Dienstag, 26. April Bezugspreiſe In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatl..⸗M. 2,50 ohne Beſtellgeld. Beievtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. Haupt⸗Geſchäftsſtelle.ö, 2. Haupt⸗Nebenſtelle. R1,4-6, Gaſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen Waldhofftr.6, chwetzingerſtr 19/20 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ reſſe. Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12m Fernſprecher 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Rede des Reichs⸗Ernährungsminiſters Auf einem parlamentariſchen Abend der Bürgerſchafts⸗ fraktion der Deutſchnationalen Volkspartei, Hamburg, ſprach am Montag der Reichsminiſter für Ernährung und Landwirt⸗ ſchaft, Schiele, über„Polttik der Befreiung“. Er führte u. a. folgendes aus: Nirgends werde vielleicht das Ringen um neue, auf die efreiung und Wiederaufrichtung der deutſchen Nation gerich⸗ tete Ziele ſo raſch verſtanden, wie in der großen Hafenſtadt Hamburg. Es ſei eine willkommene Stunde für ihn, den Mi⸗ 8 von der Kritik der Anweſenden ſeine ſeit Jahren ver⸗ retene Forderung der Umſtellung in der deutſchen Volkswirtſchaft, aus einer Ueberinduſtrialiſierung und Ueberſtädterung hinaus auf das grüne Gefilde des deutſchen Bodens prüfen laſſen zu dürfen. Hamburg, die Stadt des königlichen Kaufmanns, ſei durch Handel und Wandel, durch Aus⸗ und Einfuhr groß ge⸗ worden. Aber ſeine Blütezeit ſei auch immer diejenige des großen Hinterlandes geweſen, ſeine Arbeitsloſigkeit auch die⸗ jenige Berlins, Eſſens, Münchens und Breslaus. Es exiſtiere kein wirklicher Widerſpruch zwiſchen dem Geſetz eines Gleich⸗ gewichts auf dem Binnenmarkt und dem Intereſſe am deut⸗ ſchen Ueberſeehandel. Beide Ziele müßten ſich vor dem Rich⸗ terſtuhl des Gebotes unſerer nationalen Zukunft vereinigen. Eine gewiſſe Blockadegefahr habe auch heute noch nicht aufgehört. Wir ſtanden immer noch im Zeichen des Wirtſchaftskrieges und würden uns noch lange darin befinden. Erſtes Gebot ſei es deshalb, die Nah⸗ rungsmittelabhängigkeit und Blockademöglichkeit, die die ver⸗ führeriſche Urſache des Krieges geworden ſei, zu beſeitigen oder möglichſt zu verkleinern. Wenn die Deutſchen nicht zu Vaſallen ihrer heutigen Kreditgeber werden wollten, wenn ſie in irgend einem großen Konfliktsfalle eine ſelbſtändige Poli⸗ tik der Neutralität betreiben wollten, ſo müßten ſie zuförderſt die elementarſte Bedingung der eigenen Verſorgung erfüllt haben. Wir ſeien zu ſehr gewohnt, die Produktivität der deutſchen Arbeit lediglich auf dem induſtriellen Felde zu ſuchen. Gewiß habe die Induſtrie den Löwenanteil am Ex⸗ port, aber Üüber 80 Prozent der deutſchen induſtriellen Produktion müſſe der Binnenmarkt aufnehmen. Wie ſtehe es um die Kaufkraft des Binnenmarktes und die Auf⸗ nahmefähigkeit des Weltmarktes? Die deutſche Exportfähig⸗ keit begegne äußeren und inneren Hinderniſſen. Ganz Europa habe 25 Prozent der Abſatzmärkte eingebüßt. Die Induſtria⸗ liſterung der Ueberſeeländer ſchreite ſtark voran. Die Außen⸗ handelsziffern ſprächen eine ernſte Sprache. Das Jahr 1925 ſei mit 3,6 Milliarden paſſiv geweſen. Das Jahr 1926 trage infolge des engliſchen Bergarbeiterſtreiks einen anormal gün⸗ Mittag⸗Ausgabe leue Mannheimer& lannheimer General Anzeiger Beilagen: Sport und Spiel.Aus Jeit und Leben. Mannheimer Frauenzeitung. Unterhaltungs-Beilage. Aus der Welt der Technik. Wandern und Neiſen Die Politik der Vefreiung „Eine gewiſſe Vlockadegefahr beſteht auch heule noch bereits in dem erſten Quartal eine Paſſivität von über 800 Millionen. Wir könnten ebenfalls mit drei Viertel unſerer Vorkriegs⸗ ausfuhr an Fertigfabrikaten rechnen. Unſere Exportfähig⸗ keit werde aber auch durch ſehr ernſte innere Gründe ge⸗ hemmt. Sie lägen in den überaus hohen Steuerlaſten, So⸗ zialabgaben, Zinslaſten und Daweslaſten, alſo in den hohen und noch immer ſteigenden Produktionskoſten. Der Reichs⸗ haushalt eröffnete keine Ausſichten auf Erleichterung. Es wäre falſch, dieſe Laſten der deutſchen Arbeiterſchaft durch Druck auf die Löhne aufzubürden. Aber die Lohnerhöhungs⸗ welle, die jetzt durch Deutſchland gehe, ſteigere die Erzeu⸗ gungskoſten und mindere die Exportausſichten. Die Löſung des Problems liege allein in einem ausgeglichenen und ge⸗ pflegten Binnenmarkt und in einer, die vaterländiſche Arbeit ſchützenden Außenhandelspolitik. Aber es ſei falſch, wenn wir nur in Ware und in Löhnen dächten. Wir müßten in Menſchen denken. Wir hätten Erwerbsloſe. Wir hätten ein Heer von Kurzarbeitern und unproduktiv angeſetzten Arbei⸗ tern. Das ſei die Flammenſchrift an der Wand. In den nächſten fünf Jahren kämen nach„Wirtſchaft und Statiſtik“ noch je 270 000, alſo im ganzen 1,3 Millionen Arbeiteranwär⸗ ter hinzu. Die Exiſtenznot der Jugend rufe uns auf. Wir ſeien ein wachſendes Volk und hätten keine wachſende Be⸗ ſchäftigung. In der Rationaliſierung der Induſtrie, die Er⸗ ſparnis an Menſchenkraft bedeute, liege die Löſung nicht. Sie liege in der Landwirtſchaft. Wir müßten immer wieder die Grundtatſachen erkennen: Die Nahrungsmitteleinfuhr, die uns jährlich mit drei bis vier Milliarden belaſte, und der Leerlauf der Wirtſchaft von Mil⸗ lionen von Arbeitskräften, der abgeſehen vom volkswirtſchaft⸗ lichen Ausfall Wirtſchaft und Staat jährlich ebenſoviel koſte. Dieſe beiden Tatſachen, die in enger Wechſelwirkung mit⸗ einander ſtänden, und die Volk und Staat bedrohten, müßten möglichſt verſchwinden, müßten ineinander aufgehen. Dabei müſſe es uns völlig klar werden: Das Wanderziel und das Arbeitsziel der Vorkriegszeit ſei dem Menſchenſtrome jetzt verſchloſſen. Induſtrie und Städte könnten neuen Menſchen⸗ zuwachs nicht mehr vertragen. Das neue Wander⸗ und Arbeitsziel liege auf dem Felde unſeres heimiſchen Ackers, liege in der Verbreiterung und Ver⸗ dichtung unſerer ländlichen Grundlage in der Pflege unſerer Scholle. Die Magnetnadel unſerer Politik zwinge uns dahin, wo die Grundlagen unſeres Volkes lagen: nach Oſten. Was des Volkes Vergangenheit geſchaffen, ſei auch entſcheidend für des Volkes Zukunft. Ein Staat könne nur mit Mitteln er⸗ halten oder erneuert werden, die das Geſetz der Natur und der Geſchichte vorſchreibe: ſie allein ſeien echt und aufbauend. Deutſchland müſſe ſich wieder eine eigene agrariſche Grundlage ſchaffen, auf der Volk und Volkswirtſchaft ſicher ruhen können. Wir müßten draußen meliorieren, in⸗ Preis 10 Pfennig 1027— Nr. 190 bilung Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei weneee einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen —4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet. Füt Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ 82—5 wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks, Berriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte usgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Goſetz und Necht Wie es in Poſen und Pommerellen zugehl Zuſtandsbilder aus jüngſter Zeit (Von unſerem Warſchauer Vertreter) In der Landgemeinde Wilkowice im Kreiſe Liſſa(Provinz Poſen) iſt Gemeindevorſteherwahl. Der bisherige Schulze. Nowicki, ein Pole, erfreute ſich wegen mannigfaltiger Unregel⸗ mäßigkeiten nicht des beſten Rufs. Kein Wunder alſo, daß bei der Neuwahl Nowicki keine Ausſichten hat. Für ihn werden denn auch nur 2 Stimmen abgegeben, für den Gegenkandidaten Korbas dagegen 12. Korbas iſt mithin gewählt und der Kreis⸗ kommiſſar aus Liſſa, der die Wahl leitete, ſtellt es ſeinerſeits feſt. Aber Korbas iſt Deutſcher! Und da iſt es wiederum nicht zu verwundern, daß der Kreisausſchuß die Wahl n icht beſtätigt. Seine Beſchwerde darüber an die Wojewodſchaft bleibht ohne Antwort. Die Gemeinde, übrigens vorwiegend aus Polen beſtehend, ſchreitet nochmals zur Wahl. Sie hat offenbar Vertrauen zu ihrem deutſchen Gemeindegenoſſen; ſie wählt ihn zum zweiten Male. Er wird abermals nicht be⸗ ſtätigt. Inzwiſchen liegt infolge der Amtsvernachläſſigungen, die ſich Nowicki hat zuſchulden kommen laſſen, ſeit längerem eine Beſchwerde der Gemeinde beim Kreisausſchuß nebſt dem Geſuch, den untauglichen Schulzen zu ſuspendieren. Was ge⸗ ſchieht? Nachdem man zweimal die Wahl des von der Ge⸗ meinde gewünſchten Deutſchen abgelehnt hat, wird der wegen Nachläſſigkeit beklagte polniſche Schulze— als kommiſſariſche⸗ Gemeindevorſteher eingeſetzt! Landgemeinde Broniezewice Nowe, Kreis Pleſchen, Pro⸗ vinz Poſen. Die Gemeinde wählt den deutſchen Landwirt Meiſchle zum Gemeindevorſteher. Dasſelbe Theater wie im erſtgeſchilderten Fall. Ablehnung, nochmalige Wahl Meiſch⸗ les, nochmalige Ablehnung. Nur daß die Wofjewodſchaft dies⸗ mal inſofern von ſich hören läßt, als ſie ihrerſeits die Be⸗ ſchwerde über die Ablehnung durch den Kreisausſchuß zurück⸗ weiſt, und zwar ohne Angabe von Gründen. Wiederum wird ein Nationalpole, entgegen dem Willen der Gemeinde, zum kommiſſariſchen Vorſteher ernannt. Dieſe Fälle ſind typiſch und ſie illuſtrieren die hierzulande übliche Auslegung de. von Polen geſchloſſenen Minderheiten⸗ ſchutzvertrags, deſſen Artikel 7 Abſ. 1 lautet:„Alle polniſchen Bürger ohne Unterſchied der Raſſe, der Sprache oder der Reli⸗ gion, ſind vor dem Geſetze gleich und genießen die gleichen bürgerlichen und politiſchen Rechte“. Abſichtlich wurden in dieſen Beiſpielen aus dem Kleinleben der Provinz angeführt, aus jenen Bezirken, wo der Himmel hoch und die ſogenannte große Oeffentlichkeit fern iſt. Hier, ſo zeigen immer wieder Stichproben, wird heimlich und zäh, kleinlich und unverſöhn⸗ lich vielleicht die ſchlimmſte nationale Verfolgung betrieben. Aber man ſcheut auch dort nicht davor zurück, wo das Aufſehen naturgemäß ſtärker ſein muß. Bromberg iſt, nächſt Poſen, die größte Stadt der poſen⸗weſtpreußiſchen Ab⸗ tretungsgebiete(etwa 90 000 Einwohner). Bei den letzten Stadtveroroͤnetenwahlen erlangte der deutſche Bevölkerungs⸗ teil von insgeſamt 60 Sitzen 10. Nun handelt es ſich um die Bildung des Magiſtrats. Trotz wütender Proteſte der Na⸗ ſtigen Charakter; das laufende Jahr aber zeige tenſivi koloniſieren. tionaldemokraten, die ſich mit den Chriſtlichen Demokraten 11 8 r 5 888 i( und der Nationalen Arbeiterpartei nicht einigen können. 0 75 5 2255 1 9 ſchließen die beiden letzteren polniſchen Gruppen ein Abkom⸗ 2 72 5 men mit der deutſchen Fraktion, wonach dieſer, gegen Unter⸗ Die Erhöhung des Briefportos Entgleiſungen Erkelenz? ſtützung des nicht⸗nationaldemokratiſchen polniſchen Blocks, Berlin, 25. April.(Von unſerem Berliner Büro.) Die ortoerhöhungspläne der Reichspoſt haben, wie zu er⸗ warten war, in der Oeffentlichkeit, vornehmlich in den Krei⸗ ſen der Wirtſchaft, lebhafteſten Widerſpruch aus⸗ gelöſt. In einer Unterredung mit dem Vertreter eines Spät⸗ abendblattes ſuchte Reichspoſtminiſter Schätzl dem bereits einſetzenden Proteſtſturm zu begegnen, ohne ſonderlich neue ründe für die beabſichtigten Maßnahmen anführen zu kön⸗ nen. Intereſſant iſt lediglich der Hinweis des Miniſters, daß er ſchon vor Bekanntgabe ſeiner Abſicht die Zu ſtimmung des Reichskabinetts, wie auch des intrfraktionellen Ausſchuſſes eingeholt habe. Auf die Frage, warum die Er⸗ zoͤhung gerade zu einer Zeit käme, da die allgemeine wirt⸗ ſchaftlichen Lage ſowieſo ſchwierig ſei, wußte Herr Schätzl nur zu erwidern, daß„dieſer Schritt doch einmal getan werden mußte“. Leider hat der Miniſter auch nichts davon verlauten laſſen, daß für das erhöhte Porto auch die Leiſtungen der Poſt, te noch viel zu wünſchen übrig laſſen, in Zukunft verbeſſert werden ſollen. Kommuniſtiſche Spitzelwirtſchaft Berlin, 26. April.(Von unſerem Berliner Büro). Wie aus kommuniſtiſchen Berichten und Anweiſungen hervorgeht, ſollen Mitglieder des roten Frontkämpferbundes, die als ſolche nicht bekannt ſind in die einzelnen Gruppen der vaterlän⸗ iſchen Verbände entſandt werden, um über alle etwa ge⸗ planten Aktionen der kommuniſtiſchen Partei Mitteilung zu machen. Es ſoll bereits gelungen ſein, innerhalb des Stahl⸗ elms einen„Arbeiterſtahlhelm“ zu ſchaffen, der mit dem roten rontkämpferbund ſympathiſiere und auch einen geheimen achrichtendienſt beſitze. Die Spitzelarbeit, wie ſie hier betrie⸗ en und empfohlen wird, ſoll demnächſt auch auf das Reichs⸗ anner ausgedehnt werden. da Man ſieht: Wenn es den eigenen Parteiintereſſen dient, r iſt das Spitzelſyſtem, über das ſie ſich ſonſt ſo entrüſten unen, den Kommuniſten ein höchſt willkommenes Mittel zum Zweck. 5 Berlin, 26. April.(Von unſerem Berliner Büro.) In der deutſchnationalen Preſſe wird der demokratiſche Ab⸗ geordnete Erkelenz ſcharf angegriffen wegen einer Bemer⸗ kung, die er gelegentlich der demokratiſchen Tagung in Ham⸗ burg in einer Reichsbannerverſammlung gemacht haben ſoll und die dahin lautete:„In der heutigen Regierung ſind Männer, die den Eid auf die Verfaſſung geleiſtet haben, wie man ihn im Mittelalter ſchwur: drei Finger der rechten Hand in die Höhe gereckt und die Linke herab zu Boden“.„Erd⸗ leitung“ ſoll Erkelenz den von mimiſchen Handbewegungen begleiteten Sätzen nach dem Bericht der Rechtspreſſe zugefügt haben. Das„B..“ hat ſich daraufhin veranlaßt geſehen, nach dem authentiſchen Wortlaut zu forſchen. Darnach hat Er⸗ kelenz in der beanſtandeten Rede die alte demokratiſche Tu⸗ gend des Mißtrauens betont, gegen ſolche Mitglieder der Re⸗ gierung des Volkes, deren Schwur auf die republikaniſche Verfaſſung merklich an gewiſſe Schwüre des Mittelalters er⸗ innere. Im Mittelalter pflegte man mit der einen Hand gegen Himmel, mit der anderen Hand zur Erde zu ſchwören. Der Eid mancher Leute von heute erinnert gleichſam an dieſe mittelalterliche Eides⸗Erdleitung. Die beiden Verſionen weichen immerhin recht erheblich von einander ab, denn in einem Falle wür! es ſich um eine direkte Beſchuldigung, im anderen um ein allgemein gehal⸗ tener Bemerkung handeln. Die„Deutſche Tagesztg.“ geht ſoweit, Herrn Erkelenz„feige Verleumdung, greunzen⸗ loſe Unverſchämtheit und eine ungewöhnlich erbärmliche Feig⸗ heit“ vorzuwerfen. Der„Lokalanzeiger“ tut ſo, als wäre bereits eine hochnotpeinliche Aktion des Reichskabinetts gegen den Abgeordneten und gegen die demokratiſche Partei, in deren Namen er geſprochen habe, im Gange. Das iſt natürlich eine völlig haltloſe Uebertreibung, die ſchon daraus hervorgeht, daß die meiſten Kabinettsmitglieder ja zur Zeit noch gar nicht wieder in Berlin anweſend ſind. Der Reichs⸗ kanzler trifft erſt am Donnerstag wieder von ſeinem Urlaub in Berlin ein und die erſte gemeinſame Beratung des Kabi⸗ netts dürfte daher vermutlich erſt Ende der Woche wieder auf⸗ genommen werden. ein Stadtratspoſten eingeräumt werden ſoll. Es kommt zur Wahl. Gewählt wird der deutſche Rechtsanwalt Spitzer. Und wieder derſelbe Tanz. Der Wojewode lehnt die Beſtäti⸗ gung ab. Spitzer wird nochmals gewählt. Der Wojewode lehnt ihn zum zweiten Mal ab. Immer ohne Angabe von Gründen. Ein Blick auf das Schulweſen. Ueber ſeine Lage mußte in einer der letzten Senatsſitzungen der deutſche Sena⸗ tor Hasbach bezüglich Poſens und Pommerellens folgende Bilanz ziehen:„Rund 10000 deutſche Kinder, davon 3000 im Poſenſchen, 7000(!) in Pommerellen, ſind gezwun⸗ gen, in rein polniſche Volksſchulen zu gehen. Die Gründung von deutſchen Volksſchulen wird, unter Nicht⸗ achtung der Verfaſſung und des Minderheitenſchutzvertrags, verwehrt. Selbſt die Gründung privater Volksſchulen wird gehindert; das Kuratorium in Thorn z. B. hat ſeit drei Jah⸗ ren kein einziges der deswegen eingereichten Geſuche geneh⸗ migt. In Soldau müßte von Rechtswegen längſt eine ſtaat⸗ Besteſſe zeitig Dęine eitung ————— 2. Sette. Nr. 190 Nene Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Dienstag, den 26. April 1927 liche deutſche Volksſchule eingerichtet ſein, da die geſetzmäßige Vorausſetzung(40 ſchulpflichtige deutſche Kinder) mehr als erfüllt iſt. Alle entſprechenden Anträge werden jedoch ab⸗ gelehnt; wer aber ſich an ſolchen Anträgen durch Unterſchrift beteiligt, iſt aus Rache Schikanen ausgeſetzt. Im Jahre 1922 wurde das für ganz Polen gültige Geſetz über die Gründung und Erhaltung von Volksſchulen erlaſſen. Darin heißt es in Artikel 18:„Die Organiſierung der Schulen der Minderheiten erfolgt durch ein beſonderes Geſetz.“ Wie es der evangeliſchen Kirche unter den gegen⸗ wärtigen Verhältniſſen ergeht, davon ergab ſich ein überſicht⸗ liches Bild auf der jüngſten Landesſynode in Poſen. Auf ihr wurde nach einem Bericht des Synodalen Beyme folgende Entſchließung angenommen, welche darüber unterrichtet, wie der polniſche Staat mit dem Beſitz der evangeliſchen Kirche perfährt, die an ſich u. a. ſchon durch den oben erwähnten Ar⸗ tikel? des Minderheitenſchutzvertrags geſchützt ſein ſollte. In der Entſchließung heißt es: „Der dritte Landesſynode der uniterten evangeliſchen Kirche in Polen ſtellt mit tiefſter Sorge feſt, daß der polniſche Staat nicht aufgehört hat,— auch kirchliche Anſtal⸗ ten der Inneren Miſſion und anderen kirchlichen Beſitz zu enteignen. Nachdem auf dieſem Wege unſere Kirche bereits zahlreiche Werke der Inneren Miſſion wie das evangeliſche Waiſenhaus in Maruſchallen, das evangeliſche Krankenhaus in Obornik, die evangeliſchen Gemeindehäuſer in Kruſchwitz und Borzechowo, das evangeliſche Eleonorenſtift in Pogor⸗ zela und viele andere Diakoniſſenanſtalten verloren hat, ſind nunmehr das Evangeliſche Knabenalumnat Paulinum in Poſen, die Rettungsanſtalt in Gaſtfelds und neuerdings das Evangeliſche Siechenhaus in Tonndorf von der Liquidation bedroht. Zu beklagen iſt ferner bereits der Verluſt der Evan⸗ geliſchen Kirche in Krojanken und des Pfarrhauſes in Kro⸗ janken, die der Herrenhuter Gemeinde gehörten. Die Lan⸗ desſynode legt gegen dieſe ſchwere Beeinträchtigung des evangeliſchen Lebens pflichtgemäß Verwahrung ein.“ Aber geht es dem katholiſchen Kirchenweſen ſo⸗ fern es deut ſch iſt, etwa beſſer? An Beſitzenteignung be⸗ ſteht in ihrem Falle kein Intereſſe, hier genügt die perſön⸗ Jliche Verdrängung. Hierüber, zur Illuſtration, folgende füngſte Daten, nur aus einem einzigen kleinen Bezirk entnom⸗ men, aus dem Kreiſe Konitz, der ſogen. Koſchneiderei. Obgleich die Bevölkerung im ganzen Kreiſe zu einem Drittel, in der Koſchneideret üherwiegend deutſch iſt, gibt es hier längſt keinen einzigen deutſchen Amtsvorſteher, und im Februar d. J. wurde auch der letzte deutſche Schulleiter wegver⸗ ſetzt. An der Pfarrkirche in Konitz, zu der eine katholiſche Gemeinde von 4000 Seelen gehört, war bisher der deutſche Vikar Gendreizig tätig. Man hat Wege gefunden, auch ſeine Verſetzung zu erreichen. Dasſelbe geſchah mit dem Religionslehrer am deutſchen Privatgymnaſium Konitz, Wag⸗ ner. Dieſer, zugleich Curatus am Kloſterkrankenhaus, war unbequem deswegen, weil er den Konitzer deutſch⸗katholiſchen Geſellenverein leitete und obgleich Deutſcher, zum ſtellvertre⸗ tenden Stadtverordnetenvorſteher gewählt worden war. Soll nun noch von der ſogenannten A grarreform ge⸗ ſprochen werden? Die nach den Verteilungsplänen von 1926 und 1927 in Poſen und Pommerellen von insgeſamt 25 910 Hektar Enteignungsland nicht weniger als 21763 Hektar aus⸗ ſchließlich dem deutſchen Grundbeſitz nimmt, alſo den deut⸗ ſchen Beſitz mit über 83 Prozent des Euteignungsſoll be⸗ laſtet, den polniſchen nur mit 17 Prozent? Aber von welcher Seite man unfer Gebiet auch ſtudiere, welchen Zweig des öffentlichen Lebens man unterſuche, immer dasſelbe: Verdrängung, Beſitzenteignung,„na⸗ tionale Vermögensverſchiebung“. So ſtehl die Wirklichkeit aus. Zwar gibt es ja auch bei uns leicht zu be⸗ ruhigende Gemüter, die meinen, das ſei wohl früher ſo ge⸗ weſen, aber ſei heute nicht mehr ſo und wer etwa nur nach Warſchau kommt, wer die polniſche Politik aus den Schriften und Reden der Skrzynski, Zaleski uſw. kennt, wer ſeine In⸗ formationen aus ſchöngeiſtigen polniſchen Reſtidenzkreiſen holt, der weiß natürlich von allem dem nichts. Wollte er aber den Tatſachen auf den Leib rücken, ſich an Ort und Stelle um⸗ tun und in jenes, wie wir es nannten, Kleinleben der Pro⸗ winz hineinſchauen, dann gewönne er das rechte Kriterium für alle jene Programme der„moraliſchen Sanierung“, des„na⸗ tionalen Ausgleichs“ und des„Völkerbundsgeiſts“, von denen die polniſche xportliteratur überfließt. Dieſer Ueberblick ſei aber nicht beendet, ohne noch auf eine charakteriſtiſche Tatſache aufmerkſam zu machen, die gerade durch einige der oben zur Illuſtration angeführten Einzelfälle beleuchtet wird. Sie zeigen, wie in Wahrheit hier das Uebel— von oben kommt. Die polniſche ein⸗ geſeſſene Bevölkerung des heutigen Weſtpolens iſt an ſich nicht deutſchfeindlich. Wie unſere Beiſpiele zeigten: man ver⸗ trägt ſich Hof an Hof in jenem Liſſaer Dorf und will lieber einen vertrauenswürdigen deutſchen Schulzen haben, ſtatt des zweifelhaften Polen. Nicht anders war es in der Gemeinde des Kreiſes Pleſſen. Und warum wählte man in Konitz einen Deutſchen zum zweiten Vorſteher? Offenbar genießt er Vertrauen. Aber gerade hiergegen geht's ja. Man will gar keinen Frieden. Man will garnicht den natür⸗ lichen Ausgleich. Das iſt das Polen von heute! Loucheur über Deutſchland Der bekannte franzöſiſche Induſtrielle und ehemalige Mi⸗ niſter Loucheur äußerte ſich in Paris in einer Unterredung, die er einem Vertreter des„Temps“ gewährte, über die ge⸗ legentlich ſeines Aufenthaltes in Deutſchland gewonnenen Eindrücke. Ueber die wirtſchaftliche Lage in Deutſch⸗ land ſprach ſich Loucheur vielfach in einer ſo optimiſtiſchen Weiſe aus, die nach Lage der wirklichen Verhältniſſe kei⸗ nesfalls gerechtfertigt erſcheint. Die gegenwärtige Lage, ſagte Loucheur, ſei in Deutſchland ſo, daß ſie ebenſowenig die übertriebenen Vorſtellungen rechtfertige, die man ſich im Aus⸗ land über die Proſperität Deutſchlands mache, wie dem ge⸗ machten Peſſimismus, in dem man ſich vielfach in Deutſchland gefalle. Sicher ſei, daß die Induſtrie noch keineswegs ihre volle Aktivität wieder erlangt habe, dagegen ſei die deutſche Ausfuhr dank der amerikaniſchen Kredite im dauernden Auf⸗ ſchwung begriffen. Der Mangel an Betriebskapital, unter dem Handel und Induſtrie in den Nachkriegsjahren ſtark ge⸗ litten hätten, ſei heute völlig behoben. Die deutſche Wirt⸗ ſchaftspolitik habe vor allem das Steigen der Ausfuhr zum Ziele, die Deutſchland nötig habe, um die zum großen Teile aus dem Ausland bezogenen Rohſtoffe beſchaffen zu können. Eine der Hauptbedingungen dafür ſei eine weitere Senkung der Geſtehungskoſten, an der die deutſche Induſtrie planmäßig und ſyſtmatiſch arbeite, auf dem Wege der induſtriellen Kon⸗ zentration und Rationaliſierung. Auf dieſen beiden Gebieten habe die deutſche Wirtſchaft enorme Fortſchritte gemacht. Das ſei beſonders in der chemiſchen Induſtrie der Fall, die heute reſtlos kartelliert ſei mit dem Ergebnis, daß ſie die Zahl der von ihr hergeſtellten Produkte von 14000 auf 2400 reduziert und trotz erhöhten Abſatzes die Zahl der von ihr beſchäftigten Arbeiter um 10 v. H. verringert habe. Die hohe Zahl der Ar⸗ beitsloſen, die Deutſchland habe, ſei nicht allzu tragiſch zu ehmen, da zum mindeſten die Hältfe ſich aus Angehörigen der hbürgerlichen Kreiſe und vor allem aus ehemaligen Berufs⸗ ſoldaten rekrutiere, die durch den verlorenen Krieg aus ihrer Exiſtenz geworfen ſeien. Der Aufſchwung, in dem ſich die deutſche Induſtrie ſeit Ende des vorigen Jahres befinde, laſſe es in höchſtem Grade wahrſcheinlich erſcheinen, daß der größte Teil der Arbeitsloſen von ihr in verhältnismäßig kurzer Zeit abſorbiert werden könne. Die Neuwahlen in Oeſterreich J Berlin, 26. März.(Von unſerem Berliner Büro.) Die öſterreichiſchen Wahlen haben in der Berliner Preſſe nicht eigentlich den Widerhall gefunden, der ihnen bei dem engen Verhältnis der Geſchwiſterländer zukäme. So geht bezeichnen⸗ derweiſe das Berliner Zentrumsorgan überhaupt nicht auf das Ergebnis der Wahl ein, und auch die Kommentare, die man ſonſt findet, ſind ziemlich ſpärlich. Die Linke jubelt über den Sieg, den„glänzenden Sieg“, wie Hermann Müller ſich in einem Gratulationsartikel an die Adreſſe der öſterreichiſchen Sozialdemokratie ausdrückt. Die bürgerliche Preſſe begnügt ſich im allgemeinen damit, feſtzuſtellen, daß„alles beim alten geblieben ſei.“ Dieſe Interpretation iſt natürlich ebenſo bequem wie die Formel, der marxiſtiſche Angriff ſei glücklich abgeſchlagen wor⸗ den. Zum„Abwehrerfolg“ ſtempeln die Hugenbergblät⸗ ter den Wahlausgang. Das iſt ein Wort, das fatal an die Art erinnert, wie die amtliche Kriegsberichterſtattung die Nieder⸗ lagen und Schlappen zu verſchleiern ſuchte: denn immerhin, es läßt ſich nicht beſtreiten, daß die Sozialdemokraten einen nicht unerheblichen Stimmenzuwachs zu verzeichnen haben und daß ihr Einfluß im Wiener Stadtparlament noch ſtärker geworden iſt, und daß ſie auch in den Nationalrat mit einem Zuwachs an Mandaten einziehen, wenn ſie auch die von ihnen wohl er⸗ träumte Machtſtellung nicht haben erobern können. Das„B. .“ kennzeichnet den Sinn der Abſtimmung vom Sonntag da⸗ hin, daß die Stellung der Sozialdemokratie als hemmender Faktor beſtätigt worden ſei.„Die Regierungsparteien werden auch mit der Mehrheit von 23 Nationalrats⸗ mandaten ihre Vorlagen gegen die Minderheit durchzuſetzen wiſſen, wie ſie es bisher mit der von 25 tun konnte. Aber ſie werde noch mehr als bisher außerſtande ſein, über eine Oppo⸗ ſition, die ſich auf ungefähr 45 Prozent der Wähler ſtützt, hin⸗ wegzugehen.“ Die„Deutſche Z3tg.“ mißt, und zwar mit Recht, den Chriſtlich⸗Sozialen die Schuld an dem Mißerfolg bei, die Zu⸗ ſammenbrüche der Chriſtlich⸗ſozialen Gedanken, die Verſchleu⸗ derung öffentlicher Gelder bei der Poſtſparkaſſe an Boſel uſw., der ſkandalöſe Abſchub des ehemaligen Finanzminiſters Ahrer und vielerlei anderes hätten die Chriſtlich⸗Sozialen in einem ſolchen Maße korrumpiert erſcheinen laſſen,„daß es der mar⸗ xiſtiſchen Oppoſition nicht ſehr ſchwer wurde, den Unrat im eigenen Hauſe vor der Oeffentlichkeit in Vergeſſenheit zu bringen.“ Nach der Verfaſſung muß der neue Nationalrat ſpäteſtens 30 Tage nach ſeiner Wahl einberufen werden. Wie aus Wiener Meldungen hervorgeht, dürfte indes dieſer äußerſte Termin nicht abgewartet werden. Man ſcheint vielmehr mit einer Ein⸗ berufung auf den 17. Mai zu rechnen. Der Bundeskanzler Dr. Seipel, der formell, wie nach jeder Neuwahl, die Demiſſion der Regierung geben muß, wird natürlich ohne weiteres ein Vertrauensvotum erlangen. In der„Voſſiſchen Ztg.“ wird die Vermutung ausgedrückt, daß Dr. Seipel deſſen ungeachtet nicht mehr lange die Regierungsgeſchäfte leiten werde, da er als der eigentliche bürgerliche Wahlleiter den Rückgang der Chriſtlich⸗ Sozialien Fraktion verſchuldet habe. Velgiſche Provokationen In der holländiſchen Grenzſtadt Maaſtricht ereignete ſich ein neuer Zwiſchenfall belgiſcher Agitation auf Löſung Sit⸗ tards von Holland. Vor kurzem wurden von Autoinſaſſen Plakate agitatoriſchen Inhalts hier angeklebt. Am Montag überflog in der Höhe von Maaſtricht nach Sittards ein Flug⸗ 7 das Gebiet und warf tauſende von Flugzetteln über Naaſtricht und Umgebung ab. In dieſen Flugzetteln forderte man die Bevölkerung Limburgs auf, ihr Gebiet von Holland loszulöſen und ſich an Belgien anzuſchließen. Da in der Nähe keine Miliz ſtationiert iſt, entkam das Flug⸗ zeug unerkannt. Antiholländiſche Kundgebungen in Brüſſel Am Montag kam es in Brüſſel zu großen antiholländiſchen Kundgebungen. In einer Verſammlung wurde wegen Ab⸗ weiſung des belgiſch⸗holländiſchen Vertrages Proteſt erhoben. Verſchiedene Redner verlangten die Durchſetzung des belgi⸗ ſchen Standpunktes, wenn nötig, ſogar mit Kriegsgewalt. Nach Schluß der Verſammlung zog ein Trupp der Demon⸗ ſtranten nach dem„Grabmal der Gefallenen von 1830“ und riefen: Nieder mit Holland. Es lebe die Schelbdefreiheit! Frankreichs Kampf gegen die Kommuniſten Die franzöſiſche Regierung ſetzt ihre Unterſuchung gegen zahlreiche Delegierte und Angehörige der Kommuniſtiſchen Partei in Paris und in der Provinz fort. In Breſt wurde wegen kommuniſtiſcher Propaganda und Verbreitung anti⸗ militäriſcher Schriften der ſtändige Delegierte der Kommu⸗ niſtiſchen Partei für Weſtfrankreich, Picaun, feſtgenommen. Außerdem iſt eine Anzahl von Matroſen, bei denen Haus⸗ ſuchungen vorgenommen und antimilitäriſche Zeitſchriften ge⸗ funden wurden, ebenfalls feſtgenommen worden. In Paris ſollen, den Blättern zufolge, weitere Verhaftungen von kom⸗ muniſtiſchen Propagandiſten bevorſtehen. Wie der„Petit Pariſien“ zu wiſſen glaubt, ſtehen für die nächſten Tage ſenſationelle Enthüllungen in der kommuniſti⸗ ſchen Spionageangelegenheit bevor. Man habe ſchon jetzt feſt⸗ geſtellt, daß es ſich um ein breit angelegtes Unternehmen han⸗ dele, deſſen einzelne Fäden in der Hand des geflüchteten Pa⸗ riſer Stadtrates Cremet zuſammenliefen. Coolioge über Außenpolitik Der amerikaniſche Präſident Coolidge hielt bei der Jubiläumsfeier der„United Preß“ eine große Rede über die amerikaniſche Außenpolitik. Der Präſident begann mit einem Appell an die amerikaniſchen Bürger, mehr nationale Gefühle zu zeigen und keine Kritik an den Maß⸗ nahmen der amerikaniſchen Regierung zum Schutze der Ameri⸗ kaner im Auslande zu üben. Coolidge proklamierte dann den Grundſatz, daß die Perſon und das Eigentum amerika⸗ niſcher Bürger auch dann zugehöriger Teil des amerikaniſchen Staates ſei, wenn dieſe Bürger ſich außerhalb der Union be⸗ fänden. Coolidge lehnte den Vorſchlag des Senates ab, den Konflikt mit Mexiko über die Oelländereien durch ein Schiedsgericht regeln zu laſſen. Er glaube auf Grund ſeiner Unterhaltung mit dem mexikaniſchen Botſchafter, daß eine andere Regelung zuſtande kommen könne, da Mexiko nicht be⸗ abſichtige, amerikaniſches Eigentum zu beſchlagnahmen. Die Wurzel des Konflikts mit Mexiko ſei der Entſchluß des Prä⸗ ſidenten Calles, die Abmachungen, die Amerika mit Obregon getroffen habe, nicht aufrecht zu erhalten. Obregon ſei im 1770 1924 geſtürzt worden, wenn Amerika ihm nicht auf redit Waffen und Munition geliefert hätte. Eine ähnliche Politik habe Amerika in Nicaragua verfolgt und dort be⸗ rechtigte Intereſſen wahrgenommen. Der Präſident von Nicaragua Diaz ſei durch Waffen⸗ und Munitionslieferungen unterſtützt worden, nachbdem er ſich außerſtande erklärt habe, die amerikaniſchen Jutereſſen zu ſchützen. Was die Ching⸗Politik anlange, ſo werde dieſe diktiert von Freundſchaftsgefühlen gegenüber China, um deſſen Wohl⸗ fahrt Amerika ſehr beſorgt ſei. Bei der Wahrung amerika⸗ niſcher Intereſſen in China werde Amerika weiter beſtrebt ſein, alles zu tun, um die Einheit und Freiheit des chineſiſchen Volkes zu fördern. Himmelsbach beantragt Geſchäftsaufſicht Die bekannte Holzgroßhandlung Gebrüder Himmersban A.., deren Hauptſitz in Freiburg iſt, hat in dieſen Tage an das Freiburger Amtsgericht den Antrag auf Anordnung der Geſchäftsaufſicht gerichtet. Das Amtsgericht hat den An trag der Freibhurger Handelskammer zur Begutachtung wel⸗ tergeleitet. Man nimmt an, daß das Amtsgericht dem An⸗ trag ſtattgeben wird. il⸗ Vor einem geladenen Kreis von Preſſevertretern ſchi derten Vertreter der Firma Himmelsbach, darunter der Seniorchef, Dr. h. e. Hermann Himmelsbach, die Lage de Unternehmens, und die Gründe, die die Firma zu dem auz ſehenerregenden Schritt veranlaßt haben. Die Firma führ bekanntlich ſeit über einem Jahre einen Schadenerſatzprozeß gegen das Reich und die Länder Preußen, Bayern und Heſſen. Sie gründet ihre Anſprüche auf die Verluſte, die ſie nach ihrer Darſtellung infolge des ſtaatlichen Boykotts 17 Holzankauf und beim Abſatz ihrer Waren ſeit dem Jahre 192 erlitten hat und deren letzte Auswirkungen jetzt zu een Schritt geführt haben. Die Firma Himmelsbach, die lau Ausweis der letzten Bilanz vor Beginn des paſſiven Wider⸗ ſtandes nahezu keine Bankſchulden hatte, berechnet den Ver⸗ mögensſchwund, den ſie ſeit 1. Auguſt 1924, der von ict als Stichtag für die Berechnung ihrer Buchſchulden gewähl iſt, mit 9,15 Millionen Mark. Ihre geſamte Schaden⸗ erſatzforderung an das Reich und die Länder beträgt zirka 20 Millionen. Alle Bemühungen, einen Vergleich zwi⸗ ſchen den Ländern und der Firma herbeizuführen, ſind bisher geſcheitert. Neuerdings hat ſich auch Reichskanzler Marz um einen ſolchen Vergleich bemüht. Die Firma hat dem Kanz⸗ ler zur Weiterleitung an die Länder ihre Forderungen in der oben genannten Höhe, von der ſie ev. 20 Proz. abzuſtreichen gewillt iſt, unterbreitet. Die Länder haben daraufhin gleich⸗ falls durch die Vermittlung des Kanzlers einen Gegen⸗ vorſchlag gemacht. Darin wird u. a. gefordert, Himmels⸗ bach ſolle ſeinen vor der Berufungsinſtanz ſchwebenden Zivil⸗ prozeß gegen den Verleger des Holzmarktes, Fernbach, der bekanntlich vom Amtsgericht Berlin⸗Mitte rechtskräftig verurteilt worden iſt, durch einen Vergleich beenden und ſämtliche Koſten in den bisherigen Prozeſſen mit den Län⸗ dern tragen. Dieſer Gegenvorſchlag der Länder wird von der Firma Himmelsbach in der vorliegenden Form als un⸗ annehmbar begeichnet. Juriſtiſcher Vertreter der Firma Himmelsbach in den Prozeſſen war bis vor kurzem außer dem ehemaligen ba⸗ diſchen Staatspräſidenten und demokratiſchen Abgeordneten Haas der Reichstagsabgeordnete Dr. Curtius, der ſein Mandat bei Uebernahme des Reichswirtſchaftsminiſteriums an ſeinen Sozius weitergegeben hat. FJahnenüberführung nach Königsberg Die Ueberführung von 85 Fahnen der ehemaligen Trup⸗ penteile der oſtpreußiſchen und weſtpreußiſchen 1. und 20. Ar⸗ meekorps, die ſich bisher im Reichswehrminiſterium in Berlin befunden hatten, erfolgte am Sonntag in das alte Königs⸗ berger Ordensſchloß unter Führung des Chefs der Heeres⸗ leitung, General Heye. Die Abordnungen der Kriegervereine und Regimentsvereinigungen bildeten mit einer vieltauſend⸗ köpfigen Menge Spalier. Auf dem Schloßhof fand ein Feſtgottesdienſt ſtatt, bei dem der evangeliſche und katholiſche Diviſtonspfarrer predigten. Zum Schluß hielt General Heye eine kurze Anſprache. Die Feier ſchloß mit dem Geſang des Deutſchlandliedes Die Fahnen werden endgültig Aufſtellung in dem neuen oſtpreußiſchen Kriegsmuſeum finden, das in dem hiſto⸗ riſchen Moskowiterſaal des Königsberger Schloſſes eingerich⸗ tet werden ſoll. Vadiſche Politik Zenirum und Lehrerbildung Der„Zeitungsdienſt des Badiſchen Lehrer⸗ vereins“ wendet ſich in einer Zuſchrift gegen die Zen⸗ trumspolitik in der badiſchen Lehrerbildungsfrage und ſchreibt dabei u..: „Baden hat im Frühjahr 1926 eine Lehrerbildung geſchaf⸗ fen, die den Beſtimmungen der Reichsverfaſſung nicht ent⸗ ſpricht. Keine Hochſchulbildung, ſondern zwei Jahre Berufs⸗ ausbildung in einer„Lehrerbilbungsanſtalt“, die in Bezug auf Lehrplan und Zuſammenſetzung des Lehrkörpers eine ſtarke Aehnlichkeit mit dem alten Seminar hat. Als Vorbil⸗ dung für den Eintritt in die Lehrerbildungsanſtalt wird Reifezeugnis einer höheren Lehranſtalt— oder Prima⸗ reife verlangt. Die Anwärter mit Primareife müſſen zwar noch einen einjährigen„Vorkurſus“ an der Lehrerbildungs⸗ anſtalt durchmachen, der aber natürlich nicht zur Reiſe führen und die Ungleichwertigkeit der Vorbildung der Zöglinge der, Lehrerbildungsanſtalt nicht ausgleichen kann. Er iſt deshalb auch nicht als Ausführung der Verfaſſungsbeſtimmung zu be⸗ werten. Nun heißt es aber nach der betreffenden Beſtimmung des badiſchen Lehrerbildungsgeſetzes, daß nur„in Ermange⸗ lung geeigneter Abiturienten“ auf dem Wege über den Vor⸗ kurs Zöglinge in die Lehrerbildungsanſtalt aufgenommen werden ſollen. Die badiſche Lehrerſchaft hatte denn auch die Hoffnung, daß von dieſer Ausnahmebeſtimmung nur in den allerdringendſten Fällen Gebrauch gemacht würde. Das war umſomehr zu erwarten, als inzwiſchen die Demokraten wieder in die Regierungskoalition eingetreten waren und den Unter⸗ richtsminiſter geſtellt hatten. Dieſer verſprach dann auch au einer Parteiverſammlung, den Vorkurs für die Primareife nicht mehr einzurichten. Aber er hatte die Rechnung ohne das Zentrum gemacht. Dieſes wandte ſich ganz ent⸗ ſchieden gegen die„Aushöhlung“ des Lehrerbildungsgeſetzes, und es gelang ihm wirklich, den demokratiſchen Unterrichts⸗ miniſter einzuſchüchtern. Der Vorkurs wird nicht beſeitigt, ſon⸗ dern er wirdnoch weiter ausgebaut, obwohl gerade die⸗ ſes Jahr ſo viele Anmeldungen von Abiturienten vorliegen, daß ſie längſt nicht alle in die Lehrerbildungsanſtalt aufge⸗ nommen werden können. Aber damit iſt das Zentrum noch nicht zufrieden. Schon meldet die Zentrumspreſſe— zunächſt vorſichtig— neue Forderungen an. In Intereſſe des„Nach⸗ wuchſes vom Land“ ſoll der Vorkurs noch eine Unterſtufe erhalten, die die Schüler aus der 7. Klaſſe der Volksſchule auf⸗ nimmt. Das aber wäre dann wieder die alte Präparan⸗ denſchule ohne den Weg zur Hochſchulreife; das wäre nichts weiter als die frühere Abſeitsbildung der Lehrer. Es wird hohe Zeit, daß das Reich von ſeinem Geſetzgebungsrecht Gebrauch macht.“ Die badiſchen Lehrer mögen, ſoweit ſie nicht dem Zentrum angehören, ſich bei der Sozialdemokratie bedanken, die allen Verwarnungen und Belehrungen zum Trotz ſ. Zt. mit dem Zentrum durch Dick und Dünn gegangen iſt. Jetzt em⸗ pfängt ſie ihren Lohn! Tödliches Fährunglück — Berlin, 25. April. Heute nachmittag gegen 4 Uhr ken⸗ terte in der Nähe von Potsdam eine Arbeiterfähre auf der Havel infolge des Sturmes. Dabei ſind mehrere In⸗ ſaſſen tödlich verunglückt. Der Reichswaſſerſchutz iſt mit der Bergung der Vermißten beſchäftigt. Kerenski erneut geohrfeigt — Newyork, 26. April. Einer Meldung aus Chicago zu⸗ folge wurde dort der frühere ruſſiſche Miniſterpräſident Ke⸗ renſki zum zweiten Male öfſentlich geohrfeigt. Ein früherer zariſtiſcher Offizier trat bei einem Feſteſſen auf ihn zu und ſchlug ihm ins Geſicht. Der Angreifer wurde verhaftet. —— * Diensta 2 g, den 28. April 1927 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 190 Städtiſche Nachrichten Bilder von der Hundeaus fellung mi„Wer auf eine Hundeausſtellung geht“, ſagte jemand zu 4 r,„der muß auch einen Hundeverſtand haben“. Jawohl, nen Hundeverſtand, zum Unterſchied von Hundsverſtand. 0 das iſt wieder etwas anderes, obwohl ein Hunds⸗ derſtand gar nicht zu unterſchätzen iſt. Wer die Ausſtellung es Vereins Vereinige Hundefreunde E. V. Mannheim am as und Sonntag beſuchte, hatte Gelegenheit, ſo er es 495 vorher wußte, ſich über den Verſtand der Hunde ge⸗ zu informieren. Denn da waren ſie ja vertreten in 5 en Größen und Raſſen, in allen Unterſchieden und Arten. zerſchteden wie die Hunde, waren aber auch die Menſchen, 50 da herumſpazierten, ⸗ſaßen oder ⸗ſtanden. Aber alle . ſie einig in der Liebe zum Tier, zum Hund. Ein hrenbetäubendes Gebell in oflen Variationen durchtönte die große Halle, aber niemand ſtörte ſich daran. Da hatten z wei betortwellerr aus irgend einer Urſache Streit miteinander Krommen. Wütend fuhren ſie ſich durch das trennende übenbtgitter an, verſuchten, ſoweit es die Leinen zuließen, e trennendes Hindernis hinwegzukommen, fletſchten, Aſte das Vergebliche ihres Mühens einſahen, grimmig die Aiſene und fuhren immer wieder mit geſträubten Haaren und ſeattgen Augen auf das Drahtgeflecht los. Daneben lag elenruhig ein Vertreter der gleichen Raſſe, ſchaute hin und eder zu den beiden Wüterichen hinüber und blinzelte die f vrübergehenden freundlich an, als wollte er ſagen:„Da ien ſich die Hund' herum....“ Komiſch überhaupt— —— könnte Vergleiche ziehen—, die größeren Hunde legten als ihrem Daſein viel beſtimmter, viel lauter Zeugnis ab, ei die kleinen. Aber in einem Punkte waren auch ſie ſich pialsz die großen wie die kleinen, ſie brauchten Liebe, ſehr el Liebe. Waren manche mißmutig darüber, daß ſich ihnen r Herr nicht ſo widmen konnte, wie ſonſt? Vielleicht. Ein niedlicher, reizender Dackel ſaß auf ſeinem Kiſſen ſchaute unermüdlich auf jeden Menſchen, der vorüber⸗ ging. Näherte ſich aber jemand, um ihn zu ſtreicheln, da lubr er wie der Blitz in eine Ecke und keifte, das Schnäuzchen 955 entſtellende Falten verzerrend, wütend drauflos. Ein gut⸗ rzogener Dackel kann es ſich leiſten, nicht von jedermann ge⸗ Aandſcht zu werden. Als ſeine Herrin kam, da wußte man dacdt mehr, was iſt nun Schwanz, was iſt Kopf an dem freude⸗ ſaten Tierchen. Ergeben und mit ſanftem Augenausdruck hüten die Schoßhündchen in ihren Käfigen, meiſtens be⸗ hütet und bewacht von ihren Pflegern. Hochbeinige Doggen zerbiſſen mit einem gewiſſen Grimm Spratts Hundekuchen. Rarde l fühlten ſich einſam und verlaſſen und füllten den aum mit heulenden, langgezogenen Jammerlauten. Da⸗ wiſchen bellten die Schnauzer, die ſich ſchnell, wie immer, 85 die Situation gefunden hatten und von ihrer angeborenen rechheit auch hier nicht ließen. Läſſig hingeſtreckt übten da⸗ 385 Windhunde und Windſpiele vornehme Zurück⸗ altung. Zottige Neufundländer zeigten ſich als große gutmütige Tollpatſche, die alles über ſich ergehen ließen. Ueber allen Tieren lag aber eine nervöſe Unruhe. Die pielen fremden Menſchen, die vielen anderen Hunde, das un⸗ gewohnte Milieu behagte ihnen nicht recht. Es erging ihnen wie den meiſten Menſchen: daheim iſt es eben doch am ſchön⸗ ſten. Die Intelligenz verſchiedener Raſſen, die Polizei⸗ unde, trugen auch ihr Teil zur Ausfüllung des Pro⸗ gramms bei und waren ſich ihrer Pflichten vollauf bewußt. Ihre glänzenden Leiſtungen, wie Aufſpüren eines Verbrechers, Etuntenaufmarſch mit Gehorſams⸗ u. Gewandtheitsübungen, Surſelgehorſamzübungen von je einem Vertreter der Raſſe, pringen und Apportieren über eine brennende Hürde, Ar⸗ deiten am Verbrecher, ausgeführt von je einem Vertreter Na Raſſe; Bewachen eines Fahrades; Ueberfall auf einen 5 adfahrer; Ueberfall auf einen Kaſſenboten und Verteidigung es Hundebeſitzers in Geſellſchaft fanden reichen Beifall. Die indhunde huldigten dagegen dem Sport und liefen, Prer vornehmen Paſſion getreu, Rennen. Vor den Toren Kat einen Ausſtellungshalle aber ſtand unter blühenden 5 aſtanienbäumen ein großes Faß. Bänke luden freundlich dunt Sitzen ein und heiße Würſtchen und ähnliche Dinge lockten zur Atzung. Und das gehörte auch zur Ausſtellung, gab der ganzen Sache einen etwas volksfeſtlichen Cha⸗ akter. Nur die armen Hunderl werden Seelenqualen aus⸗ geſtanden haben, wenn ihnen der liebliche Würſtchenduft in ie Naſe geſtiegen iſt. 1 Schiedsſpruch für das Mannheimer Spenglergewerbe. kiater Vorſitz von Dr. Lyſinski wurde am Freitag ein ein⸗ mmiger Schiedsſpruch gefällt. Danach werden die Löhne 12 Wirkung von laufender Lohnwoche ab in der Spitze von ˖ 0 auf.25 Mk. erhöht. Die übrigen Löhne erhöhen ſich ent⸗ Der Urlaub richtet ſich nach dem Reichsmanteltarif es Bauhauptgewerbes. Die Spengler⸗ und Inſtallateur⸗ gehilfen nehmen am heutigen Dienstag abend hierzu Stellung. Die Ausſtellung von Geſellenſtücken die die Handwerkskammer Mannheim am Sonn⸗ tag und Montag in der Kurfürſtenſchule veranſtaltete, gab einen genauen Ueberblick über die hohe Leiſtungsfähigkeit des Mannheimer Handwerks. Bei der Eröffnung der Ausſtellung. die am Sonntag vormittag in Anweſenheit des Landrats Dr. Guth⸗Bender als Vertreter des Bezirksamtes, des Bei⸗ geordneten Dr. Zeiler als Vertreter der Stadtverwaltung, des Herrn Vögtle als Vertreter der Handelskammer, der Oberbaudirektoren Zizler und Karſten, der Direktoren der Gewerbeſchulen, der Fortbildungsſchule und des Arbeits⸗ amtes, der Vertreter der Innungen und Prüfungskommiſſio⸗ nen erfolgte, erinnerte Handwerkskammerpräſident Groß an die Ausſtellung von Lehrlingsarbeiten, die vor Oſtern im gleichen Haus gezeigt habe, wie in der Schule der gewerbliche Nachwuchs zu tüchtigen Qualitätsarbeitern herangebildet werde. Die Ausſtellung der Geſellenſtücke, in der Werkſtätte hergeſtellt zu den Herbſtprüfungen 1026 und Frühjahrsprü⸗ fungen 1927, von Lehrlingen des Handwerks, der Induſtrie und der Reichsbahn, ſolle in erſter Linie ein Bild des tech⸗ niſchen Könnens unſerer gewerblichen Jugenb geben, in zwei⸗ ter Linie bei den Verbrauchern den Sinn für Qualitätsarbeit wecken. Der Redner machte in dieſem Zuſammenhang auf die bevorſtehende Ausſtellung des deutſchen Handwerks in Mün⸗ chen aufmerkſam, die dem Beſucher die Leiſtungen in alter und neuer Zeit vor Augen führen werde. Die Zahl der Aus⸗ ſteller, die in der Vorkriegszeit rund 500 betrug, iſt auf 380 (369 i..) geſunken. Im gaͤnzen wurden rund 1000 Geſellen⸗ prüfungen abgenommen. Bei dem Beſuch der Ausſtellung, die auch am geſtrigen Tage eine ſtarke Anziehungskraft ausübte, ergab ſich Ueber⸗ einſtimmung darüber, daß die jungen Geſellen auf dem beſten Wege ſind, tüchtige Meiſter zu werden. In allen Branchen wurde wirklich muſtergültige Qualitätsarbeit gezeigt. So ge⸗ ſtaltete ſich die Ausſtellung zu einem vollen Erfolg, der ſich, ſo hoffen wir zuverſichtlich, immer mehr dahin auswirken wird, daß die Verbraucher bei ihren Einkäufen gediegene Quali⸗ tätsarbeit bevorzugen. * Aus dem Staatsdienſt ausgeſchieden iſt gemäß Artikel 14 RPAV. Hauptlehrerin Frau Klara Rapp in Mannheim. * Weiterer Rückgang der Erwerbsloſenzahl im Amtsbezirk Mannheim. Nach Mitteilung des Städtiſchen Nachrichtenamts betrug am 19. April die Zahl der vom Arbeitsamt Mannheim, öffentlicher Arbeitsnachweis für den Amtsbezirk Mannheim, gemeldeten Arbeitſuchenden 13 569(9348 männliche, 4221 weib⸗ liche). Davon entfallen 10 868 Erwerbsloſe(7440 männliche, 3438 weibliche) auf den Stadtbezirk und 2701(1908 männliche, 793 weibliche) auf den Landbezirk. Von dieſen Erwerbsloſen werden 6228(4880 männliche, 1348 weibliche) von der Erwerbs⸗ loſenfürſorge, 2135(1666 männliche, 469 weibliche) von der Kriſenfürſorge unterſtützt. Da am 12. April die Zahl der Ar⸗ beitſuchenden auf 13 877 ſich belief, iſt ein Rückgang um 308 ein⸗ getreten, und zwar beläuft ſich dieſer bei den männlichen Er⸗ werbsloſen auf 250, bei den weiblichen auf 58. Gegenüher dem 12. April iſt in den Gruppen Gaſtwirtsgewerbe und Muſiker, Angeſtellte(Büroangeſtellte) ſowie Freie Berufe eine kleine Zunahme feſtzuſtellen, während alle übrigen Gruppen eine Abnahme zu verzeichnen haben. In der Woche vom 12. bis 19. April war der Arbeitsmarktverkehr unvermindert ſtark. Es wurden Kräfte aller Art aus dem Handwerk, der Landwirt⸗ wirtſchaft und der Induſtrie angefordert. Vereinzelt bot ſich auch für Angeſtellte Gelegenheit zur Beſchäftigung. In ſehr vielen Fällen ſtanden hierbei die vorhandenen Arbeitsmöglich⸗ keiten im Zuſammenhang mit den Oſterfeiertagen und endeten auch mit dieſen. * Der Verein für Ferienaufenthalt und Kinderfürſorge Mannheim hat im vergangenen Jahre 22 Kinder in Friedrichs⸗ rodg und 28 Kinder in Elgersburg und zwar 29 Knaben und 21 Mädchen untergebracht. Hiervon wohnten in Mannheim 34 und in Ludwigshafen 16 Kinder. Der Verein wird im Juni auf ein 25jähriges Beſtehen zurückblicken. * Ein ungewöhulich heftiger Sübweſtſturm fegte geſtern abend und während der ganzen vergangenen Nacht über das Häuſermeer der Quadratſtadt und riß mit, was nicht niet⸗ und nagelfeſt war. Die Temperaturen weiſen wieder ſteigende Tendenz auf. In der vergangenen Nacht betrug das Mini⸗ mum 9 Grad C. gegen 6 Grad C. in der Nacht zum Montag, 6,4 Grad C. in der Nacht zum Sonntag und 11,5 Grad C. in der Nacht zum Samstag. Die Höchſttemperaturen waren: Montag 13, Sonntag 13,5, Samstag 18,8, Freitag 24,4 Grad C. Die ee weiſen folgende Zahlen auf: Diens⸗ tag 10, Montag 8, Sonntag 8,6 und Samstag 12,6 Grad C.— Wie wir von der Wetterwarte des Mannheimer Flughafens erfahren, hatte der Südweſtſturm in der vergangenen Nacht eine durchſchnitliche Geſchwindigkeit von 10—11 Sekun⸗ denmeter, was einer Schuelligkeit von 40 Km. in der Stunde entſpricht. Einzelne Stöße erreichten bis zu 20 Sekundenmeter Geſchwindigkeit oder 70 Km. in der Stunde. Heute früh 9 Uhr betrug die Geſchwindigkeit noch durchſchnittlich 8 Sekun⸗ denmeter. Einzelne Stöße erreichten 14 Sekundenmeter. furt a. M. 8,2, Karlsruhe 8,5, Stuttgart 11,4, Augsburg 11,5. *Auf der Mannheimer Freibank wurden imMärz 4528,5 Kilogramm Fleiſch verkauft(18 Kühe, 2 Viertel Rinder, 1 Kalb, 834 Schweine). Die Verbraucherpreiſe— für 1 Pfund— waren folgende: Kuhfleſich 30—40 Pfg., Rindfleiſch 60 Pfg., Kalbfleiſch 25 Pfg., Schweinefleiſch 50—60 Pfg., gekochtes Fleiſch 40—50 Pfg. * Brand eines Braunkohlenbrikettlagers. In der Laud⸗ zungenſtraße gerieten in der vergangenen Nacht durch Selbſt⸗ entzündung etwa—7000 Zentner Braunkohlenbriketts in Brand. Das Feuer, das ſeit Mitternacht mit drei Schlauch⸗ leitungen bekämpft wird, war bei Redaktionsſchluß noch nicht gelöſcht. * Das Feſt der ſilbernen Hoch Dienstag in Käfertal Herr Jakob geb. Schweizer. Veranſtaltungen Theaternachricht. Gaſtſpiel der Kammerſängerin Helene Wiloͤbrunn. Im Nationaltheater findet heute abend das letzte Gaſtſpiel von Helene Wiloͤbrunn ſtatt. Die Künſt⸗ lerin ſingt die Partie der„Brunhilde“ in Richard Wag⸗ ners„Walküre“. Ferner wirken mit: Adolf Loeltgen— Siegmund, Mathien Frank— Hunding, Robert von Scheidt vom Opernhaus in Frankfurt a. M.— Wotan, Roſe Pauly⸗Dreeſen— Sieglinde, Erna Schlüter— Fricka. Die muſikaliſche Leitung hat Erich Orthmann. Die Spielleitung: Richard Meyer⸗Walden. Film⸗Nundſchau UI Alhambra.„Der Jüngling aus der Konfek⸗ tion“. Krotoſchin iſt grade nicht das Zentrum der Mode. Darum war es aber doch die Wiege eines Jünglings, der der⸗ einſt in der Konfektion eine Rolle ſpielen ſollte, Hätte er dieſe Rolle im Filmmanufkript nicht geſpielt, ſo wäre ſeine Film⸗ rolle und mit ihr der ganze Film überflüſſig geweſen. So aber haben wir ſeiner Exiſtenz einen Film zu verdanken, der ein Publikum angenehm zu unterhalten weiß. Eine koloſſale Karriere hatte er ja gemacht, dieſer Jüngling aus der Kon⸗ fektion, der in Curt Bois eine vortreffliche Verkörperung erfährt. Vom Lehrjungen zu Krotoſchin zum Teilhaber einer führenden Berliner Firma zu avanciern, iſt ſchon ein Weg. Wie dieſer Weg zurückgelegt wird, welche Umſtände und Ne⸗ benumſtände dabei mitſpielen, wird wohl der Film ſelbſt am beſten zeigen.—„Pat und Patachon als Poliziſten“ iſt eine luſtige Angelegenheit, die es auf die Zwerchfelle des Publikums abgeſehen hat. Das ulkige Paar iſt auch in dieſem Film in ſeiner Art unübertrefflich und unwiderſtehlich.— Zu dieſen beiden Großfilmen kommt noch ein gutes Beipro⸗ gramm hinzu, das den großen Spielplan aufs beſte aus⸗ füllt. Der braven Hauskapelle für ihre muſikaliſche Illuſtration ein beſonderes Lob. eit begeht am heutigen orn mit ſeiner Ehefrau * Ermäßigung der Milchpreiſe. Wir erhalten folgende Zuſchrift: In ganz Norddeutſchland hat eine ſtarke Senkung der Milchpreiſe eingeſetzt. In Berlin wer⸗ den 14 Pfg.(vierzehn Pfennig) je Liter für gekühlte Vollmilch frei Berlin gezahlt. Der Verkaufspreis beträgt 25 Pfg. je Liter; in Hamburg 26 Pfg. und in Breslau 25 Pfg. Auch im Rheinlande iſt eine Ermäßigung des Milchpreiſes um 2 Pfg. je Liter eingetreten. Es koſtet ein Liter Vollmilch in Köln 27 Pfg., in Krefeld 26 Pfg., in Frankfurt iſt der Milchpreis ſeit geſtern ebenfalls um 2 Pfg. geſenkt, ſodaß der Liter Milch im Laden 28 Pfg. koſtet und frei Haus 30 Pfg. Demgegenüber iſt es höchſte Zeit, daß die badiſchen Städte, die in einem Verbande der Milchbedarfsgemeinden zuſammengefaßt ſind, nicht länger zögern, die notwendigen Schritte zu tun, um die unvergleichlich hohen Milchpreiſe in den badiſchen Städten a b⸗ zubauen. Die Intereſſen der ſtädtiſchen Bevölkerung an einer Verbilligung des wichtigſten Nahrungsmittels mitſſen 2 den Stſſdteverband noch viel energiſcher wahrgenommen werden. * Die Geſundheit der deutſchen Großſtädte hatte ſich ſechs Wochen inſofern gebeſſert, als die Sterblichkeit zurück⸗ gegangen war. Vom 20. bis zum 26. März iſt ſie zum erſten Male wieder etwas geſtiegen, von 11,0 auf 11,7 auf 1000 Ortsanſäſſige im Jahr, in Berlin auf 12,6, Alt⸗Berlin 13,0, Neu⸗Berlin 12,2, Köln 11,0, Eſſen 9,6, Düſſeldorf 9,8 Dortmund 10,4, Bochum 14,6, Elberfeld 13,2, Aachen 15,8, Kre⸗ feld 12,7, Hamborn 10,7, München⸗Gladbach 14,3, Hamburg 12,4, Bremen 14,1, Königsberg t. P. 11,5, Stettin 14,1, Kiel 12,1, Altona 12,6, Lübeck 15,0, Magdeburg 13,8, Erfurt 13,7, Dres⸗ den 12,9, Chemnitz 11,4, Plauen i. V. 7,4, Mannheim 98, Wiesbaden 17,2, München 12,5, Nürnberg 11,0, Saarbrücken 13,3. Sie blieb gleich in Mainz mit 8,0 und Ludwigs⸗ hafen mit 7,1. Sie fiel in Duisburg auf 10,9, Gelſen⸗ kirchen 9,8, Barmen 10,2, Mülheim a. d. R. 6,9, Münſter i. W. 9,1, Oberhauſen 8,7, Buer 9,, Breslau 12,0, Hannover 10,4, Halle 10,7, Kaſſel 8,8, Braunſchweig 11,5, Leipzig 10,7, Frank⸗ Slrumpf⸗Geheimniſſe Von Hanna Ribeaucourt Seinem eigentlichen und urſprünglichen Zweck, nämlich 8 eine und Füße warm zu halten, iſt der Strumpf ſchon lange ntreu geworden. Daſür iſt er jetzt das Lieblingskind der ode, ebenſo verwöhnt, verhätſchelt und launenhaft wie die Amächtige Göttin Mode ſelbſt. Und die neueſte Laune der trumpfmode, die natürlich aus Paris kommt, hat nun gar nichts mehr mit der Aeſthetik des äußeren Menſchen zu tun, ondern iſt ſozuſagen eine Angelegenheit der Seele geworden. ni it anderen Worten: die Farbe des Strumpfes braucht ſich icht mehr nach dem Kleid und dem Schuhwerk, ſondern nach zem Seelenzuſtand ſeiner Trägerin zu richten, nach dem Grad —9 7— jeweiligen Liebesbedürfniſſe. Die Pariſerin kennt be⸗ 1 75 eine ganze Grammatik dieſer ſtummen und doch ſo be⸗ edten Liebesſprache. Jede Regung ihres wandelbaren Her⸗ 8 weiß ſie durch eine entſprechende Farbnuance des trumpfes ſichtbar zu machen. So verraten, um nur einige eiſpiele zu erwähnen, weiße Strümpfe den Wunſch, allein 81 ſein. Dieſe Enthaltſamkeitsſtrümpfe ſollen in Paris aller⸗ — recht ſelten zu ſehen ſein.⸗Häufiger iſt ſchon der fleiſch⸗ 797 Strumpf, der ebenfalls abweiſend wirkt, indem er esſteht: mein Herz iſt augenblicklich nicht frei. Erſtaunlich iſt 9 aber, daß der ſchwarze Strumpf durchaus nicht die Auf⸗ hat, ſchmerzliche und Trauergefühle zu verkünden, ſon⸗ 355 im Gegenteil eine unverblümte Aufforderung bedeutet, ei der Trägerin ſein Liebesglück zu verſuchen. ſch Es iſt übrigens noch gar nicht lange her, daß man den altnarzen Strumpf nicht deswegen bekämpfte, weil er überlebt, modiſch und rückſtändig, ſondern im Gegenteil, weil er allzu odern und deshalb unanſtändig ſei. Bis Ende des vorigen ahrhunderts hat man nämlich faſt durchweg weiße, meiſt zigndgeſtrickte Wollſtrümpfe getragen. Und als in den neun⸗ 7 75 Jahren der ſchwarze Strumpf aufkam, hat er anfangs icht weniger Entſetzen erregt als vor wenigen Jahren noch bunten Strümpfe. Und da ſich über den Geſchmack bekannt⸗ ch nicht gut ſtreiten läßt, verſuchte man es mit hygieniſchen kraumenten, um den ſchwarzen Strumpf unmöglich zu machen. 1 ugezählte Blutvergiftungen ſeien durch ihn entſtanden, dem chaß die Bequemlichkeit auf Koſten der Geſundheit zur Herr⸗ 5 verholfen habe. An einem weißen Strumpf ſei natürlich — er Schweiß⸗ und Schmutzfleck zu ſehen, er müſſe deshalb —— oft gewechſelt werden, was dem Fuße aber nur zugute komme. Und in der Wäſche könne, ia müſſe der weiße Strumpf ganz anders als der ſchwarze behandelt werden, er vertrage Seife und Soda, ja ſogar das Kochen, es werde ſomit fedes Atom Schmutz entfſernt, was bei der Empfindlichkeit des far⸗ bigen Strumpfes unmöglich ſei. Die Strumpfmode iſt allerdings auch in früheren Zeiten nicht immer ſo einfach und ſolide geweſen wie im vorigen Jahrhundert. Vor allem das Rokoko hatte einen ganz un⸗ glaublichen Strumpfluxus getrieben. Und da die Strümpfe aus gewöhnlicher Seide nichts Beſonderes mehr waren, hat man zur Zeit Ludwigs XIV. die Strümpfe teilweiſe ſogar aus Spinnenſeide angefertigt. Welch mühſelige Arbeit das war, geht ſchon aus der Tatſache hervor, daß nicht weniger als ſieben⸗ hunderttauſend Kreuzſpinnen nötig waren, um nur ein Pfund Spinnenſeide zu erhalten. Dabei waren dieſe Spinnen recht bedauernswerte Geſchöpfe, denn man ließ ſie nicht nach Belie⸗ ben ſpinnen, ſondern ſpielte mit ihnen förmlich Fangball, da⸗ mit die Tiere durch die Luft fliegen und vor lauter Angſt ihre Fäden ſpinnen mußten. Weiter war es im Rokoko vielfach üblich, die Strümpfe mit Gold und Edelſteinen zu beſetzen, oder ſie mit dem aufge⸗ malten Bilde des jeweiligen Geliebten zu ſchmücken. Die be⸗ kannteſten Maler hatten ſich damals gern als Strumpfmaler betätigt, nämlich wenn ſie ſicher waren, daß ihr Kunſtwerk dann von ſchönen und einflußreichen Frauen getragen wurde. So waren die Strümpfe der Frau von Maintenon durch Bil⸗ der von der Hand Watteaus verziert, was gleichermaßen eine Ehre für den Künſtler wie für die Javoritin bedeutete. Auch in Amerika hatte man vor einiger Zeit verſucht, die Mode der bemalten Frauenbeine einzuführen. Aber nicht wie im Rokoko aus Luxus⸗, ſondern aus Erſparnisgründen. Man hat nämlich nicht den Strumpf, ſondern die Beine bemalt, um den Strumpf zu ſparen. Und das alles, weil die Regierung eine neue Steuer auf Seidenſtrümpfe plante, wogegen die ſparſame Amerikanerin empört proteſtierte. Lieber wolle ſie barfuß gehen, erklärte ſie, als ſich zu wollenen oder gar baum⸗ wollenen Strümpfen degradieren zu laſſen. Dieſe Barfußmode hat ſich allerdings nicht durchgeſetzt, ebenſowenig wie vor zwei Jahrzehnten kein Geringerer als Eduard VII., weiland König von England, die Welt zur Strumpfloſigkeit zu bekehren ver⸗ mochte. Im Sommer wenigſtens ſoll der König tatſächlich nie anders als in Sandalen und ohne Strumpf durch die Gärten von Buckingham und Windſor gewandelt ſein, mit dem Erfolg, daß in den Schaufenſtern der CEity überall Sandalen vom Mo⸗ dell ſeiner britiſchen Majeſtät ausgeſtellt waren, die raſend 8 aber nicht immer ohne Strumpf getragen worden n 0 Kunft und Wiſſenſchaſt Ein Meiſterwerk der Kölner ee dem Kunſtmarkt. Aus dem Beſitz eines alten weſtdeutſchen Adels⸗ geſchtders gelangt demnächſt ein altdeutſches Gemälde von eſonders hohem Kunſtwert, das die kunſthiſtoriſche Forſchung ſchon oft beſchäftigt hat, zur Verſteigerung. Es iſt eine An⸗ betung der heiligen drei Könige, die zuerſt 1917 von Max F. Friedländer als Werk des Kölniſchen Meiſters des Aachener Altars feſtgeſtellt wurde und von ihm ſowie von Heribert Reiners in deſſen Buch über die Kölniſche Malerſchule aus⸗ führlich behandelt worden iſt. Das Bild, das in Kompoſition, Farbengebung und Charakteriſtik von fefß hohem Rang 15 intereſſiert auch dadurch, daß es ein ſehr feſſelndes Selbſtbild⸗ nis des Malers enthält und in einem der drei Könige den Kopf von Van Eycks„Mann mit den Nelken“ verwendet. Außer dieſem Bild bringt die gleiche Auktion von M. Lempertz in Köln auch ein ſehr wertvolles Teilſtück eines früher in St. Alban in Köln befindlichen Jüngſten Gerichts von Colijn de Coter aus dem Anfang des 16. Jahrhunderts, ein prächtiges Bildnis des Münchner Patriziers Stupf von Hans Mielich und eine Reihe ſehr bemerkenswerter Holländer. Beslelle zeitig Dęine . — 7 N. 25 n 8 2 4. Seite. Nr. 190 Neue Maunheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) ——— Dienstag, den 26. April 1927 Kommunale ehronik Voranſchlag der Stadt Ludwigshafen * Ludwigshafen, 24. April. Der Voranſchlag über Einnah⸗ men und Ausgaben der Stadt Ludwigshafen a. Rh. für das Rechnungs jahr 1927 iſt bei 26 663 590 in Einnahmen und Ausgaben ausgeglichen; er wird der nächſten öffentlichen Stadtratsſitzung zur Beratung und Beſchlußfaſſung unter⸗ breitet werden. Der vorjährige Etat war mit 24 869 585%¼ abgeglichen. Allerdings ſind in den diesjährigen Ausgaben mit 26 663 590 ¼/ noch 4410 180/ ſogenannte Verrechnungs⸗ poſten mitenthalten, ſodaß nach ihrem Abzug eine wirkliche Geſamtausgabe von 22 253 410%/(20 776 055) verbleibt. Die Mehrung der Geſamtausgaben gegenüber dem Vorjahre be⸗ trägt 1454 855% 7 v. H. Die Mehrung trifft in der Haupt⸗ ſache auf Wohlfahrtskoſten, Perſonalausgaben und Schulden⸗ tilgung und Schuldenverzinſung zu. Die Einnahmen der Stadt ſind im Kapitel„Steuern und Abgaben“ ergiebig, wäh⸗ rend die anderen Teilvoranſchläge meiſt abgleichen oder Zu⸗ ſchuß erfordern. Sogar die Straßenbahn legt nur einen ab⸗ geglichenen Voranſchlag vor und führt nichts an den ſtädti⸗ ſchen Haushalt ab. Zuſchußbetriebe ſind die Bauverwaltung mit 400 000 4, die allgemeine Verwaltung mit 600 000 /, die Polizei mit 1 Million, die Schulen mit 1,5 Mill. und die Wohlfahrtspflege mit 29 Mill. 4.— Das Geſamt⸗ vermögen der Stadt wird bei 652. Hektar Grundbeſitz(be⸗ baut und unbebaut, darunter 84 Hektar Rheininſel auf der Gemarkung Mannheim) mit 73 Mill./ angegeben, von denen 15,5 Mill. Schulden abzurechnen ſind, ſodaß ein reines Ver⸗ mögen von 57.5 Mill. J verbleibt. Das Freiburger Wohnungsbauprogramm Die Vorlage des Stadtrates, die das Wohnungsbaupro⸗ gramm für 1927 enthält, iſt vom Freiburger Bürger⸗ ausſchuß nach längerer Beratung einſtimmig aungenommen worden. Zu Laſten des Wohnungsbaugrundſtocks wurde für das Jahr 1927 ein Geſamtaufwand von 4,2 Millionen Mk. zur Errichtung von 500 Wohnungen bewilligt. Unter den zu erſtel⸗ lenden Wohnungen befinden ſich auch 164 ſtadteigene Klein⸗ wohnungen zur Unterbringung bedürftiger, kinderreicher Fa⸗ milien an der Emmendingerſtraße, am Rennweg, an der Kon⸗ radin⸗Kreutzer⸗Straße, im Haslacher Siedlungsgebiet und an der Sautierſtraße. Als Notunterkünfte zur vorübergehenden Unterbringung von Familien, die durch gerichtliche oder poli⸗ zeiliche Anordnung aus ihrer früheren Wohnung verwieſen wurden, ſollen in der Weiß⸗Straße 32 Barackenwohnungen be⸗ ſchaffen werden. In der Ausſprache erklärte Bürgermeiſter Hölzl, wenn man vier bis fünf Jahre lang in dieſem Um⸗ fange weiterbaue, dann werde es nicht mehr nötig ſein, Vor⸗ lagen in dem diesmaligen Ausmaß einzubringen. Oberbürger⸗ meiſter Dr. Bender erklärte, die Sanierung der Alt⸗ ſtadt bilde für die nächſten zehn Jahre eine der wichtigſten Aufgaben der Stadtverwaltung. Kleine Mitteilungen In ſeiner letzten Sitzung beſchloß der Stadtrat von Villingen die Aufnahme eines Anlehens in Höhe von 600 000% zu Wohnungsbauzwecken bei der Badiſchen Girozentrale. Ferner ſoll der Flugplatz durch Hinzunahme und Einebnung eines Waldſtückes bedeutend verbreitert werden. Der Bürgerausſchuß Konſtanz ſtimmte der Be⸗ ſchaffung von Plänen für die Bahnfrage zu, wofür 10 000 Mk. zur Verfügung geſtellt werden ſollen. Eine Vorlage betreffend Erſtellung einer Kammerofenanlage im Städtiſchen Gaswerk wurde einem gemiſchten beratenden Ausſchuß überwieſen, der aus Stadtrat, Stadtverordnetenvorſtand und den einzelnen Parteiführern beſteht. In nicht öffentlicher Sitzung wurde u, a. der Vereinbarung zwiſchen der Stadt Konſtanz und Bür⸗ germeiſter Dr. Dietrich mit Mehrheit zugeſtimmt, wonach Dr. Dietrich mit dem 15. Mai d. J. in den Ruheſtandtritt. Der Stadtrat von Annweiler nahm in ſeiner letz⸗ ten Sitzung von einem Schreiben des Direktors a. D. Bur⸗ ſchell⸗Landau Kenntnis. Darin ſchlägt dieſer vor, das Tal der Queich bis um Annweiler von Landau aus mit Gas(Leucht⸗ und Brenngas) zu verſorgen. Der Stadtrat hielt den Zeit⸗ punkt noch nicht für gegeben, einem ſo großen und koſtſpieli⸗ gen Projekt jetzt ſchon näher zu treten und lehnte die Sache einſtimmig ab. Aus dem Lande Eine folgenſchwere Fahrt Philippsburg bei Bruchſal, 25. April. Am Samstag fuhr der Landwirt Sommer mit einem Wagen Miſt aufs Feld. Die Fahrt ließ er zwei Mädchen im Alter von 6 und 3 Jahren mitmachen. Wohl infolge Unachtſamkeit ſtieß er mit dem Wa⸗ gen gegen einen Randſtein. Durch die Erſchütterung wurden nun die beiden Kinder vom Wagen geſchleudert. Das 6jährige Töchterchen des Kaufmanns Albert Batzler kam dabei ſo un⸗ glücklich zu Fall, daß es das Genick brach; der Tod trat ſofort ein. Das andere Kind liegt ſchwer verletzt danieder. Eine ſchwere Bluttat im Kinzigtal X Biberach i. Kinzigtal, 25. April. In der Wirtſchaft„zum Adͤler“ hatten ſicham Samstag drei Fremde eingefunden, die ſich nach Einbruch der Dunkelheit wieder entfernten. Zwiſchen Biberach und dem Zinken Froſchbach gerieten ſie anſcheinend in Streitigkeiten, in deren Verlauf der eine dem anderen einen Meſſerſtich in die Bruſt und einen zweiten in den Un⸗ terleib verſetzte, ſo daß die Därme verletzt wurden. Der Geſtochene ſtarb bald darauf. Die Gendarmerie von Offen⸗ burg und aus dem ganzen Bezirk nahm die Verfolgung des Täters ſofort auf. Es gelang den Sicherheitsbeamten, am Sonntag nachmittag den Täter in Berghaupten feſtzune h⸗ men, zuſammen mit einem Kollegen, der verdächtigt iſt, an der Tat mitgewirkt zu haben, dies aber hartnäckig leugnet. Der Täter iſt ein 22 Jahre alter Burſche aus Lichtenau(Amt Kehl), der Getötete der 40 Jahre alte Johann Spurer aus der Ober⸗ pfalz; es ſteht aber noch nicht mit Sicherheit feſt, ob er richtige Papiere bei ſich geführt hat. Abſturz eines Kronleuchters im Konſtanzer Münſter X Konſtanz, 25. April. Geſtern nachmittag ſtürzte im Chor der Konſtanzer Münſterkirche der große Kronleuchter von der Decke herab auf die Steinfließen, ohne weiteren Scha⸗ den anzurichten. Eine Unterſuchung über die Urſache des Un⸗ falles iſt im Gange. Wahrſcheinlich war eine ſchadhafte Stelle an der Befeſtigung vorhanden. Der Leuchter beſtand aus ſchwerem maſſiven Holz und hatte daher ein ſehr erhebliches Gewicht. Er hatte drei übereinander angeordnete Ringe, an denen kranzartig über dreißig Glühlampen angebracht waren. Der Unfall ereignete ſich während des für die Kinder⸗ Kommunion beſtimmten Gottesdienſtes. Wäre der Abſturz zwei Minuten ſpäter erfolgt, ſo wäre der Leuchter in die Schar der Kinder hineingefallen, die ſich zum Altar begeben wollten. Der Gottesdienſt wurde nicht abgebrochen, ſondern die Kinder, deren ſich ziemlicher Schrecken bemächtigt hatte, gingen um das Trümmerfeld herum zum Altar. 1* Tr. Ladenburg, 24. April. Der kürzlich an die Eli⸗ abethenſchule in Mannheim verſetzte Profeſſor Cark armſtädter iſt ein Sohn unſerer Stadt. Er wirkte längere Jahre an unſerer Realſchule als Lehramtsaſſeſſor und erfreute ſich allgemeiner Beliebtheit. * Neckargemünd, 25. April. Wegen Umbau der elektriſchen Straßenbahn und Neupflaſterung der Straße iſt für mehrere Wochen, vorausſichtlich bis Pfingſten, die Landſtraße Neckargemünd⸗Schlierbach von der Poſt hier bis zum„Kaiſerhof“(Stadtteil Ziegelhütte) für ſämtliche Fuhr⸗ werke, Autos und Radfahrer polizeilich geſperrt. Die Umleitung der nur einige hundert Meter langen Strecke ge⸗ ſchieht über die Bahnüberführung durch den Güter⸗ bahnhofweg. Hoffentlich ſind die Arbeiten, die Tag und Nacht ununterbrochen fortgeſetzt werden, bis zum Eintritt der Frem⸗ denſaiſon beendet, damit die an der betreffenden Strecke lie⸗ genden Geſchäfte dadurch⸗keinen allzugroßen Schaden erleiden. ch. Mittelſchefflenz, 20. April. Hier ſchoß ein Schüler ſeinen elfjährigen Mitſchüler in die rechle Seite; da die Kugel(ein 6 Millimetergeſchoß) in der Leber ſteckt, konnte ſie noch nicht entfernt werden. Der Junge wurde in das Spital nach Mosbach gebracht. * Freiburg, 23. April. Schon wieder wurden Einwohner der Stadt mit einem größeren Lotteriegewinn be⸗ dacht. In der 1. Klaſſe der 29. Preußiſchen Klaſſenlotterie fiel ein Gewinn von 50 000 Mark auf die Nr. 294 410. Die glücklichen Gewinner ſind ärmere Leute. Aus der Pfalz Starker Beſuch der Kochkunſtausſtellung in Neuſtadt Der Ballon wettbewerb * Neuſtadt, 24. April. Der Beſuch der Pfälziſchen Koch⸗ kunſtausſtellung war am heutigen Sonntag trotz des unſicheren Wetters erfreulich ſtark. Während am Samstag mittag 4 Uhr nach der Eröffnung der Ausſtellung noch etwa 800 Eintritts⸗ karten verkauft wurden, zählte man am Sonntag nahezu 400 Beſucher. Auch das Standkonzert vor dem Saalbau hatte eine große Zuſchauermenge angezogen. Der Kinder⸗ zug mit anſchließendem Ballonwettbewerb wurde an⸗ geſichts der ſtürmiſchen Witterung abgekürzt. Er bewegte ſich unter Vorantritt einer Muſikkapelle und Begleitung der Sanitätskolonne durch die Hauptſtraße zum Neptunplatz. Dort bot das Fliegenlaſſen von etwa 1000 Ballons für Jung und Alt einen gar ſpaſſigen Anblick. Die meiſten Ballons wurden in Nord⸗Oſtrichtung abgetrieben. Nun werden in den nächſten Tagen 1000 Kinder in großer Erwartung leben, ob die den Ballons angehängten Poſtkarten eingeſchickt und ihnen ſo einen Preis bringen werden. Geſtern nachmittag wurde unter dem Motto„Mit dem Flugzeug durch die fröhliche Weinpfalz“ eine große Pfälzer Weinprobe veranſtaltet, bei der die Teilnehmer Gelegenheit hatten, neben den bekannten Spitzenweinen auch Weine aus weniger bekannten Lagen, vor allen Dingen der Süd⸗ und Nordpfalz, kennen zu lernen. Es wurden über 50 Proben aus faſt ſämtlichen Weinbauorten der Pfalz verabreicht, die der Pfälzer Mundartdichter Karl Räder mit feinem Humor 95 Geleitet wurde die Probe von Bürgermeiſter Ernſt. Ein Auto verbrannt * Kaiſerslautern, 25. April. Ein Geſchäftsauto der „Pfälziſchen Preſſe“ erlitt geſtern nachmittag auf der Fahrt nach Pirmaſens vor Schopp einen Vergaſerbrand, dem bei dem auf der Höhe herrſchenden ſtarken Winde das Auto vollſtändig zum Opfer fiel. Die im Wagen befindlichen drei Perſonen konnten ſich noch rechtzeitig in Sicherheit bringen. Ein ſchwerer Motorradunfall der Zeppelinſtraße kamen am Sonntag nachmittag zwei aus⸗ wärtige Motorradfahrer zu Fall und blieben bewußtlos am Platze liegen. Ein nachfolgender Kraftwagen fand die Verunglückten und veranlaßte ihre Ueberführung ins Kran⸗ kenhaus. Es handelt ſich um den 22 Jahre alten Kaufmann Oskar Handrich aus Aſſenheim und den 23jährigen Schloſſer Max Keim aus Erlenbrunn bei Pirmaſens. Ihre Verletzun⸗ gen ſind ſchwer, aber nicht lebensgefährlich. * * Mußbach, 23. April. Der im Alter von etwa 60 Jahren ſtehende ledige taubſtumme Jakob Kerth wurde am Freitag geſünben am Kleiderſchrank in ſeiner Wohnung erhängt auf⸗ gefunden. Gegen Hersſopfung ERWwWacnsEN ο HDER verlangen Sie xostenlos die interessante Broschüre uber Laxin von den Lingner-Werken, Dresden Theater und Muſik Die Entlaſſungen am Nationaltheater ſchreiten immer unheilvoller fort. Nachdem Annelieſe Born unter ſehr günſtigen Bedingungen von Profeſſor Carl Ebert, dem her⸗ vorragenden Künſtler und vielverſprechenden neuen Inten⸗ danten des heſſiſchen Landestheaters nach Darmſtadt ver⸗ pflichtet wurde, wozu man dieſer Stadt gratulieren kann, ver⸗ lautet ſoeben, daß auch ydia Buſch mit Ende dieſer Spiel⸗ zeit aus Mannheim ſcheidet. Man beruft ſich dabei auf die Notwendigkeit von Sparmaßnahmen, es ſteht jedoch feſt, daß nicht dieſe, ſondern nichts anderes die völlig unverſtändliche Entlaſſung bedingt haben als das Prinzip der reinen Willkür, bei dem das Budget ja alsbald zeigen wird, ob es ſich zum ſparen beſonders eignet. Die Künſtlerin, über deren große Beliebtheit beim Publikum kein Wort mehr verloren werden braucht, hat dem Theater poſitive Vorſchläge unterbreitet, die ihre weitere Verpflichtung unſchwer ermöglicht hätten; man ltieß ſich jedoch nicht einmal auf Verhand⸗ lungen mit Frau Buſchein, die man alſo einfach gehen läßt, als ob ſie ein ganz unweſentliches Mitglied des Enſembles wäre. Solchen ganz willkürlichen Entlaſſungen der beſten Kräfte, die ein Drittel des geſamten Schauſpielenſembles ausmachen, ſteht die Weiterverpflichtung von Mitgliedern gegen⸗ üüber, die durch gar nichts gerechtfertigt iſt; ſie haben keinerlei Erfolge zu verzeichnen gehabt, ſind höchſt mittelmäßiger Art, aber ſie werden mit unverhältnismäßig hohen Gagen behalten. Das iſt zwar auch ein Erfolg, aber er ſtimmt ſchlecht zu den Sparſamkeitsmaßnahmen, die ſich lediglich dadurch aus⸗ zeichnen, daß man ſie am verkehrten Platz vornimmt. Wir wollen gar nicht von den ſchlimmen Folgen ſprechen, die der ſtändige Wechſel im Schauſpiel für das Enſemble zeitigen muß. Die Auswirkung auf das Publikum iſt mindeſtens ebenſo Anheilvoll; es verliert immer mehr das Intereſſe an der ewigen Wanderbühne, und bis es ſich mit all den neuen Er⸗ ſcheinungen auf der Bühne vertraut gemacht hat, iſt ſchon wieder eine Spielzeit vorbei und das Gehen und Kommen be⸗ ginnt aufs neue. Das dürfte wohl das Bedauerlichſte an dieſen unerfreulichen Zuſtänden ſein: das Publikum, das als Abonnentenſtamm und zahlende Beſucher dieeigentliche Stütze des Theaters bildet, wird als immerhin höchſt gewichtige Stimme einfach ausgeſchaltet. Das muß ſich eines Tages bitter rächen. Wir appellieren deshalb erneut an alle, die es angeht, das Trennende der einzelnen Parteiung einmal ganz aus dem Spiel zu laſſen und zu retten, was noch zu retten iſt. Die ver⸗ antwortlichen Stellen ſollten einmal hören, wie auswärts über das Mannheimer Theater geſprochen wird, dann würde manches anders werden. Kk. Städtiſches Theater Heidelberg. Walter Haſen⸗ clever hat in den letzten Jahren eine literariſche Mau⸗ ſerung durchgemacht, die ſicher ſeinem Bankkonto am beſten bekommen iſt. In ſeiner Komödie„Ein beſſerer Herr“ ſchreit nicht nur der Titelheld die„neue Sachlichkeit“ aus allen Knopflöchern. Curt Alexanders Regie hat dem Sen⸗ ſationsbedürfnis des„Dichters“ Haſenclever vollauf Rech⸗ nung getragen, er hat die filmartigen Szenen flott gekurbelt und klar durchblicken laſſen, daß es bei dieſem Stück um reines Theater, nicht um Dichtkunſt geht. Für den Möbius fehlt uns die richtige Fachbeſetzung, aber Konrad Wagner ſprach und ſpielte ihn doch ſehr eindrucksvoll. Wemuth bringt für den Harry Kompaß das meiſte mit, dieſer Typ eines Generaldirektorſprößlings iſt ſogar über Blaſiertheit und Schnoddrigkeit hinaus. Hilde Weſtermann gibt mit ihrer grazilen Beweglichkeit der Lia die natürliche Selbſtver⸗ ſtändlichkeit des Auftretens einer ſchon 19jährigen Tochter aus reichem Hauſe, Noebert(Herr Kompaß) dokumentiert die minutiöſe Tageseinteilung des überlaſteten General⸗ direktors durch präziſe Sprache und ſcharfabgezirkelte Geſte. Schmid⸗Wildy iſt ein ulkiger Raſper, der auch Böcklein oder Pelikan heißen konnte, Manhof und Fitz ſtehen am rech⸗ ten Platz. Der Erfolg war ſtark. 8 Frankfurter Theater. Mit großem, blendendem Pomp hat die Oper Puccinis letztes Werk„Turandot“ heraus⸗ gebracht. Man gab dem Ganzen Titel und Charakter einer Feſtaufführung, die Dekorationen und Koſtüme ſind vom Pa⸗ tronatsverein der ſtädtiſchen Bühnen geſtiftet. Siebzigtauſend Mark hat man verbuttert. Und der Erfolg? Eine glitzernde, ſchimmernde Farbenpracht, ein ſpießbürgerliches Schwelgen in Orgien überſättigter Buntheit, ein Aufwand an Ausſtattung, ein Wiederaufleben eines revidierten, verbeſſerten Makart⸗ ſtiles. Man merkt allzudeutlich die Abſicht: Kuliſſen und Ko⸗ ſtüme ſollen nach Magdeburg! In der Theaterausſtellung ſollen ſie glänzen und die Leute ſich davor ſtauen. Damit man dorten ſage: Donnerwetter, die Frankfurter ſind Kerle, die haben Geld! Das Ganze ſchmeckt etwas parvenuehaft. Eine Revue kann ſehr ſchön ſein. Aber dann ſoll man auch den Mut haben, ſich zu ihr zu bekennen. Warum ſollte man nicht auch einmal in einem Opernhaus mit erſten Kräften Revue ſpielen? Dieſe Aufführung iſt falſch deklariert. Das Auge war ſo intenſiv in Spannung gehalten, daß das Ohr nur hin und wieder die Muſik zu vermitteln vermochte. Auch hier in „Turandot“ iſt Puceini, oft in direkten Anklängen an ſeine früheren Werke, ſeiner Art und Empfindung ſo treu, daß man kaum über eigene Art und Empfindung hinweg ihn objektiv beurteilen kann. Dieſer ſubjektivſte aller Muſiker wird auch in der Kritik nur ſubjektiv bewertet werden können. Wer nicht ſeiner Natur iſt, wird ihn weder ſchätzen noch abſchätzen können. Die Aufführung ſelbſt unter Clemens Krauß, auch muſikaliſch mit großem Pomp(was hier der Art entſpricht) dargeboten, war vortrefflich. Elſe Gentner⸗Fiſcher gab eine hervorragende Turandot, John Gläſer als Prinz ſtimmli ebenſo herrlich wie darſtelleriſch ſchwach, Eliſabeth Kandt treff⸗ lich in der weniger dankbaren Rolle der Sklavin Liu, Er Fanger, Permann. Wallerſtein und Sievert haben einen un⸗ geheuren Apparat entfaltet. Der Patronatsverein wollte ſür ſein Geld etwas ſehen. Aber iſt es eine Kunſt, mit ſolchen Summen etwas Teures zu bieten, was billigem Geſchmack im⸗ poniert? Mit dieſen Tauſenden hätte man ſich Beſſeres und Wichtigeres leiſten können und müſſen. Die Aufführung war ein Dokument provinzieller Erhabenheit. M. Ralſchläge für glückliche Ehen Der engliſche Eheſcheidungsrichter Sir Joſeph Baker, der auf Grund langjähriger Praxis eine große Erfahrung in Ehe⸗ ſachen haben ſoll, gibt Eheleuten folgende Ratſchläge für ein glückliches Zuſammenleben, die nach ſeiner Meinung Wunder wirken. Für die Frau:„Laß Deinen Mann immer glauben, daß Du in jedem Streit unrecht haſt, obwohl Du weißt, daß Du ſelbſtverſtändlich recht haſt. Dulde nicht, daß Dein Mann ſich über Hausangelegenheiten unterhält. Sage Deinem Mann, er ſei der beſte Ehemann in der Welt. Und er wird es werden. Für den Ehemann:„Gib in jedem Streit zu, daß Du unrecht haſt. Das koſtet Dich ſo wenig und hat die größte Wirkung. Gehe niemals ſchlafen, ohne Dich, falls ein Streit vorhergegan⸗ gen iſt, mit Deiner Frau verſöhnt zu haben. Lobe ſtets Deine Frau wegen ihrer häuslichen Tugenden und ihrer Pünktlich⸗ keit, auch wenn Du ſtundenlang auf das Eſſen warteſt. Er⸗ zähle Deiner Frau niemals von dem Aerger, den Du im Laufe des Tages erlebt haſt. Nimm ſie lieber ins Kino mit.“ ——ů— Wes goche jeh morgen Das Zusammenstelen qdes Hüchenzettels macht jſhnen, verehrte Hausfrau, mitunter Aopferbrechen. ODeshaſb wird jhnęen ein guter gat fuf die Einleſtung ger Miahlzeit Willuommen sein, Hdhlen Sje unter den uislen Sorten von uaGGs Suppenwlirbtein Zzuschstf eine Nulte Hae 660 Juppe. 7 * Pirmaſens, 25. April. In der berüchtigten Kurve in eLA Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 190 Dienstag, den 26. April Serichtszeitung K Amtsgericht Mannheim Der 24 Jahre alte geſchiedene Metzger Friedrich Vogt hat ſich inſofern billiges Schweinefleiſch verſchafft, als er nacheinander zwei geſchlachtete halbe Schweine ſtahl. Eines davon hat er ſogar ſeinem Schwager entwendet und es um 72 Mark weiter veräußert. Bei dem Verkauf der zweiten Hälfte wurde er erwiſcht. Als rückfälliger Dieb erhielt er eine Gefängnisſtrafe von 5Monaten.— Der Verſicherungsagent Heinrich Dagobert F. hatte Glück vor Gericht. Er war beſchul⸗ digt eine Frau zum Uebertritt von der Darmſtadter Kranken⸗ kaſſe in die Bürgerliche Verſicherungsgeſellſchaft veranlaßt zu haben, und bei dieſer Gelegenheit eine Gebühr von 17.50 Mk. erſchwindelt zu haben. Sodann wurde gegen ihn der Vorwurf erhoben, eine Urkunde, und zwar den Verſicherungsſchein der Darmſtädter Krankenkaſſe, vernichtet zu haben. Der Angeklagte verteidigte ſich mit großer Redegewandtheit. Die Frau erklärte ausdrücklich, daß ſie von dem Uebertritt eigentlich gar nichts habe wiſſen wollen. Schließlich habe ſie gar nicht mehr gewußt, um was es ſich handle, weshalb ſie in Unkenntnis den Schein Aunterſchrieben habe. Da man dem Angeklagten keine Betrugs⸗ abſichten, was in der Urteilsbegründung ausdrücklich auch her⸗ vorgehoben wurde, nachweiſen konnte, mußte er freigeſprochen werden.— Der 21 Jahre alte Kaufmann Anton H. hat am 26. Juni 1924 von einer hieſigen Buchhandlung einen Brock⸗ haus auf Abzahlung gekauft, den er ſpäter, obwohl er nur noch einen Reſtbetrag von 25 Mk. ſchuldete, trotz Eigentumsvor⸗ behalt der Buchhandlung, vor ſeiner Abreiſe ins Ausland um 30 Mark verkauft hatte. Der Angeklagte erklärte, daß er das Buch nicht verkauft, ſondern nur um 30 Mark verpfändet habe. Aber auch dadurch iſt der Tatbeſtand der Unterſchla⸗ gunggegeben. Der Einzelrichter, Amtsgerichtsrat Bur⸗ ger, erkannte auf eine Geldſtrafe von 30 Mark und auf Tra⸗ gung der Koſten. ch. * § Fahrläſſige Körperverletzung vor Gericht. Vom Bezirks⸗ ſchöffengericht Darmſtadt wurde der Bauunternehmer Jah⸗ res von Viernheim wegen fahrläſſiger Körperverletzung zu 200/ Geldſtrafe verurteilt und der Vorarbeiter Kampf freigeſprochen. Bei der Baufirma Jahres war im Oktober vorigen Jahres der 60 Jahre alte Arbeiter Sander mit Kana⸗ liſierungsarbeiten beſchäftigt, wobei er infolge ungenügender Sicherheitsmaßnahmen durch Erdmaſſen verſchüttet wurde. An den Folgen der Verletzungen iſt er im Mann⸗ heimer Krankenhaus einige Tage ſpäter geſtorben. Neues aus aller Welt Die Skifahrer⸗Kataſtrophe auf dem Hochkönig Aus Wien wird uns berichtet: Obwohl infolge der un⸗ ſicheren Wetterlage wiederholt öffentlich und auch durch Radio vor Hochgebirgs⸗Skitouren gewarnt worden wax, erhielten in den Oſtertagen die Berge einen Maſſenbeſuch. Leider iſt eine ſchwere Skifahrer⸗Kataſtrophe auf dem 2938 Meter hohen Hoch⸗ könig die Folge der Unbelehrbarkeit vieler Touriſten und man muß es ſchon als ein Glück im Unglück bezeichnen, daß nicht mehr Unglücksfälle das Konto dieſer Oſtertage belaſten. Eine Geſellſchaft von drei Wiener Touriſten, der Vorſtand der Wechſelabteilung der Zentralſparkaſſe der Stadt Wien, Joſef Teufert, die Beamtin der Sparkaſſe, Mizzi Röſchl und der Bankbeamte Linhart waren am Karfreitag abend von Wien nach Biſchofshofen gefahren, um eine Skitour auf den Hoch⸗ könig zu unternehmen. Joſef Teufert, Mitglied der Sektion Wien des deutſchen und öſterreichiſchen Alpenvereines, war ein ausgezeichneter Skifahrer und Hochtouriſt, für den die geplante Tour unter normalen Umſtänden nichts gefährliches haben konnte, während allerdings Fräulein Röſchl weit weniger trainiert und geübt war. Die drei Wiener Touriſten ſtiegen am Oſterſamstag durch das Mühlbachtal zum Arturhaus auf der Mitterbergalpe(1500 Meter) an. Der Aufſtieg von dort auf den Hochkönig, der auf ſeinem Gipfel ein Schutzhaus des Touriſtenklubs trägt, dauert unter normalen Verhält⸗ niſſen 5 bis 7 Stunden und gilt nicht als übermäßig ſchwie⸗ rig. Bei ungünſtigem Wetter liegen die Dinge natürlich ganz anderes und insbeſondere können Schneeſtürme auf dem Hochkönig⸗Plateau eine furchtbare Gewalt entfalten. Schon am Oſterſamstag herrſchte im Hochköniggebiet ein ſtar⸗ ker Schneeſturm. Trotz der Warnungen des Pächters des Arturhauſes traten am Oſterſonntag 21 Touriſten, darunter auch die Partie Teufert, den Abmarſch zum Gipfel an. Die Touriſten gingen in geſchloffener Reihe und folgten der Spur des Trägers, der kurz vorher Lebensmittel in das Schützhaus getragen hatte. Ungefähr am Ende der Karawane gingen Herr Teufert und Fräulein Röſchl. Nach ſiebenſtündigem er⸗ müdendem Marſch war die Karawane, die ſich etwas in die Länge gezogen hatte, an den Gipfelfelſen angelangt, wo man gewöhnlich die Skier ablegt. Etwa 20 Minuten vor dem Gipfelhaus rief Teufert noch vorwärts, die Dame in ſeiner Geſellſchaft, Fräulein Röſchl, ſei müde und wolle ſich aus⸗ raſten. Die übrigen Skifahrer ſetzten, nichts böſes ahnend, ihren Marſch fort und erreichten das Schutzhaus. Kaum waren ſie dort angelangt, als ein unbeſchreiblicher Schnee⸗ ſturm losbrach. Als nach einer knappen Stunde Teufert und Fräulein Röſchl noch nicht im Schutzhaus eingetroffen waren, gingen der Hüttenwirt Mathias Scherer, der Träger Alten⸗ huber und der Beamte Linhart trotz des Unwetters ſofort hinaus auf die Suche. Als ſich trotz Pfeifens und zahlreicher Notſignale niemand meldete, nahm man an, die beiden Ver⸗ mißten ſeien umgekehrt und nach Mitterberg abgefahren. Man verſtändigte gleichzeitig das Arturhaus, von wo eine Ret⸗ tungsexpedition abging, die faſt bis zum Gipfel kam. In der Nähe des Gipfels fand man die Leiche Teuferts zugeſchneit underfroren mit zweitiefen Kopf⸗ wunden. Er iſt anſcheinend von einer Felskuppe, dem ſog. Vorgipfel, abgeſtürzt. Der Lage nach zu ſchließen, wollte er noch im letzten Moment ſeinen Kopf vor dem Verſchneit⸗ werden mit dem Ruckſack ſchützen. In der Nähe der Leiche Teuferts fand man die Skier und Stöcke Fräulein Röſchls. Sie ſelbſt konnte bisher nicht gefunden werden. Dr. Sportliche Rundſchau Abſchluß der Spanienfahrt 1000 galauniformierte Karabinieri und Reiter der Guarda Civile waren an der 4000 Kilometer Strecke rund durch Spa⸗ nien poſtiert worden, grüßten die deutſchen Spanienfahrer und ſalutierten. Tauſende von Spaniern nahmen an der Spanienfahrt regen Anteil, ſpaniſche Behörden gaben Begrü⸗ ßungsempfänge, die ſpaniſche Preſſe berichtete eingehnd über die Spanienfahrt, Spanienfahrer und deren deutſche Wagen der Bayeriſche Automobilklub hatte es unter Führung von Direktor Hpermann ausgezeichnet verſtanden, ſeine auto⸗ ſportlich⸗touriſtiſche Veranſtaltung zu einer deutſchen Propa⸗ gandaſahrt zu machen. Drum kann heute, am Schlußtag der Spanienfahrt, frank und frei geſagt werden: ſolche Veranſtal⸗ tung dient auch dem Auslandsdeutſchtum, wenn ſie, ja, wenn ſie ſo taktvoll und muſtergültig durchgeführt wird, wie der B. A. C. dies verſtand. Morgenſonne lag über dem blauen Mittelmeer, als es hinausging aus Barcelonas Hochhaus⸗Quadraten. Hier an der Küſte iſt Spanien, von den Pyrenäen bis zur Sierra Ne⸗ vada, weſentlich dichter bevölkert, als in ſeinem Innern. Die Straße von Barcelona nach den Pyrenäen war wiederum in. ausgezeichnetem Zuſtand. Seit Primo de Riveras Zeiten ſind alljährlich 400 Millionen Peſeten für Ausbau und Neu⸗ bau von Straßen verwendet worden, und in dieſem Frühjahr wurden für weitere Straßenbauarbeiten 750 Millionen Pe⸗ ſeten bewilligt. Kein Wunder drum, daß Spaniens Land⸗ ſtraßen den deutſchen mindeſtens ebenbürtig ſind, ja, ſie großenteils noch übertreffen. Was an Bergchauſſeen angelegt worden iſt, erinnert an die wunderbare Schweizer Berg⸗ ſtraßenbautechnik. In Erkenntnis deſſen, daß Spanien bald we⸗ ſentlich größeren Fremdenverkehr hat, ſind nach ſchönen Punk⸗ ten Spezialſtraßen gebaut worden(3. B. nach dem wunder⸗ baren Felsland von Monſerrat, weſtlich von Barcelona, das von den Spanienfahrern beſucht wurde). In belebteren Ge⸗ genden, wie z. B. an der Levanteküſte, ſind Teer⸗Makadam⸗ Straßen geſchaffen worden. Wenn nur dieſe zahlloſen Waſſer⸗ raſten nicht wären! Auch auf der Fahrt zur ſpaniſch⸗franzö⸗ ſiſchen Grenze wurden die Wagen der Spanienfahrer ob dieſer Waſſerraſten inmitten ſchnurgerader, breiter, ſonſt vorzüglichen Chauſſeen noch einer unfreiwilligen Federnprü⸗ die erfreulicherweiſe von allen beſtanden wurde. Die Grenzabfertigung war vorbereitet und klappte beſon⸗ ders auf franzöſiſcher Seite. Leider gabs kurz darnach den erſten und einzigen Unfall auf dieſer ſonſt ſo harmoniſch und ſonnig verlaufenen Spanienfahrt: der kleine, flotte Hanomag des Fräulein Ilſe Ott(Hannover), kollidierte mit einem Baum und wurde ſchwer beſchädigt. Durch die Glasſplitter der Windſchutzſcheibe erlitt Ingenieur Butenuth(Hannover), der Beifahrer von Ilſe Ott, Schnittverletzungen im Geſicht. Beide Verletzte benahmen ſich ſehr tapfer und konnten in Teilnehmerwagen nach Inanſpruchnahme ärztlicher Hilfe die Fahrt fortſetzen. In Perpignan wurde Herrn Hoermann als verdienſt⸗ vollem Organiſator der Spanienfahrt ein von den Teilneh⸗ mern geſtifteter Erinnerungspreis überreicht. Direktor Hoer⸗ mann dankte und verabſchiedete die Spanienfahrer mit Wor⸗ ten der Anerkennung und das vorbildliche Entgegenkommen, das die deutſchen Automobiliſten allerorts in Spanien gefun⸗ den hatten. Auf teils ſehr guten, teils unerhört ſchlechten Straßen gings dann durchs ſüdliche Frankreich, durch frucht⸗ bares Land, durch Städte mit Kultur und freundlicher Bevöl⸗ kerung, ins altehrwürdige Avignon, die prächtig»gelegene kul⸗ turhiſtoriſche Rhoneſtadt. Auch hier hatte das MeR.(Mittel⸗ europäiſche Reiſebüro) vorbildlich für Unterkunft und Auf⸗ nahme geſorgt, ſodaß zum Unterſchied von einer früheren Auslandsfahrt deutſcher Automobiliſten diesmal geſagt wer⸗ den muß: diesmal hats wirklich reſtlos geklapptl Alle teil⸗ nehmenden Fahrzeuge haben die 4500 Kilometer⸗Strecke bis Avignon in gutem, teils ſehr gutem Zuſtande erreicht. Die zehn teilnehmenden Mercedes⸗Benz ſind ohne Fehl und Tadel, der Simſon⸗Supra hat erneut bewieſen, daß er nicht nur raſſig, ſondern auch als Tourenwagen Qualität iſt, der von Frau Dr. Schwarzmann geſteuerte Horch war ſtets unter den erſten, der Audi feſtigte ſeinen alten Ruf als hochwertiger Qualitätswagen, der äſthetiſch⸗ſchöne Adler, der von ſeinem Fahrer vielerprobte und vielbewährte Selve, der Fiat, der Naſh, der Chrysler und der Renault.. ſie alle haben das Endziel erreicht. Der Bayriſche Automobil⸗Klub als Veran⸗ ſtalter hat es verſtanden, abſeits vom reinen Sport eine tou⸗ riſtiſche Tat zu vollbringen und mit ihr einen deutſchen Er⸗ folg zu erreichen! S. Doerschlag. Guter Leichtathletik⸗ Auftakt in Dresden Dr. Peltzer und Körnig in Front— Skorzinski ſpringt 1,84 Meter hoch. Den Auftakt der diesjährigen Leichtathletik⸗Bahnſaiſon bildete am Sonntag das dritte Nationale Sportsfeſt der Dres⸗ denſia Dresden. Da das Wetter ſehr ſchlecht war, hatten ſich trotz der hervorragenden Beſetzung nur etwa 3000 Zuſchauer eingefunden. Die Veranſtaltung kann auf jeden Fall als ge⸗ lungen bezeichnet werden, denn in Anbetracht der Jahreszeit ſind die erzielten Leiſtungen vorzüglich. Beſondere Erwäh⸗ nung verdient der Hochſprung des Berliners Skorzinski, der .84 glatt überſprang. Deutſchlands Springermeiſter Körnrg hatte über 100 Meter in dem Charlottenburger H. Schlößke einen ernſthaften Gegner, den er in 10,9 Sek. nur mit Bruſt⸗ breite ſchlagen konnte. Dr. Peltzer hatte in der 400 Meter⸗ Konkurrenz nur Einheimiſche gegen ſich und gewann leicht, da⸗ gegen machte ſein Schüler Friedel⸗Wickersdorf dem Breslauer Schoemann über 1500 Meter ſehr zu ſchaffen und gab ſich erſt nach Kampf geſchlagen. Dem Hürdenlauf blieb Troßbach fern, da er ſich bei der vorher gelaufenen 4 mal 100 Meter⸗ Staffel eine Sehnenzerrung zugezogen hatte. Die Staffel brachte ein intereſſantes Duell zwiſchen Phönix⸗Karlsruhe und Berliner S.., das die Süddeutſchen mehr als knapp zu ihren Gunſten entſchieden. Die 110 Meter⸗Hürden holte ſich der Karlsruher Steinhardt in 15,9 Sek. Pech hatte der Hannoveraner Hoffmeiſter, der ſich in den Wurfkonkurrenzen mit zweiten Plätzen begnügen mußte. Im Speerwurf lief ihm Zimmermann⸗Zehlendorf den Rang ab und beim Diskus⸗ werfen mußte er ſich dem Berliner Hähnchen beugen. Die Ergebniſſe: 100 Meter: 1. Körnig⸗Breslau 10,9 Sek.; 2. Schlößke⸗ Charlottenburg Bruſtbreite; 3. Nathan⸗Charlottenburg 11,1 Sek.— 200 Meter: 1. Malitz⸗Berlin 23 Sek.; 2. Van Rappard⸗Karlsruhe 23,2Sek.; 3. Boch⸗Dresden.— 400 Meter: 1. Dr. Peltzer⸗Wickersdorf 51,8 Sek.; 2. Knoblich⸗Dresden 53,87 3. Heidebrück⸗Dresden 54.— 1500 Meter: 1. Schoe⸗ mann⸗Breslau.16,8 Min.; 2. Friedel⸗Wickersdorf.20 3. Boeſelt⸗Breslau.— 5000 Meter: 1. Dieckmann⸗Hanno⸗ ver 16.08 Min.; 2. Gasmus⸗Dresden 16.19; 3. Lange⸗Dresden. 110 Meter Hürden: 1. Steinhardt⸗Karlsruhe 15,9 Sek.; 2. Gerner⸗Stettin, 3. Bürger⸗Halle.— 4 mal 100 Meter⸗ Staffel: 1. Phönix⸗Karlsruhe 42,9 Sek.; 2. Berliner S. C. Bruſtbreite; 3. S. C. Charlottenburg 43,2 Sek.— 4 mal 400 Meter⸗Staffel: 1. Preußen⸗Stettin.35,5 Min.; 2. Dres⸗ denſia Dresden.42,3 Min.— Speerwerfen: 1. Zimmer⸗ mann⸗Zehlendorf 58,77 Mtr.; 2. Hoffmeiſter⸗Hannover 57,63 M. Diskuswerfen: 1. Hähnchen⸗Berlin 43,91 Mtr.; 2. Hoff⸗ meiſter 41,50 Mtr.— Hochſprung: 1. Skorzinſki⸗Berlin 1,84 Mtr., 2. Huhn⸗Jena 1,75 Mtr.— Weitſprung: 1. Gerner⸗Stettin 6,38 Mtr.; 2. Schmidt⸗Dresden. * Italien ſchlägt Polen im Leichtathletik⸗Länderkampf Am Jahrestag der Gründung von Rom fand in der ita⸗ lieniſchen Hauptſtadt ein Leichtathletik⸗Länderkampf ſtatt, den die Italiener mit 78:54 Punkten gegen Polen gewannen. Ab⸗ geſehen von einem neuen Landesrekord des Italieners Pal⸗ mieri im Hochſprung mit 1,85 Meter, wurden keine beſonderen Leiſtungen erzielt. Die Sieger der einzelnen Konkurrenzen waren: 100 Meter: Reiſer⸗J. 11 Sek. 400 Meter: Car⸗ lini⸗J. 52,2 Sek. 800 Meter: Cominotto⸗J.:03,2 Min. 1500 Meter: Garaventa⸗J.:13,2 Min. 5000 Meter: Davoli⸗J. 15:54,4 Min. 400 Meter Hürden: Facelli⸗F. 57 Sek. 4 mal 400 Meter: Italien:33 Min. Hoch⸗ ſprung: Palmieri⸗J. 1,85 Meter. Weitſprung: Pi⸗ korski⸗P. 6,42 Meter. Stabhoch: Adamozal⸗P. 3,45 Meter. Speer: Dominiutti⸗J. 56,25 Meter. Diskus: Baran⸗P. 40,64 Meter. Kugelſtoßen: Pighi 12,65 Meter. Turnen Deutſche Waldlaufmeiſterſchaft der D. T.* Brandenburg dominiert im Mannſchaftslauf Die Deutſche Turnerſchaft brachte ihre Deutſche Waldlauf⸗ meiſterſchaft am Sonntag auf einer 7,5 Km. langen Strecke bei Chemnitz zur Entſcheidung. Der Boden war durch den Regen etwas aufgeweicht und ſchwer geworden, die Läufer fanden ſich aber trotzdem ziemlich bald zurecht. Der Sieg im Einzellauf fiel an Schaumburg⸗T. V. Hünxe, der im Endſpurt dem Nord⸗ deutſchen Kraake das Nachſehen gab. Der Mannſchaftslauf war ein großer Erfolg für die Brandenburgiſchen Vereine, die ſich an die Spitze ſetzten und von denen der TV. Karlshorſt mit nur 6 Punkten am weitaus beſten abſchnitt. Das Ergebnis: Einzellauf:.Schaumburg⸗TV. Hünxe 24:30,2 Minuten. 2. Kraake⸗Apolda 24:42,3. 3. Schulz⸗Karlshorſt 24:55 Min. 4. Heldt⸗Hürben. 5. Wiehmann⸗Karlshorſt. Mannſchaftslauf: 1. Karlshorſter TV. 6 Punkte. 2. Jahn Wiesdorf 23 Punkte. 3. Jahn Hernsdorf 34 Punkte. 4. TSV. Schöneberg 43 Punkte. Boxen Boxkämpfe in Bielefeld Domgörgen, Enſel und Röſemann erfolgreich Die erſte Berufsbox⸗Veranſtaltung in Bielefeld, die in den ſtädtiſchen Ausſtellungshallen vor 4000 Zuſchauern vor ſich ging, brachte den Veranſtaltern einen vollen Erfolg. Wenn auch das vorgeſehene Programm nicht durchgeführt werden konnte und einige Aenderungen notwendig waren, ſo wurde doch ſportlich recht viel Gutes geboten. Die deutſchen Boxer konnten bei der Veranſtaltung, die als deutſch⸗belgiſcher Kampf⸗ abend ausgetragen wurde, ſchöne Erfolge erzielen, denn von vier Kämpfen gewannen ſie allein drei. Im erſten und ſchön⸗ ſten Kampf fertigte zwar der techniſch und taktiſch gleich aus⸗ gezeichnete Antwerpener Pelemans den Kölner Theo Beyerling ſicher nach Punkten. Verhagen⸗Belgien, der als Erſatz für Saerens eingeſprungen war, hatte gegen den deutſchen Leichtgewichtsmeiſter Fritz Enſel nichts zu be⸗ ſtellen und wurde ſchon nach 20 Sekunden k. o. geſchlagen. Der deutſche Mittelgewichtsmeiſter Hein Domgörgen traf auf Dubus, der ihm einmal über 10 Runden geſtanden hatte. In Bielefeld ließ Domgörgen ſeinen Gegner gar nicht aufkom⸗ men und war von Anfang an ſtändig überlegen. In der 8. Runde brach der Ringrichter den Kampf wegen allzu großer Ueberlegenheit des Kölners ab. Der Schwergewichtskampf enttäuſchte. Der Belgier Wilms war kein Gegner für Ernſt Röſemann. Etwas mehr als drei Runden hielt der Belgier die ſchweren Treffen aus, dann gab er den ausſichtsloſen Kampf auf. —. ̃... ̃ ᷣͤ. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat April Rbein-Pegel] 14, 18, 20, 21.22. 25. Neclar-Pegel 14. 18.20.21. 22,20 Schuſterinſel J2.22.83,2,08 2,03.022, leannheim.05.284.25.88.503.8l Kehl..52.56,3.24.28.26.32 Jagſtfed—.25 1,70 1,87.50.80 Maran 883.4.7 51 46 Marnheim.98.88.4 884.8.49 205 Caub..482.08 4,39.29 8,87 3,18 Köln 4470.42“8844.40.38 22 Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung.m. b.., Mannheim, E 6, 2 Direktion: Ferdinand Heyme. Chefredakteur: Kurt Fiſcher— Verantwortl. Redakteure: Für Politik: Hans Alfred Meißner euilleton: Dr. S. Kayſer— Kommunal⸗Politik und Lokales: Richard Schönfelder ⸗ port und Neues aus aller Welt: Willy Müller— Handelstell: Kurt Ehmer Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher— Anzeigen: Dr. W. E. Stötzner. Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) Gründung der A. bayeriſcher Verg⸗, Hütten⸗ und Salzwerke Durch Geſetz vom 1. April 1927 wurde die Uebertragung der Verwaltung und Ausbeutung des bayeriſchen ſtaatlichen Bergwerks⸗, Hütten⸗ und Salinenbeſitzes in eine.⸗G. an⸗ geordnet. Nunmehr hat am 23. April zu Notariatsakt die Gründung der.⸗G. bayeriſcher Berg⸗, Hütten⸗ und Salzwerke mit dem Sitz in München ſtattgeſun⸗ den. Der Geſellſchaft wurde das Eigentum an den bis⸗ herigen Staatswerken und das Verwaltungs⸗ und Ausbeutungsrecht an den ſtaatlichen Gru⸗ benfeldernusbortragen. In der Geſellſchaft ſind ver⸗ einigt die bisher der Generaldirektion der Berg⸗, Hütten⸗ und Salzwerke unterſtellten Werke, nämlich das Bergamt Peißen⸗ berg, das Berg⸗ und Hüttenamt Amberg, das Hüttenamt Ber⸗ gen, das Berg⸗ und Hüttenamt Bodenmais, das Hüttenamt Bodenmöhr, das Hüttenamt Obereichſtätt, das Hüttenamt Sonthofen, das Hüttenamt Weiherhammer, das Berg⸗ und Sa⸗ lineamt Berchtesgaden, das Salinenamt Reichenhall und das Salinenamt Roſenheim mit den Torfwerken. Der bayeriſche Staathatdie geſamten Aktien der Geſellſchaft in Händen. Zur Veräußerung und Verpfän⸗ dung von Aktien, zur Herausgabe beſonderer Gattungen von Aktien und zur Erhöhung des.⸗K. iſt, wenn die Aktien nicht in der Hand des Staates bleiben ſollen, die Zuſtimmung des Landtages erforderlich. Da der Staat ausſchließlicher Aktionär iſt, ſtellt das Staatsminiſterium der Finanzen die.⸗V. der Geſellſchaft dar. Der.⸗R. der Geſellſchaft wird durch die .⸗V. gewählt, der Vorſtand von der.⸗V. im Einverſtändnis mit dem.⸗R. beſtellt. Mit dieſer Neugeſtaltung wird die bis⸗ herige, zum Teil ſchon Jahrhunderte alte behördliche Organiſa⸗ tion der ſtaatlichen Bergwerksverwaltung aufgehoben. Der Staat bedient ſich für die Leitung ſeiner Werke nunmehr ebenſo wie die körperſchaftliche Privatinduſtrie der Geſellſchaftsform. Dadurch ſollen Hemmungen, die im Weſen der behördlichen Organiſation auftreten können, ausgeſchaltet werden. Trotz der geänderten Betriebsform bleibt jedoch der Staat als allei⸗ niger Aktionär durch ſeinen Einfluß auf die Zuſammenſetzung des Vorſtandes und.⸗R. und durch den alleinigen Bezug der Erträgniſſe wenn auch nicht rechtlich, ſo doch wirtſchaftlich nach wie vor Eigentümer der Werke. Die Rechte der in den Wer⸗ ken norhandenen Stgatsbeamten bleiben bei der Umwandlung gewahrt. An den Verhältniſſen der Angeſtellten und Arbeiter wird nichts geändert. Das Grundkapftal der Geſellſchaft beträgt 7 Mill. Mk. und iſt durch die als Sacheinlage ein⸗ gebrachten Werte abgegolten. Eine Geldeinlage findet nicht ſtatt. * Geſtiegene Ansfuhr bei Daimler. Wie zu der Kurs⸗ ſteigerung der Daimler⸗Aktien verlautet, iſt der Geſchäfts⸗ gang für Laſt⸗ und Perſonenwagen gut. Neben vermehrtem Inlandsabſatz hat auch die Ausfuhr nach den verſchiedenſten Ländern beträchtlichzugenommen. Die Geſellſchaft muß zur Zeit für den neuen Perſonen⸗ wagen Lieferzeiten von—4 Monaten vereinbaren. Die Preiſe werden als auskömmlich bezeichnet. Weitere Expanſion der R. W. E. Wie verlautet, hat das R. W. E. die Anlagen des Elektrizitätswerkes Siegerland G. m...,(Kan:. Mill..) erworben. Das Elektrizitäts⸗ werk Siegerland beſitzt eine Erzeugungskapazität von etwa 80—90 Millionen Kw. Als Preis hat das R. W. E. etwa 7,5 Mill. R. W..⸗Aktien und etwa 3 Mill../ in bar bezahlt. * Geſellſchaft für Spinnerei und Weberei in Ettlingen⸗ Die GV. genehmigte die Regularien und beſchloß die Aus⸗ ſchüttung einer Dividende von 8 v. H. zur Auszahlung ab 24. April d. J. * Ferdinand Magner.G. i. L. in Pforzheim In der geſtrigen.B. wurde beſchloſſen, eine erſtmalige Auszah⸗ lung von 50 v. H. des.K. an die Aktionäre zu vollziehen. Der Geſchäftsbericht wurde genehmigt. Abſchlüſſe * Wieder 5 v. H. Divpidende der Schnellpreſſenfabrik Fran⸗ kenthal Albert u. Cie..G. in Frankenthal. In der geſtrigen ..⸗Sitzung wurde der Abſchluß für das Geſchäftsjahr 1926 vorgelegt, der bei einem Vortrag aus 1925 von 106 000(15 664) R. einen von 345 492 auf 241000./ geſenkten Rein⸗ gewinn aufweiſt. Der.⸗R. beſchloß, wieder 5 v. H. Divi⸗ dende zur Auszahlung vorzuſchlagen. Die.V. wird auf 1. Juni einberufen werden. Der Geſchäfts gang ſei gegen⸗ wärtig günſtig. * Tunmaren⸗Induſtrie Wiesloch Ac. in Wiesloch. Nach dem Bericht des Vorſtandes hat das Jahr 1926 der Dachziegel⸗ induſtrie nicht dieErfüſung gehegter Erwartungen gebracht. Imn Frühjahr und Sommer war der Abſatz ſtpckend; erſt im Spätſommer belebte ſich das Geſchäft etwas. Bei der allge⸗ meinen Abſetzung und der großen Ueberproduktion bezw. Keberangebot ſenkten ſich die Preiſe für Ziegelfabrikate ſtaxk. Eine Beſſerung der Preiſe ſei leider nicht eingetreten. An⸗ geſichst der ungewiſſen Finanzierungsmöglichkeiten der zahl⸗ reichen Bauproſekte könne über die Ausſichten des neuen Ge⸗ ſchäftsjahrs nichts Beſtimmtes geſagt werden.— Einſchließlich 7263(2284) Vortrag hat ſich der Rohgewinn etwas ge⸗ ſenkt: von 467 055 auf 408 250. Nach Abzug der allgemein erhöhten Unkoſten, Steuern uſw. und nach 77 473(78 374) ¼ Auſchreibungen verbleibt ein um nahezu rd. 50 v..geſunke⸗ ner Reingewinn von 69 987(136 199). Wie ſchon kurz mitgeteilt, wird der GV. vom 5. Mai hieraus die Verteilung von 3 v. H.(i. V. 6 v..) Dividende auf die StA., von wieder 6 v. H. auf die VA. in Vorſchlag gebracht. Für Neu⸗ vortrag verbleiben 7331. Aus der Bilanz: Grundſtücke 177 100(180 000) /, Gebäude 999 000(984 400) 2 Maſchinen 283 300(317 000), Vorräte 316 162(224 236), Debitoren 157 662 (240 183), dagegen AK. 1972 000, Kreditoren 58 864(78 781) l. * Vereinigte Deckenfabriken Calw.— Wolldeckenfabrik Weilderſtadt. Bei den Vereinigten Deckenfabriken Cal w .G. ſind zwar die Abſchlußarbeiten noch nich: beendigt, doch wird ſich nach der„S..“ die Dividende auf der Höhe der vorfjährigen(7 v..) bewegen. Die Betriebe ſind jetzt ut beſchäftigt, doch ſind die Preiſe an ſich ungünſtig. Die Calw naheſtehende Wolldeckenfabrik Weilderſtadt.G. wird nach der gleichen Quelle dieſes Jahr ihre Aktionäre mit einem dividendenloſen Abſchluß überraſchen(i. V. 5, 1924 10 v. H. Dividende). Das Geſchäft in 1929 war ſchlecht. Auch die erſten zwei Monate des laufenden.J. warem ſehr unbefriedigend. Gegenwärtig iſt das Unternehmen aber wie⸗ der gut beſchäftigt * Rheiniſche Stahlwerke.G. in Duisburg. Für das ab⸗ gelaufene Zwiſchengeſchäftsjahr werden 4,5 v. H. Dividende vorgeſchlagen. * pvelten u. Guilleaume Carlswerk Ac. in Köln⸗Mülheim. Nach dem Bericht iſt der Umſatz im Kabelgeſchäft gegen das Vorfahr zurückgeblieben, der im Eiſen⸗ und Stahlgeſchäft hat ſich auf der gleichen Höhe gehalten. Die an den Drahtverband ge⸗ knüpften Hoffnungen hätten ſich bei der regen ausländiſchen Konkurrenz noch nicht erfüllen können. Man hoffe aber, daß er ſich auf den Export günſtig auswirken wird, ebenſo wie man von dem Denkſchrift des Vereins Deutſcher Maſchinenbauanſtalten zur Weltwirtſchaftskonferenz Der Verein Deutſcher Maſchinenbau⸗Anſtalten, die Spitzen⸗ organiſation der geſamten deutſchen Maſchineninduſtrie über⸗ gibt unter obigem Titel der Oeffentlichkeit einen ſtattlichen Band von 200 Druckſeiten großen Formats.“) Es handelt ſich um eine Denkſchrift die im Auftrage des Vorbereitenden Komitees des Völkerbundes für die Weltwirtſchafts⸗ konferenz ausgearbeitet wurde und die weit über die un⸗ mittelbar beteiligten Fachkreiſe hinaus Aufmerkſamkeit bean⸗ ſpruchen darf. Iſt doch die Maſchineninduſtrie derjenige Wirt⸗ ſchaftszweig, der für alle Induſtrien der ganzen Welt die Pro⸗ duktionsmittel liefert und wird doch hier zum erſtenmal in der internationalen Literatur der Verſuch unternommen, das ge⸗ ſamte internationale ſtatiſtiſche Material über die Entwicklung der Maſchineninduſtrie der Welt von 1908 bis 1926 zuſammen⸗ zuſtellen und überſichtlich zu verarbeiten. Man erhält ſo zum erſtenmal die Möglichkeit, ſich von der Größe der geſamten Weltproduktion an Maſchinen überhaupt ein zahlenmäßiges Bild zu machen, und zwar ergibt ſich für dieſe Geſamtproduktion 1913 ein Wert von 13½ Milliarden und 1925 ein ſolcher von 22 Milliarden Mark. Es iſt bezeich⸗ nend, daß von dieſer Geſamtproduktion die Vereinigten Staa⸗ ten von Amerika vor dem Kriege genau die Hälfte und 1925 ſogar noch weſentlich mehr als die Hälfte für ſich buchen kön⸗ nen. Der Anteil Deutſchlands dagegen, der vor dem Kriege der Weltproduktion betrug, war zwar 1925 faſt auf zu⸗ rückgegangen, iſt aber ſeitdem wieder in ſtarkem Vordringen begriffen. Die Maſchinenausfuhr Deutſchlands, die vor dem Kriege an erſter Stelle geſtanden hatte, nach dem Kriege aber hinter die der Vereinigten Staaten und England an die dritte Stelle gerückt war, hat inzwiſchen die Maſchinenausfuhr Eng⸗ lands zeitweiſe bereits wieder überholt, obwohl dieſe ſeit 1924 ebenfalls zugenommen hat. Wenn auch ſeit dem Beginn des Jahres 1924 die Maſchinenausfuhr der Welt eine ſtarke Zu⸗ nahme erfahren hat, ſo hatte ſie doch im Jahre 1925 immer noch nicht den Anteil an der geſamten Produktion erreicht, den ſie im Jahre 1913 inne hatte. Er betrug 1925 6, während er ) Kommiſſionsverlag des Vereins Deutſcher Ingenieure, Berlin NW 7, Doro⸗ theenſtraße 40. im Berichtsjahre auf breiterer Grundlage neugegründeten Drahſeil⸗ verband eine Hebung der Preiſe erwarte. Durch Verbeſſerung der Betriebseinrichtung habe man eine Verbilligung der Erzeugniſſe erreicht und werde dieſes Ziel weiter verfolgen, die Möglichkeiten ſeien jedoch begrenzt, und die dadurch erzielten Vorteile dürften nicht durch weitere Anforderungen von Staat und Kommune beſeitigt werden, wenn auch der Aktionär zu ſeinem Recht kommen ſoll. Die Unkoſten und Steuern verminderten ſich etwas auf 9,37 (10,31) Mill., wobei man auf die Steuern und ſozialen Abgaben verweiſt, die im vergangenen Jahre einſchl. der freiwilligen Leiſtungen 4,4 Mill. 4, je Kopf der Belegſchaft alſo annähernd 700 betragen hätten. Abſchreibungen erforderten 1,74(1,61) Mill.& und betreffen in der Hauptſache Werkzeuge und Maſchinen und Gebäude. Aus den verbleihenden 4,10(.08). Mill. Reingewinn werden unverändert wie ſeit 19246 5. H. Diuidende berksiltt. *Neckarwerke AG. in Eßlingen.— Wieder 9 v. H. Dividende. Die Ausſichten für das lfoͤ. Geſchäftsjahr ſeien nach den bisherigen Ergebniſſe nicht ungünſtig, da die Stromabgabe geſtiegen ſei. * Eiſenmatthes Ach. in Magdeburg. Die Erhöhung des vor⸗ jährigen Verluſtes von 23 816 auf 282 944/ iſt bekannt. Trotz ver⸗ ringerter Generalunkoſten und verminderter Abſchreibungen, deren Verteilung leider diesmal nicht kenntlich gemächt wird, konnte der ſtark verminderte Rohgewinn keinen Ausgleich ſchaffen. Aus der Bilanz(in Mill.) u..: Grundſtücke 0,72(0,70), Verwaltungs⸗ gebäude nach Hausverkauf 0,202(0,280), Fabrikgebäude 0,991(0,998), Maſchinen, Geräte 0,705(0,78), Beteiligungen 0,225(0,225), Kaſſe uſw. 0,039(0,044), Außenſtände 0,486(0,625), Vorräte 0,547(0,851), Hypo⸗ theken 0,047(—), Aufwertungsausgleich 0,037(0,05), Verluſt leinſchl. 0,020 Vortrag) 0,283, Ac. 2,250, Obligationen 1,500, Akzepte und Kreditoren 0,493(0,377), Interimskonto 0,08(0,20), Delkredere 0,09, (0,12), Hypotheken 0,038(0,058).— Gewinn⸗ und Verluſtrechnung: Unkoſten 0,949(1,277), Abſchreibung 0,187(0,226), Bruttoertrag 0,880 (1,462).— Im neuen Jahre ſeien die Umſätze nicht unbedeutend erhöht. Bei Anhalten der ſichtbaren Beſſerung der Wirtſchaftslage wird ein beſſeres Ergebnis erhofft. *Bremen⸗Beſigheimer Oelfabriken wieder dividendeulos. Das GJ. 1926 ſchließt mit einem mäßigen Gewinn ab, der auf neue Rech⸗ nung vorgetragen werden ſoll. Eine Dividende kommt, ebenſo wie in den drei Vorjahren, nicht zur Verteilung.(Das Gg. 1925 ergab nach 227 764 ½¼ Abſchreibungen 229 634„ Reingewinn, der zu Ab⸗ ſchreibungen auf Betefligungskonto benutzt wurde.) Geſchäftsaufſichten und Konkurſe im Handelskammer⸗ bezirk Maunheim angeordnete: keine; aufgehobene: Bad. Flußſpat⸗G. m. b.., Mannheim, B 6, 82(nachdem Zwangs⸗ vergleich rechtskräftig beſtätigt.— Konkurſe: angeordnete: keine: aufgehobene: Wertheimer u. Co., Kommanditgeſellſchaft, Glas⸗, Porzellan⸗ und Steingutgroßhandlung, Mannheim, B 6, 5(K. V. nach erfolgter Abhaltung des Schlußtermins und Vornahme der Schlußverteilung aufgehoben); eingeſtellt(mangels Maſſe): „Blumenhaus des Südens“, Inh. Ardito Parodi, Mann⸗ heim, N 3, 13. Geſchäftsauf ſichten: * Neue Diskontherabſetzung der Bank von England. Falls nicht unvorhergeſehene Ereigniſſe eintreten, kann im Laufe von—2 Monaten der„Financial Times“ zufolge mit einer weiteren Herabſetzung der engliſchen Bank⸗ rate auf 4 v. H. gerechnet werden. Die Aufnahme der kürz⸗ lich erfolgten Diskontherabſetzung durch den Weltmarkt laſſe eine ſolche Bewegung erwarten. Trotzdem die Diskontermäßi⸗ gung ſeit langem erwartet wurde, führte die tatſächliche Er⸗ mäßigung zu einer weiteren allgemeinen Senkung der Zins⸗ ſätze. * Bevorſtehende Diskontherabſetzung ber belgiſchen Natio⸗ nalbank. Nach dem XX. Siécle wird die Banque Nationale de Belgique dem Beiſpiel der Bank von Frankreich und der Bank von England folgen und wahrſcheinlich am Mittwoch ihren Diskontſatz ermäßigen. * Ausgeſtaltung der Exportkreditverſicherung.— Die ſog. Bündelverſicherung. Innerhalb des jetzt abgelaufenen erſten 88 Mill. ¼ e und zwar durchweg nach dem Plan A genehmigt worden. Neuerdings gewinnt auch die ſog. Bün⸗ delverſicherung Bedeutung. Sie 110 eine Abwandlung der nach Plan A bisher üblichen Form der Verſicherung ein⸗ zelner Warenforderungen dar und bezweckt die erleichterte Abwicklung des Geſchäftsverkehrs zwiſchen dem Exporteur und der zu verſichernden Geſellſchaft. Den exportierenden Firmen wird damit die Möglichkeit gegeben, ihren Geſamtumſatz nach den jeweils im Vertrage genannten Ländern zu verſichern, wobei ſich eine größere Riſikoverteilung ergibt. Dadurch wer⸗ den die Verſicherungsgeſellſchaften in die Lage verſetzt, gewiſſe Erleichternugen in der Geſtaltung der Selßſtbeteiligung, der Höhe der Koſten der Verſicherung und der techniſchen Abwick⸗ lung der einzelnen Deckungen zu gewähren. Maſchineninduſtrie der Welt Jahres der Exportkreditverſicherung in Deutſchland ſind rund 2 1913 faſt“ betragen hatte. Der Grund dieſer Erſcheinung liegt in der Vervielfachung der Zollgrenzen, der Erhöhung der Zollmauern und ſonſtigen Erſchwerungen des internationalen Handelsverkehrs. Gerade bei Maſchinen hat aber die willkürliche Hemmung des internationalen Austauſches beſondere, für jede Volks⸗ wirtſchaft ſchwerwiegende ungünſtige Folgen; denn die Ma⸗ ſchinen ſtellen das wichtigſte Produktionsmittel ſämtlicher In⸗ duſtrien der Welt dar, und jede geſetzliche Hemmung, die den billigſten und den jeweiligen Bedürfniſſen am beſten angepaß⸗ ten Bezug ſolcher Produktionsmittel hindert, verurſacht den Rückgang der Produktivität jedes einzelnen Landes und damit der geſamten Volkswirtſchaft. Es iſt unerklärlich, wie gerade ſolche Länder, die in der Induſtrialiſierung begriffen ſind, als Mittel zur Erreichung ihres Zieles zu einer Erhöhung der Zölle ſchreiten können, da gerade dieſe die Induſtrialiſtierung verlangſamt. Es iſt deshalb auch kein Wunder, wenn in der Nachkriegszeit, entgegen einer weit verbreiteten Anſicht, die Induſtrialiſierung der Welt, an der Maſchineneinfuhr ge⸗ meſſen, keine erhebliche Fortſchritte gemacht hat. Weder Latein⸗ Amerika, noch Afrika und Auſtralien ſind über ihr Vorkriegs⸗ niveau in der Maſchinenausfuhr hinausgekommen, und eben⸗ ſowenig haben die europäiſchen Länder, die eine Maſchinen⸗ induſtrie nicht beſitzen, in der Induſtrialiſierung Fortſchritte gemacht; im Gegenteil, ihre Einfuhr iſt erheblich geſunken, was im Einklang damit ſteht, daß gerade in den europäiſchen Ländern die Zollſchranken ſich am ſtärkſten erhöht haben. Dieſe Erhöhung beträgt in einzelnen Fällen bis zu 2000 Proz., ſehr häufig aber bis zu 200 Proz. Eine einzige Ausnahme bildet Aſien, deſſen Maſchineneinfuhr— im weſentlichen Textil⸗ maſchinen— im Jahre 1921—22 eine außerordentliche Stei⸗ gerung aufzuweiſen hatte. „Die Tatſache, daß die Einfuhr der Maſchinenproduktions⸗ länder im Jahre 1925 rund 56 Proz. der geſamten Maſchinen⸗ einfuhr ausmachte, die übrige Einfuhr dagegen nur 44 Proz., beweiſt, daß von einer weiteren, durch Herabſetzung der Zölle beſchleunigten Induſtrialiſierung der Welt für den Maſchinen⸗ export keinerlei Gefahr droht. Vielmehr wird ſich innerhalb dieſer Länder, wie es ſchon jetzt weitgehend der Fall iſt, eine Spezialiſierung zwiſchen den Maſchineninduſtrien weiter durch⸗ ſetzen, und damit wird ſich der gegenſeitige Maſchinenaustauſch beleben und jeder⸗einzelnen Volkswirtſchaft preiswerteſte und 10 beſte Beſchaffung der Produktionsmittel gewährleiſtet. * Karlsruhe beteiligt ſich ebenfalls nicht. Der Stadt Karlsruhe war bekanntlich von der Frankfurter Gasgeſellſchaft ebenfalls eine Beteiligung an der Ausbeutung der Rheintal⸗ Kohlenfelder angeboten worden. Dieſes Angebot, das üb⸗ rigens außerordentlich kurz befriſtigt war, iſt von der Stadt Karlsruhe abgelehnt worden, ſodaß alſo bisher nur die Zuſage der Stadt Köln für die Beteiligung an dieſem Unternehmen vorliegt. * Außerkraftſetzung des öſterreichiſch⸗iſchechiſchen Handelsvertrags. Am 15. Aprl 1927 begann der vertragsloſe Zuſtand zwiſchen Oeſter⸗ reich und der Tſchechoſlowakei. Die am 8. Januar zwiſchen beiden Ländern angebahnten über einen neuen Handels⸗ vertrag haben ſich zerſchlagen, ſo daß die bisherigen Verträge, d. i, das Handelsübereinkommen vom 4. Mai 1921, die Zuſatzabkommen vom 27. November 1924, 27. Jult 1925 und 23. Juni 1926, an dieſem Tage außer Kraft getreten ſind. Bedauerlicherweiſe iſt auch Deutſch⸗ land von dieſem vertragsloſen Zuſtand betroffen, da es bekanntlich nur ein Meiſtbegünſtigungsabkommen mit der Tſchechoſlowakei vom 29. Juni 1920, das durch Notenwechſel vom 15. Januar 1924 verlängert worden iſt, abgeſchloſſen hat. Mit Oeſterreich hat Deutſchland ein Handelsabkommen mit Tarifverträgen vom 12. Juli 1924, ergänzt am 21. Mai 1926, abgeſchloſſen. Dementſprechend werden die Zölle, die bisher die Tſchechoſlowakei gegenüber Oeſterreich gebunden oder herabgeſetzt hatte, künftig in autonomer Höhe in Kraft treten. Nähere Auskunft erteilt die Außenhandelsabteilung der Handelskammer für den Kreis Mannheim, Mannheim, L. 1, 2. * Die Reichsbahn ermüßigt die Gebühren für Frachtſtun⸗ dung. Mit Wirkung vom 1. Mai ab ermäßigt die Deutſche Reichsbahn die Frachtſtundungsgebühren für eintägige Fracht⸗ ſtundung von 1 pro Mille auf peo Mille der Tagesſchuld⸗ beträge. Der Mindeſtbetrag der Gebühren wird auf 5 Reichs⸗ pfennig feſtgeſetzt. Deviſenmarkt Am Valutenmarkt konzentriert ſ das Inkereſſe haupk⸗ ſächlich auf die Deviſen Italien und Spanien, die ihre Auf⸗ wärtsbewegung fortſetzen konnten. Pfunde notieren gegen Mailand 85 nach 90%, gegen Madrid 27.57 nach 27.81. In Oslo werden kaum Umſätze getätigt, es notiert gegen London 18.76. Pfunde liegen etwas feſter, gegen Dollar 485½ nach 48576. De Kurſe gegen.J ſind unverändert. Heute vor⸗ mittag notterten: 5 28. 26. 29. 20. 28. 20. London-Paris 124,90124,00J Maild.-Schwz. 27,80 29.40 Lond.-Stockh. 18,18 18,14 Lond.-Brüſſel 34.92 34,02 Holland-Schw. 208.00208.90 Ind.⸗Madrid 27,7 27.80 Lond.-Maild. 92,50 95,85 Kabel Holland.50 2,49]Mafland-Paris 134,20144.30 Kabel Schweiz 5,20 5,198 Lond.-Holland 12,13 12,18/ Brüſſel-Paris 338.00385,75 Lond.⸗Schweiz 25,25 28,25 London-Oslo. 18,92 18,76/Holland⸗Paris 10,20 10,21 Paris-Schweiz 20.36 20,36l Lond.-Kopenh.] 18.20] 18.200Kabel Londen.85.6 In.⸗Mk. laſſen ſich folgende Kurſe feſtſtellen: London...20,48] 20,48 Pragg 12.40 12.49J Madrid „186.52 16,52 Oslo 108,90109,00 Argentinien„1 Zürich... 81.12 81.12 Kopenhagen 11285112.85 Japan.. 0, 21,15 23.90 Stackvolm. 113,00113,00 New⸗Dork„0 Holland.. 168.80168,76] Brüffel.. 58.67 58.68 * Mannheimer Produktenböorſe Die Kurſe verſtehen 19 per 100 Kilo netto waggonfrei Mannheim mit Sack, zahlbar in RM. mtliche Preisnotierungen vom 25. April 1927. Hafer ausländ. 22.—.28.— Wieſenheu loſe.20.10.— Mais gelbesm Sack 19.—19.25 Rotkleeheu—.—.— 'mehl. Spez,0 Sp. 39 50—.—Luz.⸗Kleeh. loſe 11.—11.90 Weizenbrotm m. S. 31.50.32.—„ neues.00-.00 Roggenmehl mit S. 30.28.38,25 Seerg.50..90 troh Weizen inl. neuer——.— „ ausl. 30.—-82.50 Roggen inl. neuer27.50 27.75 „ ausl. 27.50.28.— VBrau⸗Gerſte(inl · ausl.) 75-80.—] Weizenkleie m. Sack 14.——.—Gebund..00-.60 Jeiee ſaen 22.50-23,25 Trackentreber 15.25.18— Raps mit Sack ofer inländ. 23.—.28.75 Rohmelaſſe—.—.— Verliner Metallboͤrſe vom 23. April Preiſe in Feſtmart für 1 Kg. 67 22, 288. Elektrolytkupfer 126,75 126,75 Aluminium in Raffinadekupfer—.——.— Barren 4 2,14 2,14 lei—.——— inn ausl.—.——.— Rohzink Bb.⸗Pr.)———.——. üttenzinn——.— „ FCfr. Verk.)—.——.— Nicken 9,40-3,50 3,40-3,50 Plattenzint 87,80 56,50-57.— Antimon.20-1,25.,20-1,28 Aluminſum.10 2b Silber für 1 67. 78.50-75.50 78,—78,.— Londen, 28. Aprll. Metallmarkt(In Lſt. f. d. eng. t. v. 1018 Kg. 22,. 25 22, 25. Blei 26 50 26,.— Kupfer Kaſſa 35,50 55,35 beſtſelect. 61,50 61.50 Zink 29.65 29,18 do. 3Monat 55.35 55,50Nickel———— ueckſlb. p. Fl. 23.— 23,.— do. Elektrol. 62.25 62,25[ Zinn Kaſſa 295.28 294.25] Regulus——— Frachtenmarkt in Duisburg⸗Ruhrort vom 25. April Die Nachfrage nach Kahnraum an der heutigen Börſe war nicht beſonders rege. Zwar konnten einige Schiffe, zu Tal wie bergwärts abgegeben werden, jedoch bliehen die Frachten infolge des großen Angebots an Leeraum unverändert. Ddie Schlepplöhne erfuhren ebenfalls keine Aenderung. + ——— —— 7. Seite. Nr. 190 ——— den 28. April 1927 Seckenheimersfrehe 28 Todes-Anzeige. Unser innigsfgeliebfer, herzensgufer Vefer, Schwiegervefer, Bruder, Schwager, Onkel und Großvafer, Herr NMatlhäaus Ruf ist heufe fruüh ½¼4 Uhr heimgegangen. NMennheim, Friedrichsfeld, Poughkeepsie, Beacon.S.., 25. 4. 27. m fiefem Schmerz: Familie Ernsi Rul Eduard Rul m. b. H. NB. 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