— f * — U 3 ſchied deb ütb U Freitag, 18. März Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatl..⸗M. 2,50 ohne Beſtellgeld. Bei eptl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. Haupt⸗Geſchäftsſtelle.6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle. R1.4˙6, Baſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nehenſtellen: Waldhofſtr.6, chwetzingerſtr 19/20 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Adreſſe. Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12mal. Fernſprecher 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Beilagen: Sport und Spiel.Aus Seit und Leben Mannheimer Frauenzeitung Abend⸗Ausgabe ſeue Mannheimer Seit Mannheimer Genemal Amneiger Unterhaltungs⸗Beilage. Aus der Welt der Cechnik Preis 10. Pfeunig 1027— Nr. 130 5 0 Anzeitgenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen —4R.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höherberechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. 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Beträchtliche ruſſiſche Truppenabteilungen ſind auf dem Wege durch die üſte Gobi auf die chineſiſche Grenze zu. In Peking er⸗ regen dieſe Truppenbewegungen außerordentliche Beun⸗ igung. Wie aus Schanghat gemeldet wird, hat nunmehr Ge⸗ neral Tſcheng⸗Tſchang⸗Tſchung den Kantoneſen ein offizielles Angebot gemacht, die Stadt ohne Verteidigung zu bergeben. Inzwiſchen finden bei Nanking noch heftige Tämpfe ſtatt, die bisher unentſchieden geblieben ſind. Von Schanghai aus ſind neue Panzerzüge mit Truppen nach anking abgefahren. Die chineſiſchen Parteikämpfe 8 8 London, 18. März.(Von unſerem Londoner Vertreter.) 5 n§ ankau iſt geſtern die Konferenz der Kuomintang, der errſchenden Partei Südchinas, zu Ende gegangen. Der mampf zwiſchen den Radikalen und den Gemäßigten inner⸗ galb der nationalen Bewegung iſt nach den bisher vorliegen⸗ 9 7 Meldungen im weſentlichen zu Gunſten der Radikalen ütſchieden worden, doch bleibt Tſchang⸗Kat⸗Tſchek, der in den Proviſorium und Prolokoll tot Die geſtern in Paris erfolgte Unterzeichnung eines Pro⸗ olls durch die deutſche und franzöſiſche Handelsvertrags⸗ wucgation iſt verſchiedentlich in der Preſſe falſch gedeutet ga rden. Es iſt notwendig, darauf hinzuweiſen, daß bei den nzen Handelsvertragsverhandlungen in Paris ſtark- unter⸗ 1 en werden muß zwiſchen zwei Richtungen, in denen ſich die Verhandlungen bewegen. Zunächſt wurde verhandelt, um ſrandeſtſtellung der Grundſätze für den endgültigen deutſch⸗ lun zöſiſchen Handelsvertrag. Im Rahmen dieſer Verhand⸗ 9 iſt geſtern das in ſeinen Grundzügen bereits bekannte gru okoll unterzeichnet worden. Mit dieſem Protokoll iſt eine gülttoſäsliche Baſis für die Verhandlungen über einen end⸗ den igen deutſch⸗franzöſiſchen Handelsvertrag hergeſtellt wor⸗ geft Auf dieſer Baſis werden die Verhandlungen weiter⸗ In hrt werden, unabhängig davon, wie ſich die Verhand⸗ gen der anderen Richtung geſtalten. tere dieſe anderen Verhandlungen dͤrehen ſich um den wei⸗ n Ausbau des Proviſoriums, das zunächſt bekanntlich bis 31. Mai verlängert wurde. Da die franzöſiſchen rife noch immer nicht fertiggeſtellt ſind und es daher mit völlig unbeſtimmt iſt, wann ſich die franzöſiſche Kammer 5 beſchäftigen wird, muß mit einer weiteren ſichtli aängerung des laufenden Proviſoriums um voraus⸗ abend noch viele Monate gerechnet werden. Bekanntlich 8 abher die Franzoſen die Forderung erhoben, daß die Uiſoct, der franzöfiſchen Weineinfuhr ſchon für das Pro⸗ 00 geregelt werden ſoll dergeſtalt, daß ihnen für die kontin; des laufenden Proviſoriums ein beſtimmtes Wein⸗ ege ngent zu ermäßigten Zollſätzen zugebillgt wird. Ent⸗ daren anderslautenden Meldungen muß feſtgeſtellt werden, er f er die Frage des Weinkontingentes, wie auch über die vorlieazöſiſchen Gegenleiſtungen noch keinerlei Entſcheidung legt. Es iſt möglich, daß man auch in dieſer Frage zu Einigung kommt. Grundſätzlich muß jedoch betont wer⸗ geſter daß die Unterzeichnung des Verhandlungsprotokolls einfunt in Paris mit der Frage des franzöſiſchen Wein⸗ ſuhrkontingentes nichts zu tun hat. m Zollta noch Polniſcher Aeberfall auf Litauen? Litan Berlin, 18. März.(Von unſerem Berliner Büro.) Aus am 1955 kommen in den letzten Tagen Nachrichten, daß Polen über MNärz einen Schlag gegen Litauen plane. Einzelheiten in hie ie Abſichten Polens ſind nicht bekannt, doch neigt man Lit ſigen diplomatiſchen Kreiſen derx Anſicht zu, daß die in tigt zen herrſchende Nervoſität vielleicht nicht ganz unberech⸗ darauf Es liegen jedenfalls allerhand Anzeichen vor, die des N ſchließen laſſen, daß die erwähnten Gerüchte doch nicht lich antſüchlichen Hintergrundes entbehren. Genaueres iſt frei⸗ hier nicht bekannt. Dand, Redarationslieſerungsaufträge im Saargebiet. Wie die das elskammer Saarbrücken mitteilt, ſind die Ausſichten, daß bis 91 argebiet wie im vergangenen Jahre vom 1. April 1927 nicbswark an Reparationslieferungen zuerteilt bekommt, kurz, ungünſtig. Diesbezügliche Verhandlungen haben vor um begonnen. 0 mehr als genug,. März 1928 wiederum ein Kontingent von 5 Millionen Nufſiſche Truppenſendung nath Ehina Stellung als Oberkommandierender der Armee. Im übrigen fanden eine Reihe von Ernennungen ſtatt, die, wie die „Times“ melden, durchweg überzeugte Kommuniſten in die wichtigſten Hankauer Poſten gebracht haben. Die„Daily News“ halten es auf Grund von beſonderen Nachrichten für wahrſcheinlich, daß der Außenminiſter der ſüdchineſiſchen Regierung, Eugan Tſcheu, infolge des Ausganges der Partei⸗ konferenz zurücktreten werde. An ſeine Stelle werde unter Umſtänden der jetzige Juſtizminiſter Hſu⸗Tſchiem treten, der ſchon mehrfach eine wichtige politiſche Rolle geſpielt hat und auf dem äußerſten linken Flügel ſteht. Eugan Tſchen habe ſich durch ſeine Verhandlungspolitik gegenüber England, die in den Verträgen über die Konzeſſion von Hankau und Kio⸗ kiang zum Ausdruck kam, bei den Maſſe unbeliebt gemacht. Der ruſſiſche Berater Borodin, der hinter der neuen Ent⸗ wicklung ſteht, ſei für den Rücktritt Tſchens. Die Kämpfe um Nanking Die Kantontruppen ſind im ſtändigen Vormarſch auf Nanking begriffen, ſodaß die Stadt von faſt allen Seiten um⸗ ſchloſſen iſt. Von den Südtruppen iſt die Stadt Liſchi beſetzt worden, ſodaß eine Linie, die anſcheinend auf dem rechten Ufer des Jangtſe auf die Stadt zuläuft, hergeſtellt zu ſein ſcheint. Die Eiſenbahnlinie Schanghai—Nanking iſt unter⸗ brochen, da die Kantontruppen die Streikräfte Tſchangs 20 Meilen weſtlich von Sutſchau zurückgedrängt haben. Durch die Unterbrechung der Verbindungslinien Tſchangs können die in Nanking befindlichen Kräfte auf eine Entſetzung nicht mehr rechnen. Wie der„Times“ aus Schanghai berichtet fachen Angriff zwiſchen Wuhn und dem Taihuſee Nanking zu Fall zu bringen. Nach der Einnahme Naukings dürfte auto⸗ matiſ ch anch die Schan eerſenen — Weltwirtſchaftliche Reibungsflachen VParis, 18. März.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) In engliſchen und franzöſiſchen Blättern wurde gerade in letzter Zeit von einer zunehmenden Wirtſchaftskonkurrenz zwiſchen England und Deutſchland geſprochen und darauf hingewieſen, daß infolge des ſchnellen Wiederaufſtiegs Deutſchlands bereits eine Anzahl wirtſchaftlicher Reibungsflächen ent⸗ ſtanden iſt. In Frankreich wird die Entwicklung der deutſch⸗ engliſchen Handelsbeziehungen mit großem Intereſſe verfolgt, denn man hält Frankreich infolge ſeiner beſonderen wirt⸗ ſchaftlichen Poſition für berufen, zwiſchen den beiden Konkur⸗ renten eine Art Vermittlerrolle zu ſpielen. Das bekannte deutſch⸗franzöſiſche Studienkomitee, deſſen Vorſitzender der luxemburgiſche Schwerinduſtrielle Mayriſch iſt, läßt heute von ſeinem Publiziſten, Wladimir'Or⸗ meſſon, im„Temps“ einen Artikel veröffentlichen, der dieſer franzöſiſchen Neigung, als Vermittler aufzutreten, Aus⸗ druck gibt und in dem verſucht wird, Beweiſe dafür zu erbrin⸗ gen, daß Frankreich für dieſe Rolle befähigt iſt. Wladimir 'Ormeſſon geht davon aus, daß der deutſch⸗engliſche Wett⸗ bewerb bald wieder dieſelbe Heftigkeit zeigen werde, wie vor dem Kriege, umſomehr, als Deutſchland in dem englandfeindlichen Rußland einen ſtarken Rückhalt beſitzt. Vor dem Krieg und unmittelbar nachher ſei England in Europa als Schiedsrichter aufgetreten. In ruhigen Zeiten trete dies allerdings nicht ſtark zutage, aber wenn ſich politiſche Schwie⸗ rigkeiten einſtellten, ſo ergreife England ſtets die Initiative und ſichere ſich auf dieſe Weiſe beträchtliche Vorteile. Im Grunde aber ſei Frankreich berufen, in den Beziehungen zwi⸗ ſchen England und Deutſchland das Zünglein an der Wage zu bilden.'Ormeſſon betont, daß die franzöſiſche Wirtſchaft in hohem Grade ſelbſtändig ſei. Daher könne die franzöſiſche Regierung ein Gewicht in die Wagſchale werfen bei der Ver⸗ mittlung zwiſchen England und Deutſchland, die im Intereſſe der Erhaltung des Friedens liege, da doch der Weltkrieg hauptſächlich durch die deutſch⸗engliſchen Wirt⸗ ſchaftskämpfe entſtanden ſei. Die Zielrichtung dieſes Artikels iſt offenſichtlich, die fran⸗ zöſiſche diplomatiſche Stellung in Europa zu ſtärken.'Or⸗ meſſon enthält ſich jeden Hinweiſes darauf, welche Vorteile Frankreich bei England für eine ſolche Vermittlerrolle heraus⸗ zuholen hofft. Mellon über die Schuldentilgung Staatsſekretär Mellon antwortet in einem Brief an den Präſidenten der Prinztown⸗Univerſität und der Univerſität Hibben auf die Anregung einer Neuerwägung der alliierten Schuldentilgung: Amerika habe in baren Pfunden und Fran⸗ ken für alles von England und Frankreich Gekaufte bezahlt, und alle Schuldner erhielten ſchon jetzt von Deutſchland um allen Verpflichtungen gegenüber den Vereinigten Staaten nachkommen zu können. Die Schulden müßten bezahlt werden. Die Sachlage ſei nicht anders, als wenn die Alliierten Geld gegen eigene Schuldverſchreibungen geliehen hätten. * Amerikas Haushaltsüberſchuß. Nach einer Sonder⸗ meldung des„Newyork Herald“ wird der Einnahmeüberſchuß des amerikaniſchen Staatsſchatzes in dieſem Etatsjahre auf 5—600 Millionen Dollar geſchätzt. letzten Tagen in Ungnade gefallen zu ſein ſchien, in ſeiner wird, iſt die Südarmee beſtrebt, durch einen umfaſſenden zwei⸗ Der Liberalismus in Baden Zum 60jährigen Inbiläum der Nationalliberalen Partei Baden hat jahrzehntelang den Ehrennamen des liberalen Muſterländles getragen. Zugegeben, daß mit der zunehmenden Macht des Zentrums und der aufkommenden Sozialdemokratie die Bezeichuung nicht mehr ganz zu Recht beſtand. Aber die Tradition war ebenſo ſehr in Regierung und Verwaltung mächtig, wie im parlamentariſchen Getriebe. Der liberale Luftzug, der von Baden ausging, hat mehr als einmal manches vermottete und verſtaubte der großen Nationalliberalen Partei aufgewirbelt und ausgefegt. Vielleicht war es auch die Magnetkraft des Namens Baſſermann, von deſſen Namensträgern gleich zwei in der Geſchichte des deutſchen und badiſchen Lideralismus eine bedeutende Rolle geſpielt haben. Durch die Motion des Mannheimers Friedrich David Baſſermann im März 1848 in der Zweiten Badiſchen Kammer, beim Bundestag in Frankfurt auf einheitliche Nationaleinrichtungen hinzuwirken, wurde ejne Bewegung ein⸗ geleitet, die in der Paulskirche ihren edelſten und ſinnfälligſten Ausdruck gefunden hat. Der Maunheimer Stadtrat Ernſt Baſſermann iſt dann nach dem Rücktritt Bennigſens der Führer der Nationalliberalen in guten und böſen Tagen ge⸗ weſen, bis im Jahre 1917 der Tod dem Herzſchlag dieſes wahr⸗ haft deutſchen Mannes ein Ende ſetzte. Die allgemeine politiſche Entwicklung in Süddeutſchland und die mehr demokratiſche Grundeinſtellung der Bevölkerung überhaupt, brachte es mit ſich, daß der badiſche Liberalismus der Geſamtentwicklung des Liberalismus in Deutſchland ſtets um mehrere Schritte voraus war. Vlelfach iſt er auch ge⸗ radezu ſein Schrittmacher geweſen. Schon rein äußerlich ge⸗ nommen liegt der Geburtstag der badiſchen Nationalliberalen Partei vier Jahre vor dem der Partei im Reiche. Am 256. Juli 1863 wurde auf einer Landesverſammlung in Offenburg eine nationalliberale Organiſation geſchaffen, an deren Spitze Karl Eckhard ſtand. Soweit nicht in ihren Reihen die großen Träger liberaler-Gedanken aus der deutſchen Einheitsbewe⸗ gung noch am Leben waren, wie Math ad Jolly, max in ihr die UHeberkleferung des Wirkens Baſſermanns, Häufſers, Gervinus' und anderer lebendig. In den ſchweren innenpoli⸗ tiſchen Kämpfen, die damals das Großherzogtum Baden in den Auseinanderſetzungen zwiſchen Regierung und Freiburger Kurie erſchütterten, war der Liberalismus Sieger geblieben. Das Konkordat war gefallen und vor allem die Simultan⸗ ſchule gerettet, die bis auf den heutigen Tag beſtehen geblieben iſt. Der Liberalismus befand ſich in ſtarken Stellungen. Von 14 auf Baden entfallenden Mandaten für das Zollparlament konnten die Nationalliberalen 8 erobern, eine Zahl, die ſie im großen und ganzen bis um die Jahrhundertwende behaupten konnten. Von entſcheidendem Einfluß konnten ſie allerdings ebenſo wenig wie die anderen ſüddeutſchen Liberalen, in der Geſamtpartei werden, da hier unter Bennigſens überragendem Einfluß das norddeutſche Element übrigens auch rein zahlen⸗ mäßig überwog. Ihre Stunde kam erſt, als Bennigſen im Juni 1883 ſeine Mandate niederlegte, die große Kriſe über die Partei einbrach und ſie durch Sezeſſionen auf einen Tiefſtand gelangte, wie niemals zuvor oder auch nachher. Da nahm die liberale Jugend die Zügel in die Hände. Unter den treibenden Kräften iſt in erſter Linie Miquel zu nennen. Auf ſein Betreiben wurde eine Zuſammenkunft ſüddeutſcher Politiker in Heidelberg ins Auge gefaßt, zu der Armand Buhl und Heinrich Marquardſen die Einladungen er⸗ gehen ließen, unterſtützt von dem Wormſer Freiherrn Heyl von Herrusheim und dem Darmſtädter Oſann. Die Zuſammenkunft fand am 23. März 1884 ſtatt. Ihr Ergebnis war die berühmte„Heidelberger Erklärung“, die noch heute gewiſſermaßen das liberale Grundgeſetz darſtellt. Ihr Entwurf ſtammte von Miquel. Sie enthielt vor allem das Bekenntnis zu der Sozialpolitik Bismarcks und Wilhelms I. und den Appell an den Reichstag zur Fertigſtellung der ihm unterbreiteten ſozialpolitiſchen Vorlagen. Man erkannte in dieſer Politik ein wirkſames Aktionsprogramm für die Partei, die dieſe hohe menſchenfreundliche und ziviliſatoriſche Miſſion, durch deren Erfüllung Deutſchland das Vorbild der Welt wer⸗ den ſollte, in ihr Programm aufnahm. Weiter wurde die Er⸗ haltung der Landwirtſchaft als Notwendigkeit betont, eine Ver⸗ ſchmelzung mit anderen Parteien jedoch abgelehnt. Unter dieſer Erklärung finde nwir außer dem Namen der Abg. Dr. Buhl und Dr. Marquardſen, die damals die Führung der Reichstagsfraktion innehatten, auch die Namen der drei Führer der badiſchen Nationalliberalen, Karl Eckhard, den Präſi⸗ denten der Zweiten Badiſchen Kammer, Lamey und den Landtagsabgeordneten Kiefer. Das Heidelberger Programm iſt für die liberale Anſchauung und Betätigung der Politik inſofern von bleibender Bedeutung, als es ſich beſtrebte, von einem einſeitigen theoretiſchen Bekenntnis frei zu bleiben und den Anſchluß an die praktiſchen, wirtſchaftlichen und ſozialen Aufgaben nicht zu verlieren. Nimmt man dazu die Zielſetzung Bennigſens, daß die Nationalliberale Partei die Verbindung der nationalen Intereſſen und der liberalen Aufgaben er⸗ ſtreben müſſe, ſo hat man in beiden den Kern des Libe⸗ ralismus überhaupt. Man wird es Baſſermann immer zum Ruhme an⸗ rechnen müſſen, daß er die Führung der Partei unter dieſen Geſichtspunkten ſtändig betrieben hat. Der ſüddeutſche und ſpeziell badiſche Einſchlag hat der Geſamtpartei zweifellos zum Vorteil gereicht, weil dadurch in ihr die naturgemäß ſtärkeren preußiſchen Bedingungen nicht ſo ſtark in Erſchei⸗ nung traten, wie in anderen Parteien. Daß er nicht das Ueber⸗ gewicht gewann, hat ſich beſonders auf den Nationalliberalen Parteitagen in Kaſſel 1910 und Berlin 1911 gezeigt, wo die badiſchen Nationalliberalen wegen des Großblockabkommens heftigen Angriffen ausgeſetzt waren. Wie kleinlich und unge⸗ 2. Sefte. Nr. 130 Nene Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabej Frektag, den 18. März 1927 rechtfertigt erſcheint uns dies alles heute, wo wir die Sozial⸗ demokratie im engſten Bündnis mit dem Zentrum gerade in Baden, wie auch in Heſſen und Preußen ſehen. Die Umwer⸗ tung der politiſchen Werte zeigt ſich vor allem in dem Wechſel der Anſchauungen über Koalitionsfähigkeit der Sozialdemo⸗ kratie einerſeits, und Notwendigkeit der Bekã Zentrums andererſeits. 1 „Die badiſchen Nationalliberalen haben trotz ſtärkſter Wider⸗ tände vor allem durch das Zentrum bis zum Umſturz 1918 as liberale Erbe zu bewahren vermocht. So wurden das allgemeine, gleiche und direkte Wahlrecht für die Kammer⸗ wahlen und das Proportionalwahlrecht für die Gemeinden durchgeführt, als beiſpielsweiſe in Preußen an eine Aende⸗ rung des Dreiklaſſenwahlſyſtems überhaupt noch nicht zu denken war. Von echt liberaler Geſinnung getragen war auch das Warnungstelegramm des badiſchen Führers Reb⸗ mann im Sommer 1918 an die Partetfreunde im preußiſchen Landtag, die Zeichen der Zeit zu beachten und ihren Wider⸗ ſtand gegen die Aenderung des Wahlrechtes aufzugeben. Die Stürme des Jahres 1918 verſchlangen auch die alte Nationalliberale Partei in Baden. Sie ging zum größten Teil in der neugegründeten Demokratiſchen Partei auf, ein kleines Fähnlein ſchlug ſich zu den Deutſchnationalen. Aber ſchon im Frühjahr 1919 regte ſich der alte liberale Geiſt und unter Führung des Heidelberger Rechtsanwalts Dr. Cur⸗ tius begann der mühſame Aufbau der Deutſchen Volks⸗ partei. Anfänglich verlacht und verſpottet hat ſie immer neue Scharen der Verſprengten um ihre Fahne geſammelt und viele Anhänger aus anderen Lagern an ſich heran⸗ geozgen. Ihre Stimmenzahl nahm von Wahl zu Wahl zu. Bei den Maiwahlen 1924 war Baden ſogar der einzige Wahl⸗ kreis, der nicht nur keinen Stimmenrückgang, ſondern einen erheblichen Zuwachs buchen konnte. Mit faſt 100 000 Stimmen im Dezember 1924 und mit den Landtagswahlen 1925 hat ie den Prozeß im Kampf zwiſchen Liberalismus und Demo⸗ ratie für ſich gewonnen. Sie iſt heute die Vertreterin des liberalen Ge ankens in Baden und ſtellt gleichzeitig für den Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Curttius die unerſchütterliche Hausmacht dar, die mit Recht ſtolz auf ihren Abgeordneten iſt. Die Struktur des badiſchen Landes bringt es mit ſich, daß der Liberalismus die alte, ausſchlaggebende Rolle nicht mehr erreichen kann. Aber gegen ihn kann heute nicht mehr in Baden regiert werden, ſein Einfluß wird wachſen und ſich zum Segen des badiſchen Landes und ſeiner Bevölke⸗ rung auswirken. Auf der guten alten Baumſchulerde der Vergangenheit wird, nachdem der Streuſand der Revolutions⸗ parteigründungen verflogen iſt, der badiſche Liberalismus zu neuer Blüte gelangen. Aus dem Auswärtigen Ausſchuß Berlin, 18. März.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Berakungen des Auswärtigen Ausſchuſſes ſind, weil Dr. Streſe⸗ mann zum Frühſtück beim däniſchen Königspaar ſich begeben mußte, geſtern noch nicht zu Ende gekommen. Die Verhand⸗ lungen ſind wie immer vertraulich geweſen, aber wie immer weiß man aus ſolcher Vertraulichkeit heraus angebliche oder wirkliche Einzelheiten zu erzählen. Das„Berl. Tgbl.“ berichtet in dieſem Zuſammenhang: Die Ausführungen des deutſch⸗ nationalen Redners Hötzſſch ſeien durchaus auf Moll ge⸗ ſtimmt geweſen. Zu einer klaren Stellungnahme—5 5 er ſich nicht durchringen können. Das würde dem Typus dieſes Poli⸗ tikers entſprechen. Dann ſoll, immer nach derſelben Quelle, Herr Dr. Breitſcheid„ſehr wirkungsvoll“ geſprochen Haben. Herr Breitſcheid hätte erklärt, der deutſche Rechtsſtand⸗ punkt ſei in Geuf ſowohl in der Saarfrage wie in den Verhand⸗ lungen mit Polen verlaſſen worden, was beiläufig auch ande⸗ ren als dieſem„ſehr wirkungsvollen“ Redner aufgefallen ſei. Breitſcheid wie der Zentrumsabgeordnete Kaas ſollen im übrigen die Deutſchnationalen auf ihre jetzige Haltung beſon⸗ ders feſtgeleat haben. Dr. Streſemann hat, wie wir hören, im Laufe der Debatte mehrfach das Wort genommen. Die Arbeitsloſenunterſtützung Im ſozialpolitiſchen Ausſchuß des Reichs⸗ tags ſtand der§ 60 des Arbeitsloſenverſicherungsgeſetzes zur exatung, der die Bezugsdauer der Arbeitsloſenunterſtützung auf 26 Wochen beſchränkt, es aber in einem zweiten Abſatz dem Verwaltungsausſchuß bei der Reichsanſtalt überläßt, in Zeiten beſonderen Notſtandes die Bezugsdauer auf 39 Wochen zu verlängern. Abg. Andree(.) erklärte, die Zentrums⸗ fraktion könne der jetzigen Regelung der Regierungsvorlage nur mit Vorbehalt zuſtimmen. Die Zeiten beſonderen Not⸗ längerung der Schulypflicht über das 9. Schuljahr hinaus, ein anderer, ein Deutſchnationaler, Schluß mit jeder Schulreform und ein Dritter eine beſſere Beſoldung der Schukräte ver⸗ ſtandes, die nach der Regterungsvorlage eine Verlängerung der Bezugsdauer auf 39 Wochen rechtfertigten, ſeien auch im gegenwärtigen Augenblick gegeben. Das Zentrum behalte ſich vor, bei der zweiten Leſung eine andere Stellung einzuneh⸗ men. Das Recht der Verkürzung der Bezugsdauer auf 19 Wochen, das der§ 60 dem Verwaltungsausſchuß der Reichs⸗ anſtalt einräume, müſſe beſeitigt werden. Ein Antrag der Regierungsparteien auf Beſeitigung dieſes Rechtes wurde angenommen. Nationaltheater Mannheim Zum erſten Male:„Cardillac“ Oper in 3 Akten von Paul Hindemith. Vteelleicht iſt es nur ein eingebildeter Mangel an neuen Opern, der dieſem Werk ein Verbreitungsfeld von ungewöhn⸗ licher Art ſogleich nach ſeinem Entſtehen geſchaffen hat. Aber die Verbreitung iſt nun einmal geſchehen, und die Oppoſition hat ſich wohl oder übel damit abzufinden. Vielleicht iſt es aber auch ein neuer Wille in der Muſik und in den Forderungen, die man an ſie ſtellt, was die Zahl der Bühnen, die dieſes Werk in ihren Spielplan aufgenommen haben, die 30 bereits überſteigen läßt. Und wenn wir geneigt ſind, dieſe letzte Mög⸗ Iichkeit als die eigentliche der Sache entſprechende anzuſehen, ſo müſſen wir dafür allerdings eine Begründung geben, denn es gibt gewiß Leute, die mit Recht ſagen werden, daß ſie von ihrem Standpunkt aus dieſer Muſik nichts abgewinnen können, daß ſie ihnen nichts gibt und nichts ſagt und ihr Empfinden in keiner Weiſe berührt. Gut; Standpunkt iſt Standpunkt, aber man darf nicht vergeſſen, daß auch der Schöpfer eines ſolchen Werkes eine Baſis hat, von der er aus⸗ gebt. weshalb es vielleicht nicht unangebracht iſt, bevor man den ſchwer beſchuldigten Hindemith ſo ohne weiteres ver⸗ Arteilt, ſich dieſen Standpunkt einmal anzuſehen. Wozu auch der Lärm! Was iſt denn eigentlich geſchehen? Es hat ſich ein Komponiſt, dem auch die Verneiner laſſen mußten, daß er zur heutigen muſikaliſchen Prominenz gehört, einen recht intereſſanten Stoff zur Vertonung hergeholt. Daß er dabei nicht muſikaliſch charakteriſierend verfahren iſt, und nicht mit dem Handwerkzeug des pſychologiſierenden Muſik⸗ dramas vorging, darf man ihm doch wohl nicht übel nehmen, denn ſchließlich kann er tun, was er will. Aber gerade das nimmt man ihm übel, weil man die charakteriſierende Art der Muſik durch unſere große muſikdramatiſche Vergangenheit ſo gewohnt iſt, daß man ſie zur ſtillen Vorausſetzung macht. Dabei wäre die eigentliche Vorausſetzung die, daß man ſich zunächſt einmal ganz nüchtern darüber klar wird, von welcher Art der Komponiſt bei der Vertonung ſeines Werkes ausging. Dieſe iſt, wie bereits in unſerer geſtrigen, den textlich⸗inhalt⸗ lichen Teil behandelnden Vorbeſprechung bemerkt wurde, rein ſtiliſterender Art. Wer damit noch nichts anzufangen weiß, der verſuche ſich klar zu machen, daß hier ein Komponiſt, ein Vertreter echteſten Muſikantentums, ſich hingeſetzt hat und einfach zu einem Text, den er als gegeben hinnimmt und an Senſationsmache im Jememordprozeß Im Femeausſchuß des Reichstags iſt dieſer Tage eine Entſchließung angenommen worden, die von der ganzen Senſation der angeblichen Fememorde nur ganz wenig übrig läßt. Man ſollte daraus die Lehre ziehen und die Fememord⸗ Prozeſſe erledigt ſind, als reine Kriminalfälle zehandeln. In Wirklichkeit aber geſchieht das Gegenteil. Der Prozeß, der gegenwärtig wegen der Beſeitigung des Feld⸗ webels Wilms in Berlin geführt wird, iſt ſchon längſt von der Preſſe der Linken wieder in die Sphäre der politiſchen Senſationsmache hinabgezogen worden. Vom erſten Tage an ſuchte man aus den Verhandlungen parteipolitiſches Kapital zu ſchlagen und am Donnerstag glaubte man endlich mit Genügtuung feſtſtellen zu können, daß die Verhandlungen nun endlich„die lang erwartete Wendung ins Hochpolitiſche“ genommen haben. Das ſoll natürlich heißen, daß es endlich gelungen iſt, die Reichswehr in die Prozeßverhand⸗ lungen zu verwickelnn. Man ſollte wirklich meinen, daß dieſes Thema als er⸗ ledigt gelten könnte. Der Reichswehrminiſter hat vor noch nicht ſehr langer Zeit im Reichstagsplenum und auch im ganz offen über dieſe Dinge geſprochen und in den Berichten iſt nichts unterdrückt worden. Jeder⸗ mann weiß ſeit jener Zeit, daß in den Zeiten der ober⸗ ſchleſiſchen Unruhen und der bolſchewiſtiſchen Gefahr die Reichswehr ihrer Aufgabe nicht genügen konnte und daß Reichswehr gewiſſe interne Arbeiten abnahmen. Dieſe Kom⸗ mandos ſind mit Wiſſen des Reichswehrminiſters und mit Wiſſen des damaligen Reichsinnenminiſters Severing aufgeſtellt worden. Man hat ſie aufgelöſt, ſobald ihre Aufgabe erfüllt war. Man kann alſo unter das gewiß nicht erbauliche Kapitel der damaligen Vorgänge einen Strich ziehen und es den Gerichten überlaſſen, kriminelle Einzel⸗ aber zur politiſchen Verhetzung weiter das Phantom der ſo⸗ genannten ſchwarzen Reichswehr und ſie hält mit einem geradezu verblendeten Eifer an der Fiktion feſt, dieſe Reichswehr gezwungen werden, in dem gegenwärtigen Mord⸗ prozeß Rede und Antwort zu ſtehen und auch„das Letzte zu enthüllen.“ Man will nicht den Jememord aufklären, ſoweit das überhaupt noch möglich iſt, ſondern man will die Reichs⸗ wehr bloßſtellen. Kann es für Deutſche ein kläglicheres Schauſpiel geben? Wilmsprozeß Die heutige(Freitag) Verhandlung im Jememordͤprozeß Wilms verzögerte ſich um eine halbe Stunde. Bei Eintritt des ſitzenden die Erlaubnis für ſeine Ausſagen als Sachverſtän⸗ diger. Der Staatsanwalt machte dann Mitteilung, daß der dritte Band der Strafakten Fuhrmanns angekommen ſei. Fuhrmann habe erklärt, daß es ſich hauptſächlich um harmloſe Vergehen gehandelt habe. Dieſe Behauptung ſei falſch und es müſſe feſtgeſtellt werden, daß es ſich bei dieſen Vergehen um ſolche einerehrloſen Geſinnung handele. Der Verteidiger des Angeklagten Schulz gab daraufhin bekannt, daß er die drei Offiziere, Oberſtleutnant Held, Haupt⸗ mann Graf Brockdorff und Hauptmann Keiner, als Sachver⸗ ſtändige geladen habe. Sie ſind alſo als unmittelbar geladene und an Gerichtsſtelle anweſende Zeugen anzuſehen und müſſen vernommen werden. Der Verteidiger Dr. Sack bat, auch die Akten des Pannier⸗ „prozeſſes zu dieſer Verhandlung heranzuziehen. Da die Ver⸗ teidiger der Anſicht ſind, daß ſie unter keinen Umſtänden auf den Oberſten v. Bock, der gleichfalls als Sachverſtändiger vom Gericht geladen, aber heute nicht erſchtienen war, verzichten zu können glauben und ſich weigerten, ohne ihn weiter zu ver⸗ handeln, beſchloß das Gericht, die Verhandlung zunächſt bis morgen früh zu vertagen. Aus der Kulturdeballe des Preußenparlaments Berlin, 18. März.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Kulturgebatte im preußiſchen Landtag, die am Donnerstag fortgeſponnen wurde, fehlte jeder große Zug, ſie zerflatterte in Einzelwünſche der Redner, von denen der eine die Ver⸗ langte. Nur der volksparteiliche Sprecher ging eigentlich näher auf die vorgeſtrigen Ausführungen des Miniſters ein, die duch allerhand Stoff für eine anregende Debatte hätte bieten kön⸗ nen. Die Volkspartei iſt, wie vorauszuſehen war, von den Erklärungen Dr. Beckers zur Konkordatsfrage wenig er⸗ baut. Er hätte, meinte ihr Vertreter, den Schleier wohl etwas mehr lüften können. ſogenannte ſchwarze Reichswehr ſei ein enger Beſtandteil der Reichswehr geweſen und die Fäden der vermeintlichen Feme⸗ Organiſationen ſeien in den Händen von Reichswehroffizteren zuſammengelaufen. In dieſem Zuſammenhange ſoll nun die wirtſchaftlichen Gründen undurchführbar, zumal die Gerichtes überreichte Oberſt v. Hammerſtein dem Vor⸗ infolgedeſſen Arbeitskommandos eingeſtellt wurden, die der ſtehenden fälle aufzuklären und zu beſtrafen. Die Linkspreſſe braucht 1 Die Vergütung von Beſetzungsſchäden Die Induſtrie⸗ und Handelskammer Koblenz, die—5 ſchäftsführende Stelle des Wirtſchaftsausſchuſſes für die 1 ſetzten Gebiete teilt zur Vergütung von Beſetzungsſchä 5 mit: Der Unterausſchuß des 16. Ausſchuſſes des Reichstace für die beſetzten Gebiete hat den Regierungsentwurf über 1 Vergütung von Beſetzungsleiſtungen und Vermögensſchätze⸗ mit dem 1 auch der Wirtſchaftsausſchuß für die beſetzten biete wiederholt beſchäftigt hatte, in zwei Sitzungen eingehen beraten und ihm im weſentlichen zugeſtimmt, und zwar 5 Anerkennung der Tatſache, daß das Gefetz dem gegenwärtig 75 Zuſtand gegenüber ſowohl in der Sache als auch im fahren weſentliche Beſſerungen bringt und nur in 5 85 Fragen ſind weſentliche Abänderungen vorgenommen 87 den: Der 8 38 erhält einen Zuſatz, daß die„Feſtſtellung. behörde, die in geeigneten Fällen mündliche Verbanmne, anberaumen kann, hierzu verpflichtet iſt, wenn der Antra ſteller oder der Vertreter des Reiches dies verlangen. 75 48 wurde der Satz geſtrichen, daß die Jeſtſteuungsdebörzen dem Antragſteller die Akteneinſicht aus beſonderen Grün verſagen oder beſchränken kann. Die Schießübungen der Beſatzung Dem Reichskommiſſar für die beſetzten rheiniſchen 1 biete hat die Interalliierte Rheinlandoberkommiſſion gebe 555 daß im Intereſſe der Landwirtſchaft während der bey Schießübungen veranſtaltet werden. Die Interalliierte Nach⸗ landoberkommiffion hat, wie wir erfahren, dem Re kommiſſar mitgeteilt, daß bezüglich des Schutzes der Früh⸗ jahrausſaat beſondere Anordnungen des Interalliierten Armeeoberkommandos bereits ergangen ſind. Der Flugverkehr Deutſchland-Ftalien Der regelmäßige Flugverkehr zwiſchen Deutſchland und Italien iſt nach einer Meldung des„Bayeriſchen Kuriers die ſichert. Die Linie München—Mailand ſoll paritätiſch durch 5 „Ali“ und die Deutſche Lufthanſa beflogen werden. Die ienl italieniſcher Seite gewünſchten Zwiſchenlandungen in oder Verona erſcheinen ſowohl aus flugtechniſchen witeher⸗ rrt⸗ fliegung der Alpen frei von den Einwirkungen atmoſphärk ſcher Störungen nur in—500 Meter Höhe erfolgen kann. Letzte Meldungen Ein neuer Flugrekord 2 Deſſau, 18. März. Der Pilot Schnäbele der Jundchen werke flog mit einer Junkersmaſchine W 33 ununter 1 über 16 Stunden mit 500 Kg. Zuladung, was als neue höchſtleiſtung in Betracht kommt. Eine poluiſche Tendenzmeldung E Berlin, 18. März.(Von unſerem Berliner i der ausländiſchen Preſſe wurde die Meldung verbreitet, Präſident Calonder von ſeinem Poſten zurücktre werde. An hieſigen amtlichen Stellen iſt, wie wir kon indeſte möchten, von Rücktrittsabſichten Calonders nicht das ralonde bekannt. Es iſt auch kein Grund vorhanden, wesbalb Ceiſen iſt ſein Amt aufgeben ſollte. In hieſigen politiſchen Kreilte au man der Anſicht, daß es ſich um eine von pokuiſcher Se ſehr durchſichtigen Zwecken ausgeſtreute Teudenz!r handelt. 5 Ausſichten auf Streikbeilegung in Polen einer — Warſchau, 18. März. Man rechnet in Polen mit e Beilegung des Textilſtreiks in den nächſten Tagedr gohn⸗ Lodzer Induſtriellen ſollen jetzt zum Nachgeben eee rage bereit 12 da eine weitere Ausdehnung des S ie Exiſtenz der Fabriken bedroht. Nachwehen der Revaler Domkirchenenteignung den — Reval, 18 März. Nach Preſſeberichten iſt geges gul⸗ ſtellvertretenden Vorſitzenden des Domkirchenrates, v. kirche mann, der ſich geweigert hatte, die Schlüſſel der 7 eine herauszugeben, ein Verfahren wegen Widerſtandes gege behördliche Anordnung eingeleitet worden. Der Veſuv in Tätigkeit peſagen, — Nom, 18. März. Nachrichten aus Neapen t wie⸗ daß geſtern abend nach 10 Uhr der Veſuyv ſeine Tätig ei durch der aufgenommen habe. Der ganze Golf von Neapel ſeraus⸗ die herrlichen roten Wolken, die aus dem Krater ktor des kamen, beleuchtet geweſen. Jedoch ſei, wie der Dire ürchten. Veſuvobſervatoriums erklärte, keinerlei Gefahr zu bef Berlin, 18. März.(Von unſerem Berliner Birrden 555 Beiſetzung des Sohnes des Reichswehrminiſters Keminiſter der Dr. Geßler beſonders naheſtehende Reichsarbei Miniſter Dr. Brauns, ſowie die ihm eng befreundeten früheren Hamm und Schiffer nach Bayern begeben. n 9 85 en dem er muſikaliſch nichts herumdeuteln will, etwas hinzu⸗ muſiziert. Was ſo entſteht, dürfen wir vielleicht am beſten eine Muſizieroper nennen, deren muſikaliſche Struktur vom Kammerorcheſter her ihr eigentliches Gepräge erhält. Wie ſehr ſich dieſe Muſik der muſikdramatiſchen Art entgegenſetzt, geht ſchon rein äußerlich aus der Verwendungsweiſe der Geigen hervor, die in ihrer Zahl nicht mehr als ein halbes Dutzend ausmachen. Das bedeutet, daß die klangliche Ueber⸗ zuckerung aufgegeben wird, die der Streicherchor des muſik⸗ dramatiſch⸗romantiſchen Orcheſters mit ſich gebracht hat, um dafür dem individuellen Klang der Holzbläſer die Formung des tonlichen Gepräges zu übertragen. Wie Carl Maria von Weber als Kapellmeiſter einſt als erſter die Streicher um den Dirigenten und vor die Holzbläſer plaziert hatte, ſo ſollten hier die Holzbläſer geradezu rein äußerlich den eigentlichen „Kern“ des Orcheſters bilden, um ſchon damit die neue Ver⸗ tetlung der klanglichen Kräfte zu kennzeichnen. Dieſe indi⸗ vidualiſierende Inſtrumentationsweiſe hat eine ſollſtiſche Be⸗ handlung der inſtrumentalen Kräfte zur Folge, woraus ſich das Nebeneinander der muſikaliſchen Linien anſtelle des Mit⸗ einander der muſikdramatiſchen Klangmiſchung ergibt. Die ſoliſtiſche Wirkung der Orcheſtration war es auch, was dem Leiter der Sta dre Erich Orthmann, nicht zu glücken vermochte. Statt der inſtrumentalen einzelnen Prä⸗ ziſterung gab er ein mehr verwiſchtes, gerade der Sonderart dieſes Werkes entgegengeſetztes Klangbild, wenngleich er es an der nötigen Intenſität nirgends fehlen ließ. Nur hätte er ſeine Muſikanten noch mehr muſizieren laſſen ſollen. Aber die Schwierigkeiten dieſes Werkes ſind ſo ungeheuer, daß man eine vollkommene Stilreinheit in der Wiedergabe billigerweiſe nicht verlangen kann, obwohl manche 47 der Exaktheit, wie in dem Arioſi oder bei dem außerordent⸗ 145 ſuggeſtiven, vom Komponiſten mit vier Fortezeichen ver⸗ ſehenen c ee Hnf des 2. Aktes, der hier faſt völlig unter den Tiſch fiel, aufrecht erhalten werden könnte. Dem⸗ gegenüber kamen fedoch gerade die lyriſchen Partien des kung, worin ſie in ſeiner Art ſogar der Wiesbadener Muſter⸗ aufführung des Werkes unter Klemperer ſo gut wie gleich⸗ kam. Es iſt eben gar nicht ſo, daß dieſes Werk konſequent in allen Teilen wäre, dazu iſt es ja eine Oper, und niemals wird man von dieſem muſikaliſch dichteriſchen Zwittergebilde reſtloſe Folgerichtigkeit verlangen können. Oper heißt immer Kompromiß, nur bleibt bedeutſam, wo das Schwergericht der einzelnen Sonderart zu ſuchen iſt, und das bleibt in dieſem Fall eben doch auf der ſtiliſierenden Seite. Das beſte Bei⸗ Werkes durch die Orthmannſche Wiedergabe zu voller Wir⸗ ſpiel dafür, die in einem Flötendnett beſtehende Muſt Borbe⸗ Pantomime des erſten Aktes, haben wir in der Teilen ſprechung bereits hervorgehoben. Von geſanglichen wiſchen dieſer Art ſei vor allem noch an den Zwiegeſang 5 er in Cardillac und ſeiner Tochter im zweiten Akt erſaneſe ſolche Form eines reinen Fugato gehalten iſt. Nun iſt 8 eiber Erneuerung alter Formen für einen kundigen, Wirkung zwar kein Kunſtſtück. Es kommt auch hier auf aic z letzten an, und da iſt zu ſagen, daß die große Paſſacaglia egamwi en Aktes, in die Hindemith der Auseinanderſetzung utlichen Cardillae und der Menge kleidet, von einer außerorbeinziges Eindruckskraft iſt, wie überhaupt dieſer 3. Akt ein muſtka⸗ großes Briofinale darſtellt, mit einem ungeheurgnhmiſchen liſchen Temperament geſtaltet und von einer e Stel⸗ Kraft durchdrungen, die vielleicht einer noch grütach wer⸗ erungsfähigkeit bei der Wiedergabe zugänglich gopefenerung en könnte. Sonſt kann man ſich mit der Tewpehe i Orthmanns durchaus einverſtanden erklären, Verdienſt iſt noch der Arbeit des Chorleiters Wirnt hatte. ling zu gedenken, der kaum Mögliches verwirklich pne die 5 na Das Werk angeſichts der erfreulich geſpannten 5 durch das hieſige Publikum noch beſonders gSchu törichten Vorwürfe einiger naiver Lärmmacher nehmen, erſcheint nicht weiter erforderlich, und weltonalität dort Schimpfworte wie„Neutöner“ oder gar 05 1. auftauchen ſollten, ſo iſt dazu vielleicht nur auf 107 nämlich einſatz, nämlich in H⸗Dur, und auf den Schlußalkon zu d in Ke⸗Dur, aufmerkſam zu machen, die nicht n Geplärr von der Atonalität paſſen wollen; ugſeſer 5 ſchließlich mit der linearen, pholyphonen Art bleiben⸗ nicht einverſtanden erklären kann, mag ruhig Daß in denn Standpunkt iſt, mie geſagt, Standpunkt. iß gegen Art unſere Orcheſtermuſiker zuweilen ge izerdienſten barmoniſches Herg bei der Sache waren iſt tbran zurelinent um die Wiedergabe des Werkes beſonders hoch 8 verſuchn Die Szene hatte Dr. Hein belebt hat 115 bei E. T. N. Hoffmann Anſchluß zu finden. der ein phag, der Bühnenbildner Heinz Grete unterſtützt, aufbaute, taſtiſches Paris für den erſten und letzten Akt 5 5 575 Keig bei der Hintergrund von Notre Dame beherrſch Werkes un⸗ ſchlechter Einfall an ſech Ganz im Sinne deh 5 Bild des ſeinem Gehalt entſprechend erſchien edoch darf Cardillaen zweiten Aktes, deſſen Mitte durch den Holdſchren e, die be beherrſcht war, gleichſam ein Symbol für die 5 Dämon in ihm wachrufen und lebendig haltenlich ſtarke Szenen mit dem Chor waren von außerorden SS — Feldbeſtellungsarbeiten nach Möglichkeit keine F ß SEASSSreeo See E ͤ X oerr * an Verſäumnisgebühren von 39000 Mk., (Freitag, den 18. März 1927 3. Seite. Nr. 190 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Vorbemettungen zum ſtüdt. Voranſchlag 1027 Oberbürgermeiſter Dr. Kutzer führt in den Vor⸗ bemerkungen zum ſtädtiſchen Voranſchlag 1927 weiter fol⸗ gendes aus: 555 1 B. Einnahmegruppen 8 . 8. Es entfallen 289 000 Mk., die im Vorjahre noch nach⸗ träglich aus zufälligen Ergebniſſen angeſetzt wer⸗ en konnten, während anderſeits Ausgaben wegfallen; außer⸗ dem ſind 51 000 Mk. Fehlbetrag aus 1925 zu decken: zu⸗ ſammen= 340 000 Mk. Minderanfall. 9. Bei den Steuern ergibt ſich infolge der nied⸗ rigeren Bemeſſung und der Verringerung des Gemeinde⸗ anteils bei der Gebäudeſonderſteuer ein Minder⸗ anfall von 1328 000 Mk., wozu noch ein ſolcher bei der Ver⸗ gugungsſteuer in Höhe von 120000 Mk., ein Ausfall bhei der Hunde⸗ ſteuer von 25000 Mk., bei verſchiedenen Ausgaben ein Mehrbetrag von 42 000 Mk. kommt, ſo daß 1 553 000 Mk. aus⸗ fallen. Dagegen kann vielleicht der Anteil an der Ein⸗ kommen⸗ u. Körperſchaftsſteuer um 1109 000 Mk. höher bemeſſen werden, der Anfall an der Getränke⸗ teuer(wenn ſie bleibt!) um 175 000 Mik., während die Um⸗ lagen⸗Nachl äſſe um 20 000 Mk. niedriger angeſetzt ſind, ſodaß 1295 000 Mk. mehr anfallen; hiernach verbleibt noch ein Minderanfall von 258 000 Mk. 10. Die Werke würden nach den bisherigen Gepflogen⸗ heiten mehr erbringen 383 000 Mk.: a) an Ueberſchüſſen aus dem Vorjahr fallen mehr an 337 000 Mk., b) aus Ab⸗ lieferungen an den Verkaufserlöſen 46000 Mf., zuſammen 383 000 Mk. Schlacht⸗ und Viehhof, die Straßendahn und Oberrheiniſche Eiſenbahngeſellſchaft bleiben wieder ohne eberſchuß und Zuſchuß. Wiürden dieſe Ergebniſſe dem Steuerbedarf zu⸗ grunde gelegt worden ſein, ſo hätte ſich ergeben: Mehr⸗ bedarf und Mindereinnahmen: 1. Mehraufwen⸗ dungen für Wohlfahrtspflege 1,240. 2. Mehraufwendungen r Finanzverwaltung 1,095, 3. Mehraufwendungen für Kunſt und Wiſſenſchaft 0,466. 4. Mehraufwendungen für das Klage zu: Akt, d eine heir ge Straßenbau und Straßenbelenchtung 0,410, 5. Minder⸗ einnahme bei zufälligen Erge niſen 0,340, 6. Minderanfall ei den Steuern 0,258 Mill. Me, zuſammen 3,809 Mill. Mk. Minderbedarf und Mebrüberſchuß bei: 7. allge⸗ meiner Verwaltung 0,258, 8. Schulen 0,125, 9. Betrieben 0,050, 10. den Werken 0,383 Mill. Mk., zufammen 0,816 Mill. Mk. Sonach würden 3,809—0,816 Mill. Mk.— 2,993 Mill. Mk. aus rhöhung von Steuern zu decken geweſen ſein. Um eine ſolche Steuererhöhung zu vermeinden, ſoll zunächſt den erken in verſchiedenen Formen eine Reihe weiterer Leiſtungen auferlegt werden. 1. Der Lichttarif des Elektrizitätswerkes ſoll arhöht werden; dadurch werden in Form eines höheren Anteils der Stadtkaſſe an den Verkaufserlöſen 420 000 Mk. gewonnen. W 2. Die Werke übernehmen die Straßenbeleuch⸗ tung, ſoweit ſie nicht dem Elektrizitätswerk Rheinau ob⸗ liegt; dadurch werden 516000 Mk. gewonnen. Wirtſchaftliches · Sozioles Anzuläſſige Konkurrenz durch Nebenarbeit Aus Architektenkreiſen geht uns folgende In Mannheim ſind eine große Anzahl Architekten an⸗ ſäſſig, die nicht in der Lage ſind, ihre Selbſtändigkeit zu er⸗ palten und heute nur mühſam und notdürftig ihr Leben friſten. In den meiſten Fällen können dieſe auch keinen An⸗ pruch auf Erwerbsloſenunterſtützung ſtellen, da ſie zur Zah⸗ ung der geſetzlichen Unterſtützungsbeiträge als Selbſtändige nicht verpflichtet ſind. Der Mangel an Aufträgen jedoch iſt icht zurückzuführen auf den allgemein ſchlechten Geſchäſts⸗ gang, ſondern der Hauptgrund iſt der, daß Reichs⸗, Staats⸗ nd Gemeindebeamte ſowie Privatangeſtellte im Nebenamt, ohne dieſe Einnahmen zu verſteuern, Plaufertigungen und 1 auleitungen übernehmen. Teilweiſe rechnen ſie als Hono⸗ 5 Beträge, die ſelbſtverſtändlich der ſelbſtändige Architekt 00 cht in der Lage iſt, halten zu können, da ſeine Geſchäfts⸗ nkoſten meiſt ſchon höher ſind wie die Geſamtforderung der Lamten und Angeſtellten. 3. Hier iſt es Sache der Reichs⸗, Staats⸗ und Gemeindebau⸗ umter, mit den ſchärfſten Mitteln vorzugehen und Neben⸗ 8 eiten zu verbieten. Sache des Bezirksamtes reſp. er Baukontrolle wäre es, Eingaben derartiger, in Stellung „ßEFEEEꝓꝙ—Śß:!ß ̃ ͤ ͤͤ—::.:.:.:.. ³ð 3. Das Elektrizitätswerk kürzt ſeinen Werk⸗ erhaltungsfonds um 258 000 Mk. und bringt dieſen Betrag als Zuſchuß zur Straßenunterhaltung ein: hierdurch 258 000 Mk. Gewinn. 4. Die Werke leiſten zwar die ihnen durch Beſchlüſſe bei⸗ der Kollegien auferlegte höhere Tilgung für Entnahmen aus Anlehen zum Zwecke ihrer Erweiterung und Ergänzung; derjenige Betrag aber, der über das Maß der normalen Tilgung der Anlehen hinausgeht, demnach in einen Tilgungs⸗ ſtock eingelegt werden ſollte, wird in dieſen Tilgungsſtock nicht eingelegt; Gewinn 988 700 Mk. Hierzu kommt noch als Leiſtung der Straßenbahn eine Erhöhung von 150000 Mk. für Benutzung ſtädtiſcher Ein⸗ richtungen(5 Proz. Zinſen aus nunmehr der Hälfte der Anlagekoſten, ſtatt bisher aus 4) und beim Schlacht⸗ und Viehhof ebenfalls eine ſolche Erhöhung(5 Proz. Zinſen aus der Anlagekoſten, ſtatt bisher aus 4) um 120000 Mk. Dadurch erhöht ſich dieſe Belaſtung von Werken und Be⸗ trieben um weitere 270000 Mk., ſomit auf 2452 000 Mk. Der dann an 2,993 Millionen Mk. noch fehlende Betrag von rund 541 000 Mk. ſoll durch Erhöhung der gemeindlichen Grund⸗ und Gewerbeſteuer aufgebracht werden. In dieſem Betrag war dieſe Erhöhung der Steuern eben un⸗ vermeidlich. Es iſt erſichtlich, daß dieſe Maßnahmen nicht un⸗ bedenklich ſind, daß ſie zum Teil offenbar nur vorübergehend ſein können. 3. Einzelnes 1. Für den Wohnungsbau waren im Voranſchlag für 1926: 3 784700 Mk. ausgeworfen, darunter 3 484000 Mk. aus dem angenommenen Reinertrag der Gebäude⸗ ſonderſteuer, 200 700 Mk. aus dem Ueberſchuß des Waſſer⸗ werkes. 1917 iſt letzterer Ueberſchuß nur mehr auf 50 000 Mk. bemeſſen und dient ganz der Wirtſchaft; aus der Gebäude⸗ ſonderſteuer werden nur 2652 000 Mk. für den verfügbar. 2. Die Zahl der Beamten und Angeſtellten war nach dem Voranſchlag 1926: 1261, nach dem Voranſchlag 1927: 1308. Dabei ſind die Werke, die Straßenbahn, der Schlacht⸗ hof, das Arbeitsamt und die bei Neubauten beſchäftigten Be⸗ amten und Angeſtellten nicht inhegriffen. Die Zahl hat ſich gemehrt beim Fürſorge⸗ und Jugendamt um 24, bei der Feuerwehr und beim Grundbuchamt um je 6, bei der Haupt⸗ verwaltung um 5, bei der Ortsbaukontrolle um 3, im übrigen bei einigen Aemtern um—2 Perſonen. Im ganzen beträgt die Mehrung 60 Angeſtellte. Dagegen ſind 13 Angeſtellte weg⸗ gefallen— darunter 8 beim Wohnungs⸗ und Mieteinigungs⸗ amt, 3 beim Perſonalamt. Die Gehälter ſind für dieſe Be⸗ amten und Angeſtellten angeſetzt mit 5 991 800 Mk. im Jahre 1926, 6 232 100 Mk. im Jahre 1927. 3. Die Zahl der Arbeiter— ausgenommen Werke, Straßenbahnen, Schlachthof— betrug nach Voranſchlag 1928: Wohnungsbau 3 178 000 Mk., 1052, nach Voranſchlag 1927: 1045. Die Löhne betrugen 1926: 1927: 3 122 140 Mk. f 5 N befindlicher Techniker zurückzuweiſen und Bauleitungen zu verweigern. Ebenſo dürfte nicht jeder Maurer⸗Polier, Bau⸗ aufſeher, Gipſer und Gipſermeiſter als Bauleiter anerkannt werden, da hierdurch das Städtebild ſicher nicht in dem Sinne der Ueberwachungsbehörde verſchönert wird. Es iſt dies eine abſolut berechtigte Forderung, die von den einzelnen Vorſtän⸗ den der bautechniſchen Aemter anerkannt und unbedingt unterbunden werden muß. Wir ſollen Steuern und Abgaben in faſt unerſchwinglicher Höhe bezahlen und die Feſtbeſol⸗ deten machen trotz ihrer guten Gehälter die Arbeiten, ohne hierfür Steuern zu bezahlen. Durch die Herren Kollegen wäre unbedingt zu verbieten, daß Privatangeſtellte Neben⸗ arbeiten übernehmen. In der Hauptſache herrſcht dieſe Un⸗ ſitte in den Vororten und Landgemeinden. Es ſei hier ein Fall aus der Nachbarſchaft erwähnt, der jedoch das Bezirksamt Mannheim nicht betrifft. Bauherr iſt ein Landmann; ſeine Eingabe wird abgelehnt. Er nimmt ſich als Planfertiger und Bauleiter auf Wuuſch und Veranlaſſung von Dorfbaumeiſtern einen Herrn, der als Beamter dieſe Ar⸗ beit übernimmt. Auf Grund ſeiner Stellung hat er eben⸗ dieſe Arbeit auch zu überwachen(‚) und abzunehmen. Dies ſind natürlich Verhältniſſe, die abſolut unangängig ſind und dem Privatarchitekten das Brot wegnehmen. Wenn Reichs⸗, Staats⸗, Gemeindeverwaltungen und Privatarchitek⸗ ten jeden einzelnen Fall ſtrikte verfolgen und den Betreffen⸗ den ſeiner Behörde zur Anzeige bringen würden, ſo wäre hier 1 abgeholfen und Vielen Verdienſt und Auskommen ge⸗ ichert. Städtiſche Nachrichten Bedienungsauffchlag im Gaftwirtsgewerbe Der Zentralverband der gaſtwirtsgewerblichen Angeſtell⸗ ten hatte dieſer Tage in einer uns übermittelten Meldung die Behauptung aufgeſtellt, daß die Arbeitgeber im Gaſtwirts⸗ gewerbe die einzigen wären, die ihre Angeſtellten nicht ſelbſt entlohnen. Es wird deshalb eine Entſchließung des Reichs⸗ finanzhofes intereſſteren, der zu entnehmen iſt, daß die Auf⸗ faſſung der Arbeitnehmerorganiſation nicht ſtimmt. Der ſechſte Senat des Reichsfinanzhofes hat unterm 4 No⸗ vember 1926 folgende Entſcheidung getroffen:„Der ſogen. Bedienungsaufſchlag der Kellner und des ſonſtigen Gaſtperſonals iſt Lohn und unterliegt dem Steuer⸗ abzuge vom Arbeitslohn auch dann, wenn der Bedienungs⸗ aufſchlag unmittelbar vom Gaſte eingezogen und nicht an den Wirt abgeführt wird.“ Aus der Begründung des Urteils iſt folgendes mitteilenswert: In der Einſpruchsentſcheidung iſt feſtgeſtellt, daß der beſchäftigte Kellner 10 v. H. vom Umſatz als Lohn erhalten habe. In welcher Weiſe dieſer Lohn aber gezahlt worden iſt, ob insbeſondere der Kellner dieſe 10 v. H. unmittelbar vom Wirte als Lohn empfangen oder ob er dieſe 10 v.., wie vielſach üblich, in Form des ſogen. Bedienungs⸗ aufſchlages unter Aufſchlag auf die vom Beſchwerdeführer feſtgeſetzten Preiſe von den Gäſten erhalten und unmittelbar für ſich behalten hat, ergibt ſich aus den vorinſtanzlichen Ent⸗ ſcheidungen und auch aus dem Inhalt der Akten nicht. Eine Aufhebung des Urteils und Zurückverweiſung der Sache zur weiteren Aufklärung war aber trotzdem nicht erforderlich, da der Senat keine Bedenken hat, die Steuerabzugspflicht in beiden Fällen zu bejahen. Im erſteren Falle, wo der Kellner ſeinen Lohn vom Wirte ſelbſt empfängt, kann über⸗ haupt an der Steuerabzugspflicht kein Zweifel ſein. Aber auch im zweiten Fall iſt die Abzugspflicht gegeben. Nach der ſtändigen Rechtſprechung des Reichsfinanzhofes in Umſatz⸗ ſteuerſachen umfaßt das zwiſchen Wirt und Gaſtperſonal be⸗ ſtehende Vertragsverhältnis auch den ſogen. zehnprozentigen Bedienungsaufſchlag, auch wenn er nicht an den Arbeitgeber abgeführt, ſondern unmittelbar vom Gaſtperſonal für ſich ver⸗ einnahmt wird. Dieſer Aufſchlag iſt Teil des Geſamt⸗ entgelts, das der Gaſt rechtlich ausſchließlich an den Wirt und nicht teilweiſe an das Gaſtperſonal zahlt. Der Bedie⸗ nungsaufſchlag iſt daher Lohn, den das Gaſtperſonal von ſeinem Arbeitgeber, dem Wirte, und nicht etwa vom Gaſte, mit dem es überhaupt in keinerlei unmittelbare Rechtsbezie⸗ hungen tritt, zu beanſpruchen hat. Daß das Gaſtperſonal den Bedienungsaufſchlag an den Wirt nicht abführt, ſondern für ſich behält, kann an dieſer Rechtslage nichts ändern. Das Be⸗ rufungsgericht hat ſomit mit Recht die Frage der Arbeitgeber⸗ ſchaft des Beſchwerdeführers hinſichtlich des Kellners bejaht. Gemäß Art. I§ 16 der II. Steuernotverordnung war der Be⸗ ſchwerdeführer aber in dieſem Falle verpflichtet, den Steuer⸗ abzug von den Lohnbeträgen vorzunehmen und zwar in der vollen Höhe von 10 v.., da ein Steuerbuch nicht vorgelegt worden iſt. Da er dieſe Pflicht verletzt hat, haftet er dem Reiche für die nicht eingehaltenen Steuerbeträge gemäß Art. I § 23 der II. St. N. B. O. 11ber Tag. Der 11ber Tag und die Denkmalsweihe findet in dieſem Jahre am.,., und 4. Juli in Maunheim ſtatt. * Im Hauptbad der Städtiſchen Krankenanſtalten wurden im Monat Februar insgeſamt 2769 Bäder und 1838 Maſſa⸗ gen verabfolgt. Die Bäder verteilen ſich wie folgt: 57 Kohlen⸗ ſäurebäder, 264 Fangobäder, 155 Dampfbäder, 1200 elektriſche Bäder, 814 Fichtennadelbäder, 255 Salzbäder und 24 Schwefel⸗ bäder. * Schwächeanfall. Geſtern vormittag erlitt auf der Straße zwiſchen 2 und R 1 eine 69 Jahre alte Händlerin einen Schwächeanfall, ſodaß ſie bewußtlos zu Boden fiel. Man ließ die Erkrankte in einem Auto in ihre Wohnung verbringen. * Vorſicht beim Paſſieren des Fahrdammes! Geſtern mit⸗ tag lief auf der Breiteſtraße vor 1 eine 60 Jahre alte Frau gegen einen daherkommenden Radfahrer, wurde zu Boden geworfen und leicht verletzt. * Zuſammenſtöße ereigneten ſich im Laufe des geſtrigen Tages vormittags auf der Friedrichsbrücke zwiſchen einem Perſonenkraftwagen und einem Straßenbahnwagen, auf dem Friedrichsring zwiſchen einem Perſonenkraftwagen und einer Radfahrerin, mobei letztere durch den Sturz leichte Haut⸗ abſchürfungen und eine Verſtauchung des rechten Fußes da⸗ vontrug, nachmittags auf der Schwetzingerlandſtraße zwiſchen einem Einſpännerfuhrwerk und einem Laſtkraftwagen und Ecke Kaiſerring und Bismarckſtraße zwiſchen 2 Perſonenkraft⸗ wagen. 7TCCPCGã ð ͤͤVVwVwuwwww..b0ç0c0cocc—TVPPVGG———TT—TVTV—————————TVT—————————TWT———————— baldlicher Wirkung, nur entſpricht dieſe romantiſche Phantaſtik Wot gekennzeichneten Art dieſes Werkes nicht. Man kann diebhſagen, daß bei der faſt völligen Selbſtändigkeit der Muſik ein ühnengeſtaltung ihre eigenen Wege gehen kann, aber 8 e gewiſſe Einheit in einem dritten 9 deswegen Kl angeſtrebt werden. So wenig die uſik eigentliche Forngefarben beſitzt, ſo wenig ſollten auch Farben und Wieaten des Bildes melismatiſch werden. Daß man wie in Schalbadenn den erſten und letzten Akt auf dem gleichen Si auplatz ſpielt, iſt durchaus zu begrüßen und in gewiſſem Benn auch ſelbſtverſtändlich. Nur hat man hier noch ein ſi c045 tun zu müſſen geglaubt, indem man Cardillacs Haus kobtbar werden ließ. Das führt zu einigen ſzeniſchen In⸗ euſequenzen, wie bei der Ergreifung Cardillacs im letzten gaſf, ie in ſeinem Haus geſchieht, nachdem er in dieſe Seiten⸗ ſſe entfloh. Immerhin bleibt die Heinſche Inſzenierung und durchaus ſelbſtändige von viel Liebe zeugende Arbeit, alte es iſt beſſer, für ſolche neuen Dinge laber auch für die 5 einen Mann zu haben, der lieber zuweilen ſelbſtändig as ungeſchickt verfährt, als geſchickt unſelbſtändig kopiert. Mit dem Darſteller Sidney de Vries kann die Mann⸗ f mer Aufführung paradieren. Trotzdem man ihn arm⸗ iger gekleidet hat, als ihm zukommt, macht dieſer aus⸗ ißeichnete Künſtler eine impoſante Erſcheinung, der man 0 Veſen und ihren Willen glaubt. Obwohl rein ſtimmlich derlings Metall vielleicht noch beſſer geweſen wäre, weiß r Sänger dem außerordentlich ſchwierigen ſtimmlichen For⸗ Stiungen des Werkes voll gerecht zu werden. Sein prächtiger Aumklang mit der edlen Subſtanz bringt den ſtimmlichen Sdruck der Cardillace⸗Geſänge zu voller Wirkung. Eine bankenswerte, bis ins kleinſte durchgearbeitete Leiſtung. Aenne ſſeeier ſingt die Tochter mit ſchöner Stimme, nur ſchweht nich zu ſehr ſelbſt in dieſer ſchwebenden Muſik, und das iſt det immer gut. Dem Offizier ſang Gotthhelf Piſtor von Sr, Darmſtädter Oper für den erkrankten Herrn Vafda, ein gänger mit piel Material, das er in militäriſcher Drauf⸗ lyriderart verſchwendet, um erſt im letzten Akt ein paar ſchöne eineſde Töne zu finden. Der Goldhändler Wilheln Fentens, e außerordentlich wichtige Figur, tritt durch die hohe inſtlerſchaft des Sängers beſonders markant hervor Das aartett. das die Genannten im letzten Akt zu ſingen haben, N r ein Beweis fleißigſter Einzelvorbereitung. Hellmuth und gebauer ſang mit feinſter Tongebhung den Kavalier, in der Rolle der Dame verſuchte Marianne Keiler zu galante Paris des vierzehnten Ludwig berauſchend vor⸗ fühßren. Als Führer der Wache war Chriſtian Könker eine kurze aber ſchwierige und vorzüglich gelöſte Aufgabe zu⸗ gefallen, und Ewald Schindler machte in der Geſtalt des ſchweigſamen Königs eine elegante Figur. Noch ein beſon⸗ deres Lob gebührt dem Chor, der geſanglich ſeine unbe⸗ ſchreiblich ſchwere Aufgabe glänzend löſte. Uueber die Aufnahme des Werkes wurde bereits berichtet. Die Anerkennung galt nicht zuletzt der Wiedergabe. Hoffent⸗ lich iſt fetzt der Bann gebrochen, und das heutige Schaffen erfährt eine ſtärkere Berückſichtigung im Spielplan, als es in der letzten Zeit der Fall war. Man hat über die Zukunft des „Cardillac“ und ſeiner Stilart ſehr viel geſagt und disputiert. Uns will es ſcheinen, als ob die kammerorcheſtrale Struktur des Werkes nicht die alleinſeligmachende Löſung des Opern⸗ problems für die Zukunft ſein kann. Aber ein Fall unter anderen möglichen iſt es gewiß, und als ſolcher ſei er will⸗ kommen geheißen. Pr. K. Mebdiziniſche Amſchau Ein Serum gegen Maſern und Scharlach? Das John Me. Cormick⸗Inſtitut zur Bekämpfung der In⸗ fektionskrankheiten in Amerika, dem es bereits früher gelun⸗ gen war, ein Vorbeugungsmittel gegen Scharlach herzuſtellen, hat abermals einen bedeutſamen Fortſchritt auf dem Wege zur Löſung des Maſern⸗Problems zu verzeichnen. In einem kürz⸗ lich gehaltenen Vortrag gab der Wortführer von der medizini⸗ ſchen Sektion des National Reſearch Council einen kurzen Sere über die auf dieſem Gebiet bisher unternommenen Verſuche. Auf Grund der gelungenen Experimente von Dr. George F. und Dr. Gladys H. Dicks iſt es neuerdings ermöglicht worden, ſcharlachverdächtigen Perſonen ohne Riſiko eine hinreichend kräftige Doſis Torin zu verabfolgen, um den Ausbruch der Krankheit zu verhindern. Nun hat Dr. Tunieliff nachgewieſen, daß ſich im früheſten Stadium der Maſerninfektion im Blut eine kleine kokkenartige Baktertienart vorfindet. Bei Tieren erzeugt dieſe faſt die glei⸗ chen Krankheitserſcheinungen. So beſitzt beiſpielsweiſe das mit dieſen Bakterien geimpfte Blut einer Ziege immuntzie⸗ rende Eigenſchaften und wirkt präventiv auf den menſchlichen Körper. Die ſofort eingeleiſeten Verſuche damit haben zi ber einwandfrei ergeben. daß die Jujektion mit dieſen Serum ſelbſt fünf Tage nach der Anſteckung bei 90 Prozent aller behan⸗ delten Fälle den Ausbruch der Maſern zu verhüten vermochte. Dieſe Beobachtung iſt möglicherweiſe Weiter konnten die Doktoren R. D. Herrold und C. G. Saelhoff feſtſtellen, daß die Turberkelbazillen eine Subſtanz erzeugen, die unter die Haut nichttuberkulöſer Perſonen ge⸗ ſpritzt, dort einen rötlichen Ausſchlag um die Injektion herum erzeugt, wäßrend ſie bei Schwindſß⸗htigen keine Haut⸗ veränderungen hervorruft. Dieſe Tatſache iſt darauf zurück⸗ zuführen, daß das Blut von Tuberkulöſen einen Stoff enthält, der das Toxin der Bakterien gewiſſermaßen neutraliſtert. geeignet, zur Ent⸗ deckung neuer Heilmittel wider dieſe furchtbare Seuche bei⸗ zutragen. Es wäre das kein einzigartiger Fall in der medizt⸗ niſchen Forſchung, daß nämlich beſtimmte Problemlöſungen durch unbeabſichtigte Erfolge auf Grenzgebieten herbeigeführt werden. Dr. F. * Antirachitiſche Eigenſchaften der Frauenmilch. Drei amerikaniſche Aerzte berichten in dem Journal der ameri⸗ kaniſchen mediziniſchen Geſellſchaft über ſehr eigenartige Ver⸗ ſuche. Eine Frau, die ein Kind an der Bruſt hatte, wurde mit der bekannten Queckſilberdampflampe, alſo mit einer Art von künſtlicher Sonne, beleuchtet. Ein bischen Milch dieſer Frau erwies ſich als ausgezeichnetes Heilmittel bei Tieren mit eng⸗ liſcher Krankheit, während dieſelbe Milch vor der Beſtrahlung keine Wirkung gegen Rachitis gezeigt hatte. Die Aerzte erinnern bei dieſer Gelegenheit an die Tatſache, daß die Be⸗ ſtrahlung der Mutter vor der ſonſt mit der Stillperiode ver⸗ bundenen Verarmung des Körpers an Kalk und Phosphor ſchützt und verſprechen ſich daher weitere Vorteile von der Behandlung ſtillender Frauen mit künſtlichem Sonnenlicht. Literatur * Die SWDD., Illuſtrierte Zeitung für Süd⸗ und Weſt⸗ deutſchland zeigt auch in ihrer neueſten Nummer hohes Ni⸗ veau. In die Wirklichkeit führen Bilder aus dem jüngſten politiſchen Leben, denen ein kurzer, die Situation ſchlaglicht⸗ artig aufzeigende Kommentar beigegeben iſt. Von höchſter Aktualität iſt auch die Bildberichterſtattung über den Sport, über geſellſchaftliche Begebenheiten, techniſche Neuerungen, Naturgeſchehniſſe und was die Spanne der Woche mehr um⸗ ſchließt. Nicht minder ſorgfältig iſt der Textteil ausgewählt. Ein intereſſanter Aufſatz handelt von dem geſundheitsfördern⸗ den ſüdamerikaniſchen Genuß⸗ und Nährmittel Mate, das im Bogeiff iſt, auch in Europa Eingang zu ſinden. Saſſa Dogella endlich ülaudert über die kommende Frühjahrsmode, die— wie die Männerwelt nicht ungern hören wird— im Zeichen ausgeſprochener Einfachheit ſtehen ſoll. —— —— —— ———— —— ——— — ——— —— Bürgermeiſteramt 4. Seite. Nr. 130 Neue Mannhelmer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Freitag, den 18. März 1927 Vorträge Frau und Wohnung Der Mannheimer Hausfrauenbund veranſtal⸗ tete geſtern einen Vortragsabend im kleinen Saale der Har⸗ monie, bei dem Frau Emma Kromer, Mitglied des Reichs⸗ Wirtſchaftsrates, über das ſchon öfters beſprochene Thema „Frau und Wohnung“ ſprach. Nach Begrüßung der An⸗ weſenden durch Frau Langer ergriff die Rednerin des Abends das Wort zu längeren Ausführungen über obiges Thema, die dahin zuſammenzufaſſen ſind: Die Mitarbeit der Frau bei der Herſtellung und Geſtaltung der Wohnung ſei eine Notwendigkeit; denn dieſe Mitarbeit ſei das eigentliche Gebiet der Frau. Für jede Wohnung ſei ein.C. erforder⸗ lich. Dieſes dürfe nicht außerhalb der Wohnung liegen oder von mehreren Famliien, wie das auch zum Teil heute noch der Fall ſei, benutzt werden. Die Forderung des Badezim⸗ mers für jede Wohnung ſcheitere oft noch an den zu hohen Koſten. Deshalb könnte man das Baden auch in die Küche verlegen, wodͤurch Heizmaterial geſpart würde. Bedenken ſeien in einer ſauberen Küche gegen das Baden kaum zu er⸗ heben. Auch der Treppe müſſe mehr Aufmerkſamkeit ge⸗ ſchenkt werden. Sie dürfe nicht ſteil und winkelig ſein, ſchon mit Rückſicht auf Kinder und alte Leute. Die Fenſter ſollen ſo liegen, daß auch noch Raum für eine Stellwand vorhanden ſei. Balkon und Loggien ſeien eine große Wohltat, beſonders in der ſchönen Jahreszeit, wo man manche Arbeiten auf den luftigen Loggien oder Balkonen verrichten könne. Dann wandte ſich die Rednerin der Küche zu, die, wenn man ſo ſagen will, in einer neuen Auflage präſenttert' wurde und ausge⸗ rechnet das Ausland und eine ſog.„Frankfurter Küche“ zum Vorbild hatte. Dieſe Küche ſolle weſentlich kleiner ſein, etwa ſo breit, daß ein auf⸗ und abklappbares Bügelbrett die Wände der Breite nach, verbinde. Wandſchränke ſollten in die Wände eingebaut ſein. Ein weiterer Raum, der etwas größer iſt, ſoll, durch eine Schiebetür von der eigentlichen Küche getrennt, einen Wohn⸗ oder Eßraum abgeben. In Süd⸗ und Mittel⸗ deutſchland liege die Küche meiſtens nach Oſten oder Weſten, in Norddeutſchland nach Norden, niemals aber nach Süben. Wir wollen dieſe neue Küchenmode der Zukunft überlaſſen, denn die Zeit wird ſchon zeigen, was ſich praktiſch bewähren wird und was nicht. An die Ausführungen von Frau Kro⸗ mer ſchloß ſich eine Ausſprache an, die in der Hauptſache die Küchenfrage zum Gegenſtand hatte. Veranſtaltungen * Der Evangeliſche Frauen⸗ und Jungfrauenverein hielt am Sonntag im gutbeſetzten Saale des Ballhauſes ſein 17. St 95 ngsfeſt ab. Die 1. Vorſitzende, Frau Hage⸗ dorn die in ihrer trefflichen Anſprache einen Rückblick auf die 171ährige Tätigkett des Vereins warf, gedachte auch der im Weltkrieg Gefallenen und forderte die Anweſenden auf, zum Zeichen des treuen Gedenkens ſich von ihren Plätzen zu er⸗ heben, wobet zur Bekräftigung der Totenehrung die Kapelle mit dem Liede„Ich hatt' einen Kameraden“ einſetzte. Der Cbor des Vereins trug unter der ſorgfältigen Leitung des Hauptlehrers Fritz Schübelin verſchiedene Lieder vor, wie: „Schlafe wohl in ſüßer Ruh“,„Auf Adlers Flügeln getragen“, „Tage der Wonne“,„Sah ein Knab ein Röslein ſtehn“,„Die Blümelein all' ſchlafen“ und„Still ruht der See“, die dem noch jungen Chor und ſeinem Dirigenten alle Ehre machten. Der Ehren⸗Vorſitzende, Stadtpfarrer Renz, hielt eine zu Herzen gehende Feſtrede und ſprach Dank aus über die vielen Wohltaten, die der Verein den Armen erweiſt. Die Theater⸗ ſtücke wurden unter Leitung von Herrn Guſtav Mangold von Frau Mangold, Frl. Diehm, Frl. Huber, ſowie den Herren Mangold, Bieda, Wagner und Sulger meiſterhaft durchgeführt. Die Einlagen, Geſangsvorträge der Fel. Kätſch und Egner unter Klavier⸗ und Violinbeglei⸗ tung(Hauptlehrer Fritz Schübelin am Klavier, Herr Sie⸗ ber Violine) waren als ſehr gut zu verzeichnen. Ganz be⸗ ſonders jedoch erfreute ein Reigen, vorgeführt von Kindern der Vereinsmitglieder, das beifallsfreudige Publikum. Die Einſtudierung des Reigens lag in Händen von Frl. Diehm. Frl. Huber begleitete am Klavier. * Geſangsvorträge im Krankenhaus. An den letzten bei⸗ den Sonntagen haben der Arbeiterſängerbund Wall⸗ ſtadt und das Männerquartett Perkeo im Kranken⸗ e Den Kranken wurde damtit eine große Freude ereitet. —— Kommunale Chronik Der Karlstorübergang in Heidelberg * Neckargemünd, 17. März. Die lebensgefährlichen Ver⸗ 5 05 des ſchienengleichen Ueberganges am Karlstor, und er dadurch behinderte Verkehr für die Reiſenden der elek⸗ triſchen Straßenbahn Heidelberg⸗Neckargemünd, ſcheinen noch nicht ſo ſchnell ihrer Löſung entgegengehen zu wollen. Auf viele Beſchwerden, nicht nur aus der hieſigen Bevölkerung und den direkt anliegenden Gemeinden, ſondern auch den entfernter liegenden Orten hat das hieſige Bürgermeiſteramt neuerlich eine Eingabe an das Bezirksamt ge⸗ richtet, dieſes wolle doch der Stadtverwaltung Heidelberg nahelegen, mit Nachdruck darauf hinzuwirken, daß der unhalt⸗ bare Zuſtand am Karlstor ſobald als möglich auf die eine oder andere Art behoben wird. Die Beſeitigung liegt ſo⸗ wohl im Intereſſe Heidelbergs, als auch der anliegenden Orte. Neckargemünd glaubt in erſter Linie zu einer Beſchwerde be⸗ rechtigt zu ſein, als es bei der Erbauung der Straßenbahn im Gegenſatz zu den anderen Vororten, die auch mit der Straßenvahn verbunden ſind, einen anſehnlichen Beitrag zu⸗ ſchoß. Die Stadtverwaltung Heidelberg hat darauf erwidert, daß ſie die Mißſtände an der betreffenden Stelle ſehr bedaure und kein Mittel unverſucht ließe und läßt, Ab⸗ hilfe zu ſchaffen. Sie habe nicht verſäumt, dem Herrn General⸗ direktor Dorpmüller bei ſeiner Anweſenheit in Heidel⸗ herg die unhaltbaren Zuſtände vor Augen zu führen. Die Stadtgemeinde Heidelberg wird in dieſer Sache nicht ruhen und hofft, daß ihre weiteren Bemühungen bei den Reichs⸗ Onſtellen vom Gemeinderat Neckargemünd kräftig unter⸗ ſtüzt werden. Eine Zwei⸗Millionen⸗Anleihe der Stabt Lörrach 4* Vörrach, 17. März. Zur Ablöſung ſchwebender Schulden + Wohnungsbaudarlehen und ſtädtiſche Bauten hat der ürgerausſchuß die Aufnahme einer Anleihe von 2 Millionen bewilligt bei einem Auszahlungskurs von 94 Pro⸗ zent und dem Zinsfuß von 6 Prozent. Die Stadt beantragt nun beim Bürgerausſchuß, 2271 der Auszahlungskurs höher iſt als 90 Prozent, die Anleihe auf.5 Millionen zu erhöhen. — Vor dem Kriege bezog die Stadt Lörrach von ihrem Milch⸗ bedarf von—5000 Liter je Tag etwa 3000 Liter aus der Schwelz. Während des Krieges und nach dem Kriege ging die Schweizer Milchlieferung immer mehr zurück, ſodaß eine Milchlieferung aus dem engeren und weiteren Bezirk organi⸗ werden mußte. 16 Gemeinden der Amtsbezirke Lörrach, üllheim und Schopfheim liefern jetzt ihre Milch nach Lörrach und zwar auf dem Wege über das Milchamt bezw. die neu⸗ gegründete Milchzentrale G. m. b. H. Die Oppauer Bürgermeiſterſtelle * Oppan, 17. März. Wie wir erfahren, ſind für die vom Oppau ausgeſchriebene Stelle eines rechtskundigen Berufsbürgermeiſters bis zum Schlußtag 27 Bewerbungen eingegangen, darunter ſolche von Wirtſchaftlern und Juriſten. Tagungen Bühnenvolksbundtagung in Karlsruhe Die erſte Landestagung des Bühnenvolksbundes Baden Hohenzollern—Pfalz in Karlsruhe begann am Samstag mit einem zahlreich beſuchten feſtlichen Akt im Karlsruher Ein⸗ trachtſaale, zu dem Oberregierungsrat Müller für den er⸗ krankten Staatspräſidenten, Bürgermeiſter Dr. Kleinſchmidt für die Stadtverwaltung, Miniſterialdirektor Dr. Huber, die Staatsräte Wittemann und Franz, Senatspräſtdent Gut, Lan⸗ deskommiſſar Geh. Reg.⸗Rat Gräſer, Reg.⸗Rat Dr. Aſal für das Kultusminiſterium, Intendant Dr. Krüger⸗Freiburg und an⸗ dere Vertreter von Behörden und Körxperſchaften erſchienen waren. Im Mittelpunkt des Abends ſtand eine großangelegte Rede des erſten Vorſitzenden des Bühnenvolksbundes, Staats⸗ miniſter a. D. Dr. Boelitz, der die Pflicht betonte, anſtelle der unſerm Volk verloren gegangenen materiellen Güter gei⸗ ſtige zu ſetzen, indem wir deutſche Kultur, insbeſondere klaſ⸗ ſiſche und zeitgenöſſiſche Theater im Sinne der chriſtlichen und vaterländiſchen Ideale fördern. Die Ausſprache umrahmte ein wertvolles künſtleriſches Programm, beſtritten von erſten Karlsruher und Mannheimer Kräften. Am Sonntag vormittag tagten im früheren Palais Prinz Max die Obmänner der Theatergemeinde unter Vorſitz von Rechtsanwalt Dr. Moekel⸗Mannheim. Ueber den Stand der Bühnenvolksbundbewegung in Baden berichtete der ge⸗ ſchäftsführende Direktor Robert Ebert⸗Mannheim, der u. a. die Aufführung der vom Bühnenvolksbund verlegten Büh⸗ nenwerke Weinrichs(Columbus) am Nationaltheater und Weismantels(Totentanz) am Landestheater erwähnte. An der Ausſprache beteiligten ſich Pfarrer Hindelang von der Landes⸗Spielberatungsſtelle, Prof, Wohlleb⸗Freiburg, Kreis⸗ ſchulrat Reinfurth⸗Lahr, Prof. Gutmann⸗Raſtatt, Direktor Schubert⸗Achern und Lehrer Burger⸗Furtwangen. Von den meiſten Rednern wurde die mangelnde Unterſtützung durch die kulturell führenden Kreiſe, namentlich die kirchlichen, be⸗ klagt, die der Vereinsbühne oft den Vorzug geben. Die Arbeit der Badiſchen Bühne, die im Berichtsjahr 24 badiſche Spiel⸗ orte und 5 außerbadiſche Orte(darunter Pirmaſens) beſpielte, beleuchtete Intendant Egon Schmid. Generaldirektor Gerſt hob die Bedeutſamkeit der Theatergemeinden als Rücken⸗ deckung der wirtſchaftlich hartbedrängten deutſchen Bühne her⸗ vor und bedauerte den Mangel einer Subvention der Wanbderbühne dburch die badiſche e nach⸗ dem doch die Wanderbühne ihre Lebensfähigkeit und Lebens⸗ bexechtigung erwieſen habe. Zum Lanbesobmann und Vertreter für den Bundesaus⸗ ſchuß wurde hierauf Dr. Moekel, zum geſchäftsführenden Vorſtandsmitglied Direktor Ebert gewählt. Generaldirektor Gerſt wandte ſich gegen den dllettantiſchen Vereinstheater⸗ unfug, der vor allem durch die Pflege des Jugendſpieles als Erziehungsmittel zum künſtleriſchen Erleben bekämpft wer⸗ den ſoll. Auch hält der Redner eine volksbildneriſche Abſicht in den Kritiken der Lokalpreſſe für unerläßlich. In ſeinem Schlußwort gab Staatsminiſter a. D Boelitz ſeiner über die 165 72 Verhandlungen zu Tage getretene Einmütigkeit Aus⸗ ruck. Tagung der badiſchen Bezirksobſtbauvereine Heidelberg, 17. März. Die badiſchen Bezirksobſtbau⸗ vereine, die der badiſchen Landwirtſchaftskammer angeſchloſſen ſind und gegenwärtig nahezu 20 000 Mitglieder zählen, halten hier in den Tagen vom.—11. April ihre VBertreterver⸗ ſammlung aͤb. Für Sonntag, den 10. April iſt eine große öffentliche Verſammlung mit Vortrag über„Neuzeitliche Schädlingsbekämpfung im Obſtbau“ vorgeſehen. Am Montag, 11. April werden die wichtigſten Obſtbaugebiete der badiſchen Bergſtraße beſichtigt. Aus dem Lande Perſonalveränderungen im badiſchen Staatsdienſt Verſetzt wurde Koſtenoberinſpektor Adolf Schork beim Landgericht Mosbach zum Landgericht Karlsruhe, Juſtizinſpek⸗ tor Auguſt Herrmann beim Amtsgericht Karlsruhe zum Landgericht daſelbſt, Kanzleiaſſiſtent Rudolf Drexler beim Landgericht Heidelberg zum Notartat Pfullendorf, Aufſeher Ferdinand Bader beim Bezirksgefängnis Radolfzell zur Fürſorgeerziehungsanſtalt Sinsheim. Ein„Schnitzerſepp⸗Hans“ in Triberg R. Triberg, 16. März. Ein Kulturdokument von beſon⸗ derer Art beabſichtigt der Gewerbeverein aus Anlaß ſeines 76jährigen Beſtehens, das er im nächſten Jahre feiern kann, zu ſchaffen. Der in Triberg lebende Heimatkünſtler Joſef Fort⸗ wängler, der„Schuitzerſ 15“, der in dieſem Sommer en im Januar eingeweihten Rathausſaal mit künſtleriſch durchgebildeter Holzſchnitzerei verſehen hat, ſoll die Idee für ein„Schnitzerſepp⸗Haus“ geben, das ſpäteren Zeiten ein bleibendes Denkmal Triberger Handwerkskunſt geben ſoll. Das Haus ſoll in die Nähe des Waſſerfalls zu ſtehen kommen. m Erdgeſchoß iſt ein Werkſtättenraum geplant, darüber ſollen usſtellungsräume und eine Wohnung erſtellt werden. Die Einzelheiten ſtehen noch nicht feſt, doch iſt beabſichtigt, in Form eines in ſich geſchloſſenen Ganzen dem Beſucher einen Ein⸗ blick in die Möglichkeit der Innenausſtattung mit Holzbilbhauerkunſt zu geben und für die Schwarz⸗ wälder Heimatkunſt zu werben. Die Geſamtkoſten werden ſich auf etwa 35 000 Mark ſtellen. Die hier anſäſſigen und von Triberg gebürtigen Architekten ſollen zu einem Wett⸗ bewerk zur Erlangung von Plänen aufgefordert werden. * Ab Schriesheim, 17. März. In der Zeit vom.—12. März wurde auf dem Kohlhof bei Altenbach im Natur⸗ freundehaus eingebrochen und das Hüttenwartezimmer aufgebrochen. Die Täter haben anſcheinend einigemale dort übernachtet, gekocht und einige Dutzend Doſen Oelſar⸗ dinen verzehrt. Nachdem ſie Kaffee und einige hundert Zigarren und Zigaretten ſich angeeignet hatten bane ſie ohne erkannt zu werden das Weite. Anſcheinend andelt es ſich um Turiſten, bie öfters im Naturfreundehaus verkehrten und ſomit Lokalkundig ſind.— Der hieſige Verkehrsverein will den diesfährigen Sommertagszug am Sonntag, 27. März, abhalten. * Walldorf, 15. März. Die Zahl der Walldorfer Bürger betrug im abgelaufenen Jahre 18959. Zugegangen ſind 27, ſo daß der alte Bürgerſtand im neuen Jahre um 6 überſchritten wurde. Bürgerwitwen waren am 31. 12. 26 135. Ortsabweſend nd 160 Bürger. uſtriebezirk Heidelberg, Mannheim, Ludwigshafen ver⸗ bunden iſt, beweiſt die Zahl der auswärts arbeitenden Per⸗ ſonen. Ungefähr 500 Perſonen(Ernährer von Familien) ſind auf Verdienſt von auswärts angewieſen. Als eee und Werkſtattarbeiterinnen ſind 751 Frauen tätig, arunter 885 1 15 als Heimarbeiterinnen 16, in der eigenen Landwirtſchaft 285(250 verheiratet), im Handel 30, als Hausbedienſtete 34, zuſammen 11186 weibliche Arbeitskräfte bei einer Bevölkerungszahl von 4479. * Erſingen bei Pforzheim, 17. März. Geſtern nacht brannte das 1½ſtöckige Haus mit Scheuer des Schrift⸗ ſetzers Fink vollſtändig nieder. Das Haus war nur von einer Familie bewohnt. Auch das danebenſtehende, dem Gold⸗ arbeiter Adolf Reiling gehörende, Hinterhaus verbrannte. Die nebenanliegenden Häuſer erlitten bedeutenden Waſſer⸗ ſchaden. Das Mobtliar des Fink iſt mitverbrannt. Die Brandurſache iſt bis jetzt noch unbekaunt.— Infolge des ſind ſämtliche Fernſprechanſchlüſſe nach Erſingen ge⸗ rt. In welcher Weiſe Walldorf mit dem In⸗ Nachbargebiete * Worms, 18. März. Während auf der Mainzer Straßen⸗ brücke ein Brückengeld nicht mehr erhoben wird, koſtete 5 Uebergang über die hieſige Brücke mit Automobil 1 Maare Brückengeld. In Ludwigshafen werden nur 50 uich erhoben. Gegen dieſe unterſchiedliche Behandlung wird an den Kreiſen des Wormſer Wirtſchaftslebens energiſcher ſpruch erhoben. Dieſelben Verhältniſſe liegen auch bei de Mainbrücke zwiſchen Koſtheim und Guſtavsburg vor. Aas dort wird noch, wie in den Zeiten des Deutſchen Bundes, Brückengeld erhoben. * Frankfurt a.., 17. März. Die Kriminalpolizet ver⸗ e den Arbeiter Stanislaus Kedzierſki aus Hohen⸗ ſalza, der in den letzten 4 Monaten in der weiteren Umgebuns 26 Einbrüche in Schulen verübt und dabei zahlreiche wer volle Gegenſtände erbeutet hatte. Der Mann, in deſſen Beſt ſich noch ein umfangreiches Kgartenmaterial befand, 2 dem er eine Reihe anderer Lehranſtalten für ſpäten Einbrüche bezeichnet hatte, kommt zweifellos als der lels Jahren geſuchte Einbrecher in Landratsämtern, Gerichtsge⸗ bäuden und anderen öffentlichen Inſtituten von ganz Deutſch land in Frage. Gerichtszeitung Eine Hauptmannsfran unter Meineidsanklage Vor bem Schöffengericht Berlin 1 hatte ſich die verwitmel⸗ Hauptmannsfrau Ellen Hols unter der Anklage des eides zu verantworten. Frau Holz, eine 33jährige Wi icht ſtattliche Figur und eine außerordentliche Schönheit, iſt nden zum erſten Male im Mittelpunkt eines aufſehenerregengen Strafprozeſſes. Vor zwei Jahren ſtand ſie vor dem Aices Schwurgericht, um ſich gegen die Anklage der vorſätzlah Tötung ihres Ehemannes, des Hauptmanns durch mehrere Revolverſchüſſe zu verantworten. Dane wurde ſie unter Annahme der Notwehr freigeſprochen. Wie⸗ zwiſchen wurde aber von Kriminalkommiſſar Trettin die iſt deraufnahme des Mordprozeſſes betrieben. Vor kurdem in der einzige Tat⸗ und Entlaſtungszeuge der Frau Bolſ,—5 Detektiv Leyk, unter dem dringenden Verdacht, einen— 50 eid zugunſten der Frau Holz geleiſtet zu haben, verhaftet 1 75 den. Am 7. April wird vor dem Schwurgericht Brelin auf—5 direktem Wege der Mordfall Holz nochmals aufgerollt Wan und von deſſen Ausgange wird es abhängen, ob der eugt ils tete Fall der Wiederaufnahme eines Schwurgerichtsur— 8 zuungunſten einer Angeklagten Platz greifen wird. Frau ort⸗ die das Detektivbüro ihres Mannes nach deſſen Tode ſnig geführt hat, iſt neuerdings auch zu einem Jahr Gefäng 5 wegen Erpreſſung verurteilt worden. Im nächſten ſich nat ſteht eine weitere Anklage zur Verhandlung, in der ſte kr⸗ wegen Verleitung zum Meineide in einer Königsberger ird. preſſungsaffäre von neuem zu verantworten haben Außerdem iſt ein weiteres umfangreiches Strafperfahr 5 zehn Fällen, u. a. wegen Betruges und Erpreſſungen der! Holz, im Gange. ſich In dem gegenwärtigen Meineidsprozeß handelt 8155 darum, daß die Angeklagte in einer Wechſelklage gegen Mech⸗ v. Boſchwitz falſch geſchworen haben ſoll Sie hatte einen hatte ſel über 10 400 Mark eingeklagt und Frau v. Boſchwitz Be⸗ den Einſpruch der Fälſchung erhoben. Gegenüber cklagte, laſtungen der Frau v. Boſchwitz behauptete die Ange nie daß ſie eine Blankounterſchrift gegeben habe, die ſicbaber goß auf die Wechſelforderungen bezogen haben. Auf denzarung ihrer Freundin ſitzend, habe ſie mit dieſer die Verein ſchrie⸗ getroffen und ſo ſitzend ihren Namen auf den Zettel gelaſſen, ben. Sie habe es eilig gehabt und der Freundin rung nach dem Weggange die ganz anders lautende Verein 8 ͤ0 zu entwerfen, Während der Staatsanwaltſchaftsrat gedend 10 Angeklagte Frau Ellen Holtz 1½ Jahre Zuchthaus 11 zur Jahre Ehrverluſt beantragte, kam das Schwurgerleg taatz⸗ Freiſprechung ber Angeklagten auf Koſten der kaſſe. * wig § Haß und ſeine Folgen. Zwiſchen dem Landwirt A Kehl, Klotter und dem Jagdaufſeher Hügel von Freiſtett in mehr beſteht ſeit Kriegsende Familienverhältniſſe halber e 1⸗ als geſpanntes Verhältnis, das ſich allmählich 2 tragödie auswirkte. Der Hauptſchuldige war 5 al ge⸗ der Landwirt Klotter. Trotzdem er bereits zahlloſe nicht ab⸗ richtlich verurteilt wurde, ließ er von ſeinem Haß ahende, Das führte ah zur Kataſtrophe. Am 31. Wre! ſchlug überfiel er ohne Veranlaſſung ſeinen Gegner nericht Kehl ihn zu Boden und verletzte ihn ſchwer. Vom Amtsgeungnis wurde er nun dieſerhalb zu 4 Monaten Gefã verurteflt. ſtellen⸗ 8. Den Logisherrn beſtohlen. Der 25 Jahre 3 Dieb⸗ loſe Edmund Fritzſche von Speyer hatte ſich Einem ſtahls vor dem Amtsgericht Speyer zu verantworte ohnung Regierungsbeamten, der in ſeiner elterlichen ießlich noch logierte, entwendete er 50, dann 70 Mk. und ſchlieerſztäts⸗ das Doktordiplom, Reifezeugnis und Uni abgangszeugnis. Der Dieb gehört einer Familie an und iſt vielfach u. a. auch wegen. ſchung und Betrug mit erdährungsfrit rorbsſtraf eſtanden er bei ſeiner erſten Vernehmung die Diebſtähle e kemicht hatte, will er ſie nach ſeinen Ausſagen vor Geri ſt vo angen und das damalige Geſtändnis nur aus 17750 ihn wegen Gefſn nis gemacht haben. Das Gericht verurtei 195 Monalen eines Vergehens des fortgeſetzten Diebſtahls zu 7701 Gefängnis. Auch die Bewährungsfriſt für wurde ruhende Gefängnisſtrafe von 2 Mongten und 3 Wo ihn auf widerrufen. Da Fluchtgefahr beſteht, wurde ge ſflen⸗ Antrag des Staatsanwalts ſofort Haftbefehl erlaſee., SSdcrrag2 . F F FTreitag, den 18. März 1927 Neue Maunheimer Zeitung(Abenb⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 130 WMie man anno dazumal Gvort irieb Eine ſportgeſchichtliche Plauderei von K. Sjöſtröm Segelſchlitten und Waſſerſchuhe— Eine Regatta um 1780— Knock out im 18. Jahrhundert— Das Bierfaß als Boxkoſtüm— Byron, der Dichter und Boxer— Das faſhionable Pferderennen Sport: Ein Begriff, den erſt unſere Zeit geprägt hat. Das antike Ideal von dem geſunden Geiſt in einem geſunden Körper war lange vergeſſen, bis ſchließlich mit der Differenzierung des modernen Berufslebens auch jener Begriff körperlicher Uebung und Ausarbeitung aus der angelſächſiſchen Welt übernommen wurde, den man nur in völliger Verkennung ſeines Weſens mit dem gleichzeitig aus den angelſächſiſchen Ländern importierten ekord⸗Spleen verkoppelt hat. Die Ausübung iſt älter als der Name. Fechten, Reiten, Jagen wurden ja im frühen Mittelalter nach unſeren Be⸗ griffen„ſportlich“ betrieben. Das Schlittſchuhlaufen wurde in Holland in alter Zeit ganz allgemein geübt, wie uns die leben⸗ digen Winterbilder der holländiſchen Meiſter des 16. und 17. Jahrhunderts, eines Hans de Vries, eines Hendrik von Haver⸗ amp oder eines Eſaias von der Velde zeigen. Sogar Segel⸗ chlitten wurden in Alt⸗Holland konſtruiert. Im Jahre 1687 wird aus dem Haag von einer ſolchen Erfindung berichtet. Der Lenker des Schlittens„verminderte und vermehrte die Segel ebenſo, als man auf der See zu tun pflegt, und konnte ſich nach ſeinem Gefallen auf alle Seiten wenden und viel lichtr als ein Kutſcher ſeine Kutſche oder Chalſe wenden kann. Man hält afür, daß man in einer Stunde acht Meilen damit fahren könne.“ Das Schlittſchuhlaufen, von Klopſtock begeiſtert be⸗ ſungen und von Goethe in ſeiner Jugend betrieben, wurde erſt nach 1840 geſellſchaftsfähig in Berlin. In Frankreich kam es erſt nach 1860 durch die Kaiſerin Eugenie in Aufnahme. Hof⸗ 10 geſellſchaftsfähig war dagegen zu allen Zeiten das Schlit⸗ enfahren. Es kam nicht nur in Wien vor, daß der Schnee zu ſolchen Schlittenfahrten oft erſt in die Stadt geſchafft werden mußte. So wurde ein ſolches herrſchaftliches Schlittenvergnü⸗ gen auf 30 000 bis 70 000 Gulden veranſchlagt. ˖ Die Konſtruktion von Waſſerſchuhen hat nicht nur die Er⸗ inder unſerer Zeit beſchäftigt. Schon 1736 wurde dem König don Frankreich ein Lothringer vorgeführt, der den kurioſen port des Spazierengehens auf dem Waſſer vorführte; der obere Teil der Wafferſchuhe„war mit einer Art Floßfedern, 0 der untere Teil mit bleiernen Sohlen verſehen, welche leſen Menſchen in einem Gleichgewichte mit der älfte des Leibes über dem Waſſer hielten, dabei er zur Er⸗ altung einer gleichen Bewegung in jeder Haud eine kleine 1 chaufel hatte, und in 6 Minuten über den Fluß ging, in aber den Rückweg vollbrachte.“ f Wie im 18. Jahrhundert eine Regatta vor ſich ging, er⸗ lahren wir ganz anſchaulich durch einen Bericht der Augs⸗ urgiſchen Ordinari⸗Poſtzeitung von 1782 aus Venedig:„Eine egatta iſt eigentlich ein Wettrennen im großen Kanal. Der duufang geſchieht gleich nachmittags. Sämtliche Schifferleute, 50 beim Rennen anſtehen wollten, wozu nur aber die ſtärkſten nd beſten Ruderer zugelaſſen werden, mußten ſich um dieſe eit ganz oberhalb der Stadt, gegen die Stadt oder den ſo⸗Ef genannten Lido hinaus, in ihren ſchönen neuen Uniformen erſammeln und ſich hinter ein angezogenes Seil in die an⸗ ſewieſene Ordnung ſtellen. Auf das Zeichen eines Kanonen⸗ chuſſes wird das Seil niedergelaſſen, und fämtliche Kähne fah⸗ Rt auf einmal ab. Die erſte Ordnung ſind Kähne mit einem uder.. Zuletzt folgen noch Kähne, die bloß von Weibern gerudert werden. Unterhalb, nicht weit von Ponte Rialto, iſt 2275 Ziel, ein dazu aufgerichtetes und prächtig ausgeziertes Ge⸗ üſt von zwei Stockwerken. Im oberen iſt herrliche Inſtrumen⸗ milmuſik, im unteren Stockwerk iſt der Adel verſammelt, zu⸗ Prtertt aber werden die Fähnlein aufgepflanzt, die nachher die Peie beſtimmen.“ In ſeder Ordnung gab es vier Preiſe von Aeis 50 Dukaten. Der ſchlechteſte Ruderer bekam eine Fahne 1 einem Schwein und wurde weidlich ausgelacht. Wer am ankam, ſprang aus der Gondel und holte ſich eine Fahne. de ie Anzahl der Zuſchauer bet einem ſolchen Wettrennen an fü Ufern des Kanals und im Kanal ſelbſt iſt unglaublich, und reein Fenſter werden 3 bis 6 Dukaten bezahlt.“ 18 as Boren wurde in England in der zweiten Hälfte des „Jahrßpunderts zu einer wahren Mante. Der 1704 geborene Engländer Broughton hatte in London eine Borhochſchule eln⸗ gerichtet und galt als der beſte Boxer ſeiner Zeit. ie vor⸗ nehme Welt ſtrömte ihm zu. Als er nach unzähligen Siegen endlich knock out geſchlagen wurde, kränkte ihn das ſo. daß er niemals wieder in den Ring trat, ſondern ſich als königlicher Bedienter annehmen ließ. Als er um die Zeit des ſiebenjähri⸗ gen Krieges mit dem Herzog von Cumberland nach Berlin kam, zeigte er ſich bereit, es mit einem preußiſchen Garderegiment im Boxen aufzunehmen, wenn man ihm nach jedem Match einen ordentlichen Imbiß gewährte. Dem Marſchall von Sachſen, als Sohn der Maria Aurora von Königsmarck in Goslar geboren, begegnete es in den Straßen von London, daß er von einem Karrenſchieber an⸗ gerempelt und nach damaliger engliſcher Sitte kurzerhand zum Boxkampf herausgefordert wurde. Der Karrenſchieber war aber diesmal an den Unrechten gekommen, denn der Marſchall war wegen ſeiner Körperkraft berühmt und berüchtigt. Er ſchlug derart auf den Karrenſchieber ein, daß dieſer garnicht mehr an Gegenwehr dachte und beinah im Dreck umgekommen 7 10 8 Der Marſchall wurde dadurch in England ungeheuer populär. Berühmt wurde auch ein Boxkampf, über den im Jahre 1788 aus London berichtet wird:„Vorige Woche hatten wir wie⸗ der fünf Boxereien, allein die des Juden Mendoza und des Schlächters Humphrys bleibt auf lange Zeit die merkwürdigſte. Der Jude hat ſich gleich nach dem Gefechte von dem Doktor Safford beſichtigen laſſen, der ihm öffentlich das Zeugnis ge⸗ geben hat, der Schlächter habe ihn ſo ae geſchlagen, ſehe er, nicht imſtande geweſen ſei, das Gefecht länger fortzu⸗ etzen.“ 1789 ſchreibt die Haude Spenerſche Zeitung:„Zur Schande der Poltzei haben zu Banbury zwei Kerls, Fohnſon und Perry, eine öffentliche Fauſtſchlägerei gehalten. Die Menge der Zu⸗ ſchauer von vornehmem und geringem Pöbel war unglaublich, und über 30 000 Pfund Sterling ſind dabei verwettet worden. Wollte man auch dieſe Narrheit verzeihen, ſo wird doch nie⸗ mand das Betragen des daſigen Stadtmajors, eines Holz⸗ händlers billigen, der, anſtatt die beiden Fauſtſchläger in Haft zu nehmen, die Unverſchämtheit gehabt hat, ihnen eine große Bühne dazu aufzubauen und ſich dafür eine anſehnliche Summe bezahlen zu laſſen.“ ür Fuhrleute, Kutſcher und ähnliche Leute wurde cs eine beliebte Mode, und andere Perſonen vom Stande anzurempeln und zu fordern. Solcher Anrempeleien konnte ſich kein Gentleman entziehen, ohne der öffentlichen Verachtung anheimzufallen. So wurde ein Gardeoffizier von ſeinem Kutſcher mitten auf der Straße herausgefordert und bei der ſo⸗ fortigen Austragung unter dem Gejohle des Pöbels nieder⸗ geboxt. Verdientermaßen ſchlecht erging es dagegen einem Gemüſeverkäufer, der mit ſeinem beladenen Eſel umherzog und Eſel und Ware als Preis dem zu überlaſſen verſprach, der ihn zu Boden ſchlagen würde. Schließlich geriet er an den Falſchen und wurde ſeinen Kram los, der zum Beſten der Armen an Ort und Stelle verſteigert wurde. Selbſt der engliſche Roman⸗ tiker Byron, der übrigens auch das Kricketſpiel in ſeinen Ge⸗ dichten beſungen hat, ſchwärmte für das Boxen ſo ſehr, daß ihn ein freundſchaftlicher Briefwechſel mit einem der berühmteſten Box⸗Champions verband. 1845 ſtellte ein engliſcher Schrift⸗ ſteller mit Genugtuung feſt, daß die barbariſche Nationalbelnſti⸗ gung des Boxens mehr und mehr in England verſchwunden ſei. Selbſt die Sitte der Londoner Bauernknechte, mit nacktem Oberkörper in Fäſſer zu ſteigen und dann bis zur Bewußtlofig⸗ keit aufeinander loszudreſchen, war allmählich verſchwunden. In Deutſchland hatte Gerhard Vieth zwar ſeine„Enzyklo⸗ nädie der Leibesübungen“ erſcheinen laſſen, jedoch galt trotz Jahns und anderer Bemſthungen noch nach 1860— wohl in⸗ folge der Unterdrückung durch die Aera der Reaktton— das Turnen für ſo unpaſſend, daß Bismarck es für ausgeſchloſſen ßielt, ſeine Söhne am Turnunterricht der Schule teilnehmen zu laſſen. Als einzig„faſhionable“ galt im Grunde nur das Pferderennen. ͥ Tpddpdpfããã ðͤ2yy0w;ꝛ⸗ßtT Briefmarken⸗Alerlei Von Germanikus erſt Am 7. März wurde die Fluglinte Berlin⸗Dresden zum 5 en Male ausgedehnt auf die weitere Strecke Dresden⸗ erſten Wie n. Damit bekommt die Tſchechoſlowakei zum heren Male direkte Flugverbindung mit Deutſchland. Bis⸗ Lir, wurde es auf dem Luftwege nur von der Franzöſiſchen 1950 Straßburg⸗Prag⸗Wien⸗Balkan und von der Polniſchen Dlaggefelſchaſt angeflogen. Die neue Verbindung Berlin⸗ St esden⸗Prag⸗Wien bedeutet einen großen Fortſchritt in der deneckenführung der Tauſche Reichspoſt benutzt die Gelegenheit— dieſen wichtigen guhe geſchichtlich durch einen Sonderſtempel für Sammler feſt⸗ leltlten. Alle am 7. März beförderten Luftpoſtſendungen er⸗ de ten einen Stempel mit Inſchrift„Erſter Poſtflug Berlin⸗ ſte ag⸗Wien“. Damit beginnt unſere Poſtverwaltung Erſtflug⸗ er del zu benutzen, wie ſie in den Vereinigten Staaten und 5 Schweiz ſchon oft angewandt wurden. In der Schweiz hat keſade aus Antaß der Peſtalozzigedenkfeſer in Brugg eine D e Flugpoſt Brugg⸗Yperden am 17. Februar ſtattgefunden. eg r Flug war genehmigt von der Bundespoſtverwaltung und wurden verſchiedene beſondere Abſtempelungen ausgeführt. internationalen Fluglinien und die GelcSinzelne Staaten beſitzen übrigens beſonders Geſchick, nftegenhelten ausfindig zu machen. Einer davon iſt Rumä⸗ n. Am 1. März wurde dort das 50jährige Beſtehen der 0 graphiſchen Geſellſchaft durch 5 Sondermarken geſeiert. 2 Marke im Poſtwert zu 1 Lei zers Rumäniens Land⸗ Gr e, eine 2 Lei bringt das Bild des Fürſten Stephan des § doßen, eine z Leibildet Fürſt Michael den Tapferen, ab eine indel bringt die Bilder des verſtorbenen König Carols u. des de terben liegenden Königs Ferdinand und endlich iſt auf mit Lei das Denkmal für Adam Kliſi. Alle Marken werden Seſe auf den Nennwert zu Gunſten der Geographi⸗ ſo en Geſellſchaft verkauft und zwar iſt der Zuſchlag immer 50 hoch, daß der Verkaufspreis jeder Marke 10 Lei iſt, ſodaß koſt ganze Serie etwa.15 Mark gleich 560 Lei am Schalter iazet. 7000 Serien werden verkauft. Der Druck iſt in Bukareſt den beführt. Die rumän. Poſtebamten, die ſchlecht bezahlt wer⸗ eine verſtehen es ſchon, ſich aus Gelegenheitsmarkenausgaben e eigene Geßaltserhöhung zu verſchaffen, ſie kaufen die gaarken zum Schalterwert auf und geben ſie dann zum viel⸗ laben Wert erſt an Händler und Sammler weiter. So war — es ſeinerzeit bei den Marken zum Regierungsjubiläum des Königs und ſo wird es jetzt wieder werden. Anders iſt dies in Holland, das ja in Sonderausgaben auch ſchwelgt. Hier kann man die Marken wenigſtens zum Nennwert am Schalter kaufen. Jetzt kommt eine Rethe her⸗ aus von 10 verſchiedenen Werten, die alle mit einem Zuſchlag zu Gunſten des Roten Kreuzes verkauft werden. Alle Werte werden das Bild der Königin in neuer Zeichnung tragen. Der Geſamtverkauspreis der Reihe wird 1 Gulden 97½ Cent be⸗ tragen, alſo über 3 Mark. Daneben erſcheinen aber noch neue Werte zu bereits kurſierenden, eine 27%½ cts. und eine 45ſets., auch ſoll das gegenwärtige Waſſerzeichen, das erſt vor kurzem eingeführt iſt nicht befriedigen. Man erwägt es ſchon wieder zu ändern. Dazu kommen in der nächſten Zeit die Propa⸗ gandamarken für die Olympiſchen Spiele in Holland. Wenn bas Mutterland ſo reich mit Marken bedacht wird, ſollen die Kolonien auch nicht darben. Deshalb wird man für Niederländiſch⸗Indien die Werte von—10 ets mit dem Auf⸗ druck verſehen„SWE 28. Juni 1926“. Es iſt das Datum der großen Unwetterkataſtrophe, die über Nieberländiſch⸗Indien ſeinerzeit hereinbrach und deren Schäden man mit dem Er⸗ löß aus dieſem Markenverkaufe mithelfen will auszugleichen. Curacao und Surinam, die andern holländiſchen Beſitzungen, bekommen neue Markenreißen in ähnlicher Zeichnung wie die ſeinerzeiten Jubiläumsmarken nur die Jaßreszahl fällt weg. So bringt die holländiſche Poſtverwaltung Leben in die Seiten des Briefmarkenalbums. Noch beſſer verſteht es die franzöſiſche Kolontalpoſt⸗ verwaltung. Da kommen jetzt die 10 und 20 Frankenwerte auf der 5 Frs. überdruckt für Dahomey, Guinea, Somaliland, Gabun. Guadeloupe, Madagaskar, Reunion und Senegal. Dann wird der Reigen geſchloſſen ſein. Er fängt dann wieder neu an mit Ueberdruckmarken zu 90 ets und.50 Frs.— wo⸗ u alte Werte aufgebraucht werden ſollen— die ſonſt über⸗ flüſſig ſind. Aber man hört noch mehr aus Paris. Man will alle Kolonialmarken in einem neuen Muſter herſtellen laſſen, die ſich nur durch die eingedruckten Landesnamen unterſchei⸗ den, alſo den Zuſtand wiederherzuſtellen, wie er vor 30 Jahren war und wie er auch ſeinerzeit in den deutſchen Kolonien be⸗ ſtand. Man ſpricht ſogar ſchon davon, daß dieſe neue Kolonial⸗ ſerte mit den Bildern der franzöſiſchen Kolonialvorkämpfer geſchmückt werden ſollen. Wir wollen es abwarten. Inzwi⸗ ſchen kommt noch Ftalien mit den Voltagedenkmarken und orodonf für die Kolonie Cireneika mit Gedenkmarken für die Erwer⸗ Tube 60 Pig, große Tube Mark.— bung Girarabubs. Auch Litauens Gedenkmarken für den verſtorbenen Patriarchen Baſanavicius werden vorher er⸗ ſcheinen und vielleicht auch noch deutſche Ausſtellungsmarken. * * 4* Der Erfinder der Wohlfahrtsmarken Im Alter von 62 Jahren iſt in Dänemark M. Holboek geſtorben, der jahrzehntelang in leitender Stellung im däniſchen Poſtdienſte tätig war. Ihm verdankt die Welt die Erfindung der Wohlfahrtsmarke. Vor etwa 20 Jahren kam Holboel auf den Gedanken, die Briefmarke im Dienſte der öffentlichen Wohltätigkeit zu verwenden. Auf ſeine Anregung gab die däniſche Poſt die erſten Wohltätigkeitsmarken heraus, deren Ertrag zur Bekämpfung der Tuberkuloſe beſtimmt war. Von Dänemark aus nahm die Wohlfahrtsmarke ihren Weg durch die ſkandinaviſchen Staaten nach Deutſchland und von dort weiter durch die übrigen europäiſchen Staaten nach Amerika.— Der Apoſtel Paulus auf der Briefmarke Die neueſte 10 Schilling⸗Briefmarke der Inſel Malta zeigt die Figur des Apoſtels Paulus. Das Bild iſt eine Wieder⸗ gabe des Standͤbildes, das der malteſiſche Bildhauer Gafa geſchaffen hat und das an der St. Pauls⸗Bucht aufgeſtellt iſt. Malta iſt der Ueberlieferung nach das bibliſche Melita, wo der Apoſtel Paulus nach der Schilderung im 28. Kapitel der Avoſtelgeſchichte bei ſeiner Reiſe nach Rom im Jahre 62 mit ſeinen Begleitern Schiffbruch litt. Zur Erinnerung an dieſes Ereignis iſt das Standbild errichtet, das nun auf der Brief⸗ marke ſeine Wiedergabe gefunden hat. Unmittelbar hinter der Figur ſteht man die Schlange, die den Apoſtel angriff, als er ſich am Lande befand und die dann ins Feuer geworfen wurde. Im Hintergrunde ſieht man die St. Pauls⸗Bucht. Es dürfte ſich hier wohl um die einzige Marke handeln, die ein bibliſches Motiv aufweiſt. Sportliche Rundſchau Handball Handball⸗Pokalmeiſterſchaft Die Spiele um den badiſchen Handballpokal nehmen am morgigen Sonntag ihren Fortgang. Steben Mannſchaften liegen noch im Rennen, wovon vier Mannheimer Vereine ſinde..., Sportverein Waldhof, Polizeiſportverein Mann⸗ heim und 08 Lindenhof. Dem.S. V. müßte es eigentlich möglich ſein, gegen ſeinen Namensvetter aus Karlsruhe zu gewinnen, denn wie erinnerlich, verlor der Polizeiſportverein Karlsruhe:2 gegen..R. in den Spielen um die badiſche Und P. S..M. iſt nicht ſchlechter als der badiſche Meiſter. Allerdings muß der P. S. V. nach Karlsruhe, um dort ſeinen Titel zu verteidigen. Trotzdem erwarten wir einen ſicheren Sieg. Wie 08 Lindenhof in Raſtatt gegen den dortigen Fußballverein abſchneiden wird, läßt ſich nicht vorausſagen, weil die Spielſtärke der Raſtatter nicht bekannt iſt. Spielt 08 Lindenhof aber ſo wie gegen Spielvereinigung 97, ſo iſt ihm der Sieg kaum zu nehmen. Der 1. F. J. C. iſt ſpielfrei. Das Hauptintereſſe konzentriert ſich jedoch auf das Spiel Waldhof.—..R. Es iſt mehr als fraglich, ob die Raſenſpieler, die gegen Kaiſerslautern einen ſehr müden Eindruck gemacht haben, das Spiel gewinnen. Waldhof dagegen ſtellt eine ver⸗ jüngte, ſehr gut eingeſpielte und vor allem friſche Mannſchaft ins Feld. Lediglich die Torwächterfrage ſcheint noch nicht richtig gelöſt zu ſein. Gelingt es den Raſenſpielern, dieſes Manko der Waldhöfer auszunützen und ſpielen ſie ein taktiſch —— Spiel, dann könnte es eventuell doch zu einem Sieg angen. Am gleichen Tage beginnen auch die Jugend⸗Pokalſpiele um den von dem ſüddeutſchen Verbandsſpielwart Röſch⸗Stutt⸗ gart geſtifteten Pokal. Favorit iſt die 1. Jugendmannſchaft des Sportvereins Waldhof. Außerdem beteiligen Lindenhof,..G. und.f. R. Lawnatennis Froitzheim ſiegt in Cannes Unter großer internationaler Beteiligung nahm in Cannes das Tennisturnier ſeinen Anfang, an dem zum erſten Male nach dem Krieg auch wieder deutſche Tennisſpieler teilnehmen und zwar Meiſter Otto Froitzheim und die junge Kölnerin Cilly Außem, die aber nur das Gemiſchte Doppel beſtreiten wird. In der erſten Runde des Herreneinzel ſtegte Froitzheim leicht:0,:0 über den Engländer Barnum Der Belgter Wat⸗ ſon behielt mit 60,:7 die Oberhand über Dutard, während der Engländer Colonel Mayes ſeinen Landsmann Cogan:1. 614 abfertigte. Bei den Damen iſt der unerwaxtet knappe Sieg der franzöſiſchen Spitzenſpielerin Mlle. Klene Contoſtlavos von :0,:7,:2 über ihre Landsmännin Mlle. Touget zu er⸗ wähnen. * Rugby in Heidelberg. Das bereits angekündigte Spiel Stud. Rugby Club Delft gegen Heidelberger Ruderklub findet am Samstag nachmittag auf dem College⸗Feld ſtatt. Die hol⸗ ländiſchen Studenten, die man als ſehr ſpielſtark bezeichnen kann, ſpielen am nächſten Tage in Frankfurt gegen Sportklub 1880. Der Sonntag bringt dann die letzten Verbandsſpiele in dieſer Saiſon. Es treffen ſich Sportklub Neuenheim—Sportv. Offenbach und...—Ballſpielklub. Wetternachrichten der KarisruherLandeswetterwarle Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7* morgens! Tem⸗ Luft⸗ S2 8 Wind 8 2 fraee e, m Wö.. Sess Seſs Richt. Stärte 8 Werſhem—-—=1 18—2fiit Nebel Königſtuhl 625 772,8 5 8 2 S lleicht heiter Karlsruhe 127 773,3 212 0ſtill wolkig Bad.⸗Bad. 213 772,8 3 11[NO lleicht heiter Villingen 780 777,3—3 11—3 W lleeichtſ bedeckt Feldbg. Hof 1497 644,5—1—1 8 ſchw.] heiter Badenweil.“— St. Blaſienn—— 3 9-4NW lleeichtſ wolkenl. Hüchenſchw.—-—!-———— Bei vorwiegender Zufuhr trockener—5 5 aus dem nun⸗ mehr im e liegenden Hochdruckgebiet behalten wir noch zeitweiſe heiteres und trockenes Wetter. 2 iſt in der nächſten Zeit mit dem Uebergriff der warmen, feuchten er atlantiſchen Zyklone auch auf unſer Land zu rechnen. Voranusſichtliche Witterung für Samstag, bis 12 Uhr nachts: Noch zeitweiſe heiter und trocken, tagsüber wärmer, ſpäter zunehmende Bewölkung. Herausgeder, Trucker und Berleger. Drucerel Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim, E 6, 2 Direktion: Ferdinand Heyme. e Redakteure: Für Politik: Hans Alfred Melßner jeuilleton: Dr. S. Kauſer— Kommunal⸗Politik und Lokales: Nichard Schönfelder— Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller— Handelstell: Kurt Ehmer— Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher— Anzeigen: Dr. W. E. Stötzner. die herrlich erfrischende Zahnpaste entfernt mißfarbenen Zahnbelag ., Seite. Nr. 130 Neue Manunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Freitag, den 18. März 1927 Wirtichakts · und Handelszeitung Weitere Entlaſtung der Reichsbank Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 15. März iſt in der Berichtswoche eine weitere Entlaſtung der Bank einge⸗ treten. Die geſamte Kapitalanlage in Wechſeln und Schecks, Lombards und Effekten hat um 121,7 auf 1621,3. Mill./ ab⸗ Lenommen. Im einzelnen ſind zurückgegangen die Beſtände an Wechſeln und Schecks um 95,0 auf 1509,0 Mill./ und die an Lombards um 26,7 auf 19,5 Mill. J/. Die An⸗ lage in Effekten iſt mit 92,7 Mill. annähernd unver⸗ ändert geblieben. An Reichsbanknoten und Rentenbankſcheinen zuſammen ſind 234,6 Mill.„ aus dem Verkehr zurückgefloſſen, und zwar hat ſich der Umlauf an Reichsbanknoten um 203,1 auf 3143,8 Mill. verringert und der an Rentenbankſcheinen um 31,5 auf 1048,9 Mill. JJ. Dementſprechendund unter Be⸗ rückſichtigung, daß in der Berichtswoche 14 Mill./ Renten⸗ bankſcheine gemäߧ 11 des Geſetzes über die Liquidierung des Umlaufs an Rentenbankſcheinen getilgt wurden, ſind die Beſtände der Reichsbank an ſolchen Scheinen auf 86,1 Mill. geſtiegen. Die fremden Gelder zeigen eine Zunahme um 104,5 auf 628,7 Mill.. Die Beſtände an Gold und deckungsfähigen Deviſen ſind insgeſamt um 22,1 auf 2068,1 Mill./ ange⸗ wachſen und zwar die an Gold um 46000% und die an deckungsfähigen Deviſen um 22,0 auf 224,1 Mill. I. Die Deckung der Noten durch Gold allein beſſerte ſich von 55,1 v. H. in der Vorwoche auf 58,7 v.., die durch Gold und deckungsfähige Deviſen von 61,1 auf 65,8 v. H. Süddeutſche Zucker AG. in Mannheim Hauptverſammlung genehmigt einſtimmig Regularien Die heutige erſte o. HV. der Südd. Zucker AG. war von rd. 40 Verwaltungsmitgliedern und rd. 31 Aktionären beſucht, die ins⸗ geſamt 17,58 Mill. StA. und bis auf 200/ das geſamte VA.⸗ Wawpital von 0,40 Mill.„ vertraten. Vor Eintritt in die TO. begrün⸗ dete der Vorſitzende, Geh. Juſtizrat Dr. Zapf, M. d.., die nach den Satzungen etwas verſpätete HV. mit dem reichlich komplizierten Vallzug des Aktienumtauſches. Die Regularien fanden einſtimmige Annahme, ſo daß aus dem Reingewinn von 2729 259/ auf die um aufenden StA. eine Dividende von 6 v. H. und 7 v. H. auf die A. zur Ausſchüttung gelangt, während ein Reſt von 1033 644 l in Nenvortrag en Die Auszahlung der Dividende erfolgt wegen des zuvor noch durchzuführenden Umtauſches der Globalaktien in endgültige Stücke zu 1000/ für alle Aktien ab 5. April d. J. Wegen dieſes Umtauſches wird unmittelbar nach Eintragung des Beſchluſſes der HV. auf Ausgabe der Stücke zu 100 eine Bekanntmachung in den Geſellſchaftsblättern erlaſſen werden. Durch die beſchloſſene Aenderung des 8 5 der Satzung, betreffend die Einteilung und Stückelung der Stamm⸗ aktien, wird die Geſellſchaft die Zahl der Aktienſtücke von ſeither rund 376000 Stück auf 119 000 herabmindern, ſo daß ſich nunmehr das Grundkapital von 30 Mill./ zuſammenſetzt aus 29 600 000% StA. leingeteilt in 21 000 Stück zu je 1000 /, 78 000 Stück zu je 100/ und 20 000 Stück zu je 40 /) und 400 000% VA.(4000 Stück zu je 1000%). Aus dem AR. ſind ausgeſchieden Generaldirektor Fritz Harney⸗ Nauen und Reichsfinanzminiſter Dr. H. Köhler, an deſſen Stelle der Finanzminiſter Dr. J. Schmitt⸗Karlsruhe gewählt wurde. Im Anſchluß an die TO. machte der Vorſitzende bemerkenswerte Ausführungen über die Lage der Zuckerinduſtrie und gab bekannt, dieß ſich die Reichsregtierung nunmehr entſchloſſen habe, die.“ Erhöhung des Zuckerzolles zür die nächſte Kampagne in ſichere Ausſicht zu ſtellen. So ſehr dieſe Erhöhung, die einen wirkſamen Zollſchutz Karſtelle, auch zu begrüßen ſei, ſo bedauere er doch, daß man auf halbem Wege ſtehen geblieben ſei, da dieſe Maßnahme beſſer ſofort getroffen werden mußte. Durch ihre Hinausſchiebung ſei zu befürchten, daß [pekulativem Treiben das Tor geöffnet werde, und erhebliche Mengen Auslandszucker vorher nach Deutſchland hereinkommen. Deutſchland, das vor dem Kriege als Zucker ausführendes Land große Vorteile aus dieſer Ausfuhr gezogen habe, könne ſeine frühere Stel⸗ lung nur durch wirkſamen Zollſchutz annähernd zurückgewinnen. Zu bedenken ſei auch, daß das zuckererzeugende Ausland weit höhere Schutzzölle aufzuweiſen habe, als wie wir ſie nach der Erhöhung beſitzen. Bei den heutigen Verhältniſſen müſſe alles getan werden, die deutſche Landwirtſchaft zu ſtärken, was durch größtmögliche Unterſtützung des Rübenanbaues wirkſam erfolgen könne. Jedes Pfund eingeführten Zuckers bedeute Zahlung von Lohngeld an das Ausland. Was die Herabdrückung des Zuckerpreiſes anbelangt, ſo könne wohl durch vorübergehenden Importüberſchuß ein ſolcher erfolgen, wir müßten dieſen aber ſchließlich eines Tages teuer bezahlen, da ja E alsdann das Ansland es in der Hand hat, die Preiſe nach Gutdünken zu beſtimmen. Eine wirkſame Verbilligung der Zuckerpreiſe könne nur durch Herabſetzung der Produktionskoſten erfolgen und dies ſei nur einer ſtarken Zuckerinduſtrie möglich. Der Vorſitzende ver⸗ wies dabei auf die Verhältniſſe vor dem Kriege, wo die Preiſe dauernd herabgeſetzt werden konnten. Es beſtehe alſo gar keine Ver⸗ aulaſſung, dieſen bewährten Weg zu verlaſſen. Baumwollſpinnerei Erlangen übernimmt Bamberg und Schwar⸗ zenbach. In den AR.⸗Sitzungen der Baumwollſpinnerei Erlaugen und der Mechaniſchen Baumwollſpinnerei und Weberei Bamberg— deren Mehrheitsbeſitzer bekanntlich die Fa. Wolf Söhne in Untertürkheim und die Berliner Handelsgeſell⸗ ſchaft ſind— wurden die Jahresabſchlüſſe vorgelegt. Bei der Baumwollſpinnerei Erlangen beträgt nach Abſchreibungen von 479 163/ der Reingewinn 715 242, woraus, wie i.., 9 v. H. Gewinnanteil auf die StA. bezahlt und 72 880/ auf neue Rechnung vorgetragen werden ſollen. Bamberg erzielte nach Abſchreibungen von 190 349 /einen Reingewinn von 266 784 /, woraus ein Gewinn⸗ anteil von 4(gegen 7 i..) v. H. zur Ausſchüttung vorgeſchlagen wird. Gleichzeitig wird bekannt gegeben, daß die AR. beider Geſellſchaften die Vereinigung der Unternehmen den auf den 12. April einberufenen HV. vorſchlagen werden. Erlangen wird Bamberg im Verſchmelzungsweg übernehmen, indem es für Bamberg Aktien im Nennwert von 3000/ gibt. Erlangen übernimmt gleich⸗ falls im Verſchmelzungswege die von ihr ſeit mehreren Jahren pacht⸗ weiſe betriebene Weberei Oberfränkiſche Textilwerk AG. in Schwarzenbach am Wald und erhöht im Zuſammenhang mit dieſen Maßnahmen ſein StaK. von 6,5 auf 12 Mill. /¼, wobei die wenigen reſtlichen 100 000 Aktien, die nicht für Verſchmelzungs⸗ zwecke benötigt werden, gegen Barzahlung verwertet werden. Das AK. wird künfſtig einheitlich aus StA. beſtehen, da beabſichtigt iſt, den beſtehenden leinen Betrag mehrſtimmiger VA. durch Umwand⸗ lung in StA. zu beſeitigen. Die Firma wird in„Baumwoll⸗ induſtrie Erlaungen⸗Bamberg AG.“ umgewandelt werden. In ſeiner neuen Geſtalt wird das Unternehmen über rund 280 000 Spinnſpindeln, 20000 Zwirnſpindeln und rund 3200 Webſtühle ver⸗ fügen und bei dem gegenwärtigen Geſchäftsgang rund 4000 Arbeiter beſchäfrigen. *Lizenzabkommen M..N.— Amerſcan Brown Boveri Electric. Die American Browu Boveri Electrie Co. hat nach einer aus New Vork zugehenden Funkneldung ein Lizenzabkommen mit der Maſchi⸗ nenfabrik Augsburg⸗Nürnberg getroffen zwecks Entwicklung, der dieſer Firma hergeſtellten Dieſelmaſchine für Eiſen⸗ und Straßen⸗ ahnen. * Demag vor Abſtoßung von Elektro⸗Intereſſen an Siemens 2 Die Demag verhandelt laut„F..“ mit einer der großen Elektro⸗ gruppen über die Abſtoßung elektrotechniſcher Abteilungen, die ihr bei der Gründung mitgegeben wurden. Man hofft, daß die zurzeit, wie es heißt, erſt im Anfangsſtadium befindlichen Verhandlungen noch im Laufe des Monats oder bald danach zu einem gewiſſen Ab⸗ ſchluß kommen werden. Es liegt nahe, anzunehmen, daß der Ver⸗ handlungspartner die Siemensgruppe iſt. Abſchlüſſe *Vereinsbank Saarbrücken. Die Bank erzielte im Jahre 1926 einen Reingewinn von 202 068(253 987) Fr. Es wird die Verteilung einer Dividende von 10(12) v. H. vorgeſchlagen. * Duisburger Bankverein Ac. in Duisburg. Im GJ. 1926 wurde ein Reingewinn von 56 220(60 882) erzielt, aus dem wieder 10 v. H. Dividende verteilt werden ſollen. 8 v. H. Dividende bei Neckarſulmer Fahrzeugwerke AG. Ent⸗ gegen Börſengerüchten, wonach die Geſellſchaft für das abgelaufene GJ. eine niedrigere Dividende als i. V.(8 v..) auszuzahlen gedenkt, verlautet von Verwaltungsſeite, daß mit ziemlicher Sicherheit wiederum mit einer Dividende von 8 v. H. gerechnet werden kann. Die Umſätze haben ſich gegenüber dem Vorfahr verdoppelt, auch ſollen infolge beſſeren Zahlungseinganges die in der letzten Bilanz mit 3,9 Mill./ aufgeführten Bankſchulden auf rd. 1 Mill./ zurück⸗ gegangen ſein. Das neue GJ. brachte eine ſehr ſtarke Belebung des Ordereinganges, der im Februar um 30 v. H. höher als im Januar bezeichnet wird, während ſogar in der erſten Hälfte März bereits der geſamte Februarumſatz erreicht wurde. 1 Geſellſchaft für elektriſche Hoch⸗ und Untergrundbahnen in Berlin. Der AR. beſchloß für das Jahr 1926 die Verteilung einer Dividende von 5 v. H.(i. V. 7 v. H. auf 113 294 000 ¼ Kapital) auf das eingezahlte AK. von 144 244 000/ vorzuſchlagen. 2 Zur Betriebsgemeinſchaft im ſüddeutſchen Kohleuhandel. Die ſeit langer Zeit ſchwebenden Verhandlungen, die größten ſüddeutſchen Kohlenhandelsfirmen zu einer Betriebsgemein⸗ ſchaft zuſammenzuführen, haben in nicht allen ſüddeutſchen Städten bis jetzt den gewünſchten Erſolg gehabt. In Frankfurt beſteht ſeit Anfang dieſes Jahres die„Oſthafen⸗Betriebsgeſellſchaft m. b..“, der ſich drei Konzern⸗Handelsfirmen angeſchloſſen haben. In Darmſtadt ſind ſeit einem halben Jahre die führenden Kohlenhändler in einer Genoſſenſchaft zuſammengeſchloſſen, die die gemeinſame Lagerhaltung und Abfertigung der Platzhandelsmengen bezweckt. Tn Offenbach a. M. iſt man über die internen Be⸗ ſprechungen bis jetzt nicht hinausgekommen, da beſonders bei den auf lange Zeit gemieteten Lagerplätzen Schwierigkeiten in der dort zu —* 10 0 7 zahlenden Miete beſtehen. Die Ausſichten ſind hier vorläufig ſchr günſtig. Dagegen ſind die Verhandlungen in Nürnberg ahen ausſichtsreich. In München ſtehen wiederum die allzu zahlr“ tt⸗ Lieferungsgebiete einer Gemeinſchaft entgegen. Auch in Sii gart und Karlsruhe ſind noch große Hinderniſſe zu ü winden. Wenn auch in den Städten außer Frankfurt a. M. ſind Darmſtadt noch keine praktiſchen Ergebniſſe erzielt wurden, ſo och aber die Verhandlungen zur jeweiligen Betriebsgemeinſchaft lich nirgends abgebrochen. Sie ſind nämlich in ihrem Erfolg weſent in abhängig von den Schwierigkeiten, die im Kohlenhandelsgewerbe der Lager⸗ und Sortenfrage beſtehen. Vörſenberichte vom 18. März 1927 Mannhein freundlich Bei etwas lebhafterem Geſchäft konnte ſich das geſamte niveau des Terminmarktes um etwa—2 v. H. heben. Bevorz zu waren JG. Farben⸗Aktien zu 296 und Harpener Bergbau⸗Aktiaaſo⸗ etwa 223. Später war das Geſchäft wieder ruhiger, ebenſo am Ka markt. Der Schluß war gut behauptet. Frankfurt etwas feſter wozu Die heutige Börſe eröffnete etwas lebhafter und auch feſter, Boche allerdings bei der außerordentlichen Geſchäftsſtille der letzten einige nicht viel gehörte. Es lagen aber heute wider Erwarten 279 Kunden⸗Aufträge vor, ſo daß ſich die Kurſe für alle Gebiete etten befeſtigen konnten. Nachdem auch der Zahltag überwunden iſt, urs⸗ weiter kein neues Material heraus, das unter Umſtänden, ohne— erhöhungen zu hringen, abſorbiert hätte werden können. Die 8 ſie beſſerungen bewegten ſich aber noch in engen Grenzen, denn e betrugen durchweg nur—2 v. H. Etwas ſtärker anziehend ſeichen JG. Farben mit plus 3 und Siemens u. Halske mit dem glere Kursgewinn. Für Mitteldeutſche Credit dauern die Intereſſene an, der Kurs konnte heute abermals um 6 v. H. anziehen. zu Beginn des Geſchäfts die beſſere Eröffnung der Börſe auf Privatorders zurückzuführen war, konnte ſich im weiteren V die Tendenz auf Deckungen der Spekulation in verſtärktem eins⸗ befeſtigen. Große Käufe fanden namentlich auch in Stahlvere ach⸗ aktien ſtatt auf die weſentliche Beſſerung auf dem Eiſenmarkte. rden dem dieſes Papier in den letzten Tagen ſchon immer verlangt wo ügt war, konnte der Nachfrage zu den limitierten Kurſen nicht gen werden. Auch JG. Farben und Siemens u. Halske konnten ſich ber⸗ prozentweiſe wetter befeſtigen. Mitteldeutſche Creditbank ſtieg uden mals um mehrere Prozent. Auch auf allen übrigen Gebieten wu Erſt die erſten Notierungen zum Teil noch weſentlich Aberſchritkeen urs⸗ kurz vor Schluß machte ſich Abgabeneigung bemerkbar mit rückgängen. Tägliches Geld 4,5 v. H. Berlin feſter lichere Auf den Aktienmärkten konnte ſich heute eine etwas freund n iſt Tendenz durchſetzen. Durch die vorgenommenen Realiſierunge den. offenbar der Markt von ſchwachen Engagements gereinigt Wirende Der glatte Verlauf des heutigen Mediozahltages, der befried Ausweis der Reichsbank und der nicht ungünſtige Bericht des S inn werksverbandes wirkten ermutigend, ſo daß ſich ſchon bei Beg iſſe einige Kaufluſt zeigte. Allerdings werden die Geldmarktverhäl nas noch immer für ungeklärt angeſehen. Die Kursßbeweaung war an ſein recht uneinheitlich. Im Verlaufe befeſtigte ſich die Haltung alnuegen, und die führenden Papiere erzielten ganz anſehnliche Beſſeggrung JG. Farben um mehr als 3 v.., Elektroaktien zogen unter—55 ſeert. von Siemens kräftig an. Schiffahrtsaktien gleichfalls ge 9984 Deutſche Anleihen blieben vernachläſſigt und änderten ſich nur unbedeutend. 2 Verliner Deviſen 4 Diskonkſätze: RNeichsbauk 5, Lombard 7. Privat 4½ u. 4/. — Mer Pietant Amillch Tf. Mar Ig. Nar? Warttaf ſe, in.⸗M. für. G.. 1. pelland... 100 Gulden 168.20[155.81.162.48 158 85 161— 1 Aiben„ 100 drachmen 858.6 861 88.— Brüſſel 100 Belga 500 P⸗Fr. 58,5138, 58,50 58.4 Danzig. 100 Gulden] 81.55 61,75. 31.55.75 Helſingfors... 100 finnl. M. 10,593 10,683 10.593 10,633 Italien.. 400 eire 19.45 17,4 19.05 19.34 61.— Hüdſlawien.. 4100 Dinar 411382% 4 41250 5 Kopenbagen... 100 Kronen 112.24, 03 1,0 14, 557 5 Liſfabon 100 Eskudo] 21,555 21.605 21.585 21.605 12.50 455 Oslo 100 Kronen109,91 110,19 98 110.6 81— 85 Fars...00 Franken] 19.488 15.508 18.4816.58, 88.06 5 Brag. 100 Kronen 13,465 31,808 12.481 12.501 81½0 355 Schweiz... 100 Franken] 80,98 81,13, 80,9561.15 81 Sofſa. 100 Leva.942 ·05„.042„.082 81.—5 Spanten.. 100 Beſeten 75.71 1284.7381.78 112.50 46 Stockholm... 00 Kronen 112.88 1·% 112.8 114.%.½0 80 Wien..00 Schilling 59,2359.3739,28 59.37 85,062 6 Budapeſt 100 Pengö= 12 500 Kr. 78,43 78,81[ 73,43 73,51.78 10 Buenos⸗Aires.. I Peſ.].783 178].780].784 757 Canada... 1 Canad. Dollar 4,199 4,209.199].209.002.5 Sapan.. 1 Pen.,073 2077] 2,072] 2,078](— Falro 4 1 fid.] 20.9722.978 20.97.% 18, 1 Konſtuntinopel... I türk. Pfd. 2,115 2,125 2,112] 2122 20.43 5 Fonden::. ffd. 25,441 2 205408 205198 4,96 5 New Vork.. Hollar 4162.2005 4,2465].378 3, Rio de Janeiro... 1 Milreis 0,498 0,408 0,496 0,490 5 775 Uruguag.285] 4,245] 4,235.245 1 Gold Peſ. 16. Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeitung Aktien und Auslandsanleihen in Prozenten. bei Stückenotierungen in Mark je Stück Die mit T verſehenen Werte ſind Terminkurſe während ſich die mit + verſehenen noch in Bi⸗/ verſtehen. Mannheimer Effektenbörſe vom 18. März 17. 18 17.18. 11. 18. ContinentaleVerſ. 105,0 105,0 C. H. Knorr 189,0 189,0 Mannheim. Verf. 138,0 138,0 Mannh. Gummi 95.——.— Oberrh. Verſ. 200,0 200,0 Neckarſulm Fhrzg 126,015,0 .-G. für Seillnd. 91.—90,— Pfälz. Mühlenw 170.9130.9 Südd. Disconto 172,0171,0 Benz& Cie. 114,0114,0 Porti, Zem. Heid. 180.5 Durlacher Hof 157,0157,08. Farben 294,0295,0 Rh. Elektr..⸗G. 1190 172,0 Aleinlein Heidelb. 217,0217,0 Rhenania 71.—70,.— Rheinmühlenw. 15 0 149,0 Ludwigsh. Akt. Br. 220,0 220,0 Fuchs icgen 0,480 0,480 Wayß& Frentag 191, Schwartz⸗Storch. 178,0 173,0 Germania Linol. 285,0 238.0 Fudde Wald hoſ 254,0 Werger Worms 175,0175,0 Karlsruher Maſch. 47,— 47,.— Südd. Zucker—.——.— Bad. Aſſekuranz 293, 0293,0 Frankfurter Vörſe vom 18. März JTGelſenk. Bergw. 181,7182,0 Baſt.⸗G.. 196,0—.— JGelſenk. Gußſt. 20,—20,.— Bayriſch. Spiegel 68.—69,.— ITHarp. Bergbau 219,0222.00Beck& Henkel.. 92,.—9 J1Ilſe Bergb. St. A 325,0,325.0 J Bergm. Elektr.. 176,7 JKali Aſchersleb. 196,0195,0 Bing Metallwerke 36,.— JKali Weſteregel. 195,0196.0 BremBeſigh.Oel 71,.—71.— I Nannesmannt. 202,2 205,2 Ch. Brockh..⸗W.—.—1 Bayr. Hyp. u. Wb. 200,0198,0 1Mansfeld Akt. 145.0 145, Cement Heidelb. 159,5 T Barmer Bankv. 189,5 JOverſchl. E. Bed. 115,5119,0 Cement Karlſtadt 177,0177,0 TBerliner Hand. 254,7 Otavi⸗Min. Ant. 40.— 39,50 Chamotte Annaw. 81.— JTCom. u. Privatb. 205,5 206,5 IPhönixBergbau 132,0131,0 TDarmſt. u. Nat. B 270,0 274,0 TMhein Braunt.. 281,0 282,0 IDeutſche Bank. 193.5 188,5 Salzw. Heilbronn 175,0—— D. Effekt. u. Wechſ. 1570 156,0 Tellus Bergbau. 1250 127,0 D. Hypothekenbk.—.— 166,5 VBK. u. Laurahütte 93,50 91,.— 127.5 ——— Transport⸗Aktien. D. Vereinsbank 1515 Ilesbner Tanf 179.0 179.5 Schantungbahn. 10.85.9,75 Düſſeld-Rat.Dürr 56.— Frkfrt. Hyp.⸗Bank 205,5 205,5 IHapag. 147.91.,5 Ciſen Kaiſerslaut. 54.25 84.50 IHletallb. u..-G 1520 152,5 PRordd. Llond. 141,5147, Telettr. Licht u. K. 194,0182.2 .Mitteld. Ered.-B 226,0 Jeſter.-U. St....—— Elſ. Bad. Wolle.—.— 56.75 Nürnberg. Vs. ⸗B. 72 Baltimore& Ohio 92.—92,— a d.5300.530 1 5 2 maille St. Ullrich 60,50—, Induſtrie⸗Aletien. gineee ae—— Eichb.⸗Mannh. +. 229.—.— Eßlinger Maſch. 80,10 H. Lenpf⸗Sternd. 190,0(195.0 Ettling. Spinn. + 220,0 Mainzer St.⸗A. 253,0252,0 Faber, Joh. Blei 128.0 Schöfferh. Binog. 340,038,0 Faber SSchleicher 127,9 Schwartz⸗Storch.—.——.— IJ. G. Farbenind. 293.1 — Werger...175,0178,0 Fahr Gebr. Pirm. 42,65 1617 Adt, Gebr... 60.25 60,50.Felt. Gulll.Carls 160,7 —Adler Oppenheim 138.0138,0 Feinmech. Jetter.. Adler Kleyer. 127,0 126,2 Frankf. Pok.& Wit. 1040 TA. E. G. St.-⸗A. 159,0 uchswaggon—. 0,515 Aſchaff. Buntpap. 166,0 JGoldſchmidt Th. 144.1 Bergwerk⸗Aktien. Aſchaf. Zellſtoff 173.5 172.0 Gritzner M. Durl. 125.0 TBochumer Guß. 18350182,0 Bahnbed. Darmſt. 58,2557.— Grkrftw Mhm.6% TSuberus Clen 117.5116,2 Badenia Weinh.—.— CErün, Bilfinger 185,0 ID. Zuremb. Berg 181.5 101 Bad. Elektr...——:— HaidsNeu, Näh 55,.—54,80 Eſchw.. Bergrort 170,00170,0 Bad. Maſch. Durl. 134,0 131,.7 Hammerſen.—.——.— 188.0 Bad. Bank 172,0 Pfälz. Hypoth. Bk. 275,0—, Rh. Hypoth. Bank 210.0,205,0 Rh Creditbank 151,0151,0 Baule⸗Aktien. TAlg. D. Creditbk 164,5164,5 Badiſche Bank.. 170,0170.0 Bankf. Brau. Ind. 238,5—.— Bayr. BodenCr. B— Chem. W. Albert 165,00164.0 Cont. Nürnb. Pzg. 135,0134,0 JDaimler Motor. 114..114,0 D. Gold⸗u..-Anſt 219,0(223,0 Dyckerh.& Widm. 48,.— 47,.— Dingler Zweibrück—,— Dürkoppwerk St.—.— 80.10 220,0 128.0 127.1 294.5 42.— 162.5 108,5 102,5 0,515 144,2 124.7 Pfälzer Hyp.⸗Bk. 268,0 260,0 Keichsdank... 183.0182.0 Rhein. Creditbank 150,1 150,2 Rhein. Hyp.⸗Bank 790.9 703•0 Südd. Disconto. 170.0 170.0 Wiener Bankver. 6,80 6,75 Württb. Notenbk.—.——.— MannhVerſ.⸗Geſ.—.— Frankf. Allg. Verſ. 182,0 Oberrh. Verſ.⸗Geſ.—.——.— Frantf. R. u. Mito.—.——.— Hanfwerke Füßen—.— 124,0 Hilpert Armaturf. 85.— 85.— HirſchKupf..Met. 149.0103 7 Hoch- und Tiefbau 135.0136.5 Holzmann, Phil.. 183.0185.7 Holzverkohl.⸗Ind. 70,7571,50 Junghans St.⸗A, 1 Kammg. Kaiſersl.—.— Karlsrüher Maſch. 46,.— 45,15 Kemp, Stettin..—, 8 Klein. Sch& BBecker—.— 136,0 Knorr, Heilbronn 190,0—.— Konſerven Braun—.— 76.— Krauß& Co., Lock.——— JLahmeyer& Co. 163.5 168,2 Lech Augsburg.138.5137.5 Lederwerk Rothe 3850 36,50 Ludwigsh. Walzm 131,0,132,5 Lutz Maſchinen 2 Lux'ſche Induſtr. 40,50 40,50 Mainkraftwerke Metallgeſ. Frankf. 181,2 183,0 Mez Söhne Miag, Mühlb. Moenus St. A. Motoren Deutz.—.——.— Motorf. Oberurſ.——70,.— Bank f. Brauind. 236,1285.5 Barmer Bankver. 167,5 189,5 Bank f. el. Werte 215,0 0 JBerl. Handelsg. 5 JCom. u. Privatb. 1 Darmſt. u..⸗B. —IDeutſche Bank. 56.— It. Ueberſee Bk. IDisc. Command. 1Dresdner Bank Frankf. Allgem. Oeſterr. Creditbk. Mannh. Verſicher.—.——.— Reichsbantn Rhein Creditbank 150,0150,0 Süddeutſch. Disc. 172,0—.— JD. Reichsbahn——— Schantungvahn Allg. Lot. u. Str. 200,7200,0 Aachener Kleinb,—.——.— Südd. Eilenbahn 280,0280,0 Baltimore. J Deutſch⸗Auſtral.—.—— IHapa 7IH.⸗Südamerika 193,5 195,0 183.0 JLHanſa Diſchin. 215,2 218,0 Chem. Heyden JNordd. Lloyd. 140,1140,0 Chem. Geiſent Verein. Elbeſchiff 86,15 67.— Chem. Albert 11.18. 17. 19. S8b0.125,0127,0 Uhreafabr. Furtw. 36,1086,.— rh. Leder Spier—.——.— 2. Peterzuntonßetſt 122.]J28,5 B f. h Jnh bta, 127..122.0 Pf. Nä K 64.—64., ch. Ind. Mainz „Nähm Kayſer 64.— 84.— JVer. Stahlwerke 143.5145.2 Philipps A. G. Ark 67.— 67.— Ver. Ultramarinf. 180,0.152.0 Ver. Zellſt. Berlin 150,0 Porzellan Weſſel 69,.— 69.— 8 Rein. Gebb& Sch. 130.0 130,5 Vogtl. Maſch. St. 115,0110,0 Voigt& Häff. St. 148,0147,0 JRheinelekt. St.A 173,0172.2 Rh. Maſch. Leuder 47.—45,50Volthom. Seil.K 68.— 68.— Wayß& Freytag 192,5101,7 5 jebeck Montan. 0168,00+ 25 Radrge z 11042.— TSell Waldhof St 286,0ʃ282,5 Rodberg Darmſt. 11,751 17. J. 18. 197.0 Gebr. Roeder, D. 148,0.148,0 eene n, enz—.——.— 1Rüttgerswerke. 133,2 134,0 15 b Schlinck& C. Hbg.—.——.—[Hrown, Bov.&C. 172. 0 Schnellpr. Frank. 113,5112,5—.——.— Schramm Lackf. 106,0 110.0 Ufaa..— 1J Schuckert, Nrbg. 168,5 170,0 Schuhf. Berneis. 72,2572,25 Schuhfabrit Herz—.—76,.— D. Anl. Ablöſgsſch. 23,.—23,.— Seilinduſtr. Wolff 90.—98.—10% Mh Stadt 25—.——.— JSiemenssHalsk 249,0251,58% Mh. Stadt 26—.——— Südd. Draht.—.——.—8% RhHycldpfs /“—.—.— S. Led.St. Ingbert—.——.—8½ PfHyGldpfs/9—.——. Südd. Zucker..—.——,4% D. Schutzg, 08 11,4011,27 Tricotw. Beſigh⸗-—.———14% D. Schutzg. 14 11,4011,27 Feſtverzinsliche Werte 185,0 135,0 1555018700 74.—72,50 Verliner Vörſe vom 18. März Bank⸗Aktien. Induſtrie⸗Aktien. Concord. Spinner 158,0160,0 Accumulatoren. 165,0,165,7 IDaimler Benz. 114,00113,7 Adler& Oppenh. 136,0 137,2T Deſſauer Gas. 195,9.195,7 Adlerwerke... 126.5 125.2 DOtſch⸗Atlant-Tel.—.— 118,0 G. A- f. Verkhrsw. 211,0 215,0 LOtſch.⸗Luxemb. 182,0182.6 Aleranderwerk. 84.— 84.75.Eiſenb.⸗Signl.—.——. TAug.Elektr.⸗Geſ. 158,2 158,0 J Deutſche Erdöl 183.5 188,7 2 2 205 0 06 6 0 183,5 1035 Ammendorf Pap. 243.0 Deutſch. Gußſtahl 33.— 33.— 0 5 0 82 — 240, Anglo-Ct. Guano 110.2110,2 Deutſche Kabelw. 125,6125 Anhalt. Kohlen, 135,0 134,2 Deutſche Kall.145,2140,5 Annener Gußſtahl 126,0 126,0 1Deutſche Maſch. 120,0120,0 170.5 Deutſche Steinzg. 214.0 215.0 Augsb.-Nb.Maſch 137,2 138,0 Deutſche Wollw. 60,50 60,25 Deutſch. Eiſenh.. 100,0101,7 Halcke Maſchin.. 88.—Sgz Donnersmarckh.. 134,0188,0 amag, Meguin. 55.—59,50 Dürener Metall. 89,— 88,— '8 Aſchaffbg. Zellſt.. 171,7 1Mitteld. Kredb. 8 182,1 161.5 3 P. Bemberg 75,0 372,1 Dürkoppwerke, 90.,25 90,50 Bergmann Elkt. 178,517 TDynamit Nobel 141.7 142,2 Berl.⸗Gub. Hut. 305,9,800. Berl. Karlsr. Ind. 95,25 9 Elektr. Lieferung. 192,0192,0 JBerlin. Maſchb. 133.2 138,2 TElktr. Licht u. Kr. 194.0 198,/1 Bing Nürnberg 35.25 37,25 Emaille Ullrich 158.8 158,7 JBochum. Gußſt. 181,5 181,7 Enzinger⸗Union. 93,—93.15 Eſchw. Bergwerl 170,5170,5 e 5 raunt. u. Brikets 224 0/219,0 Br.⸗Beſigh. Oelf. 7777015 Fahlb. Liſt& Co. 145,7145,8 Bremer Linoleum 249,0 246,5 IJ.G. Farbenind. 292,2 294,5 Bremer Vulkan 145,0 138,0 Feldmühle Papier 210,2 710.5 43.5 Bremer Wolle 180,0189.0 3598 7 Guill 1 Buderus Eiſenw. 11701171 Fuche e.830 0,580 133.5182,117 Gaggenau.-A. 12812— 107. 105½0 164.0 162,2 Gebhard Textil 125.5125 2 Crausport⸗Aktien. — nnnnd 10,811.25 60 17.[18. 7 1040 00 Markt. u. Kühlh. 198.9 180, Wicking e! 5 2 a iesloch Tonwat · 128 Mech. Web. 8570 8 Wiſſener Meſalh, 2 75 157,0157,0 Wittener Gußſtab 8 144,0(144.0 Wolf, BuckaAn. 81.—80,25 Zeuftoff Verdine 17. 18. TGelſenk. Bergw. 182,0182,6 TGelſent. Gußſt. 19,.—20,.— Genſchow 8 Co. 91,50ſ90,50 Mez Söhne German. Portl-⸗J. 220,0220,0[Miag⸗Mühlen Gerresheim Glas 155,0155,0 Mix& Geneſt JGeſ..elkt. Unter. 236,2241,0 Motoren Deutz Oebr. Goedhardt 110,0117.[Motoren Mannh. 34.—34,.— PZellſt. Waldhof JTGoldſchmidt Th. 144.1441 Mülheim Berg 165.0 Kurſe. Goerz C. P.. 0,8538,50Neckarſulm Fhrzg 122,5 Freiverkehrs 80.— Sothaer Waggon 74.— 24.— TNordd. Wollk. 222.0222.1 Adler Kall. 070100 Gritzner Maſchin. 125,0125.0 ToOberichl. E. Bed. 117,00135.6 Benz⸗Motor 1 1720.70 Grkrftw. Mym.5%—.——.— JSberſchl. Kolsw 122,1 127.0 Brown, Bov.& C. 172.1 75•19 170 2 5 9 TOrenſt,& Koppel 128,0131,5 Deutſche Petrol. 25.50.65— Gruſchwitz Teptil 88,—96,25T Phönix Bergb. 130.2 82 415 08,0105, 15. 20,01820 Hackethal Prabt. 100,0102,0 A200he apis 9488 decdeel, 0 160 459 0 4 70 Fagein Prauntel 2 Petersb. Jnt Höb. 18500150 „Spinn. 159,0156,6 e 195,0 Hannov. M. Egeſt. 127,0,128,2 Re Naert 172.01717 Raſarpan 5,95.3 2 5 70955 65.—64.— Nheinfelden Kraft 18— 3580 Salpeter 8590— — r 1* 5— 2—.— Hbg.⸗Wien Gum. 99,7596,— Aetenahh Led. 218.2217,8 Südſee Vbdende 35.— 85 Harkort Bergwrk. 52,15 52785 Ihenane Chem 70.1570.— Ufa pab. THarpen. Bergb. 2175200J Ri ebeck Montan 165,0,165.2 Neichs⸗ u. Staa 8 00 Hartmann Maſch. 525b5 Rombd Hutten 10,80 40,89 a) 2209005 Hlpen Muſch. 8 2506, 30 eſtger draunk. 105 010. Dunt Ab 340 pert Maſch..85, 1 103.0102. 0 7— Hindr.& Aufferm. 119,0119,e Aleſoenh gerd 132,7(129,7ſohne Auslöſgsrecht 1001 4000 5 1 1200 IRütgerswerke. 134,0,134,2 9% ehlenan 1369675 „901⸗3, 0% B. 7 6, 7964ſch Ei. 5 St 190,5190,5 Sachſenwerk..127,0,128,7 225 Prß. Faltonz THohenlohe-Wrk. 28,6028,85LSalzdetfurth.. 249, 348,010% Weh. Slabtz bil, Holzmann. 16,. lg) Seran 288310568% Wb. Stabt 46 5 Sanchee.. 15,0115,2 Scheidemantel. 34,5034,50 5% Roggenwen. THumboldtMaſch. 51.—51,—PSchuberts Salz. 294,5 290,5% Roggenrentb. —555 5 TSchuckert& Co. 188,0 189,75/ gandſch. Rogg. JIiſe Bergbau. 328,128,2%ĩ Lan „Schubfabrie Herg 76,—78,— rte· Ae. Judel u ge. 1700f53. TSlenlene Halsd 26 81 b) Ausl. Neutenwe z Gebr. Junghans. 119,0,119,10 Sinner.⸗G. 76,2575,— 43.250450 Kabla Porzellan. 129,0,123,9 Stettiner Dulkan. 88,06% Pen Schata.. 2 28.— ITKaliw. Aſchersl. 194,719770 StoetzrKammgrn. 187,1162,5425 Oelt oldrentke 28,2528,— Karlsr. Maſchin.. 48,—43,50 Stoewer Nähm.. 89.—.— 40.— C. M. Kemp...—,„— Stolberger Zink 261,0259,0 4 Klöcknerwerke. 170,117,00Südd. Immobil. 102,0101.04¼% C. H. Knorr. 188,0188,2 Teleph. Berliner 99,.—99.— Kollm.& Jourdan 191,5490,0 Thoerldelſabrit 119,5117.5 40 Tietz, Leonhard. 130,0129,140% Gebr. Körting.. 95,.—94.— 45 Koſtheimer Cell.. 118,0445,2 Transradio.. 147,0146,540% Unionwerke Maſch 80,-80,.— Krauß& Cie, Lok.——79,.— Varziner Papier 134,0182,2 Kronprinz Metall 111,6 Lyfſhauſer-Hütte 61.—.280Zer. B. 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Seite. Nr. 180 Der gefeſſelte Strom 18) Von Hermann Stegemann „Nein, den Fiſch, den eß ich allein,“ antwortete Hanns mit wildem Humor und nahm dem Mareile die Platte mit dem goldgelb gedünſteten Barſch aus den Händen. Gegen Abend kam Hermann und fragte nach dem Bruder. „Hanns packte ſeine Koffer und tat, als ſähe er Hermanns gerötete Augen nicht. 5 3 du dem Vater geſagt, daß ich ihm Lebewohl ſagen „Ja, aber er läßt dir antworten. er mache keinen Unter⸗ ſchied, ob dir dein Plan gelinge oder nicht. Du hätteſt ihn ge⸗ acht, und das ſei genug.“ 8 Hanns richtete ſich auf und ſtreckte den Rücken gerade. „Das heißt, er will mich nicht mehr ſehen, ich ſoll ihm— „Ja,“ unterbrach ihn Hermann raſch. „Ja, zum Donner, bin ich denn ein Verbrecher, ein Ehr⸗ loſer oder was ſonſt! Er will mir die Hand und den Abſchied verweigern, wenn ich gehe! Er kehrt den Fiſchmeiſter hervor, wo ich den Vater ſuche! Ich ſteh' auf eigenen Füßen und brauche keinen Vater, aber ich habe einen, und ſolang' ich ihn habe und ein Recht an ihn habe, laß ich mir auch den Abſchied nicht verbieten. Ich will doch ſehen, ob er den Riegel vorſtößt, wenn ich an ſeine Tür klopfe!“ Der Knabe ſtand ſtumm, mit zuckenden Mienen, und ver⸗ biß die ungebärdigen Tränen, die ihm noch von der Ausſprache mit dem Vater locker ſaßen. Als Hanns ſeine düſteren Augen und den geqälten Aus⸗ druck in ſeinen Zügen ſah, mäßigte er ſeinen heißen Zorn. Leiſe ſtrich er ihm über das lockige Haar. zGeh' heim, Bub, ich komme,“ ſagte er ſanft. Stockend antwortete Hermann: „Der Vater iſt nach Waldshut aufs Amtsgericht und kehrt erſt um zehn zurück.— Stör' ihm die Nachtruh' nicht, Hanns!“ Hanns Ingold blickte den Bruder lange an. Der Knabe war im Unterricht geweſen und hatte ſeinen ſchwarzen Anzug an. Schlank und ſchmächtig, mit einem vergeiſtigten Geſicht, das den Fiſcherſohn verleugnete, ſtand er vor ihm und drehte erregt die Bücher in den rauhen Fäuſten. „Hermann, ich geh' nicht, ohne meinem Vater Adieu zu ſagen. Und wenn ich ihm nicht Lebewohl ſagen darf, ſo will ichs von ihm ſelbſt hören. Aber ich will ihn auch nicht um den chlaf bringen. Er ſteht um vier Uhr auf. Sag' mir, wo er das Netz wirft, dann ſuch ich ihn in der Frühe am Rhein.“ Allen Freunden und Bekannten die schmerxliche Mitteilung, daß mein lieber Gatte, unser guter Vater, Großvater und Schwiegervater 8989 Christoph Nik. Klein Zugführer a. D. uns unerwartet schnell entrissen wurde. MANNHEIM, den 18. März 1927. Rheinhäuserstr. 93 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: A. Klein WWe. Die Beerdigung findet Samstag mittag 2 Unr statt. Trauer- Briefe liefert schnell uuchelni Ur. Laaz mtliche Bekanntmachungen Handelsregister. In das Handelsregiſter wurden heute ein⸗ getragen die Firmen: 64/5 Irt Friedrich Eiſen, Mannhelm. Inhaber iſt riedrich Eiſen, Ingenieur Mannheim. A Iſidor Leyy, Mannheim. Inhaber iſt Nidor Levy, Kaufmann, Mannheim. Die iederlaſſung iſt von Karlsruhe nach Mann⸗ eim verlegt worden. erner wurde eingetragen zu den Firmen: 0 n I 11 Leo Hirſchler, Mannheim: Das Geſchäft Firma ging durch Erbfolge auf Kauf⸗ E 6, 2. ann Leo Hirſchler Witwe, Bertha geborene Kalter in Mannheim über. Moritz Hirſchler, aber ſchlich ſchon farbloſes Dunkel. Nheinfsche Creditbank [der Bank, wozu wir die Herren Aktionäre einladen. „Hanns, er hat geſagt, er kennt dich nicht mehr!“ ſtieß der Knabe leiſe hervor, und plötzlich überwältigte ihn die Not, 85 rauh auf und wiſchte ſich haſtig die Tränen mit der au Farbige Dämmerung ſchwamm in der Stube. Hanns zog ſeinen Bruder ans Fenſter. „Sieh mich an, Bub, er hat noch mehr geſagt. Ich leſ es in deinem Geſicht. Du haſt keinen Bruder mehr, hat er zu dir geſagt. Iſt es ſo, Hermann?“ Da ließ Hermann Bücher und Hefte fallen, ſchlang die Arme um den Bruder und wühlte ſein Geſicht an Hannſens Bruſt; in heftigen Schlägen bäumte ſich ſein von wildem Weh geſchüttelter Leib. Eine Weile ließ Hanns ihn gewähren, dann fuhr er fort: „Er hat dir verboten, mit mir zu verkehren.“ „Ich hab ihm geſagt, daß ich zu dir gehe!“ entgegnete leiden⸗ ſchaftlich der Knabe und hob ſein blaſſes Geſicht. „Ja, zum letztenmal,“ erwiderte Hanns ruhig. „Soll ich ganz bei dir bleiben?“ fragte Hermann opfer⸗ mutig, und obwohl ihm ein Schauer über den Nacken rann bei dieſer Frage, blickte er Hanns mit leuchtenden, trotzigen Augen an und wartete auf Beſcheid. Zärtlich bog ihm Ingold den Kopf zurück, und ihm tief in die Augen ſchauend, ſagte er: „Unſinn, Hermann, ich kann dich ja gar nicht brauchen.“ „Ja, und der Vater iſt allein,“ ſtieß Hermann haſtig hervor. „A 1 ſol“ verſetzte Hanns kurz. Und in dieſem einen Augenblick erfaßten beide, daß die Mutter tot und daß ſie dem Vater geſtorben war. Leiſe traten ſie voneinander weg. Hermann Ingold ſammelte ſeine Hefte und ſtand ſcheu im Zimmer, wollte gehen und fand den Weg nicht zur Tür. Da ſagte Hanns vom Koffer her, in den er. tief gebückt, ſeine Kleider legte: Mannheim. In Karlsruhe gehe ich zum Miniſterium. Wenn du Zeit findeſt, kannſt du noch einmal an die Bahn kommen. Abſchied haben wir ja ſchon genommen.“ „Ja, Abſchied haben wir genommen,“ antwortete Hermann und holte tief Atem. Als Hanns ſich aufrichtete, war er ſchon an der Tür. Hanns wollte rufen, beſann ſich und ließ ihn gehen. Es war noch ein Schein von roter Sonne im Weſten. Die Giebel am Markt glänzten noch feuergolden, in den Gaſſen . Mannbeim Sechsundfünfzigste ordentliche Generalvers ammlung am. Samstag, den 9. April 1927, vormittags 117 Uhr, im Gebäude Tagesordnung: 1. Vorlage der Bilanz auf 31. Dezember 1926 mit Berichten des Vorſtandes und 0 2. Beſchlußfaſſung über die Verteilung des Reingewinnes. 3. Entlaſtung des Vorſtandes und Auſſichtsrats. 4. Wahl von Aufſichtsratmitgliedern. 5. Beſchlußfaſſung über die Erhöhung des Grundkapitals um RM. 6 000 000.— anf RM. 30 000 000.— durch Ausgabe von neuen Aktien. Feſtſetzung des Mindeſtausgabekurſes und der Divi⸗ dendenberechtigung, ſowie Ausſchluß des geſetzlichen Bezugsrechts der Aktionäre. 6. Abänderung von Art. 16 des Geſellſchaftsvertrages: Teilnahme an der e e und Ausübung des Stimmrechts. 7. Abänderung von Art. 5 des Geſellſchaftsvertrages: Höhe des Aktienkapitals, Stückelung und Numerierung der Aktien. ur Ausübung des Stimmrechts iſt jeder Aktionär berechtigt, welcher die Aktien ſpäteſtens am fünften Tage vor der Verſammlung bet der Geſellſchaft oder bei einer der nachſtehend bezeichneten Stellen oder bei einem Notar hinterlegt. Die Hinterlegung iſt auch dann ordnungsmäßig erfolgt, wenn Aktien mit Zuſttmmung einer Hinterlegungsſtelle für ſie bei einer anderen Bankfirma bis zur Beendigung der Generalverſammlung im Sperrdepot gehalten werden. Eintrittskarten zur Generalverſammlung ſind erhältlich bei unſerer Bank und ihren ſämtlichen Zweigniederlaſſungen, in Berlin bei der Deutſchen Bauk, bei Herrn S. Bleichröder und bei der Bank des Berliner Kaſſenvereins(nur für Mitglieder des Giro⸗Effekten⸗Depots), in Frankfurt a.., Hamburg, München, Stuttgart bei den Zweiganſtalten der Deutſchen Bank, ferner in Frankfurt a. M. bei der Frankfurter Bank, in Neuſtadt a. Höͤt. bei Herrn G. F. Grohé⸗Henrich, in Saar⸗ brücken bei Herren G. F. Grohé⸗Heurich& Co., in Freiburg t. B. bei Herrn J. A. Krebs, in Baſel und Zürich bei der Schweizeriſchen Kreditanſtalt. 2726 Mannheim, den 17. März 1927. Der Aufsichtsrat. „Ich fahre um acht Uhr, erſt nach Karlsruhe und dann nach G Das Mareile kam und brachte die letzte Poſt. Es war ein anonymes Schreiben, das Hanns Ingold mit dem Richter Lynch drohte. Er warf es weg. In weichen Wellen ſtrömte die Abendluft durchs Fenſten. Am klaren Himmel flogen noch die letzten Schwalben. Hans Ingold ſetzte den Hut auf und ſtieg hinunter. Die Tür des Tanzſaales ſtand offen. friſch aufgewaſchen trockneten die Dielen im Durchzug, als wäre auch die letzte Erinnerung an den Lauffenſpuk weggeſpült worden. Auf den Gaſſen ſaßen und ſtanden die Handwerker, Land⸗ leute kamen vom Feld heim. Es roch nach dem friſch eingefah⸗ renen Heu. Wo Hanns vorüberging, verſtummte das Geſpräch: Der Apotheker Hengiſch, der breit auf der Schwelle„Zum Eichhorn“ geſtanden hatte, verſchwand haſtig hinter der Tür, um der Begrüßung auszuweichen. Ingold drückte die Fäuſte tief in die Rocktaſchen, in ſeinen Ohren war ein Glockenläuten vom erregten Blut. Mit zu⸗ ſammengebiſſenen Zähnen ging er weiter. Da rief ihn jemand an. Der Hohwald war's, dem er acht Morgen Wiesland und Feld abgekauft hatte. „Grüß Gott, Herr Inſchenör. Sie verreiſen, ſagt man. Ja, wer den Rücken kehren kann, wenn's blendet, der hat's gut. Unſereiner muß ſtillhalten.“ 1250 ſprach er treuherzig und kratzte ſich im kurzgeſchorenen 12 Hanns Ingold lächelte.„Ich danke für den guten Spruch.“ „Ja, der Spruch iſt gut, Herr Inſchenör, aber mein Land bin ich los, neun Morgen guter Boden, den beſten in der Au.“ „Das weiß ich, denn ich hab' ihn bar bezahlt.“ „O du mein— bar bezahlt! Guter Boden bezahlt ſich nicht. Ich nähm' ihn um die Hälfte zurück.“ Die Bartſtoppeln kniſterten unter ſeinen harten Fingern, als er dreiſt und fromm dieſes Angebot machte. Ingold zuckte die Achſeln und wandte ſich zum ehen. „Geld auf die Hand, Herr Inſchenör. Und die anderen, die halten es grad ſo.“ „Sprechen Sie in Ihrem Namen und in dem der anderen?“ „Jawohl,“ beteuerte Hohwald und nahm die Hand aus dem Bart, ſtreckte ſie Ingold hin und fuhr ſort:„Es gilt. Wir Ba kaufen ihn um die Hälfte zurück. Morgen gibt Ihnen nie⸗ mand mehr den dritten Teil und in einem Jahr iſt er eine Wüſte. Der Doktor hat kein Geld, der kann St. Joſeph kaum halten, auf den warten Sie am nächſten Schalttag noch!“ [Fortſetzung folgt.) Flegante gute Schuhwaren ⁊u kinheltspreisen Mk. 12.-, 18.- und 20l. ohnè Nùcłksicht auf d. ffüheren Prels Schuhhaus Oskar Wanger 7. 8/6, Pfölzer Hof 272⁰0 Sonderverkauf 7* Iin Lampen u. elekctr. Haushaltartikel nur noch einlge Tage Jager, E 2, 16 u. D 3, 4. 228 ſtellimann, Mannheim iſt als Prokuriſt be⸗ 4. Deutſche Verſicherung gegen Ungeziefer Franz Münch, Mannheim: Das Geſchälft iſt Imntl. Verüfkentichungen der tadt Maunheim oſt Gernsb i. Murgtal 400 Lallenbach Aantt 5 25 555 waldreich, ſtaubfret, neuzeitlich eingericht. ged. e 8 Naee Arbeitspergebung. Veranda, Garten. 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