Wittwoch, 16. Mär; Neue MannheimerSeitun Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus eder durch die Poſt monatl..⸗M. 2,50 ohne 9 Beieptl. Aenderung der wittſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ orderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. aupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. ee R1,-6, Baſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr. 6, Schwetzingerſtr 1920 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Abdreſſe. Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. Lmal. Fernſprecher 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24958 Beilagen: Sport und Spiel.Aus Seit und Leben. Mannheimer Frauenzeitung. Unterhaltungs-Beilage. Aus der Welt der Cechnik. Wandern und Neiſen Abend⸗Ausgabe 0 UII N N I 0 II 4 1 N en al 9 I + er walt, Streiks, Berriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben Preis 10 Pfennig 1927— Nr. 126 1 „ Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗Pl. Reklamen —4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ aben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Geſetz und Necht Ernührungs⸗ und Steuerfragen Aus der Etatsrede des Reichsernährungsminiſters EBerlin, 16. März.(Von unſerem Berliner Büro.) Reichsernährungsminiſter Schiele hatte bereits geſtern be⸗ abſichtigt, ſeine Etatsrede zu halten. Da ſich aber die Beratung ber den Wirtſchaftshaushalt unerwartet in die Länge zog und die Reihen der Abgeordneten ſich ſtark gelichtet hatten, war er von ſeinen Entſchluß abgekommen. Heute nahm er Anmittelbar nach dem Berichterſtatter, den Abg. Dietrich (Dem.) das Wort. Er erklärte, daß niemand ein ſtärkeres ntereſſe an einer leiſtungsfähigen Landwirtſchaft habe, als gerade die Verbraucher, die ſtädtiſche Bevölkerung. Deshalb Amfaſſe der Aufgabenkreis ſeines Miniſteriums das ganze Volk in den wichtigſten Fragen ſeiner Exiſtenz. Die gegen⸗ wärtige Verſorgungslage gebe keinen Anlaß zu Beſorgniſſen. mſo größer ſeien die Sorgen, und die Verantwortung bei er Betrachtnug der künftigen Entwicklung unſerer Volks⸗ ernährung. Die Einfuhr ausländiſcher Nahrungsmittel detrug in den beiden letzten Jahren rund 4 Millionen ark. Eine ſtarke Verminderung dieſer Einfuhr ſei unbe⸗ dingt notwendig. Das Ziel unſerer Wirtſchaftspolitik müſſe ie Ausgeglichenheit unſerer Wirtſchaft im eigenen Lande ſein, ein agrariſcher Induſtrieſtaat. Die Lage der Landwirtſchaft beweiſe, daß wir von dieſem Ziel noch weit entfernt ſind. Faſt alle handelspolitiſchen Abſchlüſſe der letzten Jahre ſind erzielt worden auf Koſten der Binnenwirtſchaft. Der kriſenhafte Zu⸗ and der Landwirtſchaft beſtehe fort und rechtfertige ernſteſte eſorgniſſe. Die Ungunſt der Witterung und ſchwere Ele⸗ Mentarſchäden des vorigen Jahres hätten die Lage verſchärft. ie günſtigere Preisgeſtaltung ſeit dem letzten Herbſt konnte von der Landwirtſchaft nicht ausgenutzt werden infolge des zolechten Ernteausfalles, der beim Brotgetreide einen Min⸗ derertrag von 30 v.., bei den Kartoffeln von 28 v. H. be⸗ eute. In den drei Jahren ſeit der Stabiliſierung ſei der Landwirtſchaft weiter eine Schuld aufgebürdet worden, die an apital mehr als die Hälfte der geſamten Vorkriegsverſchul⸗ ung erreiche. Beſonders hoch verſchuldet ſeien die Gebiete es Oſtens, nämlich mit 360—500 Mark je Hektar und 28—44 ark Zinſen je Hektar. Unter dankenswerter Mitwirkung er Golddiskontbank und der Rentenbankkreditanſtalt ſei eine gewiſſe Konſolidierung erreicht. Das Bedürfnis nach Er⸗ mäßigung der Hypothekenzinſen ſei aber beſonders dringend. Arr wichtige techniſche Vorbereitung der landwirtſchaftlichen Jonett ſei die landwirtſchaftliche Melioration. Der agrariſche ollſchutz ſei nicht als ein Geſchenk für die Landwirtſchaft zu kütrachten. ſondern als eine Sicherungsmaßnahme für die zu⸗ inftige Ernährung und Exiſtenz der ſtädtiſchen Verbraucher. ie Steigerung des Hackfruchtbaues, vor allem in unſerem A ten, könne zur Unterbringung einer großen Anzahl neuer rbeitskräfte führen und bedeute deshalb das wichtigſte Mittel kigen eberwindung der Arbeitskriſe. In der Landwirtſchaft d ˖ noch große Möglichkeiten 05 die Steigerung der Beſchäftigungsziffern. Die Nahrungs⸗ itteleinfuhr wirke geradezu als eine Ausſperrung deutſcher rbeitskräfte. Auch die deutſche Arbeiterſchaft werde erkennen, aß der eine bitliche Plan einer nationalen Wirtſchaftspolitik rch Intenſivierun der Landwirtſchaft eine ſtarke und günſtige Wirkung auf den Arbeitsmarkt haben müſſe. Es gebe Polen mit Genf zufrieden geſ In der Frage der Genfer Entſcheidung äußert ſich die 5 amte polniſche Preſſe mit dem Ergebnis als ſehr zufrieden. s beſonderer Erfolg wird betrachtet, daß die Frage des uſiedlungsrechts in Polen überhaupt nicht berührt worden als ie Erledigung der Schulfrage wird von den Blättern ei für Polen günſtig angeſehen. Die Stellungnahme iſt ſo uheitlich in ſämtlichen Blättern, daß man annehmen kann, e iſt regierungsoffiziös. Thomas Mann in Warſchau Die Aufnahme Thomas Manns in Warſchau iſt eine der⸗ begeiſterte geweſen, daß ſie einen Markſtein in den deutſch⸗ niſchen Beziehungen bilden dürfte. Thomas Mann wurde licn. dem polniſchen Schriftſtellerverband in geradezu herz⸗ 16 er Weiſe gefeiert. In der Begrüßungsanſprache wurde 850 der Dank ausgeſprochen, daß er der Einladung gefolgt ſei die Hoffnung ausgedrückt, daß dadurch ein großes Hin⸗ 8 der Trennung zwiſchen Deutſchland und Polen bereitet 5 Der Schriftſteller Przymiski, der die Leitung des 8 5 hatte, ſprach in franzöſiſcher Sprache. Darauf aber Prachen vier polniſche Schriftſteller, unter ihnen Stanislaus Sproboſsewski und Kaden⸗Wandrowski, in deutſcher dere⸗ Es iſt dieſes für die Veranſtaltung in Warſchau . ezu ein ſenſationelles Ereignis. Wer es irgend konnte, ach an dieſem Abend deutſch. 25 Das Regierungsorgan„Epoka“ hatte ein Interview mit derzmas Mann, in dem dieſer betonte, daß er ſich über die ſie zliche Aufnahme in Warſchau freue, eine Aufnahme, wie er auch in London und Paris gehabt habe. Im übrigen dermied es das Interview, auf andere als literariſche Fragen art keinen Gegenſatz zwiſchen Landwirtſchaft und Arbeiterſchaft. Die richtige Produktionspolitik ſei auch die beſte Lohnpolitik. Wir brauchten ein ſoziales Agrar⸗ programm, das neue Aufſtiegsmöglichkeiten zur Selb⸗ ſtändigkeit und Eigentum erſchließe. Innere Koloniſation ſei das wichtigſte Zielwerk fü die Umſchichtung unſerer Bevölke⸗ rung und für die Löſung des Kernproblems unſerer Volks⸗ wirtſchaft. Aber wir könnten die Landflucht nur bannen, wenn wir durch eine zielklare und einheitliche Wirtſchafts⸗ politik den Erfolg der bäuerlichen Arbeit ſichern. Darin liege auch die wichtigſte Sicherung unſerer Zukunft als Staat und Volk. Aus dem Steuerausſchuß Berlin, 16. März.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Steuerausſchuß des Reichstages ſetzte am Mittwoch die allgemeine Ausſprache über den Finanzausgleich fort. Abg. Dr. Brüning(3tr.) erklärte den Vorwurf, das Kom⸗ promiß der Regierungsparteien bevorzuge die agrariſchen Länder für gegenſtandslos. Die Oppoſition ſei nicht aus böſem Willen von der Vorarbeit für die Kompromißanträge ausgeſchloſſen worden, ſondern ſie ſei nur nicht befragt wor⸗ den, weil die Zeit drängte.— Der Vorſitzende, Abg. Keil (Soz.) machte Mitteilung davon, daß die Abgeordͤneten Diet⸗ rich⸗Franken, Dr. Feder, Dr. Frick, Graf Reventlow, Fehr und Straſſer aus der völkiſchen Fraktion aus⸗ getreten ſeien. Die Konſequenzen, die ſich daraus für die Zuſammenſetzung des Ausſchuſſes ergeben müſſen, können erſt gezogen werden, wenn der Aelteſtenrat geſprochen habe. Abg. Dr. Fiſcher⸗Köln(Dem.) erklärte, die vorgeſtern hervorgetretene Empfindlichkeit des Miniſters gegenüber der Oppoſition für ſachlich unbegründet. Wer eine Kataſtrophe durch das Fortwurſteln vermeiden wolle, müſſe die Geſamt⸗ laſten dadurch beſchränken, daß die Einnahmen vermindert werden. Den Anfang müſſe man alſo mit Steuerſenkungen machen und daß man das nicht tue, ſei eben die Abkehr von der Reinholdſchen Politik. Der Redner berechnete die Er⸗ ſparniſſe der Länder und Gemeinden infolge des Wegfalles der Erwerbsloſenunterſtützung auf 350 Millionen. Wie könne der Finanzminſter die Garantie von 2,2 auf 2,6 Milliarden erhöhen und die Bierſteueranteile vermehren in einem Augen⸗ blick, wo auch Preußen große Aufwertungsanſprüche geltend mache. Wenn man 300 Millionen Einkommen⸗ und Körper⸗ ſchaftsſteuer erwarte, dann brauche man doch die Garantie für die Länder nicht zu erhöhen. Reichsfinanzminiſter Dr. Köhler: Das ſtand doch acht Tage nach meinem Amtsantritt ſchon in den Zei⸗ tungen und läßt ſich nicht mehr verheimlichen. Abg. Fiſcher: Aber dann könne man doch auch die Verantwortung übernehmen und die 300 Millionen in den Etat mit aufnehmen. Köhler: Das wird auch ſchon geſchehen. Staatsſekretär Dr. Popitz erklärte, die Länder, die ſich darüber beſchwerten, ſie würden bei der Vertetlung nach dem Umſatzſteuerſchlüſſel ſchlecht wegkommen, würden gerade durch die Abnahme der Erwerbsloſenfürſorge begünſtigt. Sachſen hätte z. B. bei einem Reichsdurchſchnitt von 28 Unterſtützten im Januar 40 Unterſtützte auf 1000 Einwohner, Bayern nur 27,4, Hamburg 33,9. Die Bierſteuerverteilung hielt der Staatsſekretär nicht für eine Verfaſſungsänderung. Weiter⸗ beratung Donnerstag. einzugehen. Mann betonte, daß man in Deutſchland zwar vertrauter mit der ruſſiſchen als mit der polniſchen Literatur ſei, daß aber die polniſchen Geiſteshelden, wie Myckiewicz, 1 Reymont, der Nobelpreisträger u. a. ſehr bekannt eien. Die franzöſiſchen Handelskammern für die Beſetzung Am Dienstag haben die Vorſitzenden der 120 fran⸗ zöſiſchen Handelskammern in Paris ihre General⸗ verſammlung abgehalten. Es wurde eine Entſchließung an⸗ genommen, die die Fortſetzung der von der Regierung der nationalen Einigung begonnenen Sanierungspolitik im In⸗ nern fordert. Die Verſammlung verlangte die unverzügliche Ausführung der für den Schutz der franzöſiſchen Oſt⸗ grenze erforderlichen Arbeiten und weiter, daß bis dahin die Rheinlandbeſetzung nach den Beſtimmungen des Verſailler Friedensvertrages aufrecht erhalten werde. Die Reſolution ſchließt mit einer Vertrauenskundgebung für die Regierung. Die Wirtſchaftsverhandlungen mit Frankreich Berlin, 16. März.(Von unſerem Berliner Büro.) Es ſtellt ſich heraus, daß die Meldungen, die über eine vor⸗ läufige Einigung bei den gegenwärtigen Wirtſchaftsver⸗ handlungen in Paris zu berichten wußten, verfrüht ſind. Es wird, wie wir von unterrithteter Seite hören, z. Zt. noch über die Einbeziehung eines deutſchen Weinkontingents in das Proviſorium und über die Gegenleiſtung, die für dieſes Entgegenkommen Deutſchlands zu erſtatten wäre, noch ver⸗ handelt. Ein Abſchluß konnte bisher nicht erzielt werden. Mit den Wölfen heulen Genf, Genf und kein Ende! In jedem Morgenblatt, das wir zur Hand nehmen, in jeder Mittags⸗ und in ſeder Abendausgabe Genf und nochmals Genf. Dazu in jeder illuſtrierten Zeitſchriſt, die einem vor die Augen kommt, die gängigen Bilder dazu, die Illuſtrationen für die Neigung zur Illuſion und zur Senſation. Doch während der Reiz einer Senſation, auch wenn ſie aus und über Genf kommt, der großen Menge gegenüber noch immer ſeiner Wirkung ſicher ſein kann, iſt bei allem, was mit Genf und dem Völker⸗ bund im Zuſammenhang ſteht, die Neigung zur Illuſion auch bei den aller Schwärmerei und Romantik ſonſt, trotz allem und allen, noch immer zugänglichen deutſchen Gemütern, längſt gründlich abhanden gekommen. Dafür hat für Jeden, der Augen hat zu ſehen und Ohren hat zu hören, das lebendige Leben ringsum nur gar zu gut geſorgt. Die weltpolitiſche Entwicklung, das Stück Weltgeſchichte, das wir täglich mit⸗ erleben, läßt keine Illuſionen mehr aufkommen, iſt ein grau⸗ ſamer Lehrmeiſter zum nüchternen Sehen und Erkennen, macht uns alle zu Realpolitikern. Inſofern können wir dem Völkerbund nur dankbar ſein, daß er auf ſeiner letzten Tagung wieder einmal aller Welt gezeigt hat, daß nach dem Willen der dort maßgebenden Per⸗ ſönlichkeiten und der noch ſtets bisher den Ausſchlag gebenden Mehrheit Politik mit Recht und Moral nichts gemein⸗ ſam hat.„Recht iſt bei der Macht allein!“...„Sei im Beſitze und Du biſt im Recht!“... Wie es im allgemeinen im täg⸗ lichen Leben geht, ſo geht es in der Politik ſaſt ausſchließlich. Ein Leichtes wäre es für Streſemann geweſen, dieſes Faktum bei ſeinem Kampfe um die Freiheit des Saargebietes eklatant feſtzuſtellen. Denn kein Zweifel kann ſein, daß die von der diesmaligen Ratstagung dem Saargebiet aufgezwungene Beſchlußfaſſung eine Rechtsbeugung iſt, die ſelbſt in den furchtbaren Beſtimmungen des Verſailler Vertrages keine Stütze findet. Durchaus verſtändlich und jedem echten Deut⸗ ſchen wohl auch beſonders ſympathiſch wäre es geweſen, wenn dieſe Vergewaltigung des Rechtes durch den Völkerbund von Streſemann in eindrucksvoller Weiſe an den Pranger geſtellt worden wäre. Doch die hohe Politik iſt nun einmal ein Hand⸗ werk oder wenn man will, auch eine Kunſt, die weder mit dem Recht und der Moral, noch mit dem Gefühl etwas gemeinſam hat. Zwar haben wir durchaus Verſtändnis für die Welt⸗ anſchauung jener, die ſich auch in politiſchen Dingen auf den Standpunkt ſtellen möchten:„Der eine fragt: was kommt dar⸗ nach, der andere fragt nur: iſt es recht, und dadurch unter⸗ ſcheidet ſich der Freie von dem Knecht!“... Die nüchterne Erkenntnis der rauhen Wirklichkeit ringsum zwingt jeden Realpolitiker jedoch zu der Erkenntnis, daß wir in außen⸗ politiſcher Hinſicht leider nicht ein freies Volk, ſondern ab⸗ hängig ſind von der weltpolitiſchen Entwicklung, in der wir ſchwimmen und Knechte ſind der menſchlichen Heuchelei und Verlogenheit im allgemeinen und insbeſondere jener Gewalt und Tücke, die in der Politik zu einer beſonderen Kunſt ent⸗ und in diplomatiſche Formen gewickelt dargeboten wird. eDas Beſte, was der Realpolitiker unter dieſen Umſtänden tun kann, iſt alſo ſtets in allen politiſchen Dingen jene Ein⸗ ſtellung ein zu nehmen, die man am treffendſten mit den Worten bezeichnen kann: Mitden Wölfen heulen! Daß das einem ehrlichen Menſchen, der weiter nichts will, als ſein Recht auf Leben und Freiheit, oft recht ſchwer fallen mag, iſt ſicher, doch wenn ſchon das tägliche Leben ein unausgeſetzter Kampf iſt und immer aufs Neue die Uebung in der Selbſt⸗ überwindung fordert, ſo iſt es der politiſche Kampf umſo mehr.... Wir wollen im Rahmen dieſer Betrachtung nicht auf die Ergebniſſe der Genfer Tagung im einzelnen zu ſprechen kommen. Da morgen im Auswärtigen Ausſchuß und an mehreren Tagen der nächſten Woche im Plenum des Reichstages davon die Rede ſein wird, werden wir von all dieſen unerquicklichen Dingen noch ausgiebig genug zu hören bekommen. Nur das Eine ſei nochmals feſtgeſtellt, daß Streſe⸗ mann durchaus klug handelte, als er in der Frage des ſoge⸗ nannten Bahnſchutzes für das Saargebiet nicht auf dem Rechtsſtandpunkt beharrte, ſondern gute Miene zum böſen Spiel machte und eben das tat, was wir„mit den Wölfen heulen“ zu bezeichnen pflegen. Das er das tat, wird ge⸗ rechtfertigt durch das hohe Ziel um deſſenwillen er es tat. Es gibt kein höheres Ziel, denn dieſes Ziel iſt die Befreiung vom Joche der Fremdherrſchaft, die Rückgewinnung des zur Zeit noch immer beſetzten deutſchen Grund und Bodens. Hätte Streſemann in Genf anders gehandelt, hätte er ſich lediglich an das Recht geklammert, ſo wäre er von der Mehrheit des Rates einfach überſtimmt worden. Das mora⸗ liſche Plus, das uns dadurch geworden wäre, hätten wir praktiſch nicht auswerten können. Es iſt ja traurig, das es ſo iſt, aber die bitteren Erfahrungen des letzten Jahrzehnts zeigen, daß es tatſächlich ſo iſt. Wir hätten alſo durch unſere Unnachgiebigkeit nichts gewonnen, wohl aber die Stimmung, die ganze Atmoſphäre des Völkerbundsrates, ſo verſchlechtert, daß wir unzweifelhaft den Nachteil davon gehabt hätten, wenn wir demnächſt vor dieſem Gremium die Frage aufrollen, die allen Dentſchen am meiſten am Herzen liegt, die Frage der Rheinlandräumung. Dieſe Erwägungen ſind es wohl auch geweſen, die geſtern zu der einmütigen Zuſtimmung des Reichskabinetts zu dem non Streſemann erſtatteten Bericht über Genf geführt haben. Wie ſich die deutſchnationalen Mitglieder des Kabinetts bet der Beſchlußfaſſung über Streſemanns Taktik in Genf ver⸗ halten haben, iſt leider aus dem kurzen Kommuniqus über die Kabinettsſitzung nicht erſichtlich. In der Praxis iſt dies fe auch ganz gleichgültig. Wichtig allein iſt die Tatſache, daß auch ———-—„— — 2. Seile. Nr. 126 Neue Maunheimer Zeitung[Abend⸗Ausgabe) Mittwoch, den 16. März 1027 die deutſchnationalen Miniſter, im Gegenſatz zu vielen Preſſe⸗ organen ihrer Parteirichtung, aus einer geläuterten Erkennt⸗ nis der politiſchen Zuſammenhänge heraus nun auch hinſicht⸗ lich Geuf und der dort auf weite Sicht getriebenen deutſchen Politik das getan haben, was man unter den Worten verſteht: „Mit den Wölfen heulenl“ H. A. M. Anierredung mit Woldemaras Der litauiſche Miniſterpräſtdent Woldemaras hat wiederum einem Preſſevertreter eine Unterredung ge⸗ währt und ſich ihm gegenüber hinſichtlich einer Reihe von volitiſchen Tagesfragen geäußert, ohne indeſſen weſentliche neue Geſichtspunkte in die Erörterung zu werfen. Auch dies⸗ mal betonte der Miniſterpräſident den Wunſch nach guten Beziehungen zu Deutſchland, zu dem das Memel⸗ gebiet eine Brücke bilden müſſe. Bezüglich der Wahlen zum memelländiſchen Landtag hat ſich die Anſchauung der litauiſchen Regierung nicht geändert. Sie beſteht auf Eintragung auch der aus Großlitauen gekommenen Einwohner des Memel⸗ gebietes in die Wählerliſten, obwohl das Statut nur von memelländiſchen Bürgern ſpricht und außerdem ſelbſt die doch aus Großlitauern zuſammengeſetzte Wahlkreiskommiſſion des Memelgebietes nur die aus dem Memelgebiet ſtammenden Soldaten an den Wahlen teilnehmen laſſen will. Woldemaras bezeichnete die Nichteintragung der aus Großlitauen gekom⸗ menen Bewohner in die Wählerliſten als Ungeſetzlichkeit, die ſchließlich wieder zur Ungültigkeitserklärung der Wahlen führen müſſe. Bezüglich der Wilnafra ge bezog ſich Wolde⸗ maras auf die Regierungserklärung und die darin angeſtrebte internationale Konferenz zur Löſung dieſer Frage, an der alle intereſſterten Staaten teilnehmen ſollten. Litauen ſei auch 5 einer etappenweiſen Löſung der Frage bereit, doch müſſe ie Initiative von Polen ausgehen, was bisher noch nicht Sunten 115 275 einen zwiſchen den beiden S e eits erfolgten Meinungsaust ichne Woldemaras als falſg. e eee Polniſch-ruſſiſche Annäherungsverſuche Der polniſche Geſandte in Moskau, Patek, der jetzt zu wichtigen Beſyrechungen nach Warſchau berufen worden iſt, Hatte vorher eine Juformationsreiſe nach der Ükraine unter⸗ nommen, der man in ruſſiſchen politiſchen Kreiſen eine beſon⸗ dere Bedeutung beimißt, weil die Stimmung in der Ukraine und die Anſichten der ikkraineführer bisher ſtets die ruſſiſch⸗ polniſchen Beziehungen ſtark beeinflußt haben. Auf einem Preſſeempfang antwortete der Geſandte auf die Frage nach dem ruſſiſch⸗polniſchen Garantiepakt, daß man in Polen auf Grund des letzten ruſſiſchen Angebots grundſätzlich zu einem derartigen Vertrag bexeit ſei. Patek hetonte bei dieſer Gelegenheit noch einmal die Friedensliebe Polens und ging beſonders auf die möglichen Wirtſchafts⸗ verbindungen mit Rußland ein. Wichtig ſei vor allem die Ver⸗ bindung der Flußſoſteme beider Länder durch Kanäle, durch 55 zum Exporthafen für polniſche Kohlen werden In ruſſiſchen politiſchen Kreiſen betont man im Zu⸗ ſammenhang mit der Reiſe Pateks, daß Moskau keine Hin⸗ derungsgrülrde mehr für die Aufnahme der Paßverhand⸗ lungen ſeße, und man erblickt in den Aeußerungen des Ge⸗ ſandten den Auftakt dazu, dem bald die Verhandlungen ſelbſt folgen ſollten. Der Fememoröprozeß Wilms In der heutigen Verhandlung im Fememoroͤprozeß Wilms ließ ſich im Gegenſatz zu dem Angeklagten 2 75 Toth auf dringliches Zureden des Vorſitzenden der Angeklagte fuhrmann bewegen, ſeine Ausſagen zu erweitern und ein abzulegen. Fuhrmann erklärte, er ſei an der Tat nicht beteiligt, könne aber genau erzählen, was ſich an jenem Abend zugetragen habe. Eines Tages habe ihm Hauptmann Gutknecht erzählt, Wilms habe einen Soldaten⸗ rat bilden wollen und man habe bei ihm kommuniſtiſche Adreſſen gefunden. Es ſei anzunehmen, daß er die Auf⸗ ſtellung der Schwarzen Reichswehr entweder an die Kom⸗ muniſten verraten wollte oder verraten habe. Fahlbuſch werde nach Rathenow kommen und mit Wilms in einem Auto wegfahren, angeblich, um ein kommuniſtiſches Waffen⸗ lager auszuheben und auf dem Wege werde dann Wilms bet⸗ ſeite geſchafft werden. Er gab ausdrücklich zu, daß er vorher non dieſer Tat gewußt habe. Er ſei überzeugt, daß von Hauptmann Gutknecht die Initiative zu der Tat ausgegangen iſt. Jetzt befindet ſich Gutknecht in Südafrika. * Die„Eiſenhammer“⸗ Angelegenheit. Das Landbgericht hat den Beſchluß gefaßt, daß dem Bürgermeiſter ritz Heß von Dannenfels und dem Schriftleiter Förſter unter Androhung einer Haftſtrafe bis zu 6 Wochen unter⸗ 5 iſt, weitere Behauptungen über Dr. Forthuber auf⸗ ſtellen. Verliner Ar⸗ und Erſtaufführungen Von Hermann Kienzl Für das heute lebende Geſchlecht war das eine Urauf⸗ führung im Berliner Staatstheater. Es findet ſich in deut⸗ ſchen Landen kaum mehr einer, der Calderons„Andacht 3zum Kreuze“ auf der Bühne geſehen hat. Die Schuljungen vom ſpaniſchen Klaſſiker des ſiebzehnten Jahrhunderts, er ein katholiſcher Geiſtlicher war und mehrere hundert Tra⸗ gödien und Luſtſpiele von romantiſcher Frömmigkeit und realer Liebesleidenſchaft geſchrieben hat, und„Die Andacht zum Kreuze“ wird ihnen neben„Leben ein Traum“,„Der Arzt ſeiner Ehre“,„Donna Diana“,„Der ſtandhafte Prinz“ und „Der Richter von Zalamea“ als Schulbeiſpiel genannt. Eine Einreihung von fragwürdigem Rechte, weil das Verdienſt der„Andacht zum Kreuze“ weit mehr als das jener anderen, noch heute lebendigen Dramen durch Zeitliches bedingt iſt. Goethe neben Gries für Deutſchland der Entdecker Calderons und in Weimarer Theater ſein erſter deutſcher Ferge, bezog freilich zuch dieſes Schauſpiel ausdrücklich mit ein, als er dem Dichter einen zeitlich⸗überzeitlichen Strahlenkranz weihte.„Wäre nicht durch die romantiſche Wendung ungebil⸗ deter Jahrhunderte“— ſagt Goethe—„das Ungeheure mit dem abgeſchmackten in Berührung gekommen, woher hätten wir einen„Hamlet“. einen„Lear“, eine„Andacht zum Kreuze“, einen„Standhaften Prinzen?“ Ja, es ergreift uns unmittel⸗ bar in mancher Höhenſzene der„Andacht zum Kreuze“ der tiefe Strom religiöſen Gefühls, die Kraft der Leidenſchaft die Kunſt des farbenreichen Gebildes,— und es iſt bewun⸗ dernswert, wie dieſe Feuergarben des Genies aus den Ab⸗ eines unaufgeklärten Jahrhunderts ſprühen. och uns der Dichtung völlig hinzugeben, daran hindern uns der Geſpenſter⸗ und der Aberglaube. der ſie beſchattet. Goethe ſcheint über dieſe Hemmungen mit tieferer Weis⸗ heit hinweggekommen zu ſein. Es iſt aber feſtzuſtellen, daß das Berliner Literatentum auch in Goethes Tagen der katoliſchen Poeſie des Syaniers geringe Aufnahmefähiakeit entgegenbrachte. Jetzt hielt der Nimbus Calderons und Goethes dieſe literariſche Abneigung immerhin in reſpektvollen Gren⸗ zen, während das große Publikum ſich den Pomp der Bühne gerne gefallen ließ. Die wärmere deutſche Sonne hatte dem Spanier einſt in Wien geleuchtet. Der ketzeriſch freie Geiſt Grillparzers liebte und lebte ſich ein in Calderons katholiſche Romantik. Wurzelerde von der„Andacht zum Kreuze“ finden ten die blühende Dichterſprache, von Otto Zoff klangreich Am Eupen⸗Malmedy Eine Erklärung des belgiſchen Miniſterpräſidenten In der belgiſchen Kammer ſtellte am Dienstag der ſoziali⸗ ſtiſche Abgeordnete Sommerhauſen eine Anfrage über Eupen⸗Malmedy. Er erklärte, es müſſe den Bewohnern von Eupen und Malmedy geſtattet ſein, ihre Zugehörigkeit zu Deutſchland zu bekunden, ohne deshalb bedrückt zu werden. Die Wallonen und Vlamen hätten ihre Zugehörigkeit zu Bel⸗ gien freiwillig erklärt, die Bewohner Eupen und Malmedys dagegen nicht. Der Reduer erinnerte daran, daß während der militäriſchen Beſetzungszeit zugunſten Belgiens mit allen Mitteln gearbeitet worden ſei. Miniſterpräſident Jaſpar unterbrach den Red⸗ ner und erklärte: Ich ſpreche im Namen der ganzen Regie⸗ rung aus, dieſe Kreiſe ſind belgiſchund werdenes bleiben. Unſer Wille in dieſer Sache entſpricht dem Be⸗ ſchluß des Völkerhundes, der feſtgeſtellt hat, daß die Volks⸗ abſtimmung in den Kreiſen Eupen und Malmedy rechtmäßig und unverfälſcht geweſen iſt und daß die deutſchen Anſchul⸗ digungen Belgiens hinſichtlich dieſer Abſtimmung durch nichts gerechtfertigt waren. Sommerhauſen will den Verſailler Ver⸗ trag und das Locarnoabkommen durchbrechen. Wir können ihm nicht folgen. Die Haltung der belgiſchen Regierung wird ſich nicht durch die Haltung einer kleinen Minderheit ändern laſſen, die mit den deutſchen Nationaliſten offenbar in Verbin⸗ dung ſteht. Hinter dieſer Minderheit ſtehen in Deutſchland die ſchlimmſten Feinde des Friedens. Sommerhauſen forderte ſchließlich die Einſetzung eines parlamentariſchen Unterſuchungsausſchuſſes. Die erſte Ab⸗ ſtimmung ſei ohne Bedeutung, da das Gebiet militäriſch be⸗ ſetzt und die Abſtimmung nicht geheim geweſen ſei. Pointars vor dem Senat Poincaré entwickelte in der geſtrigen Senatsſitzung ein genaues Bild der Finanzlage bis zu ſeinem Amtsantritt im Jult des letzten Jahres. Er erklärte, er wolle keine Pole⸗ mik eröffnen. Er gebe die Schwierigkeiten zu, in denen ſich ſeine Vorgänger befanden, da ſich des franzöſiſchen Volkes in allen ſeinen Schichten ein blinder Spekulationsgeiſt bemächtigt hatte. Er weiſt aber auch die Vergleiche zurück, die man zwi⸗ ſchen der gegenwärtigen Kriſe und dem angeblich günſtigen Geſchäftsgang bis zum Ende des letzten Jahres zog. Dieſer angeblich günſtige Geſchäftsgang habe auf ungeſunder Baſis beruht, die einen Subſtanzverluſt im Gefolge gehabt habe. Poincars beſprach dann die gegenwärtige Finanzlage im gleichen Sinne wie ſeinerzeit vor der Kammer und der Fi⸗ nanzkommiſſion. Er will vor allem nicht gelten laſſen, daß die ſchwebende Schuld ſich vermehrt habe. Vielmehr habe ſie ſich um 3 Millionen Franken vermindert. Poincars teilte ferner mit, daß er den gegenwärtigen Frankenkurs noch während längerer Zeit beizubehalten gedenke. An eine legale Stabiliſierung könne vorläufig nicht gedacht werden. Von größter Wichtigkeit ſei vor allem das Feſthalten am Budget⸗ gleichgewicht, da ſonſt eine neue Frankenbaiſſe befürchtet wer⸗ den müſſe. Das Finanzwerk erfordere Geduld und große Wachſamkeit. Poincarés Rede wurde mit ſtarkem Beifall aufgenommen. Daraufhin wurde die Sitzung vertagt. * Franzöſiſch⸗italieniſche Schuldenzahlungen — London, 16. März. Die Regierungen Frankreichs und Italiens haben dem engliſchen Schatzamt je zwei Millionen Pfund Sterling in Ausführung des proviſoriſchen Schulden⸗ abſchlagszahlungsabkommens überweiſen laſſen. Lb Der Kampf um Schanghai General Tſchang braucht Geld fer Der Verteidiger von Schanghat, General Tſchang Tſchung Tſchang, hat laut„Dakly News“ von den chineſiſchen wirtſchaft⸗ lichen Organiſationen eine Summe von einer Million Pfund Sterling gefordert unter der Drohung, wenn er den Betrag nicht erhalte, werde er ſeine Truppen aus der Provinz zurückziehen und es würden alle Schrecken des Krie⸗ ges über die Zivilbevölkerung und die Kaufleute herein⸗ brechen. Aus dem Lager der Kantoneſen verlautet, daß der extreme Flügel der Kuomintang⸗Partei tatſächlich die Oberhand auf der Hankauer Konferenz gewonnen hat. Wenn Borodin auch im Hintergrunde geblteben ſei, ſo habe ſein Einfluß doch die Stellung Schiankaiſcheks ſtark beeinträchtigt. Die ganze Or⸗ ganiſation des Kuomintang ſei jetzt auf eine unverhüllte kommuniſtiſche Grundlage geſtellt und Schiankaiſchek die politiſche Macht über die Truppen entzogen worden. Man rechne mit ſeinem baldigen Rücktritt. Der lettländiſche Staatspräſident geſtorben. ach längerem Leiden ſtarb im Alter von 67 Jahren der lettlän⸗ diſche Staatspräſident Tſchakſte. wir in Grillparzers„Ahnfrau“, die freilich alle konfeſſionelle Befangenheit abgeſtreift hat. Wie bei Calderon gerät bei Grillparzer der in Kindheitstagen verloren gegangene Grafen⸗ ſohn unter die Räuber und wird deren Hauptmann; hier und da liebt der Jüngling leidenſchaftlich die unerkannte Schweſter und begegnet ex ahnungslos dem eigenen Vater mit dem Schwerte. Wie in Euſebio, ſo iſt in Jaromir der Edelkern bewahrt, und beide finden des Büßers reuevolles Ende. Bei Calderon, nicht bei Grillparzer, iſt dieſes Herzenswunder an religiöſe Wunder und Symbole geknüpft. Euſebio wurde gleich ſeiner Zwillingsſchweſter von einer zu Unrecht verſtoßenen Mutter unter einem Waldkreuz geboren, und beiden Ge⸗ ſchwiſtern ſeltſamerweiſe ein Kreuz auf die nackte Bruſt ge⸗ zeichnet. Als er die geliebte Schweſter, die Nonne, aus dem Kloſter raubt, erkennt Euſebio, im Augenblick der Hingebung, die nahe Verwandſchaft. Auch der Vater erblickt auf der Bruſt des tödlich verwundeten Sohnes das Kreuz und bricht, ver⸗ ſöhnt, in bittere Klagen aus. Damit nicht genug des Ueber⸗ natürlichen, kommt auch die Sehnſucht aller Verwundeten und Geſunden des Schauſpiels nach der vor ihrer Abberufung zu empfangenden Beichte bei Euſebio„poſt feſtum“ zur Er⸗ füllung. Der Seele des toten Euſebio wird die Gnade ge⸗ währt, auf ein Viertelſtündchen in den Leichnam zurückzu⸗ kehren, damit ſie ſich die Abſolution hole. Schweſter Julia aber ſchwebt mit dem Waldͤkreuz, das ſie, vom Vater mit dem Dolch bedroht, umklammert, zum Himmel auf Iſt es nicht erſtaunlich, daß eines Dichters magiſche Ge⸗ walt über Phantaſie und Gemüt ſolche Hochgebirge des Aber⸗ glaubens noch heute überwindet und uns, wenigſtens in ſchönen Augenblicken, in Bann ſchlägt? Wir wandeln träu⸗ mend im Märchen, wir reiten auf dem Pegaſus durch bunt nechſelnde Gefilde, wir empfinden wach die Wirklichkeit ſtar⸗ ker Gefühle: den Ausbruch der Liebesleidenſchaft in der Kloſterzelle, des väterlichen Schmerzes um den erſchlagenen Sohn. Die Künſtler des Staatstheaters ſtützten das Menſch⸗ liche in Calderons außermenſchlichem Schauſpiel und meiſter⸗ ſiherſetzt. Voll Kraft und Muſik. aber frei von füßlichen Melo⸗ deien, war der Euſebio des Carl Ebert; Friedrich Kayßlers Curzio eine Geſtalt von hartem, endlich ſchmel⸗ zendem Erz; Arthur Kraußnecks Biſchof eine lebendige Orgel: Gerda Müllers Julia blühend in heißem Blut, mit Willenskraft zur Frommheit gebändigt: und Bauer Gil, Doppelgänger des Sancho Panſa, der ſaftreiche Jakob brauch genommen werden. Die Leitung kommt in Dänem Letzte Meldungen Neue Heidelberger Ehrendoktoren kr. Heidelberg, 16. März.(Eig. Drahtber.) Die ſtaals⸗ wiſſenſchaftliche Kommiſſion der Univerſität Heidelberg ha „Profeſſor J. Joſtrow⸗Berlin beide auläßlich ſhres 0. Hebultalages, J dem Präſidenten der Rohſtahl gemeinſchaft und des deutſch⸗franzöſiſchen Studienkomite Mayrich Colpach in Luxemburg, 4. Jakob Gol ſchmidt, Direktor der Darmſtädter und Nationalbaut⸗Bar⸗ lin; jenem in Auſehung ſeiner Verdienſte um den wirtſchaf lichen und allgemeinen! europäiſchen Wiederaufbau, diezen wegen ſeiner Bedeutung für die Rekonſtruktion und Wiede belebung der deutſchen Wirtſchaft. Kühlmanns Befinden„bedenklich???d D] Berlin, 16. März.(Von unſerem Berliner Bülro Das Befinden des Staatsſekretärs a. D. v. Kühlmann iſt heute vormittag als bedenklich zu bezeichnen. 4 Das däniſche Königspaar bei Hindenburg Berlin, 16. März.(Von unſerem Berliner Büro! Das däniſche Königspaar iſt heute in Berlin eingetroffen hat dem Reichspräſidenten einen Beſuch abgeſtattet, den Hert v. Hindenburg um die Nachmittagszeit im däniſchen Ge⸗ ſandtſchaftsgebäude erwiderte. 12 5 1 Kombinationen erlin, 16. März.[Von unſerem Berliner Bürg) Heber 55 Verlauf des geſtrigen Kabinettsrats n einigen Blättern Angaben gemacht worden, die über 195 Inhalt des amtlichen Kommuniqués hinausgehen. Dem⸗ gegenüber wird von amtlicher Stelle feſtgeſtellt, daß es 55 bei dieſen Mitteilungen um reine Kombinationen handelt, die Sitzung ſtreng vertraulich war. Unredliche Verwalter— — Berlin, 16. März. Neue Unregelmäßigkeiten bei der Studentiſchen Selbſtverwaltung ſind in der Berliner Te 90 niſchen Hochſchule aufgedeckt worden. Die Unterſuchung wurde eingeleitet. ernſprechkabel Deutſchland⸗Dänemark — 16. März. Das neue Fernſprechkaben zwiſchen Däuemark und Deutſchland wird nunmehr in ark 2 2 2 2 2 72 2 2 122 ker⸗ bei Gjedſer an Land und wird in Uyköbing eine Verſtär ſtation gleich der in Roſtock erhalten. Das Fehlen dieſer Station hatte zur Folge, daß das Telephonkabel keine 1 880 wendung finden konnte. Italieniſche Beſetzung Albaniens? — Paris, 16. März. Nach dem„Petit Pariſien“ iſt 75 75 in Belgrad über die Nachrichten beunruhigt, denen rup⸗ umfangreiche Vorbereitungen zur Landung italieniſcher Bel⸗ pen an der albaniſchen Grenze im Gange ſeien. Nach zu grader Blättermeldungen ſollen italieniſche Ingenien For⸗ dieſem Zweck in den Häfen von Valona und Durazzo ten kehrungen getroffen haben. Zahlreiche italieniſche Agener⸗ durchzögen Albanien um Unruhen anzuzetteln, die die In vention Italiens motivieren könnten. Franzöſiſche Flugzeuge verunglückt Paris, 10. März. Nach einer Mitteilung des Mareng miniſteriums iſt geſtern ein franzöſiſches Rieſenwaſſerilug ins Mittelmeer geſtürzt. Die Beſatzung konnte grenen 10 den. Ein anderes franzöſiſches Flugzeug ſtürzte in ab. Die Inſaſſen gerieten in die Hände der Eingeborene Brand in einem Luxuszug 11 om. 40. März. Auf unerklärliche Weiſe gertet geſten abend ein Schlafwagen des Luxuszuges Niaza—Wie ogig Brand. Neben dieſem wurde auch ein zweiter offe⸗ eingeäſchert. Die beiden brennenden Wagen mußten au t zu ner Strecke abgekoppelt werden. Fahrgäſte kamen 155 zwei Schaden. Der Werl des verbrannten Gepäcks lol ſich auf 3 Millionen Lire belauſen. Ein dentſcher Dampfer in Seenot rben — Odeſſa, 16. Mäz. Von der Küſtenfunkſtation 5 in heute Hilferufe eines deutſchen Dampfers aufgefangent der Nähe des türkiſchen Hafens Sinope geſtrandet iſt. Hilfeleiſtung wurden Schiffe entſandt. Niederlage der Liberalen in Nicaragua — Waſhington, 16. März. Die Geſandtſchaft von gua veröffentlicht einen Bericht, nach dem die ſliberelzag 5 kräfte bei Nuimui eine ſchwere Niederlage erlitten habe⸗ utet. len. Die Regierungstruppen hätten viel Material auf libe⸗ Die Zahl der Toten betrage auf Regierungsſeite 80, au raler Seite 150. ee 9 er wunderſchönen Rahmen. Sie hatte Stil ſich 95 war es der katholiſche? Die Wünder ſuchten ſic proteſtantiſcher Unzweideutigkeit aufzudrängen. Im S ſatz zu Calderons einer anderen Zeit entſproſſenem den Zoff, der Bearbeiter, unnerſchleiert übernommeſteznſebie bätte der Regiſſeur das ehrliche“ Geſpenſt des toten. u einer Viſton des Biſchofs machen und die Julias verdunkeln käunen. Triumphale Orcheſterbeg unterſtrich die Apotheoſe. inmal, Im Kleinen Theater hat man, um offenbar wiede ee die Spezialttät der Ilka Grüning, eine jüdiſche Mam il⸗ ka, zu zeigen., Die goldene Galeere“ des Ha 1 Kruliſ⸗ ler aufgeſührt. Dieſer Hans Müller wendet in E 8 ſenreißern den Mantel nach dem Schlagwort des 55 links, bichtet wie Gußtan Freptag Revorter ſchreibtt einme ſerttg einmal rechts. In der„Goldenen Galeere“ bringt er e 918 31 ſich in mehreren Streitfragen links und zugleich tezentum, manifeſtieren.(Zionismus und deutſch⸗patriotiſches Ju geylich weibliche Tugend als Selbſtzweck und als Mittel 5 Schwei⸗ höherem Handelszweck, das Geld verächtlich ſie be ßes der Edlen wert.) Der Dichter ſteht unbeſtoche wals den Parteien. Seine Parteien lügen hundertmal klaiſchende zemals andere Parteien vermocht haben. Jedes wor geule; Wort des Schauſpiels iſt verlogen. Es gibt noch die e die dem Wahrheitskünder Beifall ſpenden. Leute, d Höble des ſtört, daß eine deutſche Hausfrau in die Jungeſellenh ſchlichen Diktators der Börſe(ſiehe Caſtigliont) heimlich gen rerten kommt, um das krachende Bankgeſchäft ihres Gatten nügfert — nein, um vor dem Schlafzimmer einen ſiunlos 1 el ehe⸗ Heldenkampf ihrer ehelichen Treue zu beſtehen: derſe bereufer lichen Treue, die ſie zwei Jahre zuvor au deuſeſvdeg ahren bereits perkauft hatte.. In ſolchor Konſequdn; Galcelen⸗ ſich ſämtliche Konflikte und Effekte der dramatiſchen Gan ſtrafe. **.* taer zab⸗ Und Jo Therman, der unentwegte Bannertrage zu lungsfähiger Autoren, wagt es, Publikum und Altor.“ zu einer literariſchen Matinee ſeiner„Kungen Generalin laden, um ihnen„Poſada oder der große Cou des Hotel Ritz“ vorzufübren, ein wahnſinniges Gelabbekuck Oberdadas Walter Scuner. Nichts würde in derece e nerſtändlich, als die vom verſchͤbenen Hemdhöschen enth unde Geheimniſſe gutgehauter Damen. Ihre Inhaberinnen Aüeges Tiedtke. Die Regie Jürgens Fehlings hatte Stil und gab mit Hilfe des Malers Ceſar Klein einen der Schauſpielerei ebenſo ſern, wie die männlichen K Lange vor dem Ende verließen die Kritiker das Haus. den Ehrendoktor perliehen an: 1. Geh. Rat Max Sering⸗ 1 rrrrrrre nn nnnrrree * 1 —— TTPTT0T0TT0000T0————VV Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 128 Bilder der Weche Deutsche Presse- Photo-Zentrale Baron von Gevers, der langjährige niederläandische Gesandte in Berlin tritt zurück 55 Links: Zaleski, Stresemann und Briand in Genf Rechts: Die 21jahr. Hildegard Kwandt, nimmt als„Mis Germany“ an einer amerikan. Schönheitskonkurrenz teil Die Meisterschaft der Berliner Zeitungsfahrer; B km mit 40 Pfd. Zeitungen Die Drillingsbrüder High, Söhne eines englischen Offiziers, wollen den Beruf im Rucksack wurde von Kedzierski gewonnen beulsche Prest fn, Lentrale ihres Vaters ergreifſen.(Militarschüler von Aldershot.] Deuische Presse-Photo-Zentrale Karl Ebert, Frau Hildegard Carlson, mit 50 Millionen der neue Darmstädter Intendant die reichste Frau Deutschlands, ist im Transozean Alter von 50 Jahren gestorben. I Deutsche-Presse- Photo-Zentrale eue Moden: Frühlingskostüm Neue Moqden: flosenrock für Sportzwecke Atlantic Paris Atlantic Par —— N ————— —— Dee —— —— —— —— 4 5 11 11 1 14 1 1 1 ——— —— 4. Seite. Nr. 128 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Mittwoch, den 18. März 1027 Ein Wendepunkt im Leben des Schulkindes Soll unſer 10jähriges Kind in die höhere Schule übertreten? Aus Philologenkreiſen gehen uns im Einverſtändnis mit den Direktoren und Lehrerkollegien der höheren Lehranſtalten die folgenden aufklärenden Ausführungen zun. Veiele Eltern haben ſich in dieſen Wochen vor dem Anmelde⸗ termin, 28. März, die obige Frage vorzulegen. Manche nehmen es leicht damit, ſie laſſen das Kind in der Volksſchule, wo es einmal iſt, ohne zu überlegen, ob es nicht auf einem anderen Wege vielleicht weiter gefördert werden könnte. Wieder andere entſcheiden nur aus„Standesrückſichten“ oder wegen eines von ihnen gewünſchten Berufs für die höhere Schule, die ihnen die „größeren Ausſichten“ zu bieten ſcheint. Es ſollen hier nur einige ſachliche Geſichtspunkte aufgezeigt werden, die in erſter Linie dieſe wichtige Entſcheidung beeinfluſſen müſſen. Die drei Formen der höheren Schule, Gymnaſium, Realgym⸗ naſium und Oberrealſchule führen zum gleichen Ziel, der Reife für den Beſuch der Hochſchulen. Dieſe Reife, das Abitur, iſt zugleich heute Vorbedingung für den Eintritt in verſchiedene gehobene Berufe geworden, die an und für ſich keine verlangen, z. B. für den Dienſt bei der Reichs⸗ ank. Auch bei nichtneunfährigem Beſuch gibt die höhere Schule, insbeſondere nach ſechs Jahren, einen echten Bildungsabſchluß. Dieſer zeichnet ſich mit Abſicht weniger durch ein vielerlei an Stoffen als durch Vertiefung des Wiſſens aus und hat ſich daher ebenfalls als vorzüg⸗ liche Grundlage für den Eintritt ins berufliche Leben erwieſen. Auf der Grundlage religiös⸗hſittlicher Erziehung gehen alle Formen der höheren Schule in völlig glei⸗ chem Maße auf die Erziehung zum wiſſenſchaft⸗ lichen Denken aus und geſtalten dementſprechend ſtraffen Unterricht in den Hauptbildungsſtoffen, Sprachen, Mathematik und Naturwiſſenſchaften. Nur die allerleiſtungs⸗ fähigſten Grundſchüler können daher aus dem Unterricht der höheren Schule die Werte ſich aneignen, die er bietet. Dieſe Schüler müßten aber auch ohne Ausnahme der höheren Schule werden, die für ſie da iſt. Es gilt nun, ſie herauszu⸗ inden. 1. Wir fragen darum zunächſt: Wer iſt ſicher leiſtungsfähig im Sinne der Höheren Schule? Nicht nur die Muſterſchüler der Grundſchulklaſſe— ſo mancher iſt es durch größten Fleiß bei geringerer Fähigkeit— vielmehr alle die Schüler, die in der Grundſchule oder auch zu Haus beſonders raſchoder beſonders gründ⸗ lich Zuſammenhänge erfaſſen, oder die auf irgend einem Intereſſengebiet einen beſonders großen Ar⸗ beits⸗ und Bildungswillen zeigen. Manche eigen⸗ willige Natur beſitzt ja dieſe Kräfte, und hat ſie nur bis jetzt noch nicht zum Erwerb beſter Notena in den Schulfächern verwendet. Hat ein Kind in ſolcher oder in einer ähnlichen Art wertvolle Eigenſchaften, von denen man beſondere Wir⸗ kungen erwartet, ſo müßte es auf jeden Fall in die Sexta der höheren Schule; denn dort werden eben die genannten Kräfte am meiſten beauſprucht und dadurch weiter geweckt. Dies gilt auch für den Sohn des ärmſten Arbetiters und auch dann, wenn dieſer ihn ſicher höchſtens bis zum 16. Lebensjahr in dieſe Schule ſchicken kann. Denn dieſer Arbeiterſohn wird ja wohl in jeden Beruf, den er er⸗ greift, vermöge ſeiner beſonders guten geiſtigen Kräfte Lei⸗ ſtungen über den Durchſchnitt hervorbringen. Daher macht ſich bei ihm die ſtraffe Ausbildung ſeiner geiſtigen Kräfte mehr bezahlt, als alle frühe Jachausbildung. Denn die Fachausbildung muß und wird er immer noch wie andere erwerben. Was er aber vor anderen voraus hat, das vor allem muß er ausbilden! Und das iſt, daß er lernen kann, alle neuen Aufgaben, beſonders gut anzupacken durch beſon⸗ ders klares und kombinierendes Denken. Dieſe Fähigkeit aber erwirbt er nur dann am beſten, wenn die Denkkräfte in der früheſten Zeit, da ſie in ihm erwachen, auch ſchon beſchäf⸗ tigt und ausgebildet werden. Kerſchenſteiner. Bei dieſer Entſcheidung für einen frühen Uebergang zur höheren Schule darf daher die Frage des Schulgelds keinerlei Rolle ſpielen, denn die Ausgabe macht ſich bald be⸗ zahlt, gußerdem ſind für ſo leiſtungsfähige ärmere Schüler auch genügend halbe oder ganze Freiſtellen oder gar Unter⸗ ſtützungsmittel bei den höheren Schulen zur Verfügung.— Die Kultur der Abtei Reichenau uuoeber dieſes Thema ſprach auf Veranlaſſung des Manu⸗ heimer Altertumsvereins Geh. Hofrat Prof. Dr. K. Beyerle⸗München, der 1 9——5 des zur 1200 Jahr⸗ feier der Abtei(724—1024) erſchlenenen Jubiläumswerkes„Die Kultur der Abtei Reichenau“, München 1925. „Die Geſchichte der Reichenau pereint Höhen und Tiefen menſchlichen Lebens und Schaffens.“ Sie hebt mit der Klo⸗ ſtergründung des Biſchofs Pirminius, der wahrſcheinlich aus Spanien kam, auf der Bodenſeeinſel im Jahre 724 an. Nach einer rekonſtruterten Urkunde, ausgeſtellk auf der Pfalz Jo⸗ pilla an der Maas am 25. April 734, ſchenkte Karl Martell Pirmin die Inſel zur Kloſtergründung nebſt ſechs Orten und 24 Leuten aus dem Thurgau. Schon 727 mußte Pirmin die Jufel wieder verlaſſen. Seine letzte Gründung iſt die Abtei VBornbach in der Pfalz, wo er ſtarb und beſtattet wurde. Da die erſten Mönche die Träger des Karolingiſchen Reichsgedan⸗ kens waren, und da mit der karolingſſchen Gründung der Reichenau zugleich auch die fränkiſche Machtſtellung im Ale⸗ mannenlande geſtärkt wurde, konnte das junge Kloſter in den erſten Jahrzehnten ſeines Beſtehens unter dem Druck aleman⸗ niſcher Großen nur langſam ſeiner Blütezeit entgegenreifen, Bis 728 ſtanden nacheinander drei Aebte dem Kloſter nor, die zugleich Biſchöfe zu Konſtanz waren. Abt Waldo(786—806), der aus der Trierer Gegend ſtammte und zuſammen mit Alkuin Berater Karls des Großen war, leitete die faſt drei Jahrhunderte währende Glanzzeit des Kloſters ein. Unter ihm und ſeinem Nachfolger Hatto wurde die Reichenauer Ge⸗ lehrtenſchule begründet und die berühmte Bibliothek, angelegt, der zunächſt der bedeutſame Reginbert vorſtand. Mitte des 18. Jahrhunderts wurde ſie von Gerbert, Abt von St. Blaſien, katalogiſiert und befindet ſich heute größtenteils in Karlsruhe. Um 800 entſtand Niederzell, wo Egino, einſt Biſchof von Ve⸗ rona, ein Kloſter mit einem Kirchlein baute. 817 fand die Weile des unter Waldo und Hatto an Stelle der einfachen Kirche Pirmins aufgeführten neuen Münſters ſtatt. Um dieſe Zeit entſtanden die„Viſio Wettini“, ein früher Vorläufer von Dantes„Göttlicher Komödie“, und das Reſchenauer Verbrſi⸗ derungsbuch, zwei hochbedeutende und grundlegende Werke. Indeſſen reiſte auf der Reichenau ein ſunger. begabter Dichter⸗ mönch heran, einer der Größten aus Reichenaus Glanzperiode, Walabfrid Strabo, deſſen Perſönlichkeit der Redner in den Vordergrund ſeiner Ausführungen ſtellte. Sein„Hortulus“, Gedichte über die Kräuter ſeines Kloſtergaktens vom Jahre 8. Die beſtehende Uebergangsmöglichkeit erſt aus den oberen Klaſſen der Volksſchule in die höhere Schule kommt hier nicht in Frage; denn dieſe will ja nur den Einzelfällen dienen, in denen Leiſtungsfähigkeit oder Schulungswille bei Kindern oder Eltern erſt ſpäter eintritt; keinesfalls aber dürfte ein ſchon früher kräftiges Kind, weil dieſer Uebergang vorhan⸗ den iſt, erſt ſpäter in die höhere Schule übergehen. Denn eine große Anzahl von Beiſpielen hat leider bewieſen: dieſe Uebergangsſchüler, die erſt in Tertia in die höhere Schule eintreten, erreichen zwar, wenn ſie ſehr begabt ſind, ihr Ziel; ſie bleiben aber während ihrer ganzen Schulzeit und vermutlich auch dann im Leben immer im Rückſtand hinter gleichſtark Begabte, die um Jahre früher der geiſtigen Zucht der höheren Schule unterſtanden. Auch die jetzt entſtehenden Sprachklaſſen der Volksſchule kommen ihrer Beſtimmung und ihrer Natur nach als Erſatz für die Unterklaſſen der höheren Schule nicht in Betracht— für dieſen Schüler, deſſen Be⸗ gabungsart'in erſter Linie von der ſtraffſten Ausbildung des Denkens Vorteil hat. 2. Betrachten wir nun aber die Kinder, deren Taug⸗ lichkeitfür die höhere Schule noch unſicher iſt, Wegen der oben beſprochenen Gefahr, eine rechtzeitige Ausbil⸗ dung geiſtiger Kräfte zu verſäumen, müſſen wir auch bei die⸗ ſer zweiten Gruppe ſagen:„Im Zweifelsfalle zunächſt in die höhere Schule, ſtatt zunächſt in die Sonderklaſſen der Volksſchule.“ Freilich unter einer Vorausſetzung. Die höhere Schule muß dann die Frage, ob ſolch ein Schüler wirklich für ihre Aufgaben taugt, mög⸗ lichſt raſch durch die Praxis zu entſcheiden ſuchen. Möglichſt ſchon am Ende der Sexta müßten die für ihre Lehrart nicht Geeigneten wieder zu den erwähnten anderen Schulklaſſen übergehen. Hier gilt es nun, einige Vorurteile zu zerſtreuen. Die höhere Schule iſt nicht für jedes Kind die beſſere Schule, ſon⸗ dern nur für die, die das, was gerade ſie bietet, auch anneh⸗ men und verwerten können. Der Schüler alſo, der die Auf⸗ nahmefähigkeit dazu nicht hat, kann ſogar mehr in anderen Schulgattungen gewinnen, nämlich bei langſamerem Tempo mehr einfache geiſtige Fertigkeiten, mehr dem praktiſchen Le⸗ ben nahe Einzelkenntniſſe, die ſeine Intereſſen und ſeine Ar⸗ beitsfreude mehr auslöſen. Tritt ein ſolcher Schüler alſo, weil er ſich innerhalb der höheren Schule nicht recht bilden konnte, wieder in die Volksſchulabteilung zurück, ſo iſt das kein Zu⸗ rückſinken, wie ſo manche Eltern und natürlich manche Mit⸗ ſchüler in der Volksſchule glauben, ſondern das Zurückfinden zum fruchtbareren Bildungsweg. 9. Die Kinder endlich, die überhaupt nicht im beſchriebenen Sinne beſonders kräftig ſind, ſollen es lieber uicht mit 10 Jahren in der höheren Schule verſuchen. Kann man dieſe nun etwa Unbegabte heißen? Keineswegs, ſie ſind nur anders begabt und ge⸗ artet; ſie können in den Qualitäten der Ausdauer, der Ord⸗ nung, der techniſchen Fertigkeiten, des einfachen praktiſchen Sinnes manchmal die Schüler der höheren Schule über⸗ treffen; ſie find daher für Berufe, wo gerade ſolche gebraucht werden, oft geeigneter, als die für die höhereSchule tauglichen Schüler, deren Intereſſen darin nicht ſo ſehr gebunden wür⸗ den. Den der denkfähigſte Schüler freut ſich vor allem, zu⸗ nächſt viele Gebiete geiſtig durchſchauen zu lernen, dieſe jungen Menſchen aber ſtreben früher nach einer Berüh⸗ rung mit den nächſten berufsverwandten Din⸗ gen. Ein allgemeiner Bildungsdrang ſtellt ſich bei ihnen ſväter unter Umſtänden ein, erſt durch die Beſchäftigung mit den Berufsaufgaben hervorgerufen. Solche Schüler ſollten daher den Klaſſen der gehobenen Volksſchule und höheren Handelsſchule zugeführt werden, die beide größere Nähe zum praktiſchen und beruflichen Leben anſtreben. Dort können ſie in einer Weiſe arbeiten, die ſie mehr befriedigt und die ſie daher auch am meiſten fördert; zugleich erhalten ſie einen für ihre Zwecke vorteilhaften Bildungsabſchluß. Tritt ausnahms⸗ weiſe ſchon bald doch eine Leiſtungsfähigkeit für die höhere Schule bei ihnen auf, ſo können ſie auf dem erwähnten Ueber⸗ gangsweg, ja ſpäter noch zur höheren Schule kommen. Wir faſſen zuſammen: Die wirklich beſonders leiſtungs⸗ Gründſchüler ſollten auf ſeden Fall und möglichſt früh, gegebenenfalls ſchon nach 3 Grundſchul⸗ jahren, in die höhere Schule übertreten. Die Schüler mit guter, aber noch zweifelhafter Leiſtungsfähigkeit ſollten zunächſt einmal in der Praxis der höhe⸗ ren Schule ſich erproben, wenn es nicht geht, aber ungekränkt und zielſicher wieder von ihr abſchwenken. In einem zweiten Teil werden wir noch kurz die Wahl zwiſchen den einzelnen Gattungen der höheren Schule, alſo zwiſchen Gymnaſtum, Realgymnnaſium und Oberrealſchule, für Kna⸗ ben und Mädchen, erbrtern. 827 iſt eine der früheſten botaniſchen Schriften(neuerdings herausgegeben von Dr. Ernſt Darmſtgedter⸗München, einem Sohne Mannheims, nach dem erſten Wiener Druck.) Nach kurzem Aufenthalt im Kloſter Fulda, das damals Abt Rhaba⸗ nus Maurus leitete, kehrte Walahfrid wieder auf ſeine Inſel zurück und bekleidete viele Jahre hindurch die Abtswürde. Aus dieſer Zeit ſeines Wirkens ſtammen ſeine berühmten Werke, wie der Sinn der Liturgie, ſeine Briefſammlung, ſeine Gloſſen. Auf Hatto III.(888—913) einer der mächtigſten Perſönlichkeiten ſeiner Zeit, geht die Gründung der St. Ge⸗ orgskirche in Oberzell zurück. Unter Abt Witigowo(985—997) entfaltete ſich eine rege Kunſttätigkeit. Sein Name iſt eng ver⸗ knüpft mit der Reichenauer Buch⸗ und Wandmalerei.— Auf die Jahre des Glanzes und Ruhmes, in denen das Kloſter die höchſte Höhe erſtiegen hat, folgte der Niedergang. Verarmt friſtete die Inſelabtei, deren Prachtbauten unter Feuers⸗ brünſten ſchwer gelitten haben, ein kümmerliches Daſein, das erſt im 15. Jahrhundert einen neuen Aufſchwung erlebte. Abt Friedrich von Wartenberg(1427.—1453) war der Reformator, der das Kloſter mit neuem Geiſt erfüllte, der es verſtand, durch perſönliche Tatkraft und Eifer langſam nach und nach die alten Schäden des noch lebensſähigen Körpers auszumerzen. Er ließ den gotiſchen Oſtchor erbauen. Aber bald nach ſeinem Tode riß die alte Mißwirtſchaft wieder ein; ſeine Nachfolger waren zu ſchwach, die Zügel feſt in die Hand zu nehmen und eine des großen Erbes würdige Herrſchaft auszuüben. Der alte Glanz war nun für immer dahin: 1542 erfolgte die Belehnung des Konſtanzer Biſchofs mit der Abtei Reichenau. 1757 wurden die letzten noch anſäſſigen Mönche unter Meinrad Meichelbeck vertrieben. Von dieſer Zeit an verſahen nur noch„Patres Miſſionari“, die aus anderen Klöſtern auf der Reichenau an⸗ geſiedelt wurden, bis 1799 den Gottesdienſt. Die Säkulariſa⸗ tion hob das Kloſter endgültig auf; eine mehr als tauſend⸗ jährige Geſchichte hat ſo ihr Ende gefunden. Zahlreiche Lichtbilder unterſtützten die mit reichem Beifall aufgenommenen Ausführungen des Redners. F. D. Thealer und Muſik La Mara und Heidelberg. La Mara(Maria Lipſius), die bekannte Muſikſchri'tſtellerin und eingeſchworene Liſzt⸗ Verehrerin, die vor einigen Tagen im Alter von 90 Jahren geſtorben iſt, hat mehrmals Heidelberg beſucht und mit Daniela Thode und Philippy Wolfrum, der ebenfalls ſtets für Lifzt ſtark eingetreten iſt, Verbindung gehabt. Als Lg Mara den Plan faßte, den Briefwechſel zwiſchen Liſzt und Städͤtiſche Nachrichten Wie man in Alt⸗Mannheim gegen Schmutz und Hund verfuhr Von Domänenrat Honegger Mannheim zählte um das Jahr 1709 nur noch etwa 500 Einwohner, die in der Hauptſache von Landwirtſchaft, Fiſchere und den üblichen Handwerksbetrieben lebten. Eine Hofhal⸗ tung mit ihren verfeinerten Lebensauſprüchen gab es uu nicht. Die wenigen Fremden, die auf ihren Geſchäftsreiſen den Rhein herauf und den Neckar herunter kamen, verzoge ſich nach Abwicklung ihrer Geſchäfte bald wieder, ſo daß ihret⸗ wegen die Bevölkerung ein großes Reinemachen vor ihren Häuschen auf den Gehwegen offenbar nicht für notwendig hielt; auch ſcheinen die vor den Kriegszeiten hierwegen er⸗ laſſenen ortspolizeilichen Vorſchriften in Vergeſſenheit geraten zu ſein. Deshalb verordnete 1705 der Stadtrat unter An⸗ drohung der geſalzenen Strafe von einem Reichstaler, daß jeder Bürger ſeine Gaſſe bis zur Mitte ſäubern laſſen müſſe der Kummer(Kot) zwiſchen den an den Straßen ſtehende Lindenbäumen mußte in die Löcher, die anſcheinend die Wege aufwieſen, geführt werden. Trotzdem ſcheint die Einwohne ſchaft noch nicht den richtigen Sinn für Reinlichkeit geha zu haben. Was man heute den ſtädtiſchen Eimern anvertra ſcheinen die Hausfrauen und Dienſtboten nächtlicherweile au Plätze und Wege, womöglich in des Nachbarn Kehrbezirk, 15 worfen zu haben. Es war jedenfalls für Hausbewohner, noch im Vollbeſitz ihrer Kopfhaare und Zähne waren, peinlich, wenn eines Morgens vor ihrer Haustüre ein falſcher Zoyf, eine Perücke oder ein falſches Gebiß lag, oder wenn eine 5 ſchlagene Katze oder Ratte die Luft verpeſtete. Als dieſe 21 ſitte zu toll wurde, verbot der Stadtrat am 25. April 975 Androhung der für die damalige Zeit enorm hohen Geldſtraf von 20 Reichstalern— wofür man damals 3 Zentner Ochſes⸗ fleiſch kaufen konnte— tote Hunde, Katzen, Schweine 55 dergleichen auf die Gaſſe zu werfen oder ſonſtigen Unrat a Straßen und an ſonſt verbotene Orte zu ſchütten. Man 1 mißt in dieſem Ukas des Stadtrates die Anweiſung, wo 1 derartige Tierleichen unterbringen konnte. Wenn man 10 nicht verlochte, ſo lag die Verſuchung nahe, ſie in einen nah⸗ Neckar⸗ oder Altrheinarm zu werfen, was aber bei der 115 digen Ueberſchwemmungsgefahr, der damals Maunheim au geſetzt war, auch ſehr unhygieniſch geweſen wäre. uf Wenn heute mal ein Haustierchen in der Not etwas an dem Gehweg verliert, ſetzt es einen Entrüſtungsbrief a em „N. M..“ ab. Wie muß es aber erſt im Jahre 1703 in 15 Städtchen Mannheim ausgeſehen haben! Wie bei uns ⸗ einigen Jahren zur Zeit der niederen und leicht hinterzien, baren Hundeſteuer, muß damals die Hundehaltung zu einen wahren Stadtplage geworden ſein. Um die vielen ſich auf 8 Gaſſen herumtreibenden, zum Teil jedenfalls berrenloſe, Hunde los zu werden, wurde folgende Bekanntmach ung wendig:„Nachdem man wahrnimbt, daß die Stadt mit 1 vielen Hunden angefüllt iſt und ſolche hinwegzuſchaffen N für nötig befunden, alß(alſo) hat man dem Scharfrich 1 Oſtertag anbefohlen gleich(wie) in andern Städten ſolche 88 ſchlagen, und welche er etwa uff der Gaſſe nicht bekomm 8 könnte, uffm Wahl(Wall) todt zu ſchießen.“ Demnach e den vör 200 Jahren die Hunde nicht, wie heute, mit ein 5 Schlinge eingefangen, ſondern durch einen Schlag niederen ſtreckt. Der Scharfrichter Oſtertag war aber, nach dem ma. gelnden Zutrauen des Stadtrats in deſſen Treffſicherheit en ſchließen, nicht nur von den Strolchen, ſondern auch von im Hunden ſehr gefürchtet, denn die letzteren ſcheinen ſich chts Anblick Oſtertags, der von Auferſtehung läſtiger Hunde ni wiſſen wollte, mit eingezogenem Schwanze und in Kniebe! 5 auf den Stadtwall(Umfaſſungsdamm) davongeſchlichen, 95 haben, wo ſie ihr Erbfeind in einer regelrechten Treibſage in den ſogen. Hundehimmel beförderte. auf auf⸗ *Nene Bilder. Wir machen unſere Leſer dar ſtelle in merkſam, daß in unſerem Schaukaſten in der Neben R1,—6, neue Bilder zum Aushang kommen. of⸗ * Tobſuchtsanfall. In einer Wirtſchaft in der Lindenh + ſtraße wurde in der vergangenen Nacht ein 30 Jahre ge in Taglöhner von Tobſucht befallen. Der Erkrankte wur das ſtädtiſche Krankenhaus verbracht. f u * Einen epileptiſchen Anfall erlitt aßſter vormittag hre dem Gehweg vor dem Kaufhausbogen Nr. 6 ein 77 nken⸗ alter Mann. Der Erkrankte, wurde ins ſtädtiſche Kra die Hans von Bülow herauszugeben, ſagte Dantela Thoge ſem älteſte Tochter Bülows, der Schriftſtellerin zu, de Briefe Zwecke den in ihrer Hand befindlichen größten Teil der nahme beider Künſtler zur Verfügung zu ſtellen. Zur Empfaommen. der Briefe war La Mara 1896 nach He de geterungen Ueber dieſen Beſuch äußert ſie ſich in ihren rin Band 2 „Durch Muſik und Leben im Dienſte des Ideals Gidelbere folgendermaßen:„Der letzte Februar ſah mich in He ir von bei Frau Daniela Thode, mit Durchſprechung der werſtän⸗ ihr anzuvertrauenden Briefe beſchäftigt. Mühelos ſen als digten wir uns. Geſpräche mit dem ebenſo geiſtyo eführte liebenswürdigen Hausherrn, die vom Zufall berbelgſezigen Bekanntſchaft mit Profeſſor Philippy Wolfrum, dem ug mit Generalmuſikdirektor, eine gemütliche Abendunterhalt hodes den ſich um ihren Leherer ſcharenden Hörern Profeſſor hodes ließen den Tag im Fluge vergehen. Ein kurzer Beſu iags Ju⸗ am andern Morgen im Hotel, wo er mir, wie ſchon 3 Auge vor, warm empfahl, eine größere Liſztbiographie nutr ſeiſe zu faſſen— und Heidelberg, von dem ich diesmal nun, 1868 regendurchfluteten Gaſſen geſehen hatte lag hinter mals kam atte ſich Heidelberg ganz anders präſentiert Damazez ihr La Mara von einer Italienfahrt über Baden⸗Badene delberg, einen ſehr ſtarken Eindruck gemacht hatte, nach Einer noch Sie fagt darüber:„Und bald ſtand ich entsückt in enoßarkig, impoſanteren Ruine, einer der berühmteſten und gr mein ſten der Welt: im Heidelßerger Schloß. Und das weren 25 Reiſeabſchied.“ Philiop Wolfrum Nente ihr— mie arasgafſton als Kronzeuge für die berechtigte Ablehnung der Lu Wolfrum als einer Kompoſitton von Joh. Seb. Bach. Mit Wolf⸗ iſt La Mara auch in Weimar zuſammengetroffen, 127 Liſzt⸗ zum am 31. Mai 1002 bel der Enteüllung des Weigudelberder Denkmals die„ſumboliſchen Huldigungen“ des Heidele k. Bachvereins überbrachte. + Orts- OEine Geſchichte der Florentiner Deutſchen. 12 5 Ge, gruppe der Deutſchen Akademie in Florenz Ainn, 135 ſchichte des Deutſchtums in Florenz. Sie widavid⸗ der bekannte Florentiner Hiſtoriker Prof. Robert—5 uſetzen ſohn feſtſtellt, mit dem 13. und 14. Jabhrhundert e einem haben. Im 18. wird ſie in mittelbarer Beziehung npurch die Freunde Leſſings bedeutſam, in der Wende des 19. ne zen⸗ Gräfin Stolberg. Später wird Alfred von Reumoni dert an trale Perſönlichkeit, non der Mitte des 18. Jahrkun hrandt, treten Karl Hillebrandt, Hans von Bülow. Adolf Hil ida von Marées, der Kurz⸗Kreis, Ludmilla Aſſing, Malw Meyſenbug in den Mitelpunkt. 1 4 —.. ͤ( ̃ ͤ ²˙—m. ̃]¾⅛«AlilI.ʃ. ̃7˙1ͤvṽ ͤult... ¼]]⅛—dbl.. TTT ¾——O·ð:]ß¼Cͤ ꝗn lnle. e J7 erei hal⸗ loch iſen ret⸗ ren idig er⸗ iten An⸗ daß ſe⸗ den ege ier⸗ Cbtteeltebe Gottes Willen zu kun. Benn wieder das Wort d 4 8 es Märtyrerbiſchofs Kugegen gilt: 0 WDittwoch, den 16. März 1927 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Nr. 128 5. Seite. „Der Schiedsſpruch in der Mannheimer Metallinduſtrie, der geſtern abend gefällt wurde, ſieht eine Erhöhung des bisherigen Ecklohnes von 75 auf 80 Pfg. die Stunde vor. Wie übrigen tariflichen Zeitlöhne erhöhen ſich im bisherigen Abſtufungsmaßſtab. Ackordarbelter erhalten die gleiche Lohnerhöhung in Geſtalt eines Stundenzuſchlages zum Akkordverdienſt. Sonſt bleiben die bisherigen Lohn⸗ verhältniſſe beſtehen. Dieſe Neuregelung tritt in Kraft mit dem 14. März 1927 und endigt mit der Lohnwoche, in welche er 31. März 1928 fällt. Sie verlängert ſich ſtillſchweigend um le einen Monat, wenn ſie nicht auf Monatsende, ſpäteſtens am 15. des Monats lerſtmals am 15. März 1928 auf 31. März) gekündigt worden iſt. * Freiwillig aus dem Leben geſchieden iſt in der Neckar⸗ Jadt ein verheirgteter, 36 Jahre alter Mann, der ſich in der acht zum 15. März in dem zu ſeiner Wohnung gehörigen Huler erhängte. Der Verlebte hat in verhältnismäßig urzer Zeit in einem begonnenen Geſchäft ſein ganzes Ver⸗ mögen verloren. Dies dürfte der Grund zur Tat ſein. * Schwerer Sturz. Geſtern nachmittag ſtürzte im Käfer⸗ taler Wald in der Nähe des Karlsſtern ein 61 Jahre 5 olzhauer beim Fällen eines Baumes ſo unglücklich, daß er ich einen Rippenbruch und Verletzungen am Kopf zuzog. Der erunglückte fand Aufnahme im ſtädtiſchen Krankenhaus. * Ein neuer Rheindampfer. Die Kölner Reederei⸗A.⸗G. at dieſer Tage ihren zehnten Dampfer in Dienſt genommen. er Dampfer traf am Freitag mit einigen hundert Tonnen Ladung von der Nüskewerft in Stettin auf ſeiner erſten Fahrt, nachdem er eine Reihe niederrheiniſcher Städte angelaufen hatte, in Köln ein. Er iſt zum Transport von Eiſen(Schienen und Träger) in regelmäßiger Fahrt zwiſchen Köln und der Oſtſee beſtimmt. Vorträge Religion und Religionen 5 Am Montag abend fand im Hanſaſaale der„Harmonie“ 377 erſte der von der alt⸗katholiſchen Gemeinde angekündigten ſientlichen Vorträge ſtatt. Stadtpfarrer Dr. Steinwachs prach über„Religion und Religionen“. Ausgehend von dem Sehnen des Menſchenherzens nach Gott, führte er aus, wie ſich dieſes im Laufe der Jahrtauſende recht ver⸗ ſchiedenartig offenbart und doch letzten Endes in zwei großen ichtungen ging. Die eine ſuchte Gott in der Welt, die an⸗ dere fuchte ihn uber der Well. Und wenn. auch jede voll annigfaltigkeit in ſich iſt, ſo eigt doch jede für ſich gewiſſe emeinſame Hauptmerkmale: i 1 ie Naturreligionen ein Ge⸗ ſchehenlaſſen, bald in dem heimlichen, bald in dem offen ein⸗ datandenen Gefühl des Grauens vor dem Unentrinnbaren, —9— in leichtfertigem Genießen, bald in hoffnungsloſem Ent⸗ agen; die überweltlichen Religionen dagegen eine trotzige ampfesſtimmung. einen weltüberwindenden Zug und ein Wbes Mühen um ſittliche Werte, freilich auch oft ein Ueber⸗ erlcbertwerden von hartem Geſetz und Ordnung. Bei den uuſteren iſt das religiöſe Empfinden getragen von der Maſſe ud einzelnen Denkern und Grüblern, bei den anderen, oft 11 egenſatz zu der Maſſe, von Sehern und Propheten, die 0 durch Vermittlung ihres Verſtandes, ſondern durch un⸗ ittelbares Gotterleben rNaler ihre Zeitgenoſſen mit ſort⸗ eſaten. Aus der Fülle der Naturreligionen greift der Redner unae ſprechende Bilder heraus, die animiſtiſchen Religionen bcnd die Religionen Chinas, Japans, Aegyptens, der aſſyriſch⸗ dabploniſchen Gruppe und den Buddhismus. Redner ſtellt 7570 Buddhismus, der Religion eines Grüblers, der in Sehn⸗ cht nach Erlöſung ſich ſelbſt zerpflückte und doch nichts in ſich and, was ihn über dieſe Welt hinausführte, vielmehr nur zu er entſetzlichen Weisheit kam, alles iſt eitel, die Religton grathuſtras entgegen, die Religion eines Sehers und Pro⸗ delön, der ſchroff mit aller Raturreligton bricht und Ent⸗ 0 b dung für den alleinigen Schöpfer und Erhalter der Welt der ſittlichen Weltordnung fordert. Und doch wurde hier r Anſatz zu einer Erlöſungsreligion verkümmert durch eine Minenge kleinlicher Gebote und eine ſinnloſe Lehre vom 5 derſtreit der Pflicht. Da kam die entſcheldende Wendung Mit der Religionsgeſchichte durch die Propheten Iſraels, die 1 ſtarkem Gottesbewußtſein hohe ſittliche und ſoziale For⸗ Aeiungen verbanden. Ihnen iſt zu danken, daß auch in den 5 ten tiefſten nationalen Falls das religibſe Erbgut nicht gecleren ging, bis daß Jeſus Chriſtus kam. In ihm ward Ggeben, was alle Religionen hungernd und bürſtend nach dertt ſuchten und was auch die beſten unter ihnen nicht fan⸗ n. weil Geſetz und Lehre verödend über ſie Macht bekam. ſah bringt eigentlich keine neue Lehre. Nur eine ſelige Er⸗ Ihn ung kündet er wieder und wieder. die Erfahrung, die für bein beſchloſſen iſt in den zwei Wörtchen: Mein Vater. Er wehet auch eigentlich kein neues Geſetz. Und doch hat er 0 als das idealſte Geſetz der Welt bebr kann, dem giht das Lehen— ein Leben, das die Sünde haßt und es Luſt⸗ und Freude iſt, in heiliger Gottergriffenheit und Wohl hat auch die ſtenheit in den Zeiten, da er ſelbſt ihr entfremdete, ihn ſein alten geſucht durch ausgeklügeltes Wort und Geſetz' und ein e Kirche mehr und mehr zu einem durch Geſetz und Gebot meſteengten Rechtsinſtitut gemacht. Und doch kann ſeine Ge⸗ und ſchaft ſeine Kirche. uns nur dann helſen, wenn die Kraft die Reinheit ſeines Lebens drin drängt und treibt.— ngnatius von 0„Da wo Chriſtus iſt, iſt die Woltee Lichtſpieltheater und deutſche Großſtädte Das Lichtſpieltheater iſt ein Kind unſeres Jahrhundert ſum die Jahrhundertwende gab es im Reich erſt 1901 Licht⸗ lutedeaer mit feſtem Standort, 1910 dagegen ſchon 1000. 1913 Auerds00 und 1923 bereits mehr als 4000, eine dentddings auf 3000 zurückgegangen iſt.(Eingezen verſchte⸗ Fum. Juflationsblüten.) Im Jahre 1912 betrug der Wert der einfuhr nach Deutſchland im ganzen 18 Mitl. 4 und die Zahl, die jetzt Auslugr 75 Micd 4, Nach den neneſten Zahten der amllichen enhandelsſtatiſtik ſtellt ſich der Wert der Einfuhr für das 18 925 auf nur noch 2,7 Mill. 4, während der der Ausfuhr auf 24,1 Mill.& geſtiegen iſt. Lichtf tlätze— alles in allem— gab es in fämtlichen .8 Mieltbeatern des Deutſchen Reiches im Jahre 1925 nahezu kom illionen. Ein Bſertel aller beſtehenden Lichtſpieltheater Sie bitzeuſ die Großſtädte mit mehr als 100 000 Einwobnern. u 9eg berbergen allein 907 Kinematographentheater mit nahe⸗ 8090 Sitzplätzen. Die Zahl der in den einzelnen Städten ſchießn Lichtſpieltheatern vorhandenen Sitzplätze iſt recht ver⸗ An erſter Stelle ſteht natürlich die 4 Millionenſtadt Stadt en mit 124 000 Sitzplätzen, an 2. Stelle die fünftgrößte Deutſchlands: Leipzig mit 21 000 Sitzplätzen, dann ko tumt erſt Hamburg mit 19 300. nun folgt die ſiebentgrößte S Fan Breslau mit 13 800 und fünſtens die elfgrößte Stadt mit 1 mit 13 500 Sitzplätzen. Weiter kommen Köln Sibalagen Miünchen mit 11400 und Dresden mit 10 600 E1 waleviel Lichtſpieltheaterſitzylätze entfallen auf je 1000 bläcdohner? Im geſamten Reich durchſchnittlich 21 Sttz⸗ lädts e Über dieſem Durchſchnitt ſtehen 16, unter ihm 28 Groß⸗ deich Im Verhältnis zur Einwohnerzahl iſt die kino⸗ 85 ſte Stadt Wiesbaden, wo 38 Sitzplätze auf 1000 Lein böner kommen; es folgen Hannover mit 32, Berlin und Erſurg mit je 31, Helle und Kiel mit ſe 28, Braunſchweig und Nledri mit je 25 Sitzvlätzen auf 1000 Einwohner. Die Städtaſten Promille⸗Sätze finden ſich in den induſtriereichen Ober n des Weſtens, wie in Duisburg, Kreſeld, Elberfeld, Nit guſen, Gelſenkirchen. München⸗Gladhach, welch letzteres Deutſ Sitzplätzen auf 1000 Einwohner als die kinoärmſte Stadt 5 chlands bezeichnet werden kann(Angaben nach Dr. ppers⸗Duſſeldorf in der„Zeitſchr. f. Kommunalwirtſchaft.“ Kommunale Chronik Gegen die Aufhebung der Getränkeſtener * Freiburg, 15. März. Die Stadtverwaltung Freiburg proteſtiert in einem Artikel in den Freiburger Tageszeitungen gegen die geplante Auftzebung der Ge⸗ tränkeſteuer am 1. 4. 27. Von der Aufhebung würden die Verbraucher keinen Vorteil haben, da die Preiſe nicht herabgeſetzt würden. Für die Stadt würde die Herabſetzung einen Ausfall von 280 000 Mark bedeuten, der nur durch Er⸗ höhung der Umlage ausgeglichen werden könne. Es ſei un⸗ verantwortlich, eine Steuer, die von den Konſumenten kaum empfunden werde, aufzuheben. 1 sch. Hockenheim, 15. März. Aus der letzten Gemeinde⸗ ratsſitzung iſt zu berichten: Vorbehaltlich der Zuſtimmung des Bürgerausſchuſſes ſoll die Durchführung der Entwäſſe⸗ rungsanlage der Karlsruherſtraße, ſowie die Straßenher⸗ ſtellung nebſt Entwäſſerungsanlage in dem zu erſchließenden Baugebiet am Banhhof, als Notſtandsarbeit ausgeführt wer⸗ den.— Dem Saarxrverein wird eine einmalige Unterſtützung gewährt.— Die Abfuhr von 3 Loſen Kies wird vergeben.— Für das Aufſtellen einer Dapolinpumpe vor dem Anweſen des Mechanikers Philipp Kern, untere Hauptſtraße, wird die Anerkennungsgebühr feſtgeſetzt.— Der ſeither übliche Som⸗ mertagszug, den die Stadtverwaltung alljährlich veranſtaltete, wird in dieſem Jahre ausfallen. Da die Feuerwehrkapelle für die Mitwirkung an dem Zuge eine Vergütung beanſprucht, hat der Gemeinderat mit Rückſicht auf andere Vereine die Konſe⸗ quenzen gezogen und die Veranſtaltung abgeſagt.— Die Lie⸗ Feemn der Uniformſtücke für die hieſige Polizei wurde der irma Schröder und Fränkel in Karlsruhe zum abgegebenen Angebot übertragen. L. Walldorf, 14. März. In der jüngſten Gemeinde⸗ ratsſitzung erſtattete der Vorſitzende eingehend Bericht über den Stand der Gasfernverſorgung ſowie über den Verlauf einer am 9. März in Heidelberg abgehaltenen gemeinſamen Beſprechung der intereſſierten 9 Gemeinden und der bei dieſer Gelegenheit gefaßten Entſchließung, zu der der Gemeinderat ſeine Zuſtimmung gab.— Die Anſchaffung eines Kinderleichenwagens um den Preis von 250 Mark wurde ge⸗ nehmigt.— Der Forſtwart Kamm churde in Anerkennung 5 0 0 guten Dienſtleiſtung zum ſtäbtiſchen Oberforſtwart er⸗ nann .. Langenbrücken, 15. März. Das 23 e Bürger⸗ meiſterſubiläum des bekannten Bürgermeiſters Ake⸗ gelmeyer wurde mit einem Fackelzug, an dem ſich ſämt⸗ liche Vereine beteiligten, eingeleitet. Nach einem Ständchen der„Eintracht“ fand im„Ochſen“ ein Feſtbankett ſtatt, wobei Gemeinderat Kuhn und Pfarrer Bundſchuh die Verdienſte des Jubilars würdigten. Hierauf überreichte Landrat Hoff⸗ mann⸗Bruchſal ein Anerkennungsſchreiben vom Innen⸗ miniſterium. Auch Reichstagsabgeordneter Julier⸗Min⸗ golsheim, Oberlehrer Baudendiſtel, Ratſchreiber Fuchs, Bürgermeiſter Rink⸗Leimen und Bürgermeiſtr Neff⸗Min⸗ golsheim ſtatteten für ſich oder hinter ihnen ſtehende Ver⸗ einigungen ihre Glückwünſche ab. Bei geſanglichen Darbietun⸗ gen und angeregter Unterhaltung nahm die Jubelfeier einen überaus harmoniſchen Verlauf. Aus dem Lanbde Geldlotterie zugunſten des Schwetzinger Schloßtheaters (i Schwetzingen, 16. März. Der Stadtverwaltung und dem Verkehrsverein Schwetzingen iſt die Erlaubnis zur Ver⸗ anſtaltung einer Geldlotterie zugunſten der Reno⸗ vierung des Schwetzinger Schloßtheaters erteilt worden. Das hieſige Schloßtheater iſt das einzige, in ſeiner urſprünglichen Form erhaltene Rokokotheater Deutſchlands. Zum Plankſtadter Ueberfall Oftersheim, 16. März. Zu dem ſogenannten Ueber⸗ fall auf den kommuniſtiſchen Gemeinderat Nickler wird von beteiligter Plankſtadter Seite glaubhaft verſichert, daß nicht Gemeinderat Nickler, der ſich in Begleitung von zwei an⸗ deren Oftersheimern befand, ſondern die beiden Plank⸗ ſtadter Burſchen, die friedlich ihres Weges gingen, überfalley und ſchwer mißhandelt worden ſeien. Der überfallene Georg Tropf, der beſonders hart bedrängt wurde, zog in der Notwehr ſein Taſchenmeſſer und ſtacch auf den Nickler ein. Wie verlautet, ſei N. mit ſeinen Begleitern in Plankſtadt aus einigen Lokalen ausge⸗ wieſen und von der Polizei aus dem Ort hinaus⸗ komplimentiert worden. Es wird angenommen, daß N. und ſeine Begleiter ihren Unwillen an zwei harmloſen Plankſtadter Burſchen kühlen wollten. Die gerichtliche Unter⸗ ſuchung wird wohl den Sachverhalt einwundfrei klären. cEdingen, 15. März. Geſtern iſt der Alt⸗Ochſenwirt, Privatmann Jakob Koch, im geſegneten Alter von 85 Jahren an den Folgen eines Schlaganfalls geſtorben. Der Ver⸗ ſtorbene erfreute ſich in der ganzen Gemeinde großer Wert⸗ ſchätzung und Beliehlheit. Seine ſrühere langjährige Tätig⸗ keit als Ochſenwirt hat ihn ſawohl in der näheren als auch der weiteren Umgegend bekannt gemacht. sch. 13. März. Am 20. März nimmt der hie⸗ ſige Männerge lederkranz“ eine Sänger⸗ ehrung für 25lährige aktive Mitgliedſchaft vor und verbindet gleichzeitig damit ein Konzert und ein Familienfeſt.— Nach⸗ dem in unſerer Stadt jetzt die Maul⸗ und Klauenſeuche voll⸗ ſtändig erloſchen iſt, ſind auch die ſeither gültigen Sperrmaß⸗ nahmen aufgehoben worden. UU Laudenbach, 14. März. Am Sonntag nachmittag 2 Uhr fand anläßlich des Volkstrauertages ein erßhebender de ſt a 1 am Kriegerdenkmal 5 Die Muſikkapelle leitete die—5 mit dem Choral„Jeſus, meine Zuverſicht“ ein. Der.G. B. 1870 und der Arbeiterſäͤngerbund ſangen je ein ergreifendes Lied. Dann hielt Herr Pfarrer Heiß die zu Herzen gehende Feſtanſprache, in der er dazu ermahnte, bei den öffentlichen Auseifcrecuengen und politiſchen Kämpfen etwas mehr Zurückhaltung zu üben und den Haß und Hader friedlich zu überbrücken. Herr Bürgermeiſter Eberle legte namens der Gemeinde einen Kranz am Ehrenmal nieder und mahnte eindringlich zu Eintracht und Einigkeit. Mit angeigen und dem Muſikſtück„Ich hatt' einen Kameraden“ fand die er⸗ hebende Feier ihren Abſchluß. * Nußloch, 14. März. Am Samstag abend ehrte der Mili⸗ tärverein den älteſten Bürger unſerer Gemeinde, Landwirt 9885 Bauſt zum neunzigſten Geburtstag mit einem Ständ⸗ en der Jeuerwehrkapelle. Der Militärverein ließ dem Ge⸗ feierten die Glückwünſche durch den Vorſtand zum Ausdruck bringen und überreichte Herrn Bauſt ein Geldgeſchenk Im „Lamm“ fand anſchließend an die Ehrung ein gemütliches Bei⸗ ſammenſein ſtatt. * Karlsruhe, 13. März. Geh. Kommerzienrat Dr. ing..e. Robert Sinner, Generaldirektor der Sinner⸗AG. in Karls⸗ ruhe⸗Grünwinkel, begeht heute mit ſeiner Gattin das gol⸗ dene Hochzeitsfeſt. Das Jubelpaar erfeut ſich beſter, körverlicher und geiſtiger Friſche. Am 12. April 1924 beging Geh. Kommerzienrat Zinzer im Kreiſe ſeiner Mitarbeiter ſein 60jährizc“ Dienſtjubiläum. Der Jubilar iſt am 10. Jan. 1850 zu Grünwinkel als Sohn des Brauereibeſitzers Georg Sinner geboren. Der Jubilar hat den Krieg von 1570—71 als Einfähriger im Leibgrenadierregiment 109 mitgemacht und wurde bei Nuits verwundet. Sportliche Runoͤſchau Boxen *Die Boxabteilung des Mannheimer Fußballklub Phöniz 02 veranſtaltet am kommenden Sonntag(20. Märs) abends im Verſammlungsſaal des Roſengarten ihren 2. diesjährigen Box⸗Kampftag. Als Gegner wurde die Boxmannſchaft des Vereins für Körperpflege v. 1886 Mannheim verpflichtet. Auch die Boxabteilung der Ludwigshafener Fußballgeſell⸗ ſchaft 03 ſtellt einige ihrer beſten Kämpfer zur Verfügung. Kampfpaarungen wie: Gräske—Huber im Papiergewicht, Lutz—Heuberger im Fliegengewicht, Stich—Steinkönig im Feder⸗, Barth—Krauth im Leicht⸗, Pitz—Kirſch im Welter⸗, Jakob—Haas im Mittel⸗ und Kreimes.—Harius im Halb⸗ ſchwergewicht u. a. m. werden dem Abend das Gepräge eben. Wie bei der 1. Veranſtaltung der Phönix⸗Boxer in bieſem Jahre, wird auch das äußere Bild der„Verſamm⸗ lungsſaal des Roſengarten“ als Kampfſtätte, wiederum viel zum Erfolg der Veranſtaltung beitragen. Neues aus aller Welt — Telephonat von Flugzeug zu Flugzeug. Einen intereſ⸗ ſanten Verſuch konnte man geſtern am Radio beobachten. Die Funkſtation von Hof nahm wie üblich Verbindung mit paſſie⸗ renden Flugzeugen auf. Dabei traf es ſich, daß ſich eine Ma⸗ ſchine von Leipzig mit einem von Nürnberg kommenden Appa⸗ rat kreuzte. Die Funkſtation nahm mit beiden Fliegern die Verbindung auf und es gelang ihr ſchließlich, auch den Kon⸗ takt zwiſchen den beiden Flugzeugen ſelbſt herzuſtellen, ſodaß die beiden Flugzeuge untereinander ſprechen konnten. —Die reichſte Frau Deutſchlands geſtorben. Frau Hilde⸗ gart Carſon, eine der reichſten Frauen Deutſchlands, iſt in Bad Kreuth kurz vor Vollendung des 50. Lebensjahres einem Schlaganfall erlegen. Sie war die Enkeltochter des Geh. Kom⸗ merzienrates Schichau und als ſolche die alleinige Be⸗ ſttzerin der Schichau⸗Werft in Elbing. — Die Brieftaſche aus der Weſte geſchnitten. Bei einem Viehmarkt in Bozen wurde ein verwegener Taſchendiebſtahl verübt. Als ſich die Marktbeſucher aus dem Rittengebiet ahends zum Einſteigen an der Rittenbahnhalle am Walther⸗ platz einfanden und beim Einſteigen einiges Gedränge herrſchte, verſpürte ein Landwirt von Oberbozen ein ruck⸗ artiges Ziehen an ſeiner Weſte und merkte ſofort, daß ihm die in einer inneren Weſtentaſche verwahrte Brieftaſche mit 20 000 Lire fehlte. Ein neben ihm ſtehender Unbekannter wollte ſich eilig entfernen, wurde aber feſtgehalten. Jetzt ſah der Landwirt ſeine Brieftaſche am Boden liegen; während er ſie aufhob, flüchtete der Dieb, konnte aber feſtgenommen werden. Er hatte dem Beſtohlenen, den er jedenfalls genau beobachtet hatte, die Weſtentaſche aufgeſchnitten, konnte die Geldtaſche aber nicht ſofort an ſich bringen, weil ſie an einer Kette beſeſtigt war, ſchnitt deshalb das Leder am Ende der Kette, wo dieſe angeknüpft war, durch und riß die Brieſtaſche an ſich. Dieſem Ruck hat es der Landwirt zu verdanken, daß ſein Geld nicht verloren war. — Morgans Goloſchatz gefunden. Aus Panama City wird den franzöſiſchen Blättern gemeldet, daß zwei Engländer und ein Amerikaner nach ein Jahr langem Suchen den Gol d⸗ und Juwelenſchatz aufgefunden haben, der 1671 von Sir Henry Morgan vergraben wurde. Der Schatz iſt in einem Tunnel unter der San Joſe kürzlich gefunden worden. Es handelt ſich hauptſächlich um Juwelen, Goldbarren und koſthares Küchengerät, das in zwei Kiſten aufgeſtaut iſt. Der Geldwert beträgt ungefähr 50 Millionen Dollar. Die Regierung beabſichtigt, einen Teil zu beſchlagnahmen. Sir Morgan betätigte ſich bekanntlich als Freibeuter und vergrub die Koſtbarkeiten nach der Einnahme von Panama, das er einer Plünderung anheimfallen ließ. Nach England gerufen, um ſich zu verantworten, gelang es ihm, ſein Vorgehen zu rechtfertigen. Er wurde zum Generalleutnant von Jamaika ernannt und ſtarb dort 1688. Wetternachrichten der KarisruherLandeswetterwarte Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7“ morgens) —— Duft. Tem. S. 27 See⸗ DSe. 42 Wind 8 b. da n eee ee m wm C S Sel s Richt. Stärke 88 8* Wertheim—— 1 6 0N0 bedeckt Königſtuhl]025 774, 6 4 1 80 lleichtt Karlsruhe 127 774,5 2 8 1 NoO lleeichtſ halbbed. Bad.⸗Bad. 218 773,.7—1 5—2 leicht 5 Billingen780 774—-1 21(eeichtſ bedeckt Feldbg. Hof 1497 641.2—-7——8 friſch, heiter Badenweil.]— 672,2 0 5—1 NO„ wolkenl. St. Blaſien——2 8—2 0„ halbbed. Höchenſchw.—-----—— einem meiſt wolkigen und kühlen Tag mit verein⸗ elten Niederſchlägen trat über Nacht auch bei uns eine Auf⸗ heiterung ein, infolgedeſſen wurde heute morgen auch in der Ebene ſtellenweiſe Froſt beobachtet. Das Hochdruckgebiet liegt heute zentral über Deutſchland und wird vorausſichtlich noch einige Tage den im Weſten andrängenden atlantiſchen Zy⸗ klonen ſtand halten. Wir rechnen daher auch für morgen mit ziemlich und infolge vermehrter Einſtrahlung tags⸗ über milderer Witterung bei Neigung zu Nachtfröſten. (Vorausſichtliche Witterung für Donnerstag bis 12 Uhr ee ch heiter und trocken, Nachtfroſtgefahr, tagsüber wärmer. Direktion: Chefredakteur: Kurt Fiſcher— Verantwortl. Redakteure: Für Polltik: Hans Alfred Melßner Feuilleton: Dr. S. Kauſer— Kommunal⸗Politit und Lokales: Richard Schönfelder— erdinand Heume. port und Neues aus aller Welt: Will Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer Gericht und alles Uebrige: Franz Rircher— Anzeſaen: Dr. W. C. Stöhner. Oerade als er aus der Haut lahren wollte. fiel ihm die Löſung des Kreuzworträtſels ein. Da blieb er nakürlich wieder drinnen. Ein Wort mit ſteben Buchſtaben, etwas ganz Jeines? Tagelaug hatte er bis zum Verrücktwerden gebrütet. Jetzt wußte er es. Alpurſa! Die wundervollen Alpurſg Alpenmilchſchokoladen und Walnenn ALPURSA Jöteladennente.-U. Bilessenhofen, bayer. Allgäu. 84 fanbian fatol fu fbn anhat Amna Eschenheimer Turm Ea2!à Das vornehme Abendlokal, Tanz. Grögtes Bütett am Platzs. . Seite. Nr. 128 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Mittwoch, den 16. März 1927 Der Druckfehler im amtlichen Kurszeitel Anfechtung wegen Irrtums— Eiue grundſätzliche Reichs⸗ gerichtsentſcheidung Die Frage der Irrtumsanfechtung geſtaltet ſich pielſach zu den ſchwierigſten juriſtiſchen Glücks⸗ und Doktor⸗ fragen. Ob ein Vertrag wegen Irrtums bei Abgabe einer Willenserklärung gemäߧS 119 BGB. angefochten werden kann, hängt grundſätzlich davon ab, ob ein äußerer Fehler, ein Tat⸗ ſachenirrtum(Schreibfehler, Rechenfehler, Verwechslung uſw.) vorliegt, oder ein Irrtum im Beweggrunde(Kalkulations⸗ oder Berechnungsfehler, falſche Schlußfolgerung uſw.). Der Tatſachenirrtum iſt anfechtbar, der Irrtum im Beweggrunde für gewöhnlich nicht. Das Reichsgericht macht aber auch hier beſondere Ausnahmen, nämlich dann, wenn der irrige Beweg⸗ grund ſelbſt zum Bebandteil der Willenserklärung nach 8 119 BGB. wird, wenn er bei den entſcheidenden Verhandlungen für beide Teile erkennbar hervortritt. In dieſer Richtung in⸗ tereſſiert die gegenwärtige Reichsgerichtsentſcheidung. Anfang Januar 1924 kam der Beklagte mit einem Depoſitenkaſſen⸗ vorſteher der Deutſchen Bank überein, daß die Bank für ihn 300 000 ½ neue Berliner Pfandbriefe und 100 000/ Pommerſche Pfandbriefe kaufe. Sowohl der Beklagte L. als auch der Depoſitenkaſſenvorſteher befanden ſich dabei auf Grund eines Druckfehlers im amtlichen Kurs⸗ zettel in dem Irrtum, daß der Kurs der Wertpapiere einige Mill'ar⸗ den betrage, während er in Wirklichkeit einige Billionen betrug. Nachdem die Bank dem Beklagten zunächſt fünf Ausführungsanzeigen mit der irrigen Berechnung überſandt hatte, übermittelte ſie ithm nach Erkenntnis des Irrtums fünf richtige Ausführungsan⸗eigen mit der Bitte, die falſchen zurückzugeben. Der Beklagte teilte telephoniſch mit, daß er das Geſchäft mit dieſem Kurſe nicht anerkenne, und ſtellte Stornierung anheim. Die Bank belaſtete den Beklagten jcvoch mit den vollen Preiſen und klagte den ſich ergebenden Saldo von 14244% ein. Das Kammergericht zu Berlin beließ es im weſentlichen bei der lJandgerichtlichen Verurteilung. Nunmehr hat das Reichsgericht (1. Zivilſenat) dieſes Urteil des Kammergerichts aufgehoben und die Sache zur anderweiten Verhandlung und Entſcheidung an einen andern Senat des Kammergerichts zurückverwieſen. Aus den reichs⸗ gerichtlichen Entſcheidungsgründen iſt einiges ganz beſonders lehr⸗ reich: Das Reichsgericht hat in einer Reihe von Fällen angenommen, daß der Beweggrund zum Beſtandteil einer Willenserklärung werden kann, wenn er in der Erklärung ſelbſt oder bei den entſcheidenden Verhandlungen erkennbar hervortritt.(Vgl. RG3Z. Bd. 105 S. 407.) Nun kann zwar im allgemeinen keine Rede davon ſein, daß ein Auftrag zum An⸗ oder Verkauf von Wertpapieren ſchon darum vom Auftraggeber angefochten werden könne, weil er ſich infolge eines Druckfehlers oder aus anderen Gründen über den Kurs geirrt habe. Das iſt in der Regel ein unbeachtlicher Irrtum im Beweggrunde. Im gegenwärtigen Falle aber war die Grundlage des Auftrages(der falſche Kurs) ſowohl dem Beklagten wie dem Depoſitenkaſſenvorſteher bekannt. Der Beklagte hätte bei Kenntnis des richtigen(tauſendmal höheren) Kurſes davon Abſtand genommen, ſein Guthaben zu über⸗ ziehen, der Vorſteher durfte eine ſolche Ueberziehung nicht zulaſſen. Die beiden erkennbare irrtümliche Grundlage iſt zum Beſtandteil des Auftrags(der Willenserklärung) geworden. Die Anfechtung des Auftrags wird ſomit durch§ 119 Abſ. 1.G. B. gerechtfertigt. Dagegen kann die Mängelrüge wegen Fehlens zugeſicherter Eigen⸗ ſchaften nicht erhoben werden, denn der Kurs des Wertpapieres gilt nicht als Eigenſchaft, ſondern als„hiſtoriſche Mitteilung“. Im weiteren weiſt der erkennende Senat des Reichsge⸗ richts noch darauf hin, daß das Kammergericht auch zu prüfen hat, ob der Irrtum des Vorſtehers als eines Bankbeamten überhaupt entſchuldbar iſt. Iſt das nicht der Fall, ſo hat die Klägerin für deſſen Verſchulden einzuſtehen nud dem Beklag⸗ ten aus dem Geſichtspunkt der Eulpa in contrahendo Schadens⸗ erſatz zu leiſten.(L 35/6.) Barmer Bank⸗Verein, Hinsberg, Fiſcher u. Co. in Barmen. Näherem Vernehmen nach iſt mit einer Dividende von 10 v. H. für das abgelaufene GJ. zu rechnen. Eine Feſtlegung auf dieſen Prozent⸗ ſatz iſt ſelbſtverſtändlich noch nicht erfolgt, doch darf aller Wahrſchein⸗ lichkeit nach mit einer Dividende in dieſer abſoluten Höhe gerech⸗ net werden. *Oldenburgiſche Spar⸗ und Leihbank in Oldenburg. Der AR. ſchlägt der HV. am 12. April für 1926 die Verteilung einer Dividende von 9(8) v. H. unter Erhöhung der off. Reſerven um 150 000/ und Ueberweiſung von 30000„ an den Beamten⸗Penſionsfonds vor. Ferner ſoll die HV. über die Erhöhung des AK. um 1 auf 5 Mill. J beſchließen. *Keine Kapitalerhöhung bei den Vereinigten Glanzſtoffabriken AG. in Elberfeld. Wie die Direktion auf Anfrage mitteilte, ent⸗ ſprechen die anderweitigen Meldungen, wonach eine Kapital⸗ erhöhung um 3 Mill./ beſchloſſen werden ſoll zwecks Erwerb einer kleineren Fabrik, die bereits mit 80 v. H. von der Ver. Glanz⸗ ſtoff kontrolliert wird, nicht den Tatſachen. Auch ſei die Fuſion mit einem Tochterunternehmen nicht vorgeſehen. Ueber das voraus⸗ ſichtliche Jahresergebnis wurde keine Mitteilung gemacht. und 60—79 Pfdö. 9 v.., in der Klaſſe 80 Pföd. und mehr dagegen nur 5 18. Compania Hiſpano⸗Americana de Electricidad. S. A. Die Ge⸗ ſellſchaft betont, daß die auf Grund des Beſchluſſes der ao. HV. vom 3. Februar d. J. auszugebenden neuen Aktien Serie D einen Nenn⸗ wert von je 100 Peſetas, nicht 500 Peſetas, haben werden. Die Aktionäre werden alſo berechtigt ſein, fünf neue Aktien im Nennwert von je 100 Peſetas auf je vier alte Attien im Nennwert von je 500 Peſetas zu pari beziehen, und zwar in der Zeit vom 6. Juni bis 5. Juli d. J. Näheres über die Bezugsfriſt und Stellen, bei denen die alten Aktien zwecks Abſtempelung einzureichen ſind, wird noch bekanntgegeben werden. Verband ſüddeutſcher Getreidebörſen und⸗Märkte Vertreterverſammlung Die geſtern im Vorſtandsſaal der Mannheimer Börſe unter Leitung des bisher ſtellv. Vorſitzenden, Handelsgerichtsrat Max Lorch, Frankfurt a.., abgehaltene diesjährige ordentl. Vertreter⸗ verſammlung war von den angeſchloſſenen Körperſchaften überaus gut beſchickt und die TO. fand allſeitiges Intereſſe. Zunächſt wurden die vorgeſchlagenen Satzungsänderungen ge⸗ nehmigt und Serr Handelsgerichtsrat Lorch, Frankfurt, als. Vor⸗ ſitzender, Herr Ernſt Nathan, Mannheim, als ſtellv. Vorſitzender beſtellt. Außerdem wurde Herr Alexander Werner als Schatz⸗ meiſter neu in den Vorſtand gewählt. Im Anſchluß daran erſtattete Herr Nathan als Mitglied des Ausſchuſſes der Verkehrsintereſſenten bei der Tarifkommiſſion der Deutſchen Reichsbahn ein hochintereſſantes Referat über die Reform des Normalaütertarifs, wobei darauf hingewieſen wurde, daß für den ſüddeutſchen Getreidehandel vor allem eine Ermäßigung der Nach⸗ frachten dringendes Gebot iſt. Sehr eingehend war die Diskuſſion über die„Allgemeinen Einheitsbedingungen ſüd⸗ und mitteldeutſcher Getreidebörſen und -Märkte“, wobei zahlreiche Wünſche vorgebracht wurden, die bei den demnächſt in Berlin ſtattfindenden Verhandlungen berückſichtigt wer⸗ den ſollen. Dieſe Wünſche konzentrieren ſich in der Hauptſache auf eine Aenderung der Beſtimmungen des§ 38 Ziffer 2 und ö dieſer Bedingungen, die unbeditzigt den ſüddeutſchen Wünſchen entſprechend neu geregelt werden müſſen. Im Zuſammenhang damit erſtattete Herr Dr. Buß ein Referat über aktuelle Schiedsgerichtsfragen und über eine einheitliche Regelung des Schiedsgerichtsweſens für ſämt⸗ liche ſüddeutſchen Börſen. Zwecks Interpretation der Handels⸗ gebräuche ſoll demnächſt im Intereſſe der Schiedsrichter und der Börſenmitglieder durch die Syndiei der einzelnen Börſen gemeinſam ein Kommentar der neuen Handelsgebräuche und Geſchäftsbedin⸗ gungen ausgearbeitet und veröffentlicht werden. Schließlich ſoll auch noch auf eine Aenderung der Beſtim⸗ mungen der Einfuhrſcheinordnung über die 2 proz. Beſatz⸗ klauſel bei der Ausfuhr von Hafer, die den Ernteverhältniſſen nicht mehr entſpricht, durch eine beſondere Aktion hingearbeitet werden. Rumäniſches Getreide gegen deutſche Maſchinen? Bukareſter Blätter berichten, daß ein deutſches Konſortium der rumäniſchen Regierung ein Angebot unterbreitet habe, nach dem rumäniſches Getreide nach Deutſchland exportiert werden ſoll, im Austauſch gegen deutſche Landwirtſchaftsmaſchinen. Das Angebot wird zurzeit von der zuſtändigen rumäniſchen Behörde, dem Landwirtſchafts⸗Mini⸗ ſterium, geprüft. · Beſſerung der ſchweizeriſchen Handelsbilanz. Der ſchweizeriſche Außenhandel hat ſich im Februar d. J. bedeutend günſtiger ge⸗ ſtaltet als im Vormonat. Die Einfuhr iſt von 178,3 Mill. Fr. im Januar auf 184,5 Mill. im Februar geſtiegen, während ſie ſich im Februar 1926 auf 198,5 Mill. Fr. belief. Bedeutungsvoll erſcheint die ſtar ke Erhöhung der Ausfuhr, und zwar von 133,1 Mill. im Januar auf 155,4 Mill. im Februar. Sie iſt alſo innerhalb eines Monats um rund 22 Mill. Fr. geſtiegen und übertrifft auch diejenige des Februar im vergangenen Jahre bedeutend, die ſich auf 143,9 Mill. belief. Beſonders zugenommen hat der Export nach Deutſchland. In den erſten beiden Monaten dieſes Jahres hat ſich gegenüber dem Vorjahr die Einfuhr von 398,2 Mill. auf 362,8 Mill. Fr., alſo um 35,4 Mill. Fr. vermindert, während ſich die Ausfuhr von 267,6 auf 288,5 Mill., alſo um 20,9 Mill. Fr. erhöht hat. Daraus ergibt ſich eine weſentliche Verbeſerung der ſchweizeriſchen Handelsbilanz, da der Einfuhrüberſchuß von 130,6 Mill. Fr. in den erſten beiden Monaten 1926 auf 74,3 Mill. Fr. in den erſten beiden Monaten 1927 geſunken iſt. Württ. Häute⸗ und Fellverſteigerung Stuttgart vom 15. März. Die Gebote erfolgten zuerſt ſehr vorſichtig, aber nach Erreichung der Preisbaſis ging die Auktion ſehr flott vonſtatten. Kalbfelle erhielten einen Rückſchlag, ſowohl in den leichten als in den ſchweren Klaſſen von 5 v. H. Bei Großviehhäuten waren die Abſchläge uneinheitlich und bewegten ſich zwiſchen 5 und 10 v. H. Im einzelnen verloren Ochſenhäute in den niederen Klaſſen bis 2 v.., in den höheren dagegen—9 v. H. Rinderhäute gaben in der Gewichtsklaſſe 20 bis 29 Pfd. 2 v.., in der Klaſſe 30—49 Pfö.—5 v.., in den höheren Klaſſen bis 9 v. H. nach. Die Abſchläge in Kuhhäuten betrugen in der niederſten Gewichtsklaſſe—9 v.., in den Klaſſen 50—59 Pfd. etwa 3 v. H. Farrenhäute gaben etwa 5 v. H. nach, mit Ausnahme der Klaſſe 30—40 Pfd., in ber ſich die Preislage auf der den letzten hielt. Börſenberichte vom 16. März 1927 Mannheim weiter nachgebend Bei kleinſten Umſätzen überwog am Terminmarkt auch heute wieder das Angebot, ſo daß die Kurſe abermals nachgaben. weiterhin verkehrte die Börſe luſtlos. Am Kaſſamarrt ſind Ver⸗ änderungen kaum vorhanden. Rheiniſche Handelsbank⸗Aktien waren mit 113,50 geſucht. Geringe Nachfrage beſtand für Goldanleihen, die durchſchnittlich—4 v. H. gewannen. 5 Frankfurt ſtill und ſchwächer Die Tendenz der Börſe bleibt unverändert ſtill und zur Schwäche neigend. Obwohl jetzt für Ultimo gehandelt wird, ſind kaum Kauſ⸗ orders für Ultimo feſtzuſtellen geweſen. Die Spekulation hat 195 darauf eingeſtellt und nimmt Blankoabgaben vor, ſo daß der A bröckelungsprozeß ohne Unterbrechung langſam ſortſchreitet. Von Banken verloren Commerz 4½ v.., die übrigen durchweg 2 v. B. Schiffahrtswerte eröffneten 1 v. H. nledriger. Von Montanwerten aben Harpener und Mannesmann je 2½ v.., Gelſenkirchen un hönix ſowie Rheinſtahl je 1½ v. H. nach. Stärker in Mitleiden ſchaft gezogen wurden Kaliwerte, die Kurseinbußen von 4— v. H. erlitten. Auch Chemiewerte waren in größerem Maße rückgänge J. G. Farbeninduſtrie eröffneten 4 v. H. niedriger und ebenſo Scheideanſtalt. Der Elektromarkt hatte Kurseinbußen bis zu 3 v. 5 auſzuweiſen. Recht ſchwach war auch die Haltung für Abloſunge ſchuldanleihe, die von 24 guf 2338 nachgab. Renten ganz ſtill; Türken, namentlich Bagdad, feſter. Später wurde dann zunächt vorübergehend die Stimmung noch ſchwächer, um ſich bald aber wiede bis zu den erſten Kurſen erholen zu können. Auffallend war 15 weiteren Verlaufe aber die Befeſtigung für die Aktien der Hei verkohlung AG., die 6 v. H. ausmachte. Die Börſe ſchloß aber im allgemeinen luſtlos und ſchwärh. Tägliches Geld 4,5 v. H. Berlin abgeſchwächt Die Börſe ſtand vollſtändig unter dem Einfluß der Erwägunge über die Geſtaltung des Geldmarkltes. Die Darlegungen im Mone bericht der Disconto laſſen eine weſentliche Verknappung ſehen. Angeſichts der Tatſache, daß die Geldflüſſigkeit bisher 5 ſtärkſte Stütze des bedeutend erhöhten Kursſtandes geweſen iſt, ſin Beſitzer von Aktien naturgemäß beſtrebt, ſich gegen etwaige Ver zu ſichern, und nehmen Realiſterungen vor. Es verlautete auch, d 1 ſogar Tagesgeld, das immer noch leicht zu haben war, maßgebenden Stelle gekündigt worden ſei. Die Kursrückgänge 115 ſchritten bei einzelnen ſchweren Papieren 4 v.., ſo für Hoeſch, Nhe 8. Braunkohlen, Eſſener Steinkohlen, Stolberger Zink, Kali Alcheins leben, Salzdetfurth, Weſteregeln, Gesfürel, Eiſenbahnverkehr, Berger, Schultheiß. Beſonders litten natürlich die von der lation bevorzugten Werte; Bemberg und Glanzſtoff büßten 50 12 v. H. ein. Von Bankaktien verloren Commerz 4½ v.., Mitte deutſche Credit 5% v. H. Bei Schiffahrtsaktien betrugen die etwa—3 v. H. Die Beteiligung außenſtehender Kreiſe war a ordentlich gering. Das Geſchäft bewegte ſich daher in engſten 1 zen. Die Kurſe gaben unter Schwankungen, die durch gelegeniger⸗ Deckungen der Tagesſpekulation bedingt waren, im Verlaufe a dings meiſt nicht ſehr erheblich nach. Am Geldmarkt wurd Zinsſätze als unverändert bezeichnet, aber Monatsgeld war ziem ſtark geſucht. Verliner Deviſen Diskontfätze: Neichsbaule 5, Lombard 7. Privat 4½ u. 4% v. g. Amtlich 18 Maärz in.⸗M. für G. 1 Holland.. 100 Gulden Athen 100 Drachmen Brüſſel„ 100 Belga 500.⸗Fr. Danzig 00 Gulden Helſingfors.„100 finnl. M. Italien„ 100 Lire, Südflawien„„ 100 Dinar Kopenhagen„100 Kronen Liſſabon 100 Estudo Oslo„100 Kronen Paris. 100 Franken Prag„100 Kronen Schweiz 100 Franken Sofia„„ 100 Leva Spanien. 100 Peſeten Stockholm 100 Kronen Wien 100 Schilling Budapeſt 100 Pengö= 12 500 Kr. Buenos⸗Aires%1 Peſ. Canada.... 1 Canad. Dollar Japann RAandt 1 Pfd. Konſtunti nopel... 1 türk. Pfd. London 1 Pfd New YDorrt 1Dollar Rio de Janeiro. 1 Milreis Uruguay... 1 Gold Peſ. 10,47 21.— 82.— 91.— 5 700 1 3557 5 256. 12.50 81.— 16,465 16.505 86.062 15 8 055 55 112,50 225 555„„„„%„„%„„„„ 2„„„„„„% „%„%„„%%„„%„„„%„„„ 945„„„„% — b 52 2 S ꝙο 2 2 S * U Kurszettel der Meuen Mannheimer Zeitung Aktien und Auslandsanteihen in Prozenzen. bei Stückenotlerungen in Mark je Stück Die mit T verſehenen Werte ſind Terminkurſe während ſich die mit verſehenen noch in Bi⸗ verſtehen. 16. 126.1 18. 18.J16. 1 15. Hanfwerke Füßen 121,7122,5 Neckarſ. Fahrzg.. 128,9 Uhrenfabr. Furtw. 36,.— 38,.— 15. 82˙5 —— Wicking ⸗Cement. 5 7. TGelſenk. Bergw. 186,5 16. 184.1 16 15. J 186. Markt- u. Kühlh—.—197.0 ſele 5 B Mannheimer Effektenbörſe vom 16. März 15. 16. Bad. Bank 172,0172,0 Pfälz. Hypoth. Bk.——— R9. Hypot). Bank 216.0 218,0 Rh Creditbank 152,0152,0 Sidd. Disconto 172,0,172,0 Durlacher Hof 157.0157.0 Kleinlein Heidelb. 215,0215,0 Ludwigsh. Akt. Br. 220,0 220,0 Shwartz⸗Storch. 178,0178,0 Werger Worms 1380,0 180,0 Bad. Aſſekuranz 293,0293,0 15. ContinentaleVerſ. 107,0 Mannheim. Verf. 139,0 Oberrh. Verſ. .& Farben Rhenanig ermania 205,02 .-G für Seilind. 93,5093,50 LCie. 118014 303.5295,0 572— 5 Au 0,5000,500 inol. 285,0284.2 Karlsruher Maſch. 15. 107.0 0 139,0 Mannh. Gummi 103,0 00,0 2 15. C. H. Knorr 190, Neckarfulm Fhrzg 127,0 Pfälz. Mühlenw 170,0 Portl. Zem, Heid. 164. Rh. Elektr..⸗G. 175.0 Wayß& Freyta 8 Frankfurter Börſe vom 16. März Bauk-Alckien. Tulg. D. Creditbt 188,5 184,5 Badiſche Bank. 175,0170.0 Bankf. Brau. Ind. 240,0 237,0 Bayr. BodenCr. B—.—— Bayr. Hyp. u. Wb 205.0 202,5 T Zarmer VBankv. 174.0170,0 7 Berliner Hand. 258,0 258,0 TCom. u. Privatb. 213,0297,0 THarmſt. u. Nat. B 278,0 271,0 7Deutſche Bank 187,0183,5 D. Effekt.u. Wechſ. 159.0 158,0 D. Hypothekenbk. 179,1 177,5 D. Ueberſee⸗Bank 120•3½27˙0 D. Vereinsbank 124.0124.0 TDisconto⸗Gel.. 180,0179,0 TDresdner Bank 182,5 179,5 Frkfrt. Hyp.⸗Bank 206.0 208,0 TMetallb. u..⸗G 156,7 155,0 J Mitteld. Cred.⸗B 226,0 224,0 Nürnberg. Vs.⸗B. 252.90—.— Deſter. Cred.Anſt.20.05 Pfälzer Hyp.⸗ Bk. 275,0 274,0 Reichsbank. 184.0 182,7 ee Rhein. Hyp.⸗Bank—.—. Sübo. Disconto 177.0 172.0 Wiener Bankver. 6,90—.— Württb. Notenbk.—.——.— Mannherſ.⸗Geſ. 162,0 161,0 berrhg. Verſ.⸗Geſ.—.—.— Frantf. R. u. Mitv.—.——.— Bergwerk⸗Akktien. ITGelſenk. Bergw. 186,7 JTGelſenk. Gußſt. 20.— ITHarp. Bergbau 226.0 JIlſe Bergb. St. A 334,0 TKali Aſchersleb. 202, TKali Weſteregel. 201,5 TMannesmannt. 211,0 Mansfeld Akt. 148.2 JOverſchl. E. ed. 116,0 Otavi-Min. Ant. 40.— IPhönixBerg bau 134.1 Salzw. Heilbronn—.— Tellus Bergbau. 128,0 VK. u. Laurahütte 94,50 Crausport⸗Aktien. Schantungbahn. 11.05 149,0 144,0 Oeſter.⸗U. St. B.—.— Baltimore& Ohio 91,50 Induſtrie⸗Aktien. Eichb.⸗Mannh. + 215.0 H. Kempf⸗Sternb. 198.0 Mainzer St.⸗A.—.— Schöfferh. Bindg. 343,.0 Schwarg⸗Storch.. 177,0 Werger 0 Adt. Gebr. 62.50 Adler Oppenheim 139,0 Adler Kleyer..132,0 TA. E. G. St.⸗A. 162,0 Aſchaff. Buntpap. 188.0 Aſchaff. Zellſtoff 177,0 TBuderus Eiſen 122.5118,9 1 D. Luxemb. Berg 185,0183.5 IJTBochumer Guß. „Bergwrk 170,0—.— Eſchw Bahnbed. Darmſt. 58.— Badenia Weinh.—.— Bad. 1 f Bad. Maſch. Durl. 132,0 183,7 220.0 325.0 196.0 196.5 204•5 146,7 114.7 40,25 133,0 Tythein Braunt. 291,5 284.0 175,0 128,0 10,65 149,0 143,0 —.— 92.— 215,0 343,0 177.0 176,0 81.— 138,0 129, 160.1 167.0 173.7 55,25 Maſt.⸗G.. 193,0 Bayriſch. Spiegel 76,.— Beck& Henkel 91 1Bergm. Elektr.. 183.0 Bing Metallwerke 36,25 Brem.⸗Beſigh. Oel—.— Ch. Brockh..⸗W. 109,0 Cement Heidelb.. 163,7 Cement Karlſtadt 180,0 Chem. W. Albert—,— Cont. Nürnb. Vzg.—,— JDaimler Motor. 115.5 D. Gold⸗u..⸗Anſt 230.0 Dyckerh.& Widm. 49,85 Dingler Zweibrück—.— Dürkoppwerk St.—,— Düſſeld. Rat. Dürr 57.— Eiſen Kaiſerslaut. 54.25 .18. Rheinmühlenw. 147,001 198,0194,0 ellſtoff Walbhoſ 262,0259,5 Südd. Zucker—.——.— Chamotte Annaw. 81,—81 1 E 1 1 1 1 1 22282828822 6 7⁰ 62 72 40 196.0 73,25 —5 181,0 35.— 104.5 162.0 180.0 168.0 136,0 114.0 225,0 46,— 87.— 53.50 ITElektr. Licht.K. 194,0 Aſ. Bad. Wolle.—.— EmagFrankfurt-.535 Emaille St. Urich 53.— Enzinger⸗UAImon 84.— Eßlinger Maſch. 82.— Eltling. Spinn.+ 230.0 FJaber, Joh. Blei 128.0 Faber&Schleicher 129,7 1J. G. Farbenind. 301.5 Fahr Gebr. Pirm. 43.— 1 Felt.Guill.Carls 167,5 Feinmech. Jetter.—, Frankf. Pok.& Wit. 107,5 Cuchswaggon-. 0,520 JGoldſchmidt Th. 145,9 Gritzner M. Durl. 125,0 Grkrftw. Mhm.6%—.— Grün, Bilfinger 186.7 132.0 HaidsNeu, Näh. 58,— 104.0 54.90 90.530 57.— 95.— 80.10 280,0 129.0 128,5 295.8 42.05 162.7 1115 106,0 0,515 144.1 —.— * Hammerſen . 125,0 15 Hilpert Armaturf. 86.— Hirſchͤupf.u. Met. 110,5 Hoch- und Tiefbau 142,0 Holzmann, Phil. 187,0 Holzverkohl.⸗Ind. 75,.— Junghans St.A, 114,7 Kammg. Kaiſersl. 200,0 Karlsruher Maſch. 48,25 Kemp. Stettin.— Klein. Sch& Becker 184,0 Knorr, Heilbronn 186.0 Konſerven Braun 76,.— Krauß d& Co., Lock.—.— IJLahmeyer& Co. 174.5 Lech Augsburg.197,7 Lederwerk Rothe 35,50 Ludwigsh Walzm 130,0 Lutz Maſchinen—,——. Luß ſche Induſtr. 40,5040,50 Mainkraftwerke 135.5 135, Metallgeſ. Frankf. 187,0 185.0 Mez Söhne—— Miag, Mühlb. 160,0.158.0 Moenus St. A. 74,9074,50 Motoren Deußz 80,.—. Motorf. Oberurſ.—.——.— 172,0 137,0 131.0 S Berliner Vörſe vom 16. März Bauk⸗Akkien. Bank f. Brauind. 242.00238.0 Barmer Bankver. 172,2170,0 Bank f. el. Werte 2500 217,0 TBerl. Handelsg.„.256,5 TCom. u. Privatb. 213 1 Darmſt. u..⸗B. IDeutſche Bank. J Di. Ueberſee Bk. IDisc. Command. TDDresdner Bank Frankf. Allgem. 1Mitteld. Kredb. 229 9, Oeſterr. Creditbk. 9,18 8,90 Mannh. Verſicher.—.—— Reichsbank... 186,7 188.1 Rhein Creditbank 150,0 150,0 Süddeutſch. Disc.—.—.—.— Cransport- Alktien. JD. Reichsbahn—.—. Schantungbahn 11,10 11. Allg. Lot. u. Str. 204,0 208,0 Aachener Kleinb.—.——.— Südd. Eiſenvahn 290.(286,0 Baltimore. 65,50—, 1 Deutſch⸗Auſtral. 149,0—.— apag 149,5 147.7 1H.Südamerika 198,5 196, IHanſa Diſchiff 222,2218,5 „[Riedinger Maſch. Nrh. Leder Spier—.— PetersUnionFrift 123,5 Pf. Nähm. Kayſer 64,.— Philipps.-⸗G. Frk 69,75 Porzellan Weſſel 70,.— Rein. Gebb& Sch. 130.5 1Rheinelekt. St. A 176,0 Rh. Maſch. Leuder 50,.— Niebeck Montan. 173.0 136,0 12,50 149.0 131.0 Rodberg Darmſt. Gebr. Roeder, D. ITRüttgerswerke. Schlinck& C. Hbg. Schnellpr. Frank. Schramm Lackf.. 103.0 1Schuckert, Nrbg. 176,5 Schuhf, Berneis 73,50 Schuhfabrik Herz— Seilinduſtr. Wolff 93,75 TSiemenssHalsk 258,0 Südd. Draht-.. S. Led. St. Ingbert— Rhenania Aachen 74.—71 11001 125.0 128,0 64.— 67.— 69.— 130,5 175.0 50,50 168.0 138.0 12.25 148,0 130,5 8 Feſtverzinsliche W Ver. deutſch. Oelf.—.— B. f. ch. Ind. Mainz 128,9 JVer. Stahlwerke 145,5 Ver. Ultramarinf. 155,0 Ver. Zellſt. Berlin—.— Vogtl. Maſch. St. 117.5 Voigt& Häff. St. 150,2 Volthom. Seil.K 70.— Wayß& Freytag 198,5 TZell Waldhof Si 262,0 Denrn 8 Brown, Bov.& C. 174.0 Raſtatter Waggon—.— •ꝙgzzgzgz. D. Anl. Ablöſgsſch. 24,15 10% Mh. Stadt 25—.— Südd. Zuaer.— Tricotw. Beſigh⸗·- Induſtrie⸗Alkkien. Accumulatoren. 168,7 Adler& Oppenh. 141,7 Adlerwerke... 132. G. A⸗f. Verkhrsw. 216,7 Aleranderwerk TAllg. Elektr.⸗Geſ. 160,8 Am 245.0 Anglo-⸗Ct. Guano 112.0 Anhalt. Kohlen, 189,3 Annener Gußſtahl 124,0 Aſchaffbg. Zellſt.. 175,0 Augsb.⸗Nb. Maſch 143,0 Balcke Maſchin.—.— 15 Meguin. 55,.— J. P. Bemberg 392,5 Bergmann Elkt. Berl.⸗Gub. Hut Berl. Karlsr. Ind. 1Berlin. Maſchb. Bing Nürnberg IBochum. 2 5 Gebr. Böhler KCo.—.— Braunt, u. Brikets 231 0 305.5 99.,50 14².0 35.— 186.0 Bremer Linoleum 280,0 Bremer Vulkan 148.0 Bremer Wolle 196,2 Buderus Eiſenw.—,— Chem. Heyden. 138.0 TNordd. Lloyd. 143, 142.0 Berein. Elbeſchiff 87.85 85.50 Chem! Gelſenk 119,0 Chem. Albert 167,2 182.0 Br.⸗Beſigh. Oelf. 74,50 166,5 14¹.7 7128.2 212.0 84 159,8 248,5 110.2 138,0 126,8 137,5 24755 145⁵,0 107,7 165.2 % RhHychldpfß/“—.— —.—8% Pfhycldpfs/9—.— —.—4% D. Schutzg, 08 12,50 —.14% D. Schutzg. 14 12,50 Dürener Metall 0 TDynamit Nobel 146,0 Elektr. Lieferung. 200,0 50TElktr. Licht u. Kr. 197.5 Fahlb. Liſt& Co 148,8 8% Nh Stadt 26—.— FIreiverkehrs⸗Kurſe. 1270 144˙0 158.9 150.2 88.— 198,0 258,0 1150 erte 23,50 —.— —.— 7255 12.25 Concord. Spinner 154,5 LDaimler Benz. 116,0 TDeſſauer Gas 201,9 Diſch⸗Atlant. Tel. 122.0 LDtſch.⸗Luxemb. 186 IDeutſche Erdöl 188.5 Deutſch. Gußſtahl 35.— Deutſche Kabelw. 132,8 Deutſche Kali 153,5 JDeutſche Maſch. 124,0 eutſche Steinzg. Deutſche Wollw. Deutſch. Eiſenh. Donnersmarckh. 60,75 103,8 134.0 92.— Dürkoppwerte Emaille Ullrich—.— Enzinger⸗Union. 95.75 Eſchw. Bergwer! 170,0 IJ.G. Farbenind. 302, 7 Feldmühle Papier 2186,0 FFelt en& Guill 165,7 R. Friſter Fuchs Waggon 97.— 0,525 Gehhard Texti! „5 U D. Eiſenb.⸗Signl.—.—— 215.0ʃ 91.,25 90 158,0 144.7 194,6 198,0 159.,8 94.50 17⁰,0 146,7 296,5 214.5 162,5 106,½5 .,575 Gaggengu.⸗A. 65,.—52.75 1C. M. Kemp. 5 C. H. Knorr. 190,2 JGelſent. Gußſt. 19,75 Genſchow& Co. 91,5092 German. Portl-3. 228.0 Gerresheim. Glas 158,5 TGeſ. f. elkt. Unter. 248,5 Gebr. Goedhardt 120,0 1Goldſchmidt Th. 147,5 Goerz C.... 39,.— Gothaer Waggon 25.—. Gritzner Maſchin. 126,7 Grkrftw. Mym.5—.— Gebr. Großmann 88.— Grün& Bilfinger 195.0 Gruſchwitz Teptil 97,25 Hackethal Draht 104,5 Halleſche Maſch. 200, Hammerſ. Spinn. 152.5 Hannov. M. Egeſt. 130,0 Hann. Waggon. Hanſa Lloyd.. 56.—. Hbg.⸗Wien Gum. 98,25 Harkort Bergwrk. 94,5 THarpen. Bergb. 224,8 Hartmann Maſch. 68,28 Hedwigshütte.149.0 Hilpert Maſch.. 86,05 Hindr.&. Aufferm. 120,5 THirſch Kuper 111,7 THirſchber Leder 120,0 IHoeſch El. u. St THohenlohe⸗Wrk. 30,30 Phil. Holzmann. 19,0 Horchwerjñte N THumboldtMaſch. 52,8 +7Itſe Bergbau. 333,7 M. Jüdel& Co. 162.0 Gebr. Junghans. 115,0 Kahla Porzellan. 128,0 TKaliw. Aſchersl. 201,5 Karlsr. Maſchin. 49,75 Klöcknerwerfte 175•2 Kollm.& Jourdan 1920 Gebr. Körting. 97,50 Koſtheimer Cell. 125,0 Krauß& Cie, Lok. 80,.— Kronprinz Metall 115.7 Kyffhäuſer⸗Hütte 88.— ITLahmeyer& Co Laurahütte 05, Linde's Eismaſch. 102.5 9ʃ1972 199.501 00118,0 19,73 2 220,0 155,5 245,%0 117.5 146,0 88,— 25, 125.0 86.25 186,0 96,50 101,0 159,5 128.,5 29,40 183,5 3 327,0 160,5 116.0 126,0 195,0 172,7 188,0 122,0 93.— 122,.,0 115.0 32,50 172,7 94.50 193.0 —IJRyeinſtahl IRhenanid Chem 78.59 Mech. Web. Lind. 272,5 Mez Söhne 86 Miag⸗Mühlen.. 162,5 Mix& Geneſt. 147,0 Motoren Deutz 83,.— Motoren Mannh.—.— 5 eckarſulm. Fh„ TNordd. Wolfs 229.7 IObericht.E. Bed. 120,0 1Oberſchl. Kotsw 125,0 TOrenſt,& Koppel 181,5 TPhönix Bergb.. 184,6 JRathgeb Wagg.— Relshuz Papfle; 285, IRheinBraunkhl. 292,0 Rhein Chamotte 100,0 IRhein Elektrizit. 174.2 Rheinfelden Kraft 192.0 Rhein. Maſch. Led. Riebeck Montan 171.7 1Romb Hütten 11, 1 75 Rückforth, Ferd 149, TRütgerswerke 131,7 Sachſenwerk. 130,5 ITSalzoetfurth.. 256,5 Sarotti 215 Scheidemantel.. 35,50 TSchuberts Salz. 301,7 TSiemenscHalsk 256,6 Stettiner Vulkan. 89.— StoehrKammgrn. 172.8 Stoewer Nähm. 84,85 Stolberger Zink 286,7 Südd. Immobil. 108,0 Teleph. Berliner 101.,5 Thoerldelfabrit-- 116,5 Tietz, Leonhard. 129,1 Transradio. 149,0 Unionwerke Maſch—,— Varziner Papier 136,0 Ver. B. Frkf. Gum. 105,5 B. Otſch. Nickelw. 171, IBGlanzſt Elbſ. 300,0 Lindenberg. 65,50 TCarl Lindſtröm 221,0 Lingel Schuyfabr. 900, TLinke& Hoffm. 86,75 IJLud. Loewe&Co 324 0 C. Lorenz 140,0 Lothr. Portl.⸗Cem—.— Magirus.⸗G. 88.— 83,50 220,0 99,85 85,75 314,2 B. Schuhf rng 72,15J 1Ver. Stahlwerke 145,9 BStahlw v. d. Zyp 278,0 Ver. Ultramarinf. 153,0 140,5 87,80 TMannesmann 210,0 119.7176 5 TMansfeld. Akt. 147.7 Vogel Telegraph 113.0 Voigt& Haeffner 150,0 Vogtländ. Maſch. 106,0 Wanderer⸗Werke 262,0 65.11,15 Roſitzer Braunk. 144,148 [Roſiger Jucker 10 TSchuckert& Co. 176,1 Schuhfabrit Herz 80,157 Sinner.⸗G. 81,1580 Ver. Chem. Charl. 205,02 267.0 85.75 160,0 145,0 82.— 34,50 164.5 127,7 229.5 117.5 123.5 129,0 131.7 167,0 D. 10⁴,1 139,0 130,5 129,8 251.5 2 146,0 115.0 261,0 205,1 146.7 Weſer Akt.⸗Geſ. TWeſtereg. Alkali 203.0 40% 6,2.60% Adler Kalt Benz⸗Motor Ruſſenbank Ula iesloch Tonwar 1 Metall 127.0 Wittener Bußſtah Woljf, Buckau do Zellſtoff Betein Dgelſe Waldhof 2 Frelverktehrs-Kurſe⸗ 4 Brown. Bovo. Deutſche Petrol. Diamond Heldburg Hochfregueng Krügershall 25 Petersb. Int 7 Ronnenberg Sloman Salpeter——, Südſee Phosphal 85.— 357— 2) Reichs-u. Staatspae .7 60602555 158.0 1050 KC. öb..30 55 20 6 1 320.0 DAnl e. 921,2 Goldanleihe 5% Prß. 10%% Pih 5% Rog 40% %% Silb 4¼0%; Papi 40% Türk. 004%„ Bagd. 4%% 4% Türk.un 40% 4/%„ %„ 30% Oe. li. St 4 120 50 Anat. 4½⁰ 0 185.2 5„ 30% Tehuan 5% B. Kohlena 8 5 Kallent .Siabt 25—.— 9% Mh. Stadt. 26—, % Roggenwert. 240 5 enrentb. 90 65˙% Land ch. Rogg· b) Ausl. Bentem 27% Pel Sch 5 1% Oeſt. 54*5 delGoldrenie— conv. Rte.—.— 15—5755 Ad.⸗Anl. 9 Zollob. 1911 % US1.-N191 4½%% fle5 9¹⁴ 0 9210 ohne Auslöſgsrecht 10 1 nl. 14.1 6,32 85 .65 atza. — errte. errte. 1425 21 255. Anl. 1500 Los 2975 24.40 „Goldrte 26.40 K ronr. 7 b. alte 30% OSe-UlNK Sr(7 2 8 7% de. Sadeah 8055 Südöck. 5 20% neue Pr.—— 5%„Oblligat — •1 28445 8111 2885 tepec. „20 eter 85·90 8 43, 24.80½7% 27.502 0 174.9552— 8160.— •90 —.— 29,60 25 215 n e rrrrrr eKeeKeeeeeeeeerre ndese „Ra reee denn Jage⸗ wie haſt du mich erſchreckt! Was machſt du „Diittwoch, den 16. März 1927 Neue Mauuheimer Zeitung[Abend⸗Ausaabej 7. Seite. Nr. 126 gefeſſelte Strom Der 17) Von Hermann Stegemann Lo hielt die Gräfin Schreck von Rheinau für ein Mutter⸗ ſtettesbild und blieb eine kleine Weile reſpektvoll vor ihr lerben. Dann ſchielte ſie durch die Mauerlücke. Gelb und blau luchtete die Wieſe, aus dem ſilbergrauen Weidengebüſch glänzte der Rhein. Ein Spaziergang von fünf Minuten. Und er konnte ihr nur gut tun. Doktor Engelhardt hatte ihr aus⸗ rücklich geſagt, ſie müſſe im Laufe des Vormittags zweimal eeine Viertelſtunde auf der Terraſſe langſam auf und ab gehen. Das hatte ſie bis jetzt verſäumt. 5 Sie blieb einen Augenblick in der Türöffnung ſtehen, und kann ſprang ſie hinab, über die bröckelnde Stufe hinweg, die den blühenden Taubneſſeln faſt verſchwand. 6E Hurtig lief ſie über die Wieſe dem Rhein zu. Weiden und rlen nahmen ſie in ihre Schatten dicht vor ihren Füßen flurgelte der Strom. Vom Lauffen her donnerte die Regen⸗ ut, bernſteinfarbener Schaum ſchillerte im funkelnden Grün. uh: Löslich ſtieß Lo einen Schrei aus. Dann ſagte ſie ärger⸗ ni Hermann Ingold blickte trotzig auf, aber er rührte ſich ben vom Fleck. Er lag im Uſergrün, und Lo hatte ihn nicht 5 825 bis ihr Fuß an ihn ſtieß. „Fiſchen!“ Fiſchen? Wo haſt du denn deine Angel?“ uf Er zeigte ſtumm auf ein Stückchen Holz, das ſich dicht am ſa er über einer glatten Stelle drehte, wo das Waſſer ſich uft im Kreiſe ſchwang. Jetzt entdeckte Lo die Schnur, die er in der Hand hielt. das Er drehte ſich wieder auf die Seite und verbarg dadurch Sch Buch, in dem er ſo eifrig geleſen hatte, daß ihm Los leiſe in ritte entgangen waren. Der Schwimmer tanzte langſam anegelmäßigen Bewegungen über der Grundangel. Her⸗ Acden zog vorſichtig die Schnur ſtraffer, um den Anbiß deut⸗ her zu ſpüren. ſt„Du, laß mich auch mal halten,“ flüſterte Lo und kauerte ch neben ihn. Rein. Wenn einer reißt, dann ſchreiſt du wieder.“ wa Er warf ihr einen verächtlichen Blick zu, aber ihr Geſicht Naf, ſo klar und weiß, wie er noch keins geſehen hatte, ihre zartenfkügel ganz durchſichtig und ihre Lippen blaßrot wie mit er Farbe gemalt. Er ſtaunte. Wue⸗ reckte Lo die Hand aus und nahm ihm die Grund⸗ eg. mütf⸗Ich geb' dir auch zwanzig Pfennig dafür,“ ſagte ſie hoch⸗ „Ich brauch' dein Geld nicht,“ antwortete der Knabe trotzig, doch ließ er ihr die Schnur. Schweigend ſaßen ſie, dicht aneinandergeſchmiegt, am über⸗ hängenden Ufer und ſtarrten auf das ſchwimmende Holz. Grüngoldene Lichter gaukelten um ſie her. Nach fünf Minuten fragte Lo ungeduldig: „Dauert das immer ſo lang?“ Die Frage erſchien Hermannn Ingold ſo töricht, daß er keine Antwort gab. „Soll ich mal ziehen?“ fragte ſie gleich darauf und begann ſofort die Schnur aufzuwinden. Da ergriff er ihre Hände, brach ihr mit einem harten Ruck die Finger auf, zog die Schnur hervor und fagte zornig: „Nein, Mädle, biſt du dumm auf die Welt gekommen!“ „Was unterſtehen Sie ſich! Ich verbitte mir das! Sehen Sie nicht, daß Sie mit einer Dame—“ Sie konnte den Satz nicht vollenden, denn jetzt verſchwand plötzlich der Schwimmer wie an einer Gummiſchnur, die aus der Streckung zurückſchnellt, unter dem Waſſerſpiegel, und Her⸗ mann Ingold warf ſich vornüber und hielt die Grundſchnur ſteil nach unten. Dann zog er weit vorgenetgt, daß ſein Bild im Waſſer ſchwamm und er mit geſpreizten Beinen das Gleichgewicht erkämpfen mußte, den Fiſch aus der Tiefe. Die Schnur ſchoß wie ein Pendel in kurzen Schlägen hin und her, auf einmal riß er ſie in die Höhe und ſchleuderte den blitzenden Floſſer in kurzem Bogen ans Land. Dicht neben Lo klatſchte er ins Gras. Und ehe Lo ſich retten konnte, ſprang ihr der glänzende Barſch mit gewaltigem Schlag in den Schoß. Sie ſtieß einen hellen Schrei aus und warf ſich zurück, ſtrampelte mit den Beinen und ſchrie noch, als Hermann den Fiſch längſt gepackt und abgefangen hatte. Er ergriff ihre Hände und half ihr aufſtehen. „Haſt du wirklich Angſt gehabt?“ fragte er mitleidig. Ihre Unterlippe zuckte noch, wie dicht vor dem Weinen, das Blut ſtieg in klaren Güſſen in ihr entfärbtes Geſicht. „Angſt, i wo,“ log ſie,„es war nur ſo eklig.“ Hermann Ingold bemühte ſich, ihre kleinen Schuhe mit ſeinem großen bunten Taſchentuch abzutrocknen. Sie ließ es geſchehen und ſtützte ſich dabei auf ſeine Schulter. „Du, was iſt das für ein Fiſch, ein Lachs?“ „Nein, ein Barſch. Der Lachs ſteht drüben vor dem Lauffen.“ „Wie heißt du eigentlich?“ „Hermann Jugold. Der Hanns Ingold iſt mein Bruder.“ „Den kenne ich nicht,“ antwortete ſie wergwerfend. Er richtete ſich auf. Dann biſt du wohl erſt ſeit geſtern hier!“ „Ja,“ verſetzte ſie gelaſſen. Er wickelte die Schnur auf und ſchob dem Fiſch eine Weiden⸗ rute durch die Kiemen. Die Purpurfloſſen, der ſchwarzgrüne Rücken und der ſilber⸗ aue Bauch glänzten in der Sonne. 85„Drel Pfund ſchützte 0 indem er ihn prüfend mog.„ bring ihn in die„Poſt“.“ — ct, wie er ſich verabſchieden ſollte, und fand 99 Ende 75 aß mich mal heben,“ ba das Kl ſtraff, bückte ſich weit vor und hielt den iſch mit geſtrecktem Arm. 5 eigentlich hab' ich ihn aber gefangen. Bei mir hat er angebiſſen,“ ſagte ſie eifrig. oUnd l ſie auf dem ſchmalen, von Weiden und Erlen überſchatteten Uferpfad flußaufwärts. Lo voraus, den Fiſch tragend, Hermann hinter iyr her. Beiden erſchien das das Selbſtverſtändlichſte von der Welt. Sie kamen in eifriges Geſpräch und verabredeten, ſich wieder zu Lo wollte das Fiſchen lernen. Zuletzt ſagte Hermann: 1 ich dir noch unſere Netzwage, und wenn du willſt, hol' ich dich einmal mit dem Nachen, dann kanſt du bis an den Lauffen heranfahren.“ Ein letzter Schlag ſtreckte den Silberleib des Rotfloſſers, und Lo ſchrie ſchon wieder und ließ ihn fallen. Diesmal bückte Hermann ſich ſchweigend ohne ein Work des Vorwurfs, und ſie ſelbſt ſchämte ſich und tat desgleichen. Da berührten ſich ihre Haare und ihre Wangen, und ſie waren beide rot, als ſie ſich wieder aufrichteten. Noch ein paar Schritte, und ſie traten auf die Blöße von St. Joſenhs Acker. Schneeweiße Rheinkieſel knirſchten, ſilberne Strudel brauſten, und aus den roten Felſen hervor kam mit Donner und Giſcht, bunte Dünſte in die Sonne ſchleudernd, der Strom gefahren und wühlte jauchzend in der kochenden Tiefe. 5 „Leb' wohl, du! Dort kommt mein Bruder! Hermann hatte Hanns vom Lauffen herkommen ſehen und lief ihm entgegen. Raſch ſtob auch Lo davon und ſuchte ſchnell und liſtig, mit pochendem Gewiſſen den Heimweg. Hanns Ingold blickte erſt von ſeinen Briefen auf. als Hermann dicht vor inm ſtand. In ſeinem Geſicht liefen die Li⸗ nien noch ſwärfer und härter, ſeine Augen hatten den zer⸗ ſtreuten, nach innen gehenden Ausdruck von Menſchen, für die es nur noch einen einzigen Gedanken und ein einziges Ziel gibt. Die Lippen zuckten in gelaſſenem Spott. und ruhig glättete er das Briefpapier, auf dem ihm die Handelskammer mitteilte, daß ſie nicht in der Lage ſei, ſeiner Broſchüre und den darin enthaltenen Vorſchlägen Beachtung zu ſchenken. „Ein Barſch? Du, das iſt ja ein breitmäuliger Kerl!“ ſagte er, während er die Papiere in die Taſche ſteckte.„Seit zehn Jahren hab' ich nicht mehr mit dem Haken im Buſch gelegen. Zeig her, ich wette, er wiegt ſeine drei Pfund.“ [Fortſetzung folgt.) IO&. die schãumende Sauerstoff-Zahnpasta verhindert Zahnsteinansatz und wirkt antiseptisch. „gebraucht keine andere Zahnpasta mehr Wer BIOX-ULTRA einmal probiert hat lam 15. März entschlief sanft, nach angerem Krankenlager, im Alter von 61 Jahren meine liebe Frau Hedwig Viehl geb. Kollibay 8685 Mannheim(0 1.), 16. März 1927. In tiefster Trauer: Konr. Viehl. JJ3. Dachdeckerarbeiten bedingungen, ſoweit Donnerstag, 31. Mã .15,.30 Uhr, Rathaus Antl. Veröftentiichungen der Staut Mannheim 5 Arbeitsvergebung. 1. Erd⸗, Beton⸗ und Maurerarbeiten, 2. Zimmerarbeiten einſchl. Materiallieferung, für Neubau von Behelfswohnungen in der 65. Sandgewann(Obere Riedſtr.) Näh. Auskunft Rathaus N 1, Zimmer 122, von vorm. 10—12 Uhr, wo Ausſchreibungs⸗ ſtattung der Selbſtkoſten erhältlich. Einreichungstermin für die Angebote: rz 1927, vorm. 9 reſp. Einladung. Die zur Handelskammer Wahlberechtigten werden hiermit zu der am 2618 19 Mittwoch, den 23. März 1927 in L I, 2 vorm. von 10—1 Uhr und nachmitt. von—5 Uhr ſtattfindenden Handelskammer-Wahl öffentlich eingeladen, Die Abgabe der Stimmzettel hat für den Stadtbezirk Mannheim(Stadt Mannheim, Seckenheim, Friedrichsfeld, Wallſtabt) in L I, 2 zu erfolgen. vorrätig, gegen Er⸗ N 1, Zimmer 124. Hochbauamt. Die Beerdigung findet Donners- S. 17. März, nachm. 2% Uhr statt. Das Ergebnis an Spülicht und Speiſeab⸗ Die Handelskammer: Die Geburt emnes prächſigen wiabe! relgen Ann Ludwig Tietz u. Frau Ruih geb. Böctet Hamburg Gevesehüderweg 37 5710 25 — — nun dankbarer Freude. die glückliche Geburt eines kräftigen Jungen an Eml5 Dr. med. Oiio Wegerle u. Frau Liseloſſe geb. Fügen. Uuanz 0 eim, N 6. 2 15. März 1227 7 ———— Erstklassiger„ Vertreter 75 Maunheim, Nordbaden n. Nordpfalz in Dauerstellung gesucht. erlöſe Herren mit beſt. Beziehungen wechandel und Induſtrie wollen Be⸗ Referengsſchreiben mit Angabe von renzen einreichen an Ea223 erbezentrale Lloyd . elrEn à srunpr Raudt kerbestelle für Reichsbahn- dlame ünchen, Mlnülanefl. 19 7781 Reisencler 15 Golenlaftkenartikel⸗Hranche zum Beſuch der e waren⸗Geſchäf zirk Mannbelneſchäfte und webhakt ZJesuchi. öglie, Pr 5 detenf ſofwwiſion und Speſen. Eintritt t ſofort f. äf 1 rt. Angebote erſter Kräfte er⸗ Aier H A 74 an öe Geſchäſtsſtelle. aersesbsthncigen usbene dwndelt, ttüchtigem jungen Kaufmann Ge⸗ 000 Rei 5 guter Spez.⸗Branche en gros, Geboten wird feſtes Ge⸗ balt und Proviſton. [gängen im ſtädtiſchen Krankenhaus und im Spital für Lungenkranke für die Zeit vom Freitag, den 18. März 1927, vormittags 1094 Uhr auf dem der Ver⸗ waltung des ſtädtiſchen Krankenhauſes— Zimmer 114— öffentlich verſteigert. 30 1. April 1927 bis Ende März 1928 wird am R 4, 15 Tel. 23218 .Kuhn fehum Aendern, Re Der Vorſitzende: gez. Lenel. Der Syndikus: geg. Dr. Blauſtein. empfiehlt 8000 arieren und Hageln, Tan möhn ach für Herrenkonfektion zum baldigen Eintritt geſucht. Gebrüder Rothschild, K l, 2. Wir ſuchen per ſofort einen fleißigen, im Fach bewanderten Herrn als Kasslerer für den Außendienſt. Kaution oder Bürgſchaft muß geſtellt werden. Perſönliche Vorſtellung Donnerstag vormittag von—12 Uhr. 2634 dermanla-Tersischerungen, Mannheim A 3,2. Grossfirma sucht zum baldigen Eintritt lücht. hauffeur Angebote mit Angabe von Referenzen unter K P 139 für Personenwagen. an die Geschäftsst. ds. Bl. erb. J00 Nark nonaeb! 60 Rmk Damen Waochenlohn oder 50% Proviſton mit guter Garderobe] erhält jed. dch. den ſofort geſucht. Vorzu⸗ Verkauf mein. Fabri⸗ ſtellen Donnerstag, kate. Muſt. koſtenlos vorm. 10—12 Uhr Nudolſ Klöckner, S, 5, III. 8670 S8, 5,—867⁰ Erbach i. Weſterw. Zuv. tücht. Mädcehen Emi5 m. all. Hausarb. vertr. u. m. gt. Zeugn. in kl. Haush.(2 Perſ.) geſ. Etw. Nähen erw. Vor⸗ zuſtellen zw.—4 Uhr 26⁴⁰ Tüchtiges 8653 Alleinmädchen mit guten Zeugniſſen geſucht. Hilfe vorh. nöt 1 ote unter 05 wenig Kapital erforderl 100 an die Geſchſt. 8683 .⸗Wagnerſtr. 34, III. *8657 Rheinvillenſtr. 2, III. Offene Stellen 2646 U dehreidhatfe Bürsdarbeit geſucht. Damen bis zu 21., Maſchinenſchreiberinn. bevorzugt, melden ſich —. niverſal„Regiſter⸗ ertrieb, 58718 Schwetzingerſtr. 16, pt. Fleißiges, ehrliches Mäddien das auch etwas kochen kann, für ſofort ge⸗ ſucht. Zweitmädchey vorhand. Vormittags vorzuſtellen*8670 Drachenfelsſtr. 3. Ehrliches. braves Mädchen nicht unter 17 Jahr., a, liebſt. v. auswärts, für ſofort. geſucht. Bäckerei Krimm, 8692 C 3. 24. Stellengesuche Strebſ. Maun 41 Jahre alt, gel. Handwerk., ſchreibge⸗ wandt, ſucht Poſten a. Bürodien. ortier o. ſonſt. Ver⸗ trauenspoſten. Kaut. v. 1000 Mk kann geſt. werden evtl. Sicherh. bis 5000 Mark. Gefl. Angeb. unt. H V 94 a. d. Geſchftsſt. 8670 Bewährte Sbkrptärin 24 Jahre, ſelbſtändige Korreſpondentin, mit erſtklaſſig. Zeugniſſen, ſucht nachmittags Be⸗ ſchäftigung in Direk⸗ tions⸗ oder Rechts⸗ anwaltsbüro, bei Arzt ete,, eptl. Heimarbeit. Maſchine vorhanden. Angeb. unt. G I. 59 E an die Geſchſt. 38597 sich im ifHmüuntainüum ſnummnumumnnun Stelſen Gesuche Gepräftes kinderlieb. Fräufein evangl., 20 J. alt, das auch gern i. Haushalt mithilft, ſucht auf 1. oder 15. 4. Stelle in gut. Hauſe. Zeugniſſe vorhand. Angebote an Charlotte Kinzp, 'heim, II 7. 31, prt. *8609 Selbst. Köchln mit langfähr. Zeugn., ſucht Stellg. bis 1.., auch z. Führung ein. frauenloſ. Haushalts. Angebote unt. H v 97 an die Geſchſt. 48678 Grobes modernes Lesdhalads in allererster Lage mit evtl. freiwerd. Darlere-Naumen zalsVerwaltungs⸗ gebäude od. dergl. beſond. geeignet unter günſtigen Bedin ulen Al Verkauten. Näh. d. Immob.⸗ Büro B1242 Levi& Sohn 21.4. Tel 20595/8. mit freiwerdender 2 Zimmerwohnung bei —5000 Mark Anzah⸗ lung billig zu ver⸗ kaufen. Gefl. Angeb. unter J C 1 an die Geſchäftsſtelle. 8684 8 ee 5 55 Folge dem erlahrenen Ratschlag Junge Mutter: so wichtig wie die Nörperpilege Deines deinen Lieb- lings ist auch die Reinigung seiner zcrten Eüllen und Kleidchen— JVermeide alle scharſen Wasch- mittel; wasche alles was die zarte Rinderhaut berührt nur mit Lux Seifenflocken. Verkaàaufe Preiswerte, gut gelegene Eml5 VILLEN Labenntte urschatt in gut. Lage(Innen⸗ ee ee ſtadt) zu verkaufen. Zu verkaufen dure. 8 Kurt Hans Steiner G. D. M) e 7 Wee e de e 20 Junter 9 die 0 00 1 4 — Waeene Geſchäftsſtelle. 8701 Zu verkaufen Haus m. modern eingerichteter Metzgerei in klein. Platze unweit Manheims Metzg. in kl. Platze unw. Mannh., gut. Ge⸗ ſchäft, ſof. Pr. 35 Mille, Anz. 8 Mille ulins Wolff(R...) Immobilien aunheim 2 58 Fernſpr. 29826. a Sdhönes Wonnnaus in beſter Lage vorteilhaft zu verkaufen. An⸗ zahlung RM. 30 000. Anfragen unter H V94 an die Geſchäftsſtelle. 8675 Wanderer-Auto 5/15 PS., faſt wie neu, zu verkaufen. Angeb. unter F Z 48 an die Geſchäftsſtelle. B1228 Ta delloſes Tiſch⸗ Grammophon billig zu verk. Desgl. Damen⸗Skiſtiefel 30, Smoking a. Seide für aroße Figur. Anzuſeh. zw.—3 Uhr. Adreſſe in der Geſchſt. 88704 — —ůůů — —— 8. Seite. Nr. 128 Mittwoch, den 16. März 1927 ein Postte Ia. Voll-Rindleder, Ia. Rindl — bei solidester Verarbeitu Denken Sie auch a in grau, belge, rose ln Einseanung Damemaschen Spotthillig! 50n M 1 20⁰ bis M. 10. In nur feinsten Ledersorten, wie echt Saffian, krühlahrs-Neuhe ten N AppaBe utel kinderserlen klanen Fuch an! fu u uun S 218 7 Schinnen 1. Brotte Schwelneplelier D 6, 2 Weinhaus Holzapfe Donnerstag ab 6 Uhr Stamm: Tel. 30 903 ig. m. Kartoffelsalat mit bayr. Knödeln deu-EfIHnuag! An. u, Verkaufsstelle J. Altmöbel, getr. Herren- und Damenkleldern und meinnicht, Bellis Primula Nelken ete., ſowie Blumenerde 15 zu haben Gärtnerei G. Subr beim ſtädt. Schlachthoſ Telephon 23 204. ack etce. ng.— mn unsere Gegründei 182 F. Gchring Pdradeplatæ Juwelen, Gold- und Silberwaren, Inadber: Couls GSOring, Juweller — blau und weinrot in bekannt feinster Ausf billigsten Pre Verkäufe Herrenrad Schweres, neues e Angeb. unt. G F 54 a. Dea 95 d. Geſchäftsſt. 48583 u. 3 Ladenregale ver⸗ kauft billig Strauß, Weißer 18706 Hafenſtr. 56, pt. 48641 1 Waſchmaſchine wenig gebraucht, zu verkaufen. Gr. Wall⸗ ſtadtſtraße 56, IV., I. *8672 Ninderkastenwagen (Brennabor) ſehr gut erhalt., zu verkaufen. 3. 5, 3. St. links. Verſchiedene gute i Anzüge Dezf a age f. mittl. Figur preis 8* — billig au 28005 wert abzugeben. 18711 Waldparkdamm 4, pt. Schöner dunkelbl. Kommunlananzug zu verkaufen. 18664 Hch.⸗Lanzſtr. 20, 1 Tr. Woltshündin Prachtexemplar, mit 2 Jungen v. 5 Wochen ſofort abzugeben. *8699 Schäfer, Roſenhof, K 4. 19. 24. 3, Schmieß. 1 Paar neue eichene Bettstellen zu 80„ zu verkaufen. Adreſſe i. d. Geſchäſts⸗ ſtelle dſs. Bl.*8724 2 ältere guterhalt. bill. abzugeb. 8709 Horlacher, Käfertal Reiherſtraße 26. Kauf-Gesuche Wir suchen Geſchäftshäuſer, Wirtſchaften u. Ladenlokale zu kaufen oder zu mieten.*8618 Kaiſer, Immobilien, Qu. 3, 1. Telephon 31011 und 29522. Zu kaufen geſucht f. gr. Konzern gutgeleg. Wohn⸗ oder Geſchäftshaus in welchem Büro⸗ räume frei zu machen ſind. Eal57 Julius Wolff(R...) Immobilien eeeee„0 7, 22. 88 e ee e auft gute Wohn- und Geschäftshäuser. Ausf. Angebote nur vom Eigentümer unt iec 535 an Ceschäft Piano v. kapitalkräft. Käufer (ſchwarz oder dunk. ſof. zu kaufen geſucht. (Golonial⸗, Zigarren⸗ eichen) gut erhalten, od. Delikateſſengeſchäftf aus Privathand zu bevorzugt.) Eilangeb.] kaufen geſucht. Ang. unter H U 93 an die unter H N 86 an die Geſchäftsſtelle.—873 fpenmeeh Kocdek, evtl. Laden, der dafürkleinkamera zu kaufen geeignet iſt, zu kaufen geſucht. 88686 bzw. zu miet. geſucht. Fernruf 29 630. mit Celluloid-Bügel in grau, braun, schwarz, cebr. Woltt, 248 Heidelbergerstraße ſam Wasserturm] 5 Timmerzohnungen ganæ besonders preisweri. Besfeche in echt und versubert SIA 83860 5 ührung bei fkür Jung u d desanghücher fir Honfrmation u. Kommunion Osſergeschenke nd Alt Großes auswärtiges AutenN ſuc 11 beſter Lage Mannheims*8518 Laden zu mieten. Angebote unter F E 28 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. Wohnungs-Tausd! Treipurg.—annheim Geboten in Freiburg: Herrſch. 5 Zimmer⸗ wohnung m. all. neuzeitl. Komſort, elektr. Licht, Zentralh. kompl. Bad, Manſarde, Garten, in beſter Lage der Wiehre. Neubau im Frühj. 25 bezog. Geſucht in Mannheim:—5 Zimmer⸗ wohnung, Bad, elektr. Licht per ſofort Angebote unter J P 13 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle dieſes Blattes.*8712 Wohnungstausch Mannheim-Freudenstadt Geſucht in Mannheim—5 immerwohnung Geboten in Freudenſtadt 4 Zimmerwohnung mit Bad u. Zubehör. JIa. Kurlage. 8691 Angebote unter JG5 an die Geſchäftsſtelle. Tausch-Wohnung 3 Zimmer und Küche mit Mansarde in guter Lage in Feudenheim, gegen solche in Lud- wigshafen zu tauschen gesucht. Näheres Fr. Rih m, Feudenheim, Haupt- strasse 138, Telephon 21475 2 7 8257 ſonnige im Zentrum„der Stadt gelegene von ſeriöſen Mietern geſucht. Schöne 3 Zimmerwohnung mit Bad, Manſarde, elektr. Licht kann in Tauſch gegeben werden. Angebote unter K M 136 an die Geſchäftsſtelle ds. Blattes. 2648 ſlle 50 Aanammanmgg möglichſt Oſtſtadt per 1. Mai oder ſpäter gegen Dringlichkeitsſchein 2614 zu mieten gesucht. Angebote unter K G 131 an die Geſchäfts⸗ ſtelle dieſes Blattes. Angebote unt. J8 16 an die Geſchſt. B1248 e gern ro⸗Rollſchran Komml. Bett n. viel. kl, Fächern mit 8tl. Roßhaarmatr. bar zu kauf. geſucht. zu kauf. geſ. Ang. u. Ang. u. H J 82 an H 0 87 an die Geſchſt. die Geſchäftsſt. 48644 —— ee Miet-Gesuehe 3 inmer-oafnung mit Bad in guter Lage gesucht. Angebote nnter Z. H 108 an die Oeschäftsst. 480 Kinderloſes Ehepaar, 5 Alter, beide in Beamten⸗Stelle, ſuchen ſchö B1234 2 immer-Wonnung evtl. mit Bad in ruhiger Lage, kl. 2 Zimmer⸗ Wohn. iſt vorh. Ang. u. E P 77 an d. Gſchſt. Wahnungs-Tauscl. ut nobl. Ammer Aip- Al Laumiune Verkehrsreiche Lage, parterre. Innen⸗ oder Oſtſtadt möglichſt per 1. April 1927 geſucht. Schöne 8 Zimmer⸗groß, mit Schreibtiſch Wohnung, 1 Treppe, u. Tel.⸗Ben., in ruh. Friedensmiete 33„J, ſeinen Hauſe, ev. m. gegen—6 Zimmer⸗ Venſion, von gebildet. Wohnung i. aut. Lage Herrn in leit. Stel⸗ zu tauſchen geſucht. lung, per ſofort oder Angebote unt. J H 61. 4. 27, geſucht. Angebote mit Preis unter D D 77 an die Geſchäftsſtelle ds. Bl. erbeten. B1209 8648 N. empfiehlt die Bilderbücher, Jugendschriften In relcher Auswahl Buchhandlung Gusi. Schneider, Di, 1³ (Verl. Kunststraße i. Hause des Kaffee Wellenreutheér) 1 extl. 2 Büro-Räume zu mieten geſucht. An⸗ gebote Schließfach 497 Mannheim.*8897 IaAn-Nohnuag geſucht für ſofort oder Herbſt. Dringl.⸗Karte vorhanden. Angebote unter G U 68 an die Geſchäftsſtelle 31932 Ein ſtädt. Beamter (3 Perſ). ſucht eine Ammer-Wonnung mit Bad. Unkoſten werd. verqütet. Ang. unter H 8 91 an die Geſchäftsſtelle. 48669 2 leere Zimmer od.I Zim. u. Kuche v. ruhig., kinderloſen Ehep., i. beſſ. Hauſe, geſucht. Angebote unt. M 60 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle. 48598 Frau m. erwachfen. Tochter ſucht B1215 2 Anmer und Küche beſchlagnahmefrei ngebote unter J.7 an die Geſchäftsſtelle. 1 Möbl. Ammer mit Küchenbenützung von beſſ. kinderlof. Ehepaar per 1. 4. geſucht. Angebote u. J A 99 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle.*8680 Kinderl. berufst. Ehe⸗ paar(Poſthelf.) ſucht Zimmer u. Küche Drgl.⸗Karte vorhand. Angebote unt. J M 10 an die Geſchſt. 870g daet Anme m. Küche von einzeln. Herrn zu mieten geſ. Angeb. Schließfach 497 Mannheim. 8698 L5 dee Anme zum Unterſtellen von Möbeln u. eine kleine Notwohnung, gt. Lage ſof. zu mieten geſucht. Angebote unt. J T 17 an die Geſchſt. 8716 12 lbere Ammer mit Bedienung. An⸗ gebote unt. J U 18 an die Geſchäſtsſt. B1250 Nähe Ebertbrücke möbl. Zimmer mit el. ., ev. m. Badben. u. halb. Penſ. a. 1. 4. od. ſpät. v. Dipl.⸗Ing. ge⸗ Separates, gut möbl. von Herrn per 1. 4. geſucht(Nähe Luiſen⸗ ring). Gefl. Zuſcheift. erb. unter G A 49 an an die Geſchſt.*8699 Angeb. u. K FE 130 rrres. d. Geſchſt. 8600 die Geſchäftsſt. 8568 4 1 ſucht. Ang. m. Preis⸗ angabe unter H F 79 an die Geſchſt. 28629 Schuh f .ee, de An Alle Motomadinterossenten! elephon 28 288. 25 95 5780 Nur durch große Produktion, bedingt durch die unzähligen Verkäufe der Ardie-Werke sind wir heute in der Lage, die 1 frͤhlingsblunen wie Penſee, Vergiß⸗ weis erbringen wir durch 350 Fahrer unseres Bezirks. 95 reichhaltigen Lagers in N. S. U.. nꝗeugung gewinnen zuzüiglich Fracht u. 12 Raten 2 80.— zu liefern, welcher pPreis also nicht auf Kosten der Qualität u. Ausführung Jgeht, wie es die Konkurrenz auszulegen beliebt Den 5 ee 1 585 ine esichtigun uns 18 Ardle-Horex-NMotkor- räder in jeder Stärke u. Preislage wird Sie die Ueber⸗ lassen, daß man am besten bein Fachmann u. Spezialist kauft, was 240 Käufer uns Maschinen 1926 vorzogen. 8 Jeder Käufer erhält kostenlose Ausblldung in elgener Fabrschuls, Aufomobil und Moforrad G. m. b. H. Alois Islinger 64 Friedrich Karlstr. 2, Tel—729 4 Be- „Ardie Mübeageschaten Schöne leere Zimmer in Neubau(0ſtſtadt) z. Ausſtellungszwecken für ein Herren⸗ u. ein Schlafzimmer(1. St.) z. Verfügung. Möbel werden käuflich ſofort übernommen gegen 50 bis 75 Mk. monatliche Zahlung. Angebote unter B O 89 an die Geſchäftsſtelle.*8666 ut möbliert. Zmmer m. el. Licht u. Klavier⸗ benütz. v. Dauermiet. auf 1. April geſucht. Angeb. unt. J R 15 an die Geſchſt. 48714 VLermietungen Metzgerei in Mann⸗ heim(beſte Geſchäfts⸗ lage) per ſofort zu vermieten. Anfragen erb. an Th. Schuler, 8. Aleaage .) Mannheim, Waene 6 —Tel. 23779. 8674 Geräum. Büro zu vermieten. 58622 L. 10. 8. part. 4 Zimmer Küche, Speiſekammer, mit Zubehör gegen Dringlichkeitskarte zu vermieten. Nähe Hei⸗ liggeiſtkirche. Frie⸗ diensmiete 92 Mark. Angebote u. J F a. V d⸗ Geſchftsſt.*86900 mmer U. Hüchg geg. Dringl.⸗Karte zu vermieten. Angebote unter K D 128 an die Geſchäftsſtelle.*8567 Aehöne.-Wonnung m. Zubehör, Neubau, mit Dringl.⸗Karte zu vermieten.*8715 Becker, Neckarau, Rheingoldſtr. 53. J Anmer u. Küche mit Zubeh., in Käfer⸗ tal ſofort abzugeben. Miete 45. Gefl. An⸗ gebote unt. J N 11 an die Geſchäftsſt. 48708 Schöne 2 Ammer-Wonnung i. Einfamilienhaus in guter Lage Feuden⸗ heims p. 1. 5. zu ver⸗ mieten. Einmal. Bau⸗ koſtenzuſchuß 500 Mk., Miete 60 Mk. B1227 Buttle, Parkring 8. Arcbats, Uaner — und K möbliert, 1 oder 2 Betten, ungeſtört, an berufst. Dame od. Ehepaar zu vermieten. Preis 60.4. Miet⸗ vorauszahlung. *8646 R 6. 5, Aut nadl fe auf 1. April zu ver⸗ mieten. L 13. 1, 4 Tr., Nähe Bahnhof. 86g9 Schön., gr., gut möbl. ECKZimmer ſofort zu B1229 M 4. 4, 8 Tr. Hufach möbl. Ammer an Herrn ſofort zu vermieten. 8610 J2. 2, 1 Treupe. Froundl. möbl. Zmmer p. 1. April an Fräul. zu vermieten. 18592 für Aufänger u. Fort⸗ S 6. 12, 3 Tr. rechts. Geſchäftsſtelle. Velin EII Mehrere Büroräaume (Nähe Jeſuitenkirche) evtl. mit Lagerräumen und Ausſtell⸗Käumen(auch für Anwalt ge⸗ eignet) zu vermieten.*8620 Dosffach 160. Zu vermieten Großes Lager ca. 400 Quadratmeter mit Toreinfahrt und Rollbahn und Autounterſtellung per ſofort zu vermieten. Näheres unter H T 92 an die Geſchäftsſtelle.*8671 Neinkeller, in zentraler Lage Sofort zu vermieten Angebote unter R W 146 an die Geſchäfts⸗ ſtelle ds. Blattes erbeten. Se 505 Großes Zimmer]Gut möbl. Zimmer f. Büro o. Lagerraum in ſchön. freier Lage, 3 vermieten. 8611 el. Licht, ev. Klavier⸗ 5. 11, 2 Tr. rechts. benützg., per 1. April eh far ges kesbe i. Stces zbliertesſtraße 84. 4. St. re ie. t. u. Badben. 7 8 auf 1. April zu verm. FTein möbl. Wohn⸗ u Max⸗Joſefſtr. 13, II. r. Schlafzimmer mit Te⸗ *8606 lephon an 1 oder 2 2 5 Herren zu vermieten. Möbl. Zimmer Fäber. 1 1. 5. 8454 be. Ai.lbe S bblll dang Anmer an ſoliden Herrn zu Ein großes, helles vermieten. 8606 Akademieſtr. 13, 2 Tr. Talnmet bisher Büro, ſof. zu vermieten. Gefl. An⸗ fragen unter H W 95 an die Geſchſt. B1241 Neuhergericht. B1243 gut möbl. Zimmer an beſſ. ſol. Herrn ſof. od. ſpät. zu vermieten R 7. 31, 3. St., Ring. e Geld-Verkehr -2000 Mk. gesucht von guter Firma. Sicherſtellung, hoher Ge⸗ winn. Evtl. Beteiligung. Angebote erbeten unter J K 8 an die Geſchäftsſtelle. 48694 Ahön möbl. Zimmer nur an beſſ. Herrn p. 1. April zu vermieten *U3. 13, part. rechts. *8705 2 Hul möbl. Zimmer (Oſtſtadt) evtl. Wohn⸗ und Schlafzimmer, on ſoliden Herrn zu ver⸗ mieten. B1239 Lamenſtr. 11, IV. 812ʃ0 175 Untorricht Wer erteilt Unterricht Grbkrlaſl. in doppelt. amerit. Buchfünrung Angebote unt. U H 81 an die Geſchſt. 58337 für Unter⸗, Mittel⸗ u. Oberſtufe erteilt gepr. Muſiklehr. z. mäß. Pr. Beſte Refer. Ang. u. K N 137 an die Geſchſt. Erteile gründlichen Mlavierunterrieht geſchrittene. Angebote unter U L 84 an die *8658 ranzüsischt — nimmt noch K (3 Mann) ſich für 80 muſik. Gef unter J V 19 4 Geſchäftsſtelle: Ubüble Kund außer dem, Pauſe gu 1. pro Tag 42 H* M 85 ſchriften unt, 28000 an die Geſchſt⸗ Wer nimmt. Aadgf von 94 eigen an. unter H Geſchäftsſtelle⸗ Gebrauchte featamel 175 gt. erh., preis W. Lenze.. ſrn dene Russtehteeb. Ae Federstin 25 ˙58667 ieen 30 10. 1 2u R 50 kau ul. sofort 5 ne, Abefle, 6 5, Tabil- Feſdrmu, 3, 22 Attenene Rad iofachman ſprecher mit Wedebeee Hlelveiig Zwetschen- Aolſti, 2 10 Pfundzner imer 2 Pfund⸗E—— b 20 1 n ver Ceirate An Frau 5 11 1 rich bei ha be ee, 125 16l in Alter de. 87., ang. vorh. 8. 4805 1 5 15 Gef 701 1 ur, ur. dem., frele 17705 chttä! 12 755 mit aue s ſehr Berſgr zwecks zu 25 Heiret get⸗ bekannt zu werd zute mögen unnbt 610 gung, Vorleben ſich Diskretion 5 ale ild, m. ar ird, verlangt. w. möa ſchl, n bie Gelcges zurbekhel J D 2 Vermittl. laweckl. S5N SSerorcgsgds