R eeeeeececcccecnee 0. Adreſſe: eneralanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. Dienstag, 19. April Neue Pezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frel ins Haus eder durch die Poſt monatl..⸗M. 2,50 ohne Beſtellgeld. Beievtl.Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ alten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. t⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle: R1, 4⸗6, Baſſermannhaus). Geſchäfts⸗Nebenſtellen. Waldhofftr.6, chwwetzingerſtr 19/0 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Fernſprecher 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Angebliche Aeußerungen Streſemanns Nach einer Meldung des Berliner Korreſpondenten des „Journal“ ſoll Streſemann in einer Unterredung, ie er vergangene Woche mit dem engliſchen Bot⸗ ſchafter hatte, verſichert haben, daß er ſich infolge des rängens der politiſchen Parteien und der öffentlichen einung gezwungen ſehen werde, in kürzeſter Zeit die Frage der Zuteilung eines Kolonialmandates an Deutſchland vor den Völkerbund zu bringen. In Ber⸗ liner parlamentariſchen Kreiſen erkläre man, daß die Reichs⸗ regierung dieſen Schritt noch vor dem Zuſammentritt des Völterbundsrats im Juni vornehmen würde. Was weiter die Frage der deutſch⸗franzöſiſchen diploma⸗ lſchen Verhandlungen hinſichtlich der vorzeitigen Räu⸗ mung des Rheinlandes anbelange, ſo habe Botſchafter von deſch in ſeiner letzten Unterredung mit Briand dieſen er⸗ neut davon in Kenntnis geſetzt, daß die Reichsregierung die Frage der vorzeitigen Rheinlandräumung aufgrund des 8 431 des Verſailler Vertrages ſtellen werde, ſobald die verein⸗ barten Zerſtörungsarbeiten in der Anlage der deut⸗ ſchen Oſtbefeſtigungen beendet ſeien. In der gleichen Un⸗ terredung habe Botſchafter v. Hoeſch im Namen ſeiner Regie⸗ rung eine Verminderung der rheiniſchen Beſatzungs⸗ truppen bereits jetzt verlangt, um die ſchweren Laſten, die die Beſatzung für die Bevölkerung bedeute, zu er⸗ leichtern. Wie wir hierzu an zuſtändiger Berliner Stelle erfahren, hat Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann in ſeinem Geſpräch mit dem engliſchen Botſchafter die Kolonialfrage überhaupl nicht berührt. Was die Frage der Rheinlandräumung angeht, ſo liege es ſelbſtverſtändlich in der Linie der deutſchen Außenpolitik, nach Beendigung der Zerſtörungs⸗ arbeiten bei den deutſchen Oſtbefeſtigungen und der damit er⸗ folgten praktiſchen Erledigung der Reſtpunkte auf die Räu⸗ mung des Rheinlandes aufgrund des Art. 431 des Ver⸗ ſailler Vertrags zu dringen, während die Bemühungen, für das beſetzte Gebiet Erleichterungen zu ſchaffen, weiterlaufen. Franzöſiſches Mißfallen VParis, 18. April.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Die Ausführungen des Reichsaußenminiſters haben hier ſcharfe zntgegnungen hervorgerufen. Im beſonderen mißfällt die Bemerkung Dr. Streſemanns gegen die Aufrechterhaltung der Rheinlandbeſetzung. Man hält ihm entgegen, weder der Eintritt Deutſchlands in den Völkerbund noch die Locarnover⸗ träge müßten als logiſche Folge die Aufhebung der Beſatzung nach ſich ziehen. Eine vorzeitige äumung könne ins Auge gefaßt werden, wenn Deutſchland allen ſeinen Verpflichtun⸗ gen nachgekommen ſei. Aber es liege nicht, wie Streſemann meine, an den Alliierten, hierzu die Initiative zu ergreifen, vielmehr ſei es an Deutſchland, mit neuen Vorſchl ägen an die Alliierten heranzutreten. Dieſe Vorſchläge müßten natürlich feſte Garantien ſowohl für die Sicherheit Frankreichs CCCpCpCããéĩðV:wbb WMorgen⸗Ausgabe annheimer Seitung Mannheimer General Anzeiger Beilagen: Sport und Spiel Aus Jeit und Leben. Mannheimer Frauenzeitung. Unterhaltungs-Beilage. Aus der Welt der Cechnik. Wandern und Neiſen Rheinlandrüumung und Kolonialfrage als auch hinſichtlich der weiteren Erfüllung der allgemeinen Verpflichtungen Deutſchlands enthalten. Der„Temps“ bemerkt, nach der Unterredung in Thoiry habe man in Berlin ſolche Vorſchläge verſprochen, bisher ſeien ſie jedoch noch nicht eingetroffen. Das Blatt behauptet, man betrachte jenſeits des Rheins die Entſpannungspolitik noch immer unter einem deutſchen und nicht unter einem europä⸗ iſchen Geſichtswinkel und dieſe Verkennung der Notwendigkei⸗ ten laſſe nicht viel Erfreuliches erhoffen. Die Vefugniſſe der Militärattaches Die Pariſer Preſſe hat bekanntlich gemeldet(ſiehe Samstag⸗Ausgabe), daß die Militär⸗Attachees der inter⸗ alliierten Mächte in Berlin bei der Botſchafterkonferenz gegen die deutſchen Militärbehörden Beſchwerde erhoben haben, weil dieſe den Attachees unterſagten, ſich über den Stand der Zerſtörungsarbeiten bei Königsberg, Küſtrin und Glogau zu unterrichten. Wir wir hierzu von zuſtändiger deutſcher Stelle erfahren, iſt es richtig, daß die den Berliner Entente⸗Botſchaftern zugeteilten Offiziere vor einiger Zeit den Verſuch gemacht haben, die aufgrund der letzten Pariſer Entwaffnungsverein⸗ barungen im Gang befindlichen Zerſtörungsarbeiten an den deutſchen Oſtbefeſtigungen zu kontrollieren und daß die deut⸗ ſchen Militärbehörden ſich dem widerſetzten. Es liegt jedoch nach Anſicht der maßgebenden deutſchen Kreiſe für die Militärattachés durchaus kein Anlaß vor, ſich über dieſe Zu⸗ rückweiſung zu beſchweren, da ſowohl nach dem Genfer Pro⸗ tokoll ſowie nach den letzten Pariſer Vereinbarungen kein Zweifel darüber beſtehen kann, daß die Militär⸗ attaches überhaupt kein Recht haben, eine Kon⸗ trolle der Entfeſtigungsarbeiten an der deutſchen Oſtgrenze auszuüben. Aber auch geſetzt den Fall, daß es ſo wäre, ſo wäre auch dann im Augenblick eine Kontrolle unzuläſ⸗ ſig, da Deutſchland in den Pariſer Vereinbarungen ausdrück⸗ lich eine erſt Ende Juni ablaufende Friſt zur Durchführung der Entfeſtigungsarbeiten zugeſtanden iſt. Selbſt wenn die Militärattachés Kontrollbefugniſſe hätten, ſo dürften ſie dieſe demnach erſt nach Ablauf der Friſt ausüben. Davon kann aber wie geſagt keine Rede ſein. Es muß vielmehr mit aller Entſchiedenheit nochmals betont werden, daß die Militär⸗ attaches auch für die Zukunft in keiner Weiſe das Recht einer Kontrolle haben. Die Zerſtörungsarbeiten an den Oſtbefeſtigungen Wie eine Berliner Korreſpondenz erfährt, ſind die Zer⸗ ſtörungsarbeiten bei den Befeſtigungen in Glogau und Küſtrin bereits beendet, die Zerſtörungsarbeiten bei Königsberg dauern noch an. Nach Vollendung der Arbeiten wird der mit der Durchführung beauftragte General von Pawels hierüber eine dienſtliche Meldung er⸗ ſtatten, durch die dann die Erfüllung der Pariſer Verein⸗ barungen in jeder Hinſicht als beglaubigt angeſehen werden dürfte. Die Müchle und China Gegen die Intervention der Mächte Die Vertreter der Mächte in Peking haben ihren Regierun⸗ gen die Abſendung einer neuen Note an Tſchen vorgeſchla⸗ gen. Sie ſind der Anſicht, daß die Antwort der Kantonregie⸗ rung ungenügend und undurchführbar iſt und daß ſie ein dila⸗ toriſches Manbver darſtellt mit dem Ziel, die Bedeutung der orderungen der Mächte herabzumindern. Der Allchineſiſche Gewerkſchaftsverband wandte ſich mit einem Aufruf an alle Gewerkſchaften der ganzen elt gegen die drohende Intervention der Mächte. Der Auf⸗ ruf weiſt einleitend darauf hin, daß dem Allchineſiſchen Gewerk⸗ chaftsverband 2 200 000 Arbeiter angehören. Dann werden die orgänge der letzten Zeit im einzelnen geſchildert, und ſchließ⸗ lich wird darauf verwieſen, daß die Arbeiterbewegung den gegenwärtigen Kampf durchführen werde, koſte es was es wolle. Die Zeit ſei für immer vorüber, wo Kriegsſchiffe, Ge⸗ wehre und Korruption wirkſam zur Verſklavung gebraucht werden konnten. Der Aufruf ſchließt: „Ihr werdet verſtehen, daß es heute unmöglich iſt, ein Volk von 400 Millionen Menſchen niederzuzwingen, und daß jeder erſuch, dies dennoch zu tun, die Zerſtörung aller Ziviliſation zur Folge haben muß. Ihr Gewerkſchaftler habt keinen Streit f t uns chineſiſchen Arbeitern! Ihr habt nichts als Freund⸗ chaft für uns, deſſen ſind wir ſicher! Und Ihr, die Ihr die ehrheit zuſammen mit den Bauern in allen Ländern ſeid, abt es in Eurer Macht, dieſem Krieg gegen uns ein Ende zu machen und die drohende Kataſtrophe abzuwenden. Wir rufen Krt zu: Zurückziehung aller Kriegsſchiffe und bewaffneter räfte aus China, Errichtung eines brüderlichen Bundes zwi⸗ en den chineſiſchen Gewerkſchaften und den Gewerkſchaften 8N Weſtens! Verhindert den Krieg gegen die chineſiſche Re⸗ dlution; ſie iſt ein Teil des gewaltigen Kampfes für die reiheit des Menſchengeſchlechts. Macht ein Ende mit den Gewalttaten der Imperialiſten!“ Beſchießung ausländiſcher Schiffe Nach einer Meldung der Britiſh United Preß aus Schanghai ſind bei der Durchfahrt durch Nanking der Reihe nach ein amerikaniſcher leichter Kreuzer, ein engliſches Petroleumſchiff und ein engliſcher Kreuzer von Chineſen mit Maſchinengewehren beſchoſſen wor⸗ den. Die Amerikaner antworteten mit den ſchwerſten Schiffs⸗ geſchützen und ſollen durch ihr Feuer beträchtlichen Schaden angerichtet haben. Japan und China Im„Matin“ prüft Jules Sauerwein in einem von der früheren deutſchen Kolonie Kiautſchau ausgehenden Artikel die Stellung Japans zum chineſiſchen Bürgerkrieg. Sauer⸗ wein ſagt, die gegenwärtige Anarchie ſtelle für Japans Sicher⸗ heit eine Garantie dar. Japan blicke aber in die Zukunft und befürchte vor allem ein Bündnis zwiſchen China und Ruß⸗ land, da Letzteres ganz offenbar als erſtes Ziel die Mandſchurei dem japaniſchen Einfluß entreißen möchte. Japan, das durch den chineſiſchen Bürgerkrieg in ſeinem Handel monatlich um 15 Millionen Dollar geſchädigt werde, ſuche augenblicklich die Unterſtützung Englands und Amerikas, und aus dieſer Erwä⸗ gung heraus habe es die Einladung des Präſidenten Coolidge zur Flottenabrüſtungskonferenz angenommen, beſonders auch deshalb, um eine günſtige Gelegenheit zu haben, das aſiatiſche Problem aufrollen zu können. Japan ſei überzeugat, daß die gegenwärtigen Ereigniſſe zum größten Teil ihren Urſprung in der Waſhingtoner Abrüſtungskonferenz gehabt hätten und es werde daher vorausſichtlich verſuchen, die politiſchen Fehler der Vergangenheit wieder gut zu machen. * Die amerikaniſche Handelsbilanz. Nach Mitteilung des amerikaniſchen Schatzamtes hat die Ausfuhr der Vereinigten Staaten im März die Einfuhr um 33 Millionen Dollar überſchritten. ſchaftsgebäudes in Petersburg. Preis 10 Pfennig 1027— Nr. 178 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Norauszahlung je einſp. Koldnelzelle für Allgem. Axgeigen 040.N M. Melamen —4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks, Bettiebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen odle ſurbersp e für ausgefallene od. beſchränte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Geſetz und Necht Die Einigung zwiſchen Bern und Moskau (Von unſerem Schweizer Vertreter) Zw. Baſel, 17. April. Die Nachricht vom Zuſtandekommen einer Einigung zwiſchen der Schweiz und der Sowjetregierung hat nirgends mehr überraſcht als in der Schweiz ſelbſt. Das ruſſiſche Eini⸗ gungs⸗Oſterei konnte leider nicht mehr genau beſichtigt wer⸗ den, weil beim Abſchluß der letzten Blätter vor den Feier⸗ tagen nur die nackte Meldung über dieſe in Berlin getätigte Einigung hier vorlag. Bezeichnend iſt es deshalb, daß die Schweizer Preſſe dieſe Nachricht ſaſt übers Blatt weg mit einem Fragezeichen verſah. Man will noch nicht recht daran glauben, daß von ſowjetruſſiſcher Seite die Notwendigkeit eingeſehen worden iſt, das längſt roſtige Kriegsbeil zu be⸗ graben. Die Entſtehung des Konfliktes liegt ſo weit zurück, daß mit ein paar Worten nochmals darauf hin⸗ gewieſen werden muß. Den erſten Stein des Anſtoßes ergab die Stürmung und Plünderung bes ſchweizeriſchen Geſandt⸗ Die Schweiz verwahrte ſich gegen dieſes Vorgehen und verlangte Genugtuung, wie ſie auch Schadenerſatz für die den in Rußland lebenden Schwei⸗ zern zugefügten körperlichen und wirtſchaftlichen Schäden for⸗ derte. Zum offenen Bruch zwiſchen der Schweiz und Rußland kam es aber erſt anläßlich der bekannten Worowski⸗ Affäre. Am 10. Mai 1923, am Auffahrtstage, erſchoß der Rußland⸗ ſchweizer Conradi den ruſſiſchen Vertreter an der Lauſan⸗ ner Konferenz, Worowski. Der ſchweizeriſche Bundesrat ver⸗ urteilte die Tat als einen Racheakt eines Einzelnen, die„um ſo bedauerlicher iſt, als ſie an dem Orte begangen wurde, wo gerade eine internationale Konferenz tagt. Er verurteilt ſie öffentlich als eine Verletzung der Moral und der Geſetze, die die demokratiſche Rechtsordnung ſchützen“. Aus der un⸗ klaren Stellung Worowskis als Vertreter der Sowjet⸗ republik, die von der Schweiz nicht anerkannt war, ergab ſich ein Konflikt, der mit dem Abbruch der Beziehungen zwi⸗ ſchen den beiden Staaten endigte und ſich nun vier Jahre lang hinzog. Der ſchweizeriſche Bundesrat ſtellte ſich, als die Sowjetregierung in einer äußerſt brüsken Note die Schwei⸗ zer Regierung für den Mord verantwortlich machen wollte, und Genugtuung verlangte, auf den Standpunkt, daß Ruß⸗ land zu der Konferenz noch gar nicht eingeladen war und deshalb Worowski nicht als offizieller Delegierter in der Schweiz weilte. Der Note Rußlands wurde eine deutliche Antwort zuteil, indem der Bundesrat ſeine Bedingungen ſtellte. Er ſprach der Witwe Worowskis ſein Beileid aus und war bereit, eine Entſchädigung für die Tat an die Hinter⸗ bliebenen zu leiſten, ſofern ſie an den ruſſiſchen Schulden zum Abzug gebracht würde. Dieſe Stellungnahme hat die ſchwei⸗ zeriſche Regierung ſtets aufrecht erhalten, und daran ſcheiter⸗ bis jetzt alle Friedensvermittlungen zwiſchen Bern und oskau. Die Sowjets nahmen ihre Differenzen mit der Schweiz als Grund zum Verzicht au der Abrüſtungskon⸗ ferenz ſowie der Wirtſchaftskonferenz. Nun fällt plötzlich dieſe Schranke, die die Ruſſen vom Genfer Verhand⸗ lungstiſch trennt. Was vor einem halben Jahre in Paris nicht möglich war— eine Einigung zwiſchen der Schweiz und Rußland herzuſtellen— das brachte nun die deutſche Ver⸗ mittlung in Berlin zuſtande. Daß man ihr dies in der Schweiz hoch anrechnen wird, darf geſagt werden. Denn in der Schweiz ſah man in der letzten Zeit immer mehr ein, daß der Konflikt mit Moskau in irgendeiner Weiſe, die der Schweiz ihre Stellung ließ, bereinigt werden müſſe. Die Schweiz war dies der ganzen Welt ſchuldig, da in ihren Grenzen das Heim des Völkerbundes ſtand. Sie war es aber auch ſchuldig den Schweizern gegenüber, die in Rußland Millionenwerte in⸗ veſtiert hatten und keine Ausſicht beſaßen, je wieder zu ihrem Eigentum zu kommen. Nun fällt die erſte Mauer, bald wer⸗ den andere folgen. Das Abkommen, das in Berlin vor Oſtern unterzeichnet wurde, war, wie wir an dieſer Stelle ſchon vor kurzem aus⸗ führten, in Bern durch den Geſandten Br. Rüfenacht und den Geſamtbundesrat ſpruchreif gemacht worden. Die Verhand⸗ lungen in Berlin konnten deshalb auf einer Grundlage ge⸗ führt werden, die Ausſichten zu einer Einigung viel eher bot, als es diejenige von Briand im vergangenen Herbſte hatte. Wie zudem aus den knappen Berichten von ſchweizeriſcher Regierungsſeite heute ſchon zu erſehen iſt, wurde der ſchwei⸗ zeriſche Standpunkt in dem ahgeſchloſſenen Protokoll vollſtändig gewahrt. Daß die Schweiz keinen Schritt von den feſtgelegten Grundlinien eines ſolchen Abkommens abweichen durfte, wußten unſere Unterhändler zur Geuſge, denn die Stimmung in der Eidgenoſſenſchaft iſt nichts weniger als ſowjetfreundlich. Das unterzeichnete Protokoll iſt eindeutig und nur inſo⸗ fern bindend, als die Schweiz ſich darin zur Ausrichtung einer materiellen Entſchädigung an die Tochter des auf Schweizergebiet ermordeten Worowski bereit erklärt., ſofern auch über die anderen finanziellen Fragen unterhandelt wird, die zwiſchen Rußland und der Eidgenoſſenſchaft noch zu löſen ſind. Es ſind dies alles Fragen, die das beſchlagnahmte Eigen⸗ tum ſchweizeriſcher Bürger in Rußland betreffen. Die bet⸗ den Regierungen erklären in dem Protokoll den Konflikt als beigelegt und die gegenſeitigen Sperrmaßnahmen als aufgehoben. Damit fällt für Rußland jedes Hindernis, zur Beſchickung der bevorſtehenden Konferenzen in Geuf. F —— —————— —— 2. Seite. Nr. 178 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) Dienstag, den 19. April 1927 Die Oſterbotſchaft aus Berlin wird und muß in den⸗ jenigen Völkerbundskreiſen größtes Intereſſe erregen, die die Herbeiziehung der Ruſſen zu der Wirtſchaftskonferenz im kommenden Mai und zur Abrüſtungskonferenz, ſofern die⸗ ſelbe zuſtande kommt, wünſchen. Der Konflikt beigelegt, die Tore von Genf ſtehen alſo auch den Ruſſen offen und vielleicht iſt dies der erſte Schritt zur wirklichen Uni⸗ verſalität des Völkerbundes. Wenn nach Deutſchland auch Rußland beitritt, ſo wird Amerika eine andere Stellung ein⸗ nehmen müſſen, als es ſie heute dem Rumpfparlament in Genf gegenüber einnehmen kann. ** +* Berliner Kommentare Berlin, 18. April. Von unſerem Berliner Büro.) Die Beilegung des Kanfliktes zwiſchen Genf und Moskau wird mit Recht in der Berliner Preſſe aller Richtungen als ein wichtiges politiſches Ereignis gewertet. Die Sowjetunion hat ſeit zwei Jahren das Fernbleiben an den Genfer Veranſtaltungen ausſchließlich mit dem Schweizer Konflikt begründet. Da dieſes Hindernis jetzt aus dem Wege geräumt zu ſein ſcheint, ſo wird die Frage einer künftigen Beteiligung Rußlands an den Genfer Verhandlun⸗ gen akut. Man hatte ſchon ſeit längerer Zeit den Eindruck, als ob Rußland auf dieſes Ziel hinſtrebt, wenn auch vielleicht lediglich unter dem Geſichtspunkt, dem engliſchen Gegner auf dem Genfer Parkett Schwierigkeiten bereiten zu können. Es iſt jedoch zu beachten, daß eine Aufnahme der regelmäßigen diplomatiſchen Beziehungen im Protokoll noch nicht vorgeſehen iſt. Man wird geſpannt ſein dürfen, ob die Sowjetunion nun⸗ mehr ihre Mitwirkung bei der im nächſten Monat beginnen⸗ den Weltwirtſchaftskonferenz zuſagen wird. Es iſt ſelbſtver⸗ ſtändlich, daß der Beteiligung Eußlands an den Genfer in⸗ ternationalen Handelsberatungen diegrößte Bedeutung zukommen würde. Folgen der Ausſöhnung Wie aus Moskau gemeldet wird, nehmen„Isweſtija“ und „Prawda“ bereits Stellung zu der Nachricht von der Wieder⸗ aufnahme der ruſſiſch⸗ſchweizeriſchen Beziehungen. Hiernach werde Rußland ſeine Beziehungen zu der Schweiz wieder auf⸗ nehmen und einen ſtändigen diplomatiſchen Ver⸗ treter in Genf unterhalten. Ferner werde Rußland künf⸗ tig die Einladungen des Völkerbundes annehmen und an den Konferenzen teilnehmen. Die Sowjetregierung findet jedoch, daß im Falle Worowski nicht vollkommen Genugtuung ge⸗ geben worden ſei. Die Sowjetregierung werde ſofort einen diplomatiſchen Vertreter nach Genf ſenden. Für den Poſten werde u. a. der Botſchaftsrat der Berliner Botſchaft, Bra⸗ dowski, genannt. In den Ausländerkreiſen in Moskau be⸗ — 1 N man, daß Deutſchland eine große Rolle bei der Verſöhnung der beiden Länder geſpielt habe. China eine Veute der Generale“ V Paris, 18. April.(Von unſerem Partſer Vertreter). Der frühere Generalinſpektor für die Zölle in China, Sir Francis Aglen, der ſeinen Poſten infolge der Exeigniſſe in China verlaſſen mußte, iſt geſtern in Marſeille angekommen. Einem Vertreter des„Matin“ gegenüber äußerte er ſich fol⸗ gendermaßen über die militäriſchen Vorgänge in China. „Die gegenwärtige Lage iſt ſchwierig und wird wahrſchein⸗ lich noch auf lange Zeit hinaus ſo bleiben. Man gibt ſich in Europa einer Täuſchung hin, wenn man glaubt, es gebe bei h den Ehineſen irgend ein nationales Gefühl. So etwas hat in dieſem Lande niemals exiſtiert. Das Land iſt einfach eine Beute der Generale, für die der Krieg die einträg⸗ lichſte Induſtrie darſtellt. Daher beſteht wenig Hoffnung, daß man bald zu einer Löſung kommen werde. Die gegneriſchen Armeen nehmen ihre Beute bei den armen Leuten, die nichts anderes wünſchen, als in Frieden zu arbeiten, die kein In⸗ tereſſe an den politiſchen und militäriſchen Streitigkeiten haben und die als eifrige Anhänger des Konfuzius ihre Ruhe zu denjenigen Gütern rechnen, die man mit Tael und Dollar kaufen kann. Daher iſt nicht zu erwarten, daß die Chineſen ſelbſt ihre Generäle zur Vernunft bringen. Auf die Frage des Journaliſten, ob er England für be⸗ rufen halte, in China den Frieden herzuſtellen, entgegnet Sir Aglen:„Das will ich nicht gerade ſagen, aber dem auf⸗ merkſamen Beobachter drängt ſich die Ueberzengung auf, daß eine Einigung zwiſchen den intereſſierten Nationen, eine feſte Haltung und ein durch Bedrohung der materiellen und moraliſchen Intereſſen Europa gefeſtigtes Europas gerecht⸗ fertigtes Eingreifen dem unglücklichen Chineſen zu einer gün⸗ ſtigen wirtſchaftlichen Entwicklung verhelfen könnte. Dies würde die Empfindlichkeit der Chineſen nicht verletzen.“ Sir Aglen bemerkte zum Schluß, ſeine Beziehungen zu den chineſiſchen Behörden ſein ſtets ausgezeichnet geweſen. Der Rolle Tſchangtoolins mißt er die größte Bedeutung bei. Die Allmacht des nordchineſiſchen Generals ſet nicht in Ab⸗ rede zu ſtellen. Anpolitiſche Der Fallſchirmabſpringer Unger tödlich verunglückt — Chemnitz, 18. April. Am Samstag nachmittag ſtürzte das Leipziger Sportflugzeug, das ſich auf dem Wege nach Annaberg befand, zwiſchen Thum und Gelenau a b. Das Flugzeug war mit dem Piloten Hänſel aus Leipzig und dem bekannten Fallſchirmabſpringer Unger beſetzt. Bei dem Sturz fand Unger den Tod. Der Flugzeugführer Hänſel wurde ſchwer verletzt in das Thumer Krankenhaus überführt. Oderhochwaſſer — Frankfurt a. d.., 18. April. Der Waſſerſtand der Oder iſt ſo hoch, daß die Schleuſentore im Bruch ſich automatiſch geſchloſſen haben. Dadurch iſt das Abfließen des Dränagewaſſers und der infolge andauernder Niederſchläge ſich bildender Feldwäſſer zum Oderſtrom hin unterbrochen. Innerhalb der Deiche ſtehen die Buhnen, Wieſen und Weiden vollkommen unter Waſſer. Mit einem raſchen Abfluß der Waſſermengen kann nicht gerechnet werden, da vom Ober⸗ und Mittellauf des Stromes ein weiteres Steigen ge⸗ meldet wird. Ausſatz in Wien — Wien, 18. April. Hier wurde bei zwei Kindern eines Bankbeamten Leprakrankheit feſtgeſtellt. Die Kinder wurden ſofort in das Lepra⸗Inſtitut überführt. 5 Schwere Exploſion — Budapeſt, 18. April. In der Feuerwerkskörperfabrik der Firma Vadnai in Fünfkirchen erfolgte eine große Exploſion, wodurch das Fabrikgebäude ſchwer beſchädigt wurde. Der Inhaber der Fabrik, Julius Vadnai, wurde ſchwer verſtümmelt aufgefunden. Er verſtarb nach kurzer Zeit. Auch ſein Gehilfe erlitt ſchwere Brandwunden. Die Urſache der Exploſion iſt noch nicht feſtgeſtellt. Die Ermordung des Lodzer Stadtpräſidenten — Lodz, 18. April. Ueber die Ermordung des Lodzer Stadtpräſidenten(Bürgermeiſters) Zynarſki erfahren wir folgende Einzelheiten: Zynarſki wurde, als er ſeine Woh⸗ nung um 11 Uhr vormittags verließ und in den unten war⸗ tenden Wagen ſteigen wollte, auf der Treppe von 2 Männern anhalten. Ohne daß irgendein Wortwechſel vorangegangen wäre, ſtieß der eine ihm ein Meſſer in den Leib. Zynarſkt ſtarb an inneren Verblutungen, ohne wieder zum Bewußt⸗ ſein zu gelangen. Es fehlt jede Vermutung, welche Ver⸗ anlaſſung zu dieſer Tat vorliegen könnte. Die Polizei glaubt vorläufig, daß es ſich um Einbrecher handelt, die geſtört wur⸗ den, während die Oeffentlichkeit an einen Racheakt denkt, deſſen Motiv in der Zeit liegt, wo Zynarſki Bezirksrichter war. Von den Mördern hat man keine Spur. Albanien und Südſlavien Belgrader Blättermeldungen aus Tirana zufolge wird der albaniſche Geſandte in Belgrad, Zena Bey, ab⸗ erufen werden. Zena Bey erklärte Preſſevertretern, er habe noch keine amtliche Mitteilung darüber erhalten, er glaube aber, daß die Nachricht zutreffe. Er habe ſchon vor einem Monat ſelbſt um ſeine Abberufung gebeten. Zena Bey hatte ſeinerzeit nach der italieniſchen Kollektiv⸗ note wegen der angeblichen ſüdſlaviſchen Rüſtungen die ita⸗ lieniſchen Behauptungen als lächerlich bezeichnet. Zena Bey war früher jugoſlaviſcher Staatsangehöriger. Er iſt ein Schwager Achmed Zogus. Rücktritt des Belgrader Kabinetts Mit Rückſicht auf die gegenſätzlichen Strömungen des Radikalen Klubs überreichte das Kabinett Uſunowitſch am Samstag abend dem König ſeine Demiſſion. Oie Seeabrüſtungs⸗Konferenz Nach einer Meldung aus Waſhington wird dort mitgeteilt, daß nach einem zwiſchen den Vereinigten Staaten, England und Japan der 12. Juni als Eröff⸗ nungstag für den Zuſammentritt der Flottenabrüſtungs⸗ konferenz beſtimmt worden iſt. * Freiſprechung des Generals Weyler. Das Gericht in Madrid hat den General Weyler, der angeblich in ein Kom⸗ plott gegen das Direktorium verwickelt war, freige⸗ ſprochen. Das Urteil gegen die anderen 26 Angeklagten iſt noch nicht gefällt. Oſterchronik Wieder ein Doppelmord in Litauen — Kowno, 18. April. Trotz des ſcharf durchgeführten Kriegszuſtandes iſt wiederum über ein ſchweres Ver⸗ brechen zu berichten. In einem Dorf bei Schaulen wurde die Landwirtin Smilgiene und ihr 20jähriger Sohn von un⸗ bekannten Banditen mit der Axt erſchlagen und beraubt. Die Mörder hatten ihren Opfern die Köpfe und einige Glieder vom Rumpf getrennt. Rieſenunterſchlagungen in Zürich — Zürich, 18. April. Von der Züricher Polizei wird der 33jährige Bankkaſſierer Oskar Keßler ſteckbrieflich ver⸗ folgt. Keßler hat zum Nachteil einer Züricher Bank, bei der er angeſtellt iſt, Unterſchlagungen in Höhe von 560 000 Fr⸗ verübt, und es iſt anzunehmen, daß er die Fracht ergriffen hat. Am Donnerstag abend machte Keßler mit einem Motor⸗ bbot auf dem Züricher See eine Fahrt, von der er nicht mehr zurückkehrte. Als man am Freitag morgen das Motorboot auf dem See fand, nahm man zunächſt an, Keßler ſei beim Benzinfaſſen ertrunken, doch neigt man jetzt nach Bekannt⸗ werden der Unterſchlagungen der Anſicht zu, daß Keßler flüchtig iſt. Bergwerkskataſtrophen — Brüſſel, 18. April. Durch ſchlagende Wetter ſind in der Kohlengrube Levant in der Nähe von Mons zahlreiche Arbeiter getötet und verletzt worden. Bis jetzt wurden 21 Leichen geborgen. — Newyork, 18. April. In einer Kohlengrube von Al⸗ toona in Pennſ⸗ſvanien wurde ein Stollen plötzlich vom Waſſer überflutet, wobei 26 Arbeiter ertranken. Ihre Leichen konnten bisher nicht geborgen werden. Die Ueber⸗ flutung geſchah ſo raſch, daß es nicht möglich war, die Gru⸗ benarbeiter rechtzeitig zu warnen.— Der„Newyork Herald“ meldet, daß es gelungen iſt, 23 Bergleute, die in der Grube Hendrietra(Oklahoma) verſchüttet worden ſind, zu be⸗ freien. Dammbruch am Miſſiſſippi — Waſhington, 18. April. Das Städtchen Dorena(Ar⸗ kanſas) iſt infolge des Dammbruchs des Miſſiſſippi über⸗ ſchwemmt. Die Bevölkerung, etwa 1200 Perſonen, mußte die Häuſer verlaſſen. Das Waſſer hat bis zu 15 Fuß ho das umliegende Ackerland, rund 40 000 Hektar, überflute Ueberſchwemmungen und Dammbrüche werden aus dem gan⸗ zen Gebiet des Miſſiſſippt gemeldet, deſſen Waſſerſtand der höchſte ſeit 15 Jahren iſt. Mounds(Illinots), und Columbus (Kentucky) mußten geräumt werden. Der Schiffsverkehr iſt unterbunden. Einzelne Bahndämme ſind unterſpült. Der Arkanſasfluß weiſt das höchſte Hochwaſſer ſeit 94 Jahren auf, Auch vom Miſſouri werden verſchiedentlich Dammbrüche gemeldet. St. Louis iſt gefährdet, ebenſo das ganze Gebiet ſüdwärts bis zum Golf von Mexiko. DN Aus dem Reichskommiſſariat für die beſetzten Gebiet Von beſonderem Intereſſe für die beſetzten Gebiete iſt die dieſer Tage erfolgte Beförderung des bisherigen Ober⸗ regierungsrats Werner Vogels⸗Koblenz zum Mink⸗ ſterialrat. Dr. Vogels gehört ſeit 1920 dem Reichskommiſ⸗ ſariat für die beſetzten Gebiete in Koblenz an. Während der Zeit, in der dieſes infolge des paſſiven Widerſtandes außer Tätigkeit war, war er im Reichsminiſterium für die beſetzten Gebiete beſchäftigt. Weiten Kreiſen iſt Dr. Vogels bekannt durch ſeine für den praktiſchen Gebrauch unentbehrlichen Kom⸗ penbien über das Beſatzungsrecht. Dr. Vogels ſtammt aus Krefeld. Beſuch engliſcher Induſtrieller § London, 18. April.(Von unſerem Londoner Vertreter) Das Programm für den Beſuch engliſcher Induſtriel⸗ ler in Deutſchland zu Pfingſten iſt fertiggeſtellt. Die eng liſche Delegation wird unter Führung von Sir Rober Horne am 3. Juni in Köln eintreffen und dort einen Tag verbleiben. Darauf begibt ſie ſich nach Frankfurt, wo ſie als Gaſt des Herrn Weinberg drei Tage verbleibt. Die nächſten drei Tage ſind für einen Beſuch in Berlin vorge⸗ ſehen, wo Herr Waſſermann, der Präſident der Deutſchen Bank, die Vorbereitungen zum Beſuch der engliſchen Gäſte ge⸗ troffen hat. Am 1. Juni begibt ſich die Delegation nach Köln, worauf dann eine Konferenz in Leverkuſen ſtattfindet. * Die Verkündung des Arbeitszeitnotgeſetzes iſt in der am Donnerstag ausgegebenen Nummer des Reichsarbeitsblatte erfolgt, die auch die Verordnung über die Arbeitszeit in ihrer neuen Faſſung abgedruckt hat. —— Nationaltheater Mannheim „Orpheus und Eurydice“ Glucks Orpheusoper gehört ohne Frage zu den ſchwie⸗ rigſten ſtiliſtiſchen Aufgaben der Opernbühne. Gerade darum reizt ſie die Opernregiſſeure immer wieder, ſich mit der ver⸗ wirrenden ihrer Probleme zu beſchäftigen. Auch hier hat man ſich ihr jetzt auf modernen Pfaden zu nähern ver⸗ ſucht, und man muß einem ſolchen Verſuch zunächſt die An⸗ erkennung für den Wagemut und Fleiß zollen, womit er unternommen wurde, ungefähr nach dem ſchönen Sprichwort: ut desint vires uſw. Wie alſo ſah dies Wollen aus? Man hat auch in Mann⸗ heim etwas von ſogenanntem Bewegungschor gehört, und da man hier einen Ballett, meiſter“ beſitzt, mußte auch einmal etwas bewegungschoriſches werden. Das wäre ſogar hiſtoriſch zu rechtfertigen: denn Glucks Zeitgenoſſe Noverre hat in der Tat Singchor und Tänzer ſo getrennt, daß allein dieſe die Bewegung für den choriſchen Geſang gaben. Der Bewegungschor iſt alſo an ſich nichts neues und bei Gluck erſt recht nicht. Neu war bei dieſer Inſzenierung nur der friſch⸗ fröhliche Dilettantismus, mit dem man ihn agieren ließ und dabei ſo unbeſchreiblich komiſche Wirkungen erzielte, daß man von einer neuen Orpheusparodie ſprechen kann. Die Be⸗ wegungen, die z. B. die rotflammenden Höllenpoliziſten oder gar die Pagare am Schluß ausführten, waren reinſter„Or⸗ pheus in der Unterwelt“. Darum ernſthaft: hat man endlich eingeſehen, daß es mit der gegenwärtigen Ballettära Schede einfach nicht geht? Unverſtändlich erſcheint uns, wie der ſzeniſche Leiter der Aufführung, Richard Meyer⸗Walden, dieſes grauſame Spiel zulaſſen konnte, nachdem er in der Anlage ſeiner In⸗ ſzenierung von dem gerade hier gebotenen richtigen Grundſatz der Einfachheit und Schlichheit ausgegangen war. Darum wirkte die völlig auf das Reinmenſchliche geſtellte Szene zwi⸗ ſchen Orpheus und Eurydice mit ganz eigener Kraft, zumal hier auch die beiden Hauptdarſtellerinnen, Aenne Geier als Eurydice und Erna Schlüter als Orpheus echte Töne trafen. Die Altiſtin fand ſich mit ihrer ſchweren Aufgabe über⸗ raſchend gut ab, wenn man bedenkt, daß ſie die Partie zum allererſten Male ſang. Das Entmaterialiſierte des Orpheus⸗ klanges bringt ihre Stimme von ſich aus mit, die ſich mit dem ganzen Weſen dieſer herrlichen Geſangsrolle noch recht innig vertraut machen muß. IhreZurückhaltung entſprach wohl auch derGeſamtauffaſſung des Dirigenten Erich Orthmann, der das Ganze offenbar auf das Zarte, Aetheriſche ſtellen wollte. Von eigentlicher Wirkung kann jedoch nur, wie wir glauben, eine reichere In⸗ tenſivierung des Klanges ſein, die ſich allerdings nicht nur äußerlich durch eine Erweiterung des Streichkörpers gewinnen ließe. Daß ſich dieſe Art der Interpretation außer ihrer Kühle jedoch auch rein praktiſch ſich nicht bewährte, zeigten die ganz undefinierbaren Echoſtimmen im Klagegeſang des erſten Aktes, die ſich einzig durch ihre ſchlechte Stimmung bemerk⸗ bar machten, aber ſonſt ſo verwiſcht klangen, daß es ganz un⸗ möglich iſt, anzugeben, mit welcher Inſtrumentenart man das hervortretende Scho erſetzte; hiſtoriſch gerechtfertigt wäre einzig die Oboe. Zu den Merkwürdigkeiten dieſer Einſtudierung gehörten auch die Striche. Das Verweben der Wiener und Pariſer Faſſung des Werkes iſt gebräuchlich ugd gerechtfertigt nach der muſikdramatiſchen wie nach der pantomimiſchen Seite. Es ſoll deshalb im einzelnen nicht darüber gerechtet werden, was aus der einen und was aus der andern Faſſung am zweckmäßigſten beibehalten werden mag. Wird aber mit dem Rotſtift ſo verfahren wie hier, ſo iſt das ein anderer Fall; behält man z. B. die Schlußſzene bei, dann darf man ſie auch nicht ſo verſtümmeln wie es hier geſchah, wo einzig Or⸗ pheus noch etwas zu ſingen blieb. Dadurch war Amor(Guſſa Heiken) noch beſonders zu kurz gekommen, nachdem ihr be⸗ reits im erſten Akt durch die in dieſem Fall übertriebene Art der Stiliſierung auch Weſentliches an der eigentlichen Ent⸗ faltung genommen worden war. Im Ganzen alſo eine Aufführung, bei der einzig die Er⸗ innerung an die Muſik Glücks verſöhnte und die Aufnahme des Werkes beſtimmte. „Die Meiſterſinger von Nüruberg“ Der erſte Oſterfeiertag brachte eine ſehr gut beſuchte „Meiſterſinger“⸗Aufführung, bei der als beſonders bemerkens⸗ wert der Hans Sachs von Jean Stern war, den der ge⸗ feierte Bariton der Frankfurter Oper zum erſten Mal in ſeiner engeren Heimat ſang. Die Stimme des Künſtlers iſt von einer Eigenart, die ſich ſchwer einem beſtimmten Fach einfügte, wie man auch in Mannheim weiß, wo er als Lepo⸗ rello wie als Figaro und Pizarro, leider noch nicht als Jago, bekannt iſt. Der Grundcharakter der Stimme iſt jedoch eigent⸗ lich ein lyriſcher Wohlklang, der allerdings ſo viel Subſtanz beſitzt, daß Partien wie der Sachs ſehr wohl im Bereich dieſes Baritons liegen, dem wiederum ein Wotan gewiß noch nicht völlig glücken dürfte.— Eine geringe Indispoſition hinderte am Sonntag den Künſtler an der vollen Entfaltung ſeiner Mittel, ſo daß man im erſten Akt ganz unter dem Ein⸗ druck des Schonens ſtand, und als wir dann in der Schuſter⸗ ſtube dieſen Sachs wieder trafen, ſchien die Zurückhaltung noch nicht gewichen zu ſein, von einem recht erheblichen Erro⸗ im Taufſpruch abgeſehen. Erſt die Feſtwieſe ließ dieſes Meiſters ganz froh werden, und Sachſens letzte Anſprache war denn auch der feſtliche Triumph dieſer auf der Bühne ſonſt nicht durchweg oſterfreudigen Vorſtellung, von der des⸗ halb nur noch der Schlußbeifall berichtet ſei, mit dem man vor allem Jean Stern feierte. Maria Orska im Neuen Theater Manchmal ſind ſogar Reißer, mit denen die Berühmt⸗ heiten in der Provinz ſich ihre Lorbeeren zu holen belieben, nicht ganz ſinnlos, und man muß es dieſem Schmarren pet Verneuil,„Karuſſel!“ genannt, laſſen, daß er zumindeſ ganz geſchickt gearbeitet iſt. Glück im Börſenſpiel, Unglück in der Liebe und umgekehrt, auf die Rollen des zahlenden un zählenden Liebhabers einer Pariſer Lebedame verteilt, da iſt die ſich drehende Gleichung mit einer Unbekannten, deren jeweilige Löſung dieſes Stückes ergibt. Die Unbekannte X gibt Maria Orska, aus hage⸗ männiſchen Zeiten noch im Mannheimer Theaterbewußtſein⸗ Natürlich iſt ſie eine Virtuoſin, eine Virtuoſin der Nerven, eine ganz ſchlanke ſchwarze Katze, die miauen kann. Wirk⸗ lich: ſie ſpricht eigentlich recht ſchlecht, was den Klang der Stimme angeht, den ſie gewiß nicht hat, ſie ſpricht auch gar nicht rein, ſondern etwa ſo, wie man an der iſtriſchen Rivierg die urſpünglich deutſche Sprache hören kann; aber ſie miau wundervoll. Und dann kann ſie ebenſo herrlich fauchen, ſchmeicheln, ſchnurren, Pfötchen geben und all die niedlichen Artigkeiten vollbringen, die zu ſolcher richtigen ſchwar Kätzchen gehören, die die ſchärfſten Krallen haben. kanntlich. So ſchlängelt ſie ſich in ewigem Gleichmut zwiſchen ihren beiden Partnern durch, für die ihr das Deutſche Theater zwet ausgezeichnete Darſteller mit auf den Weg gegeben hat. Da iſt Johannes Riemann, bekannt als ganz hervorragender Komiker, der echte Vertreter eines feinen Luſtſpielſtils und Arthur Schröder, wirklich ein ſchöner Mann und hervor⸗ ragender Bonvivant. Wie dieſe Beiden ihre Karuſſellplätze allmählich vertauſchen, iſt mindeſtens ebenſo virtuos wie das, was die Orska macht. Das Publikum, das am erſten Abend beſonders zahlreich war, amüſierte ſich alſo auch bauptſächlig über dieſe Begleiterſcheinugen und bedachte das Trio mi frohgemutem Beifall. Dr. K. J 5 Dienstag, den 19. April 1927 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 178 Wirtſchaftliches · Soziales Lohnkündigung in der Ziegeleiinduſtrie Süd⸗ deutſchlands Mannheim, 17. April. Das ſeit 24. Apri 17.„April 1925 zwiſchen bem Verband Pfälziſcher Ziegeleien und den Gewerkſchaften aufende Lohnabkommen wurde von Seiten der Arbeitnehmer Em 9. April gekündigt. Es wurde eine Erhöhung der 17 ibenlöbne um 20 Prozent gefordert. Das Lohnabkom⸗ 8 für die badiſche Ziegelei⸗Induſtrie iſt gleichfalls gekündigt nd Antrag auf Erhöhung der bisherigen Lohnſätze um 15 Pro⸗ zent geſtellt worden. Verhandlungen ſind im Gange. Das eſtehende Lohnabkommen für die württembergiſche Zlegelei⸗ bnduſtrie wurde arbeitnehmerſeits gekündigt und die Er⸗ hung der Löhne um 17 bis 24 Prozent gefordert. Wie ver⸗ t. hat der Landesverband württembergiſcher Ztegelei⸗ eſitzer Verhandlungen über derartige Forderungen abgelehnt. Zum Lohuſtreit in der Rheinſchiffahrt Köln, 17. April. Der im Lohnſtreit in der Rheinſchiff⸗ fahrt gefällte Schiedsſpruch iſt von den Arbeitgebern a b⸗ elehnt worden. Die Arbeitnehmer haben noch keine Er⸗ rung abgegeben, dagegen eine Verlängerung der Erklä⸗ rungsfriſt bis 22. April gefordert. Slädtiſche Nachrichten Die Oſterfeiertage haben ſich erfreulicherweiſe beſſer angelaſſen, als nach dem un⸗ günſtigen Wetter in der Karwoche zu erwarten war. Als es nach vorübergehender Aufheiterung am Samstag abend von neuem zu regnen begann, da wurde ſelbſt dem Optimiſten bang zu Mute. Werden wir die beiden Feiertage im Zimmer ſitzen müſſen oder langts zum traditionellen Oſterſpaziergang? ie Antwort iſt wider Erwarten zufriedenſtellend ausgefallen. Der Wettergott hatte das erhoffte Einſehen. Er ſtellte vor allen Dingen den himmliſchen Regenapparat ab. Und da wir im April leben, ließ er zeitgemäße Bewölkung mit Sonnen⸗ chein wechſeln. Der aufmerkſame Naturbeobachter wird mit ung der Meinung ſein, daß ein derartig ſchneller Stimmungs⸗ umſchwung im Witterungscharakter, wie er an den beiden eiertagen in Erſcheinung trat, wohl ſelten zu konſtatieren iſt. Die Maſſe der Oſterſpaziergänger nahm begreiflicherweiſe eine ſehr reſervierte Haltung ein. Als wir am Vormittag des erſten eiertages eine Wanderung durch den Schloßgarten unternah⸗ men, begegneten uns nur ganz wenige Luftſchnapper. Zu unſerm nicht geringen Bedauern, weil nach dem Regen die Wege völlig ſtaubfrei waren, die Luft köſtliche Friſche atmete und das Frühlingsgewand der Bäume und Sträucher in ſeinen verſchiedenen Schattierungen vom hellſten Gelb bis zum ſatten Grün dem Auge ſtets wechſelnde Bilder bot. Auf Schritt und Tritt fiel uns die fleißige, zielbewußte Arbeit der Stadtgärt⸗ nerei auf, die auch für den erforderlichen Nachwuchs durch Neu⸗ anpflanzungen geſorgt hat. Der Mannheimer iſt am erſten Feiertag zu Ausflügen wenig geneigt. Aber da ſich in den erſten Nachmittagsſtunden er Himmel dermaßen aufheiterte, daß die Sonne die Ober⸗ and gewinnen konnte, wurden die Reichs⸗ und Nebenbahnen ſtark in Anſpruch genommen. Auch den Wald⸗ und Luiſenpark urchwanderten viele Spaziergänger. Das Wetter des zweiten eiertags war ebenſo charakteriſtiſch wie das des erſten: vor⸗ mittags bedeckter Himmel, nachmittags Aufheiterung mit zeit⸗ weiligem Sonnenſchein. An ein Sitzen im Freien war nicht zu denken, obwohl am zweiten Feiertag eine merkliche Tem⸗ Feraturſteigerung feſtgeſtellt werden konnte. Zeigte doch das Thermometer in der Stadt in der ſiebenten Abendſtunde noch Gr. C. an. Im Friedrichspark, der im ſchönſten Früh⸗ Ungsſchmucke prangt, mußte am erſten Feiertage das Nach⸗ ittagskonzert, mit dem die hoffentlich recht erfolg⸗ reiche Saiſon eingeleitet wurde, im Saale abgehalten werden. m zweiten Feiertage konzertierte Kapellmeiſter Becker zum erſtenmale im Freien. Der Beſuch war begreiflicherweiſe ſehr ſtet li. da man auf der Terraſſe nicht gern im Ueberzieher Der Ausflugsverkehr in die Baumblüte ſtei⸗ gerte ſich am zweiten Feiertage, wie auch aus der Meldung unſeres Weinheimer Korreſpondenten hervorgeht, zu außer⸗ gewöhnlichen Dimenſionen. Die Hauptſtröme der Ausflügler Frgoſſen ſich in gewohnter Weiſe nach Heidelberg und an die ergſtraße. Die Oberrheiniſche Eiſenbahn⸗Geſellſchaft konnte dem Andrang nur durch Einlegen von Extrazügen genügen. uch der Autoomnibus nach Schriesheim wurde ſtark begehrt. a das Wetter zum Wandern geradezu ideal war, kamen die Ausflügler vollkommen auf ihre Koſten. Aber auch die In⸗ aber der Gaſtſtätten, die mit der Eindeckung von Speiſe und 5 rank immer ein großes Riſtko auf ſich nehmen, werden mit en Oſtereinnahmen zufrieden ſein. Für die Mannheimer eater, Kinos und Wirtſchaften war das Wetter weniger gün⸗ kig. Dagegen wurden das Planetarium und die Muſeen ſtark beſucht. Die Detallgeſchäfte hatten unter dem ungünſtigen Wetter der Karwoche zu leiden. Am beſten dürften wieder die uckerwarengeſchäfte abgeſchnitten haben. Man konnte am amstag abend Schaufenſter ſehen, die der Oſterhaſe naßezu völlig ausgeräumt hatte. Sch. gi Todesfall. Die Bäcker⸗Innung Mannheim hat durch das eraſcheiden des Bäckermeiſters Friebrich Khein einen un⸗ ſetzlichen Verluſt erlitten. War der Verſtorbene doch die 5 bibtſtütze des Obermeiſters Schneider, der ſich auf ihn un⸗ 0 iugt verlaſſen konnte. Zu jeder Stunde war Rhein zur 1 5 Ewenn es galt, die Intereſſen der Innung mit Energie N5 Sachkunde zu vertreten. Ein bleibendes Denkmal hat ſich ſt ein in ſeiner Eigenſchaft als Vorſitzender der Baukommiſ⸗ bei bei der Umgeſtaltung der Räumlichkeiten des Innungs⸗ berms in S6 geſetzt. Rhein hat einen nicht gewöhnlichen Le⸗ insgang hinter ſich. Er trat bei der Weltgetreibefirma Gebr. alg mern als Lehrling ein, war beſ ihr noch mehrere Jahre Als gaufmann tätig und ging dann zur Kohlenbranche. nahezu Dreißigjähriger ſattelte er um, als er eine der 38 Juchter des Bäckermeiſters Martin heiratete. Er erlernte das Macerbandwerk, beſtand mit Auszeichnung die Geſellen⸗ und eiſterprüfung und war ſo in der Lage, das Geſchäft des wi Aolegervaters zu übernehmen, das er zu großer Blüte ent⸗ 5 elte, da er nicht nur leitete, ſondern täglich feſt mit zugriff. weil dur er auch am Karſamstag ſehr früh auf den Beinen, ausl.die hieſigen Bäckereien die Erlaubnis erhalten hatten, 4 übabmsweiſe um 3 Uhr mit der Arbeit zu beginnen. Gegen nuchen erging er ſich ein wenig auf ber Straße, wobel er ſich her mit einer Polizeipatrouflle unterhielt, die er auf den frü⸗ Arbeitsbeginn der Bäckereien aufmerkſam machte. Als ſamrisdet in die Backſtube zurückkehrte, brach er plötzlich zu⸗ ein Eaz Ein Herzſchlag hatte ſeinem Leben ganz unerwartet nie—— bereitet. Rhein war zwar ſehr korpulent, hatte aber vlbzlider Herzbeſchwerden geklagt. Die Kunde von ſeinem völlt chen Hinſcheiden traf deshalb ſelbſt ſeine nächſten Freunde —5 Wunerwartet. Tiefes Mitgefühl bringt man vor allem 18 1 itwe entgegen, die er mit zwei Töchtern im Alter von Mit u. 10 Jahren und einem ſechsjährigen Bübchen zurückläßt. Fre ieſen nächſten Angehörigen ſteht ein ungemein großer ten Möc und Bekanntenkreis an der Bahre des hochgeachte⸗ Sein itbürgers, der im beſten Mannesalter viel zu früh den en entriſſen wurds. Einweihung des Ehrengrabmals des Geiſtl. Rats Anton Freund Hell ſtrahlte die Oſtertagſonne hernieder und grüßte freundlich die Menſchen nach den vielen Regenſchauern der verfloſſenen Karwoche. Draußen auf dem in voller Frühlings⸗ pracht prangenden Neckarauer Friedhof hatte ſich in der dritten Nachmittagsſtunde auch eine nach vielen Hunderten zählende dankerfüllte Menſchenſchar eingefunden, einer Feier anzu⸗ wohnen, die dem gelten ſollte, der in jahrzehntelanger zäher und mühevoller Arbeit einſt Vater und Führer der kathol. Kirchengemeinde Neckarau geweſen iſt. Schlicht und einfach, wie Geiſtl. Rat Freund in ſeinem ganzen Leben ſelbſt ge⸗ weſen, ſollte auch die Feier ſein. Man hatte daher auch von einer offiziellen Veranſtaltung abgeſehen. Außer den Pfarr⸗ angehörigen ſah man viele Bekannte und Freunde der Fa⸗ milie Freund aus der Altſtadt. Unter den Erſchienenen be⸗ merkten wir u. a. zunächſt die beiden Schweſtern des Ver⸗ ſtorbenen, Frl. Konſtanze Freund und Frau Maria Zink aus Freiburg mit den übrigen Verwandten; ferner den Prä⸗ laten und Stadtdekan Bauer, Kommerzienrat Adolf Ben⸗ ſinger, Frau Fabrikant Lina Eſch, Amtsgerichtsdirektor Moll, Landtagsabg. Eberhard, den Vorſitzenden der Zen⸗ trumspartei Mannheim, Chriſtian Helffrich, Direktor Eſſer vom Stahlwerk, eine Reihe von Pfarrvorſtänden der Altſtadt, Vertreter des Stiftungsrats von Rheinau und Sand⸗ hofen und den Stiftungsrat Neckarau ſowie Deputationen von Vereinen mit ihren Fahnen. Das Denkmal war von Zierbäumen geſchmackvoll flankiert. Ein Urteil, wie es un⸗ ſerem Empfinden entſpricht, haben wir bereits in der letzten Ausgabe unſerer Zeitung abgegeben; Sache der Fachmänner wird es ſein, maßgebende Werturteile zu fällen. Eines iſt ſicher, der Offenburger Meiſter Valentin hat durch die Erſtellung dieſes Denkmals einen offenſichtlichen Beweis ſei⸗ ner künſtleriſchen Schaffenskraft gegeben. „Die Feier wurde eingeleitet durch ein Lied des unter Leitung des Hauptlehrers Karl Noth ſtehenden Kirchenchors „Ein Prieſterherz iſt Jeſu Herz“. Dann hielt der Kämmerer des Stadtdekanats, Stadtpfarrer Kiefer vom Walbdhof, die ergreifende Gedächtnisrede. Er führte etwa aus: Auch wenn dem Verewigten kein Denkmal geſetzt worden wäre, ſo würde ſein Andenken doch fortdauern, denn der Verſtorbene hat Werke hinterlaſſen, die unvergänglich ſind. Er hat dem Drei⸗ einigen einen Tempel erbaut, er hat Einrichtungen geſchaffen, in denen die Karitas Wohltaten ſpendend einhergeßt. Gene⸗ rationen war er Freund und Führer, Troſtſpender in kranken Tagen, Tauſende hat er begleitet an die Pforten der Ewigkeit. Und wenn nichts mehr iſt, dann bleibt doch noch ſein An⸗ denken in dem Segen, den er verbreitet hat in ſeiner Ge⸗ meinde.„Selig ſind, die im Herrn ſterben, denn ihre Werke folgen ihnen nach“; dieſes Wort der Schrift gilt ganz beſon⸗ ders unſerem entſchlafenen Seelſorger. Sinnig iſt das Denk⸗ mal, ſinnig der Einweihungstag, der Oſtertag auf einem Gottesacker, da liegt Verklärungsſchimmer über den Gräbern. Dieſes Denkmal des Gekreuzigten wird uns noch in ſpäteren Zeiten erinnern an unſeren einſtigen, vielgeliebten, treuen Seelſorger!l Im Anſchluß ſang der Kirchenchor das Lied„O ſchönes Kreuz“, worauf Prälat Bauer, umgeben von Stadt⸗ pfarrer Berberich und dem übrigen Klerus der Pfarrei Neckarau im Ornat, die feierliche Einweihung vornahm. Mit dem Chor„Herr gib ihm die ewige Ruhe“ nahm die ſchöne Feier ihren Abſchluß. Die Neckarauer haben durch die Erſtel⸗ lung dieſes Grabdenkmals nicht nur ihren Seelſorger, ſondern auch ſich ſelbſt in hohem Maße geehrt. G. M. * * Der Oſterverkehr auf der Hauptbahn war am erſten Feiertag nicht beſonders ſtark. Auch am zweiten Feiertag be⸗ wegte er ſich in den normalen Grenzen. Erſt am Nachmittage wurde er wider Erwarten ſo ſtark, daß ſämtliche Kurs⸗ und Sonderzüge voll beſetzt waren. Der Rückſtrom ſetzte ſehr früh ein, ſodaß die erſten Abendzüge von Heidelberg zumteil über⸗ füllt waren. * Der Pfänderbeſtand beim Mannheimer Leihamt betrug Ende Februar 28 568 Stück mit einem Werte von 277 959 M. Im März belief ſich der Zugang auf 11934 Stück mit einem Werte von 94 738., der Abgang auf 10 635 Stück mit einem Werte von 87 512., ſodaß ſich der geſamte Pfänderbeſtand Ende März auf 29 867 Stück mit einem Werte von 285 185 M. ſtellte. Ende März 1926 betrug der Pfänderbeſtand 25 890 Stück mit einem Werte von 259 906.; Ende März 1914 lauteten die entſprechenden Zahlen 66 511 Stück bezw. 479 455 M. Frequenz im Herſchelbad. In der Woche vom g. bis 9. April wurden 10 247 Badekarten ausgegeben. Hiervon ent⸗ fallen auf: große Schwimmhalle 4282(Männer 2787, Familien⸗ bad 1091, Wellenbad 404), Frauenhalle 1607(darunter Schüler⸗ karten 35), Halle 3 725, Wannenbäder 1. Klaſſe 784, Wannen⸗ bäder 2. Klaſſe 1398, Dampfbäder 332, Lichtbäder 8, Kohlen⸗ ſäurebäder 14, Krankenkaſſenbäder 1097(Dampfbäder 218, Lichtbäder 66, Sichtennadelbäder 669, Solbäder 99, Kohlen⸗ ſäurebäder 27, Schwefelbäder 18). * Sommertagszug in Fendenheim. Der vom Geſang⸗ verein„Germania“ alljährlich arrangierte Sommer⸗ tagszug fand am Oſtermontag nachmittag ſtatt. Bei präch⸗ tigem Frühlingswetter bewegte ſich der Zug durch mehrere Straßen des Stadtteils. Zwei Muſikkapellen und mehrere Wagen mit frühlingsmäßigem Aufputz gaben das paſſende Gepräge. Auf dem Schulhausplatz löſte ſich der Zug auf. Ein Reigen unter Muſikbegleitung beendete das Frühlingskinder⸗ feſt. Die Beteiligung der Jugend war diesmal nicht ſo ſtark wie in den vorhergehenden Jahren.— In den Wirtſchaften und den einzelnen geöffneten Gartenwirtſchaften war leb⸗ hafter Verkehr. * Ueberfahren. Am Samstag nachmittag wollte auf der Sandhoferſtraße vor dem Hauſe 247 ein 5 Jahre alter Knabe den Fahrdamm überqueren, als ein Perſonenauto daherkam. Da das Kind auf der Mitte der Straße kehrt machte, wurde es von dem Auto erfaßt, zu Boden geſchleudert und vom linken Vorderrad überfahren. Es erlitt dabei einen linken Oberſchenkel⸗ und Schlüſſelbeinbruch und mußte ins ſtädtiſche Krankenhaus verbracht werden. Es liegt Lebensgefahr vor. Bis geſtern abend war das Kind noch am Leben. * Unfall durch zu ſchnelles Radfahren. Am Nachmittag des erſten Oſterfeiertages wurde in der Wingertſtraße in Neckarau ein 11 Jahre alter Volksſchüler von einem 13 Jahre alten Radfahrer, der übermäßig ſchnell fuhr, angefahren und zu Boden geworfen. Der Ueberfahrene brach den rechten Unterſchenkel und mußte ins ſtädtiſche Krankenhaus verbracht werden. Gültige Reiſepäſſe erforderlich. Die mit einigen Ländern getroffenen Vereinbarungen betr. Aufhebung des Sicht ⸗ vermerks haben an dem beſtehenden Paßzwang ni ts ge· ändert. Deshalb dürfen weder Angehörige dieſer Länder noch Reichsangehörige ohne gültige Reiſepäſſe das Reichsgebiet bzw. das Gebiet dieſer Länder betreten. Die zum Schutze des Arbeitsmarktes getroffenen Vereinbarungen mit der Schweiz, dem Fürſtentum Liechtenſtein, Dänemark, Luxemburg beſtimmen, daß Arbeiter und Angeſtellte, die zum Zwecke der Arbeitsaufnahme in das Gebiet eines ſolchen andes einreiſen wollen, non der zuſtändigen Konſular⸗ behörde die Einreiſeerlaubnis und der zum Stellenanantritt bedürfen, die in den Paß einzu⸗ tragen ſind. Dieſe Zuſicherung muß vor Betreten des frag⸗ lichen Landes eingeholt werden. Film⸗Rundſchau H. Ufa⸗Theater P 6.„Die Cſardasfürſtin“, Ufa⸗ Film nach der Operette von Emmerich Kalman.— Nach der prächtigen Operettenverfilmung Friedrich Zelniks(„Der Zi⸗ geunerbaron“) war man auf dieſen Ufa⸗Film, den erſten Film, der mit Unterſtützung des ungariſchen Fumſonds her⸗ geſtellt wurde, einigermaßen geſpannt. Es iſt eine Arbeit des Regiſſeurs Hans Schwarz, die der Zelnikſchen durchaus ebenbürtig iſt. Es zeigt ſich auch hier, daß die Verfilmung eines Bühnenſtückes nur auf dem Wege der freien Bearbei⸗ tung möglich iſt. Es genügt eben nicht, lediglich Expoſition und Schluß hinzu zu fabulſeren. Das ängſtliche Kleben am Theatermanuſkript iſt ſchon mancher Operettenverfilmung verhängnisvoll geworden. Die Bearbeiter der„Cſardas⸗ fürſtin“ Ladislaus Vajda und Wilhelm Thiele) ſind dieſer Gefahr glücklich entgangen und haben ein durchaus brauchbares, wenn auch ein bißchen zu lang geratenes Film⸗ manuſkript geliefert. Vollendet freilich iſt es nicht; denn es fehlt an der ſtiliſtiſchen Einheitlichkeit und künſtleriſchen Geſchloſſenheit. an hätte nicht ganz vergeſſen dürfen, daß die bekannten Beſtandteile der wirklichen Operette nicht ſo ohne weiteres mit derber Poſſe zuſammengemiſcht werden können. Daßs war vielleicht auch mit ſchuld, mann der Re⸗ giſſeur mit ſeiner Regie zu ſehr in Kleinmaleri zerflattert iſt. Aus der Beſetzung iſt neben Liane Heid, die wie erwar⸗ tet eine in jeder Beziehung hervorragende Sylvia gibt, vor allem Oscar Marſon, einen prächtigen Prinzen Edwin, und Imre Raday, eine ganz ausgezeichnete Operetten⸗ figur als Darſteller des Grafen Bont, hervorzuheben.— Die Aufführung in dem Ufatheater P6 mit der mitreißenden Interpretation der Kalmanſchen Melodien durch das Haus⸗ orcheſter unter Kapellmeiſter Otto Härzer verbreitete viel echte Fröhlichkeit und ausgelaſſene Heiterkeit. Die vollen Häuſer ſind für dieſe Woche geſichert. Die Direktion hat in der Wahl ihres OſterFFeſtſpielplans wieder einmal eine glück⸗ liche Hand gehabt. Beiprogramm: Neueſte Ufa⸗Wochenſchau und„Die Wüſte am Meer“, vorzügliche Bilder von der Falk⸗ nerei auf der Kuriſchen Nehrung. H. Ufa⸗Theater„Schauburg“.„Die Großfürſtein und ihr Kellner“, ein Paramount⸗Film im Verleih der Parufamet, nach dem Luſtſpiel von Alfred Savolr für den Film bearbeitet von Pierre Collings.— Mit dieſem köſtlichen Streifen hat auch die„Schauburg“ ihrem Oſter⸗Feſtſpielplan die beſondere Note verliehen. Es iſt eine befonders feine Art, man möchte faſt ſagen eine tänzeriſche elegante Art, die den Humor des beliebten amerikaniſchen Filmſchauſpie⸗ lers Adolphe Menjou auszeichnet. Da auch die übrigen Darſteller. vor allem ſeine Partnerin Florence Vidor, mit beſonderem Glück tätig waren, bereitet der Film einen ganz erleſenen Genuß. Seine Handlung hier verraten hieße ihm den zarten Duft nehmen. Manuſkript, Regie und Photo⸗ graphie ſind ebenfalls vorzüglich.— Der Metro⸗Goldwyn⸗ Mayer⸗Film„Buſter Keaton als Cowboy“ iſt wieder ein voller Erfolg des in der Eigenart ſeiner Komik bisher einzi artigen Buſter Keaton. Donnernde Lachſalven durch⸗ brauſen das Haus, wenn der ſchöne junge Mann mit dem be⸗ kannt todernſten Geſicht und dem ſchlichten einfältigen Herzen ungewollt und unverdient zum Retter ſeines Brotherrn, eines reichen Farmers, wird. Wenn er einſam in den end⸗ loſen wüſten Grasſteppen ſteht, ſeinen Liebling„Braunauge“ zur Seite, wenn er das ganze Rindvieh ſeines Herrn durch die Rieſenſtadt dem Viehhof zutreibt, wenn er ſich zum Lohn ſeinen treuen Kameraden„Braunauge“ ſtatt des Farmers bildhübſche Tochter erbittet, das ſind alles Epiſoden von zwerchfellerſchütternder Wirkung, die ihre unvergleichliche Komik nur dem grotesken Widerſpruch, den das todernſte traurige Antlitz des Komikers zu den urgelungenen Situatio⸗ nen bildet, verdanken.— Zwei intereſſante Denkſportaufgaben 0 15 Ufa⸗Wochenſchau vervollſtändigen den reichhaltigen pielplan. U Alhambra.„Klettermaxe“. Wer kennt nicht die Handlung des Films, der nach dem bekannten Roman in der „Münchener Illuſtrierten“ gedreht wurde? 9 es notwen⸗ dig, näher darauf einzugehen? Sicher nicht. Paul Heide⸗ mann als Klettermaxe und ſeine Partnerin Carry Bell ſpielen ausgezeichnet. Mit ihnen ſteigt und fällt das Spiel. angels Programms iſt es leider nicht möglich, auf das Spiel der anderen Darſteller, das auf hohem Niveau ſteht, ee Eine Kabinettſtückchen für ſich iſt das Spiel obert als Arje Geſchlecht. Regie, Darſteller und Photographie bringen mit dieſem Film eine Leiſtung u⸗ ſtande, die reſtlos anzuerkennen iſt. Dem Roman ſteht der Film durchaus nicht nach.—„Emelka⸗Woche“ und Bei⸗ programm gehen dem Oſterfilm der„Alhambra“ voraus. U Palaſt⸗Theater. Um einen Juwelendiebſtahl dreht ſich der ſpannende Detektipfilm„CEine Schreckensnacht in Sing⸗Sing“. Ein großer Diamant,„das Auge Indiens“ wird aus einem Panzerwagen geſtohlen. Der Verdacht fällt auf einen ehrlichen, unbeſcholtenen Burſchen, Jimmy Rogers, der den Wagen führte. Umſonſt ſind alle ſeine Beteuerungen, da der begleitende Beamte erſchoſſen wurde, deſſen Tod eben⸗ falls auf ſein Konto fällt. Der Staatsanwalt erwirkt durch einen lückenloſen Indizienbeweis die Verurteilung Rogers zum Tode durch den elektriſchen Stuhl. Mit unheimlicher Spannung nehmen die Ereigniſſe ihren Fe ein bis Roger ſchon dem nahen Tod ins Antlitz ſchaut. Da ein telephoniſcher Anruf, die Unſchuld Rogers wird durch eben den⸗ ſelben Staatsanwalt, der ihn zum Tode verurteilte, und eine gebeugte Mutter erhält ihren Sohn zurück.— Tom Mix in „Cowboy und Zirkuskind“ weiß ebenfalls durch ſeine Reiterkunſtſtückchen, die mit einer intereſſanten Handlung verbunden ſind, ſein Publikum zu unterhalten.— Außerdem vervollſtändigt ein ſchönes Beiprogramm den reichhaltigen Spielplan. Bestehen Sie fest auf „Pixavon“ ſnur in ge- gchlossenen flaschen), sowokhl für die häusliche Haar- väsche, wie auck für die im Frisiersalon. Abbildungen neuer Buben-; kopfschnitte, Mode Fruhjalir 1927, auf Funsch grat is. LINGNER-VERTE Dresden Seite. Nr. 178 Reue Mauuheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) Dienstag, den 19. April 1027 Vorträge Lichtbildervortrag der Baugenoſſenſchaft Mieter⸗ vereinigung Mannheim Die Baugenoſſenſchaft Mietervereinigung MNannheim hielt am Donnerstag abend im alten Rat⸗ hausſaal einen Lichtbildervortrag ab. Herr Nagel begrüßte die Erſchtienenen und wies auf den Zweck der Ver⸗ anſtaltung hin, die dartun ſollte, was die Baugenoſſenſchaft auf dem Gebiete des Wohnungsbaues geleiſtet habe und was noch auf ihrem Programm ſtehe. An Hand von guten und intereſſanten Lichtbildern zeigte dann Architekt Au die Leiſtungen der Baugenoſſenſchaft. Dazu führte der Redner aus, daß keine Aufgabe in der gegenwärtigen Zeit wichtiger ſei, als der Wohnungsbau. Dieſe Frage dränge heute un⸗ bedingt nach einer Löſung. Dabei müſſe die Arbeitskraft des Volkes erpalten bleiben. Dies könne nur geſchehen, wenn man dem Volke eine Wohnungsreform zuteil werden laſſe. Baracken u. dgl. Unterkünfte müßten von Geſetzes wegen verboten werden. Die Wohnfrage ſei die Frage des Be⸗ ſtandes des deutſchen Volkes. Vor zwei Jahren habe die Mieterveremigung begonnen ſich mit dem Wohnungsbau zu heſchäftigen. Heute ſei die Mietervereinigung auf dem beſten Wege, die Arbeiten mit Erfolg zu beenden. Im Jahre 1926 habe ſie 54 Wohnungen erſtellt. Zur Zeit ſeien 75 Woh⸗ nungen im Bau begriffen. 35 Wohnungen ſeien noch für dieſes Jahr geplant. 164 Wohnungen in zwei Jahren ſei doch eine ſchöne Zahl. Mit Recht wandte ſich der Redner dann gegen die Vereinheitlichung der Siedlungen und Woh⸗ nungen, die mit ihrer öden Gleichſorm das Leben des Menſchen beeinflußten. Weiter ſprach der Redner über die Einrichtung der Wohnungen der Mietervereinigung, die alle ihr Bad hätten, und wie man fortgeſetzt bemüht ſei, Verbeſ⸗ ſerungen und Neuerungen in den Wohnungen anzubringen. Mit dem Wunſche, daß eine beſſere Zukunft für die Woh⸗ nungsfrage anbrechen werde, ſchloß der Redner ſeine bei⸗ fällig aufgenommenen Ausführungen. Q Aus dem Lande Fortſetzung der Neckarkanalbauten Stuttgart, 18. April. Zu der Nachricht, daß vom Reichs⸗ verkehrsminiſterium bei der Neckarbaudirektion in Heidelberg die telegraphiſche Anweiſung eingetroffen ſei, alle weiteren Arbeiten aun der Stauſtufe Heidelberg und an den noch zu beginnenden Stauſtufen vorläufig einzuſtellen, teilt die Direktion der Neckar⸗A.⸗G. mit, daß es ſich im Augenblick nur um einen durch notwendige Verhandlungen begründeten Aufſchub der Vergebung der Arbeiten bei Heidelberg an die Bauunternehmung handle. * OSchwetzingen, 19. April. Ein endloſer Trauerzug brachte am Samstag nachmittag die irdiſche Hülle des Brauereibeſitzers Martin Kleinſchmitt auf den hieſigen Friedhof zur Erd⸗ beſtattung. Die freiwilligen Feuerwehrkorps von Schwetzin⸗ gen und Plankſtadt ſowie der Geſangverein„Sängerbund“ und der Turnverein 1864 nahmen mit ihren Vereinsfahnen ge⸗ ſchloſſen an der Leichenfeier teil. Auch auswärtige Verehrer des Verewigten hatten ſich ſehr zahlreich eingefunden. Stadt⸗ pfarrer Walther hob in ſeiner Begräbnisrede die beſonderen guten Eigenſchaften des Heimgegangenen als Geſchäftsmann, Patriot, Kommunalpolitiker, Proteſtant und Menſchenfreund trefflich hervor. In herzlichen Worten würdigte Bürgermeiſter Götz die großen Verdienſte, die ſich Martin Kleinſchmitt wäh⸗ rend einer außergewöhnlich langen Zeit von 36 Jahren als ehrenamtlicher Vertreter der Bürgerſchaft um die Entwick⸗ Iung ſeiner Vaterſtadt erworben hat. Weitere Anſprachen hiel⸗ ten Prokuriſt Steck als Vertreter der Angeſtellten und Ar⸗ beiter der Schwanenbrauerei Kleinſchmitt, Kommandant Völ⸗ ker für die freiwillige Feuerwehr Schwetzingen, Kommandant Trunk für die freiwillige Feuerwehr Plankſtadt, deren Mit⸗ begründer der Verſtorbene war, Kaufmann Wüſt für den „Sängerbund“ und Profeſſor Delphendahl für den Turn⸗ verein 1864. Der„Sängerbund“ verherrlichte die Trauerfeier durch zwei Trauerchöre. Die Feuerwehrkapelle ſpielte ver⸗ ſchiedene Trauermärſche. Weinheim a. d.., 18. April. An beiden Feiertagen ae gewaltige Scharen von Ausflüglern an die Berg⸗ „ 52 traße, um ſich am Zauber der in der Hochblüte erſtrahlenden atur zu ergötzen. Am Oſtermontag nahm der Andrang von Ausflüglern von Mannheim nach Weinheim einen ſolchen Umfang an, daß die Oberrheiniſche 4 Auſer.⸗G. den ganzen Tag über die Motorwagen mit 5 Anhängern laufen laſſen mußte, um den Rieſenverkehr zu beherrſchen. Der Automobilverkehr über den Knotenpunkt Weinheim war un⸗ unterbrochen an beiden Feiertagen ganz gewaltig. Am Nach⸗ mittage des Oſtermontags gaben ſich die Automobilklubs von Mannheim und Heidelberg und die Automotor⸗Sportklubs vön Bensheim und Weinheim im Birkenauertal im idylliſch gelegenen Gartenreſtaurant der Fuchs'ſchen Mühle ein Stell⸗ dichein. Auch die Kunſt war zu Oſtern hier zu Gaſte, indem Direktor Hans Meißner mit dem Frankfurter Künſtler⸗ theater für Rhein und Main am Sonntag abend im Grünen Laubſaale Bernard Shaws Komödie„Helden“ aufführte. Das unterhaltſame Stück fand dank guter Beſetzung der Hauptrollen bei dem ausverkauften Hauſe eine freundliche Aufnahme. Während der Pauſe ließ die Theatergemeinde Weinheim anläßlich des 100. Todestages von Beethoven an ſämtliche Beſucher je ein Kunſtblatt verteilen. rr. Baden⸗Baden, 15. April. Der heutige Karfreitag wurde faſt vollſtändig verregnet. Geſtern abend ſchon ſetzte Regen ein, der ununterbrochen bis heute nachmittag an⸗ hielt. Im Laufe des Tages drangen einigemale Sonnen⸗ ſtrahlen durch die dunklen Wokkengebilde, aber nur für kurze Zeit, dann bekam das trübe Wetter wieder die Herrſchaft. Der Berkehr in der Stadt war denn auch ein mäßiger, da ein Auf⸗ enthalt im Freien nur wenig Annehmlichkeiten bot. Kamen alſo die Naturfreunde nur ſpärlich auf ihre Rechnung, ſo waren die Kunſtfreunde ſchon beſſer daran, denn ſie konnten abends im großen Bühnenſaale ein Karfreitagskon⸗ sert des Städt. Orcheſters von hohem küſtleriſchen Wert an⸗ hören, zu dem ſich die Beſucher in außerordentlich großer Zahl eingefunden hatten. Zur Aufführung gelangten unter Leitung von Generalmuſikdirektor Ernſt Mehlich Bruch⸗ ſtücke aus Richard Wagners„Parſifal“ und zwar das Vorſpiel, der Zwiegeſang Kundry⸗Parſifal, die Einleitung zum dritten Akt, Blumenaue, Kundrys Taufe und Salbung Parſifals, Karfreitagszauber und Abendmahlfeier. Unter den Soliſten befand ſich auch Wilhelm Fenten⸗Mannheim. denle Aus der Pfalz Das Reichsbahnnetz in der Pfalz *Ludwigshafen, 13. April. Gegenüber einer dieſer Tage durch die Preſſe laufenden Korreſpondenzmeldung über die Geſamtlänge der pfälziſchen Reichsbahnſtrecke und die Anzahl der Stationen werden wir darauf aufmerkſam ge⸗ macht, daß nach der im Kalender der Deutſchen Reichsbahn enthaltenen Ueberſicht die Betriebslänge des pfälziſchen Netzes am 91. Dezember 1925 874 Ktlometer und die An⸗ zahl der Stationen 256 betrug. Ueberfall auf einen Straßenbahnwagen Ludwigshafen, 18. April. Geſtern abend gegen 10 Uhr verſuchten einige junge Burſchen einen von Oggersheim kom⸗ menden Straßenbahnwagen der Linie 11 in der Nähe des „guten Hirten“ anzuhalten, indem ſie dem Führer, auf dem Geleiſe ſtehend, entſprechende Haltezeichen gaben. Der Wagen⸗ führer reagierte nicht darauf, worauf einer der Burſchen auf den in voller Fabrt befindlichen Straßenbahnwagen aufſprang und ſelbſt Halteſignal gab, auf das der Führer reagierte. Nun ſprangen auch die anderen Burſchen, etwa fünf Stück, auf den Wagen auf und bedrängten den Wagenführer und Schaffner. Sie verſuchten Erſteren von dem Wagen herunter zu werfen. Bei dem Geraufe wurde eine größere Fenſterſcheibe an dem Wagen zertrümmert. Mit der Motorkurbel ſchlug der Wagen⸗ wurde, befindet ſich der Verletzte im Krankenhaus hier ge daß auch die übrigen Täter ermittelt werden dürften. Welche Ab⸗ ſicht die Burſchen hatten, konnte nicht feſtgeſtellt werden. * Ludwigshafen, 19. April. Der weit über die Grenzen unſerer engeren Heimat hinaus bekannte Reichsbahnober⸗ inſpektor Karl Theodor Eſſelborn, ein Sohn des um die Geſchichte unſerer Stadt hochverdienten verſtorbenen Lehrers Jakob Eſſelborn, fetert heute mit ſeiner Gemahlin Friederike Wilhelmine im engſten Famlienkreiſe das Feſt der ſilbernen Hochzeit. Zahlreiche Freunde gedenken des Jubeltages. Pflicht⸗ bewußtſein und Lauterkeit des Weſens kennzeichnen einen Menſchen, der im Berufe, im Dienſt am Vaterlande und im öffentlichen Leben auf eine reiche Tätigkeit zurückblicken darf. Zu beſonderem Danke iſt ihm der Pfälzerwald⸗Verein verpflichtet, deſſen hieſiger Ortsgruppe er als Vorſitzender des Wanderausſchuſſes angehört. Unter ſeiner tatkräftigen, um⸗ ſichtigen Leitung kam das Wandern zu neuer Blüte. * Landau, 13. April. Eine größere Zahl von Flobert⸗ und Gewehrbeſitzern in der Südpfalz mußten dem„Landauer An⸗ zeiger“ zufolge ihre Waffen abliefern und ihre Geneh⸗ migung(Waffenſcheine), und zwar an die deutſche Gendar⸗ merie, die, wie verlautet, die Waffen an die Franzoſen nach Landau verbringen muß. Der Entzug geſchah ohne Angabe von Gründen. Es iſt das Gerücht verbreitet, daß die Abliefe⸗ rung auf deutſche Denunziatton zurückzuführen ſei. führer einen der Burſchen kampfunfähig, worauf die andern flüchteten. Sie entkamen zunächſt unerkannt. Wie feſtgeſtellt Bei der gegenwärtig großen Rattenplage macht ſich der Entzug der Flinten und Floberts empfindlich bemerkbar. Kideit Meilage Nr. 11 Dienstas. 19. April 1927 Aus dem Schachleben Partie Nr. 338 (Gespielt am 1. März 1927 im Newyorker Großjmeisterturnier) Weiß: Capablanca Schwarz: Nimzowitsch d2— Sg8—f6 16. Degα De/—e/7 1. 2 Sg1—13 e1eõ 17 Tai-ci Tds—d7 3. LœI—85 hI—h 18 b2—b4) Tag8-cs 4. LgS—h4 b/-bõ 19 Da6—e2 Sc6-e7 5 S51—d2 Les-b 20. Tdt— e! Se/—86 6. e2—es3 Lf8—e7 21. 82—830 Dds-c8 7. LII-ds dy7-d 22. baees de5 ⸗) 8.—689)—0 23 Sdz—b3 cSdl 9. ha—h3-c5) 24. esdl De7-b/ 10.—0 Sbs—c6 25. Teie8 + Dby7ecs 11. Ddi—e2 Sf6—h5 26. Tei—ci Td/-c7 12. Lhace7 Ddsdce 27. Teſiyce/ Des xc7 13. Lda— a6 ⸗) Shs5—6 26. Sf3—d2 Der7- de 14. 1f1—dt 118—d8 29. De2—26 Dcsc/ 15. e3—el Lbꝰcas 30 Da6—e2 Remis 1. Capablanca hat diese Damenbauer-Eröffnung sehr zahm und angelegt, ein Beweis, wie hoch er die Spiel- kraft seines Gegners einschätzt, der sich mit gleicher Vor- sicht und zweifelloser Geschicklichkeit verteidigt.— 2. Um den Sbs nicht nach d7, sondern nach c zu entwickeln, wo- mit die Verteidigung einen breiteren Spielraum erlangt.— 3. Die Läuferabtäusche lassen auf beiden Seiten die Anlage zur Remispartie bereits mit ziemlicher Klarheit hervortreten. — 4. Eine neckische Versuchung, deren Arglist der Gegner selbstredend durchschaut.— 5. Das Fęld f4 muß dem 8g6 verlegt werden. Das Aufreißen der ist über⸗ dies ungefährlich, da keine Läufer mehr da sind.— 6. Nun ist der rückständige-Bauer befreit. Das Weitere ist bloß noch Technik, um das Remis zur Tatsache zu machen. Nach wenigen weiteren Zügen einigen sich denn auch die beiden Grohßmeister auf„unentschieden“, Partie Nr. 339 (Gespielt am 24. Februar 1927 im Großmeisterturnier in Newyork.) Wein: Dr. Aljcehin Schwarz: Capablanca 1* da—di Sg8—16 23. Tal—-bi Lescs 2. 02—64 eI—es 24. bꝛccã De7--· ch + 3. 8g1—13 b7-be 25 e2— e3 Sd7-es 4. g2—83 Leb—bꝰ 26. Lg4—f3 Ses- da) 5, LII— gZ-e5 27. Kgi-hi Lbꝰeds) 6. d4-ds) ebedõ 28, Ibiycbs Sda 7. Sfs—h4 g1 86 29 Tb3—b. Tebdcea 8. Sbi—e3 LfS—87 30. Sh4—82 Tes 9.—0—0 31. Tffci3 Stfaαg2 10. Lei—-4 9 d7-d6 32 Khi—g2 Tas—es 11. ds5 Sf6— h 33. Kg2—fl Lds3 12. Lf(—d2z Sbs d/ 34, Ddi xf3 Desg5 10) 13 12—14 47- 26 35. Ibi—ei Tedcel + 14. LS2—f3 Sh5—16 46. KI8—es DgS—-gI + 15 22—24.0 cS-) 37. Kei-dz Dgloch2 16. Ldꝰ—ea Dds—c7 38. Kdz—01 Dhz—es 17. g3—84 0 Sd7—e5 39. Kc—b2 Kgü—87 18. g4—85 St6—dꝛ 40 Df3—f2 be—b5 19 f4—15 ISA—es 41. Dfz2—b6 bõxa⸗ 20. Les— f4 LgI—es 42. Dboxas Des—eꝛ 21 LI3—84 Sces- ba Weih gibt auf. 22. fS6 bCE6 1. Ein scheinbares Bauernopfer, mit dem Aljechin be- zweckt, den Bd7 rũckständig zu machen. Es ist nun interes- sant zu beobachten, wie es dem Weltmeister allmählich ge- lingt, sein gedrücktes Spiel zu befreien.— 2. Der Nach- ziehende verteidigt sich durch ein doppeltes Fianchetto, um zu- nächst die eigenè Königsstellung zu sſchern.— 3. Ein wenig glücklicher Gedanke, da dieser Zug ein Tempo kostet. Auch im Weiteren. Verlaufe spielt dieser Läufer eine wenig er- götzliche Rolle.— 4. Dadurch wird der Punkt b3 preis⸗ egeben, Was sich später rächt.— 5. Ein ausgezeichneter ug, der dem Sd das starke Feld c5 frei macht und gleich- zeitig blockierend auf die weiße Stellung drückt.— 6. Bei diesem Bauernvorstoß kommt weiter nichts heraus, als glatter Bauernverlust.— 7. Man W wie Capablanca müt seinen Springern um den feindlichen Mittel- bauern zu erbeuten.— 8.„Hat ihn schon“.— 9. Der zweite Streich.— 10. Capablanca hat jetzt eine solche Bauern- Rückblick auf das New-Vorker Turnler Das Sechsmeisterturnler in Newyork, das die Schach- welt wochenlang in Atem gehalten hatte, ist am 22. Marz zu Ende gegangen. Der Weltmeister Capablanca, der von An- fang an die Führung hatte, ist mit 14 Punkten als weitaus überlegener Sieger hervorgegangen. Er hat in diesem an- strengenden Turnier, in welchem drei Mitanwärter auf die Weltmeisterschaft mitkämpften(Aljechin, Nimzowitsch und Prof. Vidmar) keine einzige Partie verloren. Es ist eine Riesenleistung, die die uneingeschränkte Anerkennung der Schachwelt findet, wenngleich diese es nicht so Jeicht ver- gessen kann, das die beiden Hauptanwärter um die Welt⸗ meisterschaft, Dr. Emanuel Lasker und Bogoljubow, ge- flissentlich vom Newyorker Turnier ferngehalten worden sind. Es ist gar nicht abzusehen, wW'ie das Ergebnis aus- gefallen wäre, wenn diese beiden Großmeister in Newyork hätten mitkämpfen können. Das Turnier schließt somit mit einem offenen Fragezeichen. Nimzowitsch, der in der ersten Turnierhälfte einen mächtigen Anlauf nahm, um dem Weltmeister die Siegespalme streitig zu machen und ihn be- reits eingeholt hatte, War den Strapazen des zweiten Teiles physisch nicht gewachsen und fiel zurück. Al jechin, der im ersten Teile indisponiert war, machte in der zweiten Tur- nierhälfte gewaltige und—— Anstrengungen, die es ihm ermöglichten, Nimzowitsch den zweiten Preis zu ent- reißen, die aber nicht mehr ausreichen konnten, den ersten Preisträger einzuholen oder auch bloß zu gefährden. Capa- blanca steht heute im Zenith seines Schachruhmes. Er wird den Weltmeistertitel jetzt zuerst gegen Aljechin zu vertei- digen haben. Wie aber auch immer dieser Schachzwelkampf ausfallen möge: Der Sieger wird sich über kurz oder lang mit dem deutschen Schachrecken, mit Emanuel Lasker, in einem entscheidenden Match auseinanderzusetzen haben. * &„Schweizer Schachturnjer. Vom 1. bis 7. August ist das schweizerische Schachturnier 1927 in Biel anberaumt. * Internationales Problemturnier. Ueber das Ergebnis des II. Internationalen Thema-Turniers der„Wiener Schach-Zeitung“ erstattet soeben Preisrichter Fr. Dedrle näheren Bericht. Darnach sind 42 Einsendungen ee Davon mußten 13 Aufgaben wegen Inkorrektheit ausscheiden. Die restlichen 29 zerfallen in Aufgaben mit echten Fes- selungen, in Aufgaben mit scheinbaren Fesselungen und in Aufgaben mit Fesselungen, die offenbar nur als Schale wir- ken, ohne aber einen eigenen Kern in sich einzuschließen. Den ersten Preis trug Valentin Marin in Barcelona davon. Der zweite, dritte, vierte und fünfte Preis wurde dem Pro- blemkomponisten Thomas Salamanca in Las Varillas zu- esprochen. Den sechsten Preis bekam J. Hartong in Roßterdatg, Außerdem wurden sechs ehrende verliehen. Die Versendung der Preise erfolgte nach Ab- lauf der Sperrfrist in zwei Monaten. Gleichzeitig ladet die „Wiener Schachzeitung“ alle Problemkomponisten zu einem PDauerlöser-Wettbewerb ein. * Ein internationales Mannschaftsturnier wird den Mit- telpunkt des auf 18. bis 30. Juli in London anberaumten Schachkongresses bilden. Es werden dazu eine Mannschaft von ſe vier Spielern folgende Staaten entsenden: Argentinien, Belgien, Dänemark, Deutschland, England, Finnland, Frank: reich, Holland, Italien, Jugoslawien, Oesterreich, Schweden, Schweiz, Spanien, Tschecho-Slowakei und Ungarn. Außer⸗ dem ist in London je ein internationales Meisterturnier, Hauptturnier und Damenturnier für je 12 Teilnehmer zur gleichen Zeit vorgesehen. Man schätzt die Kongreßkôsten auf 2000 Pfund Sterling. Schachliteratur —„Kagans Neueste Schachnachrichten. In der 7. Lie- kerung 2b(April—Juni 1927) veröffentlicht B. Kagan die Er- klärung Dr. Laskers und die Erwiderung Lederers(New Vork) in der Angelegenheit der Nichtteilnahme des Alt- Weltmeisters am Newyorker Schachmeisterturnier. Außer- dem findet sich in der gleichen Nummer eine längere scharf polemisch gehaltene Zuschrift des Advokaten J. M. Ovadia in Belgrad gegen Dr. Imre György aus Subotica, den Schach- meister des„Jugolsavischen Schachverbandes“. — Schachverlag Bernhard Kagan. Der 58. bis 59. Ver- lagskatalog für 1927(Hauptkatalog) des Schachverlages B. übermacht, daß des Gegners Partie an Enkkräftung zugrunde geht. Das Weitere ist bloß noch Sache der Technik. von DEN SUEN bit F. Wol EHE son Kagan(Berlin,.W. 68, Schützenstraße 31) ist soeben er- schienen. SESTE Dienstag, den 19. April 1927 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabeſ „ B. Sette. Nr. 178 Spoet unò Spiel — Die Schlußſpiele um die ſüddeutſche Meiſterſchaft Fürth ſiegt überlegen Sfy.⸗Bg. Fürth— V. f. B. Stuttgart:0(:0) „Die teilweiſe erhoffte oder erwartete Ueberraſchung in Fürth iſt ausgeblieben; das letzte Spiel der ſüddeutſchen Be⸗ zirksmeiſterſerie fand einen den Verhältniſſen entſprechenden Abſchluß. Die Sp.⸗Vg. Fürth errang auf eigenem Platz einen überlegenen und ſicheren Sieg über den V. f. B. Stuttgart, der damit ſeine letzten ſchwachen Hoffnungen auf den 3. Platz aufgeben mußte. Das Spiel fand in Fürth wenig Intereſſe, die Zuſchauerzahl belief ſich auf nur etwa 3000. Der Spiel⸗ verlauf war meiſt einſeitig und nur die tapfere Abwehr der Stuttgarter ſorgte dafür, daß das Ergebnis bis zur Halb⸗ zeit bet:0 blieb. Das Führungstor hatte Franz erzielt. Nach der Pauſe ſpielte Stuttgart mit nur zehn Mann, hielt ſich aber trotzdem recht achtbar. Die überlegene Spielweiſe des deutſchen Meiſters ſetzte ſich aber doch durch und Frank und Auer konnten das Eudreſultat auf:0 ſtellen. Der Sieg war in jeder Hinſicht gerechtfertigt, er konnte dem Spielverlauf und dem reinen Können nach weit höher ausfallen. Fürth ſpielte wie gegen den Club, fleißig und mützlich, ohne aber ſeine volle Spielſtärke zu erreichen. Dem Innenſturm fehlte diesmal die gefürchtete Schußkraft, er ſpielte zu weich und energielos. Stuttgart ſpielte ohne Valen⸗ dor, Blum und Reinhardt, zudem ſchied vor der Pauſe noch Strehle aus. Dadurch waren Umſtellungen notwendig, die nicht gerade von Vorteil waren. Sehr gut hielt ſich das Schlußdreieck, das eine höhere Niederlage verhinderte. Die Läuferreihe, ihrer Hauptſtütze beraubt, hatte gegen das fineſſenreiche Spiel des Fürther Sturms ohnehin wenig zu beſtellen. Dem Sturm fehlte der Zuſammenhang, beſonders das Innentrio verſtand ſich nicht genügend, um irgend etwas ausrichten zu können. Die Flügel konnten gefallen, ſie wur⸗ den durch ſchnelle Vorſtöße immer wieder gefährlich. Als Schiedsrichter amtierte Schneider⸗Niederrad ganz aus⸗ gezeichnet. Man war bemüht, ihm das Amt auch nicht allzu ſchwer zu machen. Schlußſtand der Tabelle der Runde der Meiſter Vereine Spiele Gew. Unentſch. Verl. Tore Punkte 1..⸗C. Nürnberg 10 7 2 1 28:15 16:4 Sp.⸗Vg. Fürth 220 7 1 2 41:11 15:5 F. S. V. Frankfurt 10 4 1 5 V. f. L. Neckarau 10 4— 6 222:28:12 V. f. B. Stuttgart 10 8 6 2428 7218 F. S. V. Mainz 05 10 2 1 7 15287 5715 Runde der Zweiten B. f. R. Mannheim verſagt abermals V. f. R. Maunheim—Jy. Saarbrücken 93(:2) Der Oſtermontag brachte uns Rheinbezirklern in der ſüd⸗ deutſchen Meiſterſchaft noch eine weitere Enttäuſchung. Auch unſer Vertreter in der Runde der zweiten wurde geſchlagen, unerwartet ſogar auf eigenem Platze; nach dem:2⸗Siege des Vorſpieles hätte niemand dieſes Ergebnis vermutet. Die Raſenſpieler warteten aber wieder einmal mit einer recht ſchlechten Leiſtung auf und konnten daher nicht gewinnen. Außer Hügel im Tore und Bleß in der Deckungsreihe konnte kein Spieler befriedigen. Die Verteidigung Au—Hoßfelder machte viele taktiſche Fehler, Engelhardt bewies erneut ſeine Untauglichkeit als Mittelläufer. Im Sturme ſah man über⸗ haupt nur Grünauer und Fleiſchmann ſpielen, die übrigen g, Gerlinger, Eberle und Dr. Metz, ſpielten eine recht klägliche Rolle. Kurz geſagt, die geſamte Elf ſpielte nie auf Sieg. Demgegenüber waren die Leute von der Saar von gutem Kampfgeiſte beſeelt und gewannen deshalb verdient. Wenn ſie auch das Feldͤſpiel nicht überlegen halten konnten, ſo be⸗ wieſen ſie doch einen ſolch ungeſtümen Drang nach dem Tore, daß ſie kaum zu halten waren und auch am entſchloſſenen Schuſſe mangelte es nicht. Mit am beſten beim Fv. Saar⸗ brücken war das Verteidigungstrio, das zäh und unentwegt den Anſtürmen des V. f..⸗Angriffes ſtandhielt. Schwächer war die Läuferreihe, während der Sturm zwei glänzende Außenſtürmer beſitzt, die durch ein produktives Innentrio gut ergänzt wurden. Der Spielverlauf war nie einſeitig. Saarbrücken wurde gleich gefährlich, dann drängte V. f. R. ohne Erfolg. Bereits die 6. Minute brachte Saarbrücken das Führungstor. Einen Durchbruch des Rechtsaußen ſtoppte Hügel zwar ab, aber der linke Flügel Saarbrückens brachte den Ball erneut vors V. f..⸗Tor und der Halbrechte konnte einſchießen. V. f. R. war dann wieder ſtark im Vorteile, bis ein unverhoffter Schuß von Zeimet II. den Gäſten den 2. Erfolg ermöglichte. Bis zur Halbzeit waren dann die Einheimiſchen ſtark im An⸗ griffe, aber Saarbrückens Verteidigung hielt ſich ausgezeichnet. Nach Wiederbeginn hatte V. f. R. vorteilhaft umgeſtellt. Eberle ſpielte nun Mittelläufer, Engelhardt Verteidiger und Hoßfelder Rechtsaußen. Der Erfolg ſchien nicht auszubleiben; der unke Sturmflügel hatte wiederholt gute Chancen, aber kein Glück. In der 28. Minute fiel dann die endgültige Ent⸗ ſcheidung durch entſchloſſenen Schuß des Halbrechten von Saarbrücken. V. f. R. zog nun auch noch Fleiſchmann zurück, wodurch das Stürmerſpiel noch ausſichtsloſer wurde. Trotz⸗ dem verſuchte der Mannheimer Sturm immer noch wenig⸗ ſtens zum Ehrentreffer zu kommen, aber es war vergeblich. Mit:0 behielt Saarbrücken Sieg und Punkte. Herr Müller Beiertheim) leitete das immer faire Spiel einwandfrei. 5 Schlußſtand der Tabelle der Runde der Zweiten Vereine Spiele Gew. Unentſch. Verl. Tore Punkte 1860 München 8 5 1 2 20:8 11:5 Karlsruher.⸗V. 8 8 5 1 1* 12 1026 Eintracht 8 2 4 2 14:14 828 B. f. R. Mannheim 8 3 1 4 15:20 79 .B. Saarbrücken 8 1 5:20 4212 Spiele im Rheinbezirk Sportklub Käfertal— Red Star Zürich:4(:). Zu einem internationalen Geſellſchaftsſpiele empfing am Oſtermontag auf dem V. f..⸗Platze der S. C. Käfertal einen Gaſt aus der Schweiz. Das von ca. 1000 Zuſchauern beſuchte Treffen brachte von beiden Mannſchaften recht gute Leiſtun⸗ gen. Die Schweizer konnten infolge ihrer größeren Durch⸗ ſchlagskraft das Spiel mit dem knappen Ergebnis zu ihren Gunſten entſcheiden. Sehr gut war vor allem die Abwehr der Züricher, beſonders der Torhüter, der durch entſchloſſenes Eingreifen wiederholt gute Gelegenheiten des Gegners ver⸗ eitelte. Der Sturm war durch ſchnelles Flügelſpiel gefährlich. Käfertal zeigte eine unerwartet gute Flachkombination und aber die Niederlage nicht entſchuldigen können. Frtankdſurt bleibt Oritter hätte das Spiel nicht verlieren dürfen. Der Innenſturm konnte aber die Chancen nicht auswerten, da man ſich im Strafraum den Ball noch gegenſeitig zuſchob und ſo der geg⸗ neriſchen Verteidigung Gelegenheit zum Abwehren gab. Zürich konnte bald nach Beginn ein Tor vorlegen, dann war aber Käfertal ſtark offenſiv und kam immer wieder ans gegneriſche Tor. Der Schweizer Torhüter wehrte einige gute Schüſſe ſehr gut ab. Erfolgreicher waren die Gäſte, die durch einen 20 Meter⸗Schuß ihres Mittelſtürmers noch vor der Pauſe den Vorſprung auf:0 erhöhten. Erſt nach dem Wechſel hatte Käfertal Erfolg und kam durch Halbrechts zum erſten Gegentreffer. Der Gäſtehalblinke ſtellte aber durch ein 3. Tor die alte Torvifferenz wieder her. Nachdem Käfertal einen Handelfmeter abſichtlich vergeben, gelang es aber doch im End⸗ kampfe durch Halbrechts und Halblinks noch zwei Tore zu er⸗ zielen, die das Ergebnis weſentlich brichtigten. Schiedsrichter Bohn(V. f. R. Mannheim) leitete gut. 8. * Germania 04 Ludwigshafen— 1903 Ludwigshaſen:1(:). Die beiden alten Pokalgegner lieferten ſich am zweiten Feiertag zum erſten Male nach langer Unterbrechung wieder ein Freundſchaftsſpiel. Ueberraſchenderweiſe gelang es dem Kreisligavertreter einen hohen Sieg über die Bezirksliggelf bavon zu tragen. 03 hatte allerdings einige Erſatzleute, die Dieſe iſt vor allem auf das ſchlechte Stellungsſyiel der 03⸗Hintermann⸗ ſchaft zurückzuführen. Die Germanen waren in ſehr guter Form und beſonders der lebhafte Sturm war ſehr gefährlich. Schon von Beginn an kämpfte 04 ſehr energiſch und bereits die fünfte Minute brachte durch den Mittelſtürmer den Platz⸗ herren das erſte Tor. Das taktiſch falſche Spiel der 03⸗Ver⸗ teidigung ſchuf wiederholt brenzliche Momente vor dem 03⸗Tore. Durch ein Selbſttor des Läufers links kam 04 noch vor dem Wechſel zum zweiten Erfolg. Nach der Pauſe hielt die Verwirrung in der 03⸗Hintermonnſchaft weiter an. Das dritte Tor für 04 ermöglichte der gegneriſche Verteibiger Dauer durch zu ſcharfes Zurückgehen. Eine prächtige Ein⸗ zelleiſtung des 04⸗Halblinken Wünſtel, der beide Verteidiger umſpielte und am herauslaufenden Torwart vorbei ein⸗ ſandte, brachte den vierten Treffer für Germania. Trotz tech⸗ niſch gutem Stürmerſpiele vermochten die Bezirksligalente nur noch einen Gegentreffer durch Feſer 2 zu erzielen. M S. Ergebniſſe im Rheinbezirk Privatſpiele. S. C. Käfertal— Red Star Zürich:4. Fy. Kaiſerslautern— Hanau 93:1. Fy. Speyer— F. C. Winterthur:3. Fv. Frankenthal— V. f. B. Karlsruhe:5. Fv. Frankenthal— F. C. Winterthur 31. Sportv. Amicitia Viernheim— Vorwärts Mannheim. 1904 Ludwigshafen— 1903 Ludwigshafen 411. V. f. R. Kaſſerslautern— V. f. B. Karlsruhe 311. V. f. R. Pirmaſens— D. S. V. München 588. Weitere Ergebniſſe Sübdeutſchland Privatſpiele Samstag: Eintracht Trier— Rot⸗Weiß Frankfurt:2; Kickers Offenbach— Phönix Mannheim 111. Oſter⸗Sonntag Wacker München— V. f. R. Heilbronn:2; F. S. V. Frank⸗ furt— Ilford F. C. London:2; Union Niederrad— Phönix Mannheim:2; V. f. R. Offenbach— Viktoria Recklinghauſen :2; Boruſſia Neunkirchen— Rot⸗Weiß Frankfurt:1; Ale⸗ mannia Worms— Wormatia Worms:1: S. V. Wiesbaden— Dürener S. C. 03:1; F. C. Idar— Germania Elberfeld 611: F. V. Speyer— F. C. Winterthur:3; FSV. 05 Mainz— F. E. Fürth:3; Phönix Karlsruhe— Kickers Offenbach:2; F. V. Kaiſerslautern— F. C. Hanau 93:1; Oſter⸗Montag Wacker München— Sp. Vg. Fürth:0: V. f. B. Stutt⸗ gart— Ilford F. C. London:3: F. C. 1900 Konſtanz— Stutt⸗ garter S. C.:2; Schwaben A— V. f. R. Heilbronn:1; Ger⸗ mania/ySV. Frankfurt— Union Ziskow Prag:3; B. f. R. Offenbach— Black Stars Baſel:1; V. f. L. Neu⸗Iſenburg— F. V. Speyer:1; Fechenheim 1003— Phönix Mannheim:3; Saar 05 Saarbrücken— F. C. Biel(Schweiz):2. Sübddeutſche Mannſchaften auf Reiſen Samstag: V. f. R. Köln— Stuttgarter Kickers:3; S. u. S. Elberfeld/ Schw. W. Barmen— 1. F. C. Nürnberg 328: Union Krefeld— Höchſt 01 42. Sonnutag: Preußen Eſſen— Eintracht Frankfurt a. M. 021; V. f. R. Köln— Phönix Ludwigshafen:1; Homberger Sp. V.— Höchſt 01:1: Old Boys Baſel— Karlsruher F. V. 118: Lauſanne Sports— Stuttgarter S. C.:3: F. C. Lugano— Freiburger S. C. 11. Montag: Alemannia Dortmund— Eintracht Frankfurt :6; Schwarz⸗Weiß Eſſen— Stuttgarter Kickers:2; Sp. Vg. Köln/Sülz 07— 1. F. C. Nürnberg:3; B. V. 04 Düſſeldorf— Phönix Ludwig hafen:3; Rheydter Sp. V.— Höchſt 01:0; Hagen 05— V. f. R. Fürth ausgefallen; V. f. B. Weidenau— Viktoria Aſchaffenhurg 123; La Rennaiſance Roſelle— Rot⸗ Weiß Frankfurt:5; F. C. Chiaſſo— Freiburger S..: Blue Stars Zürich— Freiburger F..; F. C. Romanshorn— Bayern München⸗Reſerve. Aufſtiegsſpiele: Rheinheſſen/ Saar: Trier 05— Kreuznach 02:3; Germania Wiesbaden— Sportfreunde Saarbrücken:1. Bayern: Würzburg 04— F. T. V. Nürnberg:1. Länderkampf Frankreich⸗Deutſchland Ueberlegenes Spiel der Franzoſen.— Deutſchland ſchlägt ſich beſſer als erwartet.— 25 000 Zuſchauer 6 Paris, 17. April.(Eig. Drahtber.) Wenn auch die deutſche Rugbymannſchaft im Länderſpiel gegen Frankreich eine derbe Abfuhr erlitt, ſo iſt doch als wichtigſtes Moment der vorzügliche Eindruck zu erwähnen, den die Deutſchen in Paris hinterlaſſen haben. Der deutſche Rugbyſport iſt noch zu jung, als daß mit Erfolgen gegen erprobte Mannſchaften zu rechnen wäre, der moraliſche Erfolg darf jedenfalls aber nicht unterſchätzt werden. Rein ſpieleriſch müſſen wir noch eine ganze Menge lernen, Geſchicklichkeit, Fang⸗, und Schuß⸗ technik, ſowie Schnelligkeit. Vor allem aber fehlt es an Erfahrung. Die Franzoſen hatten in allen Punkten ein klares Plus. Schon in der erſten Halbzeit kamen die Franzoſen zu vier Verſucher, von denen zwei erhöht wurden, ſo daß das Halbzeitergebnis bereits 16:0 ſtand. Nach der Pauſe kamen die Franzoſen zu weiteren vier Ver⸗ ſuchen bei einer Erhöhung. Beim Stande von 30:0 konnte dann kurz vor Schluß Lücke für Deutſchland den Ball niederlegen und Senning erhöhte, ſo daß das Ende 30:5 lautete. Bei dem ſehr ſchönen Wetter hatten ſich 25 000 Zuſchauer im Stade Colombes eingefunden. Die Mannſchaftsführer hatten vor⸗ erhöht werden. Das Wichligſte vom Sport an oſtern Die Endſpiele um die ſüddeutſche Meiſterſchaft: Fürth beſiegt Stuttgart. In der Runde der Zweiten verliert V. f. R. Mann⸗ heim gegen Saarbrücken Nugby⸗Länderkampf Frankreich— Deutſchland 30:5 5* Engliſche Ruabyſpieler ſiegen in Frankfurt Die internationalen Hockeyſpiele in Folkeſtone[England): Er⸗ folge der denkſchen Vereine Das Jugend⸗Hockeyturnſer des Süddeutſchen Hockey⸗Verbdan⸗ des in Frankfurt: Erfolge der Mannheimer Teilnehmer Pferderennen in Sandhofen und Seckenheim * Pferderennen in Frankfurt, Köln, Strausberg. Dresden und Karlshorſt Das„Goldene Rad von Mannheim“ Radfernfahrt Mann⸗ heimFrankfurt und zurück: Sieger Nickel⸗Maunheim her vereinbart, daß beide Mannſchaften zu gleicher Zeit das Spielfeld betreten ſollten und außerdem keine Natonalhymne geſpielt werden ſollte. Nachdem die Deutſchen dem franzöſiſchen Spielführer einen Blumenſtrauß überreichten, pfiff der Engländer Jackſon Die Mannſchaften ſpielten in derx vorgeſehenen das Spiel an. Aufſtellung. Zum Spielverlauf: Die Franzoſen lagen gleich im Angriff und konnten ſchon in der 6. Minute zu einem Verſuch kommen durch Vellat, der nach Poß mit Behoteguy den Ball in die Ecke legte. Der Verſuch konnte nicht Etwa acht Minuten ſpäter entſtand eine gefährliche Situation vor dem deutſchen Mal, die beinahe zu einem Verſuch führte. Durch ein Gedränge kamen die Deutſchen mieder frei. Frank⸗ reich diktierte weiter das Tempo und in der 30. Minute markierte Bousquet nach einem Einwurf zum zweiten Male. Auch hier gelang die Erhöhung nicht, dafür konnte aber ſieben Minuten ſpäter nach Gedränge und Paß der Dreiviertelreihe Houdet einen dritten Verſuch markieren, den Deſtarac zum Goal erhöhte. Houdet war es auch drei Minuten ſpäter, der wieder einen Verſuch niederlegen konnte. Da Deſtarac abermals die Erhöhung gelang, ſtand das Ergebnis jetzt bereits auf 16:0. Kurz darauf war Halbzeit. Nach Wiederbeginn griffen die Franzoſen gleich an und nach neun Minuten konnte wiederum Houdet nach Stürmerpaß zwiſchen den Pfoſten markieren. Die Erhöhung mißlang. Unter lebhafteſtem Beifall der Menge konnten die Deutſchen in der 19. Minute einen ſchönen Angriff einleiten. Dicht neben dem franzöſiſchen Mal kam es zu einem Gedränge, aber die Deutſchen erwieſen ſich als zu ungeſchickt, um von dem Vorteil zu profftieren. Eine weitere Ge⸗ legenheit ergab ſich für Deutſchland bei einem Freitritt, den Leipprand aber verfehlte. Wenig ſpäter lagen die Franzoſen wieder vor dem deutſchen Mal und Houdet konnte abermals markieren. Deſtarae erhöhte, ſo daß das Ergebnis jetzt 24:0 lautete. Die deut⸗ ſchen Dreiviertel kamen dann in Vorteil und gelangten auch in gefährliche Nähe des Mals, aber der Erfolg blieb aus. Etwa zehn Minuten vor Schluß prallten zwei Deutſche zuſammen und blieben einige Minuten bewußtlos liegen. Leipprand mußte daun für den Reſt der Spielzeit ausſcheiden. Inzwiſchen hatte Verger nach ſchönem Zuſammenſpiel einen neuen Verſuch erzielt, der nicht erhöht wurde. Wenig ſpäter ergab ein Gedränge auf der deutſchen Mallinie einen Stürmerverſuch durch Cazenave. Zwei Minuten vor Schluß kam Deutſchland zu den Ehrenpunkten. Die deutſchen Dreiviertel griffen an, paßten durch und Lücke legte zwiſchen den Pfoſten nieder. Senning erhöhte und ſtellte das Endreſultat auf 30:5. Obwohl die Deutſchen im Gedränge beſſer waren, blieb der Ex⸗ folg aus, weil der Angriff zu ungeſchickt ſpielte. Die Hand⸗ und Fußarbekt war zu mangelhaft. Gut waren Gedrängehalb und Flügel⸗ dreiviertel, ſowie Leipprand als Schlußmann. Im Angriff gefielen nur Meyer, Müller und Offenhauer. Die Franzoſen hatten einen guten Eindruck von den Deutſchen und geben ihnen für die Zukunft ziemliche Hoffnungen. Was vor allem fehlt, iſt die Erfahrung gegen⸗ über ſo fineſſenreichen Spielern wie den Franzoſen und Engländern. Hockey Inlernationales Oſterhockey Turnier in Folkeſtoane Der 2. Tag. D. H. C. Hannover und.C. 80 Frankfurt geſchlagen Die Erfolge der deutſchen Mannſchaften beim Oſter⸗ hockeyturnier in Folkeſtone am erſten Tage wiederholten ſich am Samstag nicht in der gleichen Weiſe. Wohl konnten Leip⸗ zig und Ühlenhorſt wieder erfolgreich bleiben, aber dafür wurden der.C. 80 Frankfurt und..C. Hannover ge⸗ ſchlagen. Das ſchöne Wetter begünſtigte am Samstag die Austragung der Spiele. Unter den zahlreichen Zuſchauern bemerkte man auch den deutſchen Botſchafter Dr. Sthamer. Die einzelnen Spiele endeten wie folgt: Leipziger.C.— Royal Marineers:2 Die Sachſen ſpielten ein härteres, kräftigeres Hocken, al die Engländer und waren im Schußkreis ſehr gefährlich. Bis zur Pauſe hielt ſich die engliſche Hintermannſchaft noch ſehr zäh, nach dem Wechſel aber war die Niederlage nicht mehr zu vermeiden. Das Halbzeitergebnis lautete:0 für Leipzig. Die Tore erzielten Wollmer(4) und Böſch(). Uhlenhorſter H. C.— Purley:0 Beide Mannſchaften verloren ſchon etwa fünf Minuten nach Beginn je einen Spieler, ſo daß der Geſamteindruck naturgemäß darunter leiden mußte. Die Uhlenhorſter mach⸗ ten eine ſehr gute Figur und erzielten ſchon in der erſten Halbzeit durch Brühnfahr und Boche zwei Tore. Die Englän⸗ der waren kaum ſchlechter, drängten auch nach der Pauſe mehrfach, ließen aber im Schußkreis die Energie vermiſſen. S. C. 80 Frankfurt— Myſtics:3 Gleich das erſte Spiel der Frankfurter endete mit einer Niederlage, die aber dadurch entſchuldbar wird, daß die Deut⸗ ſchen den größten Teil des Spiels mit nur 10 Mann durch⸗ führten. Ueberdies konnte die Spielweiſe der Frankfürter nicht recht erwärmen. Sehr gut war Theo Haag, der auch das einzige Tor für ſeinen Verein ſchoß. Doc. Hannover— Bacchanalians:3. Die Hannoveraner beſtätigten den Eindruck ihres unent⸗ ſchiedenen Spiels vom Vortage, daß ſie nicht recht in Form ſind. Die Mannſchaft, die als eine der ſtärkſten Stützen der deutſchen Teilnehmer galt, fand nicht den Zuſammenhang, den die Engländer hatten. Bis zur Pauſe kamen beide Par⸗ teien zu einem Tor, Hannover durch Dr. Haverbeck. In der zweiten Halbzeit ließ der D..C. nach und die Bacchanalians kamen zu zwei Erfo⸗gen. Weitere Ergebniſſe: Old Felſtidians— Old Roſſalians:0. Buchaueer— United Services 621. The Ghoſts— Royal Hibernians:2. Old Felſtidians— Ecole'Jle de France 410. 45 6. Seite. Nr. 178 Neue Maunheimer Zeitung[Morgen⸗Ausgabe) Dienstag, den 10. Aprit 1527 Radſport Straßenrennen um das goldene Nad von Mannheim Die erſte diesjährige radͤſportliche Veranſtaltung von Mannheim lieferte einen deutlichen Beweis, mit welch großem Jutereſſe das Mannheimer Sportpublikum die kommenden Ereigniſſe der Radſportſaiſon erwartet. Hatten ſich bereits am frühen Oſtermontag 7 Uhr vor dem Inkrahaus hunderte von Zuſchauern am Start eingefunden, ſo dürfte es doch mit⸗ tags am Ziel immerhin eine nach Tauſenden zählende Zu⸗ ſchauermenge geweſen ſein, die den Siegern einen feierlichen Empfang bereitete. Das Rennen um das goldene Rad gelangte zum vierten Male zum Austrag und übertraf in organiſatoriſcher Hinſicht ſeine Vorgängeriunen beim weitem. Erſtmalig in dieſem Jahre ging das Rennen über 170 Km. und wurden folgende Punkte berührt: Mannheim—Viernheim—Weinheim—Hep⸗ penheimBensheim-—Bickenbach— Darmſtadt— Arheilgen— Sprendlingen—Neu Iſenburg—Darmſtadt—Bensheim—Wein⸗ heim—Großſachſen—Heddesheim—Mannheim. Die von der Inkra G. m. b. H. Mannheim geſtifteten Preiſe wurden hart umſtritten und brachten in jeder Klaſſe die erwarteten ſcharfen Kämpfe. Den ſchwächeren Klaſſen waren Vorgaben geſtattet und auch ſte lieferten in jeder Beziehung einen ausgezeich⸗ neten Sport. Das Meldeergebnis war das denkbar günſtigſte und brachte in der A⸗Klaſſe 20, in der B⸗Klaſſe 70, in der Altersklaſſe naturgemäß nur 3 Fahrer an den Start. Das Rennen nahm bei gutem Wetter im allgemeinen einen durchaus befriedigenden Verlauf. Waren ſo alle Vor⸗ bedingungen, die einen glatten Verlauf des Rennens garan⸗ tierten, reſtlos erfüllt, ſo ſollten die Leiſtungen der Fahrer dennoch geradezu überraſchen. Trotz vieler Defekte, Stürze uſw. paſſterte kurz vor 1 Uhr nachmittags Nickel⸗Mann⸗ heim, dicht gefolgt von Fiſcher⸗Köln und Spreng⸗Mannheim, als Erſter das Ziel. Ihm wurde ein jubelnder Empfang zu⸗ teil, aber auch ſeine Nachfolger wurden mit ſtarkem Beifall geehrt. Die Ergebniſſe: 1. Nickel., Opel, Maunheim.40 Stunden; 2. Fiſcher⸗ Köln, eine Länge zurück; 3. Spreng, Opel, Mannheim, eine halbe Länge zurück; 4. Kaiſer., Ideal, Mannheim, dichtauf; B5. Born⸗Köln; 6. Haas⸗Stuttgart, 7. Hauswirt⸗Haßloch; 8. Gauſemer M.(Saargebiet); 9. Mind., Metis, Mann⸗ helm; 10. Gauſemer F.(Saargebiet). Ingendklaſſe: 1. Kirſchbaum⸗Waldhof.28 Minuten; 2. Clemenz⸗ Offenburg eine halbe Länge zurück; 3. Biller Ed., Endſpurt Maunheim; 4. Boll Fr., Mannheim; 5. Fleckenſtein⸗Offenbach. (Die Jugendſtrecke führte über Viernheim nach Weinheim, von da zurück nach Mannheim.) Pferdeſport Pferderennen in Sandhofen Die Veranſtaltung des Vereins für Pferdezucht Mann⸗ heim⸗Sandhofen fand an einem herrlichen Frühlingstage ſtatt, die Stimmung der nach Tauſenden zählenden Zuſchauer war ſehr gut. Eine Abordnung der Muſikkapelle Mohr füllte die Pauſen aus. Die Organiſation klappte ausgezeichnet und die Durchführung der Rennen war muſtergültig. Der Totaliſator wurde ſtark in Anſpruch genommen und auch hier verlief Huber⸗Seckenheim Hexe, 3. J. Obert⸗Sulzbach, Trude. Fer ** 5, 0 2 2— die Abwicklung der Geſchäfte reibungslos. Der gebotene Sport war vorzüglich. Von den acht Rennen gefiel ganz beſonders das Jagdreiten offen für alle Pferde. Die höchſte Qnote er⸗ zielte Carmen, denn ſie brachte ihren Wettern 46:10. Gleich beim erſten Rennen paſſierte ein Unfall, der jedoch noch gut abging und dem Reiter einen Bluterguß im Knie verurſachte. Unter den Anweſenden konnte man u. a. Rittmeiſter a. D. Pauwels, Freiherrn v. Eggloffſtein⸗Karlsruhe, Hauptlehrer Veith⸗Haßloch, Dr. Müller⸗Clemm(Mannheim) bemerken. Reunverlauf Eröffnungsrennen für Halbblutpferde von Baden und der Pfalz. Diſtanz 1000 Meter(Preiſe 120/ dem exſten, 80/ dem zweiten, 60 dem dritten, 40 4 dem vierten und 20/ dem fünften Sieger). 1. Karl Backs(Sandhofen) Carmen, 2. Jakob Weickels(Scharhof) Concordia, 3. H. u. L. Münchs(Friedrichsdorf) Conſtantin. Ferner liefen: Sieglinde, Pfälzerin, Saͤxo. Richterſpruch: Kopf—5.—10 L. — 11 L. Toto: Sieg 46:10, Platz 10, 10:10. Am Start hatten ſich ſechs Pferde eingefunden. Ohne Fehlſtart begab 7 das Feld auf die Reiſe. Zirka 100 Meter nach dem Anlauf ritt Karg auf Saxo fehl und ſtürzte gegen die Umzäunung und myßte von Sanitätern vom Platze ge⸗ tragen werden. In des Kurve ſetzte ſich Concordia an die Spitze, dichtauf das übrige Rudel. Im Ziel jedoch gelang es Carmen, Concordia abzufangen und als Erſter aus dem Ren⸗ nen hervorzugehen. Flachrennen, Preis von Sandhofen. Rennen für bad. Ver⸗ bandspferde. Diſtanz 1400 Meter.(Preiſe: 120% dem., 80„ dem., 60% dem 3. und 40 dem v. Sieger.) Nur für Pferde, die tim Bad. Verband eingetragen ſind. 1. Auguſt Preis Motte, 2. Karl Henrichs(Scharhof) Myrte, 3. Heinrich Bohrmanns(Scharhof) Brunhilde. Fer⸗ ner liefen: Bergfink, Wanderlieſe, Cäſar. Richterſpruch: 3 L. —35.—6.—8 L. Toto: Sieg 18:10, Platz 10, 10:10. Vom Start weg ſetzt ſich Motte 2(Reiter: Karl Gaa) an die Spitze und behauptet dieſelbe bis in das Ziel, trotzdem Myrte ihr bis zirka 500 Meter vor dem Ztel hart zuſetzte. Brunhilde und Bergfink lieferten ſich einen harten Endkampf, den Brunhilde für ſich entſchied. Flachrennen, Preis von Waldhof, offen für alle Pferde. Diſtanz 1800 Meter.(Preiſe: 180„ dem., 100„ dem., 50 dem 3. und 40/ dem 4. Sieger.) 1. Albert Laſchs (Bodersweier) Graui, 2. Joh. Hubers(Mußbach), Karle⸗ mann, 3. L. Buchmüllers Mußbach Eisbär. Ferner liefen: Stier, Sonntagsruhe, Pfalzgraf, Leguſte, Selmel, Rothaar, Viellecht. Richterſpruch: 3.—3,5.—4 LV.—4,5 L. Toto: Sieg 38:107 Platz: 26, 20, 20:10. eſes Rennen war ein Maſſenaufgebot. Nicht weniger als elf Pferde erſchienen am Start. Die vorzüglich laufende Grani übernahm die Führung, nachdem dieſe verſchiedene Pferde mit wechſelndem Erfolg innegehabt hatten. Im Ziel war ſie ihren Mitkonkurrenten um drei Längen voraus und wurde von ihrem Reiter(Wanſtris) verhalten durchs Ziel geführt. In kurzen Abſtänden folgte das 8 udel. ürdenrennen, Preis von Baden, für Verbandspferde. Diſtanz 1800 Meter.(Preiſe: 150/ dem., 90 dem., 60 dem 3. und 40 dem 4. Sieger.) 1. Auguſt Preis (Sandhofen) Motte 2, 2. H. u. L. Münchs(Friedrichsdorf) Bergfink, 3. Karl Henrichs(Scharhof) 15 5 Ferner lief: Silberkugel. Richterſpruch: 2.—Weile. Toto: Sieg 22:10, Platz 10, 10:10. Zum zweiten Male gelang es Motte 2 einen Sieg zu er⸗ Tingen. Nachdem Silberkugel aus dem Rennen genommen wurde, führte Bergfink die ganze erſte Runde. In der Kurv⸗ gelingt es Motte, vorzugehen und läßt ſich den Sieg nicht mehr nehmen. Zu Beginn der zweiten Runde brach Myrte aus, wurde jedoch von ſeinem Reiter nachgeritten und be⸗ legte den dritten Platz. Jagdreiten, Preis von Manuheim, offen für alle Pferde. Diſtanz 2000 Mtr.(Preiſe: 200/ dem erſten, 120% dem zweiten, 80, dem dritten und 50 1 dem vierten Sieger.) 1. L. Buchmüllers Eis bär, 2. J. Hubers, Mußbach, Karle⸗ mann, 3. Emil Müllers, Iffezheim, Selmel. Ferner liefen: Sonntagsruhe, Maltheſer, Luiſe. Richterſpruch: 1— 21— 8 Toto: Sieg: 28:10; Platz: 16, 18:10. Dieſes Rennen war wohl das intereſſanteſte des Tages. Mußte ſich doch Selmel, der mit ſchönem Vorſprung zwei Runden führte, in der letzten Kurve geſchlagen bekennen. Hätte der Reiter Fenſel nicht ſchon am Anfang ein derartiges Tempo angegeben, ſo wäre er ohne Zweifel als Sieger aus dem Rennen hervor⸗ gegangen. So gelang es Eisbär, der in guter Verfaſſung war, vom dritten Platz auf den erſten vorzurücken. Ansgleichsrennen, Preis vom Luftſchiffhafen für nichtpla⸗ zierte Vollblüter ausgeſchloſſen.(Preiſe: 100/ dem erſten, 60 dem zweiten, 40/ dem dritten und 20 4 dem vierten Sieger.) Diſtanz 1200 Meter. 1. A. Beſt⸗Landau, Pfalz⸗ graf; 2. L. Buchmüller⸗Mußbach, Silberkugel; 3. Fritz⸗Wei⸗ ſenborn⸗Ungſtein, Rothaar. Ferner liefen: Lecuſte, Cäſar. (Lecuſte disqualifiziert.) Richterſpruch:——2 L. Toto: 24:10, Platz 11, 10:10. Eine Ueberraſchung brachte das Ren⸗ nen Preis vom Luftſchiffhafen. Wohl ging Lecuſte, geritten von dem noch ſehr jungen Reiter Hauck als Erſte durchs Ziel, doch konnte dieſer Sieg nicht gewertet werden, da dem Reiter beim Nachwiegen 6 Kilo zu wenig Gewicht hatte. So kam Pfalzgraf, der nur eine halbe Länge zurück war, auf den erſten Platz, den er auch erreicht hätte, wenn die Gewichts⸗ differenz nicht vorgekommen wäre. Jagd mit Auslauf, Preis von Sandhofen. 2400 Mtr. Die Jagd wurde hinter dem Maſter geritten un 400 Meter por dem Ziel freigegeben. 1. Albert Laſch, Boders⸗ weier, Grant, 2. H. u. L. Münch, Friedrichsdorf, Maltheſer, 3. Jultus Preis, Sandhofen, Vielleicht. Ferner liefen: Silber⸗ kugel und Leguſte. Dieſes Jagdreiten war ein würdiger Ab⸗ ſchluß der Veranſtaltung und ſah Grani als ſichere Siegerin. Da bei dieſem Rennen niemand auf Sieg geſetzt hatte, wurde nur eine Platzquote von 10:10 bezahlt. Trabfahren. 1. Qualmſohn, 2. Minerva, 3. Morfner. Als Einlage nach dem dritten Rennen wurde ein Trabfahren vorgeführt, das Qalmſohn in gutem Stil gewann, was Jubel bei ſeiner Anhängerſchaft hervorrief als bekannt wurde, daß auf Sieg 45„ ausbezahlt wurden. Platz 10, 10:10. Pferderennen in Seckenheim Die Ausſchreibungen für das Seckenheimer Pferderennen, das ſchon ſeit Jahren ſich einer beſonderen Zugkraft erfreut, hatten mit einer erfreulich großen Anzahl von Nennungen abgeſchloſſen. Der Seckenheimer Pferdezuchtperein, zu deſſen Beſtrebungen es ſtets gehörte, ſeine Reunen zu einem land⸗ wirtſchaftlichen und ſportlichen Ereignis für Baden und die Pfalz auszugeſtalten, wartete am Oſtermontag mit einem be⸗ ſonderen reichhaltigen Programm auf. Der Verein war in der Lage, 2 Trabfegren, 1 Hürdenrennen und 5 Galoppreiten auszutragen. Dieſes reichhaltige Programm verfehlte ſeine Wirkung auf die Rennſportintereſſenten nicht und zu Beginn der Ren⸗ nen warer alle Plätze dicht bevölkert. Die Muſikkapelle Seezer füllte die Pauſen aus Der Totaliſatorbetrieb war recht rege. Die höchſte Quote zahrte man im Galoppreiten Preis von der Haardt mit 87:10. Die ſportliche Ausbeute war ganz ausgezeichnet. Das intereſſanteſte Rennen war das Trabfahren Preis vom Neckar. Reunverlauf: Trabfahren. Preis von Seckenheim, für Stuten und Wallache. Diſtanz 2400 Meter. Ehrenpreis dem Sieger und 100 Mk. dem erſten, 70 Mk. dem zweiten, 50 Mk. dem dritten, 30 Mk. dem vierten Pferde. 1. Emil Bühler's Ella, 2. A. ner liefen: Lenz, Ellomet, Bella. Richterſpruch: 22——174. Tot.: Sieg 33:10, Platz 10, 10, 10:10. 5 5 Galoppreiten für dreijährige und ältere Halbblutpferde. Diſtanz 1000 Meter. Ehrenpreis dem Sieger und 100 Mk. dem erſten, 70 Mk. dem zweiten, 50 Mk. dem dritten und 30 Mk. dem vierten Pferde. 1. Guſtav Moos, Heddesheim, Gräfin, 2. Michael Fleck, Heddesheim, Loreley, 3. Georg Sturm, Seckenheim, Pirat. Ferner liefen: Grethel I, Aron. Richterſpruch:——. Tot.: Sieg 29:10, Platz 16, 16:10. Hürdenrennen. Preis von der Pfalz. Diſtanz 2000 Meter. Ehrenpreis dem Sieger und 120 Mk. dem erſten, 80 Mk. dem zweiten, 50 Mk. dem dritten Pferde. 1. Heinrich auck, Lan⸗ dau, Hildegard, 2. E. Beſt, Labilus, 3. J. Fleckſtein, Olga. Ferner liefen: Hexe vom Neckar, Beladonna. Richterſpruch: Längen. Tot.: Sieg 18:10, Platz 15, 13:10. „Galoppreiten. Preis vom Wörtel, für bad. Halbblutpferde. Diſtanz 1000 Meter. Ehrenpreis dem Sieger und 150 Mk dem erſten, 100 Mk. dem zweiten, 60 Mk. dem dritten und 40 Mk. dem vierten Pferde. 1. J. Weinle, Seckenheim, Dorn⸗ röSchen, 2. J. Obert, Sulzvach, Siglinde, 8. beinrich Hack, Schwabenheimer Ho Minka kI. Ferner liefen: Fulmina, Corſo, Chappelin. Richterſpruch:——1. Tot.: Sieg 33:10, Platz 15, 16:10. Galoppreiten. Preis von der Haardt. Diſtanz 1000 Met. Ehrenpreis dem Sieger und 120 Mk. dem erſten, 80 Mk. dem zwenen, 50 Mk. dem dritten und 30 Mk. dem vierten Pferde. 1. Michael Fleck, Heddesheim, Loreley, 2. L. Förſt, Groß⸗ Niedesheim, Irma, 3. A. Ott, Klein⸗Kiesheim, Gbyerle. Ferner liefen: Fanny, Olga, Lieſel, Gräfin. Richterſpruch: —2½—1. Tot.: Sieg 87:10, Platz 19, 18, 34:10. Gräfin, die die meiſte Ausſicht auf den Sieg hatte, wurde infolge Um⸗ reitens einer Markierungsſtange bisqualifiziert. Galoppreiten. Preis vom Roſenhof. Diſtanz 800 Meter. Für Landwirte unter 21 Jahren. Ehrenpreis dem Sieger und 100 Mk. dem erſten, 70 Mk. dem zweiten, 50 Mk. dem dritten und 30 Mk. dem vierten Pferde. 1. Ph. Kippenhahn II, Heddesheim, Roſamunde, 2. A. Treiber, Seckenheim, Nero, 3. Georg Treiber, Seckenheim, Gretel. Ferner ltefen: Lotte, Lieſel, Meta. Richterſpruch:——½. Tot.: Sieg 12:10, Platz 12, 28, 28:10. Trabfahreu. Preis vom Neckar. Diſtanz 2400 Meter. Ehrenpreis dem Sieger und 150 Mk. dem erſten, 100 Mk. dem zweiten, 70 Mk. dem dritten und 50 Mk. dem vierten Pferde. 1. Andreas Scheller, Studernheim, Max, 2. Frau Gewähr Wtwe, Neckarau, Carmen, 3. 991 Vogler, Straßenheim, Ruto. Ferner liefen: Ella, Hexe, Mia, Trude, Perkeb, Grethel, Lieſel, Fritz. Längen——3. Tot.: Sieg 60:10, Platz 12, 14, 23:10. Galoppreiten. Preis von der Diſtanz 1200 Meter. Ehrenpreis dem Sieger und 120 Mk. dem erſten, 80 Mk. dem zweiten, 50 Mk. dem dritten und 30 Mk. dem vierten Pferde. 1. J. Beſt, Landau, Pfalzgraf, 2. Nanchen, 3. Fulmina. Ferner liefen: Hexe, Minka, Sternblüte. Richter⸗ ſpruch:—2 L. Tot.: Sieg 13:10, Platz 11, 16:10. Die Frankfurter Pferoerennen Der erſte Tag am Oſtermontag Trotz des vor Beginn niedergegangenen Regens fand die rankfurter Rennpremiere einen ausgezeichneten Beſuch. Die timmung war recht gut, zumal der gebotene Sport ausgezeich⸗ net war. Beſonderen Beifall erhielten die Stege des heimiſchen Stalles Mätzig. Das Hauptereignis auf der Flachen, das Sandhof⸗Rennen brachte einen ſpannenden Endkampf zwiſchen Tarzan und Exzellenz. Targan hatte mit Koran geführt, wäh⸗ rend Exzellenz ſchlecht vom Start kam, im Bogen fiel Koran zurück, Exzellenz rückte auf und ſtieß in der Geraden innen durch. Für einen Augenblick erlangte Exzellenz ſogar die Füh⸗ 0 Dann aber zog Tarzan noch einmal an und gewann napp. Rennverlauf: 1. Eröffunungs⸗Hürdenrennen. 2200 Mk. 2800 Meter. 1. Sil⸗ bernagels Goldlack(K. Deſchner); 2. Sigurg; 3. Petronius. Ferner liefen: Achill, Hexenprinz. Tot.: 97:10; Pl. 15, 14:10, [Kikeriki l1(Varga). 2. Luiſapark⸗Reunen. 2100 Mk. 1400 Meter. 1. M. J. Oppen⸗ heimers Feſtina lente(E. Grabſch); 2. Orlanda; 3. Dollar. Fer⸗ ner liefen: Blocksberg, Deluſion, Lichtelfe, Sphaira. Tot.ꝛ 40:10 Pl. 12, 12,13:10. 4 3. Preis von Reifenberg. 2100 Mk. 1800 Meter. 1. M. Feld⸗ heims'Straßburg(Eicke); 2. Liebhaber; 3. Pandora. Fernetz liefen: Mardonius, Rochebelle, Juif errant, Traumdeuter Cannebiere, Luſtgarten, Mira, Kemal. Tot.: 171:10: Pl. 185:43, 37:10. ˖ 4. Feldberg⸗Jagdrennen. 2300 Mk. 8000 Meter. 1. Frau A. Schloß Blau u. Weiß(Naumann); 1. A. Schnierings Libuſſah Gecker): 8. Logenbruder. Ferner liefen: Mantua, Santuzza, Liebe Martha. Tot.: f. Blau u. Weiß 27:10: Pl. 28:10. Tot. für Libuſſa 34:10; Pl. 29:10. 1 5. Sandhof⸗giennen. Ehrenpreis und 3800 Mk. 1200 Meterz 1. H. v. Opels Tarzan(K. Narr); 2. W. Weigangs Exzellenz(E⸗ Grabſch); 3. Coran. Ferner liefen: Sebaſtiano, Struga. Tot. 29:10; Pl. 13, 12:10. 6. Rodenſtein⸗Jagbrennen. Ausgleich II. 2800 Mark. 3600 Meter. 1. A. Baers Gallican(Hecker); 2. Glockner: 3. Kätherl, Ferner liefen: Cunido, Trapper, Sky Fairy, Boros, Troja⸗ Gianutri, Snob. Tot.: 58:10; Pl. 18, 19, 35:10, 7. Preis von der Gerbermühle. Ansgleich II. 2700 Mark, 1400 Meter. 1. Friedigers Farmer(W. Eicke); 2. Guſcha, 3. Mydear. Ferner liefen: Hilf Dir ſelbſt, Tarzan, Tſcherl keſſin, Orthos, Struga. Tot.: 21:10; Pl. 11. 18, 27:10 Köln 4 1. Treue⸗Rennen. Für Dreilährige. 3000. 1200 Meter 1. P. Mülhens Goldrente(8. Schmidt), 2. Mailanb, 3. Parteigetriebe, 3. Loiſach. Ferner liefeni Desdemona; Ballerina. Tot.: 22:10; Pl. 14, 21, 9, 8210. 2. Nubler⸗Rennen. 3000 4. 1800 Mtr. 1. Gebr. Röslert Marcellus(E. Pretzner), 2. Aſparagus, 3. Fridericus. Fernei liefen: Pythia, Lola, Roberta. Tot.: 18:10; Pl. 12, 17:10. 8. Verkaufs⸗Rennen. 3000. 1200 Mtr. 1. 8. Hahng Optimat(A. Zimmermann), 2. Impatiens, 3. Sündenbock. Ferner liefen: Golfſtrom, Gambetta. Tot.: 20:10; Pl. 12, 11:10 4. Ariel⸗Rennen. Für Dreijährige. 3000 4. 1600 Mt 1. A. Morawez's Lux(F. Friedrich), 2. Kabalta, 3. Scotch Whisky, 3. Tip. Ferner liefen: Truchſeß, Ehinaflor, Herzdame, Tot.: 113:10; Pl. 34, 31, 10,:10. 5. Kölner Frühjahrs⸗Ausgleich. Ausgleich 1. 6000 4. 1000 Mtr. 1. A. Morawez's Imperialiſt MRetke), 2. Miſtral, 3. Lebenskünſtler. Ferner liefen: Freigeiſt, Salzig, Salvator, Heiduck, Selbſtbeſtimmung, Pillar. Diavolo, Mohawk. Tot.: 96:10; Pl. 37, 17, 14:10. 6. Frondeur⸗Jagdrennen. Ausgleich 2. 8000 4. 8700 Mtr. 1. A. Steinecks Mutterlos(F. Broda), 2. Die Zuverſicht, 3. Bundesbruder. Ferner liefen: Germane, Anitra, Dämon. Tot.: 19:10; Pl. 13, 14:10. 7. Ard, Patrick⸗Ausgleich. Ausgleich 3. 9000&. 2000 Mtr. 1. Frau E. Voigts Culvert(Kleine), 2. Sam Weller, 8. Francois. Ferner liefen: Mariemont, Relicario, Münſter⸗ eifel, Cſaba, Tönnisheide, Timgad. Tot.: 168:10; Pl. 67, 83, 17:10. Karlshorſt(18. April) 1. 8000 Mk. 3000 Meter. 1. Blu⸗ menfels' und Samsſon's Raffke(Kohl). 2. Fritjof. 3. Grille. Ferner liefen: Ardoritin, Mirabelle, Greifteufel, Man⸗ darine, Waiſenknabe, Signot, Argonaut, Silvaplana. Tot. 186:10, Pl. 32, 15, 15:10. 2. Bandola⸗Jagdrennen. 3000 Mk. 3400 Meter. I. Allg. D. Sp. V. Eſt o(v. Borcke). 2. Sommerflor. 3. Diamant. Ferner liefen: Roſenkönig, Fabiola. Tot. 14:10, Pl. 11, 17:10 3. April⸗Hürdenrennen. 4200 Mk. 3000 Meter. 1. Stahl'a Blumberg(W. Hauſer). 2. Letzter Ritter. 3. Rückſicht. Ferner liefen: Mariza. Tot. 32:10, Pl. 14, 13:10. 4. Oſterpreis, Jagdrennen. Ehrenpreis und 11000 Mk. 4000 Meter. 1. Bachwitz's Rückgrat(W. Heuer). 2. Gigerl. 3. Mainberg. Ferner liefen: My Lord II, Dada II, Kif⸗Kif, Sambur, Prinz, Coeur'Almes, Daubenton, Impreſſario, Boruſſia, Leander, Zauberflöte. Tol. 169:10, Pl. 51, 26, 40:10. 5. Wannſee⸗Hürdenrennen. 8000 Mk. 3000 Meter. 1. Stahl's Wetterhexe(W. Hauſer). 2. Mohn. 3. Alexander der Große. Ferner liefen: Immer vorwärts, Orplid, Wol⸗ kenſchieber, Traunegg, Ganymed, Hexenmetſter. Tot. 39:10, Platz 14, 39, 13:10. 6. Effenberg⸗Jagdrennen. 3000 Mk. 4000 Meter. 1. v. Mitzlaffs Maral(t. Viebig). 2. Trompeter. 3. Dede. Ferner liefen: Ma Berthe, Harma, Cſanad, Max Adam, Ir⸗ kutsk. Tot. 31:10, Platz 14, 21, 15:10. 7. Orakel. 3000 Mk. 1200 Meter. 1. Dombrowski's 2. Farren. 3. Helgoländer. Ferner liefen: Dompfaff, Jos, Helios, Florida, Laetitia, Tarnhelm, Jagannath, Rivalin. Tot. 143:10, Platz 35, 15, 90:10. Dresden(17. April) B⸗Rennen. 2700, 1400 Metez. 1. A. Gitt⸗ lers Rom(E. Wermann); 2, Kilt; 5. Pomona. Ferner liefen: Oran, Maiblume. Tot. 54; Pl.: 19, 14:10. 2. Wiederſehen⸗Rennen. Für Dreijährige. Ehrenpreis und 3000 /, 1200 Meter. 1. Stall Gaſtos Perſeus(O. Schmidt) 2. Alida;: 3. Maimorgen. Ferner liefen: Bengalt, Trier, LHombre, Tuor, Der Fakir, Der Racker. Tot.: 89; Pl.: 18, 18, 30:10. 3. Begrüßungs⸗Rennen. 2700 4, 1100 Meter. 1. R. Haniels Chantexella(F. Willtams); 2. Olivera; 8. Die 1777 1 ltefen: Tavayli, Aman, Campanuea. Tot.: Pl.: 14, 20:10. J. Preis von Chemnitz. Ehrenpr. und 2700. 1000 Meter. 1. M. Nuſſenows Kamtſchatka(E. Grabſch); 2. Nicotin; 3. Fundin. Ferner liefen: Silberfaſen, Champfleurt, Grand Carabach, Panter, Szeged. Tot.: 127: Pl.: 25, 21, 5. Ehrenpreis⸗Ausgleich. Ehrenpr. u. 6000, 1600 Meter. 1, O. Blumenfeld u. R. Samſons Prinz Chriſtian(E. aynes); 2. Sigtuna; 3. Bellona. Ferner liefen: Falſum, Mädchentraum, Piſtole, Manlius, Schneeberg, Jojo, Escorial. Tot.: 89; Pl.: 20, 37, 23110. 6. Preis vom Weißen Hirſch. Für Dreifährige. 2700 l, 1100 Meter. 1. Frhr. von Buddenbrock⸗Pläswitzs Leib⸗ küraſſier(E. Grabſch); 2. Fantasca: 3. Adiantum. Frer⸗ Eaſter Lily, Der Nord, Raute. Tot.: 35; Pl.: 7. Oſter⸗Ausgleich. 2700, 1400 Meter. 1. R. v. Falken⸗ hayns Fechter(O. Schmidt); 2. Fliegender Fuchs: 3. Vasko. Ferner liefen: Torre, Willa, Paladin, Fegefeuer, Vela, Lindenblüte, Reifende Frucht. Tot.: 24; Pl.: 13, 16, 21:10. Allgemeines Vortragsabend des Ski⸗Klubs Mannheim⸗Ludwigshafen Der Ski⸗Klub Mannheim⸗Ludwigshafen E. V. voranſtal⸗ tet am Mittwoch(20. April) abends im alten Rathausſaale um Abſchluß ſeiner diesjährigen Winterſportſaiſon einen ortragsabend, bei dem der bekannte Ballonfahrer und Hoch⸗ touriſt Victor de Beauelair aus Zürich über„Ski⸗ Hochtouren im Berner Oberland“ unter Vorfüh⸗ rung eigener Lichtbilder ſprechen wird. de Beauclair war einer der Gefährten Profeſſor Dr. Paulckes, der bereits im FJahre 1896 den Oberalpſtock und ein Jahr ſpäter das ge⸗ ſamte Berner Oberland im Winter auf Schneeſchuhen durch⸗ querte. Der intereſſante Vortrag iſt der Allgemeinheit zu⸗ gängig gemacht; wir verweiſen auf das heutige Inſerat. Herausgeber, Drucker und Berleger: Druckerei Dr. Haa Neue Mannheimer Zeltung G. m. b.., Mannheim, E 0 2 Direktſon: Ferdinand Hetme, CThefredakteur: Kurt Fiſcher— Verantwortl. Nedakteure; Für Politik: Hans Alfreb Meißner euilletun; Dr. S. Kayſer— Kommungl⸗Poſitik und Lokakes: Richard Schönfelder— port und Neues aus aller Weit: Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer— Gericht und alles. Mebzige: Gram Kircher Ameigen:Ot.. C. Stöbner 1. Eröffun — ů Dienstag, den 19. April 1927 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 178 Serichtszeitung Schöffengericht Mannheim 1860 geborener Angeklagter ſtand vor dem Ger: 5 ſeinen 27 Vorſtrafen befindet ſich auch Zuchthaus. rſt 5 will der alte Mann einmal Muſiker geweſen ſein. entlaſſe Februar dieſes Jahres wurde er aus dem Gefängnis ſabrit 55 Dann beſtellte er ſich in einer Karlsruher Stempel⸗ en Stempel„Orcheſterverein“, fertigte eine Liſte kre fingierte Namen ein und ging damit in Mannheim Schließn Aber gleich die erſten Beſuche waren ein Fiasko. 0 ßlich wurde der alte Mann von der Polizei wiederum Atellte de Das Gericht, Amtsgerichtsrat Schmitt, ver⸗ verſuch⸗ den Angeklagten zu 3 Monaten Gefängnis und will 10 uchen, den alten Mann in einer Anſtalt unterzubringen, er non ſeinem unſteten Wanderleben ausruhen kann. Amtsgericht Mannheim paar arbeitsloſe arme Teufel aus dem Barackenlager geſt n in ihrer Not nicht nur Holz, ſondern auch einen Hund ohlen, dieſen geſchlachtet und verzehrt. Außerdem haben — Schaufeln entwendet und deren Stiele als Brennholz 1* Erſchwerend fällt in Betracht, daß einer der Diebe kle ſeinen Diebesfahrten einen kleinen Dolch, bezw. ein mit fe Seitengewehr, wie ſie im Kriege üblich waren, ſtets ſich führte. Es gab Strafen von—7 Monate Gefängnis. Tagedieb namens Kaſſel, der es ſchon zu 36 Vorſtrafen 0 racht hat, hat ſich bei einem Malermeiſter Pinſel er⸗ windelt, da er dieſe benötigte, weil er ſich ein ſchönes Häus⸗ bauen wollte. Er verſprach, die Pinſel prompt zu be⸗ blen, ſobald er ſeine Rente geholt habe. Aber der ſah weder Pinſel, noch Geld, noch den Tagedieb, bis kurz vor Oſtern vor Gericht ein Wiederſehen gab. Wegen er Pinſelgeſchichte erhält der Angeklagte eine Gefängnis⸗ afe von 6 Monaten. Da er noch etwas anderes verbrochen at, verurteilt der Einzelrichter Amtsgerichtsrat Strübel, den n zu einer Geſamtſtrafe von einem Jahr Ge⸗ nis. da Der Landwirt und Bauunternehmer einer aufſtrebenden beſndgemeinde, die namentlich von den Mannheimern viel ucht wird, bekam vom Finanzamt einen Strafbeſcheid von 5 Mark, weil er ſein ſteuerpflichtiges Einkommen im — 1925 nur mit 6800 Mark anſtatt mit 14650 Mark ange⸗ i. en hatte. Da ihm dieſe eee zu hoch erſchien, verlangte er chterliche Entſcheidung, Em aber da, wenn auch nicht vom in die Traufe, ſo doch in moraliſcher Beziehung el echt weg. Der Bauunternehmer und Landwirt entſchuldigte n Verhalten damit, daß er bona fide gehandelt, da er die usſteuer ſeiner Tochter in Höhe von 6000 Mark von der Szuer abgezogen habe. Der Einzelrichter, Amtsgerichtsrat Findter. ſtellte ſich auf den gleichen Standpunkt wie das 8 nanzamt Mannheim und beließ es bei dem Strafbeſchetd füß 2500 Mark. In der Urteilsbegründung wurde ausge⸗ hrt, daß die Geldſtrafe von 2500 Mark eigentlich noch viel 207 niedrig ſei, da man von dem Angeklagten verlangen unte, da ßer ſeine Steuerbeſcheide auch richtig ausfülle. ch. Verurteilung eines Eiſenbahnattentäters Das Sa aler 12 l. B. verurteilte den 80 Jahre alten ledigen Maler Peter Bleimüller von Herzogenau⸗ rach, der in den Nächten auf 2. und 29. Auguſt 1928 verſucht hatte, bei Puſchendorf den D⸗Zug Nürnberg⸗Würzburg durch Lockerung der Schienen bezw. durch Legen eines einen [Zentner ſchweren Amboſſes auf die Schienen zum Ent⸗ gleiſen zu bringen, mit der Abſicht, die verunglückten Rei⸗ ſenden zu berauben, wegen dreier Verbrechen des Mord⸗ verſuches, verübt in Tateinheit mit drei Verbrechen der Eiſen⸗ bahntransportgefährdung, zu fünfzehn Jahren Zucht⸗ haus und zehn Jahren Ehrverluſt. Seine frühere Geliebte, die ledige Dienſtmagd Thereſe Böhm von Kurbersdorf in der Oberpfalz und der Schuhmacher Friedrich Schallenberger von Geiſenfeld in Oberbayern, die von Bleimüllers Vorhaben ge⸗ wußt hatten, wurden wegen Unterlaſſung der An⸗ zeige eines drohenden Verbrechens zu 6 Monaten bezw. einem Jahr Gefängnis verurteilt. Bleimüller war nach der Tat in die franzöſiſche Fremdenlegton eingetreten, auf deutſches Erſuchen aber nach langwierigen Verhandlungen ausgeliefert worden. Den Bock zum Gärtner gemacht Siebenmal vorbeſtraft und trotzdem bei der Poſt angeſtellt Vor dem erweiterten Schöffengericht in Potsdam fand eine Verhanblung ſtatt, die der Reichspoſt nicht gerade zur Ehre gereicht. Wegen Amtsunterſchlagung mußte ſich der 27jährige Poſtaushelfer Rudolf Spenſt aus Saarmund bei Potsdam verantworten. Der Angeklagte iſt nicht weniger als ſiebenmal vorbeſtraft, auch Ehrverluſt ſteht zweimal auf ſeinem Straf⸗ konto. Jagdvergehen, Diebſtahl, Rückfalldiebſtahl, Bettelei waren die Empfehlungen für die Poſtdirektion Potsdam, um den Angeklagten„durch Handſchlag an Eides Statt zur Treue, Wahrung des Poſtgeheimniſſes uſw.“ zu verpflichten. Spenſt wurde der Poſtagentur Saarmund als Poſthelfer zugewieſen. Die Poſt hatte damit den Bock zum Gärtner ge⸗ ſetzt. Spenſt hat ſich ſchwere Verfehlungen zuſchulden kommen laſſen. Die Landbevölkerung übergab ihm bei der Briefſtellung auch Geldanweiſungen mit. Das Geld hat der Angeklagte zum Teil unterſchlagen. Auch Nachnahmebriefe hat er ſich angeeig⸗ net, die Zahlkarten vernichtet und die Beträge für ſich einge⸗ zogen. Die polniſche Wirtſchaft mit dieſem„Beamten“ währte monatelang, bis er am 31. Januar auf und davon ging. Die Poſt hat einen Schaden von annähernd 600 Mark. Der Staats⸗ anwalt führte aus: Während ſo viele Arbeiter, die ehrlich und treu ſind, auf Arbeit warten, hat die Poſtbehörde einen fünf⸗ mal wegen Diebſtahls und zweimal wegen anderer Verbrechen beſtraften Menſchen eingeſtellt. Das Urteil lautet dem An⸗ trage gemäß auf ein Jahr drei Monate Gefängnis und drei Jahre Ehrverluſt. 50 1 4 * § Verurteilter Verbrecher. Der 21jährige Arbeiter. Emil Michalik, der am 17. März d. J. wegen Führung falſcher Pa⸗ piere durch den Gendarmeriewachtmeiſter Kranzer nach einer aufregenden Jagd auf der Straße nach Lindach feſtgenommen wurde, wurde vom Schöffengericht Eberbach wegen Wider⸗ ſtand, wiederholter Beleidigungen und Bedrohung zu ſechs Monaten Gefängnis verurteilt. Der Verbrecher ſtammt aus Delmenhorſt in Oldenburg und iſt dort aus dem Gefängnis ausgebrochen. Er wird in Bremen und in Oldenburg noch wegen anderer ſchwerer Verbrechen abgeurteilt werden. Neues aus aller Welt — Ein Schwerverletzter verſchluckt ſeine Schlüſſel. Einen ungewöhnlichen Ausgang nahm ein blutiger Familien⸗ ſtreit, der ſich in Lichtenberg bei Berlin abſpielte. Ein 28 Jahre alter Arbeiter Hans Henſel kam ſchwer betrunken nach Hauſe und fing Streit mit ſeiner Frau an. Als er ſie mißhandelte, flüchtete die Frau zu ihrer Mutter nach der Gür⸗ telſtraße 29. Henſel aber ſetzte ihr nach, trat die Türfüllung ein, weil ihm nicht geöffnet wurde, griff ſeine Frau wieder tät⸗ lich an und ebenſo ſeine Schwiegermutter, die ihrer Tochter zur Hilfe eilte. Als ſich Frau Henſel nicht mehr anders zu helfen wußte, ergriff ſie ein Beil und verſetzte ihrem Manne mehrere Hiebe über den Kopf. Polizeibeamte, die dazukamen, brachten den Verletzten nach der Rettungsſtelle. Hier fand ſich dann auch ſeine Frau bald ein und bat ihn um die Schlüſſel, weil er die Tür hinter ſich ins Schloß geworfen hatte. Beim Anblick der Frau geriet der Betrunkene von neuem in Wut und ſtatt ihr die Schlüſſel zu geben, verſchluckte er ſie blitzſchnell, bevor man ihn daran hindern konnte. Dann wurd⸗ er nach dem Hubertus⸗Krankenhauſe gebracht. Die Frau wurde, nachdem ſie und ihre Mutter eingehend vernommen worden waren, von der Poltzei wieder entlaſſen, weil ſie in Notwehr gehandelt hat. — Beim Einbruch ertappt. Von Einbrechern wurden in der letzten Zeit die Wohnlauben und Sommerhäuschen an der Mühlenſtraße in Zehlendorf bei Berlin wiederholt heim⸗ geſucht. In der vergangenen Nacht ſahen Nachbarn eines Baurates in deſſen Sommerhaus öfter einen Lichtſchein. Weil ſie wußten, daß dieſe Behauſung noch nicht bewohnt iſt, ſo dachten ſie gleich an Einbrecher und benachrichtigten das Ueberfallkommando. Ihr Verdacht erwies ſich als begrün⸗ det. Die Beamten des Reviers umſtellten das Häuschen, mehrere drangen ein und ertappten einen Mann, der bereits alle Behältniſſe geöffnet und durchwühlt und verſchiedene Beuteſtücke zuſammengepackt hatte. Sie brachten ihn nach der Wache und ſtellten ihn feſt als einen 24 Jahre alten Metall⸗ gießer Degenhardt. Bei ihm fand man noch Pakete mit ande⸗ ren Sachen. Wahrſcheinlich iſt er der Einbrecher, der bisher noch unbekannt geblieben war. Das Sommerhaus des Bau⸗ rates hatte er mit einem Dietrich geöffnet. — Acht Perſonen ertrunken. Infolge plötzlichen Witterungs⸗ umſchlages iſt auf der Wolga Eisgang eingetreten. Sechs Bauernſchlitten ſind in den Fluten der Wolga verſunken, wo⸗ bei acht Perſonen ums Leben kamen. — ueber 200 Tote bei einem Wirbelſturm in Texas. Nach Meldungen aus S. Antoniv wütete ein äußerſt heftiger Tor⸗ nado in Texas. Die Ortſchaft Rock Springs iſt beſonders ſchwer heimgeſucht worden. 200 Tote und viele Schwerver⸗ wundete ſind bisher gemeldet worden. Die Ortſchaft ſoll völlig zerſtört ſein, und nur drei Gebäude ſollen noch ſtehen. Die Toten liegen meiſtens unter den Trümmern. Das Rote Kreuz 5 einen ganzen Zug zur Hilfeleiſtung ab. Der Tornado am von Süden her, wo gleichfalls ſchwere Zerſtörungen an⸗ gerichtet wurden. Viele Menſchen ſollen auch dort ge⸗ tötet ſein. Weitere Einzelheiten fehlen vorläufig noch, in⸗ deſſen beſtätigen ſpäter eintreffende Berichte die Kataſtrophe. Die Meldungen erklären, daß der telegraphiſche Verkehr nach Rock Springs völlig unterbrochen iſt. eindl dle Quroſ dis nberlegene Telstung und Nca hegerve tiſcer lasoſine, dis iounderbare Mabelität, Calia- sioſerſſoit und dis vollendets arosserie sind ste eguenliaſſeit der die idealen ¶ Haqen flir ꝛbeile ¶Neisenl, Aasere d- und sitrtgen oſenen Joureniagen ivurilen in Caſffreoꝛeit bevoreugt geſaliren. 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Aus dem Monat März 1927 ſind zur Zahlung fällig geworden: Mieteinigungs⸗ amtsgebühren, Wohnungsamtsgebühren, Tief⸗ bauamtsgebühren, Feuerverſicherungsgebüh⸗ ren, Desinfektionsgebühren, Wirtſchaftsſpor⸗ teln, Baugebühren, Grundbuchamtsgebühren, Ortsgerichtsgebühren. Wir erſuchen um Zah⸗ lung bis ſpäteſtens 25. April 1927. Die Vergnügungs⸗ und Getränkeſteuer iſt ſofort zu zahlen. Wer dieſe Friſten verſäumt, hat die georonete Verſäumnisgebühr zu entrich⸗ ten und die Zwangsvollſtreckung zu erwarten. Eine beſondere Mahnung eines jeden einzel⸗ nen Säumigen erfolgt nicht. Zahlung iſt auf den bereits behändigten Forderungszettel zu leiſten. Schalterſtunden bei der Sams⸗ tags von—1? Uhr. Bei den Gemeinde⸗ ſekretarjaten der Vororte nach den in den Rathäuſern ausgehängten Anſchlägen. Stadtkaſſe. 42 llelert sehnel Druekerel Dr. Haas, G. m. b.., H G, 2. Schwager und Onkel, Herr eingegangen. D 7. 18 Von Beileidsbesuchen bittet nehmen zu wollen. Stdatt besonderer Anzgigg Am Samstag vor Ostern ist mein ge- lebter Mann, unser guter Vater, Bruder, Heinrich Nauser nach kurzem Leiden in die ewige Heimat Mannheim, den 16. April 1927. Um stille Teilnahme bitten: Frau Brete Rauser geb. Conrad Heinz und Walter Rauser Die Trauerfeier findet am Dienstag, 19. April, nachmittags 2 Uhr, im Krematorium statt. Todes-Anzeige Verwandten, Freunden und Bekannten die trau- rige Nachricht, daß heute früh 8 Uhr unser herzens- guter Vater, Groſvater, Schwiegervater, Bruder und Onkel, Herr Peter Greiner im Alter von 76 Jahren, nach kurzem Leiden, sanft entschlafen ist. Mannheim(Dammstr. 10), den 18 April 1927 Die Beerdigu Mts., nachmittags halle aus statt. Schrelnermelster In tiefem Schmerz: Dle trauernden Hinterbllehenen. Andet Mittwoch, den 20. ds. Uhr. von der man Abstand Aangenommen. E 6. 2 und . Aner letſtungsfäh. Spegial⸗ fobrik Süddeutſchlandz f. die Begtere ann⸗ heim bis Frankfurt⸗Main und deren Um⸗ gobung gegen hohe Proviſton geſucht. 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Wir kündigen hiermit auf Grund des Artikels 37 der Dulſ führungsverordnung zum Aufwertungsgeſetz vom 20. November 1 die noch im Umlauf befindlichen Stücke der im Jahre 1020 4/ Jallendemeschartanalhe der zäddentsehen zuckerkakrh PM. 39,600,000.—. Dieſe Anleihe wurde ſeinerzeit ausgegeben von den 22 Ber⸗ ſchmelzung inzwiſchen in unſerer Geſellſchaft vereinigten Aktlen ckerfabrik Frankenthal in gdasel e für Zuckerfabrikalion in Mannhele aghän ſe Zuckerſabrik Stutigart in Stuttgart[Caunſtatt] Zuckerfabrik Heibronn in Wir haben die Spruchſtelle be Karlsruhe angerufen mit dem Antr genannten Anleihe unter Einhaltun 10 gungsfriſt bis zum 1. Auguſt 1927 zu geſtatten und den Aufwertung betrag auf dieſen Tag einſchließlich der gemäß Artikel 38 der genann⸗ ten Durchführungsverordnung zu zahlenden Zinſen feſtzufetzen. Wir haben weiter bei der Spruchſtelle beim badiſchen Oberlan gericht Karlsruhe Entſcheidung über den Zeitwert der Genußre für die Altbeſitzer aus dieſen Teilſchuldverſchreibungen beantragt⸗ Die Bekanntgabe des von der angerufenen Spruchſtelle feſt⸗ geſetzten Barwertes und Zeitwertes erfolgt geſondert, ſobalb Entſcheidungen dieſer Stelle vorliegen. Mannheim, den 14. April 1927. Sücdeutsche Zucker-Aktlengesellschaft- eibronn. Aapaanlee WohnhausMaunheim⸗ Lindenhof, Eichelshei⸗ merſtraße 62, Vorder⸗ u. Hinterhaus mit ca. 40 Zimmer, Friedens⸗ nur RM. 22 000 zu⸗ züglich normaler Auf⸗ eee Koch u Rebhuhn, Saarbrücken 3. Unſer Vertreter iſt Dienstag ab 12 Uhr u. Mittwoch, 20. ds. Mts. Hotel Pfälzerhof in Mannheim zu ſprech. *2869 Erika- elteschrelbmasdhinen wenig gebraucht, ſchöne lesbare Schrift, zu 95 Mark zu Welgufen. Angeb, u. S P 71 an 9. Geſchſt. 2865 Heren- I. Damenrad preisw. z. verk. Wald⸗ ſtraße 132. 3. 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