———— — reeeeeeereeeeeeeeeeeeerereeeeeeeeeee Freitag, 22. April Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus dder durch die Poſt monatl..⸗M. 2,50 ohne Beſtellgeld. Beievtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ ſorderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. aſermeneen telle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle. R1.4·6, (Baſſermannhaus). Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr.6, Schwetzingerſtr 19/20 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 1 Fernſprecher 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Im Albanien⸗Konflikt I London, 22, April.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Der italieniſch⸗jugoflaviſche Konflikt hat eine merkliche Abküh⸗ lung der engliſchen Gefühle für Italien hervorgerufen und die ernſten Mahnungen, die führende engliſche Blätter an Rom gerichtet haben, ſind offenbar auch dort unfreundlich aufgenom⸗ men worden. Die in London mehrfach dementierte Nachricht, daß der engliſche Botſchafter in Rom den Regierenden im Pa⸗ lazzo Chigi ſehr unſanft ſeine Meinung geſagt habe, wird von ſehr gut informierter Seite beſtätigt. Eine andere Frage iſt aber, ob England bei der erneuten Verſchär⸗ fung des Konflikts wiederum eingreifen wird, um zum zwei⸗ ten Male die Zurückweiſung ſeiner Ratſchläge zu riskieren. Eine Aufforderung dieſer Art iſt, wie der diplomatiſche Kor⸗ reſpondent des„Daily Telegraph“ mitteilt, von Paris aus dieſer Tage an die Londoner Stellen gerichtet worden. Der Korreſpondent hält es jedoch für ſehr unwahrſcheinlich, daß England eine zweite Demarche in Rom unternehmen werde, um einen Konflikt beizulegen, an dem es direkt garnicht betei⸗ ligt iſt. Die guten Beziehungen zwiſchen London und Rom dürften durch den albaniſchen Streitfall, der nach engliſcher Auffaſſung unvernünftig aufgeblaſen wurde, nicht gefährdet werden. England ſei nicht der Poliziſt der Welt und wenn eine Auslegung des Vertrages von Tirana erwünſcht ſei, ſolle man ſich an den Weltgerichtshof im Haag wenden. England müſſe in dem albaniſchen Konflikt genau ſo neutral bleiben, wie Deutſchland. Ein albaniſches Dementi Paris, 21. April.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Die hieſige albaniſche Geſandtſchaft dementiert die Nachricht über Truppenbewegungen in Albanien und kriegeriſche Vor⸗ bereitungen. Die gemeldeten Rekrutierungen ſollen ſich auf Einberufung von drei Reſerviſtenklaſſen für Polizeidienſte beſchränken. Im Innern Albaniens ſoll es ganz ruhig ſein. Gibt Muſſolini nach? Wie die Agentur Radio meldet, hofft man in Pariſer diplo⸗ matiſchen Kreiſen, daß in den nächſten Tagen durch direkte Ver⸗ handlungen zwiſchen Rom und Belgrad die wieder zutage ge⸗ tretene italieniſch⸗ſerbiſche Spannung beſeitigt werden wird. Man nehme an, daß die neuerlichen Schritte des engliſchen Botſchafters am Quirinal Muſſolini zum Nachgeben veran⸗ laſſen würden, ſodaß auch die Auslegung des im November 1926 zwiſchen Albanien und Italien abgeſchloſſenen Vertrages von Tirana in die Verhandlungen einbezogen werden könnte, da dieſer Vertrag nach Anſicht Jugoſlaviens die albaniſche Unabhängigkeit bedrohe. In dieſem Falle würde Jugoſlavien wahrſcheinlich die Abkommen von Nettuno unterzeichnen, die in erſter Linie das Statut der Italiener in Slovenien regeln. Demokratiſcher Reichsparteitag Die Eröffnungsſitzung der Reichstagung der D. D. P. in Hamburg wurde durch Begrüßungsworte des Vorſitzenden Dr. Koch eingeleitet. Er betonte, daß die Demokraten keine verantwortungsloſe Oppoſition treiben würden, aber ſcharf im Auge behalten, wenn die rechtsgerichteten Parteien Ambi⸗ tionen erheben, die die Republik gefährden. Dann widmete der Vorſitzende herzliche Begrüßungsworte den Gäſten, be⸗ ſonders denen aus Danzig. Seine Worte:„Wir laſſen von der alten deutſchen Hanſeſtadt nicht“, wurden mit ſtürmiſchem Beifall begrüßt, ebenſo die Worte, die an die Vertreter des Saargebietes gerichtet waren. Dann ſprach Koch über den großdeutſchen Einheitsſtaat und führte aus, daß Unitarismus und Dezentraliſation, Ein⸗ heit und Gliederung Vorbedingungen ſeien für die Organi⸗ ſation jeden großen Staates. Die Zentrale müſſe ſo ſchlag⸗ ſertig und unabhängig geſtaltet werden, daß ſie die Lebens⸗ fragen der Nation unbehindert löſen könne. Mit dem Selbſt⸗ beſtimmungsrecht der Verbände könne ein Mitberatungs⸗ und Mitbeſtimmungsrecht an den Angelegenheiten des Geſamt⸗ ſtaates verbunden ſein. Das tauſendjährige Streben des deut⸗ ſchen Volkes nach Einheit werde erſt im deutſchen Einheits⸗ ſtaat erfüllt. Eine friedliche Zuſammenarbeit und eine ver⸗ nünftige Zuſtändigkeitsregelung zwiſchen den Ländern und dem Reich werde erſt möglich ſein, wenn der„falſche Sou⸗ veränitätsgedanke“ ausgeräumt werde. Der heutige Födera⸗ 32 habe nichts mit den Eigenarten der deutſchen Stämme un. Wenn der deutſche Parlamentaris mus durch die Konzentrierung der Parlamentstätigkeit auf das Reich ver⸗ beſſert, wenn entſprechend der neuzeitlichen Entwicklung die Zuſtändigkeiten zwiſchen Reich und Ländern abgegrenzt ſeien, wenn dem Reich eine Dezentraliſation in der Ausführung ſeiner Geſetze durch eine Kontrolle der Landesbehörden er⸗ G50licht werde, und wenn endlich den größten Gebiets⸗ und Jrenzungeheuerlichkeiten durch eine wirkſame Initiative des Reiches abgeholfen ſei, ſei die Entwicklung des Reiches zum Einheitsſtaat gefördert, aber nicht vollendet. Wenn dieſer erſte Schritt getan ſei, werde man ſich über die zweite Etappe ſchlüſſig werden können. Wittag⸗Ausgabe Neue Mannheimer Seikung Mannheimer General Anzeiger Mitilineo über die kleine Entente V Paris, 22. April.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Ein Vertreter des„Petit Pariſien“, der in Bukareſt die durch den rumäniſch⸗italieniſchen Freundſchaftsvertrag ge⸗ ſchaffene außenpolitiſche Konſtellation zu unterſuchen beauf⸗ tragt iſt, ſtellte dem rumäniſchen Außenminiſter Mitilineo folgende Fragen: Befürchten Sie nicht, daß die Tätigkeit der italieniſchen Diplomatie, die ſich von Tag zu Tag in Zentral⸗ europa und auf dem Balkan weiter entfaltet, ſchließlich zu einer Schwächung der engen Beziehungen führen könnten, die zwiſchen Rumänien, Jugoflavien und der Tſchechoſlovakei be⸗ ſtehen? Mitilineo antwortete:„Jedesmal, wenn wir uns am Vorabend einer Zuſammenkunft der kleinen Entente befinden, verbreitet man böswillige Gerüchte über deren Schwächung. Man ſpricht ſogar davon, daß die Löſung der Ententebezie⸗ hungen in der nächſten Zeit eintreten werde. Darauf kann ich Ihnen nur eines ſagen: Nicht ein Wort iſt an dieſen Ge⸗ rüchten wahr. Wir werden am 15. Mat, wie vereinbart, in einer tſchechoſlovakiſchen Stadt wieder zuſamentreffen. Ich ſelbſt habe Dr. Beneſch gegenüber den Wunſch geäußert, daß wir uns in Prag treffen ſollen, denn ich möchte mich gern mit Präſident Maſaryk unterhalten. Jedenfalls wird man ſich davon überzeugen können, daß die rumäniſche Politik den Grundſätzen treu bleibt, die bei der Gründung der kleinen Entente ausſchlaggebend geweſen ſind. Wir vertrauen auf Frankreich und auf unſere Außenpolitik auf der Baſis der beſtehenden Allianzen. Gleichwohl kann ich Ihnen nicht verbergen, daß die Sympathie des Kabinetts Averescu nach der italieniſchen Seite hin neigt. Nach der Kon⸗ ferenz der kleinen Entente werde ich nach Paris kommen, um mit dem Außenminiſter Briand die Beſprechungen aufzu⸗ nehmen, die wir im vergangenen September in Genf be⸗ gonnen haben.“ Die Erklärungen des rumäniſchen Außenminiſters wer⸗ den im„Petit Pariſien“ mit einigen ſkeptiſchen Bemerkungen über die Freundſchaft Rumäniens für Frankreich verſehen. Jugoſlaviſcher Appell an den Völkerbund Paris, 22. April.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Dem„Matin“ wird aus Belgrad gemeldet: In den poli⸗ tiſchen Kreiſen Jugoſlaviens iſt man zu der Auffaſſung ge⸗ kommen, daß direkte Verhandlungen mit Italien infolge der unnachgiebigen Haltung der Regierung in Rom unmöglich geworden ſind. Die jugoſlaviſche Regierung wird den Groß⸗ mächten die Initiative überlaſſen, eine neue Löſung des Kon⸗ fliktes zu ſuchen. Wahrſcheinlich werden ſie Jugoſlavien den Rat geben, ſich an den Völkerbund zu wenden. Auch der Korreferent, Oberbürgermeiſter Luppe, trat energiſch für den Gedanken des deutſchen Einheitsſtaates ein und ſtellte feſt, daß man in der letzten Zeit dieſem Ziele doch weſentlich näher gekommen ſei. Das Ziel ſei ein dezen⸗ traliſierter Einheitsſtaat. Als erſter Diskuſſionsredner ſprach dann der preußiſche Finanzminiſter Höpker⸗Aſchoff, der als das Hauptpro⸗ blem das Verhältnis des Reiches zu Preußen bezeichnete. Durch die Reibungen zwiſchen den beiden Zentralverwaltun⸗ gen in Berlin würde ein Drittel der ganzen Arbeitskraft bei den Miniſterien in Berlin verſchlungen. Kein Menſch kenne ſich mehr in den Kompetenzen zwiſchen Preußen und dem Reiche aus. Dieſer Krebsſchaden müſſe vor allen Dingen be⸗ ſeitigt werden. Die Ideallöſung wäre der gegliederte Ein⸗ heitsſtaat, aber das ſei vorläufig nicht möglich, weil die drei ſüddeutſchen Staaten nicht von Preußen regiert ſein wollten. Ein Hauptweg zur Löſung ſei die Kompetenzerweiterung des Reiches unter Einſchaltung der Selbſtverwaltung der Kommunen und Länder. Die heu⸗ tige Gliederung in Norddeutſchland ſei nicht zu ertragen. Wie ſollten wir aber Norddeutſchland verwalten? Das könne nur auf dem Wege über Preußen durch die Reichsverwal⸗ tung geſchehen. Daneben würden die ſüddeutſchen Staaten in eigener Verwaltung beſtehen bleiben. Miniſterialdirektor Dr. Poetzſch von der Berliner ſäch⸗ ſiſchen Geſandtſchaft ſchlug vor, aus preußiſchem Gebiet und norddeutſchen Staaten Reichsprovinzen zu ſchaffen. Oberbürgermeiſter Böß⸗Berlin ſtellte unter lebhafter Zuſtimmung feſt, daß die Themaſtellung„Unitarismus und Föderalismus“ eine logiſche Reaktion auf die föderaliſtiſche Politik der Reichsregierung darſtelle. Auch für die Beamten⸗ ſchaft liege das Heil in der Reichseinheit. * Der Ertrag der Tabakſtener. Die Tabakſteuer erbrachte im Monat März laut Zigarren⸗ und Zigaretten⸗Spezialiſt (Dresden) 7094 Millionen Reichsmark, das iſt der höchſte Er⸗ trag aller Verbrauchsſteuern. Bierſteuer und Zuckerſteuer zuſammen erbrachten nur 461Millionen Reichsmark. * Die deutſchen Journaliſten bei Maltzan. Der deutſche Botſchafter in Waſhington Freiherr von Maltzan gab in der Botſchaft zu Ehren der deutſchen Journaliſten ein Gabel⸗ frühſtück, dem auch der ehemalige Reichskanzler Dr. Cundo nebſt Gattin beiwohnten. Preis 10 Pfennig 1927— Nr. 184 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen —4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. 1 u keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte usgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Beilagen: Sport und Spiel. Aus Seit und Leben. Mannheimer Frauenzeitung Unterhaltungs-Beilage. Aus der Welt der Cechnik. Wandern und Neiſen Geſetz und Necht Engliſcher Druck auf Nom Politik der Hinterhand Von Staatsſekretär z. D. Frhr. v. Rheinbaben, M. d. R. Das ſo berühmt gewordene Wort Bismarcks beſindet ſich im zweiten Bande der„Gedanken und Erinnerungen“ im Kapitel über die zukünftige Politik Rußlands. Der große Staatsmann war der Anſicht, daß„Deutſchland vielleicht die einzige große Macht in Europa ſei, die durch keine Ziele, die nur durch ſiegreiche Kriege zu erreichen wären, in Verſuchung geführt wird. Das deutſche Intereſſe ſei, den Frieden zu er⸗ halten. Dementſprechend müßten wir unſere Politik ein⸗ richten, d. h. den Krieg nach Möglichkeit hindern oder ein⸗ ſchränken, uns in dem europäiſchen Kartenſpiel die Hinterhand wahren und uns nicht vor der Zeit aus dem abwartenden Stadium in das handelnde drängen laſſen.“ Der ganze Zuſammenhang, in dem dieſe hier aus⸗ zugsweiſe wiedergegebenen ſo oft zitierten entſcheidungsvollen Sätze niedergeſchrieben ſind, bezieht ſich auf die Auffaſſung Bismarcks, daß nach Vervollſtändigung ſeiner Rüſtungen ſehr wahrſcheinlich Rußland ſeine Expanſion nach Süden in der Richtung auf die Türkei vortreiben würde. Dann wären die deutſchen Intereſſen mehr als die der anderen Mächte mit einem ſolchen Gravitieren der ruſſiſchen Macht nach Süden nicht nur verträglich, ſondern würden dadurch ſogar geför⸗ dert werden. Der Schlußſatz des Kapitels lautet:„Wir können die Löſung eines neuen von Rußland geſchürzten Knotens länger als die andern abwarten.“ Tatſächlich ſind die Dinge leider ganz anders gelaufen. Rußland trat in die Reihe der Gegner Deutſchlands und vollendete ſeine Einkreiſung. Heute liegen beide Mächte am Boden und wenn es überhaupt eine leitende und zum Auf⸗ bau Europas führende Idee gibt, dann iſt es die der Zu⸗ ſammenarbeit der europäiſchen Großmächte, in die vielleicht ſpäter einmal auch Rußland eintreten kann. Deutſchland iſt an ſeinen Grenzen verſtümmelt, verarmt und übervölkert. Es hatte in den abgelaufenen Jahren drin⸗ gendſte Exiſtenzprobleme zu löſen und mußte ſich dazu in die „Vorderhand“ begeben, d. h. mit ſeinen größten und mächtigſten Kriegsgegnern um die elementarſten Voraus⸗ ſetzungen ſeiner Wiederauferſtehung ringen. Das war auf eine kurze Formel gebracht, der Sinn der Politik vom Dawesplan über Locarno nach Genf. Ihrem Höhepunkt in dem Verſuch einer direkten deutſch⸗franzöſiſchen Geſamt⸗ verſtändigung in den Geſprächen von Thoiry folgte wenige Wochen ſpäter ihr vorläufiger Abſchluß. Der Umſchwung der Verhältniſſe in Frankreich, die Ablenkung Englands von Europa durch weltpolitiſche Konflikte und die Notwendigkeit vorſichtigſter Rückſichtnahme auf die Empfindlichkeiten und Intereſſen amerikaniſcher Finanzpolitik führten uns in die jetzige Periode des Abwartens hinein und wieder empfiehlt ſich für Deutſchland eine„Politik der Hinter⸗ hand“, wenn auch in ganz anderem Sinne und unter ganz anderen Vorausſetzungen als am Ende der Bismarck⸗Epoche. Aeußerlich erkennbar iſt dieſe Periode aus der Tatſache, daß die großen führenden Blätter des Auslandes oft tagelang ſich mit Deutſchland überhaupt nicht beſchäftigen. Das deutſche Problem und die nächſten deutſchen Zukunfts⸗ fragen ſind augenblicklich„nicht intereſſant“. Andere und für die betreffenden Länder wichtigere Probleme drängen ſich in den Vordergrund. Eine neue Weltlage kündigt ſich langſam an. Wie ſoll ſich Deutſchland in ihr verhalten? Die wichtigſten völkerrechtlichen Grundlagen unſerer Außenpolitik bleiben natürlich nach wie vor die Locarnover⸗ träge nach Weſten und der Berliner Vertrag mit Rußland nach Oſten. Daneben ergeben ſich aus der Mitgliedſchaft Deutſchlands im Völkerbunde beſondere Rechte und beſondere Pflichten. Schon beim Zuſtandekommen der Weſtverträge hat es ſich deutlich herausgeſtellt, daß der nur von Deutſchland ehrlich gemeinte Verſuch einer direkten deutſch⸗franzöſiſchen „Geſamtlöſung“ zum mindeſten verfrüht war, jedenfalls in abſehbarer Zeit kaum zu verwirklichen iſt. Immerhin war es ein Verdienſt von Thoiry, dieſe Klarheit zu bringen und umſo wirkſamer werden nun andere Wege eingeſchlagen werden können. England war die treibende und letzthin aus⸗ ſchlaggebende Kraft, ebenſo beim Zuſtandekommen des Sach⸗ verſtändigenplans wie bei Locarno. Politiſch geſehen hätten wir ohne dieſe engliſche Mitarbeit und ohne einen ge⸗ wiſſen engliſchen Druck auch die Befreiung der Kölner Zone nicht erhalten. Politiſch betrachtet wird auch die Räumung der 2. und 3. Zone nicht eher erfolgen, als bis die engliſche Politik erneut es für richtig und nötig hält, entſprechend auf Frankreich einzuwirken. Vorläufig iſt ſie vom Gegenſatz zu Rußland und von den Schwierigkeiten in China beherrſcht und wird ſchon aus dieſem Grunde und abgeſehen von der Erin⸗ nerung an den Krieg in innereuropäiſchen Fragen auf Dila⸗ tieren, auf Hinhalten, auf Beruhigen wirken. So erhalten wir zwar hier und da die üblichen platoniſchen Erklä⸗ rungen, daß England durchaus Verſtändnis für den deutſchen Wunſch nach Wiedererlangung ſeiner Souveränität auf deut⸗ ſchem Boden hätte— aber praktiſch wird in abſehbarer Zeit kaum etwas Poſitives erfolgen. Ob die Aufrollung der Räu⸗ mungsfrage durch Deutſchland aufgrund des Artikels 431 des Verſailler Vertrages an dieſer Lage in kurzer Friſt etwas Entſcheidendes ändern wird, bleibe zunächſt einmal dahin⸗ geſtellt. Das Zögern der amtlichen deutſchen Politik, dieſen nun ſchon verſchiedentlich öffentlich angekündigten Schritt zu tun, ſpricht Bände. Wenden wir uns nun noch Oſten. Auch in Oſteuropa be⸗ ſteht eine Menge Konfliktſtoff. Die Randſtaaten ſind unruhig und nach vielerlei Schwankungen ſcheinen ſie letzten Endes ſich doch für eine Annäherung an Rußland entſchieden zu haben. Am wenigſten weiß Littauen, was es eigentlich will —— —— — —— 2. Seite. Nr. 184 Nene Mauunheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) Freitag, den 22. April 1927 und bildet infolge der völlig ungeklärten inneren Verhältniſſe ein Moment größter Unſicherheit. Polen buhlt um Englands Gunſt und um Englands und Amerikas Geld. Gleichzeitig wendet es keineswegs ſeinen Blick von dem großen öſtlichen Nachbar ab und folgt vielleicht für manchen europäiſchen Be⸗ obachter überraſchenderweiſe den Spuren Lettlands und Eſt⸗ lands beim Abſchluß eines Schiedsvertrages mit Rußland. Das deutſche Intereſſe in dieſem ganzen Fragenkomplex liegt klar zu Tage. Wir begrüßen natürlich den Abſchluß von Schiedsverträgen der Randſtaaten mit Rußland. Wir wün⸗ ſchen, daß Litauen endlich ſeine außerordentlich gefährdete Lage erkennt und die in ſeinem eigenſten dringendſten In⸗ tereſſe liegende wirtſchaftliche und finanzielle Annäherung an Deutſchland ſucht. Aber wir ſind und bleiben hier gezwun⸗ genermaßen„in der Hinterhand“. Was auch immer in manchen politiſchen Konventikeln über phantaſtiſche Möglich⸗ keiten einer deutſchen Oſtpolitik geredet und geſchrieben wird, die nüchterne Wirktſamkeit zeigt ſchnell, wie wenig real das Allermeiſte ſolcher Pläne iſt. Das direkte Einmiſchen Deutſch⸗ lands in dieſe Dinge und insbeſondere die von manchen Sei⸗ ten vorgeſchlagene Mitwirkung Deutſchlands am Wiederer⸗ ſtehen einer ſelbſtändigen Ukraine ſind alles andere als ak⸗ tuelle deutſche Politik. Das Einzige, was wir in der Richtung nach Oſten neben den ſo ſchwierigen Handelsvertragsver⸗ handlungen mit Polen für die nächſte Zeit wirklich und poſi⸗ tiv als Vorausſetzung für alles Spätere tun könnten, tun wir leider aus Mangel an Mitteln und aus bürokratiſcher Schwer⸗ fälligkeit viel zu wenig: Die finanzielle, verkehrs⸗ techniſche, wirtſchaftliche und kulturelle Stüt⸗ dung der uns verbliebenen Oſtmark! In China werden die Dinge immer unüberſichtlicher und chabtiſcher. Hier drängt ſich die Politik der Hinterhand ganz ſelbſtverſtändlich als die einzig richtige auf und niemand außer den erſtaunlicherweiſe auf Einmiſchung drängenden Kommu⸗ niſten wünſcht etwas anderes. Bei der großen Bedeutung des chineſiſchen Marktes für die deutſche Wirtſchaft haben wir je⸗ doch das allergrößte Intereſſe daran, bei einer künftigen Neu⸗ regelung der vertragsrechtlichen Verhältniſſe mit einer oder mehreren chineſiſchen Regierungen nicht in die zweite Front gedrängt und benachteiligt zu werden. Dementſprechend ſtehen wir vor der ſchwierigen Aufgabe, das traditionelle Freund⸗ ſchaftsverhältnis mit dem chineſiſchen Volke als Ganzes zu wahren und gleichzeitig die für uns ebenſowohl wie für an⸗ dere Mächte beſtehenden gemein ſamen Zukunftsin⸗ tereſſen wirtſchaftlicher Natur nicht aus dem Auge zu verlieren. Die dritte Wetterecke unſerer Tage liegt in Albanien, auf dem Balkan, im Mittelmeer. Die nun ins Auge gefaßte Beilegung des albaniſchen Konfliktes ſieht eine deut⸗ ſche Mitwirkung vor und im merkwürdigen Verkennen der tatſächlichen Lage wird ſtellenweiſe an dieſer deutſchen Mitwirkung Kritik erhoben. Man behauptet: Deutſchland habe durch die Zuſtimmung zur Entſendung eines deutſchen Delegierten für die in Ausſicht genommene Kommiſſion die auch hier gegebene Politik der Hinterhand verlaſſen. Iſt das richtig? Ich glaube nicht. Das grundſätzlich für das entwaff⸗ nete und nicht im vollen Beſitz ſeiner Souveränität befind⸗ liche Deutſchland gegebene Gebot der Zurückhaltung darf nicht in ein ſolches der Ausſchaltung ausarten. Das iſt ja gerade der Sinn der Locarnopolitik geweſen, daß jede Neuentwicklung in Europa ohne Deutſchland ſehr leicht zu einer ſolchen gegen Deut ſchland werden müßte. Schon aus der Mitgliedſchaft im Völkerbunde heraus wird Deutſchland ſo oder ſo Stellung zu nehmen und niemand wird es uns verdenken können, daß dieſe Stellung⸗ nahme in erſter Linie nach wohl abgewogenen deutſchen Intereſſen erfolgt. Das eben wird in dieſem Gedankenkreis die neue zielbewußte Politik der Hinterhand ſein! Immer mehr bricht ſich ſo die Auffaſſung Bahn, daß eine günſtigere Geſtaltung von Deutſchlands außenpolitiſcher Lage weniger aus einem Siegeszuge des Rechtsgedankens, aus Kommiſſions⸗ und Unterkommiſſionsberatungen in Genf und am allerwenigſten durch phraſenhafte Reden ausländiſcher Staatsmänner, ſondern aus e iner Aenderung der guropäiſchen und Weltlage für Deutſchland herauskommen wird. Je mehr dieſer Gedanke im deut⸗ ſchen Volke aufgegriffen und verſtanden wird und je mehr er ohne tönende Deklamationen in Einklang mit den nun einmal beſtehenden heutigen Rechts⸗ und Machtgrundlagen gebracht wird, deſto beſſer wird aus ſolchem zunehmenden Verſtändnis heraus die deutſche Außenpolitik ihren ſchweren Weg weiter⸗ gehen können. Müßige Kombinationen Berlin, 22. April.(Von unſerem Berliner Büro). Auf dem ſozialdemokratiſchen Parteitag in Kiel wird, worauf wir ſchon hinwieſen, die Frage der zukünftigen Geſtal⸗ tung der Dinge in Preußen eine nicht unweſentliche Rolle ſpielen. Bekanntlich wird insbeſondere von Sachſen her auf das Ausſcheiden der Sozialdemokratie aus der gegenwär⸗ tig beſtehenden preußiſchen Regierung gedrungen, da in ihr das Zentrum den weitaus überwiegenden Einfluß beſitze. Der „Tag“ verzeichnet nun das Gerücht, die Führer der ſozial⸗ demokratiſchen Parteizentrale in Berlin, die in ſcharfem Ge⸗ genſatz zu ſolcher Auffaſſung ſtehen, und die das durch den „Vorwärts“⸗Redakteur Schiff auch in ſächſiſchen Blättern haben vertreten laſſen, trügen ſich mit der Abſicht, dem Vor⸗ ſitzender der Oppoſition zu begegnen, indem ſie mit allen Kräften die Bildung der großen Koalition in Preu⸗ ßen erſtreben, um womöglich den Parteitag vor eine vollen⸗ dete Tatſache zu ſtellen. Zu dem Ende werde von ſozialdemo⸗ kratiſcher Seite angedeutet, daß maßgebende Kreiſe der Deut⸗ ſchen Volkspartei im Sinne des kürzlich in der„Ger⸗ mania“ erſchienenen Artikels bereit ſeien, in Preußen von neuem über die Bildung der großen Koalition zu verhandeln. Als Grund für die Bereitwilligkeit der Deutſchen Volkspar⸗ tei ſoll von deren Vertretern angeführt ſein, daß die Betei⸗ ligung der Deutſchen Volkspartei an einer Linksregierung im Preußen einen Ausgleich für die Rechtsentwicklung im Reich ſchaffe und eine Ausbalaneierung der inneren Gegen⸗ ſätze im volksgemeinſchaftlichen Sinn bedeute. Wir halten dieſe ganze Darſtellung für eine reine Kom⸗ bination, die eines tatſächlichen Hintergrundes entbehren dürfte. Das Hugenbergblatt hat denn auch auf Anfrage bei Mitgliedern der preußiſchen Landtagsfraktion der Deutſchen Volkspartei die Antwort erhalten, daß dort von Verhand⸗ lungen mit den Sozialdemokraten nichts bekannt ſei, und daß auch keine Neigung zu einer ſolchen Fühlungnahme beſtehe. Der deutſche Außenhandel im März 1927 Der deutſche Außenhandel zeigt im März 1927 im reinen Warenverkehr einen Einfuhrüberſchuß von 244 Mil⸗ lionen Mark gegen 339 Millionen im Vormonat. Die Ein⸗ fuhr im reinen Warenverkehr iſt im März gegenüber dem Vormonat nur unweſentlich, insgeſamt nur 9 Millionen, zu⸗ rückgegangen. Die Einfuhr an Lebensmitteln zeigt eine Ab⸗ nahme um 25 Millionen, die Einfuhr an Rohſtoffen und Fer⸗ tigwaren dagegen eine Zunahme und zwar erſtere um 9 Mil⸗ lionen, letztere um 7 Millionen. Bei der Warenau Sfuhr iſt dagegen eine beträchtliche Zunahme feſtzuſtellen. Insgeſamt iſt die reine Warenausfuhr um 86 Millionen ge⸗ ſtiegen. An der Zunahme ſind alle Gruppen beteiligt und zwar die Lebensmittel mit 4 Millionen, die Rohſtoffe mit 23 und die Fertigwaren mit 59 Millionen Mark. genötigt ſein, zu jedem europäiſchen Konflikt 5 Pointars auf dem Straßburger Studentenkongreß „Der Kongreß der Landesvereinigung fransöſiſcher Stu⸗ denten, der, wie bereits kurz gemeldet, dieſer Tage in Straß⸗ burg im Beiſein Poincares abgehalten wurde, wird von der Pariſer Preſſe als eine Art Jubelfeier des franzöſiſchen Gedankens in Elſaß⸗Lothringen, als ein Pilgerzug der fran⸗ zöſiſchen Jugend ins„wiedergewonnene“ Land beurteilt. Bei der feierlichen Eröffnungsſitzung war alles, was in Straßburg in jetziger Zeit glaubt, einen Namen zu haben, vertreten: der Präfekt, der Bürgermeiſter, der Handels⸗ kammerpräſident, der Militärgouverneur, der Biſchof, der Präſident des Konſiſtoriums, der Großrabbiner, Senatoren und Abgeordnete. Der vor kurzem erſt neuernannte Rektor der Univerſität, Pfiſter, deſſen Perſönlichkeit ſchon viel Widerſpruch im Elſaß erregt hat, gab zuerſt dem Vorſitzenden der Studentenvereinigung der Straßburger Univerſität, der den von den franzöſiſchen Aufſaugungsfanatikern befehdeten Namen Ricklin führt, das Wort, Dieſer erklärte, daß die Straßburger Studenten die Fahne des franzöſiſchen Vater⸗ landes immer hochhielten. Im übrigen ſcheinen in der Haupt⸗ ſache Leute geſprochen zu haben, die nicht aus dem Elſaß ſtammen, ſo viele Worte man auch von den elſäſſiſchen Hei⸗ mats⸗ und Vaterlandsgefühlen zu hören bekam. Ein tſche⸗ chiſcher Student erinnerte an den Einſpruch, den Böhmen gegen den Raub„der beiden franzöſiſchen Provinzen im Jahre 1871, erhoben habe. Ein engliſcher Student ſagte, daß die Studentenſchaft die Blicke ſtets nach Straßburg gerichtet habe, weil dort die Internationale Studentenvereinigung ge⸗ gründet worden ſei. Wenn dem engliſchen Reiſenden im all⸗ gemeinen von Frankreich auch nur Montmatre bekannt ſei, ſo ſei den in Frankreich lebenden engliſchen Studenten das wahre Herz dieſes bewundernswerten Landes verträut. Poincarõ ſprach als Vorſitzender der Vereinigung der Freunde der Univerſität Straßburg. Er ſagte, daß alle fran⸗ zöſiſchen Provinzen den berechtigten Wunſch hätten, im Rahmen der nationalen Einheit ihren beſonderen Charakter und ihre geſchichtlichen Erinnerungen zu wahren, daß aber auch alle, das Elſaß ſowohl wie die andern, den feſten Willen hätten, eng mit dem Vaterland verbunden zu bleiben und ihm treu, vorbehaltlos und mit ganzer Kraft und Seele zu dienen. Er kam dann im beſondern auf die Eigenart der franzöſiſchen Univerſitätsverfaſſung zu ſprechen. Am Abend führte Poincarè den Vorſitz bei einem großen Feſteſſen, und zwar diesmal in ſeiner amtlichen Eigen⸗ ſchaft als Miniſterpräſident. Er erinnerte an ein ähn⸗ liches Feſt im Juni 1914. Wenige Wochen darauf ſei die fran⸗ zöſiſche Jugend in den Krieg gezogen. Einer furchtbaren Probe ſei die elſäſſiſche und lothringiſche Jugend ausgeſetzt geweſen. Ein Teil von ihnen ſei durchgekommen, um unter den franzöſiſchen Fahnen kämpfen zu können. Dieſe ſeien mehr als vier Jahre von ihrem Geburtsland getrennt ge⸗ weſen. Ein anderer Teil der lothringiſchen Jugend ſei gegen den eigenen Willen mit Gewalt in die feindlichen Heere ein⸗ gereiht und verurteilt worden, mit Trauer im Herzen auf feindlicher Seite zu marſchieren. Dieſe militäriſche Knecht⸗ ſchaft, die ſo furchtbar für die jungen Leute der annektierten Gebiete in Kriegszeiten geweſen ſei, ſei doppelt ſchrecklich ge⸗ worden an dem Tage, wo die Elſäſſer und Lothringer auf dem Schlachtfeld ſich Heeren gegenüber ſahen, denen ſie im Grunde ihrer Seele den Sieg wünſchten. Nachdem der Alp⸗ druck gewichen ſei, habe er, Poinearé, am 22. November 1919 die elſäſſiſche akademiſche Jugend in gemeinſamem Jubel über en Sieg angetroffen. Damals habe er mit ſeinem Freund Pfiſter die Freude gehabt, die franzöſtſche Univerſität Straß⸗ burg einzuweihen. Poincaré erinnerte an ſeine Worte von damals, die von dem wiedergeſundenen Vaterland und ähn⸗ lichen Dingen zu erzählen gewußt, aber in der Hauptſache doch auf die notwendige Wiederverſchmelzung mit dem übrigen Frankreich hingewieſen hatten. Poincaré ſchloß:„Acht Jahre ſind ſeitdem vergangen, aber noch ſchlägt ſowohl das Herz Frankreichs als auch das Herz des Elſaß an derſelben Stelle. Ihr, meine jungen Freunde, ſeit hier, um die franzöſiſche Ueberlieferung aufrechtzuerhalten und um die Beſtändigkeit des nationalen Geiſtes ſicherzuſtellen. Ich er⸗ Glſageen Glas franzöſiſchen Weins, zu ehren das franzöfiſche ſa Informalionen oͤurch die Pariſer Sowjetbotſchaft 2 1 8 V Paris, 22. April.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Die kommuniſtiſche„Humanité“ erfährt aus der Sowjetbot⸗ ſchaft, daß in Mazedonien ein geheimes Rundſchreiben unter den dortigen Weißruſſen, nüämlich den Antibolſchewiſten ver⸗ breitet wurde des Inhalts, daß Ende Mai durch England und Italien Erhebungen in der Ukraine vorbe⸗ reitet werden. Ferner erfährt das Blatt, daß in Paris unter der Leitung des antibolſchewiſtiſchen Agitatoren Bor⸗ ginsky eine große Aktion organiſiert werde, um die in Frank⸗ reich befindlichen ruſſiſchen Emigranten für eine Beteiligung an der in der Ukraine vorzubereitenden Erhebung zu ge⸗ winnen. Es ſcheint tatſächlich, daß jetzt in Paris von ver⸗ ſchiedenen Seiten Auſtrengungen gemacht werden, um gegen den Bolſchewismus neuerdings militäriſch vorzugehen. Es beſtätigt ſich wenigſtens, daß der hier lebende georgiſche Prinz Tſcholokoſchwild, der kürzlich wegen der Fälſchung von ruſ⸗ Tſchernowitzen einige Zeit in Haft war, in der franzöſiſchen Propinz Soldaten für den antibolſchewiſtiſchen Feldzug in der Ukraine anwirbt. —— Verhaftung kommuniſtiſcher Reichstagsabgeoroneter J Berlin, 22. April.(Von unſerem Berliner Büro). Die Redakteure der„Süddeutſche Arbeiterzeitung“, die kommu⸗ niſtiſchen Reichstagsabgeordneten Hörnle und Hammer, wurden geſtern in Stuttgart verhaftet. Hammer iſt in⸗ zwiſchen wieder freigelaſſen worden, während Hörnle in Haft behalten wurde. Der Grund für die Verhaftung iſt der Ab⸗ druck von drei Briefen ruſſiſcher Arbeiter und Rotgardiſten an die politiſchen Gefangenen in Württemberg. Die Nummer des Blattes wurde beſchlagnahmt. Die Polizei verhaftete außerdem den Sekretär der„Roten Hilfe“, da ſich bei ihm die ruſſiſchen Originale der Briefe befanden. Die Anklage gegen Hörnle lautet auf„Vorbereitung zum Hochverrat und Ver⸗ gehen gegen das Republikſchutzgeſetz“. Die kommuniſtiſche Reichstagsfraktion hat, wie die„Rote Fahne“ mitteilt, beim Reichstagspräſidenten Proteſt gegen die Verhaftung Hörnles erhoben, die unter Immunitätsbruch erfolgt ſei und die ſofortige Freilaſſung Hörnles gefordert. General Wrangel in Budapeſt Berlin, 22. April.(Von unſerem Berliner Büro). Der ruſſiſche General Wrangel traf geſtern inkognito in Budapeſt ein. Er konnte jedoch den Zug nicht verlaſſen, da ihm dies von der Polizei verboten wurde. General Wrangel mußte die Nacht im Eiſenbahnabteil zubringen. Kataſtrophe in der Luft —.Paris, 22. April.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Aus Brüſſegl wird gemeldet: Anläßlich eines Geſchwader⸗ fluges ſtießen in der Nähe von Courtrai zwei Maſchinen in einer Höhe von 800 Meter zuſammen. Beide Maſchinen wurden ſchwer beſchädigt und ſtürzten in die Tiefe. Die Piloten ſprangen in ihrer Verzweiflung im letzten Augeunblick aus den Apparaten heraus, wurden jedoch auf dem Boden zerſchmettert. Das Eiſenbahn⸗Attentat in Mexiko J Berlin, 22. April.(Von unſerem Berliner Büro). Noch ſind die Motive ungeklärt, von denen ſich die mexikaniſchen Banditen bei hrer beſtialiſchen Tat leiten ließen. Die Regie⸗ rung Calles ſelbſt hat angedeutet, daß es ſich um einen Rache⸗ akt handelt, um das Darniederliegen der öffentlichen Sicher⸗ heit in Mexiko unter dem gegenwärtigen Regime dem land zu demonſtrieren. In einem offiziellen, vom Sekretaria des Präſideuten ausgegebenen Kommunique iſt von den„ka⸗ tholiſchen“ Rebellen die Rede und als Anführer der Mord⸗ brennerbande werden drei Prieſter bezeichnet. Die„Germania“ wendet ſich in größter Entrüſtung gegen einen ſolchen Verſuch, den Ueberfall als politiſches Mit⸗ tel in dem religiöſen Kulturkampf, der Mexiko ſeit Monaten durchtobt, zu benutzen. Das Berliner Zentralorgan iſt vor allem darüber empört, daß dieſer„Trick neroiſcher Staats⸗ weisheit“ kritiklos auch von einem Teil der deutſchen Preſſe übernommen wurde. Auffallend iſt immerhin die Tatſache, daß es ſich bei den Geretteten offenbar lediglich um Aus län⸗ der, um Amerikanerund Engländer handelt, die vor dem Gemetzel aufgefordert wurden, die Wagen zu verlaſſen. Bis jetzt konnten über 50 Leichen aus den Ueberreſten des Zuges geborgen werden. Schilderungen von Augenzeugen Aus Mexiko treffen die erſten Berichte von Augenzeugen des Bahnüberfalles ein, deren furchtbare Einzelheiten faſt un⸗ beſchreiblich ſind. Die Rebellen ſollen vielfach die Körper ge⸗ töteter Soldaten mit Meſſern zerſtückelt haben. Als die Ver⸗ folger der Verbrecher auf dem Schreckensplatz erſchienen, lebten einzelne Opfer noch, die vor Schmerzen ſchrien. Nur zwölf Paſſagiere fühlten ſich ſtark genug, um ſich durch einen Hilfszug nach Guadalajara ſchaffen zu laſſen. Nach der Schil⸗ derung dieſer Zwölf wurden verſchiedene Paſſagiere, nach⸗ dem die Regierungstruppen niedergemetzelt worden waren, zunächſt herausgelockt, dann aber mit Schüſſen und Stichen wieder in die Wagen zurückgetrieben, die dann verbarrikadiert und mit Benzin übergoſſen wurden. Ein Ueberlebender ver⸗ lor Frau und Kinder, deren Flammentod er mit zigenen Augenanſah. Der Unglückliche iſt irrſinnig geworden. Ein amerikaniſcher Augenzeuge berichtet, daß ſich die Maſchine bet der Entgleiſung regelrecht überſchlug, dann ertönten Sckeiſſe aus dem Hinterhalt, ehe die Paſſagiere noch zur Beſinnung gekommen waren. Die Rebellen ſtürmten dann, anſcheinend unter einheitlichem Befehl, aus dem Hinterhalt hervor. Die Kämpfe in China V. Paris, 21. April.(Von unſerem Pariſer Vertreter.] Die Verhandlungen zwiſchen Paris und London über ein ge⸗ meinſchaftliches Vorgehen gegen die kommuniſtiſche Hankau⸗ Regierung haben zu einem poſitiven Ergebnis geführt. Im hieſigen Außenamt erhielt man die Mitteilung, daß ſich Frankreich mit den in London ausgearbeiteten Maßnahmen einverſtanden erklärt habe, unter der Vorausſetzung, daß auch die übrigen intereſſierten Mächte mit den britiſchen Vor⸗ ſchlägen einverſtanden wären. In weitere Verhandlungen wird man alſo mit der Hankau⸗Regierung nicht mehr ein⸗ treten. Es wird halbamtlich hinzugefügt, daß die im Quai 'Orſay angelangten Nachrichten die baldige Vernichtung der kommuniſtiſchen Wirren in China vorausſehen laſſen. Außer⸗ dem ſind die Vorſtöße bolſchewiſtiſcher Chineſen in das Jun⸗ nen⸗Gebiet von den franzöſiſchen Kontingenten erfolgreich zurückgeſchlagen worden. Die eingebrungenen Chineſen zer⸗ törten eine franzöſiſch⸗indochineſiſche Eiſenbahnlinie und ent⸗ ührten einige Beamte und Ingenieure. Es wurde eine Expe⸗ ition ausgerüſtet, die ihre Aufgabe vor einigen Tagen er⸗ ledigt hat. An die gegen die Pekinger Sowjetbotſchaft getrof⸗ fenen Maßnahmen wünſcht ſich Frankreich nicht anzuſchließen. Es wird jetzt noch zwiſchen Paris und London über die Frage verhandelt, was mit kommuniſtiſchen Chineſen geſchehen ſoll, die ſich auf den Boden der chineſiſchen Kolonie flüchteten. Man hat von franzöſiſcher Seite vorgeſchlagen, dieſe Flüchtlinge in ein Sammellager abzubefördern und ſpäter nach China ab⸗ transportieren zu laſſen. Ueber die aus London hier einge⸗ troffene Nachricht, daß Borodin verhaftet worden ſei, iſt an hieſiger amtlicher Stelle nichts bekannt. Die aus Schanghai vorliegenden engliſchen Berichte betonen ſämtlich den Erfolg der neuen Regierung Tſchang⸗Kai⸗Schek, doch ſtützt ſich dieſe Feſtſtellung, ſo⸗ weit zu erkennen iſt, zunächſt nur auf die perſönliche Anſicht und vielleicht auch die Wünſche der Berichterſtatter. Die Lage iſt vorerſt völlig verwirrt und man wird gut daran tun, ein Urteil einige Zeit zurückzuſtellen. Die ſogenannte antikom⸗ muniſtiſche Kampagne des Generals Tſchang⸗Kai⸗Schek dürfte ſich ſehr bald als etwas anderes herausſtellen, nämlich als den im chineſiſchen Bürgerkrieg ſo üblichen Kampf eines Generals um Geldmittel. Bezeichnend iſt, daß der ge⸗ wöhnlich gut unterrichtete Schanghaier Korreſpondent der „Daily Mail“ in Schanghaier engliſchen Kreiſen ſtarke Zwei⸗ fel hören mußte, ob die antikommuniſtiſche Bewegung inner⸗ halb der Kantonpartei wirklich echt ſei. Dieſer Korreſpondent bezeichnet als einziger die neue Regierung in Nanking als eine reine Konſtruktion auf dem Papier. Sehr wahrſcheinlich iſt heute die chineſiſche Situation von keinem Orte der Welt ſo ſchwierig zu beurteilen, wie von Schanghaf aus, wo mit tendenziöſen Berichten in einer unbegreiflich leichtfertign Weiſe gearbeitet wird. Keine deutſchen Waffentransporte nach China E! Berlin, 22. April.(Von unſerem Berliner Büro.) Einige kommuniſtiſche Blätter verzeichnen in großer Aufmachung die Meldung, daß eine Hamburger Reederei für die nordchineſiſche Armee beſtimmte Waffen nach China verladen habe. Sie knüpfen daran die Forderung einer Kontrolle der nach China auslaufenden Dampfer durch die Arbeiterſchaft. Die Tatſache an ſich iſt richtig, nur ſind die Waffentrans⸗ porte, von denen hier die Rede iſt, vor dem 31. März erfolgt, alſo vor der bekannten Erklärung der Hamburger Reeder, daß ſie Waffentransporte nach China nicht mehr übernehmen würden. Mit dieſem Beſchluß iſt die Gewähr gegeben, daß deutſche Firmen an einer ſolchen, wenn auch indirekten Be⸗ kämpfung Chinas nicht teilnehmen werden. Das ſollte eigent⸗ lich genügen. Andere Länder haben in ähnlichen Fällen weit weniger loyal gehandelt. — Der Berliner Verkehrsſtreik beendet —Berlin. 22. April, In der Lohnbewegung der Kraft⸗ droſchkenführer iſt der ſtrittige Schtedsſpruch für verbindlich erklärt und damit der Streik beendet worden. Rationaliſierung bei Cytroen .Paris, 22. April.(Von unſerem Pariſer Vertreter). Die Pariſer Automobilfabrik Cytroen hat geſtern 10 000 Arbeiter entlaſſen. Die Wiedereinſtellung dürfte erſt Anfang der nächſten Woche wieder ſtattfinden und zwar unter veränderten Lohnbedingungen. Die Automobilfabrik bereitet nämlich eine Rationaliſierung des Betriebes vor und des⸗ wegen iſt es zu der vorläufigen Entlaſſung von 10000 Ar⸗ beitern gekommen. Es finden heute Kundgebungen der Pa⸗ riſer Arbeiterſchaft gegen die Maßnahmen des Betriebes ſtatt. Flugzeugzuſammenſtoß — Melbourne, 21. April. Bei der Ankunft des Herzogs und der Herzogin von York, die eine Weltreiſe unternehmen und von einer begeiſterten Menſchenmenge emufangen wurden, ſtießen zwei Flugzeuge zuſammen. Vier Perſonen ſind dabei ums Leben gekommen. —— ehebebd- Ireitag, den 22. April 1927 Neue Maunnheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 184 Neiſebriefe aus Montenegro und Albanien Die Unſtimmigkeiten zwiſchen Italien und Jugoſlavien ſcheinen nach den letzten politiſchen Meldungen eher zu⸗ denn abzunehmen. Die intereſſanten Reiſebriefe eines Mannheimers aus Montenegro und Albanien, von denen wir nachſtehend die Schlußkapitel peröffentlichen, haben infolgedeſſen nach wie vor aktuellſte Bedeukung. Die politiſchen Betrachtungen fußen auf Beobachtungen, die während der Reiſe im Mai v. Is. gemacht wurden. Schon damals wurde von informierter Seite die jetzige italieniſch⸗jugoſlaviſche Spannung vorausgeſagt. Schriftleitung. Tirana 1 nach dem Weltkrieg zur Hauptſtadt Albaniens erhoben wor⸗ 850 Es iſt eine Stadt mit etwa 10 000, faſt nur mohamme⸗ auiſchen Einwohnern und trägt rein orientaliſchen Charakter mit von der Straße abgerückten Häuſern, die ſamt den Gärten von hohen Mauern umgeben ſind. Die Pflaſter ſind, wie über⸗ all im Orient, äußerſt holprig. Mit Straßendurchbrüchen hat man die früher zu verwinkelten Quartiere niedergelegt. Zum Wiederaufbau für Verſchönerung des Stadtbildes ſcheinen al⸗ lerdings vorerſt noch die Mittel zu fehlen. Die Hotelverhält⸗ niſſe in Tirana ſind recht gut. Das jtalieniſche Haus, in dem wir abſteigen, iſt ſauber, Eſſen untadelig und preiswert. Wir ſind während des Beiramfeſtes in Tirana, dem höch⸗ ſten Feiertag des Muslim. Auf den Gottesdienſt hat man uns aufmerkſam gemacht, der am frühen Morgen im Freien vor der Stadt ſtattfindet. Noch vor Tagesaubruch ſind wir auf den Beinen und ſchließen uns dem unabſehbaren trom der Gläubigen an, die in maleriſcher Feſttagstracht, die meiſten mit dem Gebetsteppich unterm Arm, auf dem von auern umgebenen und mit uralten Zypreſſen beſtandenen großen Grasplatz ſich verſammeln. Es ſind nur Männer und einige Kinder; die Frauen haben bei ſolchen Anläſſen zu Hauſe zu bletben. Der Platz wird nach und nach dicht gedrängt voll. Die Gläubigen haben ſich mit unterſchlagenen Beinen auf ihren Teppichen niedergelaſſen. Nach Südoſten, Richtung gegen Mekka zu, iſt eine Art Hochaltar aufgebaut und mit einem prachtvollen Teppich überdeckt, vor dem die in bunte Gewänder und Turbane gekleidete Geiſtlichkett amtiert. Unter der Menge ſind in gewiſſen Abſtänden auch wieder„Altäre“ errichtet, wo die Vorbeter ihres Amtes walten. Die religiöſe Feterlichkeit beginnt nach einem Kanonenſchuß. Die Prieſter ſingen mit lauter, angenehmer, etwas näſelnder Stimme ihre Gebete. Die Gläubigen knieen auf den Teppichen, verrichten die vorgeſchriebenen Gebetsübungen, indem ſie die geöffnete Hand in Schulterhöhe erheben, ſich vor der unſichtbaren Gott⸗ heit des Propheten niederwerfen und mit der Stirne wieder⸗ holt die Erde berühren. Das vollzteht ſich in regelmäßiger Wiederholung und unter tiefem feierlichem Ernſte der An⸗ dächtigen. Der erſte Strahl der eben über dem Gipfel der Berge aufgehenden Sonne beleuchtet ein tief ergreifendes Bild, für uns Kinder der nüchternen abendländiſchen Kultur doppelt eindrucksvoll. Auch bei meinem früheren Aufenthalt in Ana⸗ tolien und Aegypten hat die Teilnahme an einem moham⸗ medaniſchen Gottesdienſt nicht einen ſo packenden Eindruck hinterlaſſen wie hier. Nach dem Gottesdienſt iſt Platzmuſik der operetten⸗ haft untformierten Leibkapelle des Staatspräſt⸗ denten ſoll aus Reſten der Wrangel⸗Armee beſtehen. Wir ſind während der Zeremonie vom Glaubenseifer der Muslim unbehelligt en haben uns allerdings vorſichtig hinter den dicken Zypreſſen aufgehalten. Nur einmal ſah ich einen Knochen durch die Luft in der Richtung zu uns fliegen; ob er uns gilt oder einer Gruppe von laut engliſch ſprechenden, europäiſch gekleideten Damen, weiß ich nicht. Jedenfalls ſollte zum Ausdruck gebracht werden, daß der„Giaur“ bei religiöſen Feſten der Muslim nichts zu ſuchen hat. Am Beiramfeſt macht ſich alle Welt Beſuche. Auch wir tun das, und zwar einem hochgeſtellten Notablen, Aga, Parlamentsmitglied, an den wir ein Empfehlungsſchreiben hatten. Ein deutſchſprechen⸗ der Albanier hatte ſich freundlicherweiſe erboten, uns Dol⸗ metſcherdienſte zu leiſten. Auf zwei Uhr ſind wir gebeten. Am Boftor werden wir von einer Ordonnanz in Empfang genom⸗ men und in den Beſuchsraum geleitet, wo an der Wand einige Stühle mit teppichbelegtem Boden ſtehen. Der Hausherr, ein tattlicher, abendländiſch gekleideter fezbedeckter Herr vom Ausſehen etwa eines unſerer Landbürgermeiſter hat uns mit tiefem Salam an der Tür begrüßt. Ein Bedienſteter ſtellt vor Von L.., Mannheim jeden ein Tiſchchen mit dem obltgaten Kaffee und mit Ziga⸗ retten. Nach einigem Schweigen erläutern wir den Zweck un⸗ ſeres Kommens: Wir ſeien aus fernem Land gekommen, um Land und Leute in Albanien, das bei uns ſehr wenig bekannt ſei, kennen zu lernen. Das Land ſei von hervorragender land⸗ ſchaftlicher Schönheit und ſeine Bewohner machen einen recht günſtigen Eindruck; überall ſeien wir mit großer Höflichkeit empfangen worden. Wir freuen uns, nach unſerer Rückkehr nach Deutſchland, ſo Günſtiges über Albanien berichten zu können. Der Aga heißt uns willkommen und bietet uns ſeine Hilfe an, wo und wie wir ſie auch benötigen. Was wir denn etgentlich für ſpezielle Zwecke mit der Reiſe verfolgen? Die Erklärung, daß wir nur zu allgemeinen Studienzwecken ge⸗ kommen ſeien, kaun den hohen Herrn nicht recht befriedigen. Denn daß vernunftbegabte Menſchen mehrere tauſend Kilo⸗ meter zurücklegen und die häusliche Bequemlichkeit zurück⸗ laſſen ſollen, bloß um ihre Neugier zu befriedigen, iſt ihm, dem Seßßhaften, dem die Luſt des Reiſens außerhalb des Vorſtel⸗ lungsvermögens liegt, völlig unfaßbar. Er fragt nochmals, ob wir nicht Wege und Eiſenbahnen bauen, Wälder ausbeuten, Erze und Petroleum ſuchen wollen? Wir verneinen mit gutem Gewiſſen. Reittiere und Begleitung für Reiſen ins Gebirge will uns unſer Gaſtfreund zur Verfügung ſtellen. Da unſere Ferienzeit nur noch knapp bemeſſen iſt und wir an Dampfer⸗ auſchlüſſe gebunden ſind, müſſen wir zu unſerm lebhaften Be⸗ dauern auch auf das letztere Anerbieten verzichten, ſo ſehr es uns gereizt hätte, die Gebirgslandſchaft aufzuſuchen, wo die Wtloͤheit der Natur mit der Rauheit ihrer Bewohner wett⸗ eifern ſoll. Man ſpricht noch über dies und das und nach Ab⸗ ſtattung unſeres wärmſten Dankes für den freundlichen Em⸗ pfang und nach Verſicherung der gegenſeitigen Hochachtung endet der intereſſante Beſuch in einem vornehmen mohamme⸗ daniſchen Haus. Auch ein anderer Beſuch beim Chef der tanzenden Derwiſche verläuft unter ähnlichen Formen. Der Alte mit dem ſcharf geſchnittenen, bartumrahmten Prophetengeſicht, ein Bild per⸗ ſonifizierter Würde, iſt ebenfalls von beſonderer Höflichkeit und gibt uns gerne Auskunft über die Einrichtung und Bedeu⸗ tung ſeines über ganz Alhanien verbreiteten Ordens. Das Beiram⸗Feſt bringt auch allerhand Volksbeluſtigun⸗ gen auf dem Rummelplatz mit Karuſſell, Schießbuden uſw. Die Karuſſells ſind von beneidenswerter Urwüchſigkeit, aus ganz rohen Balken zufammengezimmert; die Pferde⸗, Schweine⸗ und Eſelsfiguren, auf denen Kinder und Erwach⸗ ſene reiten, mit kindlich⸗naiver Kunſtfertigkeit geſchnitzt. Die Muſik liefert nicht etwa ein Walbkircher Orcheſtrion, ſondern eine Kapelle von drei Mann, die mit einem geigenähnlichen Wimmerholz, einer Flöte und einer Pauke ein ſich immer gleich wiederholendes muſikähnliches Geräuſch verüben. Wie wir abends einen Rundgang durch die Kneipen Tiranas machen, erkennt mich der Flötiſt wieder und winkt meich zu ſich hin. Er hat ſchon genügend dem Anisſchnaps zugeſprochen, iſt guter Laune und will mich abſolut nötigen, von ſeinem Getränk zu koſten. Wäre ich noch länger dageblieben, er hätte mir ſicher noch Bruderſchaft angetragen. Ein anderes Bild vom abendlichen Beiramfeſt: Der Tanz der Zigeunerinnen. Eine Zigeunerfamilie mit zwei oder drei hübſchen Töchtern auf dem Podium der Kneipe. Die Alten machen mit Geige, Gitarre und Zymbel Muſik, ſingen ihre nicht gerade ſchönen Lieder, und die Kinben itt zen dazu. Das Tanzen iſt ein anmutiges Wiegen des Kör⸗ pers mit rhythmiſchem Dahinſchreiten und graziöſen Bewe⸗ gungen der Arme und des Hauptes bei aufgelöſtem Haar. Das Koſtüm iſt recht gefällig und beſteht aus aufgepluſterten weißen Pumphoſen und knallfarbigem Mieder. Einer der an⸗ weſenden Herren meint mit komiſchem Stoßſeufzer, der halb aus Bosheit, halb aus Sehnſucht zuſammengeſetzt iſt:„Hätten doch die hübſchen Kerlchen weniger an, ſo etwa, wie ihre Ber⸗ liner Kolleginnen, ſie wären entſchteden noch anziehender.“ Das Theater in Tirana, das einzige in Albanien, wird am Beiramfeſt eingeweiht. Gegeben wird als Feſtvorſtellung die Operette von Lehar „Drei Lieben“, und'zwar von einer griechiſchen Truppe, die einige Lieder daraus auch italieniſch vortrügt. Alſo eine deutſche Operette, von griechiſchen Künſtlern in Al⸗ banien italieniſch vor einem aus Angehörigen der ver⸗ ſchtebenſten Nationen zuſammengeſetzten Auditorium vor⸗ getragen: Gibt es etwas Internationaleres? Auf der Empore wohnen einige unverſchleierte möhammedaniſche Damen der Vorſtellung bei, aber wohl getrennt von den übrigen Zu⸗ ſchauern. Alſo auch hier, wo die Sitten doch viel konſer⸗ vattver ſind als z. B. in Konſtantinopel, beginnt die Emanzr⸗ pation der Frau ſchon ihren Einzug zu halten. X. Noch einiges über die wirtſchaftlichen und politiſchen Verhältuiſſe des Landes. Induſtrie im Sinne eines techniſchen Großbetriebs beſitzt Albanitn nicht. Die Bevölkerung iſt ſehr arm und hat keine großen Bedürfniſſe an Kulturgütern. Das erklärt ſich aus der jahrhundertelangen Abgeſchloſſenheit vom Weltverkehr und daher im Verharren in Kulturformen, wie ſie primitiver kaum irgendwo in Europa zu finden ſind. Die Bergbewohner ſind gar bedürfnislos und arbeiten nur ſo viel in ihrem bißchen Landwirtſchaft und Viehzucht, um nicht zu ver⸗ hungern. Auch in den fruchtbaren Niederungen um den Skutariſee und dem Küſtengebiet iſt intenſiver land⸗ und forſtwirtſchaftlicher Betrieb unbekannt. Nach Mitteilung von Kennern des Landes könnten auf dem guten Boden bei rationeller Bewirtſchaftung reichſte Erträgniſſe erzielt werden. Der in Albanien angebaute Zigarettentabak iſt vortrefflich, die Zigaretten ſind zur Zeit auch noch ſehr billig. Eine engliſche Geſellſchaft ſoll zur Hebung der Staatseinkünfte das Ziga⸗ rettenmonopol bekommen, dann würde es allerdings mit der Billigkeit vorbei ſein. Das Verkehrsweſen liegt ſehr im Argen. Vor der öſterreichiſchen Beſetzung im Weltkrieg gab es keine befahrbaren Straßen. Die Oeſter⸗ reicher haben hier Kulturtaten vollbracht, die ihnen bei der Bevölkerung ein gutes Andenken hinterlaſſen haben. Im Gebirge beſchränken ſich heute noch die Wege auf endee kaum für Tragtiere und Fußgänger paſſierbare Saumpfade. Kein Wunder alſo, daß die Verbeſſerung der Verkehrsein⸗ richtungen eine der dringlichſten Aufgaben des jungen Staats⸗ weſens iſt. Der Bau einer Eiſenbahn von Durazzo iſt nach Mitteilungen in der Fachliteratur beſchloſſene Sache. Der Bahnbau bereitet hier nach den Geländeverhältniſſen keine großen Schwierigkeiten. Eine deutſche Fluglinie iſt eingerichtet, die ihre Leitung in Tirana hat, der Adrig Aero⸗Lloyd. Er befliegt die Strecken Skutari—Tirang Valona—Kortſcha(zum Anſchluß an die dach e füh⸗ renden Verbindungen). Welche Bedeutung dem Flugweſen in dieſem unwegſamen, gebirgigen Lande zukommt, 00 aus der Tatſache hervor, daß zur Ueberwindung von Entfer⸗ nungen, die früher einen Zeitaufwand von drei bis pter Tagen benötigten, nunmehr 1½ Flugſtunden genüigen. Aber— es müßten, um eine ſolche Fluglinie rentabel zu geſtalten, auch Fluggäſte vorhanden ſein, die ſich den nötigen Geldaufwand leiſten können und für die ein Bedürfnis zur Zeiterſparnts auch beſteht. Daran ſcheint es bet der Armut der Bevhl⸗ kerung vorerſt noch zu hapern und Fremde ſind wenig vor⸗ handen. Fernſprecher beſtehen nur für den Gebrauch der Be⸗ hörden. Elektriſches Licht iſt nur in verſchwindend ge⸗ ringem Maße eingerichtet und ſetzt oft aus. Eine geregelte Waſſerverſorgung und Entwäſſerung fehlt auch in Tirana, von den Provinzorten gar nicht zu reden.— Eine Kleinig⸗ keit die zeigt, daß man jetzt erſt recht anfängt, Einrichtungen zu ſchaffen, die anderwärts zu den Selbſtverſtändlichketten ge⸗ hören: Die Dächer haben keine Blechrinnen und Abfallröhren zur Ableitung des Regenwaſſers. Erſt ſeitdem die aus gutem Weißblech gearbeiteten Benzinblechkiſten der Shellcompany ins Land kommen, werden aus ihnen Dachtraufen und Kandel gearbeitet. Abbauwürdige Bodenſchätze, Petroleum, Queck⸗ ſilber, Chrom, Kupfer, Eiſen, Kohlen ſollen vorhanden ſein, Zur Ausbeutung fehlen aber die Kapitalien. Daß ein Land mit ſo günſtigen Entwicklungsmöglichkeiten, dem Zentrum Europaßs eigentlich ziemlich nahe, Gegenſtand lebhaften Intereſſes der benachbarten Mächte iſt, liegt auf der Hand. Die Gegenſätze zwiſchen Italien und Jugoſlavien ſind offenkundig. Augenblicklich hat Italten die Vorhand. Mit dem Urteil darüber muß der, der nur kürzere Zeit das Land bereiſt hat, ſelbſtverſtändlich zurückhalten. Ebenſo auch ütber die Frage, ob die albaniſche Republik in ihrer jetzigen Geſtalt auf die Dauer ein lebensfähiges Gebilde ſein wird. Einigs Landeskenner wollen dies verneinen. Die finanzielle und wirtſchaftliche Selbſtändigkeit fehlt dem Lande. Der un bän⸗ dige Freiheits⸗ und Unabhängigkeitsdrang der Albaner, der ſchon frither der türkiſchen Regierung das Leben ſauer machte, wirkt der Scaffußg eines feſtge⸗ fügten Staatsweſens entgegen. Beſteht doch der jetzige Staat gewiſſermaßen aus einer mehr oder minder loſen Zuſammen⸗ faſſung von ſelbſtändigen Stämmen und Gemeinden, deren jede eine winzige unabhängige Republik für ſich darſtellt. Eine einheitliche Staatsſprache exiſtiert nicht. Das Gegiſche in Nordalbanien iſt dem Toskiſchen in Mittel⸗ und Sitdalbanien fremd. Schulen fehlen faſt ganz, ebenſo weſteuropäiſch gebildete Aerzte und Krankenanſtalten. Die Straßenbahniana Von Julius Kreis Sie kommt nichtl! Du lieber Leſer, ſtandeſt Du im leichten Ueberrock, es 5 1 15 an die Seidenfockenbeine; denn ausgerechnet bei teſem Wetter mußt Du zur Abendgeſellſchaft bei Geheimrats und da kann man doch ſchließlich nicht in Flanell und Wolle anmarſchieren. b. An Deinen Lackſchuhen rieſelt das Waſſer, unter den ünnen Sohlen ſpürſt Du es eiſig werden, Du ſchlägſt ein Bein übers andere, biſt außen ein Eiszapfen vor Kälte und gut mnen eine Hölle von ſiedheißer Wut.— Und ſie kommt ni t.... Komm, ich will Dir leiſe ins Ohr flüſtern, was Du alles vor Dich hindachteſt, als der verdammte Wagen immer noch ndicht und immer noch nicht kam:— Du ſchwelgteſt mit wahrer Wohlluſt in einem Brief an die ee er e geſpickt mit Verbalinjurien und unter Auslaſſung der größten ſch monumentalſten Beſchimpfungen, will ich hier gar nicht chreiben, aber ſo hieß es: Gronz.s und dann, meine Herren, wenn Sie glauben, unſere roßſtadt beſäße in ihrer Straßenbahn ein Verkehrsmittel, D will ich dieſen Irrtum richtig ſtellen.(Höhntſch:) Ihre baßenbahn iſt kein Verkehrsmittel, ſondern eine raffiniert erdachte Nervenzerrüttungsvorrichtung. Ihr Generalfahr⸗ nlanſtab iſt unabläſſſa bemüht, gerade meine Linte uef 70 heimtückiſch zurückzuhalten, er hat einen eigenen Bumme Plan für Tratſchwetter aufgeſtellt mit Prämtien für langſames Vabren, langes Anhalten, ausſpringende Kontaktſtangen und erſagen des Motors.— O— wenn ich Diktator wäre. it eiſernen Beſen in die Leitung fahren... Lebendig aufs ad flechten.... Spießruten laufen laſſen... ſtäupen n den Pranger ſtellen M Und dann ſtellſt Du Dir vor, wie Du dem Schaffner die einung ſagſt, wenn„ſie“ kommt. So wirſt Du ſagen: 15 Wiſſen Sie guter Mann, Sie können ja nichts dafür, 0 enn Du biſt gerecht bei allem Zorn)— aber Ihr Straßen⸗ dahnbetrieb iſt ein.. ſtall ohnegleichen! Das Wort würdeſt 00 dick unterſtreichen und dann erlöſt auf die Bank fallen. 8 er pielleicht ſchweigt man doch lieber. Man hat nur Ungn⸗ dohmlichkeiten... Aber einen Brief könnte man eigentlich ch ſchreiben, ſo einen recht geſalzenen, ſiehe oben 5 kling— in der Ferne rollt's... na laſſen wir's, lohnt 82 doch nicht... Aber das iſt ſie ſa doch wieder 1— Jetzt wird der Brief geſchrieben! Jetzt iſt das Maß voll!— Dazu lebt man in einer Großſtadt, dazu die Steuern, datzu der ganze Beamtenapparat... Verflucht noch einmal pfeift der Wind durch die Kleider!.... Aber diesmal beſorge ich es dem Satanskarren, dieſer trambahngewordenen Kreatur, dieſem Na— end—— lich!... Dann ſteigen Sie ein, lieber Leſer, und Sie 1 zum Schaffner nur ſchlicht und beſcheiden:„Hofgartentor!“ Denn wozu denn Aerger! Jetzt iſt man ja drin.— Schluß.— Es iſt wie bei Rendez⸗Vous. Wenn„ſie“ nicht pünktlich kommt, ſo möchte man ſie erwürden— man kocht— man ſagt ihr die Meinung— iſt ſie aber dann doch da, dann iſt alles wieder Und das hat die Straßenbahn neben ihrer Schönheit und ihrer Unzuverläſſigkeit mit den Frauen gemein, man ſchimpft, zahlt und kann doch ohne ſie nicht leben. Daßs pſychoanalytiſche Gegenüber Wir ſitzen uns im Triebwagen gegenüber, lieber ir und wenn wir das ganze Leben lang nicht zwei Sekunden für einander Intereſſe haben, als Tramhahngegenüber reicht es einen Ktlometer lang.— Vorausgeſetzt, daß nicht eine gut gefeſſelte und feſſelnde Dame dazwiſchen kommt und uns ab⸗ leukt— trritiert.— Sonſt aber betrachten wir uns. Du biſt Pſychbanalytiker nicht von Beruf— aus Neigung.— Schon haſt Du mich eingereiht: Körperbau und Charakter. Du ſtudierſt meine Stirn und nach dem letzten Aufſatz im „Bunten Magazin“ machſt Du Deine Schlüſſe. Keine guten. Und daunn die Ohren, die Naſe, den Mund. Schon ordneſt ein und ein kleiner charakterologiſcher Steckbrief ent⸗ eht. Dann gewinnt mein Schlips Deine freundliche Beachtung und ich muß wie unter hypnotiſchem. Zwang mit der Hand daran herumfummeln. Aus meiner Zeitung haſt Du— ein findiger Detektiv— gleich meine politiſche Ueberzeugung aus⸗ geknobelt und verabſcheuſt mich. Dann gleitet Dein forſchen⸗ des Auge über meine Mappe und Dr vermuteſt mit Recht Wurſtſtüllen daran.— Jetzt machſt Du Dir Gebanken über meine Berufszugehörigkeit, und kannſt nicht recht klug daraus werden, und nun taxierſt Du mich auf ledig— verhefratet— Familienmenſch— oder freibleibend—— alles ſondierſt Du — genau wie ich: denn wir leſen beide das„bunte Magazin“, aus dem wir die wiſſenſchaftliche Fundierung unſerer Beſchäf⸗ tigung mit Menſchen beziehen. Wie geſagt: anders wird der Fall, wenn eine Schöne uns gegenüher Platz nimmt. Sitzt ſie auf Deiner Seite, ſo bebbachteſt Du mich weiter. Nur konzeutriert ſich jetzt Deine Aufmerkſamkeit daruaf, wie ich meinerſeits die Schöne ins Auge faſſe.— Du biſt nobel!l Du überwachſt mich nicht auf⸗ dringlich— aber doch ſpüre ich von mal zu mal Deinen infor⸗ mierenden Blick; denn Du weiſt 75 dem Umweg über mich auch im großen ganzen über die Schöne Beſtheid. Du brauchſt nur meinen Augen nachgehen.— Sitzt die Schöne auf meiner Seite, ſo tauſchen wir die Rollen.— Aber Du biſt gehemmt und nun mußt Du nebenbei als unrettbarer Beobachfer beobachten, ob und wie ich beobachte, ob und wie Du die Schöne beobachteſt... Beobachtung.... unter Beobachtung. Du biſt ein anſtrengendes Gegenüber! Der Phyſiker Dr. A. H. Bucherer geſtorben. Der be⸗ kannte Bonner Phyſiker Prof. Dr. A. H. Buche rer iſt am Kar⸗ ſamstag auf der Immenburg zu Bonn⸗Endenich geſtor⸗ ben. Bucherer hat ſich neben ſeiner Tätigkeit als Wiſſenſchaft⸗ ler auch durch ſein tatkäftiges Eintreten für die Sache der deutſchen Kriegs⸗ und Ztvilgefangenen einen Namen gemacht. Ein Tizian für Newyork. Das Städtiſche Kunſtmuſeum in Newyork iſt ſeit ein paar Tagen um ein wertvolles Ge⸗ mälde bereichert worden. Die neue Erwerbung iſt ein Bilduis des Herzogs von Ferrara, Alſonſo'Eſte, das ungeführ um das Jahr 1524 aus der Hand Tiziaus hervorgegangen iſt. Das neue Gemälde iſt der wertvollſte Zuwachs, den das Muſeum jemals gehabt hat. Die Erwerbung erfolgte mit den Mitteln einer Stiftung, die das Muſeum dem verſtorbenen Verleger 177 Munſey verdankt. Das Gemälde wurde vor einem Jahr in einem franzbſiſchen Schloß in der Nähe von Diſon entbeckt und nach Amerika verkauft. Dort wurde in ihm ein Werk Tizians wiedererkannt, das man längſt für verloren hielt. Das Bild war im Jahre 1590 von dem Herzog von Ferrara dem Kaiſer Karl V. verehrt worden, um ihn in einer Schiedsgerichtsangelegenheit günſtig zu ſtimmen. Es kam ſpäter nach Madrid und man hatte bisher aungenommen, daß es im Laufe des 18. Jahrhunderts gelegentlich eines Brandes zerſtört worden ſei. Es iſt aber unzweifelhaft feſtgeſtellt, daß das Bild auf irgend eine a0 aufgeklärte Weiſe in das fran⸗ zöſiſche Schloß gelangt iſt. Es wird nicht angegeben welchen Preis das Muſeum für das Gemälde gezahlt hat. Die New⸗ horker Zeitungen ſprechen von einem Betrag zwiſchen 4 und 5 Millionen Mark. Da die obenerwähnte Stiftung rund 40 Millionen Dollars beträgt, ſo bildete der hohe Preis des Ge⸗ mäldes kein Hindernis. Der Kauf des Gemäldes iſt ein neuer Beweis dafür, wie ſehr Amerika die Kunſtſchätze der Welt mehr und mehr an ſich gieht. —— ̃— ———— von neuem beſtätigt. 1 4. Seite. Nr. 184 Neue Maunnheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Freitag, den 22. April 1927 Raſſen⸗ und Religionsverſchiedenheiten ſind recht groß. Römiſch⸗ und Griechiſchkütholiſche ſind ſich bitter Feind und beide ſtehen im Gegenſatz zu den Mohammedanern. Der jetzige geographiſche Begriff„Albanien“ umfaßt alſo nicht eine einheitliche Nation. Größere, von Albanern bewohnte Ge⸗ biete ſind auch durch die Friedensverträge an Jugoſlavien und Griechenland gefallen. Was in der Vorkriegsliteratur über Blutrache und Frem⸗ denfeindlichkeit geſchrieben worden iſt, kann heute z. Ti als überholt gelten. Es darf nicht vergeſſen werden, daß der Krieg und ſeine Folgeerſcheinungen neuen Ideen Eingang perſchafft haben. Der Zuſtand, daß jeder Albaner baelge ſeines Hauſes nur mit ſeinem Gewehr bewaffnet ſich zeigte, ſogar bei der Feldarbeit und im Gotteshaus, exiſtiert nicht mehr. Auf den von uns begangenen Wegen wurden wir von den Eingeborenen immer tadellos höflich behandelt und wir hatten auch nachts in den unbeleuchteten Straßen Tiranas nie das Gefühl perſönlicher Unſicherheit. Der Albaner, ins⸗ beſondere der mohammedaniſche, macht den Eindruck eines ſelbſtbewußten, ritterlichen und intelligenten Mannes. In aller Frühe fahren wir von Tirana mit dem Auto — diesmal auf guter Straße— nach der Hafenſtadt Durazzo. Unterwegs zählen wir nach und nach vier kranke Autos, die, nachdem ſie kaputgefahren waren, am Wege liegen geblieben ſind, weil ſie an Ort und Stelle nicht mehr mit heilen Erſatz⸗ teilen verſehen werden konnten. Es fehlt in Albauien an einer Reparaturwerkſtätte. Der Preis eines Ford⸗ wagens beträgt dort 2400—2800 Mark. Er hält aber auch kaum länger als ein Jahr. Duraszo macht den Eindruck großer Verwahrloſung. Der ehemalige Palaſt des Fürſten Wied iſt geſprengt. Ueberall Zerfall und Unordnung. Zudem iſt die Umgebung von Durazzo wegen der ausgedehnten Sümpfe fieberverſeucht, kurzum, ein höchſt ungemütlicher Aufenthalt. Zum Dampfer, der weit draußen auf der Reede ankert, muß der Reiſende hinausgerndert wer⸗ den. Im Umkreis der Dampferliegeſtelle ragen die Maſt⸗ ſpitzen und Schornſteine von vier im Weltktrieg torpedierten Dampfern aus dem Waſſer. Auf der Heimfahrt legt der Dampfer in San Giovannt di Medua, Dulzigno, Antivari, Cattaro und Gravoſa an. Die Hafenſtädte an der albaniſchen Küſte ſehen zwar ganz male⸗ riſch aus, aber überall bemerkt man zerfallene Häuſer. In Spalato verlaſſen wir den Dampfer, fahren auf der neuen Bahn über Knin nach Agram und über die Tauern—Salzburg wieder nach Hauſe. Hochbefriedigt ſind wir von der Reiſe, die uns ſo außerordentlich vieles Intereſſante gezeigt hat. Aber doch betreten wir gerne den heimatlichen Boden, und wie uns in Bayern ſaubere Villen mit wohlgepflegten Gärten und gutgekleidete Menſchen im Vorbeifahren grüßen, ſingen wir aus vollem Herzen:„Deutſchland, Deutſchland über alles!“ Nicht aus Ueberheblichkeit. Aber glühende Heimatliebe wird erſt recht geweckt, wenn auf Grund eigener lebendiger An⸗ ſchauung Vergleiche zwiſchen Menſchen und Dingen draußen und in der Heimat angeſtellt werden können. Und daß trotz des verlorenen Weltkriegs Deutſchland und die Deutſchen an Anſehen nichts eingebüßt haben, haben die Reiſeerfahrungen Wirtſchaftliches Soziales Um die Weiterführung des Neckarkanals * Stuttgart, 21. April. Die in den letzten Tagen in einem Teil der Preſſe erſchienenen Nachrichten über einen neuen Aufſchub des Baues der Stauſtu e Heidelberg hal den Voörſtänd des Südweſtdeulfchen Kanal⸗ vereins veranlaßt, ein Telegrämm an das Reichsminiſte⸗ rium zu richten. Der Südweſtdeutſche Kanalverein vermag hinreichende Gründe für eine Verzögerung der planmäßigen Fortſetzung des Neckarkanals nicht zu erkennen. Er erwartet von der Reichsregierung, daß ſie Südweſtdeutſchland ſein Recht auf Anſchluß an den großen Verkehr nicht noch länger vorenthält. Außerdem haben die Städte Heilbronn und Ulm, der Verband württembergiſcher Induſtrieller, der Württem⸗ bergiſche Induſtrie⸗ und Handelstag, die Handelskammern Stuttgart, Heilbronn und Ulm telegraphiſch entſprechende Eingaben gemacht. Der Streik in der Rheinſchiffahrt Duisburg, 22. April. Der Schiedsſpruch vom 6. April über Gehalt, Löhne und Arbeitszeit in der Rheinſchiffahrt iſt ſeitens des im Deutſchen Verkehrsbund organiſierten Perſo⸗ nals angenommen worden. Der weitere Schiedsſpruch üher den Rahmentarif wurde abgelehnt. Die Mitglieder des Ma⸗ ſchiniſten⸗ und Heizerverbandes lehnen beide Schiedsſprüche ab. Von Arbeitgeberſeite iſt ebenfalls Ablehnung erfolgt. Auch das zweite Schlichtungsverfahren hat keine Löſung der Streitfrage gebracht. Der Konflikt iſt ſomit nicht beſeitigt, ſondern es iſt eine Verſchärfung der Lage eingetreten. Theater und Muſik Das Rheingold⸗Manuſkript in Amerika. Richard Wagners vielbeſprochene Rheingold⸗Handſchrift wird nun doch, entgegen anders lautenden Meldungen, am 26. April von der American Art Aſſociation in Newyork verſteigert. Die Handſchrift iſt von Wagner ſelbſt Karl Klindworth ge⸗ ſchenkt worden, der ſie 1903 verkaufte; ſie kam dann in den Beſitz des Münchener Muſikſammlers Kurt Lehmann. Es iſt übrigens nicht die einzige Rheingold⸗Hand⸗ ſchrift; die Reinſchrift, die einſt Mathilde Weſendonk ge⸗ hörte und die Wagner von ihr zurückerbat, um ſie König Ludwig zu widmen, iſt die zweite. Das jetzt in Newyork be⸗ findliche Manuſkript, ſigniert und datiert„R. W. 28 Mai 1854“, zeigt auf 186 Blättern das Rheingold mit Text und Noten noch im Werden, mit vielen Veränderungen, Aus⸗ ſtreichungen und Zutaten. In Amerika iſt bisher keine der großen Wagner⸗Handſchriften, und ſo bemüht man ſich dort, dieſe für öffentlichen Beſitz zu erwerben. Auf der Auktion ſind ferner 29 handſchriftliche Briefe Wagners und eine Anzahl muſikaliſcher Manuſkripte von Beethoven, Schubert, Liſzt und Gounod. Mainzer Oper. Die muſikaliſche Tragödie„Komeo und Julia“ Riccardo Zandonais, eines im Jahre 1883 in Südtirol geborenen Italieners, der ſich in ſeinem Vater⸗ land bereits eines guten Rufes als Opernkomponiſt erfreut, erlebte ihre Uraufführung vor fünf Jahren(1922) in Rom. Die durch Shakeſpeares Meiſtertragödie bekannt gewordene Geſchichte hat ſchon manchen Tondichter zur mu ikaliſchen Bearbeitung verlockt. Bellini und Gounod gehören dazu, und ihnen geſellt ſich nun Zandonai. In ſeinem Landsmann Roſſato fand er einen bühnentechniſch gewandten Text⸗ dichter, der den vorhandenen Stoff aufs äußerſte konzentrierte und in einzelne Epiſoden gliederte, die von dem Shakeſpeare⸗ ſchen Vorbild freilich nur recht wenig erkennen laſſen. Muſi⸗ kaliſch hält ſich das Werk an die gute italieniſche Tradition. Zandonai hat nicht den Ehrgeiz, unerbört Neues zu ſagen. Er experimentiert nicht, wirft keine tiefgründigen Probleme auf. Er beſchränkt ſich darauf Fortſetzer und Weiterbildner italieniſcher Opernkunſt im eiſte eines Verdi und Pucecini zu ſein. Es finden ſich denn auch manche Anklänge an dieſe beiden. Was der neuen Oper zum Vorzug gereicht, das iſt ihre Straffheit und Knappheit und ihr Melodienreich⸗ tum. Die Mainzer Aufführung war unter Paul Weiß⸗ leders Regie ſorgfältig und ſauber vorbereitet worden und perhalf der Neuheit zu einem ſtarken und nicht nur äußer⸗ Stäbtiſche Nachrichten Löſt Fahrkarten im voraus! Das Reiſefieber kann verhütet werden An Tagen ſtarken Verkehrs läßt ſich immer aufs neue die Beobachtung machen, daß die Reiſenden in fieberhafter Un⸗ geduld vor den Fahrkartenſchaltern ſich drängen, um ja nicht den Zug zu verſäumen. Dieſe Reiſenden könnten in Ruhe ihre Fahrt beginnen, wenn ſie die Möglichkeit wahrnehmen wür⸗ den, bereits einige Tage vor der Abfahrt Fahrkarten zu löſen. Schon 3 Tage vor dem Reiſetage werden Fahr⸗ und Platzkarten abgegeben; Bettkarten ſind in Verbindung mit Fahrkarten bereits 14 Tage vorher im Reiſebüro erhältlich. Die Fahrſcheinhefte des Mitteleuropäiſchen Reiſebüros haben ſogar 60 Tage Gültigkeit. Es liegt im Intereſſe nicht nur der Eiſenbahn, ſondern auch des Reiſenden ſelbſt, möglichſt rechtzeitig Fahrtausweiſe unter Beachtung ihrer Geltungsdauer ſich zu beſchaffen. Da⸗ durch wird am beſten das unliebſame Anſtehen am Schalter und der ſtarke Andrang kurz vor Abgang der Züge vermieden. Bei dieſer Gelegenheit ſei noch darauf hingewieſen, daß man auch Sonntagsrückfahrkarten ſchon am Tage vor den Sonn⸗ und Feſttagen kaufen kann. Vielfach beſtehen über die Sonntagsrückfahrkarten gewiſſe Zweifel. Es gibt nicht, wie verſchiedentlich angenommen wird, Sonntagskarten auch für einfache Fahrten, ſondern lediglich für Hin⸗ und Rück⸗ fahrt, mit deren Verkauf ſich im Gegenſatz zu gewöhnlichen Fahrkarten die Reiſebüros nicht befaſſen, ſondern nur die Schalter auf den Bahnhöfen. Die Abfahrt kann auf Sonntags⸗ rückfahrkarten bereits am Samstag mittag, 12 Uhr, angetreten werden, während die Rückfahrt ſpäteſtens bis Montag, bezw. bis zu dem auf den Feſttag folgenden Werktag, vormittags 9 Uhr, begonnen werden muß. 8 * * Sperrung von beſchleunigten Perſonenzügen. Mit dem Inkrafttreten des neuen Fahrplanes am 15. Mai wird für die ſehr ſtark benützten Beſchleunigten Perſonenzüge 998/1452 und 999/1453 zwiſchen Baſel und Konſtanz über Mannheim nach Frankfurt, in der Richtung nach Norden Anſchluß nach Berlin und Leipzig, auf den nördlichen Laufſtrecken zwiſchen Mann⸗ heim und Frankfurt die Sperrung für die Inhaber von Sonntagskarten wieder eingeführt werden. Es handelt ſich um die Züge Baſel ab 15.44, Freiburg ab 16.56, Konſtanz 13.08, Karlsruhe ab 20.07, Mannheim an 21.17, Frankfurt an 23.19(Frankfurt ab 23.40, Berlin an 11.54); umgekehrt Frankfurt ab.28, Mannheim an.13, Karls⸗ ruhe an.37, Konſtanz 16.26, Freiburg an 12.57, Baſel an 14.11 Uhr. Dieſe Züge dienen ſeit ihrer Einführung in ſo hohem Maße dem Feruverkehr, daß ihre Belaſtung auf der belebten Bergſtraße mit dem Sonntagsverkehr untunlich erſcheint. Sie werden erfahrungsgemäß auch ſüdlich Mannheim im Wochen⸗ endverkehr vielfach doppelt gefahren. Für den Sonntags⸗ kartenverkehr zwiſchen Frankfurt und Heidelberg werden die Ergänzungszüge 998 a und 999 gefahren und zwar Frankfurt ab.16, Heidelberg an.06, Heidelberg ab 26.55, Frankfurt an 23.09 Uhr. * Gehaltsbewegung der Mannheimer Augeſtellten. In der Angelegenheit der Neugeſtaltung des Mannheimer Ge⸗ neraltarifs für kaufmänniſche und techniſche Angeſtellte wur⸗ den heute vor einer gemiſchten Schlichtungsſtelle mehrſtündige Verhandlungen geführt, die aber wegen der Arbeitszeit⸗ fralge zu keiner Einigung führten. Der Vorſitzende der Schlichtungsſtelle, Prof- Ex del, wurde beauftragt, ein Gut⸗ achten beim Reichsarbeitsminiſterium einzuholen, um den § 6 Abſ. 2 der neuen Arbeitszeitverordnung zu klären, der die Zuſchläge bei der Ueberſtundenleiſtung feſtſetzt. Es wird damit gerechnet, daß dieſes Gutachten Ende des Monats zur Hand ſein wird, worauf dann die Verhandlungen weiter⸗ geführt werden. * Verhaftungen. Aufſehen erregt die geſtern erfolgte Verhaftung des etwa 50 Jahre alten Gerichtsverwalters ., die wegen unrechtmäßiger Buchungen bezw. unrecht⸗ mäßiger Erhebung von Gerichtsgebühren erfolgt ſein ſoll. In Zuſammenhang damit ſteht die ebenfalls geſtern vorgenommene Feſtnahme des hieſigen Rechtsanwalts B. Ge⸗ richtsverwalter B. genoß das volle Vertrquen ſeiner vorgeſetz⸗ ten Behörde und war ein angeſehener, geachteter Beamter, der ſich bisher nicht die geringſten Verfehlungen zuſchulden kommen ließ. * Sturz in den Kanalſchacht. In der Ausgaſſe in Sand⸗ hofen wollte geſtern mittag ein Landwirt ein Pferd über einen nur mangelhaft abgedeckten Kanalſchacht führen, wobei die Dielen rutſchten und das Pferd in den etwa 6 Meter tiefen Schacht fiel. Das Pferd wurde durch die um 12,04 Uhr alar⸗ mierte Berufsfeuerwehr mit dem Hebezeug wieder an die Erd⸗ oberfläche befördert. 2 Die beiden Hauptpartien wurden von Olly lichen Erfolg. Stephan und Hans Höfflin ausgezeichnet durchge⸗ führt. Namentlich das Liebesduett im erſten Akt und die letzte Szene in dem, übrigens etwas kitſchig anmutenden Schluß⸗ akt brachten ſie zu nachhaltiger Wirkung. Das Orcheſter unter Generalmuſikdirektor Breiſachs Leitung zeigte ſich auf voller Höhe. Le eh, Mein Heimatland. 14. Jahrgang, Heft 3, 1927, Blätter für Volkskunde, Heimatſchutz, Denkmalspflege, Jamilienfor⸗ ſchung, i. A. des Landesvereins Badiſche Heimat, herausgege⸗ ben von Hermann Eris Buſſe, Freiburg i. Br.— Wie ein farbenfroher Kranz ſchlingen ſich die Oſterbräuche um die Zeit zwiſchen Palmſonntag und Weißen Sonntag. Ge⸗ heimnisvoll ſind ſie wie der junge Lenz. Im badiſchen Fran⸗ kenland hat Max Walter wieder anſchaulich feſtgehalten, was an altem Brauch noch in Wirklichkeit oder im Volksmund lebt. Weit verbreitet ſind heute noch die Palmen⸗Weihe, das Rätſchen, das Judasverbrennen, das Eierpicken, Eierwerfen, Eierleſen. Leider iſt das volkskünſtleriſche Schmücken von Eiern(Binſeneier) im Ausſterben. Ueber Oſterſitten in Adels⸗ heim unterhält uns G. Graef, Alte Bräuche in Schwerzen im Klettgau trägt Walter Albiker zuſammen und berei⸗ chert unſeren volkskundlichen Schatz. Beſonderes Intereſſe erregen die Ausführungen von Walther Zimmermann über„Oſterpalmen in Baden“. Da wachen ſelige Jugend⸗ erinnerungen auf, denn jeder hatte einmal den Ehrgeiz „Palmkönig“ zu werden. 26 verſchiedene, vom einfachſten bis zum reich gekrönten Palmen hat der bekannte Volkskundler aufgezeichnet und damit einen Begriff gegeben, von dem For⸗ menreichtum, der Art, der Abwandlung in einzelnen Orten, Tälern und Landesteilen Badens mit ihren beſonderen, charakteriſtiſchen Merkmalen. Nicht minder mannigfaltig iſt der Volksglaube, der ſich an einzelne Bräuche, natürlich auch an die Palmenweihe anknüpft bezw. ſie bedingt. Wünſchen, Glauben und Hoffen im Oſterkreis behandelt Otto Beil, und durchſtreift auf ſeiner aufſchlußreichen Fahrt das ganze Kinzigtal. Den Wolfacher Buben iſt durch die„Feuerweihe“ (Judasbengel) der Karſamstag beſonders willkommen.„Der Gedanke, der in den Faſtnachtsbräuchen lebt, ſetzt ſich über die Oſterzeit hin fort: dem wiedererwachenden Leben in der Natur, das den Menſchen in ſeinen natürlichen Jahresring einſchließt, Schutz zu geben vor böſen Einflüſſen und die fruchthringenden Mächte zu löſen!“ Das Ergebnis des Preisgerichts zur Ge⸗ winnung eines Vereinsabzeichens wird im Wortlaut veröffent⸗ licht, eine dankenswerte Anregung über Heimatſpiele enthal⸗ ten die Notizen„Aus dem ganzen Lande“, der Würdigung neuer Heimatliteratur ſchließt ſich die Badiſche Familienfor⸗ * Weiterer Rückgang der Erwerbslofenzahl im Amts⸗ bezirk Maunheim. Laut Mitteilung des Städtiſchen Nach⸗ richtenamts betrug am 12. April die Zahl der beim Arbeits⸗ amt Mannheim, öffentlicher Arbeitsnachweis für den Amts⸗ bezirk Mannheim, gemeldeten Arbeitſuchenden 13877(9598 männl., 4279 weibl.). Davon entfallen 11113 Erwerbsloſe (7634 männl., 3479 weibl.) auf den Stadtbezirk und 2764(1964 männl., 800 weibl.) auf den Landbezirk. Von dieſen Erwerbs⸗ loſen werden 6419(5046 männl., 1373 weibl.) von der Er⸗ werbsloſenfürſorge, 2112(1655 männl., 457 weibl.) von der Kriſenfürſorge unterſtützt. Da am 5. April die Zahl der Ar⸗ beitſuchenden auf 14 394 ſich belief, iſt ein Rückgang um 517 eingetreten; und zwar beläuft ſich der Rückgang bei den männlichen Erwerbsloſen auf 467, bei den weiblichen auf 50. Gegenüber dem 5. April iſt in den Gruppen Arbeiter in der Landwirtſchaft und Gäxrtnerei, Gaſtwirtsgewerbe u. Muſiker, Angeſtellte(Handlungsgehilfen, Techniſche Angeſtellte), Häus⸗ liche Dienſte und Freie Berufe eine kleine Steigerung ein⸗ getreten; die Zahl der Büroangeſtellten blieb unverändert; alle übrigen Gruppen weiſen einen Rückgang auf. Der Ar⸗ beitsmarktverkehr war bei den meiſten Berufsgruppen leb⸗ haft. Beſonders häufig wurden metallverarbeitende Kräfte aller Art angefordert, wobei alle Induſtriezweige aufnahme⸗ fähig waren. Ein weiterer ſtarker Bedarf machte ſich an⸗ läßlich der Feiertage im Nahrungs⸗ und Genußmittelgewerbe an Bäckern und Konditoren, bei der Gruppe Häusliche Dienſte an Waſch⸗ und Putzfrauen und bei der Gruppe Körperpflege an Friſeuren jeder Art geltend. Im Hauptbad der Städtiſchen Krankenanſtalten wurden im Monat März insgeſamt 3063 Bäder und 2164 Maſſagen verabfolgt. Die Bäder verteilen ſich wie folgt: 127 Kohlen⸗ ſäurebäder, 265 Fangobäder, 174 Dampfbäder, 1201 elektriſche 7 5 964 Fichtennadelbäder, 310 Salzbäder und 22 Schwefel⸗ äder. * Reiche Heidelbeerernte in Sicht. Zur Zeit ſtehen im Pfälzer Wald die Heidelbeerſträucher i 991115 Blüte. Den reichlichen Blüten entſprechend ſcheint es, daß wir heuer auf eine ziemlich gute Heidelbeerernte rechnen dür⸗ fen. Veranſtaltungen 3 Kiepura⸗Konzert. Am Samstag, den 23. April findek im Nibelungenſaal das Konzert des Tenors Jean Kie⸗ pura ſtatt. Der Künſtler bringt ein Lieder⸗ und Arienpro⸗ gramm zu Gehör. Am Flügel wirkt als Begleiter Prof. J. Dobrowen. * Muſik⸗ und Geſangsvorträge im Krankenhaus. Am Oſterſonntag hat das Stadtorcheſter Mannheim⸗ Waldhof den Patienten im Krankenhaus ein Ständchen ge⸗ bracht und der Sängerbund Sandhofen im Kranken⸗ haus geſungen. Es wurde damit den Kranken eine große Freude bereitet. Besteken Sie fest auf „Pixavon“(nur in ge- schlossenen Original- flaschen), sowokl für die hausliche Hdar- toäsche, diie im Frisiersalon. Abbildungen neuer Buben- koꝑpfschnitte, Mode Frujahr 1927, auf Nunsch gratis. LINGNER. TERKE Dresden ſchung an, der Pfarrer Ludwig einen beachtenswerten Vorſchlag über die Aufbewahrung der Kirchenbücher macht. der ſowohl die Rechte der Gemeinde wahrt, als auch die Bedürf⸗ niſſe der Familienforſcher befriedigt. Die drollige Umſchlags⸗ zeichnung des Heftes iſt dem erſtaunlich gewandten Pinſel der 17jährigen Zenta Zizler, Mannheim zu verdanken. Der Papagei der Kaiſerin Eugenie Von ihrem Zuge nach Mexiko hatten die Franzoſen neben gebracht, darunter ein beſonders ſchönes Exemplar, dem man den Namen„Montezuma“ gegeben hatte. Gräf Caſtelnau hatte das gelehrige Tier auf der Ueberfahrt perſönlich im Sprechen unterrichtet. Als er in Paris eintraf, überreichte er der Kaiſerin den Vogel, der ihr ſogleich entgegenrief: „Vive Fimpératrice!(Es lebe die Kaiſerin)“. Eugenie freute ſich außerordentlich darüber. Fortan lehte Montezuma in ihrem Boudoir in einem vergoldeten Käfig und ſchien ſehr anhänglich zu ſein. Da kamen die Septembertage und die Flucht Eugenies aus Paris. In der Eile war der Papagei vergeſſen worden. Sogleich ſandte Eugenie einen vertrauten Diener aus. Aber er kehrte ohne den Vogel zurück: Paris wurde von den Deut⸗ ee Endlich, nach fünf Monaten, kapitulierte die franzöſiſche Hauptſtadt. Kaum hatte dies die Kaiſerin erfahren, als ſie ihren Diener wiederum ausſandte, um den Vogel zu holen. Als Händler verkleidet, exkundigte er ſich überall nach dem Papagei, aber niemand konnte über deſſen Verbleib Aus⸗ kunft geben. Mißmutig ſchlenderte der Diener durch die Stra⸗ ßen, da entdeckte er plötzlich in einem Trödlerladen den be⸗ kannten goldenen Käfig, in dem Montezuma vergnügt herum⸗ kletterte. Der Diener wurde mit dem Trödler ſchnell han⸗ delseinig und eilte, ſeiner geliebten Gebieterin den lange erſehnten Vogel zurück zu bringen. Eugenie war hocherfreut, liebkoſte das ſchöne Tier und reichte ihm Leckerbiſſen. Aber das Wiederſehen ſchien auf den Vogel keinen Eindruck zu machen.„So ſprich doch, Monte⸗ zuma!“ ſchmeichelte Eugenie; aber der Papagei ſchwieg und blieb mürriſch. Endlich ſchien ihr Zureden zu wirken. Monte⸗ zuma kernet den Schnabel. Eugenie lauſcht geſpannt. Da ſchallt es laut durch den Saal:„Vive la république, vive la république!“ Die Anweſenden waren in peinlichſter Verlegenheit.„Der Undankbare!“ rief die Exkaiſerin, aus, und eilte in das Ne⸗ benzimmer, um ſich auszuweinen. R. Gründer. vielen anderen Erzeugniſſen des Landes auch Papageien mit⸗ —— wurde, die durch Kapitalaufnahme zu beſchaffen ſind. — .Freitag, den 22. April 1927 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 8. Seite. Nr. 184 Kommunale Chronik Zum Rathauskonflikt in Schwetzingen 10 GSchwetzingen, 22. April. Wie es nicht anders zu erwar⸗ 17 war, hat das Bezirksamt Mannheim die Durch⸗ hrung des von Bürgermeiſter Götz gegen ſich ſelbſt bean⸗ ragten Diſziplinarverfahrens abgelehnt, weil boſesliche Gründe zum dienſtpolizeilichen Einſchreiten nicht orliegen. Andererſeits hat der Geſamtvorſtand des Bür⸗ Vornd er eins im Hinblick auf den Umſtand, daß wichtige orlagen wirtſchaftlicher und anderer Natur den Gemeinderat zu beſchäftigen haben, den Beſchluß gefaßt, ſeine vier Vertre⸗ er zu erſuchen, an den Sitzungen des Gemeinderats wieder ſtaldanehmen. Einmütig wurde die Erklärung der 26 Mann arken Rathausfraktion vom 31. v. Mts. gutgeheißen. Von eiten des Geſamtvorſtandes des Bürgervereins wird hierzu 5 feſtgeſtellt, daß die in dieſer Erklärung zum Ausdruck ge⸗ brachte Stellungnahme des Bürgervereins in keiner Weiſe durch den Ausgang des von Bürgermeiſter Götz gegen ſich be⸗ entragten Diſziplinarverfahrens berührt wird. Die Streitaxt ſcheint hiernach noch nicht begraben zu ſein. Die Heidelberger Handelskammer gegen die Nachtrags⸗ Umlage 5 Kr. Heidelberg, 21. April. Die Handelskammer hatte auf eute Nachmittag die wahlberechtigte Kaufmannſchaft zu einer roteſtverſammlung gegen die vom Stadtrat gefor⸗ erte Nachtragsumlage eingeladen. Nach einleitenden Aus⸗ ührungen von Präſident Landfried und nach ſehr erregter usſprache wurde einſtimmig eine Entſchließung ange⸗ nommen, in der darauf hingewieſen wird, daß eine Genehmi⸗ Kgung der Nachtragsumlage durch den Bürgerausſchuß ſchwerſte Erſchütterungen der Heidelberger Induſtrie⸗ und Handels⸗ etriebe zur Folge haben werde; volkswirtſchaftlich wertvolle etriebe würden unter der Steuerlaſt zuſammenbrechen, wei⸗ tere Anſiedlung von Induſtrie und kapitalkräftigen Privaten werde verhindert. Der Bürgerausſchuß wird gebeten, die Vorlage abzulehnen. * Seckenheim, 20. April. Aus der jüngſten Gemeinde⸗ ratsſitzung iſt zu berichten: Es wurde u. a. beſchloſſen: Bei nachträglicher Stundung ſind die inzwiſchen fällig ge⸗ wordenen Mahn⸗ und Vollſtreckungsgebühren zu zahlen.— n 2 Fällen wird der Gemeindezuſchlag zur Grunderwerbs⸗ ſteuer nachgelaſſen unter der Bedingung, daß innerhalb Jah⸗ resfriſt auf dem gekauften Grundſtück ein Wohnhaus erſtellt wird.— Beim Staatsbahnhof ſoll die Strecke zwiſchen der Wirtſchaft„zum Bahnhof und dem Rohrlachweg kanaliſiert werden. Der Koſtenaufwand iſt aus Anlehensmitteln zu be⸗ ſtreiten.— Die Sand⸗ und Kiesgrube iſt in der Zeit vom 1. April bis 1. Oktober durchgehend offen zu halten, und zwar non morgens 6 Uhr bis nachm. 6 Uhr.— Die Vergütung des Aufſehers wird ſeſtgeſetzt.— Die Stelle des Kiesgrubenauf⸗ ſehers wird an Phil. Weißling und die des Fohlenhirten an ohann Michael Gund übertragen.— Die Anfertigung und Aieferung der Schweinetransportwagen wird dem Sub⸗ mittenten Georg Pfeiffer zu ſeinem Angebot übertragen.— Von dem Holzhieb für die Starkſtromleitung ſind an die ge⸗ nußberechtigten Bürger als weitere Vorausgabe 2 Ster Holz und 25 Wellen zu verteilen.— Die Lieferung der Hoſen für die Polizeibeamten wird dem Herm. Bickon und die Lieferung der Mützen dem Ad. Vierthaler zum jeweiligen Angebot über⸗ tragen.— Die Verſteigerung der Gemeindeſagd— Bezirk 11— und der Pachtvertrag mit dem neuen Pächter werden geneh⸗ migt.— Der vorgeſchlagenen Satzungsänderung des Arbeits⸗ amts wird unter beſtimmten Vorausſetzungen zugeſtimmt.— Haef die Schloßwirtſchaft ſoll ein Gasherd angeſchafft und zur ieferung ausgeſchrieben werden.— Die Polizeibeamten ſollen für Teilnahme an dem Ausbildungskurs in Mannheim dle Tagesbühren und Fahrtauslagen erhalten.— Eine weitere Belaſtung des Erbbaurechtes der Baugenoſſenſchaft wird ge⸗ nehmigt.— Gegen das Baugeſuch des Max Frey um Er⸗ aner einer Schlachtſtätte und Wurſtküche wird nichts einge⸗ endet. 8 Brühl, 18. April. Aus der jüngſten Gemeinde⸗ xatsſitzung iſt mitzuteilen: Der Gemeinderat hält den bisher geltenden ortsübli chen Tagelohn nach 8 149 der Reichsverſicherungsordnung mit Rückſicht auf die gegen⸗ wärtigen Verhältniſſe zu gering und ſchlägt dem Bezirksamt vor, das ortsübliche Tagesentgelt gewöhnlicher Tagearbeiter in den Landgemeinden wie folgt feſtzuſetzen: 1. für Arbeiter über 21 Jahren: männlich 5 Mk., weiblich.50 Mk., 2. von 10 bis 21 Jahren: männlich 4 Mk., weiblich.50 Mk., 3. von 14 bis 16 Jahren: männlich 3 Mk., weiblich.80 Mk., 4. unter 14 Jahren: minnlc.20 Mk., weiblich 1 Mk.— Den Ge⸗ werbe⸗ und Handelsſchülern der hieſigen Gemeinde wird zur Beſchaffung von Lernmitteln für das Rechnungs⸗ jahr 1926 ein Gemeinde zuſchuß in Höhe von 8 Mk. be⸗ willigt.— Von der künftigen Erhebung einer Feuerſchutz⸗ abgabe in der Gemeinde Brühl nimmt der Gemeinderat Abſtand.— Die Reparatur des Brunnens im Friedhof Rohr⸗ W. iſt von Schloſſer Reuther vorzunehmen.— Tünchermeiſter axtin Geſchwill erhält Auftrag, 16 Schulwandtafeln in der hieſigen Volksſchule zu ſtreichen.— Angebote über Lieferung eines Schul⸗Bibliothekſchrankes und von Drahtgeflecht zur Einzäunung des Schulgartens ſind bei hieſigen Geſchäfts⸗ euten einzuholen.— Bewilligt wurde dem Südweſtdeutſchen analverein ein Jahresbeitrag. L. Nußloch, 20. April. Unter dem Vorſitz von Bürger⸗ meiſter Bauſt fand hier eine Bürgerausſchußſitzung ſtatt, in der der Ankauf eines ſeit längerer Zeit ſtilliegenden Fabrikgebäudes innerhalb des Ortes zu 32 500 M. genehmigr Die emeinde will in erſter Linie verſuchen, das Gebäude durch ſerkauf oder Verpachtung der Induſtrie wieder zurück⸗ zugeben, andernfalls wird der Einbau einer Turnhalle in das Gebäude vorgeſehen.— Wenn der über die Ergiebigkeit des ohrbrunnens angeſtellte Pumpverſuch befriedigend aus⸗ gefallen iſt, wird mit der Einrichtung des Pumpwerkes be⸗ Lonnen. Es iſt zu erwarten, daß die Anlage ſchon im Som⸗ mer in Betrieb iſt und künftig kein Waſſermangel mehr zu be⸗ fürchten ſein wird. — Aus dem Lande Verhaftung eines falſchen Arztes Karlsruhe, 22. April. Geſtern erfolgte hier die Verhaf⸗ tung eines geriebenen Schwindlers namens Friedrich Kel⸗ ler aus Lörrach, der ſchon ſeit Jahren als prak⸗ tiſcher Arzt in den verſchiedenen Städten des badiſchen Landes tätig war. Vor einem halben Jahre war Keller mit ge⸗ fälſchten Zeugniſſen anderer Krankenanſtalten nach Karls⸗ ruhe gekommen und war ein Jahr lang an der ſtaatlichen Lan⸗ deshebammenanſtalt in Karlsruhe als Volontär tätig. Nach ſeinem Weggang ließ er ſich als praktiſcher Arzt in den ver⸗ ſchiedenſten Gemeinden nieder, zuletzt im letzten Dezember in Ottersweier in Mittelbaden, wo er eine gute Praxis hatte. Als der Bezirksarzt in Bühl die Vorlegung ſeines Approbationszeugniſſes verlangte, antwortete er ausweichend, daß er ſeine Zeugniſſe zwecks Zulaſſung zur Ortskrankenkaſſe an die Landeszentrale eingereicht habe. Da die ihm vom Be⸗ zirksarzt zur Beibringung der verlangten Zeugniſſe gewährte Friſt verſtrichen war, wandte ſich dieſer an die Univerſität Freiburg. Dabei ſtellte ſich heraus, daß Keller allerdings ſeit 1919 Vorleſungen belegt hatte, 1922 aber wegen Nicht⸗ beſuchs der Vorleſungen ausgeſchieden war. Auf die Anzeige des Bezirksarztes erfolgte die Verhaftung Kellers, der alſo kein Staatsexamen abgelegt hat. Kel⸗ ler hat dem Unterſuchungsrichter bereits ein eingehendes Ge⸗ ſtändnis abgelegt. * h. Friedrichsfeld, 22. April. Der verheiratete 42 Jahre alte Arbeiter Mittelhamm hat ſich durch Erhängen das Leben genommen. Der Beweggrund der Tat dürfte in Krankheit zu ſuchen ſein. ch Bad Rappenau, 18. April. Beim Bahnübergang in der Salinenſtraße ereignete ſich ein Motorradunfall. Ein Fahrer kam in voller Fahrt von Wimpfen her und bemerkte zu ſpät, daß die Schranken geſchloſſen waren. Der Verſuch, das Motorrad anzuhalten, mißlang; die beiden Fah⸗ rer wurden vom Rad geſchleudert, wobei der Lenker des Rades ſo unglücklich fiel, daß er ſich einen Knöchelbruch zuzog. Nach Anlegung eines Notverbandes konnte er abends die antreten. Der Mitfahrer kam mit dem Schrecken avon. Serichtszeitung Die Straßenräuber von Bellheim vor Gericht Vor dem Schöffengericht Landau hatten ſich am 20. April vier junge Leute aus Bellheim zu verantworten, die beſchulbigt ſind, im September vorigen Jahres und im Februar dieſes Jahres auf der Landſtraße zwiſchen Bellheim und Knittels⸗ heim die bekanten Raubüberfälle verübt zu haben. Zunächſt ſind angeklagt der 22 Jahre alte Tagner Willi Schlind⸗ wein und der 18 Jahre alte Taglöhner Joſef Schardt, beide aus Belheim wegen eines Verbrechens des vollendeten Stra⸗ ßenraubes. Am Abend des dritten Februar beobachteten die Angeklagten den Taubſtummen Jakob Gensheimer aus Knit⸗ telsheim in einer Wirtſchaft zu Bellheim und bemerkten, daß dieſer ziemlich Geld mit ſich führte. In Wirklichkeit war der Taubſtumme auch im Beſitz von 32 Mark. Nach Feterabend verließen die Angeklagten und auch der ſpäter Ueberfallene Taubſtumme das Lokal. Schlindwein und Schardt folgten dem Gensheimer, holten ihn auf der Straße zwiſchen Bellheim Knittelsheim ein und überfielen ihn von hinten und berau b⸗ ten ihn ſeiner ganzen Barſchaft. Der Ueberfallene war dermaßen überraſcht, daß er ſich zunächſt nicht zu wehren vermochte. Die Angeklagten ſind zwei übel beleumdete ſchon mehrmals vorbeſtrafte Burſchen, die in der ganzen Umgebung einen ſchlechten Ruf genießen. Das Urteil lautete für Schlind⸗ wein auf zwei Jahre und neun Monate und für Schadt auf ein Jahr und drei Monate Gefägnis. Die Ange⸗ klagten haben die Koſten zu tragen. Wegen des Verbrechens des verſuchten Straßenraubes und wegen eines Vergehens des räuberiſchen Verbrechens ſind der 18 Jahre alte Tagner Joſef Schardt und der 20 Jahre alte Karl Bens, beide aus Bellheim, angeklagt. Die Ange⸗ klagten haben am Abend des 20. September 1926 den Land⸗ wirt Heinrich Ottinger aus Kittelsheim überfallen und miß⸗ handelt, offenbar um ihm ſeiner Barſchaft zu berauben. Sie riſſen den Ahnungsloſen von ſeinem Fuhrwerk, ſchlugen ihm mit Hanfſtricken ins Geſicht, verſetzten ihm einen Stoß, daß er an die Kirchhofsmauer fiel, dort ſchnürten ſie ihm mit ſeinem Schal den Halz zu und ſtießen ihm den Kopf mehrmals an die Kirchhofsmauer. Ottinger konnte ſich nicht wehren, denn mit der rechten Hand hielt er ſein Geld in der Taſche feſt und mit der linken Hand verſuchte er ſich ſeines zugezogenen Schales zu entledigen. Durch das Hinzukommen anderer Perſonen wurden die Angeklagten an ihrem Vorhaben gehindert und flüchteten. Die Angeklagten hielten kurze Zeit darauf auf der Landſtraße einen Radfahrer an in der Perſon mit Namen Chriſtmann, Kaufmann aus Landau, der ſich mit einem großen Geldbetrage auf dem Heimwege be⸗ fand. Die beiden Stromer gaben ſich dem Radfahrer gegen⸗ über als Sicherheitskommiſſäre aus, die beauftragt ſeien, ihn wegen ſeiner ſchlechten Beleuchtung zu verhaften und ihn nach Bollheim zu überführen. Dem Chriſtmann ge⸗ lang es ſpäter zu entkommen. Neue Opfer ſuchend, verſuchten die beiden ſpäter einen weiteren Radfahrer anzuhalten, der aber noch rechtzeitig entkommen konnte. Der Staatsanwalt hielt die Angeklagten für überführt und beantragt für Schardt ein Jahr und für Bens ein Jahr und drei Monate Gefängnis. Das Schöffengericht Landau fällte folgendes Urteil: wegen des Vergehens der räuberiſchen Erpreſſung wurde Bens zu einer Geſamtgefängnisſtrafe von einem Jahr und drei Monaten worauf ein Monat Unter⸗ ſuchungshaft angerechnet wird. Schardt wird zuſammen mit der vorher ausgeſprochenen Strafe wegen Straßenraubes zu einer Geſamtgefängnisſtrafe von einem Jahr acht Mo⸗ nate verurteilt. Sportliche Rundſchau Schießſport * Einrichtung einer Beſchwerde⸗Sammelſtelle für miß⸗ bräuchliche Benntzung von Kleinkaliberſportwaffen, Der All⸗ gemeine Deutſche(A. D. J..) ſchreibt uns: Vielfach betrachtet die Jägerwelt das Anwachſen des Kleinkaliberſchießſports(K. K. S. Sport) noch mit recht ge⸗ teilten Gefühlen; man befürchtet die mißbräuchliche Verwen⸗ dung der Kleinkaliberſportbüchſe als Wildererwaffe. Der A. D. J. V. hat dieſe Bedenken aufgegriffen. In Zuſammenarbeit mit dem„Deutſchen Kartell für Jagd⸗ und Sportſchießen“ (Abteilung Kleinkaliberſchießſport), der„Deutſchen Verſuchs⸗ Anſtalt für Handfeuerwaffen“, Berlin⸗Halenſee, der„Reichs⸗ gemeinſchaft für Kleinkaliberſchießſport“ und dem„Miniſte⸗ rium des Innern“ ſind Beſtimmungen erlangt, die eine miß⸗ bräuchliche Benutzung der K. K. Sportwaffe ſo erſchweren, daß eine Gefahr für die Jägerwelt kaum noch beſteht. Ein Ein⸗ gehen auf Einzelheiten würde zu weit führen. Um dennoch in der Jägerwelt über den Kleinkaliberſchießſport etwa laut⸗ werdende Beſchwerden zu ſammeln und ſie im Einvernehmen mit der zuſtändigen Stelle unverzüglich zu beſeitigen, iſt bei dem Generalſekretariat des A. D. J.., Berlin W50, Geisbergſtr. 25—26, eine„Beſchwerde⸗Sammelſtelle“ eingerichtet worden. Um rege Inanſpruchnahme derſelben im Bedarfsfalle wird ausdrücklich gebeten. Alsdann wird dieſe Beſchwerdeſtelle auch zum gemeinſamen Nutzen für die Jäger⸗ welt und den K. K. S. Sport arbeiten können und mit dazu beitragen, das etwa noch in Jägerkreiſen gegen den K. K. S. Sport vorhandene Mißtrauen völlig zu beſeitigen. Turnen * Deutſche Meiſterſchaften der D. T. Die Kreiswarte⸗ verſammlung in Hannover hat als Austragungsort für die Zwiſchenſpiele um die Deutſche Meiſterſchaft der D. T. in Hand⸗ und Fußball Mannheim beſtimmt. Die Ver⸗ treter der Kreiſe Südweſt⸗ und Süddeutſchland werden dem⸗ nach am 15. Mai auf der Anlage des T. V. Mannheim 1846 im neuen Luiſenpark die Zwiſchenrunde austragen.— Die Kreiswarteverſammlung beſtimmte Mannheim übrigens auch als nächſten Tagungsort der Fachwarte. Schwimmen * Neue Dauerſchwimmleiſtung Otto Kemmerichs. An⸗ läßlich der Einweihung des neu erbauten Dammes, der die Nordſeeinſel Sylt mit dem Feſtlande verbindet, unternahm der bekannte norddeutſche Dauerſchwimmer Otto Kemmerich⸗ Huſum trotz kalten Waſſers ein Streckenſchwimmen in der Nordſee. Er ſtartete in Weſterland mit dem Ziel der Um⸗ ſchwimmung der Nordſpitze der Inſel. Sein Vorhaben glückte ihm, denn erreichte ſein Ziel(ca 40 Kilometer) um 5,04 Uhr nochmittags. Neues aus aller Welt — Mord und Selbſtmord. Der zurzeit ſtellenloſe 21jährige Reiſende Gg. Reichel in Nürnberg hatte ſeinem Freund, dem 33jährigen Schauſteller Karl Albrecht, vor längerer Zeit einen größeren Geldbetrag geliehen, den er ſelbſt von dritter Seite beſchafft hatte. Das Geld war fällig aber Albrecht konnte den Betrag nicht beibringen, weshalb es zwiſchen den beiden Freunden zu einem Streit kam, in deſſen Verlauf Reichel den Albrecht durch einen Schuß in die Schläfe tötete und ſich ſelbſt erſchoß. Wenige Minuten vor dem Drama kauften ſich die beiden Freunde noch Zigaretten und unterhielten ſich dabei mit der Ladeninhaberin völlig ruhig. 5 — Für 50 000 Mark Teppiche geſtohlen. Einbrecher be⸗ ſuchten in den Feiertagen ein großes Stoffgeſchäft in der Hei⸗ ligegeiſtſtraße in Berlin. Die Räume waren am Samstag abend geſchloſſen und durch ein Gitterwerk geſichert worden. Die Verbrecher nahmen aber oberhalb des Gitters eine Scheibe aus der Faſſung heraus, beſeitigten dann von innen die Schlöſſer und auch das Gitter. Es waren ohne Zweifel Spe⸗ zialiſten die es zunächſt auf den Geldſchrank abgeſehen hatten. Im Geldſpind aber fanden ſie nichts Bares, ſondern nur einige Schmuckſachen. Um ſich nun für die ſchwere Arbeit zu entſchädigen, machten ſie ſich in einem Hinterraum über die koſtbaren Teppiche her. 13 Stück verſchiedener Art, da⸗ runter ziemlich große Täbris, Afghan, Moſſul, Beludſchiſtan und Brücken im Geſamtwert von etwa 50 000 Mark nahmen ſie mit, ohne daß jemand etwas bemerkt hat. Der Einbruch wurde erſt am Dienstag morgen entdeckt. — Die Katze als Retter. Einer Katze hat es ein Beamten⸗ ehepaar zu danken, daß es vor großem Schaden bewahrt blieb. Das an der Implerſtraße in München wohnende Ehepaar pflegte nach dem Abendeſſen etwas der Ruhe. Die Frau legte ſich auf einen Diwan, der Mann in einen Ruheſtuhl, wo er ſeine Zigarre rauchte. Neben dem Stuhl ſtand ein Korb mit Wäſche. Das Ehepaar ſchlief nun ein, wobei dem Ehemann die brennende Zigarre entfiel, in den Korb mit Wäſche geriet und ſie in Brand ſetzte. Flammen ſtiegen empor und bedrohten den Beamten. Die im Zimmer befindliche Katze des Ehe⸗ paars wurde dürch die Flammen unruhig, hüpfte auf den Diwan, dann auf die Bruſt der Frau und ſtreichelte ihr mit den Pfoten das Geſicht. Dadurch wurde die Frau wach und e den Brand, der noch rechtzeitig gelöſcht werden onnte. FSDSSrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrr pppp( ů ů ů ů ů— Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat April Rhein-Pegel 18. 14, 15, 20. 21. 22, Redar.-Pegel 18. 14,18, 20,27 28, Schuſterinſel.92.2.8.962.98 392 Mannheim.29.05.254.98.66 4,50 Kehl!.87 983 288.24.28 276 Jagſtſeld 18—.277056/ 88 Maxau.58.58.45 5,36 5/20.11 Maunheim.20.03.88.91 705.45 Caub 305.275 3447289 140 455 Köln.07 470 3,42 468.40.55 Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haus, Reue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim, E 6, 2 Direktion: Ferdinand Heyme. Chefredakteur: Kurt Fiſcher— Verantwortl. Redakteure: Hans Alfred Meißner 8 Dr. S. Kayſer— Kommunal⸗Politik und Lokales: Richard Schönfelder— port und Neues aus aller Welt: Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer—⸗ Gericht und alles Uebrige; Franz Kircher— Anzeigen: Dr. W. E. Stötzner. VCCC E25 Fabriklager: Albert Pieke * r, Mannheim, Langstraße 39, Telephon 29 798. entece „57FbbbCCcGTTbTTTTTT—2 Pfaͤlziſche Wirtſchaftsbank Gemeinnützige Ach. in Ludwigshafen Der erſte Abſchluß Das zur Unterſtützung der beſonders ſchwer notleidenden Pfalzwirtſchaft am 17. März 1926 gegründete Inſtitut legt jetzt ſeinen erſten Abſchluß auf 31. Dezember 1926 vor, der bei einem Rohertrag von 427 829 ,, einen Gewinn von 50 082 ¼/ ausweiſt. Hypothekendarlehenszinſen erbrachten 365 055„, Beträge zu den Gründungskoſten 44323 /,/ und Kontokorrentzinſen 18 514 ¼, während allgem. Unkoſten 56 816 Mark, Steuern 44500 und Reichsdarlehenszinſen 276 493% erforderten. Aus dem Gewinn ſollen, wie der.V. am 3. Mai vorgeſchlagen wird, 4% v. H. Dividende pr. r. t. erteilt und der Reſt von 647/ auf neue Rechnung vorge⸗ tragen werocn. Der Geſchäftsbericht geht näher auf die Ent⸗ ſtehungsgeſchichte der Bank ein und führt u. a. aus, daß der Urſprüngliche Plan, die erforderlichen Mittel durch Aufnahme einer langfriſtigen Auslandsanleihe zu beſchaffen, wieder fallen gelaſſen wurde, weil die Bedingungen dafür nicht trag⸗ bar erſchienen. Statt deſſen erlangte die Bank vom Reiche Zwiſchenkredite in Höhe von 15 Mill. ¼/; der in Anbetracht der Kreditnot niedrig bemeſſene Betrag wurde raſch untergebracht. Der Zinsſatz für Kredite betrug zu⸗ nüchſt 7,5 v. H. zuzüglich eines lfd. Gefahrenzuſchlags von v. H. und eines lÜfd. Verwaltungskoſtenbeitrages von 4 v..; zurzeit beträgt die dem Schuldner obliegende laufende Geſamtleiſtung 5 ½ v.., Die Darlehen erfolgen gegen erſtſtellige Hypothek. Die Geſamtzahl der Kreditgeſuche betrug 256 mit einem Geſamtbetrag von 28 764000 /, davon wurden 149 Geſe mit zuſammen 17˙203 000 bewilligt. Die Darlehen verteilen ſich auf die geſamte Pfalz einſchließlich des jetzt zum Sarrgebiet gehörenden Teils. Das AK. iſt bis auf den Reſtbetrag eingezahlt, der aus den noch der Auszah⸗ lung harreuden Darlehen von den Kreditnehmern zu über⸗ nehmen iſt. Im laufenden Jahr iſt mit Auszahlung der vollen 15 000 000 auch das AK. voll eingezahlt. In der Bilanz werden auf der Aktipſeite bei 114800%/ noch nicht einbezahlten Aktienkapftal Hypothekendarlehen mit 19,8 Mill. ½¼, Schuldner mit 0,61 und antetlige Zinſen auf Hyvothekendarlehen mit 0,21 Mill./ ausgewieſen, denen bei 2 Mill. ½ AK. und 0,40 Mill, Rücklage, Gläubiger mit 1,44, Reichsdarlehen mit 10,20 und anteilige Zinſen auf dieſe mit 0,115 Mill. gegenüberſtehen. Die Afa⸗Hauptverſammlung genehmigt die Sanierung Kleiner Widerſpruch und Proteſt— Der neue Auſſichtsrat. In der geſtrigen HV. der Univerſum⸗Film AG.(Ufa) in Berlin war ein StalK. von 29 717 250% mit 198 115 Stimmen und ein VAßk. von 3 Mill./ mit 20 000 Stimmen, die ſich in den bekannten drei Fällen auf das zwölffache erhöhen, ver⸗ treten. Zu Beginn der HV. nahm der Vorſitzende des AR., Dr. von Strauß(Deutſche Bauk) das Wort: Die Verwal⸗ tung hätte geglaubt, optimiſtiſch ſein zu dürfen und die Bank⸗ ſchulden abdecken zu können, da mit einer ſchätzungsweiſen Einnahme aus Verleihbetrieb in Höhe von 40 Mill./ ge⸗ rechnet worden ſei. In Wirklichkeit hätten die Einnahmen aber nicht 40 v. H. dieſes Betrages ausgemacht. Da die Er⸗ zeugung für 1924⸗25 auf 10 Mill./ veranſchlagt geweſen ſei, ſich in Wirklichkeit aber auf weit mehr als 20 Mill.„/ geſtellt habe, ergebe ſich unter Berückſichtigung dieſer beiden Um⸗ ſtände ein Abmangel von etwa 40 Mill. 4. Der Abſchluß wurde gegen 310 Stimmen genehmigt und Vorſtand end AR. gegen 314 Stimmen Entlaſtung erteilt. Gegen dieſe beiden Punkte gab Aktionüär Baum mit 209 Stimmen Proteſt zu Protokoll. Darauf wurde dem bekannten Sanierungsvar⸗ ſchlag zugeſtimmt. Hiernach wird das Grundkapital im Verhältnis von 311 und, ſoweit eine Zuzahlung von 30/ erfolgt, im Verhältnis von:2 zuſammengelegt. Alsdann wird das Asd, wieder auf 45 Mill.„ erhöht, und zwar auf 42 Mill. Aktien Sevie A und 3 Mill., Aktien Serie B. Die neuen Aktien ſind vom 1. Juni 1927 ab gewinnberechtigt. Das Bezugsrecht der Aktio⸗ näre iſt ausgeſchloſſen. Die neuen Aktien dienen zum Um⸗ tauſch der variablen Bonds. Weiter werden 11250 Stück Genußſcheine mit Dividendenanſpruch auf die Hälfte des nach Auszahlung von 6 v. H. Gewinnanteil verbleibenden Rein⸗ gewinns auszugeben. Die Genußſcheine können von der Ge⸗ zellſchaft zum Preiſe von 1000%/ das Stück zuzüglich 4 v. H. Jahreszinſen abzüglich der aus dem Reingewinn evtl. geleiſte⸗ len Zahlungen zurückgekauft werden und beſitzen auch in ge⸗ wiſſer Weiſe Anſprüche im Falle einer Liquidation. Der geſamte Ag. hat ſein Mandat niedergelegt, mit Aus⸗ nahme von Konſul Marx, der bekanntlich vom AR. in den Vorſtand beſtellt worden iſt. Neu in den AR. gewählt wur⸗ den: S. Bodenheimer(Danatbank), RA. Dr. Donner, Dr. Freund, beide in Berlin, Rittergutsbeſitzer Hans b. Gülbacker. Direktor Gutmann(Dresdner Bank), Kom.⸗Rat Dr. Louis Hagen, Domänenpächter Hayeſſen, Geh.⸗Kat Hugenberg, Gen.⸗Dir. LJudw. Kitzſch(Scherl), Konſul Kummer(Glanzfilm⸗AG.), Direktor Mann⸗Ber⸗ Iin Kom.⸗Rat Dr. P. Mammroth(AGEc.), Min.⸗Dir. Dr. Meidenbauer, Bankier Richard Pohl(Hardy), Dr. Silverberg, Direktor C. Sobernheim, Dr. E. G. von Stauß, Geh. Baurat Dr. Schrey, H. v. Schrotter(Lig⸗ noſe AG.), Direktor Dr. Tetens(Oſtbank), Fritz Thyſ⸗ ſen, Bankier M. v. Waſſermann, Landesökonomierat Dr. L. Wegener, Gen.⸗Dir. W. Wiedenmann(Deut⸗ ſcher Ueberſeedienſt), Verlagsdirektor J. Windeck und Otto Wolf⸗Köln. In der darauf ſtattfindenden wurden Ge.⸗Rat Dr. Hugenberg zum Vorſitzenden un Dr. E. G. von Stauß zum Stellvertreter gewählt. Beide bilden mit den zum Delegierten des AR. beſtellten Gen.⸗Dir. Klitzſch einen engeren Ausſchuß, der durch Zuwahl auf fünf Mitglieder erweitert werden ſoll. In den Vorſtand wurde Dir. O. Gerſchel berufen. 14 * Reichsmarkkrebite der Dentſchen Golddiskontbank. Die Golddiskontbank, deren Kreditgewährung für Ausfuhrzwecke bisher durch Diskontierung von auf engl. Pfund lauten⸗ den, in Großbritannien oder Berlin zahlbaren Wechſeln er⸗ folgte, iſt mit Wirkung vom 1. April 1927 dazu übergegangen, auch Reichsmark⸗Kredite durch Diskontierung von Reichsmark⸗Wechſeln zugewähren. Die Ge⸗ ſchäftsbedingungen für dieſen neuen Zweig entſprechen im weſentlichen den bisher üblichen, die für die Gewährung von Pfund⸗Krediten nach wie vor in Geltung bleiben. 2⸗: Heilbronner Straßenbahnen A6. Trotz der ungünſtigen allgemeinen Lage im abgelaufenen Jahre haben die Verteyrs⸗ ziffern eine kleine Steigung erfahren. Die Geſamteinnahmen ſtiegen auf 473 944(410 186) J, 929 nahmen die Unkoſten, ins⸗ beſondere Löhne, viel ſtärker zu, denn dieſe erhöhten ſich auf 209 792(146 662)]. Der Reingewinn geht daher auf 6615 Deulſchlands Außenhandel im März Zwar geſenkter, aber noch erheblicher Einfuhrüberſchuß— Steigerung der Warenausfuhr iſt gegenüber dem Vormonat eine Zunahme um 3,6 Mill. 1 feſt⸗ Wie ſchon im geſtrigen Abendblatt kurz mitgeteilt, zeigt der deutſche Außenhandel im März 1927 im reinen Waren⸗ verkehr einen von 339 Mill./ im Jebruar auf 244 Mill. J4ermäßigten Einfuhrüberſchu ß. Die Einfuhr im reinen Warenverkehr iſt im März gegenüber dem Vormonat nur unweſentlich— um 9 Mill./— zurück⸗ gegangen. Die Einfuhr an Lebensmitteln zeigt eine Abnahme um 25 Mill. /, die Einfuhr an Rohſtoffen und Fertigwaren dagegen eine Zunahme und zwar erſtere um 9 Mill.„, letztere um 7 Mill. I. Bei der Waren⸗ ausfuhr iſt dagegen eine beträchtliche Zunahme feſtzuſtellen: Insgeſamt iſt die reine Warenausfuhr um 86 Mill. Ageſtiegen. An der Zunahme ſind alle Gruppen betetiligt und zwar die Lebensmittel mit 4 Mill., die Roh⸗ ſtoffe mit 23 Mill.„ und die Fertigwaren mit 59 Mill. l. Im einzelnen iſt folgendes zu berichten: Einfuhr: Die Einfuhr an Lebensmitteln und Getränken 10 gegenüber dem Vormonat eine Abnahme um 25,0 Mill. au Zurückgegangen iſt die Einfuhr an Kaffee, Gerſte, Eiern, Butter, Fleiſch und Speck. Geſtiegen iſt dagegen die Einfuhr an Reis, Weizen, Zucker und Ralis. Die Einfuhr an Rohſtoffen und halbfertigen Waren zeigt eine Zunahme um 8,7 Mill. J. Die Einfuhr der Texrtilrohſtoffe iſt leicht— um 3,0 Mill.— zurückgegangen(die Einfuhr an Baumwolle iſt um 10,0 Mill.%/ geſtiegen, die Einfuhr an Wolle dagegen um 10,2 Mill. zurück⸗ gegangen, ebenſo zeigt die Einfuhr an Flachs, Hanf, Jute eine Ab⸗ ſchwächung). Zunahme zetgen Kuüpfer, Zink, Manganerze, Rohtabak, Ziukerze und Tierfettz Ahnahme dagegen nichtölhaltige Sämereien, Mineralöle, Kalbfelle und Rindshäute und Felle zu Pelzwerk. Die Einfuhr an Fertigwaren weiſt eine Zunahme um 6,5 Mill./ auf, die zum größten Teil auf die geſteigerte Textilwareneinfuhr — um 6,1 Mill.— zurückzuführen iſt. Ausfuhr: Bei der Ausfuhr an Lebens mi CCCCCCCcCC tteln und Getränken 2 (89 691)/ zurück. Es werden aber wieder 4 v. H. Dividende ausgeſchüttet. In der Vermögensaufſtellung erhöhten ſich der Bahnbau Böckingen von 140 W0 auf 563 755 /, Vorräte auf 58 877(19 349)/. Während Schuldner nur 4568(4843)/ be⸗ tragen, ſtiegen Gläubiger von 175763 auf 748 619 ¼. 21⸗ P. Bruckmann u. Söhne AG. in Heilbronn. Der Roh⸗ gewinn der Heilbronner Silberwarenfabrik ging in 1926 von 1,42 auf 1,10 Mill./ zurück. 1,03(1,19) Mill. 1, trotzdem bleibt der Reingewinn mit 155 504%/ faſt um die Hälfte hinter dem vorjährigen von 303 022 /¼/ zurück. Die Dividende iſt daher auch von 10 auf 6 v. H. ermäßigt worden. Die Vermögensauffſtellung weiſt keine beſonderen Veränderungen auf. Die Warenbeſtände hlieben mit 851 787(863 579) /, Schuldner mit 926 492 (924 146)/ faſt gleich, Wechſel ermäßigten ſich auf 82126 (123 751). Dagegen gingen auch Gläubiger von 60 579 auf 55 448/ zurück, während 50 000/ als Dispoſitionsfonds neu erſcheinen. * Schwediſche Diskontermäßigung. Die ſchwediſche Reichs⸗ bank hat den Diskont von 4½ auf 4 v. H. herabgeſetzt. * Die Ermäßigung der engliſchen Bankrate. London, 22. April.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Die Herab⸗ ſetzung der engliſchen Bankrate von 5 auf 4½ v. H. wird von Finanz⸗ und Induſtriekreiſen ſehr lebhaft begrüßt. Man erwartet einen günſtigen Einfluß des billigeren Kredits auf den nur mühſam voranſchreitenden Aufſchwung der Wirtſchaft. Der unmittelbare An⸗ laß zur Herabſetzung des Diskouts iſt die Zurückgahlung der Kriegsanleihe der Bank von Frankreich in Höhe von 33 Millionen Pfund, wofür die Bank von England das franzöſtſche Golddepoſit von 18 Millionen Pfund heraus⸗ gibt. Das engliſche Inſtitut iſt dadurch gezwungen, die bettef⸗ ſende Summe anderweltig zu inveſtleren. Die Aufrechterhaltung des höhen Diskontſatzes würde dieſe Trans⸗ aktion ſehr erſchwert haben. Uebrigens iſt auch der Gol d⸗ beſtand der Bank ſeit Dezember 1925, dem Datum der letz⸗ ten Diskontveränderung, um 8 Millionen Pfund ge⸗ ſtiegen. Trotz der momentanen Erleichterung für die Wirt⸗ ſchaft iſt die Herabſetzung der Rate aber keineswegs unbedenk⸗ lich, da ſie die ſeit der Einführung des Goldſtandards ſtets hinausgezögerte Deflation der Währung weiterhin verſchlep⸗ pen muß. In Eity⸗Kreiſen abher nimmt man an, daß eine wers esung der amerikaniſchen Bankrate ſehr bald folgen rd. * Berſchärfung der japaniſchen Bankenkriſe. Als Urſache der finanziellen Schwierigkeiten Japans wird, wie aus Tokio gemeldet wird, die paſſive Handelsbilanz angeſehen, die wieder zufolge der chineſiſchen Wirren entſtanden iſt. Die Bankenkriſe hat weiter um ſich gegriffen. Obwohl die Bank von Japan ihre Vorſchüſſe um mehr als eine Mil⸗ liarde Yen, etwa das Vierfache der normalen Höhe, geſtei⸗ gert hat, hat geſtern die ſogenannte Adelsbank, die mit einem Kapital von 100 Millionen Nen arbeitet, ihre Zah⸗ lungen eingeſtellt. Weitere Zuſammenbrüche werden als wahrſcheinlich angeſehen. Die Regierung erklärt, daß das Kabinett auf Grund der im Laufe des Vormittags ein⸗ geholten Nachrichten über die Lage ſich entſchloſſen habe, aus⸗ reichende Hilfe in der gegenwärtigen Finanzkriſe zur Verfügung zu ſtellen. Die Regterung habe bereits in dieſer Richtung Maßnahmen getroffen. Eine Auzahl Banken und der wichtigſten Clearinghäuſer werden ihre Betriebe für 48 Stunden ſchließen. Deviſenmarkt Pfund etwas ſchwächer Am internationalen Deviſenmarkt liegt Madrid ſchwächer gegen London 27.72 nach 27.59. Matlaud konnte 112 weiter befeſtigen, gegen London 94 nach 95.25. Das engliſche Pfund zuſtellen. Die Ausfuhr an Rohſtoffen und halbfertigen Waren zeigte eine Zunahme um 23,0 Mill. 4. Die Ferkig⸗ waren weiſen eine Zunahme um 59,1 Mill. auf. Dle Ausfuhr der Teytilfertigwaren zeigt eine Zunahme um 15,1 Mlll. 1. Ebenſo iſt die Ausfuhr der Walzwerkserzeugniſſe un Eiſenwaren geſtiegen und zwär um 11,3 Mill. I. Auch dle Maſchinenausfuhr zeigt eine leichte Zunahme um 2,8 Mill. I Zugenommen hat ferner die Ausfuhr an Pelzen und Pelzwerk ſonſtigen chemiſchen Erzeugniſſen, Farben und Firniſſe und elektrotechniſchen Erzeugniſſen. Die Einfuhr an Gold und Silber zeigt gegenüber dem Vormonat eine Abnahme um 9,8 Mill. J. Die Ausfuhr iſt nahezn unverändert geblieben. Die Entwicklung der Hauptpoſten in den einzelnen Mo⸗ naten zeigt nachſtehende Aufſtellung: Unkoſten ermäßigten ſich auf 5 Gegenwartsw in Mill. M. 5 Relnet Warenverkehr Gegenwartswerte in Mill. M, Monat Paſſiv.—-] Lebensmittel neplieſt Fertigwaren Einfuhr Ausfuhr Aktivit 2 Einfuhr Ausfuhr] Einfuhr Ausfuhr Einfuhr Ausfuhe 1915 12432 8708 36683 J4 566,9 E 1640,4 25050 662556 Jan. 26 70 74 7 2244.2 379.2 189.2J 29.786.9 Febrz. 662 121 22/1 30.33335 16/½4870 884.1 Märk. 845 82 27½ 2200 45.2381.5 190.5 858.8 6886. Nprtl. 72s 7 89 2/ 28. 370 1520 90.4 8974 Mai 700 7 7282.2 285 32% 155.1] 678 848.0 Jan eeee, e ee ee eeee e Jul!342 8 i21 4173 229 4 2158 1040 8881% Laguſt 9 d— 8 40%% 10% Sept. 623 888 J13 2550 288 4880 224, 1148 58% Sttober 980 879—110 3343 434 484,0 232,5 155, 6023 Nov. 1999 676 124328.2 59,8504.9 2375 141,1 878.2 Hez. 1060 832 2220 3484 52,7! 58742139[ 1410565,1 12⁵⁸ 7570 11 05 7551 8768—163 1577 478,4 46260 2031,8 45226 6964,9 Fan. 27 100 78 205 J 36.8 368.9 5049 199.4 150. J 56279 Febe. 168«%—850 00 2½% 8 188164% 5412 1086 589,1 299,4[ 171,2 600, März—244312,0 81,5 Wizerſpruch bei Dyckerhoff& Wioͤmann Kapitalsherabſetzung und unter Proteſt genehmigt. ſich eine ſtarke Gegnerſchaft, geführt von den RA. Dr. Spier⸗ Frankfurt, Dr. Dreyfuß⸗Karlsruhe, ſowie Syndikus Dr. Stern (Bankhaus Kronberger u. Co. in Mainz), die ſich in der Hauptſache gegen die Vorgänge bei dem Erwerb und der Finanzierung des hol⸗ ländiſchen Baßgergeſchäfts, der Kalis Bagger Mij., wandte. Zunächſt wurde auf den Widerſpruch i Geſchäftsbericht— der übrigens erſt in der HV. vorgelegt wurde— hingewieſen, der von guten Ausſichten im Auslande, dann aber auch von einer Konjunktur⸗ ſchwankung ſpreche. Die Verwaltung erklärte, letzteres beziehe ſich nur auf die Baggerflotte. ZZum Erwerb der Baggerflotte wurde noch mitgeteilt, daß für die Finanzierung ein Kredit von 6 Mill.„I notwendig war. Auf die Anfrage, welche anderen Verluſt⸗ geſchäfte noch beſtünden, teilte die Verwaltung mit, daß außer den 5 Mill. für die holl. Verbindlichkeiten 500 000„ für Abwicklung der ſpaniſchen Aufträge und 100 000/ für Ruückſtellungen von noch nicht fertiggeſtellten Bauten im übrigen Auslande an⸗ geſetzt worden ſeien. Wegen Verzinſung der von der Bayeriſchen Vereinsbank anfangs 1925 gewährten Hypothek machte der Vorſtand bie Mitteilung, daß ſie zu 8,5 v. H. zu verzinſen ſei, auf 20 Jahre laufe und mit einem Disagio von 25 v. H. verbunden geweſen ſei⸗ Aufangs 1925 hätte ſich keine beſſere Möglichkeit für die Aufnahme einer Hypothek geboten. Auch die ziemlich eingehend behandelten Verſchmelzungspläne hätten keine ſummariſche Löſung der ſchwierigen Frage verſprochen. Der Betriebsgewinn aus 1926 beträgt 1,01(0,76) Mill.%/ nach Geſamtabſchreibungen von 815 000(757 000)/ verbleibt einſchl⸗ 206 751 Vortrag ein Reingewinn von 405 000(243 000) 4. In der Vermögensaufſtellung erſcheinen die StA. mit 8,9 Mill. 1, dis durch Zuſammenlegung im Gerhältnis von:2 um 5,34 Mill.„vermindert werden, ſo daß 3,56 Mill./ StA. ver⸗ bleiben. Die Verwaltung ſchlägt die Zufammenlegung des geſamten AK. vor, um in der Lage zu ſein, die holländiſchen Verbindungen bilanzmäßig auf einen den heutigen Verhältniſſen angepaßten Boden zurückzuführen, ferner um die durch die finanzielle Anſpannung ver⸗ minderte Rücklage nach Auflöſung ber geſ. Rücklage für die in Ausführung befindlichen Bauten in genügender Höhe wiederher⸗ zuſtellen und endlich, um hierdurch die Vorausſetzung für die vor⸗ geſchlagene Wiedererhöhung des AK. auf 8 Mill./ zu ſchaffen, da die Zuführung neuer Mittel in dieſem Umfang notwendig erſcheint, Ein Vertreter der Vorzugsaktionäre machte den Vorſchlag, das Zu⸗ ſammenlegungsverhältnis der BA. ſtatt bisher von 513 000 auf 414 000„ nunmehr von 515 000 auf 309 000/ vorzunehmen. Dagegen 12 00 eine Erhöhung der Vertzinſung der VA. von 4 auf 6 v. H. erfolgen. Im wofteren Verlauf der HV. wurde der Antrag auf Vertagung und Geſtellung von Revpiſoren gegen 12 005 von insgeſamt 615 498 Stimmen abgelehnt, die Bilanz und Verluſtrechnung mit allen gegen 12 914 Stimmen angenommen und Vorſtand und AR. bei 12 605 Enthaltungen gegen 10 914 Stimmen entlaſtet. Die Kapital⸗ herabſetzungsanträge der Verwaltung wurden mit allen gegen 15 148 Stimmen angenomme n. Die Wiedererhöhung es Grundkapltals auf 8 Mill./ burch Ausgabe von 40 000 neuen, auf den Inhaber lautenden Aktien im Nennbetrag von je 100% unter Ausſchluß des geſetzl. Bezugsrechtes der Aktlonäre wurde mit allen gegen 9000 Stimmen gutgeheißen. Die neuen Aktien werden an eine Gruppe unter Führung der Dresdner Bank in Berlin zu 109 v. H. mit der Verpflichtung begeben, ſie den alten Aktionären :1 zu 106 v. H. zum Bezuge anzubieten.— Der Sitz der Geſell⸗ ſchaft wird entſprechend der Eingemeindung von Biebrich in Wies⸗ baden umgeändert. Aus dem AR. ſchieden aus: Dr. Max Oechel⸗ häuſer⸗Berlin. Neu in den AR. gewählt wurden gegen die Stimmen der Oppoſition die Bankiers Adolf Heckmann(Simon Hirſchland⸗Eſſen) und Kurt Meyer(Schleſinger⸗Trier, Berlin). Gente ſämtliche Beſchlüſſe hat die Oppoſtion Proleſt zur Niederſchrift egeben. 1 8 4 Kapitalzuſammenlegung der AG. für Maſchinenbau vorm. Ad. Graf in Konſtanz. Die., die ſchon das GJ. 1925 mit einem Verluſt von 57 566/ abſchloß, muß jetzt der HV. Anzeige nach 8 240 HGB. machen. Zur Deckung des Ab⸗ mangels wird eine Zuſammenlegung des 250 000 J betragen⸗ den AK. im Verhältnis von:2 vorgeſchlagen. Verliner Melallbörſe vom 21. April Preiſe e für 1 Kg. hat als Folge der Herabſetzung der Bankrate auf 4,5 v. H. z 20, 21. etwas nachgegeben, es notiert gegen Kabel Rewyork 48 nach aaberue eee n 4 214 485½00. Im Zuſammenhang mit der Bankkriſe in Japan hat 40l—— inn ausl.— ſich der Yen weiter verſchlechtert, er notiert gegen Doll. 4785 Aasee eee„F ee nach 4850. Die Kurſe gegen Reichsmark ſind nicht weſentlich Pahenzint 5750 57,—. 80] Antmon 20.180 120-189 verändert. Aluminfum.10.0 Silber für 1 Gr. 78.50.79.50 78,50.79,50 . 1 21. 22. London, 21. April. Metallm f. d. eng. t. b. 5 London⸗-Paris 124,00124,00 Maftd.-Schwz.] 28,42J 28 87JLond.⸗Stockh.J 18,18J 15.12 4 55* 15 26.78 Lond.-Brüſſel 34.92 34,02 Holland-Schw. 208.00/208.90]Ond.-Madrid 2 Kupfer Kaſſa 35,68 55,35 beſtſelect. 61.50 61.50 Zink 30.15 29,75 5F„„ P Lord.-Schwen 2825 29. Landen delg 1, 434/elnd Wer, 192) 10 27 be. Eieitrol. 820 62,25 Zinn gaſſe 808.50 286.80 J Reaulus——— Paris-Schweiß 20.86] 20,36 Lond.⸗Kopenh.] 18.20 f8.210Kabel London.88 1.85.8 In.⸗Mk. laſſen ſich ſolgende Kurſe ſeſtſtellen Frachtenmarkt in Duisburg⸗Rubrort vom 21. April darten::4987 85/Pe: 96 4185 40 Peendaen: 248 16 Das Geſchäft an der heutigen Börſe blieb weiterhin ſtill b 2146 946 Sbehdngen 11305 11400 Sapan 3650 3009 Zu Berg wurden nur 0 Reiſen angenommen zu den ailand 5 5 Stockholm. 0.00 New⸗Hork. 0,00,0 0,000 f ã die 9 n⸗ Helland, 18880 1830J Srüſe 3868 8857 9 77 Sätzen; die Frachten zu Tal blieben ebenfalls u 135 In der geſtrigen HV. der Dyckerhoff u. Widmann AG. entwickelte Trettag, den 22. April 1927 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 184 sagen wir Allen auf diesem Wege Uichsten Dank. Danksagung. Für die zahlreichen Beweise innigster Anteil- nahme sowie für die zahlreichen Blumenspenden beim Heimgang unseres lieben Vaters, Herrn Peter Greiner, schreinermeister In tiefster Trauer: Geschwister Greiner. Jüngere, tüchtige Weihnäherin empf. ſ. in ſämtl. Wäſche u. Ausſt. ſowie einf. Dame⸗ u. Kindergard. in u. außer d. Hauſe pro Tag.50. Ang. unt. O 20 an die Geſchſt. daleibmasdhnen unseren herz- *2913 Von der Reise zurück 2 Dr. A. Stoffel Facharzt für Orthopädie Friedriech Karlstraße 3 Telefon 27411 Ich praktiziere nunmehr für ſämt⸗ liche Krankenkaſſen, einſchließl. Allgem. l: Tankenkaſſe und Ortskrankenkaſſe für Handelsbetriebe. Ea160 Dr. von Ende, Zahnarzt, Kaiſerring 12. —ů— gebraucht, billig zu verkaufen. K. Carl Winkel, N 3. 7 dul krbtenenngender dal Hannen Sielbaumaterialien. Die Lieferung von ca. 40 000 Ziegelſteinen 310.—[fd. M. Eiſenbeton⸗ oder Zementbe⸗ ton⸗Röhren mit 160 Seiteneinläſſe im Ei⸗ profil.40/.60 M. 1.., 55.—[fd. M. Steinzeugſohlſtücken mit 20 Seiteneinläſſen, ſowie 470.—[fd. M. Steinzeugröhren mit N Abzweigen für die Kreisprofile.25 bis.40 m. 1. 8 ſoll öffentlich vergeben Verdingungsunterlagen erhältlich zu.80 bezw..50.4. im Zimmer 137 neues Rathaus N 1. 44 Angebote ſind verſchloſſen und mit ent⸗ ſprechender Aufſchrift verſehen bis 2. Mai 1927 vormittags 11 Uhr beim Tiefbauamt, Abt. Sielbau, R 5, Zimmer 160/1 einzu⸗ reichen. Zuſchlagsfriſt: 4 Wochen. werden. Offene Stellen Rührigen und bei der Kurnſcgeh, gut uingefü Aen B1831 Vertreter 15 große leiſtungsfähige, norddeutſche 1 kettenfabrit zum Beſuch von Weinhändler 151 ſlagnare, 15 Angebote erbeten unter X H 89 ee ds. Blattes. e Existenzl Patentamtlich geſchütztes, ſolides Unter⸗ ehmen ſoll an vertrauenswürdigen Herrn Aurr Firma vergeben werden. Monatl. inkommen Mk. 1500.—. Erforderlich. Bar⸗ apital Mk. 500— 1000.—. Angebote an Reller à loewe, bresden—u, Krenkelstraße 21 Em 95 Alte guteingeführte nN hat ihre Em21 Hauptagentur ſämtlicher Verſicherungszweige für Mannheim und Umgebung neu Dieſelbe bietet rührigen Herren, Haupt⸗ oder nebenberuflich, gute Einnahme. Außer Inkaſſo werden höchſte Provi⸗ ſionen gewährt. Angebote erbeten unt. VM 703 an Rudolf Moſſe, Mannheim. ———ů —— General- Vertrieb eines epochem. Bürvartikels für den Platz Maunheim und weitere um⸗ gebung zu vergeben. Eal87 Beſonders ſerioſe fir. r Tenen. men oer Sertn t. möglichſt Organiſationstalent, mit Vertreterſtab. M bleten- Seste Existenz bei großem Einkommen. 1 Perfönl. Reldung: 5. den 22. und Samstag, den 28. April 1927, 10—5 Uhr im 0 225 ae einaneed sucht einige tüchtige jüngere Vertreter zum ZBesuche von Privatkundschaft. Spesenvergũtung, hohe Provision. Olangevote unt er E Z 150 an die Dchäaftsstelle. 4118 Bautediniker Oder Architekt, guter geichner, mit nachweislich abſolut bene Praxis geſucht. Zeugniſſe, Skizzen, ehaltsanſprüche, Angabe des kurzmögli⸗ den Eintritts unter E W146 an die Geſch. eſes Blattes. 4¹08 Erste zur Unterstützung d. Direktion von größerem, hiesigen Fabrikunternehmen zum baldigen Eintritt gesucht. Gründliche kaufmännische Ausbildung sowie beste Zeugnisse und Referenzen erforderlich. Die Stelle ist mit Prokura verbunden. Ausführl Ang. unt. F G137 an die Geschäftsst. ds. Blattes erbeten. Techniker- Lehrlinge möglichſt mit mittelſchulbildung von Reſiger Maſchinenfabrik gesucht. Schriftliche meldung unt. E X 148 an die Geſchäftsſtelle ds. Bl. 4114 Malnaaneae Wat gre Große Verlags⸗A.⸗G. ſucht z. Vertrieb ihrer erſtkl. Werke, d. i. Buchhoͤlg. nicht erhältlich ſind, tüchntig. Neisevertreter mögl. m. Branchekenntn. b. hoh. ſofort fäll. Proviſ. In Frage k. nur Herren m. ſich. gew. Auftret. u. gut. Garderobe 8 8 mit Lichtb. u. Lebensl. erbet. B N 92 an die *2857 Tna-Pocdand- Pae Vertreter welcher die Markenartikel⸗Firmen u. die 80 ſonſtige Reklame treibende Geſchäfts welt beſucht von leiſtungsfähig. Fabrik geſucht. Angebote unter F H 158 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle ds. Blattes. 4124 d ed Eisengroßshendlung 2 Nasuceht zum sofortigen Eintritt A ien 2 Angebote erbeten unter F A 151 an 2 J die Geschäftsstelle ds. Bl. 4120 Nrs:— e L von hiesiger Maschinenfabrik gesucht. flbiturienten bevorzugt. Schriftl. Bewerbungen unt. E T 149 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes erbeten. 41¹⸗6 NN Piaplerwaren 2 Vertreter mögl. Fachleute, ſucht. Angebote unt. F F 156 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle. 42901 EFE Tüchtiger, m. allen Syſtemen der elektr. Automobil⸗ anlagen vertrauter Taatruen gesucht. Ae unter F C 153 an die Geſchſt. 1495 Jahre hindurch ſichert ſich, wer ſchnell den Orts⸗ oder Bezirks⸗ Alleinverkauf eines großartigen Maſſen⸗ artikels übernimmt. Rieſen⸗Abſatz. Laden und Kapital unnötig. Zeitungsreklame wird von uns bezahlt. Ein durchaus reeller Artikel, deſſ. Vertrieb keinen Verdruß, ſond. hohen Gewinn bringt. Jedermann iſt Käufer. Ein Verſuch beweiſt. Proſpekte und Allein⸗ verfkaufs⸗Konditionen gratis. Man ſchreibe Poſtkarte an Eal86 R. Schneider, chem. Fabrik, Wiesbaden 205 Schöne Ausſicht 5. Intell., ehrl. Junge, welcher Luſt hat, das Mechaniker⸗Handwerk zu erlernen, als Lehrling geſucht.*2852 Heinz Meyne. Büro⸗ ulen Verdienst finden einige jüngere Damen u. Herren bei angenehmer Tätigkeit. Näheres Eai60 Q5. 16, Laden rechts. Tüchtiges Servierfräulein maſchinen, C 3. 9.[geſucht. 12774 * 0 ae⸗ Nuggel!- Erzeugnisse sind nur in Schuh⸗ und Leder· Geschäflen erhölilich ist dler Wunsch jedes Gepfleqtes Aussehen Nenschen. Sie pflegen lhre Zöhne, Ihr Haar lhre Kleidung und lhre Schuhe. 15 Die Pflege der Schuhe ist von großer Wichtigkeit I! Wählen Sie auch hierfür ein bewährfes Niſtel. Ohne Widerlegung befürchten zu mũssen, behaupten vir: NuccE SCHUH-PUTZ die fuhrende ¶Cellmarke ist und bleibt das beste NMiſfel zur Pflege lhrer Schuhe Für modefarbiqe Straßen- u. Cesellsdhaſts-Schuhe empfiehlt sidi die Nuggef Speziel-Creme in Glas oder Iube Reqent NIiI GGET-COMPAGNIE m. b.., KL 8. Rh., Neumarkt, Schwerthof General-Vertreter: Heinrich Goy, Frankfurt a.., Saalburgstraße 9, Telephon Carolus 47 367. U1 von A in Mannheim ge 1 uch t. Angebote unt. B 8 97 an die ie Geſchſt.—2867 feisedamen geſucht für Ullſteins Blatt d. Hausfrau. Es kommen nur redegew. gut angezog. Damen i. Frage. Evptl. feſt. Fix. Vorzuſt. bei Buchhold, 'heim, LS. 6, Sams⸗ tag v. 10—4 Uhr. 52898 enohhnhn Lesucht. Angebote m. Zeugnis⸗ labſchrift. unt. E UU 145 an die Geſchſt. 1487 Kaffes- Spezialgeschäft ſucht zum möglichſt ſofortigen Eintritt eine zuverläſſige, unverheiratete Teftäctenn die in der Lage iſt, mehrjähr. Tätigkeit in Lebensmittel geſchäften nachzuweiſ. Angebote unter Beifügung von Zeugnisabſchriften u. uner ſind zu richt. unter F. B 152 an die Geſchäftsſtelle. 1497 Verkäuferin Fräulein oder unabh. Frau z. Führung ein. Ladengeſchäfts baldigſt geſucht. Angebote mit Ang. v. Refer. u. Ge⸗ haltsanſpr. unt. B 0 93 an die Geſchſt. 52862 Apes Mäuchen mit guten Schul⸗ eugniſſen, in Naufamöe%he Lenrg geſucht.*853 Heinz Meyne maſchinen, 6 3 Rtser in Heimarbeit 48575 9 Fahnenernſt, C 2 *2842 3 unges Ferierfräulein bogge geſucht. 42840 Weinhaus K 4. 13. Aalalt en mädchen 7 geſucht. B1833 homasbra u, — Ordentliches*2858 p. ſof. od. 1. 5. geſucht. Peul Meyer, D 7. 20. Geſchäftsſtelle. Peffektes NMädchen am liebſten tagsüber geſucht.*2865 Lauchheimer, Schwetzingerſtr. 27. Mädchen oder Frau, perfekte Köchin für halbe Tage geſucht *2873 Thonig, Colliniſtr 10, 3. St. Putzfrau od. Mädehen für 2 Tage wöchentlich geſ. Thonig, Collini⸗ ſtraße 10, 3. St.*2872 Schulentl., ſauberes Mäddien für tagsüb. ſofort ge⸗ ſucht. Vorzuſtell. 1 bis 3 Uhr. Gontardſtr. 4, 1 Treppe hoch. 2912 Saubere, tüchtige onaberab d. gut kochen kann, gut. Empfehlung., ſof. geſucht. Adreſſe in d. B1818 m. 2 Kindern Beſſeres ffällen 21 Jahre alt, ſucht Stellung in Konditorei und Café. Zuſchrift. unt. C A 5 an die Geſchſt. 12884 geſucht, eventl. miete. an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. Miet-Gesuche Unmes-Wohnuag in guter Lage parterre oder 1 Treppe hoch tauſche mitten der Stadt 1 Treppe hoch. 33 Mark. Angebote unter 8 E 96 3 Zimmerwohnung Friedens⸗ *2866 Jüngeres Präalein ſucht Stellung bei 1 bis in gutem Hauſe. Gefl. Angebote unter C G 11 an die Geſchäftsſtelle.*905 Stellenbesuche Hufnann mittl. Alters, ſucht Stellung f. Büro, Reiſe od. gute Ver⸗ tretung. la. Refe⸗ renzen. Gefl. Angeb. unter A A 57 an die Geſchäftsſtelle. 32768 Herrschafts- Chauffeur verh., gel. Schloſſer, ſucht weg. Abgabe des Wagens anderweit. p. ſofort Stellung. An⸗ gebote unt. L 17 an die Geſchäftsſt. B1778 Mann in mittl. Jahr., ledig, ſpricht engliſch, ſucht Stelle als 1854 chauffeur u. Hausdiener in beſt. Familie. Angeb. unt. B E 86 an die Geſchſt. Lohrstelle gesucht Suche für m. Tochter, 15 J. alt, Lehrſtelle in gutem⸗ Friſeurgeſchäft. Gefl. Angebote unter B A 82 a. d. Geſchäfts⸗ ſtelle dſs. Bl. 12829 Junge. ſtaatlich geprüfte Kindergärtnerin ſucht Stellung in Familie oder Kinder⸗ garten(Heim). Gute Zeugniſſe u. Referenz. ſtehen zur Seite. Gefl. Angebote an B1853 Wilh. Hänſel,'heim Aheindammſtr. 38.— 38. Fräulein 21., evgl., ſucht auf 1. 5. zu Ausbildungs⸗ zwecken Stelle als Haustochter in n. gut. Hauſe Etw. Taſcheng., Familienanſchl. erw. Angeb. unt. E F 131 an die Geſchſt. B1845 Bess. Fräulein ſucht für nachmittags Stellung zu Kindern od. ſonſtige Gefl. Ang. u. A U an die Geſchſt. 22321 Tachlige ffau ſucht Aushilfsſtelle z. Servieren, evtl. auch für ſtändig. Angebote unter E P 140 an die Geſchäftsſtelle. 42832 Junge Frau, perfekt im Kochen, ſucht Monatsstelle auch ſtundenweiſe. Gefl. Ang. u. B C 84 an die Geſchſt. 2838 Jünaeres, fleißiges ädchen ſucht Stellnng in gut. Hauſe. käheres S266 Teleph. 26 163. Verkäufe Feines Delihateh-Lobeng- Mittel-Lescaält nachweisb. umſtändeh. ſehr billig au verkauf. Für zwei Damen ſehr geeignet. Angebote unt. B B. 83 an die Geſchſt. 2836 2 Stück gebrauchte Schaufenſter, Rahmen a. Eichenholz, in ſehr gut. Zuſtand, bill. zu verkauf. Aus⸗ maß: 2304155 em. Hans Hayer, Glaſerei M 5. 4, Teleph. 33 241. *ͤ 2825 Heim-Motore für Motorräder, auch Einzelteile ſofort ab⸗ zugeben.*2828 Lindenhofſtraße 18. Elegante Salon- Eckgarnitur Mahagoni⸗Umbau mit Spiegel und Plüſch⸗ Eckſofa, zu verkaufen. Auguſta⸗Anlage 7, B1856 parterre Transparent ſpottbillig zu verkauf. Ernſt, C 2. 19, *2843. Laden. Handwagen gebraucht, pentg„ab⸗ zugeben.* 2851 N 4 Deuſſch Telchs- Tüallac 1020 4 Bände, wenig gebr., billig zu verkauf. An⸗ zuſehen 0 7. 22, Büro im Hof rechts. 52830 Guterhalt., preiswerte MalondtMate mit elektr. und Hand⸗ betrieb, zu verkaufen. Angebote unter B Z2 4 an die Geſchſt. 2882 Covercoat wenig getr., wie neu, für mittelgr. Fig., zu verk. Leiner, Alphorn⸗ ſtraße 13, 4. St. 2875 Kauf-Gesuche gutgehend, mit Toreinfahrt ſofort zu kaufen geſucht. An⸗ zahlung nach Ueber⸗ einkunft. Angeb. unt. E D 85 a. d. Geſchäfts⸗ ſtelle dſs. Bl.*2839 Kleineres Haus in geſunder Lage bei —8000 Anzahl. zu kaufen geſucht. Angeb. unter B H 87 an die Geſchäftsſtelle. 32846 Lagefraum mit bequemer Tor⸗ einfahrt, mögl. Stadt⸗ zentrum, per 15. Mai geſucht. Angebote unt. B O95 a. d. Geſchäfts⸗ ſtelle dſs. Bl. 2864 -3 Iim.-Wohnung von ruhig. kl. Familie geſucht. Herricht.⸗ od. ſonſt. Unkoſtenvergütg. Beſte Refer. Dringl.⸗ Karte vorhanden. An⸗ gebote unt. A K 66 an die Geſchäftsſt. 2788 Wohnungs- Tausch. modern.—7 Zimmer⸗ Wohnung i. gut. Lage d. Oſtſtadt baldigſt geſucht, evtl. i. Tauſch gegen 5 Zimmer⸗Woh⸗ nung in beſter Lage der Oſtſtadt. B 1817 Angeb. u. V V 55 an die Geſchäftsſtelle. Aelt. kinderloſ. Ehe⸗ paar(Prokuriſt) ſucht ſofort ſchöne Ammerwonnung mit Bad. Eine 4 Zim.⸗ Wohn. m. Manſ. kann i. Tauſch gegeb. werd. Angebote unt. B L 90 an die Geſchſt. 2855 Ja. Mann(ſtud. ing.) ſucht Zimmer, auch Manſarde, per ſofort. Angeb. mit Preisang. unter B W1 an die Geſchäftsſtelle. 52877 Möbl. Zimmer d. Handelshochſch. ge⸗ ab 1. Mai f. Studentſv Berufstätige Frau ſucht großes leeres Zimmer Angeb. unter E 141 an die Geſchſt. 12831 Leeres Zimmer, mögl, mit Küche ſucht älter., kinderl. Ehep. Ang. u. A 64 an die Geſchſt. *2782 Kaufmann, ſelten an⸗ weſend, ſucht ſepar. möbl. Zimmer im Zentrum d. Stadt. Angebote unt. A C 59 an die Geſchſt. B1852 Mebliert. Ammer zum 1. Mai geſucht, mögl. Lindenhof, Nähe Rheinufer. Angeb. m. Preis an*2906 Dipl.⸗Jng. Plauth, Waldparkdamm 3. Geſucht Wohnuag .—3 Zimm., Küche u. Bad. Angeb. unt. ſucht. Ang. u. B P 94 an die Geſchſt. 52863 B M9i a. d. 1 ſtelle dſs. B*2856 Schönes, gut möbliert. Wohn- und Schlafzimmer nebſt Küchſe in guter Lage an kinderl. Ehe⸗ paar auf 1. Mai zu vermieten. Adreſſe in der Geſchäftsſt. B1797 dut mödl. Ammer Nähe Hauptbahnh. an ſolid. beſſ. Herrn per 1. Mai zu verm. B1798 Hch.⸗Lanzſtr 30, 1 Tr. Möbl. ſchön. Parterre⸗ Zimmer ſof. o. 1. Mai zu vermieten. B1849 T 5. 11, Laden. Möbl. Zimmer mit la. voller Penſion ſofort zu vermieten. B1807 F 5. 2, part. Schön möbl. Zimmer ſofort oder 1. Mai zu vermieten.*2787 Holzſtr. 11, 2. St.[ks., Nähe Luiſenring. 27. 277 2 Tr. rechts gut möbl. Zimmer 1. 5. zu vermiet. Am Tennisplatz groß. möbl. Zimmer p. 1. Mai zu vermiet. Goetheſtr. 18, part., l. B1843 Am Ring möbliert. Zimmer mit Schreibtiſch zu verm. Weigold, U 3. 18. Vermietungen mit el. Licht ſofort od. *2819 Größerer Honau für Lagerzwecke eignet, per ſofort zu vermieten. Zuſchriften unter F D 154 an die Geſchäftsſtelle. 1493 2immer-Wonnung in Einfamilienhaus Feudenheim, beſchlag⸗ nahmefrei, zu verm. Baukoſtenzuſch. 100 ¼, Miete 60, B1851 Buttle, Parkring 8. brol., Wön. Ammer mit Waſſer, Kochgel., ſep. Eing., ſep. Kloſ., Keller, an Ehepaar zu ge⸗ vermieten, leer mon. 35 od. gut möbl., 2 Bett., 45 ¼. Rheinauh. Kol. Pfingſtberg. Gefl. Angeb. unter E R 142 an die Geſchſt. 42833 Usterkurse beginnen am 23. 23. Aprit Privat- I di, Ranckele.. Floch Schule Ink. u. Leiter: WIIH. Krauss 4 M 4, 10. B1840 n278 —— —————ñ — „„323222TTCT—TT————————— — — ——— ——— ———————ͤ—öMAA——.— —97 20 41+ e, HoFLA CAerne EILiA Neue Maunheimer—(Mittag⸗Ausgabe) Ab heute Freliaa OTEI-RATI Die verfeinerte Ausgabe eines vom ersten bis zum letzten Akt spannenden Detektivfilms. Nle. erstklessige 7 Akte Hils Asther Der Pseudo-Einbrecher und spätere Gentleman · Detektiv Ellen Rürti als Detektivin und Dame von Welt Hans Nierendorf Der Dollarmagnat An diesem Film wirdd ddas Publikum seine heile Freude habenl Freitag, den 22. April 1027 SeSLLln MNla Pankau die auf Abwegen befindliche Gattin des Magnaten deren beiden Tochter J. von Szöxghl stellt die köstliche Figur eines Oberkellners blebeleien und Diebeteſen qurdiernander, geheimnis volle Piebstultle aus HBolelkofſern. Besuckern dieses Flimes Nätsel dli, an deren 11 sict ſeder steis gern beſeſſigi. Das gibt den Zur Kommunion Frische Eler.. Stück 9 Exische schwere Fler 10 Stück 93 Weichen Romadour.. Stück 30 — Camemberi.%½ nur 83 en Schwelzerkas ½¼ Pfd. 38 u. 40 —— e Margarine Pfund 83 Feinsie Plockwurst.. Pfund 180 Nur im Lebensmittelhaus 42841 Mezger, Jchwetzingerstrasze IId. 8 Akte Matur-Fllm Die Goldmine in Texas Einer der schönsten und spannendsten Wild-Westfilmel 66 21 „Er Seldat EAENLII p 4. 14 durch Aufhebung uie immer: Biilig und doch gut! Camembert,. volffett, 6 teilig 98 Schweizerkäse,. pfd.25 Chester-Käse, ½ Pfd. Paket 50.g Gekochter Schinken, ½ Pid. 65.g Hartwursti,. pPId..60 Rollmöôpse, IIIter-Dose 60.g Bismarcdcheringe, 1 Liter-· Dose 60. Heringe in Gelee, 1 Ltr- Dose 60.4 Echter Nürnb. Ocisenmaul- Salat... Dose 90 u. 30. Fahnäder und 851 Mourrädn bestes doutsahes Dreifruchtmarmelade, 2 pfd.Eimer 78 8 pala Pflaumenkonfitüre, 2 pfund Eimer 98 Stelin berg Apfelgeſee, Apfelkraut, 25ld. Eimer 98.g& Nexer * Schnitt⸗ u. Brechbohnen, 25fl ·.60.3 junge Erbsen, 2 Pid Dose 73 g Junge Erbsen mittelt. 2 Pid.-D. 95 jeden Shſtems S121 Möbel 5 volle Häuser Küchen Schlafzimmer Speisezimmer Herrenzimmer zu jedem annehmbaren Preise 4311 Dinien H 3,—4 und 22. ——. Junger Mann mit Kleinlaſtwagen ſucht laufende Beſchäftigung Angeb. unter D 0 114 an die Geſchſt. B1815 Pflaumen 2pfd. Dose 80. Tafel-Aepfel... Pfund 60. NDER 8olitär“, das einzige, gleichzeitig für alle Ledetsorten zu verwendendeSchuhputzmittell Vorführungt I. Etage. Ver kaufe Einfamilien-Landhaus Küene maſſiv gut gebaut, in Luftkurort(Bahnſta⸗— 5 ſchönes Modell, tion), nähe Darmſtadt. 8 Zimmer, Küche,] bill. zu verkaufen. Durchaus tüchtige Diele nebſt Zubehör m. ca. 4 Morgen Obſt⸗] Daſelbſt gebr. Ho⸗ garten und Wärtnerelanlagen für Geflügel⸗ belbank zu geſ. Schneiderin zucht vorzüglich geeignet ſofort zu verkauf. rt, B1820 perfekt in all. Arbeit., 85 n. Kund. auß. d. Hauſe an. Ang. u. B T 98 an die Geſchſt. * 2870 e Tücht. Friseuse nimmt Kunden an, Damen a. Lindenhof gere B1818 u. V D 35 an die Geſchäftsſtelle. reis nur Mark 92 000. Anz. Mark 8000.] Käfertalerſtr. Nr. 31. eiter off. Villen u. ſeinfamitfen: Sünſeß eber Größe 112 Gr. uußb. Schrank u. Ebert, Auerbach(Bergſtraße) Tel. 15 2 an 8. 18 Alt-Berlin 0 Zwel antike Kandelaber 800452 em m. dazu aſſender Uhr 78d474à em in Alt⸗Berliner neuwertig, billig zu orzellan⸗ und an verkaufen. Neckarau, lebhaber zu verkaufen. ragen erbeten] Kleine Adlerſtraße 4. unter W M 702 an Nadel oſſe, 1— Fritz. 7281 Beim. Damen- Fahrrad Emzi ⁰ am Strohmarkt ld. Aunman Anpan Pen „Soleiner Pfauen“ P 4. 14 der Getränkesteuer ermäßigen sich die Weinpreise, gleich- zeitig empfehle ich ein neueingetroffener 15 I ee l 9 Ager, U3, pensehirm- 500 9 1 Krone Mk. 29.— J. arf 10 Elbstanfertigen— Zanlungssrleichterung unge 1 K tt 7 Bebsen air gg ge, 75 3 Dan et⸗ onder Ananas„Dose 30 3 3 elerhren Angebot. Von heute ab werden jeden Tag im Spezial⸗ haus fütr Herren⸗ und Damenkleidg. Hi Id, Maxpſtr. 47, Ludwigs⸗ wigshafen Originalabfüllung, Korkbrand aus d. Lagen von Gimmel⸗ 19211 Weigweine; m. beſt. dingen u. Mußbach in Flaſchen zu.70 abgegeben. verkauf wird ſp Mk. Der Aus⸗ äter wieder in der Zeitung bekanntgegeben. Die schönsten gegen bar und au M. LAUBE Hannhelm N F 3, 7 Küchen zu billigsten Preisen auf beque mste Teil- tahlung kaufen Sie nur bei 2847 1301 ch 3 nimmt ein B geg. einmal. Abfi als Eigen an. an die Geſchäftsſte Kinderloſes Ehepaar 1850 noͤg. Gefl. Zuſchrift, unt. 2 V 52 lle. 6 Akte Trlanon-Woche 2 Gchauburg 85 K1 Nähe Eriedrichsbrücke S r 8 um — nach dem Melsſer-Roman von Paul Keller mii Mady Christians und Werner Fuetterer in den Haupirollen 1 In seiner Entwieklung zu einer neuen Kunst, dem Bilddrama unseter Zeit, muß auch der Fülm zurückgreifen auf die großen, einfachen Themen des menschlichen Herzens, die zu allen Zeiten und wohl bei allen Völkern als tragische empfunden wurden. Das Hagarmotiv, die Austreibung der unehe- lichen Mutter und das stumme, schieksalbeschwerte Leid des Mannes u. Vaters hat Jahrtausendgeltung. Mit der Behandlung solcher Stofte gewinnt der Film an Würde und Wahrheit. Er kehrt zurück zu den Anfängen der Bühne, die — nach Schiller— dem nach Tätigkeit dürstenden Geist einen unendlichen Kreis eröffnet, jeder Seelenkraft Nahrung gibt, ohne eine einzige zu über⸗ spannen, und die Bildung des Verstandes und des Herzens mit der edelsten Unterhaltung vereinigt. Der Roman von Paul Keller bot den Anlaß zu diesem Werke, das nach seinen eigenen Gesetzen Menschen und Schicksale planvoll umbildete und mit seinen stumm-beredten Bildern ein treuer Spiegel des menschlichen Lebens sein wWill. Beginn: 400, 615, 85⁰ Sonniags ab 23⁰ aeee Haban Zutrittl Aaaune⸗ ſout abond 83 Uhr Rathaussaal F —— ö — ar e Iunnnm Fahrräder Konfirmanden⸗ K rvortrag Dr. med. Rexma wenig gebr., Damen⸗ Aufnahmen Müäapise u. Honbidang Eintr. 1 Mk. atene Reformhaus P6,2 u. Herrenräder zu bill. Preiſe billigſt. 81841 Preiſ. Verkauf einige 1 Atelier, Inh. Tage. T 6. 16. 42815 E. Kregeloh, H 1. 1. Ur ———— 7 1 Freitag, den 22. April 1927 Neue Maunheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe)„9. Seite. Nr. 184 allonal-Theater Mannheim.] Al. H H Bh; A G Ufah gate Freitag, den 22. April 1927 —4 Enge Plenken 5 6 2 Täglich— Vorstellung Nr. 250. Miete B. Nr. 30 O AnDILLACG Der sensationelle Grogfilm nach dem berühmten Ab heuſfe Roman der„Münchener JIllusfrierten“ Oper i N 1 72 85 Fre kten(Bildern) von Ferdinand gesetzt vc usik 85 Paul Hindemith— In Szene ekun von Dr. Richard Hein— Musikalische Erich Orthmann— Chöre: Werner Obling— Bühnendilder: Heinz Greéte dbe Einrichtung: Walther Unruh Ende 0 Uhr Ein Film aus dem Sesellschaftsleben Baden-Badens Der Gol Fersonen: Die Foldschmied Cardillac Sydney de Vries 2 2. 2 2 er er Rosa Lind Der G Valer Ladislas Vaida Der oldhändler Wilhelm Fenten Die Dawalier Helm. Neugebauer 1 Der Fühe⸗ Marianne Keiler Der Könter der Prévöòté Christian Könker Ewald Schindler „A50LLO hr taäglich 8¼ unr A. Aprll, nachm. 3½ Ur, lefzte Fremden- ichmiflags- Vorsiellung zu Klelnen prelsen. ſe fevue intern. Variete-Sensatlonen 1600 neue Afftraknonen 5 U. A. 83¹2 le prößie Sensalion der Gegenwarii 18 Cliff-Aeros .— Todesschuß aus der Kanene Nerkauf Th dass ab 10 eaterkasse Apollo ununterbrochen Konzertkasse Heckel, Mannheimer 8 T, Wabate Ludwisshalen Reisebüro Kohler. baret corso, J 1, 6 as phänom. April-Programm 8 mdien in Niannheim 8 dut 5 in ihren D ve mystisch. Tänzen krel, auch Sonntags! Bedeutend ermägigte Preise! rahnen, Schleifen, Schärpen Uschlahnen, Vereinsarfikel, 8 Studenfenuſensilien b Abhnenernst,( 2, 19. Semage feclem Saushali fehlen nocg Shhheeeeeee Weltbades E — Imogene Roberis on in der Titelrolle Walter Rilla ein junger Lord Livio Pavanelli ein verbummelter Marquis Ida Wiist eine russische Fürstin Ein überaus amüsanter Unterhaltungsfilm in mondänem Plauderton Ein Abenteuer in Berlin zwischen Kurfürstendamm und Scheunenviertel von Hlans Possendlorf Hauptdarsteller: Dorethea Wieck/ corry Bell nmuth Weyher/ Paul Heidemann/ cari Walln. [Meyer Margarete kupfer Adalbert v. Schlettecw/ Robert Garrison/ Kkrümelchen pPh. Manning Harry Hardt/ Ribert Paulig Lilian Weiss/ Fritz Greiner Dnd warum? Vissen Sie, cdag meine gochwerug SbesksMDezen Besiece geuie denso Dulio sind als im Frieden. Cdsar Fesenmeyer VVTIEUU 1, 3 — 11——— al An, Haad Bitte ausschneiden Mit Beginn am Montag, den 2. Mal eranstaltet der Unterzeichnete in der bi edertafel“ K 2, 32 im Saale parterre Aaen zweitägigen, für alle Hausfrauen, ustöchter und Angestellte sehr nützlichen und lehrreichen Aeteag l. Janna Zerelde umfaßt: Das Tafeldecken und vI dei eren für den täglichen Gebrauch und 85 besond.Anlässen, d. Tischdekorieren 0 bvlettenfalten, Aufdeckenf. Kaffee- Be eetische, Umgangsformen, Wenn such kommt, Das Garnieren der 2 Platten usw. 2696 Se Tageskursus von—%/ Uhr 10 Usi Ueeeeeee eeeeeeeeeeee B1111191 B111191 Nelun Mannheimerl N f f nur hiesige Laufeisel Keteietk andt g3 Fgches Hauneteh 53 e Ragöont 21 Ragout und Kotelett 90 Braten u. Nierenbraten Pfd. S0 ß Pfd. 5 Schweinelappen Pfd. 88% Braten und Nierenbraten 96 Braten 90, Kotelett.10 Frisches Fleisch 70 und 60 4 —— Wurstwaren, Schinken billig und gut Alles andere am Schaufenster ersichtlich 2893 H 7, 38 H 7, 38 11 5 Samsſag, 23. April, Nibelungensaal, 8 Uhr ꝑKIEPURA Am Flügel: Prof. J. Dobrowen. Progr.: Arien aus Aida, Tosca, Boheme- Bajazzo, etc.— Karten: 3— bis 10.— Mk. bei Heckel, Mannh. Musikhaus, Blumen- Fhaus Tattersall. Ludwigshafen: Musikhaus Henke. Zum weigen Sonntag Aluaamaaaanmananenedmadgannudoannnglnnnndhgdne Abendkursus von-10½ Uhr Honorar für den ganzen Kursus beträgt zZahlbar bei Beginn Für Mitglieder Fines Hausfra ereins, deren Ange- hoörige und Badag ute gestellte.50 Mk. Ig. Erbsen.. 2 Pfd-D.„75 Zwetschen ½¼ Fr. 2 Pfd. D. 85 duehn orzeisen der Iiitsliedekare. Natte- aun de ee eeeeee eneeen Is. krbsen mittlf 2 Pfd-D. 95 Birnen ½ Frucht 2 Pfd.D.-A98 mitbringen- Zu reger Teilnahme 55 höflichst ein: J. H. Swidersky. vorzüglicher Ouelifät zu Zubersf niedrigen Preisen. Nelche Auswehl in Gifarren, kompl. Jarz, Bandonlons, Em ste Anerkennungen aus allen Kreisen. N 8 bfohlen durch viele 1 Grammophone usw. 22898 — Ange ba Metzgerel August Knapp, H J, 10 ers für Touristen Prima Kalbfleisch, Brat.u. Nierenbr., 1Pfd.20 a un Einmachen.1 Pfb..10 1a. Krakauer, geräuchert pfd..—Prima Schwelnclelsch, Lappen, Wis 5f 2 10 Frantckt. griebenwurst, ger. pfd..— Braten, 1 Pfd..00 Prinzeßbohnen, 2 Pfd.-D.-95 Reineclauden. 2Pfd-D..30 Ig Schnittbohnen 2 Pfd.-D. 60 Mirabellen 2Pfd.-D..30 Karotten geschn. 2 Pfd.-D ·45 Preißelbeeren 2 Pfd.-D..30 Tomatenmark.. 4 D. 95 Erdbeeren. 2Pld.-D. 1 85 Rote Rüben. 2 Pfd.-D... 80] Hav. Ananas, 2 Pfd. D..95 Zwetschen-Konf., 2 Pfd.-E.. 95 Vierfrucht-Marm., 2Pfd.-D. 75 flollame-Prois Wein vom Faß: Wurstwaren: Schweinehaxen, 1 Pfd. 80 Pfg. 2 f ide]! 2 cervela, gerzuchert. bfü. 1 44K 1 2 8 90 Pig. dale— el 7.10 eeeee sel Abnahme ganzer Würſte Dörrſleiſch, durchw., 1 Pfd..0 Sehwarz U. ale Natur-Welßwein.. Litr..20 geräuch. Nacken. 1 Pfd. I. 8 ee Feeh Seeh Ne 1050 nare r Paar Mk..73 Malaga, rotgold.. Lir..65% Camembert vollfett. Sch.-95 Bellenstre ristmann 72880 1 Ffd. 90 Pfg.-del 2 Pfd. 87 pfg. frei Caby-Miederhaus Oriech. Süßwein.. Lir.40 1% Camembert„„ 50 ustraßze 72 Fernsp. 20477Tügl. frische Lyoner u. Servela, 1 P aäghe Sch. Lanzkrankenhaus 22869 Krakauer 1 i 1000 1 Donnecker Nur P 7, 18 1§fd.—80 N. breite Heidelbergerſtr. Im Erfrischungsraum— Seit ei Koscherwurt em gahr datte ich eeee eeeeee fd.—.80 am Schloß d be, 8 8 eee 8 seit 1874. Jermischtes Aprikosen. Torte mit Sahne fl 0 95. 2 Alles andere ist billigst in meinem 5 70 Nunsch⸗Torte Fenster ersichtlich. FE 0 Diejenige Dame 0 welche am 20. April, N. nachm. zw. 3 u. 4 lihr 7 in der engen Heidel⸗ Mittel 0 1 88 mauffagenaneſt Da machte ich 9 e 1 e eee erfolglos. errn ſprach, der ſie 5 Ist das beste n. biligse a e erSelfe 0 erſtenmal wiederſah, 8e waren dieſelben 5 en lengenfe Se. e dee wird um ihre Anſcheift Wasdene 370 b8tn 8 aen de gebeten unter B F 85 allen nder ehlen. Apotbeken. Dregaas und erten. 6 an 4 10. Seite. Nr. 184 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Freitag, den 22. April 100 Kasha reme ne Nleidercuenfesgt MNMefer Compose reme vone, einferb. rmif pesSSDGen Klemer KReros. Mefer Shefland moderner NMarel- SSCCoT o c Mefer Shefland-Composé fNir Mermel urid Kosſfcdirne 140 œrm Preit VVVVVVVTC NMefer Herrenware fur NSrnel d Kosfurne, vorzüglichie Qelfif&tf, irr Meter Ripo reme Volle, bewöbrfe Diest 180 en breifkfk Meter Schaffenrips ssison-Neu- Heif, iru Alleri rnoderr. Ferberi. Meter Royal des feirkœrrige oderne GewWebe, reire Volle Meler Charmelaine d. eiegente Reklame-Verkauf- Kleidersfoffe Seidensfoffe ————— ccruie„„ Nesr Wasch-Kunsfs eide Pepifæ-Musfer, Hesoracd. rnmocderr Mefer Seidlen-Fresco eperte Neuheif, KUnsfseicle u. Beurnw., Mefer Rohseide qute Qeltst, / ͤ Mefer Jacquard Kunstseide Weichi flepercdes Gewebe, rnoclerne Ferber, 100 ern breil Mefer Taffetseide-Pepifa Nelle Ferbsfellungern Mefer Foulard reine seide, oderre risterrnngsgs„Mefer Mantelseide die grose Mocde, Oftornem-Facœorme, SS crn Preif Jô(ôCͥã³ĩ˙ĩ.bu 8 Meter „„„ er Crèepe Caid ſeinstf reirwol. 150 ein brefi. Meler KUNSTVTHAYE Weichi flieperide Sfoff, feirie FerbiSre 6. o Rip-Manfelseide 181ZfE Neubeif, Os5 crmn breit.. NMefer Fresco der vornehme NMode- S10ll, Teire WMolle, 150 crm Preil, Nefer.75 Offſoman-Mantelseide e eee Mefer Gewebe, neuesfe Seiscn-Ferben, Dameasse-Kunstseide .75 1r Merfel- Uhd Jacker-FUffer. Mefer ANMNVHFEIN .75 .75 .95 kann ich heute sehr billig anbieten: Zum Schul-Anfang Alleinverkauf der Marke Wanderbursch und Wandermädel Schwarze.-Cheyr-Spangenschune mit Block- od.-XV.-Abs. 86/1 Marmeladen Lack-Spangenschune teilweise geschweifter Abs, 36/4 60 75 feine Vierfruchtmarmelade 5 8 aus frischen Früchten 40 hergestellt, offen, Pfd. Pfg. Heniarbige Sune die bekannte Rlesenauswahl 10³⁰ 127⁰ 14˙⁰ 16³⁰ 18⁵⁰ eeeee Lack-Zugschuhe mit schönem Seiten- durchbruch, halbspitze Form eee Aer nee Pfund 80 Pfg.. Braune Boxk.-Zug-u. Spangenschuhe geschwelfter Absatz, tellweise Krokcelnsatz 10⁵⁰ Selee Felsemuster, Tinzeinnare unũ festsurtimente 5 450 650 850 1050 125⁰ een Mf aldr 5ö 5,f annsbeer-Aufelgelen 7abb ac Terenhalbschah Wildleder- und Krokoeinsatz modernste Form 0 Größe 40/ teilweise ä 579+*r2 12³⁰ 5 buten⸗ 18— Hnbeer- 807 5 braun Hindbox-Henensportstieſel-asser- dichtes Fn schwarz 12˙⁰ eeherFtn„ offen, Pfd. ner landt 9 17 offen, Pfd. 8 ee dun offen. ptd. Il Pfg.. Akfiengesellschaff ſchuh Baum Breiſesir. ber Hanbeer- Urangen-Lonfſtür 8 4 unenung unwiderruilich 10. Mal 1927 Mannheimer 85 zu 1 Mark Beitfedern Maimarktlosc. 10.u. Baunen Polsfer-Möpel Chalsslongue, Cuudsofa und Sessel, Beft-Thalselongue Herzberger, I5 2, 8 2 Treppen Enthaarungs- Edelwoll-Matratzen, Qualität etra.., von 70.-M. an pomade Edelwoll-Matratzen, Qualität extra fein.„ 92.—„ 4 Möhler, Stürmer, Hoffmann, Surger, Schmitt, entfernt binn, 10 Mi⸗ eee ee Gebauer, Schroth sowie samtliche Los- e e kertige in eig. Werkstätte in 18 zul Auskührg. verkaufsstellen und Stragenyerkàufer. 21 H. Schwalpach Sahne urkürsſen-Drogerie f 4, 18-14 B 7, 4 zwischen BeuB1 Tel. 26505 1249 Fgentheen Betannt für reelle Waschsfoffe Kunsmer-Druc Treichferisfoffe, incderiffrreri... NMefer.15 Wasch-Rips Nefer.35 Leinen imif. nmderfhrer Iir Vielen Ferben, S0 œrnm Preit. Neter 1. Fromte greu gesfreitt „....efer.98 Fresco- Composeé Seiscr-Neuhbeitf Nefer.50 Fresco-Voile Sperle Ferbsfellungerr... Nefer J. 40 Fresco-Bordiüre elegerife Neuhellt..Mefer.753 Blumen-Voile qufe Voll- VOile-Qllift.Nefer.25 Streifen-Voile lefZfe Neuheif, 100 œrm breif. Mefer.75 Voile-Bordüre Mmoderne Blurneri-Musfer FCVCCCC Mefer.go Moderne Wollmousseline Neu-Ausrusferurg....Nefer.95 q 2. 35 Die grösste Auswahl 35¹ Rommunion- deschenken Bestece Afaren Jaimuchmaren Einige Beispiele unserer Leistungs fähigkelt la. stib. Armband- Unr mit Garantie- Schein 10.00 la. gold. Armband-Uhr 14 k. m. Carant-Schein 35.00 pPrima Schwelzer Armband- u. Taschen-Uhren mit ani hervorragenden Original-Ankerwerken in Silber un Gold in allen Preislagen. la. versilberte Bestecke 90 gr. Silberauflage 25 Jahre Garantie 6 Esslöffel 12.-, 6 Essmesser 14-, 6 Essgabeln 12. Großes Lager in echt silb. u. schwer versilberten Tafel- Geräten jeder Art. runde Platte s6 em Durchmesser 26.50 mit + dyale Platte 46 om Eroßzßz. 33.00 schwere Versilbers- eiſit siſiberne Bestecte 800 gestempelt Tortenheber per stück l. 75 Kuchengabel per stüex..6 Obstmesser per Stück.50 Salathesteckper Stück 5. I8 Obstgabel per stück.50 Tüflert. Räzebest.per stück.00 Reichhaltige Auswahl in Bleistiften, Messer, Zigarr.-Etuls, Zigarren-Abschneider, Chatelains, Uhr- Ketten, Füllfeder- halter, Zündholzdosen, Manschetten-Knöpfe, Ohr-Ringe, Colliers, Brochetten, Armbänder, Perl-Colliers,-Arm' bänder, Ohrrringe, ete. in Filber. Soid umd la. Persiſſßberunsg Silberwaren-Vertriebs .7 kein Laden M.7 II. Etlage Fahrstuhl Vollig urwerbipduiche Besichigunig erbefen neser mittas acbthnet. 1 Anzuge 10 Einige gebrauchte 5 Weiß Schm eißzeug, Ahrräder: 0 Altertümer, 6984 155 weit unter Preis abzugeben ee Möbe W. Schuh, 0 5, 3 Buder Hinterhaus, Tel. 23 438. 2636 kauft und verkauft 8. Bartmann, I b. +