1+ 5 oWontag, 11. April + 10 itätel ————— — ———— —— — d — da terzichtet, da ſie Noue Mannheimer Seitung Mannheimer Heneral Anzeiger Bezugspreiſe: J. i : In Mannheim u. Umgebung frei ins Hau⸗ Be durch die Poſt monatl..⸗M. 2,50 ohne Beſtellgeld. ſordertl.Aenderung der wirtſchaftlichen Verhaltniſſe ach⸗ kderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe Baßt⸗ eſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle: R1,4-6, aſſermannhaus).Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhoſſtr.6, Aünmezingerſtr 1920 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ eſſe. Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. Fernſprecher 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Beilagen: Sport und Spiel.Aus Seit und Leben Aboend⸗Ausgabe zum Einbruch in die Sowjelbotlſchaft Die amtliche Darſtellung Moskaus 5 Der erſte genaue Bericht über den Einbruch in die Sowjet⸗ dolſchaft zu Peking iſt jetzt in Moskau eingetroffen. Er be⸗ agt, daß am Mittwoch vergangener Woche um 11 Uhr vormit⸗ zags eine Abteilung Mukdener Soldaten, Poliziſten und ditzel, zuſammen etwa 500 Mann, gewaltſam in das ſogen. Militärviertel der räumlich ſehr großen Botſchaft, das früher ruſſiſchen Soldaten als Unterkunft diente, eindrang, es von en Seiten umzingelte und die Verbindungen mit der Außen⸗ welt abſchnitt. Die Einbrecher verhafteten etwa 70 Chineſen, Pe zur Botſchaft gehörten, darunter den Profeſſor an der ekinger Univerſität, Li Tai Tſchaw, der an der Geſandtſche Dolmeterſcher fungierte, ſowie Frauen und Kinder. Ebenſo alle im Gebäude befindlichen 22 ruſſiſchen Untertanen verhaftet, derunter perſönliche Ordonnanzen des Militärattachees . Die Verhafteten wurden äußerſt roh behan⸗ elt, mit Stricken gefeſſelt und einige geſchlagen. bä In das dem Botſchafter zum Aufenthalt dienende Ge⸗ Mude. wo die Mehrzahl der Ruſſen arbeitete, drangen die ukdener nicht ein. Alle Militärgebäude wurden durchwühlt d ausgeplündert, die Frauen mißhandelt, Geld und Wert⸗ achen geſtohlen. Das Klubzimmer der Botſchaft und das tlitärgebäude ſind vollſtändig zertrümmert. Die Bibliothek wurde verwüſtet; auch die Abteilung der Bank des Fernen ſtens im Militärgebäude wurde geplündert und ihre Ge⸗ cäftsbücher fortgenommen. Der ſtellvertretende Leiter der ank wurde vorübergehend verhaftet. Auch die Abteilung 2Dandelsverträge“ wurde durchſucht. In dem Gebäude iſt — ein Brand ausgebrochen, der aber gelöſcht werden nte. Nach dieſem Bericht ſteht es feſt, daß verſucht worden iſt, Papiere des Militärattachees Longwa zu rauben, um ihm Spionage zu Gunſten der Kantonarmee nachzuweiſen. 11 Der ſtellvertretende Sowjetgeſandte Tſchernych übermit⸗ te dem chineſiſchen Außenminiſter Wellington Koo eine e. in der er obige Darſtellung mitteilt und hinzufügt, verantwortliche diplomatiſche Beamte bei dem Verſuch, den Militärgebäude zu intervenieren, grob abgewieſen wur⸗ 5 Die Eindringlinge haben bisher das Militärgebäude nicht w äumt. Der Geſandte erklärte unter ſchärfſtem Proteſt, eitere Weiſungen ſeiner Regierung abzuwarten. Rußlands Proteſterklärung der Dem chineſiſchen Geſchäftsträger in Moskau iſt eine Note owjetregierung überreicht worden, in der die Vorfälle 0 dem Gebiet der ruſſiſchen Botſchaft in Peking als eine un⸗ 8 5 5 r te Verletzung der grundlegenden Beſtimmungen Re V ölkerrechts bezeichnet werden. Wenn die Pekinger Sonnerung, den Verdacht gehegt habe, daß auf dem Gebiete der tererietbotſchaft befindliche chineſiſche Bürger gegen die In⸗ an ilen der Pekinger Regierung tätig waren, ſo hätte ſie ſich Rotden ſowjetruſſiſchen Geſchäftsträger wenden müſſen. Die e verlangt die unverzügliche Räumung der e tzten Gebäude, die unverzügliche Freilaſſung der zerhafteten Augeſtellten der ſowjetruſſiſchen Inſtitutionen und ſänznverzügliche Rückgabe ſämtlicher beſchlagnahmter Gegen⸗ und Dokumente. Bis zur Erfüllung dieſer Forderun⸗ n beruft die Sowjetregierung zum Zeichen des farteſtes ihren Geſchäftsträger mit der ganzen Ge⸗ ndtſchaft aus Peking ab. 95 Dazu führt die Note noch aus, daß die Sowjetregierung, wohl ſie über die Mittel zu den ſchärfſten Re⸗ eſſalien verfügt, dennoch auf derartige Maßnahmen ſich darüber klar ſei, daß verantwor⸗ 155 gsloſe Ausländer und Imperialiſten die Sowjet⸗ zum Kriege provozieren wollen und daß das So inett von Peking als ihr Werkzeug benutzt werde. Die ud zetregierung werde im Intereſſe der chineſiſchen Arbeiter 50 der Arbeiterklaſſe aller Länder ſich von niemanden provo⸗ ren laſſen und mit allen Mitteln die Sache des Völkerfrie⸗ us verfechten. 13. Tagung der allruſſiſchen Sowjets Th Am Sonntag nachmittag begann im Moskauer Großen ber die 13. Tagung des allruſſiſchen Sowjets, an dem Korr 3000 Delegierte teilnehmen. Vom diplomatiſchen ſi ps waren zur Eröffnung der Tagung u. a. der franzö⸗ uude Botſchafter, Herbette, und der engliſche Geſchäfts⸗ t 5 Peters, erſchienen. Mit einer Gedenkrede auf die zeeten der letzten Jahre, Frunſe, Dſcherſinski und Kraſſin, er⸗ 5 8 ykow, das Wort erteilt zu einer Erklärung über C bdaa, bevor er auf die Note der Sowjetregierung und die ſelle zeung der Pekinger Vertretung einging. Dieſe Note en Abbruch der diplomatiſchen Beziehungen Er behandelte dann in zuſammenhängender Darſtellung dr⸗ EEE 455 Mits reiauiſſe in Peking und Schanghai und machte davon e fnete Kalinim, der Präſident der Exekutive, die Tagung. un wurde dem Präſidenten des Rates der Volkskommiſ⸗ Das Urteil im Plauener Prozeß 10000 Mk. Geldſtrafe für Rechtsanwalt Müller Plauen, 11. April.(Drahtbericht.) Im Prozeß gegen den Planener Rechtsauwalt Dr. Müller wegen Beleidigung des Reichsaußenminiſters Dr. Streſemann hat nach mehrſtün⸗ diger Beratung das Gericht heute nachmittag folgendes Urteil verkündet: Der Angeklagte Dr. WMüller wird wegen öffentlicher Beleidigung nach den 88 187 und 200 des Reichsgeſetzbuches zu 10 000 Reichsmark Geldſtrafe verurteilt, an deren Stelle im Falle der Unbeibringlichkeit 100 Tage Gefängnis zu treten haben. Die Koſten des Verfahrens trägt der Angeklagte, der auch dem Nebenkläger die erwachſenen notwendigen Aus⸗ gaben zu erſtatten hat. Dem Nebenkläger wird die Befugnis zugeſprochen, den verfügenden Teil des Urteils auf Koſten des Angeklagten innerhalb zwei Wochen nach Erlangung der Rechtskraft zu veröffentlichen im„Berliner Tageblatt“,„Ber⸗ liner Lokalanzeiger“,„Voſſiſche Zeitung“,„Tägliche Rund⸗ ſchan“,„Vorwärts“,„Deutſche Zeitung“.„Leipziger Neueſte Nachrichten“,„Dresdener Anzeiger“,„Hamburger Fremden⸗ blatt“,„Münchener Neueſte Nachrichten“,„Kölniſche Zeitung“, „Vogtländiſcher Anzeiger“ und„Volkszeitung für das Voat⸗ land“. Dokumentes gelangt ſei, und zwar eines Befehls der Pekinger Spionageabteilung Tſchangtſolins, wonach die bei Ruſſen gefundenen Waffen und Schriftſtücke an die Polizei zu liefern ſeien. Dies gebe den klaren Beweis der Abſicht, Zuſammenſtöße zwiſchen der ruſſiſchen und chineſiſchen Be⸗ völkerung zu prorvozieren und die ruſſiſche und chine⸗ ſiſche Revolution in Gegenſatz zu bringen. Rykow ſchloß mit einer Erinnerung an Hindenburgs Wort von den ſtärkeren Nerven, indem er ausrief:„Auf unſere ſchwachen Nerven ſoll ſich niemand verlaſſen!“ 128 Weitere Erfolge der Nordtruppen Wie die aus Schanghai in London(!) eingetroffenen Nach⸗ richten beſagen, haben die Truppen der Nordarmee weitere Fortſchritte zu verzeichnen. Die Nationaltruppen weichen auf Schanghai zurück und ſollen bereits auch in dem Gebiet von Nanking geſchlagen worden ſein. Den Truppen Tſchangt⸗ ſolins gelang es auch, in einer unerwarteten Offenſive in der Nacht zum Sonntag Nongchau zu erobern. Rußland unterſtützt die Kantoneſen „Daily Telegraph“ läßt ſich aus Peking melden, das Er⸗ gebnis der Unterſuchung der ruſſiſchen Botſchaftsgebäude ſei der Beweis, daß Tſchen von der Sowjetregierung eine wöchentliche Zahlung von 15 000 Dollar erhalte. * Erklärungen Rakowskis Der Sowjetbotſchafter in Paris, Rakowski, hat der Agentur Radio gegenüber die von Tſchang Tſo⸗lin bei der ruſ⸗ ſiſchen Botſchaft in Peking vorgenommene Hausſuchung als unqualifizierbare Handlung bezeichnet. Es unter⸗ liegt keinem Zweifel, daß Tſchang Tſo⸗lin zu ſeinem Vor⸗ gehen von dritter Seite angeſtiftet worden ſei. Die ruſſiſche Politik in Aſien liegt ſeit Jahren feſt, doch habe Ruß⸗ land es ſatt, immer nur als Sündenbock für alles zu gelten, was ſich auf dieſem Kontinent ereigne. Zu den ruſſiſch⸗franzöſiſchen Schuldenverhandlun⸗ gen ſagte Rakowski, die Einigung ſtehe nahe bevor. Ueber die von Rußland zu zahlende Annuität ſei eine grundſätzliche Einigung erzielt. Doch fordere Frankreich eine gleichbleibende Annuität, während Rußland für die nächſte Zeit nur kleinere Jahreszahlungen anbieten könne, die ſpäter geſteigert werden könnten. Dagegen ſei in der Frage der Kredite für Sowjet⸗ rußland noch keine Einigung erzielt, doch beſtehe auch in die⸗ ſer Hinſicht Ausſicht auf einen Abſchluß der Verhandlungen. Ueber das Verhältnis Rußlands zu England äußerte ſich Rakowski unter heftigen Ausfällen auf die City und die reaktionäre Preſſe. Wenn man Sowjetrußland ſeine Propa⸗ ganda vorwerfe, müſſe man bedenken, daß bei jeder Wendung der Weltgeſchichte ein Land im Mittelpunkt des Weltgeſchehens geſtanden habe. Einſt ſei dies Frankreich geweſen, ein ander Mal England; heute ſei dies Rußland. Die Sowjetregierung ſei bereit, mit England über die Regelung der Kriegsſchulden zu unterhandeln, worin ſie ſicher dem Wunſche bedeutender Teile der engliſchen Konſervativen, ſowie der Induſtrie und des Handels begegne. Vor 1924 habe die Sowjetregierung verſucht, über London nach Paris zu gelangen, jetzt ſei dies umgekehrt, und er ſei überzeugt, daß die Moskauer Regierung über Paris doch noch nach London gelangen werde. * von Hindenburg beim Grafen Brockdorff⸗Rantzau. Wie wir erfahren, hat der Reichspräſident von Hinden⸗ burg eine Einladung des Grafen v. Brockdorff-Rantzau an⸗ genommen. Er wird ſich im Verlauf ſeiner Reiſe nach Lübeck ilung, daß die Sowjetregierung in den Beſitz eines ſund Kiel am 31. Mai nach Anettenhof begeben. Preis 10 Pfennig 1027— Nr. 170 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Kolonelzeile fle Allgem. Anzeigen 940.K M. Nelamen —4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks, Berriebsſtörungen uſw. berechtigen Koleſ erppdte für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Mannheimer Frauenzeitung. Unterhaltungs-Beilage. Aus der Welt der Cechnik. Wandern und Neiſen. Geſetz und Necht Das badiſche Kirthenvermögensgejetz und die Deutſche Volkspartei Von Erich Obkircher, M. d. L. JIu der Donnerstag⸗Sitzung des Landtages iſt das ſo⸗ genannte Kirchenvermögensgeſetzgegen die Stimmen der Deutſchen Volkspartei und der Kommuniſten an⸗ genommen worden. Bisher wurde das Vermögen der Reli⸗ gionsgemeinſchaften aufgrund des 8 10 des alten Kirchen⸗ geſetzes vom g. 10. 1860 unter gemeinſamer Leitung der Kirche und des Staates verwaltet, das der katholiſchen Kirche durch den Oberſtiftungsrat, das der evangeliſchen Kirche durch den Oberkirchenrat. Der Staat hat gewiſſe finanzielle Zuſchüſſe zu den Verwaltungskoſten geleiſtet. Artikel 137 der Reichs⸗ verfaſſung ſagt:„Jede Religionsgemeinſchaft ordnet und verwaltet ihre Augelegenheiten ſelbſtändig innerhalb der Schranken des für alle geltenden Geſetzes, ſoweit die Durch⸗ führung dieſer Beſtimmungen eine weitere Regelung erfor⸗ dert, liegt dieſe der Landesgeſetzgebung ob.“ In Baden ſind zur Durchführung der ſelbſtändigen Vermögensverwaltung ſelbſtverſtändlich beſondere landesgeſetzliche Beſtimmungen erforderlich. Die Meinung des Zentrums, die Kirchen ſeien ohne weiteres berechtigt, die Verwaltung an ſich zu ziehen, iſt zweifellos irrig. Dieſer Ausführung des Art. 137 ſoll das Kirchenvermögensgeſetz dienen. Dabei iſt zu bemerken, daß darüber weder in der Staatsrechtslehre, noch unter den Par⸗ teien Zweifel beſteht, daß ein gewiſſes Staatsauf⸗ ſichtsrecht auch nach der Weimarer Reichsverfaſſung zu⸗ läſſig und geboten iſt. Die durch das badiſche Geſetz vorgeſchlagene Regelung hat zwei Grundgedanken. Der erſte geht dahin, daß die Religionsgeſellſchaften ihr Vermögen nach Maßgabe von Satzungen, die ſie zu erlaſſen haben, ſelbſtändig verwalten. Gegen die Satzungen hat der Staat ein Erinnerungs⸗ recht. Erhebt der Staat eine ſolche Erinnerung, ſo kann die Religionsgeſellſchaft die Entſcheidung des Verwaltungs⸗ gerichtshofes anrufen. Erſt nach der Entſcheidung wird die Satzung durch Verkündigung wirkſam. Dagegen bat die Deutſche Volkspartei keine weſentlichen Bedenken zu erheben gehabt. Der zweite Gedanke iſt in 8 6 des Geſetzes nieder⸗ gelegt! Der Staat nimmt für ſich das Recht in Anſpruch, Widerſprüche gegen Reichs⸗ und Landesrecht, die bei der Verwaltung des Vermögens der Religionsgeſellſchaften vor⸗ kommen, zu beanſtanden und auf deren Beſeitigung hin⸗ zuwirken. Erkennt die Verwaltung die Erinnerung nicht als berechtigt an, kann ſie die Entſcheidung des Verwaltungs⸗ gerichtshofes anrufen. In dieſer Beſtimmung ſteckt der Reſt einer Staats⸗ aufſicht, die auch nach Meinung der Regierung und der Regierungsparteien notwendig iſt. Dieſes Recht iſt aber nach Auffaſſung der Deutſchen Volkspartei gänzlich un⸗ zulänglich und in dieſer Form geradezu die Quelle von Konfliktsſtoffen und zwar deshalb, weil der Staat ſich im Falle einer Meinungsverſchiedenheit zwiſchen ihm und der Kirche nicht durchſetzen kann. Wenn man ſchon ein Staats⸗ aufſichtsrecht für notwendig hält und in dem Geſetz„ver⸗ ankert“, dann muß der Staat auch die Möglichkeit haben, ſeine Meinung zur Geltung zu bringen. Zunächſt fehlt die Feſtſetzung, daß die Staatsregierung das Recht der Einſichtnahme in die Kirchenvermögensverwaltung hat. Zwar ſagt die Begründung des Geſetzentwurfes, daß der Staat das Recht auf Einſichtnahme haben müſſe, wenn er ge⸗ nötigt ſei, die Frage zu prüfen, ob eine Geſetzwidrigkeit vor⸗ liegt, auf deren Beſeitigung er hinwirken muß. Ohne Zieſes wäre die Durchführung des Geſetzes nicht geſichert. Trotz⸗ dem fehlt eine entſprechende Beſtimmung in dem Geſetz. Das iſt eine verhängnisvolle Lücke. Dazu kommt, daß jede Möglichkeit fehlt, den ſtaatlichen Willen gegen eine widerſtrebende Religionsgeſellſchaft durchzuſetzen. Der Staat kann wohl eine Beanſtandung erheben und die Kirche kann dagegen den Verwaltungsgerichtshof anrufen. Was aber geſchieht, wenn die Kirche, weil ſie die Beanſtandung für un⸗ berechtigt hält, die Klage nicht erhebt, oder wenn nach er⸗ hobener Klage der Verwaltungsgerichtshof die Beanſtandung des Staates für berechtigt erklärt, die Kirche aber in beiden Fällen der Beanſtandung des Staates nicht ſtattgibt? Wenn ſchon eine ſolche Beanſtandung erhoben iſt, beſteht eben ein Konflikt und der Fall iſt bei einer ſelbſtbewußten Kirchen⸗ verwaltung ſehr wohl denkbar, daß ſie ſich auf das Recht der freien und ſelbſtändigen Verwaltung beruft und ſich wider⸗ ſetzlich zeigt. Nach dem vorliegenden Geſetz iſt die Staats⸗ regierung nicht in der Lage, ihren Willen durch⸗ zuſetzen. Das iſt ein Zuſtand, der mit unſerer Auffaſſung von der Stellung des Staates und ſeiner Autorität nicht ver⸗ einbar iſt. Die Deutſche Volkspartei hat deshalb zunächſt im Anſchluß an die Regelung in Preußen ein allgemeines Einſichtsrecht des Staates in die Kirchenvermögensverwaltung verlangt und ferner die Ermächtigung des Staates beantragt, nach erhobener Erinnerung und Verſagen der im Geſetz vor⸗ geſehenen Mittel die beanſtandete Verfügung der Religions⸗ gemeinſchaft für unwirkſam zu erklären und die im Intereſſe der Vermögensverwaltung unerläßliche Anordnung ſelbſt zu treffen. Bei dieſem Antrag hat ſie ſich auf eine ſachlich gleiche Regelung in dem württembergiſchen Kirchengeſetz vom 3. März 1924 geſtützt. Daß das Zentrum dieſe Anträge ablehnen würde, war von vornherein klar. Es kann ſich gegen eine Staats⸗ aufſicht an ſich nicht wehren, weil über deren Zuverläſſigkeit kein Zweifel beſteht. Es will aber tatſächlich eine Staatsauf⸗ ſicht, die abſolut unwirkſam iſt. Aber auch die Demokra⸗ tiſche Partei und die Sozialdemokratiſche Partei haben die Anträge abgelehnt. Großzügig ſind die Gründe der 2. Seite. Nr. 170 Neue Maunnheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Monkag, den 11. April 1027 Sozialdemokratiſchen Partei. Sie legt nach Darlegung des Wortführers auf die Faſſung dieſes Geſetzes überhaupt kein großes Gewicht, in dem Falle eines Konfliktes entſcheide doch die Macht, die dann hoffentlich auf Seite des Staates ſei. Die Demokratiſche Partet ließ erklären, der Staat habe, auch ohne daß es im Geſetz ausgedrückt ſei, das Recht, beanſtandete Ver⸗ fügungen für unwirkſam zu erklären. Im Uebrigen ſtänden dem Staate Druckmittel in den Kirchenſteuergeſetzen zur Ver⸗ fügung. Dagegen iſt zu ſagen, daß allerdings zur Erhöhung von Kirchenſteuern die ſtaatliche Genehmigung erforderlich iſt und hierzu dem Staat auch ein gewiſſes Einſichts recht zur Ver⸗ fügung ſteht. Es iſt aber auch unſerem Ermeſſen ein unwür⸗ diger Zuſtand, daß der Staat, um ſeinen Willen durchzuſetzen, auf ein ſolches Druckmittel angewieſen iſt. Wenn er eine Ver⸗ fügung beanſtandet, dann muß er auch unmittelhar die Mög⸗ lichkeit haben, ſeinen Willen durchzuſetzen. Die Meinung, daß der Staat ohnedtes berechtigt ſei, Verfügungen der Kirche für unwirkſam zu erklären, iſt in nichts begründet. Würde er zu dieſem Mittel greiſen, dann waäre allerdings der Konflikt kaum heilbar, weil der Staat den Boden des Geſetzes verlaſſen hätle, alſo nur die Macht noch entſcheiden könne. Wer es gut meint mit der friedlichen Entwicklung des Verhältniſſes zwiſchen Staat und Kirche, der muß den Weg zu einer Löſung ſolcher Konflikte im Rahmen des Geſetzes beſchreiten. Die Deutſche Volkspartei hat, um ſolche in der Zukunft zu ver⸗ meiden, den Weg gewieſen. Der Weg iſt von den anderen Par⸗ teien nicht beſchritten worden. Weil ſte aber nicht mit ver⸗ antwortlich ſein will für eine unheilvolle Entwicklung, hat ſie dem Geſetz ihre Zuſtimung verſagt. 1 Die Sozialdemokratie will nach ihren Erklärungen an ſich die Trennung von Staat und Kirche und hat dieſen Wil⸗ len auch durch ihre Anträge zum Ausdruck gebracht. Es geht aber aus ihren Erklärungen und den Anträgen hervor, daß ſie ſich wie die Volkspartei bewußt iſt, daß die völlige Tren⸗ nung von Staat und Kirche auch völlige finanzielle Un⸗ äbhängigkeit der Kirche vom Staat vorausſetzt. Dies zu erreichen iſt ein Ziel, von dem wir noch weit entfernt ſind, und das wir nur unter ſehr ſchwierigen Auseinanderſetzun⸗ gen erreichen werden. Beide großen Kirchen, vor allem aber die katholiſche Kirche beanſpruchen große Leiſtungen des Staates, teils auf Grund von ihnen behaupteten alten Rechts⸗ titeln, über deren Berechtigung erhebliche Meinungsverſchie⸗ denheiten beſtehen. Sie können nur im Wege des Prozeſſes oder der friedlichen Uebereinkunft entſchieden werden. Zu⸗ dem erklären beide Kirchen, daß ſie infolge Verluſtes ihres Vermögens nicht in der Lage ſind, ihre auch im ſtaatlichen Intereſſe liegenden Aufgaben ohne ſtaatliche Unterſtützung gerecht zu werden. Es mag dahingeſtellt bleiben, wie es mit dem Vermögensſtand der Kirchen ausſieht, aber das eine iſt ſicher, daß wir in unſerer jetzigen ſchwierigen innen⸗ und außenpolitiſchen Lage derartige Auseinanderſetzungen beſſer auf eine ſpätere Zeit verſchieben. Solange aber die finan⸗ ziellen Leiſtungen des Staates an die Kirchen nicht völlig beſeitigt ſind, muß der Staat ein gewiſſes Staatsaufſichtsrecht über die kirchliche Vermögensverwaltung beanſpruchen. Nach Auffaſſung der Deutſchen Volkspartet iſt aber der Paragr. 6 des Kirchenvermögensgeſetzes eine ſtumpfe Waffe und führt zu Konflikten, deren Austrag auf geſetzlichem Wege nach Ablehnung der volksparteilichen Anträge nicht möglich iſt. Weil die Deutſche Volkspartei keinen Kultur⸗ kampf will, hat ſie die Anträge geſtellt, und nach Ableh⸗ nung durch die anderen Parteien aus Verantwortungsgefühl dem Geſetz die Zuſtimmung verſagt. Die Wirtſchaftslage der Reichspoſt * Der Verwaltungsrat der Reichspoſt hielt eine Sitzung ab, in der Relchspaſtmintſter Dr. Schätzl einen Ueber⸗ blick gab über die Wirkſchaftslage der Reichspoſt im abgelau⸗ ſenen Rechnungsjahr, das zwar ohne Fehlbetrag abſchließe und die Abführung eines Betrages von 70 Millionen Markan das Reich geſtatte. Im übrigen aber als äußerſt geſpannt zu betrachten ſei. Der Verwaltungsrat ſtimmte der Vorlage zu, wonach für die Verſendung der Zeitungs⸗Bahn⸗ hbofsbriefe künftig„Bahnhofs⸗Zeitungen“ genannt, mit Zu⸗ ſtimmung der in Betracht kommenden Berufsvereinigungen ein neues beweglicheres und einfacheres Verfahren eingeführt wird. Ferner wird die Beifügung von Warenproben zu Zei⸗ tungen geſtattet. Ueber die Verhältniſſe des deutſchen Rundfunks machte der Rundfunkkommiſſar, Staatsſekretär a. D. Bredo w, aus⸗ führliche Mitteilungen. Die eingehende Beratung iſt einer ſpäteren Sitzung des Arbeitsausſchuſſes vorbehalten. Ueber die Entſchließung des Reichstages, die am 1. Mai in Kraft tre⸗ tende Feruſprechgebührenordnung zu Gunſten der Wenigſprecher abzuändern, ſand eine ausgedehnte Erörterung ſtatt. Der Berwaltungsrat beſchloß, vorerſt eine Beobachtungs⸗ zeit von längſtens einem Jahr eintreten zu laſſen, um dann der Entſchlteßung des Reichstages aufgrund der Erfahrungs⸗ tatſachen näherzutreten. — Paris, 11. April. Geſtern abend iſt Douay ein Perſonenflugzeug abgeſtürzt. fanden den Tod. Ate zwiſchen Arras und Die beiden Führer Pariſer Streitigkeiten über Militärfragen y Paris, 11. April.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) In der Armeekommiſſion, die ſeit einiger Zeit das Heeres⸗ geſetz betr. die Abkürzung der militäriſchen Dienſtpflicht von 18 Moönaten auf 1 Jahr behandelt, kam es geſtern neuerdings zu einem Meinungskonflikt. Es wurde über den Artikel 47 beraten, der die Uebergangsbeſtimmungen zur Verkürzung der Dienſtpflicht feſtlegen ſoll. Die Vertreter der Kartell⸗ parteien zeigten ſich im Hinblick auf die Notwendigkeit, die Militärdienſtzeit raſch zu verkürzen und dadurch der öffent⸗ lichen Meinung eine Genugtuung zu verſchaffen, geneigt, die Uebergangsbedingungen ſo knapp wie möglich zu geſtalten. Dagegen wurde von den Vertretern der Rechten ein längerer Aufſchub verlangt, deſſen Folge eine Vertagung der Debatte über die Militärdienſtzeit ſein könnte. Die Meinungen gingen in dieſer Frage auseinander und es wurde der Kriegsminiſter Painlevé und nach ihm Miniſterpräſident Poincaré in den Sitzungsſaal der Armeekommiſſion be⸗ rufen, um Erklärungen abzugeben. In Anweſenheit der beiden Miniſter entſpannen ſich noch weitere Debatten, die ſchließlich dazu führen, daß ein Amendement von dem Nationaliſten Fabry eingebracht wurde. Dieſer Zuſatzantrag ſollte die Rechtsparteien befriedigen. In der Abſtimmung ergab ſich jedoch, daß die Mehrheit den Standpunkt der Kartellparteien einnahm. Infolge des Mißtrauensvotums gegen den Zuſatzantrag Fabrys verließen die rechtsſtehenden Deputierten den Sitzungsſaal. Unmittelbar nach Abſchluß dieſer Sitzung erklärte Poincaré, daß die Regierung nach den Ferien das Vertrauensvotum ſtellen werde und zeigte ſich der Meinung des Deputierten Maginot geneigter, als der ſeines Kollegen, des Kriegsminiſters Painlevé. Die Erklärung Poincarés wird von den meiſten Blättern in dem Sinne kommentiert, als ob ſich der Kriegsminiſter bereit er⸗ klärt hätte, den Rechtsſtandpunkt der Rechtsparteien gegen denjenigen der Kartellgruppen zu verteidigen. Die Veratungen der Abrüſtungskommiſſion Im weiteren Verlauf der Genfer Tagung der Ab⸗ rüſtungskommiſſion erklärte ſich auch der Delegierte Rumä⸗ niens gegen die deutſchen Anträge, während der holländiſche Delegierte und der finniſche Delegierte dafür eintraten. Am Schluß der Debatte ergriff der deutſche Delegierte, Graf Bernſtorff, nochmals das Wort und ſtellte feſt, daß eine Einſtimmigkeit über ſeinen Antrag leider nicht zu erzielen geweſen ſei. Er erklärte, daß er ſich vorbehalte, in der zweiten Leſung auf die Anträge zurückzukommen. Die von Lord Robert Ceecil beantragte Einleitung zu dem Kapitel über die Rüſtungsausgaben, in der die Wünſchbarkeit einer Begrenzung der Ausgaben feſtgeſtellt wird, wurde auf die zweite Leſung verſchoben. Am Montag(heute) beginnen die Beratungen über den franzöſiſchen Antrag zur Frage der Seerüſtungen. Der Antrag will, wie der urſprüngliche franzöſiſche Entwurf, die Flotten nach der Geſamt⸗Tonnage begrenzen, aber mit der Untereinteilung in vier verſchiedene Kategorien: 1. Linien⸗ ſchiffe, 2. Flugzeugmutterſchiffe, 3. die Schiffe von unter 10 00⁰0 Tonnen, 4. Unterſeeboote. Verſchiebungen innerhalb der vier Kategorien ſollen zuläſſig ſein, müſſen aber dem Völker⸗ bundsſekretariat ſofort mitgeteilt werden. Jaſziſten⸗ Bewegung in Polen Der konſervative„Czas“ in Warſchau, das Organ der nationalen Rechten, meldet, daß die Faſziſten in Polen eine rege Tätigkeit entfalten. Der Vorſitzende der faſziſtiſchen Or⸗ ganiſation hat erklärt, daß ſich im 87. Infanterie⸗Regiment eine Verſchwörung gegen Pilſudski entwickelt habe und daß für die Zukunft noch ſchwere Ereigniſſe zu erwarten ſeien. Auf einer Faſziſtenverſammlung nannte der Faſziſtenobmann Pil⸗ ſudski einen Bolſchewiſten. In allen Faſziſtenverſammlungen wird der Rücktritt der Regierung gefordert. Die Regtierung beabſichtigt, gegen den Faſzismus energiſche Maßnahmen zu ergreifen. V Paris, 10. April.(Von unſrem Pariſer Vertreter.) Nach langer Krankheit iſt heute der frühere Direktor des „Temps“, Emil Hébrard, geſtorben. Hebrard übernahm die politiſche Leitung des großen Boulevardblattes aus den Händen ſeines Vaters, der 1914 unmittelbar vor Kriegsaus⸗ bruch ſtarb. Hindenburgs Oſterurlaub in Hannover UBerlin, 11. April.(Von unſ. Berliner Büro.) Reichs⸗ präſident v. Hindenburg wird über Oſtern einen mehrwöchigen Urlaub in Hannover verbringen. Dr. Curtius reiſt nach Mailand Berlin, 11. April.(Von unſerem Berliner Bürp.]) Der Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Curtius wird ſich, wie wir hören, am 19. April zur Beſichtigung der Mailänder Meſſe, die dort morgen eröffnet wird, begeben. Nalionaltheater Mannheim Uraufführung der„Jungen Bühne“ 4„Menſch um Menſch“ von Ernſt Gaugigl Zur„Jungen Bühne“, die man glücklicherweiſe hat, ge⸗ hören eigentlich auch junge Stücke, die man unglücklicherweiſe nicht hat. Das Ergebnis heißt„Menſch um Menſch“. Der Verfaſſer, ein bisher unbekannter und unedierter junger Bayer, iſt ohne Frage eine empſfindſame Natur, ein ringen⸗ der Menſch, deſſen Wille zu ehrlicher Läuterung und Befreiung nicht geleugnet werden ſoll. Eine ſolche Seelenſituation iſt aber eigentlich Privatſache, wenn das Gebilde, das davon kündet, nicht den Stempel wirklicher Dichtung und greifbarer Geſtaltung trägt. Es iſt vielleicht gar nicht ſo ſchwierig, da und dort aus verborgenen Schreibtiſchwinkeln ſolche dialogiſierte Seelen⸗ bekennkniſſe, wie dieſe Szenenfolge„Menſch um Menſch“, ans Tageslicht zu ziehen. Doch nicht jedes in Rede und Gegen⸗ rede gefaßte Gebilde iſt ein Drama, und wir ſehen nach dieſer Aufführung und nach Kenntnis des Buches vergebens um, in den Gaugiglſchen Dialogen den Kern einer wirklichen drama⸗ tiſchen Dichtung zu entdecken. Was eigentlich in dem Stück vorgeht, vermögen wir beim beſten Willen nicht eindeutig anzugeben. Es handelt ſich um eine Art Gegenſatz, um zwei ſeeliſche Möglichkeiten, die miteinander in Geſtalt zweier Nan in Konflikt ſtehen. Aus dieſem Ringen Menſch um Menſch geht ſchließlich das gute Prinzip ſiegreich hervor. Das alles irrlichterieret zwiſchen Symbolismus und magiſchem Realismus hin und her, neben einiger Klarheit des Anfangs ſteht viel Dunkles, Verworrenes der weiteren Vorgäünge; konſequent bleibt weder das Realiſtiſche noch das Symboliſtiſche. Die Perſonen reden im Grunde alle aneinander vorbet und das meiſt ſo, als kämen ihre Worte mehr von dem, was ſie ſich angeleſen, als von dem, was ſie wirklich empfunden haben. Die einzige Geſtalt, die uns greifbarer, dichteriſch wirklich geſehen erſchien, iſt die Mutter des jungen Johannes, der ſeinen ſeeliſchen Privatkonflikt durch drei Szenen hindurch zu verteidigen hat; dieſe Mutter war eine ganz hervorragende Leiſtung von Julie Sanden, und vielleicht gehört der Grad von Wahrheit, den die Geſtalt erhielt, zum größten Teil als ihr Verdienſt angerechnet. Den Johannes gab Carl Hauben⸗ reißer und mit ihm ſeine erſte größere Rolle, in der er zeigte, daß er an ſchauſpieleriſcher Intenſität mit äußerſt hoff⸗ nungsreichen Hochgraden aufzuwarten hat. Rabul Alſter als ſein Widerpart offenbarte erneut ſeine ſtarke darſtel⸗ leriſche Spannkraft. Elſe von Seemen als die Geliebte des Helden war ſchlicht und echt. Eliſe Delank als tyranniſche Zimmerver⸗ mieterin, Hildegard Grethe in der Rolle einer überſpann⸗ ten Gräfin, Lotte Schwarkopf als Studentin Lo(lwahr⸗ ſcheinlich von Loreley: ich weiß nicht, was ſoll es bedeuten), Ewald Schindler als pfychiatriſches Fragezeichen und der Bankier von Johannes Heinz in guter Maske ſind noch zu nennen. Das Hauptverdienſt am darſtellexiſchen Gelingen der Aufführung gebührt dem Inſzenator Erich Dürr, der als Dramaturg vorher eine Proklamation verlas, aus der man den Unterton einer gewiſſen Entſchuldigung nur ſchwer über⸗ hören konnte. Was er als Regiſſeur fertig brachte, entſchul⸗ digte aber faſt alles. Es lag Aufbau, Leben, innere Be⸗ wegung in dieſer Wiedergabe, die über manchen toten Punkt mik liebevoller Geſchicklichkeit hinwegführte und für die ſchwer belaſtete Dialektik des Autors die eigentliche ſprachliche Kontrapunktik ſchuf. Der Regiſſeur Dürr iſt zweifellos ein Gewinn, dem man entſprechend Rechnung tragen ſollte. So konnte auch der Sckielleiter am Schluß für den freundlichen Beifall danken„den dieſer letzte Schrei der„Jungen Bühne“ in dieſem Jahre hervorrief. Wenn der Autor in dieſer Auf⸗ führung erkennt, wie man nun wirklich für die Bühne ſchreibt, iſt ſte vlelleicht nicht ganz umſonſt geweſen. Tosca Bei dem Reigentanz der kommenden und gehenden Gäſte, die für das Fach der kommenden und gehenden Mitglieder auf den zum Rollteppich gewordenen Brettern unſeres Theaters erſcheinen, hat man ſich die Frage nach dem Wofür längſt abgewöhnt.(Daß ſie an ſich dennoch fortbeſteht, wird die Zukunft ſchon zeigen.) So hörte man bei dem geſtrigen Gaſtſpiel etwas von Engagementsabſichten, ohne daß man ſagen kann, für welches Fach die Hamburger Werberin viel⸗ leicht in Frage kommen könnte. Aus dteſem Dunkel leuchtete der Silberklang dieſer Tosca, Hildegard Baumann ge⸗ heißen, immer durchdringender hervor. Im erſten Akt noch etwas zurückhaltend und zu lyriſch für dieſes Werk, rang ſich im zweiten Akt die ſchön geſchwungene Kanutilene der vor⸗ trefflich geſchulten Stimme ſiegreich empor, um im Gebet von ihren reichen Qualitäten zu überzeugen. Ob die Höhe überall durchzuhalten weiß, müßte abgewartet werden. Der Eindruck einer echten Sängerin konnte auch durch die etwas gedrungene Wirtſchaft und Kriegsſchuldlüge In einer ſtark beſuchten Veranſtaltung des Württember⸗ giſchen Induſtrie⸗ und Handelstags hielt der Präſident de Ausſchuſſes deutſcher Verbände, der frühere Gouverneur von Deutſch⸗Oſtafrika Dr. Schnee, einen Vortrag über deutſche Wirtſchaft und die Kriegsſchuldlügk⸗ Er wies dabei in ſchlagender Weiſe auf die Zuſammen⸗ hänge zwiſchen der Wirtſchaft und der Kriegsſchuldlüge hie Bei den Gegnern Deutſchlands im Krieg ſei das Hauptzie geweſen, die deutſche Wirtſchaft zu treffen, wozu auch die Neu⸗ tralen hätten herhalten müſſen. Auch heute ſind die Kriegs ſchuldlüge und die Wiederherſtellungsforderungen aufs engſte miteinander verflochten. Deutſchland kann die Laſten ohne empfindliche Schädigung ſeiner Wirtſchaft unmöglich tragen⸗ Deshalb müßten wir die Reviſion des Dawesſchen Plans verlangen und Hand in Hand damit die Bekämpfung zer Kriegsſchuldlüge betreiben. Faſt in der ganzen Welt habe man nun eingefehen, daß die Schuldlüge ſelbſt die größte Lüge iſt. Alle die Aktenveröffentlichungen der verſchiedenen Aus⸗ wärtigen Aemter zeigen, daß der Schuldartikel des 1il Vertrags nicht aufrecherhalten werden kann. Wir müſſen weiterkämpfen, bis die vollſtändige Aufklärung erfolgt i Die Aufklärung muß in die Maſſen getragen werden, den auch der Bund unſerer Kriegsgegner hat die ̃ beitet. Dieſe Arbeit dient auch der Wirtſchaft. Sie muß allen Ländern erfolgen, denn ſie wirkt auch auf die Stellun der Deutſchen draußen in der Welt zurück. Zum Schluß richtete der Redner die dringende Auffor⸗ derung an die Vertreter der Wirtſchaft, bei der Bekämpfung der Kriegsſchuldlüge mitzuhelfen, da es ſich dabei auch um die Sache der Wirtſchaft handle. Babdiſche Politik Aus der Deutſchen Volkspartei * Friedrichsfeld, 11. April. Die neugegründete Fr auen⸗ gruppe der D. V. P. Friedrichsfeld hielt am ihre erſte Verſammlung ab, die ſehr gut beſucht war und alle. Teilnehmerinnen eine Fülle von Anregungen bot. Nach de Begrüßung burch den Ortsgruppenvorſitzenden Herrn Apfe ergriff Frau Emma Schmidt⸗Mannheim das Wort un gab ihrer Freude Ausdruck, daß auch in Friedrichsfeld 11 volksparteilichen Frauen ſich zu einer engeren Gemeinſcha zuſammengeſchloſſen haben, die ſich zum Segen für die Parte auswirken ſoll. Frau Alice Hoffmann⸗ Mannhein machte die Anweſenden mit den Aufgaben und Zielen de Frauengruppen im Rahmen der Geſamtpartei bekannt, die 1 einer Schulung der Frauen zu ihren großen Aufgaben neuen Staat gipfeln. Nach der Vorſtandswahl wurde ſchloſſen, daß einmal im Monat Zuſammenkünfte ſtattfinden Letzte Meloͤungen Mord um ein Motorrad — Köln, 11. April. Ein ungewöhnlich dreiſter Raubübel fall wurde in der Teutoburger Straße ausgeführt. Zwei jährige Porzellanmaler lieferten dort einem älteren Eheneng eine beſtellte Arbeit gegen Barbezahlung ab. Nach Erledign des Geſchäfts ſchlugen ſie plötzlich mit einem Eiſenrohr ſte die beiden Leute ein und verletzten die Ehefrau derart, daß e in der vergangenen Nacht verſtarb, während der Ehe mann noch in Lebensgefahr ſchwebt. Es iſt gelungen, 1 Täter feſtzuſtellen. Sie beſtreiten die Tötungsabſicht. 158 wollen die Tat begangen haben, um ſich Geld für ein Mo t0 rad zu verſchaffen. Deutſchland entſchuldigt ſich — Berlin, 11. April. Wie wir von zuſtändiger Steze en⸗ fahren, hat ein Mitglied des Auswärtigen Amts heute Be⸗ mittag den ruſſiſchen Botſchafter aufgeſucht, um ihm das 55 dauern der Reichsregierung über den Zwiſchenfall in König berg auszuſprechen, wo der ruſſiſche Konſul durch Nationſ ſozialiſten tätlich angegriffen worden war. Man kann 11 annehmen, daß damit der Zwiſchenfall beigelegt iſt, um mehr, als die Täter bereits feſtgenommen worden ſind. Schwierigkeiten Spen Hedins in China 45 — Stockholm, 11. April. Spen Hedin, der ſich augeublieſ lich in Peking aufhält, iſt auf Schwierigkeiten geſtoßen, die chineſiſche Univerſität in Taing⸗Hun gegen eine Expeditiſe Sven Hedins proteſtiert hat unter dem Vorwand, daß lic wiſſenſchaftlichen Entdeckungsreiſen in China ausſchließ von Chineſen vorgenommen werden dürften. Berlin, 11. April.(Von unſerem Berliner Büro.) 1 Ehepaar Marek hat, wie der„B..“ aus Wien gedrahe wird, geſtern Anträge von Filmgeſellſchaften erhalten. beabſichtigt ferner, in der Woche nach Oſtern in Wien Vortrag über ſeine Erfindungen zu halten. ee Geſtalt nicht verwiſcht werden, zumal eine darſtelleriſc⸗ Inkelligenz unverkennbar war. Die muſikaliſch ausgezede nete Vorſtellung, aus der der prachtvolle Scarpia von Vries hervorgehoben ſei, fand ein ſehr beifallsf Haus. Br. Sweites Liederkranzkonzert Soliſt: Edwin Fiſcher Vor einer begeiſterten Zuhörerſchaft, die den Muſenſe bis auf den letzten Platz füllte, gab der Liederkranz ſein; tes diesjähriges Konzert unter Kapellmeiſter Max S er heimers Leitung. Was dieſer Dirtgent angreift, mach in ſtrahlend und funkelnd wie Edelſtein. Der Gedanke, ein Chorvereinen ſelten aufgeführtes Werk, wie Beethonenf, „Die Ruinen von Athen“, einmal in aller Feinheit ſun⸗ leuchten zu laſſen, iſt in dieſer Zeit der vielen Erſtauffſt flo⸗ gen ſo abſeits liegend, faſt ein Experiment, und zeugt von der rem Blick und geſundem Muſikſinn. Es war köſtlich, wie in⸗ ſich immer vielſeitiger entwickelnde Dirigent die zahlloſen ben ander ſich überſtürzenden Schönheiten dieſer naiv malen Muſik aus dem Nationaltheaterorcheſter und ſo⸗ dem gut geſchulten Chor herausholte. Klar ſtand jede m die diſche Geſte zu ihrem Wort, als wären ſie miteinander aufgr Welt gekommen. Dabei muß man, ohne die Ehrfurcht Beethoven zu verletzen, geſtehen, daß Beethoven an ſich m ner Mufik zu den„Ruinen von Athen“ nicht gerade Bebeen ſames geſchaffen hat. In zwei Wochen hat er ſeinerzeit its⸗ Ungarn,„die ihm von Herzen gut waren“, dieſe Gelegenheenn arbeit zur Eröffnung des Peſter Theaters geſchrieben. manchmal dringt Beethovenſcher Urgeiſt durch. Aantene Seonoren⸗Ouverture No. 2. Wie jedes gt unſtwerk wächſt ſie dem Hörer deſto ſtärker ans Herz, je and⸗ ger er mit ihr vertraut wird. Wie einfach und ſelbſtverſt det lich wirkt alles in ihr, wenn man ihr ganz nahe kommt, Dirigent interpretierte die Ouverture ausgezeichnet. Es folgte vor der Pauſe noch das Konzert Nr. 40 für Klapier mit Begleitung des Orcheſters op. 58, as Edwin Fiſcher in ſolcher Vollendung zum Ausdruck bracht wurde, wie es ſelten gehört wird. Die köſtliche Rein und der Adel ſeiner Tongenung, die ein Gemiſch von Keng keit und Süße darſtellt, Kurttenen von zauberhafter Zarth der Empfindung etten ditmotuoſem Forteſpiel; auch ⸗ den ſchwierigſten Paſſagen und Soppelgriffen bleibt dieſe 5 ſei⸗ it ut⸗ Dieſem Stück voraus ging die im Theater gewöhnlich niſ Verſaillek Maſſen beak⸗ Donnerstag einen „ inni⸗ bel PEr * o e r ⸗ . S— — — N Err —rrree Montag, den 11. April 1927 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 1785 Stäoͤtiſche Nachrichten Schulſchluß-Jeiern Schlußfeier(Beethovenfeier] des Realgymnaſiums 1 In ſchlichtem Rahmen fand in der Aula der Anſtalt eine würdige Feier ſtatt. Im Mittelpunkt die beiden Reden, Hel⸗ denehrung geiſtiger Art, ſich glücklich ergänzend. Ueber das thos Beethovens ſprach in knappen, ſcharfen und einpräg⸗ ſamen Sätzen Direktor Kanzler. Mit ſicheren Strichen zeichnete er in Leben und Werk den Kämpfer um die Idee, gegen den Dämon, wob daraus das Bild des deutſchen Genius, ein Bild, in dem auch die Stellung der Muſik im heutigen Kulturleben ſcharf belichtet erſchien. Der Abiturient Karl Storch gab in gutgeformten Ausführungen einen Ueberblick über die ſoziale, kulturelle und politiſche Welt, in der Beethoven ſtand. Dann nahm er mit Dank und Gelöbnis im Namen der Kameraden Abſchied von der Bildungsſtätte ihrer Jugend. Umrahmt waren die Reden von Vortrag (Fühler), Geſang,(der Abiturient Kohl), Violinſolo, Schuhmacher l ſpielte die k⸗Dur⸗Romanze), Klavierſolo, [Striehl Ulm ſpielte einen Sonatenſatz) und Orcheſtervor⸗ äge(Triumphmarſch und Andante aus der J. Symphonie), von Muſiklehrer Rumpf gut einſtudiert und ſicher geleitet. Schön im Klang ſang ein gemiſchter Chor a capella„Wacht auf“, und nachdem Direktor Kanzler mit von Humor durch⸗ wehten, aber ſehr ernſt mahnenden Worten die Entlaſſung der Abiturienten und die Preisverteilung vorgenommen, ertönte mit Orcheſterbegleitung der Preisgeſang zu des Ewi⸗ gen Ehre, der von Eltern und Angehörigen gutbeſuchten, ſtim⸗ mungsvollen Feier weihevollen Abſchluß gebend. E. Die Schlußfeier der Eliſabethſchule fand am Freitag im Ballhausſaal im Rahmen einer würdigen Gedenkfeier anläßlich des hundertſten Todestages Beethovens ſtatt. Die Schülerinnen der Klaſſen VI—IU III hatte Profeſſor iſchoff in einer Morgenfeier bereits entlaſſen. Die Feier wurde mit Gellerts Chor:„Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre“ mit Begleitung durch das Schülerinnenorcheſter ein⸗ geleitet. Hierauf hielt Prof. Wenzel die Beethovengedächt⸗ nisrede. Durch tiefſtes und bitterſtes Leid und Verzweiflung hat ſich der Meiſter, in dem mit dem Gehör nicht das Gottes⸗ gnadentum der Kunſt erloſchen war, zur reinen Freude hin⸗ urchgerungen: im Schlußſatz der 9. Sinfonie. Eine tief dra⸗ matiſche Natur voller Leidenſchaft und Trotz, aber auch voll verzeihender, all umfaſſender Liebe macht ihn mit den Großen von Weimar verwandt. Hierauf erklangen die ernſten Akkorde des Trauermarſches aus der Sonate op. 26 für Klavier, die von einer Schülerin der O U verſtändnisvoll vorgetragen wur⸗ den. Nach dem dreiſtimmigen a capella⸗Chor,„Abendlied“ von Rückert, erfreuten zwei Schülerinnen durch den 1. Satz der Frühlingsſonate op. 24 für Klavier und Violine. Dann folgte das Gedicht„An Beethoven“ von Heyſe. Freudig aufgenom⸗ men wurden die 6 deutſchen Tänze für Violine und Cello unter Leitung von Muſiklehrer Boeres, dem der Dank für die chönen muſikaliſchen Darbietungen gebührt. Nach Goethes Bundeslied für Solo, Chor und Klavier richtete Direktor ühn ernſte, aher warme Abſchiedsworte an die Schüler⸗ innen.„Sursum cordal Empor das Herz!“ Hierauf ent⸗ ließ Direktor Bühn die Schülerinnen nach Preisverteilung und Belobigung der tüchtigſten mit den beſten Wünſchen. Mit dem Triumphmarſch aus„Tarpeja“ für Orcheſter ſchloß die wohlgelungene Feier. K. Die Schlußfeier der Mädchenrealſchule III war dem Gedächtnis Beethovens gewidmet. Geſänge, Muſik⸗ ſtücke und Gedichte umrahmten das Bild des Meiſters, das in ſchön geſprochenen Worten Lieſel Eiſinger aus Czeichnete. Die Mitwirkung von Mtglliedern der Kapelle Becker, der ehe⸗ maligen Schülerin Frl. Ruth Hofmann mit Geſangsvor⸗ trägen end eines Mitglieds der Lehrerſchaft, Frl. Guſte ppenheim, mit einem Violinſolo, erhöhte die Würde der von Muſiklehrer Dapper geleiteten Feier, die in dem ſchö⸗ nen Saal der Harmonie abgehalten wurde. Die ernſten und liebevollen Worte von Direktor Schulze waren nicht nur an Schülerinnen und Eltern gerichtet, ſie galten auch der Oeffent⸗ lichkeit, indem die Mädchenrealſchule III beſtimmt iſt, ſich zu einem in Baden neuen Schultyp einer Frauenſchule zu erweitern, und dazu des Intereſſes weiter Kreiſe bedarfſ. Ein hübſches Zeichen der zwiſchen Lehrern und Schülern herrſchen⸗ en Harmonie waren die Dankesworte, die die abgehende Schülerin Ruth Harbig aus 1a der Schule widmete. Gro⸗ ßem Intereſſe begegneten auch die ausgeſtellten Handarbeiten, ie in ihren geſchmackvollen Ausführungen neben der Mühe er Lehrerinnen auch verraten, daß die Schülerinnen nicht un⸗ beeinflußt die Auslagen unſerer Geſchäftswelt betrachten. Was das Geſchick der ausbildenden Lehrer, Frl. Kienzle und des Zeichenlehrers Angſt, eines auch in der Oeffentlichkeit be⸗ kannten Künſtlers, aus den Kindern beim Zeichenunterricht herauszuholen verſtanden, zeigten die Erfolge einer agogik des Zeichenunterrichts. bildliche Klarheit des Tones ſtets die gleiche als Errungen⸗ chaft einer phänomenalen Technik, die in ſolcher Vollkommen⸗ heit wohl vereinzelt daſtehen dürfte. War der erſte Teil des Abends dem Gedenken Beethovens geweiht, ſo wurde der zweite Teil dem 30jährigen Todestag von Brahms gewidmet. Sein Werk„Rinaldo“, Kantate für Tenorſolo, Männerchor und Orcheſter op. 50, das die Ar⸗ midaepiſode aus Taſſo's befreitem Jeruſalem behandelt, ent⸗ behrt der dramatiſchen Schlagkraft und der Fähigkeit inſtru⸗ mental zu ſchildern, welchen Kampf es Rinaldo koſtet, ſich aus en Armen der Zauberin Armida zu befreien und doch, iſt ge⸗ wiß, daß Brahms hier Saiten angeſchlagen hat, wie ſie bisher noch nicht erklungen ſind. Aber das Werk ließ trotz ſeiner, be⸗ ſonders auch im Chor, ſehr ausdrucksvollen Wiedergabe, relativ kühl. Robert Butz vom Karlsruher Landestheater, der te Rinaldopartie übernommen hatte, iſt ein ausgezeichneter enoriſt, die Stimme ſehr tragfähig und in der Höhe leicht an⸗ prechend; dem gegenüber ſteht eine gepreßte Tongebung, die telbn ders bei zarten Geſangsſtellen auffällig in Erſcheinung Den Schluß des Konzerts, deſſen Vorträge begeiſterten Enthuſiasmus auslöſten, nach jedem der Werke mußte das ganze Orcheſter ſich erheben, um den ſpontanen Jubel ent⸗ gegenzunehmen, bildeten das B⸗Moll Intermezzo und die trahlende Erhebung in der Es⸗Dur Rhapſodie, die Edwin iſcher mit feinſter dynamiſcher Unterſcheidung zum Vortrag rachte, und wir nahmen ſie als lange in uns nachklingende ffenbarungen mit heim. Theater und Muſik Städtiſches Theater Heidelberg. Blickt man bei der 915 Beethovenehrung gedachten„Fidelio“⸗Aufführung der deidelberger Oper zurück, ſo muß man in der Hauptſache den Eun Willen für die Tat nehmen. Das iſt auch ſonſt nicht viel, n dieſem Fall aber doch etwas ſehr wenig. Der gute Wille ſcheiterte hier hauptſächlich an dem mangelnden Einfühlungs⸗ vermögen des muſikaliſchen Leiters, Paul Radig, und an er Sängerin der Leonore. Ich erinnere mich an eine Fidelio⸗ zufführung vor Jahren, in der Radig geradezu über ſich inausgewachſen warß die damals ſoliſtiſch ſicher nicht beſſer eſetzt war und nur durch die muſikaliſche Ausdeutung ſtark wirkte. Bei der Aufführung am Freitag war es aber, als ob der Dirigentenſtab lähmend auf Soliſten, Chor und Orcheſter wirkte. Was waren das— beſonders im 1. Akt— für Tempil! Alles zu breit und dickflüſſig angelegt, von dem beinahe ſpiel⸗ * Ernaunt wurde Reviſionsinſpektor Hermann Sauer beim Bezirksamt Mannheim zum Reviſionsoberinſpektor. * Frühlingsgewitter. Heute nachmittag kurz nach 2 Uhr war ein ſtarkes dumpfes Donnergrollen bei heiterſtem Himmel und prächtigſtem Sonnenſchein vernehmbar. Die De⸗ tonation war ſo ſtark, daß man erſchreckt an die Fenſter eilte, da im erſten Augenblick eine Exploſion vermutet wurde. Im Oſten zogen dunkle Gewitterwolken herauf, die in kurzer Zeit den Himmel bedeckt und die Sonne verdrängt hatten. In den Büros und Werkſtätten mußte gegen 3 Uhr nachmittags, als das Gewitter mit großer Heftigkeit einſetzte, Licht eingeſchaltet werden. * Mannheim als Zu den bereits gemel⸗ deten großen Tagungen, die im Laufe dieſes Sommers in Mannheim ſtattfinden, tritt noch eine vom„Deut⸗ ſchen Inſtitut für wiſſenſchaftliche Pädagogik in Münſter“ gemeinſam mit dem Kath. Lehrerverein in Baden durchgeführte Induſtrie⸗Pädagogiſche Ta⸗ gung hinzu. Als Tagungstermin ſind der 16., 17. und 18. Mai gewählt. * Was iſt ein Hrdgoveumlhwyumlhwyrdgoveumlhw? Wir müſſen geſtehen, daß wir das leider auch nicht wiſſen, obwohl in der Notiz im heutigen Morgenblatt behauptet wurde, daß Laternenanzünder mit einer langen Stange den Hroͤgoveum uſw angezündet hätten. Nun haben ja die Techniker eine Ge⸗ heimſprache, die nicht ſo ohne weiteres verſtändlich iſt, aber ein ſolches Wortungeheuer, das einigen Stämmen nach zu ſchließen, aus der altmexikaniſchen oder modernen Eskimoſprache zu ſtammen ſcheint, dürfte doch etwas zu umſtändlich ſein, um eine verhältnismäßig ſo einfache Sache, wie die Oeffnung des Regulators und die Anzündung der Gasflam⸗ men zu beſchreiben. Es ſcheint aber, daß die Setzmaſchine ins Stottern geraten iſt, als ihr die Buchſtaben entquellen ſollten, die an jener Stelle des Manuſkripts ſtanden. Nächtliches Miß⸗ geſchick oder ein ganz beſonders fluchwürdiges Attentat des Druckfehlerkobold— wer weiß es? Nur das eine ſteht feſt, daß die Verwaltung unſeres Gaswerks die Bezeichnung„Hroͤgop⸗ cuml.. uſw.“ nicht in den amtlichen Verkehr mit der Kund⸗ ſchaft einzuführen gedenkt. Weshalb es auch fortab nicht mehr in unſeren Spalten erſcheinen wird. * Infolge Sonnenbeſtrahlung eines Kamins im Hauſe P 7. 16, konnte heute vormittag der Rauchnicht abziehen und drang in die Wohnräume. Die Bewohner glaubten, es ſei ein Kaminbrand entſtanden und alarmierten die Be⸗ rufsfeuerwehr. * Unfälle. Im Hauſe Holzſtraße 1 hier erlitt ein 38 Jahre alter Mann im Treppenaufgang zu ſeiner Wohnung einen Schwindelanfall, wobei er die Treppe hinunterſtürzte und ſich eine Gehirnerſchütterung zuzog.— Beim Kanalbau in der Karlsruherſtraße in Rheinau fiel am Samstag nach⸗ mittag einem 51 Jahre alten Maurer ein mit Backſteinen ge⸗ füllter Behälter auf den Kopf, ſodaß er am Kopfe und an der linken Hand Verletzungen erlitt.— Am Sams⸗ tag abend fand vor dem Hauſe I 4, 17 ein Polizeibeamter einen auf der Wanderſchaft befindlichen 30 Jahre alten Schloſſer, der auf dem Gehweg lag und jammerte. Mit Hilfe von Paſſant verbrachte man den Kranken auf die Polizeiwache und von da nach dem Allgemeinen Krankenhaus, woſelbſt eine Darmverſchlingung feſtgeſtellt wurde.— Im Anweſen Mannheimerſtraße 64 ſtürzte geſtern Mittag ein 55 Jahr alter Knecht aus einer Höhe von etwa 4 Meter zu Boden und verletzte ſich am Kopfe.— Nachmittags zwei Uhr ſpielte in der elterlichen Wohnung in Käfertal ein 16 Jahre alter Malerlehrling mit einem alten Walzenrevolver, der plötzlich losging. Die Kugel traf ihn in den linken Zeige⸗ finger. Alle Verunglückten fanden Aufnahme im Allge⸗ meinen Krankenhaus. —6— Rabiate Ruheſtörer. Am Sonntag abend nach 9 Uhr, verübten mehrere Burſchen vor einer Wirtſchaft in der Unterſtadt durch lautes Schreien und Krakehlen groben Un⸗ fug. Zwei Schutzleute nahmen hierauf zwei der Ruheſtörer feſt. Zuerſt gingen dieſe gutwillig mit, dann verſuchten ſie jedoch ſich ihrer Feſtnahme durch die Flucht zu entziehen. Sie wollten ſich mit aller Gewalt von den Schutzleuten losreißen, ſo daß die Beamten ſich zu wehren hatten. Nachdem die beiden Ruheſtörer in der Revierſtube untergebracht waren, erging ſich die Frau des einen Verhafteten und ein Straßenpaſſant in wüſten Beſchimpfungen auf die Polizei, was eine Anſammlung von Straßenpaſſanten hervorrief. * Wegen Ruheſtörung gelangten in der Nacht von Sams⸗ tag auf Sonntag 28 und von Sonntag auf Montag 8 Perſonen zur Anzeige. * Feſtgenommen wurden 33 Perſonen wegen verſchie⸗ dener ſtrafbarer Handlungen. 4* Silberhochzeit. Am morgigen Dienstag feiert Kaufmann Nikolaus Walz und Frau Berta, geb. Kieſel, Werftſtraße 37, das Feſt ihrer ſilbernen Hochzeit. Gleichzeitig ſind die Ju⸗ bilare ſeit 25 Jahren Bezieher der„Neuen Mannheimer Zei⸗ tung“.— Ferner feiert heute das Feſt der ſilbernen Hochzeit unſer langjähriger Abonnent Ludwig Schrenkler mit ſei⸗ ner Ehefrau Maria geb. Werner, Eichendorffſtraße 14. Veranſtaltungen * Militär⸗Konzert. Im Rahmen der Städtiſchen Sonn⸗ tagsveranſtaltungen im Roſengarten fand geſtern abend bei Wirtſchaftsbetrieb im Nibelungenſaal ein gut beſuchtes Mili⸗ tärkonzert ſtatt, das vom Trompeterkorps des ehemalig heſſiſchen Leibdragonerregiments No. 24 in Darm⸗ ſtadt unter Leitung von Obermuſikmeiſter Rühlemanun ausgeführt wurde. Die Kapelle, die Werke von Hagner, C. Bach, R. Wagner, Verdi, Bellini, Meyerbeer, Sullivan, Wald⸗ teufel, Lortzing und Gounod brachte, gefiel außerordentlich und fand reichen Beifall. Obermuſikmeiſter Rühtemann ließ ſich als virtuoſer Piſtonſoliſt hören und fand ebenfalls warme Anerkennung. Durch Militärmärſche, die flott geſpielt wur⸗ den, wurde das Programm verdoppelt. Der Kapelle gebührt für ihr gutes Zuſammenſpiel und ihr für Blechorcheſter ſelten weiche Tongebung volles Lob. * Geſangsvorträge im Krankenhaus. Am Sonntag, den 3. April ds. Is. hat der evangeliſche Männerchor Mann⸗ heim im Krankenhaus geſungen. Den Kranken wurde damit eine große Freude bereitet. Straßenſperren Baden Bezirksamt Lörrach: Folgende Straßenſtrecken bleiben wegen Walzarbeiten zu den folgenden Terminen geſperrt: 1. Landſtraße 45 Schliengen—Kandern: km 6,3—7,3 bis 9. April. Umgehungsweg vorhanden. 2. Landſtraße 292 Badenweiler Kandern: km 9,5—10,5 bei Sitzenkirch vom 9. bis 16. April. Keine Umgehungsſtraße. 3. Landſtraße 45 Kandern—Binzen: Em 9,4—11,5 etwa vom 19. bis 29. April. Keine Umgehungs⸗ ſtraße. km 13,5—17,3 oberhalb Station Wollbach etwa vom 3. bis 6. Mai. Keine Umgehungsſtraße. km 16,6—17,2 etwa am 11. Mai. Keine Umgehungsſtraße. Landſtraße 1 Kaltenher⸗ berge—Efringen: km 43,9—44,7 im Ort Welmlingen etwa vom 12. bis 16. Mai. Umgehungsſtraße vorhanden. Das Befahren der Walzſtrecken, auch durch leichtere Fuhrwerke, hat nach Möglichkeit zu unterbleiben; den Anordnungen der Aufſichts⸗ beamten iſt Folge zu leiſten. Pfalz Die Staatsſtraßenſtrecke der Straße Nr. 36„Friedensau Ludwigshafen“ zwiſchen km 5,5 öſtlich Mundenheim und km 7,7 Ludwigshafen, Pfalzgrafenſtraße, wird zwecks Vornahme von Ausbeſſerungsarbeiten ab 11. April auf die Dauer von etwa 8 Tagen für den durchgehenden Verkehr geſperrt. Die Ver⸗ kehrsumleitung erfolgt über Ludwigshafen, Kaiſeralleeſtraße, nach Mundenheim. Heſſen Mainz⸗Worms. Rheinſtraße in der Gemeinde Worms, von Lützowſtraße⸗Rheingewannfriedhof ſeit l5. März auf wei⸗ tere 8 Wochen. Umleitung Rheindürkheimerfahrt⸗Herrusheim⸗ Neuhauſen. Darmſtadt Frankfurt: Ortsdurchfahrt Langen von Klm. 12,—13, 2 bis aufweiteres. Umleitung Egelsbach⸗Wolfsgarten⸗Langen. Ortsdurchfahrt Reichelsheim v. Klm. 34,0 bis 34,5 bis auf weiteres. Umleitung: Gumpener Kreuz⸗Krumbach⸗Weſchnitz⸗Ober⸗Oſtern⸗Fronhofen. Dortſelbſt die Bismarckſtr. von der Mergbachbrücke bis Rathaus bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Unter⸗Gerſprenz⸗Kirch⸗Beer⸗ furth⸗Schlitz-Hersfeld: Bahnhofſtraße in Schlitz bis auf wei⸗ teres geſperrt. Umleitung benachbarte Ortsſtraßen. Baben⸗ hauſen⸗Aſchaffenburg: Wegen Umbau der Straßen⸗ ütberführung Umleitung bis auf weiteres ſüdliche Ueberfüh⸗ rung im Zuge der Straße Babenhauſen⸗Dieburg. Ortsdurch⸗ fahrt Heubach i. O. bis auf weiteres. Ortsdurchfahrt Langen, von Klm. 0,—0, 4(Dieburgerſtraße) im Zuge der Kreisſtraße Groß⸗Gerau⸗Dieburg vom 7. ärz bis auf weiteres. Um⸗ leitung Dreiechenhain⸗Sprendlingen. Offenau⸗Wimpfen und Untereiſenheim⸗Wimpfen a. B. ſeit 21. März vorausſicht⸗ lich 3 Monate. Umleitung: Durchgangsverkehr Heinsheim⸗ Gundelsheim bezw. Biberach.— Ortsdurchfahrt Radheim im Zuge der Kreisſtraße K 1 Umſtadt⸗Radheim vom 11. April auf 2 Wochen. Württemberg Walzarbeiten ohne Sperrung: Zuffenhauſen⸗Vaihingen⸗Bret⸗ ten⸗Sontheim⸗Heilbronn. Künzelsau⸗Bad⸗Mergentheim. Tü⸗ bingen⸗Horb⸗Rottweil. Stuttgart⸗Tübingen⸗Rottweil. Stutt⸗ gart-Münſingen. Stuttgart⸗Schaffhauſen. Sperrungen: Stutgart⸗Heilbronn, Uml. Feuerbach⸗Oehringen⸗Hall. Hall⸗ Crailsheim⸗Gmünd. Grailsdorf⸗Weinsberg⸗Oehringen⸗Hall. Umleitung Pfedelbach. Stuttgart⸗Freudenſtadt zwiſchen Vai⸗ hingen und Böblingen ohne Sperrung. Pforzheim⸗Calw Walzarbeiten ſeit 4. bis 14. April ohne Sperrung. Stuttgart⸗ Ulm zw. Ober⸗Eßlingen und Reichenbach, Ulm und Fried⸗ richshafen, Biberach und Kißlegg. * * Erſte juriſtiſche Prüfung im Frühjahr 1927. Auf Grund der im Frühjahr 1927 abgelegten erſten juriſtiſchen Prüfung ſind folgende Rechtskandidaten zu Referendaren ernannt worden: Fritz Paul, Karl Meier, Leo Ritter und Wilhelm Stachelhaus, ſämtlich aus Mannheim. opernmäßig zu nehmenden erſten Duett, dem Gold⸗Lied des Rocco blieb faſt nichts übrig als zerfallende Tonreihen, dyna⸗ miſche oder rhythmiſche Schattierungen, die doch von ſelbſt ge⸗ geben ſind, waren kaum zu ſpüren. Das Orcheſter klang matt und trieb in der Stimmung, Streicherpaſſagen kamen unein⸗ heitlich, das Holz— mit Ausnahme des Fagotts— klang rauh und die Hörner hatten einen ganz ſchlechten Tag. Die Leonore einer unfertigen Anfängerin zu übergeben, wird im⸗ mer ein Experiment bleiben, das mißlingen muß. Schon rein äußerlich müſſen der Leonore Mittel zur Verfügung ſtehen, die ihr geſtatten, den Ausdruck bis zur Ekſtaſe ſteigern zu können. Wenn man aber wie Frl. Pfeil noch durchweg in Geſang und Spiel vom Techniſchen abhängig iſt, ſo kann auch die an ſich ſchöne Stimme nicht zum Erfolg führen. Die Seele, von deren Strahlen alle andern mitzehren ſollen, ſchaltet dann aus der Oper aus und verurteilt ſomit das ganze Werk bei⸗ nahe zur Wirkungsloſigkeit. Kollers Regie war ſichtlich von der muſikaliſchen Regie gehemmt und beſchränkte ſich auf die Konvention. Den Floreſtan ſang Kammerſänger Rudolf Ritter⸗Stuttgart, eindrucksvoll im Spiel und mit einer Stimme, die frühere Schönheit manchmal noch zeigte, manch⸗ mal nur ahnen ließ. Julius Welcker war ein ſtimmgewal⸗ tiger Pizarro, von dem bei größerer Stimmdiſziplin Schönes zu erhoffen iſt. Sehr gut war der Rocco von Fritz Schweinsberg, ebenſo die Marzelline von Flory Weid⸗ ner, deren Höhe jetzt ganz klar klingt, und die im unge⸗ zwungenen Spiel mit am beſten den richtigen Ton trifft. Haller gab ſich als Jacquino geſanglich erfolgreiche Mühe, Reminiſzenzen ſchauſpieleriſcher Art an den Caramello ſind bei„Fidelio“ wenig angängig. Reinſten Genuß bereitete Draths Miniſter, die Stelle„Doch halt! Euch edle Frau allein“ wurde zum Höhepunkt der ganzen Oper. Der klang⸗ lich gute, verſtärkte Chor wird ſich bei den Wiederholungen noch beſſer zuſammenfinden müſſen, von den beiden Chorſolis fiel der erſte Geſangene(Wienold) angenehm auf.— Einen ſtarken Eindruck hinterließ die Beethoven⸗Gedächtnis⸗ feier am Sonntag morgen im Theater. Richard Benz las aus einem Buch„Die Stunde der deutſchen Muſik“ den Ab⸗ ſchnitt, den er„Beethovens Verklärung“ nannte, in dem er in wunderbarer Sprache und mit zwingender Ueberzeugungs⸗ kraft den Hörer zum Verſtändnis des Menſchen und Künſtlers Beethoven brachte. Helene Reffert und Johannes Draht ſangen mit ſteigendem Erfolg Lieder, das Orcheſter ſpielte unter Radigs Leitung das Andante aus der e⸗moll⸗Sym⸗ phonie und mit ſtarker Wirkung den Trauermarſch aus de „Erbica“, J. K. Der Kampf um die Laterne Im Archiv der Stadt Stralſund fand ſich kürzlich beim Sammeln alter Polizeiverordnungen auch ein vergilbter Akt aus der zweiten Hälfte des achtzehnten Jahrhunderts. Damals war Stralſund die Hauptſtadt von Schwediſch⸗Pommern und damit Reſidenz des Generalgouverneurs, des Prinzen von Holſtein⸗Gottorp, der ſich geradezu maßloſer Unbeliebtheit bet der Bürgerſchaft erfreute. Denn der Prinz verſäumte keine Gelegenheit, ohne jede Rückſicht auf die Bevölkerung ſich in die Verwaltung der Stadt und des Landes einzumiſchen. Lange Zeit waren alle Proteſte bei dem König Guſtav III. von Schweden erfolglos. Dann aber, als eines Tages der Magiſtrat das damals hoch⸗ wichtige Problem der Straßenbeleuchtung erwog und dem all⸗ gemein empfundenen Mangel abhelſen wollte, und der Prinz wiederum über den Magiſtrat hinweg in die Verwaltung ein⸗ griff und verordnete, daß jeder Bürger, der nach Sonnen⸗ untergang auf der Straße ohne Laterne angetroffen würde, arretiert und mit fünf Stockſchlägen beſtraft werden ſollte, hatte die Geduld der Stralſunder ihr Ende erreicht. Die Em⸗ pörung über dieſen neuen Willkürakt war groß. Am Abend erſchienen die Stralſunder gehorſam mit Laternen ausgerüſtet. Aber in dieſen Laternen befand ſich keine Kerze. Darauf er⸗ ließ der Prinz am folgenden Tage eine neue Verordnung, daß ſelbſtverſtändlich jede Laterne auch eine Kerze zu enthalten habe. Prompt geſchah das. Aber die Kerzen wurden nicht an⸗ gezündet. Der Prinz gab nicht nach. Ein neuer Befehl ver⸗ ordnete die angezündete Kerze. Jetzt kamen die Bürger woyr mit Laternen und brennenden Kerzen auf die Straße, aber ſie trugen über den Laternen ihre Mäntel. Wütend verfügte der Prinz, daß die Laternen offen zu tragen ſeien. Darauf gingen die Stralſunder mit rieſengroßen Laternen und winzig kleinen Kerzen, die kaum leuchteten, ſpazieren. Der Prinz war verzweifelt. Er bat den König, gegen die Rebellen vorzugehen. Von dem ſtaatsklugen König erhielt er aber die klaſſiſche Antwort„der Prinz möge Pommern ver⸗ laſſen. Denn weder vor ihm habe es je einen Menſchen ge⸗ geben, noch werde es je nach ihm einen Menſchen geben, welcher gegen den Willen der deutſchen Dickſchädel etwas durch⸗ ſetzen könnte.“— Guſtav III. hatte den einzig möglichen Aus⸗ weg erkannt. Am Tage der Abreiſe des Prinzen führte der Stralſunder Magiſtrat die allgemeine Straßenbeleuchtung ein.— Dr. K v. B. —— KSeitk Ntz 470 eltung[Abend Ausgabeß ee e ee e Montag, den 11. April 192˙ Kommunale Chronik 3Friedrichsfeld, 11. April. Aus der jüngſten Gemeinde⸗ ratsſitzung iſt zu berichten: Der Antrag des Jakob Frank in Mannheim auf Ueberlaſſung eines Platzes an Oſtern zur Aufſtellung einer Schiffsſchaukel wurde abgelehnt.— Die Bockhaltung ſoll ausgeſchrieben werden.— Von der Deutſch⸗ Amerikaniſchen Petroleum⸗Geſellſchaft Mannheim wird die Rückverſetzung der Dapolin⸗Zapfſtelle vom Gehweg der Edingerſtraße in den Garten des Auguſt Bernion verlangt.— Die Ausführung folgender Gehwegherſtellungen und Materiallieferung hierzu wurde vergeben und zwar: 1. für Schwetzingerſtraße links von Haus Nr. 13 bis 59 mit Moſaik⸗ kleinpflaſter, für Schwetzingerſtraße links von Haus Nr. 5 bis 11 mit Baſaltplatten, für Kaiſerſtraße links mit Baſalt⸗ platten, für Bismarckſtraße links bis Haus Nr. 6 Setzen der Randſteine. Heddesheim, 11. April. Aus der jüngſten Gemeinde⸗ ratsſitzung iſt mitzuteilen: Die Allmendverteilung auf Ableben der Peter Schaaf Wwe hier, und des vor einem Jahre von hier nach Mannheim⸗Käfertal verzogenen Peter Schu⸗ bach II wurde genehmigt.— Dem Pferdezuchtverein hier wird für das Rennen ein Preis der Gemeinde geſtiftet— An⸗ läßlich der Konfirmation und Kommunion erhalten die Kinder einiger Kriegerwitwen und die Waiſen Beihilfen der Ge⸗ meinde.— Dem Hundeſportverein hier wurde zur Vornahme von Dreſſurübungen an 2 Wochentagen der Sportplatz zur Verfügung geſtellt, an welchen Tagen der Gefahr wegen, ge⸗ biſſen zu werden, Unbeteiligte den Sportplatz nicht betreten dürfen.— Adam Kohler hier und Friedr. Felz wurde der ge⸗ meindliche Baukoſtenzuſchuß gewährt.— Von einer Zuſchrift der O. E. G. Mannheim bezgl. Elektriſierung der Kleinbahn Heddesheim⸗mannheim, wonach dieſe in abſehbarer Zeit durchgeführt wird, wurde Kenntnis ge⸗ Der Bürgermeiſter wird im Benehmen mit dem nommen. Bürgermeiſter von Wallſtadt an zuſtändiger Stelle vorſtellig werden.— Der Punkt bezgl. Umbau des Rathauſes oder An⸗ kauf eines Hauſes wurde von der Tagesordnung des Bürger⸗ ausſchuſſes für weitere Verhandlungen abgeſetzt.— Der Ge⸗ meinderat iſt weiterhin bemüht, für die Gewinnung von Kies die erforderlichen Schritte zu unternehmen. Aus dem Lande Eröffnung der Straßenbahn Heidelberg⸗Schwetzingen OSchwetzingen, 11. April. Am Samstag nachmittag 5 Uhr wurde durch die Mitglieder des Bürgerausſchuſſes Heidelberg und die geladenen Gäſte, darunter Vertreter der ſtaatlichen Behörden, der Städte Schwetzingen, Mannheim, Speyer, der Gemeinden Eppelheim und Plankſtadt ſowie der Schulen, vom Schlachthausvorplatz in Heidelberg aus auf der neuen Straßenbahnſtrecke nach Schwetzingen eine Beſichtigungsfahrt programmäßig vorgenommen. Unterwegs wurden in Plank⸗ ſtadt zur dauernden Erinnerung an den bekannten Ausſpruch der Plankſtadter Landwirte:„Mer brauche ka Stroße⸗ bahn, mer häbbe jo Gail“ zwei Pferde vor die neuen hübſchen Straßenbahnwagen geſpannt und dieſes Bild durch photographiſche Aufnahme ſeſtgehalten. Vor den Toren Schwetzingens beſtiegen Bürgermeiſter Götz von Schwetzingen mit den bei der letzten Wahl ausgeſchiedenen Gemeinderäten, die den Bahnbau mitfördern halfen, und ſonſtige prominente Perſönlichkeiten die Wagen der elektri⸗ ſchen Bahn. Die Fahrt war auf der Halteſtelle„Schloß⸗ planken“ beendet. Im Anſchluß an die Fahrt fand ein zwang⸗ loſes, geſelliges Zuſammenſein im„Hotel Falken“ ſtatt. Oberbürgermeiſter Dr. Walz aus Heidelberg, Vorſitzen⸗ der des Aufſichtsrats der Heidelberger Straßen⸗ und Berg⸗ bahn.⸗G., gab in ſeiner Begrüßungsanſprache einen Rück⸗ blick auf die Vorafbeiten zum Bahnbaet Eppelheim-Schwet⸗ zingen, der nunmehr zur Freude und Zufriedenheit aller In⸗ tereſſenten vollendet ſei. Er erinnerte daran, daß er als Knabe öfters zu Fuß nach Schwetzingen gewandert ſei. Redner gab dem Wunſche Ausdruck, daß die früher zwiſchen Heidelberg und Schwetzingen beſtandenen engen Beziehungen wiederauf⸗ leben möchten. Er habe angeordnet, daß am 9. April die Bahn nach Schwetzingen laufen' müſſe. Der Direktion der .⸗G. und den beteiligten Firmen gebühre für die rechtzeitige Durchführung der Arbeiten Dank und Anerkennung. Direktor Sprick der Heidelberger Straßen⸗ und Berg⸗ bahn.⸗G. übertrug den Dank an die Angeſtellten und Ar⸗ beiter, die unter den ſchwierigſten Witterungsverhältniſſen bei Tag und bei Nacht fieberhaft gearbeitet hätten. Bürgermei⸗ ſter Götz gab der Freude der Schwetzinger Bevölkerung über die neue Verkehrsverbindung, die der Stadt Schwetzingen keinen Pfennig koſte, beredten Ausdruck. Ein ſolches Geſchenk köüne man, ohne ſich lange zu beſinnen, annehmen. Er erwarte ebenfalls eine Wiederherſtellung der engen Be⸗ ziehungen zwiſchen den Fremdenſtädten Heidelberg und Schwetzingen. Landrat Dr. Guth⸗Bender⸗Manuheim führte aus, daß er ſoeben von der Feier der Brückeneinweihuing in Il⸗ vesheim gekommen ſei und daß mit der neuen Straßenbahn Heidelberg—Schwetzingen ebenfalls eine neue Brücke für das Verkehrsleben in dem Wirtſchaftsgebiet Mannheim—Heidel⸗ berg.—Schwetzingen geſchlagen werde. Bei weiteren Anſprachen des Oberbürgermeiſters der Stadt Speyer, der u. a. der baldigen Erbauung der Speyerer Rheinbrücke das Wort redete, des Apothekers Liehl als Vertreter des Verkehrsvereins Schwetzingen, des Rechtsanwalts Maiſch Schwetzingen uſw. blieben die Feſtteilnehmer noch lange in angeregter und ge⸗ mütlicher Stimmung beiſammen. Die Rückfahrt der Heidel⸗ berger Feſtgäſte erfolgte mit Sonderwagen der elektriſchen Straßenbahn.— Der Mangel einer Halteſtelle zwiſchen Bahn⸗ überführung und Mannheimerſtraße hier hat ſich am geſtrigen Sonntag ſchon empfindlich bemerkbar gemacht. * UWeinheim, 10. April. Hier verübte ein in den 20er Jahren ſtehendes Mädchen in einem Anfalle von Schwermut Selbſtmord durch Erhängen.— Am geſtrigen Sonntag, abends 7 Uhr, fand in den Räumen der W. S. C. Wachenburg durch die Bismarckgemeinde Bergſtraße die diesjährige Bis⸗ marckgedenkfeier ſtatt, die trotz ſchlechten Wetters, einen anſehnlichen Beſuch aufwies. Als Vertreter der Aus⸗ landdeutſchen nahmen drei Siebenbürger Sachſen und ein un⸗ garländiſcher Schwabe z. Zt. Karlsruhe, teil. Nach der begei⸗ ſtert aufgenommenen Feſtrede von Prof. Emil Maenner, der zur Einigkeit und Bruderliebe ermahnte, wurde das Deutſchlandlied geſungen. Unterhalb der Burg wurde ſodann ein Holzſtoß in Flammen geſetzt. * Oberſchopfheim, 7. April. In die Leutkirche wurde wiederum eingebrochen. In den letzten Tagen wurde der eine Flügel der Haupttüre erheblich beſchädigt vorgefunden. Am vergangenen Sonntag war das ſtarke Schloß am Haupt⸗ eingang ganz demoliert. Es ſcheint, daß es auf die Opfer⸗ ſtücke abgeſehen war. Dieſe ſind aber zum Glück jeweils vor⸗ her geleert worden. Die Leutkirche, die auf freiem Felde etwa 6 Minuten vom Ort entfernt ſteht, iſt in den letzten Jahren wiederholt erbrochen worden. Karlsruhe, 7. April. Privatier Franz Ludwig Ben⸗ inger verſchied geſtern im Alter von 79 Jahren. Der Berſtorbene gehörte früher zu den bekannteſten Architek⸗ ten der Stadt. Eine ganze Reihe hervorragender Hochbau⸗ ten in Karlsruhe und in anderen badiſchen Städten nd nach ſeinen Entwürfen und unter ſeiner Leitung entſtanden. Neben ſeiner beruflichen Tätigkeit füllte er früher auch zahl⸗ reiche Ehrenämter aus. Aus der Pfalz Die Studienreiſe der pfälziſchen Junglehrer :: Speyer, 9. April. Die Studienreiſe von Abſolven⸗ ten der Lehrerbildungsanſtalt Speyer unter Führung von Studienrat Sommer und Studienprofeſſor Ferber(Speyer) nach München und dem übrigen Bayern übertrifft alle Er⸗ wartungen. In maßgebenden Kreiſen Münchens mißt man dieſer Reiſe größte Bedeutung bei. Am letzten Montag wur⸗ den die Abſolventen von dem Oberbürgermeiſter von München im Rathauſe empfangen. Die herzliche Begrü⸗ ßung zeigte den Junglehrern, welcher Hochachtung ſich die jun⸗ gen Pfälzer in der Landeshauptſtadt erfreuen. Am Dienstag wurden die Junglehrer dem Miniſterpräſidenten Dr. Held und ihrem oberſten Vorgeſetzten, Kultusminiſter Dr. Gol⸗ denbherger, vorgeſtellt. Inzwiſchen ſind die Junglehrer von Regensburg aus mit dem Dampfer in Paſſau eingetrof⸗ fen und bereits auf dem Wege nach Nürnberg. Der pfälziſche Muttertag * Speyer, 10. April. Entſprechend einem Beſchluſſe der Landesſynode 1926 iſt angeordnet worden, daß der Mutter⸗ tag am Sonntag, den 8. Mai zum erſten Male in der pfäl⸗ ziſchen Landeskirche allgemein gefeiert wird. Nachbargebiete Tödlicher Unfall § Zwingenberg(Heſſen), 10. April. Dem Eiſenbahnar⸗ beiter Johann Budinger der in Darmſtadt beſchäftigt war, ſind bei der Arbeit beide Beine entzweige⸗ geſchlagen worden. Der Tod trat alsbald ein. Der Ver⸗ unglückte iſt 25 Jahre alt und wollte in Kürze in den Ehe⸗ ſtand treten. * Heilbronn a.., 8. April. Der Schreiner Rumm, der Samstag abend die Luiſe Schneider erſtochen hat, wurde am Donnerstag früh vom Gefängniswärter in ſeiner Zelle erhängt aufgefunden. Er hatte ſich mit einem Handtuch an dem Zellengitter aufgehängt. Serichtszeitung Dürkheimer Strafgericht Ueer den Werbern, die für das von der Deutſchen Reichs⸗ poſtreklame G. m. b.., Bezirksdirektion Ludwigshafen, für das Jahr 1926 herausgegebene Telephonverzeichnis arbeiten ſollten befand ſich auch der Kaufmann K. St. aus Frankenthal. Der Angeklagte bekam den Bezirk Dürkheim zu⸗ gewieſen. Es wird ihm nun zur Laſt gelegt, ſpeziell in den Ortſchaften Weiſenheim a. S. und durch Vor⸗ ſpiegelung falſcher Tatſachen erreicht zhaben, daß ſich die be⸗ treffenden Telephonteilne ze in das Verzeichnis eintragen ließen. So ſoll er u. a. bei den meiſten Teilnehmern erklärt haben, er komme von der Oberpoſtdirektion Speyer und ſei beauftragt, das bisherige Verzeichnis der Teilnehmer zu kon⸗ trollieren, um in Zukunft Reklamationen zu vermeiden. Er ſagte, die neuen Eintragungen würden in Fettdruck er⸗ ſcheinen, die Koſten hierfür würden 3 bis 5 Mark ausmachen. Der größte Teil der Teilnehmer hielt auch nicht zurück in dem Glauben, daß der Betrag dafür ſehr gering ſet. Sämtliche in der Verhandlung als Zeugen vernommenen Perſonen ſagten aus, daß ſie glaubten, es handle ſich um das amtliche Fern⸗ ſprechbuch. Nach einer geraumen Zeit bekamen die Abonnenten jedoch Anforderungen, die ſich zwiſchen 30 und 40 Mark be⸗ wegten. Als dann Zahlungsbefehle einliefen, zahlten die meiſten, um nicht vor Gericht erſcheinen zu müſſen. Der Angeklagte verteidigte ſich damit, ſelbſt anfangs geglaubt zu haben, es handle ſich um das amtliche Jernſprechbuch. Er ſei ſelbſt durch die Firma, deren Büro ſich im Hauptpoſtgebaude in Ludwigshafen befand, irregeführt worden. Das Gericht je⸗ do verurteilte den Angeklagten wegen fortgeſetzten Ver⸗ gehens des Betrugs zu einer Geldſtrafe von 200 Mark bezw. 20 Tage Gefängnis. § Das Urteil im Schultheis⸗Prozeß rechtskräftig. Der Fuhrunternehmer und frühere Inſtallateur Schultheis, der wegen ſchweren Raubes in Tateinheit mit Totſchlag zu fünf⸗ zehn Jahren Zuchthaus verurteilt wurde, hat Samstag früh die Strafe angenommen. Auch der Staatsanwalt hat auf Einlegung von Reviſion verzichtet; ſomit iſt das Urteil rechtskräftig geworden. § Franzöſiſches Militärpolizeigericht, Landau. Wegen ver⸗ botenen Waffenbeſitzes wurden verurteilt: Heinrich Moll aus Ludwigshafen zu 8 Tagen Gefängnis und 25 RM. Geld⸗ ſtrafe, Johannes Iſſeldardt aus Ludwigshafen zu 4 Tagen Gefängnis mit Bewährungsfriſt und Mark 15.—, der Architekt Fritz Schneider aus Ludwigshafen, zu Mark 15.— Geld⸗ ſtrafe. Weiter war angeklagt der Kaufmann Alfred Schmitt, aus Landau. Dieſer hatte ſelbſtangefertigte Poſtkarten an franzöſiſche Soldaten verkauft und war zu dieſem Zwecke in franzöſiſche Kaſernen gegangen, trotzdem ihm vorher mitgeteilt worden war, daß er hierzu eine Genehmigung braucht. Dafür beantragte der Staatsanwalt 1 Monat Gefängnis und RM. 100.— Geldſtrafe. Das unverſtändlich harte Urteil lautet auf 45 Tage Gefängnis und RM. 150.— Geldſtrafe. Sportliche Rundſchau Radſport Großer Opel⸗Preis der Pfalz Am Sonntag kam der große Opelpreis der Pfalz zur Austragung, deſſen Durchführung der Radfahrer⸗Klub Frie⸗ ſenheim(Pfälziſcher Radfahrerbund) in Händen hatte. Die Strecke betrug 184,5 Kilometer und führte von Frieſenheim über Bad Dürkheim nach Hochſpeyer, Kaiſerslautern, Wald⸗ fiſchbach, Annweiler, Landau, Speyer, Oggersheim, zurück nach Frieſenheim. Vom Start bis“ zum Ziel waren die Straßen durchwegs vom Regen aufgeweicht. Enorme Stei⸗ gungen und teilweiſe ſchlechte Straßen haben an Fahrer und Maſchinen die größten Auforderungen geſtellt. Unter dieſen Umſtänden iſt es auch begreiflich, daß ſich das Feld vollſtändig auseinanderzog und die erſten Preisträger in ziemlich großen Zeitabſtänden eintrafen. Für die ſchwächeren Fahrer war das Rennen ausſichtslos, da die ungünſtigen Verhält⸗ niſſe das Durchhalten bis zum Ziel unmöglich machten. Die —äp:ꝶ———́z éä̃ñ—̃—————̃— das bebannte Däckenen ſtärkſten Fahrer waren die Berliner Buſſe und Nickel, ſowie der Ludwigshafener Hönning. Der Mannheimer Bohrer einer der ſtärkſten Anwärter auf den Siegespreis mußte das Rennen infolge einer Sturzverletzung in Berlin frühzeitig aufgeben. Auf dem Wege nach Speyer führten Nickel und Buſſe unangefochten. Nickel hatte aber zwei Reifenſchäden und einen Kettenſchaden und mußte ſo ſeinen Weggenoſſen allein weiterziehen laſſen. Hönning, der ſtark aufkam, konnte an Nickel vorbeiziehen und mit 100 Meter Abſtand als Zweiter hinter Buſſe durchs Ziel gehen. Die Endergebniſſe: Klaſſe A: 1. W. Buſſe, Berlin 6 Std. 27 Min.; 2. Nik⸗ Hönning, Ludwigshafen 631 Std.; 3. Herm. Fiſcher, Köln 6,36 Std.; 4. Otto⸗Nickel, Berlin 6,56 Std.; 5. Linnenbring, Köln 7,14 Std.; 6. Georg Spreng, Mannheim 7,23 Std.; 7. Joſ. Ley, Rothenſand 7,41 Std.; 8. Hans Helmling, Mann⸗ heim 8,38 Std.; 9. Rhon, Mainz 9,21 Std. Klaſſe B: 1. Paul Glemſer, Stuttgart 7,56 Std.; 2. Ed⸗ mund Biſſing, Lingenfeld 8,04 Std.; 3. Auguſt Kaufmann, Waldhof 9,24 Std.; 4. Philipp Horn, Wallſtadt 9,42 Std; 5. Hch. Hauswirth, Haßloch 10,32 Std.; 6. Karl Mayle, Frieſen⸗ heim; 7. Erwin Dreyer, Frieſenheim; 8. Roland Layſer, Mannheim; 9. Gg. Oberbeck, Mutterſtadt; 10. Emil Wang Frieſenheim. Leichtathletik Süddeutſche Waldlaufmeiſterſchaften Aubele⸗Tübingen ſiegt abermals. Die Waldlaufmeiſterſchaften des Süddeutſchen Verbandes für Leichtathletik kamen am Sonntag bei denkbar ungünſtiger Witterung in Kaiſerslautern zum Austrag. Am Start zu er 8,3 Kilometer langen, meiſt durch herrlichen Hochwald führen⸗ den Strecke fanden ſich 37 Läufer ein. Der vorfährige Sieger Aubele⸗Stuttgart konnte ſeinen Titel mit Erfolg verteidigen. Den Mannſchaftslauf gewann der S. V. 98 Darmſtadt, der durch Engelhardt 2 auch den dritten Platz im Einzellauf be⸗ legte. Die Organiſation der Veranſtaltung befriedigte. Die Ergebniſſe: Einzellauf: 1. Aubele⸗Tübingen 28,17,2 Minuten, 2. Helber⸗V. f. B. Stuttgart 30 Meter zurück, 3. Engelhardt 2⸗ S. V. 98 Darmſtadt 60 Meter zurück, 4. Ronald⸗Saarbrücken, 5. Philippi⸗Saarbrücken, 6. Klaar⸗Pol. S. V. Karlsruhe, 7. Grünewald⸗Kaiſerslautern, 8. Sabjetzki⸗Freiburg, 9. Gilſch⸗ Müuchen 1860. Mannſchaftswettbewerb: 1. S. V. Darmſtadt 98 15 Punkte, 2. Freiburger S. C. 19 Punkte, 3. Pol. S. V. Karls⸗ ruhe 27 Punkte, 4. F. V. Kaiſerslautern 32 Punkte. Turnen Kreismeiſterſchaften im Waldlauf der D. T. X. Kreis Baden Unter dauerndem Regen gingen die Meiſterſchaften im Waldlauf des 10. Kreiſes der deutſchen Turnerſchaft vor ſich. Das Gelände in Obergrombach bei Bruchſal war an und füt ſich als ideal zu bezeichnen. Bergauf, bergab im Walde, eine richtige Waldlaufſtrecke, aber das ungünſtige Wetter hakle alles aufgeweicht, nur mit Mühe konnten ſich die Läufer nor dauerudem Ausgleiten und gefährlichen Stürzen durch größte Vorſicht und Aufmerkſamkeit bewahren. Umſo höher ſind deshalb die Leiſtungen der Läufer zu werten, die faſt alle die 4600 Meter lange Strecke bewältigten. Nur wäre es un⸗ bedingtes Erfordernis geweſen, daß eine ſolche bedeutend Veranſtaltung des X. Kreiſes der deutſchen Turnerſchaft au einem Platze ſtattfindet, wo auch die große Oeffentlichkeit an dieſe Sache intereſſiert werden kann. Die Ergebniſſe: C⸗Klaſſe. Einzellauf, Vereine bis 150 Mitglieder. Teil⸗ nehmerzahl 37 Mann. 1. Lutz, T. V. Pfullendorf. 2. Laſt, .V. Rappenau. 3. Metzger,.V. Graben. 4. Hellriegel, T. V. Unter⸗Oewisheim. Mannſchaftslauf: 1..V. Bermersbach 32 P. 2. T. B. Oeſtringen 33 P. -Klaſſe, Vereine bis 300 Mitglieder. Teilnehmerzahl 17. Einzellauf. 1. Grün,.V. Heidelsheim. 2. Winkenbach⸗ .⸗Bund Viernheim. 3. Rudi Dümig, T. G. Käfertal. Munz,.V. Heidelsheim. Mannſchaftslauf. 1. T. V Heidels⸗ heim 14 P. 2. T. G. Käfertal 20 P. 1 -Klaſſe, Vereine über 300 Mitglieder. Teilnehmerzah 31. Einzellkäufer: 1. Eppel, Polizeiſportverein Heidel⸗ berg. 2. L. Reichardt,.V. Kronau. 3. Fr. Förſter,.G. Heidelberg. 4. Wacker, Jahn Freiburg. 5. O. Pfundſtein, .V. Nußbach bei Triberg. Mannſchaftslauf: 1. Poli⸗ zeiſportverein Heidelberg 17 P. 2. T. G. 78 Heidelberg A. FJuß ball JIv. Hockenheim— Spielvg. Eberbach:0(:0) Während faſt alle übrigen Pokalſpiele im Kreiſe Unteß, baden dem Unwetter zum Opfer fielen, war das Spielfel in Hockenheim ziemlich gut, ſo daß der Schiedsrichter Hert Kleiß(Lampertheim) den Kampf austragen ließ. Der Nel, ling aus Eberbach hatte aber nicht viel zu beſtellen, die Spie weiſe iſt noch ſehr primitiv, nur der Torwart iſt ein Spieler von Klaſſe. Hockenheim hatte deshalb nicht viel zu ſchlagen, zeigte aber ebenfalls nichts Ueberragendes. Bei mehr Schuß⸗ entſchloſſenheit hätte der Sieg noch viel höher e müſſen. Erſt nach 15 Minuten Spielzeit brachte ein 16 Meter⸗ Schuß des Linksaußen Hockenheim das 1. Tor. Die einzige gute Gelegenheit der Gäſte war ein Lattenſchuß. Bei ſtän diger Feldüberlegenheit kamen die Einheimiſchen bis Hall⸗ zeit noch zu 5 weiteren Toren. Nach der Pauſe hielten ſich die Gäſte beſſer, Hockenheim konnte zwar noch ein 7. Tor vpr⸗ legen, dann wurde der Kampf aber ausgeglichen, doch zu Er⸗ folgen kam Eberbach infolge der guten einheimiſchen Vertei⸗ digung nicht. Im Endſpurte erhöhte dann Hockenheim den Sieg auf 90. H. Wetterbericht der badiſchen Landeswetterwarte Ein Tief über Frankreich brachte geſtern für die Rhein⸗ ebene tagsüber Regen(Niederſchlagsmengen 10 bis 14 Lite pro Quadratmeter). Auch in den übrigen Landesteilen hat 3 zeitweiſe geregnet. Mit ſteigendem Druck kam es nachmittaß wieder zur allgemeinen Aufheiterung, die auch hetie Morgen anhält und nachts etwas Kälte bringt. Ob di Aufheiterung anhält, iſt noch nicht feſtgeſtellt. Wetterausſichten für Dienstag, 12. April: Zeitweiſe 11 kühl mit einzelnen Niederſchlägen und zunehmende inden. Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim, E 8, 2 Direktion: Ferdinand Heyme. er ie Redakteure: Hans Alfred Meißn 5 Feuilleton: Dr. S. Kayfer— Kommungl⸗Poltik und Lokales: Richard Schönfelder r. Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher— Anzeigen: Dr. W. E. Stötzner⸗ beostet nur noch RIII..900en bieber Kll. 2. FFF 1 — eedKoAAr 5. Seite. ntag, den 11. April 1927 Neue Mannheimer Zeitung[Abend⸗Ansgabe) 1 Agſa Stanbard⸗Camera1 Agfa Standarb⸗Camera B2 Nr. 254 für Bilder 6 DNr. 288 für Biſder 6½ K 41 1 Agfa⸗Noſifiim B. 2 für 1 Agfa⸗Rollſim D füuͤr 0 Aufnahmen IAm..20 6 Aufnahmen.. Nm..60 Hlet abttennen! 5 57* Propaganba · Abtig., Bern G0 36/104 en ir 1 a· Photo⸗ Nüle ſere J. le We mich als Amateur intereſſteren. Name: Ort: Ac Vir haben eine besondere Abfeilung geschaſſen, die jedem Amateur-Phoſographien zur Begutachiung der von ihm aufgenommenen Bilder zur Verfügung stehtund die ihim sagi, wie er in Zulcunſt bessere phiotographische Aunahmen und Buder machen kann. Vanschen Sie von dieser Einrichifung Gcbrauch zu macien, so sckiccen Sie bitte hre Bild-· Abzũge(ceine Plaſten oder Hlms]) an unsere Abieilung„Bildkritik“ franko mit Rũücnoro ein, und Sie haben in einigen Tagen unser fachmännisches Urteil. Sle schen, wer Agfa- Cameras, Agfa-Films, Agfa-Platten und Agfa- Papier vberbrauchit, hat ganz besondere Vorteile. 4 Europas bedeniendsie Werłe für die Hersiellung phofograph. Artixel ——— — ——— ————— —————ꝙ S —̃——— 4. ——ů ů —— 6. Seite. Nr. 170 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Montag, den 11. April 1927 — Reichsbankausweis vom 7. April 1927 Die übliche Entlaſtung— Rückgang des Geld⸗ und Deviſenbeſtandes Dexr Ausweis der Reichsbank vom 7. April läßt die in der erſten Monatswoche übliche Entlaſtung der Bank er⸗ kennen. Die geſamte Kapitalanlage in Wechſelu, Schecks, Lombards und Effekten ging um 105,1 auf 2031,6 Mill. Mark zurück. Die Beſtände an Wechſeln und Schecks allein zeigen eine Verminderung um 38,8 auf 1923,9 Mill. l. Die Lombardanlage ging um 66,3 auf 14,3 Mill./ zu⸗ rück, während die Anlage in Effekten nur eine ganz un⸗ weſentliche Verminderung um 7000/ aufweiſt. An Reichsbanknoten und Rentenbankſcheinen zuſammen ſind 182,4 Mill.„ in die Kaſſen der Bank zurückgeſtrömt, und zwar hat ſich der Umlauf an Reichs banknoten um 129,0 auf 3459,7 Mill. verringert; der Umlauf an Renten⸗ bankſcheinen nahm um 53,5 auf 1042,0 Mill.„/ ab. Dement⸗ ſprechend und unter Berückſichtigung, daß in der Berichts⸗ woche Rentenbankſcheine in Höhe von 14,9 Mill. ½¼ getilgt wurden, haben ſich dic Beſtände der Reichsbank an ſolchen Scheinen um 38,6 auf 72,3 Mill. 4 erhöht. Die fremden Gelder erfuhren eine Erhöhung um 86,4 auf 702,8 Mill. I. Die Beſtände an Gold und deckungsfähigen Deviſen verminderte ſich um 11,5 auf 2043,1 Mill./IJ. Von dieſer Verminderung entfallen 11,2 auf den Rückgang der deckungsfähigen Deviſen und 0,3 Mill./ auf die Verminde⸗ rung des Goldbeſtandes. Die Deckung der Noten durch Geld allein ſtieg von 51,6 v. H. am Ende der Vorwoche auf 53,5 v.., die Deckung 915—25 und deckungsfähige Deviſen von 57,3 v. H. auf „1 v. H. Der Streit Ilſe⸗Petſchek⸗Bubiag Die Bubiag, Braunkohlen⸗ u. Brikettindu⸗ ſtrie⸗.., hatte eine a. o..⸗B. einberufen, um die Aktio⸗ näre Gber den Streitfall Ilſe⸗Petſchek⸗Bubiag zu unter⸗ richten. Der Vorſitzende, Dr. Oppenheimer, betonte in ſeinem langen eferat die langjährige Gemein⸗ ſchaftsarbeit mit der Ilſe. Schon frühzeitig habe ſich die Ilſe⸗A.⸗G. durch Ausgabe von Vorrats⸗ und Vorzugs⸗ aktien gegen jeden Einbruch von dritter Seite ſchützen müſſen und bei wiederholter Gelegenheit auf ihr Selbſtändigkeitsbeſtreben hingewieſen. Nun komme Ende 1926 ein Außenſtehender, in dieſem Jalle alſo Petſchek, mit einem Aktienbeſitz von 7½ Mill.„ und verlange Einfluß auf die Geſellſchaft, ohne daß von dem Schutz Gebrauch gemacht werde, zumal bieſer ja doch mehr oder weniger gerade gegen Petſcheks Eindringen errichtet worden ſei. Trotz der Zu⸗ ſicherung des Kommerzienrats Wittekind, des Aufſichtsrats⸗ vorſitzenden von Ilſe, daß er ganz beſtimmt vor Verhand⸗ lungen mit Petſchek mit der Bubiag Fühlung nehmen werde, ätten dann verſchiedene..⸗Sitzungen ſtättgefunden, deren rgebnis ſchließlich war, Petſchek zwei..⸗Mandate anzubieten. ie anfängliche Bedingung der Ilſe⸗Ver⸗ waltung, auch der Bubiag einen.R. anzubieten, habe man nachher auf Petſcheks Verlangen fallengelaſſen. Die Bubiag hätte man auf ſpätere Zeiten vertröſtet. Beſonders die Eile der Ilſe erſcheine auffällig, zumal die Schutzaktien ihr die Aufſchiebung bis zur.⸗V. leicht ermöglicht hätten. Auch die Befürchtung, Petſchek könne ſich eine ſo große Mehrheit zu⸗ ſammenkaufen, daß auch die Vorrats⸗ und Schutzaktien nichts mehr ausrichten würden, müſſe gegenſtandslos erſcheinen. Dieſes merkwürdige Verfahren der Ilſe⸗A.⸗G. ſei kaum mit dem Begriff von Treu und Glauben in dem Geſchäftsver⸗ kehr in Einklang zu bringen. Welche Gründe beſtimmend geweſen ſeien, von den Schutzmitteln gegen das Eindringen Petſcheks keinen Gebrauch zu machen, ſondern dasſelbe ſo⸗ gar noch zu fördern, ſei bisher völlig im Dunkel geblieben. Sie müßten aber offenbar ſehr ſchwerwiegender Natur ſein, ſonſt wäre es wohl nicht gelungen, die ſelbſt im.R. auf⸗ tretenden großen Widerſtände gegen die Bewilligung der Anſprüche Petſcheks zu überwinden, dem es auf die Mehrheit im Syndikat ankomme. Im Syndikat bilde die Ilſe.⸗G. ſtets das Zünglein an der Wage; je nachdem ſie ſich mit ihren 29. v. H. den Petſchek⸗Geſellſchaften, die 33 von H. repräſentieren, oder der Bubiag, die mit ihren Freun⸗ den 38 v. H. beſäßen, zuwende, ſei die Mehrheit geſichert. Ueber die Gründe, die die Mehrheit des A. R. ſchließlich be⸗ wogen hätte, den Einzug Petſcheks noch zu fördern, ſei in der werk von 4485 000%/ auf 4980 000 A, Vorräte verminderten ſfällt wegen des Maimarktes aus. 9 II. 11. Wiͤrtſechatts · und Handelszeitung Ilſe⸗H.⸗V. zu ſprechen. Man habe auf die Tagesordnung dieſer.⸗V. entſprechende Anträge ſetzen laſſen. Die Ilſe⸗A.⸗G. war durch ihr Vorſtandsmitglied de Vries vertreten, der gegen die Vorwürfe ſchärfſten Einſpruch erhob, leider erfolgte hier nicht eine ausführ⸗ liche Stellungnahme der angegriffenen Ilſe⸗A.⸗G. Ganz klar liegen die Dinge trotz der langen Ausführungen immer noch nicht, und es iſt zu erwarten, daß die Ilſe⸗H.⸗V. dieſe Klar⸗ heit ſchafft. 22: Ver. Oberſchleſiſche Hüttenwerke AG. in Gleiwitz. Der erſt nach der HV. ausgegebene Bericht für das am 30. Sep⸗ tember 1926 abgelaufene erſte Geſchäfts jahr führt u. a. aus, daß, obwohl die Vermögenswerte bereits für den 1. Ok⸗ tober 1925 auf die Geſellſchaft übertragen wurden, die ſich bis in den Juli 1926 hineinziehenden Gründungsverhandlungen zu beſonderen Vereinbarungen mit den Gründern zwangen, wodurch wiederum entſprechende Maßnahmen im Verrech⸗ nungsweſen erforderlich wurden. Für den 1. April 1926 wur⸗ den die Debitoren und Kreditoren, die nach dem Vertrag den Gründern verblieben, von den übrigen Vermögenswerten abgeſondert, und erſt von dieſem Zeitpunkte an wurden die Geſchäfte für die eingebrachten Betriebe geſchloſſen für die Geſellſchaft verrechnet. Nachdem die langwierigen Verhand⸗ lungen wegen des Seehandlungskredits zu einem vertrag⸗ lichen Abkommen geführt hatten, konnte die Zentraliſierung der Verwaltung vom 1. Auguſt 1926 an durchgeführt werden. Die Vorteile des Zuſammenſchluſſes kamen unter dieſen Umſtänden für das erſte Geſchäftsjahr nur in beſchei⸗ denem Umfang zur Auswirkung. Der Abſchluß, der nähere Angaben über die Unkoſten, Steuern und ſozialen Abgaben vermiſſen läßt, weiſt einen Rohgewinn von z3 505 563 Mark aus. Nach Abſetzung der Zinſen mit 231741 /, der Ab⸗ ſchreibungen auf Anlagen mit 2580 578/ und der Abſchrei⸗ bung vom Wertberichtigungskonto für langfriſtigen Seehand⸗ lungskredit mit 989 000/ ergab ſich ein Verluſt von 295 756 /, der vorgetragen werden ſoll. In der Vermögens⸗ rechnung erſcheinen u. a.(in Mill.): Anlagen bei einem Zu⸗ gang von 2634510/ für Erneuerungen und Verbeſſerungen und den ſchon erwähnten Abſchreibungen mit 42,9, vorſichtig bewertete Beſtände 19,4, Wertpapiere und Beteiligungen, deren weſentlichſter Beſtandteil das Miteigentum von einem Drittel an der konſolidierten Donnersmarckhütte⸗Grube(Ab⸗ wehrgrube) iſt, 1,4, Schuldner, aus denen die zweiſelhaften Forderungen ausgeſchieden ſind, 10,9, Wertberichtigungskonto für langfriſtigen Seehandlungskredit nach der ebenfalls ſchon erwähnten Abſchreibung 14, anderſeits Aktienkpapital 30,0, geſetzliche Rücklage 3,0, Hypothekenſchulden 0,65, Seehand⸗ lungsſchuld 36,0, Teilſchuldverſchreibungen der Gründergeſell⸗ ſchaften 3,0, Akzeptverpflichtungen 1,6, Bankſchulden 4,1, ver⸗ ſchiedene Gläubiger 10,8 Mill. 4. Der Gegenwartswert der Seehandlungsſchuld wird ſomit mit 21980 000/ ausgewieſen. ꝛ⸗: Phönix AG. für Bergbau und Hüttenbetrieb. Der Reingewinn für das erſte Geſchäftsjahr ſeit Gründung der Vereinigten Stahlwerke, das bekanntlich nur 9 Monate um⸗ faßt, beträgt 7876 972/ einſchließlich 1 273 962/ Vortrag. 3 v. H. Dividende auf 205 Mill. ½ AK. gleich 6 150 000%, AR.⸗ Tantieme 90 000 /¼/, Vortrag 1530 972 J/. Durch den bekannten Rückerwerb, der 95 Mill. Aktien, die ſich im Beſitz der Phönix Truſt Maatſchappij befanden, iſt das AK. jetzt auf 205 Mill./ zurückgeführt. Auf der anderen Seite werden an Wertpapieren und Beteiligungen 241 978 585/ ausgeworfen. In dieſen Poſten ſind u. a. enthalten die Aktien und Genuß⸗ ſcheine der Ver. Stahlwerke, die Aktien der Ver. Stahlwerke van der Zypen und Wiſſen. Die geſetzliche Rücklage beträgt unverändert 30 Mill. /. Der Bericht ſchließt mit der Bemer⸗ kung, daß die Geſellſchaft auch in Zukunft in der Lage ſein werde, den Aktionären mindeſtens die gleiche Dividende, wie die Aktien der Ver. Stahlwerke entfällt, zukommen zu aſſen. „4⸗) Oehringen Bergbau⸗Acz. in Berlin. Für das Ge⸗ ſchäftsjahr 1926 wird die Dividende bekanntlich von 2 auf 5 v. H. erhöht. Nach Abſchreibungen von 288 000%(i. V. 149 545%) verbleibt ein Reingewinn von 271219/(121 555%) Nach dem Bericht wurden die Anlagen planmäßig weiter ent⸗ wickelt und verſchiedene Grundſtücke neu erworben. Die För⸗ derung betrug 665 825 To.(442 975 To.) Während der Abſatz in den erſten Monaten ſchleppend vor ſich ging, brachte das zweite Halbjahr eine geſteigerte Nachfrage. Die Ziegelei war voll im Betrieb. In der Bilanz erhöhte ſich das Konto Berg⸗ ſich von 340 925 auf 310 000, Beteiligungen und Weig papiere ſtiegen dagegen von 236 719% auf.0 000% Schuldner von 2239 203„ auf 5 900 220“. Demgegenüber höhten ſich die Gläubiger beträchtlich von 11240635%¼ 90 5 459 400%/ und Hypotheken um 30 000/ auf 230 000 45 0 zepte, die im Vorjahr mit 283 280/ beziffert wurden, werd in dieſem Jahr nicht ausgewieſen.(SV. 29. April). Börſenberichte vom 11. April 1927 Mannheim feſt In der neuen Woche lag der Terminmarkt wieder feſt. 15 altien waren zu medio anfangs 334 zu 335 und wurden per e mit 335 notiert. Am Kaſſamarkt lagen Heidelberger Zement 70 feſt mit 180, geſuch' waren ferner Boveri, Kleinlein und J während Germania Linol. zu 308 offeriert wurden. Feſtverzins Werte bei ſtillem Geſchäft unverändert. Frankfurt feſt, aber ſtill* Die bevorſtehende mehrtägige Unterbrechung des Börſengeſchng durch die Feiertage machte ſich heute in einer allgemeinen Zurn haltung bemerkbar. Trotzdem blieb aber die Grundtendenz d feſt und verſchiedene Spezialpapiere konnten ſich weiter weſentlich feſtigen, z. B. Mannesmann, Siemens u. Halske und J. G. Jare die 4 bis 7prozentige Kursbeſſerungen erzielen konnten. gegenteg den amtlichen Notierungen vom Samstag. Auch zur Präm erklärung kam nicht viel Material an den Markt. Dabei ſtellt ſich übrigens heraus, daß die Engagements per Medio nur eit beſcheidenen Umfang haben. Renten ganz ſtill und unverändert⸗. le⸗ weiteren Verlaufe konnten die höchſten Kurſe nicht immer voll ſin hauptet bleiben, doch gab es auch noch weitere Steigerungen, wie 510 Mannesmann und Rheinſtahl. Mannesmann waren per Nue etwas verfixt. Farben waren gegenüber den Anfangskurſen ſeue etwas nachgebend. Bau⸗ und Zementaktien begegneten in der duu Börſenſtunde etwas erhöhtem Intereſſe; namentlich Zement delue berg, die 2 v. H. niedriger eingeſetzt hatten, konnten ſich dann 6 v. H. erholen. Auf dem Einheitsmarkt belebte ſich das Geſſh etwas mehr, namentlich Fnkfurter Gas wurden lebhaft bege (Kohlenfeldankauf) und faſt 10 v. H. höher. Tägliches Geld 5 v. Berlin nicht einheitlich, Spezialwerte lebhaft Der glatte Verlauf der Medioliquidation bei Flüſſigkeit dt. Geldmarktes hat die Börſe in ihrer zuverſichtlichen Auffaſſung 500 Geſamtlage geſtärkt. Anregend wirkten günſtige Berichte aus Montaninduſtrie. von denen beſonders Kohlenwerte profitierten, del bei Auslandskau, mitwirken. Nach Erledigung der vorliegen Aufträge wurde das Geſchäft im allgemeinen ruhiger, da die ben⸗ ſtehenden Feiertage zur Zurückhaltung mahnen und zum Teil 15 aus gleichem Grunde Glattſtellungen erfolgten. Mannesmann 10 ten einen Gewinn von ziemlich 8 v. H. unter Schwankungen ſ großen Umſätzen ziemlich gut behaupten. Im übrigen beſchränkte die Geſchäftstätigkeit der Börſe im weſentlichen auf einige Spei papiere. Farbeninduſtrie hatten eine anfängliche Erhöhung 3 v.., konnten ſie aber nicht voll behaupten. Schubert und 8 ſetzten, ſtark begehrt, 27 v. H. höher ein. Glanzſtoff wurden bis 15 v. H. höher. * Mannheimer Produktenbörſe vom 11. April.(Eigenberliſ Infolge der Preisabſchwächung an den Auslandsgetreidemärkteſſſ das Geſchäft am Produktenmarkt ruhiger bei nachgebenden Preoni⸗ Von Auslandsweizen iſt angeboten: Monitoba 1 zu hfl. 15.90; N eb toba 2 zu 15.45; Monitoba 3 zu 14.70; Manitoba zu 13.85, arben eiſ 0 April Mai. Auſtralweizen rheinſchwimmend 15,— hfl., alles ſ1 Mannheim. Baruſſo 79 Kilo April 13,65 hfl., Mai 13,57½, Role 79 Kilo per April 13,80 hfl., per Mai 13,72/% hfl., alles Rotterdam. Inlandweizen 29,50 /¼, Inlandroggen 27,50, Kn landroggen 27,50—27,75, Inlandbraugerſte 72,50, bis 30,.—, balel landgerſte(Ehile Auſtral) 30,00—81,75, Futtergerſte 22, Inlandha 22,50—23,.—, Auslandhafer 21,50—22,—, Mais gelb mit Sack 150 bis 18,50, Biertreber m. Sack 15—15,75, Weizenmehl ſüdd. 90 Weizenbrotmehf ſüdd. 31,50, Weizenbrotmehl rhein. 29—30,50, genmehl 60—70prozentig 36,75—37,75, Weizenfuttermehl 10. Weizenkleie fein 13,50, Roggenkleie 14,50 l. Mannheimer Viehmarkt am 11. April Preis für 50 Kg. Lebendgewicht: Geſamtzufuhr. 6507 Stück ochlen. 24 e. üe. 0 Er. Kalber 111488t. Schweine 150 a).. Mk. 48—62).. Mk. 46—50). Mk.— a]. Ml. 09• )..„ 36—84)..„ 34—0 d..„ 80—5% ꝗD)„ c„ 84-—40„ 28—0.„ f„ )..„ 30—32)..„ 15—0).— Bullen.. 113 St. Färſen. 4% S.„—60„ ).. Mt. 51—54). Mk. 60—63 Schafe 36 St. 40— „„„, eeee ee Mt.—% e)„ 38—40[Freſſer...— St. bd)..„ 36—45 Arbeitspferde 1f e eeeee e ee eeeee Marktverlauf: Mit Großvieh ruhig, Ueberſtand; mit bet⸗ bern mittelmäßig, langſam geräumt; mit Schweinen ruhig, 1 ſtand; mit Arbeits⸗ und Schlachtpferden mittelmäßig.— 72 Sch pferde: 60—150 /; 13 Ziegen: 10—22 /. 10. NB. Der nächſte Hauptviehmarkt findet am Dienstag, den April 1927, ſtatt. Der auf den 25. April 1927 fällige Pferdem 1 27 1 9. 890 283 9. 9 5 Hanfwerke Füßen 133,0134 5 Neckarf. Fahrzg.. 133,9132,60Uhrenfabr. Furtw.—.——,— IGelſenk. Bergw. 198,7208,5 Markt⸗ u. Kühlh. 210,00209,0[Wicking⸗Cement. 199.940 Kursxettel der Neuen Mannnelmer eſtung 1180 4190 Nrh. Leder Spier 120,0(120,0 Gen he 270 30.50 de b. 9107 89 Wiesloch Tonwar. 1234%% ktien und Auslandsanleihen in Prozenten. bei Stückenotierungen in Mark je Stück Hi upf.u. Met. 115,0 115. a 0 enſchom 0. 90,—90.— n un 90 Proz 9 5 PetersunionFrkft 129,0130,00B..ch. Ind. Mainz 132,0,132,5 German. Portl-3. 248,5250,0 Miag⸗Mühlen.. 172,0165 Die mit T verſehenen Werte ſind Terminkurſe während ſich die mit T verſehenen noch in Bi⸗ berſtehen. Mannheimer Effektenbörſe vom 11. April Bad. Bank 9..11. 9. 11. 1010 167,0Continentale Verſ. 108,0108,0 C. H. Knorr Pfälz. Hypoth. Bk.—.— Mannheim. Verſ. 150,0150,0 Mannh. Gummi—.—— —. Rh. Hypoth. Bank 217,8 217,8 Oberrh. Verſ. 207,0 207,0 Neckarſulm Fhrzg 134,0134,0 Klein. Sch& Becker—.—187,0 Rſebeck Montan.— .158,0.-⸗G für Seilind. 92,—92,— Pfälz. Mühlen. 1000 186,0 Knorr, Helleronn 200,0—.— Riedinger Maſch.—— 168,0168,0 Porkl. Zem. Heid. 174.0180,0] Konſerven Braun 75,.—77,— Rodberg Darmſt. 11,5011.35 Freiverkehrs⸗Kurſe Rh Creditbank Südd. Disconto Benz& Cie. Durlacher Hof 160,0 160,0 J. G. Farben Kleinlein Heidelb. 217,0220,0Rhenania 67.—67.— 5 4 Ludwigsh. Akt. Br. 220,0 Fuchs Waggon.5000,520 ayß Schwartz⸗Storch. 176,0 176,0 Germania Linol. 308,0808.0 Ladd. Zu Ker Rheinmühlenw. reytag 194,0194,0 2 2 — — Werger Worms 184,0184,0 Karlsruher Maſch. 45,.— 45.— 144,0142,5 Ludwigsh. Wal 147,5 Schramm —2 2778 Zuß Maschine 8—.—ISchuckert, Nrbg. 192.8188.2 Hanngv M. Egeſt. 141,0141.0½Tatgein Elektrizit. 180,0,180,0 Ronnenberg 20130 5 „ Dlalſrafennett 140.0 148.6 Suabit ger 75.49.78.— Feſtverpinsliche Werke ganſe glontge. 82.—.25 f beinſae en Slnan Satpe 90—7 Mainkraftkwerke 140,0 140,0 Schuhfabrik Herz 75.1575.—D. Anl Ablöſgsſch. 23,75 28,65 loyd. 62.—fe1,25 Rhein. Maſch.Led. 46.——— Sloman Salpeter 90.—— Frankfurter Vörſe vom 11. April Metallgel Srantſ 196,5 197,5 Seilinduſtr. Wolf 92.—10% Mth Stadt25 ee Hbg.⸗Wien Gum.—.—58,— Tahelnſahf 248,5248,5 Südſee Phosphat 555 rGelſenk. B 200,00203,8J Baſt Al.-G Mez Söhne 185 13 308,0807,08% Mh. Stadt 25—.——.— 7 760.5 eee e 00 1885 BB 35,15 5 elſenk. Bergw. 200, 0.„„ ee Miag, Mühlb.—.— 166,2 Südd. Draht-.—.——,% RhHycldpfs/)—.——.— 20839.2565 fRiebeck Montan 180,0185, VBanle⸗Aktien..Selſenk. Gußſt. 18,—8,— Sagrſſch.— 475 Moenus 81 A. 75.—16,— S. Leb. St. Ingbert————%½ pſe e 1805 430.8 NMembe Jütten.—) Keichs-u. Staalgſ 12 Tuns, B. Freditst 155 öling g Tlie Bergd Si. 2 22000800..FBergnm, Elette, 200.520 0 Boiortn Senn. 880——Saoin eet 4% 5. Scud24—.——— Hpert Neaſc.. 84805 een 40 .D. 58 St. 5 3—.—Tri Beſi—.——.— 3.14—.——.— 5 er Zucker. 97,7596,——9 7˖ aalt Aereleb. 278, 2l.e Sing Neteüwerre 2,—— Notorl. Oberbeſ esr80—kerleotv. Beſtgh r 4 d. Schußg. 46—e Hande e Aufferm. 173.0 f58 oſKagfortd Ferd. 1600 120hneuusteſgsrecht 7 0 JHirſch Kupfer.116,0118,0 TRütgerswerke 142,8148,0 Goldanleihe 9,05½% Badiſche Bank. 167,066 Bankf. Brau. Ind. 246,0244,0 TKali Weſteregel. 218,2 218,5 Brem.⸗Beſigh. Oel 83.—83,50 Bayr. BodenCr. B—.——— T Mannesmannr. 218,222,9]Ch. Brockh..⸗W.—.—105,0 Bayr.Hyp. u. Wb. 207,0 20,0 1 Mansfeld Akt. 184.9 164,) Cement Heidelb. 175,5180.0 Tarmer Bankv. 183.8 183,80J Overſchl. E. Ped. 129.9229,00Cement Karlſtadt 195,0200,0 TBerliner Hand. 266,5 260,0[Otavi⸗Min. Ant. 41.5042.— Chamotte Annaw. 90.—85.— TCom. u. Privatb. 221,7 224,0 TPhönixBergbau 142,0143,0 7 Darmſt. u. Nat. B 289,0276,0 Inhein Braunt.. 353,0 335,0 Cont. Nürnb. Vzg.—.—140,0 S „ „ E D. Hypothekenbk. 175,5 174,7 Salzw. Heilbronn—.——. TDaimler Motor. 127.7127,0 Bank f. el. Werte 214,0215 — ergbau. 126.0126,0 T7Deutſche Bank. 195,7 195,7 Tellus 30,O.Gold-u. S. Anft 244,00240,5 . Wberte Bank 150 120 BK. u. Laurahütte 93,5093, D. Ueberſee⸗Ban D. e. 185 2 185 2 Cransport⸗Aktien. TDisconto-Geſ.. 185,2 185,2 TDresdner Bank 200,0 190,5 Schantungbahn. — Sred⸗ 0 Oeſter.-U. St...—,——.—Elf. Bad. Wolle. 45,25—.— Saree Baltimore& Ohio 94,.—95,.— Fae e 98— Anf 9 9. maille St.—685,— J0p. de 60 50 Induftrie-Aletien. Cannnger inen 95.—8880 Rhein Creditbank 185,0 158,0 Eichb.⸗Mannh. + 250.0J250,00Eßlinger Maſch. 97,8598,.75 Neichsbank.. 179,0177,0 H. Kempf⸗Sternb. 201.0200,0 Eltling. Spinn.. 210,0210, Rhein. 70p.⸗Bank—.——— Mainzer St.⸗A. 2584.0255,5 Faber, Joh. Blei 128.0128,0 Südd. Disconto. 166.186½ Schöfferh. Bindg. 370,0368,0 Faber& Schleicher 128,0128.0 6,85 Schwartz⸗Storch. 176,0176.0 L J. G. Farbenind. 328,0832,0 MannhVerſ.⸗Geſ. e eee dt nlk bate 1870 1870 n.Geſ.—.— elt. Guill. Carls 7 8 rankf. Allg. Berf. 164,0 165,7 0 eeinmech, Jester. berrg. Berſ Gel.—.——.— Adler Kleyer. 140,5 120.0 ranff. Bof.& Wit. 1038103,8 IJrantf..u. Mitv.—,——.— TA. E. G. St.-A. 176,0178,0 Guchswaggon-. 0,5200,510 Bergwerk-⸗Aktien. Grtrftw. Nhm.6%—,— TWochumer Guß. 198,0J199,0 Bahnbed. Darmſt. 54,— 53,50 ft 2 JBuberus Cilen 128,5 128,5 Badenia Weinh.—.——,— Grün, Bilfinger. 205,0207,0 50 Holzmann, Phil.. 208 Holzverkohl.⸗Ind. 89,75 89,85 325,0 885,/0 Rh. Elektr..⸗G. 181,0179,0 Krauß& Co., Lock. 62.——,— Gebr. Roeder, D.——.145,0 12000 Le Ae 141.2139.0 Schnng& C. Hbg e ugsburg 1 n— 9— ge 07 Leberwert Rehe—.——Schnellpr. Chem. W. Albert 162,0169,5 Bank f. Brauind. 245.5247. Dyckerh.& Widm. 48,— 47, 10 TCom. u. Privatb. 222,022 Dingler Zweibrück—.——.— f„Igg'— IDeutſche Vank. 194,7195,9 Zuſtoprarerk Si 99.—88.— 151. Uederſee Sk. 130,0 129,0 ——. 98. 152.9 152,0 Eiſen Kaiſerslaut. 51.—53.— eifrt. Hyp.⸗Bank 217,5217.2 Hapag 188˙0 en Kaiſerslaut. 51.—53.— ITDresdner Bank 199,5 190,8 6 INordd. Lloyd. 148,0148,2„Licht u. K. 215 Aſchaffb leta.- 165.00168.0 9 EilBad Wolle 4 38 2450 Fronef, Augem. 1880500.4 Augeg diaſch 148,8 448,0 Heutſche Woug.35 Aſchaff. Buntpap. 167,5 189,0 TGoldſchmidt Th. 153,10151,0* eeee Aſchaff. Zellſtoff. 181,0,184.7 Gritzner N. Durl. 127,0128,5 T Henaſch-Auſtral. 15 11.. Aer Armauf. Ver. deutſch. Oelf. 92.— 90.50 och- und Tiefbau 145,0146.0 „Nähm, Kayſer 63,75 63.—TVer. Stahlwerke—.— 179,0 TRüttgerswerke. 140,0 143,2 Benz r ackf. 114.(114.2 Verliner Vörſe vom 11. April Bank-Aktien. Induſtrie⸗Altien. Concord. Spinner 78,2 0 Accumulatoren 176,7177,5 T Daimler Benz. 126,5 126,8 7 Adler& Oppenh. 149,9,147,9 J Peſſauer Gas 219,8224,2 Adlerwerke 140.0 140.2 1 0„Atlant-Tel. 121,5 121,0 5-G. f. Verkhrow. 220,0236,5 1Ptſch.⸗Luxemb. 198, 202.0 8 Alexanderwerk. 82,.— 82.— D. Eiſenb.⸗Signl.—.—— 2 Barmer Bankver. 183,0 1 2 1Berl. Handelsg. 270,0269, IBerlin. Maſchb. 24%%2 TElttr. Licht u. Kr. 210,5212,0 Bing Nürnberg 32,50 32,65 Emaille Ulleich TD. Reichsbahn—.——.— Allg. Lok. u. Str. 211,0(210,7 Bri 4 Aachener Kleinb,——„Braunk. u. Brikets 235 0234,7 Südd. Eiſenbahn 283,0 Baltimore. 162,0 1650 Gremer Linoleum 270..208,8 oenaresnnd. 228.0535.0 2: Bremer Wolle. 203,0 205,5 HDapag 152,0151.0 5 5 3˙5 R. Friſter 19. Südamerita 203,2 230,0 Duderus Eiſenw. 127,0 128,5 Fuchs Waggon 0,5600,500 IHanſa Diſchiff. 230,1 230,1 Chem. Heyden.. 134,7135.7 +.„Berg 198,5201,0 Bad. Elettr... Haids Reu, Näh- 55,8055,10 Vaweff Bergwel 17275075 Bad. Maſch. Durl. 74275 144%e Sammerſen„ 2157,7 TNordd. Lloyd. 148.5 149,2 Chem. Gelſent. 1 0—5 Gaggenau.⸗A. 61,50 Berein, Elbeſchiff 89,80ſ89,—Chem. Albert.. 169,0 9,210.0 Phiüpps.-G. Frt 65,.—65.— 18577] Gerresheim Glas 161, 2167,00Mix& Geneſt.. 166,0188,0Wolf, Buckan Borzellan Weſſel——eo— Fer. Zelt. Beriſ, 15 0 l82.0 ererdard 128 9 ket.9 Meteren wau.85785 Junghans St⸗A, 120,1121,0 Rein Gebb& Sch. 180.0 130.0 Bogtl. Maſch. St. 108.0111.8 TGoidſcrnd T5. 153,1182,7 Möideim Berg 183 0200,0 kSeült. Waldhof 275. ammg Kalſersl. 20.0 208.0 Kiiheneten, St A—.— 755 Fee e—70— .J 11. 202,0201,0 Karlsruher Maſch.—,— 45,.— Rh. Maſch. Leuder—.— 46.—Volthom. Seil.K 70.—70.— thaer Waggon 25.—25,— dd. Wolfk. 200..201.0 4 emp, Stettin..—.——.—Rhenania Aachen—.—67.— Wayß& Freytag 194,0195,7 Maſchin. 127,7127.0——4 9*—59 1251 127.5 Adler Kall——16 Koksw 123.(144.5 Benz- Motor.. —— rgeu Waldhof St 276,0ʃ278,5 Gede wregman ebr. Großmann 0 Grün& Blifinger 208,9 200,5 Loren 133 10 Deutſche Pekrol. 90— Gruſchwiß Teptil 108,0 106,7 PPbönix Bergb. 143,0.145,0 Piamond 105 0 1010 epn, Der. dck 159.5 5c Hagethel raht. 10).800). Naee 1 Tant. 110,0 J58,7 Raſtatter Waggon—.—— Zaleſce Maſch 1290 le80 fgbein anihr 281, 304 9 Kebgershele. „.. Hammers Spinn. 180,0187,0thein Chamotte 90.— 90.— Petersb. Int Hdb. 6500 0 ThHir 151 Leder 124,00125,0 THoeſch Eiſ. u.— lohe⸗Wrk. 28,80 28,801 Salzdetfurth. 275,027,070% Preß. K Fea eeand 208,7/212, Sarotti... 227,0280,0,% Uth. Stadt5— 1Ilſe Vergbau M. Jüdel& Co. 163,2164,0 .0 TAug-Elettr.-Geſ. 17,) 170,.THeutſche Erdöl 189.9 188,5 Gebr. Junghans. 120,0,120,0 8 56.— 55,85 Laurahütte ſ0. 8 5 20 TBochum. Gußſt. 199,8 203,00 Enzinger⸗Union. 95,—98.— Linde's Eismaſch. 136,0185,01VGlanzſt! Elbf. 608,/ 683, Schantungbann 1160 Cebr. Böhlercko.———.— Eſchw. Bergwerk 172,5173,0] Lindenberg. 6 00 033004 Br.⸗Beſigh. Oelf. 96,85 86,85 Fahlb. Liſt& Co. 162,9182,1Lingel Schuhfabr. 90,—52,—8 Stahlm v. d. J9p 255,5455.0 4% Oe. Goldprior.—— 2¼ Bremer Bulkan 139,0189,0 Feldmübte Papier 288,0.285f0 Tud. Loewe&Co 32,0 360.0 Bogel Telegraph 113.515,5 10 9750 Wiſſener Metall 133.00% Wittener Gußſtahl 705%l Zellſtoff Verein 7530 15 Mez Söhne 97 — — 5 198.00200⁰ Goerz E. F. Nedarſulm Szrzg 388.8f36,0 Freiverkehrs⸗Kutſe TOberſchl. Koksw 123,9 Brown, Bov.& C. 14550 85 ERathgeb.Wagg. 110,6108,2 Helnburg 91198,0 Krügershall.. 19 IRhein Braunkhl. 331,2334,5 75%18, 5% B. Kohlenanl. 1250 900 252•8 5 55% Prß. Kalianl. 6,30%/ 272 966 St 222,0229,0 Sachſenwerk. ͤ 8% Mh. Stadt. 28— Horchwerke.. 116.2119,0.Scheidemantel..—34,—%8 8·85 6000 43,3048, 50J Schuberts Salz. 341,7370,05%¼ ‚Roggenwerl. 8,47/ 6, IHumdoldtMaſch 43.50 46,50/J Schuckert G. 10 192.508%% Noggencentb 944 9% 335.90330,5 TSenſebg Herd 728 0 5% Lanbſch. Rogg. 8, iemenschalsk 300,0307,2* Sinner A6.. 84,7584,.— b) Ausl. Nenteuwe 1 armetu Jr. 5. 284.598.9 Ammendorf Pap. 254,0 254,0 Heutſch. Gußſtahl 137.(188.0J Kahla Porzellan. 140, 2,140,0 Stettiner Bulkan. 79.—80,—%Mexitaner 44, 8 Anglo-Ct. Guano 112..112,0 Deutſche Kabelw. 131.0,134,5 TKaliw. Aſchersl. 216,0281,00 StoehrKammgrn. 171,1178,8 47 Oelt. Schatza. 28½ — Düſſeld. Rat. Dürr 66.—66.— ITDisc.Command. 185,5 185,7 Anhalt. Kohlen 120,0128.1 Deutſche Kali.. 155,8 158,5 Karlsr. Maſchin.. 45,1544.75 Stoewer Nähm. 35,— 84,—4½ Goldrente 30.1½ 15 199˙ 8 Annener Gußſtah! 25,—2425 JDeutſche Maſch. 124,1123,0 C. M. Kemp. Stolberger Zink 301,205,04%„cono, Rte 2, 90 „Zeilſt., 194,0185.2 Deutſche Steinzg. 210.5 Klöcknerwerke.. 190,0194,0 Südd. Immobil. 115,2115.24¼%„ Silberrte— 25 DMitteldKredo. 255,0 2400 Augsb. Eit 553„ C. H. Knorr.. 400,5290,0 Telepß. Beruner 100,0 100,0,4½% Papierrie. Wn Geeer daee wac— Senteeneg, Leee een, dg e, Segen 26 Mannh Verſicher.———.— Bamag- Meguin. 68,2567,.— Hüre 1 88 807 B0 enn Fletz, Leonhard 137,5189,0½%% Vagd.⸗Eih, + ee Rhein Creditbank 188,0185,5 PVergmaun Elet. 204,8207,2 THynamtt Nobel 159.01810 Neender etal 1 0 Unionwerke Maſch—,.—4% Turk.un.] Ant Süddeutſch. Disc. 186,7 166,0 Berl. Zub. Hut 375.0 380,001 am! an, Kofthauſer⸗Hükte 63,3 64,25 Barziner Fapier 149,J440,%“0, 7 Berl. Karler. Ind. 104,7105,9 Etektr. Lieferung. 200.5J202,0. 12 25„Ber. S. FIrtf. Hum. 105,8,105,0%„„ueS 1191⸗* Transport⸗Aktien. Lahmeher& Co. 178,0177,0Ger.Chem. Charl. 200,0 203,7 4¼% St.a 1914 107 à Ja„* 1. 4 19 4 8 ö18ſ8, Oiſch. Nictelw. 183,0 494,040% Goldrie 27% 16 5.40/4% rg... 61—62,—[C. Schugl Brns cd 73,65,78.303% O l. Stw te.25ſ7 ar, Saupüiröm 280.)50.5Ter Stahlrwstke 130.15.,4%% fe— L. Linke& Hoffm. 99,50,100,2 Ber. Ultramarinf. 11,7/ 400,2.0% Südöc. a— — .60⁰/„neue Pr. 7 1Felten& Guill. 135, 165,2 E. Lorenz 143,2148,2 Bot 25 0— e„„ gt& Haeffner 19½% 4,1030,„ J030 5011 Lothr. Portl.⸗Cen—,——.— Bogtland. Waſch. 11. C4%0 55 20 5 720%.Ser. 30, Magirus.⸗G..—85,.— Wanderer-Werke 25/,5 265,0.4%„„ 30.5005 63.— JMannesmann. 220,00227,5—. 169,0 Geöhgard Textil. 183,0185.0J TMansfeld. Akt. 163,5ʃ163,1 TWeſtereg. Altali 217,5218,0l8%% Weſer. Akt.⸗Geſ..—.— 111 2— 1 47½ „ Tehuantepec. 28— 8 — —— die Montag, den 11. April 1927 Neue Maunnheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 7. Sette. Nr. 170 „„ Der gefeſſelte Strom Von Hermann Stegemann „ Aber Papa!“ murmelte ſie begütigend, während in ihr ein leiſes Mahnen ſeine Warnung wiederholte. „Und wenn du nicht ſeine Frau wirſt—“ 5„Bitte, nicht weiter, Papa, greif' der Zukunft nicht vor, ich 9 ihn lieb, ſo lieb, wie man nur einen Menſchen haben kann. nd ich weiß das, ich bin mir deſſen ſo klar bewußt, wie Beines Lebens ſelbſt. Aber ich werde alles ertragen, gerade veil ich's weiß, ſiehſt du, Papa, gerade deswegen werde ich alles ertragen.“ ſta ⸗So lieb haſt du ihn?“ fragte er, und vor dieſem Ge⸗ ſtändnis und der Größe dieſer Liebe ſank ſeine letzte eifer⸗ ſüchtige Regung in ſich zuſammen.„Mein Mädel“, flüſterte N. und ein Stolz, den er noch nie empfunden, ſtraffte ihm den acken und machte ſein Herz mächtig ſchlagen. Er richtete ſich auf, hielt ſie mit nervigen Händen auf Ar⸗ meslänge von ſich, betrachtete ſie ſtill und fühlte ſich gerächt und wieder eingeſetzt in alle ſeine Ehren u. Hffnungen, vergaß, er aus der Bahn geſchleudert, hier ein Leben auf Halb⸗ old führte, und zog ſie ſanft, faſt ſchen und ehrfürchtig in eine Arme. Ihr zerzauſtes blondes Haar miſchte gelbe Strähnen in ſeine grauen Locken. Als Profeſſor Engelhardt am Abend vor der Konferenz Zu einer Sitzung geladen wurde, in der der Gemeinderat ſeine Beſchlüſſe faſſen mußte, ſagte er zu ſeiner Tochter: 9„Ich ſtimme nicht mehr dagegen, denn es heißt jetzt das rojekt möglichſt günſtig zu geſtalten, daß uns das maleriſche eſt nicht gauz verhunzt wird. Aber ja ſtimme ich auch nicht, a nützen die ſchönſten blauen Augen nichts.“ „Ich habe ja braune, Papa,“ erwiderte ſie lachend. Er wandte ſchnell den Kopf weg und ſetzte den Hut auf, d damit ſie nicht ſehe, wie ihn ihr ſtrahlend heiteres Lächeln geängſtigt hatte. Kaum war Engelhardt gegangen, zog Hermaunn Ingold Schelle. Im leeren Kreuzgang hallte ſie lärmend nach. „Hermann, Sie?“ Ruth kannte ihn beinahe nicht mehr. Aus dem Knaben war ein Jüngling aufgeſchoſſen, der vom Fiſcherbuben nichts mehr verriet. „Ich habe eine Bitte an Sie, Fräulein Ruth,“ ſagte er, und ſie merkte, daß er lange gekämpft hatte, bis er zum Ent⸗ ſchluß gekommen war. Aber jetzt ſtand ein feſter Wille in ſeinem winterblaſſen Geſicht. „Eine Bitte, Hermann?“ „Ja, kommen Sie mit mir zu meinem Vater!“ „Iſt Ihr Vater krank?“ frate ſie raſch, und ſie machte ſich Vorwürfe, daß ſie Hanns Ingolds Vater noch nicht beſucht hatte. Auf einmal kam ihr das Eigentümliche ihres Ver⸗ hältniſſes zu Hanns Ingold zum Bewußtſein. Er hatte nie davon geſprochen, daß ſein Vater von ihrer Liebe wußte. „Nein, krank iſt er nicht. Aber er hat ſeit zwei Tagen noch keinen Biſſen Brot gegeſſen. Er ſitzt am Fenſter und ſieht dem Waſſer zu und den losgebundenen Stämmen, die jetzt den Lauffen herabkommen. Seit die Innung über das Stauwehr und die Entſchädigung beraten hat, die für den Einzug der Lachsweide gezahlt werden ſoll, wenn das Kraft⸗ werk gebaut wird, iſt er nicht mehr wiederzuerkennen. Kom⸗ men Sie, Fräulein Ruth!“ „Geht er denn nicht in die Sitzung des Gemeinderats?“ „Ich weiß es nicht. Als ich von Hauſe fortging, ſaß er noch am Fenſter. Ich habe ihn noch nie ſo geſehen.“ In der unterdrückten Stimme Hermann Ingolds bebte namenloſe Angſt. „Ich komme mit Ihnen, Hermann.“ Der ſeine Purpur, der den Rothaarigen eigen iſt, ſtieg 1155 mageres Geſicht. Sie ſah ſeine ſchönen Augen auf⸗ euchten. Dann ſchritten ſie durch die Abenddämmerung eines mil⸗ den Vorfrühlingstages dem Städtchen zu und hörten in der kahlen Krone eines Nußbaumes eine Amſel den erſten Lock⸗ ruf flöten. Roſige Faſerwölkchen färbten den Himmel. Ueber dem Haus des Fiſchmeiſters lag ein dunter Wider⸗ ſchein, und die Lauffenknechte, die den einzeln herabjagenden Stämmen die langen Stachelhaken in den Leib ſchlugen, um ſie zu verankern und wieder zu Flößen zuſammenzubinden, erfüllten die Enge mit ſeltſam widerhallenden Stimmen. Wie wilde rauhe Klagetöne ſtiegen die Rufe aus den Fels⸗ klippen zum roſigen Himmel. Ruth Engelhardt fand den Fiſchmeiſter, wie Hermann ihn beſchrieben hatte. Er ſaß in der großen Stube am offenen Fenſter. Auf dem ſchwarzgebeizten Tiſch alte Rechnungs⸗ bücher und ſiegelbeſchwerte Pergamente. Im Fenſteraus⸗ ſchnitt erſchien ſein Geſicht mit dem kurzen filzigen Vollbart, der nur die Lippen freiließ, wie gerahmt. Das Waſſer und rotgeflecktes Ufer füllten den Hintergrund. Der Schattenriß eines Brückenpfeilers wuchs ſchwarz hinein. Er ſchien Ruth nicht zu ſehen und ſaß vornübergebeugt, mit ſchweren Schultern. Hermann ſtand hinter Ruth und drängte ſie ſanft vor⸗ wärts. Da gab ſte ihrer Stimme einen hellen, unbefangenen Klang und ſagte, indem ſie auf ihn zuging: „Darf ich Sie auf den Frühling grüßen kommen, Herr Ingold? Es wird Zeit, daß wir von den Fiſchen reden. Sie trat dicht zu ihm hin. Langſam, ſchwerfällig, wie zerſchlagen erhob er ſich. „Grüß Euch gern, Fräulein Engelhardt. Waſſerweide red' ich nicht.“ Sie hielt einen Augenblick ſeine riſſige, hornſchälige Hand und ſpürte, wie es darin zuckte. „Sie nehmen es zu ſchwer, Sie ſehen nur die eine Seite, und Sie vergeſſen, daß für den Schutz der Fiſcherei alles ge⸗ ſchehen wird, was irgend möglich iſt.“ Er reckte den Kopf aus den Schultern. „Ja, ſchützen, Fräulein Engelhardt! Was der Herrgott uns gegeben hat, muß man mit Paragraphen und Fiſch⸗ treppen ſchützen! Es iſt wohlweiſe und gnädig von den Herren Menſchen, daß ſie die Gaben des Herrgotts reglementieren und ſchützen! Und es iſt gut, daß es noch vernünftigere Fiſcher gibt, als ich Lachsjäger einer bin, Fiſcher, die ihre Gerechtſame in Geld umrechnen und ſich gut und gern abfinden laſſen für die Abtretung ihrer Rechte! Fiſchmeiſter, zieh an das Netz, fünf⸗ zehntauſend Mark blankes Gold fängſt du auf einen Schlag! Soviel goldene Schuppen ſind dein Leben lang noch nicht durch deine Hände gegangen!“ Er lachte wild auf. „Vater!“ Der rötgoldene Schopf ſeines jüngſten Sohnes bog ſich über ihn, und Ruth trat ſtumm zur Seite. „Ja, Bub, nun wird's ein Sonntagsvergnügen, mit dem Löffel vor dem Hecht herzuziehen und die Salmenwage zu ſchwingen. Es iſt gut, daß du wieder zum Schulmeiſter ge⸗ gangen biſt und mir den letzten Fiſchzug läſſeſt. Ba! hier der Italiener mit Dynamit auf den Lachs, und du ſiehſt die Silberbäuche ſtromab treiben.“ Darauf wußte Hermann Ingold keine Antwort, deun er ſah in dichteriſch geſteigerter Einbildungskraft den Rhein breitſchollig, grünfunkelnd zwiſchen rieſenhaft ſchattenden Erlen und Weiden dahin ziehen und Millionen ſilberner Fiſch⸗ leiber mit roſigen Kiemen, geſpreizten Floſſen und menſchen⸗ ähnlichen Geſichtern in dichtgedrängtem Totenzuge den Strom hinabtreiben. Kalte Schauer peitſchten ſeinen Nacken. Ruth verbiß das Schluchzen, das über ihre Lippen drängte. Ein Hauch des tragiſchen Konfliktes, der in dieſem einfachen Mann das Unterſte zu oberſt kehrte, ſtreifte auch ſie. [Fortſetzung folat.) Aber von der INN D 2 nat nack wlſſenſc Eigenſckaft, die Nahrung leichter ſckliegßen und sie ſomit reſtlos dem monſck. lickhen Körper zuzufuhren. Gerade in dieſemn kockprozentigen zuſatz von Roftnolz erbllekt die ärztlicke Forſekung, die ſpezifiſeh werkwol. len Eigenſckaften des Köſtritzer bieres bei mannigfaelſten Rranlekeiten. zu. gleick gibt es aber auck kein kerzhafter mundendes Hausgetrank für Geſunde ale ſtöſtritzer Sckwarzbier Geröſteles Nalz chaftlicker Erkenntnis die aufzu⸗ chwarz⸗ Generalvertreter: Karl Köhler, Mannheim, Seckenheimerstr. 27 Fernspr. 3146 Ganz unerwartend schnell verschied heute in- tolge eines Schlaganfalles, unsete liebe Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Schwägerin und Tante, Frau Hisabeh Hutelmaan geb. Kunkel im Alter von 70 Jahren. In tiefer Trauer: Wunelm Minkelmann Familie Meinrich Sperrfechter Mannheim, Gontardstr 35, den 10. April 1927. Die Beerdigung findet am Mittwoch, 13. April 1927, nachmittags 2 Uhr statt. 1894 Am Sonntag morgen verschied meine liebe Frau Barbara Schulz im Alter von 65 Jahren 10 Monaten. In tiefer Trauer: Jakob Schulz, Bäckermeister und Verwandte. Mannheim, den 11. April 1927. Käfertalerstr. 81 Die Beerdigung findet Diensteg. nachmittags 8½ Uhr von der Leichenhalle aus statt. 41849 79 Statt Karten Oskar Weinzapf Liselotte Weinzapf geb. Körnig Vetmöhlte Mannheim, April 1927 Schwarzwaldstr. 5 IIII liefert schnell Druckerel Dr. Haas 6. M. b. ll. 1855 Nachtlampe Mk..50 —&Zallungserleichterung pfälzische ffünlenwerte ſſannnelm Akfiva Bilanz per 31. Dezember 1926 Dassiva NM. RM. Kaſſa⸗Konto RM. 84 082,57 Aktienkapital 22***25***„%„„„„„ 4 000 000— Wechſel⸗Kontyhy„ 200 588,84 Reſervefonds l* 170 000— Effekten⸗ u. Beteiligungs⸗Konto„ 1622 500.— 79 I* 100 000— Waren⸗Konto„ 3 614 068,.— Deleredere⸗Konto 0 100 000— Heizungs⸗Konto(Kohlen)„ 11 258,96 Dividenden ⸗Kontk 1733— Debitoren. 2118.072.28 7 697 560 65]] Obligationen⸗Kontz 204 622 17 Bürgſchaften. RM. 200 000.— Obligationen-Zinſen⸗Kontv 16898— Mühlenwerk⸗Konto RM. g64 614.01— 15⁰⁰— n 44 222,322[iIi] Sreditoren 22„5 7 Zugang— Bürgſchaften NM. 200000.— Abſchreibungen„ 205 838,97 301 997 86 e mmobilien⸗Konto 5 15 Nend„„ RM. 190 661,50 Brutto⸗Gewinnn„ 724 487,88 Gebäunde. RM. 902 034.92 RM 783 5380,48 Zugang„ 258 308.40 Abſchreibungen. 2247 550,32 335 974 140 RM. 158 338.32 9 Abſchreib. auf Krone Mk. 29.— Gebäude. 32460.47„ 112 877.88 1 828 889 85 Anſchluß⸗Geleiſe⸗Konto RM. 6573,94 Abſchreibungen 2844.88 4118 86 Mobilien⸗Konto RM 5 621,65 111 Bugangg 5„ 12880.81 9 0 7 ANf 15 151.86 % Abſchreibungen 5 801,90 13 880 06 9/% 4 984 506 860———— Soll Gewinn- und Verlusi-Konfo per 31. Dezember 1926 Haben Ampel Mk. 15.50 RM. NM⸗ An General⸗Unkoſten J1705 265 41]] Per Vortrag vom 1. Januar 1929 59 083 13 „ Abſchreibungen[247 556 32„ Waren⸗Konttooo„„242 2 Reingewinn 597§+⁊ꝙ“ðv„„„„„„„„ 538 974 14 5 2 488 705 87 2 488 795 87 —— Zweigniederlaſſungen. MfffN tor Clemens Auer, Köln. 8 Mannheim, den 6. April 1927. Der Aufsichtsrai. Die Dividende für das Geſchäftsjahr vom 1. Januax 1926 bis 31. Dezember 1926 wurde durch Beſchluß der heutigen General⸗Verſammlung auf 10% feſtgeſetzt und gelangt der Dividendenſchein pro 1926/27 mit RM..— zur Auszahlung bei der Kasse der Gesellschaft ſowie bei der Rheinischen Creditbank in Mannheim und deten Aus dem Auſfſichtsrat iſt durch den Tod ausgeſchieden Exe. von Jagemann, Heidelberg. Wiedergewählt wurde Herr Generaldirektor Henry Levy, StraßburgſEls. Neu in den Aufſichtsrat gewählt wurde Herr Direk⸗ Der Vorsfand. 688 Zwangsversteigerung. Dienstag, den 12. April 1927, nachmittags 2 Uhr werde ich in Mannheim im Pfand⸗ lokal, Q 6, 2, gegen bare Zahlung im Voll⸗ ſtreckungswege öffentlich verſteigern: 1 Badeeinrichtung, beſtehend aus 1 Bade⸗ wanne und 1 Badeofen, 1 Büfett, 1 Kredenz, Tischlampe M. 19.— Jäger, D 3, 4. 15 1 Spiegelſchrank, 1 Standuhr, 3 verſch. Klub⸗ anpemselum, eleal ſeſſel, 1 Toilettetiſch, 1 Liegeſofa, 1 Grammo⸗ 8 phon, 1 Polſterſtuhl und ſonſtige Sachen Slaubsauger aller Art. 371 Ia., von Mk. 85—120. Mannheim, den 9. April 1927. Gruninger, Gerichtsvollzieher. Febahrparetune ees, Uel ente 850 Kon⸗ Herrensohlen..50—— 0: 55 ne Partie ulranzen erne Damen⸗ hamensohlen.10 83 Manikürkaſten, Geldtaſchen, Herreufleck m. Gummi chreibmappen, Sofakiſſen, Chaiſelongne⸗ .10, Damenfleck m. decken, Tiſchdecken, Fenſtermäntel, Teppich, Gummi.90. Bettvorlagen ꝛc. ꝛc. 1908 Nur Handarbeit. Anzuſehen von—12 Uhr vorm. und—5 Uhr Prima Kernleder. nachm. Anruf in den Geſchäftsſtunden 27387 F 7. 14, 1 Treppe. ſonſt 29245. *1895 Verstelgerungs-U. 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