S Mittwoch, 6. April Neue Mannheimer Seitung Bezugspreiſe: In Mannheim u. Amgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatl..⸗M. 2,50 ohne Beſte 11 755 Beieptl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. Hau t⸗Geſchäfts telle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle: R1,•6, VBaſſermamhaus), Geſchäft Nebenſtellen. Waldhofſtr.6, Schwetzingerſtr. 19/20 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Adreſſe. Generolanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12mal. Fernſprecher 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 ———ů————¹²2.———— Abend⸗Ausgabe 0 00 Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte usgaben Preis 10. Plennig 1027 + Nr. 162 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Kolnnelzele Aulgen. Anelgen.40.. Nellamen —4.⸗M. 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Er ſitze, wirft ihm Heinig vor, im Aufſichtsrat der preußiſchen Hypotheken⸗Aktien⸗ bank— nachdem er vorher gar im Aufſichtsrat in der Nord⸗ deutſchen Zündholzinduſtrie geweſen ſei—, deſſen halbes Aktienkapital ſich in den Händen des Schwediſchen Zündholz⸗ truſtes befinde. Auf ſozialdemokratiſchen Antrag ſoll die Vor⸗ lage daher nochmals an den Ausſchuß zur Prüfung überwieſen werden. Da die Regierungsparteien recht ſchwach im Hauſe ver⸗ treten ſind und auf Klingelzeichen des Präſidenten nicht raſch genug herbeieilen können, wird dieſer Antrag mit den Stim⸗ men der Oppoſition und einiger Wirtſchaftsparteiler an⸗ genommen. Auf Vorſchlag des Präſidenten wird die Sitzung bis 3,15 Uhr ausgeſetzt, um dann die geplanten Ab⸗ ſtimmungen vornehmen zu können. Die neue Sitzung findet ein volles Plenum. Die Regierungsbank iſt verwaiſt. Die Miniſter befinden ſich auf ihren Plätzen innerhalb der 1 Fraktionen, um an der Abſtimmung teilzunehmen. Vor den Abſtimmungen erklärt der Demokrat Erkelenz, daß ſeine Fraktion den Etat trotz der gemachten Vorbehalte aus„Ver⸗ antwortgefühl für Volk und Republik“ annehmen werde. üller⸗Franken lehnt für die Sozialdemokraten den Etat aus genugſam bekannten Gründen ab. Auch die Kom⸗ muniſten laſſen es ſich nicht nehmen, ihre ablehnende Stel⸗ lung durch Herrn Stöcker beſonders feierlich erklären zu laſſen. In der Schlußabſtimmung wird der Haushaltsplan ann mit 238 gegen 166 Stimmen bei 6 Stimm⸗ enthaltungen angenommen. Dagegen ſtimmten die Sozialdemokraten, die Kommuniſten, ein Teil der Wirtſchafts⸗ dartei und einige Nationalſozialiſten. Der Prozeß in Plauen Zu Beginn der heutigen(Mittwoch) Verhandlung im Prozeß Streſemann—Müller richtete Rechtsanwalt Dr. Kunz an den Zeugen Kranz folgende Frage:„Sie haben geſtern und vorgeſtern ausgeführt, Ihnen ſei von dem Inhalt des aterials nichts bekannt geweſen. Nachrichten aus Berlin zufolge ſoll aber folgender Brief exiſtieren, den Sie verſchie⸗ enen Stellen angeboten haben ſollen: 5„Mappe 26 enthält die Unterlagen zu den Geſchäften 2 Evaporator A. G. mit der Reichstreuhandgeſellſchaft. Hier ſt beſonders ſchwer belaſtendes Material gegen Streſe⸗ L ann, der in engſten Beziehungen zu dem Generaldirektor itwin ſtand, in deſſen Haus Streſemann in auffälligem Ver⸗ ehr mit dem General Nollet ſtand, deſſen Schweſter die 8 5 von Litwin war. Streſemann war Aufſichtsratsvor⸗ ſchender der Evaporator und ſetzte ſich vor dem Reichswirt⸗ win eiger t lebhaft für die Schiebergeſchäfte des Herrn Lit⸗ e.“ 4 Dazu bekundete der Zeuge Kranz, er habe keine Zuſam⸗ 5 enſtellung gemacht und keine Liſten angefertigt. Er habe be⸗ — 00 unter Eid erklärt, daß er das Material ganz ungeſichtet vergeben habe. Die Verteidigung beantragt ſodann die La⸗ ung eines Plauener Kaufmanns als Sachverſtändiger dafür, — zum Schrott beſtimmte Munition in großem Umfange eder ſchußfertig gemacht worden ſei. Ein anderer Zeuge ſoll weunden. daß aus Breloh ſchußfertige Munition verſchickt orden ſei, die für die Tſchechoſlowakei beſtimmt war. 5 Rechtsanwalt Dr. Kunz weiſt darauf hin, daß 1920, die luntente gar keine Munition aus Deutſchland verſchicken zu laſſen brauchte. Sie hätte damals auf Grund des Verſailler ertrages ſoviel Geſchütze und Munition aus Deutſchland an⸗ zordern können, als ſie verlangt und gebraucht habe. Der dome Litwin erklärt, die Vorwürfe einer Hinterziehung 'n Ausfuhrabgaben ſeien vollſtändig unbegründet. 5 Zeuge Oberſtleutnant Abel, früher Augeſtellter der Eva⸗ rator bekundet, es ſei geradezu ausgeſchloſſen, daß aus dem t wieder gebrauchsfertige Granaten hergeſtellt werden n. U* PI Berlin, 6. April.(Von unſerem Berliner Büro.) Im auener Prozeß mußte der Oberregierungsrat Göbel als rne zugeben, daß er amtliches Aktenmaterial für 5000%¼ 00 Zeugen Kranz abgekauft hat, um es politiſch auszubeuten. Na Reichsfinanzminiſterium iſt man jetzt mit der Erachbr üfung dieſer Angelegenheit beſchäftigt. Von dem argebnis dieſer Unterſuchung wird es abhängen, ob ein Disziplinarverfahren gegen Göbel eingeleitet wird. bel Ein neuer belgiſcher Militärattaché in Berlin. Bei der 16 giſchen Geſandtſchaft in Berlin iſt Oberſt Schmit zum Mili⸗ är⸗Attaché ernannt worden. Die Regelung der Arbeitszeit 1 Berlin, 6. April.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Reichstagsausſchuß für ſoziale Angelegen⸗ heiten beſchäftigte ſich mit dem Geſetzentwurf zur Abände⸗ rung der Arbeitszeitverordnung. In der Diskuſſion kam zum Ausdruck, daß die nach der geltenden Arbeitszeitregelung mög⸗ lichen und vielfach in Anſpruch genommenen langen Arbeits⸗ zeiten ſozialpolitiſch bedenklich und mit der beſtehenden Ar⸗ beitsloſigkeit nicht vereinbar ſeien. Auch die Reichsregierung beſtätigt die Klagen über den großen Umfang der Ueberarbeit in gewiſſen Induſtrien, wenngleich Mißbräuche nicht in dem Umfang feſtgeſtellt worden ſeien, wie vielfach angenommen werde. Der Ausſchuß beſchloß alsdann hinter den Paragra⸗ phen 6 der Arbeitszeitverordnung einen neuen Paragraphen 6a einzuſchalten, in dem es heißt: Wird Mehrarbeit geleiſtet, ſo haben die Arbeitnehmer, mit Ausnahme der Lehrlinge, für die über die üblichen Grenzen hinausgehende Arbeitszeit An⸗ ſpruch auf eine angemeſſene Vergütung über den Lohn für die regelmäßige Arbeitszeit hinaus, und zwar auch dann, wenn in dieſen Fällen länger als 10 Stunden gearbeitet wird. Als an⸗ gemeſſene Vergütung gilt, ſofern die Beteiligten nicht nach dem Inkrafttreten dieſes Geſetzes eine andere Regelung verein⸗ barten, oder beſondere Umſtände eine ſolche rechtfertigen, einen Zuſchlag von 25 v. H. Kommt über die Form, die Höhe oder die Art der Berechnung der Vergütung in freien Ver⸗ handlungen oder im Schiedsverfahren keine Vereinbarung unter den Beteiligten zuſtande ſo trifft der Schlichter eine bin⸗ dende Regelung. War die Mehrarbeit ſchon am 1. April 1927 tarifvertraglich vereinbart, oder behördlich zugelaſſen, ſo gel⸗ ten die Vorſchriften der Abſätze 1 und 2 erſt vom Ablauf des Tarifvertrags oder ſpäteſtens jedych vom 1. Juli 1927 ab. Wird in Gewerben, die ihrer Art nach in gewiſſen Zeiten des Jahres regelmäßig zu erheblich verſtärkter Tätigkeit genötigt ſind, in dieſen Zeiten über die feſtgeſetzte Zeit hinaus gearbei⸗ tet, ſo kann der Reichsarbeitsminiſter nach Anhörung der wirt⸗ ſchaftlichen Vereinigung der Arbeitnehmer und der Arbeit⸗ geber beſtimmen, daß die Vorſchriften der betreffenden Prara⸗ graphen keine Anwendung finden, ſoweit die Mehrarbeit durch Verkürzung der Arbeitszeit in den übrigen Zeiten des Jahres ausgeglichen wird. 8 7777 ³ðV»⁊ ³ A · A Zum Konkordatsſtreit Berlin, 6. April.(Von unſerem Berliner Büro.) Im Zuſammenhang mit dem Konkordatsſtreit hieß es, daß der Nuntius Paccelli eine Demarche in Berlin unternom⸗ men habe. Wie wir an zuſtändiger Stelle erfahren, iſt ein derartiger Schritt nicht erfolgt. Die Reichstagsfraktion der Deutſchen Volkspartei trat heute gegen 1 Uhr in Anweſenheit des Reichsaußen⸗ miniſters Dr. Streſemann zu einer Sitzung zuſammen, an der auch Vertreter der preußiſchen Landtagsfraktion teil⸗ nahmen. Es wurden die ſchwebenden Fragen des Tages, u. a. auch die Konkordatsfrage behandelt. Deulſche Schritte gegen ben polniſchen Terror E Berlin, 6. April.(Von unſerem Berliner Büro) In den letzten Tagen häufen ſich wieder die Nachrichten über gewalt⸗ ſame Maßnahmen in Polniſch⸗Oberſchleſien. Es beſtätigt ſich, daß eine große Anzahl deutſcher Arbeiter entlaſſen worden iſt. Es handelt ſich in dieſen Fällen um eine eklatante Verletzung des Genfer Abkommens. Die davon Betroffenen haben nur die Möglchikeit, über die Minderheitsorganiſation an den Völkerbund zu appellieren. Eine zweite Gruppe von Vor⸗ fällen betrifft die erneute Beſtrafung von Eltern, deren Kinder für die deutſchen Minderheitsſchulen angemeldet waren und denen die Polen die Aufnahme verweigert hatten. Nachdem in Genf entſchieden worden iſt, daß alle Beſtrafungen aufhören, oder bereits verfährte Strafen zurückgenommen werden ſollen, ſtellt ſich das polniſche Vorgehen als ein ſchwerer Ver⸗ ſtoß gegen dieſen Beſchluß dar. Die deutſche Regierung hat bereits die nötigen Schritte eingeleitet, um Polen zu einer Zurücknahme dieſer Maßnahmen zu veranlaſſen. London⸗Reiſe des franzöſiſchen Staatspräſidenten VParis, 6. April.(Von unſerem Pariſer Vertreter). Die Deputiertenkammer hat geſtern ohne Debatte einen Kredit von 500 000 Franken für die Reiſe des Präſidenten der Re⸗ publik nach London bewilligt. Der Stadtrat von Weſtminſter hat ſich geſtern, wie aus London gemeldet wird, mit den bevorſtehenden Empfangs⸗ feierlichkeiten befaßt und beſchloſſen, den König um die Er⸗ laubnis zu bitten, den Präſidenten Doumergue mit einer Be⸗ grüßungsadreſſe empfangen zu dürfen. Der Bürgermeiſter von Weſtminſter wird alle Anwohner auf dem Wege zum Buckingham⸗Palaſt durch ein beſonderes Schreiben erſuchen, ihre Häuſer anläßlich des Beſuches des franzöſiſchen Staats⸗ chefs zu beflaßgen Aſiens Menſchenmilliarde und das britiſche Weltreich Von Otto Corbach Aſien gleicht nach einem Ausſpruch des Eugländers Ma thews einem„Behälter, deſſen Millionen über den Rand des Pazifik quellen“. Auf den japaniſchen Inſeln ſind in einem Raum, der kaum einem Zwanzigſtel des auſtraliſchen Kontinents entſpricht, 56 Milliouen Meuſchen zuſammen⸗ gedrängt, faſt zehnmal ſoviel wie in Auſtralien leben. Chi⸗ nas etwa 475 Millionen, die den vierten Teil der ge⸗ famten Menſchheit ausmachen, ſind aus dem Jahr⸗ tauſende langen Schlummer eines patriarchaliſchen Tradi⸗ tionalismus zu neuzeitlichem Streben erwacht und ſprengen in revolutionären Anſtrengungen die Zwangsjacke der„un⸗ gleichen Verträge“, durch die fremde Mächte ſie dauernd zur Duldung planmäßiger Ausplünderung ihres reichen Landes zwingen wollten. Dazu kommen noch Indiens dreihundert Millionen, die Bevölkerung Birmas, der Malayenſtaaten, Holländiſch⸗Indiens mit Java, dem dichteſt bevölkerten Lande der Erde, alles in allem faſt eine Milliarde farbiger Menſchen, die oſtwärts, dem Stillen Ozean zu drängen, begierig, ihre gewaltigen Ueberſchüſſe an deſſen jenſeitigen Küſten zu landen. Dort funkeln als künftige Ziele aſiatiſcher Auswanderung am verlockendſten drei der ſchönſten Juwelen der britiſchen Krone: Kanada mit der langen pazifiſchen Küſtenlinie ſeiner dünnbevölkerten, fruchtbaren, zum Teil paradieſiſch ſchönen Provinz Britiſch⸗Columbia, ein Land, das Geſamteuropa an Größe noch etwas übertrifft, mit kaum 9 Millionen Einwohnern, Auſtralien, das nur une ein Fünftel kleiner iſt als Europa, mit erſt 6 043 924 Einwoh⸗ nern(nach der Zählung von 1926), und Neuſeeland, das Großbritannien an Umfang ziemlich gleichkommt, mit erſt 1434000 Einwohnern. Alle drei Dominien ſchließen Aſiaten von der Einwanderung ſo gut wie vollſtändig aus. Sie wollen „weißen Mannes Land“ ſein und bleiben und werden dabet von der öffentlichen Meinung ſowohl Englands wie der Ver⸗ einigten Staaten und demgemäß von der Außenpolitik beider Metropolen der angelſächſiſchen Kulturwelt mit allem Nach⸗ druck unterſtützt. Werden aber dazu geſetzgeberiſche und diplo⸗ matiſche Mittel allein genügen, wenn neben Japan in Ching eine zweite gelbe Großmacht erſtanden ſein wird, eine Groß⸗ macht, die ſich für kriegeriſche Zwecke auf das größte einheit⸗ liche Menſchenreſervoir des Erdballs ſtützen kann. Lord Northeliff, der vor einigen Jahren verſtorbene Be⸗ gründer der Londoner Times, warnte auf ſeiner kurz nach dem Kriege unternommenen Weltreiſe die Bevölkerung Auſtra⸗ liens davor, ſich auf ihre geſetzgeberiſchen Kräfte zur Abwehr aſiatiſcher Einwanderer zu verlaſſen.„Der Schlüſſel zu eurem Weißen⸗Auſtralien⸗Ideal“, erklärte er,„iſt Bevölkerung. Ihr müßt eure ſchwache Beſatzung durch Vervielfältigung eurer Bevölkerung verſtärken. Nur Zahlen werden euchret⸗ ten. Die Welt wird ein leeres Aſtralien nicht dul⸗ den. Dieſer Kontinent muß ſeine volle Bevölkerungsgudte tragen. Ihr habt keine Wahl. Millionen werden zu euch kom⸗ men, ob ihr es wünſcht oder nicht. Ihr könnt den Menſchen⸗ ſtrom nicht durch eine Klauſel in einer Parlaments⸗Akte auf⸗ halten.“ Das Schlimme iſt nun, daß man in Auſtralien wie in Neuſeeland, und wenn auch in geringerem Grade, in Kanada unter„weißen Mannes Land“ nur ein überwiegend von Men⸗ ſchen angelſächſiſcher Herkunft beſiedeltes Gebiet verſteht. Vom europäiſchen Kontinent glaubt man höchſtens eine geringe Blutzufuhr ertragen zu können und die ſoll dann noch vorwie⸗ gend aus den politiſch harmloſen ſkandinaviſchen Ländern oder aus Dänemark kommen. Nun hat ſich aber die Auswanderung aus dem Mutterlande trotz aller künſtlichen Nachhilfe von der Stockung, die der große Krieg verurſachte, noch nicht erholt. In den Jahren 1910 bis 1913 wanderten durchſchnittlich jähr⸗ lich 447 405 Menſchen aus Großbritannien und Irland aus, 1922 bis 1925 durchſchnittlich 274912. Dabei wuchs die Bevöl⸗ kerung Großbritanniens zwiſchen den Jahren 1913 und 1925 um nahezu 2 500 000 Köpfe. In Auſtralien fiel der durchſchnitt⸗ liche jährliche Bevölkerungszuwachs von 148 992 in den Jah⸗ ren 1911 bis 1913 auf 129 711 in den Jahren 1923 bis 1925, in Kanada von 394 678 1912/13 auf 141 350 1923%25. Das 1922 ent⸗ ſtandene Reichsſiedlungsgeſetz hat die darauf geſetzten Exrwar⸗ tungen nicht erfüllt. Es geſtattete für 15 Jahre eine jährliche Aufwendung von 3 Millionen Pfund Sterling zugunſten der Auswanderung nach den Dominien. Tatſächlich konnten aber in den vier Jahren 1922 bis 1925 nur.5 Millionen Pfund Sterlin für dieſen Zweck aufgewandt werden. Man hatte er⸗ wartet, daß es auf Grund jenes Geſetzes möglich ſein würde, jährlich 60—80 000 britiſche Auswanderer in den Dominien an⸗ zuſiedeln. Statt deſſen betrug die Zahl der unterſtützten Aus⸗ wanderer 1923 nur 36 195, 1924 40 757, 1925 39 548. Die Urſachen dieſer offenbaren Schwäche der britiſchen Reichsſiedlungspolitik ſind mannigfacher Art. An Menſchen, die landwirtſchaftlich geſchult ſind oder ſich für eine landwirt⸗ ſchaftliche Betätigung umſchulen laſſen, leidet England größten Mangel. Ebenſowenig kann es ſolche gelernte Arbeiter ent⸗ behren und zur Auwanderung ermutigen, für die in den Do⸗ minien die Nachfrage größer iſt als das Angebot, während es im allgemeinen auch dort ſchon mehr induſtrielle Arbeiter gibt als beſchäftigt werden können. Soweit nun das Mutterland den Dominien gleichwohl noch geeignetes Einwanderer⸗ und Siedlermaterial zu bieten hat, ergibt ſich ſofort die Frage, wo und wie die von ihnen zu erzielende Mehrproduktion abgeſetzt werden ſoll. In dieſer Hinſicht ſind die Intereſſen des Mutter⸗ landes denen der Dominien geradezu eutgegengeſetzt, da eine Bevorzugung landwirtſchaftlicher Erzeugniſſe aus den über⸗ * ——ů— PP 2. Seite. Nr. 162 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabey Mittwoch, den 6. April 1927 ſeeiſchen Teilen des britiſchen Weltreiches auf dem engliſchen Markte, z. B. gegenüber Zufuhren aus Dänemark, Rußland und Argentikien, eine Verteuerung der Lebenshaltung der breiten Maſſen in England bedeuten würde, deren Lage doch durch die Siedlungsbeſtrebungen gerade erleichtert werden ſoll. Kein Zweifel: England iſt der Aufgabe, die großen leeren Räume in den überſeeiſchen Teilen des britiſchen Im⸗ periums mit Menſchen zu füllen, nicht gewachſen; dieſes Rieſenproblem hat angefangen, ein geſamteuropäiſches zu werden. Mittelbar kam das in einer Rede zum Ausdruck, die der Leiter des Koloniſationsdepartements der kanadiſchen Fazifik⸗Bahn, A. B. Calder, unlängſt zu Edmonten in der Prärieprovinz Alberta hielt:„Es iſt der kontinentaleuropäiſche Einwanderer“ erklärte er,„der in den letzten Jahrzehnten un⸗ ſere Rettung bedeutete. Er hat die meiſte wirkliche Arbeit ge⸗ tan, ſowohl während des Baues der Bahnen als auch ſpäter. Tauſende von ihnen nutzten ihre Erſparniſſe, um ſich auf dem Lande ſelbſtändig einzurichten, und heute kann man ſie als ein glückliches, zufriedenes und fleißiges Element von hier bis Mannitoba finden, wie ſie dem Boden ſeine unerſchöpflichen Reichtümer abgewinnen und ſich den Geſetzen und Gewohn⸗ heiten ihres Adoptivvaterlandes einordnen. Der„Nomi⸗ nationsplan“ mag uns jährlich 20000 ausgeſuchte Ein⸗ wanderer aus England bringen, vielleicht mehr, aber das iſt nur ein Tropfen auf einen heißen Stein. Wir müſſen Zehn⸗ tauſende haben, wo wir jetzt tauſend bekommen. Was ſind zwanzigtauſend, wenn das Territorium dieſer Stadt allein ſo⸗ viel Einwanderer und mehr aufnehmen kann!“ Die Notwendigkeit, mehr und mehr auf dem europäiſchen Kontinent nach geeigneten Einwanderern Umſchau zu halten, bringt für die Dominien den Zwang mit ſich, unbekümmert um die Sorge britiſcher Imperialiſten, daß die„angelſächſiſche Biviliſation“ einem Anſturm neuzeitlicher„Barbaren“ erliegen könne, durch Pflege eines neuen, freien, unabhängigen, geopolitiſch orientierten Patriotismus einen geeigneten „Schmelztiegel“ für Einwanderer verſchiedener Nationalität zu gewinnen. Der märchenhafte Wohlſtand der Vereinigten Staaten als Ergebnis einer vom engliſchen Kolonial⸗ imperialismus unabhängigen Entwicklung gibt ihnen einen unwiderſtehlichen Anſchauungsunterricht über Möglichkeiten, die auch ihnen erſt nach einer völligen Loslöfung vom Mutterlande winken. — Rüſtung und keine Näumung Paris, 8. April.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) In der geſtrigen Sitzung der Armeekommiſſion der Deputierten⸗ kammer wurde nun endaültig der Artikel angenommen, der ſich mit der Höhe der franzöſiſchen Landſtreitkräfte befaßt. Die künftige franzöſiſche Armee wird 20 Diviſfonen zählen, wohei die 4 Rheinlanddiviſionen mit inbegriffen ſind. Im Anſchluß an dieſe Debatte entwickelte ſich ein Frage⸗ und Ant⸗ wortſpiel zwiſchen verſchiedenen Mitgliedern der Armeekom⸗ Miſſion über die Räumungsfrage. Wie das„Petit Journak“ mitteilt, ſind von einer überwiegenden Mehrheit der Mitglieder des Ausſchuſſes die Gründe zu Gunſten einer Aufrechterhaltung der Beſetzung des Rheinlandes gel⸗ tend gemacht worden. Namentlich die Ausführungen des Abg. Tabry, der auf den Zuſammenhang zwiſchen der franzöſiſchen Okkupation im Rheinland und dem Schutz der jungen pol⸗ niſchen Republik hinwies, wurden von zahlreichen Depu⸗ tierten beifällig aufgenommen. In der Kammerkommiſſion für Marinefragen iſt geſtern ein neuer Abſchnitt des Flottenbauprogramms zur Annahme gelangt. Im Verlaufe des nächſten halben Jahres ſollen 6 Torpedojäger, 5 Unterſeeboote, ein Minenleger und ee Flotteneinheiten für die Kolonien fertiggeſtellt wer⸗ Paul⸗Vontour ſoll ſich rechtfertigen Paris, 6. April.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Der Deputierte und Völkerbundsdelegierte Paul⸗Boncour wird ſich auf dem franzöſiſchen Sozialiſtenkongreß, der nächſte Woche in Lyon zuſammentreten ſoll, wegen ſeiner Haltung in der Frage der neuen franzöſiſchen Armeereform zu ver⸗ teidigen haben:- 6 Mitglieder der ſozialiſtiſchen Partei, zu denen 4 Parlamentarier gehören, haben den Antrag geſtellt, daß auf dem Kongreß die Haltung des Deputierten Paul⸗ Boncour unterſucht werden ſoll. Neu iſt dieſer Antrag nicht, denn bereits ſeit einem Jahre wird der Deputierte Paul⸗ Boncour wegen ſeiner Haltung in Genf ſtark angegriffen, Die jüngſten Ereigniſſe anläßlich der Debatte über die Militärgeſetze in der Deputiertenkammer haben die Oppo⸗ ſition gegen Paul⸗Boncour im Lager der Sozialiſtenpartei verſchärft und es ſind gerade in den letzten Tagen ſcharfe Attacken gegen Paul⸗Boncour ausgeführt worden. Der Chef⸗ redakteur des ſozialiſtiſchen Blattes„Le Populair“ und der Führer der Sozialiſtenpartei Leon Blum bemühten ſich, in ihrem Blatt für Paul⸗Boncour einzutreten. Doch auf dem Sozialiſtenkongreß wird es nicht möglich ſein, die ſtarke Oppo⸗ ſition zu unterdrücken. Deutſchland und der Valkankonflikt Berlin, 6. April.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie wir kürzlich zu berichten wußten, ſollte aufgrund der in⸗ zwiſchen angebahnten direkten Beſprechungen der am Alba⸗ nien⸗Konflikt beteiligten Staaten Jugoſlavien und Italien eine Kommiſſion gebildet werden, der die Aufgabe zugedacht war, die etwa entſtehenden Zwiſchenfälle an Ort und Stelle zu ſchlichten. Wie wir hören, ſind nunmehr Frankreich und England an die deutſche Regierung herangetreten, um ſie zur Beteiligung an dieſer Kommiſſion zu veranlaſſen. Die Reichsregierung hat grundſätzlich ihre Zuſtimmung erteilt, jedoch unter dem Vorbehalt, daß einmal die Funktionen der neu zu wählenden Kommiſſion genau abgegrenzt würden und daß Italien und Jugoflavien ihr Einverſtändnis erklären. Deutſchland wird ſeine Entſcheidung erſt treffen, wenn über dieſe beiden Vorausſetzungen Klarheit geſchaffen iſt. Frankreich und die Balkankriſe Paris, 6. April.(Von unſerem Pariſer Vertreter). Der kommuniſtiſche Deputierte Duclos richtete in der geſtrigen Kammerſitzung an den Außenminiſter eine Interpellation über den jugoſlaviſch⸗italieniſchen Konflikt. Duelos wollte vor allem von Briand eine klare Antwort darüber haben, ob irgend ein Geheimvertrag zwiſchen Frankreich und Jugo⸗ ſlavien abgeſchloſſen worden ſei. Briand zeigte ſich über die ſcharfen Angriffe, die der Kommuniſt gegen ihn richtete, ſehr verärgert.„Es iſt unglaublich, rief er ihm zu, daß Sie und ihre Freunde auf dieſer Tribüne ſtets verſuchen, Frankreich anzu⸗ ſchwärzen. Alle zwiſchen den Nationen abgeſchloſſenen Ver⸗ träge ſind beim Völkerbund hinterlegt und daher über jede Kritik erhaben.“ Briand vermied es alſo eine direkte Antwort auf die an ihn geſtellte Frage zu geben. Die Regiſtrierung des franzöſiſch⸗jugoſlaviſchen Freund⸗ ſchaftsvertrages beim Völkerbund ſchließt keineswegs die Mög⸗ lichkeit aus, daß außerdem noch Geheimverträge exiſtieren. Auf den Antrag des Außenminiſters beſchloß die Kammer endlich, die Interpellation Duclos zu übergehen. Der italieniſch⸗iugoſlaviſche Konflikt Berlin, 5. April.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie aufgrund von Mitteilungen aus Belgrader Regierungskreiſen der„Voſſiſchen Ztg.“ gemeldet wird, hat Italien endgültig ſeine Zuſtimmung zur Aufnahme direkter Verhandlungen mit Jugoflavien über die Regelung der Streitfragen gegeben. Die Verhandlungen werden vorausſichtlich auf diplomatiſchem Wege geführt werden. Der Aufſtand in Marokko Aus Rabat wird gemeldet, daß die Franzoſen das ganze Gebiet wieder vollſtändig beſetzt haben, das ſie vor einiger Zeit an der ſpaniſch⸗marokkaniſchen Grenze räumen mußten. Die franzöſiſchen Vorpoſten befinden ſich gegenwärtig 2 Km. von der ſpaniſchen Grenze entfernt. In der ſpaniſchen Zone dagegen iſt die Aufſtandsbewegung bei weitem noch nicht niedergeſchlagen. Aus Manila ſind weitere Verſtärkungen ab⸗ geſandt worden. In Fez wurden 25 Araber verhaftet, die, wie man feſtſtellen konnte, ſeit mehreren Jahren Waffen ge⸗ ſtohlen und ſie den Aufſtändiſchen in die Hände geſpielt. haben. Die ſtaatsgefährliche Wahrheit § London, 6. April.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Der Korreſpondent des„Daily Expreß“ in Bukareſt iſt, wie das Blatt mitteilt, wegen der Uebermittlung einer Nach⸗ richt, wonach General Averescu, der rumäniſche Premier⸗ miniſter, diktatoriſche Vollmachten für ſich verlange, aus Rumänien ausgewieſen worden. Das Telegramm, in dem er dieſe Meldung nach London mitteilte, wurde durch den rumäniſchen Zenſor aufgehalten. Der Chef der Bukareſter politiſchen Polizei erklärte dem Korreſpondenten, es ſei zwar richig, daß die Nachricht von diktatoriſchen Vollmachten für Averesecu in rumäniſchen Blättern veröffentlicht worden ſei, dieſe Blätter ſeien aber ausſchließlich für den rumäniſchen Gebrauch beſtimmt, da, wenn die Nachricht noch London kom⸗ 5 die rumäniſche Währung gefährdet werde.( Aufdeckung einer Verſchwörung in Litauen Das Außenminiſterium in Kowno gab am Dienstag fol⸗ genden amtlichen Bericht aus: „Anfang März hatte die politiſche Polizei eine Organi⸗ ſation aufgedeckt, die ſich zum Ziel geſetzt hatte, die beſtehende Regierung zu ſtürzen und an ihre Stelle eine ſozialdemo⸗ kratiſch⸗volksſozialiſtiſche Regierung zu ſetzen. Es gelang der politiſchen Polizei, den Umſturzplan aufzudecken und die an der Verſchwörung beteiligten Perſonen zu ermitteln. Die Haupträdelsführer der Verſchwörung ſind verhaftet. Die Unterſuchung iſt zum Teil abgeſchloſſen, einige von den Ver⸗ ſchwörern ſind dem Kriegsfeldͤgericht ausgeliefert worden. Oper und Revue in Verlin Von Oscar Bie Wir hatten eine Pfitznerwoche in beiden Berliner Opern. Es war die erſte wirkliche Frucht der Intereſſenge⸗ meinſchaft und eine verdiente ſchöne Ehrung des Mannes, der durch ſeinen Charakter und ſeine Schöpfungskraft in gleicher Weiſe unter unſere erſten Künſtler zählt. Die Staatliche und die Städtiſche Oper teilten ſich ſo in die Aufführungen, daß die Stadt den„Armen Heinrich“ erſtmalig in Szene ſetzte und außerdem die Kantate„Von deutſcher Seele“ im Theater⸗ raum darbot. Beides dirigierte Bruno Walter. Dagegen über⸗ nahm der Staat„Paleſtrina“ und das„Chriſtelflein“, beides ſchon auf dem Repertoire und brachte den Marſchnerſchen „Vampyr“ in der Bearbeitung von Pfitzner neu hinzu. Man muß ſagen, daß die Städtiſche Oper bei dieſem Wettbewerb, teils durch die Güte ihrer Auswahl, teils durch ihre Lei⸗ ſtungen beſſer abſchnitt. Die Kantate, bei der die Wienerin Kiurina mitwirkte, hinterließ einen tiefen Eindruck, und die Oper der Arme Heinxrich rehabilitierte ſich derart, daß man vielleicht endlich die Hoffnung hegen darf, ſie werde ſich auf dem Repertoire erhalten. Dieſes Stück, das Pfitzner als blutjunger Menſch geſchrie⸗ ben hat, überwindet ſeinen grauſigen Stoff und ſeine gefähr⸗ liche Dramaturgie durch die Tiefe und Echtheit ſeiner Muſik, die aus einem ehrlichen deutſchen Herzen entſprang. Ja, es iſt die Nachfolge Wagners, aber ſie iſt es wirklich in der ethiſchen Einſtellung des Künſtlers und in der Intenſität der Seelenlandſchaft und ſchweren Trauer. Solche Töne liegen Walter, ſie treffen ſein romantiſches Gemüt, ſie vertiefen ihn zu einer unendlichen Zartheit des lyriſchen Ausdruckes. Und welche Sänger hatte er! Wohl noch nie iſt das Stück ſo be⸗ fetzt 33 ünf erſte Leute: Oeſtvig als Heinrich, Rode als Dietrich, Kipnis als Arzt, die Wildbrunn als die Mutter, und unbeſchreiblich rührend Lotte Schöne als die opferbereite Tochter. Man hatte als Regiſſeur ODr. Erhardt aus Stuttgart, bald in Dresden, berufen, der eine ſichere Hand und ein ſtarkes Stilgefühl beſonders in der grandioſen Schlußſzene bewies. Die Dekorationen hatte man Hugo Lede⸗ rerx übergeben, der das erſte Mal außerhalb ſeiner bildhau⸗ eriſchen Praxis eine ſolche Aufgabe übernahm und ſie, wie man erwarten konnte, in großen monumentalen formalen Zü⸗ gen löſte, ohne ſich im Detail zu zerſplittern, alſo auch ohne Es iſt eine Freude zu ſehen, wie Walter an ſeinem In⸗ ſtitut arbeitet. Faſt alle vierzehn Tage kommt eine Neu⸗ einſtudierung. In wenigen Tagen wird man noch eine nach⸗ trägliche Beethovenfeier veranſtalten, durch die Aufführung des„Prometheus“⸗Balletts. Kurz vor der Pfitznerwoche brachte Walter ſelbſt den Verdiſchen„Falſtaff“ heraus, obwohl er eben erſt die Nikolaiſchen„Luſtigen Weiber“ in einer ſen⸗ ſationellen Beſetzung mit der Jvogün einſtudiert hatte. Walter ſucht bei jeder Gelegenheit nach Auffriſchung des Regiſſeur⸗ handwerks. Für den Falſtaff hatte er ſich Karlheinz Martin beſtellt und es war ſehr intereſſant zu beobachten, wie der Schauſpielregiſſeur, der übrigens nicht das erſte Mal eine Oper gemacht hat, durch feinſte Ausarbeitung der mimiſchen Einzelheiten und maleriſche Dispoſition der Enſembles ein ungewohntes, friſches, realiſtiſches Leben in die Konvention der Opernbühne brachte. In der Staatsoper ſahen wir alſo den alten„Vampyr“ wieder einmal auferſtehen, dem Pfitzners ganze Liebe gehört. Pfitzner hat alle drei Marſchnerſchen Opern bearbeitet, aber bei dieſer hat er nur einige Retouchen gemacht und die Ouner⸗ türe zur Ueberleitung der Szene mitten hinein genommen, ebenſo wie er zwiſchen dem dritten und vierten Bild aus Mo⸗ tiven der Vampyrromanze eine Einlage einſchob, die aller⸗ dings hier nicht zur Ausfüllung der Pauſe ganz reichte. Es war keine beſondere Beſetzung unter Szells Dirigenten⸗ ſtab, außer etwa der Delia Reinhardt als Malwine. Ara⸗ vantinos hatte neue Dekorationen gemalt, beſonders wirkſam in der weiten myſtiſchen Schloßhalle. Aber die Muſik blieb verſtaubt. Sie iſt zu ſchulmeiſterlich, zu phantaſielos und ſeicht, ein paar Stellen ausgenommen wie die Buffoſtücke und das Schlußfinale, ſie fällt in ein Loch zwiſchen Freiſchütz und Flie⸗ gender Holländer. Pfitzner ſteht mit ſeiner Selbſttäuſchung nicht allein da. Es gibt immer noch Anhänger dieſer faden Kunſt, die ihr Idealbild der Romantik mit den wirklichen Qualitäten Marſchners verwechſeln. Auch das Publikum hatte zuletzt ſtarken Beifall übrig. Aber unter den Kritikern ſcheint nur eine Meinung zu ſein, daß es mit der Vampyr⸗ herrlichkeit vorbei iſt. Sſe wird nicht zu halten ſein. * Ich gehe von der deutſchen Oper zur franzöſiſchen Revne über. Dieſer Uebergang iſt grauſam, das weiß ich. Das Einzige, was beide Dinge bindet, iſt die Gleichzeitigkeit. Und nielleicht iſt dieſe ein Zeichen der Zeit. Während man in den Operuhäuſern dem romantiſchen Ideal nachgeht, beſucht uns unter ungeheuerem Zulauf des Publikums das Pariſer Übertrieben romantiſch zu werden. Palacetheater und gibt ein Gaſtſpiel im Admiralspalaſt, zur Die Großmächte an die Kantoneſen Gemeinſame Forderungen Englands, Amerikas und Japans London, 6. April.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Die Noten Englands, Amerikas und Japans an die Kanton⸗ regierung ſind nun den diplomatiſchen Vertretern der Mächte in Peking übermittelt worden, die über die endgültige For⸗ mulierung noch gemeinſam beſchließen werden. Um die Gleich⸗ artigkeit der Noten der drei Mächte zu ſichern, hat England die Inſtruktionen an ſeinen Geſandten überraſchend zurück⸗ haltend formuliert. Wie die„Times“ meldet, fordert die engliſche Regierung lediglich eine offizielle Entſchuldigung der Kantonregierung, ferner die Beſtrafung der Schuldigen für die Nankinger Ausſchreitungen und drittens eine Entſchä⸗ digung für die perſönlichen und materiellen Schäden für die Opfer der Vorfälle. Es bedeutet alſo, daß auf eine politiſche Entſchuldigung verzichtet wird. Wie der diplomatiſche Korreſpondent des„Daily Tele⸗ graph, wiſſen will, bleibt jedoch für England immer noch die Möglichkeit offen, die Forderungen nachträglich zu befriſten und ihre Erfüllungmit Waffengewalt zuerzwingen, falls ſie von der Kantonregierung abgelehnt werden ſollten. Unbeſtimmt iſt noch, an welcher Stelle der Kantonregierung die Noten überreicht werden ſollen. Möglicherweiſe werden ſie gleichzeitig an den Außenminiſter Tſchen in Hankau und an den General Tſchang Kai Tſchek in Schanghai geſandt werden. Es iſt auffallend, daß heute von militäriſchen Maßnahmen nur noch im„Daily Telegraph“ die Rede iſt, während die geſamte übrige Preſſe einen bemerkenswert ruhigen Ton gegenüber der chineſiſchen Lage an den Tag legt. Dazu mögen die Mel⸗ dungen aus Tok io beigetragen haben, aus denen hervorgeht, daß die Haltung des japaniſchen Kabinetts trotz der Hankauer Vorfälle der letzten Tage ſich nicht geändert hat, ſondern daß die japaniſche Regierung nach wie vor auf dem Wege der güt⸗ lichen Verhandlungen zu einer Einigung mit den Kantoneſen kommen will. Keine dͤeutſchen Waffenſenoͤungen nach China J Berlin, 6. April.(Von unſerem Berliner Büro). Der Verband deutſcher Reeder und der Oſtaſtatiſche Verein haben nach einer Meldung aus Hamburg beſchloſſen, keinerlei Ver⸗ ſchickung von Munition oder Waffen nach China zu über⸗ nehmen. Durch dieſen Beſchluß ſoll ein für alle mal den ten⸗ denziöſen Meldungen der ausländiſchen Preſſe ein Ende ge⸗ macht werden, in denen behauptet wird, daß deutſche Reede⸗ reten den Aufruhr in China überhaupt erſt durch umfang⸗ reiche eend dere ermöglicht hätten. Die Dinge liegen ſo, daß Deutſchland bekanntlich nach dem Friedensſchluß eine Unmenge von Kriegsmatertal abliefern mußte. Die ſind dann von den verſchiedenſten Staaten erworben und von ihnen je nach der Konjunktur weiterverkauft worden. Aus der Tat⸗ ſache, daß Munition die deutſche Herſtellungsmarke trägt, glaubt man nun ſchließen zu müſſen, Deutſchland wäre auch 5 Lieferant der Waffen. Davon kann natürlich keine Rede ein. Die Sowjetbotſchaſt in Peking beſetzt Wie die„B..“ aus Peking meldet, haben ungefähr 100 Soldaten Tſchangtſolins in Begleitung von Polizeibeam⸗ ten auf Grund einer Ermächtigung durch das diplomatiſche Korps heute(Mittwoch) früh einen Einfall in die Sowfetbot⸗ ſchaft gemacht. Es ſeien 6 Ruſſen und ungefähr 20 Chineſen zum Polizeibüro gebracht worden, ein aſchinengewehr, 15 Gewehre und Munition wurden in der Botſchaft beſchlag⸗ nahmt. Der ruſſiſche Geſchäftsträger und die Beamten der Botſchaft dürfen das Gebäude nicht verlaſſen, das von Trup⸗ pen beſetzt iſt. Letzte Meloͤungen Todesſtrafe nach achtjähriger Wartezeit Berlin, 6. April.(Von unſerem Berliner Büro). Wie der„Vorwärts“ von amerikaniſcher Seite erfährt, hat der oberſte Gerichtshof in Boſton die Wiederaufnahme des Ver⸗ fahrens gegen die vor mehr als 7 Jahren zum Tode verur⸗ teilten italieniſchen Syndikaliſten Satto und Vanzetti end⸗ gültig abgelelmt, ſodaß mit der Vollſtreckung des Urteils zu rechnen iſt. Der„Vorwärts“ nennt dieſe Vollſtreckung nach faſt achtjähriger Ungewißheit einen„Akt des Sadismus“. George Archibald geſtorben — London, 6. April. Der auch in Deutſchland bekannte Jockey George Archibald iſt nach einem Rennen geſtern abend in Newmarket plötzlich geſtorben. Als Rennreiter hat er etwa 1200 Siege errungen. Aufhebung des Alkoholverbots in Norwegen — Oslo, 6. April. Dem Geſetz über die Aufhebung des Alkoholverbots hat der Staatsrat nunmehr zugeſtimmt, ſodaß es am 2. Mai in Kraft treten kann. ſelben Zeit da Haller, der Chef der hieſigen Revne, mit ſeiner Truppe in Wien, Dresden, Hamburg gaſtiert. Die Pariſer Aufmachung kann äußetlich keinen Vergleich aushalten mit der Vielſeitigkeit und Abwechslung der Hallerſchen Revne, die ja aus allen Weltquellen dieſer Kunſtgattung geſchöpft hat. Die Darbietungen der Pariſer Gäſte ſind eine etwas eintönige Folge von Koſtüm⸗ und Tanzgruppen in dem üblichen pom⸗ pöſen Aufputz über die Themen Wieſe, Blumen, Perlen, Spitzen, Federn, Fontainen und ſo fort. Es ſind mehrſtündige Variationen über dasſelbe Motiv. Der eigentliche Wert des Unternehmens beſteht dagegen in den Soliſten, glänzenden Tänzerinnen und Akrobaten— aber drei Perſonen ſind es vor allem, die wirklich das inter⸗ nationale Cachet haben in dieſer Miſchung von Geſaug und Tanz, die das Weſen der Varieteebühne iſt. Richtige Pariſer ſind es ja doch nicht, wer weiß, woher ſie ſtammen, ſie nennen ſich Amerikaner oder Italiener und ſingen und tanzen in allen Sprachen. Jenny Goller iſt die typiſche Chanſonette, frech, liebenswürdig, außerordentlich begabt, immer im unmittel⸗ baren Kontakt mit dem Publikum. Spadero iſt der muſi⸗ kaliſche Jongleur, trägt ſeine Kouplets in zahlloſen Mund⸗ arten vor, rollt mit den Fingern über die Taſten und unter 555 Klavier wieder herum, daß alles zum leichten Spiel wird. Harry Pilcer iſt der phänomenalſte von all dieſen Zauberern. Ein verwöhnter Jung, nicht hübſch, aber intereſſant geſchnitten, Lebemann aller dieſer Bühnenkünſte, in ſämtlichen Abenteuern der Liebe und des Reichtums groß geworden. Mit federnder Eleganz, leiſe ſingend, tanzt er über die Bretter, zieht ſuggeſtive Kreiſe um ſeine Perſönlich⸗ keit, fordert Aufmerkſamkeit und Beifall geradezu heraus. Mit dem Sektglas taumelt er Treppen herauf und hinab, kugelt ſich und wälzt ſich in einer Orgie gebändigter Be⸗ trunkenheit— ein Nichts und doch Alles in der unnachahm⸗ lichen Kunſt der bewußten Körperbeherrſchung. Er iſt es, der das Enſemble und das Publikum zum neueſten Modetanz aufruft: Blackbottom. Wiſſenſchaftliche Kongreſſe im April. Der Verein für Innere Medizin und Kinderheilkunde hält in Wiesbaden ſeinen Kongreß vom 19. bis 23. April ab. Anſchließend findet die 39. Tagung der Deutſchen Geſellſchaft für innere Medizin vom 25. bis 28. April und eine Tagung der Deutſchen Röntgen⸗ Geſellſchaft vom 28. bis 30. April ſtatt.— In Wien tagt am 21. und 22. April der Deutſche Verein für Pſychiatrie.— Der Kongreß der Anatomiſchen Geſellſchaft findet dieſes Jahr in Kiel ſtatt, und zwar vom 21. bis 25. April. ...˖:————ᷣ — — ereeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeereeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeenee DEe — — —————————eeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeneee — ie er ra tr⸗ d⸗ e rn al er el en. e⸗ Mittwoch, den 6. April 1927 4 * Den New Norker Großbankier Otto H. Kahn, ein 1 gebürtiger Mannheimer *. 225 Deutsche Presse- Photo· Zentrale Capablanca, der Sieger im New Vorker Schachturnier Deutsche Presse· Photo- Zentrale FL ˙ ˙ ˙UT ˙ ˙Ü ²⁰˙mUmUm ö ²˙¹ü ͤ ————————— — Wiuy Reinfrank, ein gebürtiger Mannheimer, rach den Weltrekord im Mittelgewicht 0 Schirner-Photo N e ren 1754 Graf Limburg Stirum, der neue holländische Gesandte —— j7——«d m— Eine Eheschließzung in der Folitik: Die frühere Reichstagsabg. v. Oheimb und Abg. v. Kardorff O. Vp.) Transozean Der Komponist Hans Pfitzner Deutsche Presse-Photo-Zentrale Deutsche Presse-Photo-Zentrale 4. 8 F Die eee Erna Morini 1 Papst Pius XI.(neueste Aufnahme) Deutsche Presse-Photo-Zentrale Deutsche Presse-Photo-Zentrale rnrrñreeeerrreeeee N r JJJCC(( Cc(oo ccoccccccccccccccccccccc — wrr —— — ——— —— —————7T7TWWWT.TTbbTTb ——————————— ————————————— —— ——— ihrem 80jährigen Jubiläum vor einigen Proben ſeines Talentes gegeben hat.— märchen und eine erſt vollendete Luſtſpieloper harren noch der 4. Seite. Nr. 102 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabey eittwoch, den l. April 1927 Stästiſche Nachrichten Die Vilder der Woche in der heutigen Beilage enthalten diesmal nur Köpfe aus aller Welt. Heute ſind auch zwei Mannheimer in der illuſtrierten Wochenſchau vertreten: Der Newyorker Großbankier Otto J. Kahn und der Sportsmann Willi Reinfrank. Herr Kahn iſt gebür⸗ tiger Mannheimer, aber ſeit langem in Amerika naturaliſiert und Mitinhaber der Großbank Kahn, Loeb u. Cie. Er iſt nicht nur einer der mächtigſten Finanzmagnaten Amerikas, ſondern auch ein großer Kunſt⸗ und Muſikmäcen. Zur Zeit weilt er auf einer Deutſchlandreiſe in Berlin. Der andere Landsmann, Willi Reinfrank, hat den unlängſt von dem Oeſterreicher Haas aufgeſtellten Weltrekord der Leichtgewichtsklaſſe von 257 auf 266 Pfund verbeſſert. Mit dieſer Leiſtung hat er auch gleich⸗ zeitig den Weltrekord im Mittelgewicht um 1 Pfund überboten. Die Politik iſt mit einem Brautpaar vertreten, deſſen beide Teile bekannte Namen tragen. Frau Kathinka von Oheimb, die frühere Abgeordnete der Deutſchen Volks⸗ partei, hat ſich mit dem bekannten, ebenfalls volksparteilichen Abgeordneten von Kardorff, der unlängſt in Ludwigs⸗ hafen ſprach, verlobt. Die Vermählung wird noch im Laufe dieſer Woche in Goslar ſtattfinden. Frau v. Oheimb geht da⸗ mit ihre vierte Ehe ein. Der weltberühmte Schachmeiſter Capablauca hat im New⸗Norker Schachmeiſter⸗Tournier mit 14 Zählern in glän⸗ zender Weiſe den 1. Preis erworben. Seine Leiſtung wird in der geſamten Schachwelt mit Recht bewundert. Capablanca ſtammt aus Havanna. Die öſterreichiſche Geigenvirtuoſin Erna Morini, die ſich unlängſt in London mit Lord Douglas verlobte, hat dieſer Tage in der Berliner Philharmonie ein Konzert gegeben. Nikiſch ſagte von ihr:„Sie iſt kein Wunderkind, ſondern ein Wunder und zugleich ein Kind.“ Die Hans Pfitzner⸗ Woche in Berlin brachte zu Ehren und in Gegenwart des be⸗ rühmten Komponiſten ſieben Tage hindurch Opern dieſes„letz⸗ ten Romantikers“ der deutſchen Muſik. Zum Nachfolger des von der niederländiſchen Regierung abberufenen Geſandten Baron von Gevers in Berlin iſt der ehemalige Generalgbouverneur von Niederländiſch⸗Indien, Graf Leimburg⸗Stirum ernannt worden. Der Papfſt wird in wenigen Wochen, am 31. Mai, 70 Jahre alt. Unſer Bild iſt die neueſte Aufnahme des Heiligen Vaters. * Verbeſſerung des Verkehrs der Staatsbahn mit Heidel⸗ berg. Der Sommerfahrplan bringt eine ſehr günſtige neue Nachtverbindung mit Heidelberg: Mannheim ab.20, Heidelberg an 140 Uhr ohne Aufenthalt auf den Zwiſchenſtationen. Der Gegenzug verläßt Heidelberg um 12.20 Uhr und trifft ohne Aufenthalt auf den Zwiſchenſtationen um 12.41 Uhr in Mannheim ein. * Lebensmüde. Geſtern abend wurde von einer Polizei⸗ ſtreife Mittelſtraße 62 ein 53 Jahre alter Mann aufgefunden, der auf dem Gehweg ſaß und ſchlief. Da er infolge Trunken⸗ heit außerande war, ſeinen Weg allein fortzuſetzen, verbrachte man ihn in den Notarreſt des 6. Polizeireviers. Dort ver⸗ ſuchte er ſich mit ſeinem Taſchentuch aufzuhängen. Noch recht⸗ zeitig konnte er von ſeinem Vorhaben abgehalten und in das Allgemeine Krankenhaus verbracht werden. * Betriebsunfälle. Im Betriebe einer chemiſchen Fabrik erlitt geſtern Vormittag ein 23 Jahre alter Taglöhner eine Beckenprellung, ſodaß er in das Allgemeine Krankenhaus verbracht werden mußte.— In einer Steinhauerei brachte geſtern vormittag ein 24 Jahre alter Taglöhner die rechte Hand in das Getriebe einer Betonmaſchine, ſodaß er eine 15 Zentimeter lange Rißwunde davontrug. * Unfall einer Radlerin. Geſtern vormittag kam auf der Friedrichsbrücke eine 16 Jahre alte Verkäuferin mit ihrem Fahrrad ins Rutſchen und ſtürzte zu Boden. Sie geriet unter ein daherkommendes Kohlenfuhrwerk, wobei ihr das linke Vorderrad über den rechten Oberarm fuhr und eine ſtarke Quetſchung varurſachte. Man verbrachte die Verunglückte nach der nahegelegenen Feuerwache, von wo aus ſie ſich nach Hauſe begeben konnte. * Glimpflich abgelaufen. Infolge der ſchlüpfrigen Fahr⸗ bahn geriet heute morgen auf der Breiteſtraße in der Nähe des alten Rathauſes ein Motorradfahrer mit ſeiner Maſchine ins Rutſchen und kam direkt zwiſchen dem Motor und Anhängewagen eines in Fahrt befindlichen Straßenbahn⸗ zuges zu Fall. Der Wagenführer beſaß die Geiſtesgegenwart, ſich beiſeite zu werfen, ſodaß ein großes Unglück vermieden Theater und Muſik Preisgekrönter Chor. Dem einheimiſchen Komponiſten Muſikdirektor Alfred Wernicke wurde vom Muſikaus⸗ ſchuß des Speyergau⸗Sängerbundes, der ein Preisausſchreiben für die beſte, einfach, volkstümlich, melodiös und leicht ſangbar gehaltene ertonung des Robert Reinick'ſchen Gedichts „Sonntag am Rhein“ für Männerchor a capella erlaſſen hatte, unter 175 Bewerbern aus dem Reich und dem deutſchen Ausland der vom Regierungspräſidenten Dr. Matheus ge⸗ ſtiftete Preis einſtimmig zuerkannt.— Es bürfte bei dieſer Gelegenheit angezeigt ſein, daß unſer Nationaltheater, deſſen Mitglied Herr Wernicke 40 Jahre lang war, ſich des beſcheidenen Muſikers erinnert, von dem hier bereits zwei Opern— zuletzt„Die Granate“ 1910— mit Erfolg zur Auf⸗ führung gelangten und der auch in mehreren Chorwerken— wir erinnern nur an das von der Liedertafel zu ahren 1 rößere Chorwerk„Meeresbrandung“ mit großem Orcheſter— 9 Ein Weihnachts⸗ Aufführung, und bei dem Mangel an wirkungsvollen Werken dieſer Art ſollte man den Künſtler, deſſen Schaffen hier all⸗ gemeinem Intereſſe begegnet, einmal wieder zu Worte kommen laſſen.. 1Stuttgarter Schauſpielhaus. Die Stefan Zweigſche Bearbeitung und Wiederentdeckung der„Volpone“ des Ben —2 eines Zeitgenoſſen Shakeſpeares, den man an nam⸗ aften deutſchen Bühnen hat vor kurzem den Stutt⸗ garter Regiſſeur Dr. Paul Legband angeregt, eine Auffüh⸗ kung der Groteske Die ſchweigſame Frau“ zu ver⸗ 1 Es war Legband nicht um eine literariſche Wieder⸗ elebung zu tun, da er das Stück aus einer franzöſiſchen Be⸗ arbeitung übernahm, ſondern um eine im modernen Stil auf⸗ Theaterromantik. Weder die im Original verkündete uſtſpielmoral, noch der Inhalt ſpielten in der Legbandſchen Inſzenierung eine weſentliche Rolle, vielmehr war das Ganze in die harmloſe Fröhlichkeit des deutſchen Faſchings getaucht. Jazz, Girl, Frack und Konfetti gaben den Ton an. Es wird gezeigt, wie man einen alten mürriſchen Griesgram, der keinen Lärm verträgt, an der Naſe herumführt, wie ein armer Neffe den reichen Onkel überliſtet und was dergleichen Scherze mehr ſind. Wir haben an dieſer Fröhlichkeit gewiß nichts zu mängeln. In der Faſchingszeit ſoll man luſtig ſein. Wir fragen nur, ob man zu einer modernen Ausgelaſſenheit eine * Ungerechtfertigte Verhaftung. Geſtern verhaftete die Polizet am Güterbahnhof zwei Möb elpacker, die nach Saarbrücken fahren wollten, weil ihnen dort Arbeit in Aus⸗ ſicht ſtand. Zu dieſem Zwecke waren ſie aus Billigkeitsgrün⸗ den mit einem bekannten Chauffeur von Frankfurt aus im Anhängepackwagen ſeines Laſtwagens hierher gefahren. Der Chauffeur geſtattete den beiden, die übrigens einen ganz guten Eindruck machten, im Anhängepackwagen zu übernach⸗ ten. Morgens ſollte es dann weitergehen. Aber der Menſch denkt und die Polizei lenkt. Sie fand die beiden Möbelpacker, von denen der eine drei Jahre Zivilgefangener in England war, und nahm ſie einfach mit, trotzdem ſie ſich genügend ausweiſen konnten und der Chauffeur ſein Einverſtänd⸗ nis und ſeine Erlaubnis beſtätigte. Es half nichts. Von einer Nebenwache wurden ſie zur Zentralwache gebracht, wo ſie verhört wurden, Fingerabdrücke genommen und ſonſtige Merkmale und Kennzeichen, wie bei Verbrechern, vermerkt wurden. Schließlich wurde ihnen, nachdem ſie längere Zeit in einem Raume mit allen möglichen Inhaftierten verbracht hatten, ein Schriftſtück zur Unterſchrift vorgelegt des In⸗ halts, daß gegen ſie nichts vorläge und daß ihnen nichts ab⸗ handen gekommen wäre. Gleichzeitig wurde ihnen erklärt, daß, wenn ſie nach Verlauf von drei Tagen noch in Mannheim angetroffen würden, verhaftet werden würden. Dann konn⸗ ten ſie gehen. Die Arbeit in Saarbrücken haben nun natürlich andere bekommen. Die bedauernswerten Leute ſind in Mann⸗ heim, ohne Arbeit, ohne Mittel, mit der angenehmen Aus⸗ ſicht, wenn ſie nicht weiterkommen, verhaftet zu werden. *Vorſicht beim Paſſieren des Fahrdammes. Geſtern abend wurde Ecke Roſengarten⸗ und betheſtraße eine drei⸗ ßig Jahre alte Frau von einem Perſonenauto angefahren und ſo heftig zu Boden geſchleudert, daß ſie einen Rippenu⸗ bruch erlitt. Die Verletzte mußte mit dem Sanitätsauto in das Allgemeine Krankenhaus verbracht werden. * Zuſammenſtöße ereigneten ſich im Laufe des geſtrigen Tages vormittags Ecke Friedrichsring und Pund C7 zwiſchen einem Perſonen⸗ und Lieferwagen, Ecke Otto Beck⸗ und Seckenheimerſtraße zwiſchen einem Perſonenkraftwagen und einem Straßenbahnwagen der Linie 10 und abends Ecke Breiteſtraße und C 1 zwiſchen einem Laſtkraftwagen und einem Straßenbahnwagen der Linie 3. Es entſtand nur Sachſchaden. . Silbernes Dienſtjubiläum. Herr Karl Mayer beging geſtern ſein 25jähriges Dienſtjubiläum bei der Firma M. Marum G. m. b.., Eiſengroßhandlung. Aus dieſem An⸗ laß verſammelten ſich in den Geſchäftsräumen der Firma die Juhaber, Prokuxiſten und Angeſtellten zu einer ſchlichten und eindrucksvollen Feier, bei der der Seniorchef der Firma, Herr Max E langer, in wärmſter Weiſe die treue Mitarbeit, Anhänglichkeit und den Pflichteifer des Jubilars feierte. Im Namen der Prokuriſten wurde durch Herrn Mohr und für die Angeſtellten durch Herrn Faſchian in warmen Worten der kollegialen und freundſchaftlichen Beziehungen mit dem Gefeierten gedacht. Die Verehrung, der ſich der Jubilar bei den Vorgeſetzten und Kollegen erfreut, kam bei dieſer wür⸗ digen und ſchlichten Feier voll zum Ausdruck. Durch die Firma und durch die Prokuriſten und Angeſtellten wurde Herr Mayer mit Geſchenken beehrt, wofür der Jubilar in gerühr⸗ ten Worten ſeinen Dank abſtattete. Veranſtaltungen Juan Manen veranſtaltet als Meiſterkonzert morgen abend im Harmonieſaal ſeinen einzigen Mann⸗ heimer Violinabend. Er iſt am 14. März 1883 in Barcelona geboren und der populärſte, bedeutendſte ſpaniſche Geiger der Gegenwart. Er erregte bereits als Knabe Aufſehen in Kon⸗ zerten durch ſeine unerhörte Technik und Virtuoſität. Auch als Komponiſt iſt der von der Hochſchule für Muſik in Valen⸗ cig zum Profeſſor ernannte Künſtler bekannt. Seine Opern „Acte“ und„Der Weg zur Sonne“ ſind auch bereits in Deutſch⸗ land wiederholt gegeben, ferner ſymphoniſche Dichtungen, Quartette, Orcheſterwerke(das ſehr bekannte„ſpaniſche Violin⸗ Swhuffeng bilden die Früchte eines reichen kompofitoriſchen Schaffens. * Die Kirchlich⸗Poſitive Vereinigung Maunheim veran⸗ ſtaltet am heutigen Mittwoch abend in der Trinitatiskirche in der Form einer gottesdienſtlichen Feier ihren zweiten Paſſionsvortrag. Pfarrer Joeſt aus Weinheim ſpricht über„Golgatha“.(Weiteres Anzeige.) * Lehrgang des Evang. Verbandes für die weibliche Jun⸗ gend. In ſeinem Heime zu Neckarmühlbach veranſtaltet der Evang. Verband für die weibliche Jugend in Baden vom 25. bis zum 29. April einen Bibellehrgang für Jugend⸗ führer. Mitarbeiter ſind Paſtor Braun und Fräulein Voigt vom Deutſchen Verband in Berlin⸗Dahlem. Auch Fragen praktiſcher Vereinsarbeit ſollen erörtert werden, namentlich die der Arbeit an der Jugend mit höherer Schul⸗ bildung. Die Anmeldungen nimmt Pfarrer Wolfinger in Teutſchneureut entgegen. 300 Jahr alte Groteske braucht. Die Luſtſpieltypen der eng⸗ liſchen Renaiſſance paſſen auch in ihrem Narrenkleid nicht in unſere Tage. Dieſe Barone, Dümmlinge, ſpleenige Herren, Witzbolde ſind auf dem Boden einer uns fremden Geſell⸗ ſchaftsordnung gewachſen und bringen uns in eine gewiſſe Verlegenheit, wenn wir ſie ſich ſo modern gebärden ſehen. Das Spiel der Herren Heß, Eggerth und Melchtor zeigte allen Schmiß und jede ſchauſpieleriſche Eleganz, die man verlangen kann. Eva Gottgetreu fiel als angenehme Charakterdarſtellerin auf. Der Beifall war ſehr Föröne und galt vor allem dem Spielleiter Dr. Legband. r. E. M. Neue Bühnenbearbeitungen von E. L. Stahl. Von dramaturgiſchen Erneuerungen von Dr. Eruſt Leopold Stahl⸗München ſind zur Aufführung angenommen wor⸗ den: durch das Heſſiſche + in Darmſtadt der „Verlorene Sohn aus Heſſen“ des Burkart Waldis (zur Uraufführung durch die Heſſiſche Spielgemeinſchaft, Ur⸗ aufführung in der Karwoche ds. Js.), vom Städtiſchen Theater in Heidelherg„JFeben iſt Traum“ von Calderon in der Reviſion der alten originalgetreuen Bärmann ſchen Ueber⸗ tragung, von den Städtiſchen Bühnen in Hannover ein auf Einladung dieſes Theaters eigens dafür bearbeiteter„Alt⸗ Niederſächſiſcher Abend“ mit zwei Spielen der Ros⸗ witha von Gandersheim(„Der lüſterne Landpfleger Dul⸗ citius“ und„Sündenfall und Umkehr der Clausnerin Maria“, ſowie Herzog Heinrich Julius von Braunſchweigs„Vincen⸗ tius Ladislaus, der ruhmredige Soldat“(Uraufführung im April ds. Js.) An den Städtiſchen Bühnen in Hannover wird in der Karwoche wiederum, wie bereits im vorigen ahre, E. L. Stahls„Altdeutſches Oſterſpiel“ als Jahreszeitſpiel zur Darſtellung kommen. Kunſt und Wiſſenſchaft Der Ehringsdorfer Schädel. Im Verein für Vorge⸗ ſchichte in Weimar trat Prof. Weidenreich(Mann⸗ heim) zum erſtenmal an die Oeffentlichkeit mit dem Ergeb⸗ nis ſeiner Unterſuchungen des im Herbſt 1925 im Fiſcherſchen Steinbruch in Ehringsdorf bei Weimar in eine Tiefe von 18 Me⸗ tern gefundenen menſchlichen Schädels. Das Alter des Schä⸗ dels hat der Geologe Prof. Spergel(Breslau) auf etwa 140 000 Jahre geſchätzt. Nach Weidenreichs Ueberzeugung handelt es ſich bei dem Ehringsdorfer Fund um einen Schädel derjenigen Menſchengruppen, die als„Neanderthalgrüppe“ bezeichnet werden. Dieſe iſt nach dem Ort Neanderthal be⸗ erwürmung im Hochſchwarzwald Seit Montag Regenfälle— Rückgang der Schneedecke nall zweiwöchigem Anwachſen Im Hochſchwarzwald hat die geſchloſſene Altſchneedecke von rund einem Meter, die bis auf 100 Meter hinabreichte, gute Lagerbedingungen für die Neuſchneefälle, die Ende März bei Kältegraden von vier Grad als Pulverſchnee fielen und die eine ganz vorzügliche Skibahn ſchufen, teilweiſe beſſer, als man ſie im tiefen Winter hatte. Unaufhörlich wiederholten ſich die Neuſchneefälle bis Anfang April. Noch am erſten Aprilſonn⸗ tag rieſelte es weiß von oben. Die Scheehöhe iſt damit von etwa 100 auf 180 Zentimeter angewachſen und hat am 2. April mit dieſer vom Obſervatorium gemeſſenen Höhe ihren höchſten Stand in dieſem Winter überhaupt erreicht. Die erſte Aprilwoche hat ſchon am zweiten Tag eine Aenderung gebracht. Der Montag ſtand im Zeichen einer Warmluftwelle, die die Temperaturen am Feldbergturm ſchon über Null bis auf zwei Grad Wärme trieb, ſodaß die Niederſchläge bis auf den höchſten Schwarzwaldͤbergen als Regen fielen. Auch in der Nacht zum Dienstag kam es nicht mehr zum richte Froſt, ſondern die Temperaturen ſchwankten um Null un ſtanden Dienstag morgen bei plus 0,6 Grad, wobei Regen fiel. Gleichzeitig herrſchte Nebel und kräftiger Südweſtwind von 16 Sekundenmetern. Die Schneedecke iſt infolge die⸗ ſer Witterungsänderung auch im Hochſchwarzwald zuſa m⸗ mengegangen und im Schmelzen. Der Rückgang be⸗ trägt am Feldbergturm in einem Tag 15 Ctm., ſodaß die Schneehöhe noch auf 165 Ctm. ſich beläuft. In den tieferen Lagen geht die Schmelze raſcher vor ſich, vor allem auf den Straßen, ſodaß das Poſtauto von der Station Bärental⸗Feld⸗ berg die Feldbergſtraße ſchon wieder bis zum Kohlplatz, alſo knapp die Hälfte der Entfernung, befahren kann. Die Halden und Wieſen dagegen weiſen in ihrer Schattenlage noch ge⸗ ſchloſſene Schneedecke bis annähernd zur Schluchſeebahn auf⸗ Das Wetter iſt weiter unbeſtändig und zu Regenfällen geneigt⸗ Für die Skiläufer, die auf Oſtern noch auf Schnee, den man mit Sonne vereint im Hochſchwarzwald haben möchte, rechnen, werden bei den Schneemaſſen, die noch lagern, hinſichtlich del Schneedecke kaum enttäuſcht werden. Der Hochſchwarzwalh wird bis dahin ſein weißes Gewand noch tragen, wenn e auch lichter wird. 1 R. * Eine Bitte des Landesvereins für Innere Miſſion. Der Landesverein für Innere Miſſion, deſſen Anſtalten ſich heute nötiger als je erweiſen, iſt in einer Notlage. Er möchte angeſichts der neuen Nöte neue Hilfe ſchaffen; dazu fehlen ihm aber die Mittel. Vor dem Kriege haben viele ſeiner Freunde ihm ihre Erſparniſſe anvertraut, die er in Liegenſchaften an⸗ legte, und dieſe Freunde ſind nicht ſchlecht gefahren; denn ſie bekamen ihre Darlehen voll aufgewertet. Hohe Zinſen kann er nicht in Ausſicht ſtellen, da ſeine Unternehmungen keine Geſchäfte auf Gewinn ſind. Er bittet ſeine Gläubigel darum, nicht mehr als 5 Prozent zu fordern. Möge dieſe Bitte des treuen Wohltäters Widerhall finden! Unsere keinde sind Staub Russ u. Motten. Vernichtet sie 5 pRoros Staubsauger Oberall zu haben! D pROTOs Kennmarke für elekctrische Hausgeräte der Stemens-Schuckertuerte ——: nannt, wo im Jahre 1850 der erſte Schädel gefunden wurde Anſcheinend gehört der Schädel einem weiblichen Individun im Alter von etwa 18 bis 30 Jahren. Das Alter glaubt e an der Sprengung des Schädels in den Nähten zu erkenne die auf Gewalteinflüſſe zurückzuführen iſt und nur bei Menſchen dieſes Alters auftritt. Ein Vergleich mit den bishe 1 hekannten foſſilen Menſchen ergibt, daß beim Ehringsdorfe! Schädel die charakteriſtiſchen Merkmale des Neanderthaler⸗ fehlen. Es liegt bereits eine ſtarke Fortentwicklung zum 1 dernen Menſchen hin vor, und dadurch beſtätigt ſich auch di Annahme, daß es in der Entwicklung des Menſchen eine kon⸗ tinuierliche Reihe gibt, bei der die ſtarke Wölbung der Stirn wülſte, wie ſie beim Neanderthaler hervortritt, immer me abnimmt. Der Uebergang wird nach Aſien verlegt. Die 0 nauen ant zinunger und Vergleiche mit den Funden von La Quien, Brünn k, Cro Magnon, Prédmoſt, Aurignac, und dem modernen Amerikaner haben ergeben, daß es ſich be, Ehringsdork nicht um einen zweiten Neanderthaler, wie ur⸗ ſprünglich von den namhafteſten Paläontologen des Kont!“ nents angenommen wurde, handelt, ſondern vielmehr um e menſchliches Individuum das einen Uebergang vom Neandeſ⸗ thaler zu einer höheren Menſchenform, zu einer höheren Ku tur darſtellt. Wer war ber erſte deutſche Alpiniſt? Dieſe Frage beantwortet Prof. Dr. Ludwig Darmſtaedte⸗ in einem Aufſatz des Aprilheftes von Velhagen u. Klaſing Monatsheften. Es war Konrad Gesner, der große Zoologe und Botaniker an der Schwelle der Neuzeit. In einem Brieſe, den Darmſtaedter ſeiner weltberühmten Dokumentenſam lung entnimmt und zum erſtenmal veröffentlicht, ſchreih Gesner 1542 an einen Freund:„Welch ein herrlicher Genuß, was für eine Wonne iſt es, die unermeßlichen Bergmaſſen bewundernd zu betrachten und ſein Haupt über die Wolken empor zu heben. Die erſtaunungswürdige Höhe macht auf die Seele den Eindruck der Erhabenheit und reißt ſie zur anbeten⸗ den Bewurderung des alwelſen Schöpfers hin. Ich bin ent, ſchloſſen, jährlich einige Berge zu erſteigen, und zwar in de Jahreszeit, wo die Pflanzenwelt in vollſter Kraft iſt, teils um meine Kenntnis der Pflanzenwelt zu erweitern, teils um meinen Körper zu ſtärken und meinem Geiſt die edelſte Erho⸗ lung zu verſchaffen. Der geiſtige und ſinnliche Genuß, den eine ſolche Bergreiſe gewährt, iſt ebenſo manigfaltig als wohl⸗ tätig Die Anſtreugung der Reiſe, ein von den Berufsgeſchäf⸗ ten freier Geiſt iſt ein großer Gewinn. Dazu kommt die reine Bergluft, die uns überall umſtrömt.“ 1 Der eute öchte inde an⸗ denn nſen igen igel ieſe S— J. ter 105 oge efe⸗ m⸗ ibt uß⸗ ſen i. ken die en⸗ nt⸗ )er ils o⸗ en hl⸗ if⸗ ns Mittwoch, den 6. April 1927 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabef 8. Seite. Nr. 10 — Im Auto durch Spanien Von Siegfried Doerſchlag Sevilla, 28. März. Sind Spanienreiſen empfehlenswert?.. Ja! Spaniſche Vandſtraßen?.. Gut, teils ſehr gut. Muß der Reiſende ſpaniſch können?— Auch franzöſiſch, engliſch, deutſch genügen. Hotel⸗ verhältniſſe? International. Preisverhältnis zu deutſchen Reiſen?: Spanien 100—200% teurer. **.. Propaganda für das Deutſchtum iſt Mit⸗Zweck der Aus⸗ Llandsfahrten deutſcher Reichsmarinenſchiffe. Dieſe Spanien⸗ fahrt deutſcher Automobiliſten iſt es nicht minder. Die deut⸗ ſchen Kolonien in den ſpaniſchen Städten bereiten den Spanienfahrern des Bayeriſchen Automobil⸗Clubs frohe Em⸗ pfänge... ſpaniſche Behörden laden ein und begrüßen ſpaniſche Autoclubs geben Feſte. Die 15 deutſchen Wagen machen allüberall guten Eindruck: deutſche Werbearbeit ohne Worte— durch die Tat! Von den 4 teilnehmenden Auslands⸗ wagen ſind zwei bereits erheblich mitgenommen. Der ameri⸗ kaniſche Naſh blieb mit ſchwerer Panne in Algeciras zu⸗ rück. Der franzöſiſche Renault zuckelt mit defektem Ventil als „ferner liefen“, Und doch iſt dieſe Spanienfahrt ja kein Wett⸗ bewerb, ſondern nur geſellſchaftliche Tourenfahrt. Daß aber bei den täglichen Fahrſtrecken, Temperatur⸗ und Gelände⸗ unterſchiede erhebliche Anſprüche an die Fahrzeuge geſtellt werden, iſt klar. Umſo erfreulicher, daß alle deutſchen Fabri⸗ kate bisher gut beſtanden. Selbſt der Kleinſte der Kleinen, der kleine Hanomag, hält ſo wacker mit, daß Spanier nd Deutſche ſtaunen. Fräulein Ilſe Ott, die ihn ſteuert, hat erſt ſeit Oktober 1926 Führerſchein; was beweiſt, daß es keiner ſport⸗ lichen oder techniſchen Schulung bedarf, um mit dieſem klein⸗ ſten aller Automobile des Weltmarks große, ſchwere Strecken zurücklegen zu können. Auch die Zahl der Reiſenſchäden iſt äußerſt gering. Faſt alle Teilnehmer fahren deutſche Continen⸗ tal⸗Reifen. Die Ballonreifen oder Type Ballon fahren, em⸗ pfinden die Spanienfahrt doppelt angenehm. 1***. Granada bot bei dreitätigem Aufenthalt eine Fülle des Sehenswerten. Nicht nur die Alhambra und das Generalife ſind bleibende Eindrücke von Kultur und Natur,— unvergeß⸗ lich iſt auch die landſchaftliche Lage, die Granada zur ſchönſt⸗ gelegenen Stadt Europas macht. Rings um die Stadt ſon⸗ niger, grünender, ſüdlicher Frühling. Und im Oſten, numittel⸗ bar vorgelagert, die ſchneebedeckte Sierra Nevada, ein Koloß von Eis und Schnee. unübertrefflicher Kontraſt zur Flora und Fauna des Talkeſſels rings um Granada mit Sommer⸗ ſonnenglut. Dazu dieſe Bauten!„Jahrhunderte der Liebe und Galanterie, aſiatiſcher Verweichlichung und römiſchen Stolzes, von Spiritualismus und Weltluſt tauchen vor uns auf bei dem Namen Alhambra, ſagt der Baedecker vor Beginn ſeines Alhambra⸗Kapitels. In der Tat iſt ſolch Alhambra⸗Beſuch ein Ereignis, das ehrfürchtig ſtaunen läßt über Kultur und Geſchmack, den ſeit Mohammed J.(1232 n..) Herrſcher und Beherrſcher der Alhambra bewieſen haben. Das gilt auch von jenen wunderſamen Gartenanlagen des Generalife, des Som⸗ merſitzes mauriſcher Könige. Geſchmack ohne Kitſchverſuch, Kultur ohne Protz, Prunk ohne Verzerrung, Natur in reiner Schönheit ſind hier lange, lange Jahrhunderte gepflegt und gefördert worden trotz Kämpfen und Kriegen, Verluſten und Siegen.*** „Ausflüge in die Sierra Nevada: nur im Hoch⸗ ſommer!“ ſagt der Baedecker. Wer aber von der Teraſſe des Alhambra⸗Palace⸗Hotels aufſieht zu den unwahrſcheinlich nahen Schneemaſſen der Sierra Nevada, der möchte fraglos da hinauf, wo ſüdliche Sonne auf Schneefirne ſtrahlt. Die Spa⸗ nienfahrer beſuchten die Kirchen Granadas; ich aber ſteuerte durch tropiſches Tal mit reifenden Apfelſinen, Zitronen, blü⸗ henden Mandelbäumen, Feigenſträuchern der Sierra Nevada zu. Mit Spaten, Stricken, Schneeketten und einem Mitglied des Automobilklub von Granada als Wegekundigen im Wa⸗ gen.. was ſollte da ſchwierig ſein. Der Hoteldirektor in Granada, die ortskundigen Chauffeure und Privatfahrer ſie alle hatte abgeraten. Und dennoch, und deshalb gerade! Aber.. als der Spanier am Ende einer Chauſſee„'est la route!“ rief, lag ein zerfahrener, unwahrſcheinlich ſchmaler, überſchotterter Mauleſelpfad vor uns. Nicht wägen, ſondern wagen! Alſo hinauf auf dieſen Eſelspfad. Es ging! Nach zwei Kilometer Fahrt zwiſchen Felswand und ſteilabfallendem Grund ein ſtilles, kleines Bergdorf. Die Durchfahrtsſtraße war ſo lächerlich ſchmal, daß auf beiden Seiten nur je fünf Zentimeter Spielraum zwiſchen Kotſchützern und Haus⸗ mauern waren. Das wurde geknipſt, und dann weiter. Eine Reifenbreite trennte die Wagenſeite von fjäh abfallenden Grund. Die Inſaſſen ſtanden auf den Wagenfedern am Ben⸗ Fintank und hielten ſich am Vordeck feſt, um ſchnell abſprin⸗ gen zu können, wenn Aber es ging! Es mußte ſa vorwärts gehen, denn Wenden war unmöglich, Rückwärtsfahren ausgeſchloſſen.. hinein drum ins Felsgebirge, vorwärts, aufwärts! Ueber eine Holz⸗ brücke ſchickte ich die Wageninſaſſen zu Fuß hinweg. Sta⸗ bilitätsprobe durch Springen.. dann brauſte der Wagen im 2. Gang über die ächzenden, biegenden Bretter. Und dann wieder hinauf, 30prozentige Steigung im 1. Gang, durch Spitz⸗ kehren, die Voltigieren verlangten, über tiefe Furchen, Waſſerraſten, Steingeröll... und dann, endlich! das hoch⸗ gelegene Berghotel Sierra Nevada, das ſonſt nur auf Maul⸗ tieren beſucht wird, vor uns! Der wackere 16/50.S. Merce⸗ des⸗Benz war das erſte Auto mittlerer Stärke, das dieſe Auf⸗ fahrt zur Sierra Nevada geſchafft hat. Ohne kochenden Küh⸗ ler, ohne überhetzten Motor, trotz anderthalbſtündiger Fahrt im 1. und 2. Gang. Nur kurze, ſchmalſpurige Wagen hatten bisher dieſen Endpunk an der Schneegrenze erreicht. Und die Talfahrt.. ſie war noch ſchwieriger. Mit ſüdländiſchem Temperament gab der Spanier beim Wiedereintreffen in Granada ſeiner Freude Ausdruck über das von ihm und allen nicht erwartete Gelingen Ausdruck. Tags darauf an den Hängen der Sierra Nevada vorbei, auf vorhildlich gut angelegten Gebirgschauſſeen, ans Meer. Lachende Sonne und friſcher Wind! Zwiſchen Kakteengeſtrüpp, Maisplantagen und Zuckerrohrfeldern über die Ufer getretene Bäche. Die Wagen mußten durch metertiefes Waſſer. Mit Ausnahme des kleinen Hanomag kamen alle trocken durch. Aber auch der Hanomag war bald wieder entwäſſert und fahr⸗ bereit. Die Stimmung hatte jedenfalls durch dieſe Waſſer⸗ pantomime nur gewonnen. Jene Fahrt dicht am Meeres⸗ ſtrand von Motril über Malaga nach Gibraltar gehört mit zu den ſchönſten Strecken, die es auf der Welt gibt. Tiefblaues Waſſer, chromglebe Maisfelder, ſchneeweiße Bergſpitzen an der Sierra Nevada, braunes Felsgelände, rotblühender Kaktus Dampfer und Segler an der Kimm— Kilometer um Kilo⸗ meter neue Eindrücke neuen, den Deutſchen unbekannten Lan⸗ des,— ſo bietet dieſe Meer⸗Längsfahrt im Beſonderen und Spanien mit ſeinem unerhört mannigfaltigen Charakter im allgemeinen eine ſolche Fülle von Farben und Eindrücken, wie ſie kein Land des Kontinents bietet. 4*** El Chor ro wurde beſucht, ein wildzerklüftetes Fels⸗ gebirge weſtlich von Malaga, deſſen Waſſerkräfte der Stadt Malaga und der ganzen Umgegend dienſtbar gemacht worden ſind. Deutſche Elektro⸗Maſchinen arbeiten in allen Waſſer⸗ werks⸗ und Elektrizitätsanlagen. Jene etwa vier Kilometer lange Schlucht aber, die den hochgelegenen Bergſee mit dem Kraftwerk verbindet, iſt in ihrer gigantiſchen Eigenart wert, von jedem Spanienreiſenden beſucht zu werden. Die Part⸗ nachklamm in Ehren... el Chorro iſt ihr weit überlegen! Autotouriſten, die Gibraltar beſuchen wollen, laſſen ihre Wagen im ſpaniſchen Grenzort Linea ſtehen und können zu Fuß oder mit Mietsauto nach Gibraltar gelangen. Beſuch iſt lohnend. Britiſche Policemen regeln in dem Städtchen, dem engliſche Herrſchaft ihren Stempel ſichtbar aufgedrückt hat, den Verkehr. Zwanzig Kilometer ſüdweſtlich ſieht man Afrika. Der 425 Meter hohe Felſen aus Jurakalk, an dem ſich das Städtchen Gibraltar lagert, ſchaut aus unzähligen Augen über Land und Meer: Schießſcharten, aus denen bri⸗ tiſche Geſchütze ragen. Kap und Ort Tarifa ſind Europas ſüdlichſte Punkte. Die Säulen des Herkules ragen als Wahrzeichen Afrikas ſteil auf jenſeits der an dieſer Stelle kaum 10 Kilometer brei⸗ ten Straße von Gibraltar. Aber auch hier, an der äußerſten Südſpitze Spaniens, iſt ſchon afrikaniſche Vegetation, afrika⸗ niſcher Bauſtil, afrikaniſche Fauna. Weiße Ibiſſe, wie ſie ſonſt nur in Aegypten leben, ſtolzieren auf den Wieſen, Bau⸗ ern leben in Strohhäuſern, blendend weiß getünſcht ſind die Stein⸗ und Kalkhäuſer aller Ortſchaften, flach die Dächer. Und ein paar Kilometer weſtlich tauchen auf die Waſſer des Atlan⸗ tiſchen Ozeans mit hohen, windgepeitſchten Schaumkämmen. Intereſſant ſind die Salzſümpfe zwiſchen San Fernanda und Cadiz. Pyramiden gleich, heben ſich Salzlager aus dem Salz⸗ ſumpfgelände hervor. Der alten Hafenſtadt Cadiz' Straßen ſind ſo ſchmal, daß breite Autos kaum hindurchkommen kön⸗ nen. Umſo beſſer und breiter iſt die Hauptchauſſee nach Se⸗ villa. Ihr Teermakadambelag iſt neu und wohlgepflegt. In Jerez bot Marquis del Mérito, einer der größten Weinhänd⸗ ler Spaniens den deutſchen Autlern einen Imbiß mit Proben ſpaniſcher Weine aus der Mitte des vorigen Jahrhundrets. Nach Ruhetagen in Sevilla wirds weitergehen durch Spaniens Frühling und Spaniens unerhört oft wechſelnde Landſchaft. Aus dem Lande Auf der Spur der Knielinger Straßeuräuber * Karlsruhe, 5. April.. Die Karlsruher Kriminalpolizei hat feſtgeſtellt, daß der größere der beiden Täter, die einem Kaſſenboten 21000/ abnahmen, der am 19. Dezember 1895 in Hohenwettersbach geborene und zuletzt in Pforzheim wohn⸗ hafte mehrfach vorbeſtrafte Techniker Rudolf Jordan iſt. Jordan hat zuletzt wegen Betrugs eine Gefängnisſtrafe von 10 Monaten abgebüßt und lernte im Gefängnis einen Sträf⸗ ling aus Knielingen kennen, den er ebenfalls beſucht haben ſoll. In der Pfalz verſuchte Jordan, wie nunmehr eben⸗ falls bekannt wird, vor einiger Zeit einen größeren Betrug. Er gab ſich vielfach als Ingenieur aus und verſuchte vor allem in die beſſeren Weinhändlerkreiſe zu kommen. Er hat ſich in der Pfalz in verſchiedenen Orten als Weinkommiſ⸗ ſionär ausgegeben und einen Betrug eingeleitet, der aller⸗ dings nicht zur Durchführung kommen konnte. Jordan wurde nämlich in Kandel zur Vernehmung vorgeladen, wo man ihn wegen mangelnden Beweiſes wieder laufen laſſen mußte. Bei Gelingen dieſes Weinbetruges hätte es ſich um mehrere tauſend Mark gehandlet. Die Polizei nimmt an, daß Jordan bei ſeinen Betrugsverſuchen in der Pfalz ſeinen bis jetzt noch unbekannten Kumpanen gelernt hat. sch. Hockenheim, 5. April. In einer hieſigen Wirtſchaft kam es zwiſchen jungen Burſchen zu Streitereien. Zwei der Beteiligten lauerten einem Dritten vor deſſen Hauſe auf, und verletzten ihn durch Meſſerſtiche. Die Täter wurden feſtgenommen. Neulußheim, 6. April. Auf dem Wege nach Altlußheim gerieten mehrere halbwüchſige Burſchen in Streit, wo⸗ bei einem Beteiligten durch einen Schlagring eine erheb⸗ liche Geſichtswunde beigebracht wurde. * Eppingen, 5. April. In der hieſigen Stadtkirche wurden 32 Knaben und 29 Mädchen konfirmiert. In Richen waren es 5 Knaben und 9 Mädchen, in Elſenz 9 Knaben und 9 Mädchen— in Ittlingen 18 Knaben und 11 Mädchen, in 8 Knaben und 4 Mäbdchen, in Adelshofen 7 Knaben und 4 Mädchen, in Menzingen 15 Knaben und 15 Mädchen. — An Stelle von Vikar Schulz, der nach Raſtatt verſetzt Gerichtszeitung Schöffengericht Mannheim Ein Einbrecher⸗Quartett Auf der Anklagebank haben vier junge Burſchen im Alter von 20 Jahren Platz genommen, nämlich Karl Nohe, Stephan Kraus, Friedrich Engeſſer, ſämtlich aus Mannheim, und W. Griesheimer aus Heidelberg. Sie ſind des ſchwe⸗ ren Diebſtahls und der ſchweren Urkundenfäl⸗ ſchung angeklagt. Mit Ausnahme von Kraus, der ſchon ver⸗ ſchiedene Vorſtrafen, darunter ein Jahr Gefängnis wegen Diebſtahls hat, ſind drei noch ſtraffrei. Dem ſauberen Kleeblatt werden eine Reihe ſchwerer Ein⸗ brüche auf Lagerplätzen zur Laſt gelegt. Haupträdels⸗ führer ſcheinen Nohe und Kraus zu ſein, die ſich gegenſeitig beſchuldigen und belaſten. Dabei kam auch zur Sprache, daß ſie den Plan erwogen, nicht mehr auf die Lagerplätze, ſon⸗ dern ſich zu maskieren, im Auto bei Geſchäften vorzu⸗ fahren, die Ladenkaſſe zu plündern oder in die beſ⸗ ſeren Viertel zu gehen und dort den Damen die Hand⸗ taſchen zu ſtehlen. Die Pläne kamen jedoch nicht zur Aus⸗ führung. Ihr erſter Einbruch erfolgte im Februar im Straßenbahnbetriebshof am Luiſenring, wo das eiſerne Hof⸗ tor erbrochen und Eiſen und Bretter und Guß herausgeholt wurden. Noch dreiſter und unverſchämter war ihr Einbruch in einem Lagerplatz an der Waldhofſtraße, wo ſie nach Ueber⸗ ſteigen der Einfriedigung zwet Oefen, Zinkblech, Eiſen und einen vier Zentner ſchweren Ambos entwendeten, der in einem Wagen wegbefördert wurde. In der Langſtraße 47 ſtahlen ſie Eiſen. Um die geſtohlene Ware anſtandslos verkaufen zu können, fälſchten ſie Beſcheinigungen, nach denen ſie zum Verkauf berechtigt waren. Auf die Frage des Vorſitzenden an Kraus, was er denn mit den geſtohlenen Brettern anfangen wollte, erwiderte dieſer, daß ſeine Ge⸗ ſchwiſter beiderlei Geſchlechts in einem Zimmer beiſammen ſchlafen, weshalb er in einem Schuppen ein Zimmer ein⸗ bauen wollte. Alle vier Angeklagte ſind geſtändig. Erſter Staatsanwalt Dr. Luppold beantragt für Nohe und Kraus je 6 und für die beiden andern Angeklagten ſe 4 Monate Gefängnis. Das Gericht(Vorſitzender Amtsgerichts⸗ rat Schmitt) erkannte auf folgendes Urteil: Wegen des Vergehens des einfachen Diebſtahls in 2 Fällen, des Ver⸗ brechens des ſchweren Diebſtahls in 2 Fällen und des Ver⸗ brechens der Begünſtigung und Urkundenfälſchung in einem Falle werden Nohe und Kraus zu je ſechs und die übrigen beiden Angeklagten wegen einfachen Diebſtahls und Urkun⸗ denfälſchung zu je 3 Monaten Gefängnis verurteilt. Nohe und Kraus werden abgeführt, die beiden andern einſt⸗ weilen auf freien Fuß geſetzt. ch. Schöffengericht Darmſtadt Der Sohn eines Milchhändlers aus Hahn bei Pfungſtadt hatte mit dem väterlichen Laſtauto im September 1926 einen Zuſammenſtoß mit einem Motorradfahrer, an dem die Schuld zu tragen er zugibt. Der Verletzte iſt mit ſeinen Anſprüchen abgefunden. Die in erſter Inſtanz erkannte fünftägige Ge⸗ fängnisſtrafe wird auf Berufung des Angeklagten in eine Geldͤſtrafe von 150/ umgewandelt.— Das Schlußſtück im Falle Singer wird erledigt. Eine Studentin aus Hamburg, die Primareife hatte, kam Ende Auguſt 1925 nach Darmſtadt und wollte raſch das Reifezeugnis für die Univerſi⸗ tät haben, wofür der Preis für 600 bezahlt wurde. Das Zeugnis iſt gefälſcht. Entgegen dem Urteile des Bezirks⸗ ſchöffengerichts, das anſtelle einer an ſich verwirkten einmonatt⸗ gen Gefängnisſtrafe auf 500/ erkannt hatte, erzielte die An⸗ geklagte in zweiter Inſtanz die Freiſprechung.— Einen ver⸗ Schuß mit einem Flobert hat der junge Phil. eilmünſter in Ditzenbach getan. Seinem Freunde Georg Stang hat er das rechte Auge ausgeſchoſſen. Nach kurzer Be⸗ handlung im Krankenhauſe wurde Stang in die Augenklinik nach Gießen gebracht, wo das Auge herausgenommen werden mußte. Der Schwerpunkt der Angelegenheit liegt im Zivil⸗ prozeß. Weilmünſter hat in erſter Inſtanz 100 Gelsdſtrafe erhalten. Er zieht ſeine Berufung zurück. Sw. Welternachrichten der Karlsruhersandeswetterwarle Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7“ morgens) * Tuft. Tem- WIINRN See⸗ S22 282 Wind 382 ruck„ ES 28 882 W e eee ee m mm Co SSsS Seis Richt. Stärte SSG Wertheim—— 7ſſſ Negen 18 Königſtuhl]625 753,3 9 10 6 SwWſmäß. 5 29 Karlsruhe127 754,1] 12 13 9SwW leeicht„ 26 Bad.⸗Bad. 213 754,44 18 1311„ lleeicht bedeckt 23 Villingen 780 757,0 1011 8„ ſmäß. 5 Feldbg. Hof 1497 937,9 4 4 4 St. Regen 50 Badenweil.— 758,5 12 1111„ ſmäß.] bedeckt 4 St. Blaſien—— 0 8 8NW lleicht Regen 30 Höchenſchw.—!——-——— Das nunmehr über dem nördlichen Europa ausgebreitete Tiefdruckgebiet beherrſcht gegenwärtig die Witterung unſeres Landes vollkommen. Die Regenfälle, die auf ſeiner Südſeite in Begleitung der Warmluftwelle auftreten, ſind teilweiſe ſeh⸗ ergiebig, ſodaß während der letzten Nacht in Baden durch⸗ ſchnittlich 25 Liter pro Quadratmeter niedergingen. Eine durch⸗ Aenderung der beſtehenden Witterung ſtehtt noch n evor. Witterungsausſichten für Donnerstag, 7. April: Fortdauer des milden, trüben und regneriſchen Wetters, höchſtens vor⸗ übergehende Aufheiterung. 08 Herausgeber, Drucker und Gerleger: Druckerei Dr. Neue Mannheimer G.——., Neunem E 8. 2 n: Dir. erdinand Heyme. Chefredakteur: Kurt Fiſcher— Berantwortl. Redakteure: litik: Sr S Dr. S. Nieer— Kommunal-⸗Politik und—.— Richard S. üller— Handelsteil: Kurt Ehmer wurde, iſt Vikar Bujard von Achern hierher verſetzt worden. 8 1 und Neues aus aller Welt: Willy M Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher— Anzeigen: Dr. W. E. Stögner. Haben Sie IhrVIM Gratismustfer schon ausprobiert? Die früher angelündigie NMuſterverteilung iſt nun abgeſciloſſen, und geuiſ haben Sie ſich ũberzeugi, wie ſehr Iunen VIi das Puizen und Sdicuern, das Reinigen all Ihrer Haus-. und Hüchiengeräte erleiditert und Sie durom ſeine wunderbaren Eigen· ſchaſten erfreut. VA putzt und poliert alles. Veruenden Sie es ausſdilieſlidi au feuchlem Lappen. Hollten Sie bel der NMuſterverteilung verſehenilich übergangen ſein, ſo ſchreiben Sie uns, damit nir Ihnen eine Probe ſenden. SUNLICNT GESELLSCHAFT.-G. MANNNETNA-NRHNEINAU. 1 1 1 7 1100 1 160 110 700 1 N 79 700 5 9 35 —— ————————— ——— ——ʒ———d.— 6. Sette. Nr. 102 Wirtiehakts · und Handelszeitung Neue Maunheimer Zeitung[Abend⸗Ausgabey Mittwoch, den 6. April 1927 Pfätziſche Mühlenwerke Ac., Mannheim Lieder 10 v. H. Dividende— Schwere Benachteiligung der rheiniſchen Mühlen durch die Durchgangstarife der Reichsbahn — Die Verſtändigung der rheiniſchen Mühlen Der Abſchluß auf 31. Dez. 28 fand in der heute unter dem Vorſitz von Geh. Rat Broſien abgehaltenen.., in der 6 Aktionäre 3,24 Mill. J.K. mit 89 952 Stimmen vertraten, einſtimmige Annahme. Der Reingewinn ſtellt ſich nach 247 556 232 520)„ Abſchreibungen auf 535 974/ gegenüber 605 093/ 1. Vorj., aus dem die G. V. die Verteilung von wieder 10 v. H. Dividende beſchloß. Der geſetzlichen Rücklage werden 30 000 40 000), der Rücklage f1 wieder 50 000 ¼ zugeführt und nach Rückſtellung von 6000(5000) für die Altbeſitz⸗Obliga⸗ tionen 49 974(59 093) auf neue Rechnung vorgetragen. In der Vermögensaufſtellung ſtehen 1,33(1,10) Mill. Immobilien, 0,80(0,96) Mill. Mühlenwerke, 84 082 83 487 IKaſſe, 249 583(120 341) Wechſel, 1,62(1,46) Mill. Effekten und Beteiligungen, 3,61(2,04) Mill. Waren und Vor⸗ räten und 2,12(2,10) Mill. Debitoren u. a. neben dem A. K. von 4 Mill./ gegenüber: Delkredere 100 000(50 000) /, Oblt⸗ gationen 204 622(228 219) u. Kreditoren 4,73(2,78) Mill. II. Das ſatzungsgemäß ausſcheidende..⸗Mitglied H. Le vy⸗ Straßburg wurde wieder⸗ und neu hinzugewählt Clemens Auer⸗Köln. Der Geſchäftsbericht führt u. a. aus, daß die Beſſerung der Wirtſchaftslage im abgelaufenen Jahre auch in die Reihen der Abnehmer der Mühlen Vertrauen und Zuverſicht trugen. Das Geſchäft wurde durch den Umſtand gefördert, daß ſtärkere Pr eisſchwankungen trotz der teilweiſe ſehr geringen deutſchen Ernte ausblieben. Der Bericht beſchäftigt ſich dann ausführlich mit den Zollerhöhungen für Wei⸗ zen und Mehl und beſagt, daß die Wirkung der Preis⸗ ſpanne zwiſchen Weizen⸗ und Mehlzoll, die am 1. Aug. 26 in Kraft trat, in ihrer Auswirkung nichts geweſen ſei als eine rämie undein Anreiz für das Ausland, Mehl nach Deutſchland einzuführen. Die Mehlausfuhr konnte nicht mit Erfolg aufgenommen werden, was die Ver⸗ waltung ſehr eingehend belegt. Insbeſondere führt ſie dieſen Aunhaltbaren Zuſtand auf die mangelnde Unterſtützung ſeitens der Regierung und die direkt ſchädliche Tarifpolitik der Reichsbahn zurück, die der deutſchen Mühleninduſtrie nicht nur die gewünſchten ermäßigten Ausfuhrtarife verſagte, ſondern mit ihren Durchfuhrtarifen ſogar den deutſchen Mehr⸗ Export ſchwer ſchädigte. Stellt ſich doch nach dieſen Tarifen die Fracht für Auslandsmehl ab Bremen nach Oeſterreich und die Schweiz um 2 Mark pro Sack billiger, als etwa die Fracht nach dieſen Abſatzgebieten ab Mannheim. Der Bericht führt weiter aus, daß es im Intereſſe aller Mühlen und auch des geſamten Mehlhandels liegt, daß die angeknüpf⸗ ten Fäden zur Verſtändigung unter den rheini⸗ ſchen Mühlen bald zum Erfolg führen möge. Baſalt Union, AG. in Bonn. Ueber den in den letzten Tagen krfolgten Zuſammenſchluß in der Baſalt⸗Induſtrie des Weſterwaldes und des rheiniſchen Baſaltgebietes berichtet die„D. B..“ noch fol⸗ gende Einzelheiten: Die Vereinigung umfaßt nur die Produkte der Mitglieder in Baſaltſchotter, nicht aber die anderen Erzeugniſſe der Baſaltbrüche und der einzelnen Firmen gehörenden Betriebe in anderen Geſteinsarten. Die Gründung iſt erfolgt im Einverſtändnis und mit Billigung der Abnehmer. Die Quote ſtellt ſich etwa wie folgt: Baſalt, AG., Linz 22,75 v. H, AG. Eiſerfelder Steinwerke 13, Dolorit⸗Baſalt, AG., 12,50, Weſterwaldbrüche, AG., zuſammen mit Vereinigte Graubacker und Baſalt AG. in Bonn 11,90, J. G. Adria, Oberkaſſel 7,30, J. Reeh, AG., Dillenburg 5,60 v.., 11 weitere Firmen mit zuſammen etwa 27 v. H.— Ueber die Beteiligung hinaus⸗ gehender Mehrverſand iſt abgabepflichtig, während die weniger ver⸗ ſendenden Werke in gleichem Maße entſchädigungsberechtigt ſind. Im übrigen ſind die Mitglieder der Union in ihrer Verkaufs⸗ und Pro⸗ duktionstätigkeit in keiner Weiſe gehindert und ſie ſind auch nicht an die vereinbarten Richtpreiſe unbedingt gebunden. J Chr. Pfeiffer.G. in Stuttgart(Immobilien⸗ und Hypotheken⸗Bankgeſchäft). Die HV. genehmigte einſtimmig den Abſchluß für 1928, wonach aus einem Reingewinn von 37 185/ 10 v. H. Dividende zur Ausſchüttung gelangen. Die bisherige Aktienbeteiligung der Deutſchen Bank(durch Württ. Vereinsbank) ſei von der Pfeiffer⸗Bank zurück⸗ erworben worden, ſo daß ſich die Aktien der Geſellſchaft wieder 25 vollzählig im Beſitz der Familie Pfeiffer befinden. Das reundſchaftliche Verhältnis zur W. V. B. bleibt aber beſtehen. neue Rechnung vorgetragen werden. Continental⸗Caoutchonc⸗ und Gutta⸗Percha⸗Compagnie in Hannover. Der Abſchluß für 1926 zeigt einen Rückgang der Roh⸗ einnahmen von 17,69 auf 12,50 Mill. 4. Zur Abbuchung von Ver⸗ luſten auf Außenſtände wurden 2,07(1,98) Mill., für Zinſen 3,11 (2,17), für 2,54(3,18), für Verſicherungen 1,37(0,94) und für Repara⸗ turen 0,44(1,67) Mill., ausgegeben. Abſchreibungen auf Anlage⸗ konten erforderten 1,73(1,50) und auf Disagio⸗Konten 0,56 Mill.. Der Reingewinn von 353 888(3 215 443) ſoll bekauntlich nach Ueber⸗ weiſung von 21 620 an den Reſervefonds vorgetragen werden(i. V. 10 v. H. Dividende auf die StA. und 5 v. H. auf die VA.).— Der Rückgang der Erträgniſſe wird im Bericht des Vorſtandes vor allem darauf zurückgeführt, daß die Geſellſchaft die Rohmaterialien zu hohen Preiſen einkaufen mußte, während für die Fertigfabrikate ſtarke Preisermäßigungen notwendig geworden ſeien. Erſt in der zweiten Hälfte des Jahres 1926 hätten ſich dieſe Verhältniſſe gebeſſert. Zur Fundierung der ſchwebenden Bankſchulden ſeien im März des verfloſſenen Jahres 20 Mill. 1 8 proz. hypotheka⸗ riſch eingetragene Teilſchuldverſchreibungen herausgegeben worden, oͤte zum Kurſe von 93 v. H. emittiert wurden. Die abgelaufene Zeit des Jahres 1927 zeigte eine Belebung des Geſchäftes und eine Er⸗ höhung der Umſätze. * Rußlandauftrag der Schiffswerfte und Maſchinenfabrik (vorm. Janſſen u. Schmilinsky).⸗G. in Hamburg. Die Ge⸗ ſellſchaft hat von der ruſſiſchen Räteregierung den Auftrag über den Neubau von zwei hochwertigen Fracht⸗ und Perſonen⸗Motorſchiffen für das Schwarze Meer erhalten. Die Schiffe werden mit je einer 1350pfer⸗ digen kompreſſorloſen Dieſelmotoranlage, hergeſtellt von der Motorenfabrik Deutz.⸗G. in Köln⸗Deutz, aus⸗ gerüſtet. Für Portugal iſt ferner auf Wiederherſtellungsrech⸗ nung ein Hochſeeſchlepper an die Werft vergeben worden. Der Auftragsbeſtand des Unternehmens reicht für ein Jahr Be⸗ ſchäftigung aus. Abſchlüſſe Verluſtabſchluß der Kronprinz, AG. für Metallinduſtrie in Ohligs. Die Geſellſchaft ſchließt nach der„D. Bergw.⸗Ztg.“ nach 289 394(t. V. 265 508) Mk. Abſchreibungen mit 64 069 Mk. Verluſt(i. V. wurden von 579 281 Mk. Reingewinn 5 v. H. Di⸗ vidende gezählt), zu deſſen Deckung der Vortrag aus 1925 von 94 129 zur Verfügung ſteht. * Neuer Verluſtabſchluß bei Eiſen⸗Matthes. Die Eiſen⸗ Matthes, Richard Guſtav Matthes.⸗G. in Magdeburg ſchließt, wie bereits angekündigt, das abgelaufene.⸗J. ohne Ge⸗ winnausſchüttung ab. Es ergibt ſich vielmehr ein Verluſt von ungefähr 250 000(i. V. 258 816) RM., der eine Folge des ſtark verringerten Umſatzes des letzten Jahres iſt. Es wird indeſſen verſichert, daß das neue.⸗J. eine Beſſerung gebracht habe, ſo daß die Hoffnung beſtehe, daß für das laufende Jahr ein günſtigeres Ergebnis erzielt werden könne. * Seidel u. Naumann.⸗G. in Dresden. Die Geſellſchaft erzielte aus 1926 einſchl. 142 951 RM. Vortrag einen Rein⸗ gewinn von 194 654(i. V. 297 271) RM. Ein Gewinnanteil kommt nicht zur Ausſchüttung. * Lindcar⸗Fahrradwerk.⸗G. in Berlin. Die Lindcar⸗ Fahrrad(früher Lindcar⸗Auto) haben nach der im Vorjahr vorgenommenen Sanierung ſich ſehr befriedigend entwickelt. Es darf auf eine Dividende von 10 v. H.(gegen 0 v. H. i..) gerechnet werden. Dabei hat die Geſellſchaft alles, was früher an Abſchreibungen verſäumt war, nachgeholt. Auch in der Geſchäftsentwicklung konnten weſentliche Fortſchritte erzielt werden und der gegenwärtige Geſchäftsgang ſei befriedigend. 1 Bugſier⸗Reederei⸗ und Bergungs⸗A.⸗G. in Hamburg. Die Geſellſchaft erzielte im abgelaufenen Geſchäftsjahr einen Rohge winn von 1390 813 ¼/(i. V. 872 563%), der— durch Vortrag auf 1 409 698/ ſteigert. Nach Abſetzung der Geſchäftsunkoſten von 763 412/(734 134%) ſollen 635 131 ¼ 141778%) zu Abſchreibungen verwandt und 11154/ auf Eine Dividende wird wieder nicht verteilt. * 28 v. H. Dividende bei der größten engliſchen Kautſchuk⸗ Geſellſchaft. Die Grand Central Ceylon Rubber Eſtates, die größte engliſche Kautſchukproduktionsfirma, die mit einem Aktienkapital von 1,225 Mill. Pfd. Sterl. arbeitet und im Jahre 5,912 Mill. lbs. Kautſchuk produziert, wird eine Geſamtdividende von 28 v. H. gegenüber einer ſolchen von 27,5 f.., verteilen. * Eidgenöſſiſche Verſicherungs⸗AG., Zürich. Für 1926 wird nach Einlage von 50 000 Fr.(wie i..) in den Perſonalfürſorge⸗Fonds ein Reingewinn von 492 196(470 537) Fr. ausgewieſen. Davon ſollen 187 500(150 000) Fr. zur Auszahlung einer Dividende von 37,50 (30) Fr. auf die Aktie verwendet, 100 000(150 000) Fr. in die Kapital⸗ Reſerve und 50 000(0) Fr. in den Dispoſitionsfonds gelegt, ſowie 86 702(102 219) Fr. vorgetragen werden.(V. 23. April.) Deutſche Bahnbauverhandlungen mit der Türkel. Die Ver⸗ handlungen, die über den Bau der Bahnlinie Kutahia—Tawſchauli zwiſchen der Firma Julius Berger Tiefbau und ihrer Bank⸗ Han 5 mit der türkiſchen Regierung geführt werden, ſind auf den au der Strecke Kaiſeri-Ulu Kaiſchla ausgedehnt worden, nachdem die Option der belgiſchen Firma Societe Internationale des traveaux abgelaufen war. Vörſenberichte vom 6. April 1927 Terminmarkt in Mannheim befeſtigt— Kaſſamarkt behauptet Nach der geſtrigen Abſchwächung war der Terminmarkt heute befeſtigt. Lebhaft geſteigert waren Rheinſtahl auf Nachrichten über einen günſtigen Verkauf linksrheiniſcher Kohlenfelder, ſerner waren J. G. Farben⸗Aktien befeſtigt. Bei ſtillem Geſchäft war der Kaſſa⸗ markt behauptet. Geſucht blieben Verſicherungs⸗Aktien und Knorr Heilbronn. Schwächer lagen Brauerei Schwartz⸗Storchen und Südd. Zucker. Feſtverzinsl. Werte gut behauptet bei kleinem Geſchäft. Erſt⸗ malig notiert wurden Wayß u. Freytag Bezugsrechte mit 12 v. H. Frankfurt ſehr lebhaft und feſt Nachdem ſich die für die geſtrige ſtarke Abſchwächung an der Börſe angegebenen Gründe als wenig ſtichhaltig erwieſen haben, eröffnete die Börſe heute in weſentlich beſſerer Verfaſſung. Stark angeregt wurde die Tendenz aber auch durch den Verkauf eines umfangreichen Kohlenfeldes der Rheinſtahl AG. an die Städte Frankfurt a. M. und Köln für eine Kaufſumme von angeblich 14 Mill. J/. Man ſchätzt den buchmäßigen Gewinn für Rheinſtahl aus dieſem Geſchäft außer⸗ ordentlich hoch ein, ſo daß ſich ſehr ſtarke Nachfrage nach den Aktien dieſer Geſellſchaft einſtellte. Auch die übrigen Werte des Montan⸗ marktes konnten davon recht erheblich profitieren. Auf dem Montan⸗ markt gewannen zum erſten Kurs Gelſenkirchen 4, Harpener 7,5, Mannesmann 5,5, Mansfeld 5,5, Phönix 2 und Rheinſtahl 8 v. H. Für die Banken hielt ſich die Kursbewegung in mäßigen Grenzen, aber Commerzbank machten mit einer Steigerung von 5 v. H. eine Ausnahme. Die Chemiewerte gewannen bis zu 5 v. H. Von den Elektrowerten konnten ſich wieder nur Siemens u. Halske weſentlich befeſtigen und über 7 v. H. gewinnen, während die übrigen Elektro⸗ werte mit beſcheideneren Kursbeſſerungen aufwarteten. Zellſtoff⸗ aktien zogen bis um 5 v. H. an und die Maſchinenaktien bis zu 3 v. H. Deutſche Anleihen wurden etwas mitgezogen, ausländiſche blieben aber unberührt. Die Lebhaftigkeit des Geſchäfts blieb auch im weiteren Verlauf beſtehen, wobei ſich neue Kursſteigerungen ein⸗ ſtellten und verſchiedentlich abermals Höchſtkurſe erreicht werden konnten..G. Farben ſtiegen um weitere 2 v. H. und riſſen Scheide⸗ anſtalt um weitere 3 v. H. nach oben mit. Tägliches Geld 5,5 v. H. Berlin: Zunehmende Befeſtigung Nach den geſtrigen unvermittelt erfolgten Kursrückgängen zeigte die heutige Börſe von Beginn an ein freundliches Ausſe. en bei im Verlaufe zunehmender Befeſtigung. Zurückzuführen war dieſer Um⸗ ſchwung einesteils auf die am Geldmarkt ſich bemerkbar machende Erleichterung. Tagesgeld war mit 5,75—7 v. H. und ſpäter noch weſentlich unter dieſem Satze und Monatsgeld mit 6,75—7,75 v. H. zu haben. Auch der günſtige Bericht des Stahlwerksverbandes über die Lage der Eiſeninduſtrie und der beabſichtigte Verkauf der links⸗ rheiniſchen Kohlenfelder der Rheinſtahl⸗Geſellſchaft an die Städte Köln und Frankfurt a. M. erwieſen ſich von anregendem Einfluß. Infolge ſtarker Deckungen und Rückkäufe ſetzten die Kurſe bereits mit nicht unerheblichen Aufſchlägen ein, und im Verlaufe konnten ſich dieſe noch erhöhen, ſo daß bei vielen Papieren die geſtrigen Rück⸗ gänge ausgeglichen werden konnten. Im Durchſchnitt ergaben ſich Erhöhungen von—3 v. H. Verliner Deviſen Diskonkſätze: Reichsbault 5, Lombard 7, Privat 4½ u. 4% v. H. Amtlich B. Nprff F. Vprit arikäf Piskonk in.-M. für.. G. I B. M. A2 Holland.... 100 Gulden 168,59 169,01 168,54 168,96168,47 8,5 Athen 100 Drachmen.47 5,4905,55 5,87 61.—10 Brüſſel.100 Belga 500.-Fr.] 58,565 38,705 58,5758.71[58,.— 7 Danzig 100 Gulden]81,65 1,85 81,6581,8581,.— 8,8 Helſingfors... 00 finnl. M. 10,60 10,643 10.80. 10,6481.—155 Italien. 100 Lire] 20,405 20,465 20,30 20,36 81,— 5 Sübſlawien. 100 Dinar].397 7417] 7,399 7,419 81.— 8 Kopenhagen 100 Kronen 112,40 112,74112,48 112,734112.50 5 Liſſabon. 100 Eskudo] 21,508 21,555 21,485 21.535 158,57 8 Oslo„ 100 Kronen 109,51 109,79 105,51109,7912,50 4,8 Paris..„ 100 Franken] 16,50 16,5416,5016,5481.— 5,5 Prag.„ 100 Kronen] 12,471 12,511 12.478 12,518 86,062 5,5 Schweiz..„„ 100 Franken] 61,025 81,225 81,04.24J81,20 3,5 Sofa. 100 Leva] 3,042 3,052 8,.0561,.—10 Spanien„100 Peſeten 75,28 75,4674.9975,17 81,.— 5 Stockholm. 2,100 Kronen 112.81 113,09 112,88 118,11 112,50 4,3 Wien... 100 Schilling] 59,24] 89,98 59,2 59.39 1770 6,0 Budapeſt 100 Pengs=12500 Kr. 73,52 73,70 75,52 73.7085,062 6 Buenos⸗Aires. 1 Peſ. 1,782.786 1,784] 1,788 1,78 10 Canada... 1 Canad. Dollar] 4,214 4,224 4,214] 4,224—— Japan; 15 2,064 2, 2,058 2,002 2,092] 6, 57 Kairo 1 Pfd.] 20.984 21.036 20.984 21.035—.—— Konſtantinopel... 1 türk. Pfdb. 2,137 2,147 2,13 2,147 18,45 10 Londoen 1 Pfd. 20,462 20,514 20,462 20,514 20,43 5 New YDork Dollar 4,2130 4, 2230.219] 4,223 4,198 4 Rio de Janeiro... 1 Milreis] 0,499].501 0,494 0,486] 1,378 8,5 Uruguahy....1 Gold Pef.].,235 4,245 4,235 4,245—— EERErrrrrrrrrrrrrrrr rrrr——.... ̃¶—•;»,r eerrn Kurszettel der Meuen Mannheimer Zeftung Artien und Auslandsanleihen in Prozenten. bei Stückenotierungen in Mark je Stück Die mit T verſehenen Werte ſind Terminkurſe während ſich die mit +. verſehenen noch in Bi⸗ verſtehen. Mannheimer Effektenbörſe vom 6. April 6. 5.. 108,0 C. H. Knorr 20l clecs.0 150,0 Mannh. Gummi—.—.—.— 55,0 2 Pfelg. Mahle 1750 17300 „„* 8 enw. 1 Südd. Disconto 170,070.0 Boz K. Cte 1d. 92,—52.— Porll Zem. Hed. 174.914.0 Durlacher Hof 159,0159.0 5 G Farben 228,0 325,0 fh. 11.6. 191,0181.0 Kleinlein Heidelb. 217,0217,0 Rhenania 67.—67.— Nheinmühlenw. 2 150,0 Ludwigsh Akt.Br. 220,0220,0 Fechn Waggon 0,5000,500 Wayß& Freytag 199,5201,0 5..8. 8 Bad. Bank 167,0 167,0 Continentale Verſ. 108,0 Pfälz. Hypoth Bt.—.——.— Mannheim. Verf. 150,0 Rh. J9polh. Bank 225,0225,0 Oberrh. Verſ. 207,0 Rh Creditbank 155 Schwartz⸗Storch. 180,0176,0 Germania Linol. 300,0,300,0 Zellftoff. Wald hoſ 279,0278.0 Werger Worms 184,0,184,0 Karlsruher Maſch. 45,.— Zucker 144,01420 Bad. Aſſekuranz 291, 0291,0 Frankfurter Vörſe vom 6. April TGelſenk. Bergw. 199,0J200,0 Baſt.⸗G. Bauk⸗Altlien. THarb. Bergeal, 205.289.0 Seg. Hectet 58.—95.— TAlg. O. Creditbt 179,8 179,00TIlſe Bergb. St. A 337,0.340,0 T VBergm. Elektr. 198,0 202,5 Badiſche Bank. 167,0 167,0 TKali Aſchersleb. 212,00218.0 Bing Metallwerke 32,.—22.25 248,5 245,0—— Weſteregel, 282 222 Brem.⸗Beſigh. Oel 88.—88,.— ayr. BodenCr. B—.——.— annesmannr. 218,„Ch. Brockh..⸗W. 105,0105,0 Bayr. Hyp. u. Wb. 206,5 206,51 Mansfeld Akt. 183.2 156,7 Cement Heidelb. 173,5178,0 JBarmer Bankv. 182,0151,0 J1 Oberſchl..Ped. 125,2 229.5 Cement Karlſtadt 194,5194,0 JBerliner Hand.—.—271.0 Otavi⸗Min. Ant. 40.1540,25 Chamotte Annaw. 90,.—85.— TCom..Privatb. 217,7 221,0 TPhönixBergbau 140,0143,5 Chem, W. Albert 170,0,165,5 e 55 330,0 Cont.Nürnb. Bzg. 147,0145,0 Hypothekenbk. 5—.— Salzw. Heilbronn 176,0— Tdaulſche Lank. 18.0 1870 Teuus Bergbau. 1280 12770 5 lb.a. S. Aft 232.52375 .Gfeltn. Wecht 184.7 184.) BK. u. Lauräbütte 96,5085,50)ckerh.& Widm. 46,5048,10 D. Ueberſee⸗Bank 130,0 130,0 Dingler Zweibrück———— 2 Vereinsbant 12870 123, Crausport⸗Alktien. Durfoppwerk St.—.—85.— J Disconto⸗Geſ.. 180,0181,5 12.40 Düſſeld.Rat. Dürr 59.5060.— 7resdner Bank 196,0 197,0 Schantungbahn 7 8 Nale Hyp.⸗Bant 220,0 220,0 LHapag 1540——5 Eiſen Kaiſerslaut. 51.50—.— .Retallb u..-G 164,5 187.0 TRordb. Aond 150,0 280.0 Felestr LichtuK. 209.2 208.2 1 Mitteld. Cred.⸗B 248,0 255,0 Qeſter.-UH. St...— Elſ. Bad. Wolle 51.—51.— Nüraberg. Bs.⸗B.—.——.— Baltimore& Ohio 93,25.99.— Emagßrankfurt.-.505.580 Deſter. Exed. Anſt 9,25.20 8 Emaille St. Ullrich 54.—56,25 Plälzer H9p: Bt—.— 245,0 Juduſtrie-Aktien. 97.—87.— Aoein Creoubunt 155,0155,5 Eichb.⸗Mannh. + 248.0245.0 3 taſch. 75 5 Reichsbank. 179,0160,0 H. Kempf⸗Sternb.—.—200,0 Eltling. pinn.-„%220, 0 Rhein. Hpp.⸗Bant———.— Mainzer St.⸗A. 250,025,0]Faber, Joh. Blei 190..—.— Suod. Pisconto 168,0 158,0 Schöffery. Binog. 381,0s75.0 Faber SSchleicher 128,0127,0 Wiener Bantver.—.— 6,80 Schwartz⸗Storch 175,0175.0 LJ. G. Faroenind. 325,0825,0 e, 1Felt. Guill. Carls 164, 1 Srari. ug. er 168.0 186,5 Adlzr Openheim—.— Feinmech. Jeteer. 118.818.8 Sberch. Perſ, Hel.———.— Adler Kleyer 138.5139.0 Sranff. Pot-ͤ Wit. 108.5108.2 Prantf..u. Mitd.—.——.— TA. C. G. St. A. 172.2 174.0 Cuchswaggont..880 0,520 Aſchaff. Buntpap. 168,0 167.0 TGoldſchmidt Th. 157,0154.9 Vergwerk⸗Aktien. Aschaff Zellſte 150,0 185,0 Gritzner M. Durl. 128,0.123,9 TBochumer Guß. 200,0.200,0 Bahnbed. Darmſt. 57,50 56,50 Orkeftw Mhm.6% r erre JBuderus Eiſen 128,5128,0 Badenia Weinh.—.——.— Grün, Bilfinger 196,5197,9 — — — 8. 8. 5. 6. 8* 6. Hanfwerke Füßen 137.0 136.0 Neckarſ. Fahrzg.. 183,5134,9 Uhrenfabr. Furtw. 36,.—36,.— Hilpert Armaturf. 96.75 95.75 Nrh. Leder Spier 118,0120,0 Ver. deutſch. Oelf. 92.—90.75 ZitſchKupfeu. Met 118,118.0,Petersunionfrkft 128,0,12.70B..ch. Ind. Maing 120,0.123,0 Hoch-und Tiefbau 138.9 144.9,Pf. Rähm Kayſer 69,—8,50 TBer, Stahlwerke———— Holzmann Pgil.. 109,7 108,5 Philipps.-G. Frk 67,2567.— Ver. Ultramarinf. 160,0.160.9 Holzverkohl.-Ind. 80,—6J,— Porzellan Weſſel———.—Ber.-Jellſt. Berlin 157,7—.— Junghans St.⸗A, 124,2.128,0 Rein. Gesb& Sch. 134..132,0 Vogtl. Maſch. St. 109,0.107,0 Kammg. Kaiſersl.—,— 202,0 TRheinelekt. St.A 181,5 182.0J Voigt& Häff. St. 154.0155.5 Karlsrüher Maſch. 46,——,— Rb. Maſch. Leuder 46,.——.— Volthom. Seil u. K 77.5078,50 Kemp, Stettin..—.——— Aachen 67,5067,.— Wayß& Freytag 199,0200,0 Klein, Sch& Becker 135.0137,0Riebeck Montan.—.—,. gagſe n 155—5 0. Hedbes d.. 150 T3el Waldhof St 277,0ʃ278.0 onſerven Braun 75,—76,.— Rodberg Darmſt. 11,— —55& Co., Lock. 80,.—81,—Gebr. Roeder, D. 148,7 1455 ß Teahmeyer& Co. 178,5 178,0 TRüttgerswerke. 143,2143, 85 1 55 50 Lech Augsburg 141,5140,00Schlinck& C. Hbg.—— Naftatzer acnon Lederwerk Rothe—.——.— Schnellpr. Frank. 115,2 10,0 11 99 5 Ludwigsh. Walzm 150,0 1477 Schramm Lackf. 11.0 116,0 ufa... Lutz Maſchinen—.———Schuckert, Nrbg. 186..186,0 Luz'ſche Induſtr.—.——.— Schuhf. Berneis 73.50—.— Feſtverzinsliche Werte Mainkraftwerke 139,9 138,2 Schuhfabrik Herz 77.5076.75 D. Anl. Ablöſgsſch. 24,5524,80 Metallgeſ. Frankf. 194,0 194,5 Seilinduſtr. Wolff 91.—91.—10% Mh. Stadt 25—.——.— Mez Söhne—.—.—.—[ISiemensäHalsk 285,0292,09% Mh Stadt 26—.——.— Miag, Mühlb. 164.2—,— Südd. Draht-.—.——.—%OSRhHyGldpfb/“—.——.— Moenus St. A. 76,7575,50.Led. St.Ingbert———.—% PfHyGldpfö/9—.——.— Motoren Deutz——.—[Südd. Zuctker.. 144,8—.—40% D. Schutzg, 08 12,80—— Motorf. Oberurſ. 66,2566,251 Tricotw. Beſigh⸗-—.——.—14% D. Schußg. 14—.——, Verliner Vörſe vom 6. April Vank⸗Alekien. Juduſtrie⸗Akktien. Concord. Spinner 179,1178,5 Accumulatoren.177,0,177,5 TDaimler Benz. 125,7,127,2 8 8 288 Adler& Oppenh. 154,7 158,80 T Deſſauer Gas. 219,0220,0 Vank f. el. Werte 219,0 216,0 Adlerwerke.... 439.2 135.5 Jtſch Atlant Tel. 124,128.6 TBerl. Handelsg 270.0 270,0-G. f. Verkhrsw. 222,0222,0 LOtſch.⸗Luxemb. 198,7199.0 TCom.u Privatb. 218.7 221,0 Aleranderwerk 85,.—84.—.Eiſenb.-Signl.—.——.— ITDarmſt..⸗B. 285,0287,5 Allg. Elektr.⸗Geſ. 173,0173, TDeutſche Erdöl 191.0191,5 J Deutſche Bank 193.9193,0 Ammendorf Pap. 257,7 254, Deutſch. Gußſtahl 142.0138.0 J Ot. Ueberſee Bk. 130,0 128,5 Anglo-Et. Zuano 118.0 118,0 Heutiche Kabelw. 182..30.2 TDisc. Command. 180,0181,7 Anhalt. Kohlen-, 140, 149,8 Deutſche Kal 150,J160,0 IDDresdner Bank 195.0197,7 Annener Gußſtahl 24,— IDeutſche Maſch. 122,728.8 Frankf. Allgem. 167,5 165,5 Aubelg Zellſt., 190,5 183.5 Deutſche Steinzg. 218.0 218.5 1Mitteld. Kredb. 254 5,259,5 Augsb.-Nb⸗Maſch 148,7148.2 Seuſch Eiſenh. Neannh Verſeher. Falce Muſcn 5—.— donnersmareh, zaud del — — — „Bamag- Meguin. 62,.—65,.— Dü Metall.96.— Reichskent..118 178.2 J. P. Bemberg 407, 4140 Sürtopwerke 94.50.— Rhein Ereditbank 156,0156,0 FBergmann Elkt. 201,2274,0 TDynamit Nobel 153,0 157,2 Süddeutſch. Disc.———.— Verl.⸗Gub. Hut 359,0 350,0 Berl. Karlsr. Ind. 105,2 105,7 Elektr. Lieferung. 205,5209,0 Craunsport-⸗Alktien. TBerlin. Maſchb. 142,0142,0 TElktr. Licht u. Kr. 207,0,208,0 TDd. Reichsb Bing Nürnberg 33.— 33,65 Emaille Ullrich 58.—53,— 53—55 ahn 11˙ 11.25 JBochum. Gußſt. 198,5 198,7 Enzinger⸗Union. 95,2596,50 — + + 211.00210.0 Gebr. Böhlers Eo.—.——.—, Eſchw. Bergwerl 175.0,172,5 e 0Braunk. u. Brikets 234 7234,7 Aachener Kleinb,—.——.— Br.⸗Beſigh. Oelf. 90,.—87,— Fahlb., Liſt& Co. 163,0161,2 Füdd. Eiſenbabn 275.9 2750 Bremer Linoleum 258,0 254,00L3.G. Farbenind. 32,0.820 Soennnaenl 2 Premer Mullan 1430 4428(Peldmühle papter 227.2 2810 13 eutſch⸗Auſtra Bremer Wolle 203,2 203.0 1Felten& Guill. 2g.Slbamesitg 228., 2820 Sudermue Eifenw. Je,0 Fuchs WW6ggon 05800.580 1Hanſa D ſchiff 228,0 230,0 Chem. Heyden. 188,013.0 Töteuſeme, Berg Jcse ſege La. eg. 2..—.——.— Haide Neu, Näh⸗. 55,—55,10 Eſchweil. Bergwrk 175,0J178,0 Bad. Maſch. Durl. 145,0——Hammerſen.. 153,0—.— INordd. Lloyd 149,7 150.0 Chem. Gelſenk. 104.0 104,00 Gaggenau.⸗A. 55,25 54,50 Verein. Elbeſchiff 90,—90,25 Chem. Albert. 170,0169,0[Gebhard Textil„ 184,2184 0 Gruſchwitz Tertil 109,5106,5½7 Pbönix Bergb. 139,0142, 2 Plamond 5. J 8. 5. J 8. 55 TGelſenk. Bergw. 199.5200,0 Markt⸗ u. Kühlh. 212,0210,00 Wicking ⸗Cement. 1880 .Gelſenk. Gußſt. 48,35 18,85 Mech. Web. And. 285,0 286,0 Wiesloch Tonwar. 109,0 Genſchow& Co. 90,7590,—Mez Söhne... 95.—98.25 Wiſſener Metall 141.5 German. Portl⸗3. 249,9.250,0 Miag⸗Mühlen.. 185,7 184,9 Wittener Cußſtahl 70.— 70.— Gerresheim Glas 160,0168,0 Mix& Geneſt.. 181.5163,0 Wolf, Buckau 70,75 5 9 2 99,15 Zellſtoff Verein. 157,0158,0 ebr. Goedhar otoren Mannh. 385*— Th. 156,2 157,5 Mülheim 575 65 193 TZellſt. Waldhof 275,5277,0 Goerz C.....————Neckarſulm. Fhrzg 184,„ i aae eee e en e Gritzner Maſchin. 123,0128, E. Bed.—.— 127,8——.— Grkeſta Mym 5½ 228 l4 Henpwigen„1 1086 1050 Gebr. Großmann 119.0110.0 TOrenſt,& Koppel 186,7137,0 rown, Bov. K C. 176.0175. Grün& Bilfinger 197,0186,2 Deutſche Petrol. 15 88.90 10770102,0 —— — 2 — TRathgeb.Wagg. 118,7114,0[Heldvurg. Hackethal— 75 112750 Aesshnz Papier—.—300,0 Sendeen 920 1 2 Halleſche Maſch. 154.0155·0 IRhein Braunkhl. 324,5 929,7 Krügershall.. 198,5 198, Hammerſ. Spinn. 140.0,140 Rhein Chamotte 99,—94.— Petersb. Int. Hdb..10 Hannov. M. Egeſt. eTgthein Elektrizit. 180,7181,00Ronnenberg 205,0200.0 Hann. Waggon 64.85 63˙50 Rheinfelden Kraft 190,0191,5 Ruſſenbank.— 798 Hanſa— 5 405 1000 Rhein. Maſch.Led.—,——.— Slaman Salpeter 89-90ſ89⸗ 3 rk.———1Rbeinſtah. 975 245,0 Phosphat—.—.— VWVlfnß Hartmann Maſch. 68 65 68,25l Romb Hütten.——,ſa) Reichs ⸗ u. Staatspap. Hebwigehutte 36842 Koſter Braunt., 180,0 l8,2 pan! ubtsloslch 320.0 55 — 0 Ja4. 35,—35,.— Zilgert, Maſch..7240[Roſizer Jucker 97, 98 1I. 821,00321%0 Hanſgeguuſtem. 113.2 1145 Nacort, Ferd. 18.0 88,5 odneauslöſgsrecht 24.0 24.80 .irſch Kupler.158,2/½1%00TRütgerswerke. 144,0143,5 Goldanleihe 99,5099,25 127.50127.0 Toſe G.E 212.0 218,0 Sachſenwerk..138,1134,05% B. Kohlenanl. 18,65 4 ** THohenlohe⸗Wrk. 29,5029,600TSalzdetfurth.. 275,0278,0 700 6,30 6, hil. Holzmann. 199,2199,0[Sarotti... 218.0220,0 9 N59— orchwerke.. 120.015.50Scheidemantel: 5 34 78% Mogcende —— 60. 1941— 50% eee 8,47 ** 1 +Ilſe Bergbau. 386,0885,9 Schuhfabrik Herz 78,—78,—%½ Landſch. Rogg. 8,25 M. Judel æ Co. 199,5 103,5 FStemenssHalst 285..287,6 Gebr. Junghans. 122,0128,5Sinner.⸗G. 86,75]85,— b) Ausl. Nentenwerle · Kahla Porzellan. 142,0ſ140,2 Stettiner Vulkan. 96,—89,7550% Mexitaner 43,10048,50 TKaliw. Aſchersl. 211.01559 StoehrKammgrn. 189,2 170.241% Oeſt. Schatza. 28.2528,20 Karlsr. Maſchin. 46,25 46,75 Stoewer Nähm.. 88,—85,254%„Goldrente—.— 29,50 C. M. Kemp...———=Stolberger Zink 292,0ſ299,54%„ conv, Rte.—.— 2,20 Klöcknerwerke 188,0,190,5 Südd. Immobil.——117.0 4½0%„ Silberrte. 8,80 8,75 C. H. Knorr. 206,0200,0[Teleph. Berliner 109,0,106,04½/ Papierrte.—.——.— Kollm.& Jourdan 91.—90,— ThoerlOelſabrik 121,0121.74% Türt.Ab.⸗Anl. 14,30—.— Gebr. Körting. 104,0404,0 Tietz, Leonhard 138,0138,54%„„ Bagd.⸗Eiſ.J 25,5025,80 Koſtheimer Cell.——110,0 Transradio.. 180,0157,04%„„ 11 21,25 Krauß e. Cie, Lot, 8e50ſl,untonwerteMaſch———(40% kurt.uni Ant.——.—1— Kronprinz Metall 127,01270 Varzi 8 3 04%„ Zollob. 1911 15,5015,60 Kyffhauſer⸗Hütte 85,—54,5 Parziner Papier 147,)148,0% 400-.-Los 29,30 29.59 79.5 Ver. B. Frkf. Gum. 107,0105,2 4½% lSt.⸗R1918 24.25 24,15 TLahmeyer& Co. 176,5 179,5Ber. Chem. Charl. 205,0203,5 4½% 1914—.— 24˙85 Laurahütte. 94.—84.[B. Otſch. Rickelw. 178,0,178,0 4%„„ Goldrte 27,65—, Linde's Eismaſch. 191.5 1 80 IVGlanzſt. Elbſ. 808,5608,0 40% fKronr. 19.75 19,25 Lindenderg. 63,5068,50U. Schuyf Brnsw 73,—78,25 3% Oé. U. Stb. alte 23,.— 22.75 1Carl Lindſtröm 232,0 88.50 Ner-Stahlwerke 150.9154,53% Oe-UIX Sr(7—.——, Lingel Schuhfabr. 90,—8g,50 BStahlmw.d. Zyp 281,0.258,0 40% Oe.Goldprior.— JLinte& Hoffm. 9,25 101,0 Ver. Ultramarinf. 162,7 160,22 600% Südöck a TLud. Loewe& Co 371,00875,0 Bogel Telegraph. 116,0114,8.0% C. Lorenz 8 148,0147,0 Boigt& Haeffner 154,3.156,0 50 0„ Bbligat, — ee ee 3** 7 5 Lothr. Portl.⸗Cem———,— Bogtländ. Maſch. 110,5110,2.47% Anat. Ser.1 28.58 28.50 Magirus.-⸗G. 87,7587,50 Wanderer⸗Werke 257,0257,04%„„II 28,65 28,00 JMannesmann 217,5221,0 Weſer Akt.⸗Geſ.—.———4½%„„III 27.—27,30 TMansfeld. Akt. 163,80166,7 1 Weſtereg. Alkali 215,0217,018% Tehuantepec. 28,.— 27,73 — 7 36 (Meittwoch, den 6. April 1927 Neue Maunheimer Zeituntz(Abend⸗Ausgabe) 2 1. Seite. Nr. 10 J „ Der gefeſſelte Strom Von Hermann Stegemann Die Schreibmaſchine tickte wie ein Uhrwerk, und Ruth ertappte ſich darauf, daß ſie in den Begleitbriefen, die ſie im Auftrag des Verfaſſers der Auffätze hinausgehen ließ, den eſtimmten, überzeugten Ton anſchlug, der Ingold eigen war. dam ſie dann um 12 Uhr nach Hauſe, ſo hatte ſie das Gefühl, ie Welt erobert zu haben, und das Blut färbte ihr die Wan⸗ gen und ſchlug ihr voll in den Adern. „Zweimal bat ſie ihren Vater, nach Frankfurt zu kommen, als er ſie aufforderte, zurückzukehren, aber Engelhardt lehnte den Vorſchlag das erſtemal ſchroff ab und nannte ihn das zweitemal eine unwürdige Zumutung. Da zuckten ihre Lippen von verhaltenem Weh. Das neue Jahr war gekommen. 959 Ruth ſah den trüben Wolkenhimmel tief auf die Dächer rücken, und das Heimweh begann ſie anzufechten. Von den verſchneiten Halden und dem goldgrünen Rhein, aus dem jetzt je ſilbernen Nebel ſtiegen, war ihr nichts geblieben als die Erinnerung. 1 Am elften Januar durfte ſie Hanns Ingold zum erſten⸗ te mal beſuchen. Der Arzt hatte ſie in ſeinem Sprechzimmer empfangen. „Gnädiges Fräulein, ich weiß, daß ich Ihnen ein großes pfer auferlegt habe, aber ich habe damit gerechnet, daß ich ein empfindſames junges Mädchen, ſondern einen beherrſch⸗ reifen Menſchen vor mir habe. Und wie ich ſehe, ſind Sie icht in Schmerzen zerfloſſen.“ R„Ich hatte meine Arbeit, Herr Geheimrat,“ erwiderte uth und ſpürte, wie ihr das Blut in die Wangen ſtieg. Der Arzt ſtand auf und reichte ihr die ſchmale, welke Hand. ſel„Sie hatten mehr, Fräulein Engelhardt. Sie hatten ſich bſt. Gehen Sie zu ihm, er braucht Sie und darf Sie ſehen. glaub' nicht, daß ich Ihnen Verhaltungsmaßregeln zu geben habe.“ Ein Lächeln ging über ſein weißbärtiges Geſicht, in dem ſchwarzen Augen mit den breiten Lidern noch jugendlich Ulitzten. Mit dem Blick des Kenners überflog er die Erſchei⸗ ng Ruths von dem tiefgewellten blonden Haar, das die Fhone kluge Stirn bedeckte, und den braunen, von goldenen Achtern erhellten Augen bis zu den feingefeſſelten Füßen. di Ruths Finger zuckten in ſeiner Hand. Auf einmal war e ſtürmiſche Sehnſucht über ſie gekommen, ihn wieder zu 185 ihn an ſich zu ziehen, ihn für ſich zu haben und ihm zu agen: „Hanns, Hanns, ich habe dich unſäglich lieb.“ Und mit klopfendem Herzen ging ſie erſt langſam, dann ſchnell und ſchneller den hallenden Korridor entlang zu ſeiner N 7 55 Schweſter, die die Aufſicht hatte, blickte ihr neu⸗ gierig nach. Als ſie leiſe klopfte, klang es müde und gleichgültig von innen: „Herein.“ „Hanns!“ Er blieb ſtumm. Und nun, da ſie ihn erölickte, die Veränderung in ſeinen Zügen ſah, verſagten auch ihr die Worte. Langſam richtete er ſich auf. In den tiefgegrabenen Augen erſchien ein Licht, das ſtieg wie aus einem Brunnen an die Oberfläche. Weiß und beinahe durchſichtig war ſeine Haut, geſtern erſt war der Krankenbart gefallen. Die Naſe ſtand ſchmal und ſcharf mit hohem Rücken in ſeinem Geſicht, und dieſes Geſicht war wie das eines Jünglings ſo glatt und klar. r er, ſank leiſe zurück und ſtreckte die Hände nach ihr aus. Da kniete ſie raſch zu ihm nieder und umfing ſeine Schul⸗ rn. Er ſchloß die kraftloſen Hände um ihren Nacken, ſchmiegte den Kopf an ihre Bruſt und atmete ihre Nähe, ſuchte mit weichen Lippen die zarte Stelle zwiſchen Hals und Ohr, küßte ſie behutſam und flüſterte das Wort, nach dem ſie ſich jahre⸗ lang geſehnt hatte und das nur in einem fieberhaft hinge⸗ ſtürmten Brief einmal aufgeflackert war:„Süße Ruth!“ In dieſem Augenblick war Ruth Engelhardt wunſchlos glücklich, beſaß ſie ihn ganz, ſtand nichts mehr zwiſchen ihnen, floß Schwärmerei der Jugend und das Bewußtſein erkämpfter Liebe in eins, und, einander hingegeben, verſchmolzen ihre Leben einen Herzſchlag lang in einem einzigen Klang. Mit einem Seufzer trennten ſie ſich, und dem Geneſenden ſielen die Augen zu. Ruth ſaß und hielt ſeine Hand. Trüb und grämlich blickte der Tag durch das Spitalſenſter, 2— Sbbe trieben Wolken, aufgewühlt von einem drängen⸗ en Wind. An dieſem Tage wurde kein Wort von Hanns Ingolds Werk geſprochen. Es ſchien in ſeinem Gedächtuis keinen Platz mehr zu haben. Als Ruth nach einer Viertelſtunde Abſchied nahm, fragte er plötzlich:„Wohnſt du hier? Kommſt du morgen wieder?“ Sie ſtrich ihm die Kiſſen glatt und fuhr ihm mit beiden Händen durch das geſchorene Haar. U „Ja, Hanns Ingold, ich wohne hier, und ich komme mor⸗ gen wieder,“ verſetzte ſie heiter. An der Tür blickte ſie noch einmal zurück. Knabenhafk ung erſchien er ihr. Sie mußte an ſeinen Bruder denken und an die kleine Lo. Und wie ſie nun wieder den Korridor hinunterging, war ihr plötzlich, als hätte ſie in dieſem Krankenzimmer etwas zurückgelaſſen, das ſie nie mehr wiederfinden würde. Sie war wieder auf die Erde zurückgekehrt, über die ſie ſich über eine Viertelſtunde lang, nur in Gefühlen und mit der Seele lebend, ſchwebend erhoben hatte. Am anderen Morgen fand ſie in Ingolds die erſten hundert Exemplare ſeiner Schrift und ſaß ud las, als ätte ſie keinen einzigen Buchſtaben davon gekannt. Und aus ieſer Schrift reckte ſich der Hanns Ingold, der ſie an dieſen Tiſch gezwungen hatte. 5 Sie nahm die Umſchläge zur Hand und begann die Adreſ⸗ ſen zu ſchreiben. Das Verzeichnis lag neben ihr. Hauns hatte be l0 ſelbſt angelegt, die letzten Namen waren beinahe un⸗ eſerlich. Als ſie auf Ellenrieders Namen ſtieß, hielt ſie inne, zöger⸗ te eine Zeitlang und ließ ihn dann aus. Der Kommerzienrat hatte ihr auf ihre Mitteilung, daß Hanns erkrankt ſei, geant⸗ wortet, er bedaure das und hoffe, ſpäter wieder von ihm zu hören. Ein kurzer höflicher Brief, mit der Maſchine ge⸗ ſchrieben, mit Vermerk und laufender Nummer verſehen und flüchtig unterſchrieben. Aber Ruth wollte ihn zum Vorwand nehmen, um den Kommerzienrat zu ſprechen und ihm die Bro⸗ ſchüre zu überbringen. Schon häufte ſich der Stapel gelber Umſchläge auf dem ch. Da ſtutzte ſie, buchſtabierte den Namen, der einer der letz⸗ ten war, und las plötzlich und unwillkürlich laut: Kylander, Das Blatt in ihrer Hand zitterte. Langſam ſtieg ein Er⸗ lebnis aus der Tiefe ihrer Erinnerung, das, dort unterge⸗ taucht, ſeine volle Friſche bewahrt hatte. Als wäre ſie auf ein⸗ mal eine andere Ruth, erlebte ſie ihr Verhältnis zu Gerhart Kylander neu, und ſie durchlief die Phaſen dieſes Erlebniſſes, das in der Vergangenheit wurzelte, von ſeiner Ankunft bis zum Abſchjed, in wechſelnden Erinnerungsbildern, die ſich wie ein Film vor ihr abrollten.[Fortſetzung folgt.) Brennahor 18 45 PS an Lelstungsfählgkeft, Bequemlichkeft, Auss tattung und Prels⸗ würdligkelt ist dleser neue Qualltätswagen, den die Brenne bot- Werke nach elngehenden, gründlichen Vorbereltungen der Ooffentlichkelt übergeben. ehmen Sie Selegenhelt, diesen modernsten deutschen Sechszylinder selbst zu erproben Kurzfristilig lieferber .sltzig. Cabriolet BM 7200. .sitzig. Pullmann- Innensteuer-Limousine.. RM 7800. 7· sitzig. Pullmann- Chauffeur-Limousine. RM 7950. Sämtliche Preise verstehen sich ab Werk Verkauf auch gegen bequeme Tellzahlungen zu günstigsten Bedingungen. Suddeutsche Rraftwagen⸗ Verkaufsgesellschaft m. b. H. Pflnz WIlnelmstr. 8 Mannheim Tel. 20ll, A523 Bevollmächtigte Vertretung der Gebr. Relchstein Brennabor-Werke Brandenburg(Havel) Nach kurzem schweren Leiden ist heute mittag ½1 Uhr unsere liebe Mutter, Schwester, Schwägerin und treue Freundin, Frau Nosa Nalivoda geb. Berger ganft entschlafen. 1281 Mannheim(Fgellstr.), den 3. April 1927. Rosa Kalivoda, Tochter Familie Ludwig Deana. Die Beerdigung findei Freitag mittag 2½ Uhr von der Leichenhalle aus statt. — — Amtliche Bekafntmachungen Lermischtes Das ſtädti ˖ 1 Mannhei 2 e ee. 10 Ineisx- N mal u. Gutshof an der Käfertalerſtraße— keiten 10 000 Liter feuergefährliche Flüſſig⸗ n— Gefahrenklaſſe 1— zu lagern. in allen Preislagen 2* A lals gungsblatt ausgegeben wurde, widrigen⸗ Dinzonhöfer alle nicht auf privatrechtlichen Titeln 9 nis ir bringen dies zur öffentlichen Kennt⸗ dunamit der Aufforderung etwaige Einwen⸗ belicdenden Einwendungen als Möbelgeschäft und rat gen bei dem Bezirksamt oder dem Stadt⸗ des Mannheim binnen 14 Tagen, vom Ablauf dieſ ages an vorzubringen, an welchem das küns, Bekanntmachung enthaltende Amtsver⸗ Die g 5 a5 Schreinerei Aend z eſchreibungen un ne 5 mit elektr. Bezi,der Einſprachsfriſt auf Zimmer n Maschinenbetrieb zuß ieksamts und beim Stadtrat Mannheim Einſicht offen. Augartenstrage 38 Wannbein, den 2. 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Schadenreſerve vom Jahre 1925 12—5 Haus⸗Konto„ 235 000—] Prämieneinnahmen abzüglich Maklergebühren und Mobiliar⸗Konto„ 1 7* NMienee VV 2 938 417 60 55656 3990 62474 Erträgnis der Kapitalanlagen und ſonſtige Einnahmen 145 564 24 a) Deutſche, Oſterr. und Ungariſche Eſfekten 100— 8 785 871 04 b) Ausländ. Effekten u. Depots im Aus lande 844 791 53 gaben: WeacſebNoneſ„ 5 067 31] Rückverſicherungs⸗Prämien 2105 714— Bank⸗Guthaben RM, 280 789,91 Verwaltungs⸗ und Agentur⸗Unkoſten u. Proviſionen. 177 625 85 Diverſe Debitoren..788 343,06 1 027 112 J7[ Steuern„ FF00 76 699 75 ——ůů 35 50 Bezahlte Schäden, abzüglich des Anteils der Rück⸗ 9411541— 7 Feiheree 455 298 25L 2805 888 17 Aune⸗eeree gete:::111: 1068„„ al⸗Reſervefonds⸗Konto⸗ ⸗„„„„ 758 Spezial⸗Reſerveſonds⸗Konto 1000— Sur lauſende Verſicherungen und ſchwebende Schaden.— Witwenpenſionsfonds 4000— Rein⸗Gewinn 7 Aus dem Hypotheken⸗Aufwertungs⸗Konto Berwendung:— Zur Spezial⸗Reſeree 80 987 31] Dividende an die Aktionäre 79 500— Kreditorenn 408 600 70 Statutariſche Tantime„ 12² 7⁰² Prämien⸗ und Schahen⸗Reſerve 750 000—] Unkoſten⸗Rücklagee„44 4 80 0000— Gewinn⸗ und Verluſt⸗Konto 170 952 87] Vortrag auf neue Rechnung„43 47 830 61 17⁰ 032 2 10 Maunheim, den 22. März 1927. Hormuin. Badische Assecurenoesellscharft Akfiengesellschaſi einmann.— Badisdie Assecuranz-Gesellsdialt Aktlengesellschaft MANNHEINI. 755 der heute ſtattgehabten ordentlichen General⸗Verſammlung wurde die Dipidende für das Geſchäftsjahr 1926 auf Nd. 15.— für die Stamm-Aktie feſtgeſetzt und gelangt dieſelbe von Mittwoch, den 6. April 1927 ah bei der Süddeutsehen Disconto-Gesellschaft A.., hier und der Rheinischen Creditbank, hier gegen Rückgabe der Coupons Nr. 2 unſerer Aktien Nr. 1 bis 2000, r. 7 unſerer Aktien Nr. 2001 bis 3000 und Nr. 6 unſerer Aktien Nr. 3001 bis 5000 zur Auszahlung. 35 Mannheim, den 5. April 1927. Auf vielseitigen Wunsch An die Frau und Tochier des Hauses! Am Donnerstag, den 7. April 1927 7 75 im Caſino 2. Stock in Maunheim R1, nachmittags 43 uhr und abends 8 Uhr ein Torfen-Garnier-Kurs mit Baek- ur ſlr ſch Aögeſchloſen statt. er* abge en. 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November 1925 15 dritten Male auf, ihrs Anſprüche anzumelden und die Pfandbriefe zur Geltendmachung ihrer Rechte einzureichen. Sofern die Gläubiger ihre Pfandbriefe alter Währung bis zum 15. Juli 1927 nicht eingereicht haben, kann die Bank den Anteih, der auf die bis zu dieſem Tage nicht eingereichten Pfandbriefe ent⸗ fällt, binterlegen, ſofern nicht bis dahin der Antrag auf Einleitung eines Aufgebotsverfahrens oder auf Zahlungsſperre nachgewieſen iſt, Zur Anmeldung und Einreichung der Pfandbriefe ſind die von uns koſtenlos zu beziebenden Vordrucke zu verwenden. Die Anmeldung und Einreichung kann auch bei unſerer Filiale München, Promenadeſtraße 6, erfolgen. Kommunalobligationen werden noch nicht berückſichtigt und ſollen deshalb nicht eingereicht werden. 351¹¹ Ludwigshafen am Rhein, bden 5. April 1927. Pfälzische Hypothekenbank. tür dle gesamte Drucksachen indusrie liefert prompt Druckerei Dr. Haas G. m. h.., Mannheim F 6, 2 ².en 555 „8. Sette. 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