Aſchen Kirche. ſor. preußiſchen Vereinbarung mit dem Vatikan, Dienstag, 12. April lello Bexugspreiſe: In Mannheim u. U. ſe: Umgebung frei ins Haus 904 durch die Poſt monatl..⸗M. 250 15 Beſtellgeld. ordetl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ 1⸗60 ſhaſteſele Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. Baffe⸗ eſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle. R1,-6, Sc ſermannhaus).Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr.6, Adresi erſtr 19,20 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ 12 eſſe. Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. Jernſprecher 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Abend⸗Ausgabe Mlannheimer General Anzeiger Preis 10 Pfennig 1927— Nr. 172 eitung Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei V ahlung je einſp. Kolonelzeile Augen. Wötelgen 0,40 K. ellamen —4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks, uſw. u keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Au anel annheim. Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Beilagen: Sport und Spiel. Aus Zeit und Leben. Mannheimer Frauenzeitung. Unterhaltungs-Beilage. Aus der Welt der Cechnik. Wandern und Neiſen Geſetz und Necht ᷣͤv0ꝙ00é ͤͤ ⁵PpßpppœœœPœœPPœPPPGPPGPPGPPœPPPœœPœPœœPPPœPPcPcPGGGGPGGGGGGGGGGÿ̈!!!!'!'!ͤñjðâV⸗ ̃ ̃ᷣͤ ̃ ̃——ꝛ————ß Abſchieds⸗ Anlerredung mit Loutheur Ueber die Mäumung ſchweigt er ſich aus Heute abend hat der ehemalige franzöſiſche Miniſter Lou⸗ Berlin verlaſſen, um ſich direkt nach Paris zurückzubege⸗ en. Er hat ſich einem Mitarbeiter der„Voſſiſchen Zeitung“ gegenüber über ſeinen Berliner Aufenthalt äußerſt befriedigt ausgeſprochen. In politiſcher Hinſicht ſah Loucheur die Dinge äußerſt roſig: Ich habe, ſo ſagte er, in Berlin erneut den Ein⸗ ruck gewonnen, daß die Politik von Locarnound Thoiry Jo rtſchritte macht. Die ſchließlichen Erfolge ſind nur eine Frage der Geduld, einer Geduld, die auf beiden Seiten not⸗ wendig iſt. In Frankreich iſt zunächſt der franzöſiſche Außen⸗ miniſter Briand ſtark angegriffen worden. Die Angriffe haben erheblich nachgelaſſen. Die Stimmung in den breiten Maſſen es franzöſiſchen Volkes geht heute mehr als früher noch dahin, te dauernde Verſöhnung mit dem deutſchen Volke herbei⸗ deführt zu wiſſen. Ueber die Frage der Räumung der beſetzten Gebiete glitt Herr Loucheur mit folgender Aeußerung hinweg:„Ich bitte Sie, mir die Beantwortung dieſer Frage zu erlaſſen. Ich möchte mich, da ich augenblicklich nicht Miniſter bin, nicht in ngelegenheiten miſchen, die Sache der verantwortlichen fran⸗ zöſiſchen Perſönlichkeiten, der Herren Poincars und Briand, ind. Zudem verfolgt meine Reiſe nach Berlin wirklich ledialich wirtſchaftliche Zwecke. Sie ſoll der Vorbereitung der Weltwirtſchaftskonferenz dienen, und ich glaube, daß ſie nach dieſer Richtung hin gute Früchte getragen hat.“ ˖ Von dieſer erſten Konferenz erwartet Herr Loucheur poſi⸗ we Ergebniſſe, doch dürfte man ſeine Erwartungen natürlich znicht zu hoch“ ſpannen. Zunächſt müſſe man die Atmoſphäre für eine günſtige Zuſammenarbeit ſchaffen, aus der ſich dann ſpäter konkrete Reſultate ergeben würden. Was iſt ein Konkordat? vien In den politiſchen Erörterungen der letzten Tage iſt ſehr el von dem Konkordat die Rede geweſen. Dieſes Wort wird aus der politiſchen Debatte wohl auch ſobald nicht wie⸗ verſchwinden. Deshalb lohnt ſich wohl eine kurze Be⸗ mitdtung darüber, welcher Begriff und welcher Inhalt it dieſem Worte verbunden ſind. 5 Unter einem Konkordat verſteht man einen völkerrechtlich ndenden Vertrag zwiſchen einem Staat und der katho⸗ Auf die Regelung der Beziehungen zwiſchen em Staat und der proteſtantiſchen Kirche kann ſich alſo ein onkordat nicht beziehen, denn hier ſteht dem Staate keine lkerrechtlich anerkannte Macht gegenüber. Durch das Kon⸗ Audat wird die Frage geregelt, welche Rechte die Kirche in Staate genießt und welche Pflichten ihr obliegen. Das deie Konkordat wurde zwiſchen dem deutſchen Kaiſer Deinrich V. und dem damaligen Papſte im Jahre 1122 ab⸗ geſchloſſen. Es war das ſogenannte Wormſer Konkordat, das 128 Kurie das Recht gab, den Kirchenfürſten Ring und Stab 5 Zeichen ihrer kirchlichen Würde zu verleihen, während 85 Kaiſer die Belehnung mit den Regalien, d. h. den welt⸗ chen Hoheitsrechten, vorbehalten blieb. Im vorigen Jahr⸗ gundert haben Bayern und Oeſterreich Konkordate mit der abgeſchloſſen. In ganz neuer Zeit iſt Bayern mit 3 neuen Beiſpiel vorangegangen. Der Inhalt der Kon⸗ rdate kann ganz verſchieden ſein. Wie in der noch beſtehen⸗ die rein rmell kein Konkordat iſt, können Verwaltungsfragen der rche im Einvernehmen mit dem Staate geregelt werden. al können aber auch, wie es in Bayern geſchehen iſt, der e weitgehende Rechte auf den Unterricht und die geſamte igiöſe Erziehung eingeräumt werden. ſchteteber die Zweckmäßigkeit des Konkordates gehen die An⸗ en auseinander. Man kann, wie es am gründlichſten in rankreich geſchehen iſt, Kirche und Staat vollſtändig vonein⸗ walku trennen. Der Staat überläßt dann die kirchliche Ver⸗ ung vollſtändig ſich ſelbſt, kennt nur ein ſtaatliches Schul⸗ der Unterrichtsweſen, ohne jede Teilnahme und jeden Einfluß 55 Kirche. Er kann dann auch auf die Aufrechterhaltung welch hatiſcher Beziehungen zur Kurie verzichten. Irgend⸗ Helcher Vereinbarungen mit der Kirche bedarf es dann nicht. In Deutſchland gab es eine ähnliche Erſcheinung, als um die 1 des vorigen Jahrhunderts Württemberg und Ba⸗ n ein Konkordat mit Rom abſchloſſen. Die Konkordate i8 den von den Parlamenten abgelehnt und es wurden dann St Verhältniſſe der katholiſchen Kirche im Lande durch ſabngeſetz geordnet. Auch Oeſterreich machte ſich i! Stcre 1870 vom Konkordate los und erſetzte es durch ein dadatsgeſetz. In Bayern beſtand eine Zeitlang das Konkor⸗ Edikt ben dem Staatsgeſetz. Dieſes, das ſogenannte Religions⸗ t, wahrte die Staatshoheit und galt in erſter Linie. Das nkordat trat nur dann in Geltung, wenn ſeine Beſtim⸗ ungen nicht gegen das Religions⸗Edikt verſtießen. gibt auch heute in Deutſchland eine Richtung, die jede kragliche Vereinbarung mit der Kurie verwirft und ent⸗ lirechend der Souveränität des Staates auch die Regelung der w chlichen Nerhältniſſe im Lande dem Staatsgeſetz ohne Mit⸗ rkung de. Kurie vorbehalten will. Bis auf das Zentrum Einigermaßen geheimnisvoll war auch die Antwort, die ſchließlich Herr Loucheur auf den Hinweis gab, daß der neue ſehr ſchutzzöllneriſche 5 franzöſiſche Schutzzolltarif ſtimmungsmäßig nicht gerade fördernd auf die weiteren Wirt⸗ ſchaftsverhandlungen einwirken könnte. Hierauf quittierte Herr Loucheur zunächſt mit einem Lächeln, um ſchließlich nach län⸗ gerer Ueberlegung dem Frageſteller folgende Antwort zu er⸗ teilen: Ich begreife die deutſche Auffaſſung, aber Sie werden auch begreifen, daß ich in dieſem Augenblick mich nicht gern ins Einzelne gehend äußern möchte. Nur ſoviel kann ich Ihnen ſagen: Man ſollte dem Tarif gegenüber nicht allzu ängſtlich ſein, ſondern ſollte in Deutſchland dem geſunden Sinn der franzöſiſchen Kammer Vertrauen entgegenbringen. Sie wird in ihrer Entſchließung zweifellos der wirtſchaftlichen Vernunft Rechnung tragen. Anterredung mit Saleski Der Warſchauer Berichterſtatter des„Excelſtor“ berichtet über eine Unterredung, die er mit dem polniſchen Außen⸗ miniſter Zaleski hatte. Zaleski habe darauf hingewieſen, daß die deutſch⸗polniſchen Handelsvertragsverhandlungen ſchwie⸗ rig ſeien, weil Deutſchland nicht Holz, Kohlen, Getreide und Vieh aus Polen einführen wolle. Polen ſei ein Agrarland, das Deutſchland keine Produkte verkaufen könne, die Deutſch⸗ land ſelbſt fabriztere. Auf die Frage der Möglichkeit einer früheren Räu⸗ mung des Rheinlandes⸗ habe Zaleski geantwortet, die Beſetzung des Rheinlandes ſei eine allgemeine Sicherheit, die der Verſailler Vertrag vorſehe. Wenn eines Tages dieſe Frage geprüft werden ſollte, müſſe das ſo geſchehen, daß alle an dem Problem intereſſierten Mächte gehört würden. Unter dieſen Umſtänden werde man begreifen, daß er hierzu nicht jetzt ſchon Stellung nähme, was einer Stellungnahme im Namen Polens allein gleichkomme. ſind ſich wohl alle Parteien darin einig, daß die Schule und die Jugenderziehung nicht Gegenſtand eines Konkordates ſein, ſondern nur durch Staatsgeſetz geregelt werden dürfen. Dieſer Auffaſſung entſpricht die Forderung, daß das Reichsſchulgeſetz ausſchließlich vom Reichstag verab⸗ ſchiedet und von jeder Verbindung mit der Kurie freigehalten werden muß. Im übrigen gehen die Meinungen noch ziemlich guseinander. Profeſſor Kahl z. B. vertritt die Notwendig⸗ keit eines Reichsrahmengeſetzes, durch das den Ländern die Grenzen etwaiger Konkordatsverhandlungen mit der Kurie vorgeſchrieben werden. Man begegnet aber auch der Anſicht, daß ein Reichskonkordat mit formal rechtlichen Beſtimmungen über Verwaltungsangelegenheiten der Zerſplitterung in Län⸗ der⸗Konkordate vorzuziehen ſei. Vorläufig ſind dieſe Anſichten noch nicht geklärt. Auch die Reichsregierung ſcheint noch nicht zu einer einheitlichen Stellungnahme gelangt zu ſein. Die Oppoſition gegen die Reichs⸗Perſonalpolitik ſeJ Berlin, 12. April.(Von unſerem Berliner Büro.) Die „B..“ behauptet, das Vorgehen des Reichsinnenminiſters habe in den Kreiſen der parlamentariſchen Oppoſition umſo mehr verſtimmt, als die Zuſtimmung des Reichskabinetts zu den Perſonalveränderungen bereits am Mittwoch der ver⸗ gangenen Woche erfolgt ſei, alſo zu einem Zeitpunkt, als der Reichstag noch beiſammen war. Wie das Blatt weiter wiſſen will, beabſichtigen die Demokraten beim Wiederzuſammentritt des Reichstags die Reichsregierung in einer Interpellation über dieſes Vorgehen zur Rede zu ſtellen. Neuſchaffung deutſcher Konſulate Berlin, 12. April.(Von unſerem Berliner Bürod.) Die Reichsregierung hat, wie ſie bereits ſeit längerer Zeit plant, die Neueinrichtung mehrerer deutſcher Konſulate in größeren Städten des Auslandes vorgenommen. Es werden deutſche Konſulate eingerichtet werden u. a. in Turin, Bergen, Pa⸗ lermo, Le Havre, Sevilla und Windhuk. Die für die Neu⸗ beſetzung der neuen Stellen in Frage kommenden Herren ſind ebenfalls ſchon nominiert worden. Die Genfer Abrüſtungskomödie ſe] Berlin, 12. April.(Von unſerem Berliner Büro.) In Berliner politiſchen Kreiſen nimmt man nicht an, daß die geſtrige Ablehnung des franzöſiſchen Vorſchlages durch Lord Robert Ceeil ein Scheitern der Abrüſtungsverhandlungen überhaupt bedeutet. Die Lage ſtellt ſich folgendermaßen dar: Ueber die Oſterferien wird ein Bericht über das bisherige Verhandlungsergebnis ausgearbeitet werden, den man nach dem Feſt der Abrüſtungskommiſſion vorlegen wird. Die Ab⸗ rüſtungskommiſſion wird ſich dann vor die Frage geſtellt ſehen, ob gleich eine zweite Leſung der bereits beſprochenen Probleme vorzunehmen oder eine Durchberatung des Ver⸗ handlungsergebniſſes in den einzelnen Ländern erwünſcht iſt. — Gersfeld, 12. April. Auf der Waſſerkuppe iſt der 20jähr. Schüler der Rhönſegelfliegerſchule, Walter Roſenblatt aus Leipzig abgeſtürzt. Der Flieger war ſofort tot. bilden Das engliſche Gewerkſchaftsgeſetz Verſchärfung der Klaſſengegenſätze— Das Streikverbot Baldwins Miſſton (Von unſerem Londoner Vertreter) Als das Jahr begann, erklang ſüße Flötenmuſik der fried⸗ vollen Hirten auf Britanniens Feldern. Erſchöpft vom bei⸗ ſpielloſen Kampfe gaben die Streiter in beiden Lagern ihrer gemeinſamen Sehnſucht nach Ruhe Raum. Sämtliche Miniſter, Parlamentarier, Finanzleute, Induſtrielle, Biſchöfe und Jour⸗ naliſten Englands ſangen den Chor der Hoffnung, in den der König in ſeiner Thronrede einſtimmte: Friede in der Wirt⸗ ſchaft, und der Nation ein Wohlgefallen! Im Ernſt: die Be⸗ ziehungen zwiſchen Unternehmern und Arbeitern haben in den letzten Monaten Anſätze zur Beſſerung gezeigt, die zu den ſchönſten Hoffnungen berechtigten. Die Ernüchterung beider Parteien war nach dem Rieſenſtreik nicht geringer als die der Völker nach dem Weltkriege. Hervorragende Arbeiterführer erklären den Streik für eine überwundene Methode und be⸗ kennen ſich zur poſitiven Zuſammenarbeit mit den Unterneh⸗ mern, von denen wiederum große Teile— ſo die Eiſen⸗ und Stahlinduſtrie und die Eiſenbahnen— den ernſthaften Ver⸗ ſuch machen, den Forderungen der Arbetter in liberalem Geiſte zu begegnen. In die ſich aufhellende Lanbſchaft fährt nun ein neues Ge⸗ witter hinein. Die Veröffentlichung des Regterungsentwurfes über die Einſchränkung der Rechte der Gewerkſchaften hat in allen Schichten des Volkes einen Sturm erregt, von deſſen ver⸗ heerender Wucht ſich die Regtierung kaum eine Vorſtellung ge⸗ macht hat. Ueber Nacht hat ſich die geſamte politiſche Situation von Grund auf gewandelt. Die Arbeiterſchaft ſieht in dem Geſetz eine Maßnahme des Klaſſenkampfes von oben; darin iſt ſich die eben noch entzweite Labourpartei von links nach rechts einig. Und daß der Entwurf in der Tat als Kampfanſage ge⸗ meint war, beſtätigt ſoeben Lord Birkenhead, bezeichnender⸗ weiſe der erſte Miniſter, der zu der Frage öffentlich Stellung nimmt:„Nach reiflicher Ueberlegung hat die Regierung einen Kampf aufgenommen, von dem ſte weiß, daß er ernſt und erbittert ſein wird. Wir ſind der Ueberzeugung, daß unſer Kampf gerecht iſt; wir haben die Gefahren wohl erwogen und ſind entſchloſſen, bis zu Ende durchzukämpfen.“ Der Entwurf der Regierung Baldwin rechtfertigt ſolche Auslegung. Er ſtellt ſich bei eingehenderem Studium als viel ſchärfer heraus, als man zuerſt annahm. Die wichtigſte Be⸗ ſtimmung iſt wohl das Verbot gewiſſer Streiks. Bei Ge⸗ fängnisſtrafe bis zu zwei Jahren iſt es verboten, einen Streik zu erklären,„der irgendwelche Ziele über die Austragung eines wirtſchaftlichen Konflikts in einem Induſtrie⸗ zweig hinaus verfolgt“. Was iſt ein Induſtriezweig? Die Textilinduſtrie zum Beiſpiel, oder die Baumwollſpinnerei! Die Metallinduſtrie, oder die Walzwerke? Niemand weiß es, Der Sinn des Verbots iſt jedenfalls, alle umfangreicheren Streiks für ungeſetzlich zu erklären; das ſollte ſich urſprüng⸗ lich auf den Generalſtreik allein beziehen, wird aber in dem vorliegenden Entwurf auf alle Ausſtände ausgedehnt, die be⸗ ſtimmt oder berechnet ſind, die Regierung oder die Oeffentlich⸗ keit oder einen„weſentlichen Teil“ derſelben einzuſchüchtern. Wird nicht die Abſicht einer Einſchüchterung von Teilen des Publikums bei jedem Ausſtand von einigem Umfang vermute werden können?(Und die Vermutung genügt zur Beſtra⸗ fung.) Der Entwurf iſt überaus weit und unbeſtimmt gefaßt und ermöglicht, wie die Juriſten meinen, ganz verſchiedene ge⸗ richtliche Auslegungen. Jedenfalls iſt die Auslegung möglich, daß jeder große Streik ſtrafbar iſt, womit bei den heutigen Größenverhältniſſen der Wirtſchaft ein nahezu vollſtän⸗ diges Streikverbot ausgeſprochen iſt— eine Maß⸗ nahme, die in der Sozialgeſchichte des Jahrhunderts wohl nur noch in Italien eine Parallele findet. Es iſt jedoch mög⸗ lich, daß während der Parlamentsdebatten das Verbot auf Generalſtreiks, politiſche und Sympathieſtreiks ausdrücklich beſchränkt wird. Uebrigens iſt auch die finanzielle Unter⸗ ſtützung und ſchon die„Förderung“(2) eines ungeſetzlichen Streiks mit Gefängnisſtrafen bedroht. Die Beſtimmungen über Streikpoſten ſind ebenfalls ſo ſtreng gefaßt, daß ſie die Aufſtellung von Streikpoſten bei⸗ nahe ganz unmöglich machen. Neben den Mißſtänden, die ſich bei dieſer Tätigkeit entwickelt haben— Bedrohung und Maßregelung der Arbeitswilligen, Bewachung ihrer Häuſer — wird auch die Tätigkeit der Streikpoſten im Rahmen der bisherigen Geſetze betroffen; ſchon die Beſorgnis des Arbeits⸗ willigen, durch die Poſten einen Verluſt an Anſehen zu erlei⸗ den, oder mit„Haß, Lächerlichkeit oder Verachtung bedroht zu werden“, genügt, um die Streikpoſten ſtrafbar zu machen. Sehr verwickelt ſind die Beſtimmungen über die Er⸗ hebung von Gewerkſchaftsbeiträgen zu politiſchen Zwecken. Solche Beiträge ſind bisher von allen Mitgliedern erhoben worden, die nicht ausdrücklich die Befreiung beantragten. Die Gelder dienen zur Aufſtellung parlamentariſcher Kandidaten durch die Gewerkſchaften, zur Unterſtützung der Arbeiter⸗ preſſe und ähnlichen Zwecken. Dieſe Gewerkſchaftsgelder, die zum großen Teil in die Kaſſen der Arbeiterpartei fließen, eine der ſicherſten Brücken zwiſchen politiſcher und gewerkſchaftlicher Arbeiterbewegung. Es gehört zu den para⸗ doxen Wirkungen bes Geſetzes, daß es die Trennung dieſer beiden Zweige, die in den letzten Jahren die gefährlichſte Tendenz in England darſtellte, noch verſchärfen hilft. Das ſind nur die wichtigſten Beſtimmungen des neuen Geſetzes. Sie laſſen deutlich erkennen, daß die konſervative Regierung hier ihre rechte Hand gebraucht hat, ohne die linke davon wiſſen zu laſſen. Die kühnſten Träume der Kreiſe, die eine Löſung der ſozialen Kriſe durch„einen Leutnant und zehn Mann“ befürworten, ſind in Erfüllung gegangen. Sie haben während der Rußland⸗ und China⸗Kriſe nicht umſonſt 2. Seite. Nr. 172 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Dienstag, den 12. April 07 gelitten und ſchlietzlich geſchwiegen. Chamberlain hat geſtegt— und Baldwin hat verloren. Denn die wahre Bedeutung des Gewerkſchaftsgeſetzes liegt weniger in ſeinen einzelnen Beſtimmungen, die wahr⸗ ſcheinlich noch ſtark abgemildert werden, ſondern darin, daß nun wieder einmal auf lange Zeit hinaus die Ausſichten des ſoztalen Friedens vernichtet worden ſind. Vernichtet von der gleichen Regierung Baldwin, die von einem beiſpielloſen Ver⸗ trauen getragen, zu dem einzigen Zwecke eingeſetzt wurde, den drohenden wirtſchaftlichen Bürgerkrieg durch eine liberale Politik zu vermeiden. Der„Mann des Volks“, der Miniſter⸗ präſident, den man einſt für den einzigen Mann hielt, der den waffenſtarrenden Heerlagern des Kapitals und er Arbeit vermitteln konnte, hat ein geradezu tragiſches Un⸗ glück gehaht. Nachdem weder der Generalſtreik noch der ſieben⸗ monatige Kohlenſtreik verhindert werden konnte, brechen nun die neu erwachten Hoffnungen von neuem zuſammen, und der Wirtſchaftskrieg entbreunt wieder mit friſcher Kraft. Das große Experiment Englanbs, mit dem es der Welt zeigen wollte, daß durch die einfache Ermutigung des guten Willens auf, allen Seiten, durch Verzicht auf„Geſcheitheit“ und„Tak⸗ kik“ die ſoziale Kriſe zu löſen ſef— dieſe Miſſion Baldwins ſcheint nun endgültig geſcheitert zu ſein. Deutſchnationale Schulforderungen Der Deutſchnationale Lehrerbund hielt in Berlin eine Tagung ab, auf der das kommende Reichsſchulgeſetz eingehend beſprochen wurde. Wie Graf Weſtarp mitteilte, wird noch vor der Sommerpauſe der Reichstag die Regierungs⸗ vorlage erhalten und in erſter Leſung beraten, ſodaß das Ge⸗ ſetz im Sommer im Ausſchuß bearbeitet und im Herbſt verab⸗ ſchledet werden kann. Graf Weſtarp betonte ferner, daß das Schulgeſetz unter allen Umſtänden unter Dach und 10 ge⸗ hracht werden müſſe, ehe die Frage eines Konkordats über⸗ baupt angeſchnitten werden könne. Die Tagung faßte ſodann eine Entſchließung, in der das Schulprogramm der Reichsregierung begrüßt wird und das Vertrauensverhältnis zwiſchen Kirche und Schule als er⸗ forderlich zu 5— erſprießlichen Arbeit bezeichnet wird. Zu der Tagung waren u. a. Vizekanzler Dr. Hergt, Reichsinnenminiſter von Keudell und der Reichstagsabgeord⸗ nete Dr. Mumm erſchienen. Bom euſt-Mangierbahnhof Europas Berlin, 12. April. 175 unſerem Berliner Büro). Die Berliner Flughafengeſellſchaft im Verein mit der deutſchen Luft ele hat heute Vertreter der ſtaatlichen Behörden und bder Preſſe zur Beſichtigung der in den letzten Monaten weſent⸗ lich erweiterten Anlagen des Flughafens auf dem Tempek⸗ hofer Felde eingelaben. Einer der Direktoren der Geſellſchaft machte in einem kurzen Referat, das er ſtilgemäß von einem „Albatros⸗Flugzeug aus erſtattete, intereſſante Angaben über die neue Flugſaiſon, die am Oſtermontag offtziell eröffnet wird. Gegenüber den 50 Strecken in Deutſchland und dem Ausland, die bisher im Betrieb waren, wird im kommenden Sommerhalbjahr auf 80 in⸗ und ausländiſchen Linien ge⸗ flogen werden. Das bedeutet eine Geſamtleiſtung von täg⸗ lich 57000 Flugktilometer. Der Kernpunkt des ge⸗ waltigen Flugnetzes iſt Berlin, das mit Recht den Namen eines„Luftrangier⸗Bahnhofes Europa“ für ſich in Anſpruch nehmen kann. Den Beſchluß der Veranſtaltung bildeten Rund⸗ r in den mit allem Komfort ausgeſtatteten dreimotorigen Großmaſchinen. Deutſches Reich — Hamburg, 12. April. Dieſer Tage ſtattete der Direktor des Internationalen Arbeitsamts, Albert Thomas, dem Deutſchnationalen Handlungsgehilfſen⸗Verband Hamburg einen längeren Beſuch ab. Die Verwaltung des Deutſch⸗ nationalen Handlungsgehilfen⸗Verbandes empfing Thomas im Hamburger Verbandshaus und erſtattete ihm eingehenden Bericht über die Aufgaben des..V. auf ſozial⸗, wirt⸗ ſchafts⸗, gewerkſchafts⸗ und kulturpolitiſchem Gebiet. Thomas beſichtigte dann das Verbandshaus und die dort unter⸗ — berufsſtändiſche Ausſtellung des Verbandes, die auf der Geſolei mit dem Reichspreis ausgezeichnet wurde. * *9 931 Bewerber auf Lehrſtellen in Preußen. Nach einer Ueberſicht, die das preußiſche Kultusminiſterium dem Landtag Aberreicht hat, betrug am 15. November 1926 die Zahl der Be⸗ werber und Bewerherinnen auf Lehrſtellen 39 951. Da in Preußen insgeſamt 109 707 Lehrer⸗ und Lehrerinnenſtellen be⸗ ſtehen, kommen auf 100 Stellen 26,4 Bewerber. Die Zahl der katholiſchen Bewerber iſt höher als die der evangeliſchen, denn ſie betrügt 404 gegen 28,1 v. H. Die Zahl der Be⸗ werberinnen iſt in beiden Konfeſſionen 15 gleich. Ste beträgt bei den evangeliſchen 41,1, bei den katholiſchen 41,4 v H. Die verhängnisvollen Kämpfe in China Alle Meldungen aus China beſagen, daß ſich die Lage in den letzten zwei Tagen von Grund auf geändert habe. Infolge der Uneinigkeit der Kantoneſen ſei die Offenſive der Südtrup⸗ pen völlig zuſammengebrochen. In ganz China mache ſich eine allgemeine Auflehnung gegen die Sowjet⸗ methoden mehr und mehr bemerkbar. Die Kantoneſen aben die Stadt Tſchingkiang und nach Ueberſchreiten des angtſe Kiangyin beſetzt, das nur 70 Meilen von Schanghat entfernt liegt. Bei Vangtſchat ſoll nach einer Meldung des „Daliy Telegraph“ Sun Schuan Jang 5000 Mann der Süd⸗ armee gefangen genommen haben. Die Gefangenen eines Re⸗ giments, das ſeinerzeit zum Feind übergegangen war, habe er alle köpfen laſſen. In Schanghai ſollen die örtlichen chineſiſchen Befehlshaber durch den andauernden Vormarſch der Nordtruppen auf drei Fronten ſehr beunruhigt ſein. Augenſcheinlich weichen die Sübtruppen auch in der Richtung Hankau zurück. Die Nordtruppen ſollen ſich bis auf 80 Meilen der Stadt genähert haben. Beträchtliche Teile der Provinz Hupeh ſeien bereits wieder im Beſitze der Nordtruppen. Hinzu kommt, daß ſich die Halkung Japans gegen Kanton ſehr verſteift hat. In engliſchen Kreiſen erwartet man die Entwicklung der Fühlungnahme Japans mit begreiflichem In⸗ tereſſe. Die Vertreter der großen engliſchen Blätter in Tokio berichten, daß alle Anzeichen auf eine allgemeine Mobiliſterung des japaniſchen Heeres hindeuten. Die japaniſchen Bewohner Hankaus ſollen in be⸗ ſtimmter Form ihre Regierung aufgefordert haben, ſofort ein Expeditionskorps abzuſenden, um das ihnen zugefügte Unrecht zu ſühnen. Es ſind auch Gerüchte über das Eintreffen erheb⸗ licher japaniſcher Verſtärkungen in der mandſchuriſchen Etiſen⸗ bahnzone in Umlauf. Die fjapaniſchen Korreſpondenten in Charbin melden erneut große Zuſammenziehungen ruſſiſcher undchineſiſcher Truppen an der ſibiri⸗ ſchen Grenze. Aus Hankau wird berichtet, daß der japaniſche Konſul Tſchen die Erklärung übermittelt habe, drei fapa⸗ niſche Zerſtörer ſeien auf dem Wege nach Hankau. Sie würden genügen, die Chineſenſtadt in Grund und Boden zu ſchießen und würden dies auch ohne zu zögern tun, wenn der geringſte Verſuch unternommen werde, in die Konzeſſion ein⸗ zudringen. In Schanghai haben 500 japaniſche Matroſen außer⸗ halb der Fremdenzone in Tſchapet, einem bevölkerten Stadt⸗ viertel, nach Kommuniſten geſucht. Aus Peking berichtet„Daily Mafl“, daß die im ruſſiſchen Botſchaftsgebäunde bei der letzten Durchſuchung verhafteten Ruſſen nunmehr freigelaſſen worden ſind. Kriegeriſche Stimmung in Moskau In Moskau kam es am Montag nach Fabrikſchluß zu Demonſtrattionszügen gegen die Pekinger und Hankauer Vor⸗ gänge. In den Verſammlungen trat überall eine ziemlich kriegeriſche Stimmung zutage. Die Abreiſe des ſtell⸗ vertretenben chineſiſchen Geſandten iſt bereits erfolgt. 2 247 Vabiſche Politik Anfragen über das Reichsſchulgeſetz Die Fraktion der Deutſchen Volkspartet hat im Laudtag eine Förmliche Anfrage zum Reichsſchulgeſetz ein⸗ gebracht. Es wird unter Bezugnahme auf die Regierungser⸗ klärung vom 14. Dezember v. Is. gefragt: 93 5 1. Bedeutet die Erklärung„Auf dem Gebiet der Schule äſteht die badiſche Regierung auf faſſung“, daß auch durch ein Reichsſchulgeſetz an der badiſchen dem Boden der Reichsver⸗ Stmultanſchule nichtsgeändert werden ſoll? 2. Wenn ja, will die Regierung dann, daß die Erhal⸗ tung der Simultanſchule in ihrem jetzigen Umfang in im Reichsſchulgeſetz ausgeſprochen wir 3. Wenn nein, welche Vorſchläge beabſichtigt die babiſche Regierung dann zur Ausführung des Artikels 174 der Reichs⸗ verfaſſung zu machen? Kanal Antwerpen—Lüttich — Köln, 12. April. Wie die„Kölniſche Zeitung“ aus Brüſſel erfährt, ſteht nunmehr feſt, daß nach der Ablehnung des belgiſch⸗holländiſchen Vertrages der Bau der Waſſerſtrecke Antwerpen⸗Lüttich in greifbare Nähe gerückt iſt. Die bereits Gewäſſern liegt. Letzte Meldungen Großfeuer Berlin, 12. April.(Von unſerem Berliner Büro.) 95 7 einer Holzpflaſterfabrik in Neuſchönhauſen brach heute nacht Feuer aus, das ſehr großen Umfang annahm. Der Chef der Fabrik iſt der durch ſeine hervorragende praktiſche Sozial⸗ politik bekannte Induſtrielle Dr. h. c. Heinrich Freeſe⸗ Fünf Löſchzüge konnten des FJeuers erſt in mehrſtündiger Arbeit Herr werden. Ein Lagergebäude mit vielen Vor⸗ räten iſt zum größten Teil abgebrannt. Lohnregelung der Berliner Gemeindearbeiter — Berlin, 12. April. Nach Annahme des Schiedsſpruches durch beide Partelen werden die Löhne der Berliner ſtäd⸗ tiſchen Arbeiter ſofort um 5 Pfg. für die Stunde und vom Oktober ab um weitere 3 Pfg. erhöht. Die Erhöhung um 5 Pfg. macht allein bei den Gaswerken eine jährliche Mehr⸗ ausgabe von 700 000 Mark aus. Eiſenbahnkataſtrophe in Brünn — Wien, 12. April.(Eig. Drahtber.) Im Brünner Haur, bahnhof hat ſich heute früh eine ſchwere Eiſenbahnkataſtrorhe ereignet, der bisher 5 Tote und 120 Verletzte zum Opfe ftelen. Zwei vollbeſetzte Arbetterzüge ſtießen bet der Einfah, in den Hauptbahnhof zuſammen und zwar mit ſo furchtbare Wucht, daß der Tender und vier Wagen des einen Perſonen, zuges entgleiſten, während bei dem anderen Zuge der Dienſe wagen aus dem Gleiſe gehoben wurde. In den beiden Zuge⸗ entſtand eine furchtbare Verwirrung. Bisher ſind fünf Per ſonen ihren Verletzungen erlegen. Unter den 120 Verletzten ſind zahlreiche ſchwerverwundet. Er heißt, daß das Unglüt 5 durch die Ueberfahrt eines Prellbockes entſtande ſei, Jedoch iſt die Urſache noch nicht mit Sicherheit feſ geſtellt. Beginn des Zaniboni⸗Prozeſſes — Nom, 12. April. Vor dem Spezialgericht zum Schutze des Staates begann heute der Prozeß gegen Zanibont, am 14. November 1925 verſucht hat, Muſſolini in einen Faſziſtenverſammlung zu erſchießen. Nach kurzer Ber nehmung bes Generals Capello, der mit angeklagt iſt, aber jede Kenntnis von der Abſicht Zanibonis leugnet, wurbe in das Verhör Zanibonis eingetreten. Der Angeklagte erklärte offen, er habe Muſſolini ermorden wollen. Er habe dies 1 wollen, um die Gewalt und die Führung des Staates wigde an den rechtmäßigen Inhaber übergeben zu können. 245 König bei der oberſte Herr im Staate und er habe niemal gegen den König gearbeitet. Zantbont lehnte es ab, von irgend jemand beeinflußt geweſen zu ſein. Unfälle hoher franzöſiſcher Militärs Y Paris, 12. April.(Von unſerem Pariſer Vertreter! Wie aus Caſablanca berichtet wird, erlitt geſtern Mar⸗ ſchall Franchet d Esperey, der gegenwärtig eine Inſpek⸗ tionsreiſe unternimmt, in der Nähe von Mazagan eine Autounfall. Der Marſchall kam mit einigen ſtarken Schllr⸗ fungen davon und konnte ſeine Reiſe nach Mazagan for ſetzen, wo er in der Wohnung des Platzkommandanten vel⸗ pflegt wurde. Der ihn begleitende Adjutant mußte mit ge⸗ brochenen Armen in das Hoſpital verbracht werden. 5 Durch ein merkwürdiges Zuſammentreffen erlitt auch 15 franzöſiſche Admiral Bouis in Syrien am der den Tag⸗ ein ähnliches Mißgeſchick. Admiral Bouts iſt der Komman dant eines franzböſiſchen Geſchwaders, das auf einer Reiſe na dem Orient begriſſen iſt und gegenwärtig in den ſyriſchen Geſtern unternahm Bouis in Begleitung eines Delegierten des ſyriſchen Oberkommiſſars einen Ang⸗ flug, wobet ſich ſein Auto bei Antiochia überſchlug. Dem Ab⸗ miral wurde die Schulter ausgerenkt, während ſein Begleitet ſtarke Quetſchungen erlttt. Hochofenexploſion — Paris, 12. April. In der Nähe von Pronard ſind durch die Exploſion eines Hochofens 10 Arbeiter ſchwer ver⸗ letzt worden. . Bexlin, 12. April.(Von unſerem Berliner Buro.) Die von uns ſchon heute morgen mit allen Vorbehalten wieder, gegebene Meldung der„Deutſchen Zeitung“ über die wandlung der Reichspoſt in eine Aktiengeſellſchaft, Einftthrug eines Tabakmonopols eſekt entbehrt, wie uns nunmehr an an zuſtändiger Stelle beſtätigt wird, ſeglicher Grundlage. *Vor bulgariſchen Parlamentswahlen. Die Sobranſ⸗ deren Legislaturperiode im Herbſte abläuft, wird von der hu vor einiger Zeit eingeſetzte Studienkommiſſion wird im 1. der kommenden Woche zuſammentreten, um ſich endgültig über eines ber vorltegenden Projekte zu entſcheiden. gariſchen Regierung nur noch mit der Wahlreform betraut und am 15. April geſchloſſen werden. Die Neuwahlen finde bereits am 20. Mat ſtatt. Berliner Ar- und Erſtaufführungen Von Hermann Kienzl Leichte Libellen! Daß mitten unter ihnen auch ein ruch⸗ kloſes Trauerſpiel ſich tummelte, ſtörte den Tanz nicht. Denn dieſe„Gonha“, notoriſche Enkelin von weiland König Leare, gab unfreiwilltg ein verſpätetes Faſchingsfeſt. Car! bLeyſt, Maſchinenerfinder, Hiſtoriker, Philoſoph, Dramatiker, ein auf manchem Gebiet glücklicher Dilettant, hat mit grauem Haar das Sekundanerſtück geſchrieben. Da er es im Jo Lher⸗ mannſchen Selbſtkoſtentheater der zurückgewieſenen Autoren zur Aufführung brachte, ſorgte er, ein Tragikomiker eigener Art, mit der Tragödie für die Komik der Sonntagszuſchauer. Mit dem Leare iſt die Gonya, auf dem Zettel als Enkelin legitimiert, nur durch Wahnſinn verwandt, durch dieſen aber keineswegs von den angeblich vernunftbegabten Perſonen des Dramas unterſchieden. Die eigentliche Beziehung zu Shakeſpeare iſt Leyſt. Shekeſpeareromanie. Jungfrauenſchän⸗ dung, Kindsmord und gehäufte Grauſamkeiten aller Art, ver⸗ ziert mit launigen das formte ſich zum Nacht⸗ topf unter Sheakeſpea res ichterbett. 3 Ein ernſt zu nehmendes Drama erlitt Schiffbruch in der Dependance der Volksbühne, dem Theater am Schiffbauer⸗ damm: des Norwegers und Ibſen⸗Epigonen Gunnar Hei⸗ bergs„Tragödie der Liebe“. Das Problem des Dra⸗ mas, ob der tiefe Liebesegotsmus zweier ganz ineinander verlorener Menſchen vor dem Ermatten eines der beiden —.— zu bewahren wäre, beſchäftigte vor zwanzig und mehr ahren die Geiſter. Freilich, damals— im kleinen Theater — wurde die von hyſteriſcher Leidenſchaft in den Selbſtmord getriebene Frau von der blonden und glühenden Helene Fehd⸗ mer und der Unglücksweiſer am Kreuzwege von dem hell⸗ Ban Alfred Abel, dem großen Künſtler, verkörpert ag ſein, die Geiſter lehnten heute überhaupt das Intereſſe für eine Anverwandte der Hedda Gabler ab; daß aber die dichteriſche Innenwelt des Dramas jetzt völlig zu Schanden kam, das lag an der kataſtrophalen Darſtellung. Es lag daran, daß die Volksbühne in Fritz Holl keinen führenden Direk⸗ tor hat— ein Führer hätte nicht, dem verirrten Ehrgeiz einer Schauſpielerin nachgebend, das verblühte Stück ausgegraben;: und daran, daß ſie zumindeſt in dem artiſtiſchen Direktor nicht den kundigen Regiſſeur beſitzt. Was Holls Regie anrichtet, war ſchauerlich. Von dem monotonen und trockenen Flüſtern das ſollte Kammerſpielton ſein!) war ſelten ein Wort ver⸗ ändlich, und verſtand man eines, dann war's um ſo ſchlim⸗ mer! Fehl ging, auch wenn ſie lag oder ſaß, in jedem körper⸗ lichen und ſeeliſchen Partikelchen Frau Agnes Straub, die Spezialiſtin fletſchender„Dämonie“, als leidensmüde Karen, noch unmöglicher war Leo Reuß, der treffliche Landsknecht, in der fanften Abel⸗Rolle. Solche Rollenbeſetzung verrät, daß etwas faul iſt im Staate Dänemark. Das— und das lächerliche öffentliche Spektakel, ſo ſich an die kommuniſtiſche Parteipropaganda einer Volks⸗ bühne⸗Regie Erwin Mert knüpfte, nötigt, noch ein⸗ mal mit einem kurzen Wort auf die vielberufene Aufführung von Ehm Welks„Gewitter ſtber Gottland“ zurückzukommen. Der verantwortliche künſtleriſche Leiter der Volksbühne, Herr Fritz Holl, hat nach der Uraufführung des hiſtoriſchen Schau⸗ ſpieks die von Piſcator eingelegten Filmbilder beſeitigt, die die deutſche Hiſtorie von 1400 zu einer parteimäßigen Nutz⸗ anwendung für die Gegenwart mißbrauchten. Der Sowfet⸗ ſtern ſtieg, vom Dichter Ehm Welk nicht geahnt, glorreich über Deutſchlands Zukunft auf.. Der Vorſtand der Volks⸗ bühne, übrigens überwiegend aus Soz.⸗Demokraten beſtehend, erinnerte ſich der überpartetlichen, künſtleriſchen Beſtimmung der Kunſtpflegeſtätte, die vor faſt vierzig Jahren im Kampfe mit dem Parteigeiſt geſichert worden war. Er nahm gegen die holchewiſtiſche Willkür Piſcators Stellung— und hätte dies am beſten mit dem kleinen Satze getan:„Die Freiheit der Kunſt muß gegen die Diktatur irgend einer Partet ge⸗ ſchützt werden.“ Direktor Holl beſeitigte jetzt den Piſeatorſchen Sowjetſtern. Was aber hat der verantwortliche Direktor bis zur Generalprobe, bis zur Premiere getwans Hätte er ſtill und ſelbſtverſtändlich Hausrecht und Hauspflicht wahrgenommen, der Verfaſſer des hiſtoriſchen Dramas hätte nicht während der Aufführung das Haus mit Proteſt verlaſſen; und der lächerliche Wirrwarr der öffentlichen Meinung wäre nicht entſtanden, in dem auch wohlmeinende, aber falſch unterrichtete Dichter und An⸗ wälte der künſtleriſchen Freiheit hineinziehen ließen **. 55 1890 8 zu euch, ihr leichten Libellen! Ein Einfall, der gaukelnd flattert und ſchwebt, iſt Franz Molnars „Spiel im Schloß“. Ich war mir keiner Vorliehe für den ungariſchen Bühnenmeiſter bewußt, der mir in ſeinen erfolgreichſten Stücken doch nur als ein gröberer Sardou er⸗ ſchien. Die letzterlebten ſeiner Komödien machten außerdem ausgefahrene Gleiſe der Routine deutlich. Doch war's ein voxeiliges Wittern frühen Alterns. Molnar hat jetzt ſeine beſte Komödie geſchrieben. Den Einfall gibt der Herr im Schlafe, doch nur der echte Luſtſpieldichter kann ſo träumen. 905 Eine Anekdote, nichts weiter, ſo ſcheint es: und gerade, 155 Molnar aus ſeiner Anekdote machte, dieſe grazibs tanzen 1 ell auflachende Luſtigkeit, iſt ſo viel, ſo viell Um es kurz 7 agen:„Das Spiel im Schloß“ gab in langen Jahren de röhlichſten Abend. 5 Eine Diva der Operette und des Schauſpiels, niedlich grande amoureuse. Auf's theaterfreunbliche Schloß geladen Zu Gaſt ſind auch die beiden ältlichen Librettiſten und 5 blutjunge Komponiſt, die zuſammen ihr die nächſte Opereßt ſchreiben, Der Blutfunge ſterblich mit der Diva verlon Abends treffen die drei Männlichen ein, finden das Neſt leſte Die Schloßgeſellſchaft iſt ausgeflogen, mit ihr das geliehg Vögelchen. Die drei Operettenſchmiede erwarten bis ſpät na Mitternacht ihre Heimkehr— in einem eleganten Raum, 17 den das Schlafzimmer der Schauſpielerin grenzt. Ein beh Triller— fauchzen will der verlobte Jüngling: ſie iſt 70 Die Geltebte! Die Feine! Die Reine! Di Madonnal Sen, Freudenſchrei erſtickt, denn aus dem Schlafzimmer dringt 975 Männerſtimme— o, dieſe dünne Holzwand! Eine Männe. und ihre Frauenſtimme. Ein ſehr ernſtlicher Diskurs. Eze Liebesattacke, ſchwächlich, ſehr ſchwächlich abgewehrt. Ha, 8. unfreiwilligen, die erſtarrten Lauſcher erkennen den Liebe, eitter: der ekelhafte, feiſte Hofſchauſpteler iſt s, ein Gatte un, Vater. Er beruft ſich auf alte Rechte, er preiſt die intimen Details der Madonna, und plötzlich ſchreit ſie:„Nicht beißen, Zerſchmettert flieht der betrogene Jüngling. Aber der 2 5 Tertdichter, ſein väterlicher Freund, bleibt. Im Nebensie mer iſt es ſtille geworden; der Dichter opfert den Reſt 5 Nacht und— dichtet eine Szene. Den Jüngling gilt's zu n ruhigen und die halbgeborene Operette zu retten. Am Jelh Morgen ruft der Dichter die zwei Schuldigen in's Geri 0 ur Buße und zur Schlichtung des böſen Handels müſſen 05 is zur Probe am Nachmittag, die Rollen der friſch geba m nen Szene lernen. Sie tun es ſchlotternd.(Ein Telegram an die Kauthippe des Hofſchauſpielers hängt in der Luftl) 75 Die Probe. Ünter den Zuſchauern der ſunge Othello. Un, nun ſagen er und ſie, die Spieler, ihre Rollen auf— genn im Texte alle Zweideutigkeiten von heute Nacht. Alle! Det⸗ Schauſpieler legt— zur Strafe!— das geſchickt verwerſt⸗ Repetitorium nebenbei eine ſchimpfliche Situation und Selb, kennzeichnung auf. Der Jüngling ſtürzt in alle Himmel de rück. O! Ol O! Nur eine Theaterprobe war's— um bacht Uhr nachts, im Schlafzimmer! O! O! O! Der Jüngling la unbändig Wir Zuſchauer noch unbändiger. „Die Anekdote iſt ein Treffer. Mehr als das: jedes eſge zelne Wort iſt ein Treffer. Kein toter Raum, keine kleinſ aufe im Kitzel. Keine einzige Rollenſtaffage, lauter Dienstag, den 12. April 1927 Nene Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 8. Seite. Nr. 172 Wirtſchaftliches · Soziales Die Lage des Arbeitsmarktes in Baden für die Zeit vom 31. März bis 6. April 1927 Mitgeteilt vom Bad. Landesamt für Arbeitsvermittlung) Die aufſteigende Tendenz der Arbeitsmarktlage iſt noch im Fluß. Dieſe Entwicklung findet ihren Ausdruck in erſter Linie in der ſtetigen Abnahme der Zahl der Hauptunter⸗ ſtüsungsempfänger. Dieſe ging in der Berichtszeit(31. März bis 6. April) von 42 707 auf 39 221, alſo um 3486 zurück und erreichte ſeit dem 20. Jan. 1927— dem Gipfelpunkt der Er⸗ dierbsloſenkurve in Baden— eine Senkung von 43 Proz. Bei ieſer Berechnung ſind allerdings nicht die Kriſenunterſtützten berückſichtig Ihre Zahl hat in der Berichtszeit eine weitere goränge Zunahme erfahren: ſie ſtieg von 9011 um 238 auf 9249. Dieſer Zugang kann jedoch die Geſamtbeurteilung der Arbeitsmarktlage nicht entſcheidend beeinfluſſen. Die Nach⸗ rage in der Landwirtſchaft, vornehmlich nach Hilfs⸗ 2 kräften, hält, durch die Feldbeſtellung beeinflußt, an. Die Ar⸗ beitsmarktalge in der Metallbearbeitung erfuhr in⸗ ſofern faſt allgemein eine Entſpannung, als Bauſchloſſer und 5 auanſchläger in größerem Umfange Arbeit fanden. Auch as Holzgewerbe zeigte im Zuſammenhang mit der Beſſerung des Baumarktes Bedarf an Fach⸗ und Hilfskräften. m Baugewerbe und ſeinen Hilfszweigen hat die teil⸗ weiſe ſehr ungünſtige Witterung die erwartete ſtärkere Beſ⸗ ſerung etwas aufgehalten. Der Arbeitsmarkt im Beklei⸗ dungsgewerbe wies die übliche rege ſaiſonmäßige Ver⸗ mittelungstätigkeit auf. In der chemiſchen In duſtrie, er Textilinduſtrie und der Zigarrettenindu⸗ ſtrie hielt die berichtete günſtige Beſchäftigungslage weiter an. Die Hotelinduſtrie deckte zum Teil ſchon ihren Bedarf an Arbeitskräften für die bevorſtehenden Feiertage und die eginnende Saiſon. Staoͤtiſche Nachrichten Oſterbluſt Auf dem Paradeplatz hat ſich dem Forſythiengold nun auch das Magnolienſilber beigeſellt. Magnolien⸗ bäume blühen, wie ſchon kurz gemeldet, auch auf dem Schloß⸗ platz und im Schloßhof, beim Waſſerturm, im Luiſenpark und n Vorgärten. Sie ſind unſere vornehmſten Zierbäume. Es iſt ein entzückender Anblick, wenn eine der aus Amerita tammenden, ganz in Weiß gekleideten Tänzerinnen auf dem lenzgrünen Raſen ſich ihrer Frühlingsluſt hingibt. Im niſenpark ſchaut ein in ſein düſteres Nadelkleid gehüllter Mißgünſtiger dem Tanz verdrießlich zu. Ein ſolcher beneidet in der Nähe des Sees eine von Kopf bis zu Fuß prächtig in Gold gekleidete Forſythia. In der Nähe des früheren Parkweihers fallen dem Spa⸗ ziergänger am Wegrand ganze Raſen aus Feigwurzen⸗ kraut ins Auge. Die ſaſtig grünen Teppiche ſind mit gold⸗ glänzenden, achtſtrahligen Blütenſternen reich überſtreut. An⸗ ere Namen dieſes Frühblühers: Feigwurz, Scharbockskraut, Sternblume, Hinkelkraut, Erdgerſte(der Wurzel⸗ und der Brutknollen wegen), Himmelsbrot, Getreidekobold. Auch die Roßkaſtanienkronen lenken die Blicke der Spaziergänger auf ſich. Manche ſind ſchon vollſtändig grün. Die meiſten tragen an jeder Zweigſpitze eine halb⸗ geöffnete, harzglänzende Knoſpe. Mahonſenſträucher bilden im Luiſen⸗, im Wald⸗ park und anderswärts ganze immergrüne Hecken. Sie haben jetzt auf den Blättern, die dem Stechpalmenlaub ähnlich, aber ſind, goldgelbe Blütentrauben prächtig auf⸗ e Auch der Spitzahorn prangt da und dort ſchon mit ſeinen gelbgrünen, honigartig duftenden Blüten, die in großen aufrechten Sträußen beiſammenſtehen. Da die Stiele nicht zäh ſind, ſo wirft der Wind dem Wanderer öfters ein will⸗ kommenes Blütchen zu. In manchen Vorgärten prangen auch Pfirſichbäume und andere Roſenblütler mit ihrem Oſterbluſt. Beim Schlachthof und im Garten des Weſpinſtiftes blühen die Kirſchbä ume. Die Linden⸗ und Ulmenalleen bemühen ſich, ihre grünen Oſterkleider fertig zu bringen, und was unſere Stadtgärtnerei unter Leitung ihres eifrigen Direktors Kirch⸗ erg am Bahnhof, beim Waſſerturm uſw. mit gutem Ge⸗ ſchmack dem Boden anvertraute, das erfreut jetzt auch die Fremden als herrlicher Oſterbluſt. August Göller. * Freiwilliger Tod. Geſtern nachmittag nach 1 Uhr wurde in der Neckarvorſtadt ein 25 Jahre alter lediger Dreher in ſeiner Manſarde tot aufgefunden. Er hatte die Gaslei⸗ tung geöffnet. Die Urſache der Tat konnte bis jetzt nicht feſt⸗ geſtellt werden. lebendige Kinder des Humors. Und über allem: Geiſt und nmut. Geiſt und Anmut auch über dem Spiel(Regie Dr. Robert) und den Schauſpielern der Tribüne. Die Käthe aak reizend degagiert, wie noch nie. Arnold Korff, er päterliche Dichter, ein glücklicher Schatten Sonnenthals, des nobelſten Komödianten älterer Zeit. Ettinger(der andere Librettiſt), mit leichter Charge ein entzückender Miſe⸗ peter. GEgon von Jordan, ſo friſchblühende Jugend, daß man ihm die Dummheit des Bräutigams durchaus glaubt. imd Romanowskyl Romanowskyl Der Hoſſchau⸗ ſpieler! Kein Buch könnte den Typus ſchildern, wie es dieſer chauſpieler bloß mit der Hoheit und Indignation ſeiner Miene tut, aus der die Routine eine angehend„gute Miene zum böſen Spiele“ macht. *** In einem anderen Theater Reinhardts, der Komödie, ging die Luſtbarkeit an's platte Tageslicht, obwohl die Mannequins“ von aegues Bousquet und denri Falk ein„Traumſpiel“ ſein wollen. Welcher Art die Operette ihr Spiel mit Theaterträumen treibt! Das allzu reite Quiproquo iſt ja auch mit Muſik(von Joſef Szulc) auf⸗ gezogen. Ein Ladenjüngling verliebt ſich in die Prinzeſſin ſeines Schaufenſters. Spaß für eine Szene, nicht für ein Fuder Akte. Die ganze Modegruppe der Kleiderpuppen belebt ſich(im Traum des Kommis). Ein guter ſpleeniger Einfall, daß dieſe Menſchlein aus Wachs in allen Regeln der Geſell⸗ ſchaft Beſcheid wiſſen, nur nicht in den ſozuſagen natürlichen Funktionen menſchlicher Körper. Ihr Liebesunterricht füllt das Stück. Noch ein wenig tiefer an den Schwank heran rückt die No⸗ vität des Renaiſſancetheaters, das von dem Londoner Kritiker St. John G. Ervine verfaßte Luſtſpiel„Aprilwetter“. ieder einmal iſt das Theater im Bürgerhauſe zu Gaſt, dies⸗ mal eine Schauſpielerin in der Pfarrersfamilie. Einen Kopf nach dem anderen verdreht die temperamentvolle Dame, Re⸗ gen und Sonnenſchein wechſeln hurtig. Der Jokus reſpektiert die bürgerlichen Grenzen— es iſt ja doch ein Engländer, der ſich das Späßchen erlaubte! Der robuſten Urkomik Roſa Jalettis wurde die Theaterfee anvertraut. Ihre perſön⸗ liche Draſtik entſchuldigte die Fehlbeſetzung. Denn eigentlich ſollte die Schauſpielerin ein glattes, ſchlankes, glitzerndes Schlänglein ſein. * Zum Schluſſe ſei des neuen Luſtſpiels von Carl Stern⸗ heim gedacht. Dieſe„Schule von Uznach', vortrefflich vorgeführt im Theater in der Königgrätzerſtraße, will große Schulſchluß-Feiern Prüfung der Werkführerſchule, der Maſchinentechniſchen und der Elektrotechniſchen Fachſchule Mannheim Am 7. und 8. April ds. Is. fanden die Schlußprüfun⸗ gen an der Werkführerſchule und an der Maſchinentechniſchen und Elektrotechniſchen Fachſchule ſtatt. Da der zuſtändige Re⸗ ferent des Unterrichtsminiſteriums an der Abnahme dieſer Prüfungen verhindert war, wurden dieſe im Auftrag des Un⸗ terrichtsminiſters von den beiden Direktoren der hieſigen Ge⸗ werbeſchulen Jund Uabgenommen. Der Schlußprüfung haben ſich mit Erfolg unterzogen an der Werkführerſchule 28 Prüf⸗ linge, an der Maſchinentechniſchen Fachſchule 29 Prüflinge und an der Elektrotechniſchen Fachſchule 13 Prüflinge. Sowohl die mündlichen Prüfungen als auch die ihnen vorausgegangenen ſchriftlichen ergaben, daß die Prüflinge die den genannten drei Schulen geſteckten Lehrziele erreicht und die zur Bekleidung von gehobenen Stellen in maſchinentechniſchen und elektrotech⸗ niſchen Betrieben erforderlichen Kenntniſſe erlangt haben. Welch' großes Intereſſe den drei genannten Schulen entgegen⸗ gebracht wird, beweiſt die erfreuliche Tatſache, daß den Schluß⸗ prüfungen dieſer Schulen Vertreter der Handwerkskammer Mannheim und einer großen Anzahl hieſiger angeſehener In⸗ duſtriefirmen beiwohnten. * Abbildungen ägyptiſcher Funde haben wir zur Zeit im Schaufenſter unſerer Geſchäftsſtelle am Marktplatz(Ri) ausge⸗ ſtellt. Die Gegenſtände, die der berühmten, gegenwärtig im Newyorker Metropolitan⸗Muſeum ausgeſtellten, Sammlung des Lords Carnarvon entſtammen, zeigen mit aller Deutlich⸗ keit, wie berechtigt das von der bloßen Hiſtorie befreite In⸗ tereſſe iſt, das unſere Zeit in rein künſtleriſcher Hinſicht an dieſen formvollendeten Zeugen einer der höchſten Kulturen immer mehr gewinnt. So ſollen dieſe Bilder für ſich ſelbſt ſprechen. * Die Oſterwoche war in früheren Jahrhunderten viel mehr die„ſtille Woche“ als jetzt. Früher ruhte während der ganzen acht Tagen jegliche Werkarbeit, ſie war ſogar direkt verboten. Die Kirche begann die Feierlichkeiten am Palmſonn⸗ tag, wo zur Erinnerung an den Einzug Chriſti in Jeruſalem Palmen oder andere geeignete Zweige nach uraltem Brauche geweiht und Umzüge abgehalten wurden. Auch die übrigen Tage wurden mit kirchlichen Zeremonien ausgefüllt. Bedeu⸗ tungsvoll war namentlich der Gründonnerstag, an dem die feierliche Losſprechung von Vergehungen und Kirchenſtrafen ſtattfand. An dieſen Tagen aß man die erſten grünen Kräuter, vielerorts auch Honig. Den Schluß der Oſterwoche macht der Samstag, der eigentlich der ſtille Samstag heißt, aber eine Fülle von Arbeit bringt. Gilt es doch, ſich auf das Oſter⸗ feſt vorzubereiten. Da hat die Hausfrau mehr als ſonſt zu tun, blitzblank ſoll die Wohnung ſein, und der Geſchäftsmann rechnet mit einer goldenen Ernte. Bald ſind die Tage vor⸗ über und die Oſtergloccken klingen jubelnd ins Land. * Schönes Oſterwetter. Nach dem neueſten Wetterbericht der Badiſchen Landeswetterwarte ſteht mehrtägiges ſchönes Wetter in Ausſicht. Mancher wird wohl mit Goethe im „Fauſt“ ſagen:„Die Botſchaft hör' ich wohl, allein mir fehlt der Glaube!“ Aber nach dem an anderer Stelle veröffentlichten Wetterbericht iſt eine Beſſerung von längerer Dauer, mit zeitweiſe heiterem, meiſt trockenem Wetter mit ſpäterer allmählicher Erwärmung zu erwarten. Es wäre außerordentlich begrüßenswert, wenn dieſe günſtige Wetter⸗Prognoſe der Wetterpropheten einträfe, damit über die Feiertage ſchönes Oſterwetter herrſcht. * Beiſetzung. Eine in weiten Kreiſen der Neckarſtadt be⸗ kannte und geachtete Perſönlichkeit wurde von wenigen Tagen zu Grabe getragen: der Hausmeiſter Karl Schellig von der Wohlgelegenſchule, den eine Blinddarmentzündung aus dem Dienſt heraus unerwartet raſch dahingerafft hat. Ein Haus⸗ meiſter des guten alten Schlages iſt mit ihm dahin⸗ gegangen, der immer freundlich und taktvoll, dabei unermüd⸗ lich arbeits⸗ und hilfsbereit mit Lehrern und Schülern im beſten Verhältnis ſtand. Der ergreifende Nachruf, den Haupt⸗ lehrer Müller im Namen der Schulabteilung Wohlgelegen ihrem Hausmeiſter widmete, gab beredtes Zeugnis von der Wertſchätzung des früh Geſchiedenen. Die ſchwer betroffenen Hinterbliebenen verdienen wärmſte Teilnahme. * Höher als der Königsſtuhl. Bei den Einweihungsfeier⸗ lichkeiten der neuen Neckarbrücke Ilvesheim—Seckenheim am vergangenen Samstag machte Direktor Dr. ing. Völker von der Baufirma Grün u. Bilfinger in ſeiner Feſtrede die intereſſante Mitteilung, daß die Firma aus dem Gelände der Gemeinde Seckenheim die großen Bodenmaſſen ent⸗ nommen hat, die für die öſtliche Stadterweiterung Mannheims erforderlich waren. Wollte man mit dieſen Bodenmaſſen beiſpielsweiſe lediglich das Gelände aufhöhen, das von dem Mannheimer Kaufhaus, dem jetzigen Rathaus, bedeckt wird, ſo würde dieſes Gebäude höher werden als der Königsſtuhl. * Feſtgenommen wurden 19 Perſonen wegen verſchiedener ſtrafbarer Handlungen. Zeitſatire ſein. Nimmt ſich die halbwüchſigen Töchter reicher Väter und ihre Erziehung durch die Gymnaſtik nackter Glieder und entſchämter Seelen auf's Korn. Wirklich gelungen ſind aber doch nur die reizenden und drolligen Unverſchämtheiten der Soi disant⸗Jungfrauen im Bodenſee⸗Inſtitut, im Bade⸗ trikot, bei Jazz und Schlafzimmerbeſuch. Sobald Sternheim ernſte Miene macht— offenbar in dem Drange, das Perverſe durch einen neuen Trick: eine Rückkehr zur Natur, zu über⸗ holen!— verſagt er; enthüllt ſich der Ethiker als Snob. Die von„Vorurteilen“ befreiten Mädchen hat ſchon vor einem Vierteljahrhundert Wedekind in„Mine—Haha“ noch kühner ſich ausleben laſſen, mit des amoraliſchen Moraliſten ehrlichem Fanatismus. Hier macht ſich's Sternheim bequem, indem er plötzlich Jazzband durch Mozartmuſik ablöſt. Die kleinen Mädchen auf der Bühne waren mit Leib und Seele bei der Sache. Am erfolgreichſten mit ihren Leiberchen. Frank We⸗ dekind's Tochter Pamela fiel durch köſtliche Energie auf. Theater und Muſik OKonzert der Freien Volksbühne Mannheim. Als fünfte Sonderveranſtaltung bot die„Freie Volksbühne“ ihren Mit⸗ gliedern und Freunden einen Kammermuſik⸗Abend. Einen Kammermuſik⸗Abend des Kergl⸗Quartetts. Das Kon⸗ zertmeiſter⸗Quartett der Herren Kergl, Conradi, Neumaier und Karl Müller ſeinerſeits ſtellte eine Folge von drei Streich⸗ quartetten zuſammen: eine Beethoven⸗Gedächtnis⸗ feier. Was ich neulich ſchrieb, hat auch diesmal volle Gel⸗ tung.„Wenn wir bedenken, daß nur eine kleine Anzahl den tiefſten und reichſten Gebilden des großen Meiſters mit voller Empfänglichkeit lauſchen kann, daß es auch Beethoven⸗Heuchler gibt, ſo kommen wir zu dem Urteil, daß drei Streichquartette an einem Ahend auch das empfängliche Gemüt gleichſam überſchütten und verwirren.“ Dazu kommt noch die folgende Erwägung: zwei Violinen, eine Bratſche und ein Violoncello ergeben bei Beethoven eine Polyphonie, die dem Laien nach Form und Inhalt zunächſt rätſelhaft erſcheint. Der dieſer Kammermuſik ungewohnte Hörer ſucht nun nach dem Ariadne⸗ faden einer„Idee“, um Zugang, Durchgang und Ausgang aus ſolchen Labyrinthen zu finden. Nun kommen die Muſikführer, aber ſie können uns nicht weiterhelfen, wenn wir die Ur⸗ ſpnnche nicht verſtehen. Die Traumgebiete der Seele können ſie nicht mit Worten denten, wer wollte auch die elfenbeinerne Pforte“ holder Träume mit dem Klingklang ſeltſamer Wort⸗ gebilde erſchließen?. Mit Bedacht hatte man das F⸗moll⸗ « Autounfall eines bekannten Maunheimer Rechtsanwalts. Rechtsanwalt Dr. Pfeiffenberger benützte geſtern nach⸗ mittag 4 Uhr zu einer Geſchäftsfahrt ein Kleinauto, das beim Einbiegen vom Friedrichsplatz in den Friedrichsring beim Reſtaurant„Fürſtenberg“ mit aller Wucht auf einen Laſtkraftwagen aufrannte. Dr. Pfeiffenberger wurde durch den Anprall die linke Schulter ausgekugelt; außerdem erlitt er ſchwere Kopfverletzungen, da er durch den Zuſammenſtoß gegen die Decke des Kleinautos geſchleu⸗ dert wurde. Dr. Pfeiffenberger mußte ſich ſofort in ärztliche Behandlung begeben. Das Kleinauto wurde ſtark demoliert. Gerichtliche Unterſuchung iſt eingeleitet. * Unfälle. Geſtern vormittag erlitt auf dem Rheinvorland in der Nähe der Brücke ein 12 Jahre alter Volksſchüler einen Nervenanfall. Er mußte mit einem Auto in die elterliche Wohnung verbracht werden.— Mittags wurde vor dem Hauſe Eichendorffſtraße Nr. 8 hier ein 55 Jahre alter Schloſſer von einem Pferde in die Seite getreten, ſo⸗ daß er zu Boden ſtürzte.— Abends wurde auf der Kirſchgarts⸗ häuſerſtraße in Scharhof ein 28 Jahre alter Taglöhner bewußtlos aufgefunden. Man verbrachte ihn in ein nahegele⸗ genes Haus und, da das Bewußtſein nicht zurückkehrte, ins Allgemeine Krankenhaus. Der Verunglückte wohnt in Lam⸗ pertheim. Er hatte einen epileptiſchen Anfall erlitten. * Zuſammenſtöße ereigneten ſich im Laufe des geſtrigen Tages Ecke Planken und P8 und 4 zwiſchen zwei Radfah⸗ rern, auf der Friedrichsbrücke zwiſchen einem Einſpän⸗ nerfuhrwerk und einem Perſonenkraftwagen und Ecke Friedrichsplatz und Friedrichsring zwiſchen einem Laſt⸗ kraftwagen und einem Perſonenauto. In letzterem Falle wurde der Inſaſſe des Kraftwagens durch den Anprall gegen das Wageninnere geſchleudert, wodurch er ſich am Kopfe Verletzungen zuzog. * Vorſätzliche Brandſtiftung. Geſtern nachmittag um.15 Uhr hat ein 18 Jahre alter Metzger das in der Scheune ſei⸗ ner Eltern, die in der Hauptſtraße in Feudenheim wohnhaft ſind, befindliche Stroh vorſätzlich in Brand geſteckt. Das Feuer wurde rechtzeitig entdeckt und durch Hausbewohner ge⸗ löſcht. Der Täter flüchtete in eine Dachkammer des Wohn⸗ hauſes und verriegelte die Türe. Dem einſchreitenden Po⸗ lizeibeamten öffnete er nicht, weshalb die Türe ge⸗ waltſam eingedrückt wurde. Mit hocherhobenem Tran⸗ chiermeſſer drang der junge Mann auf den Polizei⸗ beamten ein, der aber den Angriff durch Entgegenhal⸗ ten der Schußwaffe abwehren konnte. Nunmehr flüchtete der Täter auf das Dach und ließ ſich von da auf die Erde fallen. Zwei Mann der Berufsfeuerwehr und der Polizei⸗ beamte fingen ihn auf und verbrachten ihn auf die Polizei⸗ wache, von wo aus er in das Bezirksgefängnis ein⸗ geliefert wurde. Darnach iſt der Burſche, deſſen Leumund kein guter ſein ſoll, abſolut nicht geiſtesgeſtört, wie wir im heu⸗ tigen Mittagsblatt berichteten. * Selbſttötungsverſuch. In ſeiner Wohnung in der Neckar⸗ ſtadt verſuchte geſtern vormittag.15 Uhr ein 60 Jahre alter Mann ſich durch Einatmen von Leuchtgas das Leben zunehmen. Er wurde mit dem Sanitätsauto in das All⸗ gemeine Krankenhaus verbracht. Ein unheilbares Lei⸗ den ſoll der Grund zur Tat geweſen ſein. Film⸗Nunoͤſchan UPalaſt⸗Theater. Der große Emelka⸗Film„Gauner im Frack“ iſt ein köſtliches Werk. Er handelt von Einbruch und Diebſtahl, von Hochſtapelei und Gefängnis, von Liebe und anderen ſchwierigen Angelegenheiten. Aber nicht nur der Inhalt macht dieſen Film zu einem Kabinettſtück, ſon⸗ dern die Kunſt und Laune der Darſteller, von denen Paul Heidemann, der große Komiker, und Nils Aſther, der viel⸗ umſchwärmte und umſchmachtete Liebhaber, an erſte Stelle zu rücken ſind. Paul Heidemann iſt einfach großartig. Mit wel⸗ cher Liebenswürdigkeit, mit welch unſchuldiger Gelaſſenheit er ſich aus einer brenzlichen Lage zu ziehen weiß, iſt geradezu köſtlich. Hier haben wir einen deutſchen Film, der in ſeiner natürlichen Komik, mit all ſeiner Laune und Liebenswürdig⸗ keit die überſpannten Auswüchſe Amerikas meit hinter ſich zurückläßt.„Um hohen Preis“ iſt ein ſpannender Wild⸗Weſt⸗Film, der das Haus oft zu Heiterkeitsausbrüchen hinreißt. Dazu kommt noch ein reichhaltiges und gutes Bei⸗ programm, das ſich ſehen laſſen kann. Die muſikaliſche Be⸗ gleitung der Stücke durch die Hauskapelle iſt gut. flolsentzindungen ind Frlröltungen ae, ee, PASTIIIEN kaHAtrucn ADοõ,,EůſfEN u. DROGERIEN esngdg Peainge::8 lsmpe— 10 Kehi— Aeneimöm. Wecid dd0s f— et eee ee Tece ee adent Quartett vorangeſtellt, dann folgte das Es⸗dur⸗Quartett (Verk 74), den Schluß machte das C⸗dur Werk(18 11) aus Beethovens jungen Jahren. Daß alle dieſe Werke, geführt von Max Kergl, fundiert von Karl Müller, in den Mittelſtim⸗ men betreut von Bernhard Conradi und Franz Neumaier, zur beſtmöglichen Geltung kamen, verſteht ſich, nachdem unſer Mannheimer Quartett ſich im zweiten Abend ſeiner Beet⸗ hovenfeier bewährt hat. Beſondere Erwähnung verdient im⸗ merhin die Einleitung(Poco a0 zum„Harfeuquar⸗ bet Dem Laienpublikum wir wohl der langſame Sotz in As mit ſeinen von den Romantikern nach⸗ und anempfun⸗ denen Harmonien am beſten gefallen haben; dazu die Rondo⸗ form des ganzen Satzes, endlich der leiſe verhallende Schluß. Dann die„Wahnumflüſterung“ in C⸗moll, leicht und flüchtig das Notengeſtöber.. Nun das„Komplimentier⸗ Quartett“, wie man es in alten Zeiten naunte. Man hat demnach den erſten Satz anders gemeint, auch wohl das Alle⸗ gro, das den langſamen Satz ſo anmutig unterbricht. Unſere Ganze in rechter Treue und Liebe vor, und der Schlußſatz geriet zum guten Ende des ſchönen Beethoven⸗Abends. Nun iſt der lebhafteſte Schluß⸗ beifall verrauſcht, das Ende der Beethovenfeiern gekommen A. Bl. Oſterfeſtſpiele in Weimar. In der Zeit vom 14. bis 20. April veranſtaltet die Stadt Weimar in Verbindung mit dem Deutſchen Nationaltheater unter der künſt⸗ leriſchen Geſamtleitung der Generalintendanz des Deutſchen Nationaltheaters wie alljährlich eine Oſterfeſt wo ch e, in der am Karfreitag Wagners Bühnenweihfeſtſpiel„Parftfal“ und an den beiden Oſterfeiertagen Goethes„Fauſt“ 1. und 2. Teil u. a. zur Aufführung im Nationaltheater gelangen. Umrahmt wird die Feier durch eine Beethoven⸗Gedächtnis⸗ feier, die die Aufführung der Neunten Symphonie und„Fi⸗ delio“ bringen wird. Meinette Wegmaun. In Braunſchweig ſtarh im Alter von 74 Jahren die Pianiſtin und Muſikpädagogin Mi⸗ nette Wegmann, die dort das ſeinerzeit von ihrem Gat⸗ ten begründete„Wegmannſche Konſervatorium für Muſik“ bis kurz vor ihrem Tode geleitet hatte. Als Pianiſtin war ſie eine Schülerin Krauſes, Richters, Reineckes und auch Liſzts. Die reichen Erfahrungen aus ihrer ein Menſchenalter überdauern⸗ den Lehrtätigkeit— ſie war zuſammen mit Breithaunt eine Vorkätipferin des modernen„freien Stils“— konnte ſie noch im vergangenen Jahre in einer kleinen, aber inhalts⸗ reichen Schrift„Der primäre Ton“ herausgeben. ———— —— 23—————— z 2 1 1 116 inn n iir 0 Ma 114 0 i 14 f 79%%% n—1 Kn 1. Faneee A ie 11 15 117 115 1 1 1 + Inn Fang ee 1 P 15 14 1 17 171 146 1 E 1 Ai Ma 1 1 1115 1N 47 f 6. 1.. 140 1 1 10 Nieen 1 11 115 Fein An 1 11 4 11 1 1 1 1 1 . . 11 4 a in 10 1 1 Hann 14 1 „ 1 1 1 1 1 1 1 1115 1145 1* 50 dem Entwurf des Oberbaudirektors 4. Seite. Nr. 172 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe7 Dienstag, den 12. April 1927 Veranſtaltunge 3Mannheimer Künſtlertheater Apollo. Heute und morgen abend, jeweils 8 Uhr findet ein l von Emil Hilb„Die Wunderſtadt Newyork“ ſtatt. Von Grün⸗ donnerstag bis Karſamstag bleibt das Theater geſchloſſen. — die Oſterfeiertage bereitet die Direktion eine große ariété⸗Revue(das eine Variéts⸗Programm dieſer Saiſon) vor, die gleichzeitig den Abſchluß der Winterſpielzeit bildet. Orgelkonzerte der Chriſtuskirche Mannheim. Das nächſte Orgelkonzert von Kirchenmuſikdtrektor Arno Land⸗ mann findet kommenden Mittwoch, den 13. April, ſtatt. Die Vortragsfolge entſpricht der Paſſionszeit und bringt Werke von Buxtehude, Strungk, Bach(Präludtum und Fuge -moll) Karl Haſſe und Arno Landmann. Das Mannheimer Vokalquartett hat den geſanglichen Teil des Abends mit Werken von Paleſtrina, Nägeli und Beethoven übernommen. Der Eintritt iſt frei. Partei⸗Nachrichten Der Ortsverein Mannheim der Dentſchnationalen Bolkspartei hielt am 8. April in der Loge Karl zur Eintracht ſeine diesjährige Hauptverſammlung ab. Der bisherige Vor⸗ ſtand, der mit dem Ausdruck des Vertrauens wiedergewählt wurde, ſetzt ſich folgendermaßen zuſammen: 1. Vorſ. Stadty. Irſchlinger, 2. Vorſ. Stadtrat u. Stadtbaudirektor R. Perrey, 3. Vorſ. Kaufmann Otto Raſt. An Stelle des verſtorbenen Geſchäftsführers Major a. D. Max Hacker hat Major a. D. Freiherr Schilling von Canſtatt dieſen Poſten übernommen. Kommunale Chronik Friedrichsfeld, 12. April. In der Gemeinderatsſitzung vom 6. April wurden die vorliegenden Dekreturen geprüft und angewieſen.— Das Baugrundſtück im Gewann„Pfarr⸗ gärten“ wird dem Hauptlehrer W. Altfelix zum Preiſe von .50 Mk. pro Qm. unter den üblichen Bedingungen käuflich Überlaſſen.— Der gemeinſamen Materialbeſchaffung für den Handarbeitsunterricht im Schulfahr 1927/28 zu Laſten der Alerinnen wurbde zugeſtimmt.— Zur Prüſung der vorlie⸗ genden Angebote für die Lernmittel wurde eine engere Kom⸗ Mmiſſion gebildet.— Die Architekten Collmer in Heidelberg⸗ Rohrbach und Neckenauer in Mannheim ſollen mit der Ausarbeitung der Profekte für die Schulbauserweiterung nach Zizler beauftragt wer⸗ den.— Mehreren Geſuchen auf Stundung von Gemeinde⸗Ab⸗ gaben wurde ſtattgegeben und ein Geſuch auf Erlaß von Ge⸗ meindeabgaben abgelehnt. Kr. Die Heidelberger Umlageerhöhung. Die vom Heidel⸗ Herger Stadrat beſchloſſene UAmlageerhöhung, über die der Bürgerausſchuß ſofort nach Oſtern entſcheiden ſoll, hat be⸗ greiflicherweiſe in der Bürgerſchaft ziemliche Erregung hervorgerufen, die ſich in allerhand Zuſchriften an die Tages⸗ zeitungen äußert. Daß bei der Suche nach der„Schuld“ dabet oft übers Ziel hinaus geſchoſſen wird iſt ebenſo ſicher. Zur Klärung der Sachlage haben jetzt auf Fraktionsbeſchluß die Stadträte der Deutſchen Volkspartei die Stadtverwaltung er⸗ Pott eine Darſtellung darübher zu geben, in der einzelnen oſitionen des Voranſchlags 1926/27 und mit welchen Be⸗ trägen eine Ueberſchreitung der im Voranſchlag be⸗ willigten Beträge erfolgt iſt, desgleichen auch darüber, in welchen Punkten die aus dem Voranſchlag erwarteten Ein⸗ nahmen in geringeren Beträgen vereinnahmt worden ſind. Schriesheim, 11. April. Am 21. März wurden für ver⸗ ſteigerte Nutzhölzer erlöſt: 1. vom Hochwald 5955 Mark, 2. vom Mittelwald 3291 Mark. Die Verſteigerungen werden genehmigt. Das Geſuch von Auguſt Mack um Genehmigung ur Errichtung einer Verkaufsſtelle auf dem Grundſtück des andwirts Philipp Krämer 111 wird genehmigt, ſoweit ver⸗ kehrspolizeiliche Bendenken nicht beſtehen. Dem Geſuch von Heinrich Mildenbeutel auf Errichtung einer Verkaufsſtelle an der Kreuzſtraße kann nicht ſtattgegeben werden. Das Ge⸗ meindehaus ehm. Deutſcher Hof ſoll umgedeckt und Koſten⸗ überſchläge eingeholt werden. In Schriesheim— ein Obſt⸗ markt errichtet werden. Die für die Gemeinde Großſachſen gültige Marktordnung vom 10. Auguſt 1926 ſoll auch für Schriesheim gelten. — r Aus dem Lande Kr. Heidelberg, 11. April. Die Allgemeine Ortskran⸗ kenkaſſe zählte am 1. April 35 981 Mitglieder gegen 36 109 im Vormonat. Hiervon waren 18 220(18417) männlichen und 17 761(17 692) weiblichen Geſchlechts. Pflichtverſichert waren 16 816(17035) Männer und 14 592(14 481) Frauen. Freiwillig M verſichert waren 1404(1382) Männer und 3169(3211) Frauen. An Kranken und Arbeitsunfähigen wurden am Stichtage 621 (827) Männer und 588(630) Frauen Mitolt; hiervon ent⸗ fallen auf freiwillige Mitglieder 40(69) Männer und 140(156) Frauen. Von 245(226) Wöchnerinnen, die am 1. ds. Mts. ge⸗ zählt wurden, gehören 172(165) den pflichtigen und 73(61) den freiwilligen Mitgliedern an. Außer dieſen wurden auf Grund der Familienhilfe weitere 179(168) Wöchnerinnen unterſtützt. Die Zahl der arbeitsunfähigen Kranken betrug insgeſamt 1159(1457) oder 3,22 Prozent(4,03 Proz.) Vom Arbeltsamt waren am 1. April 2098(4060) männliche und 1223(1398) weib⸗ liche Erwerbsloſe zur Krankenverſicherung gemeldet. * ckarlsruhe, 8. April. Heute früh wurde der wegen Amts⸗ unterſchlagung und Urkundenfälſchung ſteckbrieflich verfolgte 30 Jahre alte Eiſenvahnſekretär Joſef uttach von Heil⸗ bronn von zwei Beamten der Fahndungspolizei kontrolliert. Er leiſtete ſofort heftigen Widerſtand und gab mehrere Schüſſe aus einer Browning⸗Piſtole auf die Beamten ab. Ein Be⸗ amter wurde durch Streifſchuß im Nacken leicht verletzt, der andere machte in der Notwehr von ſeiner Schußwaffe Ge⸗ brauch und traf Muttach tödlich in den Kopf. Nachbargebiete Schweres Autounglück— Mehrere Verletzte, 1 Todesopfer sw. Dieburg bei Darmſtadt, 11. April. Geſtern abend zwi⸗ ſchen 5 und 6 Uhr ereignete ſich auf der durch den Regen glatten Straße zwiſchen Altheim und Dieburg ein ſchweres Autounglück. Ein aus ba kend ſg kommendes Per⸗ ſonenauto kam ins Schleudern und fuhr mi 5 Wucht an einen Bau m. Der Wagen überſchlug ſich und wurde ſtark heſchädigt. Nach Wegräumen der agentrümmer konnten die Verunglückten geborgen und in die Rochusanſtalt ver⸗ bracht werden. Der Kohlenhändler Matdhof aus Aſchaffen⸗ burg, der einen Schädelbruch erlitten hatte, iſt ſeinen Verletzungen erlegen. Drei weitere Herren aus Aſchaffenburg, darunter der Chauffeur, haben leichtere Verletzungen erlitten. Ein Frl. Pfeil aus Altheim trug innere Verletzungen davon. Ein Kind vom Auto überfahren und getötet *Frankfurt a.., 11. April. In dem Vorort Eſchers⸗ heim ereignete ſich am Samstag Nachmittag um ſechs Uhr ein tötlicher Automobilunfall. Als ein mit vier Perſonen beſetztes Auto aus der Höllbergſtraße kommend in die Eſchers⸗ heimerlandſtraße einbiegen wollte, geriet der ſechsjährige Willt Zimmermann aus Heddernheim unter die Räder und wurde ſo ſchwer verletzt, daß er auf dem Transport ins Krankenhaus ſtarb. Wie das Unglück entſtand, konnte noch nicht feſtgeſtellt werden. 5 4b* Lampertheim, 11. April. Der von den Heſſen⸗ fliegern für geſtern zum dritten Mal auf der großen Bonau angeſetzte Flugtag mußte wiederum ausfallen. Während am Samstag morgen die Sonne herrlich vom Him⸗ mel ſtrahlte, verfinſterte ſie ſich gleich, als die Kunde eintraf, daß am nächſten Tage geflogen werden ſollte. Als ſich um die 5. Mittagsſtunde ein Flugzeug über dem Orte zeigte und Bekanntmachungen für den Sonntag abwarf, da fing der Himmel an zu weinen. Auch der Sonntag vormittag brachte keine Aenderung. Hier redet man nach den wiederholten mißglückten Vorbereitungen nur noch vom ſogen. Flieger⸗ wetter und empftehlt ſcherzhaft den Landwirten, mit den Heſſenfliegern einen Vertrag abzuſchließen, damit dieſe im Sommer bei großer Trockenheit eine Veranſtaltung anſagen und dann der erſehnte Regen planmäßig einſetzt. Da der Graswuchs auf den Wieſen der Bonau ſchon weit vor⸗ geſchritten iſt, ſo wird der Flugtag wohl vorerſt nicht mehr ſtattfinden können. Drrer Serichtszeitung Franzöſiſches Militärpolizeigericht in Landau Wegen der bekannten Verbffentlichungen der Meldungen über Zuſammenkünfte ehemaliger Regimentsangehöriger in annheim und St. Ingbert waren angeklagt der verant⸗ wortliche Redakteur der„Pirmaſenſer Zeitung“ Max Steig⸗ ner, der Verleger und Schriftleiter des„Kurpfälzer“ Hel⸗ muth von Schweidnitz, ſerner der Schriftleiter Loth vom 5Pfälziſchen Merkur“⸗Zweibrücken und endlich der Mitvper⸗ leger des„Landauer Anzeiger“ Ernſt Kausler. Sämtliche Angklagten hatten im redaktionellen Teil ihrer Blätter eine Korreſpondenzmeldung über die beſagten Wiederſehensfeiern veröffentlicht, die Pirmaſenſer Zeitung außerdem eine An⸗ zeige im Inſeratenteil. Wegen der gleichen Sache war am 9. März bereits der verantwortliche Redakteur der„Pfäl⸗ ziſchen Volkszeitung“, Dr. Rohr⸗Kaiſerslautern zu 30 4 Geldͤſtrafe verurteilt, aber von dem Berufungsgericht in Mainz freigeſprochen worden. In der Verhandlung trat u. a. ein funger Beamter der franzöſiſchen Sureté aus Zweibrücken auf, der glaubte, über alle das Zeitungsweſen betreffende Fragen und ſelbſt über jeden der Angeklagten perſönliche Auskünfte über ſeine politiſche Einſtellung und ſogar über ſeine Vergangenheit geben zu können, ſodaß der Staatsan⸗ walt Ode mehrmals abwinken mußte. Staatsanwalt Ode gibt in ſeiner Anklagerede zu, daß die Angeklagten ſich nicht abſichtlich in Widerſpruch gegen die Beſtimmungen der Rheinlandkommiſſion geſetzt hätten. Er gäbe auf die Aus⸗ ſagen des Suritébeamten, der eine oder andere Angeklagte ſei nationaliſtiſch geſinnt, gar nichts. Er ſprach die Hoffnung aus, daß das Urteil im Geiſte der Verſtändigung des deutſchen und franzöſiſchen Volkes gefällt werde, da dieſes Urteil von der ganzen pfälziſchen Preſſe mit Intereſſe erwartet werde. Sein Antrag lautete für Schweidnitz und Loth auf je 10 /, für Steigner auf 20 ¼ Geldſtrafe, weil dieſer zwei Meldungen über die Wiederſehensfeier veröffentlicht hatte. Für Kauß⸗ ler beantragte er Freiſprechung, da dieſer nach deutſchem Recht nicht verantwortlich iſt. Der Verteidiger Rechtsanwalt Dr. Führ⸗Frankfurt faßte ſeine rechtlichen Ausführungen ſehr kurz und beantragte unter Hinweis auf das freiſprechende Urteil des Mainzer Berufungsgerichts Freiſprechung [ſämtlicher Angeklagten. Das Urteil lautete für Steigner un Loth auf 1 /, für Schweidnitz auf 2 Geldſtrafe oder je einen Tag Haft. Kaußler wird freigeſprochen. Der Gerichtshof be⸗ ſchließt außerdem, gegen Redakteur Ginthum ein Verfahren einzuleiten, wogegen ſich jedoch der Staatsanwalt wendet mit dem Erſuchen, von einer Verfolgung Ginthums abzuſehen. * 8 Nichtidentiſch iſt der Handlungsgehilfe Karl Noé, Alp⸗ hornſtraße 8, mit dem in der Abendausgabe vom 6. April er⸗ wähnten vom hieſigen Schöffengericht verurteilten Karl Nohe. — Ein Spionageprozeß. Wegen Spionage zugunſten Deutſchlands wurden vom franzöſiſchen Kriegsgericht Mainz der beim Artilleriepark angeſtellt geweſene Buchhalter Graulard aus Verviers und der Kaufmann Kurtz aus Wies⸗ baden zu je 5 Jahren, die Buchhalterin Nengelken aus Wies⸗ baden wegen Beihilfe zu 2 Jahren Gefäugnis verurteilt. § Ungetreuer Rechtsanwalt. Nach etwa dreiwöchiger Ver⸗ handlung wurde von dem erweiterten Schöffengericht Wedding der Berliner Rechtsanwalt Dr. Wetzel wegen Untreue und fortgeſetzter verbotswidriger Ausfuhr zu echs Monaten Gefängnis, 700 00 0 Mk. Geldſtrafe oder im Nicht⸗ beitreibungsfalle zu weiteren ſieben Monaten Gefängnis ſowie u 370000 Mark Werterſatz verurteilt. Bei den Ver⸗ ſehtungen handelt es ſich in der Hauptſache um die Aus⸗ fuh die Ausfuhrbe⸗ r von Inlandsſchrot, währen willigung auf Auslandsſchrot lautete und auch für eine an⸗ dere Firma ausgeſtellt wurde. Weiter erklärte das Gericht den Verſteigerungserlaß von 16 beſchlagnahmten Waggons in Höhe von etwa 73 000 Mark für verfallen. * Reviſton gegen den Freiſpruch Marek. Während die im Prozeß Marek Verurteilten erklären, das Urteil(ſiehe heu⸗ tiges Mittagsblatt) anzunehmen, hat der Staatsanwalt am 11. April gegen den Freiſpruch des Ehepaars Marek im Verſicherungsbetrugsfall die Nichtigkeitsbeſchwerde angemeldet und im Punkt der Verleitung zur falſchen Zeugen⸗ ausſage Berufung eingelegt. Der gefeſſelte Strom Von Hermann Stegemann Er war wieder in ſein unheimliches Brüten zurück⸗ geſunken. Das Zwielicht wiſchte die letzten Farben aus ſeinem Antlitz. Wie eine Totenmaßke ſtarrte es im bleichenden Schein. Und um ihn aufzurütteln, ſein Blut in Bewegung zu bringen, fragte ſie überredend: „„Wollen Sie nicht in die Sitzung des Gemeinderates gehen und dort für Ihre Sache eintreten?“ Da ſtreifte er den Arm ſeines Sohnes ab und ſtand auf. Daugſam ging er zum Tiſch, taſtete nach einem Brief, der dort auf den Akten lag, und reichte ihn Hermann hin. „Hter iſt mein letztes Wort in dieſer Sache ch habe mein Amt als Obmann der Fiſcherinnung niedergelegt und trete mit dieſem Brief auch aus dem Gemeinderat zurück. Wie ich 12 dem Höllenwerk ſteh', das ſollen ſie ſchwarz auf weiß zu den Akten nehmen.“ Flehend rief Hermann Ingold: „Bater, tu's nicht, du biſt und bleibſt der Fiſchmeiſter von Rheinau. Du kannſt ja nicht leben ohne das Amt!“ Und in ſeine letzten Worte klang Ruths warme Stimme: „Verfluchen Sie das Werk nicht, tun Sie es nicht, es iſt ija Hanns Ingolds Werk!“ Mit rauhem grimmigem Gelächter blickte er von einem zum anderen. „Nicht zurücktreten! Nicht verfluchen! Bei Gott, ich wär' ein ſchlechter Hund, wenn ich's nicht tät! Was wiſſet ihr da⸗ von, ob ich gehen muß und ob ich fluchen darf! Ja, es iſt Hanns Ingolds Werk, denn er hat den Frevel in die Welt ge⸗ ſetzt, aber jetzt ſäugen ſie es alle großl Und ihr beide, ihr habt in dieſer Sache ſo wenig ein Wort wie der Rhein, der hier Aunter dem Fenſter kocht!“ „Vater, er iſt mein Bruder, und ich hab' es erkennen ler⸗ nen, daß es etwas Großes iſt, was erplant!“ „Sag's noch einmal, du Lotter du!“ blitzte der Fiſchmeiſter tränenblind und ſchwang die Fauſt. Doch ehe ſie zum Schlag herabfuhr, fing Ruth den drohen⸗ 152 Ocht— 814 ich, d ich hab' 15 Holft „Schlagen e mich, denn a m geholfen. Ich hab' ihn lieb, ich hab' gezittert und gebetet für ſein Hertid Im dunkel gewordenen Zimmer ſtanden ihre ſchwarzen Geſtalten dicht aneinander gedrängt. Keuchende Atemzüge und krampfhaftes Schlucken, Brauſen des Rheins und die verhallenden Rufe der Lauffenknechte, die das letzte Floß zu Waſſer brachten. 55 Da bröhnte plötzlich ein 5 Fall, und Chriſtian In⸗ gold lag langgeſtreckt zu Boden geworfen, und über ihm im Sturz mitgeriſſen, Ruth Engelhardt. Einen Augenblick lähmenden Entſetzens, dann ſchrie Her⸗ mann laut auf, reckte Ruth ſich in die Höhe, taſteten, zogen, zerr⸗ ten ſie und fanden den Leib zu groß, zu ſtarr, zu ſchwer, um ihn aufrichten zu können. „Licht,“ rief Ruth, aber das Licht wollte nicht brennen, die Flamme nicht leuchten, das Röcheln nicht ſchweigen, das aus dem geöffneten Munde des alten Mannes drang. Blau⸗ rot verfärbt war ſein Geſicht, ſchwarzes Blut rollte klumpig von der Schläfe in den Bart. Er war gegen die Tiſchkante gefallen in jähem Sturz. Seine alten Rechnungsbücher ſtürzten ihm nach. Ruth jagte Hermann zum Arzt, zu Doktor Auer, zum Vater, und während er lief, rannte ſie nach Waſſer, ſchob dem Fiſchmeiſter Kiſſen unter Kopf und Rücken, öffnete ihm Rock und Kragen, wuſch ihm die Stirn, das Geſicht, die braun⸗ gebeizte Bruſt, und zählte hoffnungsvoll jeden ſchwarzen Tropfen, der aus der aufgeſprengten Ader quoll, denn ſi wußte, daß dadurch einem Schlagfluß begegnet wurde. Als die kamen, Chriſtian Ingold zu Bett gebracht war und die erſten Hilfereichungen ſtiller Pflege und War⸗ tung Platz machen ſollten, wollte Hermann die Schwägerin holen gehen. Da ſagte Ruth: „Nein, die Genoveva Ingold hat fünf Kinder und kann das kleinſte nicht auf dem Arm mitbringen. Ich bleibe die Nacht hier.“ Und ſo geſchah's. Die Nacht deckte alles mit ſchwarzen Schatten, nur der Lauffen leuchtete in ungewiſſem Schein. Die beiden Lampen, die aus den Lichtöffnungen der gedeckten Brücke blickten, ſtan⸗ den wie zwei große gelbe Sterne am dunklen Himmel. Ruth bettete und labte den Kranken, der mit geſchloſſenen Augen, ſchwerkeuchend, in den Kiſſen lag. Nebenan ſaß Her⸗ mann über ſeinen Büchern und wachte bis tief in die Nacht. Um ein Uhr kündigte ſich eine kleine Beſſerung an. Der 15 bden raſſelnden Klang, die Färbung des Geſichtes ver Er ſchläft“, flüſterte Ruth. Leiſe ſtand fie auf unb ging in die Stube hinüber. „Gehen Sie zu Bett, Hermann!“ 19 Ruth, ich wache gern. Aber Siel Legen 8 ie i in 7 Die Fenſter waren geſchloſſen, das Rauſchen des Waſſers klang beſänftigend. Ruth ſtrich ihm über das frauenhaft zarte Haar und blickte, über ihn gebeugt, auf ſeine Hefte. „Wollen Sie ein Gelehrter werden?“ fragte ſie ſcherzend⸗ „Ich will Afrikaforſcher werden,“ rief er haſtig. „Afrikaforſcher?“ „Ja, oder Rechtsanwalt!“ Ein Lächeln flog über Ruths Geſicht. Da erzählte er, was er gelernt hatte, und daß er e im 2 die Prüfung zur Aufnahme in die Prima des Walds⸗ uter Gymnaſiums zu beſtehen. Aber dann brach er ab und horchte ängſtlich auf den Atem des Vaters. „Glauben Sie, daß der Vater wieder geſund wird, Fräu⸗ lein Ruth?“ fragte er heiſer. „Ja, Hermann, das glaube ich. Er muß ja geſund wer⸗ den. Er darf nicht an dem Werk—“ „Ich war ſchuld, ich hab' ihn gereiztl!“ unterbrach er ſie haſtig. „Nein, verrenn' dich nicht in dieſen Gebanken. Es liegt alles viel weiter zurück,“ entgegnete ſie traurig. Eine Weile ſtanden ſie ſtumm aneinandergedrückt. „Sie haben ihn gewiß arg lieb!“ ſtieß er plötzlich hervor. „Ja,“ antwortete ſie, und der verhaltene Klang ihrer Stimme burchbebte das Dunkel der Nacht. Um dieſelbe Stunde fuhr Hanns Ingold ganz erfüllt von ſeinem Werk und brennend von Tatendrang der Heimat zu. 1* 4*. Die Konferenz der Regierungsleute und ber beteiligten Gemeinden und Intereſſenten mit den Vertretern der neu⸗ gegründeten zur Nutzbarmachung der Waſſerkräfte des Rheins bei Rheinau unterm Lauffen hatte ſtattgefunden. Als ſie in der„Alten Poſt“ tagten, lag das Städtchen verſchlafen wie vor zweihundert Jahren unter dem ſilberhellen Frühlingshimmel, und im Niederholz ſchrien die Faſanen, im Rhein ſprangen die Fiſche, ſchneeweiß ſtanden die blühenden Kirſchbäume an den grünen Halden. Zwei Tage währte die Konferenz, dann verloren ſich die ſchwarzen Hüte ſchloſe und im Saal der„Alten Poſt“ wurden die Läden ge⸗ oſſen. [Nortſetzung folgt.) N ie S . NNN W E 9 2 12 8 J1 1ele W belule ſarall W Jaſell, due ae, Sosſecend Zu haben in den Fahrradhendlungen deer ele E 4 2 Minlbu⸗ N 0 Mielewerke A.., Gütersloh/ Westfalen 1 reeeeeeeee hat di ſch die Dienstag, den 12. April 1927 Neue Maunheimer Zeitung[Abend⸗Ausgabe] ̃ 5. Seite. Nr. 172 Durch Andalufien nach Madrid Die Spanienfahrt des Bayeriſchen Autoklubs— Deutſcher Export— Im Junkersflugzeug über Mabrib. Von Siegfried Doerſchlag — Von Tag 7 zu Tag mehr wird dieſe Spanienfahrt des Eupſihen Automobilklubs zur deutſchen 9 unge in kulturhiſtoriſchen Rathäuſern.. Begrüßungen ann erſicherungen von Freude und Freundſchaft, die auch Ausbrucd herzlich ſind, wenn man die Superlativa ſpaniſcher matſch fomeife verkleinert, Bewunderung über den Auf⸗ ſagun formſchöner, tadelloſer deutſcher Wagen... Dank⸗ nigen en fär dieſe autotouriſtiſche Expedition nach dem ſon⸗ die ſih tngloſen Spanien.. das ſind einige jener Eindrücke, wenn bie dlich wiederholen. Menſchenmaſſen bilden Spalier, bier ie deutſchen Spanienfahrer die Ortſchaften paſſieren; da gibt es begeiſtertes Jubeln und Händeklatſchen 0 der Durchfahrten. Unvergeßlich bleiben wird allen norböſttpang auf dem Schloß eines engliſchen Magnaten im ſtlichen Andalußſen, in Carmona, 4000 Einwohner 0 05 Ortſchaft. Alle, alle waren zur Stelle, als die Deut⸗ und 185 Und endlos, ununterbrochen, war das Klatſchen ten. Aubeln, als die deutſchen Spantenfahrer den Ort paſſter⸗ Aen teine Kapelle ſpielte andaluſiſche Lieder. funge Mäd⸗ Wein anzten andaluſtſche Tünze... Diener kredenzten edlen mong Das„Viva Alemannial“ erklang in Sevilla, in Car⸗ in Cordoba.. erklingt überalll ken Sevill ſt a rüſtet zur ſpaniſch⸗ſüdamertkaniſchen Aus⸗ ung eir Der Ausftelungspalaſt— im mauriſchen Suul— vollende einzelnen Zweiggebäude der Ausſtellung ſind nahezu ** et. Fabelhaft, was hier an Geſchmack in höchſter Kul⸗ Innerſchaffen worden iſt! Wenn dieſe Ausſtellung in ihrem Virzeen die gleiche kulturelle und techniſche Höhe erreichen Ereig—5 in ihrer äußeren Aufmachung, dann wird ſie zum ger preiß zu glänzendem Erfolg werden. Dichter und Eän⸗ ſoteſanſen Sevillg als eine der ſchönſten Städte. Das iſt An⸗ Rath uuge. Impoſant ſind die altehrwürdigen Bauten, iſt das niſcher ar. äußerlich und innerlich, ſind die Paläſte reicher ſpa⸗ darf z, Kaufleute, eng und winklig ſind die Straßen. Es be⸗ dur ölberſter Vorſicht, um mit den breiten deutſchen Autos wünz te ſchmalen een hindurchzukommen, ohne die Haus⸗ mit 8 zu rammen. In ſeiner Lage aber kann ſich Sevilla ranada nicht vergleichen. vorzit ir deutſchen Autler ſind alle ehrlich erſtaunt über den ten delichen uſtand der ſpaniſchen Landſtraßen. In den letz⸗ machtert Jahren, ſeit Primo de Riverras diktatoriſchen Voll⸗ Stunder ſind ſie vorzüglich worden. Wer zwei ſaſt eten lang ſeinen Wagen ohne Kurve auf ſchnurgerader, Sle,ebener Straße dahinfagen laſſen will, der findet in der Stevve zwiſchen Sierra Morena und Tafo⸗Tal ausgezeichnete gebtegenbeit. Nirgendwo Ortſchaften. Ringsumher Steppen⸗ ſchen berggerahmt, das an die ſüboſtruſſiſchen Steppen zwi⸗ iche Wolga und Kaukaſus erinnert. Wer landſchaftlich herr⸗ will traßentechniſche vorzügliche Bergſtraßen kennen lernen bilde er findet ſie in allen Teilen des in ſeinen Landſchafts⸗ en ſo außerordentlich abwechslungsreichen Spaniens. bört it zu den größten Eindrücken kunſthiſtoriſcher Art ge⸗ in G der Beſuch der wundervollen, altehrwürdigen Moſchee Jsk ordoba. Und wenn auch nach Sturz der Herrſchaft des Mittem dieſer köſtliche Bau arabiſcher Hochkultur durch das kif en⸗hinein⸗Bauen einer römiſch⸗katholiſchen Kirche ver⸗ ledel wurde... impoſant zum unvergeßlichen Erlebnis für 5 ſeiner Beſucher, iſt er doch und dennoch. lährt 450 Kilometer⸗Etappe von CTordoba nach Madrid mantf durch pitoreske Felsbildungen und Berge, burch ro⸗ viel iſche Täler, durch kahle Steppen und Olivenhalne(o, wie⸗ wälderoſaiſcher wirken doch dieſe plantagenmäßigen Oltven⸗ Untert und Anpflanzungen, als wir ſie uns ſeit unſerer 5 ch ertia⸗Jelt immer vorgeſtellt haben!) durch dürres und lands wucheriſch⸗fruchtbares Land. Dem langſameren Aus⸗ orſ wagen und dem kleinen Hanomag war ein zweiſtündiger Simſbrteang gegeben worden... die Mexcedeß⸗Benz, der d0 on⸗Supra, der Audi, der von Frau Schwarzmann ſchnet⸗ bonneefabrcene 5— ſie zeigten nach Tagen gemäßigter Ko⸗ digkelteabrt. waß ſie an vorzüglichen Durchſchnittsgeſchwin⸗ 400 glen zu ſchaffen vermögen. Zwiſchen Cordoba und dem ſchön m entfernten Aranfues(nur Park und Schloß ſind albſz die landſchaftliche Lage herbe Enttäuſchung) wurde trotz 50 K ündiger Picknick⸗Raſt ein e von über ſekt m. gefahren. Auch der in voriger Woche in Algeciras de⸗ Schl. zurückgebliebene amerikaniſche Naſh⸗ 7 85 des Herrn guſchlicr(Leipzig) hatte ſich inzwiſchen der Kolonne wieder aupfftgen können. Darum erreichten alle Spanienfahrer die 85 ſtadt Madrid. Hler waren auch der Präſident des Celpeiſchen Autoklubs, Mafor a. D. Ezermak mit ſeinem des.Bcdagen und Rittmeiſter Braun(München) auf Merce⸗ den ens inzwiſchen in viertägiger direkter Fahrt ab Mün⸗ mpfangetroffen. Begrüßung im Kgl. Spaniſchen Autoklub, das ſang auf der deutſchen Botſchaft, Fahrt nach Toledo,— Lrlehnn jene offiztellen Veranſtaltungen, die inzwiſchen ihre gung gefunden habe.n 6* . Deutſche Autos werden bald zahlreicher in Spanien zu — ſein. Die deutſchen Wagen bekannt zu machen, ſie in dieter Alltagsbewährung den Spaniern vorzuführen,— dazu dieſe Spanienfahrt ausgezeichnete elegenheit. Der e Wagen hinaus in die Welt! das muß wieder Loſung duſtr ſo, wie es bis zum Auguſt 1914 der beutſchen Auto⸗ Fabrikak Loſung war. In Spanien ſind nur drei beutſche lſchentate pertreten. Mercedes⸗Benz iſt neben dem eng⸗ Jualiietolls⸗Ronece und neben Hiſpano⸗Suiza das begehrteſte In a ätsfabrikat. Auch N A G. wir in Spanien gern gekauft. gutolf en Teilen des Landes und auf den insgeſamt 400 Kraft⸗ ng⸗Lnten laufen zahlreiche NAG., Dalmler⸗Benz und Büſ⸗ efahreſtkraſtwagen und ide Motorrad wird wenig en e en, Deutſche DaW.⸗Maſchinen, in Preis und Qualität einnenallſchen und amertkaniſchen Fabrikaten ebenbürtig, be⸗ nur ſich einzuführen. Von deuͤtſchen Reifenfabriken hat e Continental nennenswerten Abſatz. Die Einfuhr Perſonenwagen⸗Luftreifen wird vorläufig noch durch neJollbeſtimmungen verhindert. Wohl aber ſind Conti⸗ rabmanz die begehrteſten Laſtkraftwagenreiſen. Der Jahr⸗ ſpri 55 wird von franzöſiſchen Firmen beherrſcht. Man geführt on jungen Fahrrad⸗Exporterfolgen Opels. Gut ein⸗ tiven hat ſich die deutſche Torpedo⸗Freilaufnabe. Lokomo⸗ der A0 Hanomag und Borſig, Maſchinen von Stemens und ., Anlagen von Bleſchert, ugellager und Rouen⸗ — lager von Fichtel u. Sachs, chemiſche Erzeugniſſe aller nam⸗ haften deutſchen Fabriken, Kölniſch Waſſer, und deutſche medi⸗ ziniſche Apparate und Apothekerwaren findet man überall. Auch die Einfuhr deutſcher wird durch den Zollſatz von 0,75 Golpeſetas pro Ko. behindert. Höher noch iſt der Zoll auf Einfuhr von Perſonenwagen; er beträgt für Perſonenwagen bis 1200 Ko. Eigengewicht 0,90 Pts., bis 1800 Kilo 1,05 Pts, bis 2400 Ko. 1,.75 Pts. Für einen deutſchen 4 oder 6⸗Literwagen iſt daher faſt das Doppelte deſſen zu zah⸗ len, was er in Deutſchland koſtet. Frankreich ſteht an der Spitze der Auto⸗Einfuhr⸗Ziffer nach Spanien. 4. 1.* In ſommerlicher Sonnenglut gings hinaus aus Madrid zu jenem Flugplatz, auf dem täglich unendlich reger Flug⸗ betrieb herrſcht. Ueber 50 Flugzeuge ſtanden in Reih und Glied und in den Schuppen, und ein halbes Dutzend ſpaniſcher Militärflieger trudelten ihre Maſchinen durch die 1 17 a5 Hauptintereſſe aber konzentrierte ſich auf jene rieſengroße Junkersmaſchine, die auf ihrem füngſt hier eingetroffen war. In neun Stunden war die Strecke Rom⸗ Barcelona zurückgelegt worden, in vier Stunden die Strecke Barcelona⸗Madrid. Ob ich mitfliegen wollte über Madrid und über die Hochebene?— Selbſtverſtändlich! Und ſtaubauf⸗ wirbelnd jagte dieſes größte aller europäiſchen Landflugzeuge über den ſandigen Flugplatz, war im Nu auf 300 Meter Höhe, nahm den Match auf mit zwei parallel fliegenden ſpaniſchen Militärdoppeldeckern. Vollgas! Der mittlere 600.S. BMW.⸗Motor und die beiden 3800 P..⸗Junkers⸗Maſchinen jauchzten ihr Sturmlied. Die Spanier blieben zurück deutſches Schaffen zog ſeine ſieghafte Runde über Spantens ſonenbeſtrahlte Hauptſtadt.. längs der Eisgänge der Guadarrama, über die Waſſer des Manzanares, über von Volltreffern durchfurchtes Schießgelände ſpaniſcher Artillerie. Drunten in der Tiefe Wahrzeichen alter Kultur und alter Be⸗ gierde, neuen Seins und neuen Werdens: Hier Kirchen und Klöſter, dort eine mächtige Stierkampf⸗Arena, dann wieder modern angelegte Pferderennbahn, Fußballplätze, der moderne Palaſt eines Klubhaus⸗Wolkenkratzers im Stadtinnern. Im Norden, hochaufragend gegen tiefblauen Himmel, die Schnee⸗ firne der Sierra de Guadarrama; unter uns im Tal ſon⸗ niger blühender Frühling. Vom heißen Flugplatz auf vereiſte Berghänge in wenigen Minuten... Siegeszug der Technik des 20. Jahrhunderts über Land und Luft! Neues aus aller Welt —. Zwei jngendliche Zwei jugendliche Amerikareiſende wurden von der fliegenden Bahnhofsſtreiſe bei einer Kontrolle des Lehrter Bahnhofes in Berlin aufge⸗ griffen. Es ſind 15 und 16 Jahre alte Tſchechen namens Klinger und Wanſchura aus Turmetz und Kloſtergrab, die ihren Eltern mit 5000 Mark durchbrannten, die Elbe ent⸗ lang wanderten, am Ufer unbemerkt über die Grenze kamen, von der nächſten Station mit dem Zuge 8 Berlin fuhren und von hier aus Hamburg zu erreichen verſuchten, um dort auf ein Schiff zu gehen. Sie wurden in Gewahrſam ge⸗ nommen, bis ſie von den Eltern abgeholt werden. — Drei Geldſchrankeinbrüche in einer Nacht. Die Geld⸗ ſchrankeinbrecher haben in der Nacht vom Samstag auf Sonn⸗ tag in Berlin wieder fleißig„gearbeitet“, aber nicht piel er⸗ beutet. In der Markthalle in der Bremer Straße zu Moabit drangen ſie mit Nachſchlüſſeln in die Räume des Jugend⸗ amtes ein, ſchweißten einen Schrank auf und fanden darin 200 Mark.— In der Taubenſtraße ſuchten ſie ein im 2. Stoa gelegenes Bankgeſchäft heim. Im Zimmer des Direktors öff⸗ neten ſie mit einem Dietrich den Schreibtiſch und fanden darin den Geldſchrankſchlüſſel. Hier fielen ihnen 600 Mark in die Hände.— In der Galvaniſtraße öffneten ſie mit einem Nach⸗ ſchlüſſel eine Seifenhandlung, ſchmolzen den Geldſchrank auf und ſtahlen daraus 200 Mark. — Raubmord. In Demantsfürtjh ſchlich der ſtellen⸗ loſe, 25jährige Dienſtknecht Ehrlinger in das Haus der 48jährigen Witwe Möreing. Er lauerte ihr auf und ſchlug ſie mit einer Hacke nieder, als ſie das Zimmer betrat. Hierauf durchſchnitt er ihr mit einem Meſſer den Hals und ſpaltete ihr mit einem Beil den Schädel. Dann durchſuchte er alle Schränke nach Kleidern und Schmuckſachen und verpackte das Diebesgut in Pakete., Gegen Abend ſchloß er das Haus ab und warf den Schlüſſel in die Scheune. Er entkam mit einem FJahrrad, das er ſich im Nachbarhauſe geſtohlen hatte. Am nächſten Tage fuhr er nach Limbach und fand dort bei einem Freunde Unter⸗ ſchlupf. Die Polizei kam ihm auf die Spur, verhaftete ihn in Limbach. Nach längerem Leugnen geſtand er den Mord ein, wurde am Ort der Tat der Leiche gegenübergeſtellt und dann in das Landgerichtsgefängnis Fürth eingeliefert. — Enblich erwiſcht. Ein falſcher Gaskontrolleur, der auch D andere Rollen mit Erfolg ſpielte, trieb ſeit längerer Zeit in ganz Groß⸗Berlin ſein Unweſen. Wenn er nicht„kon⸗ krollierte“, ſo reparierte er, immer„im Auftrage des Gas⸗ werkes“. Auf jeden Fall aber ſtahl er bei ſeinen Beſuchen, was ihm erreichbar war. Mit Ausweispapieren, die er bei bieſen Gelegenheiten miterbeutete, mietete er ſich dann auf einige Tage ein, während er ſonſt ohne Wohnung war. Ließen ihn dte Wirtsleute einmal allein, ſo beſtahl er auch ſie und ver⸗ ſchwand. Zuletzt verſuchte es der Schwindler, ebenfalls mit e 0 Papieren, auch bei Wohltätigkeitsanſtalten mit allerlei Vorſpiegelungen von ſeiner Notlage. Auch damit hatte er Glück. An einer Stelle, auf der ihm weitere Unterſtützung zugeſagt worden war, lohnte er das Entgegenkommen damit, daß er eine Uhr ſtahl, die einer der dort tätigen Damen ge⸗ hört. Trotzdem war er ſo dretſt, noch einmal zu kommen, um ſich nach dem Stande ſeiner Sache zu erkundigen. Jetzt aber ließ man ihn feſtnehmen, und die Kriminalpolizei, bei der er wieder mit falſchem Namen durchzukommen verſuchte, ent⸗ larvte ihn als einen 25 Jahre alten Werkzeugmacher Wilhelm Büttner, der auch ſchon das ganze vergangene Jahr hin⸗ durch von dieſen Schwindeleten und Diebereien gelebt hat, Zur Verbüßung mehrerer Strafen wurde der Verhaftete auch ſchon von Gerichten geſucht. Meſſen und Ausſtellungen Hygieniſche Ausſtellung in Ludwigshafen Die große Ausſtellungshalle am ſtädt. Ausſtellungspark in Ludwigshafen nimmt in der Zeit vom 13. bis 31. Mat 1927 eine beachkenswerte Hygiene⸗Ausſtellung auf, die der Verbreitung und Vertiefung der hygieniſchen Kenntniſſe in der ganzen Pfalz und Nordbaden zu dienen beſtimmt iſt. Aus der ganzen Nordpfalz und Nordbaden ſind alle in Betracht kommenden Vereinigungen der Aerzte, Fürſorger und Pfleger, alle Krankenanſtalten und Kliniken, Schulen und Sport⸗ vereine, Gewerkſchaften und Krankenkaſſen uſw. zu geſchloſ⸗ enem Beſuche eingeladen. Die Hygiene⸗Ausſtellung gliedert ch in eine wiſſenſchaftliche und eine induſtrielle Abteilung. Den wiſſenſchaftlichen Teil bildet das Deutſche Hygiene⸗Muſeum mit ſeiner bekannten, auf der Geſolei ſtark beſuchten Aus⸗ ſtellung„Der Menſch in geſunden und kranken Tagen“ und der Sondergruppe„Der durchſichtige Menſch“, ferner die Ge⸗ ſellſchaft zur Bekämpfung des Kurpfuſchertums. Den Wün⸗ ſchen der Intereſſenten entſprechend ſoll eine Ausſtellung in⸗ duſtrieller Erzeugniſſe angegliedert werden, die elegenheit bietet Apparate, Inſtrumente, Einrichtungen und Artikel hy⸗ gieniſcher, mediziniſcher, chirurgiſcher und ſanitärer Art zur Schau zu ſtellen. Neue Ausſtellungen in Karlsruhe Neben den Ausſtellungen in der ſtädt. Ausſtellungshalle in Karlsruhe finden in dieſem Jahre wieder eine Reihe hoch⸗ intereſſanter Ausſtellungen im Badiſchen Landesgewerbeamt ſtatt. Z. Zt. iſt die Ausſtellung der Waſſer⸗ und Straßenbau⸗ irektion und des Badenwerks,„Badiſche Waſſerwirtſchaft“ geöffnet. Sie wird am 9. April von einer Geſellenſtück⸗ ausſtellung abgelöſt, die bis zum 25. April der Oeffent⸗ lichkeit zugänglich bleibt. Nach der Ausſtellung für Sn kunſt vom 5. bis 29. Mai folgt vom 4. Junt bis 1. Juli eine Ausſtellung des Graphikerverbandes. Vom 9. bis 31. Jult iſt eine Ausſtellung von Druckſtoffen, Batiken uſw. vorgeſehen. In der zweiten Septemberwoche wird eine Gas⸗Außz⸗ ſtellung und dann ſehr wahrſcheinlich noch eine große Mö⸗ belausſtellung folgen. Landwirtſchalt Der Viehbeſtaud in Baden Nach einem leichten Rückgang der Viehhaltung im Jahre 1925 iſt in Baden nach der Zählung im Dezember des vergan⸗ genen Jahres, außer bei Schafen und Ziegen, eine mäßige, bei den Schweinen eine gauz erhebliche Zunahme des Bieh⸗ beſtandes feſtgeſtellt worden. Bei den Pferden betrug die unahme vom 1. Dezember 1925 bis zum gleichen Termin des ahres 1926 rund 1200 Stück, beim Rindvieh 700, bei den chweinen 74 100 und beim Federvieh rund 85 900 Stück. Die Zahl der Schafe hat um rund 6100 und die der Ziegen um 11500 Stück abgenommen. Die Entwicklung der letzten drei Jable ergibt ſich auf der folgenden Ueberſicht(die abſoluten ahlen in 1000 Stück) 192⁰0 und gegen 1928 1924 1928 17 64,7 68,2 + 54 89,4 + 170 ndvteh 6271 621,3— 13 6220 8511 Schweine 425)8 4125— 85 4460,0 18.0 Schafe 64.1 5009— 20% 44 120 tegen 75.5 160.0— 7 149,4— 72 edervlez 18610,0 20120— 1, 289% + 83 Die ſtarke Zunahme der Schweine dürfte darauf zurück⸗ zuführen ſein, daß infolge günſtiger Geſtaltung der Schweine⸗ preiſe die Schweinezucht wieder lohnender geworden war, zum Teil hat wohl auch die gute Kartoffelernte des Jahres 1925 ſich geltend gemacht. Mit der Wiederkehr normalerer erna rungswirtſchaftlt her Verhältniſſe iſt andererſeits die Haltung von Schafen, deren es 1921 in Baden noch 72 800 gab, und Ziegen— 1923 noch faſt 192 000, weniger notwendig und weniger rentabel geworden, was in dem ſtetigen Rückgang bder Zahlen zum Ausdruck kommt. Wetternachrichten der KarisruherLandeswelterwarie Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7* morgens) Luft⸗] Tem, 2 2 2 See · D 8 Wind 85 döde r e 282155 3 12 n um Ss Sels Richt. Stärte A8= Wertheim—— 11 ſtill Schnee 3 Königſtuhl 628 764,44 0 11 NW mäß. Karlsruhe127 764,44 7 16 6 SW ſſchw.] bedeckt 1 Bad.⸗Bad. 219 765,007 15 6 mäß. 053 Villingen 780 75,3 4 11 2 W lleeicht workig? Gatenweil 1497 636,9—4 3—4 eln Nebel 8 adenweil.]“— 766,22 612 5 8 eicht wolkig? St. Blaſien—— 3 9 1J NW lleichttf 6 Höchenſchw.—!—“—-——— Die aus Nordweſten von der Rückſeite des nördlichen Tiefdruckgebietes eingebrochene Kaltluft hat geſtern noch zu Niederſchlägen geführt, die im Gebirge meiſt als Schnee fielen. Strichweiſe wurde auch leichter Hagelfall beobachtet. as im Weſten über dem Ozean lagernde Hochdruckgebiet dringt jetzt ecber den europäiſchen Kontinent vor. Damit er⸗ ſcheint der Uebergang von der bisherigen zyklonalen Wit⸗ terung zu einer mehrtägigen antizyklonalen Schönwetter⸗ periode geſichert. Vorausſichtliche Witterung bis Mittwoch, 13. April, 12 Uhr nachts: Noch zeitweilig wolkig und vereinzelte Regen⸗ ſchauer, zunächſt noch kühl, ſpäter langſame Erwärmung, all⸗ mähliche Beſſerung mit Ausſicht auf längeren Beſtand. Herausgeber, Drucker und Serleger: Druckerel Dr. Haa Neue Mannhelmer Zeitung G.., 8. 2 Direktion: Ferdinand Heyme. CThefrebakteur: Kurt Fiſcher— Verantwortl. Redakteure: Für Politik: Hans Alfred Meißner euillston: Dr. S. Kayſer— Kommunal-Polltik und Lokales: Richard Schönfelder— vort und Neues aus aller Welt: Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer— Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher— Anzelgen: Dr. W. E. Stößzner. „Kloro“ ſo · Au 2 wie floxs· ſeife bleichen —. ͤ ͤ 5 nde in erprobte unſchädli Mittel gegen ſen, Leberflecke, be be Fiecke. Mit kurzer Zeit rein Wirkſam autfarbe, So pro lorodont⸗Verkaufsſtellen zu haben. unſchöne mmer genauer Anweiſung in allen Fnbrderg Mannheim, Neicdelbergerstraße, P 3, 15%/16. LüNdEN UHN NUR cEDFTE Wacdt Dlf VöIle FEHHER- Feel Uno TaDEII0s SEFUNMDEN MIFDE. ee— ——„— Wiriſeha zum erſtenmal den Vorkriegszuwachs von 200 000, nachdem im (6200)/ und nach 27 319(24 623) /¼/ Abſchreibungen verbleibt aber —Zuſammenarbeit iſt man ſich noch nicht klar; ſie ſoll lediglich 6. Seite. Nr. 12 Neue Manuheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe)ß kts · und Handelszeitun DVi.ienstag, den 12. April 10 Mehr Neubauten als im Frieden Die Zahl der deutſchen Bauanmeldungen erklimmt eine überraſchende Höhe. Nach der Feſtſtellung der„Bauwelt“ wurden im Märs 1927 75644 Wohnhäuſer und 1442 ſonſtige Bauten(Kirchen, Schulen, Fa⸗ brik⸗ und Verwaltungsgebäude, Brücken, Krematorien, Bade⸗ anſtalten, Gas⸗ und Waſſerwerke, Gemeindehäuſer uſw.) ange⸗ meldet gegenber 6151 Wohnhäuſern und 1067 Nutzbauten im Vormonat. Im Vergleichsmonat des Vorjahres, März 1926, wurden 2728 Wohnhäuſer und 714 Nutzbauten gemeldet. Ohne Zweifel drückt ſich in dieſer Verdreifachung der Zahl der Bauvorhaben gegen das Vorjahr die Hoffnung aus, daß die Finanzierung gelingen wird. So ſehr dieſes zur Milderung der Wohnungsnot zu wünſchen wäre, iſt zu er⸗ warten, daß ein Teil der Bauanträge vertagt werden muß, weil nicht genügend öffentliche Mittel zur Verfügung ſtehen. Sicherlich iſt auch ein Teil nur deshalb angemeldet worden, um ſich für einen ſpäteren Zeitpunkt Zuſchüſſe zu ſichern. An⸗ geſichts dieſer gewaltigen Bauaufgaben gewinnt die Verbillt⸗ gung, die auf dem Wege der Verbeſſerung des Arbeitsvor⸗ ganges erreicht wird, eine gar nicht hoch genug zu veran⸗ ſchlagende Bedeutung. „Dagegen liegt in Berlin die Steigerung der Bauerlaub⸗ niſſe unter dem Reichsdurchſchnitt. In den Monaten Ja⸗ nuar und Februar wurden 900 Neubauten bei der Baupolizei angemeldet gegenüber 550 in den erſten beiden Monaten des Vorjahres. Das bedeutet eine Zunahme von nur 63 v. H. Den Reinzugang an Wohnungen für das Reich nimmt man für 1926 mit 210 000 an. Dieſe Zahl überſchreitet Jahre 1925 179 000 Wohnungen neu erſtanden ſind. Bereinigte Speyerer Ziegelwerke AG., Mannheim 6 v. H. Dividende— Lebhafter Geſchäftsgang Von der heute unter dem Vorſitz von Bankdirektor Jander abgehaltenen HV., in der 1673 Stimmen vertreten waren, wurden die Regularien einſtimmig genehmigt. Der Rohertrag hat ſich von 235 136 auf 261810%/ gehoben. Nach Abzug der Unkoſten, die ſich. auch von 84 504 auf 109 425/ erhöhten, der ſtark geſteigerten Steuern von 58 362(39 542)„ ſowie der Zinſen und Proviſionen von 10 112 einſchl. 36 259(12 134) Vortrag ein von 80 264 auf 56 590 l er⸗ mäßigter Reingewinn, wobet allerdings zu berückſichtigen iſt, daß i. V. das Ergebnis durch den Abriß und Verkauf der Ziegeleien Reffenthal und Angelhof beſonders günſtig beeinflußt wurde. Die HB. beſchloß, wieder 6 v. H. Dividende zu vertetlen und 22 9904 auf neue Rechnung vorzutragen. Aus der Bilanz: Grundſtücke 214 000(207 000), Gebäude 193 000(204 000), Einrichtung. 117 000(97 000), Waren 125 999(121 461), Debitoren 157 292(105 688) /, dagegen bei 400 000% AK., 100 000 ¼ geſetzl. Rücklage, 32 705(37 078)/ Rücklagekonto und 10 435(2000) ¼ Delkredere, Obligationen 40 650(45 000), Kreditoren 93 706(69 160) und Hypotheken 80 000(—).. 8 Wie die Verwaltung mitteilte, kann für das lfd. Jahr ein beſſeres Reſultat erwartet werden. Die Vorräte ſind ſämt⸗ lich abgeſetzt, ſo daß den Lieferungsaufträgen teilweiſe nicht nach⸗ gekommen werden konnte. Die Neuanlage mit vollſtändiger Trocknungsanlage wird fetzt in Betrieb genommen und wird die Leiſtungsfähigkeit ſteigern. Allerdings ſeien die Preiſe noch immer gedrückt, während die ſteuerliche Belaſtung ſich ſehr ſtark fühlbar mache. Bevorſtehende Lohnerhöhungen würden ſich in Preiserhöhungen Kuswirken müſſen. A Grün u. Bilfinger.G. in Mannheim. Zu umlaufen⸗ den Gerüchten und anderweitigen Preſſemeldungen, die von einer vollzogenen Annäherung zwiſchen der Grün u. Bil⸗ finger.G. und der in Mitteldeutſchland geſchäftlich ſtark ausgebreiteten Magdeburger Bau⸗ und Kreditbank mit Austauſch von Aktienpaketen wiſſen wollen, erfahren wir von zuverläſſiger Seite, daß dieſe Meldungen den Tat⸗ ſachen vorauseilen. Allerdings werden ſeit kurzer Zeit unverbindliche Beſprechungen zwiſchen den beiden Unternehmungen gepflogen, die eine loſe Zuſammenarbeit bezwecken, doch iſt es bisher zu irgend einemErgebnisnoch in keiner Weiſe gekommen. Auch über die Form der ein gemeinſames Vorgehen bei wichtigen Bauvorhaben be⸗ zwecken, die es Grün u. Bilfinger ermöglichen würden, auch an den großen Projekten in Mitteldeutſchland(Mittelland⸗ kanal Uu..) teilzunehmen. Ausgeſchloſſen erſcheint es aller⸗ dings nicht, daß vielleicht ein Aktienaustauſch in geringem Maße erfolgt, doch kann angeſichts der immer noch ſchweben⸗ —— den Verhandlungen in keiner Weiſe über die JForm der Zu⸗ ſammenarbeit Beſtimmtes mitgeteilt werden. Karlsruher Lebensverſicherungsbauk AG. Der Verſicherungs⸗ beſtand hat laut Geſchäftsbericht im Jahre 1926 eine Steigerung von mehr als 50 Mill./ auf mehr als 319 Mill./ erfahren. Die Prämieneinnahme beträgt 15,66 Mill., die geſamte Einnahme des Betriebsjahres 18 Mill. J. Die Prämienreſerve nebſt Prämien⸗ überträgen hat bei einem Zuwachs von 7 Mill. einen Betrag von 14,75 Mill. J erreicht. Die Sterbefälle erforderten 1,50 Mill. II. De Ueberſchuß ſtellt ſich auf 3 504 314 J. Davon fließen ſatzungs⸗ gemäß 2 652 626%/ an die Gewinnreſerve der Verſicherten. Ein Betrag von 851687 ſteht der HV. zur Verfügung. Es wird beantragt, dem Kapitalreſervefonds außer den ihm innerhalb der Rechnung zu⸗ gefloſſenen 240 000 den gleichen Betrag aus dem Ueberſchuß zu⸗ zuweiſen, ſo daß ſich der Kapitalreſervefonds auf 600 000 J, das ſind 25 v. H. des voll eingezahlten AK. von 2,4 Mill. J, erhöht. Die Gewinnreſerve der Verſicherten ſoll eine weitere über den ſatzungs⸗ gemäßen Rahmen hinausgehende Zuweiſung aus dem Ueberſchuß in Höhe von 335 688 erhalten, durch die ſie einen Geſamtbetrag von mehr als 6,50 Mill. erreicht. Aus dem Reſt des Ueberſchuſes ſoll eine Dividende von 12 v. H. des AK. verteilt werden. Die im Jahre 1927 zahlbare Verſicherten⸗Dividende beträgt für.(⸗Ver⸗ ſicherungen nach den g⸗Tarifen 35 v.., für.[⸗Verſicherungen nach den n⸗Tarifen 18 v. H. der vollen Jahresprämie, für andere Ver⸗ ſicherungen ſtuft ſich die Dividende je nach der Art der Verſicherungen nach unten ab.— Auf Ende 1926 hatte die Bank einen Grundbeſitz im Werte von nahezu 2 Mill.„ erworben. Der Hypothelenbeſtand war auf mehr als 10 Mill./ geſtiegen, Wertpapiere und Gemeinde⸗ darlehen auf mehr als 8 Mill.. Die Einrichtung iſt mit 1./ eingeſetzt. Süddeutſche Bodenkreditbank München. Die HV. genehmigte die Verteilung von 8 v. H. Dividende auf die StA. und 6 v. H. auf die VA. und beſchloß Kapitalerhöhung um 4,6 auf 8 Mill. J. Die neuen ab 1. Juli 1927 dividendenberechtigten Aktien werden zu 120 v. H. den alten Aktionären 121 angeboten. Zur Geſchäſtslage im laufenden Jahre wurde mitgeteilt, daß der günſtige Pfandbrief⸗ abſatz des Vorjahres im erſten Quartal angehalten habe. Seit März habe der Pfandbrieſverkauf vollſtändig nachgelaſſen und es ſei nicht erſichtlich, wann eine Aenderung eintreten werde. *Braunkohlen und Brikettwerke Roddergrube AG. in Brühl. Die HV. genehmigte den Abſchluß und eine Dividende von 24 v. H. Zum lauſenden Geſchäftsjahr äußerte der Vorſtänd, daß es ſich günſtig angelaſſen habe, und daß man dieſelbe Förderung und dasſelbe Erträgnis wie im vergangenen Jahr zu erzielen hoffe. Sollte die allgemeine Geſchäftslage ſich weniger günſtig entwickeln, ſo ſei für die Roddergrube jedoch auf die Rückverſicherung durch den Vertrag mit dem RWéE. zu verweiſen, wodurch die dreifache RWE.⸗Dividende jeweils ſichergeſtellt ſei. * Kapitalerhöhung der Frankfurter Gasgeſellſchaft. Wie ſchon mitgeteilt, führten Verhandlungen der Stadt Frantfurt a. M. und Offenbach a. W. zu Verträgen, denen zufolge Offenbach ſich an der Frankfurter Gasgeſellſchaft mit 20 v. H. beteiligen und dafür ſeine Erzeugungsanlagen für Gas und Elettrizität in die Frankfurter Gasgeſellſchaft einbringen ſoll. Zu dieſer Transaktion wird die Frankfurter Gasgeſellſchaft ihe AK. von ſeither 20 auf voraus ſichtlich 24 Mill. erhöhen. Als Gegenwert, der mit etwa 4,9 Mill./ bezifferten Offenbacher Anlagen überläßt die Stadt Frankfurt von ihrem 56 proz. Beſitz an der Frankfurter Gasgeſellſchaft der Stadͤt Offenbach 3,6 Mill./ StA. Das AK. der Gasgeſellſchaft ſoll aber noch mäßig erhöht werden, ſo daß die künftige Beteiligung der Stadt Frankfurt an der Gasgeſellſchaft noch etwas über 50 ö. H. betragen foll. Man legt dieſe mit 50,45 v. H. zu Grunde. Im Zuſammenhang mit dem Erwerb der Rheinſtahl⸗Kohlenfelder ſchweben Verhandlungen, die 40 v. H. Beteiligung des Rhein.⸗Weſtf. Elektrizitätswerks an der Frankfurt. Gasgeſellſchaft von der Stadt Frankfurt zurückzuerwerben. es⸗ Dampfkeſſelfabrik Arthur Rodberg Ac. in Darmſtadt. Die geſtrige HV. beſchloß die 12 000% BA. in StA. umzuwandeln und die StA. von 900 000/ auf 100 000„/ zuſammenzulegen. Das ſo auf 112000/ verminderte Grundkapital wurde alsdann um den Betrag von 238 000 auf 350 000 4 erhöht. Sämtliche Beſchlüſſe wur⸗ den einſtimmig gefaßt. Der bisherige AR. trat zurück. Neugewählt wurden: Konſul Baus⸗Mannheim, Dir. E. J. Klein Franlfurt, Albert Rothſchild⸗Frankfurt und RA. Schwörer⸗Darmſtadt. Univerſum Film AG.— Der neue Auſſichtsrat. Der neue AR. der Ufa ſteht zwar noch nicht endgültig feſt und wird vermutlich erſt kurz vor der HV. benannt werden. Wie aber ſchon ketzt verlautet, wird die Hugenberg⸗Gruppe ſechs Herren präſentieren, und zwar A. Hugenberg, Generaldirktor Klitzſch. Otto Wolff, Louis Hagen, Fritz Tiyſſen und Dir. Silverberg. Wenn dieſe Nachricht zutrifſt, ſo muß daraus geſchloſſen werden, daß der AR. der Ufa, der jetzt 23 Perſonen umfaßt, ſtark verkleinert werden ſoll. Man hört, daß der alte Exekutivausſchuß als Zelle der künftigen Verwaltung gilt. Aus dieſem Gremium dürften mit Sicher⸗ heit Herr v. Stauß als deſignierter Vorſitzender und Konſul Marx als künftiger Vorſtandsdelegterter in Betracht kommen, beide aller⸗ dings vielleicht nur proviſoriſch. Außerdem ſteht ein AR.⸗Sitz der Glanzfilm A. zu, die etwa 5 Mill./ neue Ufa⸗Aktien über⸗ nimmt. Alexanderwerk A. von der Nahmer in Remſcheid. Der A. beantragt, den im abgelaufenen GJ. erzielten Werluſt aus der Dades geſetzl. Rücklage zu decken(ſie war für das Jahr 1925 mit 521 015 4 ausgewieſen). Im Vorfahre wurden 6 v. H. Dividende verteilt⸗ Börſenberichte vom 12. April 1927 Mannheim feſt* Der Aktienmarkt lag bei ſtillem Geſchäft unverändert feſt. Geſee blieben J. G. Farben⸗Aktien ferner Montan⸗ und eleltriſche Wen⸗ Am Kaſſamarkt waren Portland⸗Zement Heidelberg, Wayß u. Frehſg und Rheinelektra zu erhöhten Kurſen geſucht. Intereſſe zeigte 10 für Mannheimer Verſicherungs⸗Aktien. Feſtverzinsliche Werte geringem Umſatz gut behauptet. Frankfurt feſt 0 Wenn auch die Umſatztätigkeit gegen geſtern etwas nachgelaſte hat, ſo verkehrte doch auch heute die Börſe wieder in recht te Haltung. Wieder waren es in erſter Linie Elektrowerte, die 1 Hauptintereſſe auf ſich zogen, daneben auch J. G. Farben, in Erte tung einer höheren Dividendenausſchüttung. Schuckert und Lahme bevorzugt und je 4 v.., dagegen.G. Farben trotz des ſehr ebhahen Geſchäftes nach vielen Schwankungen nur 1 v. H. höher. Außerd 1 beſtand auch vermehrtes Intereſſe für Bauunternehmungen und u wandte Branchen; neben Zement Heidelberg konnten auch Holzug und Hoch⸗ und Tiefbau größere Kursgewinne erzielen. Auf a 1 anderen Gebieten blieb die Tendenz gut behauptet. Einzelne Montz, werte, die etwas höher einſetzten, gaben im Verlauf ihre Ku 55 gewinne wieder ab. In der zweiten Börſenſtunde blieb die Gran, ſtimmung weiter feſt. Das Intereſſe wandte ſich von den Elelt werten etwas ab, die bis zu 2 v. H. zurückgingen, während ander 14 ſeits Montanwerte erneut in den Vordergrund traten. Beſonden Aufmerkſamkeit beanſpruchten ſpäter Harpener, die in großen Pof 15 aus dem Markte genommen wurden. Es handelt ſich wieder 5 Intereſſenkäufe ſeitens der in letzter Zeit häufig genannten Grubeg Der Kurs konnte ſich im Verlaufe um 6 v. H. heben. Auch Bane konnten ſich etwas befeſtigen. Die Börſe ſchloß lebhaft und f˖ Tägliches Geld 6 v. H. Berlin ſcharf anziehend + Im Anſchluß an die Aufwärtsbewegung an der geſtrigen Nhe börſe und an der Frankfurter Abendbörſe ſetzte der heutige erkeſ in recht feſter Stimmung ein. Wiederum lagen für Montaumee angeblich aus Rheinland⸗Weſtfalen und ferner für Elektro⸗Ace bedeutende Kaufaufträge vor. Außerdem waren etwa die gleich Spezialpapiere wie an den Vortagen begehrt. Allgemein herrſcheeſ Anſicht vor, daß die Probleme der Gasfernverſorgung, der Kohiſe verflüſſigung und der weiteren Verwendung der Elektrizität für 1 Induſtrie außerordentlich reiche und gewinnbringende Beſchäftig et in der Zukunft ſichern werden und führt darauf die Käufe mächtegh Finanzgruppen zurück. Elektrowerte ſtiegen um—4 v.., meyer ſogar um 8 v. H. Montanwerte ſetzten mit—3 proz. Veſg rungen ein, die ſich nach vorübergehender leichter Abſchwächung lei auf—5 v. H. erweiterten. Harpener, die anfangs etwas verne läſſigt waren, ſprangen plötzlich um 7 v. H. in die Höhe. Glanzie ſetzten um 22 v. H. gegen den geſtrigen Schluß höher ein und ſtellin ſich vorübergehend um weitere 10 v. H. höher. Bemberg ſtiegen f0 etwa 11 v. H. Ein ſtürmiſches Geſchäft entwickelte ſich in Schul h und Oſtwerke⸗Aktien bei einer Steigerung um 22 ozw. 13 v. H. Len, herdt Tietz 9 v. H. höher. Auch am Maſchfnenbau⸗Aktienmarkt warg, anſehnliche Gewinne zu verzeichnen..G. Farben zogen um 5 unter Schwankungen an. Auch Kaliaktien gewannen meiſt—3 A8; Am Vankaktienmarkt blieb es weſentlich ruhiger. Von Schiſſohe, aktien gewannen Hamburg⸗Südamerika über 7 v.., Hanſa 3.. Der ſecbemarkt war wiederum ſehr ſtill. Verliner Deviſen Diskeonkfätze: Xeichsbauk 5, Lombard 7, Privat 4½ u. 4%.“ — Nmtlich 11. Abril Apel 5 ität ſſle in.⸗M. fülr 52—. 5 Holland. 100 Gulden 168,57 1868,98 169.56 1 168,47 Athen 100 Prachmen.17 8½ 8½ 57.— Brüſſel.100 Belga⸗⸗ 500 P⸗Fr. 58,595 58.785 88,6088,74 88.— 639 Danig;; 100 Gulden] 81,82 81.8281.62 681,82 81.—5 Helſingfors.... 100 finnl. M. 10.603 10,643 10,601] 10,641 81.— 7 Italien.. 00 Lire] 20,26 20.32 20,5020,58 81.— 6 Südſlawien... 100 Dinar.403.423.403.423 81.— 9 Kopenhagen.... 100 Kronen 112,41 112,89112.42 112.70 4112.50 9 Liſſabon... 100 Cskudo 21,435 21.588 21,4821.835 153,57 Oslo.100 Kronen108,76, J109,04 108,58 108,84 12,50 95 Paris. 100 Franken 16,505 15.545 16.50 16,54 81,.— 5 Pragg I00 Kronen] 12.474 12,514] 12,474 12,514 86,062 30 Schweigz.... 100 Franken 81,04 81.24 81,05 81.25 61,20 10 Sig Lebs 3,04 3,05 3,045.055 81,.— Spanien.. 100 Peſeten] 73.7973,97 73,3673,54 81.— 46 Stockhom... 100 Kronen 112,91 113,19 112,91 113,19 112,50 60 Wien 8 100 Schilling] 39,26 59.40 59,26 59,46 1,70 6 Budapeſt 100 Pengö= 12 500 Kr. 73,52 73,70 73,52 73,70 85,062 10 Buenos⸗Aires Peſ. 1,783 1,787 1,783.787 1,70 Canada.. 1 Canad. Dollarf 4215 4,225 4,15.2—5 ßnßß 1 Hen 2,060.664.059 2,063 2,092 Kanss,, 1 Pföd20.992] 21.044 20.992 21.044—.— 10 Kouſtantinopel... I türk. Pfd. 2,16 2,17 2,162.17218,45 5 Londoen 1 Pfd.] 20,463 20,515 20,461 20,513 20,43 4 Wan eoerkrk Dollar 4,214] 4,224 4,2140 4, 2240 4,198 30 Rio de Janeiro... 1 Milreis 0,497 0,499 0,4975 0,4995 1,3788— Uruguang 1 Gold Peſ. 4,285 4,295 4,285 4,295— Kurszettel der Meuen Mannheimer Zeitung Aktien und Auslandsanleihen in Prozenten, bei Stückendtierungen in Mark je Stüc Die mit T verſehenen Werte ſind Terminkurſe während ſich die mit T+ verſehenen noch in Bi⸗)/ verſtehen. Mannheimer Effektenbörſe vom 12. April 11. 12 C. H. Knorr 291,0201,0 Mannh. Gummi—.——.— Neckarſulm Fhrzg 134,0124,0 11. 12 11. 12. Bad. Bank 167,0 1870 ContinentaleBerl. 1070 1020 Pfälz Hypoth. Be.—.——.— Mannheim. Verſ. 150,0 155,0 9. Hypoth. Bank 217,8213,0 Oberrh. Verf. 207,0 207,0 Rh Creditbant 158,0 155,0 Nl.—92.— Pfälz. Mühlenw 163,0150,0 S d. Pisconte 163.0 l630 Jg⸗ 7 Porll Zem. Heid. 1990.188.0 Durlacher Hof 189,0 169,0 5. Farden 335,0.835,0 N9. Electr..⸗G. 179,9.183,0 Kleinlein Heidelb. 220,0220,0 Rhenania 67.—67.— Aheinmühlenw. 150,0189,0 Akeigsh t r 220,0220,0 Sch Waggon.520.820 Wayß& Freylag 194,00199,0 Schwarg⸗Storch. 176,0176,0 Germania Linol. 303,0 308,0 Jenftoff Wald hoſ 277.9283,0 Werger Worms 184.0 186,0 Karlsruher Maſch. 1800 85 Südd. Zucker 142,5 145,0 Bad. Aſſekuranz 277,5277.5 Frankfurter Vörſe vom 12. April —— 10 8 1120 5 88 0 TSgalen Gub 4 190 . ayriſch. Spiegel 78,„—IJöGelſenk. Gußſt. 18,.—18.— Bank-Aletien Beck& Hentel..7502,50 JHarp. Bergbau 265.0272.7 TAlg. D. Creditbk 178,3179,9 TBergm. Elektr.. 207,0214,0 TIlſe Bergb. St. A 330,0 330,0 Badiſche Bank.. 166,8 166,0 Bing Metallwerke 22.— 33,50[Kali Aſchersleb. 217.5218,5 Bankf. Brau. Ind. 244,0245,0 Brem.⸗Beſigh. Oel 83,50 84.——— Weſteregel. 1 65 Bayr. BodenCr. B—.———Ch. Brockh..⸗W. 105,0103,8 annesmannr. 227, 5 Bayr. Hyp. u. Wb. 201.9,208.0 2— Hadeld. 180,0 185,0 Mansfeld Akt 184,7—. T Barmer Bankv. 188,8 188,2 Cement Karlſtadt 200,0 1Oberſchl..Bed. 129,0128,7 7Berliner Hand. 268,0 275,0 Chamotte Annaw. 85,.—35,25 Otavi⸗Min. Ant. 42.——.— TCom. u. Privatb. 224,0 224.0 Chem. W. Albert 169,5169,7 IPhönixBergbau 143.9,144.2 TDarmſt. u. Nat. B 276,0 290,0 Cont. Nürnb. Bzg. 140,0148,0 LMthein Braunt. 385,0 337,5 D. Hypothekenbk. 174,7175.0 TDaimler Motor. 127.0,125.5 Salzw. Heilbronn——178,0 TdDeutſche Bank. 195,7197,5 0 127 lIdeu..-A. ſt 240.7240.0 Tellus Bergbau., 126,0124. 5 .Effett.u. Wechſ. 188,0 10c,0 Dacker.& Widm. 471049.35 B K. u. Laurabütte 98,50 94,50 D. Ueberſee⸗Bank 128·00280 45—5 N e eee D. Vereinsband 135.185 0— 8 Crausport⸗Aktien. i nto⸗„2 75 e ee ee Wnt 190.318525 Düſſeld. Nat. Dürr 68,.—68.— Schantungbahn— rifrt. Hyp.⸗Bank 217.2 219,0 Eiſen Kaiſerslaut. 53.— 55.—. IHapag. 152,0151,7 et.. 166,0 168,0 15 15 21⁴4,0 32 Deſber. u—— 148,2148,0 Mitteld. Cred.-⸗B 247,0 240,0 Elf. Bad. Wolle—.—45.— 21 nberg. Be.. Emalſ S le.5600.540 Baltimore& Ohio 95,—96,25 r. Exred. Anſt.50 9,65 Emaille St. Ullrich 55.—55,— 1 Pfalzer 597. 230,0 Enzinger⸗Umon. 95.508550 Junduſtrie⸗Aktien. Rhein.Crebitbank 158,0 149,0 Eßſinger Maſch. 98.75101,0 Eichb.⸗Mannh. + 250,01250.0 Reichsbant 177,0146,0 Eltling. Spinn. + 210,0210,0 H. Kempf⸗Sternb. 200,0201.0 Rhein..⸗Bank—— 420,0 Faber, Joh. Blei 128,0128,0 Mainzer St.⸗A. 255,5255,0 Südd. Disconto 186,0 166.9 Faber E Schleicher 128,0130.0 Schöſſerh. Bindg. 368,0,370,0 Wiener Bankver. 6,85 6,90 1J.G. Farbenind. 332,00334,7 Schwartz⸗Storch. 176.(175,0 Württb. Notenbk.—,— 148,0 Fahr Gebr. Pirm. 36,5036,— Werger. 183..183,0 Mannherſ.⸗Geſ.—— m I Felt. Guill. Carls 167.0167,0 rankf. Allg. Verſ. 165,7167,7 Feinmech. Jetter.—.—117,0———.—.— beerh. Berſ. Gel.—.——.— Frankf. Pok.& Wit. 103,5103,5 Adler Kleyer. 140.0141.0 Franif.R. u. Mitb.—.——.—Huchswaggon. 0,5100,535 TA. E. G. St.-A. 179.0183,5 Toldſchmidt Th. 151,0149,7 Aſchaff. Buntpap. 169..168,5 Bergwerk⸗Akkien. Gegen u 130,0 Aſchaff. Jellſtoff 184..186.5 TBochumer Guß 199,0—,— Grerftw Mom.8% Bahnbed. Darmſt. 53.50 53,50 Eiſen 128,5129,0 Grün, Bilfinger 2070212,0 Jadenig Weinh.—.——.— 1 D. Luremb. Berg 201,0208,7 Haids Neu, Näh. 55,1054,50 Bad. Elektr.—, Eſchwel. Bergwrt 172,5J172,5 Hammerſen.. 15,7155,0 Bad. Maſch. Vorl. I8—— 11J12.. 12 Hanfwerke Füßen 184.—,— Neckarſ. Fahrzg.. 132,6½131,9 Uhrenfabr Furtw.—.—38.— Hilpert Armaturf. 94.7595.Nrh. Leder Spier 120,0120,0 Ver. deutſch. Oelf. 90.5090.— Auddang kie dan 113.0 119.9 Petersunion Frift 130,0130.0.fech. Ind.Mainz 132,5 130,2 Hoch. und Tiefbau 148..355,9Pf. Nähm. Kayſer 63,—63,50 JVer. Stahlwerke—.——.— Holzmann, Phil. 210.0217.5 Philipps.⸗G. Frt 65.—66.— 5 1 5 Ber. Ultramarinf. 160.2162,0 Holzverkohl.⸗Ind. 89.85.80,35 Porzellan Weſſel60,—61,— Ver. Zellſt. Berlin 152.0158,0 Junghans St⸗A, 121,0.120,9 Rein. Gebb& Sch. 179 1 75 Bolten 5 81 11 165 1 „Kaiſersl. 203,0204,0 PRheinelekt St. A 178.„7 Voigt& Häff. St. 156, Kartsraherdlaſeh 45,.——,.— Ab. Malc. Leuder 48.—45.— Volthom. Seil.K 79.——.— Kemp. Stettin—— Aachen 67.—66.50 Wayß& Freytag 195,7199,0 Klein. Sch KBecker 137,0133.0 Riebeck Montan.—.——.— 51S 0 1 5 ae eaen 7— 100 51 0 er e 11 5 TZell Waldhof St 278,51288,5 onſerven Braun 77,.—76.— Rodberg Darmſt. 11.3 11, 1 55& Co., Lock.—,— 61.— GJebr. Roeder,.145.0 144,0 Sreiverkehrs⸗Kurſe. Tahmeyer& Co. 179,9ſ186,0 TRüttgerswerke 143,2144,0 Benz.— Lech Augsbarg, 139.0f40.2 Schüng e c. 969.. Raltatter cgen Lederwerk Rothe—.— 36.— Schnellpr, Frank. 109,7106,5 Ua agg„ Ludwigsh. Walzm 147.5147,5 Schramm Lackf. 114.2415,0 üfa·.... ne Lutz Maſchinen—.———1 Schuckert Nrbg. 1938.2205.0 Luß'ſche Induſtr.—.——.— Schuhf. Berneis 7,078,0 Seſtverzinsliche Werte Mainkraftwerke 149,00142. Selun dan Herz 75.—75.— D. Anl. Ablöſgsſch. 23,6523,40 Metallgeſ. Frankf. 197,5139,8 Seilinduſtr. Wolff 92.—92,— 10% Mh Stadt 25—,——.— Mez Söhne—,———[ISiemenssHalsk 307,0819,5% Lih Stadt 26—.——.— Miag, Mühlb. 1686,2165,0 Südd. Oraht.—,—e8% RhHychldpfß/?—.—— Moenus St. A. 75,— 76,—.Led. St. Ingbert—— 8% Pfoyldpfö(?—.——.— Motoren Deuz—.—.—,— Südd. Zucker.. 144,0 145,04% D. Schutzg, 08 12,15,11,95 Motorf. Oberurſ.—.——.—Tricotw. Beſigh⸗=—.——.—14% D. Schußg. 14—.——.— Verliner Vörſe vom 12. April Banult⸗Aktien. Induſtrie⸗Aklien. Concord. Spinner—.—fl80,0 '˖ g 8Accumu latoren 177.5/175, TDaimler Benz. 128,8,128,0 Varnnſ. Benntur 133..183.5 Adler& Dopenh 14.0 l438J1 Heſſauer Ges 23 280 Vank f. el. Werle 215.0f213.0 ldlerwerte: 340.2 5740 dich ⸗Atan Fel 70 fle. 5 2 1 2 2 A⸗G. f. Verkhrsw. 218 3 228.0 TOtſch.⸗Luxemb. 202.0207,5 7855 Pg—— 60 3 92— 69.— D. Eiſenb. Signl.—— IT Darmi. u..-B. 2790 279.0 JAug.Elettr. Gef 178,1183,5 PDeutſche Erdöl 188.5199.0 THeuiſhe Bant. 195 9 107.0 Ammendrſ Pab 25704760 Seuſc 2 139,1350 8 Bt. 129.0 129,0 Anglo⸗Ct. Guano 112,0 110,0 Deutſche Kabelw. 134.5135.5 5 erſee b. 185..456,5 Anbalt. Kohlen. F. 1661 440.0 Deuſhe Kau. 150,81575 I Desbreer Banz 100,0 188.5 Annener Gußſtah 2425.— kDeuſche Maſch. 24.8ſ424.0 1 165.2 168,0 Aſchaffog. Zellſt. 195.2 188,9 Oeutſche Steinzg. 219.5217.5 Frant. Angenn. 748.3248,0 Augsb.⸗Nbö-Maſch 148,0 148,0 Deutſche Wollw. 68,—88.— Ititteld Kredb. 2490 245.0 Deutſch. Eiſenh. 10751075 Heſterk. Creditbt..55.65 Palce Maſchin..—.— Honnersmarch. 145,0148.0 Mannh. Verſicher.—, Bamag. Weguin 67,— 65.— Dürener Metall 97.5998,— Ahehe keadt 110 1115 1 IWer 4 1175 Dürkoppwerke, 91.5091,25 Nhein Creditban ergmann Elkt. 207,2212, it Nob 1 5 Süddeutſch. Disc. 166,0 166, Beri. Gub. Hut 380,0394,0 Dynamit Nobel 161,0184,5 8 Berl. Karlsr. Ind 105,8 108,00Elektr. Lieferung. 202,0205,3 Crauspork⸗Aktien. erlin. Maſcho 141,2 144,0 TElttr. Sicht u. Kr. 212,0215.0 TD. Reichsb Bing Nürnberg 32,65 33,— Emaille Ullrich 55,85/54.75 Swantanchdeahn 10,801055( Bochum. Gußt. 263,0 208,0 Eneinger ünion 90.— 5,— chantungbahn 2030 106 Gebr. Böhlerscko.—.——.— Eſchw. Bergwerl 175,0,170,0 Allg. Lol. u. Str. 210,7 209,2 Praunt. ü. Beitets 234.7 229 5 Aachener Kleiub. 7. e Br.-Beſigh. Delf. 36,65 66,85 Fahlb Liſt a Co. 192,1.18,) Südd. Eiſenbahn 291,0 270,0 Bremer Linoleum 296,5 294,7 I8J.G. Farbenind. 333,0 335,0 Baltimore.. 162,0 168,0 Sremer Bulkan 139.0 140.0 CFeidmühle Papler 23,0.238, 1510 181 0 Sremer Wofle 205,5 209,7 e& Guill. 18 eee 0151,0ʃ9 w. 158˙5 128˙50[R. Friſter 9 +9. Südamerita 235,0 244, Buderus Eiſenw. a ra Juchs Waggon 0,5600,535 J1Hanſa'ſchiff. 230,1235,0 Chem. Heyden. 135.7 138,5 JNordd. Lloyd. 149,2148,7 Chem. Gelſent 194.902·9 Gaggenau.⸗A. 63.—67,50 Verein. Elbeſchiff 89,.—89,25 Chem. Albert. 169,0168,5 Gebhard Textil. 135.(138,0 J1. II. J 12. 11. 10 TGelſenk. Bergw. 203,5208,1 Markt⸗ u. Kühlh. 209,0209,5 Wicking⸗Cement. 200,0ʃ + JGelſenk. Gußſt. 18,2518,— Mech. Web. Lind. 269.80253,00 Wiesloch Tonwar. 110.0 1300 Genſchow& Co. 90,—88,50 Mez Söhne..97.5997,— Wiſſener Metall 139.70 German. Portl-3. 259,0 257,0 Miag⸗Mühlen.. 165,515,7 Wittener Gußſtahl 86.— Gertesheim Glas 187,0.468,0 Mix& Geneſt. 168.0,185,0 Wolf, Buckau 7050 e e 2 ebr. 245 ototen annh. 1* 1 TGoldſchndt Tb. 152,)150%1 Mülbeim Been 209.0200.0 Seilt. Waldbef 88 g e 0 8 5— Grisner Maſchin. 127.0ſ120,0.TOperichl.E. Bed. 127.5 128.0 Adler Kall. 590% Grtrftw Mom.50. TOberſchl. Kolsw 124,5,128,0 Jeng Ptetor 1520 Gebr. Großmann 103.5108.0 t.&•0142˙0 Stown. Bov, 4 C. 122. Grün& Bilſinger 203,528,0..Orenſt.6 Koppel 135,0 122,0 Heutſche Petrol. 88— Gruſchwitz Teßtil 108,7103,0 T Pyönty Bergb. 145,0,145,0 Hamond: 1920 Hackethal Draht 107,7108,0 Nee 15 92 0 0. 20, 900 Halleſche Maſch. 196,020,0 4 7 aeen 35155.885·0 Krügershall. 2000 1 0 157.0158.2 PRhein Braunchl. 34,5885. genen e, Hammer Spinn. 1410ſ41.“Ngein Ebamotte. 29.— 99.50 Fetersb. Int. 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