupten, daß alle Mühe und Arbeft dort vergebens geweſen ſeien. Wäre Deutſchland nicht Mit⸗ glied des Völkerbundes, ſo hätte Polen gegen die deutſche Min⸗ heitsſchulen in Oberſchleſien ſich die Hände ſicher nicht binden laſſen und ſo könnte die ſaarländiſche Regierungskommiſſio⸗ ohne jede Einſchränkung in franzoſenfreundlichem Sinne in dem Saargebiet ſchalten und walten. Ziehen wir die Bilanz der Genfer Tagung, ſo iſt ſicher kein Anlaß zu beſonderer Ge⸗ nugtuung. Aber es kann doch anerkannt werden, daß die deut⸗ ſche Delegation nach Maßgabe des Möglichen alles getan hat, was in ihren Kräften ſtand und daß ihre Arbeit auch nicht umſonſt geweſen iſt. Dieſe Anerkennung wird ſich wohl auch in den kommenden Auseinanderſetzungen gegen alle Kritit durchſetzen. —ÿED1!üßü ——— ———— ——ů— — ———— * 2. Seite. Nr. 122 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Montag, den 14. März 19271 Berliner Preſſeſtimmen Berlin, 14. März.(Von unſerem Berliner Büro.) Wir ſind uns wohl alle von links bis nach rechts darüber einig, daß die Ergebniſſe der Genfer Ratstagung für Deutſchland micht eben ſonderlich befriedigend ſind. Darüber wird in den nächſten Tagen, vielleicht ſelbſt noch in den näch⸗ ſten Wochen allerhand, auch Grundſätzliches zu ſagen ſein. Steht man die Dinge in Genf, was freilich ſozuſagen nur ein Nehenſchauplatz iſt und nur ein ſolcher bleiben darf, innen⸗ politiſch, ſo intereſſtert dabei vor allem die Frage: Wie wer⸗ den die Deutſchnationalen als Koalitionsgenoſſen und als Miniſterkollegen des in Genuf verhandelnden Außen⸗ miniſters ſich zu ihnen ſtellen? Einſtweilen vernimmt man, von der intranſigeanten„Deutſchen Zeitung“ abgeſehen, nur die Stimme der Hugenbergpreſſe. Sie ſingt wieder eine Me⸗ lodie, die uns nicht ganz fremd iſt:„Herr Streſemann hat ja in Genf ſelber erklärt, er handele zunächſt ohne In⸗ ſtruktion durch das Kabinett.“ Im„Lokalanzeiger“ wird dem nun hinzugefügt: Im neuen Reichskabinett ſei weder non dem oberſchleſiſchen Schul⸗ noch von dem Saarproblem üßerhaupt mit einem Wort die Rede geweſen. Der Außen⸗ miniſter hätte ſeine Kollegen, wie die Koalitionsparteien, vor vollendete Tatſachen ſtellen wollen. Seine Nerven hätten nicht Sgereicht, ſich bei der Abſtimmung in der Saarfrage eine Riederlage zu holen. Deshalb hätte er den Rechtsboden ver⸗ laſſen, was der„Lokalanzeiger“„auf das allerentſchiedenſte“ ablehnt. Noch ſchärfer tönt es aus dem verſchwiſterten„Tag“: Dieſe Improviſation des Herrn Streſemann bedeutet eine entſchlands, die ſo leicht nicht zjeder gutzumachen iſt. Wir nehmen an, daß dieſes klägliche Endergehnis noch Anlaß zu grundſätzlichen Erörterungen ge⸗ ben wird, die den Verantwortlichen nicht gerade angenehm ſein werden.“ Das alles iſt bemerkenswert unfreundlich. Fragt ſich nur, ob und inwieweit die beiden Hugenbergblätter ein Recht haben, für die deutſchnationale Fraktion und die aus ihr hervorgegangenen Miutſter zu ſprechen. Die„Dentſche Zeitung“ fordert, beiläufig nicht zum erſten Male, rundweg den Kopf Streſemanns:„Daß der Reichsaußenminiſter ſchleu⸗ nigſt von der Leitung der deutſchen Außenpolitik zu ver⸗ ſchwinden hat, iſt das allergeringſte, was gefordert wer⸗ den muß. Darüber hinaus aber halten wir den Augenblick für gekommen, den Austritt Deutſchlands aus dem Völker⸗ bund zu erklären.“ Aber hinter der„Deutſchen Zeitung“ ſteht doch nur das zahlenmäßig ſehr kleine Häuflein der„Auf⸗ rechten“ und„Unbedingten“ von der Schattierung des Jung⸗ buürſchen Everling. Es ſcheint uns beachtlich, daß der Leiter der„Berliner Börſenzeitung“, der ſich bislang zu Dr. Streſemann nicht gerade freundſchaftlich zu ſtellen pflegte, zu dem Urteil kommt,„daß wir bei Berückſichtigung unſerer Wehrloſigkeit und der uns aufgezwungenen Bindungen von der deutſchen Delegation in Achtung gebietender Weiſe ver⸗ treten worden ſind. Streſemann ſelbſt hat das Beſte dabei geleiſtet.“ Um ein gerechtes Abwägen des Für und Wider müht ſich die Tägliche Rundſchau“ und man gewinnt den Ein⸗ Aruck, daß auch ihr das Ergebnis keineswegs erhebend iſt. Immerhin meint ſie, in der polniſchen Frage ſei man zu einem befriebigenden Ausgleich gekommen und was die Bahunſchutztruppen im Saarlande angeht,„zu einem großen Fortſchritt“.„Man wird es im Saargebiet dankbar empfin⸗ den, daß ihm im Völkerbundsrat in der Perſon des deutſchen Außenminiſters ein ebenſo gewandter wie hartnäckiger Ber⸗ teidiger entſtanden iſt, deſſen Stimme Gewicht hat bei den Nationen des Nates und der denn auch das weſentliche der ſaarländiſchen Forderung durchzuſetzen wußte.“ Immerhin köommt auch das volksparteiliche Organ, das bisweilen auch das des Außenminiſters iſt, zu dem melancholiſchen Schluß: olauge die Rheinlandbeſetzung in faſt unverminderter Stärke auf deutſchem Boden ſteht, iſt Locarno ein Wort, das der Erfüllung weit entrückt iſt.“ Die„Deutſche Allgemeine geitung“ erklärt, die Weltöffentlichkeit habe zu der Erkenntnis kommen müſſen, daß es eine Saarfrage als großes europäiſches Pro⸗ blem gebe. Der Verſuch, zum erſtenmal im Völkerbundsrat Au einigen wenigen aus dem Verſailler Vertrag entſtandenen Sonderproblemen Stellung zu nehmen und für die vom Reich abgetrennten Volksſplitter zu wirken, ſei Deutſchland nur zum Teil geglückt. Für die deutſche Delegation ſei es ſchwer ge⸗ weſen, gen Bericht der Saarregierungskommiſſion abzulehnen, weil jg das deutſche Mitglied der Kommiſſion ihn auch nicht abgelehnt, ſondern ſich nur der Stimme enthalten habe. In ihrer Beſprechung kommt die„DAag“ zu dem Schluß, die deutſche Politik müſſe heute mit unendlicher Geduld u. Selbſt⸗ verleugnung geführt werden. Auch die Volksgenoſſen in den abgetrennten Gebieten und im Ausland, ſoweik ſie allzu große Hoffnungn auf die Mitwirkung Deutſchlands im Völkerbunds⸗ rat geſetzt haben ſollten, müßten ſich in dieſer Hinſicht zwar nicht mit Reſignation, aber mit Beſcheidenheit wappuen, denn den ſtärkſten Militärmächten der Welt gegenüber, und auch in der mit Friedensbeteuerungen erfüllten Atmoſphäre von Genf ſet das ein ungleicher, aufreibender Kampf. Die kuͤrkiſche Frau Von Thomas J. Wellmann⸗Konſtantinopel „Das türkiſche Reich wird niemals eine würdige Stellung in der ziviliſterten Welt einnehmen können, ſolange nicht die Mauer, die Selamlik(das Herrengemach) vom Harem trennt, niedergeriſſen ſein wird.“ Das ſind die Worte Fuad Paſchas, eines bekannten Politikers, welche die Lage der türkiſchen Frauenwelt bis vor klar und deutlich kennzeichneten. Der Lärm, der ſich öffentlich, vor allem aber in den Salons um dieſe Frage erhoben hatte, zeigte mit unbarmherziger Schärfe die dringende Notwendigkeit, ͤieſen Mißſtand, dieſe ſchretende Ungerechtigkeit, die eine undurchdringliche Scheidewand zwi⸗ ſchen den Geſchlechtern zugunſten krankhaft⸗erotiſcher Gewalt⸗ herrſcher aufſtellte, auszumerzen. Nicht immer war die Türkin eine verſchleierte Harems⸗ hewohnerin. Wie es noch heute bei vielen muſelmaniſchen Völkerſchaften im Kaukaſus und Fernen Oſten der Fall iſt, ging die Frau auch bei den Eroberern Kleinaſiens frei und un⸗ verſchleiert einher. Bejalu, Gemahlin des zweiten Osmanen⸗ Sultans Orkhan, empfing in Nieäa hohe Reiſende in ihren eigenen Gemächern und gab Gaſtmähler, die ſie mit ihrer per⸗ ſönlichen Anweſenheit ſchmückte. Erſt ſpäter, als Ruhm und Wohlſtand zunahmen und ſich dem raſtloſen Türkenkrieger in Byzanz eine dauernde, behagliche Stätte bot, wo ſich auf ge⸗ wonnenen Lobeeren ruhen ließ, ging man unvermerkt zu der mehrſchriſtlich⸗byzantiniſchen Gewohnheit über, den Frauen das Schleiertragen zur Pflicht zu machen, ſie immer ſtrenger von der Männerwelt zu ſondern, ſie bald nur noch als ſchönes Ding zum Zeitvertreib zu betrachten, das wohl bewahrt werden müßte, deſſen einziger Daſeinszweck darin zu beſtehen ſchien, ſich zu ſchmücken, um dem Manne zu gefallen. So kam das Harems⸗ weſen auf mit ſeinem„glänzenden Elend“. Es war eine reine Sklaverei. Zwiſchen einer gekauften Sklavin und einer förm⸗ lich geehelichten Frau ergab ſich kein beſonders großer Unter⸗ ſchieb, und gar oft verfügte das auf dem Markt gekaufte oder geſchenkte Weib über weit mehr Macht im Hauſe als das durch „Nikiah“ angetraute Mädchen. Daran änderte auch nichts die Tatſache, daß es einigen Frauen gelang, eine hervorragende Rolle in der türkiſchen Geſchichte zu ſpielen, über die Männer, über den Kalifen hinweg das gewaltige Muſelmanenreich mit ihrem Verſtand zu lenken. Das Leben in den Harems der Städte war im allgemeinen ein grauſamer Müßiggang, der höchſtens durch Intriguen, ge⸗ Wuhu begeben. Die„Voſſiſche Zeitung“ behauptet, das gleiche Er⸗ gebnis wie am Samstag in der Sitzung des Rates hätte auch vorher in direkten Verhandlungen zwiſchen Briand und Streſe⸗ mann erzielt werden können. Wenn Streſemann der Meinung geweſen ſei, durch Anrufung des Rates größere Konzeſſionen erreichen zu können, dann ſei das Terrain vorher nicht ſorg⸗ fältig genug ſondiert worden. Die etwa erwartete engliſche Un⸗ terſtützung ſei ausgeblieben. Streſemann habe auch durch ſeine Geſchicklichkeit den Eindruck nicht verwiſchen können, daß er von ſeiner urſprünglichen Linie abweichend, durch Zuge⸗ ſtändniſſe ein Kompromiß ermöglicht habe, das er mit dieſem Inhalt auch ohne fünfſtündige Debatte im Rat hätte erreichen können. Das Kompromiß lohne den Bodenſatz von Ver⸗ zurlickbleiben mußte. zur Arbeitszeilfrage Die im„Reichsbund vaterländiſcher Arbei⸗ ter- und Werk⸗Vereine“(Vorſitzender: Landtagsab⸗ georoͤneter Wilh. Schmidt⸗Berlin) zuſammengefaßte werks⸗ gemeinſchaftliche Arbeiterbewegung veröffentlicht zur Ar⸗ de itszeitfrage folgende Entſchließung:„Wir treten ein für eine den volkswirtſchaftlichen und ſozialen Verhältniſſen Rechnung tragende Arbeitszeit. Der ſchematiſche Acht⸗ ſtundentag, wie er von dem gewerkſchaftlichen Bürokratis⸗ mus verlangt wird, iſt ein Verbrechen am deutſchen Volke, an der deutſchen Wirtſchaft und insbeſondere an der deutſchen Arbeiterſchaft. Durch ihn würde die Erzeugung verteuert, der Abſatz verringert und die Arbeits⸗ loſigkeit ins Unendliche verlängert. Die gewerkſchaftlich⸗ marxiſtiſchen Geſetzesmacher gehen von dem undeutſchen Ge⸗ danken aus, daß die Arbeitskraft eine„Ware“ ſei, die man nur beliebig zu verteilen und zu ſtrecken brauche, um die Arbeitsloſigkeit zu beſeitigen. Selbſt ſonſt ſehr geſcheite Leute nennen dieſe irrſinnigen Theorien Sozialpolitik und Ankurbe⸗ lung der Wirtſchaft. In Wirklichkeit werden dadurch Arbeits⸗ freudigkeit, Strebfamkeit und wirtſchaftliches Pflichtgefühl in eine immer mehr zunehmende Verachtung gebracht! Völliger wirtſchaftlicher Zuſammenbruch würde das Ende ſeinl Die letzten Reſte deutſchen Ver⸗ mögensbeſitzes gingen in die Hände des internationalen Börſenkapitals über. Wenn man ſogar die Mehrarbeit unter Strafe ſtellen will, ſo bedeutet dieſes eine Forde⸗ rung, deren Vertreter man ſelbſt im Zuchthauſe zum Tore hinauswerſen würde! Was wir henötigen, das iſt größt⸗ möglichſte Steigerung der Waren⸗Erzeugung, dadurch Ver⸗ Bieſte 3 der Erzeugniſſe und ſteigende Kaufkraft des Geldes! Dieſes Ziel erreichen wir nur durch eine Freimachung der Wirtſchaft von dem ſteuerlichen Ueberdruck und den Feſſeln der ſo überaus verhängnisvollen ſtaatsſozialiſtiſchen Bevor⸗ mungung, ergänzend benötigen wir die Freiheit für Arbeits⸗ kraft und Arbeiter aus der auf einem fortgeſetzten Ver⸗ faſſungsbruch aufgebauten Zwangsbewirtſchaftung durch die Gewerkſchaften, denen nur noch ein Viertel der deutſchen Ar⸗ beiterſchaft angeſchloſſen ſind! Im Vordergrunde aller Auf⸗ baubeſtrebungen muß der Einzelbetrieb ſtehen, dem Unter⸗ nehmer und Arbeiter im Sinne einer, auf ethiſch⸗ſittlicher Grundlage berußenden Arbeitsgemeinſchaft zu dienen ver⸗ pflichtet ſind. Hinweg mit dem ſozialiſtiſch⸗gewerkſchaftlichem Zuchthausſtaat! Freiheit jeder ehrlichen Arbeit im Staat und Land! Freie Bahn dem Arbeitenden!l“ Die Lage um Schanghai Aus Kanton wird gemeldet, daß der Taihu⸗See von den Kantontruppen von allen Seiten beſetzt worden iſt. Der große Kanal iſt bei Tangkow überſchritten worden. Die Bahn Schanghal—Nanking iſt von Kunſchan bis Tſchangtſchau⸗ ku durch die Kantoneſen beſetzt. Kantoneſiſche Flugzeuge bom⸗ hardierten Taitſang und Wufang nordweſtlich von Schanghai, ſowi Huangtu und Tanſchong, ebenfalls in unmittelbarer Nähe von Schanghai gelegen, allerdings mehr mit Propagandamate⸗ rial als mit Bomben. Die Vorpoſten der Kantoneſen ſollen Maili ſchon erreicht haben. Schanghai kann als iſoliert betrach⸗ tet werden. In der Nähe von Tſchangtſchuku beginnt eine große Schlacht, die ſich für die Kantontruppen günſtig entwickelt. Die britiſche Regierung hat durch ihren diplomati⸗ ſchen Vertreter in China bei dem kantoneſiſchen Außenminiſter Tſchen Vorſtellungen wegen der neuen Unruhen in Wuhun erhoben und erſucht, alle zum Schutze britiſchen Lebens und Eigentums erforderlichen Maßnahmen zu ergreifen. In Wuhnu wurden weitere Maſſenverſammlungen abgehalten, jedoch ſind die dortigen chineſiſchen Zivil⸗ und Militärbehörden Herr der Lage. Der britiſche Konſul in Nanking hat ſich nach ſtimmung nicht, der durch die Auseinanderſetzung im Rate Die werksgemeinſchaftliche Arbeiterſchaft ſtillzulegen. 5 deulche Bolksvartel Wir machen nochmals auf die heute Abend 8 Uhr im kleinen Kaſinoſaal R 1, 1, ſtattfindende Jahres⸗Hauptverſammlung aufmerkſam und bitten um vollzähliges Erſcheinen. Der Vorſtand. Die Flottenmeuterei 1917 Der Reichstagsausſchuß zur Unterſuchung der— ſachen des Zuſammenbruchs vernahm den kommuniſtiſcen Schriftſteller Willy Sachſe, der während der Uuruhe auf der Flotte im Jahre 1917 verhaftet und zu Zuchthan verurteilt wurde. Sachſe erklärte, von ſeinem Zeugn verweigerungsrecht ſoweit Gebrauch machen zu wollen, als e von etwaigen Ausſagen Nachteile für ſich befürchten müſſe. n Der Zeuge gab eine zuſammenhängende Darſtellung von ihm und ſeinen Geſinnungsgenoſſen geſchaffenen„u 11 irdiſchen Organiſation“ auf der Flotte. Von de Haltung der Sozialdemokratie ſei er enttäuſcht geweſen, vom Frühfahr 1915 an habe die Richtung, die eine„klaſſen bewußte“ neue Organiſation für nötig hielt und die in 5 Abgeordneten Liebknecht ihren geiſtigen Führer ſah, Au 5 breitung auf ſämtlichen Schiffen der Hochſeeflotte e wonnen. Dem leitenden Zentralkomitee gehörte auch Sacht. an. Die Bewegung war aber ſelbſtändig ohne Verbindung mit Abgeordneten entſtanden und behielt dieſe Selbſtändig keit jederzeit bei. 3 Ihre propagandiſtiſche Nahrung zog die Bewegung der Untätigkeit der Flotte und aus der angeblich nicht befr 5 digenden Ernährung und Behandlung. Zur Zeit der S. gerrakſchlacht betrug die Zahl der eingeſchriebene 8 Mitglieder ſchon über 3000. Die Liſte dieſer Geheinn verbindung wurde von der Flottenleitung gefunden, aber ihrer Bedeutung nicht erkannt und vernichtet. Nach der zweigung der.S. P. von der Sozialdemokratie ſah die O N ganiſation um Sachſe in der..P. ihre Partai Die Matroſen ſahen ſich genötigt, die Durchführung der 4 Einrichtung der Meuagekommiſſionen bezüglichen Veror nung des Staatsſekretärs des Reichsmarineamts von 6te⸗ Offizieren zuerzwingen. Darüher, ob Mannſchaften or⸗ rechtigt ſeien, in dieſem Falle zur Widerſetzlichkeit gegen 5 geſetzte zu ſchreiten, fragten Matroſen, wie Reichpietſch un Sachſe, bei maßgebenden Perſönlichkeiten in Berlin an, chſe denen auch der Abgeordnete Dittmann gehörte. Sa beſtätigte in der Hauptſache, was Dittmann über Ort lich Zeitdauer dieſer Ausſprache bereits bekundet hat, nament daß der Abgeordnete ihn zu beruhigen verſuchte und ihn unvorſichtigen Handlungen warnte. Vetzte Meldungen Von Kühlmauns Schmerzenslager 905 Berlin, 14. März.(Von unſerem Berliner Bürb.) uns Befinden des Staatsſekretärs von Kühlmann hält, wie ian, verſichert wird, die leichte Beſſerung einſtweilen— doch erklären die Aerzte, daß erſt nach ein bis zwei ſich mit einiger Sicherheit ſagen laſſen wird, ob der Pa zu retten iſt. Der Reichswehrminiſter als Vater 1200 5 EBerlin, 14. März.(Von unſerem Berliner Bürn. Reichswehrminiſter Dr. Geßler hat ſich am Samstag,—5 Flugzeug nach Augsburg begeben. Der dort weilende ankt, des Miniſters iſt an einem Gripperückfall ſo ſchwer erkr rien daß der Miniſter nicht die nächſte Bahnverbindung abmaern wollte. In einem Telephongeſpräch, das der Miniſter gaines mittag mit Berlin geführt hat, hat er den Zuſtand ſe Sohnes als ſehr ernſt bezeichnet. Der König von Däuemark in Berlin 1 Berlin, 14. März.(Von unſerem Berliner Buro eich König von Dänemark wird auf der Durchreiſe von der dieſer Tage Berlin paſſieren. Bei bieſer Gelegenheit w ch ab⸗ König, wie wir hören, dem Reichspräſidenten einen Beſu ſtatten, der indes keinen offiziellen Charakter trägt. Stillegung polniſcher Kohlengruben 10. — Warſchau, 14. März. Da infolge des Expor örderte ganges auf den polniſchen Kohlenbergwerken die gef 5 Kohle ſich anſammelt, haben die Induſtriellen beſchlaſſgandie Bergwerke jede Woche über Samstag und Sonntag vo legentliche Untreue und damit verbundene Folgen eine auf⸗ munternde Abwechslung erhielt. Auf dem Lande ſpielte die Frau eine noch traurigere Rolle. Sie geriet von Tag zu Tag weiter in das Verhältnis einer Arbeits⸗Sklayvin. Auf ſie wurde die Laſt des täglichen Lebens abgeſchoben. Sie mußte das Feld bebauen, ſie erntete. Je mehr Frauen der Bauer beſaß, deſto freier wurde er, deſto weniger brauchte er ſich um Haus und Hol zu kümmern, deſto länger konnte er im Kaffeehaus des orfes ſeine Narghileh rauchen. Nur bei wenigen Völkern hakte das weibliche Geſchlecht derartig ſchwere Laſten zu tragen wie in der früheren Türkei. Erſt gegen Ende des 19. Jahrhunderts begann hie und da ein furchtbares Rütteln an den Jahrhunderte alten Ketten. Frauen, welche die langen Stunden hinter dem„Kafeß“ beuntzt hatten, ſich aus Büchern Bildung zu verſchaffen, erhoben all⸗ mählich ihre Stimme. Ihre literariſchen Verſuche erweckten Hoffnungen bei den einen, Erſtaunen bei den andern. Nighiar, Fatma⸗Alije, Miſchri⸗Niſſa, Naſine waren ſolche Frauen, die es wagten, ihre Gefühle auf dieſe Weiſe der Oeffentlichkeit dar⸗ zutun, das Leid der Muſelmanin ans Tageslicht zu bringen, um Hilfe in die Welt hinauszuſchreien, Frauen, deren Namen in der Geſchichte der Emanzipation der Türkin unvergeſſen bleiben werden. Sie fanden Unterſtützung im Abendlande. So wurde denn Pierre Loti einer der bekannteſten Verteidiger der Hanun; er ſchürte und entfachte den glimmenden Drang nach Befreiung. Das alles ſchien dem Sultan gefährliches, gottloſes Vorhaben, das auf jeden Fall unterdrückt werden mußte. Auch die Verfaſſung vom Jahre 1908 brachte keine Beſſerung der Lage für die Türkin. Noch ſollte es viele Jahre Aber vorwärts ging es; der Stein war ins Rollen ge⸗ ommen. Waren zuerſt einige Frauen nur ſchriftſtelleriſch an die Oeffentlichkeit getreten, ſo erſchienen ſie plötzlich während des Balkankrieges 555 als Krankenſchweſtern. Im Jahre 1912 brachten einige herzhafte Frauen ſelbſt einen Frauen⸗ Unterſtützungsverein(Kadinlar Eſirgene Dernegi) zuſtande, dem ſich die heute ſehr bekannte Frauenrechtlerin Neſihe Muhieddin Hanum mit großem Eifer hingab, und beſſen Ehren⸗ Vorſitz die Prinzeſſin Iffet Hanum innehatte. Ein Jahr darauf gründete Behire Hackt Hanum die erſte Schule, die muſel⸗ maniſche Schneiderinnen ausbildete. Es war die erſte Anſtalt, die Frauen für das praktiſche Leben vorbereitete. Sie hatte anfangs nur 26 Schülerinnen, heute rund 1600. Die Hanumlar hetraten bald die Univerſität, wo ſie in Profeſſor Beſſim Omer Paſcha einen aufgeklärten Freund und Berater fanden. Der Weltkrieg öffnete ihnen gar die Pforten zu ſtaatlichen demie⸗ allerdings vorerſt nur an der Poſt. Und dann kam de freiungskrieg in Anatolien. keit, die Es war nicht nur der Kampf um die Selbſtändigke reibelt Erhaltung des kürkiſchen Staates, nicht nur um die Imuſel⸗ des Türkenvolkes; es war eine einzige Schlacht, die hutzten maniſche Frauen der durch feigen Fanatismus geſt Jabr⸗ Stumpfheit und blindem Starrſtun lieferten die ſie 1 5 hunderten knechteten. Es war eine letzte Prüfung, ihm an anatoliſche Weib dem Manne nicht nachſtehe, ſondern nüch⸗ Wert gleich ſei. Ismet Paſcha, der kalte Feldherr, iſt terne Staatsmann, ſagte ſelbſt:„Die Schlacht am Salnallein von der türkiſchen Frau gewonnen worden, indem igie vor⸗ die Lebensmittel⸗ und Munitionsverſorgung bis in derſten Linien ſichergeſtellt hat.“ jenſt in Zwanzigtauſend Anatolierinnen verſahen den 55 Kilo⸗ den verſchiedenen Etappen, ſchleppten vierzig bis ſe iltern gramm Matextal und Granaten auf„ſchwachen Schu mpften Innere des Landes. Faſt zwei Frauen⸗Bataillone jeder mit der Waffe. Von Fatma und Aiſche Tſchauſch ha Türket Türkenfreund gehört. Wem iſt es unbekannt, daß d 1 81 größte Schriſtſtellerin, Halide Edid Hanum als fetbes nicht Stabe Ismet Paſchas tätig geweſen? So nimm ihn nach wunder, wenn Kemal Paſcha im Jahre 1921, als meerrung be⸗ dem zukünftigen Los der ehemaligen Haremsbevölk 5 wle fragte, erklärte:„Vollſtändige Gleichheit, dieſelben wir. Sie haben ihre Freiheit wohl errurgen. in iſt ein So iſt es denn auch geſchehen. Die heutige Taee ſind. Menſch, deſſen Begabung keinerlei Schranken mehr 45 en will, Was ſie wiſſen will, kann ſie erfahren. Was ſie we n Fähig⸗ kann ſie erlernen. Alle Aemter, alle Berufe ſind 7 755 55 Che⸗ keiten anheimgeſtellt. Da gibt es bereits Aerztin ud Ange⸗ mikerinnen, Richterinnen, Künſtlerinnen aller Art 5 Frauen, ſtellte in allen Unternehmungen. Da haben wir au die alles die vor nichts weichen, die jetzt nicht mehr nachgeben. 11% der verlangen. Sie haben ſich vereinigt im„Kadin Wand 4 eine eigene Zeitſchrift herausgibt. Sie ſtellen ihre! ude dieſes bei Wahlen, wenn auch noch ohne Erfolg. Im Vorſtan an, die Vereines finden wir wieder Neſihe Muhieddin Hanum⸗, ihrem Ziele unentwegt zuſtrebt. ack, le. nicht Die türkiſche Frau iſt heute kein Muſeumsſtück, cht, als mehr das, was uns, Leſern von Tauſendunden ttlob auch Typus der Orientalin vor Augen ſchwebt. Sie iſt go aukelt · nicht meür das Weſen, das Pierre Lotſs Schriſten roren HBe⸗ Die moderne Türkin ſteht der Abendländerin in kein ziehung mehr nach. —— — * 2 Montag, den 14. März 1927 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 122 Stäoͤtiſche Nachrichten Haushaltplan der Stadt Mannheim 296 Folioſeiten umfaßt der Haushaltplan der Stadt annheim für das Rechnungsjahr 1927. Allein ſchon dieſer mfang läßt es begreiflich erſcheinen, daß in der Bürger⸗ ausſchußſitzung am Freitag energiſch dagegen proteſtiert wurde, daß den Stadtverordneten keine vierzehn Tage zum tudium bleiben. Die vom Oberbürgermeiſter zugeſagten orbemerkungen, die das Zurechtfinden in dem Zahlen⸗ gewimmel erleichtern ſollen, ſtehen noch aus. Wir müſſen uns deshalb auf die nachfolgenden Bemerkungen beſchränken: Die Zuſammenſtellung der Adſchlüſſe der einzelnen Haushalte ſchließt mit 82 572 600 Mk. Ein⸗ gahmen und Ausgaben(weniger gegen das Vorjahr 4193%0 Mark) ab. Zieht man von dieſer Rieſenſumme die durch⸗ laufenden Poſten mit 18 622 363 Mark(15 511900 Mk.) ab, ſo verbleibt ein Netto⸗Haushalt von 63 950 237 Mk.(69 711 900 Mark). Die 82 572 600 Mark ſetzen ſich aus folgenden Poſten zuſammen: Beſtand der Vorjahre 1270 000 Mk. Einnahmen und 51000 Mk. Ausgaben(günſtiger gegen das Vorjahr 285 800 Mk.), Allgemeine Verwaltung 3749 600 Mk. Ein⸗ nahmen und 3 021400 Mk. Ausgaben(günſtiger gegen das Vorjahr 212 400 Mk., ungünſtiger 327 600 Mk.), Polizeikoſten 189 400 Mk. Einnahmen und 1342600 Mk. Ausgaben(gün⸗ ſtiger 60 500 Mk.), Bauverwaltung 2943 000 Mk. Einnahmen und 5 453 200 Mk. Ausgaben(günſtiger 475 600 Mk., ungün⸗ ſtiger 89 200 Mk.), Betriebe und Unternehmungen 28 010 700 ark Einnahmen und 27 755 400 Mk. Ausgaben(günſtiger 67¹ 000 Mk., ungünſtiger 212 500 Mk.), Schulen 1062 800 Mk. Einnahmen und 7833 800 Mk. Ausgaben(günſtiger 488 600 ark, ungünſtiger 333 400 Mk.), Kunſt 75 000 Mk. Einnahmen und 4051700 Mk. Ausgaben(gün⸗ 7 05 54 400 Mk., ungünſtiger 571000 Mk.), Wohlfahrtspflege 909 000 Mk. Einnahmen und 19 378 100 Mk. Ausgaben(gün⸗ ſtiger 1429 900 Mk., ungünſtiger 1912 600 Mk.), Finanzverwal⸗ ung 36 669 500 Mk. Einnahmen und 10 703 400 Mk. Ausgaben günſtiger 516000 Mk., ungünſtiger 747 300 Mk.). Aus der Poſition„Allgemeine Verwaltung“ iſt er⸗ wähnenswert, daß die Hauptverwaltung bei 2474 000 ark Ausgaben einen Zuſchuß von 1538 900 Mk. erfordert. te Ruhegehalte, Ruhelöhne und die Hinterbliebenenverſor⸗ 9780 bedürfen bei 2513 900 Mk. Ausgaben einen Zuſchuß von 800 Mk. Zur Förderung der Induſtrie, des Handels, des andwerks, der Landwirtſchaft und ſportlicher Veranſtaltungen ind 96 900 Mk.(weniger 7700 Mk.) ausgeworfen, für 0 hrungen, Feſte, Feierlichkeiten und Beſuche 71 500 Mk. ligehr 29 800 Mk.). Aus der Pofition„Leiſtungen für ſtaat⸗ bube und provinziale Zwecke“ erſehen wir, daß das Grund⸗ uchamt und der Schätzungsausſchuß bei 281 300 Mk. Aus⸗ Heten einen Zuſchuß von 30 600 Mk.(weniger 3500 Mk.) brau⸗ 1295 Gemeinde⸗, Gewerbe⸗ und Kaufmannsgericht koſten 18 700 Mk. Der Zuſchuß beläuft ſich auf 117 100 Mk.(mehr k 300 Mk.). Wohnungs⸗ und Mieteinigungsamt oſten 215 100. Mk. Für dieſe beiden Aemter beträgt der Zu⸗ chuß 157 100 Mk.(weniger 61 900 Mk.). Bei Titel„Bauverwaltung“ erfordert das Tiefbau⸗ chut den höchſten Aufwand mit 2 398 900 Mk. und einen Zu⸗ biah von 1818 900 Mk.(mehr 31900 Mk.). Davon entfallen auf 10 Verwaltung 122 000 Mk. Ausgaben bei einem Zuſchuß von —55 000 Mk.(weniger 46 500 Mk.), auf Vermeſſung und Ver⸗ 17kung 275 500 Mk. mit einem Zuſchuß von 180 500 Mk.(mehr 000 Mk.), auf Waſſerbauten und Waſſerwehr 77 700 Mk. mehr 24 100 Mk.) und auf öffentliche Straßen und Wege, rücken(ohne Straßenreinigung) 1929 700 Mk. mit einem Buſchuß von 1467 400 Mk.(mehr 37 300 Mk.). Das Hoch⸗ M. uamt koſtet 2338 600 Mk. bei einem Zuſchuß von 455 700 5 ark(weniger 3 100 Mk.). Der Titel Betriebe und Unterneh⸗ Mangen weiſt folgende Poſten aus: Waſſerwerk 2263 600 55005 Einnahmen mit einem Ueberſchuß von 172 000 Mk.(mehr keberſchuß von 499 000 Mk.(mehr 500 Mk.), Elektrizi⸗ —5 tswerk 5 170000 Mk. Einnahmen mit einem Ueberſchuß —5 1117 000 Mk.(mehr 457 000 Mk.). Einnahmen und Aus⸗ Aben der Straßenbahn balanzieren mit 7362 000 Mk. mit Induſtriehafen erfordert einen Aufwand von 171 700 Mk. t einem Zuſchuß von 51500 Mk.(mehr 33 000 Mk.). lelbfder Schlacht⸗ und Viehhof erhält ſich ebenfalls ſt mit 1413 400 Mk. Einnahmen und Ausgaben. Der 3 oſengarten braucht bei 547 100 Mk. Ausgaben einen maſchuß von 35 100 Mk. Im Vorfahre balanzierten Einnah⸗ Wa und Ausgaben mit 528000 Mk. Märkte, Meſſen, ſchuß gen bringen bei 280 500 Mk. Einnahmen einen Ueber⸗ guß non 78 700 Mk.(weniger 9 500 Mk.). Bäder und Be⸗ üntinisanſtalten erfordern einen Aufwand von 677 600 Mk. t einem Zuſchuß von 247 400 Mk.(weniger 45 700 Mk.). Die matwäſſerung erhält ſich ſelaß mit 504 900 Mk. Einnah⸗ 20 und Ausgaben(mehr 87 500 Mk.). Die Müllabfuhr ordert mit 724 200 Mk. Einnahmen und Ausgaben eben⸗ keinen Zuſchuß. Die Straßenreinigung und 15 70 ſekung koſtet 981 100 Mk. bei einem Zuſchuß von nur 5700 Mk.(mehr 100 Mk.). Der Fuhrvark und Kraft⸗ Apollotheater Curt Goetz mit ſeinem„Hokus⸗Pokus“ ead de ganz unerwarteten Geſchenke, die wirklich reizend die man auch in der Erinnerung immer wieder herum⸗ rehen und von allen Seiten betrachten kann, bleiben die canſten. So komm es einem vor nach dieſem einfach unbe⸗ hreiblichen Curt⸗Goetz⸗Stück und ſeiner es faſt noch über⸗ kreffenden Aufführung. Man kennt Goettz, den hervorragen⸗ 80 Schauſpieler des Deutſchen Theaters, den überlegenſten onvivant und gelaſſenſten Komiker, auch hier. Aber was er ſemdemacht hat, das Stück, das er hier als Dichter und En⸗ 5 ableführer mitbringt, iſt wohl das Exquiſiteſte, was es von iſft gibt. Von dieſem Verfertiger allerſeinſten Luſtſpielzeugs ge man zwar bereits an Geiſt und Witz ſehr Beträchtliches ewohnt, doch was er mit dieſem neuen„Hokuspokus“ macht, t in der Fülle der Einfälle alles hinter ſich. ei Was iſt nun dieſer Hokuspokus? Wie der Name ſchon ſagt, ne Spielerei. Und noch ein Dutzend hübſche Dinge dazu. eine Perſiflage feinſter Art auf den Bluff der heuti⸗ Kol Senſationsſtücke mit ihrer pirandellesken Verquickung von ſie portage und Myſtizismus. Weiter eine dramatiſche Jroni⸗ rung der Juriſterei und ihres prozeſſualen Fegefeuers. grolleßlich noch eine Perſiflage dieſer Perſiflage in dem ganz ßartigen Vor⸗ und Nachſpiel, aus dem Typen wie der erliner Theaterleiter Felix Holländer und der Kritiker 55 Kerr unverkennbar hervortreten. Beſonders, was mit Toſtli für ein reizender Schabernack getrieben wird, iſt ganz römiſe und liefert außerdem in dem bekannten Takt: römiſch l, dea iſch U, Klammer auf, Klammer zu ufßf. eine völlig durch⸗ eitbeitete Kerr⸗Kritik, ſodaß ſich ſelbſtverſtändlich jedes ein ere Wort erübrigt. Man darf auch gar nichts über die zählelnen Teile dieſes Hokuspokus und ſeinen Verlauf er⸗ geiſtoo weil man einen beträchtlichen Teil der Wirkung dieſes an vollen Opus damit verderben würde. Und an ſo reizen⸗ Geſchenken möchte man nichts verderben. 5 eſonders dann nicht, wenn ſie ſo glänzend präſentiert geſpiell wie hier. Das Stück wurde in Berlin noch gar nicht ku elt, ſeine Uraufführung mit dieſen Enſemble war vor zem, wenn wir nicht irren, in Stett. Nun geht dieſer Kommandeuein Mary Vooth in Mannheim und Wiſſenſchaft Menſchen von Gott trennt. Blick zum Kreuz erheben, dann könnten wir durch Chriſtus Mk.), Gaswerk 6625 000 Mk. Einnahmen mit einem§ wagenbetrieb balanziert in Einnahmen und Ausgaben mit 134 500 Mk. Die Desinfektionsanſtalt benötigt bei 52 200 Mk. Ausgaben einen Zuſchuß von 46 200 Mk.(weniger 1000 Mk.). Feuerſchau und Löſchweſen verurſachen eine Ausgabe von 640 500 Mk. mit einem Zuſchuß von 613 300 Mk.(mehr 134 800 Mk.) Die öffentlichen Anlagen koſten 611600 Mark. Der Zuſchuß beträgt 569 100 Mk.(weniger 9 200 Mk.). Für die Friedhöfe werden 341 100 Mk. verausgabt. Der Zuſchuß ermäßigt ſich um 61.600 Mk. auf 33 100 Mk. Sch. Auch die Heilsarmee, die ſchon ſo viel gutes und ſegensreiches getan hat, die über die ganze Welt verbreitet iſt und gegenwärtig in 81 Ländern und Kolonien arbeitet, keinen Unterſchied der Nationalität, Volksklaſſe und Konfeſſion kennt, gedachte geſtern unſerer gefallenen Helden. Eine beſondere Note erhielten die Verſammlungen der Heilsarmee dadurch, daß die Kommandeurin der Heilsarmee für Deutſchland an⸗ weſend war. Mary Booth iſt die Enkelin des Gründers der Heilsarmee und die zweite Tochter des Heilsarmeegenerals Bramwell Booth. In ihrer Heilsarmeetätigkeit hat ſie ſchon zehn verſchiedene Länder bereiſt und ſowohl in Europa als auch in Amerika geſprochen. Am Sonntag abend leitete die Kommandeurin in Begleitung des Feldſekretärs, des Divi⸗ ſionsoffiziers, ſowie Brig. Shmith und Brig. Schade im großen Saale des Chriſtl. Hoſpizes in F 4 eine beſondere Heilsverſammlung. Hallelujarufen und Händeklatſchen der ſehr zahlreich Verſammelten begrüßten die Komman⸗ deurin bei ihrem Erſcheinen. Lieder, Gebet und Anſprachen wechſelten dann miteinander ab, bis Mary Booth das Wort ergriff. Sie wandte ſich in engliſcher Sprache an die Ver⸗ ſammlung. Die ſehr eindrucksvoll ſprechende Rednerin ge⸗ dachte zuerſt unſerer Toten; die wohl bei Chriſtus verſammelt wären. Weiter kam dann Kommandeurin Booth auf die Sünde zu ſprechen, die den Menſchen vom Menſchen und den Nehmt Gott aus der Welt, ſo rief die Rednerin, dann bleibt die Hölle übrig. WelcheSünden ſeien nun die ſchwerſten? Vor Gottes Augen ſei jede Sünde gleich. Die größte Sünde ſei jedoch, Chriſtus zu verwerfen und gegen beſſere Erkenntnis in Finſternis zu wandeln. Gott rufe die Sünder, aber ſie würden nicht hören. Würden wir aber den das ewige Leben haben. Gebet und Geſang beſchloß die ein⸗ drucksvolle Feier. 85 W. R. * Auf der Straße vom Schlage getrofſen. Heute früh kurz vor fünf Uhr wurde auf dem Gehweg vor der Rheinbrücke ein Mann bewußtlos aufgefunden. Er gab noch ſchwache Lebenszeichen von ſich. Als aber das herbeigerufene Sanitäts⸗ auto eintraf, war er bereits tot. Im Allg. Krankenhaus, wohin der Verſchiedene verbracht wurde, konnte als vermutliche To⸗ desurſache ein Herzſchlag feſtgeſtellt werden. * Geſtürzt. Geſtern abend ſtürzte an der Schloßgarten⸗ ſtraße ein 55 Jahre alter Mann zu Boden und verletzte ſich am Auge. Im Allgem. Krankenhaus, wohin er verbracht wurde, wurde er verbunden, worauf er nach Hauſe gehen konnte. * Nicht vom fahrenden Straßenbahnwagen abſpringen. Durch Abſpringen von einem in voller Fahrt befindlichen Straßenbahnwagen erlitt am Samstag vormittag vor der Haupipoſt ein 29 Jahre alter Mann Verletzungen am lin⸗ ken Oberſchenkel, ſodaß er nach dem Allg. Krankenhaus ver⸗ bracht werden mußte. * Zuſammenſtüße ereigneten ſich im Laufe des Samstags vormittags Ecke Heinrich Lanz⸗ und Schwetzingerſtraße zwiſchen einer Radfahrerin und einem Sraßenbahnwagen und nach⸗ mittags beim Lindenhofplatz zwiſchen einem Perſonenkraft⸗ wagen und einem Radfahrer, wobei letzterer leichte Hautab⸗ ſchürfungen erlitt. * Eigenartiger Vorfall. In der vergangenen Nacht wurde von einer Polizeiſtreife ein 26 Jahre alter Mann vor dem Hauſe P 4, 14 angetroffen, wie er jammernd und ſchreiend um⸗ Auf Befragen gab er keine Antwort. Eine Kontrolle ergab, daß ihm das vordere Glied des rechten Da u⸗ mens fehlte. Das herbeigerufene Sanitätsauto verbrachte den Verletzten in das Allg. Krankenhaus. Es konnte noch nicht feſtgeſtellt werden, auf welche Weiſe der Mann ſich die Ver⸗ letzung zugezogen hat. herlief. Ein Betrüger, der ſich teilweiſe als Gutsverwalter, Schloßgärtner uſw. ausgibt, reiſt im Reiche umher und betrügt Handwerksmeiſter, mit Vorliebe ſcheinbar Glaſer und Sr denen er eine Be⸗ ſtellung auf Kleiderſchränke, Frühjahrsbeete, Scheiben uſw. macht. Nach Abſchluß des Geſchäfts biete er fette Haſen ode Gänſe an, die er im Vorort auf einem Wagen habe. Nach⸗ dem ihm das Geld ausgehändigt iſt, verſchwindet er in einem Hauſe mit zwei Ausgängen, ohne die Haſen und Gänſe zu liefern. Beſchreibung des Betrügers: 22—24 Jahre alt, 1,68 * Betrüger bei Handwerksmeiſtern. Vorträge Nerven und Nervenkrankheiten Im chriſtlichen Hoſpiz in E1 hielt Freitag abend auf Ein⸗ ladung des Vereins für Geſundheitspflege Dr. med. H. Malten⸗Baden⸗Baden über obiges Thema einen 2½ſtündigen Vortrag. Die Einleitung bildete eine kurze Ueberſicht über den Bau und die Arbeitsweiſe des Nerven⸗ ſyſtems, das der Träger des geiſtigen und ſeeliſchen Geſchehens iſt. Daraus folgt, daß nur ein geſundes Nervenſyſtem richtig und normal arbeitet, wie andererſeits ſeeliſche und geiſtige Krankheiten auf einer körperlichen Störung im Nervenſyſtem beruhen. Das gilt vor allem für die Nervoſität. Dieſe Ner⸗ venkrankheit beruht auf einer Schwäche der Nerven, gepaart mit übermäßiger Reizbarkeit. Dadurch ſind die Nerven den Anforderungen des täglichen Lebens nicht mehr gewachſen und ſo kommen die vielerlei Beſchwerden des Nervöſen zuſtande, unter denen er ſo ſchwer leidet. Sodann zeigte der Redner, wie im einzelnen die Erſcheinungen der Nervoſität zu er⸗ klären ſind. Schlafloſigkeit, verbunden mit Müdigkeit, beſon⸗ ders am Morgen, Arbeitsunluſt und Willensſchwäche, lebhafte und meiſt ängſtliche Träume, Neigung zu übermäßigen Sor⸗ gen, Furcht vor ſchweren Krankheiten(Krebs, Schwindſucht, Geiſteskrankheit, Rückenmarksleiden), Herzklopfen, allerlet Angſtzuſtände, Nervenſchmerzen, Reizbarkeit und gedrückte Stimmung, die ſich bis zum Lebensüberdruß ſteigern können, immer aber dem Kranken Arbeitskraft und Lebensfreude rau⸗ ben. Vor allem aber iſt es der immerwährende Kampf mit den inneren Hemmungen, der Schwäche, der Müdigkeit und den Angſtgefühlen, der den Nervöſen vollends aufreibt. Ge⸗ rade deshalb iſt der Nervöſe als wirklich krank zu betrachten. Verſtändnis mit dem Leiden des Kranken iſt die erſte Vorausſetzung der Hilfe. Dem Nervöſen kann geholfen wer⸗ den! Die Nervenzellen ſind es, deren geſtörter Stoffwechſel, deren ungenügende Ernährung z. B. bei Blutarmut, deren Schädigung durch Körpergifte z. B. bei Verdauungsleiden Ur⸗ ſachen der Nervoſtität ſind! Hier muß die Behandlung ein⸗ denn nur durch die Beſeitigung der Urſachen läßt ſich ie Nervoſität wirklich dauernd heilen. Das iſt der einzige Weg für den Nervöſen, die Hilfe bringt und ſicher zur Ge⸗ ſundheit führt. An Hand zahlreicher eigener Erfahrungen als Leiter des bekannten Inſtitutes für Nerven⸗ und Stoff⸗ wechſelkranke in Baden⸗Baden konnte Dr. Malten zeigen, daß ſich ſelbſt ſchwere Nervoſität auf dieſem Wege heilen läßt und aus gebrochenen, verzweifelten Kranken doch noch geſunde, arbeitskräftige und lebensfrohe Menſchen werden können. Zum Schluſſe gab der Reoner noch einen kurzen Ueberblick über die von ihm angewendeten Behandlungsmaßnahmen. Neben der ausſchlaggebenden Behandlung der urſächlichen Störung im Nervenſyſtem iſt es vor allem die Ausſchaltung jedes deprimierenden Einfluſſes, die in verhältnismäßig kur⸗ zer Zeit ſo hervorragende Heilerfolge ermöglicht. Was Dr. Malten von der Nutzloſigkeit der ſog. Erholung, von dem nie⸗ derdrückenden Einfluß in kleinen, einſamen Kurorten ſagte, wird mancher Nervöſe ſchon ſelbſt empfunden haben. Licht⸗ behandlung, phyſikaliſche Anwendungen, Maſſage, Diät. Ter⸗ rainkur, Pſychotherapie— alles das iſt ebenſo wichtig in dem individuellen Heilplan, wie Unterhaltung, Zerſtreuung, Ver⸗ kehr und perſönliche Führung durch den Arzt. Daß eine der⸗ artige Behandlung viel Mühe und viel Eingehen auf den Pa⸗ tienten mit großer Sachkenntnis verlangt, muß auch dem Laien einleuchten, aber ebenſo, daß ſich auf dieſem Wege ganz beſondere Erfolge erzielen laſſen. Der überaus aunregende und intereſſante Vortrag, unter⸗ ſtützt durch erklärende Lichtbilder, fand verdienten Beifall. Rilke⸗Abend Am Samstag abend hatte der Schriftſtellerverein Mann⸗ heim⸗Ludwigshafen den Herausgeber der pfälziſchen Zeitſchrift „Heimaterde“, Profeſſor Dr. Gert Buchheit aus Pirma⸗ ſens, zu einem Vortrag über„Rainer Maria Rilke“, der im Union⸗Hotel ſtattfand, eingeladen. Der Redner zeich⸗ nete in rhetoriſch glänzendem Aufbau Weſen und Bild des toten Dichters, in deſſen erſten dichteriſchen Verſuchen ſchon die Baſis 1175 ſeine ſpätere Arbeit zu ſehen iſt. Namenlos, einſam und ſtetig ruhelos trieb Rainer Maria Rilke weiter und weiter in dem Suchen nach dem Kern der Welt. Der Heimat⸗, Berufs⸗ und Familienloſe erblickte ſeine höchſte Auf⸗ gabe darin, Gott in ſeinen Zuſtänden zu offenbaren. Intereſ⸗ ſant waren die Vergleiche, die der Redner mit dem Sein und Schaffen Stefan Georges anſtellte. Zum Schluß nahm Prof. Buchheit, der ſeinen Vortrag durch Vorleſung Rilkeſcher Ge⸗ dichte ergänzte, den Dichter gegen alle die in Schutz, die ſein Deutſchtum nicht anerkennen wollen, und nannte Rilke einen Pionier deutſchen Geiſtes. An den ſehr beifällig aufgenommenen Vortrag Profeſſor Buchheits ſchloß ſich eine Mitgliederverſammlung an, die die Aenderung des Namens des Vereins in„Liter a⸗ bis 1,70 Meter groß, mittelkräftig, lange blonde Haare, glatt⸗ raſtert, mittelvolles und geſundes Geſicht ſpricht rheinländiſche Mundart und trägt graugrüne Chauffeurjacke aus graue Wadenſtrümpfe und graue Datſchmütze. Stoff,] hatte. riſchen Verein Mannheim“ zum Hauptgegenſtand Nach lebhafter Ausſprache wurde der Vorſchlag ein⸗ ſtimmig angenommen.— Hokuspokus mit ſeinen Zauberkünſtlern durch die„Provinz“, und der ſchon lange feſtgelegte Weg ſowie vor allem die lite⸗ rariſche Hochwertigkeit des Stücks mag mit zu der ſehr nötigen Entſchuldigung dienen, daß die Mannheimer Premiere gerade auf den geſtrigen Tag fiel.— Die Kräfte dieſer monopoliſterten, und deshalb der Mög⸗ lichkeit, von einem Enſemble verdorben zu werden, entzogenen Aufführung gehören in die allererſte Reihe der heutigen deut⸗ ſchen Schauſpielerei. Da iſt vor allem Herrmann Vallentin, der ebenbürtige Bruder Roſa Valettis, ein ganz ſtarker, ganz großer Künſtler. Wie er ſeinen Theaterdirektor kopiert. ſeinen Rechtsanwalt typiſiert und ſich in das Plaidoyer des Verteidigers hineinſteigert, iſt ſo, daß es dafür einfach keine erſchöpfende Bezeichnung gibt. Der Haupthexenmeiſter, Curt Goetz ſelbſt, bezwingt ſelbſtverſtändlich wieder durch ſeine unendlich ſcharmante, göttlich überlegene Sicherheit und geiſt⸗ volle Ruhe. Valerie von Martens als entzückende An⸗ geklagte mit feinem Stimmchen und ſüßer Haltung erhöht die Delikateſſe. Doch auch die Andern ſind ganz ausgezeichnet. Nicht zu⸗ letzt der Kriti⸗Kerr von Maxr Kaufmann, dann der höchſt repröſentative Gerichtspräſident Walter Steinbecks und der recht hergenommene Staatsanwalt Willy Buſchhoffs. Curt Winter und Tille Uhrig ſind außerdem noch als Träger kleiner Rollen zu nennen. Der Erfolg entſprach der außerordentlichen Sache. Nur ſchade, daß dieſe Gäſte nur ſo kurz und nur mit dieſem einen Stück da ſind. Weil man eben nicht oft ſolche reizende Ge⸗ ſchenke bekommt. Dr. K. Kunſt und Wiſſenſchaft Trübner⸗Ausſtellung in Konſtanz. 36 Gemälde der Wilhelm Trübner⸗Gedächtnis⸗Ausſtellung in Baſel und eine Anzahl von Zeichnungen konnten zu einer Ausſtellung vereinigt, dem Kunſtverein in Konſtanz Uberlaſſen werden. Er hat dieſe Werke im Weſſenberghaus ausgeſtellt. Eine deutſche Bronze⸗Sammlung im Bayeriſchen National⸗Muſeum. Im Bayeriſchen National⸗Muſeum in München hat eine Sammlung Aufſtellung gefunden, die in ihrer Art in Deutſchland einzigartig und ſonſt höchſtens von ähnlichen italieniſchen Sammlungen erreicht wird. Es handelt ſich um eine Sammlung ſüddeutſcher Bronze⸗ ſtatuetten aus der Renaiſſance und dem Barock, die in der Hauptſache aus den Zentren bayeriſcher Metallveredlungs⸗ kunſt, aus Augsburg und Nürnberg, herrühren. Dieſe einzig⸗ artige Kollektion, die viele Meiſterwerke der Metallkunſt um⸗ faßt, iſt in mühevoller, über viele Jahrzehnte hin ſich erſtreckender Sammlertätigkeit zuſtande gekommen. Sie iſt in einem beſonderen Saale des Muſeums untergebracht, der, um einen zeitechten Rahmen zu bieten, als Gartenſaal eines Ba⸗ rockſchloſſes ausgeſtattet iſt. Berheißungen der Frühjahrsmode Ueber die Neuheiten, die die kommende Mode bringt, macht eine der führenden Pariſer Modekünſtlerinnen, eine frühere Hofdame der Zarin, Baronin Wrangel, die jetzt den Namen Madame Ytep angenommen hat, intereſſante Mitteilungen in einer franzöſiſchen Modezeitſchrift.„Es beſteht eine gewiſſe Tendenz, die Taille etwas höher zu legen“, ſagt ſie.„Die kolo⸗ riſtiſchen Harmonien von Mantel und Kleid werden nicht mehr ſo ſtreng durchgeführt; man arbeitet mehr mit gegenſätzlichen Effekten. Die Röcke ſind und bleiben kurz. Aber bei der Abendtoilette wird die Kürze des Rocks durch Volants und andere Garnierungen verborgen. Das Sportkoſtüm wird für die Toilette der Dame immer wichtiger ſein Einfluß iſt ſo groß, daß es die ganze Note der Mode beſtimmt, und man kann ſchon vorausſehen, daß ſelbſt das Geſellſchaftskleid Nuancen des Sportkoſtüms aufnehmen wird. Die Sportkoſtüme werden mit oder ohne Aermel getragen. Die Damen, die an der Riviera oder in ſüdlichen Badeorten Golf ſpielen, bieten ihren Teint ungeſcheut der Sonne dar, und der Bronzeton der Haut wird wieder ſehr beliebt ſein. Man darf aber zu der gebräunten Haut keine Strümpfe von heller Fleiſchfarbe tragen, ſondern man muß die Farbe der Strümpfe auf die Farbe der Arme ab⸗ ſtimmen. Ueberhaupt neigt man zur Bevorzugung dunklerer Strümpfe, denn die fleiſchkarbenen Seidenſtrümpfe werden zu viel in Baumwolle nachgeahmt und man hat ſie allmähich über⸗ bekommen. Eine ſehr beliebte Modefarbe des Frühlings wird Blau ſein; auch Schwarz iſt immer modern und kleidſam. Die Schneiderkoſtüme ſind ſehr einfach. Die Hauptſache iſt aber auch in dieſer Saiſon wieder, daß die Schneiderin für die Dame das Kleid findet, das wirklich zu ihr paßt. Es iſt ein feiner, abher entſcheidender Unterſchied, ob man von einer Dame ſagt: „Wie wund ervoll iſt ſie angezogen!“ oder„Was für ein wun⸗ dervolles Kleid trägt ſie!“ — — ———— 25 —— 8——— 8 —— 4. Seite. Nr. 122 Montag, den 14. März 1927 Einbeziehung der Pfalz in den Luftverkehr Nachdem in abſehbarer Zeit das beſetzte Gebiet, insbeſon⸗ dere die Rheinpfalz, in den deutſchen Luftverkehr einbezogen werden kann, hat die von der bayeriſchen Regierung und von der Deutſchen Luft⸗Hanſa AG., Berlin ermächtigte Süddeutſche Luft⸗Hanſa AG. mit dem Sitz in München die hierzu not⸗ wendigen Schritte eingeleitet. Bis Ende vergangenen Jahres hatte die Badiſch⸗Pfälziſche Luft⸗Hanſa AG., Mannheim und früher die Badiſch⸗Pfälziſche Luftverkehrsgeſellſchaft die Ver⸗ tretung der Pfälzer Intereſſen im Luftverkehr ſtillſchweigend übernommen, da wegen des Verbotes der Luftſchiffahrt im beſetzten Gebiet durch die Beſatzungsbehörde die Pfalz ledig⸗ lich von Mannheim im Luftverkehr zu erreichen war. Nun⸗ mehr tritt die Süddeutſche Luft⸗Hanſa AG., an der der bayer. Stgat, die Städte München, Nürnberg, Fürth, Baden⸗Baden, die größten bayeriſchen Banken und Induſtriezweige beteiligt find und der die Bezirksleitung„Süd“ der Deutſchen Luft⸗ Hauſa AG. übertragen iſt, als Intereſſenvertreterin auf. Da⸗ zu kommt, daß gerade auch die Linie München—Stuttgart Karlsruhe—Saarbrücken—Paris in das Intereſſengebiet der Bezirksleitung Süd fällt. Aus dieſem Grund hat bereits Ende 1926 die Süddeutſche Lufthanſa gelegentlich einer Pfalz⸗ reiſe ihrer Vertretung die Wünſche der Pfälzer Kreiſe und Städte kennen gelernt und ſie zu einem beſtimmten Programm zuſammengefaßt, das zur Zeit in der Durchführung begriffen iſt. Vor allem wird eine Oſt Weſt⸗Verbindung ge⸗ ſchaffen, die die Pfalz mit Bayern und vor allem mit Mün⸗ chen, weiterhin mit Wien und Budapeſt, allenfalls auch mit Mailand auf der Strecke Saarbrücken—Kaiſerslautern—Lud⸗ wigshafenMannheim— Stuttgart-München verbindet. Eine weitere ſpeziell Pfälzer Linie ſoll über Pirmaſens—Kai⸗ ſerslautern— Frankfurt a. M. geführt werden, die beſonders für die Schuhinduſtrie von größter Wichtigkeit iſt und für Frachten und ſchnelle Geſchäftsverbindung eine gute Frequenz verſpricht. Auch eine Verbindung nach dem Weſten mit Saar⸗ Hrücken und Paris wird gegeben ſein. Hierüber ſchweben noch die von der Süddeutſchen Lufthanſa und dem bayeriſchen Han⸗ delsminiſterium veranlaßten Verhandlungen, die teils auf privatem Wege durch die Deutſche Luft⸗Hanſa Berlin mit den Lignes Farman ſowie über das Reichsverkeßrsminiſterium Berlin von dem Reichskommiſſar für die beſetzten Gehiete mit Frankreich geführt werden. * * Ein lebendes Schwein geſtohlen wurde dieſer Tage aus einer Schweinehalle im ſtädtiſchen Schlacht⸗ und Viehhof. Das Tier war 220—250 Pfund ſchwer. Iilm⸗Nunoͤſchau Das ſchaffende Amerika In der Alhambra fand geſtern vormittag die Wieder⸗ holung des von uns ſeinerzeit ſchon eingehend gewürdigten Filmvortrages„Das ſchaffende Amerika“ ſtatt. Der Beſuch war nicht ſo ſtark wie beim erſten Male, doch verfehl⸗ ten der ausgezeichnete Film und die mit Humor gewürzten Ausführungen Marine⸗Ing. a. D. Dipl.⸗Ingenieurs H. Knoke ihre Wirkung nicht. Wieder ging es über das(große Waſſer, hinüber zu den gigantiſchen Stätten dr Arbeit, von denen wir Europäer wohl oder übel lernen müſſen, um nicht unter die Räder zu kommen. Mit meiſterlichem Geſchick hat der Aufnahmeleiter, Oberingenieur Dreyer, den Rieſen⸗ ſtoff bewältigt und den Döring⸗Film⸗Werken einen Film ge⸗ — ſchafſen, der führend in der Kulturfilmproduktion daſteht. Kommunale Chronik Kleine Mitteilungen Der Bürgerausſchuß Raſtatt nahm in ſeiner letz⸗ ten Sitzung die Krankenhausvorlage nach mehrſtün⸗ diger Beratung einſtimmig an. Die Koſten bürften ſich bis nahe am 1/6 Millionen Mark belaufen. Der ſofort in Augriff zu nehmende erſte Bauabſchnitt wird vorausſichtlich fünf Vier⸗ tel Jahre Bauzeit in Anſpruch nehmen. Die Bauberatung hat Profeſſor Dr. Billing⸗Karlsruhe übernommen. Der Kreisrat Villingen genehmigte in ſeiner letz⸗ ten Sitzung das Geſuch des Schwarzwaldvereins Bonndorf wegen Schaffung eines Naturſchutzparkes im Wutach⸗ und Gauchachtal und unternimmt die gewünſchten Schritte. Ferner wurde beſchloſſen, in dem nächſten Voranſchlag 8000 M. sur Unterſtützung der Hagelverſicherung des Kreis⸗ gebietes einzuſetzen. Der Gemeinde Neukirch wurde ein Bei⸗ trag von 10 000 Mk. zur Herſtellung eines Kreisweges bewil⸗ ligt. Schließlich wird dringend eine geſetzliche Regelung des Wanderweſens verlangt, das einen außergewöhnlichen Umfang angenommen hat und den Städten und Gemeinden ſowie dem Kreis ganz erhebliche Koſten verurſacht. Der Gemeindevoranſchlag Saig lbei Titiſee), iſt vom Bürgerausſchuß nunmehr zum drittenmal ab⸗ gelehnt worden. Man wendet ſich vor allem gegen die Höhe des Straßenbeitrages, der für die kleine Gemeinde allein eine Umlage von 59,5 Pfg. erforderlich macht. Man iſt der An⸗ ſicht, daß die Straßen, die doch in der Hauptſache von durch⸗ fahrenden Autos uſw. benutzt werden, bezw. ihre Herſtellung nicht eine ſolche Belaſtung bringen dürfen. Zur Beſeitigung der feuergefährlichen Schin⸗ deldächer hat der Bürgerausſchuß Tannheim(Amt Donaueſchingen) die Aufnahme eines Darlehens über 17000 Mark bewilligt. Den Hausbeſitzern, die ihre Schindel⸗ dächer umdecken, wurde ein Hprozentiger Beitrag der Ge⸗ meinde genehmigt. Die Koſten von 25 000 Mark müſſen durch einen außerordentlichen Holzhieb aufgebracht werden. Auf das vom Bürgermeiſteramt Wachenheim ein⸗ gereichte Geſuch um einen Zuſchuß zur Beſeitigung eines Ver⸗ kehrshinderniſſes in der Hauptſtraße hat das Miniſterium des Innern für die Verbreiterung der Straße durch Abbruch der Brandruine des Doerrſchen Hauſes und Rückverlegung der Baulinie einen Zuſchuß von 10 000 Mk. bewilligt und daran verſchiedene Bedingungen geknüpft. Der Stadtrat beſchloß in ſeiner letzten Sitzung, den Antrag zu ſtellen, daß die Bedin⸗ gungen geändert werden. Zunächſt ſoll ein Haus anſtelle der Brandruine erſtellt werden. Neue Manuuheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe] Aus dem Lande Seidenbau in Brühl SSchmwetzingen, 13. März. In der Nachbargemeinde Brühl ſoll der Seidenbau großzügig betrieben werden. Unter der Führung von Weinreſtaurateur Zöbeley wird in den nächſten Tagen mit dem Anbau des zum Seidenbau in erſter Reihe erforderlichen Maulbeerſtrauches(morus alba) hegonnen werden. Es kommen zunächſt etwa 3000 Stück Maul⸗ beerſträucher dieſer Sorte zur Anpflanzung. Das Gedeihen der Sträucher in unſerer Gegend ſteht außer Frage. Unter Umſtänden kann ſchon im laufenden Jahre mit der Zucht der Seidenraupe, in kleineren Anfängen, begonnen werden. Be⸗ kanntlich ſtand der Seidenbau in der Pfalz zurzeit Karl Theodors ſchon in hoher Blüte. Der Kurfürſt ſchloß im Jahre 1774 mit der neugegründeten Geſellſchaft zur Förderung des Seidenbaues einen Vertrag und verpflichtete die Geſell⸗ ſchaft zum Anbau von 200 000 Maulbeerbäumen innerhalb ſechs Jahren. Der Geſellſchaft wurde das Monopol der ge⸗ ſamten Seidenernte und ihrer Verarbeitung erteilt. Durch kurfürſtliches Privileg hatte jeder Raupenzüchter das Recht, die Blätter des Maulbeerbaumes zu pflücken, wo er ſie fand. Die Bauern wurden unzufrieden; ſie hatten nicht den Mut, die Leute fortzuweiſen, die ihnen beim Pflücken der Blätter die Felder und Aecker zertrampelten. Aber auch die Züchter waren unzufrieden, weil die Geſellſchaft ihre Monovolſtellung weidlich ausnützte. Vergebens beſchwerten ſich die Bauern und Züchter beim Kurfürſten, der ſeit 1778 in München reſi⸗ dierte. Die ſtrengen Beſtimmungen über die Seidenraupen⸗ zucht und das Monvpolrecht der Geſellſchaft blieben weiter in Kraft. Da loderte drüben in Frankreich die Freiheitsfackel hoch, vom bedrückten Pfälzer Volk mit Freuden begrüßt. Die Bauern ließen ihren Zorn an den Maulbeerbäumen aus. Allein bei Ladenburg wurden über 5000 Bäume um⸗ gehauen. Die Einnahmequellen aus der Seidenraupen⸗ zucht wurden ſchließlich immer kleiner und verſiegten ganz, als die Pfalz durch die einſetzenden Kriegswirren. Brand⸗ ſchatzungen und Einquartierungen der damaligen Zeit viel leiden mußte. U. a. ſtand an der Straße von Schwetzingen nach Heidelberg, auf der Strecke, wo ſpäter der Schienenſtrang der Bahn zu liegen kam, eine ſchöne Allee von weißen Maulbeerbäumen. Wie verlautet, iſt in Brühl geplant, die Seidenzüchter zu einem Verein zuſammenzuſchließen, um den Seidenbau fachgemäß zu organiſteren. Weihe der Orthopädiſchen Anſtalt in Schlierbach * Heidelberg, 13. März. Am Samstag vormittag wurde der Neubau der bereits ſeit 1922 beſtehenden Ortyopädiſchen Anſtalt in Schlierbach bei Heidelberg und die neue katholiſche Kapelle feierlich eingeweiht. Die Weihe der Kapelle nahm Weihbiſchof Dr. Burger aus Freiburg vor. Der Feierlich⸗ keit wohnten bei Kultusminiſter Leers und Geheimrat Schwörer, die Landeskommiſſäre Hebting und Kiefer, Prorektor Prof. Dr. Liebmann, das Anſtaltskuratorium mit Geh. Kommerzienrat Broſien an der Spitze und eine große Zahl geladener Ehrengäſte. An die kirchliche Feier, in deren Mittelpunkt eine von Chorgeſängen umrahmte Ponti⸗ fikatmeſſe ſtand, ſchloß ſich eine kurze weltliche Feier in der Broſienhalle an, bet der der Direktor der Anſtalt, Prof. von Bayer darauf hinwies, daß die Anſtalt nunmehr ihre Probe⸗ zeit beſtanden und ihre Notwendigkeit erwieſen habe. In den vier Jahren ihres Beſtehens hat ſie über 4000 Kranke beher⸗ bergt, 22 000 ambulante Beratungen vorgenommen und 2000 größere Apparate in ihren Werkſtätten hergeſtellt. Prof. von Bayer dankte allen, die am Entſtehen der Anſtalt beteiligt ſind, beſonders der Staatsregierung und Geheimrat Schwörer. Ein Rundgang ließ die vorzügliche Einrichtung der Ge⸗ ſamtaulage, die garnicht an eine Klinik erinnert, erkennen. Die Anſtalt, die nach den Plänen von Prof. Dr. Caeſar⸗Karls⸗ ruhe erbaut wurde, bietet Aufnahme für 220 Kranke. Ein Kind von einem Auto totgefahren XKarlsruhe, 13. März. Am Samstag mittag kurz nach 1 Uhr ereignete ſich auf der Durmersheimer Straße im Stadt⸗ teil Grünwinkel ein tödlicher Unglücksfall. Ein fünf Jahre alter Knabe, der bei den Baracken ſpielte, lief direkt in ein von Karlsruhe in Richtung Durmersheim fahrenden Perſonenkraftwagen, wurde überfahren und ſofort getötet. Das Kind war bei den Pflegeeltern in den Ba⸗ racken untergebracht, während die Mutter ſich im Kranken⸗ haus befindet. Den Führer des Kraftwagens ſoll keine Schuld treffen, da das Kind nach Ausſagen von Augenzeugen direkt in den Wagen hineingelaufen ſein ſoll. Der Bau einer feſten Brücke bei Maxan *Karlsruhe, 13. März. Die Handelskammer Karlsruhe hat erneut bei allen beteiligten Stellen dringende Vorſtel⸗ lungen erhoben und gebeten, ſich auf das energiſchſte dafür einzuſetzen, daß der für Verkehr und Wirtſchaft dringend nötige Brückenbau in aller Bälde in Angriff genommen wird, zumal da ſich dadurch auch Gelegenheit bietet, eine große Zahl Erwerbsloſer produktiv zu beſchäftigen. Auch badiſche Reichstagsabgeorönete ſind bei den maßgebenden Stellen in Berlin vorſtellig geworden mit dem dringenden Erſuchen um eine möglichſte Förderung des ſo notwendigen Brückenbaues. Volkstrauertag in Baden⸗Baden rr. Baden⸗Baden, 13. März. Der diesjährige Volkstrauer⸗ tag zeigte ein völlig einheitliches Gepräge und hatte Teil⸗ nehmer aus allen Einwohnerkreiſen. Am Samstag abend ſchon fand bei außerordentlich zahlreichem Beſuch im Aurelia⸗ Saale eine Gefallenen⸗Gedenkfeier ſtatt. Eingeleitet wurde dieſe Feier von der Feuerwehrkapelle mit Chopins Trauer⸗ marſch. Oberforſtmeiſter Helbing begrüßte die Anweſenden, worauf die Liedertafel„Aurelia“ Schuberts„Heilig“ zu Ge⸗ hör brachte. Die Trauerrede hielt Stadtpfarrer D. Karl Heſ⸗ ſelbacher, der ergreifende Worte des Gedenkens für die Gefallenen und des Troſtes für die Hinterbliebenen fand. Weiter folgten dann noch muſikaliſche, geſangliche und deklama⸗ toriſche Darbietungen. Den Schluß der ſtimmungsvollen Feier bildete das„Niederländiſche Dankgebet“. Heute fanden in allen Kirchen Trauergottesdienſte ſtatt. Um 11 Uhr vormittags formierte ſich vom Ludwig Wilhelmplatz aus ein Trauer zug nach dem Friedhof, an dem viele Vereine und Korporationen teilnahmen. Unter Glockengeläute langte der Zug auf dem Friedhof an und nachdem die Teil⸗ nehmer um das Viereck der Kriegergräber Aufſtellung ge⸗ nommen hatten, hielt Kaplan Geyer die Trauerrede. Eine große Anzahl von Kränzen, unter denen ſich auch ein ſolcher des früheren Großherzogs Friedrich II. befand, wurden nieder⸗ gelegt. Die Kapelle der Freiwilligen Feuerwehr und des Männergeſangvereins„Konkordia“ Baden⸗Weſt verſchönten die Feier mit Muſik⸗ und Geſangsvorträgen. Dieſen folgte ein ſtilles Gebet und das Lied„Ich hatt' einen Kameraden“. * Weinheim, 13. März. In der vollbeſetzten, würdig tete heute vormittag 11 Uhr die hieſige Ortsgruppe des Volks⸗ Spitzen der ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behörden eine Tote n⸗ die als ein flammender Aufruf zur inneren Einigkeit ſichtlichen Eindruck erweckte. Der gemiſchte Chor des Cã⸗ cilienvereins unter Leitung von Muſikdirektor Meißen⸗ Proteſtverſammlung der Rentenempfänger der hie⸗ ſigen Ortsgruppe der Arbeitsinvaliden und Witwen Deutſchlands(Gau Baden) wurde auf Grund eines Vortrages des Gauleiters Schell aus Karlsruhe einſtimmig eine Ent⸗ ſchließung angenommen, worin Erhöhung der Inva⸗ lidenrente, deren Gewährung mit Bollendung des 60. Lebensjahres und beſſere Ausgeſtaltung der Unfallverſicherung und ſozialen Handhabung der Fürſorgeunterſtützung gefordert wird. Die Entſchließung ſoll ungeſäumt dem Reichstage über⸗ mittelt werden. 4 Uhr zog ein Unwetter über unſere Gegend hinweg, das im Zeitraum von einer halben Stunde Hagelkörner in ſolcher Maſſe abwarf, daß davon die ganze Landſchaft weiß großer Menge am Boden und auf den Dächern. * Schlierſtadt bei Adelsheim, 14. März. Der 85 Jahre alte Joſef Ebel ſen. von hier ſprang auf der Station Adels⸗ heim aus dem Zug, als ſich dieſer bereits in Bewegung ge⸗ ſetzt hatte. Der Unglückliche kam unter die Räder, wob ihm die Zehen des rechten Fußes abgefahren wurden. Der Fe mußte ihm im Krankenhaus Oſterburken abgenommen werden. * Furtwangen, 14. März. Das kürzlich niebergebrannte Krankenhaus ſoll alsbald wieder errichtet und durch ten deren 90 Platz haben werden. Der Anbau, der auf 130 000 Mark veranſchlagt iſt, wird hauptſächlich für Zimmer 2. Klaſſe und für Liegehallen beſtimmt ſein. * Konſtanz, 14. März. Am geſtrigen Sonntag konnte in körperlicher und geiſtiger Friſche Geh. Kommerzienrat Lud⸗ wig Stromeyer ſeinen 75. Geburtstag begehen. N0 heute verſieht er ſeinen Poſten als Senforchef der von i n nor 55 Jahren gegründeten Weltſirma mit einer erſtaunlichen Schaffens⸗ und Tatkraft. Aus der Pfalz Das verräteriſche Weinfaß 2: Germersheim, 13. März. Die beiden Täter Schlick ung Deubig aus Lingenfeld, die ſich wegen des Kartoffeldiebſtahls auf dem Felde des Krämers Reichling im hieſigen Amts⸗ gerichtsgefängnis in Unterſuchungshaft befinden, haben nun⸗ mehr ein umfaſſendes Geſtändnis abgelegt. Es handelt ſt um 18 Zentner Kartoffeln im Werte von 108 Mark, von denen ſie bereits einen Teil verkauft hatten. Bei einer Kellerunten. ſuchung in der Wohnung des Schlick fand man nun auch eil Weinfaß vor, das aus dem im Oktober v. J. zum Nachte der Reichsbahn auf dem hieſigen Güterbahnhof verübten bruchsdiebſtahl herrührt. Die Diebe erbrachen d einen plombierten Eiſenbahnwagen und konnten bisher nich auf die Spur geführt haben. Es wird angenommen, au⸗ Schlick mit dem damaligen Eiſenbahndiebſtahl in engſtem J4 ſammenhang ſteht und auch als Mitwiſſer oder Mittäter 50 in der Nacht vom 6. auf 7. März auf der hieſigen Station ver übten Eiſenbahnraubes in Frage kommt. Nachbargebiete Blutige Mordtat * Frankfurt a.., 14. März. In der Nacht zum tag überfiel der 46jährige verheiratete Kellner Johann 8 en den mit ihm im Hauſe Höhenſtraße 24 wohnhaften Saläbeinen Weißbinder Joſef Englert und tötete ihn durch 205 em Repolverſchuß in den Unterleib. Kuhn paßte den gegen 12 Uhr mit ſeiner Frau nach Hauſe zurückkehre ahl⸗ Englert im Treppenhauſe auf und empfing ihn mit Eng⸗ reichen Schüſſen aus dem Hinterhalt. Eine Kugel ktraf anab lert in den Unterleib. Er flüchtete in den dritten Stock 1 15 und brach auf der Treppe zuſammen. Der ihm zu Hilfe inen mende Bäcker Friedrich Ganſer erhielt von Kuhn tlen Schuß in die rechte Han d, der ihm drei Finger zerſchmaſſener Die nun zu Hilfe gerufene Polizei drang mit posgetas Schußwaffe in die Manſardenwohnung des Täter und nahm ihn feſt. Englert ſtarb auf dem Wege zumea don kenhaus infolge innerer Verblutung. Der Täter⸗ 5 auf⸗ ſeinen Hausgenoſſen ſehr gefürchtet und wegen ſeines dem brauſenden Weſens bekannt iſt, wurde geſtern vormitags Gerichtsgefängnis zugeführt. Ar Lampertheim, 1. März. Im Gemeindewald hinteßtad chemiſchen Fabrik Neuſchloß wurden geſtern zwei Anbrer an⸗ gefallen und beläſtigt. Dem einen Mädchen zerriß 5 die Kleider. Auf das Schreien der Mädchen ließ er vgedrohte ab und ergriff die Flucht. Ihn verfolgende Jungen be⸗ er mit einemRevolver. Leider gelang es der glei richtigten Kriminalpolizei nicht, des Flüchtlings h werden, da er auf ſeinem Fahrrad entkam. abhaft öu Regie⸗Virginier der Oeſterr. Tabak-Regie Nur echt mit rotem Halmende. ausgeſchmückten Turnhalle des Realgymnaſiums veranſtal⸗ bundes„Deutſche Kriegsgräberfürſorge“ im Beiſein der gedenkfeier. Prof. Dr. Wilckens hielt die Feſtrede, berg und die heimiſche Pianiſtin Frl. Rothſchild um⸗ rahmten die Feier mit Lieder⸗ bezw. Klavierdarbietungen. Die Gebäude waren auf Halbmaſt geflaggt. Mittags läuteten von allen Kirchen die Glocken.— In einer ſtark beſuchten * Neckargemünd, 13. März. Freitag nachmittag gegen bedeckt wurde. Noch am Samstag lagen die Eiskörner in einen Anbau erweitert werden, ſo daß künftig anſtatt 60 Bet⸗ ermittelt werden. Das verräteriſche Weinfaß dürfte nun 88 88 95 chen von einem Menſchen im Alter von etwa 25 575 dabet ch benach⸗ — „ e ſeeeeneeene „„„r eeee onkag, den 14. März 197 Nene Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Fußball örwärts Manuheim— Sportverein Schwetzingen:2(:2) * a Pokalſpiel auf dem Vorwärtsplatze brachte den karſtädtern einen verdienten Erfolg; wenn auch die Elf . in beſter Form war, ſo brachte ſte doch Energie wärts duf, um im Endſpurte den Sieg herauszuholen. Vor⸗ im S hatte ſeine Stärke in der Hintermannſchaft, während ime Schott ſehr erfolgreich war. Schwetzingens Ge⸗ derl eiſtung war gut, aber der Torhüter verſchuldete die Nie⸗ dald ge. Vorwärts ließ ſich überrumpeln und die Gäſte lagen giſch mit:0 im Vorteile. Erſt dann wurde Vorwärts ener⸗ konte aber bis zum Wechſel nur ein Tor aufholen. Nach 7 auſe waren die Neckarſtädter meiſt in der Offenſive, aber Andſcht konnten die Gäſte ihren Vorſprung halten, erſt im wär Furt ſchoſſen. Pohl und Schott noch 3 Tore für Vor⸗ 8, die die Niederlage in einen Sieg verwandelten. 4 —. Svielvereinigung 1907 Mannheim— 1..C. 05 Heidelberg:4 Heidelberger Fuſion hat ſich bewährt, einwandfrei 8 en die Gäſte die Neuoſtheimer mit hohen Torunterſchie⸗ ſofo ſchlagen. Durch gute Flügelangriffe wurde Heidelberg 7 gefährlich und kam ſchon in der 8. Minute durch den ſpi rechten Wolf zum 1. Treffer. 1907 zeigte ein gutes Feld⸗ 559 aber der Innenſturm verſagte vor dem gegneriſchen Furch Produktiver war Heidelberg, das bis zur Halbzeit 55 Halbrechts, Rechtsaußen und Halblinks durch 3 weitere Sieg ſicherſtellen konnte. Nach der Pauſe waren die lage ſtheimer drückend überlegen, ſie konnten aber die Nieder⸗ For nicht mehr abwenden. Der Gäſtetorhüter war in großer mm und ließ die Einheimiſchen zu keinem regulären Tor Plasten. Erſt ein Handelfmeter brachte durch Mundinger der ſpieb mannſchaft den einzigen Treffer, ſomit endete das Pokal⸗ mit:1 zu Gunſten Heidelbergs. 9 * Germania Friedrichsfeld— Sportverein Arheilgen:2(:1) Plagt derraſchenderweiſe vermochte Friedrichsfeld auf eigenem ſic e den Odenwaldkreismeiſter nicht zu ſchlagen und mußte allerdit Teilung der Punkte begnügen. Die Germanen hatten außerdegs das Pech, mit 2 Exſatzleuten antreten zu müſſen; 1 em war der Sturmführe Seelbach durch eine Ver⸗ ſpielſta behindert. Die Gäſte erwieſen ſich wieder als recht ktark und boten eine gute Geſamtleiſtung. teile riedrichsfeld war in der erſten Halbzeit leicht im Vor⸗ die ſolide Abwehr des Odenwaldkreismeiſters ließ aber ermanenſturm nicht zu Erfolgen kommen, dagegen ge⸗ das kurz vor dem Pauſenpfiff dem Halblinken Arheilgens die Gährungstor vorzulegen. Nach Wiederbeginn vermochten wurd äſte ſogar die Partie auf:0 zu ſtellen. Das Tempo Balde nun ſchärfer und die Energie der Germanen größer wenz hatte Graf ein Tor für Friedrichsfeld aufgeholt und 7 nun g ſpäter fiel im Gedränge der Ausgleich:2. In dem beimſſcherennenden Endkampfe um den Sieg hatten die Ein⸗ nütgte en eine Reihe ſchöner Erfolgsmöglichkeiten, der Sturm wit 5 ieſe aber nicht aus, ſodaß ſich der Neckarkreismeiſter er m Verluſt eines wichtigen Punktes abfinden mußte. ſeör kortet rchler, Herr Boeres(Lahr), leitete das Sbiel „lang 8 * Fußballverein Speyer— Boruſſia⸗Neunkirchen:2(:). m bdder Vertreter aus Rheinheſſen⸗Saar konnte ſein Gaſtſpiel lem Spfälziſchen Kreishauptſtadt zum Erfolge geſtalten. Tros⸗ Jis fvener zum erſten Male wieder mit dem ſchußgewaltigen Ferkte antrat, dem man übrigens die lange Ruhepauſe an⸗ nükte, lieferten die Vorderpfälzer ein ſehr ſchlechtes Spiel dem Biertgen verdient. Die Boruſſen waren beſonders vor aber meiſt die angreifende Partei Ihr Sturm zeigte entſch ie Schwächen der meiſten Angriffsreihen und war im der Jaßzenden Momente ziemlich harmlos. Erſt gegen Schluß kor Jalbzeit ſchoß der Halbrechte Neunkirchens das Führungs⸗ ö Bald nach der Pauſe verwandelten die Gäſte einen Eck⸗ die Eum zweiten Treffer. Erſt nach dieſem Mißerfolge flackerte 1 Offrae der Speyerer auf und konnten ſich in der Folge in Euſmeidenſire behaupten. Sie kamen aber nur durch einen ende er zu ihrem einzigen Gegentreffer. Die ſich gut ſchla⸗ Stu in Dintermannſchaft der„Boruſſen“ ließ den Speyerer alten. nicht mehr zum Schuſſe kommen und konnte ſo den Siteg arti Der Schtedsrichter Herr Hickel(Neuhofen) leitete die im allgemeinen einwandfrei. * .0. 1903 Ludwigshafen— Sportverein Wiesbaden 900. hatte a das Pokalſpiel in Darmſtadt verlegt werden mußte, vexei; ſich 1903 Ludwigshafen die ſpielſtarke Elf des Sport⸗ Wiesbaden zum Geſellſchaftsſpiele verpflichtet. Das Vertr brachte aber keinen Sieger. Der Rheinheſſen⸗Saar⸗ bpermoter kämpfte in der erſten Halbzeit mit großem Elan, ſchlag chte aber die Hinkermannſchaft der Einheimiſchen nicht zu In den da beſonders deren Torhüter in großer Form war. beſſer zweiten Halbzeit fand ſich der Ludwigshafener Sturm aber zuſammen und bedrängte die Rheinheſſen ziemlich ſtark, wiede iesbaden war der alte Kämpe Rau in der Verteidigung keineer ein ſtarkes Bollwerk, ſodaß die 3⸗Stürmer ebenfalls zu Verteld Erkolge kamen. Bei beiden Mannſchaften waren die übrig ließen ſehr gut, während die Angriffsreihen zu wünſchen en. 105 Die Pokalſpiele im Borderpfalzkreis ewarte Pokalſpiele im Vorderpfalzkreiſe brachten ziemlich die eten Ergebniſſe. Im Spiele: erlitt Biktoria Neuhoſen— Fv. Frankentahl 328. ſein ſlrankenthal, das doch eigentlich in dieſen Spielen Favorit auf 9 55 einen überraſchenden Punktverluſt. Aber wie immer ſogar genem Platze ſchlug ſich Neuhofen glänzend und konnte aufhyf wei Tore porlegen, die aber die Gäſte bis zur Wlen konnten. Nach der Pauſe konnte Frankenthal zu⸗ Sportliche Nundſchau nächſt ein drittes Tor erzielen, aber die eifrigen Platzherren kamen durch eine Ecke erneut zum Ausgleiche. Der Endkampf wurde von beiden Seiten recht energiſch durchgeführt, aber es gelang keiner Mannſchaft, den zum Siege notwendigen Treffe⸗ zu ſchießen. 1914 Orpau— Arminia Rheingönheim 311. Der Sieg der Oppauer war verdient, ſie waren beſonders vor dem Wechſel im Felde überlegen und kamen auch in der 15. Minute durch Kopfball des Halblinken zum Führungstore. Nach der Pauſe war das Spiel ausgeglichen. Oppau konnte aber zunächſt das Reſultat auf:0 erhöhen und der Mittel⸗ ſtürmer ſchoß ſogar noch ein drittes Tor. Erſt als der Sieg ge⸗ ſichert war, ließ ſich Oppau ein Gegentor gefallen, das der Halblinke der Arminen durch Strafſtoß verwandelte. Spielvereinigung Mundenheim— VB. f. R. Frienſenheim:1“ Der Kampf zeigte keine beſonderen Leiſtungen. Munden⸗ heims Hintermannſchaft war zwar in beſter Verfaſſung, wäh⸗ rend der Sturm ſich nicht zuſammen ſand. Wenn trotzdem Mundenheim ſicher gewann, ſo hat Frieſenheim dieſe Nieder⸗ lage ſelbſt verſchuldet, da die geſamte Mannſchaft der Gäſte weit unter ſonſtiger Form blieb. Mundenheim vermochte in der erſten Halbzeit ein Tor vorzulegen und erhöhte nach dem Wechſel das Ergebnis auf:0. Dann kam Frieſenheim zu ſeinem Ehrentreffer durch den Mittelſtürmer. Im Endkampfe aber Mundenheim durch ein drittes Tor den Sieg ſicher⸗ ellen. V. f. R. Oggersheim— Union Ludwigshafen:2. Oggersheim war die beſſere Elf und vermochte nach wechſel⸗ vollem Kampfe den mit zahlreichem Erſatz angetretenen Lud⸗ wigshafenern die Punkte zu entreißen. S. Rugby in Heidelberg Ballſpielklub— Sportklub 1880:8 Der Heidelberger Ballſpielklub hatte den Sportklub 1880 zu einem Freundſchaftsſpiel verpflichtet, das ihm einen ſchönen Achtungserfolg einbrachte, denn ein Unentſchieden gegen einen ſolchen Gegner, der allerdings ohne Leipprand, Berg lund Maricopolus antrat, iſt aller Ehren wert. Auch H. B. C. hatte einigen Erſatz hereinnehmen müſſen, der aber im großen und ganzen befriedigen konnte. Die Gäſte treten an. Das Spiel beginnt etwas aufgeregt. Es folgen einige Freiſtöße wegen abſeits. Bei einem ſchön begonnenen Paß läßt Boctenheimer fallen. Auch der Gegner iſt nicht erfolgreich, trotzdem er durch ſeinen eifrigen Sturm dauernd das feindliche Mal bedrängt. Frankfurt ſpielt reichlich nervös und kann ſich in der erſten Halbzeit und nach der Pauſe nicht durchſetzen. Ein Sprung⸗ tritt Bockenheimers geht daneben. Dann ein Angriff H. B.., der zum Erfolg führt. Fiſcher erhält vom Gedränge weg den Ball ſchön zugeſpielt und kann im ſchneidigen Lauf die Mal⸗ linie paſſteren. Der Erhöhungstritt mißlingt. Mit dieſem Ergebnis:0 geht es in die Pauſe. Auch nach der Halbzeit iſt H. B. C. weiter im Vorteil, kann aber nichts zählbares errei⸗ chen. Frankfurt ſucht das Reſultat günſtiger zu geſtalten, was ihm auch in den letzten Minuten durch einen Stürmer⸗ verſuch, der nicht erhöht wird, gelingt. 1. Auswahlſpiel zum Rugby⸗Länderkampf Frankreich Deutſchland Zu dieſem grandioſen Kampf wurde das College⸗Feld ge⸗ wählt und alle Rugbyenthuſtaſten hatten ſich trotz der un⸗ freundlichen Witterung recht zahlreich eingefunden. Das Spiel, das in zwei Etappen zu je 40 Minuten ausgetragen wurde, war an ſich ſehr abwechſlungsreich, es war immer offen und zeichnete ſich durch das Fehlen von Vergehen aus; drei bis vier Straftritte wurden gegeben wegen abſeits. Man hatte die Parteien, die ſich aus Spielern von Vereinen aus Hannover, Leipzig, Frankfurt, Heidelberg zuſammenſetzten, in zwei Lager—„Wahrſcheinliche und Mögliche“— eingeteilt. Den erſten Kampf konnten ſogar die„Möglichen“ mit einem erhöhten Verſuch mit:0 Punkten für ſich entſcheiden. wäh⸗ rend das zweite Spiel von den„Wahrſcheinlichen“ mit 11:0 Punkten gewonnen wurde, obwohl die„Möglichen“, allerdings 1251 mit 14 Mann ſpielend, beileibe kein ſchlechtes Spiel lie⸗ erten. Die„Wahrſcheinlichen“,„weiße Kleidung“, ſollte die ſtärkſte Garnitur darſtellen und hatte folgende Vertretung: Leipprand Sp. Cl. 1880, Leipert Rudercl., Senning Schwalbe, Botzong R. Cl., Unbehonen Odin Hannover, Dr. Zahn Rudergeſ., Pfersdorf R. Cl., H. Leipert R. Cl., Amann Rudergeſ., Lücke Odin, Offenhauer A. Sp. Cl. Leipzig, Meyer Viktoria Hanno⸗ ver, Berg 1 1880, Müller Schwalbe, Bender R. Cl. Die„Mög⸗ lichen“,„Grün⸗weiß“, waren wie folgt zuſammengeſetzt: We⸗ ſtermann Odin, Dr. Belz Rudergeſ., Heins Linden 08, Löſch⸗ Lenz Neuenheim, Bockenheimer 1880, Frey Hannover 78, Krumfuß⸗Tappe Viktoria, Leins⸗Rapp⸗Wunderle R. El., Ihrig H. B.., Schultheiß Blau⸗weiß, Panten 08. Nach dem Verlauf der erſten Halbzeit zu urteilen, hätte wohl kaum jemand an eine Niederlage von Weiß geglaubt. Sie hatten in dieſer Zeit unbedingt mehr vom Spiel, zeigten auch die ein⸗ heitlichere Linie, waren körperlich und kechniſch etwas über⸗ legen, verſtanden es aber nicht, die aufmerkſame Verteidigung zu durchbrechen. Grün⸗weiß war in den letzten 5 Minuten, mit dem Wind im Rücken, ſtark überlegen und konnte auch durch einen von Lenz⸗Neuenheim eingeleiteten Sturmangriff, bei dem vom Handſpiel reichlich Gebrauch gemacht wurde, durch einen Verſuch Leins in Führung gehen Senning er⸗ höhte zum Treffer:0. Nach der Pauſe hatte Weiß den Wind zum Bundesgenoſſen. Die Dreiviertelreihe wurde von den Halbs gut mit Bällen gefüttert, aber durch zu ſchiefes Laufen konnte nichts erzielt werden. Auch mit Dribblings der Stür⸗ mer wurde verſucht Boden zu gewinnen, aber die gegneriſche Verteidigung— Frey, Senning, Krumfuß— gewann durch be⸗ freiende Tritte immer wieder Boden. Das zweite Spiel ſtand weiſe vermiſſen ließen. Zum Unglück wurde dann noch für den verletzten Leipert— Krumfuß zu Weiß eingeſtellt, ſodaß Grün⸗weiß mit nur 14 Mann ſpielend, dennoch gefährliche Situationen in des Gegners Malfeld ſchaffen konnte. Weiß konnte hintereinander durch Meyer zwei Stürmerverſuche er⸗ ringen und nach der Pauſe gegen Schluß ein Verſuch, wohl der ſchönſte des Tages, durch Botzong, der in guter Lage auch erhöht werden konnte. Der ſtarke Wind beeinträchtigte das Spiel und die Spieler ſehr. Es war unmöglich, ein genaues Zuſpiel durchzuführen, der Ball wurde von dem Sturm aus der Bahn geworfen, an eine Berechnung war nicht zu denken. Die Wahrſcheinlichen haben das zweite Spiel mit 11:0 Punk⸗ ten gewonnen. Ein zweites Auswahlſpiel, das demnächſt in Hannover vor ſich geht, wird die endgültige Zuſammenſetzung der Ländermannſthaft bringen. Es iſt ſehr ſchwer, heute ſchon die Beſten der Beſten feſtzuſtellen, denn bei den Möglichen Grün⸗weiß ſind Kräfte wie Senning, Krumfuß, Frey vorhan⸗ den, die entſchieden beſſer waren wie einige Spieler der Wei⸗ ßen. Von Weiß konnten im Sturm Berg, Meyer, Offenhauer, Lücke reſtlos gefallen, während bei Grün⸗weiß Ihrig, Panten, Rapp, Tappe die treibenden Kräfte waren. internationale Rughyſpiel in dieſer⸗Saiſon ſtatt. Es ſtehen ſich der Delfter Rughy⸗Club, holländiſche Studenten und Het⸗ delberger Ruderelub auf dem College⸗Feld gegenüber. We. Voxren Natiouale Kämpfe des Borklub Phönix in Ludwigshafen Im Klubhaus des Ludwigshafener Boxklubs Phönix(Ab⸗ teilung des Ludwigshaſener Fußball⸗Cluhs Phönix), der ſeit kurzem unter dieſem Namen dem Deutſchen Reichs verband für Amateur⸗Boxen, e.., Berlin angehört, fanden am Sonn⸗ tag abend bei ſehr gut beſuchtem Hauſe nationale Boxkämpfe ſtatt. In erſter Linie waren Mitglieder des Boxklubs Speyer a. Rh. verpflichtet, die ſich mit großem Eifer um die Sieges⸗ palmen des Abends bewarben. Auch Kämpfer der FG 03 Lud⸗ wigshafen und des Phönix Mannheim trugen durch guten und harten Sport zur Bereicherung des recht anſehnlichen Programms bei. Das zahlreiche Publikum folgte den oft ſehr ſpannenden Kämpfen mit manchmal nur zu lebhaftem Inte⸗ reſſe, ſodaß der mit Umſicht und Sachkenntnis waltende Ring⸗ mehr als einmal genötigt war, zur Ruhe zu mahnen. Die Punktrichter hatten im allgemeinen bei der ſtets klaren Sach⸗ lage nur wenig anſtrengende Arbeit. Im übrigen bewies die⸗ ſer Abend klar und deutlich, daß die Speyerer Mannſchaft, ſo ſehr ſie auch alle Kampfkraft in die Wagſchale legte und ſo gut für ſie die Trainingsleitung des Ludwigshafener Mata⸗ dors Kräuchi 2 ſein mag, den Ludwigshafener Kämpfen bei weitem nicht gewachſen iſt. 8 Den erſten Kampf zeigten Bayerbach⸗Phön. Ludw.(102) und Köhler⸗Speyer(101). Köhler wurde wegen unſauberen Käm⸗ pfens mehrmals verwarnt und verlor nach Ablauf der Lrei Runden klar nach Punkten. Meyer⸗Speyer erlag im Federgewicht bereits in der erſten Runde gegen Meſſer⸗Ludwigshafen(Federgewicht) durch Aus⸗ ſchlag. Seine Ausſichten waren von kurzer Dauer. Haarmann!(Ludw.) war ſeinem Gegner Müller⸗Speyer im Leichtgewicht beti weitem überlegen. Er ſandte ihm im Laufe der Diſtanz verſchiedentlich zu Boden, doch ließ der Gaſt nicht los und erreichte das Ende der dritten Runde. Gegen den einwandfreien Punktſieg des Ludwigshafeners gab es aller⸗ ding keinen Widerſpruch. Haarmann II(Ludw. war ſeinem Partner Heil(Speyer) in jeder Kampfphaſe gewachſen. Er behandelte ihn nach Wunſch und ſchlug ihn hoch nach Punkten. Zwei Jugendliche, die ſich in der Einlage vorſtellten (Huber⸗Phönir Mannheim und Hage⸗Sveyer), und ſich ihrer Sache mit großem Ernſt und vollem Eifer widmeten, dabet den lebhafteſten Beifall des Publikums erntend, trennten ſich ohne Wertung. 828 Auch im Mittelgewicht hatte der Gäſtevertreter— Diet⸗ rich, Speyer— nichts zu beſtellen. Albr.(Ludw.) bewies hier e ſeine Ueberlegenheit und ſiegte einwandfrei nach Zunkten. 33 8 ſowie Kirſch⸗Ludw. u. Meyer⸗Phönix⸗Mannheim, zeigten recht unterſchiedlichen Sport. Während die beiden Erſteren ein⸗ wandfrei kämpften und G. nach Punkten gewann, überſchritten die Letzteren mehrmals die Grenzen des Erlaubten, ſodaß das Treffen nicht gewertet wurde, da ſich beide ſehr unſport⸗ lich benahmen. 5 Nicolay⸗O3(Ludw. Federgewicht) errang über Steinkönig⸗ Weiler⸗Phönir Mannheim gab bereits in der zweiten Runde gegenüber dem gut in FJorm antretenden Thies 03⸗Ludw. (Schwergewicht) auf. Schach Internationales Großmeiſterturnier in Newyork Erledigung der Hängepartien meiſter Capablanca wie erwartet wieder klar in Front. Capa⸗ blanca ſelbſt konnte zwar gegen Marſhall nur ein Remis er⸗ zielen, aber auch Niemzowitſch begnügte ſich gegen Marſhall mit einem Remis und außerdem verlor er die Partie gegen Aljechin, der bei Abbruch ſchon glatt auf Gewinn geſtanden Niemzowitſch 7½, 3. Aljechin 7, 4. Prof. Vidmar 5˙5, 5. Mar⸗ ſhall 5, 6. Spielmann 4½ Punkte. Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerel Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim. E 6, 2 Direktion: Ferdinand Heyme. 5 Chefredakteur: Kurt Fiſcher— Verantworkl. Redakteure: Für Politik: Hans Alfred Meißner Feuilleton: Dr. S. Kayſer— Kommunal⸗Politit und Lokales: Richard e e— Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller— Handelsteil: Kurt anfänglich im Zeichen der Grün⸗weißen, die des öfteren mit Läuferangriffen aufwarteten, aber hierin die flüſſige Spiel⸗ Gericht und alles Uebriae: Franz Kircher— Anzeigen: Ir W. E. Stötzner. * 9 1 ee 5 —21 1 4 7 2 Mir hringen J verleilen. suNIcrr G Preis der Originaldoſe 30 Eſg. * hnen eine Musferdose 22 1 5 VIMqratis ins Haus. VUm ſamllichen Hausfrauen von Mannkeim Gelegenheit zu geben, unſer vielſeitiges Puiz-· und Scheuermittel VlA ſelhſt auszuprobieren und ſich von ſeinen herportagenden kigenſchaflen zu ũberzeugen, ſaſſen wir durci unſere Leute von Haus zu Haus VIN. Gralismuſter Wir bitten Sie um freundlicie Enigegennahme und um ſorgfältige Erprobung des Muſfers umter Beaclifung der gleichzeilig zur Verteilung gelangenden Braſchũre. tene .-G. . Seite. Nr. 12 Am kommenden Samstag nachmittag findet das zweite richter Werle, der dem Bezirk Baden⸗Württemberg vorſteht, Zwei Welterpaare, Geiſer⸗Ludwigsh. und Kirſch⸗os Ludw. Phönix Mannheim einen ſehr einwandfreien Punktſteg und Die noch zu erledigenden Hängepartien brachten den Welt⸗ hatte. Der Stand iſt jetzt folgender: 1. Capablanca 9˙3, 2. hmer— ——ůů—„— ſätzen feſtzuhalten, durch Zuſammenarbeit mit inlän⸗ durch den Ankauf zweier Frachtdampfer der früheren Roland⸗ Weiſe entſprechen zu können. Daneben mußte auch auf Be⸗ gramm umfaßt folgende Neubauten: Paſſagierdampfer Eu⸗ dampfer mit je 1700 Br.⸗Reg.⸗T. 186 000 Br.⸗Reg.⸗T., insgeſamt alſo 803 145 Br.⸗Reg.⸗T. in der Vorjahrsbilanz dit 53 625 000 J figurierte, erſcheint nunmehr mit 128 906 200. Die Fuſionsrücklagen der im Vor⸗ 2729 259/ Reingewinn eine Dividende von 6 v. H. auf die StA. in Vorſchlag gebracht werden. Aus dem jetzt vorliegen⸗ deutſche Zuckerinduſtrie nicht günſtig. Die Preiſe am Weltmarkt waren das ganze Jahr hindurch infolge all⸗ uim Durchſchnitt des Monats Sept. 1925 gem. Melis zur für 100 Kilo ausſchl. Sack und Zuckerſteuer gehandelt wurde, Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeitung 6. Seite. Nr. 122 Nene Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Montag, den 14. März 1927 irtſehhakts · un 8 andelszeitung Noroͤdeutſcher Lloyd Ein guter Abſchluß Das rechnungsmäßige Geſamtergebnis zeigt nach der Gewinn⸗ und Verluſtrechnung gegenüber dem Vorjahr eine Zunahme von 22,33 auf 30,84 Mill. J/. Hiervon erfor⸗ derten allgemeine Verwaltungskoſteu, Steuern und ſoziale Laſten 8,79(i. V. 6,33) Mill., Zinſen und Bankproviſionen be⸗ merkenswerter Weiſe nur 2,52, ſodaß unter Berückſichtigung des Gewinnvortrags von 0,47, ſowie der mit 12,587(12,04) Mill. J angeſetzten Abſchreibungen ſchließlich ein Ueber⸗ ſchuß von 7406 871/ gegen nur 474334 im Vorfahre berbleibt, aus dem nach Abgeltung der bekanntlich 6 Prozent Dividende 2,50 Mill. der Erneuerungsrücklage überwieſen und 701 420„ auf neue Rechnung vorgetragen werden ſollen. Der Nordd. Lloyd beabſichtigt, an den bewährten Grund⸗ diſchen und ausländiſchen Reedereien die Be⸗ ktriebsergebniſſe zu verbeſſern, wenn auch die zu dieſem Zweck mit der Hamburg⸗Amerilu⸗Linie eingeleiteten Verhandlungen der beiden Teile erwünſchte Ergebniſſe bisher noch nicht ge⸗ zeitigt haben. Die Seedampferflotte des Nordd. Lloyd iſt durch die neu in Dienſt geſtellten Frachtdampfer Franken, Schwaben und Ingo um 19 580 Brutto⸗Regiſter⸗Tonnen, ſowie Dinie um 9799 Brutto⸗Regiſter⸗Tonnen vergrößert worden. Verkauft wurden 5151 Br.⸗Reg.⸗To. Um die Stellung des Nordd. Lloyd imNewyorker Die nſt wieder dem früheren »Stand anzupaſſen, hat ſich die Verwaltung entſchloſſen, zwei Paſſagierdampfer in Auftrag zu geben, die den geſteigerten Anforderungen im internationalen Paſſagierverkehr in jeder reitſtellung erſtklaſſiger Schnelldampfer Bedacht genommen werden. Das nach dieſen Grundſätzen aufgeſtellte Baupro⸗ ropa mit etwa 46 000 Br.⸗Reg.⸗T., Paſſagierdampfer Bremen mit etwa 46 000 Br.⸗Reg.., Seebäderdampfer Roland mit etwa 2000, 7 Frachtdampfer mit je ca. 8000, 3 Frachtmotor⸗ ſchiffe mit je 8000, 2 Frachtdampfer mit je 3450, 3 Fracht⸗ Der Geſamtbeſtand des Nordd. Lloyd ein⸗ ſchließlich der Flotte der hanſeatiſchen Dampfſchiffahrtsgeſell⸗ ſchaft.G. Lübeck beträgt demnach: im Betrieb befindliche Fahrzeuge mit 617 145 Br.⸗Reg.⸗T., im Bau befindliche etwa Die Bilanz, deren Ziffern bereits mitgeteilt wurde, zeigt in ihrem Geſamtbild recht erhebliche Veränderungen, die in der Hauptſache auf die inzwiſchen durchgeführten Kapitals⸗ erhöhungen zurückzuführen ſind, im übrigen aber den Ein⸗ druck hervorruft, daß der Verwaltung ein beträchtliches Li⸗ guidum des Geſamtſtatuts gelungen iſt. Das AK., das noch jahre mit dem Norddeutſchen Lloyd vereinigten Geſellſchaften ſind nach Ablauf des Sperrjahres den Rücklagen zugeſchrieben worden. Süddeutſche Zucker⸗ A. Der Geſchäftsbericht/ Ein ungünſtiges Jahr für die Zucker⸗ induſtrie/ Freundlichere Ausſichten Die Abſchlußziffern der erſten Gemeinſchaftsbilanz haben wir bereits gelegentlich der Proſpektveröffentlichung in Nr. 98 mitgeteilt. Der 1. o. GB. am 18. April ſoll bekanntlich aus den Bericht des Vorſtandes ſeien folgende Ausführungen wiedergegeben: „Das abgelaufene Betriebsjahr 1925⸗26 war für die gemeiner Ueberyroduktion unter normal. Auch in Deutſchland hatte das Ueberangebot in den Kampagne⸗ monaten einen erheblichen Preisdruck zur Folge. Während prompten Lieferung an der Magdeburger Börſe mit rd. 42%¼ ſetzte im Okt. ein erheblicher Preisrückgang ein, der im Jan. 1926 mit einer Durchſchnittnotierung von roͤ. 30/ ſeinen Tief⸗ endlich im Febr. der in den Herbſtmonaten geſcheiterte Zu⸗ ſammenſchluß der deutſchen Zuckerinduſtrie zu einer Aus⸗ fuhrvereinigung zuſtande, die neben der Sicherſtellung des Inlandsbedarfes die Ausfuhr des Zuckerüberſchuſſes im Verhältnis der Erzeugung jeder rübenverarbeitenden Fabrik bezweckt. Was unſere eigenen Betriebe angeht, ſo hat die Landwirtſchaft nur inſoweit befriedigt, als Getreide und Hackfrüchte mengenmäßig eine gute Mittelernte brachten. Da auch die Marktpreiſe nicht genügten, um die geſtiegenen Er⸗ zeugungskoſten zu decken, geſtaltete ſich die Verwertung der Früchte im allgemeinen verluſtbringend. Nur wenige Be⸗ triebe konnten mit beſcheidenem Gewinn abſchließen. Die Ar⸗ beit in unſeren Rohzuckerfabriken verlief ohne Stö⸗ rung, es ſtanden jedoch leider nicht allen Betrieben Rüben in den Mengen zur Verfügung, die Vorbedingung einer wirt⸗ ſchaftlichen Arbeit ſind. Die Mehrzahl unſerer Rohzucker⸗ fabriken ſchloß mit Verluſt ab. Die Raffineriearbeit drohte zunächſt gleichfalls ein Verluſtgeſchäft zu werden; erſt die Preisbeſſerung in den Sommermonaten hat auch unſeren Raffinerien geholfen und ſämtlichen Betrieben einen beſchei⸗ denen Gewinn gebracht. 7. Der Ausblick auf das neue GJ. iſt freund⸗ licher. Der Zuckerrübenanbau hat in Süddeutſchland dank des für 1925⸗26 gezahlten Preiſes eine weſentliche Zunahme ſerfahren. Außerdem iſt die Preisentwicklung der letzten Monate dem Artikel Zucker günſtig geweſen und der ſeitherige Ueberſchuß der Weltzuckererzeugung dürfte durch die in den hauptſächlichſten Erzeugungsländern zu verzeich⸗ nenden Mindererträge ausgeglichen werden. Es iſt zu hof⸗ fen, daß dadurch dem ſeit Jahren notleidenden Rübenbau ein annehmbarer Rübenpreis geboten werden kann. Zur wenn möglich dauernden Sicherung dieſes nicht nur für die Land⸗ wirtſchaft, ſondern für die geſamte deutſche Volkswirtſchaſt außerordentlich wichtigen Zieles ſtreben Landwirtſchaft und Induſtrie eine angemeſſene Erhöhung des Ein⸗ fuhrzolles an. Nur durch dieſen Schutz wird es möglich ſein, zu der dringend nötigen Ausdehnung des Zuckerrüben⸗ anbaues und damit zur Verbilligung der Produktion und Aufnahme des Wettbewerbs auf dem Weltmarkt zu gelangen.“ E (Zuckerfabrik Rheingan.G. in Worms a. Rhein. Die bekanntlich einzige außerhalb der Verſchmelzung gebliebene ſüddeutſche Zuckerfabrik berichtet ähnlich wie die Süddeutſche Zucker AG. Nach Abſchreibungen von 148 930(248 053)/ wird ein Ueberſchuß von 67 026(57 930)/ ausgewieſen, der wie be⸗ bereits gemeldet, wieder ohne vorgetragen wer⸗ den ſoll. Aus der Bilanz auf 31. Aug. 1926: Vorräte 229 209 304 453), Schuldner und Bankguthaben 1154 393(1 134 237), Wertpapiere 395 983(388 528); AK. und Rücklage unv. 3 131 520 bzw. 313 152 und Verbindlichkeiten 679 695(430 622) J. 15 v. H. Dividende und Kapitalverdoppelung der Schleſinger⸗ Trier u. Co. K. a. A. Der HV. am 4. April wird vorgeſchlagen, für das GJ. 1926 eine Dividende von 15(10) v. H. an die Kommandi⸗ tiſten bei reichlichen Rückſtellungen zu verteilen. Der HV. ſoll ferner vorgeſchlagen werden, das Kommanditkapital durch Erhüöhung von 2% auf 5 Mill. zu verdoppeln. Die Geſamteinnahmen ſtiegen auf(in Mill. /) 2,09(0,98), Unkoſten und Steuern erforderten dagegen 0,445(0,175), ſo daß ein Reingewinn von 1,65 verbleibt, Rücklagen erhalten 0,35 und außerdem wird eine Steuerrücklage von 0,15 geſchaffen. Aus der Bilanz: Kaſſe und Giroguthaben 0,996(0,31), Wechfel 0,275(0,11), Effekten 0,64(0,62), Konſortial 0,985(0,02), Debotoren 4,26(2,78), Reports und Lombards 3,37(0) und Kredi⸗ toren 6,32((1,35). 16 Ilſe Bergbau.⸗G. Trotz des ſehr guten Geſchäfts⸗ ganges im Jahre 1926 wird die Geſellſchaft wieder nur 8 v. H. Dividende verteilen, da größere interne Reſerven zurückge⸗ legt werden mußten. * Kapitalserhöhung der Kaliwerk Krügershall A. G. auf 30 Mill.„. Wie der DHDD. erfährt, wurde in der AR.⸗ Sitzung der Kaliwerk Krügershall AG. beſchloſſen, des auf 11. April einzuberufenden ab. HV. die Erhöhung des.K. von 14,4 auf 30 Mill. vorzuſchlagen. Der Erlös aus der Kapitalserhöhung ſoll hauptſächlich dazu verwendet wer⸗ den, um einen Teil der vom Burbach⸗Konzern erworbenen Wintershall⸗Kuxe zu übernehmen. Dabei ſoll den 0 von Krügershall Bezugsrecht von:1 eingeräumt werden. ):( Wehrle⸗Werk AG. in Emmendingen(Baden). Bei einem von 561842 auf 486 012/ verminderten Rohgewinn hat das Unternehmen(Maſchinenfabrik) nach Abzug von 276 376 (286 232)/ allgem. Unkoſten, 108 579(128 536)/ Steuern und ſtand erreichte. Unter dem Zwang dieſer Entwicklung kam 41 398(49 233) ¼ Abſchreibungen einen Reingewinn von 59 659 — 97 840) erzielt, aus dem ein Gewinnanteil von 6(2) v. 85 ausgeſchüttet, 26 000 zurückgelegt und 45 099/ vorgetrage werden. he * 8 240 H..B. bei der Hakleba A. vorm. Herm. Klee u. Söhne in Baden⸗Baden. Die Geſellſchaft(Herſtellung ei Holz⸗, Metall⸗ und Marmorwaren) beruft eine ab. HV. hr der Mitteilung gemäߧ 240 H..B. vom Verluſt von me als der Hälfte des AK. gemacht werden muß.(Neuere Bilanz⸗ zahlen liegen ſeit der..⸗Eröffnungs⸗Bilanz nicht 59 Kapitalerhöhung der Chemiſchen Werke Carl Buchner u. So 1 AG. in München. Die Verwaltung beantragt Erhöhung des Eru⸗ kapitals um bis 600 000 auf 930 000 4. Das Kapital wurde bekann lich im letzten Herbſt von 660 000 auf 330 000/ zuſammengelegt. des Preußiſche Hypotheken Aktienbank Berlin. Die§V. Ber⸗ Magdeburger Viehmarkt⸗Bank in Magdeburg. Die 155 waltung beantragt die Ausſchütung von wieder 10 v. H. Dividen aus 70 504/(i. V. 94 903) Reingewinn. Börſenberichte vom 14. März 1927 Mannheim anziehend der Bei ruhigem Geſchäft konnte die Aufwärtsbewegung An Samstag⸗Nachbörſe heute weitere Fortſchritte machen. am meiſten konnten J. G. Farben⸗Aktien gewinnen, die her Schluß ca. 307 v. H. geſucht waren. Der Kaſſamarkt lag,“ 2 vernachläſſigt. Von Verſicherungs⸗Aktien büßten Mannh. Been eine Kleinigkeit ein. Pfälz. Hypothekenb.⸗Aktien notier 5 265 v. H. Geld. Im Rh. Handelsb.⸗Aktien beſtand im Ir verkehr Nachfrage ca. 112 v. H. Frankfurt: befeſtigt. ück⸗ Die neue Woche eröffnete die Börſe zunächſt weiter zur ber haltend bei kaum veränderten Kurſen. Im Verlaufe wurden Deckungen für zu Medio getätigte Blankbabgaben 5 en genommen, ſodaß ſich auf allen Gebieten Kursbeſſerunas durchſetzen konnten. Die Umſatztätigkeit wurde zwar e Die größer, hielt ſich aber immer noch in engen Grenzen. ren⸗ Kursbeſſerungen erreichten auf allen Märkten für die füb 2 den Papiere 2 bis vereinzelt 3 v. H. Renten weiter ſtill. ſeder löfungsſchuld nachgebend. Später wurde das Geſchäft w! ter⸗ ſehr klein. Nur in J. G. Farbenaktien wurden mit brechungen weitere Deckungen vorgenommen. Auch Mon ge⸗ werte blieben feſt. Geld war ziemlich angeboten und malihin⸗ winnt allmählich die Ueberzeugung, daß die Befürchtungen per⸗ ſichtlich der Entwicklung des Geldmarktes zum mindeſten u trieben waren. Tägliches Geld 3,5 v. H. Berlin freundlicher. ſein. Am Geldmarkte ſcheint eine Entſpannung eingetreten zugſaui⸗ Tagesgeld war zum Teil unanbringlich, und für die Medio⸗ n ſich dationen ſcheint genügend vorgeſorgt zu ſein. Die Sätze ſtellt Jroß⸗ allerdings noch auf 74—8½ v. H. und vereinzelt ſollen—3 1— hin⸗ banken bei ihrer Kundſchaft auf Verringerung der Engagemen un gewirkt haben. Die Spekulation verhielt ſich aber abwarten wenig auch von auswärts lagen nur geringe Aufträge vor. befriedigende Bericht des Kohlenſyndikates vom Samstag blicken, Vorſicht, und darin wollte man hauptſächlich die Urſache er für das bei Beginn des Geſchäftes in Erſcheinung getretene wiegen des Angebotes, namentlich in einigen wichtigen papieren. Doch beſtand Widerſtandsfähigkeit genug, um 9 Kursrückgänge zu verhüten. Entſchieden feſte Haltung bekun Beſſe⸗ Bankaktienmarkt, wo Berliner Handelsgeſellſchaft mit einer innen rung von 5½ v. H. einſetzten und Commerzbank etwa 2 v. H. ge peſchel⸗ konnten. Im übrigen hielten ſich die Beſſerungen in zlemga ſchnen⸗ denen Grenzen. Durch Feſtigkeit zeichneten ſich auch einige Ma ellſtoff⸗ fabrikaktien aus. Intereſſe beſtand ferner für Papier⸗ und böher werte, von denen Aſchaffenburger 3 und Zell Waldhof 1= v. 0 an. einſetzten. Von Textilwerten zogen Ver. Glanzſtoff um 8 193 zu. Am Elektro⸗Altienmarkte ging es verhältnismäßig recht unduſtrie, Regeres Geſchäft entwickelte ſich nur zeitweilig in Farben 15 15 75 die bis 305,50 v. H. anzogen, und in Rheinſtahl, die etwa gewannen. ——). Mannheimer Produktenbörſe vom 14. März.(eigenber gen Die Tendenz am Produktenmarkt iſt ſehr ruh 9Mani⸗ Auslandweizen iſt angeboten: Manitoba l zu 16,25, März toba II zu 16,25 Manktoba III zu 15,90, Kanſas per Pärz 15,40 alles hfl. und eif Maunheim. Baruſſo 79 cdilo 910 per 13,85 hfl. per April 13,75, Roſafé 79 Kilo per März 1410, 7 Abril 13025, per Mai 14,40 fl. alles eif Rotterdam J5 e8, weizen 29,50/30 Mk., inl. Roggen 27,50, ausl. Roggen 25,50 inl. Hafer 21,50/½2,50, Plata⸗Hafer 21,50, inl. Gerſte rlreber Futtergerſte 20,75 bis 21,50, Mais gelbes 18,70, Bisgeizen⸗ meh kleie 16,50/17, Malzkeime 16,50/17, Weizenmehl ſüdd. 40,25, 25 brotmehl ſüdd. 32,25, Weizenfuttermehl 15,50, in 60/76 proz. 36,25/38,25, Weizenkleie fein 14.—, Rogg 14.50 Mk. Aktien und Auslandsanleihen in Prozenten. bei Stückenotierungen in Mark je Stück Die mit T verſehenen Werte ſind Terminkurſe während ſich die mit + verſehenen noch in Bi⸗% verſtehen. Mannheimer Effektenbörſe vom 14. März 1 12. 14..1 12. J 14. Bad. Bank 1739172.9, Kentinentalewerſ. 10g.9 108,9 c 9. Knorr 100,0 190,0 Pfälz. Hypoth. Bk. 260,0285,0 Mannheim. Verſ. 142,0 20500 Agarſ Gummi 107,5,105,0 Rh. Hypoth. Bank 220.0 220,0 Oberrh. Verſ. 205,0 205,0 Neckarfulm Fhrzg 130,017,0 Ah Freditbank 154,0159,.-⸗G für Seillnd. 92,.— 93,.— Pfälz. Mühlenw 170,0170,0 Sudd. Disconto 172,0172,0 Benz& Eie. 115,0 115,0 Portl. Zem. Heid. 182.00164.,0 Durlacher Hof 137,0157,0 8. Farben 288.55535 Elektr..-G. 1 179,0 Kleinlein Heidelb. 212,0712,0 Rhenania 78.— 15.— Rbeinmühlenw. 147,0144,0 Ludwigsh Akt. Sr. 220.0 22,0 Fuchs Waggon.809.500 Wayß a Frentag daaoltee Schwartz⸗Storch. 178,0178,0 Germania Linol. 283,0 233.0 40b. Huger: 269,01284,0 Werger Worms 150,0150.0 Karlsruher Maſch. 49,.— 49,.— Zucker Bad. Aſſekuranz 293,0293,0 Frankfurter Vörſe vom 14. März 4 8277 184,5185,0 Bah 05 8 12 7025 25 Gelſenk. Gußſt.———.— Bayriſch. Spiege— Vanbe-Alellen. THarp. Bergban—.— 224.0 Beck& Hentel.—81.— TAllg. O. Creditbt 185,5 185.601 Ilſe Vergb. St. A 333,0 338.0 L Bergm. Elektr.. 198,0185,0 Badiſche Bank..—— 175.9 LKali Aſchersleb. 202,2 204.0 Bing Metallwerke 44,35 41.50 Bankf. Brau. Ind. Weſteregel. Brem.⸗Beſigh. Oel 75.—71.— Bayr.Bodencr. B——g Mannesmannr. 211,„Ch. Brockh..⸗W.—.—110,0 —5— u. Wb 204 0 205,0 Mansfeld Akt.—.—149,5 0 55 183,5164,0 TSarmer Bankv. 175.5178,0 POperſchl. E. ed. 115,0—,— Cement Karlſtadt 181,00180,0 J7 Berliner Hand. 259,09259,5. Otavi-Min Ant.—.— Chamotte Annaw 83,.——.— TCom. u. Privatb. 212.0213,5 TPhönixBergbau 133.,7 135,7 Chem. W. Albert—— 171.0 TBarmtn and 1735 77755 7 291.0 251,5 Cont.Nürnb. Bzg.—.—138,0 Bank.—.— Salzw. Heilbronn———— Wechl. 159.0 158,5 Tellus Bergbau. 128,0128,9 5 7 5 55 S 755 e⸗ D. Hypothekenbk. 178.0—— BK. u. Caurahütte 97,.—96,.— Dycerb.& 5 25 2 55—2 D. Ueberſee⸗Bank—— 129,5 Dingler Zwelbrück 5175 Sen —. Pocenaa 151287 Cransport⸗Aktien. Durke wert St.—.—.— i ⸗Geſ..181, 5 5„ TBresdner Bant 192 0 48858 CCVV 210,0 209,0 ITords 21 5 ͤ 144.5145 0 Eiſen Kaiſerslaut.—.—.— Fahetallb. u..⸗G 158,0 157,5[Nor 1 8 1⁴⁴5„0Tklektr. Licht.K. 195,5.108,0 TMitteld. Cred.⸗B 225,0 280,0 8 12 16———.— Eſl. Bed. Rolle. 87. Nürnberg. Be.⸗B.—.——.— Baltimore& Ohio———, Emagßfrantfurt⸗.550.550 Deſter. Cred. Anſt 9,35.35 d ie⸗Akti Emaille St. Ullrich 89,5080,85 Pfälzer Hyp.⸗Bk. 289,0—.— Induſtr ie⸗ den. Enzinger⸗Umon. 98,.—96.— Neichsban. 123. 485,8 Cichb.-Mannh.—.——,— Cßlinger Raſch. 82.—ſ4—. Rhein.Credithank 159,2 151,59. Kempf⸗Sternb.—.——.—. Eltling. Spinn. + 280,0280,0 hein-H9p.-Bant 215,0288,0 Mainzer St.⸗A. 220,0256.0 Faber, Joh. Blel 128..128,5 Südd. Disconto 124.9 1720 Schüſſerz, Bindg. 34,045,0 Kaber Schleicher 131, 129.7 Wiener Bantver. 6,95 6,90 Schwargz⸗Storch.—.——.— 1J..Farbenind. 300,7 308,5 Württb. Notenbt.———.— Berger 180,018,,0 Fahr Gebr. Pirm. 43,5048,50 163.0 6070 Adt Gebr.. 61.5061.50 JFelt.Guill. Carls 150,168.0 . Feinmech. Jetter. 119,0—.— Boere. Ler aie,———.—, Adler Fhegerde. 180.0 130. Sranf. Bof it. 108) 1075 Srancf.5t. u. lilto.—.—.— TA. E. G. St.-A. 184,0 163,5 uchswaggon- 0,5200,520 Aſchaff. Buntpap. 188,0 169,0 TGoldſchmidt Th. 148,1151,0 Vergwerk⸗Aktien. Aſgaſ Zellſtoff. 175,2175,0—— 75 125,2125,0 imer Guß. 188,7186,0 Bahnbed. Darmſt. 58,.—58,.— Grkrftw Mhm.6/ 7 s Tndens ieh 129.00121.5 Dadenia Weinh.—.——.—Grün, Bilfnger 188..18552 1 D. Lucemb. Berg 183,0/185,00Bad.—.——.—HaibsNeu, Näh 55.——.— Eſchweil. Bergwr, 169,J170,0 Bad. Maſch. Durl. 132,0 131,0 Hammerlen—.——.— 12.14. 12..14. 12.J 14. Hanfwerke Füßen 119.7 120,2 Neckarſ. Fahrzg.. 127,0128.0 Uhrenfabr. Furtw. 38,.—86,.— Hilpert Armaturf. 87,25—.— Nrh. Leder Spier—.—125,0 Ver, deutſch. Oelf. 97.9098.— HirſchKupf..Met.——111 00PetersUnionFrkft 123,5,/128.5 V..ch. Ind. Mainz 130,7130,2 Hoch- und Tlefbau 140,3141.0 Pf. Rähm Kayſer 64.— 64.— TBer Stahlwerke 144.7145,0 Holzmann, Pgil. 1879,1889 Bhitipps A. G. Frt 67.—59.— Ver. Ultramarinf. 189,7158.5 Holzverkohl.⸗Ind. 88,50 86.25 Porzellan Weſſel 70.—70.— Ber. Zellſt. Berlin ae„ Junghans St⸗A, 114,7 115,0 Rein. Gebb&— 5 77 5 322 52 2 15 12 105 1 5 200.0,198.0 T Rh einelekt.St. 6,2178.2 Voig äff. St. 5 Sarter 13.35.43 10 Nh. Masch. Lender 47,—49.— Bollhom. Seit u 70.—.70.— Kemp. Stettin ereen daen 5 1 7 Aachen 1775 15 Wayß& Freytag 199, 2198,0 in, Sch& Becker 130,5—.— Niebeck Montan 187. Anore Hellhronn 1840 610 en dah 125 —— Oodber, ar* 7 Keaug.Co. God.—.— Gebr. Roeder, D. 150,0.148.0 Sreiverkehrs⸗Kurſe. Tahmeyer& Co. 174.0 178,3 TRüttgerswerke. 131,5133,7 Benz 5 555 1775 Lech Augsbarg 1385 168,5 Schunce c. og s Raſtalter Waggen—— Lederwerf Rothe 38,50—,— Schnellpr. Frank. 114,0117.5 1 er Wagg„„ Ludwigsh Walzm 139,0 150,0 Schramm Lackf. 104.01030 ufa..... Lutz Maſchinen—.——.—ISchuckert, Nrog. 183.0 178,5 insli Luß ſche Induſtr. 42.——.— Schuhf. Bernels 73,2878,— Seftverzinsliche Werte Malinkraftwerke 183.2135,5 Schußfabrit Herz—.—79.50 D Ant Ablöfgsſch. 24,252,15 Metallgeſ. Frankf. 190,0188,50 Sellinduſtr. Wolff 94.—93.7510% Mh Stadt 25—.——.— Mez Söhne—.—. TSiemenssHalsk 265,5258,28% Mh Stadt 28—.——.— Miag, Mühlb. 162,5162.0Südd. Draht.—.——8% Rhhychldpfe /“.——. Moenus St. A.—,—74,50 S. Led. St. Ingbert—.——.—8¼ͤ PfHyGldpfs““—.——.— Motoren Deuz—.——:Südd. Zudder..—,——4% D. Schutzg, 03 12,49,12,60 * U Motorf. Oberurſ.—.——.—Tricotw. Beſigh⸗= 14% D. Schußg. 14 12,4012,65 Verliner Vörſe vom 14. März Bauk⸗Alekien. Induſtrie⸗Aktien. Concord. Spinner 149.0151.0 Accumulatoren 165,9168,7 TDaimler Benz 115,2116,2 Barmit anturd. 474.91725 Adler 4 Oppend. 443.9441.0 L Peſſauer Gas 201.0200.2 Bank f. el. Werte 227,0 229,5 Adlerwerke.... 130,2132.00 Piſch⸗Atlant. Tel. 121.0121,0 .Berl Handelsg. 258.5 261.0 G.-l. Verchrew. 214.0 211.10 peſc.-Lufemb. 168.0 165.5 TCom.-Privatb. 212,1 5 Aleranderwer, 85.— 85.— D. Eiſenb.-Signl.— 0 6 2 8 2 2 TAllg-Elektr. Gel. 184..162,6.T deutsche Erdöl 189,2 188,0 YZeunhe Benp Amn porf Paß 175 075 0 eue, Ks 1 1 ISt. Ueberſee Bk. 129,5 129,2 Anglo-Ct. Guano 112,0112,0 Deutſche Kabelw. 124,8 120 0 TDisc. Command. 181.0 181˙5 Anhalt. Kohlen-+. 142,0189,30 Deutſche Kau 154,5154,5 JDres öner Bank 182˙0 188˙2 Annener Gußſtahl 127,0127,0L Deutſche Maſch. 120,2122,0 Frankf. Angem 180.0 104,0 Alcge Zellſt.. 178,0 178,0 Deutſche Steinzg. 212.5213.0 Lahitteld. Kredb. 228·5 220,5 Augsb.⸗Rb-biaſch 188.1,80,7 995 Heltert. Creditst..88,.38 Dalce Maſcin..., Honeremdegh. 434·884.0 184.5 188.0 Bamag, Meauin 59 83,50 Dürener Metall 33,—90,— Aheh reien 10 e0 Jegenann. 164 485 Topnan 448040 Süddeutſch. Disc. 17J,0,174,00Berl.-Gub. Hut 305,5 3 Berl. Karlsr. Ind. 100,7 Elektr. Lieferung. 200, 7 200,0 Crausport⸗Aklien. JElttr. Licht u. Kr. 194,5.198,0 JBerlin. Maſchb. 126.5 5 ID. Neichsbahn—— Ding Nürnberg 43,85 40,— Emaille Ullrich 60,—9,85 Schantungbahn 11,40 11,40 TBochum. Gußſſt. 185,2 185,2 Sacr 11505 17775 Allg. Vol. u. Str. 20,0205.0 Gebr. BöhlercCo.—Eſchw. Bergwerl 170,0171, Aacgener Kleinb. Pte Veſtgb. Oell 1 5 Fablb. it l Ko. 148.5,149.9 7 Südd. Eiſenvahn 295,0295,0 0 5 71J.G. Farbenind. 301,0306,5 0%[Premer Linoleum 249.9 249,7 fole⸗ 1et 2200220,0 Baltimore 65.— Bremer Vulkan 149.0 140 TDeutſch⸗ uuſtral. J0 189.0 Sremer Wale. 130.930.2 deen 15 07 eeee.J148.) Suderus Eiſenw. 120,0 128.0 4nſe d 22,0 e TBonkd. ob 4430 s cbem Jaent: 120, 108 eggeren, S. 2280 Berein. Elpeſchiff 89,7587,—[Chem. Albert 173,00170,7 Gebhard Textil. 125.0 — 12 0 14. 14 1 1620 12. 12. n 7 Tcgeſſenk. Bergw. 168;11860ſmarkt. u. Kupth 108.5 188.2minng-gement. 119.018. JTGelſenk. Gußſt. 19,2519,25 Mech. Web. And. 272.0272,5 Wiesloch ronneg 129(c129.6 Genſchom, E Cs 977 l0 ſne) Sühne. 8e 80ſce Wiſene ee 5—— German. Portl⸗ Z. 221,2224,0 Miag⸗Mühlen 163,0161,0 Wittener Gußſta 57 Gerresheim. Glas 151,0157,2 Nix& Geneſt. 145,0145.2 Wolf, Buckan 8 22 1530 7Geſ..elkt. Unter. 247,2251, Notoren Deuß 81.—31,50[genſtoff Berein 7520260 Gebr. Goedhardt 122,7120,2 Motoren Mannh. 38.—34.75 TZellſt. Waldhof 262.0 JGoldſchmidt Th. 1477149,7 Mülbeim Bera 1864.5 168.9 Kurſe. Goerz C. B.. 86,5036,.— Necarſulm Fhrzg 128.0125.50 Freiverkehrs⸗ Gothaer Waggon 20.5928,.—TRordd. Wollk. 230.0230. Adler Kall. 1000 Oetetee Man 8 Tobercl g Bed. 113..120.0 Seng-watee. 276 f Grtettrezruhm 5 n.285089.— 1 berſchl Lotsw 128.5127 Broten. Bos& C. 17509 61· Gebr. 189,0.185 0 LOrenſt,& Koppel 129.0 129,0 Deutſche Petrol.—2 Gruſheeig Tecttt 100,008.—1 ösnig Bergb.134,7135.5 Damond.. 49070.400 Gruſchwitz Teßtil 100,0ſ98, 18 5 5 19 0 Jae 85 1138 735 a eb Wagg.— 7 5 5 e— 765 Fagee dere 22 227 eineebe 25 14445 430 alle IRhein Braunkhl. 291, b. Int Hdb. 4, Hammerf Spinn. 151.2ſ188,)JRhein Ehamotte 100,0,102.[Petereb, 202. Hannov. M. Egeſt. 23 TRhein Elektrizit. 177.0179,0 Aaſendae—.55 15 n e e 20.30 30 25 Sleman Salpeter f8,— fl, 3 2 hein. Maſch. Led. 50,50/30, at— Gum. 52 E Ibeinſtahf 228.022½8 5 7 Pbospba 35.—85. arkort Bergwrk. 221785 1Rhenania Chem 73.5074,75 05 tspap· en 85775 66— JRbet Piontan 12080 131,a) Reichs- u. Staa 9200 145 15Romb Hütten 12. 1 23. Hpent Nulo. 88 esder Sre. 100 f0 0 da⸗t u 2 89,5087, eee rſch Kupfer.1I1,„1T 2G0 145013, 580 128,0 124,0 1Rütgerswerke. 183, 5% B. Kohlenanl. 13.50.5² ſch Elſ. u. St 166,2188..Sachſenwerk..139,2132.2% Prß. Kallenl. 6,—. + ohtglohe⸗Bel. 30,—80,75 TSalzoetfurth. N 1 0 10% l0. Siadt 25———. 187½,00188,5 Sarottt„1220.„Stadt. 28—— 5 Hachwderze.. 118 0 80 Sgabemangel:.8. 81½ Neggenwert 90 6,0 THumboldtMaſch. 50,6551,.—JSchuberts Salz. 308,9304.23% Roggenrentb..99 6,50 TSchuckert& Co. 164,177,5 Rogg. 9. Tolſe Bergbau.339,9084,5 Schuhſabrit 9250 eeeee erle M. Jüdel& Co. 103,5 108,0 FStemenss Halsk 267,02574 b) Ausl Rent enw Gebr. Junghans. 118,7115,00 Sinner t— 5—.— 5— 43,50 2400 llan. 130,0131,0[Stettiner Vulkan. 89,.—39, M—.—2575 en Aſeel 204.5 402.0 StoezrKammngen. 178.7 171,2% Vel Schrönte 20,75 21.00 Karlsr. Maſchin. 48,25,48,15——. 2—5———5 5—5— 1. Nis.— 1—.——.—* 7— Kiounerwerte. 270, Ure Sübd. Smmobil. 18,8 10g.0J4.%„ Sliberne—, ierrte.—,7314.2 C. H. K 9 12 Teleph. Berliner 100,0100.0 4% 4 de.⸗Au. 14.391 10 K Seurd 18 0 lel Delſabrik.14%T.1026 ollm. burdan„0191,[ThoeriDellabr 119,50119.1„Eiſ.1 26, 760 Gebr. Körting. 93.80 90.,50 2 5 Leonhard. 129,8131,0 25„ Bagd 1 20,75 4— Koſtheimer Cell. 125,0445,00Transradio 149,0(151,7 4% Kurtlunif Anl.—5 15 Krauß& Cie, Lok. 80,—80,.— Unionwerke Maſch——.— 40% Zollob. 191i 15,50 18. Kronprinz Metall 110,2(110,2 Varziner Papler 136.136,8 0-.-Los 92..23 50 Koftäuler-Hütte 68.—f88.— Ver. B. Felf GHum. 107,0 107,0 4¼% USt.-N1813 2355 24. TSahmeyer& Co. 175,0174,7 Ber.Chem, Charl. 205,5205,04¼%,„„ 1914 23. Laurahütte. 95.7595,15B. Diſch, Nickelw. 174,0171,504%„ Linde's Eismaſch, 192,0192,2 TBGlanzſt. Elbl. 547,0557,04%„ 5 Huadenberg e eecſe Scnemen 0 ſdentSce—— TCarl Lindſtröm 245,0240.0,T Ber. Stahlwerke 144.2 142.33⸗/%-UIN Srde—— L Lingel Schuhfabr. 90, 91.—BStahlw v..Jyp 274,0275,04% De. Goldprior.———.— T Linte e Hoffm. 85,7586,—Ber. Ultramarinf. 153,0,154,02.60% Sübö. 5 TLud. Loewe&Co 328,2326,0 Pogel Telegraph 112,2 112,62.50%„ neue Br.—— Li C. Lorenz... 142,0,139,0[Polgt& Haeffner 151.—%„Obligat, 255076 50 Lothr. Portl.⸗Cem—,——.—Bogtländ. Maſch.——105,247% Anat. 28.50 6 70 Magirus.-G. 489,—Wanderer- Werke 262,5262.0% 1 26,026 45 ITMannesmann 50210,7 75 Akt.⸗Geſ.—.——.— 3½. manteper. 28.— 20, TMansfeld. Akt. 148,2150, 0TWeſtereg. Alkall 203,5204,0l5%% Tehuantepec. 2 — eer * 6 tonkag, den 14. März 1927 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 122 * Oberfaktor Ludwig Geiſtler, zur Aufklärung zu Rate. Etwas im Widerſpruch hierzu ſtanden die beiden auf dem 1 8 Dieſer verſicherte, daß er beim Nachhauſegehen ſeiner Schicht Gerichtstiſche befindlichen, durch einen Tragaurt verbundenen, 7—12 Uhr nachts— immer ganz beſonders auſpaſſe. Das tat ziemlich„mitgenommen“ ausſehenden„Brot“⸗Beutel die der er auch, aber in anderer Richtung; er ſah ſich vor, daß er ſelbſt nie um eine Ausrede verlegene junge Mann dem Oberfaktor Eine bemerkenswerte gerichtliche Entſcheidung nicht gefaßt wurde, denn er— war der Dieb. Durch ein gegeven haben wollte, um 5 zu 05 Ein ledi Bi deſab„ gemacht⸗harmloſes Geſicht, durch einen freundlich⸗verlegenen Das Gericht verurteilte den jungen Mann wegen ge⸗ 5. n lediger jouteriefa rikant in Pforzheim hatte mit Gruß, ja durch ein bereitwillig hingereichtes Paket läßt ſich ein] ſetzter Hehlerei zu 5Monaten Gefä ngnis, den Ober⸗ bei ihm angeſtellten Lehrmädchen ein Liebesverhältnis, kluger Betriebspförtner nicht täuſchen. Noch iſt es nicht 12faktor zu der gleichen Strafe wegen ſortgeſetzten Diebſtahls. Get nach 8 174 Ziffer 1 des Str. G. B. ſtrafbar iſt. Trotz der Uhr, und ſchon geht der Oberfaktor? Gleich darauf kommt er In der Urteilsbegründung wurde hervorgehoben, daß erſt eltendmachung des Angeklagten, er habe das Mädchen infolge noch einmal zurück, um gleich wieder zu verſchwinden? Und lach längeren Beobachtungen des Hehlers hätte zugegriffen —25 Stellung im Geſchäft nicht mehr als Lehrmädchen ange⸗ während der Pförtner die Hand zum Gruß an die Mütze legt, werden ſollen und man ſich nicht mit dem Anfangserfolg einer und die Lehrzeit, die nach dem Lehrvertag erſt am entſteht unter derſelben Muͤtze der Verdacht, daß vielleicht der Diebesüberführung hätte begnügen dürfen. // ͤ ̃ — ganzen Sachlage ſtrafbar ſein kone perurteilte ihn 5— Ge⸗ wie Geiſtler nachts nach Schichtſchluß an einer Straßenecke§ Hohe Geldſtrafe für einen Schwarzbrenner. Wegen 7 kicht zu der geſetzlichen Min deſt e 5 1 180 Mo⸗ mit einem jungen Mann zuſammentrifft und ihm ein Paket Vergehens gegen das Branntweinmonopolgeſetz hatten ſich vor 0¹ naten. Durch beſonderen Gnadenbeſchluß wurden hiervon gibt, das zer unter ſeinem Mantel hervorholt. Durch Zufal dem Amtsgericht Kehl der Landwirt und Fuhrhalter Jakoß zwei Monate in eine Geldſtrafe von 600 Mark umgewandelt, gelangte dieſer Vorfall erſt nach einigen Wochen zur Kenntnis Teufel ſen. und ſein Sohn, der Hilfsarbeiter Jakob Teuſel * während für den Reſt Strafaufſchub auf Wohlverhalten in der Direktion. Der Perſonalchef konnte bei nächtlicher Beob⸗ jun. zu verantworten. Auf Grund der Beweisaufnahme wurde 1 Aus ſicht geſtellt wurde. uchtung gleich wieder ein Zuſammentrefſen des OberfaktorsTeufel jun. zu einer Geldſtrafe von 20 865.40 Mk. eptl. ud⸗ 1+2 mit dem jungen Mann konſtatieren. 1 Jahr Gefängnis und wegen der Anbringung der Vorrich⸗ ul⸗. Der Offenburger Schwarzbrennerprozeß in tung an der Türe des Sammelgefäßraumes zu vier Wochen neuer Auflage„Somit entſtand die Frage: Wer iſt dieſer Abnehmer? WoGefängnis, worauf zwei Wochen der erlittenen Unterſuchungs⸗ des Am 11. Mä 5 5 bleiben die ſchönen Bleibrote? Doch der Beweis mußte erſt haft angerechnet werden, verurteilt. Außerdem zum Werk⸗ er⸗ bu rin 11. Märs wurde vor dem Schöffengericht Offen⸗ erbracht werden, daß es ſich auch wirklich um Blei handelte. erſatz für den hinterzogenen Braunntwein in Höhe von Mark ade Fenem das in der Dezembertagung abgetrennte Verfahren Der Perſonalchef erhielt den Beweis ſehr ſchnell. und zwar ſo 5216.40 und den Koſten des Verfahrens, fowie Einziehung Diret den Kaufmann Wilhelm Alich aus Magdeburg und den„nachdrückligch“, wie er es ſelbſt nicht geglaubt hätte: denn der der zur Hinterziehung benutzten Gerätſchaften verurteilt. Wille, ehemal. Geſchäftsführer der Deutſchen In⸗ junge Mann, mit dem er zuſammen die Plattform der Teufel ſen. wurde für die ausgeſprochene Geldſtrafe, für wird 581 und Handelsgeſellſchaft aufgenommen. Vorausſichtlich Straßenbahn beſtiegen hatte, ſetzte ihm den Sack mit Blei— den Werterſatz und für die Koſten für haftbar erklärt, da er 5 de 8 Verbandlaug bis Dienstag abend dauern. Junächſt direkt auf ſeinen Fuß. Der funge Mann entſchuldigte es an der nötigen Sorgfalt bei der Ueberwachung der Tätig⸗ ſer rde Kaufmann Alich über ſeine verſchiedenen geſchäftlichen ſich, daß er ihm ungewollt einen Schmerz bereitet hätte, er keit ſeines Sohnes habe fehlen laſſen. m ee Paer e—— ahnte nicht, daß der Druck ein Gefühl der Freude ausgelöſt 1 e sburg bezw. zu Direk⸗ hatte! Nachts darauf wurde nun mit Hilfe der Kriminalpoliset 1 9 8 Mendelſon und daran anſchließend ſein Zuſammentreffen zugefaßt, die 55 jungen Metallhändler Herbert Seitz Wetterbericht der badiſchen Lan deß wetterwarts 0 badiſchen Brennern. Es wurde im Verlaufe der Verneh⸗ mehrere Bleibrote, dem Oberfaktor Geiſtler 24 Kilogramm Nach einem ziemlich heiteren Samstag trat auch geſtern 5 ung auf eine Reihe von Einzelheiten zurückgegriffen, die Setzmaſchinenblei abnahm, während die Durchſuchung in der morgen teilweiſe Bewölkung auf. Im Gebirge blieb es ſtellen⸗ ten'on in der Dezemberverhandlung erörtert worden ſind. Da⸗ Wohnung des jugendlichen Abnehmers noch 6 Bleibrote zu⸗ weiſe noch zeitweilig heiter. Nachmittags und hauptſächlich el⸗ el wurde auch das Zuſammentreffen Alichs mit einigen kage förderte. 800 Kilogramm Bleibrote lagen in der Schmelze] nachts kam es zu Niederſchlägen, denen in den Morgenſtun⸗ hwarg brennern in Süddentſchland erörtert. Der des Matthias Seitz, des Vaters des Herbert Seitz. den auch in der Ebene Neuſchnee beigemiſcht war. Im Ge⸗ ügeklagte Alich erklärte, daß er von den geheimen Tür⸗ birge liegt Neuſchnee. Die Temperaturen blieben in tieferen ick⸗ dorrichtungen an den Ablaßhahnen der Sammel⸗ In einer ſchön geſetzten Rede(lies: Ausrede), die ſtür⸗ Lagen über 0 Grad. Der hohe Druck liegt ziemlich unverän⸗ ber kefäße erſt Kenntnis kekommen habe, nachdem er die Ver⸗ miſche Heiterkeit auch im Zuhörerraum auslöſte, wahrſchein⸗ dert nördlich von uns Der Durchzug des vorgeſtern über or⸗ diee mit den ſüddeutſchen Brennern abgeſchloſſen hatte. Auch lich waren Waſſerſportler darunter, erklärte der junge Mann] Südfrankreich gelegenen Wirhels. der für Baden mit Nie⸗ jen 75 Beziehungen mit Sprit⸗Weber und ſüddeutſchen Bren⸗ nach dem Verwendungszweck der Bleibrote befragt, er fahre[derſchlägen und böigen Winden verbunden war, wird 12 rn werden erörtert. gern mit ſeiner Frau Paddelboot; nun ſei dieſe krank ge⸗ 191 noch kühles und wolkiges Wetter mit Nieder⸗ Bleidiebſta i 1 0 7; weſen, und da abe er als Erſatz für ſeine Frau die Bleibrote ſchlägen bringen. en⸗ ‚ 51 n einer Berliner Buchdruckerei als notwendigen Ballaſt mitgenommen. Nur desbalb habe er Wetterausſichten für Dienstag, 15. März: Fortdauernd lb⸗ 125 u einer Berliner Buchdruckerei verſchwanden ſeit Mona⸗ den Oberfaktor gebeten, ihm etwas Blei aus dem Betriebe zu kühl und meiſt wolkig mit einzelnen Niederſchlagen, ſpäter der auf rätſelhafte Weiſe ſogenannte Bleibrote. Man zog„leihen“, er ſollte es auch„wiederbekommen“, wenn die Frau zeitweilig aufheiternd, im Gebirge Froſt und weitere Schnee⸗ zun 8 85 85 ächſt den Aufſichtsbeamten der betreffenden Spätſchicht, den] wieder geſund wäre. fälle. ge⸗ 75 75 8885 5 55 in⸗ geſtörten Empfindungen verdrängt, die wie irregeleltete Voll Unruhe verlebte Ruth den Abend bis in die ſpäte er⸗ Der gefeſſelte Strom Ströme in ihrem Leib und ihren Gedanken kreiſten. Nacht. Allmählich beruhigte ſich ihr Inneres wieder. Sie ging Als es elf Uhr geworden war, ging ſie hinaus, dem Vater 15) Von Hermann Stegemann 7 95 lernte das„ 115 1 7 5 7 ene 5 2 ihrer erſten Liebe wie von einer Krankheit. er ihr Weſen neller, lief barhaupt, mit geſchmeidigen Bewegungen übe 5 als ſahrennd ſie ſerach. erhellte Geſicht, und wurde herb und verſchloß ſich, und als ſie nach Rheinau zurück⸗ eine Wieſe, die jetzt Hanns Ingold gehörte und über die ſie ſich die Locken 1n5 2 er zu ihr hin, zog ſie an ſich, ſchüttelte kehrte, trug ſie das gefeſtigte Weſen zur Schau, das in der krotzig hinwegflog, und erreichte atemlos die Straße und das oß⸗ Alſo biſt bn dach in Mädel! Und dei jebe.] Stille und dem Zuſammenhauſen und ⸗ſorgen mit dem Vater Städtchen. Die Lampe im Tor war niedergebrannk. Schwarz Ddie will ich 50 ti 277 0 Ded Kr n 155 immer ſtärker anwuchs und einen ſchützenden Panzer um ihr lagen die Gaſſen, ihr raſcher feſter Schritt weckte den Widerhall ind Laß ſie 2 7 85 2 998 455 auf ihr Grab tragen. empfindſames Inneres legte. So ſchritt ſie ſtolz und trotzig und der ſchlafenden Häuſer. nig hier F olöſtucke 275 zählte die Jahre nicht mehr. In der„Alten Poſt“ ſtanden die Fenſter des Tanzſaales in 25 gelten jeſt am ewigen Glauben an der Heiligkelt dieſes ſillen„. nat gun war oläglich alles aus dem gleicgewichrgeſürnt, gelben eicht Eins war eßffnet, und der Schall einer Stinme er⸗ münudigen Lebens in der Innigkeit unſerer Uebereinſtimmung draztgen die Frinnsrungen weder auf ſie ein war Hauns Ine ſchlug beraug an⸗ den Kräften der Natur.“ 8gold wieder da und ſtreckte die Hände nach ihr aus wie nach Ruth ſtellte ſich hinter den Brunnen, ſetzte den Fuß auf das ere G 75 25 5 erworbenem Gut, wie nach dem Lauffen, den er zwingen und Steinbecken und zog ſich an der Brunnenſäule in die Höhe. Das der gper ktverlor ſich wieder in überſchwenglichen Gefühlen, Ruth meiſtern wollte. Da bäumte ſich ihr Selbſtbewußtſein, ſpürte Waſſer gurgelte im Trog und verſchlang die Stimme, aber ſie ſſe⸗ Verbipürte die angſtvolle Empfindung heraus, die aus der ſie, wie ihr Emeeinden und Denken ſich zum Widerſtand konnte von ihrem Standort ein wenig von der Verſammlung zen ihr e und der Vereinſamung heraus die Hände nach ſtellte gegen die Anmaßung nie erkannter Rechte, die darin lag, ſehen, die dort oben ſaß. 5 ſummed 5 heſtiger Zorn 5 ſich in ihrem Herzen, und daß er glaubte, ſieben Jahre wegleugnen zu können, um ſein zu Köpfe, die unbeweglich ſtarrten, eine große Leinwand, die 10 oſß⸗- No e—5 opf an ihre Bruſt. nennen, was nie ſein war. Und er kam und tat noch mehr. Er an einer Wand befeſtigt war und die erleuchtete Stubendecke, 1. her„S 445595 etzte Frage, Ruth? griff auch in ihr äußeres Leben ein, fragte niemand, brach mit au der dunkle Rußkreiſe brannten und graue Rauchſchwaden 1 an.„Liebſt d i 1 tollen Plänen in dieſe ſtille, feſtgefügte Welt und ſtürzte alles wogten. Es war nicht die Stimme ihres Vaters, auch nicht die zu.„Ich 0 151 im ſtillen doch noch? in ratloſe Verwirrung. Hanns Ingolds. Sie erkannte ſie nicht, verſtand nur ſelten rie, mit 5 ihn!“ ſtieß ſie wild hervor und warf den Kopf„Wir ſind hier zu Hauſe, ſtecken hier mit unſerer ganzen einen Satz, aber ſie hörte eine hartnäckige ſchwerblütige Wut . Nacken 0 hweren blonden Flechten herausfordernd in denEriſtenz im Boden“, hatte der Vater gefagt. Ruth wußte, daß heraus, die immer wieder denſelben Gedanken wälzte Immer Aenr Sie hatte ſo laut geſprochen, als ob Hanns Ingold es das nur allzu wahr war. Wer den Vater von hier vertrieb, wieder und immer ingrimmiger wuͤchs die Stimme aus dem — 85 1 der trieb ihn aus ſeinem Aſyl, machte ihn wurzellos und reif Fenſter in die toten Gaſſen und ſprach dem Plane Ingolds (8 Verfanann will ich ſeine Broſchüre leſen und ihm, wenn er die für den Tod. Wert und Leben ab. Bretthartes Beifallklatſchen praſſelte 95 nicht 8 77507 hält, von der die Zeitung ſchreibt, die Antwort Ja, ſie haßte ihn, haßte Hanns Ingold, den Heimgekehrten, darein, und dann eine andere Stimme: Hanns Ingold. 75 huldig bleiben. 5 den Fremden, mit dem ſie nie auf dem grünen, ſprudelnden An die Brunnenſäule geklammert, lauſchte Ruth Engelhardt rg Pat d 8 nicht“, wollte ſie ſagen, aber ſie fand nicht mehr die Rhein gefahren war, nie die erſten Küſſe getauſcht hatte. Das ohne et vas zu verſtehen. Widerſpruch murrte, ein vereinzelter — dant dazu und warf ſich in die drängende Arbeit, um ihrer Ge⸗ war ein anderer Ingold, war nicht ſie, nicht Ruth Engelhardt Zuruf der Zuſtimmung ließ ſie zuſammenzucken und plötzlich 455 en und Kämpfe Herr zu werden. geweſen, die jetzt zu neuem Leben und zu ihren erſten Kämpfen wieder eine andere Stimme: der Vater— und gleich darauf 28, geledlls Ruth Engelhardt vor ſieben Jahren ihren Liebestraum um ihre Perſönlichkeit erwacht war! laut aufbrüllender Beifall, der von dumpfem Stampfen und 30 Punfe hatte, war ſie ganz von der ausſchweifenden und doch Zwiſchen Hanns Ingold und ihr beſtand keine Gemeinſchaft, Trampeln ſchwerer Schuhe donnernd anſchwoll und mit hun⸗ ber ae 5 20 18 keine keine Verbindung, hatte nie etwas derart beſtanden! Zungen zu den Fenſtern heraus in die ſchlafenden Gaſſen 8 und keine Ziele kenn nd als Hanns Ingold unter Immer tiefer wuchs ſie in dieſe Ueberzeugung hinein. ief. hl dah Holunderbaum von ihr Abſchied nahm, war ihr vor ſüßem Der Tag 11 hin 9 ee Schattenriſſe gaukelten, lange Schatten fuhren an der Saal⸗ eie trotzi das Herz zerfloſſen. Aus dem knabenhaft kecken und Von dem Plan, den Lauffen zu ſprengen, ſprach in St. Jo⸗ decke hin, gellend ſchrie eine Klingel in den tobenden Lärm. Llebegen Kind war ein von Träumen lebendes, im erſten ſeph niemand mehr. Doch als es Abend wurde, rüſtete ſich Dr.„Fräulein Ruth, ſind Sie'?“ keuchte eine atemloſe Knaben⸗ werben bangendes Mädchen geworden. Hanns IngoldEngelhardt zum Gang ins Städtchen. Es war der Abend, an ſtimme, und Hermann Ingold ſchwang ſich neben ſie auf den gebeht die Fremde gegangen, und in Ruth hatte jede Fieber dem Hanns Ingold im Saale der„Alten Poſt“ über ſeinen Brunnenrand. 1 120 weckte jeder Puls geſchlagen, jeder Gedanke gezittert von ge⸗ Entwurf ſprechen wollte.„Still, ſie ſind wieder beim Verhandeln!“ flüſterte ſie und 28.0 m or, unterdrückter und nie geſpeiſter Liebe. Sie war damals Am Bodenſee waren ſchwere Wetter niedergegangen, Föhn ergriff unwillkürlich die Hand des Knaben, der ſich dicht an ſie 22— hatte nerluſt ihres ſeeliſchen Gleichgewichts nahe geweſen und blies in den Bündnerbergen, und der Rhein fuh⸗ mit dumpfem, drückte auf der ſchmalen Warte. — nur mit Aufbietung aller ihrer Kräfte zur Arbeit die auf⸗ mächtig tönendem Rauſchen den Lauffen hinab.[Fortſetzung folgt.) 53.0 Ginne Wie oͤurch Zau⸗ 08,5* 70 15 berſpruch gewinnt in⸗ 000 ihr 0. 7 em bläulichen Aauch .0 95 ht 15 das langst Geſuchte 500 „ Form und Geſtalt. Ihre 0 0 5 Wahl iſt keine Qual. 20, 0 0 2 5 Unſere wuͤrzig milde 9 5 —7 9 69 7 0 1 5 ſind nicht nur wenigen 35 1— 6.. 1 begnadeten Menſehen 15 verliehen. Sie wirken in 750— 55 ö 15 jedem, der es verſteht sie 5 rdert di 16,10 2.*—5 f̃. 7 mit den ricktigen Mitteln ſordert die Arbeit der⸗ 5. 2 38 Zu wecken. Durch eine gute Geöòanken. 24.7** 25 Zigarette Zum Beiſpiel.— 23, 0 0 4 —.— 0 geiſtigen Woldorf-Astorid 2 8 F 8 0 0 5 chaffens belebt sie vor, Digarettenfabrik&. 25 allem die ermattenden, Stuttgart 8. Seite. Nr. 122 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Montag, den 14. März 1927 ſahhfeheab de Header bend fr fe Das Jahr 1926 brachte der deutſchen Wirtſchaft das Ende der Deflationskriſe. Um die Mitte des Jahres etwa mit dem Ausbruch des engliſchen Bergarbeiterſtreiks, aber doch nur teilweiſe durch ihn bedingt, begann man eine Belebung des Geſchäſts zu ſpüren. Die Kraft zur Ueberwindung der Kriſis entſprang in erſter Linie der deutſchen Wirtſchaft ſelbſt, die nun die Früchte der energiſchen Um⸗ ſtellungsarbeiten der Jahre 1924 und 1925 zu genießen begann. Steigende Umſätze wurden mit geringerem Aufwand an Kapital und Kräften erzielt, ohne daß allerdings die Lekſtungsfähigkeit der In⸗ duſtrie voll ausgenutzt werden konnte. Infolgedeſſen mußten als unerwünſchte Begleiterſcheinungen des Umſtellungsprozeſſes eine vermehrte Arbeitsloſigkeit und ein ſchwacher innerer Markt in Kauf genommen werden. Das Sinken des Inderx für die induſtriellen Rohſtoffe und Halbfabrikate von 134,4 im Monat Januar auf 128,7 Ende Dezember vorigen Jahres und für induſtrielle Fertigwaren von 158,0 auf 141,9 deutet den Wiederanſchluß der Induſtrie an die Weltmärkte an. 5 Emi4 Da das heutige Deutſchland mehr als vor dem Kriege von den Wirtſchaften der anderen Völker abhängig geworden iſt, ſo iſt es empfindlicher als vordem für beſondere Ereigniſſe weltwirtſchaft⸗ lichen Charakters, wie die Schwankungen der weſteuropäiſchen Va⸗ luten oder die Auswirkungen des engliſchen Streiks, ſowie für die aus der Verflechtung der einzelnen Volkswirtſchaften ſich ergebenden internationalen Fragen, die auf die Handelspolitik der Völker ihren Einfluß ausüben. So iſt das Mißverhältnis zwiſchen Produktion und Abſatz ein internationales Problem und für Deutſchland be⸗ ſonders deshalb wichtig, weil es durch den Dawesplan auf den Ex⸗ port hingedrängt wird. Aber die Aufnahmefähigkeit der Märkte hat mit der Vermehrung der Produktionskräfte der Welt nicht Schritt gehalten. Dies geht auch aus der Preisbewegung der induſtriellen Grundſtoffe im Verlauf des Jahres 1926 gegenüber 1913 hervor, die zum Teil ſogar einen abſoluten Rückgang ohne Berückſichtigung der feit 1914 eingetretenen ca. 50 prozentigen Goldentwertung auſweiſt. Auch der ſchnelle internationale Zinsabbau während des Jahres 1920 iſt nicht nur auf den wachſenden Ausgleich zwiſchen dem amerika⸗ niſchen Geldüberfluß und dem europäiſchen Geldmangel zurück⸗ zuführen, ſondern in erheblichem Maße auf die noch immer be⸗ ſchränkten Verwendungsmöglichkeiten vom Kapital in den not⸗ leidenden Wirtſchaften des Kontinents und die geringe Kaufkraft der durch den Krieg geſchwächten Länder. 8 Deutſchlands Außenhandel hat demgegenüber, als Ganzes ge⸗ nömmen, mit einem Paſſivſaldo von 0,13 Milliarden RM. gegenüber einem Paſſivſaldo von 3,0 Milliarden RM. im Jahre 1925 eine er⸗ freuliche Beſſerung aufzuweiſen. Wenn dieſe günſtige Entwicklung auch in erſter Linie auf einen ſtarken Rückgang der Einfuhr zurück⸗ zuführen iſt, ſo iſt doch die Tatſache, daß eine Verminderung des Imports um 2500 Millionen RM. bei gleichzeitiger Belebung der Konjunktur möglich war, von grundſätzlicher Bedeutung. Hierbei darf jedoch nicht überſehen werden, daß die Ausfuhr an Fertig⸗ fabrikaten zwar um 342,2 Millionen RM. auf 6968 Millionen RM. zugenommen hat, ihr prozentualer Anteil am Geſamtexport aber von 75,3 im Jahre 1925 auf 71% zurückgegangen iſt. Die Ent⸗ wicklung einzelner Exportinduſtrien, deren Lage auf dem inneren Markt ſich zum Teil nicht weſentlich gebeſſert hat, zeigt, daß eine allzu zuverſichtliche Beurteilung der Dinge noch nicht am Platze iſt. So ergibt ein Vergleich mit der Vorkriegszeit, daß Deutſchland als elektrolechniſcher Lieferant auf dem Weltmarkt erheblich verloren hat und daß auch die Maſchinen⸗Induſtrie ihre Ausfuhr auf ca. 667 9˙ des Vorkriegsſtandes reduzieren und ihre führende Stellung auf dem Weltmarkt an die Vereinigten Staaten abgeben mußte. Immerhin beſteht die begründete Hoffnung, daß im weiteren Verlauf, insbeſondere nach dem Fortfall des Valuta⸗Dumpings der weſtlichen Inflationsländer und in dem Maße, in dem die Be⸗ friedung Europas zu einer weiteren Konſolidierung der kontinen⸗ talen Verhältniſſe führt, auch Deutſchland von der allgemeinen Er⸗ holung im Außenhandel wird Nutzen ziehen können. Die ſtarke Stütze, die Deutſchlands Außenhandel vor dem Kriege in der Kaufkraft des inneren Marktes fand, wird es, ſolange es den wirtſchaftlichen Geſetzen des Dawes⸗Planes unterworfen iſt, kaum wieber erlangen können. In dieſer Tatſache liegt zum Teil die Er⸗ klärung für ſeine im allgemeinen immer ſichtbarer werdende Net⸗ gung für kontinentale und internationale wirtſchaftliche Zuſammen⸗ ſchlüſſe, wie wir ſie in der Rohſtahlgemeinſchaft, dem Schienenkartell, dem Kupferkartell und den Abmachungen der Kali⸗Induſtrie mit der franzöſiſchen Kaligruppe im vergangenen Jahr kennen gelernt haben. Selbſtverſtändliche Sorge jeder deutſchen Regierung muß ſein, den inneren Markt ſoviel wie möglich zu ſtärken, insbeſondere die Kaufkraft der Bevölkerung zu heben, die, nach den ſteigenden Spar⸗ kaffenguthaben und Monatserträgniſſen der Reichseinkommenſteuer und den Umſätzen bei den Konſumvereinen im Jahre 1926 zu ur⸗ teilen, immerhin gewachſen iſt. Aber noch ſind viele Hemmniſſe zu verzeichnen: Die ſo notwendige ökonomiſche Beſſerſtellung unſerer Landwirtſchaft iſt trotz ihres hohen techniſchen Standes bisher nicht erreicht; die viel zu hohe Beſteuerung ebenſo wie die Arbeitsloſig⸗ keit behindern die Weiterentwicklung; die Zwangsbewirtſchaftung der ſtädtiſchen Grundſtück wird zum Schaden der Wirtſchaft noch immer aufrecht erhalten, ohne daß ihr planmäßiger Abbau ernſthaft in Angriff genommen wird, während die öffentliche Hand die Selb⸗ ſtändigkeit und die Zahl der freien privaten Unternehmungen auf allen Gebieten einengt. Das verfloſſene Jahr hat der Landwirtſchaft eine gewiſſe Er⸗ leichterung auf dem Gebiete der Geldverſorgung gebracht. Es hat eine beträchtliche Konſolidierung ſchwebender Schulden ſtattgefunden. Infolge der Umwandlung perſönlicher Schulden in niedriger ver⸗ zinsliche Realkredite ſowie infolge der Geldverbilligung dürfte trotz der Erhöhung der Schuldſumme im Laufe des ⸗Jahres die Zinslaſt der Landwirtſchaft nicht geſtiegen ſein. Sie wird auch, wenn man die auf rd. 3 Milliarden zu ſchätzenden Aufwertungshypotheken be⸗ rückſichtigt und den Zinſendienſt für die Reutenbankbelaſtung hinzu⸗ rechnet, immer noch umſchätzungsweiſe 100 Millionen hinter den im Jahre 1913 zu leiſtenden Zinsausgaben von ca. 700 Millionen(auf das jetzige Reichsgebiet berechnet) zurückbleiben. Eine Abdeckung der kurzfriſtigen Verbindlichkeiten aus den Einnahmen der Ernte iſt allerdings auch im vorigen Jahre nicht möglich geweſen, da das Ernteergebnis für ſaſt alle Feldfrüchte weſentlich hinter dem des Fahres 1925 zurückgeblieben iſt. Wenn der mengenmäßige Ausfall auch durch die ſeſte Preisgeſtaltung etwas ausgealichen wurde, ſo iſt doch mit einer raſchen Behebung der Agrarkriſis nicht zu rechnen, ſolange nicht die Belaſtung durch Steuern und Abgaben, die auf etwa das—4 fache des Friedensſtandes zu ſchätzen iſt, auf ein tragbares Maß zurückgeführt wird, u. durch Bereitſtellung niedrig ver⸗ zinslicher Betriebskapikalien den Landwirten die Möglichkeit gegeben iſt, die Leiſtungsfähiakeit ihrer Betriebe zu ſteigern und ſie rentabel zu ——— * geſtalten, jedenſalls iſt die unter Führung der Reichsbank begonnene Konvertierung der landſchaftlichen Pfandbriefe in niedriger verzins⸗ liche ſehr zu begrüßen. Auf dem Gebiet der Finanzpolitik hat das abgelaufene Jahr einige Fortſchritte gebracht, die jedoch bei weitem nicht ausreichen, unſerer Wirtſchaft eine wirkliche Erleichterung zu ſchaffen. Die hohen Einkommenſteuern wirken hemmend auf die Kapitalbildung ein, wobei gerade die kleineren ſelbſtändigen gewerblichen Betriebe am meiſten getroffen werden. Sowohl die Steuerpolitik wie die Lohntariſpolitik der Regierung zwingen zur Konzentration und zur Bildung größerer Unternehmungen und verſtärken ſo die an und für ſich vorhandene Tendenz zum Großbetrieb. Der Steuerausgleich zwiſchen Reich und Gemeinden iſt im Jahre 1926 nicht erfolgt. Einſt⸗ h weilen haben die Gemeinden mit ihren übertriebenen Gewerbe⸗ ſteuern viel dazu beigetragen, die Wirkungen der kleinen Steuer⸗ ermäßigungen des Reiches abzuſchwächen. Für eine geſunde Weiter⸗ entwicklung iſt es unerläßlich, einen Ausgleich herbeizuführen, der die ungeheuere Belaſtung der Wirtſchaft ſeitens des Reiches, der Länder und der Gemeinden nicht nur nicht verſtärkt, ſondern herab⸗ mindert. Solche Entlaſtung iſt nur möglich, wenn ernſthaft daran gegangen wird, die Ausgaben zu verringern und eine ſparſame Ver⸗ wendung der öffentlichen Mittel in Reich, Ländern und Gemeinden durchzuſetzen. Dem Rationaliſierungsprozeß der privaten Betriebe iſt eine entſprechende Politik in den öffentlichen Haushalten nur in beſcheidenſtem Maße gefolgt. Im Reichsetat ſpielen von Jahr zu Jahr die Ausgaben für die Erwerbsloſenfürſorge eine bedeutendere Rolle. Die derzeitige Art der Erwerbsloſenfürſorge iſt ſchon deshalb auf die Dauer nicht zu ertragen, weil ſie die Verſuchung für einzelne fördert, ſich als ar⸗ beitslos zu melden oder nur kürzere Zeit zu arbeiten, um dann wieder Arbeitsloſenunterſtützung zu erhalten. Die mit Recht be⸗ gonnene Fürſorge für die durch Arbeitsloſigkeit erzeugte Not hat mit der Zeit zu einer gefährlichen Wechſelwirkung zwiſchen Arbeit und Arbeitsloſigkeit geführt, die aus finanziellen und ſozialen Gründen nicht länger beſtehen ſollte. Jedenſalls iſt zu wünſchen, daß eine neue Regelung der Arbeitsloſenunterſtützung den Anreiz nicht zu arbeiten, nach Möolichkeit unterdrückt, weil nur bei einem all⸗ gemeinen Willen zur Arbeit die produktiven Kräfte des Landes ge⸗ hoben und auch die Konſumkräfte geſtärkt werden. Hemmend auf den Willen zur Arbeit wird auch eine ſchematiſche Regelung der Arbeits⸗ zeit durch rückſichtsloſe Erzwingung des Achtſtundenarbeitstages einwirken. Die Arbeitsloſigkeit wird durch ſolche Regelung eher ge⸗ ſtleigert werden, weil einerſeits die Unternehmungsluſt Schaden leidet und andererſeits die Wirtſchaft gezwungen werden wird, durch Verbeſſerung der Arbeitsmethoden und neue Konzentration den Ausfall an Arbeit wieder einzubringen, ohne die Koſten über das Maß der eigenen Wettbewerbsfähigkeit ſteigen zu laſſen. Ebenſo wie der Verkehr den Verkehr erzeugt, bringt Arbeit neue Arbeitsmöglich⸗ Verkehr den Verpehr erzeugt, bringt Arbeit neue Arbeitsmöglich⸗ keiten hervor. Wir können die Befürchtung nicht unterdrücken, daß die kurze Zeit des Aufſchwungs ſeit der Mitte des Jahres 1926, die noch keine allgemeine und durchgreifende Beſſerung brachte, nicht nur durch eine übereifrige ſozialpolitiſche Geſetzgebung ſondern auch durch über⸗ mäßige Lohnforderungen, die ſich überall andeuten, ein baldiges Ende finden kann. Die bereits vorhandenen Laſten der Unter⸗ nehmen ſind ſo groß, daß die Möglichkeiten, Lohnforderungen nach⸗ zukommen, viel beſchränkter ſind als in einer von Reparations⸗ leiſtungen freien Wirtſchaft. Schon dieſe flüchtige Betrachtung der Lage Deutſchlands zeigt, daß wir den Kampf um unſere Exiſtenz noch nicht ganz gewonnen haben, aber wir können das Jahr 1926 buchen als eine Zeitſpanne, in der die Bemühungen, unſer Gleichgewicht wieder zu erringen und inſere internationale Stellung zu feſtigen, Erfolge zeitigten. Wir gewannen vor allem wieder mehr Vertrauen in der Welt, ohne das alle Arbeit umſonſt geweſen wäre. Das hat ſich beſonders in dem Wiederaufbau des inländiſchen Kapitalmarktes gezeigt, der mit einer weitgehenden Konſolidterung unſerer ausländiſchen Schulden ver⸗ bunden war. Zu der Zweckmäßigkeit einer Aufnahme von Auslandskrediten iſt in der Oeffentlichteit wiederholt kritiſch Stellung genommen worden. Wir halten einen weiteren Zufluß von Auslandsgeldern für notwendig und wünſchenswert, inſofern eine produktive Ver⸗ wendung des einſtrömenden Kapitals ſichergeſtellt wird, was im ver⸗ gangenen Jahr nicht immer der Fall war. Die zeitweiſe beobachtete Ueberflutung des kurzfriſtigen Geldmarktes rührte von. ſolchen nicht unmittelbar zur Verwendung kommenden Kapitalien her. Es iſt nicht unwichtig, in dieſem Zuſammenhang darauf hinzuweiſen, daß von der geſamten langfriſtigen Auslandsverſchuldung in Höhe von ca. 4 Milliarden RM. 24,1 Proz. auf die Dawes⸗Anleihe, 30,6 Proz. auf Anleihen der öffentlichen Hand und nur 45,3 Proz. auf die Inanſpruchnahme durch private Unternehmungen entfallen. Die monatliche durchſchnittliche Zunahme der Guthaben auf Spar⸗ und Girokonten bei den deutſchen Sparkaſſen betrug im Jahre 1926 145 Millionen gegen 119 Millionen im Jahre 1925, der Ein⸗ lagenbeſtand am Jahresende 4,180 Milliarden gegen 2,505 Milliarden. Die Einlagen in proviſionsfreier Rechnung bei 6 Berliner Groß⸗ banken waren im Oktober 1926 auf 2728,5 Millionen gegen 2 126,6 Millionen geſtiegen. Die Beteiligung des Inlands an der inlän⸗ diſchen Wertpapierausgabe im Jahre 1926 betrug 4275 Millionen gegen 1485 Millionen im Jahre 1925. Wenn hiernach auch die Feſti⸗ gung des inneren Kapitalmarktes im vergangenen Jahr zweifellos erhebliche Fortſchritte gemacht hat, ſo iſt doch die während dieſer Zeit erfolgte Diskonherabſetzung von 9 auf 6 Proz. ſowie die ent⸗ ſprechende Zinsabſenkung nicht nur durch den tatſächlichen Kapital⸗ vorrat Deutſchlands begründet geweſen, ſondern auch beſtimmt wor⸗ den durch den Wunſch, die Wirtſchaft durch Verminderung der Kapitalbeſchaffungskoſten zu fördern. Erſt wenn der Ausgleich zwiſchen dem Geld⸗ und Kapitalmarkt erfolgt iſt, wird man von normalen Geldverhältniſſen reden können. Die mangelnde Ver⸗ knüpfung zwiſchen den beiden Märkten hat im vergangenen Jahr dazu geführt, 7 zeitweilig kurzfriſtige Gelder mangels ſonſtiger nutzbringender Verwendung in langfriſtigen Emiſſtonen angelegt wurden, und andererſeits der langfriſtige Kapitalbedarf durch kurz⸗ friſtige Geldaufnahmen befriedigt werden mußte, eine Polittk, die nicht ohne Bedenken iſt. Die beſte Verbindung zwiſchen Geld⸗ und Kapitalmarkt iſt ein ausgedehnter, nur durch genügende Bildung von privatem Kapital ermöglichter Privatdiskontmarkt, der die kurz⸗ 19 1 85 Mittel einer produktiven Verwendung durch die Wirtſchaft zuführt. Die geſchilderten Verhältniſſe in der Wirtſchaft und auf dem Geld⸗ und Kapitalmarkt ſpiegeln ſich am deutlichſten in der Ent⸗ wicklung der Börſe wieder. Der Geſamtindex der an der Berliner Börſe gehandelten Altien ſtieg— unter Zugrundelegung der Kurſe vom 31. Dezember 1925 gleich 100 Proz.— von 134,51 Proz. am 15. Mai auf 217,12 Proz. am 31. Dezember 1928. Als im Frühjahr Anzeichen dafür vorlagen, daß die Kriſe ihren Höhepunkt erreicht hatte, begann man an der Börſe den unterbewer⸗ teten Aktien wieder Intereſſe zuzuwenden. So vollzog ſich eine Be⸗ wegung, die auf den erſten Blick widerſpruchsvoll erſchien. Während die Lage von Induſtrie und Landwirtſchaft noch völlig unbefrie⸗ digend war, fingen die Aktien an, langſam aber ſtetig zu ſteigen. Wenn auch im Verlauf des Jahres die Aufwärtsbewegung der Kurſe einen beſonderen Antrieb von der Geldſeite bekam, ſo trat trotz gewiſſen Uebertreibungen, bei denen die Kurshöhe außer Ver⸗ hältnis zur möglichen Rente ſtand, als geſunder Leitgedanke der ganzen Bewegung das Vertrauen auf eine Beſſerung infolge des fortſchreitenden Umſtellungs⸗ und Anpaſſungsprozeſſes der Wirtſchaft ervor. Die Banken waren in der Lage, den geſteigerten Anforderungen der Wirtſchaft und der Börſe gerecht zu werden. Mehr als die Hälfte der ihnen zugefloſſenen neuen Mittel wurde zur Erhöhung bes Kontokorrent⸗Kredits benutzt. Die Börſenkonjunktur führte zu einer Zunahme der Lombards und Reports beti den inländiſchen Banken, aber auch ausländiſches Geld kam der Börſenbewegung zu⸗ gute. Der Entwicklung des Geld⸗ und Kapitalmarktes folgend haben die Banken auch ihrerſeits durch eine ſtarke Herabſetzung der Kon⸗ ditionen die Belebung der Wirtſchaft gefördert. Im Verlauf des Jahres 1926 ſind die Koſten für Kredite in laufender Nechnung um rund 4,5 Proz. zurückgegangen. Eine entſprechende Senkung der Un⸗ koſten iſt nicht eingetreten, weil auch im Jahre 1926 Erhöhungen des unter Mitwirkung des Arbeitsminiſteriums für die Angeſtellten feſtgeſetzten Gehaltstarifs eintraten und das flotte Börſengeſchäft die Einſtellung von Hilfskräften, ſoweit dies techniſch möglich war, not⸗ wendig machte. Die hauptfächlichſten Faktoren, die gegenüber der Vorkriegszeit die Arbeiten in den Banken verteuern, nämlich die viel kleineren Abſchnitte der Aktien, Wechſel und Schecks und die mit der Kapitalarmut zuſammenhängende geringere Höhe des Einzel⸗ umſatzes, haben ſich kaum verändert; auch haben die den Banken zugewieſenen öffentlichen Aufgaben im Jahre 1926 noch viel Zeit und Koſten erfordert. Wir hoffen trotzdem, durch Verbeſſerung unſeres Betriebes die Unkoſten noch weiter herabdrücken zu können. Die Zahl der kauf⸗ männiſchen und gewerblichen Angeſtellten einſchließlich der Lehr⸗ linge hat nur von 9 484 auf 8 622 geſenkt werden können, über⸗ 5 alſo noch immer erheblich den entſprechenden Stand der Vor⸗ riegszeit. Die Zahl der im Jahre 1926 bei der Bank geführten Konten betrug 259 777 gegen 259 164 im Jahre 1925, der Umſatz auf einet Seite des Hauptbuches RM. 141 599 077 266.— gegen RM⸗ 118 576 155 194.— Der wachſende Umfang der Geſchäfte unſeres Inſtituts veran⸗ laßte uns, einer auf den 7. September 1926 einberuſenen außer⸗ ordentlichen Generalverſammlung die Erhöhung des Grundkapital auf RM. 100 000 000.— vorzuſchlagen. Von den neuen Rie. 22 000 000.— Aktien ſind RM. 19 500 000.— den Aktionären zum Kurſe von 120 Proz. zum Bezuge angeboten, die reſtlichen RM. 2 500 000.— freihändig begeben worden. Das aus der Kapitalserhöhung erzielte Aufgeld iſt nach Abzug der entſtandenen Koſten mit RM. 3 800 000.— dem ordentlichen Reſervefonds zugefloſſen, welcher ſich hlerdurch und durch die von uns beantragte Zuwendung von RM. 1 600 000.— an, dem Reingewinn pro 1926 auf insgeſamt RM. 30 400 000.— erhbht. Von den uns naheſtehenden Geſellſchaften hatte die Deutſch⸗ Südamerikaniſche Bank unter einer vorübergehenden Konzeſſions⸗ entziehung in Braſilien zu leiden, über die ſeinerzeit die Oeffent⸗ lichkeit ſeitens der Bank in eingehender Weiſe unterrichtet wurde. Nach erfolgter Aufklärung und Entlaſſung der ſchuldigen Beamten wurde die Konzeſſion ſeitens der braſilianiſchen Regierung no alten Jahre wieder erteilt. Immerhin hat die mehrmonatige Unter⸗ brechung der Tätigkeit in Braſilien das Ergebnis des Jahres 1 2 heblich beeinträchtigt, ſo daß die Bank für 1920 eine Dividende nich verteilen wird. 5 Die Deutſche Orientbank konnte im verfloſſenen Jahre ihre Stellung im türkiſchen Wirtſchaftsleben weiterhin ausbauen und be⸗ feſtigen. Durch Errichtung von Zweigniederlaſſungen in Alexandrien und Cairo gelang es ibhr, auch in Aegypten wieder feſten Fuß 1 faſſen. Die dortigen Filialen haben trotz der kurzen Zeit ihres—— ſtehens bereits eine erfreuliche Entwicklung genommen. Die wird vorausſichtlich die gleiche Dividende wie im vergangenen Jah 659%) ausſchütten. 5 Unſer Amſterdamer Kommandite, die Bankfirma Proehl&. G 15 mann, hat ſich weiter günſtig entwickelt und dürfte auch pro 1926 17 befriedigendes Erträgnis erzielt haben. Auf Grund einer Vere 2 barung mit der Niederländiſchen Bank iſt die Firma letzt auch 85 der Lage, Akzept zu leiſten, und auf dieſe Weiſe in den Stand ihr ſetzt, in noch größerem Maße als bisher ſowohl die deutſche Eintz ite wie auch die Einfuhr nach anderen Ländern durch Rembours tterzu zu finanzieren. Die billigen Geldſätze in Holland boten ie reichlich Gelegenheit. Die Zunahme des Kontos der dauernden Beteiltgungen, 1. ſich im weſentlichen aus dem Erwerb von Aktien der Internatio Ol⸗ Bank in Luxembura und von neuen Aktien bzw. Anteilen denburgiſchen Landesbank, der Deutſchen Orientbank und der & Co. G. m. b Ein⸗ Die in der Gewinn⸗ und Verluſt⸗Rechnung angegebene, des nahme aus dauernden Beteiligungen ſtellt die Erträgniſſe ächſt⸗ Jahres 1925 dar. 1 Jahres 1926 werden in der n fährigen Bilanz verrechnet werden. Unter vorſichtiger Bewertung aller Aktiven ergibt ſich laut Gewinn⸗ und Verluſt⸗Rechnung ein Ueberſchuß von RM. 70 058 680.81 . 290752 M. 1911108. P. und nach Abſetzung der Hundlungsunkoſten mit. M. 54522934.22 Steuern mit. RM. 4524588.59 verbleibt ein Reingewinn von R deſſen Verteilung wir wie folgt vorſchlagen: Zuweiſung zur geſetzl. Rücklage RM. 1600000.— Zuweifung zum Penſionsfonds RM. 359009.— 40% Dividende a. RM. 78000000.— RM. 3120000.— 3510 000. 20b Dividende a. RM. 22000 000.— RM. 440900—. 0 RM 54011 Tantieme an den Aufſichtsrat. RM. 432973.— a 0. 3 uperdiv a. 2—.— Vortrag VVVCVV RM. 340..— Dresden, im Maärz 1927. Der Vorstand un, Walther Friſch. Herbert M. Gutmann. Carl Hrbina. Wilhelm Kleema Georg Mosler. Henry Nathan. Paul Schmidt⸗Branden. 7 Tudes-Anzeige Sonntag abend 6 Uhr verschied sanft meine vergeßliche Mutter, Frau Therese HRuntz im Alter von 77 jahren. Mannheim, den 14. März 1927 Nebeniusstr. 8 Die Beisetzung findet Mittwoch, den 16. ds. Mts, 2% Uht von der stadtischen Leicnenhalle aus statt. In tiefer Trauer: frieurich hruhe Drachenfelsstr. 6 Todes-Anzeige liebe, un- und Bekannten mit, daß mein Schwager, Herr sanft entschlafen ist. Mannheim, O 7, 8 nachmittags 2 Uhr statt. Schmerzerfüllt teile ich alen Freunden besorgter Gaite, Vater seiner Ib. Kinder u. Ltenhan ugumo Sonntag nacht 11½ Uhr nach kurzem Leiden In tiefer Trauer: Olga Mgomo vötins Mebst Kindern 2⁵⁰⁴ 1 Die Beerdigung findet Mittwoch, e 8403 gie Gebui eines gesundel sſigen Mädels zelgen hocherfreuf àn Alberf Picker und Frau Nais geb Schule NMennheim, den 12. MMarz 1927 Lengstr. 39 8359 2. Zl. Ssdisches Krenkenhaus Orivelklmik Prol. Dr. Holzbact + — —— Annl. erbfferthchunpen dar ötat Maunhein Verſteigerung 1 05 1 In unſerem Nerſteigerungecalgebäude— Eingang gegenüber dem findet an folgenden Tagen Pfändg lieber, treu- Schuh-Neparafuren 8 37 18 5 erengeer gee, 24. Gul eihhalt. Bechstein-NWavier n Damenifieck mit Gummi—.90 Prima Kernleder, Handarbeit. 8314 7, 14, eine Treppe. Auf Wunsch wird die Arbeit abgeholt. preiswert zu verkanfen Meerfeldstr 56. 2. Stock links. öffentliche Verſteigerung verfa gegen Barzahlung ſtatt: a) für Gold, Silber, Uhren, 28389 lackesei Il. Baas d und dergl. am 1 16. März 1927 p) für Kleider, Weißzeng, Betten Stiefel und bergl. 997 am Donnerstag, den 17. März 1 Beginn feweils 2 Uhr Lorget nicht 52 Iihr). Mitbringen von Kinde geſtattet. 5 254 d. m. b. H. ½ 88. 2. hamt. nne„eat rne raooKene eereeneoen nn „ reerne ee eeere eereeeeeern eeneernereeeeeeee* arnnrerr oaeneeeeeeeere Montag, den 14. März 1927 Wenns regnet schützen Sie sich durch unsere Eebgenkleidung Gummimänzel, Continentel und andere erstklassige Fabrikate FIk. 16.— 24.—, 32.—. 44.-, 33. 8 bis Mk. 75 Loden-Müntel, ia eigener Fabri- kation aus bewährten Qualitäten 26.— hbhlergestellt k. 18., 37T.—, 48—, 2 Mk. 68 7 Imprägnierie Mäntel, aus eige- bis ner Fabrikation in neuen Sperial · formen 34., 46.— um 19. bis M 5 Woll. Gapardine Mäntel aus eißener Fabrikation, erprobteste Qualitaten* k. 52.—, 74., dis M. 143. Beachien Sie unser Spezialfensier 26.— k. 36 89.—, 98.—-— Sebr. Mames kleidet Sie riohtigl Mannheim S M. E Neue Maunnheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Unsere Verkeuf⸗höfuser Nannheim rur 4. 1 Finithari Kczrugs fesse 25 RofebUHISr. 51 Hirgt a Mir nlagen Uim d. B. BermOotsr 5 — Heildronn Keuserstrobe 50 stets das Neueste in modernen IIAId Narisruhe Rel ersfrebe 84 Höin a. Rh. Scrulclergesse 70 Hangever jeden Meuheit! Schaubacken u mit„Ehriſtiner ackt, bratet, kocht, dünſtet ohne Backofen auf jeder Heizvorrich⸗ tung in 25 Minut. jede Torte und Obſtkuchen, in 35 1 Praktiſche Vorführungen finden ſtatt von Mittwoch, den 16. bis einſchließl. Samstag, den 19. Mär⸗ bis 6 Uhr nachm., im„Kaſino“ R 1, 1. Beſuch wird gebeten. Elgtritt krell Reaſheneupl. 108 Neuheit! Berim Spiſfe lrmarkt 11 Dlauen l. V. Haselbrunnerstr. 98 8. 45 Braten. leweils von 3 — Um zahlreichen Tosproben! Daaaatben von einfacher bis feinster Ausfüh· rung mit künst- lerischem Geschmack Um verwechslungen zu vermeiden, biſien wir besonders auf unsere Fima„Eugen KHeniner.-.“ und Taisächliche Vortfeile Kkönnen Sie nur dann ge-— nmieſßen, wenn Sie direkt beim Fabrikanfen Kkaufen. Eugen Keniner? MANNHETM nur PB 7 1 Wir infolge unserer umfang- reichen Weberei und aus- gedehnten Fabrikation gan2 deüeutende Enkandel bigten liden, täten, als Vorteile sowohl durch unsere so- bewährten Quali- unsere bekannt billigen Preise, daher m Ilznaadhaig. auch durch — aainchet auf Hausnummer„P 4, 1“ zu achfen. Mech. Weberei in Plauen i. Vogtl. Spezialfirma für moderne Fenster-Dekoration Detail-Verkauf: N Geschäftsgründung 1888 annheim nur P4, 1 Spezialltät: Direkter Verkauf eigener Erzeugnisse ohne Zwischenhandel Gardinenfabrik in Stuttgart Ss5ꝛ Amtliche Bekanntmachungen bezügl. des Grundſtücks Lgb. Nr. 23 825 der Gemarkung Mannheim⸗Rheinan. zudas Staatsminiſterium hat mit Entſchlie⸗ ſprag vom 19. Februar 1927 Nr. 1570 ausge⸗ Gaoechen, daß die Frau Ries Elſa geborene derner, Ehefrau des Bauingenieurs H. O. Ries in Eſſen, Witteringſtraße 116, ver⸗ Allchtet iſt zu dulden, daß das Grundſtück gb. Nr. 23 825 der Gemarkung Mannheim⸗ heinau, an dem ſie ein Miteigentumsrecht 0 4 beſitzt, im Wege der An aienz gegen orgängige Entſchädigung zum Zweck der Er⸗ eiterung des Waſſerwerks Mannheim⸗ einau zu Gunſten der Waſſerwerksgeſell⸗ bonſt Rheinau m. b. H. mit einer beſchränkten erſönlichen Dienſtbarkeit des Inhalts be⸗ ittet wird, daß der ſeweilige Eigentümer eſes Grundſtücks ſeine Benutzung zum der Leitungsführung der Waſſerwerks⸗ eſellſchalt Rheinau nach Maßgabe der vorge⸗ ſtaten Pläne und Beſchreibungen zu ge⸗ atten hat. 2 Mannheim den B. März 1027. — Badiſches Bezirksamt Abt. II. * Verdingung. 10 te zum Poſtneubau Mannheim⸗Oſt er⸗ ſolderlichen ründungs⸗ u. Maurerarbeiten veren im Wege des öffentlichen ager zeczeden werden. Zeichnungen, Maſſenbe⸗ Babnung, Programm, Bedingungen für die Praterbung ufw., Vertragsbedingungen und Lantsverzeichniffe liegen im Amtszimmer kömgerötkerſtraße 19/21 zur Einſicht aus und Aunden daſelbſt mit Ausnahme der Zeich⸗ 55 ng zum Selbſtkoſtenpreis(ſolange Vorrat) degogen werden. ich te Angebote ſind unterſchrieben und ver⸗ oſſen mit der Aufſchrift: arbeltebet auf Maurerarbeiten(Hründungs⸗ La lten] an Poſtbauleitung Oſt, Maunheim, leberütterſtraße 19%21 frankiert einzuſenden etwa Angebote werden in Gegenwart der a erſchienenen Bieter den 25. März 1927 Lormittags 10 bezw. 11 Uhr im Amtszimmer 3 angerötterſtraße 19/21 geböffnet. befunde keins der Angebote für annehmbar Ucherden wird. blelbt die Ablehnung fämt⸗ er Angebote vorbehalten. annheim, den 11. März 1927. e örtliche Bauleiter. ee 2— Peter Deuß, p l, 7 ſrisme grüng Heringe * 4Pfund 70 3 Silberlachs ohne Konf.. 25 dto. Ausschnitt.. 35„ Kapeljau ohne Konf... 30, dto. ausschnitt. 40, Zungen 60, [Wietasuch frisch, alle Räuehertlache und Fischmarinaden. uil Halderner 10 flek 75 Hatjes-NHeringe. 30 e, 7 Weinhaus Stögele,B4,3 Morgen Diensiag Schlachtfest Es ladet höflichſt ein 8357 MWhelm Siegele.— Telephon 27219. — Hochweſt. mod.Möbel— In allen Stil- u. Holzarten kür Wohn- u. Schlafräume Ia. Klubmöbel sowie prachtv. Küchen. 38328 Bei konkurrenzlos bill. Preisstellung. degen Bar u. angenehmen Zahlungsdedingungen. Streng reelle Bedienung. Woh-Einricht ol. Laiffer(BasenSreiEpl. J8. Meine Ausstellg. ist durchgeh.geöffnet. Badecinridmangen! Badeofen.-Wanne 2 Jahre Garantie*8892 zusammen 100 Mark das- U. Rohlenherde, Hiinst Teilzahlung gestattet. tfen Moßsf in beſter Stadtlage Verkauf. Wirtsleute für gutgehendes Reſtaurant(mit Wohnung) Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. 5, koptige geſucht. Eventl. auch Angebote unter A A 49 an die 4834⁵ Aagtahatens,deschäft ſucht fung. Kaufmann od. Fräulein f. Ver⸗ kauf und Bürvarbeit, Branchekund. bevorz. Angeb. unt. B N 86 a. d. Geſchſt. 8324 Hausdiener im Packen bewandert, für Engros⸗Geſchäft geſucht. 8319 Angeb. unt. B] 32 a. d. Geſchäftsſtelle. Küchenmädchen 20—25 Jahr.., ſofort geſucht. Nennwieſen⸗ Reſtaurant.*8321 . Rietheimer, f% 0. D 2 Iſfede 2 2 Leichte Reisetätigkeit mit vorneh — 75 von 10—12 Uhr vorm. und 3— 2 eeeee Wir Bringen denNachweis, 25 I daß unsere Vertreter monatl.51s 750 an Provision verdienen, außerdem noch Fixum und Prämien bel Eignung. Es werden noch einige Damen u. Herren eingestellt. Meldungen erbeten: Dienstag und Mittwech Büro: Augartenstraße 6, part. eeeeeeeeeeeee 525 —— ſiſ mem Artikel. 3 Uhr nachm. 70 Margarinefabrik mit bekannten Marken ſucht bei Bäcker und Konditoren gut eingeführt. 8351 Vertreter. Angebote unt. O E 33 an die Geſchäftsſt. Tüchtige, jüngere Buchhalterin perfekt im Maschinenschreiben Gesucht. 2562 Angebote unt. J M 111 an die Geschäftsst. JIuriſt 8322 z. Ueberwachung, Ein⸗ leitung, Prüfung von Prozeſſen v. Privat⸗ Perſon, ſofort neben⸗ Penſionär). Nur Zu⸗ ſchriften m. Angabe d. Anſprüche w. berück⸗ ſicht. Angeb. u. B L. 34 an die Geſchäftsſtelle. Ordeutliches für Küche u. Hausarb. ſofort geſucht. 18378 L I3. 11, part. beruflich geſucht(auch Hieſ. Großhandlung ſucht per Oſtern Aaig mit guter Schulbildg. Angebote unt.( X 71 an die Geſchſt. 18396 perfektes Maathabgen gesucht. „Pergola“, Friedrichs⸗ platz 9. Emi4 en 18* Tücht. Köchin die auch etwas Haus⸗ arbeit übernimmt, m. erſtkl. Zeugniſſen per 1. 4. geſucht. Näheres B1196 Bismarckpl. 10. Köchin. Wegen Erkrankung meiner Köchin ſuche zum 1. April in ruhi⸗ gen Haushalt, neben Zimmermädchen ſelb⸗ ſtändige Köchin, die Hausarbeit verrichtet. Frau Ludwig Joſeph, Lamenſtr. 20. 8836 Tücht. Mädchen für Küche und Haus, auf 1. April geſucht. Nur ſolche mit Zeug⸗ nigen woll. ſich meld. Vorzuſtellen v. 1 bis 4 Uhr und abends 7 bis 8 Uhr. B1190 Werderſtraße 17, part. Geſucht eine ältere, znverläſſige 28865 Fran für Hausarbeit jeden Vormittag ein paar Stunden. Adreſſe in der Geſchäſtsſtelle. Stellendesuche Chauffeur m. Ia Zeugniſſen, 28 J.., ledig, gelernter Schloſſer, mit allen Reparatur. vertraut, Führerſchein 2 u. 3 b, ſucht ſich z. verändern. Perfſ. od. Lief.⸗Wagen. Angeh. unt. B G 30 a. d. Geſchſt.*8313 Stellendesuche Aoteras Mäuchen vielſeit. im Haushalt, langj. Haushälterin, ſucht mögl. ſofort Ver⸗ trauens ⸗ Danerſtelle. Sieht mehr auf gute Behandl. als auf hoh. Lohn. Gute Zeugniſſe vorhanden. Angebote unter C F 63 an die Geſchäftsſtelle. 8371 Alleinſt., im Haush. erfahr. Frau ſucht Hausbälterinposten bei älter. Herrn. Zu⸗ ſchriften unter C U 68 an die Geſchſt. 8391 Tüchtige Achneiderin 6 J. ſelbſtändig, firm i. Anfert. eleg. Kleider, Koſtüme und Mäntel, ſucht Stell. i. Geſchäft. Gefl. Ang. u. C V 69 an die Geſchſt. B1204 Eirige Schülerinnan d. höh. Handelsſchule, die an Oſtern entlaſſ. werden, ſuchen An⸗ fängerinnen ⸗ Stellen auf Büro. Angebote unter C W 70 an die Geſchäftsſtelle. 8394 Verkäufe In zentraler Lage nächſt Planken Laadälk-Maas mit beziehb. großem Laden mit ſchönen hellen Nebenräumen preisw. bei mäßiger Anzahlung Zu verkauien NMäh. d. Immobillen-Hüre Leu 4 Sohn 21. 4 Jl. 20595 96 Hauspekaul Gut erhaltenes Haus m. 8 Zimmer, 2 Küch., Hof mit Toreinfahrt, zu vk. Preis 20 Mille, Anzahlg.—10 Mille. Angebote unt. B. P 38 an die Geſchſt. 8329 Villa in Heidelberg, Nähe Schloß und Stadt, 12 Zimmer, reichl. Zu⸗ behör, modern einger., ſchöner Garten, ſoſort frei beziehbar, günſtig zu verkaufen. 8337 Angeb. u. B W 45 a. d. Geſchäftsſtelle. ſa. Hotel Mmit Gasihoef zu verkaufen. Preis: 90—95 Mille, Anzahl.: 30—40 Mille. Angeb. unter B Q 39 an die Geſchäftsſtelle. 18330 ah. lanatte gute Lage, groß. Hof, m. Einfahrt, komplett, m. Einrichtg., äußerſt billig zu verkaufen. Angeb. unt. C C 51 a. d. Geſchſt.*8847 dhleibmasae zu günſtig. Zahlungs⸗ bedingung. abzugeben. O. Greiner, 28081 L 11. 21. Fehreibmasenine Stbewer Rekord, neu⸗ wertig, mit Tiſch weg. Auslandsreiſe zu Mk. 250.— zu verkauf. An⸗ zuſehen*8290 Kleiſtſtraße 7, part. Tafel-Klavier umſtändeh. ſpottbillig zu verkaufen. 8356 C4. 19, part. Znu verkaufen: 2 einfache Beiten, 1 Chaiſelongue, J eiſerne Balkontiſche, 1 gr. Kaiſerzinnbowle, 2 Schränte, 1 Pntz⸗ ſchränkchen, 1 Gas⸗ öſchen, 1 Gaslüſter, Zimmerbank m. Tiſch u. Stuhl u. and. mehr Näher. Kaiſerring 42, 2. Stock. 88386 1 faſt neuer, blauer Mnbewahnn 1 Sportw., 1 Zimmer⸗ wagen u. 1 gebraucht. Herd, zu verkaufen. Gerhäuſer, Werder⸗ ſtraße 12. 910 Dunkelbl. Brennabor⸗ Kauf-Gesuche Elektro-Motor 1 und 1½ PS., mit Schalter, tadellos er⸗ halten, zu kaufen ge⸗ ſucht. Angeb. m. Preis unter B5 M 35 an die Geſchäftsſtelle 31192 Badeofen f. Kohlenfeuer., gebr., zu kaufen geſucht. An⸗ gebote unt. C F 54 an die Geſchäftsſt. 8352 Eisschfank Kühlſchraunk für Wirtſchaftsbüſett, gebr., zu kauf. geſucht. Adreſſe i. d. Geſchäfts⸗ ſtelle dſs. Bl. 18390 Sammler zahlt gute Preiſe für alt. Münzen u. Brief⸗ marken. Ang. u. B X 40 a. d. Geſchſt. 8388 Miet-esuche Wirischaft in zentraler Lage der Stadt, zur Errichtung eines gut bürgerlichen Weinlokals von tücht., gut finanz. Fachleuten geſucht. Angebote unt. B 0 97 a. d. Geſchäfts⸗ ſtelle dſs. Bl.*8327 eeee Ig., tüchtige, ſtrebſ. Wirtsleute ſuchen eine etwas größere 8245 Wirischaft zu mieten. 3 Z. u. K. vorhand. Angeb. unt. 4 G 5 an die Geſchſt. Kastenwagen ſow. garniert. Stuben⸗ wagen, alles ſehr gut erh., preisw. zu verk. b. Herbold, Käſertaler⸗ ſtraße 31, 4. St 8361 2 guterhaltene dackenkleider Gr. 44, billig zu verk. Anzuſehen E 7. 28, II. 2mal läuten. 8863 Deutsch. Schaferhune 14 Monate alt(Rüze la. Abſtamm., gut für Spürarbeit, zu verk. 25 MAgz 102 Bod, Note Kreuz Gelcl-Lofterie 12800 3000 2000 MK UIAre 25.5 MANNHEINM7OAA- OSHScH/ HONYG⸗ cAAISRUAE 4 Seckenhei m, 8376 Hildaſtr. 5. Wiaderverkäufer gesuckht. Sgao — — ———çꝙ—i ——— T 10. Seite. Nr. 122 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabef Montkag, den 14. März 1927 sind eine grosse Leberraschung Tel. 27851 Kostüme Merdl. KRashekostfurn mit Pepltaroee Aperfes SPo ere aus gutem Kasha, neue te Farben. RipsKOsfUrm mod. jugendl. Ische in vielen Farben vortstig FreuerkosfUrm pnma Nips notie lange Form. aufl Damassé keldltert Feschbes, Nochrnocderrües KosfUrn aus ptims Herrenware, Sporiiorm „„ eeee, 390⁰ 490⁰⁰ 3900 690⁰ in 79⁰⁰ —„**„„6595•—10ü0jöm„6„„6„ Große Auswahl in Schwarzen und hlauen Nostümen in allen Preislagen. Sperfe ſugercilſche Forrn, Schwerz, uru Seicde urd NipSRKleid gute Ware und Kleider Jugerdl. Wollkleid 24³⁰ aus gutem reinw. Stott, mit Plissérock — Fraueniotm. 290⁰ era beitung Reklerne-Freuerkleicd besie auch in gtoßen Weiten vorritig 5 36³⁰ Freuerkleicd anerbeste Ver- arbeitung, extra weit Crepe de ue.Kleid 26³⁰ mit 1g At m. gute Ware, schöne Farben Creœepe de chire-HNleid 45e⁰ Edl. Frauenform, entzück. Machart. Mäntel SHeflerid-Merlfel woercnchbe Ferrm m creu urel belde. 22.30 Meunfel eus rerwol. Benerel rnocerne Kers 29.00 NMerfel m Rps oer Cerrnelewe, tesche Forrm 47., 39.-, 33.00 SeicderwMerifel aus gufen Stofferꝭ, neueste ., 68., 52. 00 Nere GrODBE AuswWehl in Alleni moderrieri Meiruelri! G—ͤ— 2* &qglich Neueingerge besondets preiswerte Mädehen- Kfeider in Wolle, Seide u. Voile. Zur Hommunion u. Konfirmation Manneim Haradenplailæ 55296595252424„6„ Gerrdustert 42.-, 38.— 29.50 gel Tel. 27851 Grolibrauerel pachtet Wirtschaften. Angebote unter O K 58 an die ſtelle dieſes Blattes erbeten. Nohnungs-Tausdt Frankfurt-Mannheim Geboten in Zimmerwohnung im Schöne 3 2. Stock mit Küche, Bad u. 2 Balkons, i. Frankfurts. in Mannheim:—4 8 immer⸗ Wohnung in guter Lage Mannheims. Angebote unter L A 152 an die ds. Blattes erbeten. -+ Zimmer-Wohnung auch teilweiſe möbliert, Kinder geſucht. Angebote an: von Ehepaar ohne *8367 Reg.⸗Rat Schwarz, Trifelsſtraße 8 Größere Fabrikraume mit Büroräumen ſofort zu mieten ge⸗ ſucht. Gefl. Angebote unter B U 43 an die Geſchäftsſtelle. B1194 Laden geſucht mit Neben⸗ raum od. Wohnung in⸗ der Mittelſtraße zw. 10.—14. Querſtr., auch Riedfeldſtr. Angebote unter B R 40 an die Geſchäftsſtelle. B1193 Laden in guter Lage, mit 2⸗ bis 3 Zimmerwohnung ſofort gefuch t. Eine 3 Zimmerwohn. kann getauſcht werden. An⸗ gebote unt. B V 44 an die Geſchaftsſtt 51195 Laden für Kolonialwaren ge⸗ eignet, zu mieten geſ. Angebote unt. C D 52 an die Geſchſt. 18350 .J An.-Woanung mit Küche, Bad und Manſarde, in gutem Hauſe, m. elektr. Licht. Nähe K 5⸗Schule, von hinderl. Ehepaar geſ., evt. Tauſch m. Oſtſtadt. Wohnungs⸗Umzug w. Ang. u. BH 31 d. Geſchſt. 18316 2 Zimmer u. Küche ſucht jung., ſol. Ehep. m. 1 Kind, Dr.⸗Karte vorh. Ang. u. CS 66 d. Geſchäftsſt. 8375 2 Timmer evtl. mit Küche von ält. Herrn zu mieten geſucht. Angebote: Schließfach 497 Mann⸗ heim. 78339 Ungen., ganz einfoch möbl. Zimmer von Herrn, der meiſt a. Reiſe, geſucht. Gefl. Angeb. unt. O 4 a. d. Geſchäftsſt. 8372 Vermietungen Aelngafährtas, gutzabendes e bea Oberſtadt, ausbaufähig Zzu verpachtfen. Angeb. unt. B42 8883 an die Geſchäftsſt. Nähe Marktplatz ein zſtöckig. Magazin mit Hof u. groß. Ein⸗ fahrt per 1. April zu vermiet. Auskunft ert. Groß u. Hornung, 31199 J 2. 6. 2 klag. mönl. Ammer Schlaf⸗, Herrenzimm., Tel., elektr. Licht, ſep. Eing., p. 1. 4. z. verm. Angebote unt. Z R 90 an die Geſchſt. B1177 Kelle dſs. Bl. Izu vermieten. Je felner man elne Schokolade erschlleßt, umsomehr tyſtt das köslliche Aroma hervor. Unsere modernen Maschinen dürgen dafur, dab lhnen der edle Gehelt der RataobhOEn, den Sle bezahlen, auch voll zukommt. Wollen Sie nicht Wöhlen Sle derum: elles an Geschmack und Nahrwert haben, was Sle für Ihr Geld verlangen kônnen 7 eee In allererſter Lage Lrober, Nuderter Lallen m. 2 br. Schaufenſtern 2u vermieten. Immobilien-Büro Levi& Sohn 1. 4. Tel. 20593-96 921 2 Ummer u. Müche in ſehr gutem Hauſe per 1. April zu ver⸗ miet. Einzelne Dame od. kl. ruh. Beamten⸗ familie bevorz. Rote Dringl.⸗Karte erfordl. Adreße i. d. Geſchafts⸗ *8326 Zu vermieten: 2 Anmer und Hüche in ruhig. Hauſe gegen Dringlichkeitskarte ab 15. 3. 27. Nähetes Kronprinzeuſtr. 89, *8812 1 Tr. rechts. Möhl. Zimmer mit Penſton zu verm. Auch können n. einige Damen u. Herren am Mittagstiſch teilnehm. Kullmann, B1188 P 6. 20. Gut möbl. Zimmer ſepar. Eingaug, Nähe Bahnhof, ſof. od. 1. 4. *8915 Kepplerſtr. 16, 2. St. Eichelsheimerſtr. 7, 4 Treppen rechts Jut möbllerl. Ammer zu vermieten. B1191 Heizb. Zimmer m. 2 Betten, Bahnhof zu vermieten. Adreſſe in der Geſchſt. 58340 Möbl. mit el. Licht an ſolld. Herrn ſofort od. ſpat. zu vermieten. 18332 4. 25, 1. Et links. Einfach mönl. Timmer an Herrn ſofort zu vermieten. 8310 J2. 2, 1 Treppe. Gut möbl. 8311 Snarates Timmer m. el. L. ſof. zu verm. Angartenſtr. 51, part. Schön möbl. Zimmer Schreibtiſch, el. Licht, an beſſ. Herrn zu ver⸗ mieten. Lindenhof, ee 19 175 part. U8, 4, 1 Tr. f. gut möbl. Zimmer m. elekt. Licht, z. vermiet. 5 B1206 eeeee Möbl. Zimmer zu vermieten. 8354 Lortzingſtraße 48, 2. Stock rechts. Schön möbl. Zimmer ſofort od. bis 1. 4. bei klein. Familie zu ver⸗ mieten. Lortzingſtr. 24, 3 Trepp. links. 8355 Ffdl. möbl. Zimmer mit el. Licht an ſolid. Herrn ſof. zu vermiet. Schlafeimmer in Eiche, kann gegen Vorzeigen der Kund⸗ ſchaft abverdient wer⸗ den. Wer hat ein paſſ. Ausſtellungszimmer, p. od. a. 1. Stock. Gefl. Eilangeb. u. C T 67 a. d. Geſchäftsſt. 8879 Solid. Herr ſucht ſolid. Schlafkollegen per ſof. 8 1 Tr. links. *8325 Vorsicht! Porzellan, Glas, Mar⸗ mor. repariert waſſer⸗ feſt, Fehlendes erſetzt Joſeph Zehe, Roſen⸗ gartenſtraße 34.„8317 Feine Makaufertihung ſämtlich. Damengarde⸗ robe. Zuſchneiden und Einricht. m. Anprobe, zum Selbſtanfertigen. Damenſchneiderei Lutherſtr. 21 a, part. *8320 Zuverläſſige Rochfrau empfiehlt ſich f. Kon⸗ firmation u. Hochzeit. Angeb. unt. B V 47 a. d. Geſchäftsſt. 48341 Wer nimmt 5 Wochen alt. 7 in liebev. Dllege Zuſchriften mit Preis unter C O 62 an die 28388 II 1. 16, 3. St. Geſchäftsſtelle. 8370 A m S 105 Tüchtige abbl. Finer an ſal Schneiderin Herrn ſofort od. ſpät. zu verm. bei Jaeckel. A 3. 7a, part. B1203 Gut möbl. Wohn⸗ und Schlafzimmer in gut. Hauſe an beſſ. Herrn zu verm. Friedrichs⸗ ring, S 6. 24, part. 28284 Gut möbl., helles Balkonzimmer an beſſ. Herrn zu ver⸗ mieten Schmid, Meer⸗ feldſtraße 98. 8294 nimmt noch Kunden an in u. auß. d. Hauſe. Ang. erb. unt. C J 57 an die Geſchſt. -Eflnt An- u, Verkaufsstelle J. Altmöpel, getr. Herren- und Damenkleidern und Schuhen M. Graber, R 3. 15 b Telephon 28 288. B1207 18300 Ffſige Nöbel Pol.großerklelderschrank 80.- Atllr. Elch.-Bücherschrankg5.— Elchen-Diglomat.. 105.— it 4 engl. Zugen Fölner Plüschowan, 10g.— bedlegene Kbahe.. 275. Elchen-Spalsezimmer 295. Ia. Elch.-Schiafzimmer inlt weig.Marmor.. 550. Daniel Aberie, d J, 19 2830 übernimmt den Ver⸗ kauf aller kunſtgewerb⸗ lichen Arbeiten, Holz, Keramik, Weberei, Stickereien uſw. Zuſchrift. unt. C B 50 an Geſchf. fenesnünne ntit Spiegelſchrank, echten weißen Marmor, Handtuchhalter und 2 Rohrſtühlen Biles Mx. 345.-, Mk. 485. Mk. 565.—-, Mk. 390. Mk. 625.-, Mk. 690. Adolf Freinkel,] 2, 4 Langjährige Garantie Freie Lieferung. Zahlungser leichteru chterung. Kegler! Wo kann fung. Mann 5 abends durch Kegel⸗⸗ aufſetz. etw. verdien.? Angebote unt. C M 30 an die Geſchſt. 83604 Faldlerdauz Kaufe stets Schhuhe⸗ Wäsche 1 Koffer usw. kyppothelte von Mk. 20000. auf Wohngebäude ge⸗ ſucht. Angebote unter C. L 59 a. d. Geſchäfts⸗ ſtelle dis. Bl. B1201 Alte angeſeh. Firma ſucht bei vielfacher Sicherheit und ange⸗ meſſenen Zinſen -5 Tausend Mk. Darlehen gegen evtl. monatl. Rückzahlung. Angeb. v. Selbſtgeber unter C 1 72 an die Geſchäftsſtele. 28857 RM. 300.- gegen 3 Monatsakzept u. dopp. nur v. Selbſtgeber ge⸗ ſucht. Ang. u. C G 55 an die 28953 kaulac kane Warenſicherh. Sudlie für Verwandte, geb. Dame, Ende 20er, ey., ſehr häuslich und von ſympathiſch. Aeußern, tadellos. Ruf, muſika⸗ liſch, ſtandesgem. Ein⸗ richtung u. Ausſteuer ſowie 20 Mille ſofort, ſpäter größeres Erbe, nur geb. ſeriöſ. Herrn entſprechender guter Poſition. Vertrauens⸗ volle Zuſchriften unt. B Z. 48 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle. B1197 Heirat Ig. Mann, 21 J.., wünſcht m. Fräulein von 18—21 J. in Ver⸗ bindung z. tret. zwecks Helrat moderns Anfoge Upergangsmei afel Gunmim utel ekrapazlerfähtes, Hose Wiadlachers olle, n 9 Wae zum leil reine, 85 Herlenßeln, I6. 9 Zuſchrift. unt. 33 den neuesten Staatl. gepr. Sprach⸗ an 8 5 1189 kormen feufhaus lehrer, Auslandspran. knreu- Bekleid 8323 lirhene. jakob iſen aim Ausbildung für Bübne 15 füm wee, 03. 4255 en cr—— Mohrenapothebe- kunst, Korrigieren von Sprech- un— Organfehlern. 28977 Honlirmanute Anmin Hegge, Schauspieler, Lulsennng 19, Il. Anzüge 5sonter bl Anmeldung: 12—1 Uhr. 2 SS Fernsprechet Nummer: Zeitsduit für die 8 07 70 Binnenschiffahrf und Wasser wirfscheft Friolgreiches Anzeigenblalt falr elle mit Sctiftahrf, Hendel, Indusfrie, Behörden usw. in Verbindung Stehen- den Unfernenmungen ver lag der Drudterel Dr. Radũs Nlannheim, E 6, 2 24044, 24045, 2405ʃ. 24052, 24 85 Droben ummern unn ostenvoran- schläge bereitwilligst zu Diensien —— — DDereeee 2 „/ ß.