N Donnerskag, 31. Mär; Bezugspreiſe: In Mannheim u Umgebung frei ins Hau⸗ oder durch die Poſt monatl..⸗M. 2,50 ohne Beſtellgeld. Beievtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ ſorderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. Haupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle. R1,4-6, (Baſſermannhaus). Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhoſſtr.6, Schwetzingerſtr 19/20 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Adreſſe. Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12mal. Fernſprecher 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Beilagen: Sport und Spiel Abend⸗Ausgabe eue Mannheimer eilung lannheimer General Amzeiger Aus Seit und Leben. Mannheimer Frauenzeitung Unterhaltungs⸗Beilage. Aus der Welt der Technik Preis 10 Pfennig 1927— Nr. 152 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Neklamen —4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ 50 wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks, Berriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchrünkte lusgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. .Wandern und Neiſen Geſetz und Necht Streſemann und Schachts Zeugen⸗ ausſagen In der heutigen Verhandlung des Plauener Beleidigungs⸗ prozeſſes wurden zunächſt die Zeugenausſagen des Reichs⸗ bankpräſidenten Dr. Schacht und des Reichsaußen⸗ miniſters verleſen. Dr. Schacht gibt an, er habe nie etwas von unlauteren Geſchäften der Geſellſchaft gehört und von Geſchäften, bei denen es ſich um die Verſchiebung von Kriegs⸗ material nach Polen handelte. Ueber ein großes Schrort⸗ geſchäft, das möglicherweiſe in das Jahr 1920 falle, ſei ihm erinnerlich, daß Litwin ſelbſt das Geſchäft auf eigene Rech⸗ nung übernommen habe, da es für die Geſellſchaft nach An⸗ ſicht des Aufſichtsrates zu riſikovoll geweſen ſei. Es handelte ſich um die Verwertung von Heeresbeſtänden, die in dem Orte Brelow lagen. Es ſei wahrſcheinlich, daß die Angelegenheit mit den 29 Waggon mit zu dieſem Geſchäft gehört habe. Er erinnere ſich, daß einmal von einer fehlenden Ausfuhrerlaub⸗ nis geſprochen worden ſei. Was Dr. Streſemann in dieſer Angelegenheit getan habe, darüber ſei er nicht unterrichtet. Er kenne Streſemann ſeit mehr als 20 Jahren und halte es für ganz ausgeſchloſſen, daß dieſer ſich mit irgend einem an⸗ fechtbaren Geſchäft, insbeſondere mit ungeſetzlichen Schieber⸗ geſchäften, befaßt habe. Nach ſeinen Beobachtungen ſei Lit⸗ win ein Mann, dem ſeine öſtlichen Manieren bis heute anhängten, ſoweit ſein Aeußeres in Frage komme, bei dem er aber niemals eine unanſtändige geſchäftliche Handlungs⸗ weiſe bemerkt habe.(1) Der Reichsbankpräſident erklärte über den Zeugen Müller, daß dieſer eine Zeit lang Prokuriſt und ſpäter Vorſtandsmitglied geweſen ſei. Durch Aufſichtsratsbeſchluß wurde Müller friſtlos entlaſſen. Schacht hatte Müller in der Aufſichtsratsſitzung vor allen Anweſenden einen Lump ge⸗ 325 Der Reichsverkehrsminiſter über Kanalfragen J Berlin, 31. März.(Von unſerem Berliner Büro.) „Vor Preſſevertretern äußerte ſich heute der Reichsver⸗ kehrsminiſter Koch über die Kanalfragen, die Ausſchuß und Pleuum des Reichstags in dieſen Tagen ſo leb⸗ haft beſchäftigt haben. Dr. Koch betonte, daß trotz der Streichung von 36 Millionen von den im Arbeitsbeſchaffungs⸗ programm vorgeſehenen Kanalprojekten keines fallen gelaſſen worden ſei. Das gilt insbeſondere auch für den Südflügel des Mittellandkanals, deſſen Bau durch die Streichung des dafür eingeſetzten Betrags lediglich verzögert, nicht aber etwa überhaupt aufgegeben wird. Die Regierung iſt, wie der Miniſter in Abwehr des von den beteiligten Ländern unter Führung Preußens erhobenen Proteſtes an dieſer Stelle noch⸗ mals verſicherte, feſt entſchloſſen, die von ihr übernommenen Verpflichtungen in vollem Umfange einzuhalten. Eine Anzahl weiterer Kanalpläne, die indes nicht im Reichsverkehrsmini⸗ ſterium entſtanden ſind, befinden ſich z. Zt. noch im Stadium der Prüfung. Es wird unterſucht, ob ihr Bau möglich iſt, welche Koſten ſie erfordern und inwiefern die Eiſenbahn viel⸗ leicht in der Lage ſei, die projektierten Verbindungen herzu⸗ ſtellen. Es handelt ſich dabei insbeſondere um den Saar⸗, Moſel⸗, Aachen⸗, Rhein⸗Kanal. Im Reichstag iſt viel⸗ fach bemängelt worden, daß durch die Einbeziehung der Kanal⸗ forderungen in den Etat die Ueberſicht beeinträchtigt worden ſei, und es wurde der Wunſch geäußert, daß ſämtliche Projekte in einer ſelbſtändigen Vorlage dem Reichstag nochmals unter⸗ breitet würden. Mit dieſer Arbeit iſt das Reichsverkehrsmini⸗ ſterium z. Zt. beſchäftigt. In dem neuen„Waſſerſtraßengeſetz“ ſoll über den Stand der bereits in Arbeit befindlichen wie auch über den Bau weiter in Ausſicht genommener Kanäle eingehend Bericht erſtattet werden. Der Entwurf wird den Charakter einer umfangreichen Denkſchrift tragen. Zum Schluß wandte ſich der Miniſter gegen den Vorſchlag der Wirtſchaftlichen Vereinigung, das Reichsverkehrsmini⸗ ſterium als überflüſſig, mit einem anderen Miniſterium zu verbinden. Nach Anſicht Dr. Kochs würde mit einer ſolchen Fuſion ſachlich nichts erſpart werden, da naturgemäß der Ge⸗ ſchäftsgang ſich verlangſame, die Entſcheidung hinausgezögert in Preſſegeſprächen den Willen Polens 7 1 und die Verantwortung auf die unteren Inſtanzen abgewälzt werden würde. Polen ſucht Verſtändigungmitden Minderheiten Der polniſche Außenminiſter Zaleski hat in Warſchau zu einer Verſtändigung mit Deutſchland betont. Die Wiederaufnahme der Verhand⸗ lungen werde binnen kurzem erfolgen. Bemerkenswert iſt, daß der Miniſter erklärte, es müſſe zugegeben werden, daß in der Frage der Minderheitenſchulen die Genfer Konvention hin und wieder Gelegenheit zu falſcher Interpretation und damit zu Mißbräuchen der lokalen Behörden gegeben habe. Die Regierung werde ſich aber bemühen, für eine loyale Durchführung ihrer Verpflichtungen zu ſorgen. Im übrigen betonte der Miniſter die Notwendigkeit einer direkten Ver⸗ ſtändigung mit den Minderheiten ohne den Schiedsſpruch des Völkerbundes. unſchätzbar als Grundlage für eine ſtändige Ausdehnung des das Bedrohliche die Situation durchaus klar. Soeben erſt Der Mlauener Veleidigungsprozt nannt, ohne daß dieſer wegen der Beleidigung gegen ihn Anklage erhob. Dann wurde die Ausſage des Nebenklägers Dr. Streſe⸗ mann verleſen. Er erklärte, daß er, bis er Reichskanzler wurde, ſeit der zweiten Hälfte des gleichen Jahres Mitglied des Aufſichtsrats der JIvaporator⸗Geſellſchaft geweſen ſei. Es ſei nichts davon bekannt, daß die Geſellſchaft je Kriegsmate⸗ rial aus deutſchen Beſtänden an Polen zu ſenden verſucht habe. Es ſei ihm völlig unbekannt, daß wegen einer Ausfuhr nach Polen ein Strafverfahren gegen die Geſellſchaft ſchwebte. Dagegen iſt gegen die drei Direktoren der Geſellſchaft ein ſolches Verfahren wegen unerlaubter Ausfuhr nach der Tſchechoſlowakei eingeleitet worden. In dieſes Verfahren habe er in keiner Weiſe eingegriffen, weder gegenüber einer Behörde, noch einem Beamten, noch einer Privatperſon. Zahlungen in Deviſen ſind ihm nie gemacht worden; beſon⸗ dere Zuwendungen von Seiten Litwins habeſer nicht erhalten. Aus der heutigen Reichstagsſitzung e! Berlin, 31. März.(Von unſerem Berliner Büro.) Die erſte Frühſitzung des Reichstags, die bis zum Eintreten der Oſterferien eine ſtändige Einrichtung bleiben wird, iſt ſehr ruhig verlaufen. Gegen den Haushalt für die Kriegslaſten iſt inſofern garnicht viel einzuwenden, als es ſich um uns auferlegte feſtſtehende Zahlungen handelt, denen wir uns zu fügen haben. Ganz allgemein hat man das Bedürfnis, einmal eine ganz eingehende und erſchöpfende Ueberſicht aller für das Reich aus dem verlorenen Krieg ent⸗ ſtandenen Ausgaben zu erhalten, ſoweit ſie ſich nicht ſchon aus dem Dawesabkommen ergeben. Dieſer Anregung dürfte die Regierung wohl Folge leiſten. 5 Gegen 1 Uhr wurde, nachdem der Haushalt bewilligt worden war, die Sitzung auf drei Uhr vertagt. Man nimmt an, daß dann Reichsfinanzminiſter Köhler nochmals aus⸗ führlich das Wort nehmen wird. Das Weineinfuhrkontingent Die deutſche und die franzöſiſche Handelsdelegation in Paris ſind bekanntlich übereingekommen, über den Inhalt der grundſätzlich getroffenen Vereinbarungen in dem abzu⸗ ſchließenden Handelsproviſorium erſt dann genaue Miteilun⸗ gen zu machen, wenn die beiden Kabinette in Paris und Ber⸗ lin dem Abkommen endgültig zugeſtimmt haben. Ueber die Abmachungen auf dem Gebiete der We ineinfuhr erfahren wir aus parlamentariſchen Kreiſen folgende Einzelheiten, die von unterrichteter Seite beſtätigt werden: Darnach ſoll Frank⸗ reich für die Zeit vom 1. April bis 30. Juni dieſes Jahres ein Weinkontingent mit 65000 Doppelzentnern für Weine mit natürlichem Weingeiſtgehalt, 5000 Doppelzentner für Deſſert, Verſchnitt⸗ und Wermuthweine, insgeſamt 70000 Doppelzentner erhalten. Vergleichsweiſe ſei erwähnt, daß die franzöſiſche Wein⸗ einfuhr nach Deutſchland im Monatsdurchſchnitt des Jahres 1913 rund 31 000 Deppelzentner, in der Nachkriegszeit bis 1925 durchſchnittlich monatlich rund 21000 Doppelzentner betrug. Das jetzt zugeſtandene Kontingent liegt alſo in der Mitte zwi⸗ ſchen dem Monatsdurchſchnitt von 1913 und dem der Nach⸗ kriegszeit bis 1925. Was die Zollſätze angeht, ſo ſoll, was übrigens auch bereits von deutſcher zuſtändiger Stelle mitgeteilt worden iſt, den franzöſiſchen Weinen für obiges Kontingent die Meiſt⸗ begünſtigung gegeben werden, d.., anſtelle des autonomen Zollſatzes von 80 Mark wäre ein Zollſatz für Weißweine von 45 /, für Rot⸗ und Deſſertwein von 32 zu zahlen. Die engliſch deutſchen Handelsbeziehungen In einem Leitartikel beſchäftigt ſich„Finanzial Times“ mit den engliſch⸗deutſchen Handelsbeziehungen. Das Blatt ſchreibt, in der induſtriellen Wirtſchaft Europas gebe es Raum für Großbritannien und Deutſchlan d. Man müſſe eine freundſchaftliche Verſtändigung wünſchen, ſtatt ſich in rückſichtsloſe und für alle Länder ſchädliche Konkurrenz zu ergehen. Es ſei daher ein Einvernehmen zwiſchen engliſchen und deutſchen Induſtriellen zuſtande zu bringen. In der kom⸗ menden Woche würden der Präſident des deutſchen nationalen Ausſchuſſes, der internationalen Handelskammer und der Vor⸗ ſtand der deutſchen wirtſchaftlichen Unterſuchungskommiſſion für induſtrielle, kommerzielle und landwirtſchaftliche Fragen vor etwa zwei⸗ bis dreihundert Vertretern der britiſchen In⸗ duſtrie und des britiſchen Handels in London Reden halten, denn das neue Deutſchland ſei gewillt, friedlich und energiſch bei der wirtſchaftlichen Wiederherſtellung Europas mitzuwir⸗ ken. Die engliſchen und induſtriellen Führer ſeien bereit, mit ihren Feinden von geſtern zuſammenzukommen und alles zu tun, um die Zerſtörungen eines Konfliktes wieder gutzumachen, den beide Teile zu vergeſſen wünſchten. Deutſchland ſei noch immer das wichtigſte der Länder des Kontinents, und England brauche viele Waren aus Deutſchland, genau ſo wie Deutſch⸗ land viele engliſche Waren brauche. Je mehr Handel die bei⸗ den Länder miteinander treiben könnten, um ſo beſſer ſei es für alle Beteiligten. Die bevorſtehenden Beſprechungen ſeien engliſch⸗deutſchen Handelss. Politik und Nerven Wenn wir nichts beſſeres zu tun hätten, dann könuten wir nachgerade wirklich auf den Gedanken kommen, unſere ſo⸗ genannten engliſchen Vetternaus der gerichtsnotori⸗ ſchen Gutmütigkeit unſerer deutſchen Gemütsverfaſſung heraus zu bedauern. Das nervenpeitſchende Tohuwabohu der weltpolitiſchen Verwirrung, die nun ſchon ſeit mehr als eineng Dutzend von Jahren andauert und ſtatt beſſer immer ſchlim⸗ mer wird, fällt nämlich nun auch den Engländern ſchwer auf die Nerven, die uns bisher in ihrer aalglatten Anpaſſungs⸗ fähigkeit und kühlen Zurückhaltung als die unerreichbaren Vorbilder menſchlicher Selbſtbeherrſchung gegolten hatten. Auch dieſes Ideal iſt uns nun zerronnen. Schon in Lo⸗ carno haben wir und hat die geſamte Kulturwelt mit Staunen erkennen müſſen, daß auch die Engländer Gemütserſchütterun⸗ gen zugänglich ſind und daß ſogar ein engliſcher Miniſter in politiſcher Miſſion keine Bedenken hat, ſeinen Gefühlen öffent⸗ lichen Ausdruck zu geben. Wir alle erinnern uns noch, wie damals Chamberlain mit tränenumflorten Augen aus dem goldenen Liebesbecher ſchlürfte und ſeine Rede vor innerer Erregung kaum zu Ende führen konnte. Inzwiſchen iſt von engliſcher Seite in der rauhen Praxis ihrer Politik zwar lei⸗ der nichts geſchehen, was jene ſchönen Hoffnungen hätte recht⸗ fertigen können, die manche Leute an den überraſchenden Aus⸗ bruch jenes Gefühlsüberſchwangs bei den ſonſt als ſo harther⸗ zig verſchrienen Engländern knüpften. Das war für den engliſchen Außenminiſter jedoch durchaus kein Grund, ſeinen Gefühlen geſtern im engliſchen Unterhauſe nicht wieder freien Lauf zu laſſen. Bloß mit dem Unterſchied, daß es diesmal keine Rührung war, die ihn übermannte, ſondern die Wut darüber, daß weder in Rußland noch in China nichts, aber auch rein garnichts ſo geht, wie es die Engländer, die auf die Entwick⸗ lung der Weltpolitik noch ſtets bisher einen mehr oder min⸗ der beſtimmenden Einfluß auszuüben vermochten, im Sinne haben. In„höchſter Erregung“ hat Chamberlain vor dem engliſchen Parlament über die Verhältniſſe in China ge⸗ ſprochen und(wie es in dem in unſerem heutigen Mittags⸗ blatt veröffentlichten Bericht unſeres Londoner Vertreters heißt), dieſe„Erregung verſtärkte ſich noch“, muß alſo etwa den Siedepunkt erreicht haben, als der Außenminiſter„be⸗ ſondere Schritte“ ankündigte, die England und die an⸗ deren Staaten, deren Bürger in China ſchlecht behandelt und deren Flagge dort geſchändet wurde, in China unternehmen würden. Daß Chamberlain nicht in der Lage war, nähere Mitteilun⸗ gen über die doch zweifellos in der ganzen Welt intereſſieren⸗ den Frage zu machen, wie denn dieſe„beſonderen Schritte“ ausſehen würden, hat ſeine guten Gründe. Denn obwohl bei den kürzlichen Ausſchreitungen in Nanking und an anderen Plätzen außer Engländern, auch zahlreiche Angehörige der anderen in China anſäſſigen Nationen von den Mißhandlun⸗ gen und Plünderungen betroffen wurden, befleißigen ſich die Regierungen dieſer anderen Nationen doch immer noch außer⸗ ordentlicher Zurückhaltung gegenüber den chineſiſchen Wirren. England will für die Plünderung und Tötung der Ausländer und für den Einbruch einer zügelloſen Soldateska in die Kon⸗ ſulatsgebäude das amtliche China verantwortlich machen, ob⸗ wohl man doch zweifellos bei dem tollen Durcheinander des chineſiſchen Bürgerkrieges von einer amtlichen Stelle kaum noch ſprechen kann. England beſchuldigt ferner die militäri⸗ ſchen Oberbefehlshaber der kantoneſiſchen Truppen und will ſie haftbar machen für die vorgekommenen Ausſchreitungen in den ausländiſchen Konzeſſionen. Die Amerikaner, die Fran⸗ zoſen und auch die Japaner denken in dieſem Punkte aber ganz anders, als England. Alle Künſte der engliſchen Diplo⸗ matie und Beeinfluſſungsverſuche haben daran bis jetzt nichts zu ändern vermocht. Die Wut der Engländer in Schanghai richtet ſich, was von beſonders pikantem Beigeſchmack iſt, be⸗ ſonders gegen die Franzoſen. In der engliſchen Kolonie von Schanghai iſt es zu einem Proteſtakt gegen den franzöſi⸗ ſchen Konſul gekommen und zu der Forderung, die franzöſi⸗ ſchen Behörden der internationalen, d. h. engliſchen Verwal⸗ tung zu unterſtellen. Von den zuſtändigen Stellen iſt dieſe Forderung jedoch ebenſo abgelehnt worden, wie der Vorſchlag des amerikaniſchen Geſandten in Peking, der das Waſhing⸗ toner Staatsdepartement dringend erſuchte,„ſcharf vor⸗ zugehen.“ Japan aber, um deſſen Gewinnung man ſich in London ganz beſondere Mühe gibt, läßt ſich von Chamberlains „höchſter Erregung“ nicht anſtecken und verharrt nach wie vor in jener undurchſichtigen Zurückhaltung, die eine charakteri⸗ ſtiſche Eigenart der japaniſchen Raſſe iſt. Freilich ſind auch die derzeitigen chineſiſchen Machthaber klug genug) um trotz aller militäriſchen Inanſpruchnahme die Erforderniſſe der Diplo⸗ matie und Politik nicht zu vergeſſen. Bezeichnend hierfür iſt, daß General Tſchang Kai Tſchek, der heute wohl als Ober⸗ befehlshaber der Kantontruppen der mächtigſte Mann in China iſt, ſeinem Adjutanten befahl, den bei den Ausſchreitungen der letzten Tage verletzten und zu Schaden gekommenen Japanern einen Entſchuldigungsbeſuch zu machen. Ueber dieſem brandenden Meer voll Verwirrung, allſei⸗ tiger Uneinigkeit und blutiger Kämpfe ſchwebt wie ein gigan⸗ tiſches Damoklesſchwert der ſich immer bedrohlicher zuſpitzende Gegenſatz zwiſchen England und Rußland. Immer deutlicher tritt in Erſcheinung, daß das heiße engliſche Bemühen, die Großmächte und insbeſondere Japan zu einem gemeinſamen Vorgehen in China zu bewegen, letzten Endes auch auf das große Ziel hinausläuft, eine möglichſt ſtarke Front auch für den Kampf gegen Rußland zu ſchaffen. Wenn es anſcheinend damit einſtweilen auch noch gute Weile hat, ſo iſt man ſich, wie in der ganzen Welt, auch in Rußland über 8⁰ 8 — 3 4 8 4 1 ee eeeeeee ee —— 5. e ee ege eee PT7TwTFPwFCTTT 4 . Seite. Nr. 152. * Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Donnerstag, den 31. März 1927 erklärte der ruſſiſche Volkskommiſſar Rykow in einer Rede auf dem Moskauer Rätekongreß mit Bezug auf die Politik der Großmächte in China:„Bei der gegenwärtigen überaus verwickelten internationalen Lage kann eine derartige Ein⸗ miſchung in die inneren Angelegenheiten Chinas einen großen Krieg in China hervorrufen, der ſeinerſeits in ſeiner Aogiſchen Entwicklung zur Quelle von kriegeriſchen Ver⸗ wicklungen nicht allein auf dem aſiatiſchen Kontinent, ſon⸗ dern auch in der ganzen Welt werden kann“ Und wir, wir Deutſche, was ſollen wir tun? Wie ſollen uns von der tendenziöſen engliſchen Berichterſtattung, die jetzt darauf aus iſt, auch die Deutſchen in einen Grimm gegen die Chineſen hineinzuagitieren, nicht beirren laſſen und uns in allen politiſchen Dingen die„höchſte Erregung“ Chamberlains nicht als Vorbild, ſondern als Mahnung dienen zu laſſen, daß es im weltpolitiſchen Schachſpiel die vornehmſte Aufgabe aller Beteiligten iſt, die Ruhe und Beſonnenheit möglichſt keinen Augenblick zu verlieren. Denn in der Poli⸗ tik iſt es genau ſo wie im Kriege: der wird am beſten ab⸗ ſchneiden, der ſeine Nerven am beſten in der Gewalt hat. H. A. M. Das Attentat auf Jord 21Berlin, 31. März. Von unſerem Berliner Bürv.) Der ·B..“ wird as Newyork gefunkt: Nach der Schilderung der Polizei handelt es ſich beim Autounfall Fords um ein Atten⸗ tat. Die Polizei iſt auf der Suche nach zwei Männern, die am Sonntagabend unweit Fords Loboratorium in einem Auto warteten. Sie verfolgten Ford eine halbe Meile weit und rempelten ſein Auto auf einer Brücke ſeitlich an, ſodaß es die tiefe Böſchung hinabſtürzte. Ford erlitt Schnittwunden über dem linken Auge und auf dem Schädel, ferner Abſchür⸗ fungen am ganzen Körper und ofſenbar auch Rippenzerrun⸗ gen. Es beſteht ferner die Möglichkeit, daß er noch innerlich verletzt iſt. Zwei Jungen waren Augenzeugen des Unfalls. Jord ſchleppte ſich zu ſeinem nahe gelegenen Beſitztum und 1 85 zuſammen. Sein Zuſtand iſt nicht beſorgnis⸗ regend. 14000 Wohnungen durch Amerika? Ein amerikaniſches Konſortium iſt vor kurzem an den Berliner Magiſtrat mit dem Vorſchlag herangetreten, auf dem bisher unbebauten Schöneberger Südgelände 14000 neue Wohnungen zu errichten und zwar ohne Inanſpruchnahme der ſonſt für dieſe Zwecke ausgeworfenen öffentlichen Mittel. Der Magiſtrat hat an und für ſich den Vorſchlag des amerika⸗ niſchen Konſortiums, das über ein Barkapital von 150 000 Dollar verfügt und bisher in erheblichem Maße an dem Wie⸗ deraufbau Nordfrankreichs beteiligt war, durchaus begrüßt. Die bisherigen Verhandlungen ſind allerdings noch zu keinem abſchließenden Ergebnis gekommen. Es ſcheint ſo, als ob das bisherige Angebot des Konſortiums, das von der Stadt ver⸗ langt, ſie ſolle auf 28 Jahre die neuen Wohnungen mieten, die dann in das ſchuldenfreie Eigentum der Stadt übergehen würden, kaum annehmbar ſein wird, weil die Stadt ſicherlich eine langfriſtige Anleihe zu billigeren Sätzen erhalten würde, als ſie ſich bei der Aufbringung der Mieten für die Dauer von 28 Jahren ergeben würden. Neue Kämpfe in Marokko Paris, 31. März,(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Wie bereitskurz gemeldet, herrſcht in der ſpaniſchen Marokko⸗ zone ſchon wieder ſtarke Unruhe. Nach den letzten Berichten iſt unter der Führung von Abd el Krim Üdraſſi eine Auf⸗ ſtandsbewegung gegen die Spanier eingeleitet worden. Eine ſpaniſche Abteilung geriet in einen Hinterhalt und wurde vollſtändig aufgerieben. Auch an anderen Punkten der ſpauiſchen Zone ſind Ueberfälle vorgekommen. Ueber die Ver⸗ luſte iſt noch nichts bekannt. Zwei ſpaniſche Flieger ſind über feindlichem Gebiet abgeſtürzt und in die Hände der Ein⸗ geborenen geraten. Die neuen großen ſpaniſchen Luftrüſtungen, nämlich die Erhöhung der ſpaniſchen Flugzeuggeſchwader, ſtehen mit dieſen neuen Vorgängen in der ſpaniſchen Zone in engſtem Zuſammenhang. Es verlautet, daß von fran⸗ zöſiſcher Seite eine Hilfsaktion im Gange iſt, um den be⸗ drohten ſpaniſchen Poſten Unterſtützung zu gewähren. Das Bergwerksunglück in Amerika — Newyork, 31. März. Bei dem Unglück auf der Erre⸗ field⸗Grube bei Harrysburg hat ſich, wie ſich jetzt herausſtellt, nur die Zahl von vier Todesopfern ergeben. Die zur Zeit der Exploſion unter Tag arbeitende Tagſchicht verdankt ihre Rettung nur dem Umſtande, daß alle Leute in den Neben⸗ gängen arbeiteten, während die offenbar durch das Reißen eines elektriſchen Leitungsdrahtes verurſachte Exploſion im Hauptſtollen ſtattfand. Die Deutſchen in Südchina Der Berichterſtatter der„‚Times“ in Schanghai nimmt zu der Frage der Sicherheit der Deutſchen in Süd⸗ china Stellung. Er ſchreibt: Die von den deutſchen Journaliſten nach Hauſe gekabelten Berichte, daß die Deuͤtſchen in der gegenwärtigen Kriſe nichts zu befürchten hätten, werden aufs ſtärkſte widerlegt durch die Tatſache, daß viele Deutſche das internationale Dankſchreiben an die britiſche Regierung für ihr Eingreifen in Schanghai unterzeichnet haben.— Man merkt die Abſicht und wird verſtimmt. Engliſche Stimmungsmache § London, 31. März.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Aus Schanghai treffen hier täglich Berichte ein, die ſch är⸗ fere militäriſche Vorſichtsmaßregeln zum Schutze der internationalen Niederlaſſung fordern. Wie ver⸗ ſchieden die Auffaſſung über die Größe und Dringlichkeit der Gefahr unter den einzelnen in Schanghai vertretenen Natio⸗ nen iſt, zeigt deutlich eine Meldung des„Daily Expreß“ über die Lage in der franzöſiſchen Konzeſſion,. Die Un⸗ ruhe unter den Franzoſen wurde in der Konzeſſion geſtern nacht von neuem verſtärkt, als eine Gruppe chineſiſcher Zivi⸗ liſten die Verteidigungslinie überſchritten und ungehindert von den anamitiſchen Wachen die ſchweren Tore davonſchlepp⸗ ten, die zur Verteidigung der Konzeſſion vorgeſehen waren. Banden von unbewaffneten und bewaffneten Nationaliſten marſchieren nach Einbruch der Dunkelheit noch in den⸗Stra⸗ ßen umher. Die franzöſiſchen Behörden haben ſich ſogar aus⸗ drücklich geweigert, ſie zu verhaften. Die Auffaſſung des eng⸗ liſchen Journaliſten, daß nationaliſtiſche Spaziergänger eine — chwere Gefahr bedeuten und verhaftet werden müſſen, wird alſo offenbar von den Franzoſen keineswegs geteilt. Weiteres Verdrängen der Europäer aus China Nach den letzten Londoner Meldungen aus Schanghai haben die Kantoneſen in Tſchunkiang die Gebäude der Stan⸗ dard Oil Company beſetzt. In Kwellin iſt das engliſche Miſ⸗ ſionsgebäude geplündert worden. Die Miſſtonare ſind nach Schanghai geflüchtet. Aus Hangtſchau ſind alle Ausländer bis auf drei abgereiſt. In Anling ſind die 47 dort wohnenden Ausländer von den Chineſen angegriffen worden. Es iſt ihnen aber gelungen, rechtzeitig an Bord eines amerika⸗ niſchen Kanonenbootes zu flüchten. Im Chineſenviertel von Schanghai iſt die Lage unverändert. Die chineſtſchen Gewerk⸗ ſchaften drohen mit dem Ausſtand. Sie fordern die Mitglieder auf, nicht in engliſchen Firmen zu arbeiten. Die Zahl der Miſſionare, die trotz den gegenteiligen Aufforderungen ſich immer noch im Innern Chinas befinden, wird auf mehrere Hundert geſchätzt. Tſchangtſolin wohlgerüſtet Der gegenwärtig in Mukden wetlende Außenpolitiker des Mati:„Sauerwein berichtet ſeinem Blatt über den Stand der Rüſtungen Tſchangtſolins. Das Arſenal in Mukden werde von einer gewaltigen, 3½ Kilometer langen Mauer umgeben.„Unter Leitung deutſcher Techniker und Werk⸗ führer würden von chineſiſchen Arbeitern Geſchütze verſchie⸗ denſten Kalibers hergeſtellt. Die Koſten der Anlagen des Ar⸗ ſenals beliefen ſich auf etwa eine Milliarde Franken. Zu normalen Zeiten berge das Arſenal 136 Flugzeuge, 40 Tanks und eine Ausrüſtung, die genüge, um einen mehrmonatigen Feldzug durchzuführen. Tſchangtſolin verfüge über 250 000 und Tſchang Tſchung Tſchang über 150 000 Soldaten. Letzte Meloungen Winterwetter im Schwarzwald * Triberg, 31. März.(Eig. Drahtber.) Der von den Wet⸗ terwarten teilweiſe angekündigte Uebergang zur Erwärmung hat im Schwarzwald die umgekehrten Wettererſcheinungen her⸗ vorgerufen. Es iſt, nachdem am Mittwoch vormittags und abends es zu ſtarken Niederſchlägen gekommen war, über Nacht ein regelrechter neuer Wetterſturz eingetreten. Bereits gegen Mitternacht gingen auch in den Lagen von 800 Meter die Regenfälle in Schneefälle über, die faſt die ganze Nacht anhielten, ſo daß heute vormittag das Gebirge bis auf 700 Meter herunter völlig eingeſchneit und mit einer Neuſchnee⸗ decke von 10—15 Zentimeter bedeckt iſt. Die Schneefälle halten heute vormittag bei teilweiſer Lockerung der Wolkendecke mit Unterbrechungen noch au. Im Hochſchwarzwald, wo der Neu⸗ ſchnee bei mäßigem Froſt allein noch Beſtand haben dürfte, iſt die Schneehöhe für die vorgeſchrittene Jahreszeit außer⸗ ordentlich hoch und im Laufe der letzten Tage um durchſchnitt⸗ lich 25 Zentimeter angewachſen. Der Feldberggipfel meldet eine Schneehöhe von 140—150 Zentimeter, eine Höhe. die um dieſe Jahreszeit ſeit langem nicht beobachtet worden iſt. Vadiſcher Landtag Miniſter Leers zum Kirchenvermögensgeſetz Präſident Dr. Baumgartner eröffnet kurz nach 410 Uhr die heutige Vormittagsſitzung und erteilt ſofort das Wort dem Kultusminiſter Leers. Dieſer führte u. a. aus: Ich ſtehe auf dem Standpunkt, daß das vorliegende Geſetz rechtlich nötig iſt. Zwei Fragen werden dadurch auf⸗ geworfen: die Staatsaufſicht der Kirche und welche Auswir⸗ kung hat das Geſetz für den Staat und die Religionsgemein⸗ ſchaften. Das Geſetz ſoll lediglich der Durchführung des Ar⸗ tikels 137 der Reichsverfaſſung dienen. Dieſer Para⸗ graph hat⸗ den Kirchen die unbedingte Freiheit in der Vermögensverwaltung gegeben. Daran hat ſich der Geſetzgeber auch bei Regelung der vorliegenden Materie un⸗ bedingt zu halten. In der Freiheit der Vermögensverwal⸗ tung kann das⸗Geſetz nichts hinzufügen und nichts hinweg⸗ nehmen. Die Staatsaufſicht gegenüber den Religionsgemein⸗ ſchaften wird durch das Geſetz nicht beſeitigt. Wie aus der Begründung des Geſetzentwurfes hervorgeht, wird eine ge⸗ wiſſe Aufſicht des Staates auch weiter beſtehen; auch hört nicht jede landesrechtliche Kompetenz auf. Die Stgatsaufſicht und ſpeziell die Auswirkung dieſes Geſetzes hat ſich im Rahmen der Reichsverfaſſung zu halten und in dieſem Sinne begrüße ich es auch, daß der Geſetzestert in den Beratungen des Landesausſchuſſes einen Wortlaut gewonnen hat, der noch deutlicher iſt, als es im Regierungsentwurf zum Ausdruck kommt, daß das badiſche Geſetz ſich eng anſchließen will, an die Reichsverfaſſung. Wenn die Auffaſſung aus⸗ geſprochen worden iſt, daß die Einwirkung des Staates gegen⸗ über den Religionsgemeinſchaften, wie ſie nach dem vorlie⸗ genden Geſetzentwurf nötig iſt unzureichend ſei und wenn ſich dieſe Meinung zu Anträgen auf Abänderung und Ergänzung verdichtet hat, ſo vermag ich dieſer Meinung nicht zu folgen. Die von der Deutſchen Volkspartei gewünſchten Zuſatzanträge ſind mit der Reichsverfaſſung nicht zu vereinbaren. Eine Un⸗ wirkſamkeitserklärung ſei nicht nötig, denn es komme darauf gan, wie ſich die Kirche zum Staat und umgekehrt der Staat zur Kirche ſtellt. Wenn keine Verſtändigung erfolgen kann, ſo nützt auch eine Unwirkſamkeitserklärung nichts. Die Er⸗ klärung der Regjerung, daß eine Satzungsbeſtimmung der Kirche nicht wirkſam iſt, weil ſie im Widerſpruch mit dem Reichs⸗ und Landesrecht ſtehe, wird ſich ſchon durchſetzen. Die [Leiſtungen des Staates in der Kirche ſind verſchiedener Art. Die Hauptſache iſt, daß man ſich verſtändigt. Es iſt nicht gut, daß man über die einzelnen Anſprüche viel ſagt. Man kann nicht ſagen, die bisherigen Pfarraufwendungen be⸗ ruhen auf Rechtsanſprüchen. Aehnlich verhält es ſich mit Staatsbeiträgen bei der Kirchenvermögensverwaltung. Es drehe ſich in der Hauptſache darum, daß beide Parteien ſich verſtändigen. Dabei werden beide am beſten fahren. Schließlich hob der Miniſter noch hervor, daß das Geſetz keine Verfaſſungsänderung bedeute. Bei Verſelbſtändigung der Kirchenvermögensverwaltung würde für die Beamten, die aus dem bisherigen Staatsdienſte austreten, keine Schwierig⸗ keiten entſtehen, da die im Staatsdienſt verdienten Anſprüche ihnen gewahrt blieben. Abg. Bock(Kom.) hielt darauf eine längere Rede gegen die Kirche. Abg. Obkircher(D. V..) nahm Stellung zu den Ausführungen des Miniſters und kam auf die Begrün⸗ dung der Auträge ſeiner Fraktion zurück, ohne deren An⸗ nahme dieſe dem Geſetzentwurf nicht zuſtimmen könne. Der ſozialdemokratiſche Abgeordnete Marum wandte ſich gegen radikale Anträge der Kommuniſten, bedauerte aber, daß die Deutſche Volkspartei die Anträge ſeiner Fraktion nicht unterſtütze. Die namentliche Abſtimmung ergab die Annahme des Geſetzentwurfes mit 58 gegen 8 Stimmen bei Anweſenheit von 66 Abgeord⸗ neten. Sämtliche Anträge zu dem Geſetzentwurf wurden ab⸗ gelehnt. Die zweite Leſung ſoll nächſte Woche, vorausſichtlich am 7. April, ſtattfinden. Der neue holländiſche Außenminiſter —, Aus dem Haag, 31. März. Der holländiſche Geſandte in Brüſſel, Junkheer F. Beelaeris van Brokland, iſt zum holländiſchen Außenminiſter gewählt worden. Neue Kommuniſtenverhaftungen in Riga — Riga, 31. März. Die Preſſe berichtet, daß die politiſche Polizei wiederum eine kommuniſtiſche Organiſation aufge⸗ hoben und zehn Teilnehmer verhaftet hat. Der Miſſiſſippi über ſeine Ufer getreten — Newyork, 31. März. Aus dem Staate Arkanſas wer⸗ den große Ueberſchwemmungen des Miſſiſippi gemeldet. Meh⸗ rere Tauſend Hektar des Landes ſind überſchwemmt worden. Mehrere Tauſend Uferbewohner wurden gezwungen, ihre Wohnungen zu verlaſſen. TTFTCTCT7TCTCT0TCTCTCTCCTCTCTCTCTCTCTVTCTCTCTCT————TTTTT.... Verliner Ar⸗ und Erſtaufführungen Von Hermann Kienzl Frühling— und die Saiſon neigt dem Ende zu. Aber in den Berliner Theatern iſt Wintersblütezeit. Nie noch war der Auftrieb neuer Stücke ſo heftig! Dazu kam noch ein ziemlich überflüſſiges Gaſtſpiel fran⸗ zöſiſcher Gäſte im Theater des Weſtens. Daß man mich nicht mißverſtehe: Kein gebildeter Deutſcher möchte ſich abſeits hal⸗ ten, wenn die Brücke geſchlagen wird zwiſchen deutſchem und franzöſiſchem Theater. Die Kunſt iſt Noahs Friedenstaube. Gerade deshalb haben wir es loyal abzuwehren, daß geſchäft⸗ liche Spekulation und mittelmäßige Schauſpielerei das fran⸗ zöſiſche Theater im deutſchen Ausland kompromitttere. Es ver⸗ ſchlimmerte den Fall beſonders, daß die von dem„Regiſſeur“ genannten Theaterinſpizienten Berteaux aus großenteils Unbekannten Pariſer Schauſpielern zuſammengeſtellte Truppe ihr Gaſtſpiel als das der Comedie francaise ankündigte. Wäh⸗ rend nur ein einziges Mitglied der Comédie, die ſchöne und ge⸗ wandte, doch nicht epochale Künſtlerin Maria Bell, die Reiſe mitgemacht hatte! Pariſer Kapagitäten proteſtierten, noch ehe in Berlin der Vorhang hochgegangen war, gegen die Falſch⸗ meldung, und die Berliner Kritik, vom zweiten Abend ab ziem⸗ lich verlaſſen in dem großen Haus, beſtätigte den Reinfall. Die zoſen ſpielten u a. Alfred de Muſſets auf den Flügeln der Lyrik leicht ſchwebende Tragik„Ma n ſoll nicht mit der Liebe ſpielen“— aber gerade dieſe Poeſie nüchtern und ſchwerfällig; dann weit beſſer, mit bravem Volkston Brieux' faſt unerlaubt moraliſches Fibelſtück Blan⸗ chette“; und Victor Hugos„Ruy Blas“. Des großen Hugo noch immer nicht ganz verblaßte Romantik wird im Kon⸗ ſervatismus der Comedie francaise und in deren vererbter ale⸗ xandriniſchen Rhythmik merkwürdig konſerviert— wir nah⸗ men es mit Erſtaunen wahr, als vor fünfzehn Jahren Mou⸗ net⸗Sully in Berlin den verkleideten Lakaien ſpielte, der den Charakter des echten Edel⸗ und Staatsmannes hat. Diesmal wuürde nur die Theaterintrigue fühlbar, und der Ruy Blas trug die Rolle wie den Mantel: mit Stil und ohne Weſen. Die Königin der Maria Bell, das im goldenen Käfig gefangene Vögelchen, hatte Charme. *5 4** Mit einem Talent, das aufhorchen machte, wurden wir in den Kammerſpielen pertraut. Die Oeſterreicherin Gin a Kaus hat in ihrem Schulmädchendrama„Toni“ Wedekinds Seite ergänzt. Ihr Schauſpiel brach noch nicht den Bann, der auf den Dichterinnen zu liegen ſcheint, wenn ſie aus dem Ge⸗ hege epiſcher oder lyriſcher Schilderung ausbrechen und die Kraft zur Tat in Drama ſammeln. Die dramatiſche Konzen⸗ tration der Gina Kaus iſt noch ſchwach, und die Erfindung be⸗ half ſich im letzten Akt mit einem üblen Knalleffekt aus der Kolportagegegend.(Sittſame Aengſtlichkeit des Regiſſeurs Heinz Hilpert hatte überdies durch Striche den beſſeren Willen der Verfaſſerin gebeugt!) Aber die beſte Mitgift der zur Feder berufenen Frau: Beobachtungsgabe, hat Gina Kaus in einem Reichtum, der Staunen und Schrecken erregt. Es kann ruhig geſagt werden, daß kein Mann die mannigfaltigen unter⸗ irdiſchen Bluts⸗ und Gefühlsregungen der halbwüchſigen Mäd⸗ chen in ſolcher lückenloſer Treue zu erlauſchen imſtande wäre. Es iſt, als hätte ſie in der Schülſtube einer Großſtadt und in einſamen Gärten und Schlafzimmern ein Parlophon auf⸗ geſtellt, das jedes verräteriſche Wort feſthält. Doch, in der Zuſpitzung der ſcheinbar unwillkürlichen, in Wahrheit von der Dichterin beherrſchten Mädchengeſpräche zeigt ſich ſchon drama⸗ tiſche Anlage Der Zwang des dichteriſchen Realismus iſt ſo ſtark, daß niemand ungläubig zu zweifeln wagt, ob denn wirk⸗ lich die ſezuelle Beſeſſenheit der halbkindlichen Geſchöpfe(in großen Städten wenigſtens, und Ausnahmen immer zugeſtan⸗ denl) eine ſo ſelbſtverſtändliche ſei? Dieſe Schulmädchen leben und leiden unter ihrer oft irreführend aufgeklärten Pubertät, und keine törichte Erziehungsgewalt kann ihnen helfen. Die Kühnheit ihrer Phantaſien iſt ohne Grenzen. Naturanlagen und Temperamente unterſcheiden ſich in allen Spielarten— von ruchloſer Koketterie bis zu dämoniſcher Eingeſchlechtlich⸗ keit. Die merkwürdigſte Geſtalt iſt die frühreife Toni, die ge⸗ wiſſermaßen reinen Sinnes nur der eigenen Spur folgt zu dem(heute verderbten) Ideal der atheniſchen Hetäre. Dieſer durchaus ernſt gemeinte Ausſchnitt aus dem Leben der Gegen⸗ wart fand durch den Chorus blühjugendlicher Schauſpielerinnen der Kammerſpiele eine fabelhaft getreue Darſtellung. Die ſich nicht von Bühnenroutine verdeckte Raſſe Sonik Rainers (Toni), der kleinen AnnivanEſck rückſtändige Kindlichkeit, Grete Mosheims freche Grazie waren die Fixſterne. * 1** Walter Haſenclever hat ſich dem Theater zu⸗ gewandt— nach den myſtiſch⸗ſymboliſtiſchen Dunkelgängen ſeiner erſten Periode. Nur in der Form, hauptſächlich im Dialog wahrt ſein Luſtſpiel„Ein beſſerer Herr“ noch einen gewiſſen Modernismus— von dem unſicheren Charak⸗ terwert Georg Kaiſerſcher Ausdrucksweiſe. Im übrigen iſt Schuljugenddrama„Frühlingserwachen“ nach der weiblichen das im Staatsſchauſpielhaus mit großem Erfolg aufgeführte Stück inhaltlich eine nicht mehr neue Karikatur des europäiſchen Dollarkönigtums und gleichzeitig ein etwas oberflächlicher Verſuch, dem Genie Bernard Shaws in der Rehabilitation eines Gauners nachzufolgen. Nur daß Shaws Moraliſten (der Maler Dubedat im„Arzt am Scheidewege“]) jenen ſel⸗ tenen Wertkern haben, der die bürgerlichen Maßſtäbe ungül⸗ tig macht, während Haſenclevers Heiratsſchwindler zwar ein ſehr geriſſener Routinier ſeines Faches, ſonſt aber ein win⸗ ziges Menſchenkind iſt. Der Sinn und Witz der Komödie be⸗ ſteht eigentlich nur darin, daß der profeſſionelle und zucht⸗ hausreife Heiratsſchwindler durch das extravagante Oiebes⸗ abenteuer des Millionärstöchterchens den hochreſpektierten Börſenkönig zugeführt und von dieſem ſchließlich als Schwie⸗ gerſohn und Kompagnon akzeptiert wird, weil der Großmogul die eiſerne Stirn des dunklen Ehrenmännchens würdigen und — mit dem Dichter— meinen lernt, daß ſie beide einander wert ſind. Die Komödie iſt mager, ſie verdünnt ſich noch im zweiten Teil. Aber ein Raketenfeuer von Witzen erhält das Publikum in guter Stimmung. Zumal, wenn die Aufführung, wie hier, von der vorzüglichen Laune der meiſten Schauſpieler getragen wird. Paul Bildt gab den Großinduſtriellen eines Liebestroſtbüros für ältere Damen mit wohlbedachter Zurückhaltung vorpoſſenhafter Exzeſſe, geſchickt und amüſanut. Albert Patry den Gegenpol(Millionär) als exakte Ge⸗ ſchäftsmaſchine. Maria Paudlers graziöſe Beinchen wir⸗ belten den Unternehmungsgeiſt vorurteilsfreier moderner Prinzeſſinnen, Albert Florath war ein kauziger Gehilfe im Heiratsbürv. Auf der künſtleriſchen Höhe des Humors ſtand aber Elſa Wagners Witwe Schnütchen— mit 30 000 Mark und einem wohlgepolſterten zärtlichen Herzen. 2 8.* Von den anderen Neuheiten der jüngſten Vergangenheit ſei vorläuftg noch Ehm Welks Schauſpiel„Gewi tter über Gottland“ herausgehoben. Das Stück hat nach ſeiner Uraufführung in der Volksbüne am Bülowplatz zu einer öffentlichen Proteſterklärung des Volksbühne⸗Vorſtandes gegen ſein eigenes Theater— d. h. gegen die politiſche Partei⸗ propaganda Erwin Piscators, des Regiſſeurs der Vor⸗ ſtellung, Anlaß gegeben. Die Volksbühne fällt von ihrem We⸗ ſen und ihrer Beſtimmung ab, wenn ſie nicht, ungeachtet leben⸗ diger Verbindung mit dem Zeitgeiſt, in ihrer Kunſt die Ueber⸗ parteilichkeit wahrt. Was man diesmal zu ſehen bekam, war ein kommuniſtiſches ja bolſchewiſtiſches Manifeſt. Nicht nach dem Willen des Verfaſſers, der in ſeinem„Gewitter auf Gottland“ in ſtrenger hiſtoriſcher Abgrenzung eine Begeben⸗ heit aus dem Jahre 1400 darſtellte: den tragiſchen Untergang — AMDorerd eacgan 8 FFFÄ 6Nm Donnerstag, den 31. März 1927 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Slaͤdtiſche Nachrichten Lenzknoſpen Siehſt du die blauen Köpfchen ſich recken Unter den Hecken? Siehſt du die lieben Kinderaugen Luſtig auftauchen Hinter den blinkenden Fenſterſcheiben? Nimmer will bleiben Zwiſchen vier Wänden das Kinderherz: Es iſt ja März! Siehſt du die gelben Knöſpelein ſprießen Dort auf den Wieſen? Hörſt du das Jauchzen, das Kinderlachen Beim Sonnen⸗Erwachend Früh ſich zu fröhlichem Ausflug vereinen Alle die Kleinen. Jedes ein Sträußchen ſich binden will: Es iſt ja April! Hörſt du, wie jubelnd die Jugend begrüßt, Was im Wald ſich erſchließt? Maiglöckchen lenzſüße Düfte verbreiten. Dich will ihr Läuten Heute zu glücklichen Kinderchen führen, Zaub'riſch dich rühren. Biſt du mit ſehnender Seele dabei? Es iſt ja Mail. Auguſt Göller. M 25 Beendigung des Lohnſtreits in der Maunheimer Metall⸗ induſtrie. Vor dem Karlsruher Landesſchlichter kam geſtern eine Einigung zuſtande. Darnach erhöht ſich der Lohn in der Spitze um 6 Pfg. Außerdem tritt eine Erhöhung der Akkord⸗ baſis um durchſchnittlich 5 Pfg. ein. Die Vereinbarung gilt bis zum 1. April 1928. Ausſperrung in der Zigarreuinduſtrie. In der geſtern hier abgehaltenen Sitzung des Verbandes der Süddeutſchen Zigarrenfabrikanten wurde beſchloſſen, den im Reichsarheits⸗ mriniſterium gefällten Schiedsſpruch, der die Verlänge⸗ rung des Tariſvertrags um ein Jahr bei einer zehnprozen⸗ tigen Loßnerhöhung vorſteht, abzulehnen und am kom⸗ menden Samstag die Kündigung der Verträge zum 16. April auszuſprechen. Der Himmel der Heimat, Das Mannheimer Plane⸗ karium, das ſeit ſeiner Eröffnung wachſendem Intereſſe begegnet, ſieht für heute nacht eine beſondere Veranſtaltung vor, die ein neues Verfahren der Firma Zeiß in Jenga zum erſten Male zur Anwendung bringen wird. Die außerordent⸗ lich dünne Kuppelwandung des hieſigen Baues, von der wir bereits berichteten, ermöglicht es, bei geeigneter Lichtverſtär⸗ kung die Sternbilder ſo zu projizieren, daß ſie auch an der Außenſeite der Kuppel ſichtbar werden. Den Vorübergehenden wird ſich deshalb honte nacht ein beſonders ſchöner Anblick des Planetariums darbieten, wenn durch deſſen Kuppel⸗ wandung die Sterubilder hindurchleuchten. Dieſe hauptſächlich Verſuchszwecken dienende Vorführung ſtellt ſelbſtverſtändlich an die Stromſtärke der Beleuchtüng erheblich geſteigerte An⸗ forderungen, ſo daß ſie nur ſelten zu ſehen ſein dürfte. * Frequenz im Herſchelbad. In der Woche vom 20. März bis 26. März wurden 10 473 Badekarten ausgegeben. Hieryon eutfallen auf: Große Schwimmhalle 4228(Männer 2898, Fa⸗ milienbad 971, Wellenbad 359), Frauenhalle 1759(darunter Schülerkarten), Halle 3 946, Wannenbäder 1. Kl. 734, Wannenbäder 2. Kl. 1318, Dampfbäder 348, Lichtbäder 16, Kohlenſäurebäder 7, Krankenkaſſenbäder 1117(Dampfbäder 284, Lichtbäder 62, Fichtennadelbäder 658, Solbäder 67, Koh⸗ F lenſäurebäder 35, Schwefelbäder 11). Verhaftung. Der 58 Jahre alte Geſchäftsleiter der Gaſt⸗ wirte⸗Vereinigung Mannheim, Wilhelm Krüger, wurde wegen dringenden Verdachts der Unterſchlagung zum Nachteil der Gaſtwirtevereinigung in Haft genommen. Die unterſchla⸗ gene Summe ſoll ſich auf über 5000 Mark belaufen. Krüger hatte mit Nebenbezügen ein Einkommen, mit dem gut aus⸗ zukommen war, zumal er außer ſeiner Frau nur einen er⸗ wachſenen Sohn beſitzt, der ebenfalls hier in Stellung iſt. Er hat aber weit über ſeine Verhältniſſe geleht und ſich infolge⸗ deſſen dazu verleiten laſſen, ihm anperkraute Gelder anzugrei⸗ ſen und das in ihn geſetzte große Vertrauen ſchnöde zu miß⸗ brauchen. *In den Städtiſchen Krankenanſtalten befanden ſich am 26. März 993 Kranke 6838 männliche, 455 weibliche); und zwar im Krankenhaus 874, im Spital für Lungenkranke 110, im Geneſungsheim Neckargemünd 9. Von den im Krankenhaus befindlichen Kranken waren 298 in der mediziniſchen Abtei⸗ lung, 278 in der chirurgiſchen Abteilung, 105 in der gynäkolo⸗ giſchen Abteilung, 86 im Säuglingskrankenhaus, 77 in der dermatologiſchen Abteilung, 15 in der Abteilung für Hals⸗, Naſen⸗ und Ohrenkranke und 15 in der für Augenkranke. eeeeeeeeeeee erworben. D Viel Lärm um nichts Vor dem Hauſe eines Augenarztes in der Heidelberger⸗ ſtraße ſteht das Gefüängnisauto. Im Nu hat ſich eine größere Menge von Neugterigen angeſammelt, die ihrer Meinung in allerlei Bermutungen Ausdruck gab. Was iſt los, was iſt geſchehen? Der Chauffeur des Autos ſitzt unbeweglich auf ſeinem Sitz. Man wartet. Ein kleiner Junge ſoll Milch holen. Er hat es vergeſſen und gafft mit den audern. Immer wie⸗ der ſieht man das Auto an, eine verkörperte Warnung, die den Leuten einen Schauder über den Rücken rieſeln läßt. Aber man wartet, ſteht nach der Tür des Hauſes, ſieht wieder nach dem Auto, das ſo anders iſt, als jeder andere Kraft⸗ wagen, das ſo ganz andere Menſchen mit ſich führt, Menſchen, die aus irgend einem Grund aus den Kreiſen der bürger⸗ lichen Geſellſchaft entfernt wurden, die nun hinter roten Sanbſteinmauern und eiſernen Gittern gefangen ſitzen. Man ſpricht, man erzählt ſich von Verbrechen und Gerichtsverhand⸗ lungen und— wartet. Plötzlich öffnet ſich die Tür des Hauſes, vor dem das Auto hält und heraus kommen zwei Gefangene in ihrer Drillichkleidung mit dem Käppchen auf dem kurz geſchorenen Kopf in Begleitung ihrer Wärter. Bewegung kommt in die Menge. Man drängk ſich, ſchiebt ſich, reckt die Hälſe und ſchaut erregt, ſchaut wie die Gefangenen einſteigen, hört wie die Türe zuſchlägt, ſieht wie die Wärter ihren Platz einnehmen und das Auto davonfährt. Was war 1032, Schon verliert ſich der eine und der andere aus der Menge. Vielleicht ſind die beiden Sträflinge entſprungen und wurden hier aufgehalten. Ja, ja, es wird ſchon ſo geweſen ſein. Und die Menge geht langſam auseinander— man weiß es ja:„Zwei Gefangene, die aus dem Gefängnis ent⸗ wichen ſind, wurden hier wieder eingefangen.“ Auf un⸗ ſerer Redaktion läutet es an. Erregt ſprudelt eine Stimme das Geſchehnis der Stunde in diedeitung:„2 Gefangene ſind ent⸗ flohen. In der Heibelbergerſtraße wurden ſie wieder feſt⸗ genommen.“ Wir haben uns erkundigt und was war das Ergebnis? Zwei augenkranke Gefangene wurden dem betr. Spezialarzt zur Unterſuchung vorgeführt. Zu dieſem Zwecke wurden ſie mit dem Wagen hin⸗ und weggebracht. Was war los? Viel Lärm um nichts.— Veranſtaltungen Profeſſor Adolf Buſch in Mannheim. Das Buſch⸗ guartett mit ſeinem Primgeiger Profeſſor Adolf Buſch wird am kommenden Samstag abend im Harmonteſaal im letzten der vier Kammermuſikabende des Konzertvereins G. V. Maunheim den großen Metſter Beethoven durch den Vortrag einer ſeiner ſchönſten Werke für Streichquartett feiern. Es gelangen zum Vortrag: op. 133 Große Fuge, op. 18 Nr. 2, Streichquartett G⸗dur, op. 131, Streichquartett eis⸗moll. Konzert des Lehrergeſangvereins Mannheim⸗Ludwigs⸗ hafen. Der Verein veranſtaltet am Samstag, den 2. April, ſein 3. Konzert im Nibelungenſaal mit einer Vortragsfolge, die allſeitige Beachtung verdient. Außer dem größeren Chor⸗ werk von Othegraven„Königskinder“ für Sopran, Männerchor, Klavier, Hörner und Streichquartett ſeien die Chorballade„Teſa“ von Neumann und der Männerchor mit Orgelbegleitung„Pilger“ von Baußnern genannt. Mit einer Ausnahme ſind ſämtliche Chordarbietungen für Maunheim Erſtaufführungen. Die Leitung hat Ehren⸗ chormeiſter Carl Weidt. Als Soliſtin wurde Roſe Pauly⸗ Dreeſen vom Nationaltheater gewonnen, die außer der Sopranpartie in dem Chorwerk von Othegraven, Lieder von Richard Strauß und Joſeph Marx zum Vortrag brin⸗ gen wird.(Stehe Anzeige in der geſtrigen Abendausgabe.) * Oſtern im Gaswerk. Die Oſterausſtellung im Aus⸗ ſtellungs⸗ und Vorführungsraum der ſtüdt. Waſſer⸗, Gas⸗ zund Elektrizitätswerke K 7, wird in dieſem Jahre mancher Hausfrau und auch dem Hausherrn bei der oft ſchwierigen ſrage eines paäſſenden Oſtergeſchenkes zu raſcher und zu⸗ friedenſtellender Löſung verhelfen. Praktiſche Geſchenke von bleibendem RNutzen und wirklichem Gebrauchswert ſind in rei⸗ zenden kleinen Neſtern zuſammengeſtellt, über deren prak⸗ tiſche Handhabung Gas⸗ und Stromverbrauch, Erwerb durch Ratenzahlung ete. gerne koſtenlos Auskuunft erteilt wird. Da die Ausſtellungs⸗ und Vorführungsräume lediglich nur der koſtenloſen Beratung und Auskunftserteikrung an alle In⸗ tereſſenten dienen, ſollte keine Hausfrau verfehlen, ſich die Oſterausſtellung bei nächſter Gelegenheit einmal anzuſehen. * Neur evangz. Pfarrkandidaten. Vor kurzem haben ſich 6 Kandidaten der evang. Theologie der zweiten Prüfung unterzogen und ſind unter die badiſchen Pfarrkandidaten aufgenommen worden. nämlich Karl Bühler von Otten⸗ heim, Max Dreſſler von Lahr, Otto Katz von Karlsruhe, Gerharb Kühlewein von Mannheim, Wilhelm Kumpf von Karlsruhe und Hans Zimmermaun von Ladenburg. Außerdem hat die Kandidatin Gertrud Wintermantel von St. Georgen die 2. theologiſche Prüfung beſtanden und damit die Befähigung für Gemeindearbeit und Religionsunterricht 3. Seite. Nr. 152 Marktbericht Es hat den Anſchein, als ob mit der Beſeitigung der großen Bretterwand der Beſuch des Marktes zunimmt. Der Platz vor dem Rathaus und der Pfarrkirche weiſt nun wieder das frühere Ausſehen auf. Auch iſt wieder genügend Platz für den Verkehr vorhanden. Da die Brezelverkäufer auf dem Marktplatz bei der letzte Woche abgehaltenen Ver⸗ ſteigerung ſich gegenſeitig ſo in die Höhe trieben, daß ein Platz auf 500 Mark kam, ſo wurde die Verſteigerung kurzer⸗ hand abgebrochen. Wie verlautet, wird es von nun an auf dem Maxkt keine Brezelverkaufsſtände mehr geben. Obwohl die Witterung heute früh ſehr zu Regenwetter neigte, ſo ſetzte doch bereits zwiſchen der g. und 10. Morgen⸗ ſtunde ein lebhafter Betrieb ein. Mit Rückſicht auf die am Sonntag ſtattfindenden Konfirmationen waren ziemlich blühende Pflanzen angeboten. Für den Hausgarten oder den Fenſterſchmuck gab es blühende Maßliebchen, Stiefmütterchen und Goldlack. In Gemüſe wurden große Mengen Spinat zugeführt. Roſenkohl geht zur Neige. In Salaten machte der Feldſalat das Rennen, dicht darauf folgten Kreſſe und Lattich, der Kartoffelpreis fiel langſam ab und Kaſtanien und Nüſſe ließen ſich überhaupt nicht mehr ſehen. Radieschen und Rettiche in Büſcheln beherrſchten dagegen das ganze Markt⸗ feld. Erfreulicherweiſe bekundeten die Hausfrauen für alle Marktwaren lebhaftes Intereſſe. Auf der Geflügelbörſe ſchlugen die Truthähne ebenſo Räder wie die Pfauen. Gefragt wurde insbeſondere nach Leghühner, die in ſchönen Exemplaren angeboten wurden. Dann gabs ſchöne Hahnen, Enten und Tauben, für die ſich immer Liebhaber einfinden. Im allgemeinen war das Marktgeſchäft ziemlich mittelmäßig. Nach den Feſtſtellungen des Städtiſchen Nachrichtenamtes perſtehen ſich die Preiſe, wo nichts anderes vermerkt iſt, in Pfennig für das Pfund: Kartoffeln—9; Salatkartoffeln 14—17; Wirſing 25—30; Weißkraut 15—16; Rotkraut 15—18; Roſenkohl 35—40; Schwarzwurzeln 35—50; Blumenkohl 20 bis 80; Gelbe Rüben 10—12; Rote Rüben 10—12; Spinat 12 bis 15; Zwiebeln 12—15; Grünkotl 12; Lauch—12; Kopf⸗ ſalat, Stück 20—45; Feldſalat 80—100; Kreſſe 40—80; Lattich 80—120; Rettich, Büſchel 30—50; Meerretttich, Stück 15—60 Suppengrünes, Büſchel—10; Schnittlauch, Büſchel—19: Peterſilie, Büſchel—10; Sellerie, Stück—50; Tomaten 100 bis 120; Aepfel 35—70; Birnen 30—55; Oraugen, Pfund 28 bis 40) Zitronen, Stück—10; Bananen, Stück 10—25; Nüſſe 60 bis 80; Süßrahmbutter 200—240, Landbutter 180—200; Weißer Käſe 45—55; Honig mit Glas 150—250; Eier, Stück—15, Aale 180; Hechte 180; Barben 120—4140; Karpfen 160—170; Schleien 180—200; Breſem 80—120; Kabeljau 30—40; Schellfiſche 35—60⸗ Gbloͤbarſch 40—50; Seeaal 45—50; Seehecht 70—80; Stockfiſch 40—50; Backfiſche 50—60; Hahn, lebend, Stück 150—500; Hahn, geſchlachtet, Stück 250—750; Huhn, lebend, Stück 150—5007 Huhn, geſchlachtet, Stück 250.—1000, Enten, geſchlachtet, Stuck 400—800; Tauben, geſchlachtet, Stück 100—200; Gänſe, lebend, Stück 700; Rindfleiſch 110 Kuhfleiſch 70; Kalbfleiſch 120—180 Schweinefleiſch 100—110; Gefrierflei ch 70; Zicklein 90—100. * Eine neue Art des Hauſierhandels. Mehrere Landtags⸗ abgeordnete der Zentrumsfraktion haben folgende kletne Anfrage an die Regierung gerichtet:„Iſt dem Staatsmini⸗ ſterium bekannt, daß ſich eine neue Art des Haufter⸗ handels entwickelt, die hauptſächlich die auf dem Lande an⸗ ſäſſigen Geſchäfte ſchädigen und namentlich auf die Steuer⸗ einnahmen der Landgemeinden von nicht unweſentlichem Ein⸗ fluß bleiben wird. In Baden hat bereits eine größere Firma „den fliegenden Ladenbetrieb“ mittels Kraftwagen eingeführt, neuerdings eine Firma in Heilbronn. Nach einem beſtimmten Fahrplan wird das Gebiet 40—50 Kilometer im Umkreiſe mit ſolchen mit Ladeneinrichtungen verſehenen Laſt⸗ wagen bereiſt und dies durch einen Fahrplan ſowohl in den eitungen, wie in den Wirtſchaften bekanntgegeben. Es han⸗ elt ſich hier um ein Hauſiergewerbe in größtem Ausmaße⸗ ſchädigt in erſter Linie die Gemeinden durch geringere Steuer⸗ einnahmen, ſöwie die ortsanſäſſigen Geſchäfte; letztere werden mit noch kleinerem Einkommen zu rechnen haben und viele ogar ihre bisherige Exiſtenz aufgeben müſſen. Was gedenkt 11 gegen diefſen auftauchenden Mißſtand zu kun?“ die durch NMund- und Rachenhöhle in den Rörper eindringen, werden durch Panflavin-Pestillen in hrem Wachstum gehemmt und unschzdlich gemacht. Die Panflavin-Pastillen sind deher ein Wrksemes Schutzmittel gegen Erkältung und An. steckung. Sie sind angenehm von Geschmeck und greifen den Negen nicht en. Von erslen Fach⸗ gelehrten werm empfoblen. Erhälflich in allen Apotheken und Drogerien. Eusammensetzung: 3,5 Diamino- 10 ethyl-Aerzdimumdhorid 0003 mit Rakao und Zucker als Pastillenmnasse.) des ſozialen Freiheitsſtaates der Vitaltaner und ihres Jüh⸗ 5250 des E Stoertebekker. Den alten Weisheitsſatz: „Bilde, Künſtler, rede nicht!“ hatte Piscator, von anderen Lei⸗ ſtungen als kommuniſtiſcher Bergewaltiger großer Dichter be⸗ kannt, mit kaum je dageweſener Millkür mißachtet. Er gab in Lichtbildern vor der Bühne und zu beiden Seiten der Bühne einen förmlichen Kommentar zu dem Schauſpiel, einen parteioffizibſen Kommentar, der in aufdringlicher Deutlichkeit die hiſtoriſchen Vorgänge vor 500 Jahren in eine Art organt⸗ chen Zuſammenhaugs mit Sowjetrußland brachte. Auf der Flimmerwand erſchienen u. a. alle Jahreszahlen europäiſcher evoluttonen, und immer wieder fiel das Haupt eines Man⸗ nes mit der Kleidung und Maske des Lenin. Zum Schluſſe, nach einer Jahreszahl der Zukunft, ſtieg der Sowjetſtern ſieg⸗ reich zum Himmel.. Ein kleiner Teil des Publikums gab dazu demonſtrativen Beifall. Das hieß nicht die Bühne zu einer Idee emporheben, hieß, ſie zu einer Parteikundgebung herabwürdigen! Welchen Glauben und welchen Gedanken ein Dichter zu geben hat, das ſage allein ſein Werk... Es ge⸗ währt allerdings einen merkwürdigen Einblick in die Verhält⸗ niſſe der Volksbühne, daß dexren verantwortlicher künſtleriſcher Ausſchuß erſt in der Premiere von den Eigenmächtigkeiten Pisegtors Kenntnis erhielt— und der artiſtiſche Direktor Holl noch heute die Sprache nicht gefunden hat. Gegen die Verqufckung von Schau⸗ und Lichtbühne ſind ernſte Bedenken des Geſchmacks einzuwenden. Allerdings muß werden, daß das Schauſpiel Ehm Welks durch große nklarheiten die Erläuterung der Bilder, ſoweit ſich dieſe nur auf das Jahr 1400 bezogen, nützlich ſcheinen ließ, Einiges Schütteln des Kopfes verurſacht die nachträgliche Erklärung des künſtleriſchen Ausſchuſſes der Volksbühne, nur der dich⸗ teriſche Wert des Schauſpiels habe zur Annahme bewogen. Denn aus der langen Tragödie berührt uns kaum je ein Dich⸗ tungshauch. Wohl aber iſt dem gedankentapferen Ehm Welk ein ernſter Wille nicht abzuſprechen— und außerdem ein dra⸗ matiſcher Sinn für die Maſſeuſuggeſtion. Und nun mutß trotz der Abwehr Piscators partei⸗kommuniſtiſcher Propagauda ge⸗ agt werden: alle ſtarken Eindrücke waren von der Regie cators und den Bühneubildern Traugott Müllers aus⸗ gegangen. Die Regie gab in tobenden Maſſenſzenen Meiſter⸗ liches. Die individuelle Verwendung und Abſtimmung der Schauſpieler liegt Herrn Piseator freiſich nicht. Seine Schau⸗ ſpieler(Granach! George! Steinrückl) überbrüllten ſich der⸗ art, daß die meiſten Worte unverſtändlich wurden und wir Ohrenleiden zu befürchten hatten. Auch unterſtrich die Regie viele Grauſamkeiten der Handlung, und ſte ließ es zu, daß der gefangene Stoertebekker(Heinrich George), Geſicht und Bruſt ſcheutzlich blutbeſchmiert, mit nacktem Fettwanſt an den Maſt gebunden, immer wieder ſadiſtiſch gepeitſcht wurde. Aus Ehm Welk kann ſich, wenn er oroͤnenden Sinn findet und die Kraftentladung mit menſchenbildender Fähigkeit vereinigt, ein Dramatiker entwickeln.„Gewitter auf Gottland“ iſt beſten Falles ein temperamentvolles hiſtoriſches Kolleg. Theater und Mufik 4 Sonderveranſtaltung der Volksmuſikpflege. Die Spal⸗ tung der Muftk in ernſte Kunſt und Unterhaltung, die man nie ganz voneinander trennen kann, ſchon weil ſie eine ge⸗ meinſame Wurzel haben, ſucht gerade die moderne Muſik wieder zu überbrücken und ſo erſcheint es bemerkenswert, daß ſich ihre hervorragendſten Vertreter wie Hindemith und Toch mit beſonderer Sorgfalt auch der orcheſtralen Ausdrucksweiſe bedient haben, die man als einen Hauptrepräſentauten der Un⸗ terhaltungsmuſik bezeichnen kann, der Blasmuſik. Wie unmittel⸗ bar und ſtark ein ſolches Tonſtück auf Hörer wirkt, die von keinem akademtekonzertlichen Vorurteil belaſtet ſind, zeigte ſich geſtern in dem Konzert der badiſchen Polizefkapelle, das der Ausſchuß ſeiner Muſikgemeinde als dankbar begrüßtes Geſchenk bot. Zur Aufführung kam U. a. das„Spiel für Blasorcheſter“ op. 39 in dret Sätzen von Ernſt Toch. Es hebt mit einer Ouvertüre an, die ſogleich dle Völlige a ee des auch für das Studium dieſes Orcheſters zeigt. Tochs Schreibweiſe, die in der Konzeption des Werkes ſofort inſtrumentterend, ohne Zwtſchenſkizze, verfährt, kann nicht beſſer gexechtfertigt werden als durch die Wirkung bieſes Stückes, das wie keines an dieſem Abend ſo unmiktelbar aus den Inſtrumenten heraus empfunden klang, jeder Gruppe Rechnung trägt und einen Geſamtklang pon außerordentlicher Friſche erzielt. Das der Duvertüre folgende„Idyll“ iſt eine feine Uebertragung der Muſik zu der pantomimiſchen Cäſur in der leider nicht mehr weiter genutzten Vertonung der aufgeführten„Bacchan⸗ tinnen“ dahei eß erſtaunlich, wie zart der Klangzauber der gri chiſchen Wieſe in dieſes auch hier in vollkommener Durch⸗ ſichtigkeit gebliebene Tonſtück eingegangen iſt und in ſeinem lichten G⸗dur⸗Schluß einen erleſenen Eindruck hinterläßt. Das hurleske Schlußſtück beſitzt Schwung und auch hier bleibt die Behandlung der Inſtrumente meiſterlich und die Rückkehr der kecken Themas iſt mit viel Laune geſchaffen. Die Wiedergabe durch die Karlsruher Polizeimuſiker unter dern; Leitung von Obermuſikmeiſter e war außerordentlich verdienſtvoll. Die peinliche Genauigkeit kommener Beherrſchung aller Ausdrucksmöglichkeiten des In⸗ 8 zeigte ſorgfältigſte Einzelarbett, und die Zuſammen⸗ aſſung der Kräfte in der Hand des Dirigenten ließ eine emſige und liebevolle Vorbereitung erkennen, die auch die An⸗ erkenung durch den anweſenden und wiederholt gerufenen Komponiſten fand. Die Aufnahme der Kompoſttionen von Toch war ſo beifällig, daß das letzte Stück wiederholt werden mußte. In Märſchen von Richard Strauß, in den beiden des Opus 57 und in dem letzten, einem klangprüch⸗ tigen Gelegenheitswerk mit anſchließender Hymne kounnten die Bläſer ihre ausgezeichnete Orcheſterkunſt voll entfalten. Das Jugendwerk von Strauß, die Bläſerſerenade, kam mit feiner Linienführung zum Vortrag, wie auch bereits die beiden arſten Stücke, eine Ouvertüre von Mendelsſohn und der Trauer⸗ marſch aus der„Götterdämmerung“ die hochkultivierte Kon⸗ zertkapelle in beſter Form zeigten. Der Dank des ſehr zahlreichen Publikums, das ſich in ſeinen füngeren Jahr⸗ gängen etwas mehr Diſziplin beibringen laſſen darf, war 2 herzlich. Dr. K. Bon der Vühne ins Kloſter Eine der beliebteſten ſpaniſchen Schauſpielerinnen Raguel Meller, iſt der Bühne untreu geworden und hat den Entſchluß gefaßt, ſich in ein ſpaniſches Kloſter zurückzuziehen. Ihren franzöſiſchen Beſitz, den ſie vor einigen Jahren in der 88 von St. Cloud bei Paris erwarb, hat ſie bereits verkauft. Die Schauſpielerin war nicht nur auf der Bühne, ſondern auch als Filmſtar gefeiert. Sie ſollte Anfang dieſes Jahres nach Holly⸗ wood überſiedeln, um mit Chaplin zuſammen an einer Füm⸗ aufnahme mitzuwirken. Die Reiſe wurde aber durch den Ehe⸗ ſcheidungsprozeß des amerikaniſchen Filmhelden verhindert. Raquel Meller hat eine romantiſche Laufbahn hinter ſich. Sie wurde in einem Kloſter erzogen und erhielt dort auch den erſten Geſangsunterricht. Als ſie als Nonne eingekleidet wer⸗ den ſollte, lief ſie davon. Sie trat zuerſt in Valencia in einem minderwertigen Kabarett auf, wo ſie vor Matroſen u. für ein paar Groſchen ſang. Hier wurde ſie zufällig entdeckt. In kurzer Zeit war ſie der Liebling des ganzen ſpaniſchen Volkes. Sie pflegte regelmäßig bei den Empfängen am Kö⸗ nigshofe zu ſingen. Ueber den Grund ihrer Weltflucht iſt man ſich vollkommen im Unklaren. im Verein mit voll⸗ Seite. Nr. 152 Donnerstag, den 31. März 1927 Aus oͤem Lande Mord und Selbſtmordverſuch Bopfheim bei Buchen, 31. März. Eine ſchwere Blut⸗ tat hat ſich hier in der Nacht vom 30. zum 31. März zugetra⸗ gen. Ein aus Eberſtadt bei Buchen gebürtiger junger Mann hat aus bis jetzt unbekannten Gründen die hier bei Landwirt W. Geiger Ul bedienſtete aus Waldwimmersbach gebürtige Kät⸗ chen W olf mit einem Browning in ihrer Kammer er⸗ ſch oſſen und gegen ſich ſelbſt ſodann die Waffe gerichtet. Der Täter befindet ſich auf dem Wege der Beſſerung. Einzelheiten fehlen noch. Soviel feſtſteht, iſt, daß das getötete Mädchen an einer Abſchiedsfeier im Hauſe zum„Roß“, woſelbſt auch der Täter anweſend war, teilgenommen hat. * Weinheim, 30. März. In der verfloſſenen Nacht wurde in der hieſigen Sonnenapotheke ein Einbruchs⸗ diebſtahl ausgeübt. Den Tätern fiel außer etwas Bar⸗ geld und verſchiedenen Flaſchen Krankenwein eine Menge — 85 und Morphium im Werte von etwa 2000 Mark in die Hände. Pforzheim, 29. März. Mit bedenklichen Verletzungen wurde heute mittag der 67jährige verheiratete Vertreter Gott⸗ fried Mayer ins Krankenhaus gebracht. Er war in Ster⸗ nenfels vom Motorrad geſtürzt, ſetzte aber trotzdem die Fahrt nach hier im 25 Km.⸗Tempo fort. Hier verſchlimmerte ſich ſein Zuſtand derart, daß ſeine Verbringung ins Krankenhaus notwendig wurde.— Einen ſchlimmen Ausgang nahm ein heute abend im Hauſe Lammſtraße 27 entſtandener Streit. Der verheiratete J. Klohr verletzte drei Mann mit einem Beil. Einer erlitt ſtarke Kopfwunden, ein anderer Wunden an beiden Armen. Der Täter will in Norwehr gehandelt haben. Gerichtszeitung Großes Schöffengericht Mannheim Exemplariſche Strafe für Fahrräddiebe und Hehler Wenn einem Radler ſein Rad geſtohlen wird, ſo wünſcht er dem Dieb den Henker auf den Hals. Aber Wünſche gehen bekanntlich nicht immer in Erfüllung, beſonders wenn ſie ſolcher Art ſind. In vielen Fällen werden die Diebe doch ge⸗ ſchnappt und kommen dann an einen Ort, wo das Klauen der Räder aufhört. Aehnlich ging es auch den Raddieben, die geſtern vor dem Großen Schöffengericht ſtanden, denen nun ihr Handwerk für einige Zeit gelegt iſt. Im Jahre 1926 war das Stehlen von Fahrrädern geradezu unheimlich geweſen; un⸗ heimlich war dann auch die Tätigkeit der Kriminalpoli⸗ 3e i, die rückſichtslos gegen die Diebe und namentlich gegen die Hehler vorging. Dabei wurde denn auch die Klique erwiſcht, die geſtern abgeurteilt wurde. Fünf untereinander Verwandte, die ſich gegenſeitig bei der Unterbringung der geſtohlenen Fahrräder behilflich waren, ſaßen im Anklageraum, nämlich: 1. der am 18. 1. 1891 zu Prauſt bei Danzig geborene, verheiratete Metzger Johann Paul Karkowſka, 2. der am 24. 3. 1891 zu Seen(Schweiz) geborene ledige Fuhrmann Jakob Herzog, 3. der am 22. 2. 1902 zu Ludwigshafen a. Rh. geborene, in Mannheim wohn⸗ hafte verheiratete Heizer Johann Friedrich Denninger, 4. der am 29. 10. 1875 zu Alexandersdorf geborene, in Mann⸗ heim wohnhafte Hilfsarbeiter Friedrich Emil Herm. Schulz und 5. die am 27. 8. 1888 zu Lampertheim geborene Ehefrau Annag Maria Schulz geb. Griesheimer. Die Fahrraddiebſtähle wurden in Mannheim, Heidelberg, Worms, Darmſtadt und Speyer ausgeführt. Im ganzen ſind es mehr als ein Dutzend Herren⸗ und Damenräder. Kar⸗ kowſka hat allein ſechs entwendet. Vor ihm war kein Rad ſicher, ſelbſt ſolche, die angeſchloſſen waren, wurden von ihm mitgenommen. Bei der erſten Vernehmung meinte Kar⸗ kowſka, daß die von ihm geſtohlenen Räder wohl den Ge⸗ fängnishof füllen würden. Merkwürdig war, daß weder Denninger noch Herzog, der mit ſeiner Frau in Schei⸗ dung lebt und ſchon ziemlich vorbeſtraft iſt, über die Herkunft der Räder Beſcheid wiſſen wollten. Als Karkowſka das zweite Rad ſtahl, das übrigens angeſchloſſen war, wurde er von einer Frau beobachtet. Die Frau wollte auf ihn zugehen, hat ſich aber dann, wie ſie protokollariſch ausſagte,„unter den vorwurfsvollen Blicken des Mannes“ wieder in ihre Wohnung zurückgezogen. Der Staatsanwalt beantragte gegen Karkowſka, der ſchon in Ludwigshafen eine Strafe von 6 Monatn bekommen hatte, noch 3 Jahre dazu. Das Gericht(Vorſitzender Amtsgerichts⸗ rat Schmitt) fällte folgendes Urteil: Karkowſka erhält 3Jahre, Herzog 1 Jahr 6 Monate Gefängnis und fünf Jahre Ehrverluſt für beide, Denninger 5 Monate. Die beiden Eheleute Schulz wurden wegen Mangels an Beweiſen von der Anklage der Hehlerei freigeſprochen. ch. gefeſſelte Strom Der 2⁰0 Von Hermann Stegemaunn Ruth fand weiter kein Wort, um ihn aufzurichten. Auf einmal war ihr klar geworden, daß der Vater einen unheil⸗ baren Schaden davongetragen hatte, weil er an ſeiner Lebens⸗ aufgabe geſcheitert war. Zwar hatte er ſich einen neuen Le⸗ hensplan gemacht und war darüber grau geworden, aber ſeine Kraft war nur verhüllte Schwäche; das, was er als Arzt tat und vertrat, war aus Trotz und Reſignation geboren. Und doch ſein ganzer Halt. Nur noch ein Halt. Nicht mehr. Und Ruth Engelhardt dachte an Hanns Ingold und ſein Werk. „Papa, ich möchte dir eine Mitteilung machen. Nenn's ein Geſtändnis, wenn du willſt. Ich liebe Hanns Ingold.“ Ruhig und beſtimmt kamen die Worte über ihre Lippen. Sie war ſich noch nie ſo klar geweſen, daß ſie Hanns liebte. Liebte, wie er war, bereit, für ihn zu tun, was das Leben verlangte. Sie liebte ihn, als wäre ſie kein Mädchen mehr, ſondern eine gereifte und geprüfte Frau. In der Einſamkeit 5 dazu geworden, ohne ihm mehr als den Mund gereicht zu haben. f 1235 elhardt löſte ihre Hand von ſeiner Schulter und hielt ſie feſt. „Du haſt mir einmal geſagt, du haſſeſt ihn. Das war ver⸗ kappte oder malträtierte Liebe. Als er kam, um uns Lebe⸗ wohl zu ſagen, hab' ich's gewußt. Und nun liebſt du ihn, Mädel, heißt das, daß ihr euch liebt? Daß—“ „Ja, Papa, wir lieben uns.“ „Du weißt, daß er von vorn anfangen muß. Der alte 8 verzeiht ihm nie, daß er Hand legen wollte an den hein.“ „Ich weiß das alles.“ Eine ſelbſtſüchtige Genugtuung überkam Engelhardt. Er hehielt Ruth noch lange um ſich. Einer, der von vorn anfan⸗ gen muß, kommt langſam vorwärts. „Wo iſt er jetzt?“ fragte er beruhigt. „Ich weiß es nicht. Er arbeitet an einer neuen Schrift über ſein Werk.“ „Was ſagſt du dal! Und ſagſt es ſo gleichmütig! Er hat den wahnſinnigen Plan nicht aufgegeben! Er will—!“ Engelhardt war wild vom Stuhl gefahren. „Er muß, Papa. Spürſt du denn nicht, daß er muß! Glaubſt du, ich hätte ihn ſo lieben lernen, wenn ich nicht Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Schöffengericht Mannheim Fürſorgeamt auf der Straße in Feudenheim wurde der Schif⸗ fer Hermann R. vom Gericht(Amtsgerichtsrat Burger) zu einer Geldſtrafe von 150 Mark verurteilt. Es handelte ſich um ein uneheliches Kind, für das das Fürſorgeamt aus gewiſſen Gründen eine andere Pflege beſtimmte, die aber dem Schiffer nicht paßte.— Das Geſchäft von Karl R. in Käfertal ging ſchon im letzten Jahre ſchlecht. Als er hörte, daß eine Frau in Käfertal eine Erbſchaft von 10 000 Mark gemacht habe, ſchwindelte er ihr vor, daß ſein Geſchäft aus⸗ gezeichnet gehe, daß er aber gerne 1000 Mark zu deſſen Ver⸗ größerung benötige, da er momentan keine flüſſigen Mittel habe. Außerdem machte er der Frau den Vorſchlag, daß ihr Mann ſich am Geſchäft beteiligen ſolle. Als Sicherheit für die geliehenen 1000 Mark erhiekt die Frau einen Lieferwagen, der aber bereits anderweitig verpfändet war. Da der Mann der Geldgeberin an dem Fettgeſchäft keinen Gefallen fand, verlangte er die 1000 Mark wieder zurück. R. konnte ihm aber nur 300 Mark geben, die reſtlichen 700 Mark iſt er heute noch ſchuldig. Auf erfolgte Anzeige hin erhielt der Schuldner einen Strafbefehl auf 3 Monate Gefängnis. Auf erfolgten Einſpruch wurde der Strafbefehl vom Ein⸗ zelrichter, Amtsgerichtsrat Strübel, auf 6 Wochen er⸗ mäßigt.— Der ſchon mehrfach wegen Bettels vorbeſtrafte 22 Jahre alte Schloſſer Heinrich Florett, der erſt kürzlich aus dem Gefängnis eutlaſſen worden war, hatte inſofern Glück, als er gerade noch an der beantragten Ueberweiſung an die Fandespolizei vorbeikam. Das Urteil lautete auf 6 Wochen Gefängnis. Frau Marie Kettner, gegen die unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit verhandelt wurde, erhielt eine Gefängnisſtrafe von 3 Monaten und 6 Wochen Haft.— Der Bäcker Wilhelm L. hatte früher ein eigenes Geſchäft, das jedoch ſo ſchlecht ging, daß er bankerott machte. Er bezog alsdann Waren von einer Brotfabrik, ohne jedoch Zahlung zu leiſten. Wegen Unterſchlagung erhielt er eine Geldſtrafe von 150 Mark.— Die Taglöhner Bohrmann, Schmelcher und Meurer haben aufangs Februar zwei holländiſche Schiffer überfallen, weil dieſe angeblich in einer Wirtſchaft im Jung⸗ buſch ihr Bier nicht bezahlten. Der eine der Holländer ſchwebte in Lebensgefahr, da er einen Lungeuſtich erhalten hatte, der andere Schiffer hatte ebenfalls einen gefährlichen Meſſerſtich aufzuweiſen. Da die Holländer kein Deutſch ver⸗ ſtanden, mußte ein Dolmetſcher geholt werden. In der Be⸗ weisaufnahme wyrde feſtgeſtellt, daß die drei Angeklagte; ohne jeden Grund die Schiffer hinterrücks überfallen haben. Staatsanwalt Dr. Silberſtein plädierte auf eine empfind⸗ liche Strafe, da dem nächtlichen Unweſen im Jungbuſchgebiet geſteuert werden müſſe. Das Gericht verurteilte den Bohr⸗ mann zu 8 Monaten, Schmelcher erhielt 2 Monate und Meuxer 200 M. Geldſtrafe.— Der Kraftwagenführer D. be⸗ kam eine Geldſtrafe von 100 Mark, weil er mit dem Kotflügel des hinteren linken Rades einen vorbeifahrenden Radfahrer ſtreifte.— Der Angeklagte Wilhelm Throm iſt gelernter Techniker, fühlt ſich aber zu etwas Höherem berufen, wes⸗ halb er ſich ſtets als Künſtler ausgibt. Da die Kunſt im⸗ mer noch nach Brot ſchreit, ſo verdiente er in der letzten Zeit ſein Geld mit dem Malen von Reklameſchildern. Da er ſtändig im Dalles war, ließ er ſich einmal von ſeinem Auf⸗ traggeber einen Vorſchuß geben, führte aber trotzdem die Arbeit nicht aus. Ein Kellner, der ihm 83 Mark zur Beſchaf⸗ ſung von Materialien pumpte, wird ſein Geld nie wieder zu ſehen bekommen. Aus dem Strafregiſter iſt erſichtlich, daß der„Künſtler“ ſchon 14mal vorbeſtraft iſt. Das Gericht (Dienſtverw. Referendar Kletti) verurteilte den Angeklag⸗ ten zu einer Gefängnisſtrafe von 10 Monaten. ch. Freiſprechung in einem umfangreichen Beſtechungs⸗ Prozeß Die Strafkammer Offenburg verhandelte die Strafſache wegen Beſtechung und Beihilfe gegen den in Straßburg wohn⸗ haften Syndikus Dr. Albert Uhl, den in Bühl wohnhaften Kaufmann und Buchhalter Hermann Harbrecht, den in Heidel⸗ berg wohnhaften Oberzollſekretär Heinrich Becker, den in Kehl wohnhaften Zollſekretär Joſef Benz, den in Ottersweiler wohnhaften Oberzollſekretär Alfred Sickinger und gegen den in Freiburg wohnhaften Oberzollſekretär Hermann Weber. Nach der Anklage ſollen dieſe Beamten von Dr. Uhl Geſchenke erhalten haben. Dr. Uhl ſoll in ſeiner Eigen⸗ ſchaft als Sndikus und Direktor der Mathiswerke in Straß⸗ burg und hauptſächlicher Leiter der Niederlaſſung in Kehl in den Jahren 1925 und 1926 an verſchiedene deutſche Beamte wiederholt Beträge gegeben haben, um dieſe Beamten zu be⸗ wegen, bei der Einfuhr von Waren von Straßburg nach Kehl der Firma in der Zollkontrolle uſw. entgegenzukom⸗ men. Im Verlaufe der Verhandlung ergab ſich, daß keinerlei Beträge, die auf Beſtechungen hinwieſen, gebucht waren. Der Staatsanwalt ſtellte eine Verurteilung der Angeklagten in das Ermeſſen des Gerichts, das dann zur Freiſprechung ſämtlicher Angeklagten kam. Ihre Stimme hatte einen jauchzenden Klang und tönte ſehnſüchtig in der dunklen Stube. „Licht, mach' Licht, ich will dein Geſicht ſehen, Ruth, ehe ich dir ſage, was ich darauf zu ſagen habe.“ Ruhig trat Ruth zur Konſole, taſtete nach den Streich⸗ hölzern und zündete die Lampe an. „Laß die Glocke und ſieh mich an!“ Sie ſtellte die Lampenglocke beiſeite. Er ergriff ihre Hände, zog ſie dicht zu ſich heran und ſagte langſam, ihr jedes Wort bis ins Herz hinabſtoßend: „Du haſt dir dein Urteil geſprochen, Mädel. Er iſt einer, der alles opfert für ſein Werk. Alles, Ruth! Auch dich!“ „Papa!“ ſchrie ſie auf und warf ſich zurück. Der Ruck löſte ihre Hände. In Fäuſten geballt drückte ſie ſie an die geängſtigte Bruſt. Froſtſchauer zuckten in raſchen Schlägen durch ihren Leib. Auf einmal wurde ihr ſtarres Geſicht wieder lebendig. Leiſe, mit bebender Stimme antwortete ſie: „Papa, das glaub' ich nicht.“ Er wollte lachen, doch es wurde eine Grimaſſe der Ver⸗ zweiflung daraus. Demütig ergriff er ihre Hände noch einmal. „Bleib' bei mir, Ruth. Ich hab ja nur dich. Er iſt ein Obenhinaus, einer von den Rückſichtsloſen, ein Egoiſt, der ſeinem Dämon folgt. Du wirſt unglücklich, wenn du mit ihm gehſt. Bleib' bei mir! Es gibt andere Männer, unter denen du einmal wählen kannſt, häng' dich nicht an einen, der dich mitreißt wie der Lauffen, und mir den Boden unter den Füßen wegzieht.“ Ruth machte ſich ſanft los. Sie hatte ihren Vater noch nie ſo klein geſehen. Er warf Hanns Selbſtſucht vor und bettelte doch nur für ſich ſelbſt. Aber ſie ſah die ratloſe Angſt in ſeinen Augen, und das Mitleid ſiegte. „Sei ruhig, Papa, es iſt noch lange hin, bis Hanns und ich zuſammenleben können. Ich bin heute fünfundzwanzig Jahre alt geworden und weiß, was es heißt, auf das Leben warten.“ Sie ging. „Ruth“, rief er noch nach, um ſie zurückzuhalten, und hatte doch nicht die Kraft, ihr ſeinen Willen aufzuzwingen. Da riß er Hut und Mantel an ſich und ſtürzte hinaus in die regenſchwere Nacht. Er lief nach Rheinau und ſaß, ehe *5 1255 005 recht bewußt wurde, im Herrenſtübchen der „Alten Poſt“. Ruth hatte die Tür ins Schloß fallen laſſen. Einen Augen⸗ blick kämpfte ſie, ob ſie ihm nacheilen ſolle. Doch ihr Stolz Wegen tätlicher Bedrohung von Direktor Köbele vom Sporlliche Runoͤſchau Mannheimer Mai Pferderennen Auf der Jagöbahn bringt der erſte Mannheimer Renn⸗ tag als wertvollſte Entſcheidung den Rheingold⸗Pokal, ein Rennen für 4j. u. ält. Pferde über 3400 Meter mit 5400 Mark Geld⸗ und Ehrenpreis für den Beſitzer. Die Pöna⸗ litäten dieſes Altersgewichtsrennens ſteigen zwar bis 12 Kg., doch haben Pferde, welche ein 5000 Mk.⸗Rennen gewonnen haben, nur 4 Kg. aufzunehmen. Mit Beſitzer⸗Ehrenpreis und 7000 Mk. Geldpreiſen iſt der Preis der Stadt Mann⸗ heim wieder das wertvollſte Rennen des Meetings. Im Gegenſatz zu den Vorjahren, in denen das Rennen ſtets als Ausgleich J ausgeſchrieben war, erſcheint es jetzt als Alters⸗ gewichtsrennen mit Pönalitäten bis 15 Kg. Das dritte große Jagdrennen, das Rieſe⸗Jagdrennen mit 4100. Mk. Geldͤpreiſen, iſt als Herrenreiten vorbehalten und als Aus⸗ gleich II proponiert. Dem Herrenſport ſind am 1. und 3. Mai je 2 Jagdrennen gewidmet. Auf der Flachen bildet der Frühjahrspreis über 2400 Mk. mit Ehrenpreis und 5400 Mk. Geldͤpreiſen den Höhe⸗ punkt des Programms. An den beiden erſten Tagen iſt den Kandidaten dieſes Rennens im Neuwieſen⸗Rennen— offen auch für Ausländer— und im Maimarkt⸗Aus⸗ gleich Gelegenheit geboten, zunächſt einmal über die 2000 Meter Diſtanz der Bahn zu gehen. Für beſſere Dreijähr“ge iſt im Prüfungspreis ein Rennen mit 4100 Mk. Geld⸗ und Ehrenpreis reſerviert. Dreijährige und ältere Pferde mit größeren Gewinnſummen, ſind im Waldpark⸗Rennen über 1450 Meter und im Roſengarten⸗Rennen über 1600 Meter günſtig zu plazieren. Die 5 Ausgleichsrennen des dreitägigen Meetings, dar⸗ unter das Offiziersreiten und das als Herrenreiten aus⸗ geſchriebene Rieſe⸗Jagdrennen ſchließen am 5. April;:; für das geſamte Altersgewichtsprogramm(16 weitere Rennen) iſt am 12. April Nennungsſchluß. Srt... Wetternachrichten der KarisruherLandeswetterwarle Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7 morgens) Luft⸗—7 5 2 812 See · SS 282 Wind 888 dobe an S ee Wete 8 888 m mm Ce SS8s SeisRicht. Stärte S S Wertheim—— 5 12 4] W lleicht bedeckt 5 Königſtuhl]625 760,3 2 8 1[ NWſſchw.] Nebel 7 Karlsruhe127 761,3 6 13 5[ SW lleicht bedeckt 4 Bad.⸗Bad. 218 761,3 5 12 4 15 bedeckt 12 Villingen 780 763,3 1 9 O NW„ Schnee 12 Feloͤbg. Hof 1497 933,4—4 0—-4] Wſmäß. 15 7 Badenweil.— St. Blaſien—— 1 8 1NW lleicht„ Höchenſchw.—————— Der geſtern nachmittag erfolgte Durchzug der Regenfront brachte auch in der Rheinebene teilweiſe erhebliche Nieder⸗ ſchlagsmengen(bis 12 Liter pro Quadratmeter). Vor der triſchen Weſtküſte liegt eine neue Störung, die für die nächſte Zeit noch keine Aenderung des beſtehenden Witterungs⸗ charakters erwarten läßt. Vorausſichtliche Witterung für Freitag bis 12 Uhr nachts: Fortdauer des veränderlichen Wetters, Gebirge zeitweiſe Regen und Schnee, in der Ebene meiſt trocken. Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim, E 6, 2 Direktion: Ferdinand Heyme. Chefredakteur: Kurt Fiſcher— Verantwortl. Redakteure: Für Politik: Hans Alfred Meißner Dr. S. Kayſer— Kommunal-Politik und Lokales: Richard Schönfelder— port und Neues aus aller Welt: Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher— Anzeigen: Dr. W. E. Stötzner. Tinc neuc Sdiokolade Sie iſt etwas ganz Herrliches, die neue Mokka⸗Milchſchokolade. Die Vereinigung von würzigem Mokka mit der ſüßen, duftigen Alpenmilch, aus den bayeriſchen Bergen, bietet ſo köſtlichen Genuß, daß jeder daran ſeine helle Freude haben muß. Dabei iſt die Tafel ſo preiswert, daß es wohl wenige gibt, die ſich nicht wenigſtens ein⸗ mal dieſen Genuß gönnen dürfen. Die neue Mokka⸗Milchſchokolade iſt bereits in jedem einſchlägigen Geſchäfte erhältlich. Alpursa-Werke.-G. Biessenhofen, bayer. Allgäu. 84 ab. Sie konnte ihm nichts mehr ſagen, was ihn anders ge⸗ ſtimmt hätte, und es war zum erſtenmal ein Gefühl der Ent⸗ fremdung in ihr mächtig geworden, das ſie ſchmerzte und ihr trotzdem natürlich ſchien. Ein harter, willensſtarker Zug lag um ihren Mund, als ſie an Hanns ſchrieb, daß ſie ihrem Vater von ihrem Verhält⸗ nis Mitteilung gemacht habe. In dem Brief ſtand kein Wort von ihrem Geburtstage, von ihrer Einſamkeit und von den Kämpfen, die ihr drohten. Hanns ſchrieb an Engelhardt, daß er Ruth liebe, aber Engelhardt legte den Brief, der weiter nichts Beſtimmtes ent⸗ hielt, beiſeite. Im Laufe des Dezembers erhielt Ruth zwei Briefe. Einen von Gerhart Xylander, der ihr auf einer Seite, die mit großen ſpitzgeſchliffenen Schriftzügen bedeckt war, noch einmal für alles dankte, was ſie für ihn getan habe, und mit der Ver⸗ ſicherung ſchloß, daß ihr Bild immer noch lebendig ſei in ſeinen Gedanken. Er bat, die Erinnerung an ſie ins neue Jahr hinübernehmen zu dürfen. Sonſt nichts. Ein Brief von einer merkwürdigen Miſchung akademiſcher und kauf⸗ männiſcher Formen, ohne den Ausbruch wärmerer Gefühle, aber in ſeiner kalten, klaren Feſtſtellung ſo bedeutungsvoll, daß Ruth lange nicht von ihm loskommen konnte. Ein Brief, der keine Antwort verlangte, den zu beant⸗ worten ihr ſogar ein untrügliches Empfinden verbot und der doch eine Beziehung ſchuf, die ihr Unruhe bereitet hätte, wenn dieſe nicht durch ein Schreiben Hanns Ingolds ver⸗ drängt worden wäre. Der Brief kam aus Frankfurt. Von ſeinem Werk war darin die Rede, ſechs Seiten eng geſchrieben, ein Ausbruch geſtauter Gefühle, ein wilder Strom entfeſſelter Energien, die keinen anderen Ausweg fanden. Sein ſonniger, heller Jugendmut war nicht mehr darin, aber die Spannkraft und die Zielſicherheit des Mannes, der ſchöpferiſch tätig iſt. Umſonſt waren alle ſeine Bemühungen, die Regierung die Landſtände, die Kapitaliſten für ſein Projekt zu gewinnen. „Ich brauche ja ihren Glauben gar nicht. Ich verlange nur die Freiheit, das Werk zu bauen. Die Konzeſſion un ein paar Millionen, weiter nichts! Es iſt genug, daß ich da⸗ ran glaube! Ich höre den Lauffen in ſchlafloſen Nächten wie die Seelen der Verdammten brüllen, als müßt' ich ihn erlöſen! Ich ſehe das Werk mit glänzenden Fenſtern in der Nacht ſtehen und ſeinen Lichtſchein auf das dunkle Waſſer werfen. Die Turbinen ſurren und ſchwirren, gelbe Maſchinen ſtrahlen Kraft und Licht in den Raum, und die Drähte ſtrei⸗ chen an den hohen Maſten geſpenſtiſch über die Hügel. fühlte, daß er muß, daß er ſich einſetzt und alles opfert dafür!“ und eine gewiſſe Keuſchheit des Empfindens hielten ſi« davon (Fortſetzung folgt.) EF — Donnerstag, Das Ergebnis der Frankfurter Früh⸗ jahrsmeſſo Trotzdem in verſchiedenen der tragenden Branchen der Frankfurter Meſſe zum Ausdruck kam, daß der Zeitpunkt der diesmaligen Frühjahrsmeſſe mit Bezug auf Oſtern nicht recht glücklich gewählt war, ſo war doch im großen und ganzen un⸗ verkennbar, jaſt noch deutlicher als in Leipzig, die auf⸗ wirtſchaftliche Konfunktur zu bemerken. Mit Bezug auf die einzelnen Meſſegruppen läßt ſich wohl fol⸗ gendes abſchließende Urteil abgeben: Glänzend, ſowohl hinſichtlich des Gebotenen wie des ge⸗ ſchäftlichen Ergebniſſes, ſteht das Kernſtück der Frankfurter Meſſe, die Textilmeſſe da. Im Vergleich zu Leipzig ſchneidet ſie auf einzelnen großen Gebieten, ſo namentlich ebwaren, mit einem noch viel bedeutenderen Erfolg als Leipzig ab. Auch in allen anderen Branchen iſt man burchweg zufrieden, was ganz beſonders auch von dem Lagerbeſuch des Frankſurter Textilhandels gilt. Hätte der Termin der Meſſe nicht ſo ungünſtig zum kurz bevorſtehenden Oſterfeſt gelegen, ſo wäre beſtimmt noch ein bedeutend beſſeres Ergebnis ge⸗ kommen. Ein der Meſſe zugutekommendes geſchäftsförderndes Moment waren wohl die anziehenden Preiſe ſowohl für Wolle wie Baumwolle, die ſchon vor der Meſſe den Fabrikanten größere Beſtellungen brachten. Gut ſchneidet auch die Möbelmeſſe ab, wenn ſich auch bei der Ausſtellerſchaft ſtarke Verſtimmung gegenüber der Propagierung der Normenbauweiſe auf der Baumeſſe zeigte. Jedenfalls dürfte dadurch kaum eine Beeinträchtigung des auch im weiteren Meſſeverlauf ſtarken Intereſſentenbeſuchs erfolgt ſein. Ueber dem Haus Schuh und Leder waltet immer noch der Unſtern des Boykotts durch den Schuhinduſtrieverband, der ſeine Entſcheidung von der Stellungnahme des Reichsver⸗ bnades der Deutſchen Induſtrie abhängig macht. Jedoch dürf⸗ ten die Ausſteller von Luxusſchuhwaren und von Modeober⸗ leder im allgemeinen mit dem Ergebnis unter den obwaltende Umſtänden nicht unzufrieden abreiſen. Aus dem Haus Offenbach ſind beſonders bemerkens⸗ wert die Exportaufträge für Neuheiten. Man darf hoffen, daß die Bemühungen zur ſtärkeren Heranziehung der Offen⸗ bacher Jabrikanten zur Meſſe Erfolg haben. Die Baumeſſe, die viele Baufachleute aus dem Reiche verſammelte, fiel beſonders auf durch ſtarke Nachfrage in Normenbauteilen. Der Hauptwert der Büromeſſe dürfte in der Anregung zur rationaliſierten und mechaniſierten Ver⸗ waltungsarbeit beſtanden haben. (Kapitalserhöhung der Oſtafrika⸗ und Woermann⸗Linie genehmigt. Die geſtrigen.V. der Deutſchen Oſtafrika⸗ inie.⸗G. und Woermann⸗Linie.⸗G. in Hamburg genehmigten die Abſchlüſſe für 1928, wonach eine Dividende von je 6 v. H.(i. V. 0) zur Verteilung gelangt und beſchloſſen gleichfalls die Kapitalerhöhung um je 3 Mill. St.⸗A. und.5 Mill..⸗A. Die St.⸗A. werden 2 zu 1 zu 111 v. H. angeboten. Im Anſchluß daran wurde noch mitgeteilt, daß der zwiſchen der Hamburg⸗Amerika⸗Linie und dem Norddeutſchen Lloyd mit den beiden Geſellſchaften be⸗ ſtehende Konſortialvertrag auf weitere 20 Jahre ver⸗ längert worden ſei, gleichfalls die mit den beiden Geſell⸗ ſchaften beſtehende Betriebs de⸗ meinſchaft. Außerdem iſt vereinbart worden, daß auch die vom Norddeutſchen Lloyd. bezw. deren Hamburg⸗Bremer Afrika⸗Linie im Afrikadienſt beſchäftigten Schiffe in die Regie der Woermann⸗ und Oſt⸗ afrika⸗Linie geſtellt werden. Ueber die Ausſichten wurde mitgeteilt, daß die Ergebniſſe bisher nicht unbefriedigend ſeien. * Deutſche Girozentrale— Deutſche Kommunalbank. Wir verweiſen auf die Veröffentlichung der Abſchlußziffern des Inſtitutes im Anzeigenteil der vorliegenden Nummer. KAktienübergang bei der Salzwerk Heilbroun AG. in Heilbronn. Die Kaliwerke Weſteregeln, die bisher ein großes Paket Heilbronner Salzwerk⸗Aktien beſaßen, haben dieſes durch Vermittlung der Südd. Disconto⸗Geſellſchaft in Mann⸗ heim und der Handels⸗ und Gewerbebank in Heilbronn an die Stadt Heilbronnverkauft. Die Stadtgemeinde war bereits bisher im AR. der Geſellſchaft vertreten und wird mit dieſem Ueber⸗ gang eine weitere Verſtärkung ihres Einfluſſes erlangen.— Die HV. wird im Anzeigenteil der vorliegenden Rummer auf 10. Mai nach Heilbronn einberufen. — 8 Kurszeitel der Neuen Mannheimer Zeitung Aktien und Auslandsanleihen in Prozenten. bei Stückenotierungen in Mark je Stück it T verſehenen Werte ſind Terminkurſe während ſich die mi Die mi rſeh erte 17 75 in Biſ derſtehen. ch it + verſehenen Mannheimer Effektenbörſe wom 31. März 81 30..8l. 80. 80.Jg1. Vad. Bank 165,0165,0 ContinentaleBerſ. 104,0 110 C. H. Knorr 191,0 191,0 Pfälz. Hypoth Bt.—.—255,0 Mannheim. Verſ. 148,0 545,0chtannh. Gummi—.——,— Rh. Hypoth. Bank 212,5213,0 Dberrh. Verſ. 206,0 206,0 Neckarſulm Fhrzg 184,5184,5 Ah Ereditbank 151,0151.0.⸗G für Seilind. 29.— 99,— Pfätz Mühlenm 170,0175,0 Südd. Disconto 170,0170,0 Benz& Cie.—.— b 6 dzem. Heid. 170,5171.0 Durlacher Hof 189.5 159.0 J0 Farben 18,0 9055 Nheinmüßtend 130.0180 Kleinlein Heidelb. 217.0217,0 Rhenania dceen g0. Wayß e 0 150,0150,0 Ludwigsh Akt. Br. 220,0 220,0 Fuchs Waggon 0,500.5005 ellt off Wald ag 193,0195,0 Schwartz⸗Storch. 175,0178,0 Germania Einol. 286.0 286,0 Sadd Zucke hof 275,0278,0 Werger Worms 180,0180,0 Karlsruher Maſch. 45,.— 45,.— Bad. Aſſekuranz 292,0290,0 Frankfurter Vörſe vom 31. März TGelſenk. Bergw. 1 5 1170 Bae 55 7 772 0 -Aktien. TGelſenk. Gußſt. 17.— 17.— Bayriſch. Spiegel 77,7577,75 Banle Alktien THarp. Bergbau 244.2248,9 Beck& Henkel 91.—94,50 TAng. D. Creditbt 171,5,174,5 TSIlſe Bergb. St. A 332.0327/.0 LBergm. Elektr.. 190,0193,0 Badiſche Bank.. 168,0 168,0 TKall Aſchersleb. 210.5 211,0 Bing Metallwerke—.—35,25 Bankf Brau. Ind. 236,0 288,0 JKali Weſteregel. 211.5211,5 Brem.⸗Beſigh. Oel 80.—83.— Dayr. Bodencr. B———,— T Mannesmannr 229..220, Ch. Prockh..⸗W. 108,0.107,0 Bayr. Hyp. u. Wb 200,0—.— Mansfeld Akt. 157,5 156,5 Cement Heidelb. 170⁰,0 172˙0 JBarmer Bankv. 174,2 177.7 TOberſchl. E. ed. 122.,2.123,00Cement Karlſtadt 190,0 190,5 —.——.— 7 Hauptverſammlungen der Kolbermoor⸗Gruppe. Die HV. der Baumwollſpinnerei Kolbermoor beſchloß, aus dem Reingewinn von 272 960„ eine Dividende von 8 v. H. zu verteilen und 12 960 l vor⸗ zutragen. Wie der Vorſitzende ausführte, ſeien Anzeichen vorhanden, daß das Jahr 1927 beſſer werde als 1926. Die Werke ſeien mit Aufträgen genug verſehen. Wünſchenswert wäre es, wenn die Preiſe ſich wieder heben würden; es würde dann das Ergebnis ein günſtigeres als 1926 ſein.— In der HV. der Spinnerei und Weberei Pferſee in Augsburg wurde die Dividende auf 12 v. H. feſtgeſetzt.— Die o. HV. der Mechauiſchen Baumwoll⸗Spinnerei und ⸗Weberei Kempten genehmigte eine Dividende von 5 v. H. und die o. HV. der Baumwollſpinnerei Unterhanſen beſchloß eine Dividende von 10 v. H. Abſchlüſſe 8 ( Continental Caoutchone u. Guttapercha Co., Hannover dividendenlos. Der Rohgewinn iſt 1926 auf.65(.72) Mill./ ſtark zurückgegangen. Auf das Disagiokonto, das aus der Aufnahme der Sproz. Anleihe in Höhe von 20 Mill./ her⸗ rührt, werden.56 Mill, abgeſchrieben und auf das Anlage⸗ konto.73(.5) Mill.„, ferner dem Reſervefonds zur Ab⸗ rundung 21620 überwieſen. Der Reſtbetrag von.83(.22) Mill. ¼ ſoll vorgetragen werden. Die Geſellſchaft bleibt dem⸗ nach dividendenlos(i. V. 10 v..). Im Jahre 1927 zeige ſich eine Belebung des Geſchäfts. Die Umſätze ſeien höher als im Vorjahre. 15 * Sinaleo A. G. Die Geſellſchaft, die im vorigen Jahre zur Deckung eines Verluſtes von 40 482 M. den Reſervefonds auflöſen mußte, kann für das am 30. Nov. 1926 abgelaufene Geſchäftsjahr eine Dividende von 9 v. H. in Vorſchlag bringen. Der Bruttoertrag hat ſich von 343 924 M. auf 419 452 M. er⸗ höht, während die Generalunkoſten auf 252 693 M.(279 637.) reduziert ſind. Für Abſchreibungen wurden auf dem Effekten⸗ konto infolge einer weiteren Minderbewertung der Beteili⸗ gung an der Wilh. Laaf⸗ A. G. in Mainz 25 471 M.(93 651 Mark) und auf den Anlagekonten 11242 M.(13 118.) ver⸗ wandt. Unter Berückſichtigung des geringfügigen Verluſtvor⸗ trages verbleibt ein Reingewinn von 129 163 M. * Saccharin⸗Fabrik Fahlberg, Liſt n. Co. Der AR. beſchloß, der HV. am 2. Mai die Ausſchüttung einer Dividende von 10(8) v. H. vorzuſchlagen. Der Geſchäftsgang im neuen Geſchäftsjahr iſt befrjedigen d. Süchſ.⸗Thüring. Portland⸗Zementfabrik vorm. Prüſſing u. Co. Vorausſichtlich wieder 12 v. H. Dividende. * Ein deutſch⸗franzöſiſch⸗belgiſches Kohleuſyndikat? Die K..“ meldet aus Brüſſel: Geſtern fand zwiſchen dem Mini⸗ ſterpräſidenten, dem Arbeitsminiſter und den Vertretern der bedeutendſten Zechen die bereits angekündigte Konferenz ſtatt, in der die Kohlenkriſe beſprochen wurde. Die Zechenvertreter wieſen auf die ſtarke Kriſe hin, der ſeit einigen Wochen die kleineren Zechen ausgeſetzt ſind. Sie beklagten ſich über die von der Regterung und den belgiſchen Eiſenbahnen mit dem Auslande getätigten Kohlenabſchlüſſe. Die Frage des Zu⸗ ſammenſchluſſes der kleineren Zechen und der Grün⸗ dung eineseuropäiſchen Kohlenſyndikates bil⸗ deten den Kern der Ausſprache. Man war ſich darüber klar, daß zur Erreichung einer Einigung in dieſer Hinſicht eine vorherige Ausſprache zuſtande kommen müßte. Die Zechen⸗ vertreter erklärten ſich bereit, nach dieſer Seite Verhandlungen einzuleiten. Sollte es zur Bildung eines belgiſchen Kohlen⸗ ſyndikates kommen, ſo iſt beabſichtigt, ebenfalls beimrhei⸗ niſch⸗weſtfäliſchen Kohlenſyndikat und bei den franzöſiſchen Zechen Schritte zu unternehmen, um ein Sundikat, das die drei Länder umfaßt, ins Leben au rufen. 8 30 Das Echo der erweiterten deutſchen Schiffbauprogramme in Amerika. Das Shipping Board und große New Norker Zeitungen, wie die„New Nork Times“ und„New Pork Herald“, benutzen die Bauprogramme der Honag und des Nordd. Lloyd, um Propaganda für die Notwendigkeit eines großen Ausbaues der amerikaniſchen Handelsflotte zu machen. Das Shipping Board werde ſich in nächſter verkehr den Amerikanern wieder zu entreißen(!)). Amerika müſſe ſich auch auf eine ausländiſche Konkurrenz in der ſüdamerika⸗ niſchen Schiffahrt gefaßt machen, die bereits jetzt ſtark fühl⸗ bar ſei. Die Deutſchen hätten den Vorteil, daß ſie nicht mehr mit alten Schiffen belaſtet ſeien und auf eine neue Flotte aufbauen könnten, darin alſo den alten amerikaniſchen Schiffen überlegen ſeien. Vörfenberichte vom 31. März 1927 Mannheim nicht einheitlich Am Terminmarkt war die Tendenz am Monatsſchluß für.G. 1Berliner Hand. 258,0 265,0 Otavi-Min. Ant. 40.— J9,10 Chamotte Annaw 85,—90,— TCom. u. Privatb. 207,5 208,5 TPhönixBergbau 143,9,148,3 Chem. W. Albert 174,0. Darmſt. u. Nat. B 261,5 283,5 Ihein Braunt.. 313,5312,5 Cont. Nürnb. Bzg.——188,0 JDeutſche Bank 189.5 89, Salzw. Heilbronn 178,0178.0 TDaimler Motor. 122.0124 .Effeiten. Pechl. 150.5 10l,9 Tellus Vergbau. 47,01279.Gold⸗u..-Anſt 238.0 80 3 Wabede Vant—.— VK. u. Laurahütte 97,.—97,25 99 derh Widm. 48 49000 „Ueberſee⸗Bank—,— 0 8,—49, Do sene 1670 1790 Cransport⸗Alckien.—.——.— Gefſ. 5 5 8 Trssdner Baut 121.0 192.8 Sgantungbahn. ufeld. Kal.Pürt 58.5989.85 95 rt. Hyp.⸗Bant 210,0 210,5 LHapag.... 151,9150,Ciſen Kaiſerslaut. 53.50—.— Aetanen 162,5 170,[Nordd. Llond.144,0 142,3 Tlektr. Licht u. K. 208.7 209, 7 Mitteld. Ered.⸗B 264,0260,0 Oeſter.⸗U. St....=Elſ. Bad. Wolle 50.75—.— ürnberg. Bs.⸗B.—.——,— Baltimore& Ohio 91,7591,75 Emagffrankfurt.5400.549 Deſter. Cred. Anſt.15 9,20 Emaille St. Ullrich 88,—59,75 fälzer Hyp.⸗Bk. 257,0 Induſtrie⸗Aketien. 3555 918 eichsbank.. 177.0017 ichb. 4 2 Fölinger Maſch. 89.2591,90 Ahein-Creditbant 151,0.150, S 19870 120..Eling. Spinn.. 220.0220.0 Nhein. Hyp.⸗Bank—— Mainger St.⸗A. 254.02540 Faber, Joh. Blei 130,0.130.0 Südd. Bisconto 168.91689 Schöfferh. Bindg. 365,0ſ368,0 Faber 8Schleicher 127,0.127.0 Wiener Pankver. 6,50 6,70 Schwarz⸗Storch 174,5,176,0.G. Farbenind. 516,7815,0 Mürttb, Notendt.———.— Werger 190.0182, Fahr Gebr. Pirm. 40,5040.50 ant Her 150.0 1002 Adt, Gebr...10 Telt.Hufll.Farls 17J.817572 Jberrh. BesſGe 20 0 202)0 adler Oppenzeim J49.9 44 H Srngeg dene 109.57058 Sran..u. Ultn.———.— Adler Kleyer. 138.5137, Frankf. Pok.& Wit. 107,5108, enenedeeeeeeku. E. G. St.⸗A. 166,0172,5 Ouchswaggon..5490.515 Bergw erk⸗Ailenien. Aſchaff. Bunkpap. 165.5165,5 TGoldſchmidt Th. 158,5152,5 TBochumer Guß—198,0 Bahnbed. Darmſt.—.— 56,— Grteſtw Mom 60% 19,75,48,75 Eiſen 131,5129.0 Ba denig Weinh.—.——— Grün, Bilfinger 194,0193,5 D Aſchaff. Zellſtoff. 182.5 179,0 Gritzner M. Durl. 123.0123.0 T. 1D. Luremb. Berg 195,5195,0 Bad. 18 9 95—0,55 HaidsReu, Näh—.—53,.— Eſchwell. Bergwrt 176,0J178,0 Bad. Maſch. Durl. 13,0142,0lHammerſen.—.——.— Farben⸗ und Montanwerte ſchwankend, während elektriſche Werte ausgeſprochen feſt lägen unter Bevorzugung von Siemens. Am Zeit mit den deutſchen Verſuchen beſchäftigen, den Transdzean⸗ Kaſſamarkt beſtand etwas Nachfrage nach Hypbthekenbanken und Ver⸗ ſicherungs⸗Aktien, ferner wurden Rheinelektra höher notiert. Von feſtverzinslichen Werten blieben Vorkriegs⸗Pfandbriefe geſucht, auch Ablöſungsſchuld⸗Anleihe konnte etwas anziehen. Frankfurt ſehr unregelmäßig, Elektrowerte feſt In der Annahme, daß noch ein ziemliches Decouvert auf allen Marktgebieten beſtehe, war die Börſe anfänglich ſehr feſt geſtimmt, wobei neue Höchſtkurſe erreicht werden konnten. Zur Prämien⸗ erklärung kam dann aber viel Material in Chemie⸗ und Montan⸗ werten an den Markt, ſo daß auf dieſen Gebieten teilweiſe beträcht⸗ liche Kurseinbußen eintreten mußten; beſonders.G. Jarben zeigten wenig Widerſtandsfähigkeit, allerdings ſollen auch hier Tauſch⸗ operationen in J. G. Farben gegen Elektrowerte vorgenommen worden ſein. Banken etwas feſter, ebenſo Elektrowerte. Im weiteren Ver⸗ lauf erfuhren Siemens u. Halske eine weitere Steigerung um 5 v. H. Deutſche Anuleihen etwas feſter. In der zweiten Börſenſtunde wurde das Geſchäft ſehr ſtill, bedeutendere Kursveränderungen traten nicht mehr ein. Vereinzelt konnten ſich unbedeutende Erholungen durch⸗ ſetzen, wie für.G. Farben; andererſeits gab es aber gegen die erſten noch geringe Verluſte. Tägliches Geld 7, bis Medio 74—84.i. Gegen Schluß des offiziellen Verkehrs wurde von intereſſierter Seite eine Hauſſebewegung in Scheideanſtalt, Metallbank und Metall⸗ geſellſchaft inſzentert. Metallbank gewannen daraufhin 6, Metall⸗ geſellſchaft 3 und Scheideanſtalt 6 v. H. 10 Berlin nicht einheitlich Das Rückgrat des heutigen Verkehrs bildete die Feſtigkeit des Elektroaktienmarktes. Auf dieſem Umſatzgebiet machte ſich wiederum lebhafte Nachfrage geltend, die meiſt—4 proz. Kursſteigerungen zur Folge hatte, bei Siemens u. Halske ſogar 11 und bei Lahmeyer, 67½ v. H. Auf den übrigen Gebieten war die Haltung eher unſicher, da verſchiedentlich noch Glattſtellungen von Hauſſeengagements erfolg⸗ ten. Die innere Feſtigkeit der Börſe verhinderte aber, daß es zu tärkeren Rückgängen kam. Deutſche Anleihen hatten wieder rußiges Geſchäft. Ablöſungsſchuld ohne Auflegungsrecht befeſtigt, Im Ver⸗ laufe wurde das Geſchäft ſehr ruhig bei vorwiegender Reigung zu kleiner Abſchwächung. Verliner Deviſen 8 Diskoutſätze: Reichsbauk 5, Lombard 7. Privat 4½ u. 4% v. H. Amſiſch Hat Bistonk in.⸗M. für 2 B. ſeze Holland.. 100 Gulden 168,52 168,94 168,51 168,93 158,47 8,5 Athen 100 Drachmen] 5,47 5,49 5,47 5,49 81.— 10 Brüſſel„100 Belga=500.⸗Fr.] 38,54 58.68 58,54 38,88 53.— 7 Danzig 100 Gulden] 81,8082,.— 81,78 81,9981.— 8,5 Helſingfors... 100 finnl..] 10.80 10.64 10,602 10,642 81.—.5 Italien.100 Lire] 19,325 19.365 19,3315,57 81.— Südſlawien. 100 Dinar 7,401] 7,421].401] 7,421 81 8 Kopenhagen.. 100 Kronen 112,38 112,68112,37 112,65 112.50 5 Liſſa bon. 100 Eskudo] 21,525 21.575 21.425 21,475453,575 8 Oslo„„„„ 100 Kronen 109,66109,94 109,61 109,89 12,50 4,5 Paris.„ 100 Franken] 16,5015,54 16,50 16,54 81.—.5 Prag.„„„ 100 Kronen] 12.468 12,508] 12,468 12,508 85,082].5 Schweiz.„„„ 100 Franken] 81,04 81.24.] 81,025 81,225 81,20 9,5 Sofig.„ Levg„043.053 3,.,055— 10 Spanien. 100 Peſeten] 75,81 75,99] 75,49] 78,67 181.— 5 Stockholm. 100 Kronen 142.79 113.07 112.78 113,0812.0 4,8 Wien:00 Schilling 59,25 39.3959,24 38,38 170 6/0 Budapeſt 100 Pengö=12500 Kr. 73,54] 73,72 78,5473,72 85,062 8 Buenos⸗Aires 1 Peſ. 1,780].784] 1,780.784 1,78] 10 Canada... 1 Canad. Dollar 4,214] 4,224.212.222— Japann. 1 Den 2,008 2,072].065.009 2,002 6,57 Kairod 1 Pfd.] 20.984] 21.036 20.974 21.9026—.—— Kouſtuntinopel.. I türk. Pfd. 2,128] 2,138] 2,133 2,143 18,45 10 Londoen 1 Pfd.20,457] 20,509 20,454 20,48 5 Dollar4,2115] 4,2215 4,21154,2215 4,198 4 Rio de Janeiro... 1 Milreis] 0,498.] 0,5000,4982 55002 1,878 3,5 4,235] 4,245.235 4,2454—— Uruguay olh Peſ. Manuheimer Produktenbörſe vom 31. März.(Eigenbericht.) Die Tendenz am Produktenmarkt iſt unverändert ruhig. Von Auslandweizen iſt angeboten: Manitoba II zu 15,45, Manitoba III zu 14,70, Kanſas für April zu 15.00, Auſtralweizen, rheinſchwimmend, zu 15,10 hfl., alles eif Mannheim. Baruſſo 79 Kg. für April 13,65, für Mai 18,63, Roſa Fe 79. Kg. für April 13,80, für Mai 13,80 hfl., alles cif, Rotterdam. Inlandweizen 29,50, Inlandroggen 27,00, Auslandroggen 27—27,25, Inlandhaſer 21,75—22,75, Platahafer 21,25—21,50, Inlandgerſte 26,50 25 bis 30,00, Futtergerſte 20,75—21,50, Mais, gelbes, mit Sack 18,5, Biertreber 16—17,00, Malzkeime 16—17,00, Wéizenmehl, ſüdd. 39,78, Weizenbrotmehl, ſüdd. 31,75, Weizenfuttermehl 15,5016,00, Roggen⸗ mehl⸗60—70 proz. 36—38,00, Weizenkleie, fein 13,59—13,75, Roggen⸗ kleie 14,50. 9 Maunheimer Viehmarkt vom 31. März.(Eigenbericht.) Zum heutigen Viehmarkt waren zugetrieben und wurden für 50 Kg. Lebendgewicht bezahlt(in.(“): 123 Kälber: 82—85, 76—82, 64—70; 20 Schafe: 35—46; 94 Schweine: 62—563, 62—63, 63—64, 62—63, 61—52; 947 Ferkel und Läufer: 13—35; 5 Ziegen:—; zuſammen 1189 Stück. Marktverlauf: Mit Kälbern lebhaft, geräumt; mit Schweinen mittelmäßig, ausverkauft; mit Ferkeln und Läufern ruhig. — 30.5J 31. 30. 81. 89. J 81. Füßen 1 g.. 133,0133,0 Uhrenfabr. Furtw. 36,5088,50 ilpert Armaturf. 96.——.— Nrh. Leder Spier—.——.— 5— 9 Sugaufe net 148 5 fli geterenhenefft—.—.125.0 Ber.g Sulzneilg 1295l00 Hoch. und Fieſbau dde Pf. Rähm Kayſer 92.—81,— Ter.Stahlwerke 15.0 183.0 Holzmann, Phil. 192.5194.0 Philipps.⸗G. Frk 69.—68.— Ver Ultramarinf 162..1620 Holgverkohl.-Ind. 75.—74.85 Porzellan Weſſel 65,.—68,— Ver. Zellſt. Berün—.——— Junghans St.⸗A, 127,0,122,0 Rein. Gebb& Sch. 128,0128.0 Vogtl. Maſch. St. 113,9,113,0 Kammg. Kalſersl. 201,0201,0 TRheinelekt. St. A 176..180,0 Voigt& Haff. St. 149,8181.0 Karlsrüher Maſch. 46,.——,— Rb. Maſch. Leuder 48,2547,— Volthom. Seil u. K 69.— 69.50 Kemp, Stettin.—.—— 05 11 705 Wayß& Freytag 195,0(195,0 Klein. Sch&Becker 136,2135.0 Riebe ontan. 181. nof St 7 e e 1995 Runsse d. 1189f 50 TSell Waldyof St 275,74278.0 Konſerven Braun 75,.— 75,.— Rodberg Darmſt. 11. 80 Kraug 8. Co., Lock.—.——.— Gebr. Roeder. D. 14,0148,] Sreiverkehrs⸗Kurſe. TRüttgerswerke. 141,9141,0 Benzz.—.— TLahmever& Co. 474.0181.0 5 Brown. Bov.& C. 181,00181,0 Augsburg 138.0141,7 Schunc e C. obg.— Rothe 36.75—— Schnelhr Franl. 111.7110,7 Raſtatter Waggon———.— eeeeeeeee aſchinen 41.—41,.— uckert, Nrbg. ‚ 3 Lus ſche Pubilte⸗—.——.— Schuhf. Dernens 72,2572, 20 Feſtverzinsliche Werte Mainkraftwerke 136,0.186,0 Schuhfabrik Herz 77.5077,50 D. Anl. Ablöſgsſch. 28,70,24,80 Metallgeſ. Frantf. 193,5 195,7 Seilinduſtr. Wolff 90.—90,25 10%% Mh.Stadt 25—.——.— Mez Söhne—.——.—ISiemenssHalsk 280,0287,58% Mh Stadt 28—.——.— Miag, Mühlb. 165.0165,0 Südd. Drahtg-.—.— 8% RhHychldpfs/— Moenus St. A. 75,6577, 25.Led. St. Ingbert—.——.—8% PfHyGldpfs/—.——.— Motoren Deutz—— Südd. Zucker.—4% D. Schutzg, 08 13,2518,25 Motorf. Oberurf. 67,—86,50 Tricotw. Beſigh⸗—.——.—14% D. Schutg⸗ 14 18,2518,25 Verliner Vörſe vom 31. März Banl⸗Akkien. Induſtrie⸗Aktien. Concord. Spinner 172.0172,5 55 13 0 Accumulatoren Barnaz Bantper. 174,3,177.) Adler& Oppend. 148.2 42.]K Heſſauer Gas 19.18.6 Bank f. el Werte 249.0 220,7 Adlerwerke 188.5 138,5 Dtſch⸗Atlant⸗Tel. 180,1129,0 1Berl Handelsg. 259.0 264.,0 G. A⸗ f. Verlhrsw. 21,— 22,- L Otſch.⸗Luxemb. 195.5196,0 Yunn r Privatb. 208.0 208,0 Aleranderwert 82,85.Eiſenb.⸗Signl.. TDarmſt. u..-B. 281,0 281,5 TAllg. Elektr.⸗Gej. 166,0 172,0 J Deutſche Erdöl 197.1 198.0 0 7 8 3 7. — Ammendorf.Pap. 258,0 258,0 Deutſch. Gußſtahl 140.9142.0 J5. Aleberſee Br. 1270 43).0 Angle. Gt. Guans 111.0 148.0 euiche Kabelw. 123.0 l81.5 TDisc Command. 186,0 178,5 Anhalt. Kohlen-— 143,0139,2 Deutſche Kali 154, 155, JDresdner Bank 190,0 192,5 Annener Gußſtahl 26.— 27,— JDeutſche Maſch. 125,0126,0 Frankf. Allgem. 161,5.16,0 Aſchaſſeg Zellſt., 181.2181,0 Deutſche Steinzg. 220.0220.0 570 5˙00 Augsb.⸗Nö-Maſch 149,2152,0 Wollw. 63,2584,.— 1 Mitteld. Kredb. 265,0 268,0 Aug ſch enu 92 Eiſenh. 10,8 08,0 t Oeſterr. Creditbk. 9,.— 9,20 Palcke Maſchin.———.— 51 6̊32) i„ ergmann Elkt. 91.5 f j Süddeutſch. Dise. 1670, 157,0 Serl. Bub. Hut 820..330.0 1 Donamtt Nobel 452.88.“ Berl. Karlsr. Ind. 106,0 103,7 Elektr. Lieferung. 208,0 210,0 Crausport⸗Aktien. ferlin. Maſchb. 1447 142.5 LElktr. Licht u. Kr. 208.7 209,0 +d. Reichsbahn HBing Nürnberg 34,.7535.— Emaille Ullrich 58,2557.— 61 14 12.2011.5 JBochum. Gußztt, 197,2 195,0 Enzinger⸗Union.96,— 98,.— Schanungbahn 23,201.88 Gebr. Böhler“o.———.— Eſchw. Bergwerl 77,—78,— Allg. Lor. u. Slr. 204.0 20,8 Brauak. u. Britets 289.0 224 Uö Wert i 22 178,0/176,7 TDaimler Benz 122,0.124,0 Aachener Kleinb,—.——.— Br.-Beſi 7 ahlb, Liſt& Co. 161,0162,0 Sord. Eiſendahn— a) Heamer Gngleun 20, 25050 23 Fordemab. Gd.0le Valtimore.. 161.J161.) Bremer Vulkan 141.0142.0 Feldmühle Parter 79,088.0 — 1Deutſch⸗Auſtral.—.——— 1Felten& Gujll. 172,0175,0 Tgabeg 0 7 Buderus llenme, 1809 129,8 K. Friſte: 46550 07 IH.⸗Südamerika 220,2225,0 9„Euchs Waggon 0,5500,5900 1Hanſa Deſchif. 277.5 229,0 Chem. Heyden 1Nordd. Lloyd. 143,2.144,3 Gen. Geiſent Vepein. Elbeſchiſf 92.15½91, 75 Chem. Albert 133.5138.0 101,5/101.[Gaggenau.⸗A. 58.85053,85 178,517%0 Gebhard Tertii 181 0134,0 30. 81. 39. F TGelſenk. Bergw. 197,8,196,0 Markt⸗ u. Kühlh 205,0.207.0 Wieing ⸗Cement. 188.0 TGelſenk. Gußſt. 18,.—18,—Mech. Web. Lind 274,0277,00 Wiesloch Tonwar 109.5 110, Genſchow& Co 91,8590,— Mez Söhne. 89.—94,— Wiſſener Metall 140.5 142. German. Portl-Z. 248,0248,2 Miag⸗Mühlen.. 169,5166,0 Wittener Gußſtaßl 50.— 60.— Gerresheim. Glas 138,0161,5 Mix& Geneſt. 154.0158,00 Wolf, Buckau 67.—89,78 JGeſ..elkt. Unter. 255,0259,0 Motoren Deutz 81,1580, 25 Zenlſtoff Verein 154.0 Gebr. Goedhardt 128.5129,7 Roteren Mannh.— e TZellſt. Waſdbo 75 2720 TGoldſchmidt Th. 153,1151.0 Mülbeim Bera 185.0195.5 Goerz C. B. 7,—89,80 Neckarſulm Fhrzg 134.8184.8 Golgaer Wöggon 28,—25,— TRordd. Wollf 203.2208.0 ee Gritzner Maſckin. 134.8125,0 Toverſchl.E. Bed. 123.0,124,0 Benz⸗Motor —.—.—.— 109,0 106.0 15,7815. Grieftw mom;u 30.281. koberſcht Kotsw 131.0ſ125,5 Srothn. B0. Kc. 1810 81 Gebr. Grofmann.ſfg— korenſt,& Koppel 136.0132.0 i& Bilfin 194,0193,7„ ppe 5 Deutſche Petrol. 78.—78.— Tegll 105,0J108,0 rwrsnir ergb 143.0,43.0 Oarend: 400 470 TRathgeb. Wagg. 114,0,115,0 Heldburg 101.5 101.0 Hackethal Draht 108,0108.8 Halleſche Maſch. 189.01970TRhein raunthl. 211.7812,0 Frügershen 1880 888 Hammerſ Spinn. 187.7187..bein Ehamotte 92.—94.,50 Petervb. Sut Höb..18 4,10 Hannov..Egeſt. 188,0133,7 Rhein Elektrizit. 175,0 181,0 Konnenberz 1840 Hann. Waggon=.190,0192,0 Ruſſenbankf 5,— 8,½19 Hanſe Aond:.)88.25 Abein laſch Veh. Sloman Batpeler 88.50 8880 Höge Wien Gum. 88.—89,50,TRheinſtahl 230,2 228.8 Südſee Phosphat——. Toanen egb. 2776 TAbenanie bem 1050 f8 88 880 Hartmann Maſch. 5,7585,50 5 11.— 10,25 a) Neichs=u. Staatspap Seſen ir e de e THi er 111, f 9 195 chberg ed r 1350 TRütgerswerte Tgodenlehe⸗Wel. 3, 7 0 FSalkwenun. 272. 70 „Wrk. 30, 20080, alzdetfurth. 2,7272. 103,5191,0 Sarolti... 225,7.227,8,39, rb. Siabtzs 21˙0 Hedwigshütte.484.7158.Roſitzer Braunk. 150,5149,0 DAnl Aßlöſgsſch. 320.0820,0 95,—94,25 Roſiß—97.25 32 9 ohne Auslöſgsretht 23 80 142,0,188,7 Solß ungh 55 90 0 ———.— * 2 orchwerde.. 134,0ſ1210 Scheidemantel:. 34,30.33,35 8% ig Stadt 2s THumboldtmnſch. 86.— 51,75 FSchuberts Salz. 900,0328,0 50 Auene 9,80.85 ISchuckert& Co. 55— 18885%% Tölſe Bergbau.28,0ſ325,2 Schußfabrit Herz 79,—.785%l0 20 ch⸗Rogg..65.85 M. Jüdel& Co. 162,0 182,0 FTStemenss Halsk 278,6289,5 Gebr. Junghans 135,5118,5 Sinner.⸗G. 85,—84,— b) Ausl. Nenkeuwerke. 2 1 Kahla Porzellan. 184,2.184,7 Stettiner Vulkan. 95,—93,755% Mexikaner 43,2848,25 Tallw. Aſchersl. 210,0209,5 Stoehr Kammgrn. 170,2171,8473 Oeſt. Schatza. 29.——. Karlsr. Maſchin. 45,—45,15Stoewer Nähm.. 875088.—4%„„Goldrente 84,.—81,85 C. M. Kemp.. n—— Stolberger Zink 2388,9ſ297,0.4%„ conn, Rte. 2,80.40 Klöcknerwerte 190,00193,7[Südd. Immobil. 111.7112,0 4½%% Silberrte..85 9,80 C. H. Kaorr. 190,0ſ194,0 Teleph. Berliner 103,0.110,004¼/ Papierrie. 259.— Kollm.& Jourdan 94.—98,.— Thoerldelſabrik. 121.0125,04% Türk. Ad.⸗Anl. 14,151 Gehr⸗ Körting. 108,0103,0[Tietz, Leonhard.135,0183,04/%„ Bagd.⸗Eiſ! 26,5026 Koſtheimer Cell. 118,0120,0 Transradio.. 155,2188,74%8 ½%„ 11 21.— Krauß& Eie Lok 81.— Unionwerke Maſch—.——, 4% Lürt untf Kronprinz Metall 130,017.2 f 8 4%„ Zollob⸗1911 16,—15,85 Kyffhäuſer⸗Hütte 84,— 33,— Farziner Papier 148,7143.0 400.808.24,1824,75 2* — „ Toahmeyer& Co. 173,0188.0 Ber-Chem. Charl. 207,0205,04½% 1914 25.— 25 Laurahütte... 90,—99,50 B. Piſch, Nickelw. 171,7174,5 45 5 23.25 Linders Eismaſch. 101,01480 TVSlanzſt. Elbf 596,2 500,0 3%„. Kronx..— 20.— Lindenberg..028 8 Schuhf SrnsW 71.2571.78 3% Oe. H. Stb. alte 22,85 28,.25 55 JCarl Lindſtröm 226,0.226.0 JVer. Stahlwerke 154,8.14,0 3% HxSr(i Kinge Schagabe. 30,— betehen.3p 251.0ſJ64.5 J Oe:e derter J8, 5% De.Goldprior. 18,30 .Linde Hoffm. 92.—98,— Ver. Ultramarinf. 152,0.164.0 20% Södeea! e Teud.Loewe&Co 384,9.258,0 Bogel Telegraph 114.2114,22.80% neue B—.——— E. Lorenz.. 144,5146,1 Boigt& Haeffner 151,0154.5 5% Lotht. Portl.⸗Cem———.— Bogtländ. Maſch. 114,0113.0475% Anat. Ser.! 28.25 28.85 Magirus.-G. 89,85083.,50J Wandeter-Werke 244,0247,0 4%„29.228,85 Mannesmann 222,80221,0Weſer Akt.⸗Geſ.—.———4% 4„ eII 27,1527,25 TMansfeld. Akt. 156,7155, 1 TWeſtereg. Alkali 209,0209,0[8% Tehuantepee. 27.50 21. 55, 0 Manitoba J für April⸗Mai fa Aeet Reisholz Papier.305,0306,7 Hochfrequenz. 20,15%5 9915 5% B. Kohlenanl. 18,7018.80 195•J3,008% Pgß. Kalienl. 1950 6,30 8,61 8,.72 45 650 Ber. B. Frkf, Gum. 105.0 108,04½% lSt.⸗R1913 28,158 28.— eeeeeee 1 6. Seite. Nr. 159 Neue Maunheimer geitung(Abenb⸗Ausgabe) Bonnerskag, den 31. Mürz 1027. Sanbesamfiche Tacbien Verkündete: Monat März 1027. 16. Elektromonteur Theodor Zimmer u. Softe Zimmermann KFraftwagenf. Wilh. Florus u. Doroth. Weber Poſtſchaffn. Adolf ettler u. Kathar. Gabel abrikarb. Jakob Oswald u. Lina Haas Kraftwagenf. Rich. Kühne u. Maria Sauter Kaufm. K. Mayfahrth u. Martha Henninger Bankbeamt. Rich. Kern u. Martha Sandritter Lehramtsaſſeſſor Dr. phil. Adolf Maier und Elfriede Diebold Mont. Auguſt Schmitt u. Margareta Rauh Tagl. Theodor Wann u. Frieda Huck geb. Deck Kontroll. Otto Winter u. Anna Kinzinger Ing. Jakob Wöllner u. Eliſabeth Wüſt Schreibgehilfe Georg Seiter u. Anna Anderer Arbett. Friedrich Karl u. Anna Habersberger 22. Kaufmann Friedrich Ruf und Anna Fank Geborene: 26. 2. Uhrmacher Karl Schöntges e. S. Paul Friedrich Willi Monat März 1927 5. Metzgermeiſter Karl Friedrich Guſtav Michael Fiedler e. S. Heinrich Friedrich 6. Heinrich Sebaſtian Stegmann e. S. Hermann Magazintier Julius Niebler der Erſte e. T. 8 * Charlotte Erneſtine Kraftwagenf. Aug. Geil e. T. Herta Franziska Schloſſer uge Steller e. S. Hugo Kurt Buchbinder Maximilian Joſef Hildmann e. S. Werner Maximilian Profeſſor Jakob Anton Emil Sebold e. S. Joachim Karl Joſef Nachtwächter Johann Friedrich Schuh e. S. Johann Hermann Kaufmann Iſidor Weißmann e. T. Ilſe Arbeit. K. Phil Pfau e. S. Phil. Karl Hugo „Gefängnigaufſeher Theodor Baumann e. T. Irene Johanna Schreiner Georg Roſenbuſch e. T. Lotte Lore Buchdr. Hugo Robert Bayer e. T. Lilli Eliſab. „Kaufm Friedr. Eiſenhuth e. T. Giſela Marth. Arb. Heinrich Burkhäußer e. S. Heinrich Kaufmann Hans Heinrich Plitt e. S. Egon Friedrich Tagl. Johann Jakob Eckel e. S. Karl Hilfsarb. Gottl. Guſt. Baumann e. T. Gertr⸗ Werkmſtr. Albert Schwinn e. S. Heint Günth. 22. Eiſendreher Kaſpar Friebrich Eduard Dreßel e, T. Käthe Theodora 23. Bahnarb. Gottl. Fr. Gabler e. S. Gerhd. Guſt. Geſtorbene: Monat März 1927. 11. Katharina Eva geb. Laudenklos Ww. des Ve⸗ reinsdieners Chriſtian Schleyer 80 J. 1 M. Lehrer Johann Buhl 30 J. 2 M. Bäckermeiſter Karl Georg Kober 70 J. 3 M. Eva Eliſabetha geb. Bauer Ww. des Ober⸗ rangiermeiſters a. D. Hermann Lützel 66 J. Roſa Schneider 1 J. 6 M. — Heizer Andreas Mackemull 81 J. 9 M. 17. Kaufm. Otto Bruckbräu und Klara Dehm Arbeiter Adolf Muley u. Wilhelmine Schölch Arbeiter Stanislaus Jankowski und Adelina Jankowski geb Ringert Schneid. Eugen Hartmann u. Emma Wünſche Arbeiter Otto Rappold u. Ida Haas 7 Buchdr. Fror. Klopfer u. Pauline Hartmann Schloſſer Gottlieb Knippen u. Elſa Pfeiffer Margarete Elſa geb. Starke Ehefrau des Fa⸗ brikarbeiters Martin Schenkel 38 J. 8 M. Arbeiter Adam Grimmer 82 J. 8 M. Erika Eberle 4 M. 6 Tg. Lokomotivf. a. D. Joh. Wildhirt 66 J. 2 M. Fuhrm. Konrad Decker e. T. Karolfna Anna 15. Mechaniker Wilh. Oskar Müller e. T. Luiſe Kaufm. Ik. Wilh. Engel e. T. Lilli Philomena Mathilde Monteur Peter Wunder der Zweite e. T. Lackierer Friedrich Karl Winkler e. S. Karl⸗ Annelteſe Maria galie Oi10 Gpeit 2. 5 5 auptl. Guſtav Käſer e. T. Eliſe Rut ra„Arzt Dr. med. Otto Chriſt. Wegerle12. Eiſenbahnobm. a D. Mth. Hofmann 67 J. 9 M Pal Vuſte Aſer e. T. Martha ehe e. S. Klaus Hermann Adolf Jakob Julius Led. Tagl. Friedrich Reinhart 26 J. 9 M. Fuhrm. Ernſt Otto Wetzler e. T. Lieſelotte 16. Pförtner Daniel Ernſt Beh e. S. Auguſt 18. Linoleuml. Philtpp Karl Küchler 51 J. 5 M. * U 8 18. Arbeit. Friedrich Bach u. Klara Burkhardt Annemarie 10. Bauarb. Johannes Kuhn e. T. Rita Renate Thereſia geb. Karolus, Ehefrau des Kaufm. Monteur Karl Geißler und Maria Benz 8. Reſerve⸗Lokomotivführer Martin Marquard Polizeiwachtmeiſter Franz Joſef Frietſch e. T. Auguſt Kuntz 70 J. 11 M. Kraftwagenführer Wilhelm Barezykowfſki und e. S. Erich Georg Joſef Eliſabeth Roſa Eliſabeth geb. Dreuttel, Witwe des Eiſen⸗ Emma Schröck Kaufmann Herm. Lorch e. T. Ines Edeltraut Rechtsanwalt Dr. fur. Walther Reidel e. S. bahnbetriebsaſſiſt. Karl Haber 76 J. 4 M. Schloſſer Georg Heeß u. Franziska Gleißner Iſolde Volker Privatmann Moſes Dreifuß 69 J. 10 M. Kaufm. Philipp Weber u. Emilie Reuling 19. Fuhrm. Ferd. Göſſel u. Friederike Theurer Schloff. Friedr. Seehaus u. Anna Kraſtel Gehwegreinig. Friedw. Alter u. Ektſabeth Kattenbeiler Wirt Otto Boſſert e S. Hans Schmied Fr. Heuberger u. Lina Fahrbach Händler Joſef Kaſper e. T. Liſelotte Fabrikarb Karl Wilberg u. Berta Baumann 9. Kaufmann Alexander Laurenz Paul e. S. Wagn. Friedrich Kilian und Berta Münch Albert Gregor Bankbeamt. Wilhelm Nuß u. Roſine Stecher Schneider Karl Friedrich Brüſtle e. T. Mari⸗ 21. Fabrik. Rich. Schick u. Catharina Wittlinger aune Lina Wilhelmine 22. Hilfsſchloſſ. Hellm. Fiſcher u. Eleonore Angel Modellſchr. Emil Steinmann e. S. Heinz Emil Tapezier Otto Maurer und Elſa Baier Schloſſ. Auguſt Roth e. S. Heinz Auguſt Joſef Tagl. Georg Gölz und Joſefine Knöpfle Kraftwagenführer Friedrich Wilhelm Schurer Kraftwagenführer Adam Neckermann und e. S. Günter Paul Margarete Rieſinger Lehr. Phil. Mohr e. T. Edith Margar. Klara Muſiker Hans Quick u. Wirhelmine Schäfer Landw. Georg Heckmann e. S. Wilhelm Joh. Elektrom. Willy Meiſter u. Emma Karcher Gipſ. Chriſt. Reichert e. T. Ruth Roſa Maria Getraute: Kaufm. Armin Otto Dix e. S. Andre Robert Monat März 1927. 10. Arbeiter Otto Bräunig e. S. Otto 17. Kaufm. Georg Büchler und Erna Erb Arbeiter Karl Lang e. S. Heinrich Schloſſ. Wilh. Großkinſky u. Marie Geißler Schuhmacherm. M. P. Franke e. T. Tilli Herta Kirchenmuſikdirektor Arno Landmann und Schleif. Georg Hallauer e. T. Ria Annelieſe Eliſabeth Drieſcher 11. Schloſſer Willi Stahl e. S. Kurt Philipp Prof. Dr. med. Arth. Menzer u. Emilte Bock Schreiner Hermann Karl Luttermann e. S. 19. Schneider Heinrich Bazar u. Ottilie Seifert Hermann Paul Schloſſer Karl Brenner und Lilli Brenner Berufsfeuerwehrm. Gg. Blümlein e. S. Gerh. Schrein. Aug. Damian u. Hedwig Dubbernell Buchdr. Theodor Lang e. T. Doris Liane Werkzeugdr. Hs. Dechant u. Kathar. Schneider Kaufmann Iſi Moſes e. S. Edgar Kranenf. Friedrich Egner u. Roſina Sack Arb. Joſ. Henn e. T. Giſela Maria Roſa Kaufm. Heinrich Erb und Eliſe Weis Kraftwagenführer Johann Heinrich Jakob Kranenf. Wilh. Gaukel u. Eliſab. Dubbernell Benz e. S. Heinz Wilhelm Modellſchr. Max Helmſtädt u. Doroth. Holz 11. Kaufm. Karl Heinr. Lenz e. T. Giſeka Ruth Werkmſtr. Heinr. Höfmann u. Hildeg. Wettges 12. Handlungsgehilfe Hans Prößbſtel e. S. Hans Monteur Ludwig Hummel u. Maria Leypoldt Techniker Hugo Rude e. S. Franz Oskar geb. Bayer Kaufmann Auguſt Heinrich Karl Geißler e. S. Kaufm. Walter Kaſt und Veronika Thum Herbert Alfred Rudolf Arbeit. Irtedrich Kühner und Anna Holl Schrein. Rudolf Merker e. T. Lieſelotte Softe Aufſeh. Otto Lucan u. Emma Hermann Kaufm. Albert Picker e. T. Doris Ellen Tagl. Chriſtian Pftſterer u. Frieda Wahl 13. Eiſendreher Franz Emig e. S. Werner Kaufm. Jakob Sponagel u. Eliſab. Behrens Dekorationsmal. G. Friedr. Lang e. S. Joris Elektromſtr. Aug. Schmitt u. Marg. Kübler Lageriſt Alfred Huber e. S. Manfred Alfred eemen lobenalitebaus, Agea. olbmäbel Persil bott is uut 38 3 eeeeeee H. Hinze-Werner Mannhelm, 0 25 9 Auazugsmell 900 Pfund 23 mb. l. Lererlinbe Allgäuer Stangenkäse funß 8 8 5 Beſtellungen frei Haus. Telephon 32 619 Vermischtes Telefon-Nr. billig abzugeben. Aoͤreſſe t. d. Geſchäfts⸗ Iſtelle öſs. Bl. 560 Techniker Johann Hermann Frekländer e. S. Hans Richard Kaufmann Ernſt Emil Schönig e. S. Gerhard Hermann Teppieh- und linoleum-Haus % M. BRUMLIK empflehlt in großer Auswahl 606 chalselongues mit und ohne Decken Plũsch- und Linoleum-Teppiche 8 Oberſtadtſekretär Karl 8 DDernr Damen · Spangenschuhe bae fer r. II Arb. Reinhard Holzwarth e. S. Reinhard Maſchinentechniker Franz Joſef Aug. Schußh⸗ mann e. T. Ingeborg Anni Eliſabeth Rang. Ludw. Wolf e. S. Werner Ludw. Wilh. Kaufmann Karl Georg Johann Erny e.., Anton Heinrich Karl Heizer Karl Richard Burkhardt e. T. Herta Roſa Marianne Kaufm. Vaz Löb e. S. Heinz Alfred Schauſt. Jak. Joh. Metzger e. S. Jak. Günth. Bauhilfsarb. Joh. Pet. Bauer e. S. Richard Schloſſ. G. Friedr. Braun e. T. Elfr. Luiſe Schriftſetz. Otto Stell e. T. Irmgard Johanna Werkzeugſchloſſer Hermann Johann Würtele e. S. Hans Hermann Otto Aug. Appel e. T. Erika Juliane nita Poltzeiwachtmeiſter Joſef Alois Weber e. T. Hildegard Ling Schaffn. Ludw. Ant. Gros e. T. Erika Magdl. Pypſtſchaffn. Wilh. Jooß e. S. Kurt Wilhelm Arb. Heinr. Kleemann e. T. Annelieſe Maria Wagner Philipp Reiber e. T. Helene* Hauptl. Alfr. Zahn e. S. Rüdiger Willi Frz. Gefängnisaufſ. Alfred Ludwig e. T. Hilde Kaufm. Sally Frankfurter e. S. Kurt Roland Praktiſcher Arzt Dr. med. Hugo Jakob Alfred Schütdel e. S. Günter 8 ermann Karg e. T. Hannelore Margarete Julie Kaufm. Heinrich Minnig e. T. Gliſabetha Kraftwagenf. Thomas Meckler e. T. Gertrud Bezirkskaminfegermeiſter Emil Trautz e. T. Ruth Maria Luiſe Kutſcher Auguſt Schreckenberger e. S. Heinz Kfm. Mich. Fd. Liebhold e. S. Werner Benno Architekt Martin Baumann e. T. Elſe Maria Stadtarbeiter Albert Bohnert e. S. Heinz Albert Guſtav Erich 21. Arb. M. Paul Buſter e. S. Mart. Kurt Fritz Metallarb. Eugen Anton Heim e. T. Alma 1 NDeeen 2 U 2 Nn Muſiker Mokanja Stefan Ngomo 30 J. 9 M. Werner Sickinger 8 M. 14 Tg. Maagdalena geb. Schwarzmayer Witwe des Landwirts Georg Kellnberger 73 J. 7 M. Lucia geb. Pfeiffer, Witwe des Oberlehrers Guſtav Büchner 76 J. 4 M. Arbeiter Johann Mauch 57 J. 8 M. Vorarb Wilh. Helmling 54 J. 11 M. Lutſe Pauline geb. Mößner, Ehefrau des Kaufmanns Karl Joſef Groſch 93 J. 9 M. 15. Kaufm. Joh. Frör. Heinr. Siering 52 J. 1 N. Maria geborene Kollibay, Ehefrau des Schrein. Karl Joh. Konr. Viehl 61 J. 1 M. Gaſtwirt Johann Bauſch 50 J. 10 M. Fabrikarb. Ad. Heinr. Walz 35 J. 11 M. 16. Auguſt Beh 1 Stunde Buchm. Rud. E. Friedrich Tiſcher 59 J. 8 M. Suſanne geb. Feuling, Witwe des Landwirts Konrad Gerber 80 J. 111 M. Volker Reidel 10 Stunden Taglöhner Valentin Savella 61 J. 1 M. Anna geb. Stckinger, Ehefrau des Arbeiters Peter Johann Koger 28 J. 11il M Barbara geb. Pettinger, Ehefrau des Kaufm. Wilhelm Keßler 37 J. 7 M. Fabrikarbeiter Friedrich Michael Georg Wurſt 50 J. 9 M Zugführ. a. D. Chriſtof Klein 61 J. 11 M. Eliſabetha geb. Geißinger, Ehefrau des Schreinermſtr. Fr. Theod. Nees 61 J. 9 M. Gertraud Luiſe geb. Bundſchuh, Ehefrau des Tapezters Leopold Röckel 51 J. 8 M. Roſa Klara geb. Diebold, Witwe des Kalku⸗ lators Franz Karl Witecka 52 J. 6 M. Anna geb. Ballreich, Ehefrau des Erdarbeit. Johann Büchner 31 J. 5 Marie Auguſte geb. Meier, Ehefrau des Zimmermanns Chriſt. Werner 45 J. 6 M. 18. Prokuriſt a. D. Alois Rick 63 J. 8 M. 19. Taglöhn. Karl Auguſt Habermaker 42 J. 1 M. Georg Jakob Mohr 4 J. 9 M. Damen-Stegspangenschuhe hellgran Cherreau, echt Louis XxV. Damen-Stegspangenschuhe haselnuß Chevrean, neuest. Modell, ecirt L. XV. Herren· Schnürschuhe schwarz Boxcalkkk„„%' Herren-Schnürschuhe braun Boxcalf, welß gedoppelt„ Scnunhaus :!!!!!!!! ßßßd chtang zehr bidag od⸗en-spangenschabe Schlaldecken, Siepndecken, Tischdecken 3 Stores- u. Madras-Garnituren, alle Farben Fahrräder moderne, graue Fatbe 0 S10fL· 1 1 510 nen Nähmaschinen echt Louis XVV. 1 2 Beſtvorlagen in allen Orögen u. Qualitäten Sprechmaschinen Imii. Perser Brücken bis zu 270 em Länge Ersaizieile Damen-Zugschüne e * 2 9* Sehr günſtige Zahlg.⸗ Bedingungen. B1541 echt Louis XV. Löſch, Fahrradhans, H J. 4, Tel. 29 974. Covereoat- Chevreau 1 5²⁰⁰ er dbeminat mit Leichtkraftwagen mit möglichſt langer 5 Krieger& Berkemeier Feine Magßschneiderei nalporo' Gebrüder Buſch, ⸗ Täglich Eingang von Neuheiten-- 22. 18. ⸗ Großge Auswahl! Zivile Preisel Komplettes ⸗ Schlafzimmer ⸗ Trledridisplalz 3 e Fernsprecher 28525 ch ⸗pine mit Kriſtall⸗Fac.⸗Schei⸗ ben, prachtvoll dek., nur Mk. 215.— 8 Mlelgerscranze 8 m. Hutbrett u. Meſ⸗ ſingſt., nur M. 35.— N. Lauber 8 Mannhelm, F 8, , äubzaugel Kukirol⸗Verkaufsſtellen: Adler⸗Apotheke, H 7. 1; Bahnhof⸗Apotheke, kiermeacceroni Kikeriki andere nie! AJ , Bismarck⸗, Ecke Tunnelſtr.; Einhorn⸗Apotheke, R 1.—8; Humboldt⸗ 2 M 85.— Apotheke, Ecke Waldhof⸗ u. Lortzingſtr.; Keppler⸗Apotheke, Ecke Kepp⸗„* ler⸗ und Schwetzingerſtr.; Luiſen⸗Apotheke, Luiſenring 28; Löwen⸗ 90 Apotheke, E 2. 16; Drogerien: Becker, Friedr., Michaelis⸗Drogerie:* 165 Gebr. 58 2 8285 85 5 1 100.— Anmerkung: Mon beschle ſtraße 22; Hof⸗Drogerie. 3; Merkur⸗Drogerie, Gontardplatz 2: duue Kodwor Müller⸗Egg, Traitteurſtr. 24; Neckar⸗Drogerte, Mittelſtr. 28 a: 120 ledem Pael ouſgedru i0 AigenergGr⸗ Eleletro ee 1 ⸗, potheke, am Marktplatz. n.⸗Waldhof: Luzenberg⸗Dr e, Sktr berg; Waldhof⸗Drogerie, Oppauerſtr. 28; Jakob ,,, ,, ,,,, wbanerfe an Fulgh Jager, D 3, 4 ,,,,,,,, ,, ckel, Stolbergerſtr. 18. Emi90 8 SS ee leeeennn SSSee ——— 7— den 31.—55 1927 Neue— Zeitung m 7. Seite. Nr. 132 1 Lebens- VBerſſcherurgsgeſeiſge 19805 ſämtl. Branchen, auch Kleinleben, ſucht für Mann⸗ heim und Umgebung tüchtige Auch Nichtfachleute werden e und nach kurzer Probezeit in feſtes Verhältnis übernommen. Perſönl. Vorſtellung Freitag und Samstag vormittag, ebenſo ſchriftliche Angebote. 3252 Germania-Versicherung, Mannheim Pe er Na an 28 ſche Buchhalter welcher einem Bürv vorf tehen kann, von großem Detailgeſchäft in Mannheim gesucht. Angebote mit Angabe des Alters, Zeugnis⸗ abſchriften und Gehaltsanſprüchen unter P 85 an e d.— N Floctro-Crophandiung ſucht tüchtigen bei Induſtrie und Inſtalla⸗ teuren gut eingeführten *608 Verkäufer der nachweisbar mit gutem Erfolg Pfalz, Baden und Rheinheſſen bereiſt hat. Angebote mit Gehaltsanſprüchen unter P W 24 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. Lehrling für kaufm. Büro, aus guter Familie, mögl. m. Reifezeugnis ſofort geſucht. Fahrner u. Co. 2 84. 23/24.*642 Fahrrabhandlung fucht brauchekundige Verkäuferin Schriftl. Ang. m. ausf. Lebenslf. u. Gehalts⸗ auſpr. an Veeck u. Co., 22. 5, eee B1529 Lehrstelle 3. Ausb. als Friſeuſe ſofort frei. Angebote Aunter P X 25 an die Geſchäftsſtelle.*614 NMäddben welches kochen kann, geg. hohen Lohn ſofort eſucht. Zu erfragen P3. 3, Laden. 3622 Perfekt. Alleinmädchen ſowie zu 2. Kinde für nachmitt. eine Kinder⸗ gärtnerin geſucht. Vor⸗ zuſtellen—3. D 6. 3, Fran Dr. Simon 35 Mausangespele als Aushilfe ſof. für einen Monat geſucht. Vorzuſtell. v.—5 Uhr Friedrichsring 20, 4609 4. Stock. Kinderfräulein zu Z3jährigem Knaben geſucht. Kenntniſſe im an die Geſchſt. 4597 Wegen Erkrankung der bisherigen Hilfe Honaisfrau für 2 Stunden vorm. geſucht. Lange Rötter⸗ ſtraße 77, 3. St. links. 9 hen mögl. Nähe; Lindenhof ſof. geſucht. Spülmätchen für ein Kaffee ſofort Rheindammſtr. 17, Nl. geſucht. Jutelligenter ſunger Metzger im Beſttze d. Meiſter⸗ prüfung u. 3b Führer⸗ ſcheins, ſucht paſſende Stelle, evtl. als Filialleiter Selbiger iſt firm in allen Arbeiten u. im⸗ ſtande, eine größere Kaution zu ſtellen. Zuſchrift. unt. O J1 an die Geſchäftsſtelle. B1540/42 Mk. 2000.— gibt geb. fl. jg. Mann als Kaution bei Ver⸗ trauensſtellung od. z. Beteiligung an gutem Geſchäft geg. hypothek. Sicherh. Angeb. unt. P S 20 an die Geſchſt. *593 Ein 17 Jahre alter Bäcker⸗ u. Konditor⸗ geſelle ſucht Stellung. Derſelbe iſt an flottes ſauberes Arbeiten ge⸗ wöhnt, hat gute Zeug⸗ niſſe. Ang. u. H 26 hauptpoſtlag. B1550 In ſchöner Lage, Nähe .Naturfreundehauſes ohlhof ein Landhaus mit Garten, Vorplatz u. angrenz. Raſen, m. Obſtbäum., f. Schüler⸗ Ferien⸗ u. Erholungs⸗ heim uſw. geeignet, zu verk. Ang. u. 1 B 151 an die Geſchſt. S265 Neunerbaute VIITEA in Neuoſtheim für Mk. 55 000.— bei Mk. 20 000.— Anzahl. zu verkaufen u. ſofort zu beziehen. Gefl. An⸗ gebote unt. A 28 an die Geſchäftsſt. 620 Sbalterttausant mit Bierkonzeſſion (brauereifrei) in gut. Lage, mit ſchöner Ein⸗ ritung krankheitsh. alsbald zu verkaufen. Angebote unt. P R 19 an die Geſchſt.*592 Nen e Anhänger 3 u. 5., zu verkauf. Reparatur und Lager u. Autofedern. B1543 G. Ringle, Holzſtr. ga. NHolorrad Marke RMW., 4 PS., m. Getriebe, verſteuert, komplett preiswert zu verkaufen. 2577 Kaiſer, C 2. 20. 8 ute 8. Tafelklavier zu verk. Preis 120 l. Winnewiſſer, Bürger⸗ meiſter ⸗ Fuchsſtr 17, parterre. 2600 Speisezimmer kaukaſiſch neu, mod., nußbaum, oval. Tiſch, 6 Stühle, umſtändeh. billig abzugeben, Gefl. Angebote unt. B 29 an die Geſchſt.*624 Schlafzimmer ſchwer eiche, billig ab⸗ zugeben. Heusler, Luiſenring 51.*627 Wegen Wegzug billig zu verkaufen:*559 Aandumbaaen (Röder) mit Kohlen⸗ heizung u. 2 Röhren, 1 Kaffeemaſchine, 1 Glaskaſten, 1 Schau⸗ fenſtergeſtell m. Rück⸗ wand, 2 Bettſtellen m. Matratzen und Stein⸗ guttöpfe. Näheres Café Köhler, P 3. 12. Gut 7 1195 Züfett ee hohe Form u. 1 Regal z. verkauf. Luiſenring 45, 2. St. 1 Schaufenster- Erker Länge.50, Tiefe.25, ſofort 9„werce en. ckert, 280870“ 15 3. 14. Nähen erwünſcht. An⸗ gebote mit Gehalts⸗ anſprüch. unt. P T 21 zuverläſſige 1193 623 ztüriger Kleider⸗ und Weißzeugſchrank, zwei grüne Polſterſeſſel zu verkauf. G 4. 7, 1 Tr. 1551 Schreibmarchinen Adler ꝛc., billig zu verkaufen. B1513 Sieder, R 3 2b. Präz. Luxus⸗ Klappkamera neu, 9/12, alles Leder, Komp., Lichtſtärke 4,5, zu 85.—, ferner Rollfilm ⸗Kamerg 6/90 em, faſt t neu, 18% zu verk. Förſterling, Lortzingſtr. 26. 4543 Hute Welnfasver 1 Schreibtiſch zu verkaufen.*644 Seckenheimerſtr. 15. 2 Uuterhatene Jetten zu verk. Preis 70 l/. Eichendorffſtr. 39, 44 2. St. rechts. 2 gut erhalt Bett⸗ ſtellen mit Roſt u. Matr. billig zu verk. Näh. b. Habersberger K 4. 8, 1 Tr. Seitenb. *605 Wenig getragene Herren-, Damen- u. Kinderkleider preisw. zu verkaufen. 602 Wiktoriaſtr. 12. Fahrrad erſtkl. Marke, fabrik⸗ neu, mit Garantie weit unter Ladenpreis abzugeben.*688 Laden Mittelſtr. 36. Großer, maſſiv. 772 e Warüerrd Selbſtkoſtenpr. 160 ¼, für 70% zu verkauf. *561 Mink, I 6. 39. Kl. gold. Damen⸗ Armbanduhr faſt neu, ſehr billig ab⸗ zugeben. Tullaſtr. 10, 3. Stock links.*521 ſlebr. Kinderkorbwagen ſowie Holzkinderbett billig zu verk. Näher. Waldhofſtr. 136, prt. l. *514 Faſt neuer 3607 Minderkastenwagen u. Babykorb m. Matr. ſehr billig abzugeben. Lortzingſtr. 12, pt. Iks. Gut erhaltenes Kinderstühlchen mit Lederpolſterung zu verkaufen. Adreſſe in der Geſchſt.*48g Boſt, Tisch, Stühle billig zu verkaufen. J 5. 20, part. Hinterh. über den Hof. 488 Reinraſſiger weißer Maunk. Zwergsnitzer 4 Monate alt, günſtig abzugeben.*581 Vogel, T 6. 36. Ladlentee in Piahe Teppich, ca..5043.50 u. Regiſtraturſchrauk, gebr., geſucht. Preis⸗ angebote unt. T E 154 an die Geſchſt.*585 Llebr Hraukenkahrstan zu kauf. geſ. Ang. mit Preisang. u. S 0 140 an die Geſchſt. B1520 fumemme in nur guter Lage sofort zu misten gesucht. Baukostenzuschuß wird evtl. gewährt. 5 Angebote erbeten unter PN 15 an. die Oeschäftsstelle ds. Bl. 568 Heidelhgrg mit Küche, Bad, Wohnung. Wahnungs-Tausti -Mannheim. 1d i delb ei deholen ſchöne ee e in M Sesucnt freee be A Angebote unt. S G 131 an die Geſchäftsſt. Balkon uſw. Vermietungen eutenleimerste. 90 3. St. gt. m. Balkon⸗ zimmer zu vermiet. ö*512 Ein großes, ſchön möbliertes Zimmer an beſſer. Herrn od. Dame a. 1. 4. z. ver⸗ mieten*516 P 2, 6, 3. Etage, r. K g. 17, 1 Tr. rechts Schön gemütl. möbl. LIMMER an beſſ. berufst. Frl. ſof. zu verm.*522 büt Hodl. Iimmer mit oder ohne guten Mittagt. ſof. z. verm. F 5, 18, 2 Tr. rechts. *524 Einfach mbl. Zimmer an berufst. Fräulein⸗ oder Herrn zu ver⸗ mieten. 2— In gutem Hauſe ſchön möbl.*504 Zimmer ſofort zu vermieten. Luiſenring 6, 2 Tr. nächſt Rheinſtraße. 1 Zimmer m. 2 Betten Nähe der Planken ſofort zu ver⸗ mieten.*566 M 2. 9, 2. St. rechts. Schönes, gut möbl. Zimmer in ſchöner freier Lage, an beſſer. ſol. Herrn zu vermiet. Riedel, Seckenheimer⸗ ſtraße 10, II.(1 Min. v. Bahnh. bzw. Waſſert.) *556 Tük möbl. Inmer; 4500 zu vermieten. 1, Laden. Fil. möbl. Ammer an ſolid. beſſer. Herrn ö zu vermieten. B1531 L 4. 9, 2 Tr. rechts. Hibsch möbl. Timmer mit elektr. Licht u. ev. Tel. zu verm.*540 P2. 8/9(2 Tr.) Eichelsheimerſtr. 12, 8 Trepp. links großes möbl. Zimmer el. Licht, ſof. a. Herrn od. Dame zu vermiet. *588 Beſſer möbl. Wohn⸗ u. Schlafzimmer. 2 Bett., an 2 Herr. od. Damen zu vermieten. S 3. 14. I. ſl Möbl. Iimmer an Dame oder Herrn zu vermieten.*574 M 2. 1, 3 Tr. rechts. Freundl. möbl. Balkonzim mer el. Licht, an ſol. Herrn auf 15. April zu ver⸗ mieten. Näh. 8 6. 35, 1 Tr. links. B1554 Nähe Apollo Treundl. möbl. inmer ſof. zu verm. Adreſſe in der Geſchſt.*508 Sertöſer, jg. Kfu. in ſich. Poſ. ledig Dauer⸗ mieter ſucht gut möbl. Wohn- u. Schlafzimmer evtl. 1 großes möbl. Zimmer mit Telef.-⸗ Benutz. u. Bad im Zentrum. Angeb. nur m. Preisangabe werd. berückſichtigt. Angeb. unter PZz 27— die Geſchäftsſt. 619 Geſucht Tünfzummerwohnung ev. Waldpark, Neuoſt⸗ heim, von höh. Beamt. Angeb. unter 8S X 147 an die Geſchſt. 1179 Sesucht: 4— 6 Zimmer in guter Lage.*629 Geboten: 3 Zimmer m. Bad uſw., Oſtſtadt. Angebote unt. O 30 an die Geſchäftsſtelle. Wohnung geg. zeitgemäße 15 ev. Umzugsvergütung per 1. April v. Dring⸗ lichkeitskarteninhaber Zu mieien Sesuchi. Angeb. unter T A 150 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. 1187 Suche leeres Zimmer mit Kochgelegenheit in gutem Hauſe. Ang. unter J V 73 an die Geſchäftsſtelle. B1495 Bardame ſucht III Höbl. Aumel auf ſofort. Angebote unter P M 14 an die Geſchäftsſtelle.*563 1Iimmer- Anme. ſ0 beſchlagnahmfefrei, ev. geg. Baukoſtenzuſchuß geſucht. Angebote unt. E G 59 a. d. Geſchafts⸗ ſtelle dſs. Bl. B1444 Izu vermieten. Uüt möbl. Ammer B1553 Eichelsheimerſtr 7, 4 Trepp. rechts.. Li indenhof. Frdl. möbl Zimmer m. elektr. Licht ſof. zu vermieten. Anzuſehen nach 6 Uhr abends Rheindammſtr. 17, 594 3 Treppen. K 1. 14, 3. Stock möhl. Zimmer ſep. Eing., ſofort od. ſpäter zu verm, Herren⸗ u. Schlafzim. gt. möbl., ſep. mit mögl. noch 1 leerer Raum, Tel., part. im Zentrum geſucht. Ausf. Angebote mit Preisangabe unter O U97 an die Gſchſt. *506 dut möbl. Zimmer ſof. zu vermiet. B1563 Gontardſtr. 8, 2 Tr. J 2. 1, 2 Tr. rechts ſchön möbliertes Zimmer ſof. zu vermiet. 639 Möbl. Zimmer im Umkreis d. Bahn⸗ hofs(auch Lindenhof) geſucht. Angebote mit Preis ete. unt. O F 33 an die Geſchſt.*637 Junge Dame ſu ch t für ſofort*690 freundlich möbl. Zimmer Angebote erbet. unter 5 31 an die Geſchſt. Kinderloſ. ruh. Ehep., beide berufstät., fucht —2 Zimmer a. Manſarde, in anſt. Hauſe. Ang. u. 0 G 84 an die Geſchſt.*480 flaaalch Anmer billig zu verm. B1557 H 5. 22, 1 Tr. links. bul möbl. Zmmer auf 1. April zu ver⸗ mieten.*444 Uhlandſtr. 6, 1. St. Gut möbliertes Mohn- U. Schtafzimmer mit ſepar. kl. Küche in ſchön. Wohnlage u. gt. Hauſe a. kinderl. Ehe⸗ paar auf 15. April od. ſpät. zu verm. Adreſſe in der Geſchſt.*430 Nähe Friedrichsbrücke gut möbl. Zimmer zu vermiet. K 2. 18, 1 Treppe, lks. B1483 Beſſ. kinderloſ. Ehe⸗ paar ſucht ſofort biuf. mübl. Inmmer mit od. ohne Kochgel. Gefl. Ang. mit Preis⸗ angabe unter M I 51 an die Geſchſt. 392 Schön möbliert., weiß. ZIMMER mit 2 Betten, an ſol. Herren oder berufst. Ehepaar, evtl. Einzel⸗ herrn, ſof. od. ſpäter zu vermieten. 567 Waldhofſtr. 22, 1 T. r. *525 *615 19.50 25. 37.- 43.— 38. Alle unsere Anzüge sind geprüft auf besten Sitz, ver-⸗ arbeitet in erst- klassigen Schneider- werkstätten m. besten Zutaten, so daß wir .50 11.50 15. aus gut imprägnierten Stoffen 18.— 21. Breecheshosen keste Strapazierqualitäten mit doppeltem Gesäß in überwältigender Auswahl, zu stadtbekannt billigen Preisen Herren-Anzüge aus modernen, unbedingt guten und tragfähigen Qualitäten 68. TT. 88. 93. 104- Gabardine-Mäntel in den modernen Formen, zum großen Teil gut imprägniert 39.50 45.— 58.- 65.— 74.- 85.- 98.- 104. Covercoat-Paletots in eleganter Ausstattung und in tadelloser Paßgform 34.50 42.50 59.— 68.— Gummi⸗- u. Loden-Mäntel in besten Fabrikaten, aus wetterfesten, wasserdichten Stoffen 12.25 14.50 19.50 24.50 Sport-Anzüge aus strapazierfähigen Stoffen, mit kurzer oder langer Hose 19.50/ 26.—- 37.— 43.— 38.— 65. Windjacken 16.— 853.— Aels Aan Heilen abe II beben! jedes Stück empfehlen können:.30.75.50 11.50 14.50 Ersaiz ſur Maß! Hontirmalions- Hommunion Anzuge aàus echtfarbig, dunkelblauenMelton, Cheviot und Kammgarn Hauptpfeislagen: 14.50 19.50 24.50 29.50 353.00 39.50 Eine bedeutsame Spezlalität In unserer Anfertigungsabtei- lung liefern wir Ihnen tadellos passende Kleidung genau nach Ihren Körpermaßen angefertigt, zu den- selben Preisen wie am Fertiglager, also ohne jeden Aufschlag. U H 3, 1 fale he Matdtt Das bekannte Spezialhaus für alle Schichten der Bevölkerung von Stadt u. Land Schwetzingerstr. 98 NANNHEIM 14 Vesichtigen Sie unter allen Umständen unsere Schaufenster! werbekräfige Druclcschriſfen in Massen- auflagen, IIlusfrierfe Prospekrfe, Kataloge und sonsfige von Handel, Indusfrie und Gewerbe benöfigfen grapßh. Erzeugnisse in sacgemäßer neuaeiicger auſmacung Druckererf Dr. Hads Neue Munnßeimer Zzeltung G. m. b.., Mannßeim E 6. 2 J7( + K. Seite. Nr. 152. * Donnerstag, den u. Mürz 1927 Neue Maunheimer Zeitung(Abenb⸗kusgabe) FE BANK. Geschäfisberichtf füir das Jahr 1926. Das Haßhr 1028, das ſiebenundfünfzigſte Geſchäfts⸗ Jahr der Dd eu tich en Bank, hat in ſeinen erſten Monaten die Kriſis, die im zweiten Halbjahr 1928 geſehen, Wunden, als erwartet werden konnte. Die Anzähl der Konkurſe und Geſchäftsaufſichten ſowie der Wechſelproteſte bozeichnen den Verlauf: Konkurſe und Geſchäftsaufſichten Wechſelproteſte im Januar„3645 29 346 „ Februar J3571 20 764 „ März 9 18 360 Arl!! 23 11 983 „ Degember 538 3 602 Im Rückblick zeigt ſich deutlich, daß die Kriſe nicht auf Konjunk⸗ karveränderung beruhte, ſondern eine vorwiegend durch pfychologiſche Eiuflüſſe beſchleunigte und daher unter beſonders heftigen Begleit⸗ Lerſcheinungen ſich abwickelnde Phaſe in der Deflation darſtellt, die Anſere Wirtſchaft feit der Stablliſterung durchzumachen hat. Die gendung zum Beſſeren mußte eintreten, ſobald das Mißtrauen in die weitere Entwicklung wieder ſchwand. Es iſt ſchwer zu entſcheiden, ab die günſtigere Geſtaltung der Außenpolitlk, insbeſondere die Räumung der Kölner Zone von fremder Beſatzung und die An⸗ Meldung zum Völkerbund oder ob rein wirtſchaftliche Faktoren mehr dazu beigetragen haben, um Vertrauen wieder⸗ zmerwecken. Die gute Ernte des Jahres 1925 machte Getreide⸗Import unächſt faſt entbehrlich, und die zerminderte Lagerhaltung, nicht ſo ehhr in der Induſtrie als in allen Handelsbetrieben, größen und Heinen, wirkte ſich in geringerer Einſuhr von Rohmaterial aus, ſo 11 die monatlichen Ausweiſe der Handelsbilanz ungewohnt günſtige Hfern brachten. Die Einwirkung auf den Geldmarkt, der überdies auch unvermindert Zuflüſſe aus dem Auslande erhielt, machte ſich raſch fühlbar und ermöglichte der Reichsbank, ſchon im Januar den Diskontſatz auf 8% zu ermäßigen. Noch eindrucksvoller war die von der Deutſchen Bank angeregte Gewährung eines Agrarkreödits von 300 Millionen Reichsmark ſeitens der Golddiskontbank, der dem Land⸗ Wirt zu 7% zur Verfügung geſtellt wurde: die deutliche Zins⸗ ſenkung auch für langfriſtigen Kredit. Die Konzentrationsbewegung in der Induſtrie Bahm ihren Fortgang, erleichtert durch die Ermäßigung der Fuſtons⸗ teuer, Schon am 14. Januar wurde die Vereinigte Stahlwerke Aktien⸗ geſellſchaft, zunächſt als Studiengeſellſchaft, gegründet. Die Rohſtahlerzeugung von 791 000 to im Januar wuchs auf 900 to im Juni, alſo um 237%. Die Wagengeſtellung der Reichs⸗ Zahn hat ſich von 101 800 arbeitstäglich im Jannar auf 116 200 im April und 131 200 im Juni erhöht. Die Einnahmen der Reichsbahn aus dem Güterverkehr ſtiegen von 180,0 Milllonen.“ im Januar auf 225,6 Millionen./ im Juni. An der Börſe, die ſeit Neueinführung des Zeitzandels ſich wie⸗ Der zu einem zuverläſſigen Wirtſchaftsbarometer entwickelt, war die Kriſe in einem beiſpielloſen Tiefſtand zum Ausdruck gekommen; die Börſe hat auch als erſte auf dieſe Beſſerungsmomente reagiert. Der Hurchſchnittliche Kursſtand der Aktien hob ſich vom Jannar ab ſtän⸗ 229 bis zum Juli um weit mehr als 50.(Gegen Fahresſchluß be⸗ trägt der Durchſchnittskurs der an der Berliner Börſe gehandelten Aktien nach einer im Dezember von uns vorgenommenen Berechnung 216 9, wenn man das Ausgangsniveau zu Jahresauſang mit 100% annimmt.) Mit Ende des erſten Halbjahres konnte ſonach die Kriſe — überwunden gelten, noch ehe ſich die Folgen des engliſchen Kohlen⸗ eiks in unſerer Wirtſchaft bemerkbar machten. Dagegen haben die Auswirkungen des ſiebenmonatigen eng⸗ kiſchen Streiks wie auch in anderen Exportländern unſer nzes Wirtſchaftsleben im Aae b Halbjahr um ſo ſtärker beein⸗ ſae Sie haben in erſter Linie die Kohleninduſtrie von der Bin⸗ ung ihrer Betriebsmittel in übergroßen Haldenbeſtänden befreit und einen Ueberſchuß der Kohlenausfuhr im Werte von 805 Millionen./ (gegen 238 Millionen./ im Vorjahre] ermöglicht. In zweiter Linie wurde unſerer Eiſeninduſtrie unerwartete Beſchäftigung infolge des Ausfalls engliſchen Exports zugeführt. Bei der großen Bedeutung der Kohlen⸗ und Eiſeninduſtrie für das ganze Wirtſchaftsleben wirkte ſich die gute Beſchäftigung natürlich auch mehr oder weniger auf alle anderen Erwerbszweige aus, ſo daß am Jahresſchluſſe im all⸗ gemeinen ein unverkennbar wachſender Auftrieb der wirtſchaftlichen Tätigkeit feſtzuſtellen iſt. 1926 Januar Juni Dezember Rohſtahlerzeungung in Tonnen 791 000 977 000 1303 000 Tages⸗Wagengeſtellung der Reichsbahn in Stück 101 800 121 200 199 300 Aunahme aus Güterverkehr in Mill../ 180,9 225,6 266,7 Hatte die Aumeldung zum Eintritt in den Völkerbund —K im Inlande einen Eindruck hervorgerufen, der für die Ueber⸗ windung der Kriſe von größter Wichtigkeit war, ſo hat international die endgültige Aufnahme Deutſchlands eine Stimmung ausgelöſt, dte es ermöglichte, über den Gedanken nationaler Zuſammenſchlüſſe hin⸗ aus auch mit dem Auslande Produktions⸗, Aßbſatz⸗ oder Preisverein⸗ barungen zu treffen. Zwiſchen deutſchen und ausländiſchen Einzel⸗ unternehmungen gleicher Art kam es auf Grund einſeitiger oder gegenſeitiger Kapitalbeteiligung oder nur durch Vertragsverhältnis * Zuſammenarbeit; ſo z. B. in der Kunſtſeiden⸗Induſtrie, in r Röhrenfabrikation und im Textilgewerbe. Viel wichtiger waren aber die Vereinbarungen von Induſtrie zu Induſtrie. Zehn inter⸗ Rationale Kartelle und Syndikate, die faſt alle erſt in den letzten vier Monaten des Jahres 7— Abſchluß kamen, ſind wichtige Etappen auf dem Wege zu internationaler Wirtſchaftsſolidarität. Dem gleichen Ziele, Abſchließungstendenzen zu bekämpfen und den Güteraustauſch zu fördern, dienten die Zuſammenkünfte des deutſch⸗franzöſiſchen Verſtändigungskomitees und die Beſprechungen 1— 7 und deutſcher Wirtſchaftsführer in Romſey, ſowie das im tober veröffentlichte internationale Wirtſchaftsmanifeſt, die Arbeit der Internationalen Handelskammer und die Vorbereitung der Weltwirtſchaftskonferenz. Der Abſchluß von Handelsverträgen in⸗ deſſen hat den erwünſchten Fortgang nur teilweiſe erfahren; mit rankreich, Polen und anderen für uns wichtigen Ländern iſt man er das Verhandlungsſtadium noch nicht hinausgekommen. Erfolg oder Mißerfolg dieſer vielfachen Bemühungen werden auf die Fortſetzung und Andauer der gegenwärtigen Wirtſchaftsbeſſerung von ausſchlaggebendem Einfluſſe ſein. Unſer Außenhandel zeigt ar mit.“/ 9 951 Mill. Einfuhr und.( 9 818 Mill. Ausfuhr an⸗ ſcheinend recht befriedigendes Bild. In Zukunft aber kann mit einer Droſſelung der Einfuhr wie im abgelaufenen Jahre kaum ge⸗ technet werden. Die Ernte des Jahres 1926 war unbefriedigend. Es wurden geerntet: Noggen 64,0 Millionen dz gegen 80,6 Millionen dz im Vorjahre We gen 25,9* 77 E 7 7.„„* Kartoffeln 303,3 1„„ 417,1„„* Ein Mehr nur zeigt der Ertrag an Hafer 68,2 Millionen ds gegen 55,8 Millionen de im Vorfahre. Für den Landmann iſt das Mindererträgnis durch höheren Preis teil⸗ weiſe ausgeglichen worden, volkswirtſchaftlich bleibt der Ausfall be⸗ ſtehen und wird im laufenden Jahre zu höherer landwirtſchaftlicher Einfuhr nötigen. Auch die Verminderung in der Lagerhaltung von Ware aller Art wird gelockert werden, ſobald die ſinkende Tendenz der Preiſe, wie ſie im abgelaufenen Jahre zu verzeichnen war, wieder ein⸗ mal ins Gegenteil umſchlägt. Die Ausfuhr zeigt durch Zufallsgewinn (Kohle) günſtige Ziffern, die Ausfuhr von Fertigwaren, alſo der Export an Material gebundener deutſcher Arbelt hat indeſſen im Ver⸗ lauf des Jahres 1926 keine nennenswerte Zunahme erfahren. Gerade dieſer Poſten aber wird in Zukunft entſcheidend ſein für die Er⸗ füllungsmöglichkeit des Dawes⸗Planes und wichtig Für die Beſchäftigung der I Millionen Arbeitsloſen, So vielen Arbeitswilligen, die zum Teil durch Rationaliſterung ger Betriebe und durch techniſchen Fortſchritt beſchäftigungslos gewor⸗ den ſind, Betätigung zu ſchaffen, ſtellt wohl das wichtigſte Problem Aunſerer Wirtſchaft dar. Aus dieſem Geſichtspunkte haben wir 1925 den kurzfriſtigen 100⸗Millionen⸗Kredit für Induſtrieexport nach dem für Deutſchland beſonders wichtigen ruſſiſchen Abſatzgebiet vermit⸗ 5 und im abgelaufenen Jahre im Verein mit anderen Banken und ankiers die Induſtriekredite eröffnet, die für den längeren 300⸗ Millionen⸗Kredit nötig waren. Durch vermehrten Außenhandel wird die Arbeitsloſigkeit freilich im beſten Falle gemildert werden, in der Hauptſache kann nur die Belebung des Inlandmarktes Heilung bringen. Die Konſumſteigerung in dem Maße, wie ſie hierzu nötig Iſt, kann durch Preisſenkungen, ſo erwünſcht ſie auch ſind, allein nicht eingeſetzt hatte, auf ihrem aber im weiteren Verlauf viel raſcher über⸗ bewirkt weroͤen. Sie hängt neben der Lohn⸗ und Einkommenshöhe ſehr ſtark vom Vermögen ab. Der Wohlhabende kann ſein Ein⸗ kommen aufzehren— der Unvermögende muß ſparen. Die richtige Wertung der Subſtanz unſerer Wirtſchaft iſt daher von größ⸗ ter Wichtigkeit. Für die zeitweilig ſehr unterwerteten Anlagen un⸗ ſerer Induſtrie iſt die Berichtigung durch die ſtark verkannte aber volkswirtſchaftlich ungemein förderliche Tätigkeit der Börſe im ver⸗ gangenen Fahre erfolgt; für den landwirtſchaftlichen und ſtädtiſchen Grundbeſitz ſteht ſie noch aus. Fortdauer der Zwangswirtſchaft und Ueberbeſteuerung, die ja auf unſer ganzes Wirtſchaftsleben drückt, den Grundͤbeſitz aber beſonders hart trifft, wirken der Beſſerung entgegen. Die Zunahme der Verſchuldung Deutſchlands an das Ausland dürfte kaum mehr betragen als die rund 700 Mil⸗ lionen.%, um die die Reichsbank ihren Gold⸗ und Deckungs⸗ deviſenbeſtand vermehren konnte. Zwar wurden etwa 1,6 Milliarden Reichsmark langfriſtiger Anleihen im Auslande aufgenommen, ſie dienten aber zum Teil der Abtragung kurzfriſtiger Auslandsverpflich⸗ tungen; dem Reſt ſteht eine wachſende Ausfuhr deutſcher Ware auf Kredit gegenüber. Bedeutet für unſere Geſamtwirtſchaft das Jahr 1926 alles in allem einen erheblichen Schritt auf dem Wege zur Geſundung, ſo kann das für das Bankgeſchäft nur mit ſtarker Einſchränkung gelten. Der Ertrag iſt zwar über Durchſchnitt gut geweſen, ſeine Zuſammenſetzung iſt aber ungleichmäßig und nicht erfreulich. Das Zinserträgnis iſt ſtark zurückgegangen und ebenſo die aus dem Kontokorrentgeéſchäft ſtammenden Proviſionen. Der Geldmarkt war während des ganzen Jahres überreichlich mit Mitteln verſehen, die wegen ihrer Kurzfälligkeit für das Kreditgeſchäft nicht verwendet werden konnten, oft überhaupt unverwendbar blieben, die aber auf die Zinshöhe drückten und die Reichsbank zu mehrmaliger Et⸗ mäßigung des Diskontſatzes veranlaßten. Während im Vorfjahre die ganze Zunahme der bei den Banken angelegten Gelder zur Er⸗ höhung der Barkredite verwendet wurde, ſteht im abgelaufenen Jahre' eine Zunahme der Kreditoren bis Ende Oktober von rund 1290 Mil⸗ lionen./— bei den Banken, die Zweimonatsbilanzen veröffent⸗ lichen— nur eine Zunahme der Debitoren um rund 520 Millionen.4 gegenüber. Daraus darf keineswegs geſchloſſen werden, daß die Banken das Kreditbedürfnis in minderem Maße befriedigt hätten, es hat vielmehr eine Verſchiebung im Schuldnerbeſtande ſtattgefunden, die es den Banken geſtattete, ohne Kreditgeſuche ihrer Kundſchaft ab⸗ lehnen zu müſſen, ihre Liquidität aufzubeſſern. Große Induſtrie⸗ unternehmungen, denen die Banken ſehr bedeutende Beträge ohne Deckung vorgeſchoſſen halten, nahmen vielfach Auslands⸗ oder Ju⸗ landsanleihen auf, mit deren Ertrag ſie ihre Bankverpflichtungen ablöſten; die eingehenden Gelder konnten anderen Kreditſuchenden zur Verfügung geſtellt werden, und es bedurfte darüber hinaus nur eines Teils des Einlagenzuwachſes, um allen berechtigten Kredit⸗ anſprüchen zu genügen. Wenn in den Bankbilanzen das Verhältnis der ungedeckten Debitoren zu den gedeckten eine auffällige Ver⸗ ſchiebung zeigt, ſo iſt das, mögen unliebſame Erfahrungen aus der Kriſe auch noch mitgewirkt haben, in der Hauptſache dieſer Debitoren⸗ umſchichtung zuzuſchreiben. Die ungewöhnlich ſtarke Verſorgung des Geldmarktes mit Be⸗ trägen auf kürzeſte Friſt oder zur täglichen Verfügung iſt Folge der allgemeinen Lagerverminderung, die in Erwartung von reis⸗ ſenkungen und um Zinſen zu ſparen vorgenommen wurde. Aus den kleinen Betrieben floſſen die freigewordenen Gelder in die Spar⸗ kaſſen, deren Einlagezunahme von 1½ Milliarden./ die anzuneh⸗ mende Sparkraft ſicherlich überſteigt, aus den mittleren und großen in die Banken. Die Lagerverminderung iſt auch die Urſache, daß trotz Geſchäftsbelebung der Wechſelumlauf nicht zugenommen hat. Ein erheblicher Teil ſolcher nur augenblicklich überflüſſigen Be⸗ triebsmittel ſuchte aber auch den Anlagemarkt auf, in der Annahme, daß die erwartete fortſchreitende Zinsſenkung eine wenn auch nur vorübergehende Anlage in entlichen Anleihen, Pfandbriefen und Induſtrie⸗Obligationen lohnender geſtalten werde als die Unter⸗ haltung von Bankguthaben. Insbeſondere dürfte ein Teil der Mittel, die durch Auslandsanleihe hereingebracht wurden, ſolche Verwendung gefunden haben. Dadurch iſt der inländiſche Markt der Anlagewerte über Gebühr aufgebläht worden. Eine Beanſpruchung des Kapital⸗ marktes von mehr als 3/½ Milltarden R. für feſtverzinsliche Werte (davon entfallen allein 1% Milliarden auf Schuldverſchreibungen der Grundkreditanſtalten) neben faſt 1 Milliarde.“ für Bank⸗ und Induſtrie⸗Aktien überſteigt bei weitem den Betrag, der aus Erſpar⸗ niſſen der Emiſſionstätigkeit zur Verfügung ſtehen kann. Im Jahre 1913 hatten die Emiſſionen im Ganzen nur eine Höhe von 2½ Mil⸗ ltarden Mark erreicht. Dem Bankgeſchäft hat die Aufnahmewilligkeit des Publikums für Wertpapiere aller Art im Emiſſtonsgeſchäft ſowohl als im Börſenhandel guten Nutzen gebracht. Das wachſende Börſengeſchäft hat auch ermöglicht, einen Teil der kurzfälligen Gelder in Reports auf Halbmonaksfriſt lohnend anzulegen. Für den Rückgang im Zins⸗ ertrage und an Kontokorrentproviſion wurde dadurch Erſatz erzielt; nichts iſt aber getan worden, um einen Ausgleich für die Zeit zu ſchaffen, wo Effekten⸗ und Konſortialgewinne wieder abnehmen oder gar verſiegen. Die Unkoſten ſtehen noch immer in un⸗ geſundem Verhältnis zum Bruttogewinn. Die Konzentration in der übrigen Wirtſchaft, die ſich ſchon äußerlich in einer Abnahme der Zahl der Aktiengeſellſchaften von 17074 Ende 1924 und 13010 Ende 1925 auf 12 392 am 31. Oktober 1926 ausdrückt, hat ſich auf das Bankgeſchäft noch nicht merklich übertragen. Zwiſchen öffentlichen Banken und Sparkaſſen einerſeits und den privaten Banken und Bankiers andererſeits iſt eine Vereinbarung über die Geſchäftsabgrenzung noch nicht zuſtande gebracht worden. In einem weniger ertragreichen Jahre wäre dieſen für die Zukunftsentwicklung ſo wichtigen Punkten vermutlich mehr Eifer gewidmet worden. —.——— Die Aufnahmefähigkeit des inländiſchen Effektenmarktes für Neu⸗ emiſſtonen von Aktien, für die er in der erſten Hälfte des Berichts⸗ jahres nur wenig in Anſpruch genommen war, veranlaßte uns, die Urſprünglich zur Einführung im Auslande beſtimmten./ 40,000,000 Aktien unſerer Bank dem Inlandsmarkt zuzuführen und unter Ein⸗ räumung eines Begugsrechtes für unſere Akttonäre an den deutſchen Börſen zur Einführung zu bringen. Aus dieſer mit Erfolg durch⸗ geführten Transaktion iſt unſerer Reſerve ein Betrag von .u 15,316,904 zugefloſſen. Die Deutſche Bank hatte am 31. Dezember 1926 an 178 Plätzen Niederlaſſungen. Daneben wurden 101 Stadt⸗Depoſiten⸗ kaſſen unterhalten, von denen 37 auf Berlin entfielen. Im Laufe des Berichtsfahres haben wir 8 kleine Niederlaſſungen geſchloſſen. Unſere Filialen im Inland und Ausland haben befriedigend gearbeitet. Die Zahl der Konten beträgt am Ende des Berichtsjahres 338 686 gegenüber 332 183 am Ende des Vorjahres. Die Steigerung erſcheint geringer, als ſie tatſächlich iſt, weil im Laufe des Jahres die Zahl der Konten in fremden Währungen erheblich zurückging. Nichtsdeſtoweniger iſt der ziffermäßige Anteil der auf den Währungs⸗ Konten vorhandenen Salden, in Reichsmark umgerechnet, an den in unſerer Bilanz ausgewieſenen Forderungen und Verpflichtungen immer noch ein recht beträchtlicher. Er ſtellt ſich bei den Schuldnern auf ca. 27% und bei den Gläubigern auf ca. 2800. Die Umſätze ſind auf.„ 165 282 051 000 geſtiegen. Mit dieſer Ziffer haben ſie die Höhe der Vorkriegsumſätze unſeres Inſtituts leiuſchließlich der inzwiſchen aufgenommenen Banken) noch nicht voll erreicht. Dies iſt ausſchließlich auf den Fortfall der Umſätze unſerer früheren Londoner und Brüſſeler Niederlaſſungen zurü 1 hinter deren Umſätzen die unſerer Amſterdamer Filiale noch weſent⸗ lich zurückbleiben. Bet unſeren deutſchen Niederlaſſungen ſind die Umſätze der Vorkriegszeit bereits überſchritten. Wenn hierbei berückſichtigt wird, daß der Durchſchnittsbetrag der den Umſätzen zugrunde liegenden Buchungspoſten erheblich geringer iſt als in der Vorkriegszeit, ſo ergibt ſich, daß die aufgewendete Ar⸗ beitsleiſtung im verfloſſenen Jahre eine ungleich größere war wie früher. Beiſpielsweiſe ſtellt ſich der Durchſchnitt der in 1926 bei un⸗ ſerer Zentrale eingereichten Wechſel und Schecks auf.„1 od2 gegen 3213 in 1913 Die Anzahl der Buchungspoſten im Kontokorrent be⸗ läuft ſich auf mehr als das Doppolte der Vorkriegszeit. Der Perſonalbeſtand iſt im Geſchäftsfahre weiter ver⸗ ringert worden, nämlich auf 14 800 Köpfe gegenüber rund 16 000 am Ende des vorletzten Geſchäſtsjahres. Die düurch den Abbau im Ge⸗ ſchäſtsjahre erzielten Erſparniſſe ſind, ſoweit es ſich um Tarif⸗ angeſtellte handelt, durch die uns im Wege der Verbindlicherklärung im Februar 1928 auferlegte Tariferhöhung faſt v ausgeglichen worden, die zu Weihnachten 1926 gewährte Sonderzahlung ungerech⸗ net. Der Abbau kann nunmehr im großen und ganzen als beendet betrachtet werden, obwohl unſer Perſonalbeſtand auch heute noch etwa 31 höher iſt als Ende 1913. Erfreulich iſt, daß die Zahl der erwerbsloſen Bankangeſtellten trotz der umfängreichen Entlaſſungen, die der Geſchäftsrückgang im Bankgewerbe ſeit Beendigung der In⸗ flation notwendig machte, nur gering iſt. Bei dem Kampf um die Arbeitszeit iſt dringend zu wünſchen, daß der beſonderen Eigenart des Bankgeſchäfts weiteſtgehend Rechnung getragen wird. So wenig im Bankgewerbe auf Mehrarbeit bei ſtoßweiſe ſteigendem Geſchäft verzichtet werden kann, ſo ſehr halten wir es für unſere Pflicht, in ſtilleren Zeiten die Angeſtellten auch ſchon vor Ableiſtung der acht⸗ ſtündigen Arbeitszeit den Tagesdienſt beenden zu laſſen. Die Ausbildung unſeres Nachwuchſes, insbeſondere der Lehrkinge, deren Zahl allerdings nur einen Bruchteil, bei unſerer Hauptnieder⸗ laſſung z. B. 25%, der tariflich zuläſſigen beträgt, ſehen wir als eine beſonders wichtige Aufgabe auf dem Perſonalgebiet an und haben ſie durch erweiterte Abhaltung von Unterrichtskurſen in Kurzſchrift, fremden Sprachen ſowie durch Veranſtaltung von banktechniſchen Vorträgen gefördert. Die beſtehenden Sportvereintgungen haben ſich erfreulich entwickelt; die Spielplatzanlagen in Berlin ſind erweitert worden. Auch unſere Niederlaſſungen wenden der Förderung der körperlichen und beruflichen Ausbildung ihrer Angeſtellten in er⸗ höhtem Maße ihre Aufmerkſamkeit zu. In den Erholungsheimen „Johannaberg“ und„Sellin“ haben im Geſchäftsjahre 592 Beamte an 12079 Tagen koſtenloſe Unterkunft und Verpflegung erhalten. Außerdem haben 218 Kinder von Angeſtellten in den Wintermonaten für die Dauer je eines Monats in„Johannaberg“ Aufnahme ge⸗ funden. Zu den einzelnen Poſitionen der Bilanz und der Gewinn⸗ und. Verluſt⸗Rechnung bemerken wir folgendes: Die Noſtroguthaben bei Banken und Bank⸗ firmen beſtehen auch diesmal zum weitaus größten Teil aus Auslandsguthaben. Die Vorſchüſſe auf Waren und Warenverſchif⸗ fungen enthalten lediglich die mit dem Außenhandel zuſammen⸗ hängenden Kreditgewährungen. Unter Reports und Lombard⸗Vorſchüſſe ſind neben der Geldanlage im Termingeſchäft für fremde Rechnung nur die börſenmäßig gegen Wertpapiere auf nahen feſten Termin gegebenen Lombard⸗Darlehen verbucht. Dagegen erſcheinen die zu wirtſchaft⸗ lichen Zwecken oder unbefriſtet gegen Effektendeckungen gewährten Kredite unter„Schuldner in laufender Rechnung“. Unſer Beſtand an Eigenen Wertpapieren hat ſich bilanz⸗ mäßig gegen das Vorjahr von 15 Millionen auf 30 Millionen Reichs⸗ mark erhöht; die Vermehrung iſt in der Hauptſache dadurch ent⸗ ſtanden, daß wir einen Teil unſerer verfügbaren Mittel in feſtver⸗ er Werten— wie öffentliche Anleihen und ſonſtige bei der eichsbank beleihbare Wertpapiere— angelegt haben. Auf dem Konto Beteiligung an Gemeinſchafts⸗ Unternehmungen wurden im Laufe des Berichtsjahres eine Reihe von Geſchäften, darunter auch ältere, mit gutem Nutzen ab⸗ gewickelt. Wir konnten uns andererſeits teils führend, teils mit⸗ wirkend in erheblichem Maße an neuen Geſchäften beteiligen. In den Dauernuden Beteiligungen bei anderen Banken ſind keine weſentlichen Veränderungen eingetreten. Das Erträgnis ſtellt die Einnahme aus den Dividenden des Jahres 192 dar. Bei der Deutſchen Ueberſeeiſchen Bank, die für das Jahr 1925 eine Dividende von 7% verteilte, iſt auch für das ver⸗ floſſene Geſchäftsjahr trotz des ſich immer mehr verſchärfenden Wett⸗ bewerbs mit einem befriedigenden Ergebnis zu rechnen. Von den unſeren Schuldnern in laufender Rech⸗ nung gewährten Krediten ſind 31,5 ungedeckt. Die reſtlichen 68,5% ſind zur ungefähren Hälfte durch börſengängige Effekten und zur anderen Hälfte durch ſonſtige Sicherheiten gedeckt. Dieſes Deckungsverhältnis hat ſich gegenüber det Vorkriegszeit weſentlich verſchoben. Der Betrag der ungedeckten Kredtite ſtellte ſtch damals auf nur ungefähr 20%, dem 80% gedeckte Debitoren gegenüberſtanden, für die zu 55% Deckung in börſengängigen Effekten beſtellt war. Auf den Konten Bankgebäude und Sonſtiger Grund⸗ beſitz haben wir bereits in der Bilanz eine Abſchreibung von rund./ 1,000,000 vorgenommen, wonach ſich der Buchwert unſerer Immobilten auf./ 49,000,000 ſtellt. Zur weiteren Abſchreibung auf unſeren Grundbeſitz ſchlagen wir der Generalverſammlung vor, ./ 3,000,000 aus dem Reingewinn zu verwenden. Der Anteit der Ausländer an der Geſamiſumme der Glän⸗ biger in laufender Rechnung iſt prozentual der gleiche wie im Vorfahre und ſtellt ſich auf rund 2570. Die Zins⸗Erträgniſſe aus dem Vermögen des Dr. Georg von Siemens⸗Wohlfahrtsfonds wurden zur Zahlung von Penſionen und Beihilfen verwandt. Die Einkünfte reichen aber bet weitem nicht zur vollen Beſtreitung der für dieſe Zwecke erforder⸗ lichen Aufwendungen aus, die zum größten Teil dem Unkoſten⸗Konto zur Laſt gefallen ſind. Wir ſchlagen deshalb vor, den Fonds durch eine Zuwendung in Höhe von R. 1,144,587.40 aus unſerem Rein⸗ gewinn auf./ 6,000,000 zu erhöhen. Die aus dem Kreditgeſchäft vereinnahmten Zinſen und Pro⸗ biſtonen ſind durch die wiederholt vorgenommenen Herabſetzungen der Bedingungen binter den Erträgniſſen des Vorfahres zurück⸗ gebtteben. Bei den Proviſionen hat ein Ausgleich durch höhere Ein⸗ gänge aus dem Effekten⸗Kommiſfionsgeſchäft ſtattgefunden. Einſchließlich des Vortrags aus dem Jahre 1925 pon./ 1,508,184.90 und nach Vornahme der Abſchreibungen auf Bankgebäude, Sonſtiger Grundbeſitz u. Mobilien von insgeſamt R. 1,370,427.71 beläuft ſich das Ertrügnis des Jahres 1920 auf.A 20,444.084, 0 Hiervon erhalten zunächſt die Aktionäre 400 Dividende auf R⸗ 150,000,000(nach § 38b der Satzungen)))„ 6000,000.— Von den verbleibenden. Ne 20,444084.08 beantragen wir, der Reſerve zwecksErhöh⸗ ung auf R⸗ 75,000,000 N. 4,688,096.— dem Dr. Georg von Sie⸗ mens⸗Wohlfahrts⸗ ( zu überweiſen und als Sonder⸗Abſchrei⸗ bung auf unſeren Grundbeſitzzur Herab⸗ minderung des Buch⸗ wertes auf R 46,000,0„ zu verwenden. Von dem übrigbleibenden Betrage von.. N. 11,610,450.68 abzüglich R⸗.939,081.28 Vortrag auf 4 nene Rechnung erhält(nach 8 33d der Satz⸗ 35 ungen) der Aufſichtsrat 677,419.32 Wir ſchlagen vor, von den reſtlichen R⸗ 10,039,081.28 6% Superdividendeauf R. 150,000.000 mit 9000.000. zu verteilen und den Überſchuß von N 222 auf neue Rechnung vorzutragen. Es würde demnach erhalten jebe Aktie von nom. Reul 8—9 R..— „144,587.40 8,000,— 92—— „2„ 22 ne 10.— JTà „ 1 1 500.—:. Wenn bie Generalperſammlung die vorſtehenden Anträge Kar nehmigt, erhöht ſich das eigene Vermögen der Bank— 15 und bilanzmäßige Reſerve) zum 31. Dez. 1926 auf R. 228 ö Berlin, im März 1927. Der Vorstand der Deutschen Bank A. Blinzig S. Fehr C. Michalowsky P. Millington⸗Herrmann O. Schlitter E. G. v. Stanuß O. Waſſermann Stellvertretend: P. Bonn P. Brunswig W. Kehl J. Kiehl „ —