— se 1 Ags * — 8 7 u 22 * kontingents nennen, würde. Dienskag, 29. März Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatl..⸗M. 2,50 ohne Beſtellgeld. Beievtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung dneee Poſtſchecktonto 17590 Karlsruhe. Haupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R1. 4˙8, Baſſermannhaus)Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr.6, Schwetzingerſtr. 19/20 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ N eneralanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12mal. Fernſprecher 24944, 24945, 24951,24952 u. 24958 Beilagen: Sport und Spiel Aus Seit und Leben Mannheimer General Anzeiger Mannheimer Frauenzeitung. Unterhaltungs⸗Beilage. Aus der Welt der Cechnik. Wandern und Neiſen. Geſetz und Necht Abend⸗Ausgabe 2 Ausſprache über den Neichswehr⸗Elat Aus der heutigen Reichstagsſitzung Berlin, 29. März.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Wehrdebatte hat mit der geſtrigen Rede Geßlers ihren Höhe⸗ punkt erſichtlich bereits überſchritten. Heute kann man nur feſtſtellen, daß den weiteren Verhandlungen geringes In⸗ tereſſe entgegengebracht wird. Zu Beginn der heutigen Aus⸗ ſprache iſt Dr. Geßler noch nicht anweſend, und auch die Uni⸗ formen der Reichswehr und Marine ſind auf der Regierungs⸗ tribüne nur ſpärtich vertreten. Zunächſt wird der Notetat ohne Ausſprache in erſter und zweiter Leſung genehmigt, dann nimmt Herr Bredt von der Wirtſchaftlichen Vereinigung das Wort, der ſich mit militäriſchen Einzelfragen be⸗ ſchäftigt. Er bedauert, daß das Heer in ſeiner jetzigen Geſtalt den erzieheriſchen Einfluß auf das Volk verloren habe und geht dann auf die Erſatzfrage ein. Kein Rücktritt Geßlers ſel Berlin, 29. März.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Gerüchte von einem bevorſtehenden Rücktritt Geßlers werden in Kreiſen, die dem Reichswehrminiſter perſönlich und menſch⸗ lich naheſtehen, nicht für ernſt genommen. Man glaubt viel⸗ mehr annehmen zu dürfen, daß Dr. Geßler in der Arbeit Troſt und Vergeſſenheit für ſeinen furchtbaren Schmerz um den Verluſt ſeiner beiden Söhne zu ſuchen entſchloſſen iſt. Auch das Auftreten des Reichswehrminiſters im Parlament, zumal ſein Vorſtoß gegen Erkelenz wird von dieſen Kreiſen nicht gerade als Neigung zur Reſignation gedeutet. Wir ha⸗ ben ja hier von vornherein der Vermutung Ausdruck ge⸗ geben, daß es in der herkömmlichen Montagsſenſation dies⸗ mal ſich um einen Verſuchsballon gehandelt hat, den irgend jemand, vielleicht ſogar ein an dieſen Dingen mit perſönlichem Ehrgeiz Intereſſierter aufflattern ließ. 7 r N E* 5 7 1 Frankreichs Rüſtungswille VParis. 29. März.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Der franzöſiſche Marineminiſter Georg Leygues hielt auf einem Bankett eine Rede, in der er ſich gegen die von Wa⸗ ſhington verlangten Einſchränkungsmaßnahmen wandte und darauf hinwies, daß Frankreich noch mehr als England und die Vereinigten Staaten eine Flotte benötige, die zwiſchen dem Mutterlande und den Kolonien die Beziehungen aufrecht erhalten könne. Frankreich, ſo erklärte der Marine⸗ miniſter beſitzt ein faſt ebenſo großes und gewaltiges Kolo⸗ nialreich wie England und die Vereinigten Staaten und kann ſich den Luxus nicht geſtatten, die Sicherheit ſeiner Kolonien zu gefährden, Wir müſſen zudem unſere internationalen Die Wirtſchaſtsverhandlungen mit Rumänien Berlin, 29. März.(Von unſerem Berliner Büro.) Die deutſch⸗rumäniſchen Handelsvertragsverhandlungen ſind, wie ſich das„B..“ aus Bukareſt drahten läßt, nunmehr in ein offizielles Stadium getreten. Wie verlautet, ſoll die rumäniſche Regierung den deutſchen Vorſchlägen nicht ungünſtig gegen⸗ überſtehen. Man nimmt an, daß in abſehbarer Zeit ein offt⸗ zieller Vertreter der rumäniſchen Regierung nach Berlin fährt, um dort die Verhandlungen fortzuführen und zum Abſchluß zu bringen. Zum Wirtſchaſtsabkommen mit Frankreich Berlin, 29. März.(Von unſerem Berliner Büro.) Pa⸗ riſer Blätter verbreiten über den Inhalt der letzten in Paris vereinbarten Wirtſchaftsabmachungen, mit denen ſich geſtern das Kabinett befaßte, ſtark tendenziös gefärbte Nachrichten. Die Zollſätze, die ſie für die Einfuhr des franzöſiſchen Wein⸗ ſind, wie an zuſtändiger Stelle verſichert wird, unzutreffend. Ebenſo unrichtig iſt es, wenn behauptet wird, daß Deutſchland die ihm zugebilligte Menge an chemi⸗ ſchen Produkten geſchloſſen liefern müſſe. Ein Teil der Pro⸗ dukte ſoll vielmehr auf den freien Markt kommen. Außerdem handelt es ſich nicht nur um chemiſche Produkte, ſondern auch um andere Erzeugniſſe, ſo z. B. um Maſchinen und Bier. Weiter wird uns hierzu von unſerem Berliner Büro gedrahtet: Die franzöſiſche Preſſe, die ſich ja in derlei Dingen von jeher wenig an die Vereinbarungen gehalten und ihr Schweigegelöbnis nur zu oft durchbrochen hat, brachte in den letzten Tagen eine Reihe von Indiskretionen über die Ver⸗ einbarungen zu dem deutſch⸗franzöſiſchen Handelsproviſorium. Dabei ſehen ſie es vor allem als ihre Aufgabe an, eine mög⸗ lichſt günſtige Situation für die franzöſiſchen Unterhändler zu konſtruieren und nachzuweiſen, daß Frankreich der gewinnende Teil bei den Kompromiß wäre. So wurde u. a. von einer Herabſetzung des Zollſatzes. für franzöſiſche Weine auf ungefähr ein Fünftel geſprochen, was einen Sonderzoll für die Meiſtbegünſtigung bedeuten Wie wir an zuſtändiger Stelle bören, iſt natürlich Frankreich lediglich für ein gewiſſes Wein⸗ kontingent, über deſſen Größe genaue Zahlen allerdings noch nicht zu erfahren ſind, das aber hinter den Angaben der ſranzöſiſchen Preſſe— 40 Millionen Franken— wohl er⸗ heblich zurückbleiben dürfte, die Meiſtbegünſtigung. genau wie den ſpaniſchen und italieniſchen Weinen gewährt worden. Die Handelsbeziehungen aufrecht erhalten, um unſere Rohſtoffe, die wir in den Kolonien gewinnen, abzuſetzen. Aus den Erklärungen Leygues ſcheint hervorzugehen, daß die Zurückhaltung der franzöſiſchen Regierung ſich gegenüber Waſhington in der Abrüſtungsfrage noch weiter verſteift hat. Kein Oſt⸗Lotarno! Berlin, 29. März.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie der„Tag“ von beſonderer Seite aus Wien erfahren haben will, ſoll der polniſche Außenminiſter Zaleski auf ſeiner Rückreiſe von Genf mit dem Bundeskanzler Seipel perſön⸗ lich Fühlung geſucht haben, aber nicht wegen polniſch⸗öſter⸗ reichiſcher, ſondern wegen polniſch⸗reichsdeutſcher Angelegen⸗ heiten. Er hätte angeblich verſucht, den Bundeskanzler dahin zu beeinfluſſen, daß der Wiener Regierungschef als Chriſtlich⸗ Sozialer bei dem Zentrumskanzler Marx Einfluß nehmen ſoll, um die Stimmung für einen Pakt mit Deutſchland zu be⸗ reiten, bei dem Deutſchland nicht nur den Verzicht auf gewalt⸗ ſame Aenderung der deutſchen Oſtgrenzen ausſprechen, ſon⸗ dern auch erklären ſollte, daß es keinerlei territoriale Aen⸗ derungen auf dem Verhandlungswege erſtreben würde. Wir können uns nicht denken, daß ein Diplomat vom Range des Herrn Seipel, wenn eine ſolche törichte Anregung von polniſcher Seite überhaupt tatſächlich erfolgt ſein ſollte (der„Tag“ behauptet es ſteif und feſt) Neigung bekunden wird, ſich zu einer undankbaren Vermittlerrolle herzugeben, denn, was Herr Zaleski hier erſtrebt, iſt ja nichts anderes, als das berüchtigte„Oſt⸗Locarno“. Deutſchland hat wahrhaftig keinen Anlaß, Polen die widernatürliche und ungerechte Grenz⸗ ziehung, wie ſie durch den Verſailler Vertrag erzwungen wurde, und die früher oder ſpäter doch revidiert werden muß, zu garantieren. RNauſchers Tätigkeit in Verlin EBerlin, 29. März.(Von unſerem Berliner Büro.) Die erneute Anweſenheit des deutſchen Geſandten in Warſchau, Rauſcher, in Berlin dient dem Zweck der Rückſprache über weitere Modalitäten der deutſch⸗polniſſchen Verhandlungen. Da die Ausweiſungen von Reichsdeutſchen für die nächſte Zeit unterbleiben, ſo wird es vorerſt darauf ankommen müſſen, die Niederlaſſungsfrage, die einen integrierenden Beſtandteil des deutſch⸗polniſchen Handelsvertrags bilden ſoll, zu einem Ab⸗ ſchluß zu bringen. Gleichzeitig wird man auch die notwendigen Richtlinien für dieſe Verhandlungen aufſtellen. Ferner wird auch die Frage der Verhandlungen über den Zoll tarif zu erörtern ſein, die indes nicht von dem deutſchen Geſandten allein geführt werden können, ſondern die Aufſtellung von Delegationen notwendig macht. Meiſtbegünſtigung führt eine Ermäßigung des antonomen Zollſatzes von 80 auf 45 Mk. für Weißweine und 32 Mk. für Rotweine herbei, dafür iſt uns für Chemikalien ein Kon⸗ tingent von 15 Millionen Franken gewährt worden, das— ebenfalls entgegen der Darſtellung der franzöſiſchen Preſſe— dem freien Markt zugeführt werden kann. Die ferner zu be⸗ willigenden Kontingente für Maſchinen betragen 23 Millionen, für Elektrizitätsartikel 17 Millionen und für Bier und Holz⸗ waren ungefähr 60 Millionen Franken. Dieſe gegenſeitigen Zugeſtändniſſe bedürfen natürlich noch der Genehmigung der kompetenten Miniſterien und der Parlamente. Die an⸗ geführten Kontingente ſind gedacht für einen Zeitraum von nicht ganz einem Vierteljahr, ſie beſitzen nämlich Gültig⸗ keit für die Zeit vom 11. April bis zum 30. Juni, bis zu wel⸗ chem Datum das Handelsproviſorium erweitert und durch das bei den jetzigen Verhandlungen abgeſchloſſene Zuſatz⸗ abkommen verlängert werden ſoll. Streſemanns Veleibigungsprozeß Berlin, 29. März.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie der„B..“ aus Plauen berichtet wird, erklärte der Vertre⸗ ter des Nebenklägers Dr. Streſemann bei Eintritt in die heu⸗ tige Verhandlung, daß er entſchteden Verwahrung gegen die herablaſſenden und beleidigenden Aeußerungen gegen den Ne⸗ benkläger durch den Angeklagten einlegen müſſe und das Ge⸗ richt bitte, in Zukunft derlei Exzeſſe des Angeklagten zu ver⸗ hindern. Das bisherige Verhalten des Angeklagten habe ge⸗ zeigt, daß er ſich lebhaft bemühe, die Führung der Verhand⸗ lung an ſich zu reißen. Der Vorſitzende weiſt darauf hin, daß er bereits mit der Preſſe ſich in Verbindung geſetzt habe, um ſie darauf aufmerkſam zu machen, daß die Führung der Ver⸗ handlung in ſeiner Hand liege. Er würde ſich dieſes Recht auf keinen Fall nehmen laſſen. Ohne Titel geht es nicht Berlin, 28. März.(Von unſerem Berliner Büro.) In einem Urantrag der Zentrumsfraktion wird die preu⸗ ßiſche Staatsregierung erſucht, ſich im Reichsrat mit allem Nachdruck dafür einzuſetzen, daß die Möglichkeit beſonderer Verdienſte um Kunſt und Wiſſenſchaft, langjähriger pflicht⸗ treuer Arbeit im Bereiche des amtlichen und beruflichen Le⸗ bens und opferwilliger Tätigkeit im Dienſt des Gemeinwohls durch entſprechende Titelverleihung eine öffentliche An⸗ erkennung zuteil werden zu laſſen, bal dmöglichſt wieder⸗ hergeſtellt wird. Preis 10 Pfennig 1027— Nr. 148 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. ellamen .—4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streils, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Zum Lachen traurig Soll man ſeinen Grimm in alle Winde hinausſchreien, ſoll man mit zuſammengepreßten Lippen ſchweigen, ſoll man flu⸗ chen, ſoll man lachen, ſoll man verzweifeln, ſoll man philo⸗ ſophiſch reſignieren?... Aus tiefſter Seele drängen ſich dieſe Fragen wie ein Aufſchrei aus Qual und Not oft jedem Deut⸗ ſchen auf, der, ob er will oder nicht, an jenem weltpo liti⸗ ſchen Komödienſpiele duldend Anteil nehmen muß, das wir Politik nennen. Der ſich mit Politik befaßt und ihre Entwicklung genauer verfolgt, nicht irgend einer Partet oder deren Intereſſen zuliebe, oder gar aus egoiſtiſchen Be⸗ weggründen, ſondern weil er darin ein Inſtrument ſieht, das bei zweckmäßiger Beherrſchung dazu geeignet iſt, ſein noch immer in Schmach und Elend verſtricktes Vaterland wieder zur Ehre und Freiheit zu führen. In dieſer Verwirrung der Gefühle befinden wir uns, wie ſchon ſo ſchrecklich oft auch heute wieder. Während die ganze Welt vom allgemeinen Wettrüſten widerhallt, bei denen unſeren franzöſiſchen und polniſchen Nachbarn an der Spitze marſchieren, während die ſanften Friedensſchalmeien von Locarno von den donnernden Ambosſchlägen der auslän⸗ diſchen Rüſtungsinduſtrie völlig übertönt werden, fällk den Erwählten des deutſchen Volkes nichts beſſeres ein, als ſich im Reichstag über die angeblich zu großen Anforderun⸗ gen des deutſchen Heeresetats herumzuſtreiten. Da⸗ bei müßte, wenn wir wegen allzuhäufig vorhandener partei⸗ politiſcher Engſtirnigkeit nicht gar ſo unſelig in Dutzende von Parteien und Parteichen zerſpalten wären, gerade der deutſche Wehretat eine Plattform ſein, auf dem ſich al le Deutſchen zu⸗ ſammenfinden könnten. Denn jedes deutſche Schulkind weiß ja nachgerade, daß uns durch den Verſailler Vertrag auch für das Gebiet unſerer Schutzrüſtung ſo enge Grenzen gezogen ſind, daß wir knapp in der Lage ſind, die innere Ordnung unter allen Umſtänden aufrecht zu erhalten, daß es aber ſchon ſehr fraglich iſt, ob wir imſtande ſind, umfangreichen Grenz⸗ überfällen zu begegnen. Wobei man, von Frankreichs wahr⸗ haft gigantiſchem Rüſtungsaufwand ganz zn ſchweigen, ſich immer vor Augen halten muß, daß wir nur über 100 000 Mann Reichswehr verfügen, daß aber allein unſer polniſcher Nachbar ein Friedensheer von 250 000 mit franzöſiſcher Bei⸗ hilfe glänzend ausgerüſteten Soldaten unterhält. Unter ſolchen Umſtänden müßte es für jeden Deutſchen, ſei er bei welcher Partei er wolle, eine glatte Selbſtverſtändlichkeit ſein, ſich über alle in der grauen Theorie mitunter ſehr ſchönen parteipolitiſchen Dogmen hinweg dafür einzuſetzen, daß wir inmitten dieſer ſich ſtändig ſtärker bewaffnenden Welt nicht faſt wehrlos daſtehen, ſondern zum Schutze unſeres Volkes alles tun, was uns im Rahmen des wahrlich ſchon ſehr, ſehr eng gezogenen Verſailler Vertrags zu tun erlaubt iſt. Denn wenn wir auch mit keinem Gedanken von einen Offenſivkrieg träumen können, ſo verſpüren wir als zukunftsgläubiges Volk doch nicht die geringſte Neigung, uns bei einer eventuel⸗ len Hineinzerrung in einen kriegeriſchen Kouflikt(3. B. zwi⸗ ſchen England und Rußland) wehrlos abſchlachten zu laſſen. Solche Gedankengänge und ihre praktiſche Nutzanwendung ſollten für jeden Deutſchen, zumal für einen Parlamen tarier etwas ganz ſelbſtverſtändliches ſein. Wie aber ſteht es damit in Wirklichkeit? Die Lektüre des in unſerem heutigen Mittagsblatt veröffentlichten Berichts über die geſtrige Reichstagsſitzung gibt darüber den nieder⸗ ſchmetternden Aufſchluß. Der Reichswehrminiſter, be⸗ kanntlich durchaus kein„Militariſt“, kein Vertreter jenes blindwütigen„Militarismus“, den auch wir ablehnen, ſon⸗ dern ein ſehr ernſter und beſonnener„Ziviliſt“, außerdem bis vor kurzem durch Jahrzehnte hindurch Mitglied der Demo⸗ kratiſchen Partei, erklärt im Bewußtſein ſeiner Verant⸗ wortlichkeit vor dem Volksganzen klipp und klar, daß er ſich am Heeresetat nichts abſtreichen laſſen könne. Und auch der mit der Prüfung der einzelnen Etatpoſitionen betraute Reichstagsausſchuß, an deſſen Spitze der Sozialdemo⸗ krat Stücklen ſteht, muß ſeſtſtellen, daß ſich allenfalls nur kleinere Abſtriche am Wehretat machen ließen. Die demo⸗ kratiſche Partei aber weiß es beſſer als der demo⸗ kratiſche Wehrminiſter und verlangt eine allgemeine Herab⸗ ſetzung des Heeresetats um 10 Proz. Und die größte Partei des Reichstags, die Sozialdemokrat i e, glaubt es nicht unterlaſſen zu können, gleichzeitig mit den Kommuniſten ein Mißtrauensvotum gegen Dr. Geßler einzubringen. Durchdrungen von ſeiner Miſſion erklärt der Sozialiſt Schöpflin, die Sozialdemokratie müſſe in der ganzen Welt ihre Stimme erheben und die allgemeine Abrüſtung for⸗ dern... Sehr ſchön, ſehr richtig! Nur müßten die Herren Sozialdemokraten mit dieſem„Stimme erheben“ nicht bei uns in Deutſchland anfangen, alldieweil wir ja längſt bis auf den beſcheidenen Reſt der kleinen Reichswehr abgerüſtet haben, ſondern in Frankreich, England, Polen uſw. uſw. Die Herren„Genoſſen“ Renaudel, Paul⸗Boncour, Macdonald uſw. würden aber über dieſes„Stimme er⸗ heben“ der deutſchen Internationaliſten gewiß ebenſo ſtill⸗ ſchweigend oder treffender geſagt: unentwegt weiter rüſtend, zur Tagesordnung übergehen, wie ſie das noch ſtets bisher getan haben. Und die Machthaber in Rußland würden den kommuniſtiſchen Brüdern aus Deutſchland ins Geſicht lachen, wenn dieſe die bei uns in Deutſchland ſo lärmend er⸗ hobende Forderung auf allgemeine Abrüſtung auch in Moskau geltend machen würden. Denn ohne die Stütze, die ſie an ihrer roten Armee hat, könnte die ruſſiſche Regierung nicht überall in der Welt ſo agitieren, wie ſie es bisher ungeſtraft tut. So beſchämend und troſtlos all' dieſe Verhältniſſe aber auch ſind, das Schlimmſte, daß hoffnungsloſeſte und nieder⸗ 2. Sekte. Nr. 118 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Dteensztag, den 29. März 107 drückendſte von allem iſt die Feſtſtellung des Reichswehr⸗ miniſters, daß die ſo lange Jahre hindurch uns tief demütigende Spiontertätigkeit der ſogenannten Interalliierten Militär⸗ Kontrollkommiſſion„aus allen Kreiſen unſeres Volkes unterſtützt worden iſt“... Es iſt ſchon richtig, wenn Goethe ſagt:„Ueber das Niederträchtige Nie⸗ 5 mand ſich beklage, denn es iſt das mächtige, was man Dir auch ſag⸗“, aber muß ſich heute jeder anſtändige Deutſche ob der Meitteilung des Reichswehrmintſters nicht ſchämen, daß es 5 ſolche armſelige und ſchamloſe Tröpfe von Denunzianten„in allen Kreiſen“ unter uns gibtp... Die„Frankfurter Zeitung“ aber bringt ſeltſamer Weiſe in ihrem ſonſt ſehr ausführlichen Bericht über die geſtrige Reichstagsſitzung von jener zweifellos doch ſehr beachtenswerten Mitteilung Dr. Geßlers kein Wort. Was ſoll man zu alledem ſagen, wie ſoll man die herz⸗ beklemmende Verwirrung der Gefühle in Worte faſſen, wie ihr Ausdruck geben? Es iſt zum Lachen traurig! H. A. Meisner. 55 Eckeners Flugpläne 3 0 15 3 Der Spanien⸗Südamerika⸗Verkehr geſichert Der ſoeben aus Spanien zurückgekehrte Dr. Eckener hat ſich gegenüber Preſſevertretern über den Gedanken einer Luftſchifflinte zwiſchen Europa und Südamerika ausführlich geäußert. Es iſt nunmehr nach Ueberwindung vielfacher Schwierigkeiten gelungen, die Genehmigung des ſpaniſchen Königs zu einem Subventionsabkommen für das Unterneh⸗ men zu erhalten. Danach wird der ſpaniſche Staat für jede gusgeführte Fahrt nach Südamerika und zurück 300 000 Pe⸗ ſeten zahlen. Außerdem übernimmt er das finanzielle Riſiko für die zur Durchführung in Spanien notwendigen Luft⸗ bafenanlagen und Zubehöre. Ein ähnliches Abkommen mit einer ſüdamertkaniſchen Regierung ſoll bevorſtehen. Es wird zunächſt mit Rückſicht +— beſchränkten Mittel das zur Zeit im Friedrichshafen in Bau befindliche Luftſchiff„L. Z. 127“ von der ſpaniſchen Geſellſchaft gemietet werden. Nach den Ausführungen Dr. Eckeners rechnet man damit, daß der neue Zeppelin im nächſten Frühjahr ſeine Probefahrten beginnen und daß am Columbus⸗Tage, dem 12. Oktober 1928, auch die Halle in Sevilla zur Aufnahme des Zeppelin bereit iſt. Es könnte alſo an dieſem Tage das große hiſtoriſche Ereignis der erſten Fahrt eines deutſchen Zeppelins nach Südamerika ſtattfinden. Das neue Luftſchiff ſoll 227 Meter lang ſein zund wieder von fünf Maybach⸗Motoren zu je 510 PS. an⸗ getrieben werden. Als Antriebsſtoff kommt bekanntlich ein neuartiges Gas zur Verwendung, das nach den Ausführungen 7———75 außerordentliche Vorteile gegenüber dem Ben⸗ etet. Dr. Eckener ſprach die Hoffnung aus, daß 1 Deutſchland, insbeſondere das Reichsverkehrsminiſterium, die zur Vollen⸗ dung notwendigen Mittel zur Verfügung ſtellt, denn davon aſen die Durchführung des ganzen Planes ab. Die Auf⸗ faſſung, daß man dem Flugzeug den Vorzug geben könne, be⸗ kämpfte Dr. Eckener mit der Feſtſtellung, daß ſelbſt, wenn es gelingen würde, mit dem Flugzeng die Strecke uverläſſig zu überwinden, die größere Geräumigkeit eines Luftſchiffes bei der notwendigen langen Fahrtdauer für die Benutzung Durch die Reiſenden entſcheidend ſei. Außerdem hätte gerade Deutſchland jetzt, nachdem es gelungen ſei, die ſpaniſche Re⸗ gierung von der Ueberlegenheit des Luftſchiffes gegenüber em von einer franzöſiſchen Geſellſchaft Latecoere geplanten Flugzeugunternehmen zu überzeugen, das größte nationale Intereſſe daran, daß der Plan gelinge. dDie letzte Entſcheidung des der . Millionen für den Luftſchiffbau Zeppelin n 1 bewilligt habe, bedauerte Dr. Eckener unter dieſem Geſichtspunkt Wor beſonders. Er hofft beſtimmt, daß dies nicht bas letzte Work der Regierung ſei. Aus den Rechnungsunterlagen Dr. Eckeners ergibt ſich, daß einſchließlich der ſehr hohen Verſicherungsſumme, Ab⸗ ſchreibungen, Betriebskoſten, Hafenſpeſen uſw. jede Fahrt einen Ueberſchuß von mehreren hunderttauſend Mark je nach der Verwendung der Nutzlaſt erbringen dürfte, ſodaß ſich das inpeſtierte Geld auch ſehr bald gut rentieren würde. „ Danziger Auswanderung nach Kanada. Bereits vor längerer Zeit wurde eine Auswanderung von Danziger Er⸗ werbsloſen nach Kanada in Erwägung gezogen. Die Aus⸗ Fſichten ſollen für eine Auswanderung nach Kanada ſo günſtig ein, daß Verhandlungen mit der kanadiſchen Regierung auf⸗ genommen wurden. Zu einem Abſchluß iſt der Danziger Senator Dr. Wiereinski nach Kanada gefahren. Er beabſich⸗ tigt dabei zugleich die Ländereien zu beſichtigen, die für eine Anſiedlung von Danzigern in Ausſicht genommen ſind, um ſich ein Bild zu verſchaffen von den verſchiedenen Arbeitsmöglich⸗ ——— und Ausſichten für die Beſchaffung einer geſicherten xiſtenz. Der Valkankonflikt V Paris, 29. März.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Dem Belgrader Berichterſtatter des„Petit Pariſien“ machte der italieniſche Geſandte General Podrero einige Mittei⸗ lungen über die Urſachen der italieniſch⸗jugoſlaviſchen Span⸗ nung. Der Diplomat drückte ſich folgendermaßen aus: Um die Situation zu begreifen, muß man an die früheren Vor⸗ gänge denken. Die Bevölkerung, die an der albaniſch⸗ſer⸗ biſchen Grenze lebt, wird durch Komitadſchis beunruhigt. Mit Hilfe dieſer Komitadſchis hat die jugoſlaviſche Regierung ſchon mehrere Male Unruhen in den Grenzgebieten hervorgerufen. Dadurch iſt es ihr auch gelungen, Achmed Zogul, den gegenwär⸗ tigen 5 der albaniſchen Regierung, zur Macht zu bringen. Anfang des Frühjahrs hatten wir den Eindruck, daß etwas ähnliches vorbereitet wird. Es iſt begreiflich, daß die italie⸗ niſche Regierung mit Zuſtimmung der Großmächte ein ge⸗ waltiges ziviliſatoriſches Werk unternommen hat. Dieſe An⸗ Venn werden durch ununterbrochene Wirren vernichtet. Wenn Muſſolini die Alarmglocke gezogen hat, ſo tat er es nicht, um einen Krieg zu provozieren, ſondern im Gegenteil, um eine Kataſtrophe zu perhindern. Ich bin der Anſicht, ſagte der General weiter, daß wir im albaniſchen Grendgebiet kriegeriſche Unruhen erleben werden. Es muß 7 dafür geſorgt werden, daß die Komitadſchis Ruhe halten. ies iſt ſehr ſchwer, denn dieſe Leute ſind Beſtechungen ſtets zugänglich. Dazu kommt, daß die jugoſlaviſche Regterung in Albanien—— ropaganda„Der Balkan den Balkanvölkern“ — mehr ausbreitet und dadurch große Schwierigkeiten ma Die ſüdſlaviſchen Forderungen Von amtlicher Stelle in Belgrad wird betont, daß noch kein Vorſchlag der Mächte über die Einſetzung einer Unterſuchungskommiſſion eingegangen iſt. Die ſerbiſche Regie⸗ rung habe ſich auch mit einer nicht vom Völkerbund einge⸗ Kommiſſion einverſtanden erklärt. An den übrigen be⸗ annten Forderungen Serbiens wird feſtgehalten, beſonders an der Forderung 5 Unterſuchung auf beiden Grenzſeiten. Der ſtelle lediglich einen italieniſch⸗jugoſlaviſchen dar und nicht, wie die italieniſche Preſſe behaupte, einen jugo⸗ ſtaviſch⸗albaniſchen Streitfall. Die Unterſuchung ſoll dazu dienen, 80 die Urſachen künftiger Kriegsgefahr auf dem Balkan zu beſeitigen. Als ſolche Kriegsurſache betrachtet die ſerbiſche Regierung den Vertrag von Tirana, der die Unab⸗ hängigkeit und Unverſehrtheit Albaniens und den Grundſatz „Der Balkan den Balkanvölkern“ bedroht und der bekannten Erklärung der Mächte vom 9. November 1921 entgegenſteht. Nur im Rahmen des Völkerbundes könne die Balkanfrage einer Löſung entgegengeführt werden. Nur der Völkerbund könne, ſo wird in Belgrad betont, den ganzen Fragenkomplex Wabeig politiſch behandeln. Direkte Verhandlungen zur ahrung der Unverſehrtheit und Unabhängigkeit Albaniens zwiſchen Belgrad und Rom ſeien nur möglich, wenn ſich dabei die Großmächte nicht desintereſſierten, ſondern dazu beitrügen, daß der Pakt von Tirana, der das Grundübel der geſamten Balkanpolitik ſei, nicht zur Grundlage internationaler Politik gemacht werde. Die Belgrader Preſſe, die an eine Abberufung des italie⸗ niſchen Geſandten Bedrero glaubt, berichtet weiter über Fnn Kriegsvorbereitungen unter Mithilfe Italiens. Ein falſcher Königsprätendent in Polen Die monarchiſtiſch geſinnte Polniſche Bauernpartei wurde das Opfer einer politiſchen Myſtifikation. Ein Arbeits⸗ loſer namens Szewzik trat in der Ortſchaft Dluga Kos⸗ ztelna als ein von der Republik verfolgter rechtmäßiger An⸗ wärter auf den Königsthron auf, indem er den einfältigen Bauern verſchiedene Dokumente mit geheimnisvollen Siegeln zeigte. Die bäuerliche Bevölkerung, in der ſich dieſe Neuigkeit ſchnell herumſprach, pilgerte zum König von Polen, der ſich ſofort eine Leibgarde von 60 Mann zuſammenſtellte und in einem Gutshof ſeine proviſoriſche Reſidenz aufſchlug, in der ein Thronſeſſel hergerichtet wurde. Der vermeintliche Mo⸗ narch nahm dort die Huldigungen der Bauern entgegen. Die von dem verſtändigte Polizei beſetzte den Gutshof und verhaftete den Schwindler, deſſen Tätigkeit ge⸗ rade drei Tage gedauert hatte. *Aus der Tſchechei. Dem Reichstagsabgeordneten Dr. Mittelmann, der auf Einladung von ſudetendeutſcher Seite am 1. April in Kñarlsbad eine Bismarckrede halten ſollte, iſt bezeichnenderweiſe das tſchechiſche Einreiſeviſum verweigert worden. Die tſchechiſche Regierung verwehrt alſo einem Politiker das Betreten ihres Landes, dem nichts weiter vorzuwerfen iſt, als daß er ſeit Jahren für die Rechte der nationalen Minderheiten kämpft. Badiſche Politik Von der Werbewoche der Volkspartei Im Rahmen der Werbewoche ſprach am Montag im Bahnhofshotel zu Ladenburg Landtagsabg. Hch. Brix⸗ ner Brühl vor überaus gut beſuchter Verſammlung. Be⸗ ſonders bemerkenswert war die ſehr gute Beteiligung der . was wir mit Freude feſtſtellen, da gerade in unſerer eit die Frau mehr denn je am Wiederaufbau unſeres Vater⸗ landes mithelfen muß. Herr Brixner ſprach in faßlicher, leicht⸗ verſtändlichen Weiſe, ausgehend vom 60jährigen Jubiläum der Partei, über die jederzeit zielſichere Führung, ſodann über die landwirtſchaftlichen Fragen und ſtreifte in erſchöpfender Weiſe die Steuern, Sozialfürſorge, Simultanſchule uſw. Der Redner hob hervor, daß gerade die Landwirtſchaft der Grund und Eckpfeiler zur deutſchen Wirtſchaft ſei. Ihr gelte dabei unſere beſondere Aufmerkſamkeit. Aber liberal ſein heißt tolerant ſein und ſo ſind auch ſämtliche andere Berufs⸗ ſtände in unſerer Partei gleich zu vertreten. Der langanhal⸗ tende, lebhafte Beifall zeigte, daß Herr Brixner das Richtige getroffen. Anſchließend daran richtete Frau Alice Hoff⸗ mann einen Appell an die erſchienenen Frauen über die er⸗ zieheriſchen Aufgaben volkparteilich eingeſtellter Eltern. Hie⸗ rauf ſprach Frau Emma Schmitt über die Konkordats⸗ frage und wies auf die Notwendigkeit des Zuſammenſchluſſes aller liberal denkenden Frauen hin. Die Ausführungen beider Rednerinnen fanden lebhaften Beifall und Zuſtimmung. An der darauf folgenden Ausſprache beteiligten ſich die Herren Lackert, Nilſen, Meng und Engelhardt. Der ſtellvertretende Vorſitzende der Ortsgruppe Ladenburg ſchloß mit den Worten: eine Werbung neuer, ſtändiger Mitglieder zum Wohle unſereß Volksganzen, zum Wohle unſeres Vaterlandes folgen möge. Varmat Prozeß Im weiteren Verlauf des Barmatprozeſſes wurde der Zeuge Dr. Rühe vernommen. Rühe erklärte, bei den Ver⸗ handlungen wegen des 2 Millionenkredits ſei nicht davon ge⸗ ſprochen worden, daß das Geld nach Köttewitz gehen ſolle. Trotz der eindringlichen Aufforderung des Vorſtützenden, ſeine Ausſagen zu revidieren, blieb der Angeklagte Lange⸗ Hegermann auf ſeinem Standpunkt beſtehen, daß er den Herxren von der Seehandſung offen geſagt habe, worum es ſi bei dem Kredit handle. Der Zeuge Rühe beſtätigte dann noch, daß man der Bürgſchaftsleiſtung zugeſtimmt habe, weil es ſich angeblich darum handelte, aus politiſchen Gründen dem beſetz⸗ ten Gebiet möglichſt ſchnell zu helfen. Dann wurde die Ver⸗ handlung auf Mittwoch vertagt. Letzte Meldungen Der Zerfall der Völkiſchen 4 Berlin, 29. März.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Mitglieder der deutſchvölkiſchen Fraktion des preußiſchen Landtages, Stock und Katſer ſind wegen des„zerſetzenden Führerſtreiks in der völkiſchen Bewegung“ aus der Fraktion ausgetreten und werden ſich den Deutſchnationalen anſchließen. Dampfer geſunken — London, 29. März. Im Aermelkanal ſtießen geſtern die beiden engliſchen Dampfer„Sulmar“ und„Rio Claro“ zuſam⸗ men. Der„Sulmar“ ſank, doch konnten die 20 Mann der Be⸗ ſatzung gerettet werden. Grubenkataſtrophe in Japan 8 London, 29. März.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Wie aus Tok io gemeldet wird, ſind dort bei einer Gruben⸗ kataſtrophe in einem Kohlenbergwerk 136 Berglen 5 ums Leben gekommen. Bisher ſind 60 Leichen ge borgen worden. Schwere Folgen eines Wintergewitters — Riga, 29. März. Aus Libau berichtet die Preſſe une ein ſeltenes Naturereignis. Bei 5 Grad Froſt girg plötzu ein Unwetter mit heftigen Donnerſchlägen nieder. Durch 1 Unwetter kamen viele auf See befindliche Fiſcher in größ 91 Gefahr. Schlepper wurden ihnen zur Hilfe geſchickt. Ein Bo kenterte, wobei drei Fiſcher ertranken. * Verlängerung des Reichswaſſerſtraßen⸗Nottarifs. Da⸗ Reichsverkehrsminiſterium hat die Geltungsdauer des N955 tarifs für die Reichswaſſerſtraßen vom 22. Oktober 1926 b zum 30. Juni 1923 einſchlteßlich verlängert. ted * Aufſtände auf den Philippinen. Die„Britiſh Unite Preß“ meldet aus Manila, daß dort ein Geheimbund, genang, Volkslegton, gegründet worden ſei, der den chineſiſchen Ku 5 mintang entſpräche. Die kantoneſiſchen Erfolge hätten auf de Philippinen eine gefährliche Rückwirkung gehabt. Die Vrütcke nach Afrika Eine junge Kolonie Politiſches, Militäriſches u. Wirtſchaftliches ans Tripolltanien „(Von unſerem nach Tripolis entſandten römiſchen Vertreter) Ein Eindruck hat ſich mir vor allem eingeprägt, letzt, wo ſich ſchon eine Weile im Lande bin: Tripolitanien iſt eine junge Kolonie. Die jüngſte Kolonie am Mittelmeer, eine der jüng⸗ ſten Kolontien der Welt. Nicht nur dem Beſetzungs⸗Datum nach. Italien hat ſpät mit der Kolontiſationsarbeit begonnen, etwa um die gleiche Zeit wie wir Deutſchen. Im Jahre 1884 wurde die Lüderitz⸗Bucht unter den Schutz des Reiches geſtellt; 1885 wurde Maſſaua italieniſch. 1911, als beide Länder ſchon einen anſehnlichen Kolontalbeſitz hatten, haben die Italiener Tripolis beſetzt. Während des Weltkrieges haben die Italiener ihren Kolonialbeſitz zwar nicht gänzlich verloren wie das deutſche Reich, aber ſie haben doch ſolche Schwierigkeiten ge⸗ abt, daß ſie in einigen ihrer Kolonien, und beſonders in ybien und der Cyrenaika nach dem Kriege gewiſſermaßen von vorne anfangen mußten. Tripolitanien iſt von den talienern zweimal erobert worden, das zweite Mal in den Jahren 1922—1924. Und das, glaube ich, iſt der Grund, warum dieſe Kolonie ſo jung wirkt— jung im negativen und im poſi⸗ tiven Sinn. Als der Weltkrieg ausbrach, hatte Italien nicht nur die Küſte in ihrer ganzen Ausdehnung, ſondern auch einen guten Teil des Inneren beſetzt. Im Jahre 1913 war die militäriſche Situation der Italiener ſogar ſoweit gefeſtigt, daß eine Expe⸗ dition ins Fezzan, das heißt in den ſaharianiſchen Teil der Kolonie gewagt werden konnte, um die italieniſche Oberhoheit auch auf dieſes Gebiet auszudehnen. Der Weltkrieg brachte einen pölligen Umſchwung. Die Aufſtänbiſchen, von Konſtan⸗ tinopel aus mit Geld und Waffen unterſtützt, begannen von neuem den Freiheitskampf unter der grünen Fahne des Propheten und trieben die Italiener allmählich aus ſämtlichen Poſitionen des Inneren und aus zahlreichen Küſtenplätzen. Sirte und Miſurata gingen verloren. Italien, ganz und gar von dem Ringen auf deme uropäiſchen Kriegsſchauplatz in An⸗ ſpruch genommen, wurde auf die Oaſen um Tripolis und Homs beſchränkt. Auch die erſten Jahre nach dem Weltkrieg brachten keine Aenberung, diesmal waren es die inneren Kämpfe, die das Intexeſſe von der Kolonie ablenkten. Durch Verträge mit den Eingeborenen verſuchte man eine erträgliche Situation herzuſtellen, aber ohne nennenswerten Erfolg: bis zum Jahre 1921 ging die effektive Küſtenbeſetzung nicht über die Feſtung Homs und den Küſtenſtreifen von Tripolis bis Zuara hinaus. Hier Wandel geſchaffen zu haben, iſt, wie man offen wird zu⸗ geben müſſen, ein Verdienſt des Faſzismus. ie Wieder⸗ eroberung der Kolonie begann mit dem Tage, da der neue faſziſtiſche Gouverneur Volpt die Kolonfe betrat. Die erſte Tat war die Wiederbeſetzung des wichtigen Küſtenplatzes Miſurata im Oſten, die dem Gouverneur den Titel eines Grafen von Miſurata eintrug. Es folgte im gleichen Jahre 1922 die Beſetzung der Großen Gefara, d. h. der Ebene im Weſten von Tripolis bis an die Berge des Gafr Gebel, weſtlich und ſüdlich der Linie Tripolis⸗El Azizia⸗Gaſr Garian⸗Jeferen⸗ Nalut bis an die algeriſche Grenze. Im Jahre 1923 wurde die Beſetzung auf die öſtliche Ebene ausgedehnt bis zur Linie Garlan⸗Beni Ulid⸗Tauorga(füdlich Mifurata), ſo daß die bis⸗ her iſolierten Plätze von Homs und Miſurata nun rings von beſetztem Gebiet umgeben waren. Das Jahr 1924 endlich brachte die Herſtellung der heutigen Beſetzungslinie, die die italieniſche Beſetzung bis unmittelbar an die Grenzen der Wüſte ausdehnt. Die jetzige Beſetzung iſt dort am weiteſten vorgeſchoben, wo ſie ſich an die algeriſche Grenze lehnt: bei Gadames, rund 400 Km. von der Küſte entfernt. Sie weicht dann zurück vor dem wilden Wüſtengebiet der Ghible und läuft längs der Süd⸗ grenze des Gebel über Misda an der alten, großen Kara⸗ wanenſtraße nach dem Fezzan(Entfernung zwiſchen Misda und der Küſte ca. 150 Km.) und erreicht die Küſte ſüdlich Sirte. Sie umfaßt alſo das geſamte wirtſchaftlich wertvolle Gebiet der Kolonte und die zur Sicherung dieſes Gebietes notwen⸗ digen militäriſchen Poſitionen, während eine große Zahl von Vorpoſtenſtellungen gegen die Wüſte vorgetrieben worden iſt, um die unruhigen nomadiſchen Bevölkerungen dieſer Gebiete im Schach zu halten. Im Oſten iſt die Verbindung mit der Cyrenaika noch nicht hergeſtellt. Aus dieſer kurzen Darſtellung der militäriſchen und poli⸗ tiſchen Entwicklung der Kolonie ergibt ſich, daß Italien vor 1922 garnicht daran denken kounte, die Kolonie auch wirtſchaft⸗ lich ausbauten. Der Rüſtenſtreifen der Oaſen, der vor 1921 in den Händen der Italiener war, gehört den Eingeborenen. Land für italieniſche Konzeſſionäre war erſt in der 1922 be⸗ ſetzten Gefara zu gewinnen, während die anderen landwirt⸗ ſchaftlich nutzbaren Gebiete(Kleine Gefara und Hochland des Gebel) erſt 1923.—24 beſetzt wurden. Natürlich konnten der Beſetzung nicht überall unmittelbar die Landverteilung und der Anbau folgen. Erſt mußte das Land durch und durch befriedet werden, es fehlte an Verbindungen und Straßen und vor allem galt es, die ungeheure Arbeit der Landvermeſſung und Enteignung zu leiſten, von der ich in meinem vorigen Bericht erzählt habe. Auch die europäiſche Landwirtſchaft iſt alſo in Tripie tanien blutjung. Und doch ruht auf dieſer Landwirtſchaft ganze Hoffnung der Kolonie. Die Grundlagen ſind geſchaffen Das Land, das irgendwie für den Ackerbau in Betracht kommt, iſt tatſächlich völlig befriedet, heute auch ſchon vermeſſen 05 verteilt. Telegraph und Telephon durchziehen die Stepn Zahlreiche Straßen ſind in den Jahren 1922—1925 geba 705 worden: 366 Km.(gegen 102, die vor der Neubeſetzung beſtan. den); zahlreiche Karawanenſtraßen wurden für Autos fahrde gemacht: 1922—1925 070 Km.(gegen 1375 Kem., die ſchon vorhee beſtanden). Ich ſagte oben, daß Tripolitanien eine iunt Kolonie iſt, im negativen und im poſttiven Stune. Es ſtech⸗ eben noch vieles in den Anfängen, gerade in der Landwict ſchaft: noch wird geſät und nicht geerntet. Aber zugleich Perrſg, überall eine jugendliche Begeiſterung, ein friſcher Arhei 0 eifer eine Unternehmungsluſt, die vielleicht in ältere Kolonien nicht zu ſpüren iſt. 1411715 Die Wirtſchaftsziffern laſſen erkennen, wie der mititite ſchen Eroberung allmählich die wirtſchaftliche folgt, die vin⸗ erſtexen nunmehr den feſten Rückhalt geben ſoll. Mein 175 druck war der, daß man jetzt in Tripolitanien die militäriſche Aera als abgeſchloſſen betrachtet und daß die wirtſchaftlichn Aera begonnen hat. Die Muſtermeſſe, die man in dieſe Jahre veranſtaltete, bringt das vielleicht am beſten zu Ausdruck. 115 Aber allzu große Hoffnungen darf man auf dieſe nen Aera nicht ſetzen. Tripolis iſt keine Sandbüchſe, wie.g vielleicht glaubte, aber es iſt auch keine reiche Kolonie. kann ſich beſtenfalls ſelbſt· ernähren. Auch der italieniſche Emigration bietet ſie nur ganz geringe Möglichkeiten. 2 475 der Sinn dieſer Kolonie iſt ja im Grunde kein wirtſchaftlichez ſondern ein politiſcher und militäriſcher. Was galt es 191ʃ 1 Das leßte Stück nordafrikaniſchen Bodens das noch zu haben war, Was galt es 1022—21? Dieſen Bozen nicht nur gecen die Eingeborenen, ſondern gegen die mächtigen Nachbarn 16³ Oſten und Weſten der Kokonie zu behaupten. Tripolitame, iſt für die Italiener eine Idee. Durch Tripolitanien hako 6, die Brücte nach Afrſea Tnußer geſchlagen, an andene Ufer des„mar nostrum“. Im Sande von Leptis und Sabratk 85 fanden ſie die Tempel ihrer Vorfahren wieder; hoch oben 55 den wilden Bergſchluchten des Gebel die Meilenſteine römiſche Konſuln. Ich werde ſie nie vergeſſen, die leuchtenden Auge des jungen Kolonialbeamten, der mir weit im Inneren, 15 Km. von der Küſte, an der Straße des Gaſr Garian, die Weg inſchrift eines auguſtäiſche onſuls zeigte. 5 5 f 1075 4 Peterich. 4 im x. je⸗ er 1. ht⸗ ſer ber er Ite in 8⸗ al⸗ er⸗ ie⸗ der 9 es iſt die ſeltene Form der —;————*·— . Seite. Nr. 1a8 Dienstag, den 29. März 1927 Neue Maunheimer Zeitung(ubend⸗Ausgabe) Mannheims Fernperkehr im Sommerjahrylnn Der neue Sommerfahrplan wird, wenn der von der Reichsbahndirektion Karlsruhe ausgearbeitete Entwurf zur Ausführung gelangt, für den Fernverkehr die Wünſche Mannheims mit einer Ausnahme erfüllen. Dieſe ſei gleich vorweggenommen. Das in vergangenem Sommer erſtmals zwiſchen Frankfurt und Berlin geführte Tages⸗D⸗Zugs⸗ paar 5/6(Mannheim ab 11.32, Berlin an 20.45, ab.34, Mann⸗ heim an 18.55), das jetzt bis Heidelberg weitergeführt wird, er⸗ hält keinen direkten Wagendurchlauf mehr von und nach Mannheim. Da kein Halt in Friedrichsfeld⸗Nord vorgeſehen iſt, muß der Mannheimer Reiſende den Umweg von 19 Km. nach Heidelberg bezahlen und noch den Zeitmehraufwand mit in Kauf nehmen. Folgende wichtige Fahrplanänderungen und Verbeſſerungen ſind hervorzuheben, wobei zu erkennen iſt, daß der Entwurf ſchon die 24⸗Stundenzeit vorſieht. Verkehr mit Hamburg und Berlin 1. Das 1926 aus dem wöchentlich und nur im Winter ver⸗ kehrenden Skandinavien—Schweiz⸗Expreß her⸗ vorgegangene D⸗Zugspaar 191/192(nur 1. und 2. Kl.) Mannheim ab 22.11 Richtung Berlin und Hamburg und Mann⸗ heim ab.22 Richtung Baſel-Mailand—Rom iſt zu einer in⸗ ternationalen Verbindung ausgebaut worden. Das Zugspaar führt künftig direkte Wagen Berlin Mannheim—Gotthard-Rom und Hamburg—Mannheim— Simplon—Mailand. Die Schlafwagen zwiſchen Baſel—Mann⸗ heim—Hamburg und Berlin bleiben ſelbſtverſtändlich beſtehen. 2. Die im Winterfahrplan ſüdlich von Frankfurt ausgefal⸗ lenen Berliner Nächtſchnellzüge D 45/46 bekommen deshalb wieder Bedeutung für Mannheim, weil das Hambur⸗ ger Nachtſchnellzugspaar 77/78, das bisher nur zwiſchen Frank⸗ furt und Hamburg verkehrte, über Frankfurt hinaus nach Mannheim bezw. Baden⸗Baden geführt wird und in Frank⸗ furt die nach Baden⸗Baden verkehrenden direkten Wagen übernimmt. Zug D 77 Mannheim an 20.37, Hamburg an.58, Hamburg ab 21.25, Mannheim an.46. D 45/46, der bis Frank⸗ furt und ab Frankfurt mit den Zügen D 77/78 gefahren wird, kommt nach Berlin Friedrichſtraße.50 und fährt ab Berlin Friedrichſtraße 20.20. 3. Schnellzugspaar D 75/76 Baſel— Mann⸗ heim—Hamburg(Mannheim ab 18.36, Hamburg an.51, Hamburg ab 21.30 und Mannheim an 11.09) ſoll künftighin ganjährig geführt werden. In Verbindung mit dem D⸗Zugs⸗ paar D 179/180 Frankfurt—Kaſſel—Goslar—Magdeburg—Ber⸗ lin Potsdamer Bahnhof an 7 Uhr wird eine durchgehende Schnellzugsverbindung Baſel— Mannheim Hamburg und Berlin geſchaffen. Dieſe neue Zugkom⸗ bination ermöglicht Reiſenden aus Süddeutſchland, die Früh⸗ züge nach Stettin, Breslau und Oſtpreußen bequem zu errei⸗ chen. Durch Späterlegung des D 76(Hamburg ab 23.30) iſt auch die Späterlegung des D 180(Berlin Potsdamer Bahnhof ab 22.54) eingetreten, ſodaß ſich künftighin auch eine ſpäte Abendverbindung von Berlin nach Mannheim mit durchgehenden Wagen ergibt. 4. Schnellzug D 1 Baſel Bad. Bf. ab 15.32 über Heidel⸗ berg—Halle nach Berlin— von Mannheim mit D 77 ab 20.37, in Darmſtadt umſteigen, zu erreichen— wird zwiſchen Frank⸗ furt und Berlin beſchleunigt verkehren, ſodaß er bereits .25 anſtatt.59 am Anhalter Bahnhof eintrifft. 5. Bei den Tageszügen nach Berlin und Ham⸗ burg iſt die Beſchleunigung des D 41(Mannheim ab.02, Berlin an Anh. Bf. 15.45, anſtatt wie bisher 17.01) zu beachten. 6. Im Anſchluß hieran iſt endlich auch die Verbindung nach Leipzig und Dresden verbeſſert worden; durch Früherlegung des D 241(bisher Leipzig an 14.53, jetzt 13.52) erreicht man den Anſchluß an den Zug D 83(Leipzig ab 14.05, Dresden an 16.15, bisher 19.16). Außerdem iſt in Karls⸗ ruhe auf Zug D 41 zur Verbeſſerung der Verbindungen von Paris, Spanien und Südfrankreich ein unmittelbarer Anſchluß vom Zug D 147 ab Paris 17.00, Marſeille an.40, Lyon ab 15.05, Karlsruhe an.15, Karlsruhe ab.34 endlich geſchaffen worden. 7. Eine zweite Verbindung von Südfrank⸗ reich nach Berlin und Hamburg wird dadurch zu⸗ ſtande kommen, daß zwiſchen Appenweier und Straßburg ein neuer Verbindungszug an den Schnellzug D 85 gefahren wird (Straßburg an.35, ab 15 an.25 Richtung Mannheim—Hamburg und Berlin. 8. n Bndung mit den FD⸗Zügen 163/164— Mann⸗ heim ab 13.17 nach dem Rheinland und Köln und Mannheim an 16.29 aus der Gegenrichtung— iſt das FD⸗Zugspaar 5/6, das im vergangenen Sommer nur zwiſchen Frankfurt und Berlin verkehrte, bis Heidelberg verlängert worden. Die Mannheimer Reiſenden verlaſſen Mannheim um 12.30, Heidelberg an 12.51, umſteigen in kD 5, Heidelberg ab 12.57. Berlin Anh. Bf. an 22.00. Der Gegenzug E0 6 verläßt Berlin Anh. Bf..42, Heidelberg an 16.47, umſteigen, Heidelberg ab 16.53, Mannheim an 17.13. Das Zugspaar führt nur 1. und 2. Klaſſe, geht über Leipzig und hat in Leipzig direkten An⸗ ſchluß nach Dresden und von Dresden.— Mannheim hat dem⸗ nach im Sommerfahrplan fünf Abendverbindungen nach Berlin neben vier günſtigen Tagesverbindungen. Verkehr mit dem Rheinland und Holland 1. FD-Zugspaar 163/164 hat ſeine Abfahrtszeit um 22 Minuten hinausgeſchoben, weil es künftighin über Hei⸗ delberg nach Mannheim geführt wird. Die Fahrzeiten des FD 163(Mannheim ab 13.17 nach dem Rheinland und Holland Der Umweg über Heidelberg wird durch Verkürzung der Zollaufenthalte an der holländiſchen Grenze wieder eingeholt. 2. Durch Späterlegung des Zuges D 162(bisher Köln ab 16.03 auf 18.14, Mannheim an 22.58) iſt die ſchon immer für Mannheim notwendige Spätnachmittagverbindung aus dem Rheinland endlich zuſtande gekommen Zug D 162 wird künftighin Wagen nach München mitführen, die in Ludwigshafen auf den mitverlegten D 89 übergehen. Da⸗ mit iſt auch die Nachtverbindung nach München zu einer ganzjährigen ausgebaut worden. Mannheim ab 23.04, bisher 20.44, München an.00. 3. Die Gegenverbindung aus München nach Mannheim und dem Rheinland ergibt ſich dadurch, daß die Züge D 56,(München ab 21.10) und Zug D 41,(Baſel ab 23.55, Mannheim an.24) in Mainz mit dem aus Frankfurt kommenden Eilzug 301 Frankfurt—Mainz—Köln—Dortmund zuſammengeſchloſſen werden. Mannheim ab.29, Mainz an .55, ab.05, Köln an.43, Dortmund an 12.13. Um den Reiſenden, die mit Zug D 75 aus Richtung Baſel—Karlsruhe kommend, in Mannheim noch nach Mainz bezw. Wiesbaden weiterreiſen wollen, einen Anſchluß an D 131,(Ludwigshafen ab 19.09, Wiesbaden an 20.35) zu gewähren, iſt ein neuer Brückenzug,(Mannheim ab 18.40, Ludwigshafen an 18.50) eingelegt worden. 4. Die im Sommer 1926 zwiſchen Crefeld und Freiburg verkehrenden BP⸗Züge 848/847 werden auch dieſes Jahr wieder bis Cleve gefahren werden,(Mannheim ab 14.53 nach Freiburg und Mannheim ab 13.55 nach Cleve). Verkehr nach dem Schwarzwald und Oſtweſtverkehr 1. Die Schwarzwaldſchnellzüge 152/153 werden vom 1. Juli bis 15. September von und nach Mannheim durchgeführt. Mannheim ab.10, Konſtanz an 13.05, Konſtanz ab 17.00, Mannheim an.14. Das zweite Schnell⸗ zugspaar D 158/157(Mannheim ab 16.32, Konſtanz an 23.23 und Konſtanz ab.11, Mannheim an 13.10) wird ebenfalls wie im vergangenen Jahr während der Sommerrreiſezeit verkehren. 4 2. Für den Weſt⸗Oſtverkehr iſt beſonders wichtig, daß die -Züge 115/116 künftig ganzjährig verkehren werden. Zug 115 verläßt Mannheim um 15.24 ud erhält in Würz⸗ burg, allerdings mit 1 Stunde 28 Minuten Aufenthalt An⸗ ſchluß an den von Frankfurt abgehenden Zug D 68(Nürnberg an 22.68). In der Gegenrichtung hat der Schnellzug D 67 (Nürnberg ab.00) direkten Anſchluß an den Schnellzug D 116 in Würzburg und trifft in Mannheim um 12.58 ein. Die Züge führen vorausſichtlich direkte Wagen von Saar⸗ brücken über Mannheim—Würzburg—Hof nach Dresden und Nürnberg. 3. Der beſchleunigte Perſonenzug 853 nach Würzburg und Heilbronn— Nürnberg fährt künf⸗ tighin 11 Minuten ſpäter ab, da die Zwiſchenhalte zwiſchen Mannheim und Heidelberg aufgehoben worden ſind Mann⸗ heim ab.36). 5 * 6 Eiſenbahnverbindungen zwiſchen Rheinland⸗Weſtfalen und Südweſtdeutſchland Der Südweſtdeutſche Handelskammeraus⸗ ſchuß für Hotelgewerbe und Fremdenverkehr (Vorort Handelskammer Karlsruhe) beſchäftigte ſich in ſeiner letzten Sitzung in Frankfurt am Main u. a. auch mit der Frage der Geſtaltung der Schnellverbindungen zwiſchen Rheinland⸗Weſtfalen und Südweſtdeutſchland. Er faßte ſeine Wünſche in folgender Entſchließung zu⸗ ſammen, die der Reichsbahnhauptverwaltung Berlin und den beteiligten Reichsbahndirektionen übermittelt wurde: im übereinſtimmenden Intereſſe der volkreichen rheiniſch⸗ weſtfäliſchen Gebiete wie auch Süddweſtdeutſchlands un⸗ Volls · Singakademie Mannheim Zweiter Tag der Beethoven⸗Gedächtuisfeier Heute dürfen wir einmal die Fachkritik beiſeite laſſen. Zu einer Beethoven⸗Gedächtnisfeier, wie ſie die Volks⸗Singaka⸗ die Mannheim mit ſolchem Fleiß vorbereitet und mit ſolcher Begeiſterung gegeben hat, zu einer Aufführung der„Hohen Meſſe“, wie wir ſie geſtern erlebt haben, ziemt eine andere Betrachtung. Fehler ſind etwas endliches, man kann ſie nach⸗ weiſen. Beethoven ſelbſt ſchreibt in dieſem Sinne einmal: „Die Leute ſagen nichts, es ſind nur Leute. Sie ſehen ſich meiſtens an andern nur ſelbſt. Und das iſt eben— nichts. (Teplitz, 16. September 1812.) Die Zu⸗ und Auffälligkeiten der Aufführung, die zumeiſt auf die ſonderbare Akuſtik des Nibe⸗ lungenſaales zurückzuführen ſind, laſſen wir alſo heute bei⸗ ſeite. Es iſt auch nicht allein die hohe Lage mancher Chorſätze — wie der großen Chorfuge„Et vitam venturi saeculi“ es iſt die Vereinigung der Soloquartett⸗Sätze mit dem Chor⸗ klang, es iſt die Vereinigung beider Faktoren mit einem neuen Wege der Orcheſtration, es iſt eine neue Orgelſtimme, kurz! „Hohen Meſſe“, die überall die größten Schwierigkeiten zuſammenballt. Nehmen wir dies alles zuſammen, berechnen wir, wie knapp die Geſamtproben in dieſer Beethoven⸗Woche geweſen ſein mögen, ſo müſſen wir auch diesmal dem Führer Arnold Schattſchneider aus ehrlichem Herzen danken. Der Stil des, Ganzen⸗ war nicht allein mit lichtbildhafter Treue getrof⸗ ſen und gewahrt, es gab auch viel Neues, das nicht Jeder⸗ mann aus der Partitur herauslieſt. Die Ausführung des „Incarnatus“, beginnend mit dem geheimnisvoll⸗zarten Tenorklang der Prieſter, dann das Soloquartett mit dem wunderſamen Ton der Soloflöte, endlich das andächtige Ge⸗ flüſter des Volkes: alles dies war von hoher Schönheit. Fügen wir hinzu, daß unſer Soloquartett(Wally Kir⸗ amer, Lilly Haas, Antoni Kohrmann, Wilhelm Fenten) edle uſikalität und ſchönen Geſang vereinigt hat, daß insbeſon⸗ dere das Benedictus, von Wally Kirſamers ſlaviſchgefärb⸗ tem„dunklen“ Sopran in glänzender Form geführt worden iſt, daß Marx Kergls Violine den transcendenten Klang fand, daß unſer Orcheſter mit den milden Pofaunen dem Gan⸗ zen den Goldgrund gab, ſo haben wir das Schönſte zuſammen⸗ gefaßt. Der Chor hat ſeine ſchwierigen Sätze nicht allein mit edlem Feuer geſungen, er traf auch die feinſten Schattierungen des Ausdrucks. Wieviel rein techniſche Vorſtudien nötig ge⸗ weſen ſind, um eine Volks⸗Singakademie bis zu dieſem Par⸗ naſſus emporzuleiten, wer wills ermeſſen? Scharen umtobte, war gewiß begreiflich und„Lohn, der reich⸗ lich lohnet“. Unſere Anerkennung gilt aber auch der Tapfer⸗ keit des verſtärkten Nationaltheater⸗Orcheſters, das eine gewiſſe Ermüdung der Bläſer— die alsdaun kein „Piano“ haben— bald überwand. Zum Schluß müßte ich von Arno Landmann als Orgelmeiſter reden, aber von meinem Platze aus habe ich die Orgel kaum gehört. Eine akuſtiſche Frage, die man leicht beantworten kann; wir haben indeſſen heute keinen Gegenſtand der Fachkritik zu bedenken, ſondern feſtzuhalten, daß die zwei Beethoven⸗Abende der Volks⸗Sing⸗ akademie ein großes Ereignis für Mannheim geweſen ſind. „Man kann doch nichts Schöneres hören,“ hieß die Schluß⸗ loſung der allgemeinen Empfindung. Allerdings, wo die Empfindungen auseinandergehen, kann man nichts ſagen, denn auch die Fachkritik hat ihre Grenzen. Das neue Narkoſeverfahren Daß den Medikamenten, deren ſich der Arzt bei ſeinen Kranken zur allgemeinen Betäubung bedient, leider gewiſſe Mängel anhaften, das iſt auch in Laienkreiſen hinlänglich be⸗ kannt. Ein eigenartiges Geſchick hat es gefügt, ſo ſchreibt die „Köln. Ztg.,“ daß unſer Arzneiſchatz, der in neuerer Zeit durch die mannigfachſten Entdeckungen in ſo ungeahnter Weiſe ver⸗ vollkommnet worden iſt, gerade auf dem Gebiet der Narkoſe kaum eine nennenswerte Bereicherung erfahren hat: noch immer verwendet die moderne Medizin der Hauptſache nach den Aether, wie vor achtzig Jahren die amerikaniſchen Aerzte Jackſon und Morton, oder das von dem Engländer Simpſon kurze Zeit darauf in die Heilkunde eingeführte Chloroform, zwei Flüſſigkeiten, deren geheimnisvolle einſchläfernde Kraft darauf beruht, daß ihre Dämpfe zu den fettähnlichen Stoffen, wie ſie in den Ganglienzellen unſeres Gehirns als ſogenannte Lipoide vorhanden ſind, eine ſtarke Bindungsfähigkeit haben und ſo, eingeatmet, deren Tätigkeit für eine gewiſſe Zeit lahmlegen. Aber die Erfahrung hat in den Ueberſchwang der Begeiſterung, den dieſe weltbewegende Entdeckung zur Folge hatte, einen Tropfen Wermut gegoſſen; ſie hat uns gelehrt, daß weder der Aether noch auch das Chloroform jenes Ideal⸗ mittel darſtellt, das wir im Intereſſe der Kranken fordern müſſen. Der Aether reizt die Atmungsorgane, das Chloroform gefährdet das Herz, und nämentlich der letztgenannte chemiſche Stoff hat zudem die unheimliche— weil völlig unberechen⸗ bare— Eigenſchaft. daß er zuweilen einmal, wenn auch er⸗ und Mannheim an.29, bisher.48 nach Heidelberg—Baſel). „Beſonders günſtige, direkte Schnellverbindungen zwi⸗ bedingt erforderlich. Auch die zum Jahresfahrplan 1927⸗28 vorgeſehenen Verbindungen entſprechen den tatſächlichen Bedürfniſſen nicht. Trotz nachhaltigſter Schritte der ver⸗ einigten Intereſſenten iſt es beiſpielsweiſe nicht gelüngen, für den Odenwald und die Bergſtraße auch nur eine einzige durchgehende Tagesverbindung auf dem kürzeſten Wege mit dem Rheinland zu erhalten. Auf das lebhafteſte beklagt werden die Einſchränkungen des Schnellverkehrs im Win⸗ terfahrplan 1926⸗37 wie der Wegfall der wichtigen Tages⸗ züge D 27/½28, 272/28a Wiesbaden und Frankfurt a..— Berlin und der Nachtſchnellzüge D 94/93 Frankfurt a..— Stuttgart—München, ſowie die die Intereſſen des Schwarz⸗ waldes aufs ſtärkſte beeinträchtigenden Einſchränkungen des Fahrplanes der Schwarzwaldbahn. Der ſüdweſtdeutſche Handelskammerausſchuß für Hotel⸗ gewerbe und Fremdenverkehr, am 18. März 1927 im großen Sitzungsſaal der Induſtrie⸗ und Handelskammer Frankfurt am Main unter ſtärkſter Beteiligung aus ganz Südweſt⸗ deutſchland verſammelt, gibt der Erwartung Ausdruck, daß die Reichsbahn dem dringend notwendigen Ausbau der wichtigen direkten Verbindungen zwiſchen den dicht bevöl⸗ kerten Gebieten Rheinland⸗Weſtfalens einerſeits und den bedeutenden ſüdweſtdeutſchen Fremdenverkehrsgebieten andererſeits und zwar ſowohl im Laufe des Rheins und der Rheinebene links⸗ und rechtsrheiniſch wie auch über das Siegerland, Oberheſſen und Frankfurt a. M. ihre beſon⸗ dere Aufmerkſamkeit zuwenden möge.“ Mivsscaffliches · Soziales Die Lage des Arbeitsmarktes in Vaden für die Zeit vom 18. bis 23. März 1927 (Mitgeteilt vom Landesamt für Arbeitsvermittlung) Die leichte Beſſerung auf dem Arbeitsmarkt hält im großen und ganzen weiterhin an. Wenn auch die Zahl der Kriſenfürſorgeempfänger infolge weiteren Ausſcheidens lang⸗ friſtiger Erwerbsloſer aus der Erwerbsloſenunterſtützung (um 419) von 8508 auf 8927 geſtiegen iſt, ſo kommt die Beſſe⸗ rung doch in der weitaus ſtärkeren Verringerung der Haupt⸗ unterſtützungsempfängerziffer deutlich zum Ausdruck; letztere iſt von 53 358 auf 48 039 geſunken. Eine gewiſſe Belebung der Nachfrage weiſen neben Landwirtſchaft und Baugewerbe verſchiedene induſtrielle Berufsggruppen— Metallver⸗ arbeitung⸗ und Maſchineninduſtrie(Maſchinen⸗, Kraftwagenbau, Elektroinduſtrie), chemiſche Induſtrie (Gummi⸗, Guttapercha⸗ und Aſbeſtfabrikation, Seifen⸗ und Celluloidinduſtrieſ, das Spinnſtoffgewerbe(Baum⸗ wolle, neuerdings auch Seidenweberei im Säckinger Bezirk!, Papierherſtellung und Lederinduſtrie auf. Im Handwerk machte ſich im Schneidergewerbe eine wenig⸗ ſtens geringe Verſtärkung der Nachfrage nach Kräften bemerk⸗ bar. Lebhafter geſtaltete ſich der Vermittlungsverkehr im Gaſtwirts⸗ und Fremdengewerbe; da jedoch ge⸗ nügend große Bewerberausleſe an fachlich gut ausgebildeten Kräften beſtand, konnten die bei den Arbeitsämtern(insbe⸗ ſondere aus den Höhenkurorten) gemeldeten offenen Stellen leicht beſetzt werden. 4 0 * Aenderungen in der Juvalidenverſicherung. Der Sozial⸗ politiſche Ausſchuß des Reichstags beriet die beabſichtigten Veränderungen in der Invalidenverſicherung. Unter Ableh⸗ nung aller weitergehenden Anträge der Linksparteien fand ein Initiativgeſetzentwurf der Regierungsparteien über Lei⸗ ſtung der Beiträge der Invalidenverſicherung durch Mehr⸗ heitsbeſchluß Annahme. Dieſer Geſetzentwurf, der am 1. Juli in Kraft treten ſoll, ſieht folgende Lohnklaſſen und Beiträge vor: Klaſſe 1 bis zu 6% Wochenlohn 30 Pfg., Kl. 2 von mehr als 6 bis 12/ Wochenlohn 60 Pfg., Kl. 3 von mehr als 12 bis 18% Wochenlohn 90 Pfg., Kl. 4 von mehr als 18 bis 24 ¼ Wochenlohn 120 Pfg., Kl. 5 von mehr als 24 bis 30%/ Wochen⸗ lohn 150 Pfg., Kl. 6 von mehr als 30 bis 36% Wochenlohn 180 Pfg., Kl. 7 von mehr als 36/ Wochenlohn 200 Pfg. Bei⸗ trag. Entgegen dem bisherigen Zuſtand wird nach dem ge⸗ faßten Beſchluß ab 1. Juli die Witwenrente bei vollendetem 65. Lebensjahr auch dann gewährt, wenn Arbeitsunfähigkeit der Witwe nicht vorliegt. Sodann wurde die Zuſatzſteigerung behandelt. Die Beſprechung der übrigen Beſtimmungen des Regierungsantrages wurde vertagt. ſchen Rheinland⸗Weſtfalen einerſeits und den ausgedehnten ſüdweſtdeutſchen Fremdenverkehrsgebieten andererſeits ſind Der Schlußjubel, der Arnold Schattſchneider und ſeine Housuusuue oile. e Kranken am Blutkreislauf irgendwelche ernſteren Verände⸗ rungen hätte feſtſtellen können. Sehr beachtenswert erſcheinen unter dieſen Umſtänden Mitteilungen aus der Berliner Mediziniſchen Geſellſchaft über Verſuche mit einem von der J. G. Farben in duſtrie hergeſtellten neuen Medikament, das, in den Maſtdarm ein⸗ geſpritzt, ſolchen Zwecken dient. Der neue chemiſche Körper, E 107 genannt, wird als eine Bromverbindung bezeichnet, die den Vorteil bietet, daß ſie weit leichter anzuwenden iſt als der Aether und das Chloroform, deſſen ſachgemäße Hand⸗ habung bekanntlich eine ganz beträchtliche Erfahrung voraus⸗ ſetzt, und daß die Geſichtsmaske wegfällt, was beſonders bei allen Operationen im Geſicht, im Munde und am Halſe von großer Bedeutung iſt. Der durch E 107 herbeigeſührten Nar⸗ koſe wird nachgerühmt, daß ſie ohne Brechreiz oder andre Beſchwerden binnen einer Viertelſtunde eintritt und ruhig verläuft; nur die Atmung iſt zuweilen in geringem Grade geſtört und bedarf daher der beſonderen Ueberwachung. Es hat ſich endlich noch gezeigt, daß das Mittel im Körper ſchnell entgiftet wird und daher keine Schädigung des Zentralnerven⸗ ſyſtems oder andrer Organe verurſacht. Natürlich iſt ein end⸗ gültiges Urteil über das neue Betäubungsmittel von einer ſehr umfangreichen, auf tauſende Erfahrungen geſtützten Prüt⸗ fung abhängig. Bisher iſt kein Todesfall zu verzeichnen. Viel⸗ leicht findet die J. G. Farbeninduſtrie bis zum Abſchluß dieſer Unterſuchungen in einem erleuchteten Augenblick auch einen vernünftigen Namen für das Medikament, damit die Aezte nicht genötigt ſind, ihren Zahlenſinn weiter zu belaſten Ehr⸗ lich⸗Hata 606, Bayer 205, v. Weninger 174, E 107— es iſt für den Praktiker ein wahres Vergnügen, für alle dieſe Mittel und noch einige andre, die ohne Zweifel noch folgen werden, ein beſonderes kleines Gehirnfach bereitzuſtellen. Er hat ſich ja auch ſonſt faſt nichts zu merken. Im Ernſt geſprochen: iſt es ſo ungeheuer ſchwer, für ein Medikament einen paſſenden Namen zu finden? Es iſt bei der J. G. Farbeninduſtrie, der wir ſo viele Heilmittel von höchſtem Wert verdanken, nicht anzunehmen, daß ſie durch ſolche Benennungen mit hohen Zahlen der Oeffentlichkeit zu Gemüte zu führen beabſichtigt, welche Unſumme von wiſſenſchaftlicher Arbeit ſich in einer ſolchen Erfindung verkörpert; hieran zweifelt ja ohnedies kein Sachkundiger. Um ſo mehr ſollte man annehmen, daß nach Ueberwältigung der großen Aufgabe auch noch die kleinere der Namensnennung erledigt werden könnte, ehe man ein Mebikament aus dem Laboratorium hinausgibt. Thaternachricht. Die Opernſängerin Gertrud Bin⸗ dernagel von der Staatsoper Berlin wurde für die nächſte freulicherweiſe ſehr ſelten, einen Herzſtillſtand herbeiführt, ohne daß der Arzt bei der vorhergehenden Unterſuchung des Spielzeit an das Mannheimer Nationaltheater ver⸗ pflichtet. ————— . Seite. Nr. 148 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Dienstag, den 29. März 1927 Cilbernes Jubilüum der Lehrlings⸗Fachſchule der Zwangsinnung für das Friſeur und Haarformer⸗Hanoͤwrerk Das JFeſtbankett mit dem geſtern abend von der Zwangsinnung für das Haarformer⸗Handwerk Mannheim des 25⸗ jährige Jubiläum der Lehrlings⸗Fachſchule im vollſtändig beſetzten Friedrichsparkſaale begangen wurde, nahm einen überaus ſtimmungsvollen Verlauf. Es war ein Hand⸗ werkerfeſt im beſten Sinen des Wortes, getragen von Har⸗ monie und Herzlichkeit, Symptome, die, wie im Verlaufe des Abends wiederholt angedeutet wurde, ſich im grauen Alltag zum Segen des Mannheimer Friſeurgewerbes auswirken mögen. Das Programm war ſo umfangreich, daß es bis Mit⸗ ternacht 115 vollſtändig abgewickelt werden konnte. Nach mehreren Muſikſtücken einer Abteilung der Kapelle Becker, die die Vortragsfolge mit mehreren klangſchön und gut rhyth⸗ miſtert wiedergegebenen Nummern bereicherte, begrüßte Herr Paul Vollmer, Obermeiſter der Haarformergruppe, die Er⸗ ſchienenen, insbeſondere Handwerkskammerpräſident Gro 5, Syndikus Schmidt von der Handwerkskammer, Gewerbe⸗ ſchuldirektor Henninger, die Gewerbelehrer Brunn und Stoll, Kylograph Wolf, den Landesverbandsvorſitzenden Gann⸗Pforzheim und den Verbandsgeſchäftsführer Schacht⸗ Bretten. Das Doppelquartett der Liederhalle er⸗ zielte mit dem hervorragend vorgetragenen Steuermanns⸗ lied aus dem„Fliegenden Holländer“ einen ſo ſtürmiſchen Beifall, daß als Einlage das dankbare Landhäußerlied„Fröh⸗ lich Pfalz, Gott erhalts!“ folgen mußte. rl. E. Raiml ſprach alsdann ausdrucksvoll einen von dem Vater eines Lehr⸗ mädchens verfaßten Prolog, der den Gründer der Fachſchule, Herrn Carl Baitſch, feierte und unter Bezugnahme auf das Feſtbuch zur Einigkeit aufforderte. Die Feſtrede 105 Obermeiſter E. Rinderſpacher, der darauf aufmerk⸗ am machte, daß dem Idealismus der Fachlehrer der heutige hohe Wert der Fachſchule zu verdanken ſei, den Lehrperſön⸗ lichkeiten, die, ausgerüſtet mit den erforderlichen techniſchen Kenntniſſen, Geduld mit Energie verbanden. Ihr Verdienſt ſei es, daß ſich das Friſeurgewerbe zu einem Kunſthandwerk entwickelte. Für alle Zeiten ſeien ihre Namen in der Ehren⸗ tafel verewigt. Als Zukunftsziel bezeichnete der Redner die Exteilung des Unterrichts im Rahmen der geſetzlichen Schul⸗ eit in beſonderen Werkſtätten unter Aufnahme ſämtlicher Fächer in den Lehrplan der Gewerbeſchule. Die Folge davon wäre der Wegfall des Abendunterrichts zu Gunſten einer aus⸗ reichenden Erholung für die Lehrlinge. Die Vielſeitigkeit des Berufs würde eine Verlängerung der Lehrzeit durchaus recht⸗ fertigen. Die Zwangsinnung werde die Beſtrebungen inbezug auf weitere Ausgeſtaltung der Fachſchule und Angliederung an die Gewerbeſchule auf das nachdrücklichſte unterſtützen. Der Redner dankte all denen, die die Fachſchule ideell und materiell unterſtützt haben, ſo dem Landesgewerbeamt, der Handwerkskammer, dem Landesverband und der Stadt Mann⸗ heim, richtete an die Kollegen den Appell, die Fachſchule durch die Zuführung der Lehrlinge zu ſtärken oder ſelbſt ſich als Lehrer in den Dienſt der Sache zu ſtellen, und ſchloß mit einem brauſend aufgenommenen Hoch auf die Friſeur⸗Fach⸗ ſchule Mannheim und die Lehrkräfte mit Herrn Baitſch an der Spitze. Opernſänger Gedde ſang hierauf mit der Abgeklärtheit und Routine des gereiften Künſtlers das Lied des Wolfram aus„Tannhäuſer“ und in Gemeinſchaft mit einer Schülerin, Irl. A. Baitſch, der Tochter des Seniors der Fachlehrer, ein Duett aus„Troubadour“ mit großem Erfolg. Schon vor⸗ her hatte man bei einem Solovortrag feſtſtellen können, daß Frl, Baitſch einen überraſchend wohlklingenden, kräftigen, umfangreichen, vor allem in der Höhe anſprechenden Mezzo⸗ ſopran beſitzt, der bei weiterer intenſiver Ausbildung zu den ſchönſten Hoffnungen berechtigt. Nunmehr folgten die Glückwünſche und Ehrungen die mit der Preisverteilung den Höhepunkt des Abends bilde⸗ ten. Verbandsvorſitzender Gann überbrachte die Glück⸗ wünſche des engeren geſchäftsführenden Vorſtandes und ge⸗ dachte in ehrenden Worten der großen Verdienſte der leiten⸗ den Perſönlichkeiten der Fachſchule in den vergangenen 25 Jahren, ſo der Herren Luithle, Baitſch, Gund, Sprengart und des Ehepaares Appel. Schon am 20. Juni 1926 wurde vom Verbandsvorſtand beſchloſſen, die Fach⸗ ſchule mit der ſilbernen Medaille auszuzeichnen, die der Redͤ⸗ ner Obermeiſter Rinderſpacher mit Diplom überreichte. Er hoffe und wünſche, daß ſich die Fachlehrer ſo wie bisher in den Dienſt der Allgemeinheit ſtellen, daß Haß und Neid ver⸗ ſchwinden und Einigkeit vorberrſcht. Als äußeres Zeichen der Staͤdtiſche Nachrichten Aus dem neuen Luiſenpark Noch im Spätwinter hielten ſich etliche Dutzend S ch wa r z⸗ amſeln in dieſem Park auf und gaben den Spaziergängern Veranlaſſung zu intereſſanten Beobachlungen. Sie ſuchten auf den Raſenplätzen Inſektenlarven, Schnecken u. dergl. und warfen im Buſchwerk mit energiſchen Schnabelhieben mo⸗ dernde Laublappen empor, um darunter auch ſolches Futter zu finden. Zur Ergänzung ihrer Mahlzeiten machten ſie ſich auch an die Früchte der Zürgel⸗, der Vogelbeer⸗, der Mehl⸗ beerbäume. Seit kurzem iſt die Schar verſ chwunden. Sie hat wohl anderwärts feuchte Plätze gefunden, die mehr Nahrung, Ruhe und Sicherheit und beſſere Stellen zum Neſt⸗ bau gewährten. Während die Schwarzamſel früher nur den Wald bewohnte, hat ſie ſich ſpäter vielerorts in den Anlagen und Gärten der Städte angeſiedelt. Je nach dem Klima iſt ſie Stand⸗, Strich⸗ oder Zugvogel. Sie verdient, daß man ihr allen Schutz angedeihen läßt, damit ſie nicht weiterzieht. Ihr herrlicher Flötenton erklingt ja vom zeitigen Frühling bis in den Herbſt hinein immer vom gleichen Baumwipfel oder vom gleichen Dachfirſt herab, ſo daß der Naturfreund zu beſtimm⸗ ten Stunden ſich zum Genuß des Flötenkonzertes einfinden kann. Anerkennung überreichte der Redner Frau Appel einen Blumenſtrauß und ſchloß mit einem Hoch auf die Mannheimer Innung und den Kollegen Baitſch. Obermeiſter Rin⸗ derſpacher dankte herzlich für die der Fachſchule zuteil ge⸗ wordene Auszeichnung mit dem Gelöbnis, in den eingeſchla⸗ genen Bahnen weiterzuſchreiten. Handwerkskammerpräſident Groß, der die Glückwünſche der Stadtverwaltung und der Handwerkskammer überbrachte, ſprach ſich ſehr anerkennend über die am Sonntag von den Lehrlingen der Fachſchule ge⸗ zeigten Leiſtungen aus. Immer vorwärts, niemals rückwärts! Das ſei auch in Zukunft die Loſung. Dem Hoch auf das badiſche Heimatland und das deutſche Vaterland, mit dem Präſident Groß ſchloß, folgte der erſte Vers des Deutſchland⸗ liedes, der von der Feſtverſammlung ſtehend geſungen wurde. und Handwerkerverbandes ebenfalls die hervorragenden Lei⸗ ſtungen der Fachſchule. Gewerbeſchuldirektor Henninger ſtellte feſt. daß es ein ſchon lange gehegter Wunſch ſei, die Fachſchule mit der Gewerbeſchule zu verſchmelzen. Dazu müßten aber die notwendigen Räume durch die Errichtung des dringend notwendigen Schulgebäudes geſchaffen werden. Die Ausführungen ſchloſſen mit dem dringenden Appell an die Vertreter der Stadtverwaltung, der Handwerkskammer und ſämtlicher Handwerkerorganiſationen, dafür zu ſorgen, daß die Raumnot möglichſt bald beſeitigt wird. Obermeiſter Rinberſpacher verlaß im Anſchluß daran mehrere Glück⸗ wunſchtelegramme. Nach mehreren weiteren künſtleriſchen Darbietungen folgte die Ehrung der Fachlehrer. Jeder Fachlehrer erhielt ein Geſchenk. Zunächſt übereichte Obermeiſter Rin⸗ derſpacher dem Senior Karl Ba itſch eine goldene Uhr und Frau Elfriede Appel ein Tablett mit zwei Kännchen aus Kriſtall. Außerdem erhielt Frau Appel von ihren Schülerinnen eine Mokkamaſchine mit Taſſen. Die Fachlehrer Appel, Gund und Sprengart wurden mit einer ſil⸗ bernen Plakette ausgezeichnet. Die Ehrungen ſteigerten ſich zu tiefſter Wirkung, als die Schüler ihre Lehrer beſchenkten. Herr Baitſch erhielt ein Oelgemälde, 15 Appel einen Sektkübel und eine Kupferſchale, Herr Gund eine Jagd⸗ taſche und Herr Sprengart eine Reiſetaſche. Herr Baitſch und Frau Appel dankten im Namen der Geehrten. Die Preisverteilung vor allem von den Lehrlingen mit Spannung erwartet, bil⸗ dete den Abſchluß des Abends. Es wurden Ehrenpreiſe und Diplome verteilt. Leider iſt es uns nicht möglich, alle Preis⸗ träger und Preisträgerinnen zu veröffentlichen. Erſte Preiſe erhielten beim Preisſchminken: Kief Karl, Wartenberg Richard, Sachſenmaier Haus, Kehry Ottmar, Granzer Felix, Hermann Adam, Schlez Friedrich, Schiller Friedrich, Zorn Friedrich, Haas Emil, Igers Emil, Stühler Hans, Thoma Hermann; beim hiſtoriſchen Friſieren: 3. Lehrjahr: Sturm Helene und Schwander Käthe, 2. Lehrjahr: Herbert Margarete und Reinard Anna, 1. Lehrjahr: Seifert Hilda und Danzer Erna; für ausgeſtellte Haararbeiten: 3. Lehrjahr: Rupp Katharina, Scharrer Margarete, Hucht Heinrich und Luci Adam, 2. Lehrfahr: Eſchelbach Heinrich, Schiller Friedrich und Niſchwitz Waldemar, 1. Lehrfahr: Seifert Hilda, Thoma Hermann und Baum Rudolf. Außer⸗ dem wurden eine Anzahl 2. und 3. Preiſe und Anerkennungen zuerkannt. Freudeſtrahlend erſchienen die Lehrlinge und ee auf der Bühne und nahmen die Auszeichnungen n Empfang. Von den dazwiſchen geſtreuten unterhaltenden Gaben ſeien die Lieder zur Laute, die Frau E. Wagner virtuos vortrug, darunter mehrere Glückſtein⸗Schlager, beſonders lobend erwähnt. Frau Wagner entwickelt ſich immer mehr zu einer der erſten Lautenſängerinnen. In der charmanten Art des Vortrags hat ſie viel von der Delſarto. Das Dop⸗ pelquartett der Liederhalle trat noch einmal mit viel Erfolg auf, Frl. Baitſch ſang mit tiefer Beſeelung 2Herzensfrühling am Rhein“ und ein von Lerrn Helm ein⸗ ſtudierter Rokoko⸗Tanzreigen(4 Paare) bot ein anmutiges Bild. Einen ſchallenden Heiterkeitserfolg erzielte ein Fach⸗ ſchul⸗Trio, das ſich aus je einem Lehrling der drei Jahrgänge zuſammenfſetzte. Wenn wir verraten, daß der Text von Friſeur Brenner verfaßt war, ſo brauchen wir nicht erſt zu betonen, daß die dreſ Schlingel mit ihrem Sing⸗ ſang ſtürmiſch bejubelt wurden. Mitternacht war längſt nar⸗ bei, als der Schlußmarſch der Kapelle Becker erklang. Mit dem Gefühl höchſter Befriedigung können die Pexſönlichkeiten, die die Mühen der Vorbereitung und Durchführung der Jubiläumsfeſtlichkeiten auf ſich genommen haben, auf den tadelloſen Verlauf zurückblicken. Sch. Einen Erſatz für die Schwarzröckchen haben jetzt die Kin⸗ der und ihre Begleiter in den Goldfiſchen des Parkſees gefunden. Nach langer Winterruhe drunten im Schlamm haben ſich die Tierchen nun wieder maſſenhaft oben einge⸗ funden und ergötzen zum Dank für das hinabgeworfene Fut⸗ ter mit ihren Schwimmkünſten die Spaziergänger, die ſich an der Kanzelbrüſtung zu bequemem Schauen aufſtellen. Da in Nr. 138 der„...“ pon der„Baumfriſur“ die Rede iſt, ſei zum Schluß mitgeteilt, daß ſeit kurzem im Park die Trauerweide mit der reichſten Friſur prankt. Ihre mehrere Meter langen, ſchnurdünnen, faſt bis zum Boden herabhängenden Zweige können mit vollem Recht die Haare der Weidenwipfel genannt werden, ſie leuchten jetzt herrlich gelbgrün weithin durch das übrige noch faſt blattloſe. dunkle Gehölz. Eine Lehrerin ließ neulich im öſtlichen Teil des Parkes ihre Schulklaſſe die zwei Weidenrieſen mit ihrem neuen Haarſchmuck betrachten. Da ſagte eines der Mädchen: „Die loſſe ſich awwer kee Buwekepp ſchneide!“ G. A. K * Töblicher Sturz. Am Abend des 28. März gegen 7 Uhr wurde ein verheirateter, 57 Jahre alter Fuhrmann der ſtädtiſchen Gutsverwaltung auf dem Gutshof an der Secken⸗ heimerlandſtraße am Fuße einer Treppe in bewußtloſem Zu⸗ ſtande aufgefunden. Der Verunglückte iſt vermutlich aus Un⸗ vorſichtigkeit eine fünfſtufige Treppe hinuntergefallen, hat ſich einen Schädelbruch zugezogen und iſt geſtern nachmittag im ſtädtiſchen Krankenhaus geſtorben. Kylograph Wolf würdigte im Namen des Gewerbevereins b * Einreiſe nach Schweden. Wie der Handelskammer Mannheim vom Königlich ſchwediſchen Konſulat in Karlsruhe mitgeteilt wird, müſſen des deutſche Staatsangehörige, die eine Stellung in Schweden annehmen wollen, an der Grenze zurückgewieſen werden, weil ihnen die Arbeitsgeneh⸗ migung des königlich⸗ſchwediſchen Sozialamts in Stockholm fehlt. Die Handelskammer macht darauf aufmerkſam, daß, wenn es ſich auch nur um eine vorübergehende Arheit in Schweden handelt, dieſe Genehmigung entweder durch den be⸗ treffenden ſchwediſchen Arbeitgeber oder durch die Paßſtelle der Geſandtſchaft eingeholt werden muß. Ein entſprechender Vermerk wird im Paß des Arbeitnehmers eingetragen. Abge⸗ ſehen von dieſen Fällen ſind im übrigen deutſche Staatsange⸗ hörige vom Viſumzwang bei der Einreiſe nach Schweden befreit. * Die Rheinbrückenfrage. Am vergangenen Donnerstag begaben ſich Oberbürgermeiſter Dr. Welg Ludwigshafen, Oberbürgermeiſter Leiling⸗Speyer, Dr. Finter⸗Karls⸗ ruhe und Direktor Geh. Rat Dr. Troelſch von der Pfäl⸗ ziſchen Hypothekenbank nach Berlin, um ſich mit dem Reichs⸗ kanzler Dr. Marx, dem Reichsfinanzminiſter Dr. Köhler und dem Reichsverkehrsminiſter Dr. Koch über die Rhein⸗ rückenfrage Ludwigshafen, Speyer und Maxau zu unterhalten. Die Unterhaltung vermittelte Reichstagsabg. Hofmann⸗Ludwigshafen. Der Reichskanzler und die bei⸗ den Miniſter verſicherten, daß es ſich nicht um eine Ablehnung, ſondern nur um eine neue Verzögerun g in der Rhein⸗ brückenfrage handele. Die techniſchen Vorbereitungen ſollen baldmöglichſt begonnen werden. * Gleisausbeſſerung an der Neckarbrücke. Schon lange war es notwendig, daß die Gleiſe und Kreuzungen der Straßenbahn an der Friedrichsbrücke einer gründlichen Re⸗ paratur oder Erneuerung unterzogen wurden. Endlich wird auch hier Abhilfe geſchaffen. Eine große Zahl von Arbeitern iſt beſchäftigt, die alten Gleiſe herauszureißen und neue ein⸗ zuſetzen, die ſchon bereit liegen. Die Arbeiten ſchreiten ſichtlich vorwärts. Die neuen Schienenteile ſind bereits angeſchafft, ſo daß mit einer baldigen Fertigſtellung dieſes belebten Kreu⸗ zungspunktes gerechnet werden kann. Der Verkehr wird einſt⸗ weilen über die Seitenſtraßen und den Ring umgeleitet. * Sprung in den Rhein. Aus Furcht vor Strafe ſprang geſtern mittag ein 17 Jahre alter Bäckerlehrling an der Rheinkaiſtraße in den Rhein. Er wollte ſich das Leben nehmen. Einige in der Nähe tätige Arbeiter zogen den Lebensmüden aus dem Waſſer und ließen ihn mit dem Sani⸗ tätsauto nach dem Krankenhaus verbringen. * Zwei folgenſchwere Zuſammenſtöße ereigneten ſich geſtern nachmittag. Ecke Luzenberg⸗ und Hafenbahnſtraße rannten ein Großkraftradfahrer und ein Laſtkraftwagen zu⸗ ſammen, wobei der Lenker des Kraftrades und ſeine Be⸗ gleiterin durch den Anprall ſo verletzt wurden, daß ſie in das Allgemeine Krankenhaus verbracht werden mußten.— Auf der Landſtraße Käfertal—Viernheim kam es zu einem Zuſammenſtoß zwiſchen einem Laſtkraftwagen und einem Radfahrer, der einen Knöchelbruch erlitt. * Weitere Zuſammenſtöße ereigneten ſich im Laufe des geſtrigen Kuges vormittags Ecke Werft⸗ und Beilſtraße zwiſchen einem Einſpännerfuhrwerk und einem Perſonenkraft⸗ wagen, nachmittags auf der Straße zwiſchen T und U1 und abends auf dem Friedrichsring zwiſchen Radfahrern. *Ein noch gut abgelaufener Unfall trug ſich geſtern nach⸗ mittag in der Nenzſtraße zu. Ein 8 Jahre altes Mädchen wurde beim Ueberqueren des Fahrdammes von einem Rad⸗ fahrer angefahren, zu Boden geworfen, aber nicht verletzt. Die Schuld ſoll den Radfahrer treffen, da er die nötige Vor⸗ ſicht außer Acht ließ. * Sammlung für ein Tannenberg⸗Nationaldenkmal. Auf Grund der BRVoO. vom 15. Februar 1917 über Wohlfahrts⸗ pflege ſowie der badiſchen VVO. vom 24. Februar 1917 wird dem Verein Tannenberg⸗Nationaldenkmal E. V. in Königs⸗ berg, in jederzeit widerruflicher Weiſe die Erlaubnis zur Vor⸗ nahme einer Sammlung von Geldſpenden im Lande Baden zur Errichtung eines Tannenberg⸗Natio⸗ mschtnsssef nüngen gerantiertstaub brbrtchet Keſchspstegt, bifeenede 2225 Wetternachrichten der Karisruhersandeswelterwarlt Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7 morgens) Luft⸗ Tem- S 82 3 See· SSE 222 Wind 8 8 druck pera-⸗ Erift höbe 55 Wetter 83 n n S S Ner ſeee 8388— Wertheim—— 114—] W leeichtſ wolkig 4 Königſtuhl]625 756,11 3 11 3 4„ halbbed. Karlsruhe 127 756,66 7 15 5 SW„ Bad.⸗Bad.] 213 756,55 7 13 3 0„bedeckt Villingen 780 758,5 2 1NW„ wolkig 2 Feldbg. Hof 1497 629,9—2——3 W 55 Nebel 2 Badenweil.“— St. Blaſſen—— 1 6 14ſtill Regen 3 Höchenſchw.!—————— Im Weſten naht eine neue Wärmewelle, deren Aufgleit⸗ regen heute morgen als breites Regengebiet von Schotklanz bis zu den Pyrenäen reicht. Die Annäherung der Welle—0 auch uns morgen auffriſchende Winde und Regenfälle leichter Erwärmung bringen. Witterungsausſichten für Mittwoch, 30. März: Auf friſchende Winde, wolkig mit Regenfällen, etwas wärmer. nnnn.nnmm2ʃ———B Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerel Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim, E 6, 2 Direktion: Ferdinand Heyme. eißner Chefrebakteur: Kurt Fiſcher— Verantwortl. Redakteure: Für Politik: Hans A 77 25 Feuilleton: Dr. S. Kayſer— Kommunal⸗Politik und Lokales: Richard Schönfel 15* Sport und Neues aus aller Welt: Winy Müller— Handelsteil: Kurtk Ehm Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher— Anzeigen: Dr. W. E. Stöbner. — *—. E MRg22288 8 Dienstag, den 29. März 1927 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 148 Kommunale Chronik Sitzung des Bürgerausſchuſſes in Baden⸗Baden Baden⸗Baden, 27. März. Im großen Saale des Rat⸗ hauſes fand eine Sitzung des Bürgerausſchuſſes unter dem Vorſitz von Oberbürgermeiſter Fieſer ſtatt. Auf der Tagesordnung ſtanden ſehr wichtige Punkte, beſonders für Baden⸗Baden als Fremdenſtadt. Die Mitglieder beider Kol⸗ legien hatten ſich infolgedeſſen auch ſehr zahlreich eingefunden. Der erſte zur Beratung ſtehende Punkt war der Voran⸗ ſchlag der ſtädtiſchen Schauſpiele für 1927/28. Ueber unſer Theater iſt in letzter Zeit viel diskutiert wor⸗ den, weil man die Ausgaben für zu hoch hält. Hier ſoll in⸗ ſofern eine Aenderung eintreten, als die Ausgaben, die im letztjährigen Voranſchlag 510 000 M. betrugen, auf 381 500 M. herabgeſetzt ſind, während der Betriebszuſchuß ſtatt 195 000 M. nur noch mit 140 000 M. angeſetzt iſt. Das Ausgabenbudget hat ſich alſo weſentlich verringert und die Mahnung, bei den Ausgaben größte Vorſicht walten zu laſſen, iſt befolgt worden. Nach längerer Debatte wurde der Voranſchlag faſt einſtimmig genehmigt. Der zweite Punkt betraf die Kurtaxeordnung. Dieſe ſoll nach dem Antrag des Stadtrats dahin abgeändert werden, daß ſie für jeden Tag des Aufenthalts und jeden Fremden in den Betrieben der erſten Gruppe.25., der zweiten Gruppe 85 Pfg., der dritten Gruppe 30 Pfg. beträgt, ſie iſt alſo dem Rang des wohnunggebenden Be⸗ triebs abgeſtuft. Gegen dieſe Neuoroͤnung der Taxe waren aus Kreiſen der Fremdenbetriebe mancherlei Bedenken laut geworden. Sie wurde aber trotzdem gutgeheißen.— Es folgte nunmehr die Beratung des Voranſchlags der Kur⸗ verwaltung für 1927/28. Auch bei dieſem Voranſchlag iſt man bezüglich der Ausgaben ſehr vorſichtig geweſen, z. B. wurde der Zuſchuß der Stadtkaſſe um rund 30 000., die Mittel für Zwecke der Verkehrswerbung von 153 000 M. auf 75 000 M. herabgemindert. Die Debatte war ſehr ausgiebig und hatte das Ergebnis, daß auch dieſer Voranſchlag die Zu⸗ ſtimmung der Kollegien fand. Weiter kamen dann zur Verhandlung ein Antrag des Stadtrats über Erhöhung der Vorausbezahlung auf die Gemeindeſteuer und ein ſolcher bekr. Aende⸗ rung der Gas⸗ und Lichtſtrompreisſtaffelung. Beide Anträge fanden zuſtimmende Erledigung.— Ein ſtädt. Zuſchuß von 4200 M. zur Herſtellung eines Verbindungsweges zwiſchen Neuweier und Eiſental wurde unter der Bedingung einſtimmig genehmigt, daß die Reichspoſt ſich zur Einrichtung einer Kraftpoſtlinte Bühl—Baden⸗Baden verpflichtet.— Der 55 Punkt der Tagesordnung betraf die Ermächtigung des Stadtrats zur Aufnahme eines Anlehens im Höchſt⸗ betrage von 2500 000 M. und zwar zu einem dem Stadtrat Puttanet erſcheinenden Zeitpunkte und unter Feſtestzung einer ilgungsfriſt von 25 Jahren. Aus dem Betrag der Anleihe ſollen die Koſten für verſchiedene früher beſchloſſene Unter⸗ nehmungen(Straßenbahn, elektriſche Beleuchtung, Kranken⸗ hauserweiterung, Förderung des Wohnungsbaues uſw.) be⸗ ſtritten werden. A Aus dͤem Lande Die neue Neckarbrücke IlvesheimSeckenheim * Ilvesheim, 28. März. Die neue Neckarbrücke Ilvesheim⸗Seckenheim wird am Samstag, 9. April, vormitt⸗ tags halb 12 Uhr in feierlicher Weiſe dem Verkehr über⸗ geben. Am Abend wird die neue Brücke unter Abbrennen eines Feuerwerks bengaliſch beleuchtet. r : Heddesheim, 28. März. Der geplante und eifrig vorbe⸗ zeitete Sommertagszug wurde am geſtrigen Sonntag achmittag unter äußerſt zahlreicher Beteiligung der Jugend bei günſtiger Witterung abgehalten. Der Zug war durch ein⸗ zelne Gruppen geeignet gegliedert, gut geleitet und machte ſo einen geordneten, recht farbenprächtigen Eindruck. An der Spitze ging die hieſige Feuerwehrkapelle, die die dabei üblichen eiſen ſpielte. IIWeinheim, 27. März. Beti überraſchend freundlichem Wetter wurde heute nachmittag unter gewaltiger Beteiligung vdon nah und fern zum 25. Male durch den Gemeinnützigen Verein Weinheim der Sommertagszug der Weinheimer ugend abgehalten. In dem von einer Reitergruppe in alt⸗ deutſcher Tracht von Fanfarenbläſern eröffneten Jubiläums⸗ zuge ſah man außer den Sommer⸗ und Wintermännern, Brezelträgern und Muſikkapellen eine große Anzahl pracht⸗ doller Feſtgruppen, wie die Vertreibung des Winters, Frühlingshoffnung, die erſten Blüten, Oſterhaſen, Empfang der heimkehrenden Vogelwelt, Wanderfreude, Liebeslaube, rntewagen uſw. Die mit bunten Sommertagsſtecken aus⸗ Arüſteten vielen Hundert Kinder ſangen unaufhaltſam die ieder„Alle Vöglein ſind ſchon da“ und„Strih, ſtrah, ſtroh“. Nach Ankunft des Rieſenzuges auf dem Marktplatze fand ein eſtakt ſtatt, wobei Oberbürgermeiſter Huegel vom Bal⸗ kon des Rathauſes herab eine kurze feſtliche Anſprache hielt, die in ein von tauſendſtimmigem Scho begleitetes Hoch auf einheim ausklang. Den Abſchluß bildete die Prämie⸗ Tung der ſchönſten Feſtgruppen und Sommertagsſtecken im Schloßhofe durch die Preisrichter. Aus der Mfalz *Mit dem Bierfaß den Schädel zertrümmert Oggersheim, 28. März. Dem 23 Jahre alten Glaſer von hier iſt am Sonntag abend ein ſchwerer Unfall zuge⸗ toßen. In angetrunkenem Zuſtande ſtemmte er in der Wirt⸗ chaft zum„Holländer Hof“ eine größeres Bierfaß. Dabei ekam er das Uebergewicht, wobei ihm das Faß direkt auf die Stirn fiel. Er trug eine ſchwere Schädelverletzung davon und mußte in das Ludwigshafener Krankenhaus überführt wer⸗ den, wo er in ſehr bedenklichem Zuſtande darniederliegt. * Ludwigshafen, 28. März. Als heute nachmittag ein ſechs⸗ ähriger Knabe namens Baron aus der Zollhofſtraße, ein Stück Kork aus dem Winterhafen fiſchen wollte, bekam er das Mebergewicht, ſtürzte in das Waſſer und verſank vor den ugen ſeiner Spielkameraden lautlos in den Fluten. Die Leiche war bis zum Abend noch nicht geborgen. *7* Altrip, 25. März. Bei der Neuverpachtung der Rheinfähre wurde ein Pachtpreis von 19 350 er⸗ Voliwertige Kahrung In der gleichen Weiſe, wie die erfahrene Hausfrau in der Müche ihre Suppen kocht, werden Maggi's Suppen im großen aus den beſten Rohſtoffen 9 Sorgfalt hergeſtellt. Darum ſchmecken ſie auch ſo gut, z. B. Erbs, Eiernudeln, Reis, Tomaten, Blumenkohl und den nötigen Zutaten mit peinlicher und viele andere. Gerichtszeitung Der Betrugs⸗Prozeß Mayer Nach Verleſung des Eröffnungsbeſchluſſes in der geſtrigen Vormittagsverhandlung wird zunächſt in die Vernehmung des Angeklagten Daniel Mayer eingetreten. Der 61 Jahre alte Angeklagte wird für die mangelhafte Geſchäfts⸗ und Buch⸗ führung in erſter Linie verantwortlich gemacht. Julius Mayer will ſich um die internen Geſchäftshandlungen ſo gut wie nicht gekümmert haben, da er ausſchließlich„Außendienſt“ d. h. die Reiſetätigkeit ausgeübt hat. Hierbei fällt die ziemlich tief⸗ gehende brüderliche Uneinigkeit ins Gewicht, die die Hand des Daniel M. nicht wiſſen ließ, was die des Julius tat. Die ſeit langem beſtehenden Mißſtimmungen ſollen auf das Ehegeſpons Daniel Mayers zurückzuführen ſein. Kurz vor dem Zuſammenbruch hat Daniel Mayer für die Vermögens⸗ ſtücke ſeiner Frau Gütertrennung herbeigeführt, indem er ihr alles vorhandene Vermögen, insbeſondere das Wohn⸗ haus übertrug. Er will damit das Vermögensverhältnis lediglich vertraglich geregelt haben, wie es vorher ſchon tat⸗ ſächlich beſtanden hat Auch das Vorhandenſein eines Wein⸗ lagers im Werte von 6000 Mark habe nicht die Bedeutung gehabt, die ihm die Anklage zum Vorwurf macht. Dem Ver⸗ langen der Sparkaſſe nach einer Bilanz will er keine beſondere Bedeutung zugemeſſen haben. Angekl. Julius Mayer ſchildert nun nach den per⸗ ſonellen Angaben in ausführlicher und temperamentvoller Weiſe ſeine umfangreiche„außendienſtliche“ Tätigkeit. Wäh⸗ rend des Ruhrkampfes hat Julius Mayer von Mannheim⸗ Käfertal aus die Verſorgung der Pfalz mit Kartoffeln durchgeführt. Bei der Gründung der Landesproduktenbank in München hatte der Angeklagte Julius M. hervorragenden Anteil; er wurde Mitglied des Aufſichtsrates. Indeſſen weiß er von dem Kreditübereinkommen mit der Firma Jakob Mayer 1 kein Wort. Ein eigenartiges Verhältnis beſtand zwiſchen Julius Mayer und ſeinem Sohne Jakob Mayer. Der übte namens der Münchener Bank eine recht ſonderbare Treu⸗ händertätigkeit gegenüber dem väterlichen Geſchäft aus. Der Angeklagte Wenz hat in ihm einen ſtillſchweigend ſank⸗ tionierten Vorgeſetzten anerkannt. Der Vater konnte gegen die„Treuhändertätigkeit“ ſeines Sohnes nichts aus⸗ richten. An ſeinem Rennſtall will Julius M. in der Zeit nach dem Januar 1924 70 000 Mk. zugelegt haben. Nach ſeinen Angaben hat ſein Haushalt wöchentlich etwa nur 200—250 Mk. verſchlungen. Inbezug auf ſeine Ausgaben für das zarte Geſchlecht erklärt er, daß ſich„mit ſeinem Geld keine maskiert“ habe.(Heiterkeit). Die noch vormittags begonnene Vernehmung des Ange⸗ klagten Wenz nimmt auch die erſten Stunden der Nach⸗ mittagsverhandlung in Anſpruch. Nach der Ausfer⸗ tigung der Bilanzen befragt, will ſie Wenz mit Balß im Ein⸗ vernehmen mit den beiden Chefs gemacht haben. Die Ent⸗ nahmen von Julius M. habe er ſchließlich nicht mehr verant⸗ worten wollen, wie er Daniel M. gegenüber erklärt habe. Die alsdann erfolgte Vernehmung des Angeklagten Balß, Buchhalter der Firma Jakob Mayer J. geſtaltet ſich in mehr als einer Hinſicht intereſſant. Die Erklärungen des B. zu den verſchiedenen Anklagepunkten machen einen guten, wahrheits⸗ gemäßen Eindruck. Vom Vorſitzenden darauf aufmerkſam ge⸗ macht, daß ſeine Angaben für einen Teil der Angeklagten ſehr ee erklärte Balß als letztes Wort: Es iſt die reine ahrhei Zum Schluß des erſten Verhandlungstages begann die Vernehmung des Angekl. Jakob Mayer, Prokuriſt der Firma Polensky⸗Berlin, über den Umfang und Weſen des Schweizer Kredites von 500 000 Franken. Dieſe Vernehmung wird Dienstag vormittag 8½ Uhr fortgeſetzt.. Das Urteil im Löw⸗Prozeß— Sechs Monate Gefängnis * Speyer, 29. März. Unter großem Andrang, für den die Zahl der Plätze im Sitzungsſaal nicht ausreichte, verkündete der Gerichtsvorſitzende folgendes Urteil: Der Angeklagte Löw wird wegen fortgeſetzten Betrugs, Urkundenfälſchung und Beſtechung zu ſechs Monaten Gefängnis verurteilt. Die Fühigkeit zur Bekleidung öffentlicher Aemter wird ihm auf drei Jahre abgeſprochen. 100 Mark Beſtechungsſumme werden dem Staat für verfallen erklärt. Die Koſten fallen, ſoweit nicht Freiſprechung(lwegen Urkundenvernichtung) erfolgt, dem Angeklagten zur Laſt. In der Urteilsbegründung wird dem Angeklagten vorgehalten, daß er ein ausgeklügeltes Syſtem von Fälſchungen angewandt und, um ſich oder anderen rechts⸗ widrige Vermögensvorteile zu verſchaffen, eine doppelſeitige Täuſchung bewirkt habe. Im Falle Chambre iſt eine Vorſpiegelun; behördlichen Einkaufes bis zum 23. Sep⸗ tember 1922 als erwieſen zu 800 § Immer wieder der Bajazzo⸗Apparat. Das Schöffengericht Heidelberg verurteilte den 23jährigen Kaufmann Adolf Hä⸗ gin aus Merchingen, wohnhaft in Mannheim, wegen gewerbsmäßiger Veranſtaltung verbotener Glücksſpiele zu 50 RM. Geldſtrafe. Es handelt ſich um das Spiel mit dem ſogenannten Bajazzoapparat. Sportliche Nunöſchau Die Ausſichten für das deutſche Derby Wer ſind unſere beſten Dreijährigen? Bald wird die Rennzeit wieder einſetzen, und damit ſtehen die Dreijährigen, der Derbyjahrgang, im Mittelpunkt des Intereſſes. Sie werden in den großen Prüfungen des Früh⸗ jahrs von Stufe zu Stufe geführt werden, um dann ſchließlich den Höhepunkt ihrer Form im Derby, der vornehmſten Renn⸗ prüfung des Jahres, zu erreichen. So iſt es nur natürlich, daß man die Form der jungen Pferde zu ergründen ſucht und ſie in eine beſtimmte Rangfolge einordnen möchte. Faſt wie in allen vorhergehenden Jahren ſtehen die aus⸗ ſichtsreichſten Kandidaten in den vier großen Ställen, doch hat ſich innerhalb dieſer das Bild gegen die Vorjahre ein wenig verſchoben. Diesmal iſt es der Stall Oppenheim, der mit ſeinen Zweijährigen in der abgelaufenen Rennzeit unbeſtritten dominierte und daher auch die beſten Ausſichten auf die Erringung des„blauen Bandes“ geltend machen kann. Seine Schar erſtklaſſiger Kandidaten wird angeführt durch Oleander, der freilich nach ſeiner Form ſehr ſchwer zu be⸗ urteilen iſt, denn er mußte ſehr früh vom Schauplatz der Er⸗ eigniſſe abtreten. Seine kurze Laufbahn beſtand aus zwei ſehr leichten Siegen, in der Hauptſache gegen die Weinbergſche Grafenkrone, die als frühreifes Pferd damals ein zuverläſſi⸗ ger Maßſtab war. Wichtiger iſt, daß ihn ſein eigener Stall über ſeine großen Cracks Mah⸗Jong und Domfalke ſtelle, aber man weiß, daß dieſe häuslichen Proben oft den Rennen smittel 1 würfel, ausreichend für 2 Celler, 13 pfg ſind Maggi's Suppenwürfel. 8 nicht ſtandhalten können und daß Pferde, die ſchon als Zwei⸗ jährige das Training nicht ausgehalten haben, erſt recht nicht als Dreijährige die höheren Forderungen erfüllen können. Wir erinnern nur an Favor, der gewiß als Zweijähriger der beſte ſeines Jahrgangs war, aber ſpäter dieſe Form nie wie⸗ derfand. Bei Oleander muß man daher ein großes Frage⸗ zeichen machen. Eine ſelten beſtändige Form hat dagegen der ſchon erwähnte Mah⸗Jong, deſſen Laufbahn ſehr gleich⸗ mäßig iſt, gewann er doch unter zehn Starts acht Rennen. Geſchlagen wurde er nur bei ſeinem Debut als völlig unfer⸗ tiges Pferd und im Badener Zukunftsrennen, wo er eine anſtrengende Reiſe und ein anſtrengendes Rennen gerade erſt hinter ſich hatte und dazu noch unglücklich geritten wurde. Sonſt ſchlug er, oft unter den erſchwerendſten Gewichtsver⸗ hältniſſen, alles, was ſich ihm entgegenſtellte, und iſt unbe⸗ dingt der reellſte Zweijährige des Jahres geweſen. Der Stall Oppenheim hat aber in Domfalke noch einen dritten ſehr ernſt zu nehmenden Derbykandidaten, der nach ſeinen beſten Leiſtungen dicht an der allererſten Klaſſe ſteht, aber etwas un⸗ zuverläſſig ſcheint und dem wohl auch die großen Entwick⸗ lungsmöglichkeiten fehlen. Immerhin ein Derbypferdl Nicht zu verachten ſind aus dem gleichen Stall Wanderer und Arxaber, die ſo dicht an der erſten Klaſſe ſtehen, daß man ſich nicht zu wundern bräuchte, wenn ſie ſchließlich die anderen noch überflügelten. Der Stall Oppenheim iſt alſo wie ſelten jemals ein Stall mit guten Dreijährigen geſegnet, und man muß ſchon auf den Jahrgang Marmor⸗Prunus⸗Skarabae oder Omen⸗Oſſian⸗Graf Ferry zurückgehen, um bei einem Stol eine derartige Fülle guter Pferde zu finden. Die anderen Ställe haben es dagegen ſehr ſchwer. Der Stall Weinberg, der traditionsgemäß immer mit im Vordergrund ſteht, verfügt eigentlich nur über einen Hengſt, der in den großen Prüfungen eine Rolle geſpielt hat, über Ausbund. Der Pergoleſe⸗Sohn hat nur ſelten enttäuſcht, er lief ſtets zu einer anſtändigen Form auf, die bei nur gerin⸗ ger Verbeſſerung ihn mit in die allererſte Reihe ſtellen muß. Da er ein ſpätes Fohlen iſt, darf man noch beſſeres von ihm erwarten; ein ernſter Gegner für jedes Pferd iſt er ſicher. Sonſt hat der Stall Weinberg leider keine guten Hengſte mehr, es ſei denn, daß, wie im Vorjahre bei Lampos, ſich eine un⸗ erwartete Verbeſſerung herausſtellen ſollte. Dagegen ſind ſeine Stuten Grafenkrone, Augenweide, Patrio⸗ tin und Roſenwange in den Prüfungen ihres Geſchlech⸗ tes überall ſehr zu beachten und werden bei einigem Glück 1 in den großen klaſſiſchen Prüfungen eine ſcharfe Klinge agen. aſt noch beſſer als der Stall Weinberg iſt diesmal der Stall Weil gerüſtet, der in Oberwinter den Sieger des Badener Zukunftsrennens im Stalle hat. Dieſer Landgraf⸗ Sohn vollbrachte dort eine derart gute Leiſtung, daß man ihn faſt an die Spitze des Jahrgangs ſtellen könnte, benn er ſerr⸗ dem noch einmal gelaufen wäre. Daß dies nicht geſchehen iſt⸗ muß etwas ſtutzig machen, und ſo mag für ihn das elbe wie für Oleander gelten. Ein ſehr gutes Pferd iſt Fockenbach, der Halbbruder von Fundin, der nur manche Bahnen nicht gou⸗ tiert, ſodaß er in den Ruf der Unzuverläſſigkeit geraten iſt. Wenn er, wie der ebenfalls von Arranmore abſtammende Rheinwein, ſich noch ſpäter erſt entwickelt, mag er hauptſächlich für die Herbſtprüfungen in Betracht kommen. Der ſtaatliche Rennſtall, das Geſtüt Altefeld, hat diesmal gar kein erſtklaſſiges Pferd herausgebracht, aber dieſe mächtigen Tiere entwickeln ſich meiſt auch erſt ſpäter, ſodaß unter ihnen immerhin etwas gutes ſtecken kann. Mitra ſcheint noch der beſte zu ſein, und ſein Trainer hält ihn am erſten einer Ueberraſchung für fähig. Eine ſehr gute Stute iſt 8 11 önigin, nur ſcheinbar über längere Strecken nicht geeignet. enig Hoffnungen darf ſich heuer der Stall Hauiel machen. Sein beſtes Pferd iſt der Bruder des Derbyſiegers Ferro, Forno, der aber die beſten der anderen Ställe nicht erreicht. Dagegen befinden ſich in einigen anderen Ställen noch ſehr gute Kandidaten auf die klaſſiſchen Prüfungen. Da iſt vor allen Dingen der Stall Oppenheimer, deſſen Zweifährige eine ſo aufſehenerregende Form bekundeten. Athanaſie ſteht faſt auf der gleichen Stufe wie Ober⸗ winter, und iſt nach ihrer letzten Leiſtung in knietiefem Boden als exzellente Steherin anzuſehen. Die beſte Stute des Jahr⸗ gangs iſt ſie auf jeden Fall, aber auch alle Hengſte haben mit ihr zu rechnen. Freilich weiß man noch nicht, wie dieſe Form im dritten Jahr vorhalten wird, da ſie in jeder Beziehung ein Erſtling iſt, ſowohl aus dem erſten Geſtütsfahrgang, wie auch von Vaters⸗ und Mutters⸗Seite. Ihr Vater Laland war freflich ein ſpätreifes Pferd, ſo daß man vielleicht noch eher mit einer Verbeſſerung rechnen darf, was auch ihre anſtei⸗ gende Laufbahn zu beſtätigen ſcheint. Ihre Stallgefährtin Libertas ſteht nicht viel unter ihr, iſt aber ſehr aufgeregt, und man wird abwarten müſſen, wie ſich dies weiter geſtaltet, ehe man über ſie ein endgültiges Urteil fällen kann. Beſſere Sieger aus anderen Ställen ſind noch der Schim⸗ mel Graue Theorie, ein Einfuhrprodukt, der aber nur ſehr ſchnell, jedoch ohne Ausdauer zu ſein ſcheint, die ſchnelle Oſtrau, im Weſten Eiſenkanzler, Bundſchuh und Turnierdame, und im Südweſten der in Frankfurt trai⸗ nierte Exrzellenz, ohne daß man bet dieſen an eigent⸗ liche klaſſiſche Siege denken dürfte. Zieht man das Fazit aus dieſer Betrachtung, ſo bürfte ſich etwa folgendes Handikap ergeben: Mah⸗Jong 63 Kilo, Ausbund 61 Kilo Kilo, Oberwinter 61 Kilo, Oleander 60 Kilo, Domfalke 59 Kilo, Athanaſie 58½ Kilo, Augenweide 57 Kilo, Graue Theorie 56˙ Kilo, Tullus Hoſtilius 567 Kilo, Gra⸗ fenkrone 56 Kilo. Fockenbach 56 Kilo, Wanderer 55 Kilo, Forno 54 Kilo, Mitra 54 Kilo, Araber 54, Libertas 84 Kilo. Will man nach dem Geſagten ſich einen Favoriten für 1927 herausſuchen, ſo kann dies nur Mah⸗Jong, oder noch beſſer geſagt, der Stall Oppenheim ſein, ſcharf bedroht von Aushund und dem Stall Weil. Auf alle Fälle hat man den Eindruck, ſchon durch die beſtändig gute Form der Zweijährigen, die wie ſelten je„ſtand“, daß der ganze Jahr⸗ gang ſehr gut geraten iſt. Leichtathletik * Waldlauf⸗Meiſterſchaft des Württembergiſchen Ver⸗ bandes. Der Württembergiſche Landesverband für Leicht⸗ athletik trug ſeine Waldlaufmeiſterſchaft auf einer 7,5 Km. langen Strecke bei Vaihingen aus. Steger im Einzellauf blieb Katzmaier⸗Spartania Vaihingen in 28:07 Minuten vor Bertſch⸗V. f. B. Stuttgart. Im Mannſchaftswettbewerb blieb der V. f. B. Stuttgart Sieger. * Südbayriſche Waldlaufmeiſterſchaften. Die bei München auf einer 10 Km. langen Strecke ausgetragenen Waldlauf⸗ meiſterſchaften des Südbayriſchen Verbandes für Leichtat letik brachten folgende Ergebniſſe: Einzellauf: 1. Jenu⸗ wein⸗München 1860 34:21 Min., 2. Haag⸗Viktoria Augsburg 34:56.5 Min., 3. Zeilenhofer 1860 35: 10,5 Min. Der Titel⸗ verteidiger Hoy⸗München kam auf dem viertem Platz ein. — Mannſchaftswettbewerb:. München 1860 8 Pkt., 2. Viktorig Augsburg 20 Punkte, 3. München 1860 2. Mann⸗ ſchaft 22 Punkte. 82¹ 6. Seite. Nr. 148 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Dienstag, den 29. März 1927 55 1i eh akts- und SHandelszeitung Frankfurter Frühjahrs⸗Meſſe 1927 (Von unſerem nach Frankfurt entſandten K..-Sonder berichterſtatter.) Die neue Wohnung Wir haben ſchon darauf hingewieſen, daß es die Frank⸗ furter Meſſeleitung immer verſteht, ihren Meſſeveranſtaltun⸗ gen eine beſondere Note zu verleihen, und daß ſie aktuelle Fragen allgemeiner und wirtſchaflicher Natur herausgreift, um zuſammenfaſſend darzuſtellen, wie dieſes oder jenes Gebiet ſich entwickelt hat und etwa bei klarer Erkenntnis der Gege⸗ benheiten weiter zu geſtalten iſt. Nachdem ſie im vorigen Frühjahre die Frage der Verkehrsregelung in überſichtlicher und inſtruktiver Art in den Mittelpunkt geſtellt hatte, ſo hat ſie diesmal eine Veranſtaltung getroffen, deren Problem nicht minder wichtig, wenn nicht am wichtigſten von allen Ge⸗ genwartsfragen iſt: Die neue Wohnung. Keine Aufgabe erſcheint im gegenwärtigen Zeitpunkt dringender als ratio⸗ nelle Geſtaltung und damit Verbilligung des Wohnhausbaues. Wir ſtehen im Beginn einer großen Bauperiode, da das lebens⸗ wichtige Bedürfnis des Volkes nach Wohnraum befriedigt wer⸗ den muß. Deshalb iſt es an der Zeit, in einer auf dieſen Ge⸗ genſtand beſchränkten und klar gegliederten Ausſtellung zu zeigen, welche Fortſchritte in der hinter uns liegenden Etappe gemacht wurden, und wie ſich die Beſtrebungen nach Verein⸗ fachung und Verbeſſerung der Bauſtoffe und Baumethoden bis heute ausgewirkt haben. Es ſind alſo nicht baukünſtleriſche und ſtadtbauliche Richtungen, die in den Vordergrund geſtellt werden: das Ziel iſt vielmehr, die Wirtſchaftlichkeit durch Herausfinden des techniſch Zweckmäßi⸗ gen zuerhöhen. Die an der Entwicklung des Bauweſens und ſomit an dieſer Veranſtaltung intereſſierten Behörden und Verbände verfolgen mit dieſem Vorgehen den Wunſch, breiteſten Kreiſen vor Augen zu führen, welche Möglichkeiten zurzeit geboten werden, um ſchnell und auf billige Weiſe zu Wohnräumen zu kommen. Der Fachwelt ſoll die Ausſtellung aber nicht minder dienen, da ſie ihr einen Ueberblick über neue Bauweiſen und neue Bauſtoffe ermöglichen ſoll und vor allem das Studium der Beſtrebungen zur Normung von Bau⸗ teilen und dergleichen geſtatten. Die Ausſtellung zeigt darum vier in den neueſten Bau⸗ weiſen ausgeführte Häuſer bezw. Etagenaus⸗ ſchnitte, bei denen durch vereinfachte Projektierungen, Be⸗ rechnung u. Geſtellung, vereinfachte Lagerhaltung, verbilligten Einbau und vor allem aber Verbilligung der Fabrikation ſelbſt, die unermeßlichen Vorteile für die Wirtſchaft, die aus einer ſolchen„Rationaliſierung“ entſpringen. Wir ſind uns klar darüber, daß wir nur auf neuen Wegen und mit neuen Mit⸗ teln das große Ziel verbilligter aber auch geſündeſter Woh⸗ nungsbeſchaffung erreichen können. Dieſe Wege der großen Oeffentlichkeit vor Augen zu führen, iſt ein beſonderes Ver⸗ dienſt der Frankfurter Meſſe. Es liegt in der Natur der Sache, daß bei der Ausſtellung der kubiſche Bau dominiert, wobei es jedoch dem Einzelnen unbenommen bleibt, in geſchmacklicher Hinſicht zu denken wie er will, da das Gefühl der Wohnlichkeit mit der Dachgeſtaltung durchaus nicht identiſch zu ſein braucht. Es wird ſowieſo ſchwer genug halten, das große Publikum, das gewohnheitsmäßig Neuerungen fremd gegenüberſteht, an neue raumkünſtleriſche Geſichtspunkte zu gewöhnen. Der Vor⸗ teil der Frankfurter Ausſtellung iſt es darum, daß ſie in all⸗ gemein überzeugender Weiſe allen Beſuchern— neben den Architekten, die in Verbänden aus Südweſtdeutſchland zum Beſuche weilen, eine üßerraſchend große Zahl intereſſterter Hausfrauen— die Ueverzeugung beibringen wird, daß die neuen andersartig gebauten Wohnungen mit ihren einfachen, auf klare und beſte Raumausnützung ein⸗ geſtellten Innenaufriß durchaus behaglich und wohnlich ſind. Es wäre zu wünſchen, daß dieſe Ueberzeu⸗ gung angeſichts der großen und privaten Bauvorhaben all⸗ gemein in das Volk dringen würde, denn die Geſundheit unſe⸗ res Volkes hängt zum großen Teile von ſeinen geſunden und behaglichen Heimſtätten ab. Geſund und behaglich ſind dieſe Heimſtätten, die Frankfurt zeigt, nur muß geſagt werden, daß derartige Wohnun⸗ gen Möbel bisheriger oder vergangener Stil⸗ arten nicht vertragen, zu ſagen iſt aber auch, daß die bisherige Wohnweiſe der Mehrzahl unſeres Volkes durchaus nicht den Geſichtspunkten geſunden und behaglichen Wohnens entſpricht. Wir befürchten bloß, daß das Publikum ſchwer dazu 2 zu bewegen ſein wird, für die neuen Wohnungen die entſpre⸗ chenden, durchaus nicht teueren Wohnungseinrichtungen zu wählen, ſodaß das Beiſpiel, das da und dort bei der Auffüh⸗ rung von behördlichen Siedlungsbauten gegeben wird, die Wohnung vollkommen eingerichtet dem Mieter zu übergeben, ſolange fortgeſetzt werden ſollte, bis die Erkenntnis vom „neuen Wohnen“ Allgemeingut des Volkes geworden iſt und unſere Zeit ihren Stil darin gefunden haben wird. Der neuzeitliche Haushalt Ohne Mitwirkung der Hausfrau iſt dies nicht möglich. Wir haben ſchon ſeinerzeit in unſerer Sonderbeilage„Die Frau und der Haushalt“ das Problem des rationaliſier⸗ ten Haushaltes geſtreift, das auf der Meſſe im zweiten Teil der Sonderausſtellung ad oeulum demonſtriert wird. Die behagliche Wohnung iſt die Vorausſetzung für den Inhalt des Lebens, aber auch der arbeitſparende Licht und Luft ſchaffende neue Wohnungsaufriß und die neuen Möbel werden die Haus⸗ frau nur zu einem Teil in ihrer ſchweren Arbeit entlaſten. Wie weit die Entlaſtung der Hausfrau mit den Hilfsmitteln, die ihr Technik und Induſtrie in die Hand geben, gehen kann, das zeigt die von dem Frankfurtenr Hausfrauenverein veranſtaltete Ausſtellung, die der Frau helfen will, in dieſer Beziehung umzulernen, die ſie neuzeitlich machen will. In mehreren Küchen, die vollkommen nach dem neueſten Stand eingerichtet und ausgeſtattet ſind, werden alle Fortſchritte und Errungenſchaft von Technik und Induſtrie zuſammengefaßt, die der Hausfrau die tägliche Arbeit erleichtern ſollen. Gas, Elektrizität und praktiſche Schränke wetteifern miteinander, um die Küche vom überholten Herkömmlichen zu befreien und ſie einfacher und zweckmäßiger zu geſtalten. Es ſind ferner viel Zeit und Kraft ſparende Geräte und Haushal⸗ tungsmaſchinen zu ſehen, die in hohem Maße das In⸗ tereſſe jeder Hausfrau verdienen und, wie der Beſuch der Meſſe zeigt, auch erregen. In Verbindung damit wurde eine eindringliche Muſterſchau von falſchen und richtiaen Küchen⸗ geräten und⸗Einrichtungen zuſammengeſtellt, die zeigt, wie⸗ viel Zeit, Mühe und Kraft durch umſtändliche veraltete Ar⸗ beitsweiſe und überflüſſigen Ballaſt verſchwendet wird und wie leicht und einfach bei richtiger Anwendung der rechten Geräte ſich die Arbeit geſtalten läßt. Schließlich geht Hand in Hand mit der Ausſtellung das Normungsbeſtreben, auf das wir ſchon in unſerer Beilage näher eingegangen ſind. Moderne Bürotechnik Eine weitere Sonderſchau ſtellt die Zuſammenfaſſung der Bürotechnik im„Haus Werkbund“ dar, die den neueſten Stand der Betriebswiſſenſchaft und deren Auswertung durch die Tech⸗ nik zeigt. In unſerer Zeit der Zuſammenfaſſung und größt⸗ möglichen Krafterſparnis wird immer mehr darauf hingear⸗ beitet, die menſchliche Arbeit, wo angängig durch die Maſchine zu erſetzen. Für die Bürotechnik kommt als weiteres Beſtreben hinzu, neben der ſtraffen Zuſammenfaſſung der Büroarbeit zum Zwecke der Erzielung größtmöglichſter Ueber⸗ ſichtlichkeit den Menſchen auch von allzu manueller Tätigkeit zu entlaſten. Die Maſchine iſt in dieſer Beziehung bei richtiger Bedienung auch bedeutend leiſtungsfähiger und da es gelun⸗ gen iſt, Maſchinen zu konſtruieren, die die Tätigkeit ganzer Reihen von Buchhaltern abnehmen, in ihrer Anwendung auch billiger. Vorausſetzung für ein Funktionieren der neuzeit⸗ lichen Buchhaltung und ihrer Hilfsmittel iſt allerdings, daß Organiſation und Maſchinen richtig zur Anwendung gelangen. Die Verwaltungsakademie in Frankfurt hat darum zuſammen mit dem Inſtitut für Wirtſchafts⸗ wiſſenſchaft der Univerſität Frankfurt a. M. dieſe Son⸗ derausſtellung veranſtaltet, die einen Geſamtüberblick über alle Arten der Bürotechnik und Organiſation vermittelt und die überzeugend darlegt, wie die Büro⸗ und Verwaltungs⸗ arbeit wirtſchaftlicher geſtaltet werden kann. Dieſe drei Sonderveranſtaltungen bieten den größten An⸗ ziehungspunkt der Meſſe und auch der geſchäftliche Erfolg iſt, ſoweit hier überhaupt ſofortige Abſchlüſſe getätigt werden können, zufriedenſtellend. Die Auswirkung der Ausſtellung kann bei allen drei Gruppen erſt ſpäter bei Bedarfseintritt erfolgen, da ihre Objekte naturgemäß ein ſofortiges Dis⸗ ſeicben kaum geſtatten. Die Ausſteller ſind jedenfalls zu⸗ rieden. * 10 v. H. Dividende der Deutſchen Verkehrsbauk. Die Deutſche Verkehrsbank, das Inſtitut des Generalkonſuls Foufs legt jetzt ſeinen Geſchäftsbericht für 1926 vor. Das Inſtitut, das mit 500 000 Akt.⸗K. und 1,5 Mill. J fremden Mitteln arbeitet, gibt in längeren Ausführungen ſeine Auffaſſung zur Wirtſchaftslage bekannt und teilt dann mit, daß es(zum dritten Male!) umgezogen iſt, und zwar nach der Köpenicker Straße, um dort die anſäſſige Induſtrie zu befruchten(). Man weiſt einen Reingewinn von 67640 4 aus und erklärt 10 v. H. Dividende. * Allgemeine Gold⸗ und Silberſcheideanſtalt Pforzheim. Die Geſellſchaft, die für 1925 aus 80 020 Mk. Reingewinn 5 v. H. Gewinnanteil ausſchüttete, weiſt für 1926 mit 80 261 Mark nahezu wieder den gleichen Gewinn aus. Der Geſamt⸗ Rohgewinn konnte von 435 253 auf 466 741 Mk. geſteigert wer? den, allerdings haben ſich auch die Unkoſten, vor allem Steuern erhöht. Bei 1,2 Mill. Mk. AK. ſtehen u. a. 690 435(171 975) Mk. Sthuldner 576 086(397 114) Mk. Gläubiger gegenüber. ˖ * Der Norddeutſche Lloyd will nicht an den Kavitalmark herantreten. Die o. HV. erledigte den bekannten Abſchluß un ſetzte die Gewinnausſchüttung auf 6 v. H. für die StA. und die VA. feſt. Der Vorſitzende, Dr. Meineken, führte unter Vor⸗ legung des Geſchäftsberichtes u. a. aus, daß ſich, ſoweit ſich nach dem Geſchäftsgang der erſten drei Monate des neuen G9, überſehen laſſe, auch die Ausſichten für das laufende Gg. nicht ungünſtig geſtalten. Man hoffe, das diesjährige Bauprogramm aus den zur Verfügung ſtehenden und aus den im laufenden GJ. zufließenden Mitteln völlig aufrechterhalten zu können, ohne von neuem an den KHapitalmarkt herantreten zu müſſen. * Internationale Vereinbarung über die Acetat⸗Kunſtſeide. Wegen einer Verſtändigung in Fragen des Abſatzes der hochwertigen Acetat-Kunſtſeide in Deutſchland haben, wie die„D. Konf.“ mitteilt⸗ zwiſchen der Tubize, Brüſſel, und der deutſchen Acet a t⸗G. m. b. H. Verhandlungen ſtattgefunden. Der Abſchluß einer Vereinbarung ſteht bevor. Vörſenberichte vom 29. März 1927 Mannheim nach anfänglicher Schwäche feſter Bei ſehr ſtillem Geſchäft lagen die Terminmärkte heute anfangt etwas ſchwächer, im Verlauf befeſtigte ſich die Tendenz wieder, wobe beſonders Harpener⸗Bergbau und Mannesmann geſucht waren. Dat Kaſſamarkt hatte bei geringem Umſatz kaum veränderte Kurſe. Geſuch waren Mannheimer Verſicherung zu höherem Kurs. Nach Pauſe werden Pfälz. Hypothekenbank⸗Aktien mit 260 nottert. Von ſel verzinslichen Werten blieben Vorkriegs⸗Pfandbriefe zu weite erhöhten Kurſen geſucht. Frankfurt ſehr ſtill und ſchwächer, nur Montauwerte feſt In Anbetracht des bevorſtehenden Ultimos und der Prämien⸗ erklärung verkehrte heute die Börſe in ſehr zurückhaltender Stim⸗ mung. Auch lagen nur ſehr wenig Kaufaufträge vor. Einzig auf de⸗ Montanmarkt war etwas Geſchäft, aber auch nur für die reinen Eiſenwerte, auf die ſchon geſtern anregend wirkende Schienenpreis erhöhung und die gute Beſchäftigung der Eiſeninduſtrie überhaupk⸗ Nach der Feſtſetzung der erſten Kurſe nahm die Umſatztätigkeit für Eiſenwerte außerordentlich lebhafte Formen an. Wie es heißt, waren im Laufe der Börſe noch zahlreiche rhein. Kaufaufträge eingelaufe 5 Beſonders Mannesmann und Harpener werden ſtürmiſch verlaueh und die Kurſe zogen weiter an. Auf allen übrigen Märkten ble das Geſchäft klein bei unveränderter Tendenz, nur Scheideanſta⸗ konnten ſich etwas erholen, da aber keine Kauforders vorlagen, 91 dieſe Erholung auf Manipulationen zurückzuführen, wie überhaune die ganze Bewegung in dieſem Papier in den letzten Wochen. Späte⸗ kam auch noch eine Notierung für Mitteldeutſche Ereditbank mit 2016 zuſtande, das ſind wieder 5,5 v. H. über den geſtrigen Abendkurs. Bei dem Materialmangel in dieſem Papier ſind derartige Kurs⸗ ſprünge nicht zu verwundern. Tägliches Geld 5 v. H. Berlin gedrückt mit Ausnahme verſchiedener Spezialpapiere Der Beginn der Ultimo⸗Prolongation brachte verſchiedentlim Material an den Markt, wodurch der Kursſtand anfangs vielfach we⸗ 1 bis 2 v. H. gedrückt wurde, da die Spekulation meiſt Zurückhal tung ausübte. Aber für eine Anzahl von Werten zeigte ſich geſtern großes Intereſſe, ſo für die Papiere der früheren Rhelte Elbe⸗Union, ferner Mannesmann, Loewe, für Spritaktien, Oſtwege und Schultheiß, Deſſauer Gas, Sarotti und ferner Mitteldeutſch Kreditbank. Dieſe Hauſſebewegungen verliehen der Börſe nicht 1 Widerſtandsfähigkeit ſondern wirkten allgemein befeſtigend, umſi mehr als Geld, wenn auch nicht zu ermäßigten Sätzen, glatt, er haben war Tagesgeld ſtellte ſich wegen der Nähe des Ultimos bühez auf 4 bis 6 v.., Prolongationsgeld wurde mit 7,25 bis 7,75 unlt bezeichnet. Monatsgeld mit 7 bis 8 v..und Geld über Ultimo tten 7 bis 8,50 v. H. Die Umſätze hielten ſich von den obengenann ſte Werten abgeſehen, in recht engen Grenzen. Anfänaliche Verlürie konnten nicht durchweg voll eingebracht werden. Farbeninductz⸗ blieben etwa 3 v. H. unter dem geſtrigen Schlußkurs. Die Fon börſe bleibt am Samstag für jeden Verkehr geſchloſſen. +A Kurszeitel der Neuen Mannhelmer Zeitung Aktien und Auslandsanleihen in Prozenten, bei Stückenotierungen in Mark je Stück Die mit T verſehenen Werte ſind Terminkurſe während ſich die mit J. verſehenen noch in Bi⸗/ verſtehen. Mannheimer Effektenbörſe vom 29. März 28. 29. 29. 29. 28. J 29. Bad. Bank 165,0 165,0 C. ontinentaleVerſ. 105,0 104,0 C. H. Knorr 190,0 190,0 Pfälz. Hypoth. Bk.—.— 260,0 Mannheim. Verſ. 140,0 143,0 Mannh. Gummi—.——.— Rh. Hppoth. Bant 210,0 210.0 Oberrh. Verſ. 205,0 206,0 Neckarſulm Fhrzg 134,5 134,5 Ag Ereditbank ISl.0151,0.⸗G. für Seilind. 90.— 90,— Pfalz. Mühlenm. 170,0179,0 Südd. Disconto 170,0170,0 Benz e 1275— Portl. Zem. Heid. 189,0169.5 Durlacher Hof 157.0158,5 3-G. Farben 317,0.817,5 J10. Elektr..⸗G. 176,0174,0 Aleinlein Heidelb. 217,0217.0 Rhenama 69.—69,— Rheinmühlenw. 159.0,180.0 n Ludwigsh. Akt. Br. 220,0220,0 Fuchs Waggon.,5000,500 Wayß& Freytag 195,0.198,0 Schwartz⸗Storch. 173,0 1230 Sernanias inol. 290,0 286,0 Suddeft Wald hoſ 275,0275,0 Werger Worms 175,0 180,0 Karlsruher Maſch. üdd. Zucker—.——.— Bad. Aſſekuranz 292,0292,0 Frankfurter Vörſe vom 29. März TGelſenk. Bergw. 189,5 196,0 Baſt.⸗G.. 208,0 212.0 28.. 29. 29. 29. 28. 29. Hanſwerke Füßen 137,5 186,0 Neckarſ. Fahrzg.. 133,5 132,9 Uhrenfabr. Furtw. 36,5036,50 12 55 95,.— Nrh. Leder Spier—.——.— Ver. deutſch. Oelf. 92.— irſchKupftu. Met. 118.——. Petersuniongertft 125,0125,2P. f. Nainz 122 Hoch ⸗ und 5 1670 1675 5 Nahm Ket 63.—82,—..ch. Ind. Mainz 122,0122,0 Holzmann, Phil.. 194. 5 Philipps.⸗G. Frk 68.9068,509 f Holzverkohl.-Ind. 75.75 7 is Hergelen Weſſcl 88.—68,— Per. e 100 0 Junghans St.⸗A, 126,0 125,0 Rein. Gebb& Sch. 133,0139.00Vogtl. Maſch. St. 116,5115.0 Kammg. Kaiſersl.—,— 202,00JRheinelekt St.A 177.0176,0 Voigt& Häff, St. 148,5149,7 45.— emp, Stettin. 5 Klein, Sch&Becker 187,0137.0 Riebeck Montan. 181,7181,0 2 Knork Hellbronn 190,0 15. feddeg Be. 50 11 20 TZell Waldhof St 278,0ʃ278,7 B 75,— 75, odberg Darmſt. 11. 2 Kralg&.Co., Vock—.——.— Gebr. Roeder, D. 5 45 e ITRüttgerswerke. ennz—. 19. er& Co. 178,8174.0 140,0 138,0 Schlinct& C. Hbg.—— Frewn Bov.& c. 178,0178,0 Lederwerk Ro Ludwigsh. Walzm 140,5 141,5 Schramm Lackf.. 116.0117.0 e 42,——,— FSchuckert, Nrbg. 180,5178.7 Luz ſche Induſtr.—.—— Mainkraftwerke 138,5135,00Schuhfabrit Herz 77.50 77,500D. Anl. Ablöſgsſch. 24,8523,55 Metallgeſ. Frankf. 195,5 192,5 Seilinduſtr. Wolff 89.— 90,— 10% Mh.Stadt 25—.——.— Mez Söhne 1Ver. Stahlwerke 151,7150,0 45,— Rh. Maſch. Leuder 47.—47.— Volthom. Seil.K 68.—69.— .—.——.—Rhenania Aachen 67,5069,.— Wayß& Freytag 195,7194,0 the—.——,— Schnellpr. Frank. 112.0110,) Raſtatter Waggon———.— fa... er 7 Schuhf, Berneis 78.—72,25 Seſtverziusliche Werte FTSiemenssHalsf 270,0271,08% Mh. Stadt 265—.——.— 164.51640 Südd. Draht. 8¼ RHHyGldpfö/?—.——.— Miag, Mühlb. Aktien. Telſenk. Gußſt. 18.—18,— Bayriſch. Spiegel 72,25 75,50.Led. St. Inghen:% n Aktien. foer Beghel. 2208 24, Beg 4 Fealet 93 moen D e Sedd uge e TAllg. D. Creditbk 172,2 172,0 TIlſe Bergb. St. A 331,0 331,5 1 Bergm. Elektr.. 188,0188,7 Motorf. Oberurſ. 68.—67.— Tricotw. Beſigh⸗.—.———14% D. Schutzg. 14 18,10.12,80 Badiſche Bank. 168,0 164,0 IKali Aſchersleb. 211,5208,5 Bing Metallwerke 33,5084,50 Bankf. Brau. Ind. 239,5 237,0 TKali Weſteregel. 211.0208,0 Brem.⸗Beſigh. Oel 80.—80.— Bayr.Bodener B—.—.—T Mannesmannr. 212,2 220,0 Ch. Brockh..⸗W. 109,0—.— Bayr. Hyp. u. Wb. 199,0 200.0 1Mansfeld Akt. 154,5.—.— Cement Heidelb. 169.8 169 8 1 Barmer Bankv. 176,0 175, JOberſchl. E. Bed. 219.5120.5 Cement Karlſtadt 192,0190,0 TBerliner Hand. 250.0 254,0 1 Stavi-Min. Ant. 39,1039,.50 Chamotte Annaw. 85,— 85.— ITCom. u. Privatp. 209,5 207,0 TPhönixBergbau 140,0141,5 Chem. W. Albert 165,2170,0 TDarmſt. u. Nat. B 279,0 277,0 1Rhein Braunt.. 306,0 309,5 Cont. Nürnb. Bzg. 134,0134,0 1Deutſche Bank. 193,5 190,0 Salzw. Heilbronn—— TDaimler Mot 0 D. Effekt. u. Wechſ. 159,9—,— Fellus Bergbau. 128,01270.Gold..-Anſt 122,80121. D. Höpothekenbk. 171.—½— BK. u. Laurahütte 97.—96,25 ö 55 18 Aidmn 242,5240.0 O. Ueberſee⸗Bank 129.5 129,5 95 1 bü—.0— D. Vereinsbank.123,0 124.0 Crausport⸗Alklien. Zin TDisconto⸗Geſ.. 185,0 184,8 75 A 7 84,75 Iresdner Bank 186,5 187,7 Schantungbahn. 12,—12,45 Düſſeld. Rat.Dürr 57.—58.— Srfrt. Hyp.⸗Bank 209.0 209,5 PHapag.... 159,5155,5 Eiſen Kaiſerslaut. 54.—54.— TMetallb. u. M⸗G 162,0 160,0 TNordd. Lloyd. 148,0 147,7 TElektr. Licht u. K. 205.0 208,0 TMitteld. Cred.⸗B 248,0 258,0 Oeſter.⸗A. St...—.——,— Elſ. Bad. Wolle 52.7552.— Rürnberg. Vs.⸗B.—.——,— Baltimore& Ohio————Emagßrankfurt⸗-.5400.540 Oeſter. Cred. Anſt.05 9,05 55 Emaille St. Ullrich 58, 1558,.— fälzer Hyp.Bk. 28704675 Juduſtrie-Aktien. e eichsbank.... 107,0187, ßlinger Maſch. 84.— 90,.— Aheln, Credihanf 150.0 159...empf⸗Sbernt. 135.0J188.0 Citing. Spinn. 226.0½—— Rhein. Hyp.⸗Bant——212,0 Mainzer St.⸗A. 254,00254 5 Faber, Joh. Blei 130,00132.9 — Adlerwerke.... 137,. 5 T Bertk Handelsg. 2540 2590 Gele eierev. 5 2 d e 0 TCom.u. Privatb. 209,0 207,0 Aleranderwerk. 8188 Verliner Vörſe vom 29. März Baul⸗Akkien. Induſtrie⸗Aktien. Concord. Spinner 166,0169,0 122,0121,0 Bank f. Brauind. 237.0236,0 Accumulatoren 179,9,178, IDaimler Benz 1 6˙6 8Adler& Oppenh. 144, 144,0 T Deſſauer Gas. 210,0212,0 FFC penb. 137.0 137.2 Deſch Atlant.Tel 127.)129.0 „— D. Eiſenb.⸗Signl.—.——.— TDarmſt. u..-B. 279,7278,5 TAlg.Elektr.⸗Geſ. 163,6 162,0 TDeutſche Erdöl 193,0192.6 1Deutſche Bank. 1920 150,5 Ammendorf, Pap, 250,7—.— Deutſch. Gußſtahl 138.5 136.0 1Dt. Ueberſee Bk. 123,0128,0 Tresber Ban: 187.0 465,s Annener Gußſtahi 2e,50 fe Teuſche Masc. 138, 24.0 rantf. Allgem. 160,0 150,0 Aſchaffog. Jeilft. 162.5 161,5 Deutſche Steingg. 220.0 216.2 249,7 260.0 Augsb.⸗Nb. Maſch 144,6 148,7 Deutſche Wollw. 63,50 68,50 Oeſterr. Creditbk. Mannh. Verſicher.—.— Ahenn Crebndanf 150 hein Creditbank 150,0 150,0 85 2 Süddeutſch. Disc. 164,0 186,0 Berl.⸗Bub. Hut 305,5 315,0 IDynamit Nobel 154,3,153,0 Anglo⸗Et. Guans 115,0115,0 Deutſche Kabelw. 129..125,3 Anhalt. Kohlen, 145,0145,0 Deutſche Kali. 156,7155,8 Deutſch. Eiſenh.. 112,0113,1 ane e ere Sirene—— 7 0**— 1 17 ta 1 9 80 . 188.9 196,1J. P. Bemberg. 391,9395,0 ürener Me 085 TBergmann Gltt. 88.75 88 0 Dürkoppwerke„ 91,.—90,50 9,20 — Berl. Karlsr. Ind. 105,2 106,5 Elektr. Lieferung. 206,2207,7 Fider Dandbe. 26J0 16.75 Schöheerh Binog. J8g.0 752.9 feben KSgeccher 1277c le. Sransport-Aletien. Berün. Paſcb. 145, 44570 Télkt chra. Kr. 206 960 — 8 1575 Schwartz⸗Storch. 172.0174,51 J. G. Farbenind. 319,0315,8 1. Neichsbahn— Bing Nürnberg 32,75 33,50 Emaille Ullrich.58,25 53,25 Württ 1 8 Werger... 180,0180,00 Fahr Gebr. Pirm. 41.5041.— Sch. 12,J0 1235 J1 Bochum. Gußſt. 188,5 193,0 Enzinger⸗Union 98,—97.— 5 eſ. 760.0 7500 Abt, Gebr. 62.—.— Jelt. Guil Caris 141.9 4710 f 55 9 1955 201.2 204.7 Gebr. Böglersccko.——, Eſchw. Bergweri 74,—78.— 5— 5 5 5. 0, Adler Oppenheim 140.0 Feinmech. Jetter. 109,0110,0 Aachener Kle 115 bBraunt. 228,02300 Fablb., diſt 8 Co. 181,0,159.7 — 5 4 e ee 00 0 7 2 5 i 8 2 0 Frant-.u. Mit.—.——.— Adler Kleyer. 149,0 188,0 rankf dorgn Wit gon 5geso Sudd. Eiſenbahn 285,0 282,0 Pr. Veſigb. Jel 9262,.159, IA. E. G. St.⸗A. 163,4 162,0 Guchswaggon—. 0,5200,515 Bergwerk⸗Aletien Aſchaff. Buntpap. 165,0 165,5 TGoldſchmidt Th. 153,5.158,2 9 Grlrftw. Mhm.65/—.—15,½75 JBochumer Guß. 188,0191,5 Bahnbed. Darmſt. 55,50 55.50 be. 5 Tuderus Eiſen 123.0,124.5 Tadenia Weinh⸗„Orün, Bilfinger 190,0194,0 1D.Luremb. Berg 188,0193,0 Bad. Elettr..——.08 HaidNeu, Nähef.—.—51.— Eſchweil. Bergwri 171,0 172.0 Bad. Maſch. Durl. 135,00138,0[ Hammerſen.. 159,01158,0 ee 45 161,1161,2 5, tſch⸗Auſtral.—.——,— Aschaff. Jellſtoff. 162..182,2 Grizner Ul. Durl. 125,0f— IHaga re 1H.Südamerika 220,0 218.0 Verein. Elbeſchiff 90,7592,— Chem. Albert Bremer Linoleum 254,7 255,7 1J.G. Farbenind. 31,5818,7 Bremer Bulkan.139.5139,0 Feldmühle Papier 222,5 228,5 279 BDremer Wolle 197.0195,5J Felten& Guill. 170,0189,1 58,% Büderus Eiſenw. 121.6 125,2 K. Friſter.. 105,1 1075 1* 1 Fuchs Waggon 0,590.5900 IHanſa'ſchiff 229,6 227,0 Chem. Heyden 137.0,136.5 INordd. Lloyd. 147,9147,0 Chem. Gelſent 100,005,0 Gaggenau..⸗A. 53,7553,85 171,7172,0 Gebhard Textit 120.0130,0 apng 154,8 1 28. J 29. 28. 29. 28. 1006 TGelſenk. Bergw. 189,1195.0 Markt⸗ u. Kühlh. 204,9205,00Wicking ⸗Cement. 192.0 11200 .Glelſenk. Gußſt. 19,.—17,25 Mech. Web. Lind. 270,0.2700 Wiesloch Tonwar 118.9133.5 Genſchow& Co. 92,.—91,25 Mez Söhne.. 85.—84,50 Wiſſener Metall 1 5 German. Portl-Z. 240,0240,5 Miag⸗Mühlen.. 165,0165,0 Wittener Gußſtahl 59.5 06.75 Gerresheim. Glas 158,0.158,0 Mix& Geneſt. 148.0151.0 Wolf, Buckau 66.25 90 JGeſ..elkt. Unter. 258.8250,0 Motoren Deutz 83,65 62,15 Zeuſtoff Verein. 1590 15 5 Gebr. Goedhardt 125,0124,7 Motoren Mannh.—.——.— TZellſt Waldhof 274,6 274. Th. 85 955—5 0 Kurſe⸗ Goerz C.... 38,—38,.— Neckarſulm Fhrzg 134,0,184, 1 0 Heeer Waggon. 123 5 1240 TNordd. Wollk. 207.0204.7 eee 77,50 rüäner Malen. 122.8134½0 Toperſchl.C. Bed. 122.5128,7 9 Grkrftw. Mhm.5%—.—15,75 J0berſchl.Koka 132,7 13178 1000 176.0 Gebr. Großmann 687.7589.— TOrenſt,& Koppel 140,1,136,5 rown, Bov.& C. A Grün& Bilfinger 195,0195,0 140.1 117 Deutſche Petrol. 105 0 Gruſchwitz Textil 104,0105,0 TPbönix Bergb.. 140,„2diamond.. 1020 1 TRathgeb. Wagg. 112,0118,0 Heldburgg Hackethal Draht. 108,2106,0 Reishoiz Papier 304,0 304,0 Hochfrequenz. 67.5 187.5 Halleſche Maſch.. 193,0188,0 1Rhein Braunkhl. 205,7.308 Ofrügershall 44%.65 Hammerſ. Spinn. 157,0.158.20Rhein Chamotte 91.91,25 Petersb. Int Hdb. 28.1940 Hannov. M. Egeſt. 131,0132,0 IRhein Elektrizit. 176,0176,7 Ronnenberg 5 105 Hann. Waggon.—,. Rheinfelden Kraft 191,5—.— Ruſſenbank 87.90 88•90 Hanſa Lloyd 65,5066.— Rhein. Maſch.Led.—.——.— Sloman Salpeter 81.——— Hbg.⸗Wien Gum. 100,599,.— 1Rheinſtahl.227,7 228,0 Südſee Phosphat 85.50 35.— Poacden Sergb. 230 2400gen chem 787.175.0 arpen. Vorgb.„aſseens1Riebeck Montan 180,0179,0; 4 Hartmann Maſch.:80f8,/0 1Romb Hütten. 11.2511,25 2) Reichs-u. Staate gg Hedwigshütte 11 855 Roſitzer Braunk. 150,5180,5 DAn! Ablöſgsſch.l 99.032% Hilpert Maſch. 12 75 124 7 Roſißer Zucer.. 100, 100,1 7 24.508)60 Hindr.& Aufferm. 120,5,1 15.0 Rückforth, Ferd. 144,9145.0 ohneAuslöſgsrecht 934069 Tbſce e 125,0 1Rütgerswerke.148,0142,0 Soldanleihs. 13.60 13)55 De, 05— 9 ITHoeſch Eif. u. St 2080212,0 Sachſenwerk..130,129,7 820 Paſt. Nallent 6,326,85 THohenlohe⸗Wrk. 30,1030,.—1 Salzdetfurth.. 275,0272,5 100 M Sdadt 2s——— hil. Holzmann. 193,8193,7 Sarotti.. 220,0222,0 95% Mh Stadt. 28— 755 orchwerke.. 122,0122,0 Scheidemantel. 34,1534,158% n. 8,956. THumdoldtwiaſch 51.—81.—(fSchuberts sgis. 21. 10 5% Rugtenentb..80 305 8,70 6 M. Jüdel& Co. 161,0162,0 27o,2 rle Gebs. Zanghans. 1701280 Piner 85,75 b) Ausl. eee Kahla Porzellan. 132,80138,5 Stettiner Vulkan. 94.—94,50 5% Mexikaner 2400 25 TKalim. Aſchersl. 211,5½208,0 StoezrKammgrn. 172.0178,0047 Oeſt. Schatza.— 5 3177 Karlsr. Maſchin.. 45,15(45,65 Stoewer Nähm.. 86,508504%„Goldrente 2245 la„ — * 5 b. JSchuckert& Co. 179,5 5% Roggenrent 1Iiſe Bergbau. 436.0789·0 Schuhſabrit Herz 17.20 7786% Landſch. Kogg. C. M. Kemp...—.——,— Stolberger Zink 272,0269,54%„cond, Rte..— 9½5 Klöcknerwerke 187.0 185,0 Südd. Immobil. 111.2110,04¼% Popiert 4175 C. H. Knorr... 190.0,182,0 Teleph. Berliner 107,0107,74¼/% Papientg. 14.291,75 Kollm.& Jourdan 89,50.89,75 Tbnenddelſahrtk. 119.6 118,0 4% Türk. Ad.⸗Anl. 14.25„ 50 iſ.J 26,50 Gebr. 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Die kleinen Beeren hingen klarhäutig unter den bunten Blättern und hatten nebelfeuchte Bäcklein. Tiefblau ſtand der Himmel über den Hängen des Schwarzwaldes, und die Fernſich“ war ſo klar, daß das Schneehaupt des Säntis über dem ſchweize⸗ riſchen Hügelland in unfaßlicher Körperlichkeit erglänzte. Ruth und Kylander hatten ſich von den anderen getrennt. Auf den Stock geſtützt ging Kylander langſam neben Ruth. Sie waren zur Burg Hohenelfen hinaufgeſtiegen und kehrten jetzt von dem kurzen Weg zurück. Elfenau lag dicht unter ihnen. Wie aus der Vogelſchau blickten ſie in die winzigen Gaſſen. Die Häuſer, die in den Rhein hineinragten, ſpiegel⸗ ten ſich in dem blaugrünen Waſſer. Kylander blieb ſtehen. „Ich werde ja noch lange zu laborieren haben, aber ſeit ich ſehe, daß ich wieder in den Beſitz meiner Kräfte komme, hat die ganze Welt ein anderes Geſicht. Ausgeſchaltet ſein iſt einfach ein unerträgliches Gefühl. Mir fehlt der Betrieb der Arbeit, daß ich manchmal verſucht bin, irgendeine tolle Speku⸗ lation anzuzetteln, nur um etwas zu tun zu haben.“ „Das iſt ein gutes Zeichen, Herr Xylander. Geneſungs⸗ fieber nennt es Papa.“ Ruth reichte ihm den Arm. Es kamen ein paar rohe Stu⸗ ie auf dem Fußpfad, den ſie durch Weinberge hinunter⸗ iegen. Er zögerte, legte dann aber die Hand in ihre Ellbeuge 1 7 te wieder fühlen und gehorchen gelernt hatten. fi 225 ſie der Dorfſtraße nahe waren, ſagte er raſch und be⸗ mmit: „Ich bin gewohnt, ich war verſucht, Profeſſor Laßmann den digen, als er mich nach Rheinau ſchickte. dem Arzt Vollmacht zuzugeſtehen, aber Gehorſam zu kün⸗ Hatte mein Lebtag nichts davon gehört. Laßmann muß mein Erſtaunen gemerkt aben. Er gab mir noch Aufſchluß über die Perſönlichkeit hres Herrn Vaters, und ich dachte: Nützt es nichts, ſo ſchodet es nichts. Laßmann trägt die Verantwortung. Er die ſeige, ich die meine. Ich ging.“ „Wir waren darauf gefaßt, daß Sie uns nach drei Tagen wieder durchbrennen würden“, entgegnete Ruth lächelnd. „Ich war drauf und dran, nur zu elend dazu. Acht Tage ſpäter war ich zur Einſicht gekommen, daß Laßmann recht ge⸗ habt hatte.“ Ruth errötete vor Freude. „Warum führt Ihr Vater eigentlich ſeinen Profeſſortitel nicht, gnädiges Fräulein? Er hat doch ein Recht darauf.“ Sie erblich. „Wenn Profeſſor Laßmann Ihnen eine Andeutung ge⸗ macht hat, ſo wiſſen Sie auch, daß Papa früher Chirurg war. Eine unglückliche Operation und was ſich alles daran hing, hatr 661 aus der Bahn geſchleudert. Er will den Titel nicht mehr ren.“ „Wiſſen Sie, was hier am ſtärkſten auf mich gewirkt hat, Fräulein Engelhardt?“ fragte Kylander nach einer Weile. Er war wieder ſtehen geblieben. Es war an einer letzten Treppenſtufe. Um ſie her drängten ſich die ſchwerbeladenen Reben, über die Dächer hinweg ſahen ſie in den wallenden Strom. Abendkühle wehte vom Buſchwald herauf. „Die Ruhe“, erwiderte Ruth langſam. Er nahm den Hut ab. Sein Geſicht war geſtrafft, der ent⸗ ſchiedene Ausdruck zurückgedrängter Spannung darin. Faſt brutal in ſeiner Energie mit den niedergedrückten Brauen und dem hartgeſchloſſenen Mund. „Nein, ſo ſtark die glückliche Naturheilgabe Ihres Herrn Vaters, der abſolute Verzicht auf alles, was an anderes Leben und Treiben erinnert, und die idylliſche Landſchaft auf mich gewirkt haben, am ſtärkſten haben Sie auf mich eingewirkt, Fräulein Engelhardt. Ich bitte um die Erlaubnis, Ihnen das ſagen zu dürfen. Wie ich es meine, das überlaſſe ich ruhig Ihrem Gefühl.“ Sie hatte abwehrend die Hand erhoben, beinahe er⸗ ſchrocken, vom Blut verlaſſen, das den Weg nicht mehr in ihre Wangen fand. Da ergriff Gerhart Kylander ihre Hand und führte ſie mit einer ſo zarten Huldigung an die Lippen, daß die herriſche Spannung in ſeinen Zügen Lügen geſtraft wurde. Ohne ihren Arm zu nehmen, ging er die Stufen hinunter. Sie wechſelten kein Wort mehr, bis ſie die anderen er⸗ reichten. RfEASIF-· Cett Da lee, die Sie bisher noch nicht zu Peri- Rasier-Crème“ übergegangen sindl Durchdrungen von der Leispiellosen Güte unseres Nasiermittels, fordern wir immer wieder zum Versuch auf. Wir pochen dabei auf das Recht des Gerechten“, der vollgemessenen Ge- genwert für Ihre Ausgaben bietet. In Peri-Rasier- Crème“ bellommen Sie ein Nasiermittel von unerhört ein- dringlicher, wohltuender Wirkung: kein Hautbrennen, im Nu rasier- geschmeidiger Bart, klingensparend DR. M. ALBERSHET/ FRANHFURT A..-Lopo Hersteller der weltbekannten KHASANA!- Erzeugnissel Hautcrème Peri M- 4, Verlangen Sie ausdrücklich Crème Peri.Seiſe Mi.- Peri· Uberal! erhalilich Rasler: Crème Vermischtes Grahambrot Tücht. Bäckermeiſter m. allerbeſt. Graham⸗ brot, ſucht noch mehr Ladengeſch. als Ab⸗ nehmer, b. gut. Ver⸗ dienſt. Gefl. Angeb. unter S D 128 an die Geſchäftsſtelle. 3273 Belegenheit! Kunsispiel- Harmonium mit Expreſſion u. 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Berlin zurück⸗ Lebewohl, Fräulein Ein feiner Re⸗ „Wie ſollte ich nach Bertin kummen, Herr Kylander?“ ant⸗ wortete ſie lächelnd. „Nun, zum Beiſpiel mit Ihrem Herrn Vater. Es gibt immer Gelegenheiten, nach Berlin zu gehen.“ Sie ſchüttelte abwehrend den Kopf. „Gut, dann ſehe ich Sie alſo erſt nächſten Sommer wieder. Vier Wochen Nachkur ſchlage i Er hatte raſch und laut geſprochen. Doktor Engelhardt, der ebe jedes Wort hören. ch auf alle Fälle noch heraus.“ n ins Zimmer trat, konunte „Das geht nicht. Sie haben die See oder das Hochgebirge nötig. Rheinau war für den ſeßhaften Patienten. FJür einen wieder beweglich gewordenen, bald hergeſtellten Menſchen Ihrer Anlage wäre unſere ſtille Einſamkeit der Tod. Hand gab, umpfing ſie ſein prüfender, Kylander lachte. Als er Ruth die Erinnerung ſuchender Blick noch einmal von den blonden Haaren und den dunklen Augen bis zu den ſchlanken Gliedern, und ſie ſah ſeine Augenſterne ſich vertiefen und ſpürte einen feſten, lange wirkenden Druck ſeiner Hand. „Ich glaube, ich komme doch noch einmal hierher,“ ſagte er kurz. Dann war Ruth allein. Sie wußte, daß der Mann um ſie warb. Vielleicht war ſeine Neigung ein Erzeugnis der ſtillen Monate und der Ge⸗ neſungszeit in St. Joſeph, wieder in der Welt lebte, in die er gehörte. ·˖ der Arbeit, von atemraubenden Impulſen beflügelt, und Ky⸗ lander ſelbſt glich dem Motor, der dort draußen in dem gro⸗ ßen Reiſeautomobil arbeitete, geſchüttelt auf den Augenblick Freiheit gab. vielleicht vergaß er ſie, ſobald er Es war eine Welt daß der Wagen wie von Fieber zu warten ſchien, der ihm die (Tortſetzung lolat!) Aiksseeröcge von Mt.an Stofknöpie aller Art ſchnell und billig B1352 Schammeringer, Ti, 10 Uhren all.Art werd. gut bill, rep. A. 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Co., Mannheim. Die offene Handelsgeſellſchaft hat am 1. November 1926 begonnen. Perſönlich haftende Geſellſchafter ſind Dr. jur. Richard Bitterich, Kaufmann, Mannheim, Walter Dittes, Oberingenieur, Heidelberg, Hans Lohmann, Kaufmann, Mannheim. 3. Oeſtreicher, Getter& Co., Mannheim. Die offene Handelsgeſellſchaft hat am 7. Je⸗ bruar 1927 begonnen. Perſönlich haftende Geſellſchafter ſind Morie Kramer, Kaufmann, Mannheim, Dr. Ernſt Oeſtreicher, Kauf⸗ mann, Straßburg i.., Bruno Oeſtreicher, Kaufmann, Straßburg i.., Hermann Getter, Kaufmann, Straßburg i. E. 4. Centralheizungs⸗Geſellſchaft mit be⸗ ſchränkter Haftung vorm. Centralheizungs⸗ werke Aktiengeſellſchaft Hannover⸗Hainholz Filiale Mannheim in Mannheim. Der Ge⸗ ſellſchaftsvertrag der Geſellſchaft mit be⸗ ſchränkter Haftung iſt am 4. und 22. März 1927 feſtgeſtellt. Gegenſtand des Unter⸗ nehmens iſt: die Herſtellung und Einrichtung von Centralheizungen aller Art, insbe⸗ ſondere auch die Weiterführung der Filiale Mannheim der Centralheizungswerke.⸗G. Hannover⸗Hainholz. Die Geſellſchaft kann ſich auch an Unternehmungen verwandter Art be⸗ teiligen und die Vertretung ſolcher Unter⸗ nehmungen führen. Das Stammkapital be⸗ trägt 20 000 RM. Geſchäftsführer ſind Friedrich Karl Rumpf, Mannheim und Fritz LeAllemand, Ingenieur, Mannheim. Sind mehrere Geſchäftsführer beſtellt, ſo wird die Geſellſchaft dürch zwei Geſchäftsfügrer oder Furch einen Geſchäftsführer in Gemeinſchaft mit einem Prokuriſten vertreten. Wenn in zwei aufeinanderfolgenden Geſchäftsjahren das Geſchäft keinen Reingewinn erzielt, ſo hat jeder Geſellſchafter das Recht, die Geſell⸗ ſchaft mit Wirkung auf den nächſten 30. Juni mittels eingeſchriebenen Briefes an die an⸗ dern Geſellſchafter zu kündigen. Als nicht eingetragen wird veröffentlicht: Die Geſell⸗ ſchafter Kaufmann Guſtav Adolf Reutlinger, Kaufmann Friedrich Karl Rumpf und Inge⸗ nieur Fritz'Allemand, alle in Mannheim bringen das von der„Centralheizungswerke Aktiengeſellſchaft“ in Hannover⸗Hainholz in Mannheim als Zweigniederlaſſung betrie⸗ benen Handelsgeſchäft mit Aktiven, jedoch ohne Barbeſtände, Wechſel, Schecks, Werken zund Außenſtände und ohne Paſſiven, aber mit dem Recht, die Firma fortzuführen auf⸗ grund des dem Geſellſchaftsvertrag beige⸗ .⸗G. i. L. in Hannover⸗Hainholz am 25. Fe⸗ bruar 1927 abgeſchloſſenen Vertrags ein; ein⸗ gebracht werden insbeſondere auch die in der Anlage zum Geſellſchaftsvertrag beſonders verzeichneten Gegenſtände. Die genannten drei Geſellſchafter haften für das Vorhanden⸗ ſein und die geſchäftliche Brauchbarkeit der eingebrachten Gegenſtände. Der Wert der Sacheinlage iſt auf 12000 RM. feſtgeſetzt. Davon ſind auf die Stammeinlagen der Ge⸗ ſellſchafter Reutlinger und Rumpf je 5000 RM. anzurechnen und ferner iſt damit die Stammeinlage des Geſellſchafters'Allemand mit 2000 RM. geleiſtet. Bekanntmachungen der Geſellſchaft werden im Deutſchen Reichs⸗ anzeiger veröffentlicht. Die Geſellſchafter⸗ verſammlung kann noch weitere Tageszei⸗ tungen für die Veröffentlichungen beſtimmen. Geſchäftslokal: Rheinhäuſerſtr. 54. Ferner wurde heute eingetragen zu den Firmen: 5. A. W. Blum, Mannheim: Die Geſell⸗ ſchaft iſt aufgelöſt und das Geſchäft mit Ak⸗ tiven und Paſſiven und ſamt der Firma auf den Geſellſchafter Kaufmann Guſtav Blum, Mannheim als alleinigen Inhaber überge⸗ gangen, der es unter der bisherigen Firma weiterführt. 6. Woerishoffer& Co. Farbwerke vorm. Zimmer, Mannheim: Das Geſchäft ſamt der Firma ging auf den Kaufmann Auguſt Wolff in Mannheim⸗Feudenheim über. Dieſer führt es unter der bisherigen Firma fort. Die Prokura des Auguſt Wolff iſt erloſchen. Die Prokura des Jakob Herrmann, Mannheim beſteht fort. 7. Häußler u. Co., Mannheim: Die Firma iſt erloſchen. 8. Gebr. Roßnagel, Mannheim: Maler⸗ meiſter Otto Roßnagel in Mannheim iſt als perſönlich haftender Geſellſchafter einge⸗ treten. 9. Max Keller& Co. Geſellſchaft mit be⸗ ſchränkter Haftung in Mannheim: Der Ge⸗ ſellſchaftsvertrag iſt durch Beſchluß der Ge⸗ ſellſchafter vom 25. September 1926 abge⸗ ändert. Der Geſchäftsführer Georg Goldner in Mannheim iſt allein zur Vertretung der Geſellſchaft berechtigt. Sigmund Sternheimer und David Sternheimer ſind nicht mehr Ge⸗ ſchäftsführer. 10. N. V. Elingra Geſellſchaft mit be⸗ ſchränkter Haftung, Mannheim: Dem Kurt Eichenwald, Mannheim iſt Einzelprokura er⸗ teilt. 11. P. K. Geyer Allgemeine Baugeſellſchaft mit beſchränkter Haftung, Mannheim: Der Geſellſchaftsvertrag iſt durch Geſellſchafter⸗ beſchluß vom 16. März 1927 in§ 1(Firma) geändert. Die Firma lautet jetzt: P. K. Geyer Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung. 12.„Badenia“ Bekleidungshaus für Herren und Damen Geſellſchaft mit beſchränkter Haf⸗ tung, Mannheim: Die Geſellſchaft iſt durch Geſellſchafterbeſchluß vom 7. März 1927 auf⸗ gelöſt. Der bisherige Geſchäftsführer Iſidor Kann in Mannheim iſt Liquidator. Mannheim, den 26. März 1927. Bad. Amtsgericht F. G. 4. MNur noch 4 Tage! Riesen- Rennbahn- Cireus an der Spitze Europas Sportplatz Ebertpark 8 Uhr Morgen Mittwoc 2 Vorstellungen EZu. 8 Uhr In die Nachmittagsvorstellung um à Uhr haben Alters-, Krüppel- u. Waisen- heimler gegen Ausweis freien Eintritt Tinder halbe Prelse. Altrömische Wagen- u. Pferderennen ircus Urffer WaAsser 77 50 Das gewaltige Manegeschauspiel 500 000 Liter Wasser verwandeln in 5 Minuten die Manege in einen schäumenden See. 8 Vorverkauf: Musikhaus Henke, Lud- wigshafen, Bismarckstr. 98, Tel 66102, Bahnhof-Kiosk, Winterhafen a. Eingang Bahnsteig-u Mannheim: D. Frenz G. m b. 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Zu dem Vermögensſchutzverein und zu dieſem allein können die Kleinaktionäre das Vertrauen haben, daß kommenden Fragen prüfen wird, daß er insbeſondere auch prüfen wird, ob die in letzter Zeit Angriffe in der Tat von Kleinaktionären ausgehen und er alle deren Intereſſen Es ſchreibe jeder Aktionär ſofort an ſeine Bank, daß dieſe eine Stimmkarte ausſtellt und zwar auf einen der vier unterfertigten Vertreter des Vereins Vermögensſchutz⸗ Verein E. V. Zentrale Nürnberg, Lorenzerſtr. 19, Telephon 2037 und 8SA 27 168; Rechtsauwalt Dr. Heinrich Kullmaun I, Nürnberg, Rechtsanwalt Dr. Oelenheinz, Maunheim, Geheimer Juſtizrat Graf von Peſtalozza, Nürnberg. Direktor M. Es genügt für die Aktionäre nicht, daß ſie an die Vereinsleitung oder an einen der vorgenannten Herren chreiben, daß ſie vertreten ſein wollen, ſondern die Üktionäre müſſen, ſoweit ſie die Aktien bei einer Bank an die betreffende Bank bis aller⸗ daß die deponiert haben, ſpäteſtens 31. hat, kann die in Betracht März ſchreiben, Stimmkarte beſorgt(was in den meiſten Fällen völlig koſtenlos erfolgt) und dieſe Stimmkarte ſofort an einen der vorgenannten Herren ſendet, auf welchen die Stimm⸗ karte ausgeſtellt iſt. Aktienmäntel an eine Bank oder an unſere Vereinsleitung zur Beſorgung der Stimmkarte ſenden; nach der Generalverſammlung werden die Aktien⸗ nsschutzverein[..] Centrale Nürnberg. An die Aktionäre der Pfälziſchen Hypothekenbank. Zur bevorſtehenden Generalverſammlung der Pfälzi⸗ ſchen Hypothekenbank iſt es dringend nötig und liegt es im Intereſſe eines jeden einzelnen Aktionärs, daß ſeine wird. gegen die Verwal dienen. Reuther, Nüruberg. 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