8 e weem a ³˙mm SSS n — Atreſſe. Dienstag, 12. April Neue Mannheimer Seilun Mannheimer General Anzeiger Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus eder durch die Poſt monatl..⸗M. 250 ohne Beſtelt eld. Befevtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ rderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karksruhe. aupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle. R1, 4·6, Semee e adeſeen Waldhofſtr.6, chwetzingerſte 15/20 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ eneralanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl, al. Fernſprecher 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Mittag⸗Ausgabe Preis 10 Pfennig 1927— Nr. 171 0 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Kolonelzele 5 Allgem. Anzeigen 0,40 N. Velamen —4N.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streils, Betriebsſtörungen uſw. 75 keinen oble irrspdte ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Seilagen: Sport und Spiel. Aus Seit und Leben Aannheimer Frauenzeitung. Unterhaltungs⸗Beilage. Aus der Welt der Technik. Wandern und Neiſen Geſetz und Necht 8 1al der Widerhall des Plauener Arkeils Müller legt Verufung ein Berlin, 12. April.(Von unſerem Berliner Büro.) Gegen das Plauener Urteil hat der Verteidiger des Ver⸗ Arteilten, Dr. Müller, Berufung eingelegt. Der Staatsanwalt und der Nebenkläger Dr. Streſemann haben ſich ihre Entſcheidung vorbehalten. Während ſich die Rechts⸗ preſſe im allgemeinen damit begnügt, die Begründung des Urteils wiederzugeben, beſchäftigen ſich die Blätter der Linken ausführlich mit dem Spruch des Gerichts. Sie ſind der Auf⸗ faſſung, daß bei der Schwere der Beleidigung eine Geldͤſtrafe nicht genügt und daß auf eine Freiheitsſtrafe hätte erkannt werden müſſen. Dieſer Anſicht iſt vor allem auch die„Täg⸗ liche Rundſ chau“, die in dem Plauener Urteil Anlaß zu berechtigter Kritik erblickt. Es läßt ſich, meint das dem Außenminiſter naheſtende Blatt,„die Frage erheben, ob man Ehrenkränkungen von einer Schwere, die der Vorſitzende in ſeiner Begründung wiederholt ungeheuerlich genannt und deren ſchädliche Nachwirkungen namentlich im Ausland er ſelbſt als unüberſehbar bezeichnet hat, mit einer Geldͤſtrafe überhaupt geſühnt werden können? Iſt dies der Fall, ſo wird in Deutſchland kein wohlhabender Mann, der es ſich leiſten kann, vor der ſchwerſten und gemeinſten Beleidigung des poli⸗ tiſchen Gegners zurückzuſchrecken brauchen. Selbſt der Hugenbergſche„okalanzeiger“, der in tendenziöſer Berichterſtattung wirklich das Aeußerſte geleiſtet hat, muß nunmehr zugeben, daß der Wahrheitsbeweis dem Angeklagten nicht geglückt ſei. Als Urſache bezeichnet er die 1 Einſchränkung“ des Bweisthemas durch das ericht. Die„Köln. Ztg.“ urteilt in ihrem heutigen Erſten Morgenblatt folgendermaßen: „Dieſes Urteil iſt eine ſchwache Sühne für die ſchwere eileidigung Dr. Streſemanns. Der Staatsanwalt hatte ſechs Monate Gefängnis beantragt, mit der einleuchtenden Begründung, die Abſicht des Angeklagten könne keine andre geweſen ſein als die, den Reichsminiſter des Aeußern in mög⸗ ichſt weitem Umfang herabzuſetzen; und dieſe Abſicht habe er in ſehr leichtfertiger Weiſe und mit ſehr ſchweren Vorwürfen ürchgeführt. Das Gericht mag ſeine guten Gründe gehabt aben, den Antrag des Staatsanwalts weit zu unterſchreiten; em unbefangenen Beurteiler im Volke wird das beantragte Strafmaß der Anklagebehörde wegen ſeiner Begründung mehr zuſagen. Zwar tand nicht alles unter Anklage, was Dr. Müller in ſeinen riefen, die die Unterlage des Prozeſſes bilden, an Beleidi⸗ gungen niedergelegt hatte, und auch im Prozeß ſelbſt hat er eine Vorwürfe auf ein Mindeſtmaß beſchränkt. Aber auch was dann noch beſtehen blieb, war gegenüber einem untade⸗ igen Manne, der heute die auswärtige Politik des Deutſchen eiches leitet, noch genug, um eine ſtrengere Sühne zu recht⸗ fertigen. Die Vegründung des Arteils In der Begründung zu dem bereits mitgeteilten Ur⸗ teil wird ausgeführt: Daß der Angeklagte Müller in ſeinen Vorwürfen allgemein parlamentariſche Korruption ge⸗ meint habe, iſtunglaubhaft. Der Ausdruck der parlamen⸗ tariſchen Korruption iſt erſt im Laufe des Verfahrens weit erbeigeholt. Der Angeklagte hat ja auch zunächſt Beweis⸗ anträge auf landesverräteriſche Verſchiebungen von Munition nach Polen geſtellt. Den Tatbeſtand des Eingreifens des Ne⸗ enklägers hat der Angeklagte erſt im Laufe des Verfahrens ennen gelernt. Was iſt denn überhaupt bewieſen worden? Es iſt nich t erwieſen, daß die Evaporator irgendwelche Sen⸗ ungen nach Polen, geſchweige denn Sendungen von Kriegs⸗ material vorgenommen hat. Die Ausſagen der Zeugen Kranz und Knoll, deren Bekundungen außerdem zum größten Teil nicht auf eigener Wahrnehmung beruhen, betreffen nur Ver⸗ achtserſcheinungen, bei denen die Evaporator ebenfalls aus⸗ cheidet. Ebenſo iſt nicht bewieſen, daß die Evaporator 0 an ſchieberhaftem Kettenhandel in Oſtpreußen beteiligt hat. ſind zwar Waggons im Korridor verſchoben worden, aber aß die Evaporator daran beteiligt iſt, hat ſich nicht ergeben. Lsbleibt nur übrig der Fall der beſchlagnahmten neunundzwanzig Waggons, und der liegt ſo: Die Evaporator hatte italieniſche Beutemuni⸗ ton zur Ausfuhr von der italieniſchen Regierung gekauft. Da L Delaborierung nicht ſchnell genug voranging, wurde mit 55 Reichstreuhandgeſellſchaft der Tauſch der italieniſchen Mu⸗ ion gegen deutſchen Munitionsſchrott beſchloſſen. Der Schrott ug aus bayriſchen Ländern nach der Tſchechoſlowakei. Eine it dcchreibung der Ausfuhrgenehmigung iſt nicht erfolgt. Dies 50 der einzige Punkt, in dem der Evaporator ein Vorwurf zu achen iſt. So wurden von der Sendung 29 Waggons beſchlag⸗ ahmt, und zwar weil die Beamten aus der ſorgfältigen La⸗ eiung der Munition ſchließen wollten, daß es ſich um wieder egsverwendungsfähig zu machendes Material handle. Es late ſehr ſchnell die Aufhebung der Beſchlagnahme und in üUwesden die Wiederbeſchlagnahme wegen desſelben Verdachts. was für Granatenhülſen es ſich überhaupt gehandelt hat, at ſich nicht genau feſtſtellen laſſen. Wahrſcheinlich handelte um Stahlſchrott. Es iſt nun damit zu rechnen, daß der Sachverſtändige Wolter, der Grauguß feſtgeſtellt hat, andere Waggons als die der Evaporator beſichtigt hat. Sein Gut⸗ achten iſt demnach überhaupt nicht zu verwerten. Daß es ſich keinesfalls um wieder kriegsverwendungsfähig zu machendes Material gehandelt hat, iſt durch das abſolut klare Zeugnis des Oberſtleutnants a. D. Abel klargeſtellt. Die Evaporator iſt von fſedem Verdacht in dieſer Beziehung frei. Es bietet ſich auch nicht der geringſte Anlaß, daß bei der Evaporator etwas Unrechtes, geſchweige denn eine landesverräteriſche Handlung im Spiele war. Im Anſchluß an die Beſchlagnahme kam es dann 1922 zu einem Verfahren gegen Litwin, das in der erſten Inſtanz mit einem Freiſpruch, in der zweiten mit einer kleinen Geldſtrafe endete. Jedenfalls kann hier in keiner Weiſe von einer Korruptions⸗ erſcheinung die Rede ſein. Die Evaporator beſchwerte ſich Dr. Streſemann brieflich, ſich wegen Aufhebung der Beſchlag⸗ nahme beim Reichswirtſchaftsminiſter zu verwenden. Der Reichswirtſchaftsminiſter war die oberſte Ausfuhrbehörde, und er hatte das Recht, die Beſchlagnahme ohne weiteres aufzu⸗ heben. Dr. Streſemann ließ die Sache zunächſt liegen, und erſt am 13. Januar 1921 bat er den Reichswirtſchaftsminiſter brieflich, zu prüfen, ob die Beſchlagnahme juriſtiſch und volks⸗ wirtſchaftlich berechtigt ſei. Das bedeutet in keiner Weiſe ein Eingreifen. Der Brief an den Reichswirt⸗ ſchaftsminiſter iſt den ordnungsgemäßen Weg gegangen. Je⸗ denfalls konnte dieſe Handlung Streſemann, der Mitglied des Aufſichtsrates der Evaporator war, nicht verwehrt werden. Daß Streſemann als Reichstagsabgeordneter einen größeren Einfluß hatte als irgendein Privatmann, iſt klar, aber das be⸗ deutet noch lange keine Korruption. Jedenfalls hat Streſe⸗ mann in kein Strafverfahren eingegriffen. Das Strafverfah⸗ ren iſt erſt viel ſpäter angeſtrengt worden. Aus alledem er⸗ gibt ſich die völlige Haltloſigkeit der Vorwürfe des Angeklagten Müller. Daß dieſe eineſchwere Ehren⸗ kränkung bedeuten, liegt auf der Hand. Deshalb mußte Verurteilung erfolgen nach 8 186 St.⸗G.⸗B. Der Schutz des § 193 konnte dem Angeklagten nicht gewährt werden. Denn wer ein Verfahren gegen ſich provoziert, um etwas zu bewei⸗ läuftſes den ſittlichen Grundſätzen zuwider, Verfehlungen des politiſchen Gegners, die mit der politiſchen Sache ſelbſt nichts zu tun haben, aufzudecken. um den politiſchen Gegner auf dieſe Weiſe zu ſchaden. Schließlich iſt es unzuläſſig, das Gericht als Mittel im politiſchen Kampf zu benutzen. Was die Strafzumeſſung betrifft, ſo iſt zu ungunſten des Angeklagten zu bedenken, daß es nicht gleichgültig iſt, wer der Beleidigte iſt. Als objektiver Straf⸗ zumeſſungsgrund fällt ins Gewicht die Bedeutung der Stellung des Beleidigten. Streſemann iſt der Repräſentant des Deut⸗ ſchen Reiches dem Ausland gegenüber. Infolgedeſſen iſt der Schaden, der durch die beleidigenden Behauptungen an⸗ gerichtet worden iſt, gar nicht abzuſchätze n. Zu berück⸗ ſichtigen iſt dabei die Schwere des Vorwurfs, der Landesverrat und Korruption meint. Hinſichtlich der objektiven Strafzumeſ⸗ ſungsgründe iſt es für den Angeklagten nachteilig, daß er als Rechtsanwaltgrenzenlos leichtfertig auf un⸗ wahre Verdächtigungeneingegangen iſt. Er hätte mit Leichtigkeit feſtſtellen können, wie ſchlecht es um den prahleriſch angekündigten Wahrheitsbeweis ſtand. Bei der Frage, ob auf Freiheitsſtrafe zu erkennen ſei, kam eine ganze Reihe von Momenten in Betracht, die zugun⸗ ſten des Angeklagten ſprechen. Er hat nicht aus unedlen Mo⸗ tiven gehandelt, er hat an die Wahrheit ſeiner Behauptungen feſt geglaubt, und er hat auch geglaubt, daß er dem Vaterlande einen großen Dienſt erweiſt. Er hat ſich auch in unerſchrockener Weiſe exponiert. Schließlich iſt er durch die Stellungnahme der Ortsgruppe der Deutſchen Volkspartei in Plauen gereizt wor⸗ den. Wenn aber auch von einer Freiheitsſtrafe abgeſehen wurde, ſo konnte doch von einer niedrigen Geldſtrafe nicht die Rede ſein. Es iſt vielmehr die Höchſtgeldſtrafe aus⸗ geworfen worden. Ausweis des Reparationsagenten Das Büro des Generalagenten für Reparationszah⸗ lungen veröffentlicht eine Ueberſicht über die Einnahmen und Zahlungen im dritten Annuitätenjahre bis zum 31. März 1927. Darnach betragen die Einnahmen im März 4927 100 182 614 GMe(im dritten Annuitätenjahr bis zum 31. März 1927 659 171635 GM.). Der Kaſſenbeſtand betrug am 31. Auguſt 1926 9 626 075 GM. An Zahlungen gingen ein insgeſamt im März 1927 94 867 712 GM.(623 135 913 GM.); davon Auszahlungen für die Mächte im März 86 686 981 GM. (561 104 426 GM.), für den Dienſt der deutſchen Auslands⸗ anleihe 1924 im März 7706 217(51 421 709) GM., für das Büro für Reparationszahlungen im März 308 109 GM. (2013889 GM.), für die Interalliierte Rheinlandkommiſſion im März 276 285 GM.(1 736 316 GM.). Der Kaſſenbeſtand am 31. März, 1927 betrug 129 661 797 GM. Von den Zahlungen für die Mächte werden ausge⸗ wieſen: für Beſatzungskoſten im März 7003 336 GM. 41427 597 GM.), für Sachlieferungen im März 49 859 417 GM. (813 487 627 GM.), für die Reparations⸗Recovery Acts im März 23 591237 GM.(158 079 266 GM.). beim Reichswirtſchaftsminiſter, und am gleichen Tage bat ſie ſen, verſtößtgegen die guten Sitten. Außer dem Die Verrohung der Parteipolitik Politiſch Lied ein garſtig Lied! Oft genug in dieſen letzten zehn Jahren, in denen die Verwilderung der politiſchen Sit⸗ ten alle Bande frommer Scheu hohnlachend in Fetzen riß, haben wir das mit tiefem Widerwillen empfunden. Die„Ver⸗ rohung der Theaterkritik“, über die man ſich einſtmals in fernen Friedenszeiten aufregte, war das reine Kinderſpiel gegen die heutige Verrohung der Parteipolitik. Doch wie widerwärtig auch immer jeden auf Sauberkeit und anſtändige Geſinnung ſehenden Menſchen der politiſche Kampf oft anmuten mag, ſo iſt es doch ſtaatsbürgerliche Pflicht jedes Deutſchen, die politiſche Entwicklung genau zu verfolgen, am Wiederaufbau ſeines in Schmach und Not verſtrickten Vater⸗ landes möglichſt tätigen Anteil zu nehmen und nicht grollend bei Seite zu ſtehen. Denn: die Politik iſt das Schickſal! 5 Verſtehen kann man es freilich nur gar zu gut, daß viele gerade unſerer Beſten von dem ganzen politiſchen Treiben unſerer Zeit am liebſten nichts mehr hören und ſehen mögen. Doch das darf nicht ſein. Wir dürfen die Führung unſerer Politik nicht den Händen kleiner Gernegroße, nicht der per⸗ ſönlichen Eitelkeit wichtigtueriſcher Durchſchnittsköpfe über⸗ laſſen. Unſere fähigſten und charaktervollſten Männer ſind uns gerade genug, um mit der Führung der Politik die Ge⸗ ſtaltung unſeres Schickſals zu beeinfluſſen. Um ſolche Männer als unſere Führer zu bekommen, iſt freilich allererſte Vorausſetzung, daß die Unantaſtbarkeit ihrer perſönlichen Ehre auch im ſchärfſten politiſchen Parteikampf nuter allen Umſtänden gewährleiſtet wird. Was wir ſoeben in Plauen erleben mußten, wirkt in dieſer Hinſicht gewiß nicht verheißungsvoll. Wie bitter muß es einen um Deutſch⸗ land verdienten und über die ſchmutzigen Anwürfe ſeiner parteipolitiſchen Gegner hoch erhabenem Manne wie den Reichsaußenminiſter angekommen ſein, daß er überhaupt ge⸗ nötigt war, dieſen Beleidigungsprozeß gegen den Herrn Müller in Plauen anzuſtrengen! Daß er dieſe lächerlichen Beſchuldigungen nicht mit einem verächtlichen Achſelzucken von ſich tun konnte, daß er gezwungen war, Klage zu erheben, weil dieſer Herr in Plauen und ſeine Hintermänner dieſen für ſie und nur für ſie ſo blamablen Prozeß mit aller Ge⸗ walt provozierten und tauſend offene und verſteckte, perſön⸗ liche und politiſche Feinde Streſemanns ihnen den Rücken ſtärkten. Parteipolitiſcher Fanatismus und perſönliche Gehäſſig⸗ keit waren die Triebfedern zu dieſem Prozeß. Ausdrücklich erklärte der angeklagte Rechtsanwalt Müller, er habe„ſeit Jahren das Bedürfnis empfunden, das deutſche Volk über Streſemanns verderbliche Politik aufzuklären, die ſich nur aus dem Händlergeiſte erkläre, der wiederum der Verbindung mit dem Generaldirektor der Evaporator.G. Litwin ent⸗ ſtamme“.. Und ſo kommt es zu dieſem Prozeß, der ſchon im November des Vorjahres die Oeffentlichkeit beunruhigte und nun wiederum zwei Wochen lang von uns erduldet wer⸗ den mußte. Für alle Liebhaber von Klatſch und Tratſch, für jene Sorte von Zeitgenoſſen, die in ihrer hohlen Aufgeblaſenheit den Splitter bei anderen Leuten leichter ſehen als ihre eigenen Sündenbalken, war dieſer Prozeß freilich ein geſundenes Freſſen. Es wimmelte nur ſo von Senſationen und Sen⸗ ſatibnchen. Das war mal ſo etwas für dieſe armſeligen Tröpfe! Ein Mann wie Streſemann, hochgeachtet bei vielen Millionen im In⸗ und Auslande, der„Korruption“ be⸗ ſchuldigt, der„Verſchiebung von deutſchem Kriegsmaterial nach Polen“, noch dazu und obendrein„zur Zeit der Bedrohung Oberſchleſiens durch Polen“. Alſo glatter„Fandesver⸗ rat“, wie der Vorſitzende des Gerichts als das juriſtiſche Fazit ſolcher Beſchuldigungen feſtſtellt. Und nebenbei noch die vielen pikanten Einzelheiten, die im Verlaufe der zwei Wochen von den zwei Dutzend Zeugen zur Sprache gebracht wurden. Vieles davon ſind ja zwar olle Kamellen, aber der ſelbſt⸗ gerechte Splitterrichter wackelt doch ſehr empört mit dem Kopfe, wenn er aus dem Munde von Müllers Verteidiger Juſtizrat Hahn die wahrhaft erſchütternde Feſtſtellung ver⸗ nimmt, daß„Streſemann Litwins Gaſt auch bei den Früh⸗ ſtücken in der bekannten Berliner Weinſtube von Borchardt war und daß ſo ein Frühſtück etwas ganz anderes ſei als in Plauen, weil es nämlich pro Teilnehmer mindeſtens 80 Mark koſtet“... So etwas vernehmen kleine Geiſter gern, ſie reden dann von politiſchem„Sumpf“, fühlen ſich hoch er⸗ haben und haben wieder einmal Gelegenheit, ihr Schlagwort an den Mann zu hringen:„Wer bezahlt's?... Wir Bürger!“ Ueber ſolche Kannegießer, die aus dieſem Prozeß nichts anderes herauszuleſen vermögen, als dieſe Schnüffelgeſchich⸗ ten, iſt Streſemann natürlich turmhoch erhaben, obwohl ſelbſt⸗ verſtändlich auch er nur ein Menſch mit natürlichen menſch⸗ lichen Schwächen und Mängeln iſt. Bei Niemandem aber, der Streſemann kennt, kann über ſeine perſönliche Ehrenhaftigkeit und Unbeſtechlichkeit niemals der leiſeſte Zwei⸗ fel beſtanden haben. Und nun muß ſich dieſer Mann, der allezeit mit vollem Einſatz ſeiner Perſönlichkeit für„Ehre, Freiheit, Vaterland“ eingetreten iſt und von dem das Wort ſtammt, daß Politik„das Streben nach Fdealen“ ſei, ſich von einem bis dahin ſo vollkommen unbekannten Herrn Müller aus Plauen in ſolch widerwärtigſter Weiſe mit Schmutz bewerfen laſſen! Die Verteidiger dieſes leichtfertigen Belet⸗ digers Streſemanns haben zum Schluß ja einen Rückzug an⸗ getreten, wie er kläglicher nicht ſein konnte. Der Angeklagte Rechtsanwalt Müller aber hat, wie wir aus der Rechtspreſſe erſehen,„mit den Fäuſten auf den Tiſch ſchlagend“ erklärt: „Ich ſtehe zu dem, was ich geſagt habe, ich mache auch keinen — —. ̃ ̃—-t:— 2. Seite. Nr. 171 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Dienstag, den 12. April— Rückzug.“ bekannt: „Ich nenne es der Korruption Vorſchub leiſten, wenn je⸗ mand einer Schieberfirma angehört nud ihr vermöge ſeiner Stellung Anſehen verleiht, wenn jemand Depiſengeſchäfte für ſich ausnutzt oder ausnutzen läßt, wenn jemand weiter wie hier die„Zeit“ finanzieren läßt von demjenigen, von dem er ſelbſt durch ſeine finanziellen Beziehungen abhängig iſt und mit dem er in ſo enger Verbindung ſteht, wie es bei Streſe⸗ mann und Litwin der JFall geweſen iſt. Das nenne ich ſchlimmſte politiſche Korruption. Es iſt allerdings meine Ueberzeugung, daß Dr. Streſemann bewußt illegal bei ſeinem Eintreten in das Verfahren gehandelt hat.“ Den Beweis freilich für ſolche nichtswürdigen An⸗ ſchuldigungen iſt der redetüchtige Herr in vollem Umfange ſchuldig geblieben. Streſemanns Ehrenſchild bleibt, wie von vornherein ja gar nicht anders zu erwarten war, rein und unbefleckt. Durch die Verurteilung des angeklagten Herrn Müller zu 10 000 Mark Geloſtrafe und zur Zahlung der ſicher⸗ lich ſehr hohen Prozeßkoſten wird das auch gerichtlich be⸗ kundet. Eine Kritik des angeſichts der außerordentlichen Schwere der Beleidigung und der Perſon des Beleidigten ſehr milde anmutenden Urtetls liegt nahe, wir fühlen uns jedoch der von uns beſonders verehrten Perſon des Außenminiſters gegenüber nicht unbefangen genng, um uns ſogleich in einer Kritik des Urteils zu ergehen. Dies um ſo weniger, als uns im Augenblick, wo wir dieſe Zeilen ſchrei⸗ ben, die Begründung des Urteils noch nicht vorliegt. Herr Müller iſt gerichtet. Gerichtet und als längſt ver⸗ altet und reformbedürftig erwieſen iſt auch die geltende Strafprozeßordnung, die es, zumal unter einem ſo duldſamen Vorſitzenden wie dem Amtsgerichtsdirektor Goldberg in Plauen ermöglicht, daß vor dem Forum eines kleinen Schöffengerichts in ſtundenlangen Haßtiraden ein wegen Beleidigung Angeklagter ein Stück Weltgeſchichte auf⸗ rollt und ſie der Kritik zweier Schöffen und eines Amtsrich⸗ ters, ſowie eines ahnungsloſen Publikums im Zuhörerraume Anterbreitet. Gerichtet endlich ſind jene Dunkelmänner, die ſich in ihrer politiſchen Gehäſſigkeit nicht ſchämen, mit Geldern Und nochmals hat er ſich zu ſeiner Behauptung ihrer Parteikaſſe einen Kettenhandel mit unterſchlagenen J Akten zu treiben... Das Leben iſt ein Kampf und die Politik, die ja nur ein Teil unſerer Lebensäußerungen iſt, iſt ein Kampf, war es immer und wird es immer bleiben! Aber dieſe Erkenntnis hindert durchaus nicht, daß dieſer Kampf von allen anſtändigen Menſchen anſtändig geführt wird. Zumal da, wo es ſich nicht um das auf Leben und Tod geſtellte Ringen artfremder Völker, ſondern um innerpolitiſche Meinungsverſchiedenheiten zwiſchen Menſchen handelt, die als Brüder geboren ſind. H. A. Meißner. Neichspoſt.⸗G. und Tabakmonopol? Berlin, 12. April.(Von unſerem Berliner Büro), Wie die„Deutſche Ztg“„aus unbedingt zuverläſſiger Quelle“ glaubt berichten zu können, ſoll, um die Verpflichtungen des Dawesplanes einhalten zu können, die Reichsregierung die Umwandlung der Reichspoſt in eine Aktiengeſell⸗ ſchaft nach dem Muſter der Reichsbahn mit Wirkung vom 1. Oktober 1927 ab, ferner die Einführung eines Tabak⸗ monopols und die Erweiterung des Branntweinmonopols erwügen. Wir regiſtrieren die wenig wahrſcheinlich klingende Mel⸗ dung, für die man der„Deutſchen Ztg.“ die Verantwortung überlaſſen muß. erſonalpolitiſches aus ee eeee Berlin, 12. April.(Von unſerem Berliner Büro). Den Perſonalveränderungen im Reichsminiſterium des Junern wird allgemein große Bedeutung beigemeſſen, da ſich in ihnen der neue Kurs in der Beamtenpolitik ausprägt. Die Entlaſſung des ſozialdemokratiſchen Staatsſekretärs Schulz, der ſchon wiederholt längere Zeit, ſo z. B. auch un⸗ ter dem früheren Miniſter Schiele beurlaubt war, hängt natür⸗ lich damit zuſammen, daß die Kulturabteilung, die Herrn Schulz unterſteht, für die nächſte Zeit die beſonders ſchwierige Aufgabe des Reichsſchulgeſetzes und der Konkor⸗ datsfrage zu behandeln hat. Miniſterialdirektor Pellen⸗ gahr, der an die Stelle des Herrn Schulz tritt, ſteht dem Zentrum nahe, das damit einen weſentlichen Einfluß auf die Geſtaltung der Dinge gewinnt. Den„Vorwärts“, der von einer„Maßregelung des Herrn Schulz“ ſpricht, erinnert die „Tägliche Rundſchau“ an die Tatſache, daß der preußiſche Innenminiſter Grzeſinski ſofort nach ſeinem Amtsantritt den langjährigen Stgatsſekretär Meißner aus ſeinem Dienſt ent⸗ laſſen habe. Auffälliger noch als der Abbau des Staatsſek⸗ retärs Schulz iſt die Verabſchiedung des Miniſterialdirektors Dr. Brecht, der zu den Demokraten zählt. Er ſtand der Verfaſſungsabteilung des Reichsinnenminiſteriums ſeit meh⸗ reren Jahren vor und hat ſich, wie auch von ſeinen Gegnern anerkannt wird, Verdienſte um den Aufbau des Staates er⸗ worben. Der an ſeine Stelle tretende Miniſterialbirektor v. Kameke ſteht dem Reichsminiſter des Innern v. Keudell parteipolitiſch nahe. Die„Tägliche Rundſchau“ bezeichnet die gleichzeitig verbreitete Meldung, daß der Miniſterialrat im Reichsminiſterium des Innern v. Keudell, ein Bruder des Reichsinnenminiſters, in den Dienſt des Auswärtigen Amkes übertreten werde, als unzutreffend. Miniſterialrat v. Keudell ſoll ins Reichsernährungsminiſterium berufen werden. Auch daß Fürſt Bismarck als Botſchaftsrat der deutſchen Bot⸗ —5 London auserſehen ſei, ſoll nach derſelben Quelle nicht zutreffen. Die Linkspreſſe iſt über das Revirement im Bereich des Herrn v. Keudell, wie ſich denken läßt, außerordentlich beun⸗ ruhigt. Das B. T. kündigt an, daß nach des Parlaments Herr v. Keudell, wie auch die übrigen Mit⸗ glieder des Reichskabinetts Gelegeuheit haben würden, yſich wegen dieſer Perſonalpolttik zu verantworken“.„Voffiſche Stg.“ und„Vorwärts“ treffen ſich in der Auffaſſung, daß zu geeig⸗ neter Zeit nach dem Grundſatz Ange um Auge, Zahn u Zahn zu verfahren ſein werde.„Mit dieſer Praxis der Poli⸗ tiſierung der Aemter“, ſo ſchreibt das ſozialdemokratiſche Zen⸗ tralorgan,„wird der Bürgerblock erzwingen, daß in Zukunft eine zielbewußte und rückſichtsloſe Perſonalpolitik wieder gut⸗ muß, was unter der Herrſchaft der Reaktton geſchehen Tſt. Auch Bundeskanzler Renner der Korruption verdächtigt Berlin, 12. April(Von unſerem Berliner Büro). Ein in Wien neu erſcheinendes Montagsblatt„Der Turm“, hat gegen den früheren Bundeskanzler Dr. Renner r gende Vorwürfe erhoben und ihn der Korruption beſchuldigt. Dr. Renner hat auf Beſchluß ſeiner Partei, der Sozialdemo⸗ kratie, die Beleidigungsklage eingereicht. Der beklagte Re⸗ dakteur will in dem bevorſtehenden Prozeß den Wahrheits⸗ beweis antreten. * Italien genehmigt die Montblanc⸗Tunnelpläne. Die italieniſche Regierung hat die Pläne für das Tunnelprofekt unter den Montblanc gebilligt. dem Zuſammentritt mſaus einer allgemeinen Ablehnung des Das Deſizit von 720 Millionen Mark 8 London, 12. April.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Der neue engliſche Staatshaushalt, den der Finanzminiſter Churchill geſtern in einer meiſterhaften Unterhausrede vorlegte, enthüllt die kataſtrophale Lage der Stats⸗ finanzen. Durch eine Reihe von bewundernswerten Tricks iſt es gelungen, das größte Defizit, das England jemals ge⸗ habt hat, zu decken. Aber Churchill erklärte gleichzeitſg, daß er hiermit am Ende ſeiner Möglichkeiten angelangt ſei und eine neue Unterbilanz im kommenden Jahr nur durch die ge⸗ fürchtete Erhöhung der Einkommenſteuer aus⸗ geglichen werden könkte. Die wichtigſten Neuerungen des Budgets ſind folgende: Um den Fehlbetrag von 36 Mil⸗ lionen Pfund zu decken, wird zunächſt eine Reihe neuer in⸗ direkter Steuern und Zölle erhöht bezw. neu eingeführt. Die Tabak⸗ und Zündholzſteuer iſt ſtark erhöht worden, ebenſo die Einfuhrzölle auf ausländiſche Weine und Filme. Ein Zoll für Autoreiſen wird neu geſchaffen, ebenſo ein Einfuhr⸗ zoll auf feines Tafelgeſchirr, der ſich ſpeziell gegen Deutſchland und die Tſchechoflowakei richtet. Neben dieſen Maßnahmen ſtehen dann die beiden großen Tricks: 1. Die Uebernahme der Reſerven des Wegefonds in Höhe von 12 Millionen Pfund auf die Einnahmeſeite und 2. Die Vetänderung der Zinsfriſt für die Hausbeſitzerſteuer, durch die das Schatzamt im kommenden Steuerjahr drei halbe Ra⸗ ten dieſer Steuer einkaſſieren wird. Aus dieſen Maßnahmen, die nach Churchill erſt dann ihre Schattenſeiten zeigen wer⸗ den, wenn einmal zwiſchen Januar und Juni die Welt unter⸗ gehen wird, werden faſt 15 Millionen Pfund dem Etat für 1927½8 zugute kommen. Die Einnahmen aus dieſen beiden Neuerungen ſind ſo groß, daß es dem Finanzminiſter möglich iſt, den Amortiſationsfond für die Staatsſchuld auf 65 Mil⸗ lionen zu erhöhen. Gleichzeitig wird der Berſuch zu einer großen Sparmaßnahme gemacht. Churchill kündigte an, daß drei Miniſterien abgebaut werden ſollen und zwar die Miniſterten für ansport, Bergbau und Ueberſeehandel. — ſind Abbaumaßnahmen für Staatsangeſtellte beab⸗ ichtigt. Die Aufnahme des Budgets war trotz der verführenden Redekünſte Churchills recht unfreundlich. In Oppoſitions⸗ kreiſen wendet man ein, daß die meiſten Maßnahmen des inanzminiſters die Unterbilanz nur hinausſchiebe und nicht wirklich ausgleiche. Gegen die neuen Zölle wird ſtarke Kritik laut, In liberalen Kreiſen weiſt man auf die Wahrſcheinlich⸗ keit hin, daß die Wirren in China im kommenden Finanzjahr ebenſo große Störungen im Staatshaushalt hervorrufen werden, wie der Bergbaukonflikt im Vorfahre. Frankreich als Gläubiger Rußlands Paris, 12. April.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Im Finanzminiſterium wird offiziell die Nachricht in Ab⸗ rede geſtellt, daß der Abſchluß eines Akkordes über die ruf⸗ ſiſchen Vorkriegsſchulden und die von Sowjetrußland ver⸗ langten Kredite unmittelbar bevorſtehe, Der Finanzminiſter, ſo heißt es in dem Kommuniqué, kann in dieſer Huſicht nur das Dementt beſtätigen, das bereits am Freitag vom Außen⸗ miniſterium ausgegeben wurde. Im beſonderen kann die Frage der Kredite erſt dann praktiſch angeſchnttten werden, wenn eine Einigung über die hauptſächlichſten Punkte der Schuldenregelung zuſtandegekommen iſt. Dieſe Einigung be⸗ ſteht heute noch nicht. Die Großmächte und China 8London, 12. April.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Die Note der fünf Großmächte an die Kantonregierung we⸗ gen der Vorfälle von Nanking, die geſtern in Hankau und gleichzeitig beim kantoneſiſchen Generalſtab überreicht wurde, entſpricht den gemachten Vorausſagen. Der intereſſanteſte Teil des Schriftſtückes iſt der Schlußabſatz, den man als eine verhaltene Drohung auslegen kann.„Wenn die Natio⸗ naliſten nicht zur Zufriedenheit der intereffierten Mächte ihre Abſicht erweiſen, die Forderungen der Note prompt zu er⸗ füllen, werden die Regierungen ſich gezwungen ſehen, diejeni⸗ gen Schritte zu ergreifen, die ſie für notwendig halten.“ Das iſt eine gewundene Jormel für einen klaren Tatbeſtand: 1. Kann die Note jederzeit nachträglich in ein Ultimatum um⸗ gewandelt werden? 2. ſind Zwangsmaßnahmen zur Durch⸗ ſetzung der Forderungen nicht von allen Regierungen beab⸗ ſichtigt, wohl aber von einigen, alſo offenbar von England und Amerika, die ſich dieſes Recht ausdrücklich vorbehalten haben? Die große Gegenoffenſive der nordchineſiſchen Generäle iſt nach den heute vorliegenden Nachrichten noch nicht zum Stillſtand gekommen. Das plötz⸗ liche Auftauchen Sun⸗Tſchiang⸗Fangs, der vor einigen Wochen von Schanghai nach Japan geflohen ſein ſollte, hat die Kanto⸗ neſen im Gebiet öſtlich von Nanking offenbar ſchwer geſchla⸗ gen. Seine Truppen haben den Pangtſe wieder überſchritten und ſollen ſich im Vormarſch auf Schanghal befinden. Gleichzeitig wird eine überraſchende Wendung in der Provinz Honan gemeldet durch die Truppen Wu⸗pei⸗Fus, die bisher den vordringenden Armeen Tſchang⸗Tſo⸗Lins Wiberſtand letſteten. Wu⸗pei⸗In hat ſich mit Tſchang⸗Tſo⸗Lin geeinigt und den Oberbefehl über die vereinigten Streitkräfte in der Honanprovinz übernommen. Die Anhänger des Nordens be⸗ trachten dieſe Meldung als Garantie eines baldigen Sieges über die Kantoneſen, was man als ſtarke Uebertreibung be⸗ zeichnen muß. Nach Meldungen ſollen die Honantruppen nur 120 Kilometer von Hankau entfernt ſein und bei ihnen befindet ſich die berühmte Stoßtruppe Wu⸗pei⸗Fus, die unter dem Na⸗ men„Die roten Speere“ in China außerordentlich gefürch⸗ tet iſt. Japans eigene Meinung Paris, 12. April.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Dem„Echo de Paris“ wird über London aus Tokio gemel⸗ det: Das Moskauer Ultimatum an die Pekinger Regierung hat in japaniſchen Kreiſen ſtarke Beſorgnis und Miß⸗ trauen erregt. Die Regierung verfolgt die Entwicklung der Dinge mit aller Aufmerkſamkeit. Sie wird voraus ſichtlich eine Sonderſitzung abhalten, um die Situation 2 prüfen, die ſich owjetultimatums durch Tſang⸗Tſo⸗Lin ergeben könnte. Die Möglichkeit der Beſetzung der oſtchineſiſchen Bahn und ihrer Nebenlinien durch die Sowjets gibt zu ernſter Beunruhigung Anlaß. Da⸗ durch würde der Verkehr Rußland und Japan unter⸗ A bunden werden und die beſondere Stellung Japaus in der Mandſchurei gefährdet. Man glaubt 43J immer noch, daß ſich Moskau bereit finden werde, dieſes japaniſche Recht in der Mandſchurei anzuerkennen. Der Neene in Tokio hatte eine Unterredung mit einem Vertreter der japaniſchen Regierung. Es ſcheint, daß das japaniſche Kabi⸗ neit keine Komplikationen vorausſieht, aber mit einer en t⸗ ſcheidenden Aktion Moskaus rechnet, gegen die die Pekinger Regierung kaum Widerſtand leiſten könnte. Die ja⸗ aniſche Regierung lehnt jede Verantwortlichkeit an der urchſuchung der ruſſiſchen Botſchaft in 11 75 ab. Sie miß⸗ billigt das Vorgehen Tſang⸗Tſo⸗Lins vollkommen. * Der neue niederländiſche Geſandte in Berlin. Wie nunmehr amtlich beſtätigt wird, iſt der Geſandte und frühere Generalgouverneur von Niederländiſch⸗Indien, Graf Van Limburg⸗Stirum, zum niederländiſchen Geſandten in Berlin ernannt worden. Fälſchung und Jollbetrug Wie die„Voſſ. Ztg.“ erfährt, beſchäftigt ſich zur Zeit ein eigens eingerichtetes Sonderdezernat beim Landgericht und die Zollbehörden von Berlin, Köln und Hamburg mit der Aufklä⸗ rung des größten Zollbetrugs, der bisher in Deutſchland auf⸗ gedeckt wurde. Seit dem Herbſt v. J. iſt ganz Deutſchland mit gefälſchten Banderolen überſchwemmt wor⸗ den; allein eine Hamburger Firma hat für 40 Millionen Mark gefälſchte Banderolen in Vertrieb gebracht. Zahlloſe Ver⸗ haftungen ſind vorgenommen worden. In Hamburg wurden an einem Tage zwanzig Perſonen feſtgenommen. In die Angelegenheit verwickelt ſind Inhaber namhafter Zigarettenfabriken. Die Hauptfabrik, die die gefälſchten Ban⸗ derolen herſtellte, iſt noch nicht ausfindig gemacht worden. Eine Nebenfabrik wurde dieſer Tage in Wiesbaden ausgehoben. Die Fälſchungen, die in den letzten Tagen aufgetaucht ſind, ſind ſo raffiniert ausgeführt, daß die Zollbehörden ſie nicht mehr non den echten Banderolen unterſcheiden können und die Reichsdruckerei als Obergutachter angerufen haben. Dieſer Betrug iſt auf eine eigenartige Weiſe aufgedeckt worden. Es hatten ſich Ende vorigen Jahres die Anzeichen gemehrt, daß eine beſtimmte 5 Pfg.⸗Zigarette einer der größten rheiniſchen Zigarettenfabriken in maſſenhaften Fälſchungen auftrat. Zahlreiche Fälſcherwerkſtätten wurden ausgehoben, ſo in Dortmund die Firma Weſten⸗ burger, in Berlin die Zigarettenfabriken Baſſuan, Frand Apisdorf und mehrere andere in Köln und Hamburg. Im Verlauf der Ermittlungen der Staatsanwaltſchaft ſtellte es ſich heraus, daß die Zigaretten nicht nur gefälſcht, ſondern auch mit falſchen Banderolen verſehen worden waren. 4*— Wirth beim Reichsbanner 22 jie +Berlin, 12. April.(Von unſerem Berliner Büro). Di heutige Kundgebung des Reichsbanners im Sportpalaſt, zu der„Monarchiſten und Kommuniſten“ der Zer tritt ausdrücklich verboten war, galt dem Thema Staat 1 75 nationaliſtiſch⸗kommuniſtiſcher Radau“, in Wirklichkeit abe wohl mehr der Sorge um eine Neuordnung ber Dinge in Preußen. Von dieſem Geſichtspunkte aus richtete der demokra⸗ tiſche Landtagsabgeordnete Nuſchke eine dringende Mahnung an die Reichsbannermitglieder, wegen der Beteiligung de Zentrums an der Reichsregierung nicht irre zu werden, 05 Zentrum in Preußen halte treu zur Weimarer Koalition, un gerade jetzt ſeien die Zentrumskameraden im Reichsbanner dringend notwendig, da der große Entſcheidungskampf um die Freiheit in der Republik vorbereitet werden müſſe. Noch deut⸗ licher äußerte ſich der Reichskanzler a. D. Wirth. Eine Re⸗ gierungsänderung dürfe nicht ſtattfinden ohne eine vorherige Befragung des Volkes.„Geben Sie uns Republikanern“ rie Dr. Wirth, 30 Stimmen im Parlament mehr, ſo brauche Marx nicht mit rechts zu paktieren.“ Wirth wendete ſich in dieſem Zuſammenhang auch gegen Stegerwalds an die Adreſſe der Sozialdemokratie gerichtete Drohung. Die Sozialdemokraten beſchwor er, gegen die Katholiken Toleranz zu üben, dam nicht die katholiſchen Kreiſe ganz in das rechte Lager abge⸗ drückt würden. Wirth ſchloß mit dem Appell, die republi⸗ kaniſche Phalaux in Preußen zu erhalten und der Rechts⸗ regierung im Reich ein Ende zu bereiten. Letzte Meloͤungen Endgültiger Schiedsſpruch für die Rheinſchiffahrt * Duisburg, 12. April. Nachdem in der vergangenen Woche für die Rheinſchiffahrt ein Teilſchiedsſpruch gefällt wor⸗ den war, erging jetzt der endgültige Schiedsſpruch. Dan iſt der bisherige Matroſenlohn von 40 M. pro Woche ab 1. Mai um.50 M. und ab 1. Oktober um weitere 150 M. Wochenlohn erhöht worden. Die übrigen Löhne und Ge⸗ hälter ändern ſich entſprechend. Die Lohnregelung gilt 1 kündbar bis 1. April 1928 und iſt dann mit monatlicher Frif kündbar. Bezüglich des Rahmentarifvertrags 10 eine neue Regelung der Arbeitszeit ſtattgefunden. Di bisherige Fahr⸗ und Arbeitszeit wird aufrechterhalten. Da, gegen ſind die Vergütungen für Ueberſchreitung der Fahr zeiten erhöht worden. Es wurden bisher Ueberſtunden be⸗ zahlt mit 20 Prozent von des Wochenlohnes, jetzt werdeg ſie mit 30 Prozent von 6 des Wochenlohnes bezahlt. Da bedeutet eine Erhöhung von 50 Prozenk. Auch die Sonntagsregelung erfuhr eine Aenderung dahin, daß in jedem Monat ein freier Sonntag garantiert wird. Der übrige Rahmentarifvertrag bleibt unverändert für die nächſten zwe Jahre beſtehen und zwar unkündbar bis 1. März 1929. Er⸗ klärungsfriſt iſt Mittwoch, 13. März. Eine furchtbare Bluttat — Koburg, 12. April. In Hellingen bei Heldburg erſchlug die Landwirtswitwe Margarete Lange ihre Stieftochter mi einem Küchenbeil, tötete dann ihre beiden Töchter und beging ſchließlich Selbſtmord. Der Grund zu der Tragödie ſoll in Zwiſtigkeiten über den Anteil der Stieftochter an dem An⸗ weſen und über die Aufwertung liegen. Reichsbahnlohnverhandlungen — Berlin, 12. April. Im Reichsfinanzminiſterium began⸗ nen am Montag die Lohnverhandlungen mit den Reichsbahn arbeitern. Ein Ergebnis wurde noch nicht erzielt. Die Ver⸗ handlungen werden heute fortgeſetzt. Unglaublicher Ueberfall auf einen Reichsbahninſpeklor (J Berlin, 12. April.(Von unſerem Berliner Büro). Ju der Nacht zum Montag wurde der Eiſenbahnübe rwachung⸗ beamte Reichsbahninſpektor Franz vor dem Haup. ausgang des Magdeburger Hauptbahnhofes überfallen, ſchun mißhandelt und beſchoſſen. Er hatte auf dem Hauptbahnh einige Polizeiſtreifen geleitet und dabei einen Mann namen Erfurt vom Bahnhof verwieſen, der ſchon des öfteren de Bahnpolizei aufgefallen war. Dieſer lauerte nun mit dre umpanen vor dem Hauptportal dem Inſpektor auf, die ſtürzten ſich auf ihn, warfen ihn zu Boden, traten ihn m 5 den Stiefeln ins Geſicht, entriſſen ihm ſeinen Dienſtrevolve⸗ und ſchoſſen die Waffe auf ihn ab. Dann brachten die Bur⸗ ſchen den Schwerverletzten auf die Bahnpolizeiwache und 2 klärten, daß er ſich ſelbſt verletzt habe. Die Magde⸗ burger Kriminalpolizei und auch die Reichsbahndirektion be wahren über den Vorfall größtes Stillſchweigen. In einer halben Minute von England nach Auſtralien V. Paris, 12. April.(Von unſerem Pariſer Vertreter) Aus London wird berichtet: Geſtern gelang es dem Jon⸗ doner Telegraphenamt, in der lÜlebermittlung eines Tele gramm zwiſchen London und Auſtralien einen neuen Rekun, aufzuſtellen. Die Nachricht von der Streichung eines Budget poſtens wurde durch ein neues Radioſyſtem drahtlos über mittelt und konnte in Auſtralien bereits nach 30 Sekunden aufgefangen werden. Bei dem letzten Rekordverſuch erfolgte die Uebermittlung in 60 Sekunden. — dags Dienstag, den 12. April 1927 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Von der Weltreiſe des Kreuzers„Emden“ VI. Kapſtadt-Zanzibar⸗Mombaſa 1 Den Spuren des Hilfskreuzers„Wolf“ folgend, der vor Jahren zur gleichen Zeit ſeine kühnen Kreuzfahrten im ndiſchen Ozean begann, runden wir noch am 18. Januar abends das Kap der guten Hoffnung und ſteuern zu⸗ nächſt Oſtkurs, bis wir den 80 Seemeilen breiten, an Afrikas Aſte ſüdweſtwärts ſetzend ſtarken Agulhas⸗Strom mit ilfe eines ſtürmiſchen Weſtwindes ohne allzu großen. Zeit⸗ verluſt durchquert haben. Mit Nordoſtkurs geht die Fahrt ann weiter auf die Straße von Mozambique zwiſchen Madagaskar und der Küſte zu, wo wir die kleine Anſel Europa anſteuern. Am Sonntag, 23. Januar kommt ie Juſel in Sicht, niedrig und koralliſchen Urſprungs, im reis eine nach Norden offene Lagune umſchließend, unbe⸗ wohnt, ein Heim unzähliger großer Vögel, darunter auch Flamingos. In dichten Schwärmen ſchwirren ſie unruhig über der umbrandeten Inſel, laut ſchreiend, als ob ſie ihren eſitz gegen uns ungebetene Gäſte verteidigen wollten. Wir metnen es aber friedlich und fahren weiter, nachdem unſer Auge ſich ſattgeſehen an dieſer Inſeleinſamkeit. Als ſonntägliche Abwechſlung veranſtalten wir nachmit⸗ 5 ein Sportfeſt. Erfreuliche Leiſtungen an Reck und Barren bemmen zum Vorſchein, Sackhüpfen und Kartoffellauf liefern eluſtigende Szenen, und in wilder Jagd geht ein Hindernis⸗ auf rund ums Mitteldeck, durch Rettungsbojen mit dahinter fulge tellten gefüllten Waſchbalfen gekrochen, auf die treppen⸗ oſe Back hinaufgeturnt, zurück unter den Duchten der mit Waſſer gefüllten Scheibenſolle durch und zum Schluß— noch ganz außer Puſte— mit zitteriger Hand einfädeln von Nadel und Faden. Die erſten Hinderniſſe gingen ja noch, aber das allexletzte hätten lieber zartere Hände beſeitigen ſollen! Durſt⸗ öſchende und nikotinhaltige Preiſe belohnen die erfreuten ieger. Wieder 2 Tage nichts als Himmel und Meeresweite. Ein ſtürmiſcher Nordweſt bringt ſtarke Regenböen in ſchneller olge und— ſeit vielen Wochen nicht mehr eingetreten— dieſiges Wetter, das wir garnicht gebrauchen können; wollten wir doch auf dem Wege nach Zanzibar die Comoren⸗ In⸗ eln anſteuern. Aber am 25. mittags zerreißt für Sekunden er dichte Regenſchleier und wir ſehen 10 Seemeilen vor uns rande Comore, das größte Eiland der Inſelgruppe. ach einer halben Stunde kommt die Küſte auf kaum 3000 eter wieder in Sicht. Wir taſten uns mit dem Echolot bis auf 1000 Meter heran und fahren nun 2 Stunden lang immer auf der Grenze der Sichtweite an der Inſel entlang, das Land zum Greifen nahe, bis uns unſer neuer Kurs auf Zanzibar allmählich von der Inſel entfernt. Dichte Regenwolken ent⸗ Beben uns leider den erhofften Blick auf den 2400 Meter hohen ulkan der Inſel. Am 256. ſichten wir die afrikaniſche Küſte, und abends fällt der Anker vor den Ri fen der Südeinfahrt des Zanzibar⸗ anals. Bei ſchon drückend heißer Sonne ſteuern wir tags darauf rechts und links Korallenriffe über und unter Waſſer, durch den gut bezeichneten Southern⸗Paß und ankern ſüdlich von Ras Shangani unmittelbar vor dem engliſchen Regie⸗ kungsgebäude. Zanzibar iſt die erſte typiſch orientaliſch⸗tropiſche Stadt unſerer Reiſe und bietet des Sehenswerten unendlich viel. Beſonders dank⸗ bar iſt das Studium der Bevölkerung mit all ihren Raſſen und Miſchraſſen, ihrem Leben und Treiben. Inder, meiſt Ver⸗ treter des Kaufmannsſtandes, mit ihren langen Röcken und ezartigen Kopfbedeckungen, laden vor ihren Läden ermun⸗ ernd zum Kaufen ein, Araber, die Repräſentanten der oberen arbigen Bevölkerungsſchichten, gehen in ihren bunten Ge⸗ wändern und farbigen Turbanen würdig einher, Neger mit angen weißen Kitteln und weißem Käppi ſtehen herum und Naſſen Palaver. Daneben das Heer der Miſchlinge aller aſſen, deren jeder einzelne auf ſeine Exiſtenzberechtigung ſtolz iſt und den Fremdling nicht unfreundlich anſtarrt; ſteht och der Deutſche bei der eingeborenen Bevölkerung von ſeiner krfolgreichen Kolontaltätigkeit in Oſtafrika her noch in guter rinnerung. Und dazwiſchen ab und zu ein Auto, eine Rikſcha ein leichter handgezogener zweirädriger Wagen) oder ein lästerrab mit Weißen, deren es etwa 200 gibt, meiſt Eng⸗ Agder. An den Straßenecken ſtehen gut ausſehende Polizei⸗ skart und ſorgen für Ordnung, grüßen oder ſtehen ſtramm, b enn man vorbeikommt oder rufen„Attention“(Achtung) eim Paſſteren einer Polizeiſtation. Manche Suaheli⸗Neger ſtammen noch von unſerer frühe⸗ den deutſchen Kolonie. So ſtellt ſich an der Landungsſtelle ein Polkzeiaskari als früherer deutſcher Feld⸗ vebel vor, der 15 Jahre in unſerer Schutztruppe gedient Von Korvettenkapitän Adalbert Schüßler hat. In den Straßen machen hier und da gut gewachſene Suaheli ſtramm mit„Schirm über“ und deutſchem Gruß ihre Ehrenbezeugung. Und als wir abends beim engliſchen Reſi⸗ deuten zu Gaſt ſind und das exakte, ſchwungvolle Spiel der Askarikapelle bemerken, wird uns die Erklärung:„Es ſind ja frühere deutſche, e Ihr Deutſchen ſelbſt habt ſie ja ausgebildet!““ Es brennt die alte Wundel!) Eine Aufmerkſamkeit ſollte es wohl ſein, daß das erſte Stück ein deutſches war; für uns nicht glücklich gewählt war aber ſein Titel:„Unter dem Siegesbanner!“ Ein Beweis für das von der Bevölkerung Deutſchland ſchon wieder entgegengebrachte Vertrauen wird uns bei unſeren Einkäufen. Als bei einem indiſchen Kaufmann von uns ſcherzhaft das Wort„Kein Geld“ fällt, meinte der Inder, ihm würde ein Scheck oder eine An⸗ weiſung auf eine deutſche Bank auch genügen. Wir ſtaunen, aber machen den Verſuch; der Inder erhält als Zahlung eine Anweiſung auf die Oldenburgiſche Landesbank, Filitale Wil⸗ helmshaven, und iſt zufrieden. Er hat allerdings ſeinen Agen⸗ ten in Hamburg, der der Bank die Anweiſung präſenttert, aber immerhin! Engländer und Holländer, denen wir hiervon erzählen, ſtaunen ob dieſes dem deutſchen Namen ſchon wieder zugeſtandenen Kredits. Leider wohnen keine Deutſche in Zanzibar; aber vom Kilimandſcharo im früheren Deutſch⸗Oſtafrika, jetzt Tan⸗ anjika(engliſches Mandat) her haben zwei deutſche flanzer die weite Reiſe im Auto bis Tanga und weiter zu Schiff bis Zanzibar unternommen, um das erſte deutſche Kriegsſchiff nach zwölf Jahren an Afrikas Küſte zu begrüßen. Und weitere Landsleute kommen aus Tanga und Daresſalam herüber, darunter der Bruder unſeres Seekadetten Schultz (Herbert) zu deſſen größter Freude. Sie alle müſſen hart ar⸗ beiten, um wieder feſten Boden unter den zu gewin⸗ nen. Umſo dankbarer und erfreuter waren ſie, auf deutſchem Boden einige für beide Teile genußreiche Tage verbringen zu können.— In Autos und Rikſchas durchqutten wir Stadt und Land. Ein buntes Leben und Treiben herrſcht in den Bazar⸗ vierteln, wo Auge, Ohr und Naſe in gleicher Weiſe beanſprucht werden. Wie eine Oaſe in der Wüſte allerdings empfindet unſere Naſe die Nähe von Nelkenhandel. Nelken ſind der Hauptausfuhrartikel von Zanzibar und überbieten mit ihrem wohltuenden Duft glücklicherweiſe jegliche andere, meiſt ge⸗ fährliche Konkurrenz. Außerhalb der Stadt eine reiche tropiſche Vegetation. Rieſige Kokosnuß⸗ und ſchlanke Muskatnußpalmen wechſeln ab mit Nelkenbäumen, Akazien, dem Affenbrotbaum und der Bananenſtaude. Dazu gibt's Ananas in reicher Menge. Uns überholt ein elegantes Auto in ſchneller Jahrt. Darin ſitzt mit einem Begleiter der Sultan von Zanzibar, ein gut ausſehender Araber in orientaliſcher Tracht mit präch⸗ tigem Turban. Unſere Uniform iſt ihm bekannt, da der Kom⸗ mandant ihm tags zuvor ſeinen Beſuch gemacht hat; ſo wird unſer Gruß freundlich erwidert. Bei dem früheren Sommer⸗ palaſt des Sultans machen wir Halt. Idylliſch liegt er an einer kleinen Bucht auf felſigem Ufer, weithin ſchweift der Blick über's Meer zu den benachbarten Koralleninſeln. Eine überdachte Holztreppe führt zum Waſſer, wo zwiſchen Ko⸗ rallenriffen ein herrlicher Strand zum erfriſchenden Bade ein⸗ lädt, ein Luxus, den wir uns vom Schiff aus der ſteten Hai⸗ gefahr wegen nicht leiſten können. Seltene große Muſcheln finden wir und machen Jagd auf ſpinnengleiche, teilweiſe nur mit einer großen Schere bewehrte Krebſe, die ſich ihren Ver⸗ folgern durch Zickzackkurſe geſchickt entziehen, ſogar den be⸗ rühmten„Schlag ſeitwärts“ mühelos ausführen können und endlich in ausgeworfenen Löchern im Sand verſchwinden. Schon bei Dunkelheit, die in den Tropen ſehr ſchnell einſetzt, gehts im Mondſchein und Sterngeflimmer die ſtille Straße zurück; nur ab und zu fangen Affen von den Bäumen her⸗ unter über die nächtlichen Ruheſtörer furchtbar zu ſchim⸗ pfen an. Zanzibar iſt der Mittelpunkt der Elfenbein⸗ und Ebenholzſchnitzereien. Vor allem Elefanten jeglicher Größe werden von der Be⸗ ſatzung viel gekauft; iſt doch das höchſte der Gefühle der Be⸗ ſitz einer ganzen Elefantenfamilie. So erhebt ſich an Bord bald ein ſchwunghafter Handel in des Wortes wahrſter Be⸗ deutung. Der Händler fordert 20 Mark, man bietet 2 Mark, und ſo geht es manchmal ſtundenlang mit Unterbrechung hin und her. Wertvollere Objekte werden zweckmäßig in der Kam⸗ mer oder ſonſt unter vier Augen verhandelt, und es koſtet beiderſeit manchen Schweißtropfen, bis der Handel zu einem für beide Teile befriedigenden Abſchluß gekommen iſt. Wun⸗ derbar ſind die Elfenbeinſchnitzereien; leider reicht das Geld meiſt nicht zu nennenswerten Käufen. Wir ſchwelgen in Früch⸗ ten, vor allem Ananas, die in prächtigen Exemplaren an Bord kommen, und kaum ein Beurlaubter kehrt ohne dieſe herrliche Frucht an Bord zurück; koſten doch zwei bis drei Stück recht anſehnlicher Größe zuſammen nur 1 Mark. Auch Mangos, eine melonenartige Frucht mit großem Kern, ſind ſehr begehrt; wer ſich über den anfänglich empfundenen ter⸗ pentinartigen Beigeſchmack erſt mal hinweggeſetzt hat, wird ſie jeder anderen Frucht vorziehen. Schnell ſind die für Zanzibar angeſetzten 7 Tage ver⸗ gangen. Am 3. Februar gehts ankerauf und durch den Eng⸗ e Mombaſa wo wir abends in dem ausgezeichneten Hafen Port Kilin⸗ dini zur Oelübernahme ankern. Der Hafen, gegen alle Winde geſchützt, wohl der beſte natürliche Hafen Afrikas, liegt an einem Flußlauf weſtlich der Inſel Mombaſa und bietet für die größten Ozeandampfer Raum; faſt täglich laufen ſtatt⸗ liche Paſſagier⸗ und Frachtſchiffe ein und aus. Hat doch Mombaſa(die Stadt heißt eigentlich Mpita) als Endpunkt der Uganda⸗Bahn und Hauptſtadt der engliſchen Kolonſe Kenya erhebliche Bedeutung. Ihr wird jetzt durch Bau einer groß⸗ zügigen Hafenanlage Rechnung getragen. Eine 250 Meter lange Kaimauer mit Liegeplätzen für 2große Dampfer(bisher ankerten die Dampfer ſtets auf dem Strom] und 2 Lagerſchup⸗ pen für je 20000 Tonnen Ladung iſt fertig, weitere Liege⸗ plätze ſind im Bau. Bet der Bedeutung dieſes Platzes für den afrikaniſchen Handel und der Nähe unſerer früheren Ko⸗ lonie Deutſch⸗Oſtafrika(fetzt engliſches Mandat Tanganjika), wohin ſchon wieder mancherlei Beziehungen beſtehen, iſt es nur natürlich, daß eine Reihe deutſcher Kaufleute, meiſt erſt ſeit kurzem, in Mombaſa anſäſſig ſind. Sie haben zu kämpfen, um ſich durchzuſetzen, aber ihre Arbeit trägt Früchte und ſteht beſonders bei der Eingeborenen⸗Bepölkerung in gutem Ruf, ſo daß ſie bereits wieder mit der ausländiſchen Konkurrenz in Bie W e akeit dieſes deutſchen Außenpoſtens iſt durch Einrichtung eines Berufskonſulats in Mombaſa beſon⸗ ders betont worden, das bei der neuerdings immer mehr ein⸗ ſetzenden deutſchen Rückwanderung nach Tanganfika erhöhte Bedeutung gewonnen hat. Für unſere deutſchen Landsleute in Mombaſa bedeutet der Aufenthalt des Kreuzers ein ſo bald nicht wiederkehrendes Ereignis; bald ſind hinüber und her⸗ über herzliche Beziehungen angeknüpft, ſo daß die 2 Tage in wechſelndem Zuſammenſein an Bord und Land nur zu ſchnell vergehen. Denen es vergönnt war, einen Abend bet einer der wenigen deutſchen Famtilien an Land zu verbringen, wer⸗ den ihren freundlichen Gaſtgebern ſtets eine dankbare Er⸗ innerung bewahren. Am 6. Februar mittags lichten wir An⸗ ker und ſteuern mit Oſtkurs unſerm entlegenen nächſten Reiſe⸗ ziel, Port Vietoria auf Mahe(Seyehellen), entgegen. * *Die Geſundheit der dentſchen Großſtädte hat ſich in der Woche vom 6. bis zum 12. März gegen die Vorwoche zum fünften Male inſofern gebeſſert, als die Sterblich⸗ keit wiederum, um 0,9, auf 11,7 unter 1000 Anfäſſige im Jahr zurückgegangen iſt. Sie fiel in ganz Berlin auf 12,4, Alt⸗Berlin 13,1, Neu⸗Berlin 11,8, Köln 11, Düſſeldorf 8,5, Dortmund 9,1, Bochum 11,2, Gelſenkirchen 8,0, Barmen 10,8, Elberfeld 9,5, Krefeld 8,7, Mülheim a. d. R. 11,4, Mün⸗ chen⸗Gladbach 11,2, Oberhauſen 9,7, Hamburg 11,8, Bremen 10,2, Königsberg i. P. 13,4, Kiel 11,1, Lübeck 10,7, Breslau 12,5, Hannover 11,7, Braunſchweig 14,3, Erfurt 13,3, Leipzig 10,9, Dresden 11,6, Chemnitz 11,0, Plauen i. V. 11,6, Karls⸗ ruhe 9,9, Mainz 14,2, Suttgart 8,4, Saarbrücken 6,2. Sie bliebgleich in Hamborn mit 12,0, Magdeburg 13,1, Lu d⸗ wigshafen 6,6. Sie ſtieg in Eſſen auf 12,4, Duisburg 12,0, Aachen 15,8, Münſter i. W. 12,9, Stettin 12,8, Altona 11,5, Halle 14,1, Kaſſel 15,7, Frankfurt a. M. 8,7, Mannheim 911 licbabden 141, München 124, Nürnberg 13,1, Augs⸗ urg 14,6. — Willi ſucht Stoff Satire von Olaf Bouterwecck M Für den Schriftſteller iſt der Stoff das, was 5 den aurer der Kalk, für den Matroſen der Priem, für den Fri⸗ fear der Bubikopf iſt— kurz: der Stoff iſt für den Schrift⸗ teller die bedingungsloſe Vorausſetzung allen Schaffens. Und darum iſt er natürlich nicht da; er muß vielmehr erſt erjagd, erkämpft, erhorcht, erſchnüffelt, erlogen, erſtunken, Art.„ na ja! Und dieſe ewige Jagd nach dem Stoff iſt die rſache, weswegen alle Schriftſteller trotz ihrer fürſtlichen Wonorare ſo verhungert ausſehen... Tatſache! Der Zweck Ailigt die Mitteſ; darum iſt dem Schriftſteller jedes recht. Nur f˖ auen darf er nicht. Das tut er aber auch nie. Fragen Sie bn bitte felbſt! 1i Früher— als Willi noch Anfänger war und die Redak⸗ laenen nichts vom ihm wiſſen wollten— hatte er ganze Wagen⸗ ſebungen Stoff gehabt; aber jetzt, wo ſich die Verleger um eine Arbeiten riſſen, fiel ihm natürlich wochenlang nichts ein. 90 Sechs Wochen wartete er nun ſchon auf eine Eingebung. eute hatte er ſich für die letzten drei Pfennige eine Zigarette gekauft. Daß ſeine Abſätze ſchief und die Sohlen voll Löcher kearen, kümmerte Willt nicht, denn über ſolche Belangloſig⸗ eiten ging er als Philoſoph zur Tagesordnung über. Unan⸗ genehmer dünkte es ihm jedoch, jeden Tag ein neues Loch in Minen Leibriemen bohren zu müſſen, um den knurrenden agen zur Vernunft zu bringen— der ſchöne Riemen tat bm leid! 5 Hunger ſchärft den Verſtand. Nach dreitägigem Hungern eatte ſich Willis Verſtand bereits ſoweit geſchärft, daß er die keſten leiſen Antennenſchwingungen der kommenden Einge⸗ ung fühlte. Der in Einfallswehen liegende Dichter hat drei 55 eiten, die Geburt ſchnell und glücklich herbeizuführen; Rau⸗ ere Muſikhören, einſamer Mondſcheinſpaziergang. Willi utſchied ſich aus oben erwähnten Gründen für das letztere. 8 Das war der Grund, weswegen er an dieſem Abend durch Nar nächtlichen Grunewald pilgerte. Aus den brodelnden ebelſchwaden unklarer Vorſtellungen begann ſich gerade Garf umriſſen der ſchillernde Regenbogen eines göttlichen infalls zu löſen, als ſich eine unliebſame Störung ereignete. Im tiefſten Dunkel des Waldes trat plötzlich ein Mann 58 Willi zu, lüftete höflich den ſchäbigen Reſt ſeines Hutes nd ſagte:„Verzeihung, mein Herr— ich habe hier in meiner and ein kleines neckiſches Ding; wenn man daran ein wenig mit dem kleinen Finger zuckt, knallt es. Würden Sie wohl ſo liebenswürdig ſein und ihre ſämtlichen Wertſachen da auf den Baumſtumpf legen?!“ Einen Augenblick ſtand Willi verblüfft; aber dann kam ihm das Komiſche der Situation zum Bewußtſein, und er lachte— lachte, daß es ſchallend durch den nächtlichen Wald hallte. Jetzt war die Reihe, verblüfft zu ſein, an dem andern. „Mein Herr— was gibt's denn da zu lachen?“ fragte er drohend. „Verzeihung,“ ſagte Willi, nach Luft ringend,„aber Sie ſind an die falſche Adreſſe geraten; denn ich habe mir heute mittag für meine letzten drei Pfennig eine Zigarette gekauft! Wiſſen Sie— ich bin Schriftſteller und ſuche hier nach einem Stoff, oder— wenn ich den nicht finde— einen ſchönen Platz zum Aufhängen——“ Der andere hatte den Revolver längſt in die Taſche ge⸗ ſteckt und war auf den Baumſtumpf niedergeſunken. Eine Weile ſtarrte er ſchweigend vor ſich hin, um dann plötzlich die Hände vor das Geſicht zu ſchlagen und bittere Tränen zu vergießen. Willi fühlte etwas wie Mitleid mit dem armen Kerl in ſich aufſteigen. Sicher hatte ihn jetzt die Reue über ſein dunkles Treiben gepackt. Und Willi begann, jenem Troſt zuzuſprechen. Doch ſchon nach den erſten Worten blickte der andere ihn wütend an:„Menſch, hören Sie auf! Reue— pah!— wer ſpricht denn von Reue?!“ „Na, ich dachte— Ihre Tränen——“ „Quatſch! Eine Wut hab ich! Nix als Wut! Sehen Sie: Zehn Jahre lang bin ich Schriftſteller geweſen; zehn Jahre lang bin ich wie Sie auf der Jagd nach Stoff geweſen, bis mir das ewige Hungern endlich zum Halſe heraus hing, und ich mir geſtern den Revolver da gekauft habe. Natürlich nicht für den eigenen Leib— wenigſtens vorkäufig nicht. Uebrigens iſt er jetzt nicht geladen; man kann bei ſo einem Teufelsding nie wiſſen... Aber daß der erſte, den ich überfalle, genau ſo ein eee Dichter iſt wie ich ſelbſt—— ſehen Sie, das 1255 mich die ganze Troſtloſigkeit meines neuen Berufes er⸗ ennen.“ „Hören Sie, lieber Kollege,“ ſagte Willi,„darf ich Ihnen einen guten Rat geben?“ „Bitte!“ „Dann— verkaufen Sie den Revolver und pumpen Sie mir fünf Markl“ Und daß tat der Gutmütige denn auch. „Der heilige Verg Athos Die alte Kloſterrepublik auf dem Vorgebirge Athos im Aegäiſchen Meer hat kürzlich eine neue Verfaſſung erhalten, die die Beziehungen zu Griechenland und zum Oekumeniſchen Pa⸗ triarchat in Stambul regelt. Die Halbinſel Athos bildet hin⸗ fort einen autonomen Teil der griechiſchen Republick. Wer ſich als Novize oder Mönch auf dem Berg Athos niederläßt, wird ohne weiteres griechiſcher Staasbürger. Für Nichtorthodoxe, auch für orthodoxe Schismatiker, beſteht kein Nieberlaſſungs⸗ 75 55 doch wird zugunſten des bulgariſchen Kloſters eine Aus⸗ nahme gemacht werden. Die Verwaltung der zwanzig Klöſter auf dem Berg Athos erfolgt auf Grund des bisherigen Sta⸗ tuts. Aller Grund und Boden auf dem Berggebiet gehört den Klöſtern, die wie früher in Händen der Heiligen Synode von Karyas, die ſich aus Abordnungen der Klöſter zuſammenſetzt. Weder an der Zahl der Klöſter, noch an ihrer Rangordnung darf etwas geändert werden. Kirchlich unterſteht das Gebiet direkt dem Patriarchat von Stamhul(Konſtantinopel). Der griechiſche Staat läßt durch einen Gouverneur, der nicht dem Innen⸗, ſondern dem Außenminiſterium von Athen unter⸗ ſtellt iſt, Aufſicht ausüben.— Mit dieſer verſöhnenden Re⸗ gelung hat die Gewaltpolitik Pangalos', der jedes Eigen⸗ leben auf Athos mit Stumpf und Stil auszurotten verſuchte, ihren Abſchluß gefunden. rk. In welcher Lage ſchläft man am beſten? Den meiſten Menſchen iſt es wahrſcheinlich vollkommen gleichgültig, in welcher Himmelsrichtung ſie ſchlafen, wenn ſie nur ein gutes Lager unter ſich haben. Nach Anſicht des fran⸗ zöſiſchen Forſchers Dr. Regnault, der kürzlich vor einer ge⸗ lehrten Geſellſchaft in Paris eine Rede hielt, gibt» aber Per⸗ ſonen, die für die magnetiſchen Strömungen d⸗ Erde befon⸗ ders empfindlich ſind. Dieſe Perſonen follten nach ſeiner An⸗ ſicht beim Schlafen ſtets auf die Himmelsrichtung bedacht ſein, wenn ihnen die Ruheſtunden wirklich Erholung gewähren ſollen. Wenn man beim Schlafen den Kopf nach dem Weſten und die Füße nach dem Oſten richtet, ſo befinden ſich nach der Anſicht des franzöſiſchen Forſchers die Nervenreflexe des Kör⸗ pers nicht in voller Uebereinſtimmung mit den magnetiſchen Strömungen der Erde, da dieſe vom Norden nach dem Süden verlaufen. Er folgert daraus, daß nerpöſe Menſchen gut daran tun, beim Schlafen die gleiche nordſüdliche Himmelsrichtung einzunehmen. ———————— — 4. Seite. Nr. 171 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Dienstag, den 12. April 102 Städiſche Nachrichten Schulſchluß-Jeiern AZ3um 25jährigen Beſtehen der Leſſingſchule Maunheim (In beſcheidenem Rahmen beging am Samstag das Real⸗ gymnaſium II(Leſſingſchule) ſeinen diesjährigen Schlußakt, ob⸗ gleich es diesmal anläßlich ſeines 25jährigen Beſtehens allen Grund gehabt hätte, dieſen Markſtein in ſeiner Geſchichte durch einen Feſtakt in einem würdigeren Raum als der klei⸗ nen Anſtaltsturnhalle zu begehen. In ſeiner Rede warf Direk⸗ tor Dr. Dürr einen eingehenden Rückblick auf die Geſchichte der Schule: Die Exinnerung an die Anfänge der im Spätjahr 1902 gegründeten Schule führt zurück in die Zeit des glänzen⸗ den Aufſchwungs der Stadt Mannheim. Damals entwickelte ſich— im Zuſammenhang mit dem wundervollen Erſtarken der Macht des Deutſchen Reiches und gefördert durch eine weit⸗ ſchauende Kommunalpolitik— Handel und Induſtrie auch hier zu einer nie geahnten Blüte. Die Stadt Mannheim konnte mit ihrem Reichtum großzügige kulturelle Arbeit leiſten. In Altona und Frankfurt a. M. waren die erſten Realgymnaſien über einem lateinloſen Unterbau aufgebaut worden. In Karl⸗ ruhe und Baden⸗Baden waren ähnliche Reformanſtalten in unſerer engeren Heimat entſtanden. Der Reformſchulgedanke empfiehlt ſich auch aus pfychologiſch⸗pädagogiſchen Gründen. An alles das dachte man damals auch hier in Mannheim, als das Realgymnaſium 1(früher in N 6, der heutigen Ingenieur⸗ ſchule, jetzt am Friedrichsring) einen Neubau benötigte. Das alte Realgymnaſium, an deſſen Umorganiſierung zeitweiſe ge⸗ dacht war, behielt ſeine alte Geſtalt und neueingerichtet wurde ein Reformrealgymnaſium mit angegliederten Realſchulklaſſen. Es trat Herbſt 1902 als vierklaſſige Realſchule mit Real⸗ progymnaſium ins Leben, wurde zunächſt im Gebäude der Oberrealſchule(Tullaſtraße) untergebracht und erhielt in Dr. Friedrich Blum ſeinen erſten Direktor. Ein eigenes Schul⸗ gebäude wurde in den darauffolgenden Jahren nach den Plä⸗ nen des Stadtbaudirektors Perrey erſtellt. 1907 war das Gebäude fertig. Es iſt ein eigenartiger Zufall, daß es am Samstag gerade 20 Jahre waren, ſeit in einer ſchlichten Feier Bürgermeiſter von Hollander, als Vertreter der Stadt, das Gebäude der Obhut des erſten Direktors übergab. Der Krieg rief Lehrer und Schüler zu den Fahnen. Er ſchlug auch der Schule ſchwere Wunden. Die Ehrentafel im Treppenhaus der Anſtalt neunt die Namen der Tapferen— 9, Lehrer und 70 Schüler—, die auf dem Felde der Ehre ge⸗ fallen ſind und für immer in unſerem Gedächtnis leben wer⸗ den. Dem Rückblick ſchloß der Redner den Ausdruck der Dan⸗ kespflicht an alle die an, die ſich um das Wohl der Schule ver⸗ dient gemacht haben. Dieſe Gedächtnisrede war umrahmt von der Wiedergabe von Werken von Schiller und Beethopen. Die Schüler Ma⸗ thieu OIllc, Würtwein Ula, Milbradt und Heiß Olla und der Unterprimaner Georg Schmidt brachten zum Teil recht ſchwere Schillerſche Dichtungen ganz ausgezeichnet zum Vortrag, während unter Leitung des Muſiklehrer Her⸗ mann Eckert das Schülerorcheſter zu Beginn der Feier aus Beethovens Jenaer Symphonie das Adagio und Allegro vivace ſawie ſpäter das Andante aus der 1. Symphonie tonrein und voller Verſtändnis ſpielte. Beethovens dreiſtimmiger Knaben⸗ chor„Heilige Nacht“(a capella geſungen) und das„Dona nobis Pacem“ aus des Meiſters C⸗Dur Meſſe op. 86 mit Orcheſter⸗ begleitung wurden einwandfrei zu Gehör gebracht. Sehr reif war der Klaviervortrag des Unterſekundaners H. Lin d, der mit großem Verſtändnis Beethovens Deutſche Tänze für Kla⸗ vier zum Vortrag brachte. Von den ſcheidenden Abiturienten ſprach Walter Häfele über„Rouſſeaus Einfluß auf den jun⸗ gen Schiller“. Seine klaren Ausführungen bekundeten tiefes Verſtändnis für dieſe Aufgabe. Mit dem Gelöbnis, die alte Pflichttreue und Gewiſſenhaftigkeit in ihrem weiteren Leben und Werden weiter üben zu wollen, ſchloß er ſeine ſchlichten, aber von tiefer Wärme beſeelten Dankesworte an die Schule und ihre Lehrer. Schließlich entließ Direktor Dr. Dürr die Abiturienten und verteilte Preiſe und Anerkennungen. Für gute Leiſtun⸗ gen im allgemeinen erhielten Preiſe Abiturient Walter Hä⸗ fele und die Schüler Rolf Mayer Ula, Härlin O Illa und Hanemann OIIlc. Dr. W. H. Jahresſchlußfeier der Liſelotteſchule In der dichtgefüllten, leider für ſolche Zwecke unzureichen⸗ den Turnhalle feierte dieſes Jahr die Liſelotteſchule ihren Schuljahrſchluß. Das Programm der ſchlichten Feierſtunde war dem Andenken Beethovens gewidmet. Nachdem das gutgeſchulte Schülerinnenorcheſter unter Leitung von Muſiklehrer Joſeph Schmid ſchwungvoll und tonrein den Marſch aus Torpeja vorgetragen hatte, hielt die Oberprimanerin Margarete Wahl die Gedächtnisrede auf Beethoven, den ſie als Menſch und Charakter aus ſeinem Leben verſtändlich machte. Der Chor „Die Himmel rühmen“ mit Klavierbetrachtung gab ihren ſchö⸗ nen Worten einen feierlichen Abſchluß und leitete über zur Rede des Direktors Dr. Stulz. Dieſer gedachte in ſeinen Worten der ſcheidenden Schülerinnen und verteilte die Preiſe an die beſten Schülerinnen der einzelnen Klaſſen. Mit dem Adagio aus dem Quartett op. 16, ſicher und tonſchön geſpielt von Olga Stadecker, Marianne Fuchs, Dr. König und Lotte Kaufmann, fand die ernſte Feier einen ſtim⸗ mungsvollen Abſchluß. Dr. Gr. Schuljahrſchlußfeier der Gewerbeſchule J. II und IIIl Mannheim Die hieſigen Gewerbeſchulen hielten am Samstag vormit⸗ tag 210 Uhr ihre gemeinſame Schul jahr ſchluß feier im Muſenſaal des Roſengartens ab. An dieſer Feier nahmen etwa 1200 zur Entlaſſung kommende Schüler und die Lehrer⸗ kollegien der Gewerbeſchulen teil. Eine große Zahl von Gäſten. darunter auch viele Eltern und Arbeitgeber der Schüler wohnte der Feier bei. Dieſe wurde durch einen weihevollen Orgelvortrag des Gewerbelehrers Schenkel eingeleitet, der das Präludium D⸗Dur von J. S. Bach in meiſterhafter Weiſe vortrug. Darnach begrüßte Direktor Denninger die Feſtverſammlung. Unter den erſchienenen Gäſten ſeien beſon⸗ ders hervorgehoben: Landtagsabgeordneter Eberhard, die Ge⸗ werbeſchulräte Fritz und Mechelke, der Direktor des ſtädtiſchen Maſchinenamtes Volckmar, der Vertreter der hieſigen Handels⸗ ſchulen, der Handwerkskammer, der Handelskammer, ferner Vertreter hieſiger Organiſationen von Arbeitgebern und Ar⸗ beitnehmern, die Vertreter einiger Großbetriebe und die Eltern und Lehrmeiſter der Schüler. Beſonderen Gruß entbot Direktor Henninger auch den beiden weiteren zu Beginn des neuen Jahres den hieſigen Gewerbeſchulen zugewieſenen Di⸗ rektoren Herbold und Kaltſchmidt und gab im Anſchluß daran einen Ueberblick über die Neuorganiſation des hieſigen Ge⸗ werbeſchulweſens, deſſen weiterer Aus bau durch den großen Mangel an Schulräumen leider mehr und mehr erſchwert wird. Tief zu Herzen gehende Worte richtete Direktor Hennin⸗ ger auch an die zur Entlaſſung kommenden Schüler und gab dieſen für ihren ferneren Lebensweg beherzigenswerte Worte mit. Einen künſtleriſch vollendeten Violinvortrag und zwar 2. und 3. Satz aus dem Violinkonzert E⸗Moll von Men⸗ delsſohn bot Gewerbelehrer Dipl.⸗Ing. Krott; ihn begleitete in meiſterhafter Weiſe Gewerbelehrer Henn auf dem Klavier. Obergewerbelehrer Heim hielt einen großzügig aufgebauten Vortrag mit Lichtbilder⸗Vorführung über die Waſſerkraft⸗ nutzung in Baden. Zwei ſchöne Violinvorträge mit Klavier⸗ begleitung und mehrere gute Gedichtvorträge von Schülern fanden wohlverdienten Beifall. Gewerbelehrer Schenkel trug ſehr wirkungsvoll einen Marſch aus„Judas Makkabäus“ auf der Orgel vor, wobei ihn zwei Schüler mit ſchönem Trom⸗ petenſpiel begleiteten. In dem Schlußwort dankte Direktor Henninger allen denen, die bei der Feier mitgewirkt haben und lud die Teilnehmer an der Feier zum Beſuch der großen Schü⸗ lerarbeiten⸗ und Lehrlingsarbeitenausſtellung ein. * * Hoher Waſſerſtand von Rhein und Neckar. Der Rhein war im Waldpark über die Ufer getreten und hatte ſtellen⸗ weiſe, ſo am Birkenhäuschen, die Spazierwege überflutet. In den Niederungen ſteht heute noch Druckwaſſer. Seit geſtern abend iſt der Rheinwaſſerſtand jedoch im Zurückgehen. Während geſtern abend 7 Uhr am Pegel noch eine Waſſer⸗ höhe von 5,70 abzuleſen war, betrug ſie um 10 Uhr abends nur noch 5,67, heute früh 5 Uhr 5,57 und um 6 Uhr 5,50 Meter. Aus Waldshut, Hüningen, Kehl, Maxau und Köln wurde uns heute früh ebenfalls ein Zurückgehen des Waſſers gemeldet. Der Waſſerſtand des Neckars iſt gleichfalls etwas! zurückgegangen. * Städtiſche Krankenanſtalten. Wegen der Beſuchszeit im ſtädtiſchen Krankenhaus und im Spital für Lungenkranke in der Karwoche und an Oſtern verweiſen wir auf die im In⸗ ſeratenteil der heutigen Nummer erſchienene Veröffentlichung. § Evang. Kirchenſammlungen. Die Kirchenſammlung vom Weihnachtsfeſt 1926 für die Anſtalten und Vereine zur Ret⸗ tung gefährdeter und ſittlich verwahrloſter Perſonen ergab 15 450 Mark. Dieſ Summe wurde unter 20 Vereine und Anſtalten verteilt.— Am Miſſionsſonntag— 4 Januar— wurde eine Kollekte für die Aeußere Miſſion er⸗ hoben. Sie ergab 10 150 Mark. Das Denkmal für die Gefallenen 87er iſt nunmehr be⸗ ſchloſſen. Ein Wiederſehenstag findet in dieſem Jahr in Marburg ſtatt. * Auf der Wandertour vom Tode überraſcht. Zu der be⸗ reits im Montag⸗Morgenblatt gebrachten Mitteilung von dem plötzlichen Tode des Kaufmanns Uhl erfahren wir noch, daß der Odenwaldklub am Sonntag einen Ausflug nach dem Schwabenheimer Hof zur Beſichtigung des Elektrizitätswerks und des Stauwehrs unternommen hatte. Nach dem gemein⸗ ſchaftlich eingenommenen Eſſen war ein Ausflug auf den „Weißen Stein“ geplant. Infolge des Regenwetters betei⸗ ligten ſich jedoch nur wenig Teilnehmer, darunter auch der langjährige kaufſmänviſche Angeſtellte der Daimler⸗Benz⸗A.⸗ ., der 48 Jahre alte Ludwig Uhl, Schimperſtraße 15(nicht Schimperſtraße 1) wohnhaft, an dem Spaziergang. Am Ein⸗ gang des Fichtenwaldes zum„Weißen Stein“ erlitt Herr Uhl einen Herzſchlag und ſank zu Boden. Dr, Willrich von Doſſenheim, der ſofort herbeigerufen wurde, konnte nur noch den Tod feſtſtellen. Die Leiche verbrachte man dar⸗ auf nach der Friedhofkapelle in Doſſenheim, von wo aus ſie geſtern nach Mannheim überführt wurde. * Erlaubnis zum Betriebe eines Totaliſators. Dem Verein für Pferdezucht Mannheim⸗Sandhofen⸗Scharhof iſt die Erlaubnis zum Betrieb eines Totaliſators bei dem am 18. April 1927 auf dem Gelände des früheren Luftſchiffhafens in ſtattfindenden Pferderennen erteilt worden. *Ein geiſtesgeſtörter Burſche. Geſtern abend zün⸗ dete der etwa 20 Jahre alte Sohn eines Wirtes in der Haupt⸗ ſtraße in Feudenheim in geiſtesgeſtörtem Zuſtande nach vorhergegangenem Wortwechſel das Stroh in der Scheune ſeines elterlichen Hauſes an. Der Vorgang wurde jedoch ſo⸗ fort bemerkt, ſodaß das Feuer ohne größeren Schaden anzu⸗ richten ſofort gelöſcht werden konnte. Der Burſche flüchtete nach der Tat auf den Speicher des vorderen Gebäudes, klet⸗ terte auf das Dach und bewarf ſeine Verfolger mit aller⸗ hand Gegenſtänden. Die um ½7 Uhr am Tatort eingetroffene Berufsfeuerwehr ſuchte den jungen Mann feſtzu⸗ nehmen, was allerdings eine ſchwierige Aufgabe war; er zeigte ſich bald auf der Vorderſeite oder Hinterſeite des Daches. Endlich um 7 Uhr gab er den Kampf auf und ließ ſich vom hinteren Dach in die Dachrinne hinunterkollern, wo er ding⸗ ſeſt gemacht und von 3 Feuerwehrleuten in den Ortsarreſt verbracht wurde. Eine ungeheure Menſchenmenge war Zeuge des nicht alltäglichen Schauſpiels. Fahrkartenverkauf im Zuge. Seit dem 1. April werden die Sondergebühren für den Fahrkartenverkauf in den Zügen und für nachträgliche Einziehung von Fahrgel⸗ dern nicht mehr erhoben. Vom gleichen Zeitpunkte an dürfen das Zugbegleitperſonal und die Zugkontrolleure Fahrkarten nur an ſolche Reiſenden ausgeben, die erſtens auf einer An⸗ ſchluß⸗Station wegen Verſpätung des benutzten Zuges oder wegen zu kurzer Uebergangszeit eine Fahrkarte zur Weiter⸗ fahrt nicht haben löſen können; zweitens im gleichen Zuge über die Station, bis zu der ihre Fahrkarte gilt, hinausfahren wollen, dort aber keine Zeit zur Löſung einer neuen Fahrkarte haben; drittens in einem auf der Beſtimmungsſtation ihrer Fahrkarte nicht haltenden Zug über dieſe hinausfahren wollen⸗ viertens in eine höhere Wagenklaſſe übergehen wollen; fünf⸗ tens eine Zugſtation mit höheren Fahrpreiſen benutzen; ſech⸗ ſtens wegen Schalterſchluſſes eine Fahrkarte nicht haben löſen können und einen roten Nachlöſeausweis vorzeigen. Voraus⸗ ſetzung iſt, daß die Reiſenden ſich beim Schaffner unauf⸗ gefordert zur Nachzahlung des Fahrgeldes melden. Theater und Mufik Nationaltheater Mannheim. Kaum erfährt man, daß der Sonntagsgaſt bereits an ein anderes Theater verpflichtet wurde,— jedoch auch hier einen Gaſtſpielvertrag(?) abge⸗ ſchloſſen haben ſoll,— ſteht ſchon eine neue Wer⸗ berin vor der Tür und begehrt als Leonore im „Troubadour“ Einlaß in die Wandelhalle, zu der unſer Theater geworden iſt. Paula Buchner vom Reichenberger Stadttheater ſang geſtern gerade die Rolle, die von wenigſtens drei, eigentlich vier verſchiedenen Vertreterin⸗ nen eines regelrechten Opernenſembles geſungen werden kann, von der Hochoͤramatiſchen, der Jugendlichen, der Zwi⸗ ſchenfachſängerin und dem Koloraturſopran. Das undurch⸗ dringliche Schweigen, das ſolche Gaſtſpiele in der letzten Zeit begleitet, läßt nichts Authentiſches über die Abſicht des geſtrigen Gaſtſpiels ſagen. Man ſcheint für Frau Binder⸗ Nagel noch eine Art Ergänzung nach der zwiſchenfachlich⸗ jugendlichen Seite zu ſuchen. Für die geſtrige Leonore trifft nun das Jugendliche gewiß nicht nur als Fachbezeichnung zu. Eine jener reizvollen, urſprünglich talentierten öſter⸗ reichiſchen Stimmen mit dem wohligen ſinnlichen Saitenklang war da zu hören, bei der man alles Beeinträchtigende abrech⸗ nen muß, um ihr gerecht zu werden: das Flackern, das ledig⸗ lich den Barometerſtand der Aufregung und Befangenheit an⸗ zeigte, das Unfertige des Stimmgebrauchs, das mit jedem Tage beſſer werden kann, und die völlige Hilfloſigkeit im Spiel, die ein zielbewußter Regiſſeur ſicherlich zu beheben vermag. Die Stimme ſelbſt iſt jedenfalls ſo, daß man ob ihres klanglichen Reizes aufhorcht. Bereits die erſte Kava⸗ tine ließ an dieſen offenkundigen Qualitäten keinen Zweifel. Die Technik iſt allerdings noch nicht in das Stadium ihrer vollen Beherrſchung getreten; ob und wie damit die etwas problematiſche Höhe in Zuſammenhang ſteht, läßt ſich aller⸗ dings bei einmaligem Hören ſchwer entſcheiden. Arie, Mi⸗ ſerere und Duett konnten zwar den Eindruck nach der vor⸗ teilhaften Seite nicht weſentlich verändern, doch glauben wir, uns an das ohne Frage vorhandene große Stimmtalent hal⸗ ten zu können. Wer es ſich leiſten kann, ein ſolches auf recht lange Sicht in Pacht zu nehmen, wird ſicherlich dabei keine ſchlechten Erfahrungen machen, Zumal eine ſchöne Bühnen⸗ erſcheinung das Geſamtbild äußerſt vorteilhaft unterſtützt. Dem muſikaliſchen Leiter Guſtav Mannebeck machte Leo⸗ norens Zaghaftigkeit merklich Pein; in ſolchem Fall gehört die Führung aucz einem erfahrenen Kapellmeiſter überlaſſen. Die übrigen Mitwirkenden ſind bekannt; nach längerer Zeit ſang Hugo Voiſin einen markigen Ferrando. Die pein⸗ volle Art, in der man das herrliche Werk ſzeniſch entſtellt, muß immer wieder mit Nachdruck zurückgewieſen 1. ( Die Quellen der Hamletſage. Es gibt wohl kein Werk der Weltliteratur, über das ſo viel geſchrieben worden iſt, wie über Shakeſpeares Hamlet. Georg Brandes hat einmal errech⸗ net, daß der Umfang der Hamletliteratur größer ſei als jener der geſamten Literatur eines mittelgroßen europäiſchen Lan⸗ des. Dieſe Rechnung ſtammte ſchon aus den neunziger Jahren des vergangenen Jahrhundert! Die Hamletforſchung iſt jetzt durch einen bemerkenswerten Beitrag des bekannten ſchwe⸗ diſchen Sprachforſchers Alfred Nordfelt bereichert worden. Nordfelt verſucht die Quellen der Hamletſage feſtzuſtellen. Er geht davon aus, daß Shakeſpeare zu ſeinem Drama durch ein verlorengegangenes Drama von Kyd angeregt worden iſt. Die Quelle des Kyoͤdramas war eine franzöſiſche Novelle, die ſich ihrerſeits auf eine von Saxo Grammaticus auf Lateiniſch erzählte Sage von Amlethus ſtützte. Auffallend iſt die Aehn⸗ lichkeit dieſer Sage mit einer Erzählung von Titus Livius, der von Lucius Junius berichtet, er ſei, um ſeine perſönliche Sicherheit zu garantieren, als Tor aufgetreten und habe dafür den Beinamen Brutus(der Wahnſinnige) erhalten. Die rö⸗ miſche Sage, mit griechiſchen und orientaliſchen Motiven aus⸗ geſchmückt, wanderte nach der Nordſeeküſte und kam von dort nach England, wo der Held den angelſächſiſchen Namen Hame⸗ lod(das iſt Stümper, Tor) erhält. Aus Hamelod machte Shake⸗ ſpeare Hamlet, einen Namen, der übrigens in England zu der Zeit in der Form„Hamnet“ ſehr populär war. ** Ein Bernard Shaw⸗Film. Wie„Nationaltidende“ aus London gemeldet wird, hat Bernard Shaw einen Film ge⸗ ſchrieben, in dem Carl Briſſon die Hauptrolle ſpielen ſoll. Der Shaw⸗Film iſt einer von den drei Filmen, die Britiſh Na⸗ kional Pictures in dieſem Sommer einſpielen wird. Briſſon, der in den letzten Tagen eine Zuſammenkunft mit Shaw ge⸗ habt hat, erklärte, dieſer habe ihm ſelbſt angeboten, einen Film für ihn zu ſchreiben und dabei großes Intereſſe für Briſſons ungewöhnliche Karriere in der engliſchen Theaterwelt, wie für die ſkandinaviſchen Verhältniſſe an den Tag gelegt. Shaw habe u. a. erklärt, er ſei hocherfreut, daß er den Nobelpreis erhalten habe und er habe mit ſichtlichem Stolz die Gold⸗ medaille gezeigt, die zu dieſer Auszeichnung gehört. hb. Literariſches Preisausſchreiben für das Badener Land⸗ In der neuen Zeitſchrift„Badnerland⸗Schwarzwald“, die der Badiſche Verkehrsverband herausgibt, wird ein literari⸗ ſcher Wettbewerb ausgeſchrieben, der die weiteſte Beachtung verdient. Nachdem ſich in den letzten Jahren die Werbe⸗ methoden für die deutſchen Erholungsgebiete erweitert haben, und, wie die Bäder⸗ und Reiſebeilagen der deutſchen Tages⸗ zeitungen und Zeitſchriften zeigen, der Leſer durch wertvolle Abhandlungen mit der deutſchen Heimat bekannt gemach werden ſoll, hat ſich auch der Aufgabenkreis der deutſchen Preſſe nach dieſer Richtung hin bedeutend erweiterrt. Mit der Aus⸗ ſchreibung des literariſchen Wettbewerbs will der badiſche Verkehrsverband Schilderungen der verſchiedenen Gegenden der badiſchen Heimat erwerben, die d Bedürfnis der Preſſe und des Publikums nach ſolchem Stoff befriedigen ſollen. Es handelt ſich dabei jedoch um eine Wie⸗ derholung der in den verſchiedenen Proſpekten und Druck⸗ ſchriften gemachten Angaben; ſtiliſtiſch wertvolle und na Form und Inhalt auch höheren Anſprüchen genügende Ar⸗ beiten ſollen das Publikum außerhalb Badens für die Reide und Vorzüge der badiſchen Landſchaft intereſſieren. Die Preiſe, die in Höhe von 1000 Mark und mit verſchiedenen Zu⸗ ſatzpreiſen ausgezeichnet ſind, dürften manche Feder in Bewe⸗ gung ſetzen. Erfreulich iſt, daß auch der Umfang der Arbeiten begrenzt iſt; ſie dürfen nicht mehr als 4 Maſchinenſeiten be⸗ tragen. Außer verſchiedenen Mitgliedern des Badiſchen Ver⸗ kehrsverbandes betefligen ſich auch Stadtpfarrer D. K. Heſſel⸗ bacher, Hermann Eris Buſſe, der Vorſitzende des Vereins „Badiſche Heimat“ und der Heimatſchriftſteller Jakob Joho an den Arbeiten des Preisgerichtes. Die Bedingungen vom Badiſchen Verkehrsverband Karlsruhe bezogen werden. Enkdeckung eines 5000 Jahre alten Pparaonengrabeß Nach engliſchen Berichten aus Katro hat der Archäologe Ceci Firth, der im Auftrag des Altertumsminiſteriums der ägyp⸗ tiſchen Regierung Ausgrabungen in Sakkara leitet, dort ein 5000 Jahre altes Grab der dritten Dynaſtie entdeckt. Das Grab iſt an dem großen Grezwall errichtet, der die Stufen⸗ pyramide umgibt. Um welches Grab es ſich handelt, iſt noch nicht feſtgeſtellt, doch ſcheint es ſich um das Grab des Erbauer der Stufenpyramide zu handeln. Der ſehr geſchickt verborgene Eingang des Grabes führt in eine Reihe von unterirdiſch ge⸗ legenen Räumen, die mit blauen Kacheln bekleidet ſind. einem Tunnel wurden zwölf prächtige Alabaſter⸗Weinkrüge — m Rejche Abwechsſung in dep fãglichen Suppe bieten MAGGSuppen-Mürfe/ Vele Sorten, 2. B. Fier.Mudein, fleis. Blumenlohl, Ochsenschwenz, Frybs, Gruinltern,. Jomsten, Reis mit ſomaten usm von beinahe drei Fuß Höhe gefunden. * — ee e — 82 ree · J. Denstag, den 12. April 1927 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Ne . Seite. Nr. 171 1, Veranſtaltungen * Beethoven⸗Gedenkfeier der Sän F. gerhalle E. V. Mann⸗ Dem Gedenken des großen Komponiſten L. v. Beethoven 55 eine ſchlichte eindrucksvolle Gedächtnisfeier, die der Geſang⸗ 8 Sängerhalle E..“ am Sonntag im großen Saale —— iedertaſel für ſeine Mitglieder, Freunde und Gönner en ltete⸗ Die gut beſuchte Feier wurde eröffnet durch iele Vorſpruch von Albert Naher, Konſtanz, der von Schau⸗ Ebe er Carl Auguſt Weber vorzüglich rezitiert wurde. Der ſang ſodann„Fahr Wohl, du goldne Sonne“, das fein⸗ Bene formſchön zu Gehör gebracht wurde. Fräulein 10 de Islinger ließ mit ihrer wohlklingenden Stimme zwei jeder„Wonne der Wehmut“ und„Adelaide“ folgen. Herr Sbeuſtek hielt den Weiheſpruch, ſchilderte in ſchönen und ohlgeſetzten Worten Beethoven als Künſtler und Deutſchen. kuſikdirektor Franz Beierle fpielte die Pedur Romanze ür Violine unter anſchmiegender Begleitung am Flügel von Adolf Schmitt. Die weihevollen Akkorde des Chor⸗ eks„Die Ehre Gottes aus der Natur“, vorgetragen urch den Chor des Vereins, gab dem denkwürdigen Akt 2 einen feierlichen Abſchluß Vorlräge * Der Deutſch⸗Evangeliſche Frauenbund, Ortsgruppe Gaunheim, hörte in ſeiner letzten Monatsverſammlung Vikar 5 vom Evang. Jugendamt über das Thema„Erfah⸗ den in der Jugendgerichtshilfe“. Ausge⸗ 5 von der Statiſtik der Jugendgerichtshilfe wies der Vor⸗ ragende auf die Gefahren der Jugend hin. Die Auf⸗ gabe beſteht lediglich in der Hilfe für die ſtraffälligen Ju⸗ Eurdlichen, nicht aber in einem Verſuch zur Milderung der traffuſtiz. Die Hauptgefährdung der Jugendlichen tritt im * der Reife ein. Das Selbſtändigkeitsbedürfnis wird b. zu einem übermäßigen Geltungsdrange und dieſer zur ranfäbiakeit. ſich üherhaupt in Abhängigkeitsverhältniſſen zu⸗ Aut zu finden. Ebenſo ſpielt die Irreleitung der Phantaſie ime große Rolle. Alle äußeren Veranlaſſungen zur Gefähr⸗ ung(Arbeitsloſigkeit uſw.) ſind nur verſtändlich aus ſolchen omplikationen im Seelenleben der Jugendlichen heraus. In er ebenfalls kürzlich abgehaltenen Jahresverſamm⸗ des Deutſch⸗Evangeliſchen Frauenbundes, die mit ge⸗ zütlichem Teeabend verbunden war, hielt nach dem Jahres⸗ nd Kaſſenbericht Frau Luiſe Langer einen Vortrag:„Wie zann ſich die Frau der Gegenwart am Aufbau der deutſchen Wirtſchaft beteiligen?“ Sie führte dus, daß einer der Programmpunkte des D. E. F. die Vorbil⸗ ſung der Frau als Hausfrau und Mutter ſei. Eine tüchtige rau ſei der Hort ihrer Familie. ſchaffee für ſie mit wenigen dant An ein gemütliches Heim. Großen Eindruck machte das E n Frl. Perrey vorgetragene Gedicht von der Not der fübengeliſchen in Deutſch⸗Krottingen, die ſich gegen die Ein⸗ hrung des polniſchen Geiſtlichen ödurch unentwegtes Sin⸗ in der Kirche erfolgreich wehrten. Umrahmt war as Ganze von den mit warmem Gefühl geſungenen Beet⸗ ovenliedern der Frl. Bopp, die in Frl. Marx eine verſtändnisvolle gewandte Begleiterin hatte. S. Togungen Außerordentliche Generalverſammlung des Vereins der Lichtſpiel⸗Theaterbeſitzer Badens und der Pfalz e. V. Geſtern vormittag fand im Hauptbahnhofreſtaurant in udwigshaßfen die außerordentliche Generalver⸗ beamlung des Vereins der Lichtſpteltheater⸗ eſitzer Badens und der Pfalz e. V. ſtatt. Etwa Delegierte aus Baden und der Pfalz waren erſchienen, 3 der 2. Vorſitzende des Vereins, Herr Weygand⸗Lud⸗ wigshafen, die Erſchienenen begrüßte. Nach Verleſung und enehmigung des Protokolls der letzten außerordentlichen eneralverſammlung erfolgte die Neuwahl des Vorſitzen⸗ Baz Gewählt wurde bis zum 30. Juni 1928 Herr Kienzle⸗ diaden⸗Baden. Herr Schröer⸗Homburg beklagte ſich über 55 Benachteiligung der Pfalz durch die Filminduſtrie und ünſchte Beſſerung und Abhilfe. Herr Roſenburg⸗ onſtanz berichtete über die letzte Delegtertenverſammlung Nl Reichsverbandes in Berlin. Man wolle verſuchen, das ter der jugendlichen Kinobeſucher unter 18 Jahre herunter⸗ ſ rücken. Bezüglich der Hetzfilme der Parufamet wurde ver⸗ prochen, daß in Zukunft FJilme mit deutſchfeindlicher Ten⸗ nd nicht mehr vorgeführt würden. Dr. Koelſch⸗Karls⸗ uhe teilte mit, daß der Verein der Lichtſpieltheaterbeſitzer 5 adens und der Pfalz in drei Bezirke eingeteilt werden ſoll, die Bezirke Schwarzwald, Mittelbaden und Rheinpfalz. ſihen Ehrenmitglied des Vereins wurde der frühere Vor⸗ 5 ende Verier ernannt. Als Zeit und Ort der General⸗ erſammlung für das Geſchäftsjahr 1926 wurde der erſte ittwoch des Juni in Karlsruhe beſtimmt. Aerztetag in Würzburg 5 Der diesjährige Aerztetag— die Hauptverſammlung der geutſchen Aerzteſchaft— wird am 9. und 10. September in zürzburg ſtattfinden. Die Tagesordnung umfaßt große Ge⸗ —5 der ſozialen Medizin und Sozialpolitik. Als erſtes bema wird über die Not der fungen Aerzte, die durch en Numerus Clauſus bekanntlich von der Kaſſenpraxis aus⸗ geſchloſſen ſind, berichtet werden. Im Anſchluß daran erfolgt n Vortrag über das internationale Arbeitsamt in Genf und Bedeutung für die deutſche Sozialverſicherung. Ferner 18 als weitere Frage aus dem Gebiete der Sozialmedizin 55 Referat und eine Ausſprache über die Bedeutung der der⸗ beittgen Fürſorgebewegung und insbeſondere die geſund⸗ keklichen Gefahren der Wohnungsnot und die Möglich⸗ eit ihrer Bekämpfung zur Erörterung. Aus dem Lande Perſonalveränderungen im badiſchen Staatsdienſt * Verſetzt wurden: Wertheim zum Vermeſſungsamt Schopfheim, Bauinſpektor Karl Jäger in Forbach zur Waſſer⸗ und Straßenbaudirek⸗ tion, Oberdammeiſter Martin Wiederrecht in Kehl zum Rheinbauamt Freiburg, Verwaltungsſekretär Stefan Veith in Forbach zum Kulturbauamt Freiburg, Vermeſſungsſekretär Heinrich Bormuth in Karlsruhe zum Vermeſſungsamt Sinsheim. Kr. Heidelberg, 10. April. Die frühere Höhere Mädchen⸗ ſchule— jetzt mit dem Monſtrum von Namen„Mädchenreal⸗ ſchule mit Mädchenrealgymnaſium und gymnaſialer Abteilung“ belegt— feierte geſtern den Tag ihres 50jährigen Be⸗ ſtehens. Nach einleitendem Chorgeſang gab Dixektor Dr. Jacki einen Rückblick über die Geſchichte der Schule, deren erſter Leiter, Geheimrat Dr. Thorbecke ihr von Anfang an den Stempel ſeiner Perſönlichkeit aufgedrückt habe. Zwei Jahre nach der Gründung wurde ein Lehrerinnenſeminar an⸗ gegliedert, das bis 1920 beſtanden hat. Der Aufbau des Real⸗ gymnaſiums erforderte die Arbeit der Jahre 1914—1919. 1925 wurde die Anſtalt unter Geheimrat Waag durch eine gym⸗ naſiale Abtetlung ergänzt. Der Redner wies darauf hin, daß immer das Beſtreben geherrſcht habe, die Schule in neuzeit⸗ lichem Geiſt zu führen, Haupterziehungsziel ſei die Einord⸗ nung der Einzelperſönlichkeit in die kleineren und größeren Gemeinſchaftskreiſe. Ein Wechſelgeſpräch dreier Abiturien⸗ tinnen„Der Einzelne und die Maſſe“ ſchloß ſich dieſer Rede ſehr gut an. Treffliche Leiſtungen wurden im Feſtſpiel von Otto Bruder„Die zehn Jungfrauen“ geboten. Es folgten dann eine große Reihe von Glückwunſchanſprachen, u. a. auch von Direktor Schulze von der Mädchenrealſchule Mann⸗ heim. Ein Chorgeſang ſchloß die offtzielle Feier, die am Nach⸗ mittag mit über 1000 ehemaligen Schülerinnen bei der„größ⸗ ten Kaffeeſchlacht des Jahrhunderts“, wie Prof, Ehrmann ſie nannte, zu einer richtigen, gemütlichen, großen Familien⸗ feier gewandelt wurde. 2 Hebdesheim, 12. April. Die hieſige katholiſche Pfarrei wurde, wie man erfährt, durch die kirchl. Behörde an den ſeit⸗ herigen Pfarrverweſer Phil. Martin verliehen. Dieſer iſt ein Sohn des bad. Frankenlandes und war vor ſeiner hieſigen Anſtellung eine Reihe von Jahren an der Heiliggeiſt⸗ kirche von Mannheim als Kaplan tätig. ? Von der Bergſtraße, 11. April. Die Baumblüte wurde durch die bisher meiſt naßkühle Witterung zurückgehalten. Aber ſchon der wenige Sonnenſchein der letztverfloſſenen Tage hat die Pflaumen⸗, Frühkirſchen⸗, Frühbirnblüten, die Pfir⸗ ſich⸗ und andere Blüten auf einmal wie auf einen Zauber⸗ ſchlag hervorgelockt.— Die Landleute wollten ſich bei gebeſſer⸗ tem Wetter mit dem Auslegen von Kartoffeln beſchäftigen. Schon im März hat man vereinzelt die Frühkartoffeln ausge⸗ legt, die freilich bisher keine günſtige Entwicklungszeit gehabt haben, denn die Kartoffel liebt beſonders anfangs einen ſchon etwas angewärmten trockenen Boden. r. Obrigheim a.., 11. April. Am Sonntag mittag ſtieß ein talwärts fahrendes, mit zwei Perſonen beſetztes Paddelboot bei der Durchfahrt durch die hieſige Schiffs⸗ brücke nfolge der ſtarken Strömung durch das Hochwaſſer an einen Kahn, kippte um und nur unter Aufbietung aller Kräfte gelang es dem Herrn und der Dame, ſich ſchwimmend ans Ufet zu retten. Das Paddelboot konnte ebenfalls ge⸗ rettet werden. 6IFßß Aus ber Pfalz * Ludwigshafen, 11. April. In der Nacht vom Samstag auf Sonntag 1 12 Uhr verſuchte in einem Anfall von Trübſinn ſich die 39 Jahre alte Ehefrau eines Schloſ⸗ ſers von hier im Rheine zuertränken. Sie wurde durch einen Paſſanten an ihrem Vorhaben gehindert und nach Hauſe gebracht. Die ſchwer nervenkranke und völlig erſchöpfte Frau wurde ſpäter durch die Unfallwache ins Krankenhaus verbracht.— Am Samstag nachmittag fuhr ein von einem 20 Jahre alten Dreher gelenktes Perſonenauto in der Karl⸗Klemm⸗Straße ſo heftig gegen den Randſtein, daß die Vorderachſe abbrach. Außerdem wurden 2 auf dem Trot⸗ toir dort ſpielende Kinder von dem Auto umgeworfen und unerheblich verletzt. Während der Fahrt lief unmittelbar vor dem Auto ein etwa—4 Jahre alter Junge über die Straße. Um dieſen nicht zu überfahren, riß der Autoführer das Steuer ſo nach der Seite, daß er anrannte.— Am Sams⸗ tag nachmittag verſuchte ein 60 Jahre alter Landwirt von Zeiskam auf der Heimfahrt mit ſeinem einſpännigen Pferde⸗ fuhrwerk beim Eingang zur Rheingönheimerſtraße noch vor dem unmittelbar nachkommenden Lokalzug über das Gleiſe zu kommen. Der Zug erfaßte das Fuhrwerk und ſchleifte es einige Meter, ohne daß der Lenker oder das zu Kihm dt kam. Der Fuhrmann ſaß unter der Wagendecke, die ihm die Ausſicht verſperrte und ihn auch das Nahen des Zuges, trotz fortgeſetzten Signals des Loko⸗ motivführers nicht wahrnehmen ließ. Gerichtszeitung Der Vetrugsprozeß Mayer in Frankenthal Montag vormitktag ihren Anfang genommen. Als erſter er⸗ Aal der Staatsanwalt das Wort zur Begründung der An⸗ klage. Angelegenheit auf das eingehendſte behandelt worden. Der Konkurs der thals und der Pfalz hinaus das größte Auf⸗ ſehen erregt. Handele es ſich doch bei der Firma Mayer nicht um eine kleine Firma, ſondern um eine an⸗ geſehene alte Geſellſchaft, die auch im Auslande auf dem Kar⸗ eeeee davon. Geometer Friedrich Humpert in Pelensky⸗Berlin wegen Konkursverbrechens fähriger Bewäßrungsfriſt verurteilt, Die Plädoyers im Mayer⸗Prozeß haben am geſtrigen Seit vierzehn Tagen ſeien die Vorgänge der Mayer⸗ Firma habe weit über die Grenzen Franken⸗ toffelmarkt das größte Anſehen genoß. Die Firma war keine Kriegs⸗ oder Inflationsblüte, ſondern ein gut fundiertes Unternehmen, das ſchon vor dem Kriege beſtand. Selbſt aus der Inflationszeit kam die Firma mit ziemlich heiler Haut Sie hatte keine weſentlichen Verluſte erlitten und auch ihren vollen Grundbeſitz behalten. Der Staatsanwalt ging dann in längeren Ausführungen auf die einzelnen Fälle näher ein, beleuchtet die Vorgänge und Vorkommniſſe, die zum Konkurſe führen mußten und auch den Grund zu der heu⸗ tigen Anklage bildeten. Auch die Vorgänge mit der Spar⸗ kaſſe Frankenthal wurden von dem Staatsanwalt geſchildert, Bei den in Frage kommenden Bilanzen habe es ſich um ab⸗ ſichtlich gefälſchte Bilanzen gehandelt. Es ſei voll⸗ kommen ausgeſchloſſen, daß dieſe Bilanzen verſehentlich an⸗ gefertigt wurden. Ebenſo ſei es ausgeſchloſſen, daß derartig gewandten Kaufleuten, wie es die Angeklagten waren, der⸗ artige Verſehen hätten unterlaufen können. Verſchiedene Poſten ſeien willkürlich geändert, andere neu dazu gekommen und andere wieder weggelaſſen worden. Es handele ſich um eine raffiniert durchgeführte und ausgearbeitete Fälſchung. Die Strafanträge Auch die Nachmittagsſitzung wurde zum weitaus größten Teil von dem Plädoyer des Staatsanwaltes Dr. Tiſch ausgefüllt. Zum Schluß ſeiner Ausführungen kam er zu dem Ergebnis, daß ſämtliche Angeklagten ſchuldig ſeien. Er beantragte folgende Strafen: Gegen Daniel Mayer wegen Bankerotts 1 Jahr, wegen Betrugs(Sparkaſſe) 1 Jahr 6 Monate, zuſammen zwei Jahre, gegen Julius Mayer wegen Bankerott 1 Jahr, Betrugs(Sparkaſſe) 1 Jahr 6 Monate, Blankett⸗ fälſchung 10 Monate, Betrug(Pfiſter) 3 Monate, zuſammen drei Jahre Gefängnis, gegen Wenz wegen Un⸗ treue 1 Jahr, Betrug(Sparkaſſe) 1 Jahr, Betrug(Schukze) 1 Monat, Betrug(Zwiesler) 1 Monat, Blankettfälſchung 10 Monate, Beihilfe zum Konkursverbrechen und Betrugsverſuch 1 Jahr, zuſammen drei Jahre Gefängnis, wegen Bei⸗ hilfe zum Betrug bei Wenz Freiſprechung, Bals wegen Bei⸗ hilfe zum Betrug(Sparkaſſe) 8 Monate, Beihilfe zum Kon⸗ kursverbrechen und Betrugsverſuch 8 Monate, zuſammen ein Jahr Gefängnis, Jakob Mayer wegen Anſtiftung zur Untreue 1 Jahr 6 Monate, Konkursverbrechen und Be⸗ trugsverſuch 2 Jahre, wegen Blankettfälſchung und Betrugs⸗ verſuch Freiſprechung, zuſammen drei Jahre Gefängnis, und Be⸗ trugsverſuchs 1 Jahr Gefängnis. Den Angeklagten ſoll die erlittene Unterſuchungshaſt angerechnet werden. Weiter be⸗ antragte der Staatsanwalt Haftbefehl gegen Daniel Mayer, Julius Mayer, Wenz und Jakob Mayer. Die An⸗ geklagten ſeien in ſkrupelloſer Weiſe vorgegangen und des⸗ halb auf das Schärfſte zu beſtrafen. Das Urteil im Marekprozeß Im Prozeß gegen den Techniker Marek und deſſen Ehefrau iſt am 9. April das Urteil gefällt worden. Emil Marek war bekanntlich beſchuldigt worden, ſich ſelbſt ein Bein abgehackt zu haben, um in den Beſtitz einer großen Verſicherungsſumme zu gelangen. Das Gericht er⸗ klärte Marek nur wegen Verleumdung und Verleitung zur falſchen Zeugenausſage für ſchuldig, ebenſo Frau Marek, deren Schweſter Paula Löwenſten und den Saaldiener Mraz. Von allen übrigen Punkten der Anklage wurde das Ehepaar Marek freigeſprochen. Emil Marek erhielt vier Monate ſchweren Kerker, verſchärft durch eine Dunkelhaft allmonatlich, Frau Martha Marek erhielt drei Monate ſchwere Kerkerhaft, gleichfalls ver⸗ ſchärft durch eine allmonatliche Dunkelhaft. Paula Löwen⸗ ſtein wurde zu drei Monaten ſtrengem Arreſt mit ein⸗ Karl Mraz zu ſechs Wochen ſtrengem Arreſt, verſchärft durch dreimalige Dunkelhaft. Die Unterſuchungshaft wird beim Ehepaar Maxek in Strafe eingerechnet. ie Verſicherungs⸗ verweigert die Auszahlung an arek. Einer Meldung des„..“ zufolge, erklärte der Vertreter des Anglo⸗Danubfa⸗Lloyd, bei dem Marek verſichert war und ſofort nach Beendigung des Prozeſſes die Auszah⸗ lung der Verſicherungsſumme verlangte, daß die Verſiche⸗ rungsgeſellſchaft die Auszahlung der Schadensſumme von 15 Kronen an Marek auch weiterhin verweigern werde. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat April Aheln-Pegel]] 5,].] 7. 8, 9, 12 PMeckar- Pegel 5. 6, 7. 6,J 9,12. Schuſterinſel.84.49 2,88 2,98.90 2,35 Maunheim.11.99 5,258.22.808,81 Febln 485673783.984.s 8,8 Jagſtfeid 1,68J7,85 8,282.772.82 86 Maxau..95 5,01 5,455,86 5,25.81 Mannheim 4,93.00.83.23 5,49.50 Caub.002.982.06,3,28.52.76 Köln.87.82.,42 4,885.17.35 Herausgeber, Drucker und Berleger: Druckerel Dr. Haas, e Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim, E 6, 2 Direktion: Ferdinand Heyme. Cheſrebakteur: Kurt Fiſcher— Verantworkl. Redakteute: Für Politik: Hans Alfred Meißner Feuilleton: Dr. S. Kayſer— Kommunal⸗Politik und Lokales: Richard Schönfelder— Sport und Neues aus aller Welt: Wily Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer— Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher— Anzelgen: Dr. W. E. Stötzner. 7 e ee rum Backen. Auch lesen wenn vergriff., gegen Einsend. von Marken von pulver 15 Pfg., Schokoladenspeise mit geh ich bringe Dir ein Osterei, das schönsle, das ich jand Du bist entzüclet, ich seh's Dir an, nd schau es erst mal näher an und blattre drin und staune VVas Du da Schönes bacen kannst— gibt das nicht frohe Launepes: „Es ist fürwahr ein reicher Fund, den Du mir mitgebracht, Die seldnsten Torten bace ich jetet, damit das Hlerꝛ Dr. Oetker's neues farbig lilustr. Rerepthuch, Ausg. F bielet Ihnen viele neue Anregungen ie darin Näneres über den Vorzügl. Backapparat„Küchenwunder“, mit dem Sie auf kleiner Gaskocherflamme backen, braten un ist für 15 Pfg. bei Ihrem Kaufmann erhältlich, ledenvegtaufspeise: Backpulver Backin-“ l. Ste, 10 Pig. f Mandel 10 Pie Vaniſtn Luer 5 Pfg., annerded e * da— nimm es in die Hand 65 Dir lachi.ſli. kochen können. Das neue Buch Dr. A. 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Wie mitgeteilt wird, ſtützt ſich die Anklage darauf, daß einmal die deutſchen und die franzöſiſchen Kaliproduzenten am 29. Dez. 1926 eine Verein⸗ barung trafen, die die Produktion regelte und daß außerdem eine gemeinſame Verkaufsagentur in Amerika errichtet wer⸗ den ſollte. Das Abkommen vom Dezember ſolle für null und Kichtig rklärt werden. Den Geſellſchaften ſolle verboten wer⸗ den, Vereinbarungen abzuſchließen, durch die Konkurrenz ausgeſchaltet und die Preiſe geſteigert bezw. willkürlich feſt⸗ geſetzt werden könnten. Wie in amerikaniſchen Kunſtdüngerhandelskreiſen hervor⸗ gehoben wird, werde das Vorgehen der Bundesregierung gegen den deutſch⸗franzöſiſchen Kalikonzern dem dortigen Nitrat⸗ und Kalihandel zugute kommen, deſſen Geſchäftslage infolge der nur zögernden Nachfrage von Seiten der Süd⸗ ſtaaten augenblicklich wenig günſtig ſei. Bankkreiſe bemerken, daß das Vorgehen der Bundesregierung gegen den deutſch⸗ franzöſiſchen Kalikonzern den Zweck verfolge, die Auflegung einer 15⸗Mill.⸗Dollar⸗Anleihe zu verhindern, über die gegen⸗ wärtig wieder verhandelt werde. In Wallſtret betrachtet man die Aktion als eine Verwaltungsmaßnahme, die dazu be⸗ ſtimmt iſt, den Beifall der Farmer zu erwecken. Auf Anfrage erklärte Geheimrat Kempner, der bekannt⸗ lich gegenwärtig in Amerika weilt, daß das Kaliſydikat weder die Errichtung einer amerikaniſchen Vertriebsſtelle geplant habe, noch daß die Kündigung des Vertrages mit der Impor⸗ king Korporation ein Geheimnis geweſen ſei. Die Anklage⸗ ſchrift, welche eine Gerichtsverfügung gegen die Errichtung einer Vertriebsſtelle nachſucht, ſei daher gegenſtandslos. Das Kaliſyndikat werde innerhalb der geſetzlichen Friſt von zwan⸗ zig Tagen antworten und ſehe dem Gerichtsſpruch zuverſicht⸗ lich entgegen. 5 8 55 Das„Bulletin des Halles“ bezeichnet das amerikaniſche Vorgehen gegen den deutſch⸗franzöſiſchen Kalitruſt als einen Verſuch, dieſes Kartell zu ſprengen in der Hoffnung, daß da⸗ durch eine Herabſetzung der Preiſe erzielt werden könnte. Die Zeitung weiſt aber darauf hin, daß Amerika 90 v. H. ſeines Kalibedarfes aus Deutſchland und Frankrechi einführen müſſe und iſt deshalb der Anſicht, daß der Kalitruſt unter allen Um⸗ ſtänden das Heft in den Händen trage. Wenn Amerika ſich nicht mit dem Kalitruſt als Einfuhrorganiſation abgeben wolle, ſo bleibe ihm nur der Ausweg, ſeinen Kalibedarf an Ort und Stelle in Frankreich oder Deutſchland zu decken, wo aber wiederum nur der Kalitruſt in Betracht komme. Es ſei ſogar vorauszuſehen, daß in dieſem Falle keine Preis⸗ ermäßigung, ſondern eine Preiserhöhung eintreten würde. Der amerikaniſche Kampf gegen den deutſch⸗franzöſiſchen Kali⸗ truſt habe ſomit keine großen Ausſichten auf Erfolg. Frank⸗ reich liege an der Aufrechterhaltung des Truſtes, deſſen Grün⸗ dung eine der erſten Aeußerungen auf dem Gebiete der deutch⸗franzöſiſchn Annäherung und ſomit der politiſchen Wiederverſöhnung zwiſchen beiden Ländern geweſen ſei. * Günſtiger Konjunkturbericht der dentſchen Maſchinen⸗ induſtrie. Der Situationsbericht des Vereins Deutſcher Ma⸗ ſchinenbauanſtalten ſtellt feſt, daß ſich der Eingang von An⸗ fragen aus dem Inland und Ausland im März weiter ver⸗ ſtärkt, ebenſo der Auftragseingang im Inlands⸗ und Aus⸗ landsgeſchäft. Zum erſtenmal ſeit Juli 1925 konnte eine kleine Mehrheit der Firmen den Eingang von Inlandsauf⸗ trägen als„genügend“ bezeichnen. Bei den Auslandsaufträ⸗ gen dagegen war der Eingang auch nach den Beſſerungen des letzten Monats noch immer für mehr als die Hälfte der Ma⸗ ſchinenbaubetriebe unbefriedigend. Der Beſchäftigungsgrad der Maſchineninduſtrie wurde im März nur noch von etwa 35 v. H. der Betriebe als ſchlecht bezeichnet gegen 40 v. H. im Februar. Dagegen wieſen auch jetzt noch erſt wenig mehr als 10 v. H. gute Beſchäftigung auf. Bei den übrigen Firmen reichte der Auftragsbeſtand zu„genügender“ Beſchäftigung für den — in zahlreichen Fällen noch erheblich eingeſchränkten— Be⸗ trieb aus. Die durchſchnittliche Wochenarbeitszeit erfuhr nur eine geringfügige Zunahme. * Errichtung einer Phosphorfabrik der Bayriſchen Stick⸗ ſtoffwerke. Die zum Konzern der JG. Farbeninduſtrie ehörigen Bayriſchen Stickſtoffwerke AG. beabſichtigen, in Pie ſteritz bei Wittenberg eine Phosphorfabrik zu errichten. Abſchlüſſe 2 Deutſche Vereinsbank Komm.⸗Geſ. a. A. in Frankfurt am Main. Der AR. beſchloß der GV. vom 9. Mai vorzu⸗ ſchlagen, aus dem ſich für das GJ. 1926 ergebenden Reinge⸗ winn von 587 372/ auf das AK. von 9 Mill. /¼(davon 3 Mill. nur ein halbes Jahr gewinnanteilberechtigt) einen Ge⸗ winanteil von 5 v. H. auszuſchütten, 100 000%/ der Rücklage zuzweiſen und die nach Abzug von 11 250% AR.⸗Tantieme verbliebenen 101 122 auf neue Rechnung vorzutragen. * Bilanzſitzung der JG. Farbeninduſtrie. Wie gemeldet wird, findet die diesjährige offizielle Bilanzſitzung des geſamten AR., in der über die Dividende bzw. das Geſchäfts⸗ jahr 1926 die entſcheidenden Beſchlüſſe für die HV. gefaßt werden ſollen, am 28. April ſtatt. Die an der Börſe um⸗ gehende Dividendenſchätzung von 14 v. H. dürfte zu hoch ge⸗ griffen ſein. Die Anſichten in der Verwaltung ſollen in der Hauptſache noch zwiſchen 12 v. H. brutto oder netto ſchwanken. * Vorausſichtlich beſcheidene Dividende der Th. Gold⸗ ſchmidt AG. Die AR.⸗Sitzung, in der die Bilanz über das April ſtatt. In eingeweihten Kreiſen rechnet man mit der Wiederaufnahme der Dividendenzahlung allerdings in be⸗ ſcheidenem Umfang. * 9 v. H. bei der AG. Mix u. Geneſt in Berlin⸗Schöne⸗ berg. In der AR.⸗Sitzung der der AG. naheſtehenden G. wurde beſchloſſen, der o. HV. die Ausſchüttung eines Gewinn⸗ anteils von 9(8) v. H. vorzuſchlagen. * Geſellſchaft für Elektriſche Unternehmungen in Berlin (Geffürel). Der AR. beſchloß wie i. V. einen Gewinnanteil von 10 v. H. an das inzwiſchen erhöhte AK. von 50 Mill./ zur Ausſchütung vorzuſchlagen. * Süddeutſche Eiſenbahngeſellſchaft AG. in Darmſtadt. Wie wir erfahren, findet die Abſchlußſitzung bei der Geſell⸗ ſchaft am 4. Mai ſtatt. Es kommen vorausſichtlich minde⸗ ſtens 10(i. V. 10,5 v. H. Gewinnanteil zur Ausſchüttung. Der * Abſchlüſſe der Gruppe.G. für Verkehrsweſen. D A. R. der A. G. für das Verkehrsweſen in Berlin ſchlägt die Verteilung einer Dividende von 10(t. V. 9) v. H. für das Geſchäftsjahr 1926 vor.— Die Oſtdeutſche Eiſen⸗ bahn⸗Geſellſchaft, deren geſamtes Aktienkapital ſich in Händen der.GG. für Verkehrsweſen befindet, ſchüttet für 1926 eine Dividende von 8(i. V. 5) v. H. aus.— Die Weſt⸗ deutſche Eiſenbahn⸗Geſellſchaft, deren Entwick⸗ lung einen günſtigen Verlauf genommen hat, bleibt zwar für das abgelaufene Geſchäftsjahr wieder dividendenlos. Es dürfte jedoch für die Zukunft mit einem angemeſſenen Er⸗ trägnis gerechnet werden. Die.G. für Verkehrsweſen be⸗ ſitzt nunmehr ca. 70 Prozent des Kapitals der Weſtdeutſchen Eiſenbahn⸗Geſellſchaft. 91 085 *Aachener Kleinbahn⸗Geſellſchaft in Aachen. Der AR. beſchloß, auf Grund des Ergebniſſes des Bahn⸗ und Stromlieferungsgeſchäf⸗ tes für 1926 eine Dividende von 6½ v. H.(wie i..) vorzuſchlagen. * Dr. Paul Meyer.., Berlin. Aus einem Reingewinn von 251 246/ wird die Ausſchüttung einer Dividende von 6 v. H. vorgeſchlagen werden. Die Ausſichten für das neue Geſchäftsjahr werden günſtig beurteilt. * Wollwarenfabrik„Mercur“ in Liegnitz. Der AR. be⸗ ſchloß, der GV. am 27. April die Verteilung einer Dividende von 10 v. H. vorzuſchlagen. Größere Abſchreibungen und hohe Steuern haben das Gewinnerträgnis beeinträchtigt. Die für das neue Geſchäftsjahr ſind günſtiger wie im zorjahr. * Vorjahrsdividenden im Hartmann⸗Papier⸗Konzern. Wie die„B..“ hört, ſind bei den im Hartmann⸗Konzern zuſam⸗ mengeſchloſſenen Papier⸗ und Zellſtoffabriken die gleichen Er⸗ gebniſſe wie i. V. zu erwarten. So wird die Natron Zell⸗ ſtoff und Papierfabrik AG. vorausſichtlich 10 v. H. aus⸗ ſchütten. Bei der Papierfabrik Krappitz AG. iſt eben⸗ falls wieder mit einer 10 v. H. Dividende zu rechnen. Die Koſtheimer Zelluloſe⸗ und Papierfabriken AG. ſchüttet auch diesmal keinen Gewinnanteil aus. Der i. V. aus⸗ gewieſene Verluſt von 156 000 ¼% bleibt mindeſtens in dieſer ee Zurzeit ſeien ſämtl. Unternehmungen gut be⸗ ſchäftigt. * Univerſitätsdruckerei H. Stürtz.⸗G. in Würzburg. Nach dem.⸗B. für das.⸗J. 1926 beantragt der.⸗R., von dem Reingewinn von 241908,98 RM. auf Vorzugsgktien 6 v.., auf St.⸗A. 12 v. H. Gewinnanteil auszuſchütten. Den Beamten⸗ und Arbeiterunterſtützungsfonds werden 25000 RM. über⸗ wjieſen, 117 197,87 RM. werden auf neue Rechnung vorgetragen. Die.⸗G. ſchafft ferner nach dem Bericht des Vorſtands eine Sonderrücklage von 100 000./ für in Ausſicht ſtehende Bau⸗ ten. Die Ausſichten für das kommende Jahr werden günſtig beurteilt. * Helvetia Konſervenfabrik Großgerau AG. in Großgerau. Der vom Aufſichtsrat genehmigte Vorſtandsbericht für das GJ. 1926 glaubt eine günſtige Geſchäftslage feſtſtellen zu kön⸗ nen. Der Umſatz im.J 1926 hat faſt die vorjährige Höhe erreicht, mengenmäßig wurde das Vorjahr weit überſchritten, die Umſtellung der Betriebe hat gute Fortſchritte gemacht. Das GF. 1926 ſchließt mit einem Reingewinn von 99 274,50% ab. Der AR. beantragt, 61 441,29% zur Abſchreibung zu ver⸗ wenden, 20 000/ dem Reſervefonds zu überweiſen und 17 833,21% auf neue Rechnung vorzutragen. Geſellſchaft für Lindes Eismaſchinen Ac. in Wiesbaden. Das GJ. 1926 erbrachte bei einem Rohgewinn von 7,597(7,934) Mill. einen Reingewinn einſchl. Vortrag von 1873 240(1 v3 353) J, aus dem auf das um 2805 000„ erhöhte Geſchäftskapital eine Dividende von 10 v. H.(i. V. 12, 1924: 14 v..) auf die StA. und von 6 v. H. (wie i..) auf die Namensaktien ausgeſchüttet werden ſoll; vor⸗ getragen werden 167 135(220 548). In der Bilanz erſcheinen u. a. (in Mill.): Fabrikations⸗ und Betriebsmaterial 1,827(2,114), Halbfabrikate 1,063(1,712), Fertigfabrikate 0,901(0,627), Stahl⸗ flaſchen 1,669(1,841), Bankguthaben 1,819(0,946), Außenſtände 5,541 (5,001). Wertpapiere und Beteiligungen ſind mit 2,810 angegeben gegenüber 3,175 i. V. Auf der Paſſivſeite der Bilanz erſcheinen Gläubiger mit 5,430(5,728) und Hyvotheken mit 0,325(0,159). Für das neue Geſchäftsfahr liegen in allen Abteilungen Aufträge vor, die ein befriedigendes Ergebnis in Ausſicht ſtellen. Matth. Hohner AG., Harmonikafabrik in Troſſingen. Die Geſellſchaft weiſt in 1926 gegenüber dem Vorfjahr eine kleine Steige⸗ rung des Umſatzes auf. Die Geſellſchaft hat im allgemeinen an ans⸗ kömmlichen Preiſen feſtgehalten und zu Verluſt führende Unter⸗ bietungen unterlaſſen. Mit Beginn des laufenden Jahres mußte der Betrieb wieder etwas eingeſchränkt werden. Da der Auftrags⸗ eingang wieder beſſer wurde, kann jedoch jetzt wieder zum Normal⸗ betrieb übergegangen werden. Eine weſentliche Steigerung des Exportgeſchäftes läßt ſich trotz aller Bemühungen noch nicht erreichen, da die Zollverhältniſſe da und dort hemmend im Wege ſtehen und ſich eben in den meiſten Ländern die Kaufkraft noch nicht gehoben hat. Betriebs⸗ und Handelsgewinn 2,81(2,82) Mill. J, Unkoſten 1,65 (1,59) Mill. /, Steuern 399 752(4½ 733) /, Abſchreibungen 308 841 (361823) /. Reingewinn bekanntſich 619 579(620 797) l1, woraus wieder 8 v. H. Dividende ausgeſchüttet und 127 579(128 797) ¼ vorgetragen werden. 1 Bank für Saar⸗ und Rheinland AG. in Saarbrücken. Das im Jahre 1919 unter den Auſpizien der Bank von Elſaß und Lothringen, der Mühlhauſer Bank und der Straß⸗ burger Bank(Staehling, Valentin u. Cie.) begründete Inſtitut (derzeitiges AK. 10 Mill. Fr.) weiſt für 1926, bei einem Rohgewinn von 6,15 Mill. einen Reingewinn von 2326 419(2 201817) Fr. aus, wozu der Vortrag von 37 369 Fr. tritt. Die o. HV. beſchloß die Ausſchüttung einer Dividende von 12(10) v. H. abgelaufene Geſchäftsfahr zur Vorlage kommt, findet am 29. 2 Seht hier treu vereint die zwel: 7700 „Und aufs Brot die friſche Neſi— Und zum Oſterfeſt das Eil 2 che Sum 22 2u leuem kiung der Jatelmergarine„Frische Res!“ veriange man gratis den neuesten Band der Pesk dauspücherf ben Gerbſtoff aus Holzkohle Neue Erfindung der.⸗G. Farbeninduſtrie AG. Während die Forſtwirtſchaft durch die ungünſtige Enk⸗ wicklung der Preisgeſtaltung für Gerbrinden, die kaum deren Gewinnungskoſten decken, mehr und mehr zur Aufgabe der Schälwaldwirtſchaft und der Rindewerbung gedrängt worden iſt, hat auch die Holzkohle in bedauerlicher Weiſe an wirt⸗ ſchaftlicher Bedeutung verloren. Dieſe Tatſache, die beſonders in der Zeit der großen Forl⸗Eulenſchäden und des Nonnen⸗ fraßes die Unterbringung geringwertiger Holzmengen außerordentlich erſchwerte, ſcheint jetzt durch eine neue Erfin⸗ dung der.⸗G. Farbeninduſtrie AG. eine Wendung zum Beſſeren aufweiſen zu ſollen. Zur Gewinnung von Gerbmiteln wurde der Firma ein neues Verſahren patentiert. Die Patentſchrift enthält nach dem Deutſchen Forſtwirt, Berlin, folgende Angaben: Feingepulverte Holzkohle mit 14,8 v. H. Sauerſtoffgehalt wird in Waſſer angerührt, mit 95 v. H. Salpeterſäure verſetzt und langſam zum Sieden erhitzt. Nach zwölfſtündigem Kochen deſtilliert man den größten Teil der Flüſſigkeit ab, läßt wieder 95 v. H. Salpeterſäure langſam zufließen, erhitzt zwei Tage lang zu ſchwachem Sieden und deſtilliert faſt ſämtliche noch vorhandene wäſſerige Salpeterſäure ab zuletzt im Vakuum. Nach mehrmaligem Eindampfen mit Waſſer zum Trocknen wird der Rückſtand gepulvert. Das orange⸗ bis gelb⸗ gefärbte, im Waſſer volltommen lösliche Produkt beſitzt eine gute Gerbwirkung und verbeſſert die Wirkung anderer Gerbmittel weſentlich. Das neutraliſierte Gerbmittel verhütet bei ſeiner Verwendung eine zu große Schwellung der Häute von Anfang an und erzielt eine Beſchleunigung des Gerbvorganges, eine beſſere Durchgerbung und eine Aufhellung der Lederfarbe. Wenn man eine wäfſerige 20 v. H. Löſung des Gerbſtoffes mit Soda verſetzt und in dieſe Gerbbrühe gut entkalkte Blößen einlegt, ſo wird in acht bis zehn Tagen eine Durch⸗ ee gerbung zu ernem gutgefüllten weichen Leder von rotbrauner Außen⸗ farbe bewirkt. Wird die mit Soda neutraliſierte Löſung mit Kaſtanienholzextrakt verſetzt und mit Waſſer verdünnt, ſo ergibt die Gerbſtofflöſung innerhalb zehn bis vierzehn Tagen aus den Blößen ein helles, braunes und volles Leder mit haltbaren Narben. Es iſt anzunehmen daß die Förderung dieſes Verfahrens, die mit den großen Mitteln der.⸗G. Farbeninduſtrie AG. in Angriff genommen iſt, demnächſt zu einer erfolgreichen Steigerung des Holzkohleverbrauchs Anlaß geben und damit auch der Verwendung minderwertiger deutſcher Hölzer einen günſtigen Boden bereiten wird. Beachtenswert erſcheint bei dem Herſtellungsverfahren, daß rein deutſche Erzeugniſſe da⸗ bei eine Rolle ſpielen, alſo der Einfuhr ausländiſcher Gerb⸗ ſtoffe in gewiſſem Grade Einhalt geboten werden kann. Deviſenmarkt Am internationalen Deviſenmarkt liegen Madrid und Os⸗ lo ſchwach; gegen London 27,80 nach 27,46 und 18,88 nach 18,80, Mailand erholte ſich weiter bei kleinen Umſätzen. Das eng⸗ liſche Pfund notiert 100 nach 1007s. London gegen Kabel eine Kleinigkeit leichter 485%ĩs nach 4854. Das Geſchäft hält ſich wegen der bevorſtehenden Feiertage in engen Grenzen. Heute vormittag notierten: — 9. 12 9. 12. London-Parts 124,00124,00 Mafld.-Schwz.] 25.10] 25,13JLond.-7 ckh. 18.14 18,13 Lond.-Brüſſel 34,08 34.92 Holland-Schw. 208.00 207.95nd.9 27.43 270 Lond.⸗Maild 100,65 100,25] Kabel Holland 2,499 2,50 Mailan- Zaris123.20 122.70 Kabel Schweiz.198 5,20 Lond.-Holland 12.14 12,14 Brüſſel-Parts 355,10355.15 Lond.⸗Schweig 25.25 25.24 London⸗Oslo. 19,91 19,88Holland-Paris 10.21 10,21 Paris⸗Schweiß 20,36 20.86J Cond. ⸗Kopenh. 18.21] 18.20Kabel London.85.7.85“7 In.⸗Mk. laſſen ſich foigende Kurſe ſeſtſtellen London... 20,49 20,49 Prag 12.48] 12.48J Madrid 74.65 78,0 Paris. 16,50 16.52 Oslo 108 88 108.75 Argentinen. 1,786,.76 Zürich... 61.10 81.13 Kopenhagen 112.50112,550 Japan 2084 2,06 Mailand.. 20,35 20,44 Stockbolm. 13,00113,05 New-⸗Dork..000.000 Holland„. 68.80168.76 Brüſſel58.60] 58.65 Mannheimer Produktenbörſe Die Kurſe verſtehen ſich per 100 Kilo netto waggonfrei Mannheim mit Sack, zahtbar in NM Amtliche Preisnotierungen vom 11 April 1927. Weizen inl. neuer—.——.—[Hafer ausländ. 21.50.22.50 Wieſenheu loſe.20.10.— „ ausl. 30. 32.50] Mais gelbes m Sack 18.59.—.—Rotkleehen—. Roggen inl. neuer27.50—.—'mehl. Spez.0 Sp. 39 50⸗39.75 Luz.⸗Klee h. lo ſe 11.—11.50 „ ausl. 27.25 27.75 Weizenbrotm m. S 31.50 31.75] 5„ neues.00⸗.00 Vrau⸗Gerſte(inl⸗ Roggenmehl mit S. 35.25.38,—-Preß⸗Stroh.50-.80 ausl.) 27.75 30.—] Weizenkleie m. Sack 19.75.—.— Gebund. Stroh.00-.60 Futter⸗Gerſte 22.—·23,25 Trackentreber 15.—-15 75 Raps mit Sack. Hofer inländ. 22.50-23.50 J Rohmelaſſe—.— Berliner Metallbörſe vom 11. April Preiſe in Feſtmart für 1 Kg. 8. 11, Elektrolyttupfer 126,75 126,50 Aluminium in Raffinadekupfer—.——.— Barren 2,14 2,14 int b—.——.— 7 er—.——.— ohöin„Pr.—.——.——.——.— üttenzinn—.——.— 1(fr. Verk.—.— 4—— Nickel 8,40•8,50 3,409,50 Plattenzint 5750 57.—57,50 Antimon 1,10-148 110-115 Aluminium.10.10 Silber für 1 ör. 79.50.80,50 78,.—-78,— Schiffahrt Schiffsverkehr in den Mannheimer Häfen In der Zeit vom 2. bis 8. April 1927 ſind angekom⸗ men: talwärts: 1 beladener Kahn mit 16 Tonnen, 2 leere Schleppkähne und 30 beladene mit 5751 Tonnen; bergwärts: 26 beladene Dampfer mit 2938 Tonnen, 3 leere Schleppkähne und 102 beladene mit 76 780 Tonnen. Abgefahren ſind: talwärts: 1 leerer Dampfer und 19 beladene mit 1205 Ton⸗ nen, 82 leere Schleynkähne und 21 beladene mit 6158 Tonnen bergwärts: 2 beladene Dampfer mit 173 Tonnen, 23 leere Schleppkähne und 12 beladene mit 5423 Tonnen.— Auf dem Neckar ſind talwärts angekommen: 1 leerer Schlepp⸗ kahn und 13 beladene mit 2839 Tonnen, bergwärts abgef fahren ſind: 3 leere Schleppkähne und 9 beladene mi 1182 Tonnne. Frachtenmarkt in Duisburg⸗Rubrort vom 11. April Das Geſchäft an der heutigen Börſe war bei ſehr großem Angebot an Leerraum äußerſt ſtill. Bergreiſen wurden über⸗ haupt nicht vergeben. Die Exportkohlenfrachten nach Rotter⸗ dam gingen um weitere 10 Pfg. per Tonne zurück. Die Schlepp⸗ b8 ee aus deufff ae 1 erſten mal höchſte ſuhrlraſt und hõ Wohlgeſchmack: 5—— erawertrster der V. M. V. Rüruberg: beorg n Klrs ol, Mannheim, banm löhne erfuhren keine Aenderung. höchſten ale 225 Telephon 2204 eeeee l„ 1 . * „Dienstag, den 12. April 1927 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 171 Anveränderte Großhandelsſtandzahl Die auf den Stichtag des 6. April berechnete Großhandels⸗ Tandnſler des Statiſtiſchen Reichsamts war mit 134,9 gegen⸗ —. der Vorwoche(135,0) nahezu unverändert. Von den deuußtgruppen hat die Standziffer der Agrarſtoffe gegenüber er Vorwoche um 0,4 v. H. angezogen und die der Kolonial⸗ waren um 1,2 v. H. nachgegeben. Die Standziffer der indu⸗ ſtriellen Rohſtoffe und Halbwaren iſt um 0,5 v. H. zurückge⸗ gangen, während diejenige der induſtriellen Fertigwaren leicht angezogen hat. Unter den Agrarſtoffen haben in der Gruppe pflanzliche Nahrungsmittel vor allem die Preiſe für Roggen Kartoffeln angezogen. Die Viehpreiſe ſind auf den ein⸗ Zezogenen Märkten faſt durchweg etwas geſtiegen. Unter den ieherzeugniſſen haben die Milchpreiſe teilweiſe nachgegeben, während die Preiſe für Butter angezogen haben. Von den Kolontalwaren ſind die Preiſe für Reis, Kaffee und Kakao zurückgegangen. Unter den induſtriellen Rohſtoffen und Halb⸗ waren hat die Gruppenſtandziffer für Kohle infolge der Ein⸗ führung von Sommerpreiſen für Hausbrandkohle und in⸗ ſolge des weiteren Rückganges der Preiſe für engliſche Kohle nachgegeben. Der Rüchgang der Gruppe Eiſen wurde durch niedrigere Frachten für ſchwediſches Eiſenerz(nach Wiederauf⸗ nahme der ſeit Dezember geſchloſſenen Schiffahrt) verurſacht, während die Preiſe für ſpaniſche Erze angezogen haben. Auf den Metallmärkten haben die Preiſe für Kupfer, Blei und inn augezogen. Innerhalb der Gruppe Textilien ſind die reiſe für deutſche Wolle, Baumwolle und Baumwollgarne zurückgegangen. Unter den induſtriellen Fertigwaren hat die Standziffer der Konſumgüter bei geſtiegenen Preiſen für Textilwaren leicht angezogen. 25 Millionen Barguthaben bei Harpen. In der HV. der Dlapener Bergbau AG. teilte der Vorſitzende des AR., Geheimrat zuuſer, zur Dividendenpolitit der Geſellſchaft mit, daß die Verwal⸗ ung der Anſicht ſei, den inſolge des engliſchen Streits erzielten außerordentlichen einmaligen Gewinn des vergangenen Jahres zu ſtärkeren Rückſtellungen zu benutzen, zumal das laufende GF. Auße Auſwendungen für Neuanlagen erfordere. Zu der 7proz. lnleihe aus 1924 ſei zu bemerren, daß dieſe mit 5 Mill. zur Ausgabe gelangte, der Erlös aber nicht in Auſpruch genommen wurde, ſondern in 8 proz. Obligationen angelegt worden iſt, ſo daß Zinsverluſte nicht eutſtanden. Dieſe wandelbaren Obligationen werden dicrangichtlich im Jahre 1929 in Aktien umgetauſcht, ſo daß ieſe Belaſtung wegfällt. Allerdings ſteige dadurch das dividenden⸗ berechtigte Ask. auf 90 Mill., während ſich weitere 10 Mill. l ktien in Rücklage befinden.— Zur Bilanz teilte er mit, daß unter en Wertpapierbeſtänden 7,5 Mill. Harpener Bergbau⸗Altien zu pari enthalten ſeien, während der Reſt aus feſtverzinslichen Obligationen beſteßt: Unter den Lagerbeſtänden ſind Betriebsmaterialien mit rund %0 Mill. aufgeführt. Unter den Schuldnern betragen die Bank⸗ guthaben Ende 1926 12 Mill., das Guthaben beim Kohlenſyndikat 13 Mill. J. Zur Geſchäftslage führte Gen.⸗Dir. Fickler A. a. aus, daß die Förderung bis in die allerletzten Tage vollen 5 gefunden habe und die Lagerbeſtände an Kots noch 40 000 To. verringert wurden. Zu der jetzt einſetzenden Verſchlechterung der Abſatzlage bemerkte er, daß von jeher der März er ſchwierigſte Monat geweſen ſei. Ein bemerkenswerter Erfolg er Verkaufspolitik des Syndikats ſei es, daß der volle Abſatz noch faſt vier Monate nach Beendigung des engliſchen Streiks angehalten habe. 11 Schleſiſche Bergwerks⸗ und Hütten AG. in Beuthen (..]). Die Verwaltung ſchlägt vor, nach 1 500 000./ Abſchrei⸗ bungen(i. V. 1 215 000%/) und 700 000/ Rücklage(200 000) in den Reſervefonds eine Dividende von 12 v. H.(10 v..) zu verteilen. zls Süddeutſche Bremſen AG. in München. Die Geſell⸗ ſchaft, die ihren Abſchluß erſt jetzt, nach erfolgter General⸗ verſammlung, vorlegt, erzielte infolge ſtark verringerten Ab⸗ ſatzes im Jahre 1926 nur 1,41 Mill.(2,48) Fabrikationsein⸗ nahmen, anderſeits konnten die Handlungsunkoſten auf 1,21 Mill./(0,48) reduziert werden und die Abſchreibungen er⸗ forderten nur 0,41 Mill./(0,76). Nach Zuweiſung von 28 175 28 238)„ an den Reſervefonds ergibt ſich leinſchließlich 15 283 bezw. 32878, Vortrag) ein Ueberſchuß von 509100%/ 615 283), aus. dem wieder 5 v. H. Dividende verteilt werden; 9100 /¼ kommen zum Vortag auf neue Rechnung. Die Bi⸗ lanz zeigt den Poſten Eeffekten, Kaſſe und Wechſel von 0,40 auf 1736 Mill.„ erhöht lanſcheinende infolge der verſtärkten eteiligung bei der Motorenwerke Mannheim AG.); ferner werden Waren mit 1,31(1,50), Debitoren mit 3,92(4,46) und Kreditoren mit 0,52(0,34) Mill./ ausgewieſen. Der Bericht erwähnt kurz den Arbeitsteilungsvertrag mit den Mann⸗ eimer Motorenwerken, aus dem eine weſentliche Belebung des Geſchäfts erhofft wird, und die Erweiterung des Produk⸗ tionsprogramms(ſtärkerer Dieſelmotor, Zugmokor mit Dieſel⸗ maſchine, Orkanvergaſer in Bandfabrikation). Im laufenden Geſchäftsjahr ſei eine Abſatzbelebung zu erhoffen. *Lech⸗Elektrizitätswerke in Augsburg. Die Verwaltung ſchlägt der am 3. Mai ſtattfindenden.⸗V. die Ausſchüttung eines Gewinnanteils von 8 v. H.(wie i..) vor. Der Rein⸗ gewinn iſt mit 3,46 Mill. RM. ausgewieſen, alſo annähernd — Ende 1925. Auf die.⸗A. ſollen 6 v. H. Gewinnanteil ent⸗ en. z8: Fuſion Dux Automobilwerke mit der Preſtowerke A. In der AR.⸗Sitzung der Dur Automobilwerke Ac. in Leip⸗ zig⸗Wahren wurde mitgeteilt, daß im Geſchäftsjahr 1925⸗26 ein Gewinn von 13 468/ erzielt wurde, der auf neue Rech⸗ Knung vorgetragen werden ſoll, ſodaß die Verteilung einer Dividende nicht in Frace kommt. Außerdem wurde beſchloſ⸗ ſen, mit der Preſtowerke AG. in Chemnitz einen Fuſionsver⸗ trag abzuſchließen dergeſtalt, daß die Preſtowerke AG. das ermögen der Geſellſchaft unter Ausſchluß der Liquidation erwerben. Es ſollen auf nominell 300% Dux⸗Aktien plus ividendenſcheine 1926⸗27 100/ Preſto⸗Aktien plus Divi⸗ endenſchein 1926⸗27 verabfolgt werden.—* * 12 v. H. bei der Oeſterreichiſchen Browu Boveri.⸗G. Die Brown Boveri⸗Werke.⸗G. in Wien werden aus einem eingewinn von 0,55 Mill. ſh. einen Gewinnanteil von 12 lt. B. 10) v. H. ausſchütten. „0 Sportliche Rundſchau Mannheimer Mai⸗Pferderennen Der Nennungsſchluß für die Ausgleichsrennen des Mannheimer Mai⸗Meetings hat das große Intereſſe der deutſchen Sportgemeinde an dieſer traditionellen Veranſtal⸗ tung wieder voll unter Beweis geſtellt, ſind doch Nennungen aus allen Trainingsquartieren eingegangen, die von jeher die Mannheimer Rennen zu beſuchen pflegten und die auch dies⸗ mal wieder den Erfolg der ſo großzügig ausgeſchriebenen Renntage durch ihren Beſuch verbürgen. Insbeſondere iſt es erfreulich, daß die Bemühungen zur Belebung des Herren⸗ ſports, deſſen Pflegeſtätte ſchon immer Mannheim war, auf fruchtbaren Boden gefallen ſind, und daß gute Pferde zu dieſen Rennen gemeldet wurden. Für Sonntag den 1. Mai ſchloß das General v. Moßner⸗Jagdrennen, ein Ausgleich über 3000 Meter für Offiziere im Werte von 2400 Mark, mit 27 Unterſchriften ab. Man findet darin eine Reihe ſehr bewährter und hier ſchon bekannter Steepler, Strumen, den Sieger von Baden⸗ Baden, Petrarca, mit dem der vor dem Kriege in Frankreich ſo erfolgreiche Rennſtallbeſitzer Herr von Mumm in glück⸗ licherweiſe an ſeine alte Ueberlieferung anknüpfte, die in Waldfried gezogenen Aviator und Antenor und von ſonſt be⸗ kannten Pferden Blau und Weiß, Snob, Libuſſa, Jahn, Glücksburg, Sturm, Minneſang, Fromm und Thu's bitte aus der Kühn'ſchen Zucht, die für Klaſſe⸗Steepler bekannt iſt. Der Luiſenpark⸗Ausgle ich des gleichen Tages (1600 Meter, 3000 Mark) vereint gleich 41 Flachpferde der beſten Handicapklaſſe. Am ſtärkſten engagiert haben ſich die Ställe Lauvenburg und Opel mit je 5 Pferden. Das im Weſten beheimatete Geſtüt Lauvenburg erſcheint damit zum erſten Male in Mannheim. Es hatte im letzten Jahre mit den erſten Nachkommen des bekannten Waldfrieders Lorbeer einen großen Erfolg, und wir werden von dieſen nun Drei⸗ jährigen u. a. die auch in dieſem Jahr ſchon gut gelaufenen Truchſeß und Helmzier zu ſehen bekommen. Der Stall des Herrn Heinrich von Opel, des treuen Freundes der Mann⸗ heimer Rennen, gab Nennungen ab für ſeine bekannten In⸗ ſaſſen Volker, Ruzilo, Orlanda, Falkner, Rheinſtein. Mün⸗ chener Ställe, die bereits in dieſem Jahr mehrfach erfolgreich in Aktion treten konnten, ſind vertreten durch die ſchnelle Pedro, Canio, Mydear, Imperator, Luſtgarten, Giſelher, Nie⸗ derrad entſendet die Weber ſchen Sphaira, Struga und Sternche, die ſchnellen ehemaligen Oppenheimer Iſonzo und Goldlack und der Weſten hat ſeine Beſten in Nymphe II, Endymion, Zwirn's Bruder und'Straßburg. Das Rieſe⸗Jagdrennen am Maimarkt⸗Dienstag, ein Herrenreiten über 3700 Meter im Werte von 4100 J, vereint 31 Unterſchriften, unter denen beſonders einige neue Ausländer auffallen, denen ein guter Ruf vorausgeht. Es ſind in erſter Linie die in Schweizer Beſitz befindlichen Man⸗ dar, Mon petit, ein Sieger des Großen Preiſes von Nizza, Deédé, der Bruder des beſten franzöſiſchen Hürdlers und Rie⸗ ſenüberraſchungsſieger von Dortmund, Sans Pareil, ein guter Oeſterreicher, Ardente, ein bildhübſcher Schimmel italie⸗ niſcher Herkunft, der in ſeiner Heimat große Rennen gewon⸗ nen hat, meiſt Pferde, die ſchon im Januar in St Moritz ge⸗ laufen ſind und daher vielleicht einen gewiſſen Vorſprung in ihrer Vorbereitung geltend machen können. Bei uns ſchon länger im Lande ſind die vorzüglichen Vertreter Mannheimer Farben My Lord und Paulus, der erſt in München ſiegreich war, der Rieſe Le Defroqus, der alte Le Gerfant, die popu⸗ lären Coeur d Almée, Valence, Gianutri und Nain⸗Nain. Der Berliner Stall Heinz Stahl engagierte die Neuerwerbung Daubentom; von guten Juländern trifſt man u. a. Trapper, Snob, Jahn, Blau und Wieß, Myron, und eine gute Rolle wird ſicher Boros ſpielen, der Ungar iſt ja in Mannheim ſchon Sieger des größten Rennens geweſen. Der Maimarkt⸗Preis(2000 Meter, 4109%) vereint 21 Unterſchriften, die an Flachklaſſe ganz vorzügliches enthal⸗ ten. Das Höchſtgewicht iſt hier Kairos ſicher, dem unverwüſt⸗ lichen Fervor⸗Sohn des Herrn von Opel, der außerdem noch Bertram, Volker, Maniton. Ruzilo engagiert hat, aber er wird es nicht leicht haben, denn Lobredner, ein ehemaliger Weiler, iſt ebenfalls grobe Klaſſe, und aus dem Weſten ſind Hans Günther, Schneekönig un Salzig recht gefährlich. Lieb⸗ haber, Goldlack, Iſonzo, Südwind, Imperator und Sternche ſeien als Pferde von Können noch genannt. Für den Schlußſonntag liegen bisher nur die Nennungen für den Schloßgarten⸗Ausgleich vor, der die Rieſen⸗ zahl von 58 Pferden bereinigt. Bemerkenswert iſt hier die Nennung zweier engliſcher Pferde des Leutnants Graham, der in Wiesbaden trainiert. Ihre Entſendung würde die erſte engliſche Beteiligung an deutſchen Rennen nach Aufhebung des Boykotts bedeuten, nachdem bereits Weißdorn in Eng⸗ land von deutſchen Seite den Anfang zur Wiederherſtellung regelmäßiger Beziehungen gemacht hat. Im übrigen hat wieder der Stall Lauvenburg 5 Vertreter engagiert, der Stall Opel und der Münchener Stall Friedieger je 4, die Schweizer treten mit Parades, einſt der Senſationskauf der Jährlingsauktion in Deauville, und Virradat, einem neuen Ungarn, in Aktion, und von deutſcher Seite finden wir außer ſchon genannten Pferden den ſchnellen Mon Beguin II, Storm Cloud, u. a. m. Daß der polniſche Stall des Herrn v. Das⸗ zewski, der eben eine Expedition in Deutſchland unternimmt, eine Nennung für Gika abgab, beweiſt, daß er gewillt iſt, ſich auch an den übrigen Rennen zu beteiligen, eine Tatſache, die geeignet iſt, das ganze Meeting durch dieſe internationale Beſetzung in hohem Maße in den Mittelpunkt ſportlichen Intereſſes zu ſtellen. Schon dieſer erſte Nennungsſchluß zeigt alſo, daß nicht nur die alten Freunde Mannheim treu geblieben ſind, ſon⸗ dern daß es auf immer neue rechnen kann. Den Vorteil haben die Beſucher, denen Ereigniſſe geboten werden, wie kaum auf einer anderen deutſchen Bahn. 475 Motorradſport Deutſche Erfolge bei der Targa Florio Die deutſchen Fahrer in zwei Klaſſen ſiegreich— Köppen⸗ Berlin fährt die ſchnellſte Zeit des Tages Mit einem vollen Erfolge für den deutſchen Motorrad⸗ ſport endete die am Sonntag auf der Madonie⸗Rundſtrecke auf Sizilien erfolgte 8. Austragung der Targa Florio für Motor⸗ räder. Zum erſten Male ſeit Beſtehen dieſer Konkurrenz konnte ein deutſcher Motorradfahrer die wertvolle Trophäe gewinnen. Jusgeſamt nahmen vier Deutſche an dem Woettbewerb teil, Geisler⸗München(Ernſt Mag) in der 350 cem., Henne⸗Mün⸗ chen(B. M..), Köppen⸗Berlin(B. M..) und Soenius⸗Köln (Viktoria) in der 500 cem⸗Klaſſe. In beiden Klaſſen waren drei Runden= 324 Km. zurückzulegen. Henne erlitt allerdings einen Maſchinendefekt und Soenius mußte nach einem Sturz in einer Kurve die Weiterfahrt einſtellen, jedoch ohne ſich er⸗ heblich zu verletzen— die beiden anderen Deutſchen konnten aber in ihrer Klaſſe eilen ſchönen Sieg erringen. In der 500 cem-Klaſſe ſpitzte ſich das Rennen nach dem Ausſcheiden von Henne und Soenius zu einem Duell zwiſchen Köppen und dem Italiener Lobardo zu, das Köppen knapp aber ſicher als Sieger beendete. Köppen fuhr dabei die ſchnellſte Zeit des Tages mit dem ausgezeichneten Stundendurchſchnitt von 58,867 Km. heraus und gewann ſomit die Targa Florio. Die Ergebniſſe: bis 250 Kubikzentimeter:(2 Runden= 216 Km.): 1. Caddi⸗ Italien(Connaught) 4: 14: 10. 7 bis 350 Kubikzentimeter(3 Runden= 324 Km.): 1. Geis⸗ ler⸗München(Ernſt Mag):86: 04; bis 500 Kubikzentimeter(3 Runden= 324 Km.): 1. Köppen⸗ Berlin(B. M..):33: 44,4 Std.; Durchſchnitt 58,867 Km. ſchnellſte Zeit des Tages), 2. Lobardi⸗Italien(Guzzi):34:02 Std., 3. Cutrano⸗Italien(Frera):27:02 Std. Flugſport Neue Junkers⸗Weltrekorde Hermann Roeder verbeſſert zwei Geſchwindigkeitsrekorde Die Reihe der neuen deutſchen Flugweltrekorde der Jun⸗ kers⸗Flugzeugwerke iſt neuerlich ſchon wieder um zwei ver⸗ mehrt worden. Der Pilot Hermann Roeder ſtieg mit einem Junkers⸗Großflugzeug 6 24(3 Junkers⸗L II-Motoren) in Deſſau auf und verbeſſerte auf der Strecke Deſſan e die beſtehenden Geſchwindigkeitshöchſtleiſtungen mit 1000 Kg Nutzlaſt bei einer 500 km Strecke von 166 km Stunden⸗ durchſchnitt auf 175 Stundenkilometer und mit 2000 kg Nutz⸗ laſt bei einer 100 km-Strecke von 174 Stundenkilometer au 179 km Stundendurchſchnitt. Neues aus aller Welt Flucht aus einem Gefängnis. Am Mittwoch überfielen in dem Gefängnis zu Kaufbeuren drei in einer Zelle untergebrachte Gefangene den wachthabenden Beamten beim Oeffnen der Zelle, feſſelten und knebelten ihn und ſperrten den Bewußtloſen ein, worauf ſie flüchteten und über die Ge⸗ fängnismauern kletterten. Ein Polizeiwachtmeiſter gab noch einige Schüſſe auf die Fliehenden ab, die jedoch ihr Ziel ver⸗ fehlten. Einer der Häftlinge konnte noch am Mittwoch ding⸗ feld gemacht werden, während die beiden andern entkommen ind. — Vom eigenen Wagen überfahren. Am Donnerstag nach⸗ mittag gegen 3 Uhr mußte ein mit Eiſenträgern im Gewicht von über 100 Zentner beladenes Fuhrwerk in der Frieden⸗ ſtraße in Berlin wenden, um in die Landsberger Straße ein⸗ zubiegen. Da die Straße an dieſer Stelle ziemlich ſteil an⸗ ſteigt, führte der Kutſcher, der 30jährige Richard Hintze, aus Neuköln, die Pferde am Zügel. Der Wagen kam dabei nach rückwärts ins Rollen. Hintze geriet unter die Räder ſei⸗ nes Fuhrwerks und erlitt erhebliche Wunden am Bein und innere Verletzungen, die ſeine Ueberführung in das Kranken⸗ haus am Friedrichshain notwendig machten. Der Wagen fuhr dann in die dort befindliche Autohalteſtelle gegen vier Kraft⸗ droſchken, von denen eine gänzlich zertrümmert wurde. Die der übrigen Wagen erlitten erhebliche Beſchä⸗ igungen. — Verzweiflungstat einer Mutter. Aus Verzweiflung über zerüttete Familienverhältniſſe hat eine Frau aus Köln⸗ Deutz ihre drei Kinder im Alter von zwei, drei und vier Jah⸗ ren in den Rhein geworfen und ſich dann ſelbſt in die Fluten geſtürzt. Die Mutter und das jüngſte Kind, ein zweijähriges Mädchen, ertranken. Die beiden Knaben, die in ſeichtes Waſſer gefallen waren, wurden an Land getrieben. Am ſpäten Abend fanden Paſſanten die beiden Kinder, die in der Dunkelheit auf den„Pollerwieſen“ herumliefen und brachten ſie zur Po⸗ lizeiwache, wo nach und nach durch die Ausſagen der Kinder die ſo ſchreckliche Tat aufgeklärt wurde. Kurz vor der Tat hatte die Frau ihren Vater getroffen und dieſem Andeu⸗ tungen über ihre Abſichten gemacht, die jedoch von dem Manne nicht verſtanden wurden. .6 79 90 joo u Wollen Sie zu Ostern radlſahren D 7 denn besichiligen Sie rechtzeitig in einer unserer 180 Mifa-Fabrilt. verkcaufsfellen das reichhaltige Iager der beſrennten Miſa- Qualitäts-Marlcentäder in allen NModellen. 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Für die vielen Beweise auf- richtiger Anteilnahme anläßlich des Hinscheidens meiner innigst- geliebten, unvergeßlichen Frau, unserer lieben guten Schwester, Schwiegertochter und Tante, für die zahlteichen Blumenspenden, insbesondere für die trostreichen Worte des Herrn Pfarrers Eckert und die lieben Worte unseres Freundes HerrnA. Dress sagen wir hiermit unseren herzlichsten Dank. Im Namen 2006 der trauernden Hinterbliebenen: Frliz Sieger. 3800 Die glückliche Geburt eines 7 gesunden Mäadchens zeigen hocher freut an Hans Notti u. Frau Franziska geb. Hoffstaetter Todes-Anzeige. Wir machen allen Freunden und Bekannten die traurige Mitteilung, dass unser lieber Kollege, Herr Ludwig am Sonntag, den 10 April ds. Js., unerwartet im Alter von 48 Jahren sanft verschieden ist. Sein aufrichtiges Wesen und seine oft bewiesene Hilfsbereitschaft sichern ihm unser Angedenken für alle Zeiten. Die Beerdigung findet am Mittwoch, den 13. April ds. Js., nach- mittags 3 Uhr, von der Leichenhalle des Friedhofes Mannheim aus statt. Mannheim, den 11. April 1927. Die Angestellten der Daimler-Benz Aktiengesellschaft Mannheim. Uhl Mannheim, 11. April 1927 Luisenring 33 2. Z. Diakonissenhaus 2004 Intl. heröffentlichungen der tadt Mannheim Städtiſche Krankenanſtalten. Am Gründonnerstag und Oſtermontag iſt kein Beſuchtstag. Beſuchstag: Karfreitag und Oſterſonntag. Morgen früh auf der Freibank: Kuh⸗ fleiſch. Anfang Nr. 1. 87 Triumph-u. Presto- Faährräder in allen Ausführungen erhalten Sie gegen be- queme Zahlungserlelchterung. 1928 Luclwig Vogl, Kunststr. 0 7, 24 Fahrrad-Meterrad Meririeb. 3802 Verwandten, Bruder und Schwager Staii besonderer Anzeige. Freunden und Bekannten die schmerzliche Mitteilung, daß unser lieber Sohn, Eugen im Alter von nahezu 26 Jahren uns heute plötzlich und unerwartet durch den Tod entrissen wurde. Im Namen der frauernden Hlnterbllebenen: Familie Fridolin Bauer. Mannheim, Egellstr. 3 den 11. April 1927. Die Beerdigung findet am Donnerstag, den 14. April, nachm. ½3 Uhr von der Friedhokkapelle aus statt. *1994 ſbRESDRHER BAHEK Bllanz per 31. Dezember 1926 Speck (1, 7 Inclohren Gewinn- und Verlust-Reechnung per 31. Dezember 1928 70 956 680,81 VERLUST RNM. Handlungs- Unkosten-Konto.] 64 822 984.22 —ZWww.„„ 4524 588,59 11 911 108.— 70 958 630,81 GEWINN RNM. Vortrag von 19 227 850,.— Wechsel-, Zinsen-, Sorten · und ö Ansschein-Konto 80 284 068,.— 133 Provisions- Konto 338 908 443,22 Ertragnisse aus dauernden Be- teiligungen.anderenBanken. 1182 176,10 Sonstige Einnahmen 859 897,49 AK TIVA Rhi. 1 1 Kasse, fremde Geldsorten, Zins- 0 scheine u. Guthaben bei Noten · 85 3 96 Wundervolle Msuter. Nostroguthaben bei Banken u. SI88 Bankfirmen 128 728 428,4 August Molitor Reports und Lombards gegen Landſchaftsgärtner, börsengängige Wertpapiere. 18 645 451,68 Rheindammſtraße 41. Vorschüsse auf Waren und Uebern. von Garten⸗ Warenverschiffungen.. 126 801 469,55arbeiten. B1784 890 080 699,29 Eigene Wertpapiere. 25707 170,0 Tapeziergrbeiten. Konsortialbeteiligungen 10 980 930,59 Aufarbeiten v. Röſt., Dauernde Beteiligungen bei Matratz., Sofas uſw., anderen Banken u. Bankfirmen] 228 131 598,60in u. außer d. Hauſe. Schuldner i. laufend. Rechnung 3581 816 484,60] Tapezter. v. Zimmern Bankgebaude.. 30 000 000,.—inkl. Tapete v. 1,25.4 Sonstiger Grundbesitz 1000 000,— an, ſofort. Bedienung. Mobilien 1,.— Wilh. Frey, U 4. 19a. Pensionsfonds-Effekten. 1647 187,75—1905 1867 424 275,81 ‚ f0 ſi — 1 88 ebmascie Aktienkapital. 100 000 000,—] gebraucht, billig zu Sesetzliche Rücklagen 20 800 000,.—] verkaufen. S134 Gläubiger„1352 708 168,54] Carl Winkel. N 3. 7. Akzepte und Schecks 72 288 691,59 Pensionsfondsses 1 650 000,— Anzüge Dividenden-Konto 66 307, 66 Reingewinn. 11 011 10,—] Weißzeng, Schmuck, 18507 424 2751 Uhren, Pfandſcheine, Altertümer, Gitarren, Mandolinen, Bücher, Münzen, Möbel, Bilder S168 kauft und verkauft Bartmann, I 5. 18. Möbel. 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RM. 14 558 603.25 Bankgebäude% ⁵C[VVVWNC˙VC 7 035 000.— Sonſtige Immobilienũ„„3àé2:6t 751 501.— 190 846 3867.58 Paſſiva. RM. Aktienkapital„„„„„„„„„„%„%„*; 24 000 000.— Geſetzliche Reſerve%%„%—„%„„ 4000 000.— Kreditoren ‚ ‚ 147 953 189.84 Akzepte und Schecks„] 12869 929.4. Aval⸗ u. Bürgſchaftsverpflichtungen RM. 14 558 603.25 Noch nicht eingelöſte Dividenden 12 065.69 Reingewinn„„„ 1 1— 2511 182.63 190 846 367.58 Gewinn- und Verlustrechnung ee Soll. NM. andlungsunkoſten„„„„ 9852 205.28 WVVVVFVFVVTTCCC 969 5384.38 Reingewinn„C̃́M 2511 182.68 10 332 922.20 Haben. RM. Börtrag en 8 92 613.91 Wechſel, Zinſen und Proviſionen 12148 890.13 Wertpapiere und Konſortialbeteiligungen 1091 418.25 13 332 922.20 Die Dividende wurde auf 8 95 feſtgeſetzt. Die mit Firmenſtempel zu verſehenden Gewinnanteilſcheine für das Jahr 1928(Gewinnanteilſchein Nr. 3 zu den Aktien Serie 1 bis XI) gelangen abzüglich 10% Kapital⸗Ertragsſteuer mit RM..44 für die Aktie von RM. 20.— RM..88 für die Aktie von RM. 40.— RM..20 für die Aktie von RM. 100.— bei unſerer Bank und ihren ſämtlichen Zweigniederlaſſungen, in Berlin bei der Deutſchen Bank und bei Herrn S. Bleichröder, in Frankfurt a.., Hamburg, München, Stuttgart bei den Zweiganſtalten der Deutſchen Bank, in Freiburg i. B. bei Herrn J. A. Krebs, in Baſel und Zürich bei der Schweize⸗ riſchen Kreditanſtalt zur Auszahlung. 3720 Miet-Gesuche Schlesserei eytl. mit Dreherel auch llelne Fabrik au migten oder 2u kKaufen gosucht Angebote unter Z C 103 an die Geschäftsst. 1712 Hernepe Magte,.75 Wneef MHegr,.25 Damen-Pullower reine Herren-Wesie Fol, 15.00 mellert, ausgez. Qualität. Herren-Pullower reine Wolle, sehr vorteiſihaft..50 Minder-pullower zas“. Wolle, in schönen neuen 3 Mustern Größe 50 U. 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In das Handelsregiſter wurden April 1927 eingetragen die Firmen: 1. Heinrich Kaufmann Geſellſchaft mit be⸗ ſchränkter Haftung, Mannheim. Der Geſell⸗ ſchaftsvertrag der Geſellſchaft mit beſchränk⸗ ter Haftung iſt am 5. Februar und 16. März 1927 feſtgeſtellt. Gegenſtand des Unterneh⸗ mens iſt: Zur Erreichung des Geſellſchaftszweckes iſt die Geſellſchaft befugt, gleichartige oder ähn⸗ 5 liche Unternehmungen zu erwerben, ſich an ſolchen zu beteiligen oder deren Vertretung zu übernehmen. Das Stammkapital beträgt 20 000 RM. Geſchäftsführer ſind Ludwig Reinhardt, Mannheim und Heinrich Kauf⸗ mann, Mannheim. Der Geſellſchaftsvertrag kann von jedem Geſellſchafter auf den Schluß eines Geſchäftsjahres mit einer Kündigungs⸗ friſt von drei Monaten gekündigt werden. Die Geſellſchaft wird, wenn mehrere Ge⸗ ſchäftsführer beſtellt ſind, vertreten durch zwei Geſchäftsführer oder durch einen Geſchäfts⸗ führer und einen Prokuriſten. Als nicht ein⸗ getragen wird veröffentlicht: Die Bekannt⸗ machungen der Geſellſchaft erfolgen durch den —. 85 Reichsanzeiger. Geſchäftslokal: 2. Klemm& Friederich, Mannheim. Die offene Handelsgeſellſchaft hat am 1. April 1927 begonnen. Perſönlich haftende Geſell⸗ ſchafter ſind Hermann Klemm, Mechaniker⸗ meiſter, Mannheim und Otto Friederich, In⸗ genieur, Mannheim. Ferner wurde eingetragen am 8. April 1927 zu den Firmen: 3. H. Schlinck&, Cie., Aktiengeſellſchaft, Mannheim: Der Geſellſchaftsvertrag iſt durch Beſchluß der Generalverſammlung vom 24. März 1927 in den 88 21(Tantiemeſteuer) und 22(Hinterlegung der Aktien zwecks Teil⸗ nahme an der Generalverſammlung) geän⸗ dert und durch einen 8 35(Ermächtigung des Aufſichtsrates zur Vornahme von Abände⸗ rungen des Geſellſchaftsvertrages, welche nur die Faſſung betreffen) ergänzt. 4. Jungbuſch⸗Garage, Geſellſchaft mit be⸗ ſchränkter Haftung, Mannheim: Fritz Wein⸗ berger und Mario de Lorenzo ſind nicht mehr Geſchäftsführer. Ingenteur Carl Vollbrecht in Mannheim iſt zum Geſchäftsführer beſtellt. Am 9. April 1927: 70/71 5. D. Maier⸗Picard, Mannheim: Die Firma iſt erloſchen. 6. Handelsgeſellſchaft R. Veeck& Co., Mannheim: Jacob Mohr, Mannheim, iſt als Prokuriſt beſtellt. 7. Max Maurer, Mannheim: Die Prokura des Rüdiger von Zaſtrom iſt erloſchen. 8. Gebr. Röchling Bank, Mannheim: Die Prokuren ſind erloſchen. Die Geſellſchaft iſt aufgelöſt und die Firma erloſchen. 9. Peter Bertho, Mannheim: Kaufmann Ernſt Bertho, Mannheim, iſt in das Geſchäft als verſönlich haftender Geſellſchafter einge⸗ treten. Die offene Handelsgeſellſchaft hat am 1. Januar 1927 begonnen. 10. Rheiniſche Hypothekenbank, Mannheim: Regierungsrat a. D. Dr. Eduard v. Nicolai, Mannheim, iſt zum Vorſtandsmitglied be⸗ ſtellt. 11. Oberrheiniſche Verſicherungs⸗Geſell⸗ ſchaft, Mannheim: Hans⸗Adam Oldenburg, iſt zum Vorſtandsmitgliede be⸗ e Bad. Amtsgericht Maunheim F. G. 4. Vermietungen Werkstätia— 2 Räum (eptl. mit Büro u. 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