Wonkag, 25. April Abend⸗Ausgabe Preis 1o Pfennig 1927— Nr. 189 Noue MannheimerSeitung Bezugspreiſe: In Mannheim u. Um ii ſe: gebung frei ins Haus Dder durch die Poſt monatl..⸗M. 2,50 ohne Beſtellgeld ö˖ devtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. Baßt⸗Ceſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle. R1,46, aſſermannhaus). Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr. 6, Ahnezin erſtr 19/20 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ 12 reſſe. eneralanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. mal. Fernſprecher 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Aalon deee für Allgem. Anzeigen 0,40.. Melamen —4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ en wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ 2 0 0 Ma H I 0 I 0 1 00 0U 1U 0 al UI 1 el er walt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen oder ſle eree für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Beilagen: Sport und Spiel.Aus Seit und Leben. Mannheimer Frauenzeitung. Unterhaltungs-Beilage. Aus der Welt der Cechnik. Wandern und Neiſen. Geſetz und Recht Die Neuwahlen in Oeſterreich Zum Nationalrat, Landtag und Gemeinderat Am Sonntag waren in ganz Oeſterreich die Wahlen für den Nationalrat ſſowie für eine Reihe von Landtagen und Gemeinderäten, darunter auch für den Wiener Gemeinderat. Die Wahlkampagne hat dieſes Mal einige Rekordziffern gezeitigt. So z. B. habe nim Verlauf der ſechswöchigen Wahl⸗ ampagne in dem ganzen Bundesgebiet nicht weniger als 24000 Wahlverſammlungen ſtattgefunden. Die Poſt hat 20 Millionen Briefe mit Flugſchriften, Stimmzettel und Propaganda⸗Material für die Wähler befördert. Dr. Seipel hat ſeit dem 1. April in 67 Verſammlungen geſprochen, davon zweimal an einem Tage in je elf Verſammlungen. Einzelheiten Der Wahltag iſt faſt überall ohne Zwiſchenfall verlaufen, wozu das Alkoholverbot beigetragen haben dürfte. Nur aus Niederöſterreich werden einige Schlägereien gemeldet. Ein regneriſcher Wahltag bildete den Abſchluß einer aufgeregten ahlbewegung. Bereits um 7 Uhr vormittags begannen die Wahlen und bis in den Nachmittag hinein war der Andrang zur Wahlurne dauernd ſtark. In Wien erreichte die Wahlbeteiligung 92 Prozent Ganze Kolonnen ſtanden in ſtrömendem Regen vor den Wahl⸗ lokalen und mußten ſehr lange warten, ehe ſie an die Reihe kamen. Um 5 Uhr wurden die Wahllokale geſchloſſen. Mit“ fieberhafter Spannung erwartete man die Wahlreſultate. Die Zählung der Stimmen ging nur langſam vor ſich, da neben den Nationalratswahlen auch Wahlen für den Landtag und den Gemeinderat ſtattfanden. Die Wahlſchlacht in Oeſterreich war, wie es ſchon an den Vorberei⸗ tungen zu erkennen war, ein erbitterter Zweikampf zwiſchen der bürgerlichen Einheitsliſte und den Sozialdemokraten In Wien allein haben die Sozialdemokraten drei National⸗ ratsmandate gewonnen. Wiedergewählt wurden Seipel, Finanzminiſter Kienböck, Dr. Mataja und Unterrichts⸗ miniſter Schmitz, von den Sozialdemokraten Otto Bauer, der Bürgermeiſter von Wien, Seitz und Leuthner. Der iener Gemeinderat bleibt unverändert. Hier iſt das endgül⸗ Die Erhöhung des Briefportos Berlin, 25. April.(Von unſerem Berliner Büro.) Zu der bekanntlich zum 1. Juli geplanten Erhöhung des Brief⸗ portos hören wir von zuſtändiger Stelle über die Gründe dieſer Maßnahme folgendes: Die finanzielle Lage der Poſt wäre ſchon ſeit längerer Zeit ſehr geſpannt geweſen. an habe aber bisher von einer Tariferhöhung abgeſehen, weil mit einer Zunahme des Verkehrs mit einer günſtigeren Konjunkturlage gerechnet wurde. Das ſei aber leider nicht der Fall geweſen. Die Poſt ſieht ſich deshalb nicht in der Lage, die ſteigenden Ausgaben mit den Einnahmen in der bisherigen Höhe weiter decken zu können. Die Heraufſetzung der Ge⸗ bühren ſoll nicht etwa, wie vielfach befürchtet wird, zu einer indirekten Dawesabgabe benutzt werden. Sie ſoll lediglich die Mittel zur Erhöhung der Leiſtungen der Poſt und zur Schaf⸗ fung neuer Einrichtungen bringen. Obwohl bei der Zuſtellung und im Schaltendienſt ſchon mehrfach Verbeſſerungen vorge⸗ nommen worden ſind, ſtehen ſie doch in keinem befriedigenden erhältnis zu den immer weiter ſteigenden Anforderungen von Handel und Verkehr. Man nimmt nicht an, daß die ortoverteuerung zu einer Schädigung un⸗ ſerer Wirtſchaft führen wird, da der Anteil der Poſt⸗ gebühren an den Geſamtbetriebskoſten nur ſehr gering iſt. eiter betont man an zuſtändiger Stelle, daß die Poſt nicht etwa die Abſicht habe, auf Koſten der Gegenwart die großen rbeiten vorzunehmen, die der Zukunft zu Gute kommen. Sie hat im Gegenteil für die geplanten großen Neuerungen, wie ſie z. B. im Fernſprechverkehr geplant ſind, Anleihen im Werte von 470 Millionen Mark aufgenommen, bei denen aller⸗ dings der Zinſendienſt große Mittel erfordert. Außerdem ſei in Betracht zu ziehen, daß die Entſchädigung der Reichspoſt an die Eiſenbahn gegenüber der Friedenszeit unverhält⸗ nismäßig groß ſei. Dieſe Abgabe iſt nämlich von zirka—2 illionen Mark auf 100 Millionen geſtiegen. Die Vorlage des Reichspoſtminiſteriums dürfte innerhalb der nächſten 14 Tage vor den Verwaltungsrat kommen, dem allein das Recht der Gebührenfeſtſetzung zuſteht und der ſich bekanntlich aus Mitgliedern des Reichestages, des Reichsrates, es Handels und der Induſtrie, der Verlage und einiger Be⸗ amtenvertreter zuſammenſetzt. Wie wir hören, wird das Reichspoſtminiſterium nur den Vorſchlag machen, die ſoge⸗ nannten Briefpoſtgebühren zu erhöhen. Es beſteht aber durch⸗ aus die Möglichkeit, daß der Verwaltungsrat in ſeinen Be⸗ ſchlüſſen über dieſen Antrag hinausgeht und auch die anderen ategorien des Tarifes mit Steigerungen bedenkt. tige Ergebnis 78 Sozialdemokraten und 42 Abgeordnete der Einheitsliſte. Borarlberg meldet bei 90,7 Proz. Wahlbeteiligung 54613 Stimmen für die Einheitsliſte und 16 940 für die So⸗ zialdemokraten. Der Landbund erhielt 3470 Stimmen. Die Einheitsliſte erhielt drei Mandate im Nationalrat. Die Sozialdemokraten erhielten ein Mandat. In Innsbruck erhielt die Einheitsliſte 17860 Stimmen, die Sozialdemokraten 13 220, die Ude⸗Partei 1058 Stimmen. In Linz iſt die Zahl der Sozialdemokraten von 31 000 im Jahre 1923 auf 38 000 angeſchwollen. In Wiener Neu⸗ ſtadt erzielten ſie bei 13667 Stimmen einen Zuwachs von 1057 Stimmen, während die Einheitsliſte 7200 Stimmen er⸗ reichte, 102 weniger als bei den letzten Wahlen. Auch aus Graz wird ſozialdemokratiſcher Zuwachs gemeldet, während in Graz⸗Land die Einheitsliſte gut abgeſchnitten hatten. Große Veränderungen dürften in der Zuſammenſetzung des öſterreichiſchen Nationalrats nicht eintreten, zumal alle kleinen Gruppen keine Mandate erreicht zu haben ſcheinen. Vorläuſige Ergebniſſe Nach den aus den meiſten öſterreichiſchen Wahlkreiſen vorliegenden Abſtimmungsergebniſſen iſt über 127 Mandate von insgeſamt 165 Mandaten die Entſcheidung bereits ge⸗ fällt. Danach treffen 71 Mandate auf die Einheits⸗ liſte, 51 auf die Sozialdemokraten, 1 Mandat auf den Landbund, 3 Mandate auf die Demokraten und 1 Mandat auf die Kommuniſten. Aus den niederöſterreichiſchen Krei⸗ ſen ſowie aus Kärnten und dem Burgenland fehlen noch die abſchließenden Ergebniſſe. In Wien dürften die Sozial⸗ demokraten mit einer Verſtärkung ihrer Poſition im National⸗ rat hervorgehen. Der Wiener Gemeinderat wird ſich nach dem endgültigen Ergebnis aus 78 Sozialdemokraten und 42 Bürgerlichen zuſammenſetzen. Mandatsverteilung im Wiener Parlament Nach dem vorläufig noch nicht ganz abgeſchloſſenen Ergeb⸗ nis der öſterreichiſchen Parlamentswahlen werden die Bür⸗ gerlichen 76, die Sozialiſten 64 und der Landbund 12 Mandate erhalten. Aus den vorhandenen Reſtſtimmen dürften dieſe Parteien noch einen Zuwachs bekommen, und zwar die Bür⸗ gerlichen 3, die Sozialiſten 2 und der Landbund 1 Sitz. Ein Prozeß des Reichsbankpräſidenten Berlin, 25. April.(Von unſerem Berliner Büro). Der Reichsbankpräſident Dr. Schacht tritt heute vor dem Schöffen⸗ gericht Berlin⸗Schöneberg als Kläger auf. Angeklagt ſind der Fabrikant Roll, der Vorſitzende des Reichsbankgläubigeraus⸗ ſchuſſes und der Provinziallandtagsabgeordnete Behr. Dr. Schacht hat Strafantrag wegen des von den Angeklagten er⸗ hobenen Vorwurfes, daß er in einer Privathypotheken⸗Auf⸗ wertungsangelegenheit betrügeriſch gehandelt habe, erhoben. Als Dr. Schacht zu dieſem Punkt als Zeuge gehört werden ſoll, erheben die Angeklagten Einſpruch mit der Begründung, daß gegen den Reichsbankpräſidenten ein Meineidsver⸗ fahren ſchwebe. Der Staatsanwalt weiſt daraufhin, daß dieſes Verfahren rechtsgültig eingeſtellt und daß gegen eine Vernehmung Dr. Schachts nicht das geringſte einzuwenden ſei. Eine unliebſame Kontroverſe Der preußiſche Kultusminiſter hatte vor einiger Zeit auf eine Anfrage der Bonner Studentenſchaft eine genaue Inter⸗ pretation des Begriffes Auslandsdeutſche im Sinne der Studentenſchaftsſatzungen gegeben. Nach dieſer Definition ſind auch Deutſch⸗Oeſterreicher als Auslandsdeutſche zu be⸗ trachten. Der Bund der Reichsdeutſchen in Wien hatte daraufhin der Bonner Studentenſchaft folgendes Schrei⸗ ben zugehen laſſen:„Auf die Entſcheidung des preußiſchen Kul⸗ tusminiſters, daß öſterreichiſche Staatsbürger als Auslands⸗ deutſche zu behandeln ſind, erwidert der Bund der Reichsdeut⸗ ſchen in Wien, daß preußiſche Kultusminiſter als Ochſen zu behandeln ſind.“ Die Bonner Studentenſchaft erteilte hierauf folgende Ant⸗ wort:„Ihre Zeilen vom 15. April gelangten in unſeren Beſitz. Jeden Verſuch, den Herrn preußiſchen Kultusminiſter wegen ſeiner Stellungnahme zur neubeſchloſſenen Studentenſchafts⸗ verfaſſung zu beleidigen, weiſt die Studentenſchaft der Univer⸗ ſität Bonn aufs ſchärfſte zurück. Die unakademiſche Ausdrucks⸗ weiſe des Bundes der Reichsdeutſchen in Wien hat die Stu⸗ dentenſchaft der Univerſität Bonn davon überzeugt, daß dieſer Bund für ſeine unverſtändliche Handlungsweiſe nicht als voll verantwortlich angeſehen werden kann.“ Geſandter Rauſcher noch in Deutſchland Berlin, 25. April.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie wir hören, iſt der Geſandte Rauſcher noch nicht, wie am Sonntag einige Blätter wiſſen wollten, nach Warſchau ge⸗ fahren und ſchon mit den maßgebenden polniſchen Stellen in Fühlung getreten, ſondern befindet ſich noch auf Urlaub. Er wird in den nächſten Tagen erſt noch einmal nach Berlin kom⸗ men und, nachdem er hier Rückſprache genommen hat, dürfte er dann Ende der nächſten Woche ſich nach Warſchau begeben. Die faſziſtiſche Charte der Arbeit“ (Von unſerem römiſchen Vertreter) „Das Feſt der Arbeit“, das der Faſzismus zum Na⸗ tionalfeiertage ausgerufen hat und das alljährlich an dem Tage begangen wird, da Rom ſich ſeiner mythiſchen Geburt erinnert,— am 21. April,— hat auch in dieſem Jahr Ge⸗ legenheit zu politiſchen und patriotiſchen Manifeſtationen ge⸗ geben. Und beſonders in Rom. Hunderttauſend ſchwarzhem⸗ dige Gewerkſchaftler aus Latium und Sabina, ſo berichten die Blätter voll Zahlen⸗Stolz, haben auf der piazza del Popolo den Worten des Gewerkſchaftsführers Roſſoni gelauſcht, ſechs⸗ tauſend römiſche Schulbuben ebenfalls im ſchwarzen Hemd ſind in Villa Borgheſe am Gouverneur des Urbs vorbei⸗ defiliert und der Generalſekretär der Parte Turati konnte in den Ruinen des Colloſſeum zu fünftauſend„kleinen Italiene⸗ rinnen“, die dort im Zeichen des Liktorenbündels verſammelt waren, ſprechen. Am Abend des gleichen Tages, deſſen Parade und Feſte, deſſen Eröffnungen und Einweihungen, das ſchauluſtige Volk unterhalten und befriedigt hatten, verſammelte ſich in den Räumen des Palazzo Chigi der Großrat der Faſziſten um die ſeit langem verheißene und mit lebhafter Spannung verhei⸗ ßene„Charte der Arbeit“(Carta del Lavoro) zu verab⸗ ſchieden. Die Charte, deren Abfaſſung der„duce“ höchſt per⸗ ſönlich beſorgt hat, iſt nichts anderes als eine aus dreißig Punkten beſtehende grundſätzliche Erklärung über das, was nach den Ideen des Faſzismus das Verhältnis zwiſchen Staat und Arbeit, zwiſchen Geſellſchaft und Produk⸗ tion, zwiſchen Arbeitgebern und Arbeitnehmern ſein ſollte. Es iſt, nach den vorangegangenen geſetzgeberiſchen Löſungs⸗ verſuchen, denen nun auf Grund der„Charte“ weitere prak⸗ tiſche Verſuche folgen ſollen, der Verſuch eine faſziſtiſche Theo⸗ rie der Arbeit, eine faſziſtiſche Löſung der ſozialen Frage zu ſchaffen. Man kann nicht leugnen, daß dieſe theoretiſche Mank⸗ feſtation für die Entwicklung des Faſzismus von größter Be⸗ deutung iſt. Der Faſzismus iſt ſeinen Urſprüngen nach nichts anderes als eine politiſche Aktion. Erſt allmählich wurde er zu einer politiſchen Bewegung, die durch Ideen Kraft empfing. Daß er neuerdings verſucht, eine umfängliche politiſche Theorie auszubilden, iſt wohl eine direkte Konſequenz deſſen, daß er ſich nunmehr unmittelbar mit dem Staate identifiziert und das Bedürfnis nach einer ſtaatstheoretiſchen Grundlage empfindet. Jedenfalls iſt es dem Faſzismus umgekehrt ge⸗ gangen als dem Bolſchewismus: die Theorie iſt der Tat ge⸗ folgt. So zeigt denn die heute veröffentlichte„Charte der Ar⸗ beit“ eine ſeltſame Miſchung von prinzipiellen Verkündungen und aus praktiſcher Erfahrung abgeleiteten Lehrſätzen. Dieſe Miſchung aber iſt es wiederum, die es ſo außerordentlich er⸗ ſchwert, dies ſeltſame Dokument in ſeinen Folgen zu beur⸗ teilen und die Geſamtlage vielleicht eher verdunkelt als auf⸗ klärt. Zu Beginn des Jahres hatte Muſſolini verſprochen, daß das Jahr 1927„beſonders intereſſant ſein werde“.„Das Jahr 1926“, ſo hat er damals geſagt,„ſah die Schaffung des korpora⸗ tiven Staates. Im Jahre 1927 wird dieſer Staat auch auf dem Gebiete der Intereſſen⸗ und Volksvertretung funktio⸗ nieren.“ Muſſolini deutete damals an, daß das bisherige Par⸗ lament bald durch ein„Parlament der Arbeit“ erſetzt werden würde. Noch ſind wir nicht ſo weit. Aber vielleicht ſind wir nahe daran, wenn es Muſſolini heute für nötig hält, die Prin⸗ zipien, auf denen dies„Parlament der Arbeit“ ruhen könnte, noch einmal zu verkünden. Die„Charte der Arbeit“ enthält vielleicht keine neuen Ideen, keine Gedanken, die innerhalb des Faſzismus nicht ſchon ausgeſprochen worden wären, aber ſie enthält eine Reihe wichtiger neuer Formulierungen. Einleitend wird be⸗ tont, daß die Zwecke und Ziele der Nation über den Einzel⸗ perſonen ſtehen und daß die Arbeit in jeder Form eine ſoziale Pflicht ſei. Die berufliche und gewerkſchaftliche Organiſation iſt frei, aber das Recht der Intereſſenvertretung hat nur die vom Staate regelrecht anerkannte Gewerkſchaft. Der Arbeits⸗ vertrag iſt der konkrete Ausdruck einer Solidarität zwiſchen Arbeitgebern und Arbeitnehmern, da er durch einen Ausgleich zwiſchen den gegenſätzlichen Intereſſen dieſe Intereſſen der Geſamtintereſſen der Produktion unterordnet. Die Arbeits⸗ gerichtsbarkeit iſt das Organ, mit Hilfe deſſen der Staat in den Arbeitsſtreitigkeiten interveniert, während die Korporationen der Arbeitgeber und Arbeitnehmer die Gleichheit zwiſchen bei⸗ den Klaſſen garantieren. Infolge dieſer ihrer Bedeutung ſind die Korporationen Organe des Staates. Gleichzeitig wird die „private Initiative“ als das beſte Produktionsmittel im In⸗ tereſſe des Staates bezeichnet. Die privaten Organiſatoren der Produktion ſind dem Staate gegenüber für dieſe Produktion verantwortlich. Aus der Zuſammenarbeit der produzierenden Klaſſen ergibt ſich für dieſe Gegenſeitigkeit der Rechte und Pflichten. Der Arbeitneh⸗ mer iſt ein„aktiver Mitarbeiter“ des Unternehmens, deſſen Leitung aber dem Unternehmer zukommt, der daſür die Ver⸗ antwortung trägt. Der Staat interveniert nur dann, ween die private Initiative fehlt oder ungenügend iſt oder wenn politiſche Intereſſen des Staates im Spiele ſind. Es folgen dann eine Reihe einzelner Beſtimmungen über A beit It und Arbeitspflicht, die für die Beurteilung der faſziſtiſchen Ar⸗ beitstheorie geringere Bedeutung haben. Man kann nicht umhin, dieſe„Charte der Arbeit“ als innerlich widerſpruchsvoll zu empfinden. Oder jeden⸗ falls dies: der Theorie folgt in den meiſten Fällen nicht die Angabe, wie ſich der Faſzismus die praktiſche Löſung denkt. Da iſt vom Wert der Privatwirtſchaft die Rede, gleichzeitig aber werden die Intereſſen des Einzelnen durch und durch ————2— — —— —— 2. Seite. Nr. 189 Neue Mannheimer Zeitung[Abend⸗Ausgabe) Montag, den 25. Aprkl 1927 dem Staate untergeordnet. Da wird die Arbeit als ſoziale Pflicht bezeichnet, ohne daß von jenem„Arbeitszwang“ nach ruſſiſchem Muſter die Rede wäre, der nicht fehlen dürfte, wenn tatſächlich jeder Bürger die Pflicht zur Arbeit hat. Da wird der Arbeitnehmer als ein„aktiver Mitarbeiter“ des Unternehmens bezeichnet, gleichzeitig aber wird ihm jedes Recht auf leitende Mitarbeit abgeſprochen. Wie iſt es aber dann mit der Gleichheit zwiſchen den beiden Klaſſen beſtellt, von der das Dokument ſpricht? Wie ſteht es tatſächlich mit der Freiheit der Organiſation, wenn nur die ſtaatlich an⸗ erkannten Gewerkſchaften Interéſſenvertretungen übernehmen und, was auch in der„Charte“ ſteht, Beiträge einziehen können? Ich glaube aber, daß dieſer Widerſpruch innerhalb des Dokumentes nur ſcheinbar iſt. Privatwirtſchaft und Or⸗ gantiſationsfreiheit— das ſind für den Faſzismus untergeord⸗ nete Fragen Die Initiative überläßt er gerne dem In⸗ dividunum. Worauf es dem Faſzismus ankommt, iſt aus⸗ ſchlteßlich, daß der Staat in jedem einzelnen Augenblick die geſamte Produktion und ihre wichtigſten Faktoren beherrſcht. Der Faſzismus will keine ſtaatliche Wirt⸗ ſchaft, keine Verſtaatlichung, ſondern er will eine ſtaatlich kontrollierte Wirtſchaft.„Die italieniſche Nation“, ſo heißt der erſte Abſatz der„Charte“,„iſt ein Organ, deſſen Zweck, deſſen Leben und deſſen Aktionsmittel einen höheren Sinn haben als die der Einzelnen oder der Gruppen, zu denen ſich die Einzelnen zuſammenſchließen. Die italteniſche Nation iſt Line moraliſche, politiſche und wirtſchaftliche Einheit, die im faſziſtiſchen Stagate vollſtändig verwirklicht wird.“ Der faſziſtiſche Staat,— wobei das Wort„Faſziſtiſch“ bewußt groß geſchrieben wird,— und die faſötſtiſche Wirtſchaft, ſie ſollen über Allem ſtehen. Das iſt der Sinn auch dieſer„Arbeitſcharte“. Der Staat iſt eine Idee an ſich. Darum iſt alles recht, was die materielle Macht dieſes Staates erhöht. Einer ideelen Macht aber be⸗ darf der Staat nicht, denn er ſelbſt iſt eine Idee. Er bedarf nicht der Ideen des Einzelnen, er iſt ſich ſelbſt Idee genug. Das etwa iſt die grundlegende Staatstheorie des Faſzismus. Das faſziſtiſche Ftalien nennt ſich gerne das vierte Italien. Römiſches Imperium, Renaiſſance, Riſorgimento, Faſzismus, das wären die vier Italien. Aber eine wirkliche Aehnlichkeit beſteht wohl nur zwiſchen dem erſten und dem vierten. Auch das römiſche Imperium der Blütezeit ſtellt den Staat über alles, verkörpert die Idee im Staat, ſchaltet die Idee des Einzelnen aus. Dieſer Staatsidealismus iſt das römiſche am Faſzismus. Griechentums, dem der Staat als ein Feld freier Entwicklung der Ideen empfand, ſteht er fern. Selbſt den freien Kampf materieller Intereſſen will er nur ſo lange dulden, wie dieſer Kampf den Staatsintereſſen nicht zuwider läuft. Alles andere erſcheint ihm eine Herahminderung der Gottheit Staat. eIm Angeſicht der Welt“, ſo ſchreibt heute morgen der ⸗Teyere“,„der Welt die vom Geiſte der Nützlichkeit und des Handels zerfreſſen wird, die von einer Klique freimaureriſcher und jüdiſcher Bankiers verwaltet, betrogen, verlacht und ge⸗ demütigt wird, erklärt die italieniſche Nation feierlich die Ueberlegenheit der Rechte der Nation über die Rechte des In⸗ dividuums.“ Es wäre falſch im Namen irgend einer politiſchen Thegrie den Italienern das Recht abzuſprechen, ihre Indivi⸗ dualität ihrer Nation unterzuordnen, bis zum letzten Opfer: dem Opfer der Perſönlichkeit, dem Opfer des eigenen Ge⸗ dankens. Aher man darf dem klugen und geiſtreichen Ver⸗ faſſer des„Tevere“⸗Artikels, Interlandi, vielleicht doch er⸗ widern, daß nicht nur das Idealismus iſt und daß man durch⸗ aus kein elender Materialiſt ſein braucht, wenn man jene an⸗ dere Staatsidee vertritt, die ich im Gegenſatz zi imperialen, römiſchen und faſziſtiſchen, die griechiſche nennen möchte: die Idee, daß der Staat ein Rahmen iſt, innerhalb deſſen ſich der Gedanke des Einzelnen frei entfalten muß, den der Gedanke des Einzelnen vielleicht gar ſprengen muß, um in jene un⸗ mittelbare Verbindung mit dem Ewigen zu treten, deren der letzten Endes vergüngliche Staat nicht fähig iſt. Kunogebung gegen den Keieg Im Brüſſeler Volkshaus fand auf Einladung der bdelgiſchen Arbeiterpartei eine internationale Kundgebung gegen den Krieg ſtatt. Außer einigen belgiſchen Abgeordneten und dem Generalſekretär des franzöſiſchen Bergarbeiter⸗ verbandes, Jouhaux, ergriff auch der deutſche Reichstags⸗ abgeordnete Dr. Breitſcheid das Wort. Er wies auf die Schwäche des Sozialismus vor dem Kriege hin, der ſich zu ſehr mit der ſozialen Lage der Arbeiterſchaft beſchäftigt, dar⸗ über aber die außenpolitiſchen Probleme vernachläſſigt habe. Breitſcheid trat ferner für die Mitarbeit der Sozialiſten im Völkerbund ein. Newyork—Paris auf dem Luftwege — Newyork, 25. April. Nach einer Mitteilung der Columbia⸗Flugzeug⸗Geſellſchaft werden die Flieger, die am 14. April mit dem Flugzeug Bollanca den Weltdauerrekord mit einem Flug von über 51 Stunden ſchlugen, mit dem gleichen Flugzeug den Rückweg Newyork—Pparis ohne Zwiſchenlandung antreten. 82———— 2— Zuſtande auf der mexikaniſchen Eiſenbahn Der Ueberfall auf den Eiſenbahazug bei Guabalafara, bei dem es weit über 150 Tote gegeben haben ſoll, beleuchtet wieder einmal blitzartig die unſichere Situation in Mexiko. In dem prächtigen Buch von George Hugh Banning „Im Zauber mexikaniſcher Gewäſſer“(Brockhaus, Leipzig finden wir eine intereſſante Stelle, die ein allgemeines Bild⸗ der mexikaniſchen Eiſenbahn gibt und zeigt, welche Schutz⸗ maßnahmen ſie gegen Ueberfälle räuberiſcher Banden zu treffen pflegt iſt, drucken wir ſie mit Erlaubnis des Verlages cb: Unangenehme Dinge darf man überall in der Welt von einigen Menſchen erwarten. In Manzanillo erwarteten wir ſie bald von allen Menſchen ohne Ausnahme. Teilweiſe iſt das der häufigen Anweſenheit leichter Beute in Geſtalt von Tou⸗ riſten zu verdanken; teilweiſe mag es darauf zurückzuführen ſein, daß Manzanillo vor nicht langer Zeit ein Mittelpunkt des Aufſtandes war. Man hat es beſchoſſen, geplündert und verbrannt. Die Einwofner, die ſich einmal auf dieſe, einmal auf jene Seite ſchlugen, halfen bei der allgemeinen Räuberei und Zerſtörung. Die ganze Gegend vom Hafen einige hundert Kilometer Ilandeinwärts bis Guadalajara ſchien ſich noch nicht von dieſen Zuſtänden erholt zu haben. Sogar jetzt noch ſollte es von Räuberbanden wimmeln. Die Eiſenbahnfahrt gewährte uns allerdings keinen Einblick ins Räuberunweſen, was nicht weiter verwunderlich war, denn auf die Lokomotive folgten fünf Laſt⸗ wagen mit Ausguck. Die Bemannung beſtand aus mehreren Zügen mexikaniſcher Soldaten mit guten deutſchen Gewehren und wohlgeſpickten Patronengürteln. Außerdem ging eine Wachabteilung andauernd dech die Perſonenwagen. Dieſe Heeresmacht wurde noch dadurch ver⸗ ſtärkt, daß jeder Reiſende eine oder zwei Feuerwaffen bei ſich trug. Unter der Jacke ſah man den durch einen Piſtolen alfter verurſachten Höcker, und unter der Weſte lugte oft der ſchwere Patronengürtel hervor. Man glaubte ſich wirklich in die Zeit der Waldläufer verſetzt. Niemand ſchien indeſſen unangenehme Zwiſchenfälle zu erwarten. Ganz im Gegenteil. Auf de. mexikaniſchen Eiſen⸗ bahn wird nichts ernſt genommen, nicht einmal der Fahrplan. Eigentlich ſollten wir um 12 Uhr aus Manzanillo abfahren; aber der Zugführer hatte eben erſt angefangen zu frühſtücken. Die Reiſenden waren allem Anſchein nach ähnlich beſchäftigt, denn als wir einſtiegen, waren wir in der erſten Klaſſe ganz Der philoſophiſche Idealismus des Da dieſe Schilderung jetzt beſonders aktuell Die Hamburger Demokratentagung Am Schluß des Demokratiſchen Parteitages wurden ver⸗ ſchiedene Entſchließungen angenommen, deren wichtigſte die Entſchließung über die Fortführung der Locarno⸗Po⸗ litik iſt. Es heißt darin: „Die Partei ſtellt mit Bedauern feſt, daß in den letzten Monaten ein Fortſchritt im Sinne der in Locarno eingeleite⸗ ten Ahrüſtungspolitik und ihren Rückwirkungen auf das be⸗ ſetzte Gebiet nicht erzielt worden iſt, und daß die Genfer Ver⸗ abredungen nicht nur die Hoffnungen Deutſchlands, ſondern die der Friedensfreunde der ganzen Welt ſchwer enttäuſcht haben. Die Demokratiſche Partei fordert die deutſche Regie⸗ rung auf, die Befreiung der beſetzten Gebiete als Konſequenz der Friedenspolitik von Locarno und des im Vertrag von Ver⸗ ſailles anerkannten Anſpruchs Deutſchlands auf Einleitung Letzte Meloͤungen Heidelberger Chronik kr. Heidelberg, 25. April.(Eigener Bericht.) Am Sonntag morgen brach in der Kartonnagenfabrik von Schöppel u. Lech⸗ ler Feuer aus, das von der Feuerwehr bald gelöſcht werden konnte. Brandurſache iſt wahrſcheinlich Kurzſchluß. Durch den Brand wurden Vorräte und Fertigwaren in großer Menge vernichtet.— Der Kreisrat hat beſchloſſen, mit den Her⸗ für die Einrichtung einer Kraftwagen⸗ inie Wilhelmsfeld—Heidelberg baldigſt zu be⸗ ginnen. Neuer Verkehrsſtreik in Berlind Berlin, 25. April.(Von unſerem Berliner Büro). Der der allgemeinen Abrüſtung mit Nachdruck zu vertreten.“ Die Entſchließung zur Konkordatsfrage ſenthält fol⸗ gende Sätze:„Eine Verſtändigung über die tatſächlich vorhan⸗ denen Beziehungen zwiſchen Staat und Kirche entſpricht der Demokratie. Die Demokratiſche Partei ſieht jedoch in der Form des Konkordats eine Beſchränkung der Freiheit der Ge⸗ ſetzgebung, eine Gefahr für die Hoheit des Staates. für die Rechte des Volkes und der Volksvertretung, für die Freiheit des Gewiſſens und des geiſtigen Lebens und lehnt daher ein Konkordat ab.“ Zum Reichsſchulgeſetz wird u. a. verlangt:„Siche⸗ rung der Staatshoheit über die Schule und eine verfaſſungs⸗ mäßige Sicherung der Simultanſchule.“ 5 Weitere Entſchließungen fordern, daß der 11. Auguſt zum geſetzlichen Nattionalfeiertag erklärt, daß eine beſchleunigte Behandlung der Frage der Endregelung der Liquidations⸗ und Gewaltſchäden ermöglicht wird, daß den Kleinrentnern ein Rechtsanſpruch auf eine menſchliche Eriſtenz geſichert wird, daß die Beamtenbeſoldung erhöht wird. Schließlich wird noch die Schaffung eines zeitgemäßen Beamtenrechtes ge⸗ fordert. Reaktionkron Beſtrebungen der Reichsregierung ſei auch auf dieſem Gebiete entgegenzuwirken. Dann wurde Reichsminiſter a. D. Koch zum Partei⸗ vorſitzenden wiedergewählt. Frau Dr. Bäumer, Staats⸗ vräſident a. D. Dr. Hieber und Staatspräſident a. D. Prof. Dr. Hellpach⸗Heidelberg bleiben ſtellvertretende Vor⸗ ſitzende. Reichsfinanzminiſter Dr. Reinhold und Oberbürger⸗ meiſter Böß⸗Berlin wurden neu in den Vorſtand gewählt. Blutige Zuſammenflöße in Eſſen Am Samstag und Sonntag fand in Eſſen ein von Adolf Hitler veranſtalteter nationalſozialiſtiſcher Gauparteitag ſtatt. Sowohl am Samstag als auch am Sonntag ereigneten ſich ernſte Zuſammenſtöße. Zu ſchweren Zwiſchenfällen kam es am Samstag am Limbecker Platz, wo ſich zwiſchen Nationalſozialiſten und dem Publikum eine Schlägerei ent⸗ wickelte, in deren Verlauf auch eine Reihe von Schüſſen fielen. Dadurch wurden zwei unbeteiligte Perſonen verletzt. An einer anderen Stelle wurden bei einem Zuſammenſtoß 20 Perſonen durch Meſſerſtiche und Schläge ver⸗ letzt. Militäriſche Amgruppierungen in Lothringen Im Zuſammenhang mit den Räumungsvorbereitungen im Saargebiet durch das ſeit 7 Jahren vertragswidrig im Saar⸗ gebiet anweſende franzöſiſche Militär, bringt der„Matin“ in⸗ tereſſante Einzelheiten über die Umgruppierung der fran⸗ zöſiſchen Garniſonen in Lothringen. So ſoll das in Saarburg liegende 25. algeriſche Schützenregiment nach Marokko trans⸗ portiert und dort aufgelöſt werden. An ſeine Stelle kommt das 156. Infanterieregiment. Für das in Forbach liegende 20. Jägerbataillon kommt ein Bataillon des jetzt in Saar⸗ brücken liegenden 153. Infanterieregiments, deſſen beide an⸗ deren Bataillone in St. Davolt und Mörchingen liegen. Das 3. Dragonerregiment wird von Saarbrücken und Saarlouis nach Saargemünd verlegt. Schießübungen der Veſatzungstruppen Im preußiſchen Landtag iſt eine Aufrage des Zentrums eingegangen, in der darauf hingewieſen wird, daß auf dem Schließplatze Pellingen(Bezirk Trier) von der franzöſiſchen Beſatzung wiederum während der Frühjahrsbeſtellung Ar⸗ ſtillerie⸗Schießübungen abgehalten werden. Das Staatsmini⸗ ſterium wird aufgefordert, darauf hinzuwirken, daß die Schießübungen während der Feldͤbeſtellung überhaupt ein⸗ geſtellt werden und, wenn dies nicht möglich iſt, dahin, daß nur am Vormittag geſchoſſen wird und die beſchäbigten Land⸗ wirte angemeſſen entſchädigt werden. — Paris, 24. April. Wie aus Aurillae in der Auvergne ge⸗ meldet wird, ereigneten ſich in dem Bergwerk von Cham⸗ pagnae kurz hintereinander zwei Kohlenſtaubexploſionen, durch die nach den bisherigen Nachrichten 8 Bergleute ge⸗ tötet und zwei verletzt wurden. allein. Eine halbe Stunde ſpäter pfiff der Lokomotivführer. Nach etwa zehn Minuten fuhr ein Wagen vor, den wir an⸗ fänglich für einen Gepäckkarren hielten. Außer zwei Männern auf dem Kutſchbock ſah man nur Bündel, Körbe und Packen. Aber das Gepäck regte ſich; es bekam Beine und wandelte. Zu⸗ letzt entſtieg ein Herr in engen Hoſen und kurzer Jacke dem Gefährt. Außer einem Spazierſtock trug er keine Laſt. Er ſtrich ſeinen Schnurrbart und klopfte auf jede Taſche, während Ge⸗ päckträger ſeinen Angehörigen die Bündel und Koffer ab⸗ nahmen. Dann führte er den großen Anmarſch zum Zuge. Alle paar Meter blieb man ſtehen, um irgend etwas zu kaufen. Noch bevor ſie den Bahnſteig erreichten, hatten ſie alles gekauft, was ſich denken läßt: ſtark gewürzte Speiſen, die in Tortillas eingewickelt waren, Kückenpaſteten, Süßzeug, Obſt von allen Sorten, die es in Mexiko gibt, und eine Traube winziger roter und blauer Ballons. Dieſer verlockende Lecker⸗ biſſen war mexikaniſcher Kaugummi. Man ſteckt eine der bun⸗ ten Kugeln zwiſchen die Zähne, erfreut ſich an einer kleinen Exploſion und kaut dann eine Stunde oder eine Woche lang, je nach Neigung. Dieſer Kaugummi verliert niemals den Wohlgeſchmack. Er hat keinen zu verlieren. Die Familie ſtürmte unſern Wagen, als gälte es, jeden Geviertzoll zu beſetzen. Zwei kleine Mädchen rannten an ein Ende, zwei kleine Buben ans andere; der Vater wählte Mitte rechts, die Mutter Mitte links. Der verbleibende Raum füllte ſich mit Handköfferchen, Säcken, Bündeln, Beuteln, Decken⸗ rollen, Mänteln und Schirmen. Dann begannen die Verhandlungen. Die Gnädige wagte zu bemerken, daß ſich der gnädige Herr auf der Sonnenſeite befände; der gnädige Herr geruhte zu erwidern, daß die Sonne nach wenigen Stunden von der andern Seite ſcheinen werde. Das Gepäck war augenſcheinlich ſeiner Meiung, denn es häufte ſich um ihn, auf ihm, unter ihm, allſeits von ihm. Die Mutter hatte keine Zeit zu Widerlegungen. Sie eilte geſchäftig zum jüngſten hombrecito, um ſeinen ſchmutzigen Pfoten einen alten Bananenſtummel zu entreißen. Da er heulte, mußte ſie eine Handtaſche aufreißen und eine friſche Banane herausholen. 7255 auch der andere wollte Bananen. Und ſo ging es immer⸗ ort. Inzwiſchen hatten ſich fünf andere Familien auf dem Schlachtfeld eingeſunden. Körbe, Taſchen und Säuglinge lagen ſo bunt durcheinander, daß ich mir wegen des Auseinander⸗ klaubens Sorgen machte. Ein fürchterliches Gemengſel und Gewürge entſtand draußen wie drinnen. Den Zug entlang krippelte ein ebenſo ſtimmungsvoller wie ſtimmbegabter Zwiſt zwiſchen Arbeitgebern und Arbeitnehmern im Auto⸗ droſchkengewerbe hat trotz der endloſen Verhandlungen der letzten Tage eine Verſchärfung erfahren. Die Arbeit⸗ geber haben daraufhin beſchloſſen, alle Autodroſchkenbetriebe am Mittwoch zu ſchließen, falls der Polizeipräſident bis dahin nicht einen Ausgleich für die Mehrbelaſtung ſchafft, die den e durch Beſtätigung des Schiedſpruches auferlegt iſt. Beſuch engliſcher Induſtrieführer Berlin, 25. April.(Von unſerem Berliner Bürv.) In Erwiderung der Londoner Reiſe des Geheimrats Duisberg ſind mehrere Induſtrieführer der engliſchen Chemie, unter ihnen Sir Alfred Mond, zu kurzer Studienreiſe nach Deutſch⸗ land gekommen. Sie waren Samstag in Leuna, wo ſi die großen Stickſtoffwerke beſichtigten, weilten geſtern abend in Berlin und reiſten geſtern abend nach dem Rheinland ab. Brand einer Oelfabrik — Detroit, 24. April. Aus unbekannten Gründen ſand in der großen Oelfabrik der Briggs Co. eine furchtbare Explo⸗ ſion ſtatt, bei der nach bisherigen Ermittlungen wenigſtens 25 Perſonengetötet und weit über 100 ſchwer ver⸗ letzt wurden. Die Exploſion ereignete ſich im vierten Stock des Gebäudes, das infolge ſeiner Feuergefährlichkeit ſofort in Flammen gehüllt war. Das Fabrikgebäude brannte voll⸗ ſtändig nieder. Die Bemühungen der Feuerwehr waren zwecklos, da die reichlich vorhandenen Oelvorräte ein raſend ſchnelles Ausbreiten des Brandes bewirkten und eine derar⸗ tige Hitze entwickelten, daß es faſt unmöglich war, in die Nähs des Brandherdes zu gelangen. Das größere Gebäude iſt zu⸗ ſammengeſtürzt und man befürchtet, daß noch eine größere Anzahl Perſonen verbrannt unter den Trümmern liegt. Zun Zeit werden noch 25 Perſonen vermißt. Sch. Szuſammenſtoß mit einem Eisberg — London, 24. April. Nach einer Meldung aus Tokio ſtieß an der Oſtküſte der Inſel Sachalin ein Transport⸗ berg zufſammen. Ein Rettungsboot ſchlug um und 50 In⸗ ſaſſen ertranken. Maecdonald ernſtlich erkrankt — Newyork, 25. April. Nach einer Meldung aus Phila⸗ delphia iſt die Erkrankung Maedonalds, die ihn zur Unter⸗ brechung ſeiner Reiſe durch die Vereinigten Staaten zwang, ernſter, als man zuerſt annahm. Die Aerzte haben Mac⸗ donald vollkommene Ruhe verordnet. Ob Maedonald ſich, wie zuerſt beabſichtigt, ſchon am nächſten Mittwoch nach England einſchiffen wird, iſt fraglich. Bisher 50 Todesopfer des Miſſiſſippi — Newyork, 25. April. Den letzten Meldungen aus dem Miſſiſſippi⸗Gebiet zufolge ſind bisher die Leichen von 50 Ertrunkenen geborgen worden. Die Zahl der Obdachloſen iſt inzwiſchen auf 150 000 geſtiegen. Nach den letzten Meldungen aus dem Ueberſchwemmungs⸗ gebiet im Staat Miſſiſſippi nimmt die Kataſtrophe immer grö⸗ ßeren Umfang an. Am Samstag ereignete ſich ein neuer Dammbruch, durch den die Stadt Leeland unter Waſſer geſetzt wurde. Die genaue Zahl der Opfer iſt noch nicht bekannt, wird aber auf über 300 geſchätzt. Bisher ſind 48 Leichen geborgen worden. Die Zahl der Obdachloſen iſt auf über 100 000 geſtiegen. 12 000 Einwohner des Ueberſchwemmungs⸗ gebietes ſind durch die Fluten abgeſchnitten. In verſchiedenen Ortſchaften mußten ſich die Einwohner auf die Dächer flüchten. Fahrzeuge aller Art ſowie Waſſerflugzeuge ſind zu ihrer Ret⸗ tung aufgeboten worden. Die Leiden der Bevölkerung wer⸗ den noch durch eine unerwartete Kältewelle vermehrt. Der Gouverneur des Staates Miſſiſſippi hat bei der Waſhingtoner Regierung Hilfstruppen angefordert. Ameiſenhaufen. Die Lokomotive fuhr fort zu pfeifen. Der Schaffner forderte Nachzügler auf, ſich zu beeilen. Dann dur bebte ein Erdſtoß den Zug. Für einen Augenblick erſtarrte Stützpunkt; eine Glocke bimmelte, und die Wellblechwände d Bahnhofs bewegten ſich achteraus. Wenn man bedenkt, daß die Eiſenbahnſchwellen aus et tem Mahagoni beſtehen, ſo überkommt einen wohl das Gef gereeng muſtert. Die aus den Kehrichthaufen amerikaniſcher zäunten Plattform kenntlich, an der hängenden Petroleum⸗ Siben. an der ſchwingenden Notleine und an den geflochtenen Sitzen. Obgleich uns eine Reiſe von dreißig Stunden bevorſtand, waren nirgends Schlafgelegenheiten zu entdecken. Auch der Speiſewagen fehlte, oder, beſſer geſagt, der ganze Zug war ein einziger Speiſewagen. Eſſen bildete die Hauptunterhaltung. Wahrſcheinlich hatten die meiſten Fahrgäſte vor der Abreiſe gefrühſtückt; aber ſie begannen ſogleich wieder zu futtern. In Manzanillo hatten ſie alles Sichtbare und Erreichbare aufge⸗ kauft; auf jedem Bahnhof an der Strecke ſetzten ſie die Kau⸗ n fort. Sie beluden ſich mit Tamalen, Tortillas, Bananen, apayen, Kuchen, Kerzen und kleinen Schachteln mit gummi⸗ artigem Käſe. Außerdem hatten ſie Rieſenkörbe mitgebracht, in die ſie hineintaten, was ihnen nicht ſchmeckte, und denen ſie entnahmen, was ihren unerſättlichen Gaumen reizte. Selbſtverſtändlich bedurfte man irgendeines Getränkes, um dieſe Berge hinunterzuſpülen. Im Zug konnte man ſüßliche Brauſelimonaden und Bier von wandelnden Verkäufern er⸗ halten. Aber das genügte nicht. Weiter oben auf der Hochfläche, gab es Pulque, eine kreidige Brühe aus gegorenem Agaven⸗ ſaft. Große Kürbisflaſchen davon wurden zu den Fenſtern hereingereicht; ein Glas, das ſich immer wieder füllte, ging von Mund zu Mund. Der Duft des Tabakrauchs miſchte ſich mit dem der Apfel⸗ ſinen. Papter, Obſtſchalen, leere Schachteln, Flaſchen, Aſche, Zi⸗ garettenſtümpfe ſchmückten den Fußboden. Säuglinge win⸗ ſelten, Kinder ſchrien, Weiber gackerten, Männer lachten. Wie würden ſich doch die„Leute“ darüber freuen. Nichts iſt zwangloſer und gemeinbürgerlicher als das [RNeiſen mit der mexikaniſchen Eiſenbahn. Fremde gißt es nicht. Jeder plaudert mit jedermann; man lauſcht Blumenſträuße und Knopflochblumen aus;: man teilt das Eſſen und vertauſcht die Säuglinge. Gäbe es nicht eine zweite Klaſſe für die Peons, der Kommunismus wäre fertig. dampfer, der 500 Paſſagiere an Bord hatte, mit einem Eis⸗ alles zu Schweigen. Jeder griff nach dem zunächſt n e unſagbarer Ueppigkeit. Nicht ſo, wenn man die nähere Um agerhäuſer zuſammengeleſenen Wagen ſind an der eiſenum⸗ —— 2 1 reee Montag, den 25. April 1927 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 189 Die Entwitklung der Frauenpollzei in Deulſchland Von Miniſterialrat Dr. Barck⸗Karlsruhe ſtar Die Entwicklung der weiblichen Polizei in Deutſchland iſt 15 beeinflußt worden durch engliſche und amerika⸗ che Vorbilder. Insbeſondere war es die Komman⸗ 2 Re⸗ der engliſchen Frauenwohlfahrtspolizei, Miß Mary S. len, die durch ihren Beſuch in Deutſchland anläßlich der Gedernativnalen Polizeiausſtellung in Karlsruhe 1925 den anken der Frauenpolizei ſo ſtark und ſo wirkſam vertrat, 125 ſeine Erörterung in Fachkreiſen wie in der Oeffentlichkeit mehr zur Ruhe kam. Wirkſam unterſtützt wurde Miß teren; durch Fräulein Joſefine Erkens, die deutſche Lei⸗ vin der Frauenwohlfahrtspolizei im beſetzten Köln. Hier enalinämlich 1924 eine weibliche Wohlfahrtspolizei durch die enliſche Beſatzungsbehörde im Zuſammenwirken mit den wüſchen Behörden und den Frauenorganiſationen eingerichtet mrden, die bis kurz vor Eröffnung der Karlsruher Ausſtel⸗ 5—5 beſtanden hatte. Die Gründe der Wiederaufhebung waren ht eigentlich auf fachlichem Gebiet gelegen. Der erſte it u e Staat, der ſtaatliche weibliche Polizei einführte, reußen geweſen. Das erſte deutſche Frauenpolizei⸗ ammmiſſartat, geleitet von Fräulein Joſefine Erkens, begann 5 11. Juni 1926 ſeine Tätigkeit in Frankfurt a. M. Es folgte achſen, es folgte Hamburg, und es iſt kürzlich auch aden gefolgt. di Nicht überall waren aber die organiſatoriſchen Gedanken e gleichen. Im Gegenteil, die Entwicklung ſchien ſich ſogar zu ſpalten; vielleicht nicht zum Vorteil ihres Fortſchreitens. ein geſchichtlich betrachtet, iſt die weibliche Polizei aus der 8 efährdetenfürſorge hervorgegangen, d. h. einer polizeilichen larbeugenden Tätigkeit zum Schutze von Frauen und Jugend⸗ lichen. Es war das der Gedanke der amerikaniſchen weib⸗ ichen Polizei, und es war das auch der Urſprung der weib⸗ chen Polizei Englands. Preußen ſchien einen anderen Weg zu gehen. Es richtete ſeine weibliche Polizei als Kri⸗ nmalpolizei ein. Damit kam die Bewegung in einen gewiſſen Gegenſatz zu den Beſtrebungen der Frauenverbände, ie im Bund deutſcher Frauen die Richtlinien aufſtellten:„Zu Aufgaben, die Frauen unter keinen Umſtänden übertragen erden dürfen, gehören alle detektivartigen Ermittelungen, Feſtſtellungen und Arten der Ueberführung(Ueberliſtung von erbrechern). Gegen die Betätigung der Frau bei ſolchen Auf⸗ zaben wird die Bevölkerung, einen Widerwillen empfinden, nen wir für berechtigt halten“. Tatſächlich trug aber auch die preußiſche Organiſation in den von Fräulein Erkens aufgeſtell⸗ en Richtlinien dieſem Geſichtspunkte Rechnung. Die neue 55 eibliche Kriminalpolizei ſollte nicht etwa hie und da verwen⸗ Kriminalvigilantinnen erſetzen, ſie ſollte vielmehr den ſo⸗ fialen und phyſtologiſchen Bedürfniſſen des Schutzes jugend⸗ trber und weiblicher Perſonen in beſonderer Weiſe Rechnung tragen. Preußen übertrug daher ſeiner weiblichen Kriminal⸗ polizei auch eine Doppelaufgabe: Gefährdetenpolizei und kri⸗ Winalpolizeiliche Tätigkeit. Gleichwohl fand die preußiſche Reganiſation auch in Fachkreiſen Bedenken, die kürzlich von 0 egterungsrat Antz⸗München im„Deutſchen Polizei⸗Archiv“ 1927 No. J) zuſammenfaſſend dargelegt worden ſind. Einen anderen Weg ging Sachſen. Hier lehnte die Or⸗ ganiſation der weiblichen Polizei wieder ſtärker an das eng⸗ iſche Vorbild an und ſtellte die Gefährdetenpolizei als Hauptaufgabe. Den weiblichen Poliziſtinnen, die eine Uniform erhielten, obliegt in erſter Linie der Streifendienſt auf Straßen und Plätzen bei Tag und bei Nacht, an Bahn⸗ öfen uſw. zur Bekämpfung der Unzucht und der Verführung, bber auch zur Bekämpfung des Straßenhandels und Straßen⸗ ettels, insbeſondere durch Jugendliche, ferner die Ausfüh⸗ tung von Vorführungen und Transvporten jugendlicher und weiblicher Perſonen uſw.; Ermittelungsaufgaben kommen erſt 5 zweiter Linie bei Fällen, die ſich beſonders hierfür eignen, n Betracht, vornehmlich bei Sittlichkeitsdeltkten mit jugend⸗ kachen und weiblichen Perſonen als Täter und Verletzte. Es jann wohl nicht bezweifelt werden, daß dieſe ſächſiſche Organi⸗ lätion ſich insbeſondere von Auswirkungen der Ermittelungs⸗ Ptikeit fernhalten wird, wie ſie bei ſtarker Betonung der Frttakeit als Detektiv z. B. im letzten Bericht der Newyorker rauen⸗Polizei(Police Journal 1027 No. 6) erwähnt ſind. 1 Beide Organiſationen, die preußiſche wie die ſächſiſche, ühen übrigens Wert darauf, nicht männliche Aufgaben zu L ernehmen und nicht Männer zu verdrängen, ſondern die Ücken auszufüllen, die infolge des ſtarken Eindrin⸗ gens von weiblichen Perſonen in das Erwerbsleben, infolge 455 allgemeinen Wirtſchaftsnöte, aber auch infolge der ſozial albiſchen Ziele der modernen Strafrechtspflege als offene und missufüllende zutage traten. Ehe noch die weibliche unifor⸗ übrrte Polizei Sachſens in Dresden die Straße betrat, hatte rigens auch der Internationale Polizeikongreß in Berlin im Herbſt des Jahres 1926 die Frage der weib⸗ lichen Polizei zum Verhandlungsgegenſtand gemacht. Er kam zu der Entſchließung, die Frage der weiblichen Polizei der Aufmerkſamkeit aller Regierungen und Polizeiverwaltungen zu empfehlen, weil die Mitarbeit der Frau auf ver⸗ ſchiedenen Gebieten der Polizei zum Wohle der Bevölkerung für ſehr förderlich zu erach⸗ ten wäre. Wieder war es hier neben anderen Referenten die Kommandantin der engliſchen Frauenwohlfahrtspolizei, Miß Allen, die aus den Erfahrungenihrerlangjäh⸗ rigen Praxis heraus für eine alsbaldige allgemeine Löſung der weiblichen Polizei eintrat. Einen neuen Impuls hat die Frage der weiblichen Polizei nunmehr in Deutſchland durch das Reichsgeſetz zur Be⸗ kämpfung der Geſchlechtskrankheiten erhalten, das am 1. Okto⸗ ber 1927 in Kraft treten wird. Wenn am 1. Oktober 1927 die Bordelle aufgehoben, die Ausübung der Unzucht an ſich ſtraf⸗ frei und nur die öffentliche Sitte und Anſtoß verletzende Auf⸗ forderung hierzu oder die Aufforderung in der Nähe von Kir⸗ chen und Schulen unter Strafe geſtellt wird, ſo wird man we⸗ nigſtens in den größeren Städten ohne weibliche Polizei auf der Straße dieſe Beſtimmungen wohl kaum durchführen kön⸗ nen. Die Aufgabe der weiblichen Polizei wird gerade auf die⸗ ſem Gebiete nicht einfach und leicht ſein. Wer die Geſchichte und Betätigung der Frauenpolizei kennt, wird aber nicht be⸗ zweifeln, daß Opferſinn und ſoziales Empfinden der Frau auch hier Wege zum Ziele finden werden. Baden hat in ſeinen„Polizeifürſorgerinnen“ bei den größeren Polizeidirektionen ſchon bisher eine Art weibliche Polizei, die ſich beſonders in der Gefährdetenfürſorge betätigte und auch bei Vernehmungen Jugendlicher und ge⸗ fährdeter weiblicher Perſonen mitwirkte. Ihre Tätigkeit war aber Innendienſt, keine Erfaſſung(vergl. Frida Gloderer⸗ Freiburg in der Zeitſchrift„Die Polizei“ 1927 No.). Wenn Baden jetzt, wie kürzlich bekanntgegeben, dieſe Organiſation weiter ausbaut und ebenfalls dazu übergeht, weibliche Polizei im Außendienſt einzuführen, ſo wird es den Vorteil haben, die Erfahrungen der bisherigen Praxis mit den Er⸗ fahrungen der Außenpraxis anderer Länder verbinden zu kön⸗ nen. Auch Badens weibliche Polizei ſoll ebenſo wie die Sach⸗ ſens eine Dienſtkleidung für den Außendienſt erhalten. Alle erfolgreiche Arbeit in der Polizei beruht aufguter Praxis. Möge auch die deutſche weibliche Polizei den Weg zu einer guten Praxis finden, dann wird das Endziel erreicht werden, auch bei Verſchiedenheiten der Organiſationen im einzelnen. e e detee Kommunale Chronik L. Walldorf, 20. April. Aus dem Gemeinderat iſt zu berichten: Der Verkauf eines Bauplatzes für ein Doppel⸗ wohnhaus im neuen Stadtviertel an die Siedlungsgeſellſchaft Badiſche Pfalz Heidelberg unter den üblichen Bedingungen wurde genehmigt.— Der vorgelegten ortspolizeilichen Vor⸗ ſchrift bezüglich Sperrung von Seitenſtraßen rechts und links der Schwetzingerſtraße für den Verkeh rvon Kraft⸗ und Laſt⸗ fahrzeugen aller Art ſowie des Friedhofweges wurde zu⸗ geſtimmt. Beſchloſſen wurde die Aufſtellung von—5 Plakatſäulen, wie dies bereits in der letzten Bürgerausſchuß⸗ ſitzung gewünſcht und von der Stadtverwaltung ſeit längerer Zeit in Ausſicht genommen war. * Bretten, 19. April. In der jüngſten Gemeinde⸗ ratsſitzung wurden die für die Herſtellung der Induſtrie⸗ ſtraße und den Einbau der Kanaliſation erforderlichen Ar⸗ beiten vergeben.— Für verſchiedene Verbeſſerungen im Schwimmbad iſt ein Beitrag von 5000 Mark bewilligt worden. — Die hieſige Volksſchule ſoll noch weiter ausgebaut werden durch Vermehrung der Stunden bei allen Klaſſen. Hierzu wird die Zuſtimmung des Bürgerausſchuſſes verlangt. — Mit Rückſicht auf den Landwirtſchaft treibenden Teil der Bevölkerung ſieht der Gemeinderat von einem Beginn der Ferien zum gleichen Termin ie die Realſchule ab und ſetzt all⸗ gemein den Beginn der Sommerferien vor 23. Juli feſt. Kleine Mitteilungen Der Bürgerausſchuß Lörrach ſtimmte der Ver⸗ pachtung des Städtiſchen Milchamtes gegen die Stimmen der Sozialdemokraten und Kommuniſten zu. Die Einführung der Wertzuwachsſteuer nach dem ſtaatlichen Muſter fand einſtimmige Annahme. — Stäoͤtiſche Nachrichten Der Geſundheitszuſtand der Schuljugend Im März wurden in den Volks⸗, Fortbildungs⸗ und Kleinkinderſchulen 3367 Knaben und 3036 Mädchen unterſucht. 559 Knaben und 548 Mädchen wurden in der Elternſprech⸗ ſtunde vorgeſtellt. Unter den Unterſuchten befanden ſich 237 behandlungsbedürftige Knaben und 266 behandlungsbedürſ⸗ tige Mädchen, deren Eltern von der Notwendigkeit einer ärztlichen Behandlung unterrichtet wurden. Zwecks unent⸗ geltlicher Zahnbehandlung wurden 112 Zahnkarten ausge⸗ geben. 101 Kinder mußten wegen Tuberkuloſeverdacht der ſtädtiſchen Lungenfürſorgeſtelle überwieſen werden, von denen ſich aber erfahrungsgemäß nur ein kleiner Teil als krank erweiſt. 52 mal wurde die Familienfürſorge in An⸗ ſpruch genommen. Aerztliche Unterſuchungen vor Antritt von Erholungskuren und nach Rückkehr fanden bei 181 Kna⸗ ben und 150 Mädchen ſtatt. Zu ſpezialärztlichen Unterſu⸗ chungen wurden 110 Kinder gebracht. Insgeſamt wurden 57 Mahnungen wegen Kopfungeziefers und 40 Kopfreinigun⸗ gen wegen Ungeziefers vorgenommen. Die Tätigkeit der Schularztſtelle hat ſich im Berichts⸗ monat ſchon ſehr ſtark mit den Vorbereitungsarbeiten für die Sommerentſendungen der erholungsbedürf⸗ tigen Kinder befaßt. Sollen doch im Laufe des Sommers wieder etwa 1500 Kinder in Heilſtätten und Erholungsheimen untergebracht werden. Dazu kommen noch mehrere hundert Kinder für die verſchiedenen Ferienkolonien und für die ört⸗ lichen Erholungskuren. Dieſe Vorbereitungen wurden in engſter Zuſammenarbeit mit der Arbeitsgemeinſchaft für Kindererholung E. V. durchgeführt. Die Arbeits⸗ gemeinſchaft umfaßt ſämtliche privaten und öffentlichen Or⸗ ganiſationen die ſich mit der Kindererholungsfürſorge be⸗ faſſen. Nach ihren Satzungen kommen nur zur Entſendung Kinder die von der ſtädt. Schularztſtelle als erholungs⸗ bedürftig bezeichnet worden ſind. Dadurch iſt eine ſachgemäße und planmäßige Arbeit auf dem ſo wichtigen Fürſorgegebiet ſichergeſtellt. Die Arbeitsgemeinſchaft hat beſonders die Auf⸗ gabe, die Frage der Koſtendeckung vorher auf das ge⸗ naueſte zu regeln, weil einmal vorbeſtellte Plätze in den Er⸗ holungsheimen bezahlt werden müſſen, ſelbſt wenn ein Kind ausbleibt. Da die Plätze in den Erholungsheimen für das ganze Jahr vorbeſtellt werden müſſen und die reſtloſe Be⸗ ſetzung unter allen Umſtänden eingehalten werden muß, iſt die Verantwortung, die die Arbeitsgemeinſchaft damit über⸗ nimmt, recht groß. Sie iſt deswegen auf die Mithilfe der El⸗ tern angewieſen, die niemals grundlos ein Kind im letzten Augenblick vor der Entſendung zurückhalten ſollten, weil es nur ſelten gelingt, die entſtehende Lücke im letzten Augenblick noch zu füllen. Eine beſondere Geſchäftsſtelle der Arbeitsgemeinſchaft führt die Verhandlungen mit dem Stadt⸗Jugendamt, der Kriegshinterbliebenen⸗Fürſorge, der Landesverſicherungsan⸗ ſtalt, den Krankenkaſſen, dem Kreis und dem Landesverband zur Bekämpfung der Tuberkuloſe wegen Koſtenübernahme oder Zuſchüſſen zu den Kurkoſten. Außerdem ſtellt ſie die Ver⸗ bindung mit den angeſchloſſenen Verbänden her. Schließlich hat ſie für eine Anzahl von paritätiſchen Heimen die Entſen⸗ dung ſelbſt durchzuführen(Zuſammenſtellung der Transporte, Platzbeſtellung und Abrechnung eine Aufgabe, die z. B. für die konfeſſionellen Heime von den betr. Verbänden durchgeführt wird. Neben den obengenannten geſetzlich verpflichteten Koſtenträgern beteiligen ſich auch die Eltern in recht erheb⸗ lichem Umfang an der Koſtenaufbringung. Oft ſind es nur kleine Beträge, die die Eltern beiſteuern können, aber auch in dieſen Fällen haben die Eltern dann wenigſtens die Befrie⸗ digung, für ihr erholungsbedürftiges Kind ſelbſt etwas ge⸗ leiſtet zu haben. Um den Eltern die Aufbringung der Bei⸗ träge zu den Kurkoſten zu erleichtern, hat die Arbeitsgemein⸗ ſchaft ein Sparmarkenſyſtem eingeführt. Die Spar⸗ karten werden durch ſie ſelbſt und durch die einzelnen Schul⸗ abteilungen ausgegeben. Die Sparmarken ſind auch durch die Arbeitsgemeinſchaft erhältlich oder ebenfalls in den Schulen. Auch den Kindern ſoll dadurch ein Anreiz gegeben werden, durch Sparen zur Ermöglichung eines Kuraufenthaltes ſelbſt beizutragen. Von dieſer Möglichkeit ſollte weitgehend Ge⸗ brauch gemacht werden. Nicht zuletzt hat die Arbeitsgemein⸗ ſchaft ſelbſt nicht unerhebliche Geldmittel für die Kinderent⸗ ſendung bereitgeſtellt, z. B. im vergangenen Jahr über 2000 Kuren bezuſchußt, wo die Kurkoſten durch die Eltern oder durch ſonſtige Koſtenträger nicht völlig gedeckt werden konn⸗ ten. Neben privater Sammeltätigkeit wird in dieſem Jahr zu Gunſten der Arbeitsgemeinſchaft eine Wohlfahrts⸗ lotterie veranſtaltet. Vor allem aber iſt wie in den ver⸗ gangenen Jahren auch in dieſem Sommer wieder das„Feſt für kleine und große Leute“ in Ausſicht genommen und verſpricht unangeahnte Ueberraſchungen. St NA Nalionaltheater Mannheim Gaſtſpiel Helene Wildbrunn:„Triſtan und Iſolde“ w Der Beginn dieſes in jeder Weiſe außerordentlichen Abends 5 ar Warten; nicht auf die Sängergäſte, die waren alle da, ſon⸗ nern auf das Publikum. Es kam nicht, das Theater blieb leer, Ri ſo rang ſich denn die Triſtanweiſe klagend an den leeren Lüngen empor, klang verloren über die grauſam klaffenden Zeiten des Parterres hinweg. Wir haben wirklich ſchlechte 5 eiten, und außerdem weiß die Schicht des Publikums, die tente in ſolchem Fall wenigſtens noch als Lückenbüßer auftre⸗ en könnte, offenbar gar nicht, wer und was Helene Wild⸗ runn iſt. ſt Eine von den ganz, ganz Großen, eine Trägerin allerhöch⸗ er Kultur. Und die Iſolde dürfte wohl zugleich die herrlichſte 9 abe ſein, die dieſe Prieſterin zu verſchenken hat. Schon des⸗ delb⸗ weil der geſangliche Grundzug der Rolle und das Weſen leſer Stimme ein gemeinſames Kennzeichen beſitzen: die reine grik. Wo findei ſich heute eine zweite Stimme, die eben⸗ ſtuls dieſen wundervoll weichen, einen zaubriſchen Duft aus⸗ derdmenden Klang beſäße! Dieſes Stimmphänomen iſt wie⸗ erum ein Beweis dafür, daß die reizvollſten Stimmen doch zum größten Teil den Wienerinnnen gehören. Im Theater an er Wien hat auch Helene Wildbrunn ihre Laufbahn begonnen, 7 zwar, was heute recht merkwürdig klingt, als Altiſtin. Als ade kam ſie auch noch nach Stuttgart, wo ſich ihre Umbildung um dramatiſchen Sopran endgültig vollzog. ba. Dieſer Wechſel des Stimm harakters hat nicht nur das koſt⸗ zare Fundament einer voll ſtrömenden Tiefe ergeben, er war h. Grunde nichts als eine Station auf dem Wege der ſtändigen teuhildung dieſer herrlichen Stimme, deren Jugendfriſche ſich ch. blühendem Reichtum entfaltet. Dabei bleibt der Grund⸗ Ainekter allzeit reizvoll lyriſch, und ſo gibt ſich dieſe Ifolde i0t mit der üblichen„hoch“dramatiſchen Wucht, ſondern in 5, ner neuen Gebilden von der innigen Fronie des erſten getes bis zu der in das wunderſame Säuſeln der Natur ein⸗ Ibetteten Erwartung formt und veredelt. Daß die Fun⸗ Lzdung der Stimme es ihr ermöglicht, ſich zum Ausdruck der tendenſchaft kraftvoll gebändigt zu erheben, iſt ebenſo einleuch⸗ 9 ud, wie die heute immer ſchwerer zu gewinnende Ueberzeu⸗ ſteng beherrſchend bleibt, daß hier eine Frau auf der Bühne eht, die ſingen kann. Art So war es denn ein Hochgenuß neben einer Iſolde dieſer 9 8 eine der hervorragendſten Altiſtinnen zu hören, die die geknwärtige deutſche Opernbühne beſitzt: Magda Spie⸗ 5 8 von der Frankfurter Oper ſang die Brangäne, und wie⸗ er war man berauſcht auch von dieſen Tönen, die einer über⸗ reichen Stimme mit verſchwenderiſcher Pracht entſtrömen. Der Wachtgeſang des zweiten Akts war zwar etwas zu ſehr auf die Wirkung dieſer herrlich gehaltenen, ſiegreichen Töne geſtellt— ſo intenſiv braucht ſich die ſtille, ergebene Wächterin auf ihrer unſichtbaren Höhe nicht bemerkbar zu machen— aber man war doch glücklich, die wunderbare Folge dieſer warnend⸗klagenden Laute wieder einmal zu vernehmen. Und noch einen Gaſt hatte die Aufführung, nicht zu ihrem Schaden: Wilhelm Faßbinder, der vortreffliche Baßbari⸗ ton der Stuttgarter Oper, ſang mit erzerner Stimme den Kurwenal. Von den Einheimiſchen, Adolf Loeltgen als Triſtan, Wilhelm Fenten als König Marle uſw. wurde an⸗ läßlich der letzten Aufführung des Werkes ſchon geſprochen. Im Orcheſter ſchien gar manches auf Aushilfen hinzudeu⸗ ten; ſo war es nicht einfach, die inſtrumentale Klangbaſis für die Vorſtellung zu ſchaffen, deren Mittelpunkt Iſolde bliev. Dennoch gelangte die atmende Dynamik dieſes reichſten aller Wagnerwerke unter Richard Lerts überlegener Führung zu ſtarkem Eindruck. Die kleine Zahl der Anweſenden war in großer Begeiſterung, und ſo kam es zu Kundgebungen des Beifalls, wie ſie oft einem ausverkauften Haus nicht gelingen wollen. Trotz einiger Schwankungen ein ſchöner und reicher Abend. Dr. K. Carl Vartoſchs„Bergpſalm“ Uraufführung in Ludwigshafen Däs Jubiläumskonzert der„Liedertafel“ Ludwigs⸗ hafen zum 40jährigen Beſtehen des Vereines am Samstag abend im Vereinshaus der J. G. Farbeninduſtrie, in ſeinem erſten Programmteil eine nachträgliche Gedenkfeier auf Beethovens Todestag, brachte eine Uraufführung: erſtmals erklang der den beiden Städten Mannheim und Lud⸗ wigshafen gewidmete„Bergpſalm“(op. 40) von Muſikdirektor Carl Bartoſch, das neueſte Werk des in Mannheim woh⸗ nenden Vereinsdirigenten. „Eine ſymphoniſche Dichtung für Männerchor, Bariton⸗ ſolo, großes Orcheſter und Orgel mit obligatem Alpenhorn“, ſo hat der Komponiſt ſelbſt ſein Werk betitelt. Und das iſt es auch, Orcheſter, Chor und Soliſten werden zu einer ſtark klingenden dichteriſchen Verherrlichung der Welt des Gebirges, der Welt der Alpen zuſammengefaßt, unter Zugrundelegung eines Textes, den Dr. Karl Teutſchtmann verfaßte. Dreiſätzig, wenn auch ohne Unterbrechung des muſikaliſchen Stromes, iſt das Werk gegliedert. Ein Orcheſtervorſpiel ſchafft die Stimmung, gibt mit den illuſtrierenden Mitteln einer an Brahms und vor allem an Richard Strauß („Alpenſinfonie“!) orientierten Technik ein melodieerfülltes Klangbild deſſen, was der Komponiſt in ſeinen„geliebten Bergen“ geſehen, gehört, erlebt hat. Da zittern die Gräſer, da rauſchen die Bäume, da ſpringen die Bäche, da brauſt der Sturm über die„erhabene Wildnis“ hinweg, unerreichbar ragt der blendende Gletſchergrat, dazwiſchen klingt das Alpenhorn eines Berghirten und luſtiges Kuhglockengeläute, Marſch⸗ rhythmen werden von der Pauke angeſchlagen, die Streicher und dann die Bläſer übernehmen ſie, führen ſie weiter zu einer effektvollen klanglichen Steigerung— bis wieder das Alpenhorn einſetzt und ſtimmungsvoll überleitet zu einem zweiten Teil, einem vom Orcheſter untermalten Bariton⸗ ſolo. Wieder werden, aber diesmal im Geſang der menſch⸗ lichen Stimme, die Schönheiten der Alpenwelt geſchildert, breit ausgeſponnen iſt vor allem die vierte Textſtrophe, eine traum⸗ ſelige, dem„Strom der Zeit entrückte“ Idylle. Im unmittel⸗ bar ſich anſchließenden dritten und letzten Teil ſchlägt dann der Männerchor, vom Orcheſter begleitet, von den Soliſten unterſtützt, nochmals das gleiche Thema an, unter Uebernahme der früheren Leitmotive und ohne ſo weſentlich Neues zu ſagen, in der klingenden, mit breitem Pinſel malenden Durch⸗ führung des Themas jedoch eine geſchickt aufgebaute, geſchickt geſteigerte Zuſammenfaſſung der beiden vorhergehenden Par⸗ tien des Pſalmes. Muſikdirektor Bartoſch weiß aus dem modernen großen Orcheſter ſtarke Klangeffekte herauszuholen, auch wenn ſeine Sprache nichts mit der Muſik der Gegenwart, mit dem Schaffen der jungen Generation gemeinſam hat und ſchon inſofern keineswegs neu oder originell erſcheinen kann: Bar⸗ toſch iſt ein Muſiker, deſſen Tonwelt die Welt der Romantik bleibt, der am Klang unter allen Umſtänden feſthält, außerhalb der modernen Problematik, der Stimmung malen und zum Gefühl ſprechen will und innerhalb dieſer Art, die Dinge zu ſehen, über beachtenswerte techniſche Qualitäten verfügt(daß auch der Chorſatz klingt, iſt bei dem bewährten Chordirigenten eine Selbſtverſtändlichkeit). Vielleicht zerfällt das Vorſpiel zu ſehr in Fragmente, die mehr durch die Idee des Werkes als durch die Sprache des Orcheſters zuſammengehalten werden; vielleicht liegt auch, wenigſtens im Schlußteil, das Gewicht zu ſehr auf dem breiten Lyrismus der vierten Textſtrophe— dieſer„Bergpſalm“ iſt dennoch eine wertvolle Bereicherung der Literatur, ſchon inſofern, als das Alpenhorn zum erſten Mal im Rahmen einer ſymphoniſchen Dichtung darin Ver⸗ wendung gefunden hat. Die Uraufführung, geſtützt auf das vorzügliche Spiel des P fa lzorcheſters, den numeriſch und dynamiſch ſtarken Männerchor der„Liedertafel“ und die ſoliſtiſche, allerdings gegen eine Indispoſition ankämpfende Mitwirkung Chriſtian Könkers vom Mannheimer Nationaltheater, wurde ſehr beifällig aufgenommen, nicht zuletzt dank der umſichtigen Stabführung des Komponiſten ſelbſt. 255 4. Seite. Nr. 189 Neue Maunheimer Zeitung(Abenb⸗Ausgabe) . Ae Montag, den 25. April 1927 Bier Tote bei einem Autounglück Ein Mannheimer Ehepaar ums Leben gekommen In der vergangenen Nacht gegen 11.45 Uhr ereignete ſich auf der Straße Bad Homburg—0berurſel in der Gemarkung Bommersheim ein ſchweres Auto⸗ ung lück. Ein mit ſechs Perſonen beſetzter offener Wagen verſuchte auf der Fahrt von Homburg nach Frankfurt a.., einen vor ihm fahrenden Wagen mit einer Stundengeſchwin⸗ digkeit von 70—80 Kilometern zu überholen. Hierbei nahm der Fahrer die Kurve anſcheinend zu kurz und riß im letzten Augenblick ſeinen Wagen ſcharf nach der Seite. Der Wagen prallte gegen den zu überholenden Wagen, geriet ins Schleu⸗ dern und überſchlug ſich mehrere Male. Dadurch wurden die Inſaſſen mit ungeheurer Wucht auf die Straße geſchleudert und zum Teilgetstet, zum Teil ſchwer verletzt. Der andere Wagen war durch den Anprall ebenfalls aus der Bahn geworfen worden und ſchlug um, ohne daß die Inſaſſen Schaden nahmen. Getötet wurden ſofort der Kaufmann Reinhardt⸗Frankfurt a.., der Kaufmann Fritz Stern aus Mannheim und ſeine Gat⸗ tin. Schwer verletzt wurde die Gattin des Kaufmanns Reinhardt, die bald darauf verſtarb. Ferner ſind ſchwer verletzt die Kaufleute Georg Ginsberg und Max Wegener, beide aus Frankfurt a. Mani. Die Verunglückten kamen von einem Ausflug in den Taunus zurück. Das Auto, ein ſechszilindriger ausländiſcher Wagen, gehörte dem Direktor des Spielklubs im Frankfurter Albert Schumanntheater, Guſtav Reinhardt. Unter den Fahrgäſten befand ſich auch der Croupier des Spielklubs in Bad Homburg. Als die alarmierten Rettungsgeſellſchaften aus Frankfurt und Bad Homburg an der Unglücksſtelle ein⸗ trafen, konnten ſie das Ehepaar Stern und Herrn Rein⸗ ardt nur als Tote aus den Trümmern des Autos heraus⸗ olen. Frau Reinhardt, die nicht mehr zum Bewußtſein kam, ſtarb bald nach der Einlieferung im Homburger Krankenhaus. Der fünfte Inſaſſe, der in Frankfurt wohnhafte Coupier Ginsberg, liegt ebenfalls im Krankenhaus zu Bad Homburg bewußtlos darnieder. Er hat einen Schädel⸗ Pruch erlitten. Der ſechſte Inſaſſe, ein Kaufmann, trug einen Beckenbruch davon. Der Lenker des Wagens blieb unverletzt. Das verunglückte Mannheimer Ehepaar war in der Nietzſcheſtraße wohnhaft. Kaufmann Fritz Stern ſtand im Alter von 38 Jahren und ſtammte aus Michelbach. * Zur heil. Kommunion ging am geſtrigen Sonntag: In der oberen Pfarrei 41(gegen 56 i..) Knaben und 58(65) Mädchen, in der Unteren Pfarrei 79(73) Knaben und 84(96) Mädchen, Heilig⸗Geiſt⸗Pfarrei 93(137) Knaben und 101(137) Mädchen, U. L. Frau 70(74) Knaben und 78(56) Mädchen, St. Joſeph 69(104) Knaben und 62(75, Mädchen, St. Boni⸗ fatius 57(63) Knaben und 60(56) Mädchen, Herz Jeſu 120 137) Knaben und 95(135) Mädchen, Waldhof 88(98) Knaben und 75(99) Mädchen, St. Peter und Paul 14(44) Knaben und 32(33) Mädchen, Rheinau 25(39) Knaben und 45(22) Mäd⸗ chen, Käfertal 37(57) Knaben und 41(60) Mädchen, Sand⸗ hofen 40(75) Knaben und 55(48) Mädchen. * Schwerer Unfall auf der Landſtraße. An der Kreuzung der Landſtraßen Wallſtadt—Ladenburg und Feudenheim Heddesheim fuhren geſtern nachmittag ein Perſonenkraftwagen und eine Radfahrerin zuſammen. Letztere ſtürzte zu Bo⸗ den und zog ſich Verletzungen im Geſicht und an den Bei⸗ nen zu. Der Kraftwagen wollte einen Zuſammenſtoß verhin⸗ dern, fuhr ſtark nach links und ſtieß dabei gegen einen Baum. Der Lenker des Kraftwagens wurde an der linken Hand ver⸗ letzt, ſein Beifahrer erlitt einen rechten Knieſchei⸗ benbruch und die Inſaſſen, ein Ehepaar aus Mannheim, trugen leichte Hautabſchürfungen davon. Die Radfahrerin und der Beifahrer mußten im Allgemeinen Krankenhaus unter⸗ gebracht werden. * Lebensmüde. Am Samstag nachmittag brachte ſich in einer Wirtſchaft der[⸗Quadrate ein 21 Jahre alter Schloſ⸗ ſer in der Abſicht, ſich wegen Liebeskummer das Leben zu nehmen, zweierhebliche Stichwunden in den linken — N bei, ſodaß er ärztliche Hilfe in Anſpruch nehmen mußte. * Auf dem Gehweg angefahren. An der Straßenbahnhalte⸗ ſtelle Ecke Alphorn⸗ und Mittelſtraße wurde geſtern vormittag ein 5 Jahre alter Knabe, der mit ſeiner Mutter auf dem Fahr⸗ damm ſtand und auf einen Straßenbahnwagen wartete, von einem Großkraftradfahrer angefahren, zu Boden geworfen und am Kopf und linken Bein verletzt. Das Kind mußte in ärztliche Behandlung genommen werden. * Zuſammenſtöße ereigneten ſich im Laufe des Samstags vormittags Ecke Q und Ra und 5 zwiſchen einem Lieferkraft⸗ wagen und einem Radfahrer, nachmittags auf der Sandhofer⸗ ſtraße zwiſchen einem Perſonenkraftwagen und einer Rad⸗ fahrerin, die am linken Arm Hautabſchürfungen davontrug und Ecke Seckenheimer⸗ und Schwetzingerſtraße zwiſchen einem Perſonenkraftwagen und einem Radfahrer. * Einen Ohnmachtsanfall erlitt geſtern nachmittag auf der Tatterſallſtraße vor der Luiſenſchule ein 40 Jahre alter Schuß⸗ macher. Der Erkrankte mußte, da das Bewußtſein nicht zurück⸗ kehrte, mit dem Sanitätsauto nach dem Allgemeinen Kranken⸗ haus verbracht werden. * Wegen Ruheſtörung gelangten in der Nacht von Sams⸗ tag auf Sonntag 15 Perſonen und in der Nacht von Sonntag auf Montag 3 Perſonen zur Anzeige. * Plünderung eines Ladens. In der Nacht zum 23. April wurden aus einem Verkaufsladen an der Waldhofſtraße etwa 180 Tafeln Schokolade, etwa 400 Zigaretten. 500 Zigarren ver⸗ ſcktedener Marken, 20 Schweizerſtumven, Marke Triumpf, ein Paket Schnupftabak, 70 Eier, Briefmarken und Poſtkarten, Anteilmarken und 19 Mark in bar entwendet. * Ein Kaminbrand brach infolge ungenügender Reinigung heute vormittag im Hauſe F 1, 14 aus. Die Gefahr wurde Durch die um 9,31 Uhr alarmierte Berufsfeuerwehr mit dem Kaminkehrzeug beſeitigt. * Das Feſt der ſilbernen Hochzeit begehen am morgigen Dienstag Tanzlehrer Hch. Ungeheuer mit ſeiner Gattin, Laurentiusſtrße 17a wohnhaft, Vermeſſungsgehilfe Chr. Strecker mit ſeiner Gattin Babette geb Scherz, S 5, 4 und Herr Wilhelm Demmerle, Inſtallateur am Städt. Waſſer⸗, Gas⸗ und Elektrizitätswerk mit ſeiner Ehefrau Barbara geb. Schwarz, 7 3, 21 wohnhaft. * Tierſchutz. Der Verband badtiſcher vereine wendet ſich mit folgender Zuſchrift an die Tier⸗ ſreunde: Um vielem Elend im Leben unſerer kleiner Haus⸗ genoſſen, Hunde und Katzen, vorzubeugen, bedarf es nur ein wenig Aufmerkſamkeit, an der es kein wahrer Tierfreund fehlen laſſen ſollte. Es wäre beſſer, nicht ſo viele ſunge Hunde und Katzen aufzuztiehen. Oft iſt es den Hundebeſitzern nicht möglich, die kleinen Tiere zu verkaufen und dieſe werden dann einem elenden Schickſal überlaſſen. Leute, die nicht in der Lage ſind, einen Hund richtig zu pflegen, ſollten dem Tiere uljebe auf eine en en verzichten. Den Katzen, be⸗ ſonbers den herrenkoſen, ſchenke man Hauptſächlich in der Zeit, wo ſie Junge werfen, mehr Aufmerkſamkeit. Man gewähre ihnen Unterkunft, damit man Gelegenheit hat, die geworfenen Jungen wegnehmen und töten laſſen zu können. Es genügt, wenn man einem Muttertier nur ein Junges läßt. Viele —— gehen im Winter elend zugrunde oder werden zum Wildern gezwungen, weil Nahrung und Obdach fehlen. Mit ilfe aller Tier⸗ und Jagofreunde könnten viele derartige älle vermieden oder wenigſtens gemildert werden, — Vereinsnachrichten Verein der Freundinnen junger Mädchen „Der internationale Verein der Freundinnen junger Mädchen wurde im Jahre 1877 in Genf gegründet und kann daher auf ein 50jähriges Be ſtehen zurückblicken. Das Hauptziel des Vereins iſt, allen jungen Mädchen in rat⸗ und ſchutzbedürftiger Lage, vornehmlich ſolchen, die das Elternhaus verlaſſen müſſen, um ihr Brot zu verdienen, oder 15 für einen Beruf auszubikden— und zwar ohne Unterſchied der Volks⸗ angehörigkeit, des Religionsbekenntniſſes und der Beſchäfti⸗ gung— Beiſtand zu gewähren. Feiert der Geſamtverein, deſſen Zentralvorſtand in Neuchätel ſeinen Sitz hat, in dieſem Jahre ſein 50jähriges Jubiläum, ſo feiert die Mann heimer Ortsgruppe gleichzeitig ihr 25jähriges Beſtehen. Die erſte Vorſitzende war Frau Cleß, die erſte Schriftfüh⸗ rerin Frau Pfarrer Achtnich. Eine Berufsarbeiterin wurde in Frl. v. Poetz gewonnen, die mit ihrer ſchlichten, ſtillen Art, ihrer unermüdeten Treue und ihrem reichen Innenleben in großem Segen wirkte. Zu der Tätigkeit des Vereins gehört auch die Bahnhofsmiſſion, deren ſegensreiches Wirken auf dem hieſigen Hauptbahnhof wir ſchon wiederholt lobend und anerkennend hervorgehoben haben. Der wachehabenden Berufsſchweſter ſtehen eine Anzahl hieſiger Frauen zur Seite, die ſich in uneigennütziger Weiſe dieſem Liebeswerk der Nächſtenliebe unterziehen. Kein Tag, an dem nicht in einer Reihe von Fällen zureiſenden oder auch durchreiſenden Frauen und Mädchen Hilfe gewährt werden kann, der ſich häufig dann auch nachgehende Hilfe anſchließt. Leiterin der hieſigen Bahnhofmiſſion iſt Frau Profeſſor Wörner, Vorſitzende der geſamten Ortsgruppe Fräulein v. Carnap. Aus Anlaß des 25jährigen Jubiläums der hieſigen Ortsgruppe wird am 5. Mai in der Trinitatiskirche ein Kirchenkonzert veran⸗ ſtaltet, für das hervorragende muſikaliſche Kräfte verpflichtet Aus dem Lande Schwetzingen, 25. April. Zum Spargelmarkt wurden geſtern nachmittag 5 Zentner Spargeln an⸗ gefahren gegen 7½ Zentner am Vortage. Die Preiſe waren für erſte Sorte 79—90 Pfg., für zweite Sorte 30—50 Pfg., für dritte Sorte 30 Pfg. Das Wachstum auf den Spargeläckern wird durch den Wetterumſchlag ſtark beeinträchtigt.— In der Nacht vom Samstag auf Sonntag fuhr ein hieſiges Per⸗ ſonenauto morgens nach 3 Uhr, von Heidelberg kommend, infolge ſchnellen Fahrens auf den Gehwege der Bahnüber⸗ führung. Der Wagen kippte um, wobei die Limouſine ſtark beſchädigt wurde. Die Inſaſſen, vier junge hieſige Bur⸗ ſchen, die von einer Kneiperei in Heidelberg kamen, blie⸗ ben glücklicherweiſe unverletzt.— Ein 15 Jahre alter Burſche aus Plankſtadt ſpielte geſtern nachmittag auf der Bahn⸗ überführung mit einer kleinen Teſchingpiſtole. Die geladene Wafe entlud ſich in der Rocktaſche des Jungen, die Kugel drang ihm in den Oberſchenkel. Ein Schwetzinger Arzt leiſtete die erſte Hilfe.— Ein junger Mann aus Oftersheim fuhr heute nacht in angeheitertem Zuſtande mit ſeinem Fahrrad durch die Zähringerſtraße, überſah die Sperrvorrichtungen und ſtürzte ſo unglücklich vom Rade, daß er in das Krankenhaus verbracht werden mußte. Dort mußte er ſich einer Operation unterziehen. Das Fahrrad wurde ſpäter unweit der Unfallſtelle in zertrümmertem Zuſtande auf⸗ gefunden.— Am 24. April waren es 100 Jahre, daß Gaſt⸗ haus und Bäckerei„Zum Schwarzen Lamm“ hier im Beſitz der Familie Spieß ſind. Aus der Pfalz Eine verhängnisvolle Kletterpartie — Oggersheim, 24. April. Der 41 Jahre alte verhelratete Dachdeckergehilfe Philipp Fuchs von hier unternahm geſtern abend gegen 11 Uhr eine Kletterpartie, die er mit dem Leben bezahlen mußte. Da er ſeinen Hausſchlüſſel vergeſſen hatte, wollte er durch das Flurfenſter ſeiner Woh⸗ nung in der Streicherſtraße um das Fenſtergewand herum in ſeine Wohnung einſteigen. Durch einen Fehltritt ſtürzte er aus beträchtlicher Höhe ab und zog ſich dabei ſchwere innere Verletzungen zu. Er iſt nach ſeiner Ueberführung ins Lud⸗ wigshafener Krankenhaus heute Nacht ſeinen Verletzungen erlegen.— Die hieſige 22jährige Hedwig Steiner fiel in der Kaiſerſtraße von dem Rückſitz eines Motorrades und erlitt einen kompligierten Beinbruch, der eine ſofortige ärztliche In⸗ anſpruchnahme notwendig machte.— Die Ehefrau V. verſuchte ich in ihrer Wohnung in der Keltenſtraße durch öffnen er Halsſchlagader das Leben zu nehmen. Sie hatte ſich bereits etliche Schnittwunden beigebracht, als an⸗ weſende Angehörige auf ihre Abſicht aufmerkſam wurden, und ſie an der Ausführung der Tat hinderten. Die Frau handelte in einem Anfall geiſtiger Umnachtung. 4* *Ludwigshafen, 25. April. In der Nacht vom 23. auf 24. April wurde bei der Station Hardthauſen bei Speyer eingebrochen und der Betrag von 147 Mark aus der Schalterkaſſe entwendet. Als der Tat verdächtig wurde der Sohn Philipp Becker des dortigen Bahnagenten verhaftet Er hat die Tat noch nicht eingeſtanden.— In der Gellert⸗ ſtraße kam es in der Nacht von Sonntag auf Montag gegen 12 Uhr zwiſchen einer Anzahl Burſchen, die kurz vorher eine Wirtſchaft verlaſſen hatten, zu einem Streit. Der zwanzig Jahre alte Notſtandsarbeiter Franz Laib brachte dem ledigen Bauarbeiter Aug. Baumann einen Meſſer⸗ ſtich in den linken Oberarm bei. Der Verletzte verfolgte den Täter, der auf der Straße zu Fall kam, und verſetzte ihm einige Meſſerſtiche in den rechten Oberſchenkel. Laib wurde die Schlagader durchſchnitten. Bei ſeiner Ankunft im Krankenhaus hatte er einen derart ſtarken Blutverluſt erlitten, daß er früh drei Uhr ſtarb. Aug. Baumann ſowie ein weiterer Burſche wurden feſtgenommen. * Ludwigshafen a. Rh., 25. April. Am Samstag abend ſtürzte ein vierjähriges Mädchen aus dem Fenſter ihrer elterlichen Wohnung in der Heinigſtraße vom 5. Stock auf die Straße. Das Mädchen erlitt ſo ſchwere Kopfverletzungen, daß es noch in der Nacht im Krankenhaus ſtarb. Gerichtszeitung Ein rabiater Ehemann Ein Fahr Gefüngnis— Das Ende einer„betrunkenen Fahrt“ Das große Schöffengericht Neukölln verurteilte den 28⸗ lährigen Sandbläſer Geor amp wegen ſchwerer Körper verletzung, begangen an ſeiner Ehefrau, zu einem Jahr Ge⸗ fängnis. Der Angeklagte, der ſeit 1025 verheiratet iſt, kam am 8. Januar, morgens 4 Uhr, mit zwei Nachbarsleuten von einer Bierreiſe heim. Er verlangte von ſeiner Frau für die Gäſte Kaffee. Um Streitigkeiten zu vermeiden, ſtand ſie auf und tat, was er verlangte. Morgens um 6 Uhr, als der An⸗ geklagte mit ſeiner Frau allein in der Wohnung war, bear⸗ beitete er ſie ohne jeden Anlaß plötzlich mit Feuerhaken, mit Kaffeetaſſen, Händen und Füßen. Die Verletzungen, die die Frau davontrug, machten ihre ſofortige Ueberführung in ein Krankenhaus nötig. Hier wurden Knochenbrüche an den Fingern feſtgeſtellt, ſechs bis acht Zentimeter lange Stichwunden am Kopk Hautahſchürfungen auf dem Rücken von der Größe eines Schuhes. Der Staatsanwalt be⸗ antragte wegen der außerordentlich groben und ohne jeden Anlaß begangenen Mißhandlungen eine Gefängnisſtrafe von einem Jahr und den ſofortigen Haftbefehl. Dem Antrage gab das Gericht auch ſtatt. 5 Vier Monate für einen Nevolverſchuß. Der Studen Ernſt Böhm von Kaiſerslautern, der im Dezember vorigen Jahres bei einem Zuſammenſtoß mit anderen jungen Leuten durch einen Revolverſchuß den Dachdecker Franz Libel am linken Oberſchenkel ſchwer verletzt hatte, erhielt vom erweiter⸗ ten Schöffengericht Kaiſerslautern eine Gefängnisſtraſe von 4 Monaten. ——ͤ— Neues aus aller Welt Der Staatsſekretär und das Donauweibchen Auf dem Donaukorſo und in anderen verkehrsreichen Straßen der ungariſchen Hauptſtadt, wo mittags das vorneh Publikum promeniert, lenkte ſeit einiger Zeit eine auffallen elegante und hübſche Dame, eine etwa dreißigjährige Ban dine, die Aufmerkſamkeit auf ſich. In ihrem eleganten Sen. mantel eingehüllt, pflegte ſie ſtets allein auf dem Korſo zu er ſcheinen, bis ſie eines Tages nicht mehr geſehen wurde. Das Verſchwinden der blonden Schönheit hatte ſeinen guten Grund. Das Detektipkorps der Polizet intereſſierte lebhaft nach ihrem Verbleib. Es waren nämlich etwa fünſzis Anzeigen gegen die unbekannte Dame eingelaufen; dieſe 15 zeigen rührten ohne Ausnahme von älteren Herren her, 05 Opfer des blonden Dämons vom Donaukorſo geworden ſind. Die Blondine hatte ſie in ihre Wohnung gelockt, um an ihnen eine Erpreſſung zu verüben; einige der Opfer wurden einfa ausgeplündert. Es iſt wahrſcheinlich, daß die Zahl der 1 ſchädigten bedeutend größer iſt, denn die blonde Dame hatt für ihre unlauteren Zwecke nur vornehme alte Herren, 75 ſie mit ſicherem Blick zu erkennen wußte, ausgewählt. Ga manche dürften es vorgezogen haben, die Angelegenheit verſchweigen. Den Stein brachte ein hoher Staatsfunktionär, der ehe, malige Staatsſekretär Dr. A.., ins Rollen. Auch er battz eine unangenehme Begegnung mit dem blonden Dämon Donaukorſos. Vor einigen Wochen ging er ſpazieren, als 18 plötzlich zu regnen begann. Der Staatsſekretär, der bereit ein älterer Herr iſt, ſuchte Schutz vor dem Regen unter einem Tor. Plötzlich wurde er auf eine hochelegante blonde Dame aufmerkſam. Ein junger Mann ſchien ſie zu verfolgen. Dieſe Dame ging direkt auf den ihr unbekannten alten Herrn zu und bat gegen den Zudringlichen um ſeine ritterliche Hilfe. Der junge Mann war im nächſten Augenblick verſchwunden. Die Dame hatte jedoch inzwiſchen ein Geſpräch mit dem Staatsſekretär angeknüpft und erklärte, daß ſie junge Leute nicht leiden könne, nur die Geſellſchaft älterer Herren ſei na ihrem Geſchmack. Aus der Regen aufhörte, ſtellte ſich herauß, daß beide in derſelben Richtung wohnen. Der Staatsſekretät begleitete die Dame und wollte vor dem Tor Abſchied nehmen. Dieſe dankte herzlichſt für die Begleitung und lud ihn, um ſich zu revanchieren, in ihre Wohnung zum Tee. Dr. G. leiſtete dieſer Einladung Folge. Die Dame betonte, daß ſie ihrem Stubenmädchen einige Tage Urlaub gegeber hatte; ſie ſei in der Wohnung allein und fordere ihren auf, ſich wie zu Hauſe zu fühlen. Dr. G. kam dieſer Auffor derung nach, ſehr zu ſeinem Schaden. In dem Fauteuil ſitzend, ſpürte er plötzlich eine Betäubung, als wäre er chloroformier; worden. Er dürfte einige Stunden tief geſchlafen haben. Al er erwachte, ſtellte er zu ſeinem Entſetzen feſt, daß er hal nackt im Fauteuil ſitze; ſeine Oberkleider waren verſchwunden. Von der blonden Dame, die ihn eingeladen hatte, war keine Spur zu finden. In einem Zimmer der Wohnung ſtieß der Staatsſekretch auf ein Pärchen. Der Mann lieh ihm nun einige Kleidung ſtücke, damit er ſich entfernen könne. Am nächſten Tage 775 ſtattete er die Anzeige gegen die unbekannte Dame. Hekaß flüſſig zu betonen, daß nicht nur ſeine Kleider, ſondern au ſeine Brieftaſche mit Geld und zahlreichen Dokumenten gleich falls verſchwunden waren. Als Inhaber der Wohnung wur ein gewiſſer Martin Tintenfaß eruiert. Er beteuerte, ein ehe ſamer Schneidermeiſter zu ſein und keine Ahnung von de⸗ hlonden Dame zu haben, ja erklärte, nicht einmal zu wiſſeng wieſo dieſe in ſeine Wohnung gekommen ſei. Tintenfaß un ſeine Frau wurden in Verwahrungshaft genommen. 1 Die Identität der Abenteuerin, die es verſtanden hat, übe fünfzig Männer, die durchweg der beſten Geſellſchaft ange“ hören, auszuplündern, iſt vorläufig ein Rätſel. Der Weltkrieg im Film Am Freitag erlebte im Ufa⸗Palaſt am Zoo unter dem Tule „Des Volkes Heldengeſang“ der erſte Abſchnitt des Filme „Der Weltkrieg“ vor geladenem Publikum ſeine Urauf⸗ führung. Dieſer erſte Teil umfaßt die Ereigniſſe der Mo⸗ nate Juli 1914 bis Anfang 1918, die Vorgänge der Mob⸗ liſierung, der allgemeinen Volkserhebung, die Aufmarſch kämpfe, die erſten großen Schlachten und der Beginn 116 Stellungskrieges werden in dem Film feſtgobalten. Vie 1 der Bilder wurden während des Krieges von deutſchen Film⸗ trupps gedreht und haben im Potsdamer Reichsarchiv 9 ruht, bis man ſich entſchloß, den Abwehrkampf des deutſche. Volkes in der Form des Filmes zu zeigen. In dieſe Kriege, und Schlachtenbilder hinein ſind, dem Gang der geſchichtliche Ereigniſſe folgend, bewegliche Kartenbilder geſtreut worden, die den ſtrategiſchen Gang der Dinge verſinnbilbdlichen. 3 Das übervolle Haus folgte der Vorführung des Filme in tiefer Ergriffenheit. Unter den anweſenden Gäſten 1— merkte man u. a. den Reichsaußenminiſter Dr. Streſe mann, den Reichsminiſter für Ernährung Dr. Haslin 3 den Reichsjuſtizminiſter Hergt und den preußiſchen M niſterpräſidenten Braun. Außerdem waren der ſpaniſch Botſchafter, ein Vertreter des nordamerikaniſchen Genera konſulats, zahlreiche Abgeordnete des Reichstages und n preußiſchen Landtags, Führer des alten Heeres und prom“ nente Perſönlichkeiten von Handel und Induſtrie erſchiene! Pp ̃ p Wetterbericht der badiſchen Landeswetterwarte Der Polarlufteinbruch hat bei uns durch ſtarke Abruß lung und böiges Wetter zu Regenſchauern geführt. Weſten dringt jedoch neue Warmluft ein, ſo daß wiede leichte Erwärmung bevorſteht. Der allgemeine Zukloner, Witterungscharakter bleibt jedoch noch längere Zeit zu e warten. Wetterausſichten für Dienstag, den 26. April: Eten wärmer, wolkig mit weiteren Regenfällen und Weſtwinde! Hetausgeber, Drucker und Verleger: Druckereſ Dr. Haas, Neut Mannheimer Zeitung G. m. d.., Mannheim, E G. 2 Direktion: Ferdinand Heyme. ner Edeſredatteur: Kurt Fiſcher— Verantwortl. Redakteure: Für Politik: Hans Alfred Melß 2. euilleton: Dr. S. Kayſer— Kommunal-Politik und Lokates: Richard Schönfelder— Willy Müller— Handelstell: Kurt Ehmer Dr. W. E. Stötzner. port und Neues aus aller Welt: Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher— Anzeiaen: ——— 2 IUd igand 8055 — Schwei⸗ Phys.-dlät. Kuranstalt u. Erholungsheim. Aeratl. Leitg. Deutsches Haus. Pension v. Mk..— an.—IIlustr. Prosp. durch den Besitz 7 be⸗ en on 196 gen ten am er⸗ TDKooee e e Itontag, den 25. April 1927 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 189 Sportliche Rundſchau „Die Bezirkstage im Süddeutſchen Jußball⸗Verband Oppoſition im Bezirk Rheinheſſen⸗Saar. deſſ Der in Jdar verſammelte Bezirkstag des Bezirks Rhein⸗ er Saar war von 107 Vereinen mit 747 Stimmen beſucht. r Antrag des Verbandsvorſtandes zum Spielſyſtem fand 10 er Verſammlung eine ziemlich ſcharfe und ſtarke Oppo⸗ heſſiſe Für den Vorſchlag waren nur die Vertreter der rhein⸗ nden Vereine. Die Vorſchläge wurden abgelehnt und 75 de ein Antrag des F. C. Idar angenommen, demzufolge 5 alten Bezirk bleiben ſoll. Der Bezirk ſoll aber in de Gruppen geteilt werden, eine rheinheſſiſche Gruppe mit 7 ar und eine Saargruppe. Die Zuteilung von Pirmaſens Kil⸗ Bezirk wird nicht gewünſcht. Bei den Neuwahlen wurde kecdtebrich wieder Bezirksvorſitzender. Von den übrigen andggen iſt der auf die Abſchaffung des„Kicker“ als Ver⸗ zirksrngan hinzielende zu erwähnen. Dafür ſollen die Be⸗ sblätter ſtärker unterſtützt werden. Bayern iſt für den Vorſchlag des.⸗V. In Augsburg kamen 95 Vereine mit 915 Stimmen m Bezirkstag des Bezirks Bayern zuſammen. Die ein⸗ ereichten 26 Anträge beſchäftigten ſich vorwiegend mit der magendfrage. Diſeem Problem ſoll in Zukunft erhöhte Auf⸗ erkſamkeit und Förderung gewidmet werden. Die Schaf⸗ 1 eines Nachrichtenblattes für den Bezirk Bavern iſt be⸗ ſichtigt. Entſprechende Vorſchläge ſollen dem Ver⸗ bandsvorſtand unterbreitet werden. Beim Punkt Spielſyſtem üderdteten Tuſch⸗München, Höfer⸗Fürth und Lang⸗Augsburg er die Arbeiten der Spielſyſtem⸗Kommiſſion. Der Vor⸗ ſueg des Verbandsvorſtandes wurde gegen die Stimmen von ſand Bezirksligavereinen angenommen. Bei den Neuwahlen ben den durchweg die alten Herren ihre Beſtätigung. Nur ei der Beſetzung von einigen Kreisvorſtänden gab es enderungen. Ruhiger Verlauf im Bezirk Württemberg⸗Baden. 5 119 Vereine mit 1173 Stimmen waren bei der Tagung es Bezirks Württemberg⸗Baden in Karlsruhe vertreten. Die erwartete Debatte über das Spielſyſtem blieb aus, da die Ver⸗ ammlung damit bis zum Verbandstag warten wollte. So verlor die Tagung ihren Hauptreiz. Auch anderen heiklen ragen, ſo u. a. der ſchlechten Lage der unteren Vereine, deich man aus. Ein Antrag des K. F. V. auf Ermäßigung er Abgaben an den Verband aus den Spielen der Zweiten auf 20 Prozent der Einnahme wurde abgelehnt. Dagegen fanden die Anträge auf Umwandlung des Verbandstages in einen Vertretertag und auf Wiedereinführung der Proteſte in 27 Bezirksliga Annahme. Der nächſte Bezirkstag ſoll in Eß⸗ ungen ſtattfinden. Geteilte Meinungen im Mainbezirk. v Bei der Tagung des Mainbezirks, zu der die Vertreter kon 78 Vereinen mit 670 Stimmen nach Oberurſel kamen, onnte man ſich in der Frage des Spielſyſtems noch nicht einigen. Beſonders die Bezirksligavereine hielten mit threr endaültigen Stellungnahme zurück, da ſie zunächſt eine Son⸗ erbeſprechung abhalten wollen. Man vertagte daher die ganzen Fragen bis zum Verbandstag. Von den angenom⸗ menen Anträgen verdient der auf Einführung des Lichtbild⸗ wanges bei den Senioren Beachtung. Abgelehnt wurden u. a. die Anträge kleiner Vereine auf Einführung des Be⸗ rufsſpielertums und auf ein Mißtrauensvotum für den Ver⸗ nd wegen der Schaffung des Verbands⸗Jugendheims bei Ettlingen. Der Vorſtand, mit Hoffmann⸗Frankfurt als Be⸗ zirksvorſitzender, fand Wiederwahl. Ueber die Tagung des Rheinbezirkes in Frankenthal haben wir bereits berichtet. Fußball .Cl. Pfalz Ludwigshafen—.C. Phönix Mannheim 2·6(:4) 8 Die Mannheimer zeigten geſtern auf dem Ludwigshafener Malzplatze eine ganz ausgezeichnete Geſamtleiſtung. Beide kannſchaften traten komplett an. Pfalz war durch Bappert wieder verſtärkt. In der erſten Halbzeit bot der junge Mann⸗ eimer Sturm eine beſtechende Kombination, ſo daß die Pfäl⸗ der faſt garnichts zu beſtellen hatten. Phönix ſpielte ſo über⸗ kougend. daß der Endſieg nie in Frage ſtand. Schon bald onnte der Halblinke Barth und der Mittelſtürmer Lechleitner wei Tore vorlegen, denen Pfalz nur einen Treffer durch deshert entgegenſetzen konnte. Zwei prächtige Strafſtöße 5 annheimer Mittelläufers Wühler wurden von Barth —5— Lechleitner bis zur Pauſe zu zwei weiteren Toren ver⸗ ertet. Nach Halbzeit ſetzte ein ſtarker Sturm ein, dadurch rachte die Mannheimer Verteidigung kaum einen Ball weg. rotzdem Pfalz nun überlegen war, konnte Wühler eine Ecke 5. Tore für Mannheim eindrücken. Bei Pfalz wurde 2 Doland erſetzt, aber trotzdem wurde das Stürmerſpiel Acht beſſer. Ein Alleingang Eders ſtellte durch ein weiteres er das Endreſultat auf:2 für Mannheim. Der Mann⸗ eimer Verteidiger Beckerle war der beſte Mann auf dem telde. Neben ihm gefiel Wühler, Eder und der gut kom⸗ nierende Sturm. Urban, Steudle und Bappert waren die auptſtützen der ſonſt aber mäßigen Pfalzmannſchaft. F. C. Pirmaſens— Boruſſia⸗Neunkirchen:1(:1) fü F. C. Pirmaſens benützte den Sonntag als Generalprobe r die kommenden Pokalſpiele und hatte ſich als Gegner die ſpieltüchtigen Boruſſen verpflichtet. Das Spiel zeigte aber einen überragenden Sport. Neunkirchen iſt nicht mehr der flarke Gegner von 1923 und 24, die Spielweiſe hat ſich ver⸗ 15 zuviel Kombination wird im Strafraume des Gegners Arieben. Pirmaſens, obwohl ohne Hergert und Kolb, war im Geſamten viel beſſer; die Elf wird ſicher im Pokalwett⸗ bewerbe mitſprechen. Das Fehlen des bewährten Mittel⸗ läufers machte ſich allerdings bemerkbar. Ueberhaupt kam Pirmaſens erſt in der 2. Spielhälfte richtig in Schwung; in der Zeit wurde auch der Sieg herausgeſpielt. Ein Tor legte Babo vor der Pauſe vor, dem die Gäſte kurz vor Halbzeit ihren einzigen Gegentreffer folgen ließen. Nach Wieder⸗ beginn wurde Pirmaſens ſtark offenſiv und drängte an⸗ dauernd. Die Gäſte mußten ſich faſt immer auf die Abwehr beſchränken, trotzdem vermochten die Einheimiſchen durch drei Tore einen zahlenmäßig hohen Sieg zu erringen. W. Fv. Homburg—.C. 1908 Maunheim:0(:0) Das Samstagſpiel und die lange Bahnfahrt war an der Elf des Meiſters von Unterbaden doch nicht ſpurlos vorüber⸗ gegangen, ſo mußte den eifrigen Gaſtgebern der Sieg über⸗ laſſen werden. Mit 2 Erſatzleuten boten die Lindenhöfer trotz⸗ dem das beſſere Feldſpiel, fanden aber in der Verteidigung des Gegners ein ſtarkes Hindernis. Nur eine Anzahl Ecken erzwang 08 vor dem Wechſel, während Homburgs Rechtsaußen das Führungstor herausholen konnte. Nach der Pauſe wurde Homburg mehr und mehr überlegen und konnten auch Snahr im 08⸗Tore zweimal ſchlagen. Die Gegenangriffe der Gäſte endeten ſtets mit ſchwachen oder Fehlſchüſſen. Im übrigen hielt ſich aber auch das Hamburger Schlußtiro aus⸗ gezeichnet und konnte ſo den im Ganzen verdienten 3ꝛ0⸗Sieg halten. Rugby Vorrunde um die deutſche Rugbymeiſterſchaft Heibelberger..—A..C. Leipzig 26:8 Im Vorrundenſpiel um die deutſche Rugbymeiſterſchaft konnte der ſüddeutſche Meiſter, Heidelberger Ruderklub, in Leipzig den erwaxteten Sieg über den Meiſter von Branden⸗ burg/Mitteldeutſchland, Leipziger A. S.., erzielen. In der erſten Halbzeit war das Spiel noch ziemlich ausgeglichen, da die Süddeutſchen gegen den recht ſtarken Wind ſpielen muß⸗ ten. Heidelberg kam ſogar durch einen erhöhten Verſuch zu den erſten Punkten. Drei Verſuche von Botzong und Leippert brachten dann allerdings Heidelberg ſchon bis zum Wechſel mit:5 Punkten in Führung. Nach dem Wechſel war Heidel⸗ berg ganz tonangebend. Nach einem ſehr ſchönen Spiel ſiegten die Süddeutſchen ſchließlich mit 26:8 Punkten. Das zweite Vorrundenſpiel kommt am Diens⸗ tag abend in Hannover zwiſchen dem norddeutſchen Meiſter Viktoria Linden und dem Titelverteidiger Schwalbe Hannover zum Austrag. Das Endſpiel wird dann am nächſten Sonntag in Heidelberg zwiſchen dem Heidelberger Ruderklub und dem Sieger des hannoverſchen Spiels ausgetragen. Weitere Ergebniſſe: Frankfurter.C. 1880—Eintracht Frankfurt 19:10(:10). zrankfurter S. C. 1880 II-Worms 1:0. S. V. München—Wacker München 383. Handball Polizeiſportverein Babenhauſen—.f. R. Mannheim :2(:0) Einer Einladung des heſſiſchen Polizei⸗Handballmeiſters und Bezwingers des ſüddeutſchen Meiſters, Polizeiſportverein Babenhauſen, Folge leiſtend, weilte am geſtrigen Sonntag der badiſche Handballmeiſter, V. f. R. Mannheim, in Darm⸗ ſtadt und verlor unerwartet mit:2 Toren. Wenn man in Betracht zieht, daß die Mannheimer mit 3 Erſatzleuten an⸗ traten, ſo klingt das Reſultat noch ſehr ſchmeichelhaft, denn die Polizeiſportler verſtehen Handball zu ſpielen. Beſonders ihre Größe, der kleinſte Spieler mißt 1,75 Meter, kam ihnen gegen die kleinen Stürmer der Raſenſpieler ſehr zuſtatten. Auf der einen Seite verhinderte Höß, der, von einem Fehler abgeſehen, glänzende Arbeit verrichtete, eine höhere Nieder⸗ lage, auf der anderen Seite neigte Fortuna ihre Gunſt den Polizeiſportlern zu. Nacheinander warfen Kehl, Hügel und Huber ſieben Mal den Ball an die Latte. Die übrigen Würfe meiſterte der Torhüter der Babenhauſener ſicher. Sehr pro⸗ duktive Arbeit verrichtete der Mittelläufer der Heſſen, was man dem Mannheimer Mittelläufer nicht nachrühmen kann. Das Spiel wurde vor zirka 100 Zuſchauern und leidlichen Bodenverhältniſſen im fair durchgeführt. Auf das Rückſpiel am 22. Mat darf man deshalb ſchon jetzt ge⸗ ſpannt ſein. Mit einer kleinen Verſpätung pfiff der Schiedsrichter aus Frankfurt⸗Rödelheim das Spiel an. Die Poliziſten haben den ſtarken Rückenwind zum Bundesgenoſſen gewählt und ſpielen die erſten zehn Minuten ſtark überlegen. Die Mann⸗ heimer Deckung iſt aber nicht ſo leicht zu ſchlagen und all⸗ mählich geht V. f. R. zum Angriff über. Aber auch hier lan⸗ den die beſtgemeinten Würfe in den Händen des Torhüters. Ein weiter Abwurf kommt zu dem Mittelläufer der Baben⸗ hauſener, welcher Schönberger umſpielt und an den frei⸗ ſtehenden Halbrechten den Ball weitergibt. Mit prachtvollem, unhaltbarem Wurf bucht dieſer das erſte Tor für ſeinen Verein. Die Gegenangriffe der Raſenſpieler ſcheitern immer wieder an der Größe der Polizeihintermannſchaft. Kurz vor Halbzeit iſt es wiederum der Halbrechte der Babenhauſener, welcher zum 2. Tore einwirft. Höß glitt auf dem ſchlüpfrigen Boden aus und konnte den ſcharf geworfenen Ball nicht mehr erreichen. Nach der Pauſe dominieren die Raſenſpieler, ohne jedoch vorerſt zu einem Erfolg kommen zu können. Zahllos kom⸗ men die Würfe auf das Tor der Poltzeimannſchaft, aber was nicht daneben oder darüber geht, hält der Babenhauſener ausnützend, wirft der Halblinke das 3. Tor, das Höß un⸗ bedingt hätte verhindern müſſen. V. f. R. ſtellt jetzt um, ſehr zu ſeinem Vorteil. Trotzdem gelingt es den Poliziſten noch ein J. Tor zu werfen. Dem Endſpurt der Raſenſpieler ſind die Babenhauſener nicht mehr gewachſen. Kurz hinter⸗ einander ſtellen Freff und Kehl das Reſultat auf:2. Doch das Aufflackern der Kampfkraft der Raſenſpieler kam zu ſpät und nachdem die Mannheimer noch ein weiteres Tor erzielt hatten, das vom Schiedsrichter aber nicht anerkannt wurde, pfiff der Unparteiiſche zum Ende. krf. Ruberſport Anrudern der Mannheimer Rudergeſellſchaft Das diesjährige Anrudern der Mannheimer Rudergeſell⸗ ſchaft und damit die offizielle Eröffnung des Ruderbetriebes fand am Sonntag, 24. April, nachmittags ſtatt. Das Wetter war für das Unternehmen nicht günſtig, heftige Regenbben fegten über das Waſſer und die Spaziergänger ſehnten ſich nach dem warmen Ofen, aber das ſchreckt den Ruderer nicht. Um die feſtgeſetzte Zeit bewegte ſich vom Bootshaus am un⸗ teren Neckar eine Flottille von Achtern, Vierern und Zweiern mit zirka 40 Mann Neckaraufwärts bis zur Riedbahnbrücke; hier wurde gedreht und in ſchneller Fahrt ging es dem Boots⸗ haus zu. Kurz vor dem Landen ſetzte eine beſonders heftige Bbe ein, die das Landen und Hinaufſchaffen der Boote ſehr erſchwerte und vollſtändig durchnäßt kamen die Mannſchaften im Bootshaus an, aber eine kalte Duſche und ein warmer Kaffee hob die Stimmung bald wieder und bei frohem Sang ſchloß ſich ein gemütlicher Nachmittag mit den Angehörigen der Ruderer und den älteren Mitgliedern an. Die Buuie Nennsport- Teitung wird wiede, mit gewohnter Regelmũßigkeit zu den am., 8. und S. Mai stattſindenden Mannfeimer unuunmnpnnnunmnnmnnnnnannanummmmmmnmmnn Frlifjafirs-Rennen Ainnannennhndcataunanmahadtaanenggataanmnaenmnagaadanagnagmagtaa erscheinen.— Sie hat sich in steben jahren als vorsuglicher und unentbehrlicher Füfirer für die Besucher der Rennen erwiesen ſede Nummer bringt eine suverldssige Starteiliste mit Jips fur jeden Lau, die Formen säâmt- licher Pferde, vollstandige Programme fur die einselnen Reuntage und in einem hôchst uber- sichtlich angeordneten Anzeigenteil wertvolle Hinueise auf das, was MHannlieim bietet und 1o vorteilhaft gekaußſt verden kann. Die Sesmäfiswelt nat in der blauen Renusport- Zeitung das beste Mittel, sich vor allem auch den Fremden au empfehleu —— Aufträge erbittet die Geschäfisstelle E 6, 2 Auf Wunsch vertreterbesuch. „Meus Mannbeimer Zeitung“ Föfnsprech-Aummerm 24944, 24945, 2495ʃ, 24952, 24959. Torwart und die Torlatten ſicher. ie Heſſen dagegen ſind glücklicher. Einen Deckungsfehler der Raſenſpieler geſchickt 5, — 4 bier Her Hon — feſſeln des Gudhauſes wird aus heftem Ae alle kockwertigen Näl Gerſtenmalzes ſind im Ke e und Ditamine des ſtritzer Sckhwarz⸗ reſtlos enthalten. Jn rieſigen kupfernen ſtenmalz unter zuſalh von Nöftmalz, edlerr ſen und dem eiſenkaltigen Paſſer der Eles norenquelle durck Kochen dleSlerwürze ge⸗ wonnen. Rus dleſer eniſtenr das allbertil leranken und Geſunden gleick zuträgliche nte 4 25 Generalvertreter: Karl Köhler, Maunheim, Seckenheimerſtr. 27, Fernſpr. 3146 G. Seite. Nr. 189 Nene Manuheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabey Wirtichakts · und Handelszeitung e 1615 Montag, den 25. April 197 2. Die deutſche Reichsbahngeſellſchaft im März Der Güterverkehr zeigte im März eine weitere Bele⸗ bung, Zu der Steigerung trugen vermehrte Transporte von Dünge⸗ mitteln, Steinen, Holz, Wegebauſtoffen und Erzeugniſſen der Land⸗ wirtſchaft bei. Arbeitstägl. wurden im März 144 600 Wagen gegenüber 135 200 Wagen im Februar geſtellt, d. i. eine Zunahme von 9400 Wagen oder 6,9 v. H. Der Verkehr wurde reibungslos bedient; auch der leb⸗ hafte Stückgutverkehr wurde ohne Schwierigkeiten bewältigt. Der Kohlenverkehr ging im ganzen zurück. Arbeitstäglich wur⸗ den in den größten Kohlengebieten 2840 Wagen, d. i. 5,6 v. H. weniger Wagen für Kohlen geſtellt als im Februar. Zu dieſem Rückgang trug das Nachlaſſen des Hausbrandbedarfs ſowie die Zurückhaltung der Verbraucher angeſichts der am 1. April in Kraft tretenden niedrigen Sommerpreiſe bei. Der Erzverkehr ließ etwas nach. Arbeits⸗ täglich wurden 3709) To. Erz(gegen 4400 To. im Februar) aus Loth⸗ ringen und Luxemburg nach der Ruhr befördert. Nach wie vor leb⸗ haft waren die Traunsporte von landwirtſchaftlichen Er⸗ zeugniſſen und Gemüſe. Der Verſand friſcher Seefiſche blieb gegenüber dem Vormonat zurück. Der Verſand künſtlicher Düngemittel hielt ſich zunächſt auf der Höhe des Vormonats und flaute erſt gegen Ende März allmählich ab. Die Transporte von Wegbauſtoffen und Zemeint ſtiegen erheblich an. Keber die allgemeine Abwicklung des Betriebes wird mitgeteilt, daß im Februar 44 154000 Zugkilometer gegen 47 561000 Zugkilo⸗ meter im Januar und 2118 247000 Wagenachskilometer im Februar gegen 2 212 830 000 Wagenachskilometer im Januar geleiſtet würden. Im Tarifweſen wurden einige Ausnahmetarife mit zumeiſt zeit⸗ licher Befriſtung neu eingeführt, andere aufgehoben oder ſonſtwie geändert. Die Betriebsergebniſſe im Februar ver⸗ zeichnen an Einnahmen: Perſonen⸗ u. Gepäckverkehr 81 318 000, Güterverkehr 235 743 000, ſonſtige Einnahmen 25 044.000, insgeſamt 342 105 000 4. Ausgaben erforderten: Betrieb und Unterhaltung 249 883 000 4, Erneuerung der Reichsbahnanlagen 25 747 000, Dienſt⸗ u. Reparationsſchuldverſchreibungen 50 075 000, feſte Laſten 12 842 000, allg. Rückſtellung 3 558 000 l. Das im Februar erzielte Einnahmeergebnis läßt erkennen, daß die Belebung des Verkehrs im weſentlichen fortbeſtanden hat. In der Hauptſache brachte der geſteigerte Verſand von Bauſtoffen und land⸗ wirtſchaftlichen Bedarfsgegenſtänden vermehrte Frachteinnahmen. Der Mehrbetrag iſt zuſn Ausgleich von Mindereinnahmen zurückgeſtellt worden. Für wervende Anlagen entſtanden im Februen Ausgaben von 18,7 Mill. /. Die für Februar fällige Rate für den Dienſt der Reparationsſchuldverſchreibungen iſt rechtzeitig gezahlt worden. Außerdem wurde am Fälligkeitstage die Steuer für die Beförde⸗ rungen im Januar 1927 abgeführt. Der Perſonalbeſtand betrug im Februar 1927 652 617 Köpfe gegen 656 384 Köpfe im Januar 1927. .G. Farbeninduſtrie.— Die internationalen Oelbeziehungen und die Braunkohlen⸗Verflüſſigung. An der Braunkohlenverflüſſigung, deren geſamte Patente der Farbentruſt allein beſitzt, hat die Rocke⸗ fellerſche Standard Oil Co. kein nennenswertes Intereſſe. Die großen neuen Erdölfunde in Amerika ſowie das vorzügliche Krack⸗ verfahren ermöglichen eine 45 v. H. Oelausbeute bei einem rationel⸗ leren und billigeren Betrieb. Die Braunkohlen⸗Verflüſſigung ermög⸗ Iicht allerdings eine 55 v. H. Oelausbeute. Soweit die gegen⸗ ſeitigen Intereſſen berührt werden, dürften dieſe in der Gaſolin AG. zuſammengetragen ſein. In dieſer Oelvertriebsgeſellſchaft hat der Farbentruſt, der 40 v. H. des Akk. beſitzt, bekanntlich die Standard DOil Co. und die holländiſch⸗engliſche Shell⸗Gruppe hereingenommen. Zur Shell⸗Gruppe beſtehen mittelbar noch etwas nähere Beziehungen dadurch, daß beide Gruppen an den Internatonalen Bergin⸗Ge⸗ ſellſchaften beteiligt ſind. Die Koyfgeſellſchaft der verſchiedenen Bergin⸗Unternehmen, die Erdöl⸗ und Kohleverwertungs⸗ AG.(Evag) iſt allerdings zu 100 v. H. im Beſitz des Farbentruſtes. Bei der Untergeſellſchaft der Evag, der Deutſchen Bergin AG. für Kohle und Erdöl(Deberg) beſteht auch noch eine 25 v. H. Be⸗ teiligung der AG. für Teerverwertunga, die bekanntlich dem Stahlverein naheſteht und die die Fiſcher⸗Tropſch⸗Patente beſitzt. Die Braunkohlenverflüſſigung iſt, wie weiter verlautet, im neuen Leun a⸗ Werk in einem Betriebim Gang. Da aber erſt in einem halben Jahr hinreichende Erfahrungen vorliegen, dürfte wohl kaum vorher mit der Errichtung des geplanten Steinkohlenverflüſſi⸗ gungswerkes im Ruhrgebiet ſchon für die nächſte Zeit zu rechnen ſein. Zu den amerikaniſchen Zeitunasmeldungen über die Gründung einer Tochtergeſellſchaft des Farpentruſtes zur Verwertung der Erd⸗ gaſe im Staate Louiſiana in Nordamerika verſautet noch, daß der Farbenkonzern ein eigenes unmittelbares Deſtillationsverfahren für dieſe Erdgaſe beſitzt. Um ein Zuſammengehen mit der Standard Oil, wie verſchiedentlich angenommen wurde, dürfte es ſich hierbei nicht Handeln. *Nordſtern⸗Verſicherungs⸗Abſchlüſſe. In den Bilanzſitzungen der AR. der Nordſtern⸗Verſicherungs⸗Geſellſchaften wurde beſchloſſen, die o. Generalverſammlungen, welche die Rechnunasbeſchlüſſe für das Jahr 1926 zu genehmigen haben, am 20. Mai ds. Is. abz.- halten. Bei der Nordſtern Allgemeinen betrua die Prä⸗ mieneinnahme 10 581 134,49/ li. V. 11,2 Mill.). Während die Transportverſicherung ungünſtig verlaufen iſt, war die Entwicklung in den anderen Verſicherungszweigen befriedigend. Der GV. wird wie ſchon kurz mitgeteilt, die Verteilung einer Aktionärdivi⸗ dende von 10 v. H. vorgeſchlagen werden.— Bei der Lebensver⸗ ſicherungsgeſellſchaft(Allba⸗Nordſtern) war der Geſchäfts⸗ vexlauf gut. Am Schluſſe des Jahres 1926 war ein Verſicherungs⸗ beſtand von 255 074 902 /¼/ Kapital und 1 468 473/ Renten vor⸗ handen(i. V. 182 818 253/ Kapital und 901749/ Rente). Der Sterblichkeitsverlauf war außerordentlich günſtig. Der GV. wird die Verteilung einer Aktionärdividende von ebenfalls 10 v. H. vorgeſchlagen werden(i. V. 10 v..) Der Gewinnanteil für die im Jahre 1928 gewinnberechtigten Verſicherungen wird 25 v, H. betragen(im Vorjahre 25 v. H.— Bei der Nordſtern⸗ Transport⸗Verſicherungs⸗AG. war der Geſchäftsverlauf we⸗ niger befriedigend. Die Prämieneinnahme betrug 2835 695 J/(i. V. 2,2 Mill..) Der Schadenverlauf war durch die ungewöhnliche Wetterlage in faſt allen Weltteilen während des Jahres 1926. un⸗ günſtig beeinflußt. Von der Verteilung einer Dividende wird wieder abgeſehen werden. Es iſt in Ausſicht genommen, die Schiffskasko⸗ und Seewaren ⸗Verſicherung ab⸗ zubauen. Die Geſchäftsbaſis der Geſellſchaft wird hierdurch einge⸗ ſchränkt. Aus Gründen der Koſtenerſparnis werden die weiter zu betreibenden Sparten auf eine beſondere Abteilung der Nordſtern Allgemeine Verſicherungs⸗Ac. übertragen werden. Zu dieſem Zweck ſollen die Nordſtern Allgemeine und die Nordſtern Transport fuſioniert werden unter Erhöh⸗ ung des AK. der Nordſtern Allgemeinen von 3 auf 3,40 Mill. /. Das Bezugsrecht der Aktionäre wird ausgeſchloſſen. Der Umtauſch der Aktien ſoll in der Weiſe erfolgen, daß für je 50 ¼ Nennwert Nordſtern⸗Transport⸗Aktien 40%/ Nennwert Nordſtern Allgemeine⸗Aktien gewährt werden. *Verdoppelter Reingewinn und Kapitalerhöhung der Deutſchen Effekten⸗ und Wechſelbank in Frankfurt a. M. Der AR. beſchloß, aus einem 1926 faſt verdoppelten Reingewinn von 1,276(0,685) Mill. der HV. am 27. Mai die Ausſchüttung eines Gewinnanteils von 8(7) v.., die Ueberweiſung von 0,4 Mill. an eine Sonder⸗ rücklage und Abſchreibung auf Liegenſchaften in Höhe von 0,05 Mill.%/ vorzuſchlagen. Ferner ſoll das AK. um 2,5 auf 10 Mill.„ erhöht werden. Die neuen Aktien ſollen den alten Aktionären voll nach einem von der HV. noch feſtzuſetzenden Bezugsverhältnis und Kurs angeboten werden. * Kapitalerhöhung der Getreide⸗Kredit AG. in Mannheim. Die Geſellſchaft beruft ihre o. HV. auf den 12. Mai ein, der u. a. auch die Erhöhung des AK. um 400 000 auf 500 000/ in Vorſchlag gebracht wird. Die Dividende dürfte unſeres Wiſſens nach wieder in der Höhe der Vorjahre(10 v..) in Vorſchlag kommen. *Dividendeuerhöhung der Kammgarnſpinnerei Kaiſerslautern. Der auf 14. Mai einberufenen o. HBV. ſchlägt die Verwaltung die Ausſchüttung eines Gewinnanteiles von 10 v. H. vor. Im Vorjahre kamen aus 142 322 Reingewinn 3½ v. H. Dividende zur Verteilung. * Depag doch dividendenlos. Infolge der ſtarken Konkurrenz und der rückgängigen Preiſe am deutſchen Oelmarkt wird die Verwaltung der Deutſchen Petroleum AG. für das abgelaufene GJ. vor⸗ ſchlagen, von einer Dividendenausſchüttung Abſtand zu nehmen. *„Keramag“ Keramiſche Werke A. in Meiningen. Die Freitag in Mannheim abgehaltene HV. beſchloß, aus dem nach 330 182 Abſchreibungen verbleibenden Reingewinn von 639 058/ die Aus⸗ ſchüttung von 10 v. H. Dividende auf das AK. von 4 Mill. J, 161058/ kommen in Neuvortrag. Das Unternehmen ſei jetzt voll beſchäftigt und mit genügenden Aufträgen für die nächſten Monate verſorgt. Bayeriſcher Spar⸗ und Giro⸗Verband Erhöhung des Betriebskapitals der Bayeriſchen Gemeindebauk Genehmigung einer Sammelablöſungsanleihe und einer Ver⸗ bandsauleihe von 40 Mill. Der heute in Kaiſerslautern abgehaltene diesjährge Verbandstag, bei dem 141 Sparkaſſen und Verbände mit zuſammen 22 Stmmen vertreten waren, nahm die Geſchäftsberichte der Verwaltung und der Bayertſchen Gemeindehank(Girozentrale) enetgegen. Durch die Ver⸗ handlungen zog ſich wie ein roter Faden die Auseinanderſetzung der Sparkaſſen mit dem Bankgewerbe, die beſonderen Ausdruck in den Bemerkungen fand, durch die Oberregierungsrat Dr. Engelhard den Geſchäftsbericht ergänzte ſowie in einem beinahe zweiſtündigen Referat von Oberbürgermeiſter Knorr, dem Syndikus des Baye⸗ riſchen Städteverbandes über die bayeriſchen Sparkaſſen im Rahmen der privaten und öffentlichen Wirtſchaft. Die Verſammlung beſchloß die Erhöhung des Betriebskapitals der Bayeriſchen Gemeinde⸗Bank (Giro⸗Zentrale) von 5 auf 10 Mill., die Ausgabe einer Sammel⸗ ablöſungsauleihe für den Neubeſitz in Markenankeihe der Gemeinden und Gemeindeverbände, deren Höhe ſich nach dem noch feſtzuſetzenden Bedarf richtet, ſowie die Aufnahme einer Verbandsanleihe von 40 Mill. 2 . * Großhandelsſtandzahl. Die auf den Stichtag des 20. April be⸗ rechnete Großhandelsſtandzahl des Stat. Reichsamtes war mit 134,7 gegenüber der Vorwoche(134,8) nahezu unverändert. Von Kurszettel der Neuen Mannhelmer Zeſtung Aktien und Auslandsanleihen in Prozenten. bei Stückenotierungen in Mark je Stück Die mit T verſehenen Werte ſind Terminkurſe während ſich die mit + verſehenen noch in Bi⸗ verſtehen. Mannheimer Effektenbörſe vom 25. April 25. Bad. Bank 200,0 23.] 25. 23. 1550 1680 Continentale Verſ. 115,0,115,0 C. H. Knorr 199,0 Mannheim. Verſ. 154,0/154,0 Mannh. Gummi—.——.— Oberrh. Verſ. 207,0 207,0 Neckarſaum Ihrzg 137,01189,0 .-0 für Sefünd 50,— 90.— Ffatz. Müßtend 18 9ſ18g9 Benz& Cie. N FPortt, Zem. Heid. 187,5 187.5 Pfälz. Hypoth. Bk. e. R Hypoth. Bank 218,0213,0 Rh Creditbank 143.0148,0 Sädd. Disconto 158,0,158,0 Durlacher Hof 160,0 160,0 Kleinlein Heidelb. 220,0.220,0 Ludwig ah Akt Br. 220,0 220,0 270 3840 K0. Eiettr..-G. 205,0205,0 Nhenoanden 57255 Nheinmühtenw. 150.9 zuchs Waggon(.330.540 Wanß& Freytag 200,0 Shwarg⸗Storch 178,0 180,0 Germania Linol.)..309,0 Zeuſtoſf Waldhof 290,9201, Derger Worms 181.0184,0 Karlsruher Maſch. e 1868.0 168.0 Bad. Aſſekuranz 17 277,5 277,5 Frankfurter Vörſe vom 25. April 2—9 895* 2— 2— Baſt.⸗G Alkki elſenk. Gußſt. 17.—17.— Banle 12 20 THarp. Bergbau. 268,2282,0— TAllg. D. Creditbt 169,0.188,2 TIlſe Bergb. St. A—.—307,0J Bergm. Elektr.. 241,8 Babiſche Bank.—,„0 TKali Aſchersleb. 215.0 209, Bing Metallwerke 20.— Bankf. Brau. Ind. 242,0243,0 TKali Weſteregel. 245,0210,5 Brem.⸗Beſigh. Oel 77.— Bayr. Bodencr. B—,—.—T MNannesmannr. 240,00237,7 Bayr Hyp. u. Wb 205,0 20755 Mansfeld Akt. 173,0170.0 JBarmer Bankv. 169,5 167.0 TOverſchl. E. ed.—.— 121.5 TBerliner Hand. 268,0257,0 TCom. u. Privatb. 220,7 222,0 1Darmſt. u. Nat. B 269,0 271,0 D. Hypothekenbk. 171,5 171.0 IJDeutſche Bank. 193,7 195,5 .Effett. u. Wechſ. 162,5 166,0 D. Ueberſee⸗Bant 129,5 128,0 D. Vereinsbank 121,0120.0 IDisconto⸗Geſ.. 184,7184,0 JDresdner Bank 185,5184,0 Frkfrt. Hyp.⸗Bank 215,2 215,2 Totetalb. u..⸗G 170,0 169,0 JNittelo. Cred.-⸗B 245,0242,0 Nürnberg. Bs.⸗B.—,* Oeſter. Cred Anſt 10.15 10,25 Pfalzer Hyp⸗ Ot—— Rgein. Crebitbank 143,0148.0 Neihsbank. 175,7175,5 Mgern. gp.⸗Bant 217.0217,5 Suho. Oisconto 153,0 153, Ch. Brockh..⸗W. 109.593.— Cement Heidelb.. 188,7 Cement Karlſtadt 208,0 Chamotte Annaw. 85.—8 Chem. W. Albert 166,7 Cont. Nürnb. Vzg.—.— JDaimler Motor. 133,5 D. Gold- u..-Anſt 236,5 Dyckerh.& Widm. 52,—50,.— Dingler Zweibrück———.— Dürkoppwerk St. 85.— Düſſeld. Rat. Dürr 74.50 Eiſen Kaiſerslaut.—.— 51— IElektr. Licht.K. 219,5223,5 Elh. Bad. Wolle 46.——.— EmagFrankfurt-.570 Emallſe St.Uürich 48,50 Enzinger⸗Umion 95.— Eßlinger Maſch. 97,50 Eltling. Spinn. + 212,5 Faber, Jog. Blei 126,5 Faber&Schleicher 125.0 40.75 141. 323,0 Otavi- Min Ant. 42.20 TPhönixBergbau 142,7 Inhein Braunt.. 3424,5 Salzw. Heilbronn———— Tellus Bergbau. 125,0125.0 VK. u. Laurahütte 93,75,91,50 Crausport⸗Aktien. Schantungbahn 1 Hapagg„0 1Nordd. Lloyd. 155,5 Oeſter.-U. St. B.—.— Baltimore& Oyio—.— Induſtrie-⸗Aktien. Eichb. Mannh. + 255.0 H. Kempl⸗Sterab. 190,0 Aalr St.⸗A. 280, 0 Schoſſek). Binog. 974.5 ee 153,0 154,0 87.55 48.— 95.— 96,15 212.5 127,0 125.0 255.0 198.0 378,0 0l Lech Augsburg 140.7 Wener Bantver 6,97.— Warttb. Notenbt.—.—— Manngger.⸗Gel.—,— Frankf. Allg. Verſ. 162,0 163,0 Doerrg. Berſ.⸗Geſ. 201,0201,0 Frantſ.R. u. Mitv.—.——.— Vergwerle⸗Aktien. JBachumer Guß.—.— Juderus Eiſen 225 180,0 184,0 71.— 1J. G. Faroenino. 330,2 FJahr Gebr. Pirm. 43,.—43.— 1Felt. Guill. Carls 179.0179,5 Jeinmech. Jetter.—.——— Urankf.Pok. K Wit.—.—98.— buchswaggon--. 0,5490,549 TGoldſchmidt Th. 150,1150,1 Gritzner M. Durl. 137,7138,5 Grtrftw. Mym.6%—.—14,40 Grün, Bilfinger. 221,5/223,0 Haids Neu, Näh 51.—51.— Hammerſen. 190,01192.0 Schwarg⸗Storch 1/9,.7 331,0 Werger 182.C Adt, Gebr. 79.— Adler Oppenheim 149,5 Adler Kleyer.. 143. 145•8 TA. E. G. St.-A. 197,0 203,0 Aſchaff. Buntpap.—.— 165,0 Aſchaff. Zellſtoff. 191.7192,0 —,— Bahnbed. Darmſt. 54.— 33,25 137,0 Badenia Weinh.—.——.— —.—Bad. Sieir., Dad. Maſch. Hurl. 144,7.145,0 JD. Lupemb. Berg—.— Eſchweil. Bergwre———.— 23. 25. Uhrenfabr. Furtw.—.——.— Ver. deutſch. Oelf. 90.——.— B..ch.Ind. Mainz 127,0128,0 1Ver. Stahlwerke—.——.— Ver. Ultramarinf. 160.0182,0 Ver. Zellſt. Berlin 159,015955 Bogtl. Maſch. St.—.——, Voſgt& Häff. St. 167.0,170,5 Volthom. Seil.K 72.—72.— Wayß& Freytag 199.7197,5 TZell Waldhof St 290,(290,5 23. 25. 23,.25. 34.2 122 Regagl Fahrzg. 138,2139,0 98.50 Nrh. Leder Spier 120,0120,0 124,00PetersunionFrfft 129.20131. 252.5 Pf. Nähm. Kayſer 63,1583,88 225.0 Philipps.-G. Frk 65.——.— 89,85 Porzellan Weſſel 50.—59,.— Junghans St⸗A. 120,9,120,1 Rein. Gebb 852 325 920 ammg. Kaiſersl. 210,0212,0 TRheinelekt.St...206, Kanlernber aſch: 43.——,— Rb. Maſch. Leuder 48.5047.— Kemp, Stettin..—.——.— Rhenania Aachen——68,50 Klein. Sch& Becker 140.0 140.0 Riebeck Montan.—.——.— Knorr. Heilbronn 202.2203.0 Riedinger Maſch.—.— Konſerven Braun 81,5082.50 Rodberg Darmtt..35 Krauß& Co., Lock. 94,—93.— Gebr. Roeder, D. 147.5 Teahmeyer& Co. 185,J189 01Rüttgerswerke 144.,0 140.0 Schlinck& C. Sbg.— 37.— Schnellpr. Frank. 116.7 144.5 Schramm Lackf. 113.0 Lutz Maſchinen 41.50 ISchuckert, Nrbg. 242.0240,0 Lup ſche Induſtr.—.— 8 Schuh 5 85,2592,.— Feſtverzinsliche Werte Mainkraftwerke 134,2135,5 Schuhfabrit Herz 62.2590,—D. Anl. Ablöſgsſch. 22,.— Metallgeſ. Frantf. 210,0211.0 Seilinduſtr. Wolf 99.—90,—19%% Mh. Stadt 25—.——.— Mez Söhne—.——.— ISiemenssHalst 882,0 332,58% Mh. Stadt 268—.——.— s St.„—39, 25 S. Led.———.——.— Notoren Deug— des Südd. Zucer.18g,9 ö8.5Jer J. Shugg.dl Motorf. Sberurſ. 67.—70,50 4% D. Schuzg. 14—.——.— Berliner Börſe vom 25. April Bank-Akctien. Induſtrie-Akttien. Bank f. Brauind. 242.50243.5 Accumulatoren 125,7128.0 —— Bankver. 178,7 7 885 Adler& Oppenh. 155..169.7 10 2 Hanfwerke Füßen 1 Hilpert Armaturf. 93.50 HirſchKkupf. u. Met. 1255 Hoch- und Tiefbau 154.5 Holzmann, Phil.. 226.2 Holzverkohl.⸗Ind. 91.5) 14557 Freiverkehrs⸗Kurſe. 148,0 Benzz—. —Brown. Bov.& C. 180,0 117,5 Raſtatter Waggon—.— 110%Ufa. Lederwerk Rothe 37.25 Ludwigsh. Walzm 144.7 Tricotw. Beſigh-—.——.— IJDaimler Benz. 134,0136, 1 T Deſſauer Gas 237,0239,7 Dtſch⸗Atlant- Tel. 128.(128,7 1Otſch.⸗Luxemb. 200.0197 .Eiſenb.⸗Signl.—.— TDeutſche Erdöl 198,0 Deutſch. Gußſtahl 137.0 Deutſche Kabelw. 134.0 Deutſche Kali 153,0 1Deutſche Maſch. 129,7 Deutſche Stejnzg. 220.5 Dank f. el. Werte 218,9218 24 0 JBerl. Handelsg. 269,7 268, Aeeerer, JCom. u. Privath. 220,0221, TAllg.Elektr.-Geſ 195 2 203, 1 Darmſt. u..-B. 270,9,26,0 ne 223.9 255.0 JDeutſche Bank. 195,0 199•“Anglo-Ct Gnancg 108,1.1105 1 Dt. Ueberſee Bk. 129,0 129,0 Anhalt. Kohlen. 18.0 130.0 Annener Gußſtah! 24,2524.— Prantf Algem. 165,0—— Aſchaffvg. Zeilſt.. 190.0 188,0 1 Mitteld. Kredb. 24½0 2410 a Malch 151,0(152,0 Mieng 75 3 ee 142,0 Reiungenericher 77 178 2 Pamage Meguln 6161— Hürener etall. 104.8 Aued Greltdgnt 1220 14008 e n Durkoppwerke 94.50 7 5Bergmann Elkt. 241,0/T. 25 Suddeutſch. Disc. 153..—.—, Berl. Zub. Hut TOynamit Nobel 159,0 435.0 Berl. Karlsr. Ind. 113,7114,0 Cransport-⸗Aktien. Ferün. Maſcho. 141.0 +D. Reichsbahn———.— 141.5 Bing Nürnbern 29,78 31.75 Schantungbahn 11,18 11.— ddacham Gußlt 19.0 Allg. Lot. u. Str.—.——.— 196,5 Gebr. Böhler o.—.— Aachener Kleinb,—.— Braunt. u. Brikets 220,0 2150 Nere Südd. Eiſenbahn 272,9270.2 193.0 138,0 134.0 157.8 128,5 83.75 106,5 141, 103,2 95.— 130.7 208,5 228,7 39.— 17⁰.5 167.0 331.2 8 61.— 4375 2268,0 439.0 — Elektr. Lieferung. 203,7 JLElktr. Licht u. Kr. 213,5 Emaille Ullrich 47 Enzinger⸗Union. 95,.1 Eſchw. Bergwerl 170,5 Fahlb., Liſt& Co. 168,0 TJ.G. Farbenind. 339,2 — S* 216 0 den Hauptgruppen haben die Agrarſtoffe um 0,7 v. H. auf 134,9 nachgegeben, während die Kolonialwaren leicht auf 127,1 an⸗ gezogen haben. Die Standzahl der induſtriellen Rohſtoffe und Halbwaren iſt bei anziehenden Preiſen für Schrott, Kupfer, Häute und Leder um 0,2 v. H. auf 129,8 geſtiegen. Gleichzeitig hat ſich die Standzahl der induſtrielen Fertigwaren um 0,3 v. H. auf 143,3 erhöht. Vörſenberichte vom 25. April 1927 Terminwerte in Mannheim feſt, Kaſſawerte nicht einheitlich An der heutigen Börſe lagen von Terminwerten wieder Elektro⸗ Aktien ſehr feſt. A. E. G. zogen auf 204 an. Auch.G. Farben na dem Rückgang vom Samstag etwas erholt. Am Kaſſamarkt lagen Rhetnelektra und Zellſtoff Waldhof unverändert feſt, während Zucker⸗ und Kali⸗Aktien niedriger notierten. Feſtverzinsliche Werte bei geringem Geſchäft behauptet. Fraurfurt etwas feſter Die Gruppenkäufe, die in Berlin vorgenommen werden und auch an der hieſigen Börſe zu beachten ſind, wandten ſich heute A..G. und Licht u. Kraft zu, daneben auch den Aktien der J. G. Farben, während Elektrowerte und faſt der geſamte übrige Markt mehr oder weniger vernachläſſigt wurden. A. E. G. ſtiegen um 4, Licht u. Kraft um 2 un G. Farben um 2 v. H. gegen die amtlichen Samstagsnotierungen⸗ Montanwerte ſchwächer, ebenſo Bank⸗Aktien, ferner Bauunterneh⸗ mungen und Südd. Zucker. Das Geſamtkursniveau lag aber etwas über den nachbörslichen Kurſen vom Samstag. Renten ſind weiter vernachläſſigt und unverändert. Später intereſſierte man ſich für J. G. Farben mehr, da man eine 10 proz. Dividende jetzt wieder für wenig wahrſcheinlich hält, Kurs 333. Montanwerte blieben ſtar vernachläſſigt; immerhin konnten ſie aber die niedrigen Nachbörſen⸗ kurſe vom Samstag etwas äberſchreiten, ohne allerdings die amtlichen Notierungen vom Samstag erreichen zu können. Das Gleiche gilt für Banken, die Aktien der Bau⸗Unternehmungen und Zuckerwerte. Das lebhafte Geſchäft hielt während des ganzen Börſenverkehrs an, blieb aber in der Hauptſache immer mehr auf die Elektrowerte be⸗ ſchränkt. Tägliches Geld 4 v. H. Berlin feſter Die neue Woche, die uns den Ultimo erheblich näher bringt; eröffnete noch ziemlich unſicher. Im Vormittagsverkehr und vor⸗ börslich war die Umſatztätigkeit ſehr gering und beſchränkte ſich wieder nur auf Spezialpatere. Die Kursentwicklung war zu den erſten Notierungen ganz uneinheitlich. Spezialwerte höher. Die ſenſatio⸗ nelle Steigerung der Schleſiſchen Textil AG., die im Verlaufe fa 30 v. H. gegen Samstag gewinnen konnten, wird auf ein Gerü zurückgeführt, nach dem die Glanzſtoffwerke für dieſe und für Schle⸗ ſiſche Kramſta, die 14 v. H. gewannen, Intereſſe habe. Nach unſeren Informationen entbehren jedoch dieſe Kombinationen jeder Grund⸗ lage. Die anfangs vernachläfſigten Banken und Schiffahrtswerte konnten ſich im Verlaufe befeſtigen, zumal von den Spezialgebieten ausgehend ſich allgemein eine feſtere Grundſtimmung durchſetzte. Kali⸗ werte konnten einen Teil ihres Verluſtes wieder einholen, Elektro⸗ papiere neue Höchſtkurſe erzielen und die anfänglichen Tagesverluſte größtenteils gut aufgeholt werden. Anleihen erholt. Am Deviſen⸗ markt macht die Befeſtigung von Mailand weitere erhebliche Fort⸗ entz zu, amtlicher Notiz 60 Pfg. höher und im Verlaufe weiter ſteigend. Mannheimer Produktenbörſe vom 25. April.(Eigenbericht. Die Tendenz am Produktenmarkt iſt ſtetig. Das Geſchäft iſt etw belebter, insbeſondere im Verkehr mit Futtermitteln. Von Ausland⸗ weizen iſt angeboten: Manitoba J für April⸗Mai zu 16,00 hfl. Mani⸗ toba II für April⸗Mai zu 15,70, Manitoba III zu 14,85, Manitoba 1 zu 13,95, Auſtralweizen disp. zu 15,30 hfl., alles eif Mannheim⸗ Baruſſo 79 Kg. für April 13,80, für Mai 13,72, Roſa Fe 79 Kg. für April 14,00, für Mai 14,00 hfl., alles cif Rotterdam. Inlandweizen kaum angeboten, 30 4, waggonfrei Mannheim. Inlandroggen 27 bis 27,75, Auslandroggen 27,50—28,00, Braugerſte, inländ., wenig an⸗ geboten, 28—0, Braugerſte, ausländ., 29—32, Futtergerſte 22—23 ½ Inlandhafer 22,75—23,75, Auslandhafer 22—23, Mais, gelbes, mit Sack 19, Biertreber mit Sack feſter 15,50—16,00, Weizenmehl, ſüdd. 39,50—39,75, Weizenbrotmehl, ſüdd., 31,50—31,75, Weizenbrotmehl, rheiniſches, 29—31, Roggenmehl 66—70 proz. 36,25—38,00, Weizen⸗ ſuttermehl 15,50—16,00, Weizenkleie, fein, 14, Noggenkleie 14,50 l. Mannheimer Viehmarkt am 25. April N Preis für 50 Kg. Lebendgewicht; Geſ. ufuhr. 4274 Stück Ochſen.. 196 St Kühe..237 St. Kalber⸗ 652 St. Schweine.2707* a).. Mk. 46—62 22— 46—50 a). Mk.— a k. 59—60 .„ 36—54)..„ 34—38)..„ 78—80 d. 59.— . e ee e ee eee ch..„ 30—32 ch..„ 15—20 ch. 64—688 4—5 Bulen.;. 124 St. Sürſen. de e,..—5„„ 2).. Mk. 51—54) Mk.. 29 St. 4 7* 95 „—46— 555 a.— e)„ 38—38 Freſſer...— St. dj..„ 368—45 Arbelng f— 2— „„„ 80.. Mk.——— Marktverlauf: Mit Großvieh ruhig, Ueberſtand; mll Kälbern ruhig, langſam, geräumt; mit Schweinen ruhig, Ueberſtand ⸗ Concord. Spinner 0*. Kraugeck Cie, Lok. 94,9, —5—— Baltimore. 165,0 163,0 n 3902 1 TDeutſch⸗Auſtral.— Bremer Vulkan. 142,0 142,0 ITHapag. 154.0152,5 Bremer Wolle 294˙5 709.0 19.Südamerita 233.5 242.5 Buderus Eiſenw. Wite 1Hanſa Diſchiff.234,0 231, Chem. Heyden. 140.0/138.7 TNordd. Lloyd. 154.7 153,8 237,5 179. 108,5 0,525 FeldmühlePapier 237,0 TFelten& Guill. 177,0 R. Friſter. 105,7 Fuchs Waggon. 0,525 Gaggenau.⸗A. 64.— Chem. Gelſenk..104,0 102.5 64.— Verein. Elbeſchiff 89.7589.25 Cbem. Albert. 163,0(163,2 Gebhard Textil. 143.150.0 10 Ziegen: 10—20 l. ..28. 23,100 199,0198,0 Wicking ⸗Cement. 205,5 2109 Wiesloch Tonwar. 104.00112, 28.J 25. Markt- u. Kühlh. 210 g6 Wiſſener Metall 148.0 1550 Mech. Web. Lind. 320,00338,0 Mez Söhne. 5,2591,25 Miag⸗Mühlen.. 164,0160,0 Wittener Gußſtahl 79.— 75. al 8 Wgen 84— 92 80 Wolf, Buckau 67,.— 1 otoren Deutz„.80 Zenſtoff Verein.—.—163. Motoren Mannh. 30,5031.— 290.802915 Kadn 0 0 5 eed Neckarſulm Fhrzg 188,1139,9 Freiverkehrs⸗Kurſe⸗ TNordd. Wollk. 211.5215.5 Adler Kali 96,50.—.— Benz⸗Motor— 1Oberichl. E. Bed. 127,0128,0 Brown. Bov.& C. 180.—.— JOberſchl. Koksw 127.2125,5 TOrenſt,& Koppel 139,7187,0 Deutſche Petrol.. 84.8689.— iamond—.— TPhönix Bergb. 133,.5142,2——.— 25 IRathgeb. Wagg. 113,3113,5 Urg 2 Ralshol Beptes. 20e.)504,h Hachregeng. 2080 Thein Braunchl 320,5321,5 Krügershall... 190.0 Rhein Ehamotte 103.0101,00 Petersb. Int Höb..59 Tothein Elektrizit. 208,5205,0 Ronnenberg 127,0 Rheinfelden Kraft 182,5182.50 Ruſſenbank.10 Rhein. Maſch.Led. 20,—4,78 Sloman Salpeter 9085 IRheinſtahl.272,0ſ268,0 Sudſee Phosphat—.— IRhenania Chem 69.75 42. 85, Nemd Hilten. a) Reichs· u. Staalspap. Roſitzer Braunk.. 144,0 Roſitzer Zucker. 107,8 0 ohne Auslöſgsrecht 21,70 Goldanleihe 99,70 Rückforth, Ferd. 138,0 JRütgerswerke. 145,0 5% B. Kohlenanl. 18,37 55% Prß. Kaltanl. 6,30 6,5 THoeſch Eiſ. u. St 219,7215,2 Sachſenwerk. 145,0 zohenlohe⸗Wrk. 23,5028,25 ESalzdetfurth. 273,0 225,2270 Sarotti. 234.0226,0,10, Uh. Sadt28—.— 85.. 121,½122,00Scheid tel. 37,50 THumboldtMaſch. 48,4547.— 3. 275 368,7 ISchuckert& Co. 240,2 2ög bae, 2leeh Seens e 3220 e 0. 58 1 e 18E„00 Gebr. Junghans. 119,7/119,0 55 800 Kahla Porzellan. 137,0181,5 Stettiner Vulkan. 7.15 70,50 TKaliw. Aſchersl. 214,00210,0 StoehrKammgrn. 175,0,178,5 Karlsr. Maſchin. 42,0042,.—— Stoewer Nähm.. 83.—o4, C. M. Kemp..— 8— Stolberger Zint 288.0268,0 Klöcknerwerke 185,0 Südd Immobil. 140,0140,C C. H. Kaorr 474.[Teleph Beriner 105,7.103,84% Papiercte.—...5 Kollm.& Jourdan 90,751,—Thoerldel abrik. 113.7118,04% Türt. Ad.-⸗Ant. 14.75,½1“%, Gebr. Körting. 1J,112,0Tietz, Leonhard. 168,0163,04% ,, Bagd.⸗Eil.1 20.— 6 Koſtyeimer Cell.—.——.— Transradio.. 1436,0145,4%„ 27 1 71 55 1410 Unionwerte Naſch 96,2%98,50 5 205 Nyſſhauſer-Hutte 68,— 26,— Barziner Papter 143,149,„ 006.-Los 51,4 544 05 er. 3. Frtf. Gum. 105,217,004.% USt.-NIsI) 44.— 4 50 ILahmeyer& Co 185.0ſ499,2GerChem. Charl. 188,0139,94½%% 1011— Laurahükte 93.50½½,—8. Otſch, Nickelw. 189,2189,7/%— Goldrte 23.— 40.19 Vinde's Eismaſch. 101.8 BSglanzſt. Elb, 680,ſ651,0„ Kronr 265 ,0 Lindenberg... 63,6551,8 g. Schuhf rng 87,50/38,75 3% Oe. U. Sto. alte 24.90—. TCarl Lindſtröm 239,0 1Ver. Stahlwerke 151,2150,2 30% De⸗UIX Sr(74,—.—— Lingel Schuhfabr.——. VStahlm v. d. Zyp 251.5250,5 4% Oe. Goldprior. e Jeinte& Hoffm. 9,508,28 Ver. Ultramarinf. 151,2181,02.60% Südock 25 ILud. Loewe& Co 375,7 Vogel Telegraph. 128,0132,82.600% C. Lorenz 152,0 5 Lothr. Portl.⸗Cem—.— Voigt& Haeffner 167,8,170,5 Vogtländ. Maſch. 110,0113,0477 Magirus.-⸗G. 67,7585,25 Wanderer⸗Werke 288,5 IMannesmann 240,0237,80 Weſer Akt.⸗Geſ.—.— TMansfeld. Akt. 170,01167,0T Weſtereg. Alkali 214,0 TGelſenk. Bergw. 98. TGelſenk. Gußſt. 17,5017.— Genſchow& Co. 90,2589.— German. Portl-3. 270,0 Gerresheim. Glas 173,0175, JGef..eltt. Unter. 280,7281,0 Gebr. Goedbardt 134,7187,0 Geradſe. Th. 150,1151,0 Goerz C. P. Gothaer Waggon 23,15ʃ22.— Aesner Maſe in. 187.0/185,0 Grkrſtw. Mhm.5%—14,40 Gebr. Großmann 125.934.0 Grün& Bilfinger 224,7218,5 Gruſchwitz Teßtil 118,0120,0 ackethal Draht. 110, 1112,0 Halleſche Maſch.. 211,0215,0 Hammerſ. Spinn. 121,193,5 San ae 187,0187½0 Hann. Waggon..eg= anſa Llond.. 66.—85,75 300. Wien Jum. 105,0110.0 1555 3— 5 25 5 05 arpen. Bergb. 206, Hartmann Maſch. 06,—63.15 .191,2151,0 ilpert Maſch... J1l8e. KAuff 122,00120,5 THirſch Kupfer 125,0122,0 ITHirſchberg Leder 125,0130,0 2 2 — — — 182,5 1440 106,5 14l.7 145,0 286,0 226,0 37,25 368,5 240.0 90.— 331,6 89,75 — 9⅝ Mh. Stadt. 26—— 5% Roggenwert.—.— 5% Roggenrentb. 8,49 5% Landſch. Rogg. 8,26 8. b) Ausl. Neutenwerle 5% Mexikaner 43.50 47 Oeſt. Schatza., 26,25 4%„Goldrente—,— 4%„ conv, Rte.—.— 2, 4½0%„ Silberrte. 9,.— Kronprinz wfetall 144,“ bligat.—.—— 475% Anat. Ser.! 29,6 28,85 286,04½%„ —.— 4Æ70 III 28.——, 210,005% Tehnantebee. 28,.35 29.— —— R Nee re ⸗ Nene Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ansgabe) 7. Seite. Nr. 189 „Vontag, den 25. April 1927 „Der gefeſſelte Strom Von Hermann Stegemann Brut Sdoch lauerten unausgeſprochene Aengſte in ihrer Befür Das Geſpräch lief ſo ſachlich, ſo vernünftig, daß ihre ſetz rchtungen Wahngebilde oder dieſe ruhige Auseinander⸗ ung Seloſttäuſchung war. uf einmal war's da. Er war an den Lebensnerv gekommen. Er begann: mein Mein kann ich's nicht ſchaffen, ich kann nur mein Beſtes, Plä Ganzs geben, und das hab' ich getan, tue ich noch. Die 177 haben allen Anſprüchen Genüge getan, und das iſt an⸗ noc als in Amerika, wo keine Rückſichten genommen und aus dermiger verlangt werden, wo es aus dem Vollen geht, behäl em Bollen ins Große. Wo die Kühnheit immer recht tra t. Hier muß laviert und links und rechts Rechnung ge⸗ Miten werden. Nun kann die Geſellſchaft nicht mehr mit. blic fehlt der Mann, der über der Sache ſteht, der den Weit⸗ 52 hat für die elektriſche Nutzleiſtung, der ſeine eigenen Tur⸗ etz, laufen ſieht und lieber zehntauſend Pferde zuviel ein⸗ ſia als das Werk ungebaut zu laſſen. Ich habe an Roth iael dront und Kompagnie gedacht, aber die liegen ſchon in — Rheinwerken feſt. Das dritte fräße ſie auf. Finde ich bald ann, ſo baue ich, find' ich ihn nicht, und ich muß ihn eine muß ihn morgen finden, Ruth, ſo baut in zehn Jahren mi fremde Geſellſchaft nach fremden Plänen, und ich werke dis en Kulis am Jangtſekiang und verdämmere die Zeit, bis ich ſelbſt wieder zu Lehm werde!“ nendas war's. Ruth hatte bei dem erſten Satz eine be⸗ licht mende Angſt geſpürt, dann waren Fragen, Namen, Mög⸗ 5 73— von verwirrender Buntheit in ihr aufgeſchoſſen, und 115 b Frage, ein Name, eine Möglichkeit, die doch die un⸗ ſie ichſte von allen war, überſtrahlte alle anderen. Und als pe chon in dieſer Seelennot rang, da kam ein Schlußſatz, der br Sllon ierche verbitterte Schluß, dieſe Selbſteutäußerung und In ſtpernichtung, die von ihrem Hanns, von dem Hanns gold, den ſie liebte, keinen Hauch mehr übrig ließ. nie 2Hanns, das iſt ja Wahnſinn,“ murmelte ſie und drückte ſ Lider zu, um mit den aufgeſtörten Aengſten und Nöten ig zu werden. zWahnſinn, Ruthl⸗ uusts hob ihn vom Stuhl, ein ſtolzes Lächeln ſtand ſtarr in „Wahnſinn nennſt du das, was mir übrig bleibt! Warum nicht gleich Feigheit, noch ſchlimmer als einmalige Feigheit— dauernde Reſignation! Nein, Ruth, es iſt weder das eine noch das andere. Aber glaubſt du, ich könnte den Rhein noch ein⸗ mal wiederſehen, ohne vor mir ſelbſt den Reſpekt zu verlie⸗ Kopf ren! Und wenn ſie mich in China oder Amerika das größte Ingenieurwerk der Welt bauen laſſen, meinſt du, das böte mir noch Erſatz, dabei hätte ich noch etwas zu gewinnen oder zu verlieren! Ich ſage dir, ich hab' hier meine Seele drin, Ruth, ich hab' mit ſo viel fertig werden müſſen, als mich der Ge⸗ danke packte, daß ich nie mehr davon loskomme. Denk' an den alten Mann dort unten im kaſſierten Haus, denk' an die Er⸗ innerungen, an die Heimatgefühle, die einem bis ins innerſte Weſen gedrungen ſind! Sie haben in der ganzen Welt von Frevel, von Heimatſchutz geſchrieben, und dabei hat keiner, der da die Feder gerührt hat, auch nur eine Spur von einem Konflikt in ſich getragen! Nimm mir das Werk, und du nimmſt mir das Leben, nein, nicht nur das Leben, mehr als das Leben!“ Ruth hatte gelauſcht, war aufgeſtanden und ſagte leiſe: „Hanns, dann bauſt du, dann mußt du es bauen, dein Werk!“ „Wie meinſt du das?“ JIßhre Haltung, ihre Gebärde, der Klang ihrer Stimme hatten ihn aufgeſchreckt. Sie preßte einen Augenblick die Handflächen feſt gegen⸗ einander, wies dann auf den Stuhl und erwiderte: „Lomm, ſetz dich! Wir wollen unſerer Zukunft ins Geſicht ſehen. „Ja, die hängt an dieſem Werk, an dem auch du deinen Teil haſt, Ruth.“ „Ich danke dir für das Wort, Hanns. Nun hör' mich cuhig an.“ „Ruth, wenn—“ Ein ſchwermütiges Lächeln lief über ihre Züge, aber es klang die alte Herbe in ihrer Stimme, als ſie ihn unter⸗ ach. „Sei ruhig, es handelt ſich um dein Werk.“ Trotzig ſchwieg er ſtill. Mit einem Schlag war alles anders geworden, verflogen der Rauſch der Stunde, ſie ſtanden ſich wieder als Kämpfer gegenüber wie einſt. Und Ruth Engelhardt dachte an die Tage in Frankfurt und begann damit, ihn daran zu erinnern, daß ſie zuſammen aufgewachſen ſeien und daß keine konventionlle Verlobung m hageren Geſicht. ſie bände. Auch keine roſenrote Liebſchaft. Er habe ſein Le⸗ HelschbriI. Amtliche Bekanntmachungen Handelsregister. gedn das Handelsregiſter wurden heute ein⸗ etragen die Firmen: 74 — Elektrofunken Froſch& Co., Mann⸗ ülnn. Die offene Handelsgeſellſchaft hat am G5 März 1927 begonnen, Perſönlich haftende gerlellſchafter ſind Robert Manderſcheid, In⸗ leöleur, in Maunheim und Ellſabeth Froſch, 20 in Mannheim. Alt Albert Höfer, Mannheim. Inhaber iſt ert Höfer, Kaffeehausbeſitzer, Mannheim. M ert Höfer Ehefrau, Emma geb. Harzer, Feunbeim iſt als Prokuriſt beſtellt. Fierner wurde heute eingetragen zu den 3 men: Fir Fr. Joſ. Heiſel, Mannheim: Die ema iſt erloſchen. Firneüühem Müller, Mannheim: Die ma iſt erloſchen. annheim, den 23. April 1927. — Bad. Amtsgericht F. G. 4. — Aullllldädladuuundauuuuuunuubaunneeieeee Stäcdt. subv. fochschule für Nasiu in Maundeim 1. 2, 9a Telephon 26429 Abtlg. IKonservatorium; Abtlg. II Musiklehrerseminar; Abtlg. III Opernschule in Verbindung mit dem Nationaltheater; Abtlg. IV Orchester- u. Kapellmeisterschule: *„ Abtlg. VSchauspielschule Eintritt: in die Abtlg. Iu V jederzeit; in die Abtlg. II 1 Mai; in die Abtlg. III 15. 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Und hörte dann wieder mit unterdrückter Unruhe und Ungeduld weiter zu, denn Ruth hatte ſich nicht aus der Faſ⸗ ſung bringen laſſen und erklärte, ſie meine das nicht wörtlich, er habe ja ſelbſt von China geſprochen, und wenn er dort auch ſeinen Mann ſtände, ſo wäre er doch nicht mehr der Hanns Ingold von heute und vor allem nicht mehr der Hanns In⸗ gold, den ſie geliebt habe und für den ſie alles täte. Da unterbrach er ſie zum zweitenmal. „Du ſagſt, du habeſt mich geliebt,“ forſchte er miß⸗ rauiſch. Einen Augenblick zögerte ſie, dann griff ſie feſt in ihr Herz und entgegnete: „Ja, ſo habe ich geſagt. Ich habe dich geliebt, das will heißen, ich habe dich einmal geliebt, um dich heiraten zu wollen. Das war früher, war aber vielleicht ſchon an dem Tag nicht mehr, als ich dir in Frankfurt Lebewohl ſagte. Erinnere dich dieſes Tages, Hanns! Vielleicht weiß ich es auch erſt ſeit heute, daß ich dich nicht mehr liebe, um deine Frau zu wer e ſoll denn das heißen? Weil der Bau— „Was ſoll denn das heißen? Weil der Bau— „Ja, Hanns, der Bau, das Werk, aber nicht der Bau des Werkes, ſondern das Werk ſelbſt. Ich bitte dich, mir auf die Frage zu antworten: Liebſt du mich mehr als dieſes Werk? „Unſinn!“ brauſte er auf.„Unſinnige Vergleiche, die du da aufſtellſt! Das kommt nicht aus dir! Dein Vater ſpricht aus dir! Nun, ja denn, in dieſem Werk ſtecke ich drin, tief und ganz! Wann habe ich das geleugnet? Dräng' mich nicht in Konflikte, die ſich nicht zu mir drängenl' „Wir ſind ſchon mitten in dieſen ſtillen Ronflikten, Hanns. Und was ich dir in Frankfurt geſagt habe, wiederhole ich heute: Du biſt frei, ganz frei.“ „Das bin ich nicht,“ entgegnete er heftig. „Wenn ich dich freigebe, biſt du'!“ Schweigen. Das Rauſchen des Windes in den Baum⸗ kronen drang herein. Hanns ging ungeſtüm auf und ab. Ruth ſaß hintenüber⸗ gelehnt, die Hände krampfhaft ineinandergefügt. Er blieb vor ihr ſtehen. Es war mehr verletztes Selbſt⸗ gefühl als verſtörte Neigung, als er fragte:. „Ruth, liebſt du mich wirklich nicht mehr? ([Fortſetzung folat.) geben— 28 in hochendem MWesser sufgeſöst— vorzügliche Fleischbrühe, sſe erspsren des dusſtochen von teurem Soppenfleisch. Darlehen Inl. Feröfantlehungen der Ntal Mamieun Schlæafzimmer u ie Pfänder vom Monat Oktober 1926 nd 81 Ilt. zwar Lit. Nr. 12 100 bis 14 135(rote Scheine) Ait. B Nr. 28 985 bis 34 002(weiße—— mi ONr. 20 609 bis 24 176(grüne Scheine gellſen bis ſpäteſtens Ende April 1027 aus⸗ werden, andernfalls ſie Anfang Mai verſteigert werden. Stäbt. Leihamt. Wanzen und anderes Ungeziefer beſeitigt Des radikal n. neueſtem Verfahren. 3241 Dinf-Juſtitnt Auler, U., 24, Tel. 22832. Der verehrl. 5—55— 85 von oſtprobe gratis. Friedr Geschäfis-Eröffnung. Einwohnerſchaft Neckarſtadt und Inene Kenntnis, daß ich am 29. 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