Nen Ad 0 5 7 Aüreſſe. Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. Samskag, 30. April Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Ader durch die Poſt monatl..⸗M. 2, ge Beievtl.Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderun vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. Faupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle. R1, 4·6, 5 aſſermannhaus). Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr 6, chwetzingerſtr. 19/20 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ zmal. Fernſprecher 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Aiittag⸗Ausgabe Mannheimerô Mannheimer Heneral Anzeiger Preis 10 Pfeunig 1927— Nr. 108 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Kolonalzele 5 Allgem. Anzeigen 0,40 2 Nelamen —4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet. Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt annheim. Beilagen: Sport und Spiel. Aus Seit und Leben. Mannheimer Frauenzeitung. Unterhaltungs⸗Beilage. Aus der Welt der Technik. Wandern und Neiſen. Geſetz und Necht Fyrengung des Miſſiſſipyi Dammes Die Hochwaſſer⸗Kataſtrophe bei New⸗Orleans Die Schüſſe auf Hoover Trotz des Proteſtes der Einwohner von New⸗Orleans iſt leute die Dammſprengung erfolgt, da ſie tatſächlich die einzige Möglichkeit war, um die Ueberflutung der Hauptſtadt New⸗ Orleans zu verhüten. Das Unternehmen wird zwei Millionen Dollar koſten, da eine Rieſenladung Dynamit unterhalb der aſſerflut in einer Breite von 500 Meter den Deich aufreißen oll. Die Flut wird ſich dadurch über mehr als 180 000 Hektar deichſten Baumwollandes ergießen. Die Ortſchaften St. Ber⸗ nad und Plaquemine werden völlig der Ueberflutung aus⸗ geſetzt. Ueber das heute auf den Staatsſekretär Hoover verübte ttentat werden noch folgende Einzelheiten bekannt: Hoover ſaß gerade beim Frühſtück auf dem Deck und war vom Ufer aus gut ſichtbar. Plötzlich fielen mehrere Schüſſe und die Ku⸗ geln ſchlugen dicht neben dem Fahrzeug ein. Der Mann, der die drei Schüſſe abaab, konnte trotz eifriger Nachforſchungen nicht ermittelt werden. Da die Bewohner über die Ränmungs⸗ naßnahmen äußerſt erbittert ſind, ſei daher ein Attentat durch⸗ aus denkbar. Augeſichts der ungeheuren Not, die über Tauſende ſo ſchnell ereingebrochen iſt, öffnen ſich bereitwillig die Hände, um von Betroffenen das Aeraſte abzuwenden. Das Rote Kreuz hat eine großzügige Hilfsaktion eingeleitet und ſchon nach kurzer Zeit waren mehr als 3 Millionen Dollar ge⸗ zeichnet. New⸗Orleans gereitet? Ueber die Sprengung der Miſſiſſippi⸗Dämme wird be⸗ richtet, daß man nunmehr auf einen Rückgang des Hochwaſſers um 50 Ztm. rechnet, durch den die Stadt New⸗Orleans ge⸗ tettet würde. Alle Wege, die zu dem Damme führten, waren zon einem Aufgebot von über 10000 Mann Bundes⸗ ruppen und Staatsmiliz abgeſperrt. Vorher wurde das geſamte Gebiet in der Nähe des Dammes durch eine Razzia geräumt. Auch die Schiffahrt auf dem Miſſiſſippi war teilweiſe geſperrt worden. Tauſende von Arbeitern atten oberhalb und unterhalb der Sprengſtelle auf den noch ehenden Deichen, die bereits vom Waſſerſpiegel erreicht Matdonald über Rußland § London, 30. April.(Von unſerem Londoner Vertreter.) ie politiſchen Beziehungen zwiſchen London und Moskau aben ſich ſeit der ſchweren Niederlage der ruſſiſchen China⸗ dolitik etwas entſpannt. Trotzdem beſteht die grundſätzliche eindſeligkeit gegen Rußland in weiten engliſchen Kreiſen weiter. Man muß immer wieder feſtſtellen, wie dieſe Stim⸗ mung zu einer Verſtändnisloſigkeit gegenüber den deut⸗ ſchen Bemühungen um ein normales Verhältnis zu dem großen Nachbarſtaat führt, die für die deutſche Politik von ehr nachteiliger Wirkung iſt. Es iſt deshalb von beſonderer edeutung, daß der ehemalige Miniſterpräſident Ramſey acdonald heute in den liberalen„Daily News“ eine programmatiſche Erklärung veröffentlicht, in der er, ohne ſich er die innenpolitiſche Seite des Bolſchewismus irgend⸗ welche Illuſionen zu machen, die Wiederherſtellung normaler bolitiſcher Beziehungen zu Sowjetrußland als europäiſche all⸗ gemeine Notwendigkeit bezeichnet. Es erhöht den Wert der rklärungen Macdonalds, daß ſie bei der gegen Rußland auf⸗ gebrachten Stimmung eines großen Teiles der Wählerſchaft r ſeine Partei ein gewiſſes Wagnis bedeuten. „Wohin treibt Rußland?“ lautet in offenbarer Anlehnung an Trotzkis bekannte anti⸗ Laaliſche Schrift der Titel des Artikels. Der Führer der zobour Party führt darin folgendes aus:„Rußland iſt noch mmer die unſichere Schatten der im Hintergrunde der poli⸗ dichen Bühne Europas lauert. Das Problem, das dadurch en europäiſchen Staaten geſtellt wird, iſt folgendes: Zwiſchen er Sowjetregierung alſo ſolcher und der revolutionären bol⸗ chewiſtiſchen Organiſation beſteht ein wichtiger Gegenſatz. Aa ruſſiſche Regierung muß, je länger ſie ihre praktiſche Po⸗ abte, weiterführt, immer mehr von dem revolutionären Elan inücken, den die Prieſterſchaft der 3. Internationale unbe⸗ ndert von den praktiſchen Notwendigkeiten entfalten kann. e Trennung zwiſchen dieſen beiden Tendenzen wird un⸗ es meidlich ſich vergrößern und Europa kann dadurch, daß 5 die ruſſiſche Regierung anerkennt und zwingt, ihre außen⸗ oblitiſchen Verantwortlichkeiten wirklich zu übernehmen, dieſe lütwicklung ſehr beſchleunigen. Das iſt die einzige Mög⸗ chkeit, mit Rußland als einem großen Lande außenpolitiſch zukommen und anderſeits ſich gegen die Wirkungen der 9 ſchewiſtiſchen Propaganda zu ſchützen. Im europäiſchen Afſtereſſe iſt es deshalb, die Hände von Rußlands inneren 5 fären fernzuhalten und gleichzeitig einen Einfluß auf die uſſiſche Regierung auszuüben, der ſie zwingt, die Ver⸗ 5 lichtungen der Nachbarſchaft zu anderen Staaten 1 übernehmen. Nur dann wird die ruſſiſche Verwaltung wurden, neue Dämme aufgeſchichtet, um das Waſſer zum Durchgang durch die neugeſchaffene Lücke zu nötigen. Die Be⸗ völkerung von New⸗Orleaus hat ſich trotz der Spreungung auf die Notwendigkeit einer Räumung vorbereitet. Zollkutter der Bundesverwaltung patronillierten auf dem Miſſiſſippi vor den Stätten, die zur Lagerung der Dynamit⸗ patronen ausgeſucht wurden, während Miliztruppen auf beiden Seiten der zu ſprengenden Dammabſchnitte mit Wtaſchinengewehren poſtiert waren, um einen etwaigen An⸗ ſturm der Bevölkerung auf die Arbeiter und Pioniere, die die Sprengung vorbereiten, vorzubeugen. Die Dynamitladungen wurden an einem Platz unterhalb von New⸗Orleans ohne Zwiſchenfälle entladen und zur Sprengſtelle befördert, wo die e Vorbereitungen zur Sprengung ſich ohne Zwiſchenfälle vollzog. Als die erſten Sprengpatronen entzündet wurden, erfolgte ein ungeheures Donnergetöſe, indem der Knall der entzündeten Dynamitpatronen verſtärkt wurde durch den waſſerfallartigen Donner der Fluten des Miſſiſſippi, die ſich in die jeweils neu entſtandene Breſche des Dammes hineinſtürzten. Die Erd⸗ und Schuttmaſſen des Dammes wurden von den ſtärkſten Entladungen bis zu 30 Metern in die Höhe geſchleudert. Die Waſſerfluten ſtürzten mit ungeheurer Geſchwindigkeit auf die hinter dem Damme bisher geſchützt liegenden Bauernhäuſer, die umgeriſſen und von den Fluten in kleinſte Trümmer aufgelöſt und fort⸗ geſchwemmt wurden. Das reiche Ackerland bot nach wenigen Minuten den Anblick einer vom Waſſer überſchwemmten Stätte vollſter Verwüſtung dar. Der Fluß hat auch noch andere Dämme in der Nähe von Vicksburg durchbrochen und auch an dieſer Stelle weite Landſtrecken überſchwemmt. Es wird erſt ſpäter möglich ſein, die Zahl der Todesopfer, die in die Hunderte geht, annähernd zu überblicken, da ſich vorläufig bei der allge⸗ meinen Panik niemand um die Toten kümmert. Das Rote Kreuz hat einen großzügigen Rettungs⸗ und Fürſorgedienſt eingerichtet. 42000 Krankenpflegerinnen ſind aus allen Teilen Amerikas in den Ueberſchwemmungsgebieten eingetroffen. Die größte Beſorgnis beſteht über den Geſund⸗ heitszuſtand der Geflüchteten. In verſchiedenen Bezirken ſind Pockenerkrankungen aufgetreten. gegenüber dem bolſchewiſtiſchen Klerus ſiegen und Rußland wird aufhören, eine revolutionäre Drohung für die übrigen Staaten zu ſein.“ Rußland kommt zur Wirtſchaftskonferenz § London, 30. April.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Die ruſſiſche Regierung hat einen Frontwechſel gegenüber dem Völkerbund ausgeführt. Während in den letzten Tagen noch ſtarke Zweifel berechtigt waren, ob ruſſiſche Delegierte an der Genfer Weltwirtſchaftskonferenz teilnehmen werden, wird heute aus Moskau offiziös gemeldet, daß eine ruſſiſche Abord⸗ nung unter der Leitung des Direktors der Statiſtiſchen Zen⸗ trale, Oſſinskiy, zur internationalen Wirtſchaftskonferenz entſandt wird. Gleichzeitig erfährt der gewöhnlich gut unter⸗ richtete Genfer Korreſpondent der„Morningpoſt“, daß Ruß⸗ land in Völkerbundskreiſen ſeine Abſicht bekanntgegeben habe, ſich an den zukünftigen Verhandlungen der Abrüſtungs⸗ konferenz zu beteiligen. Allerdings behält ſich die Sowjet⸗ regierung das Recht vor, Entſcheidungen zurückzuweiſen, die bereits von dem Komitee getroffen worden ſind, an denen ſie nicht mitgearbeitet hat. Die amerikaniſche Delegation für Genf Paris, 30. April.(Von unſerem Pariſer Vertreter). Die Mitglieder der amerikaniſchen Delegation für die Internatio⸗ nale Wirtſchaftskonferenz in Genf ſind geſtern in Paris ein⸗ getroffen. Der Präſident der Aboroͤnung iſt Henry Robin⸗ ſon, der ſeinerzeit einen wichtigen Anteil an den Arbeiten der Daweskommiſſion genommen hat. Ferner gehören der Abordnung folgende Mitglieder an: Alonzo Taylor, Direktor an der Stanford⸗Univerſität, Norman Davis, ehemaliger Unterſtaatsſekretär des amerikaniſchen Schatzamtes, Dr. Ju⸗ lius Klein, Direktor des amerikaniſchen Handelsdepartements. Die Qualität, der zu den Genfer Verhandlungen geſchickten Perſönlichkeiten, läßt darauf ſchließen, daß die Vereinigten Staaten der kommenden Tagung große Bedeutung beimeſſen. Nitti und Sforza verlieren die Staatsbürgerſchaft. Wie die römiſchen Blätter melden, ſoll der ehemalige ital. Miniſter⸗ präſident Nitti demnächſt der italieniſchen Staatsangehörig⸗ keit für verluſtig erklärt werden. Gleichzeitig fordert die faſziſtiſche Preſſe, daß der ehemalige Außenminiſter Graf Sforza von derſelben Maßnahme betroffen wird. Sforza iſt zurzeit in China als Korreſpondent einer linksgerichteten Zeitung. Taktik. Er glaubt, Das Spiel mit dem Feuer Die Suppe wird nie ſo heiß gegeſſen, als ſie gekocht wird. Und das iſt ſehr gut ſo, denn das wallende, ſiedende, brauſende und ziſchende Exploſivgemiſch, das in Erwartung der heute in acht Tagen in Berlin zuſammentreffenden Stahlhelmverbände von der Linkspreſſe aller Rot⸗ ſchattierungen bereits ſeit Wochen angerührt wird, iſt ſchon jetzt völlig unerträglich. Vor allem die rot und rotſchimmernde Preſſe der Reichshauptſtadt erweckt mit ihren tagtäglichen ſpaltenlangen Ergüſſen über dieſes Thema den Anſchein, als ob es auf der ganzen weiten Welt nichts wichtigeres gebe, als den Stahlhelm und ſeine Maitagung. Als mildernder Um⸗ ſtand für die Einſeitigkeit jener Preſſe kann man vielleicht die Tatſache anführen, daß im Augenblick ein Mangel an ſochen neuen Ereigniſſen beſteht, die dem ewigen Senſations⸗ hunger der Leſer genügen würden. Doch in Berlin weiß man ſich zu helfen und bauſcht mit Kunſt und Tücke eine an ſich durchaus nicht allzu wichtige Angelegenheit, wie ſie die Mai⸗ tagung des Stahlhelms iſt, künſtlich zu einer Senſation auf. Aber ſelbſt wenn man der betreffenden Berliner Preſſe dieſen Umſtand zugute rechnet, ſo bleibt die parteipolti⸗ tiſche Gehäſſigkeit der trübe Quell für ihre ſo er⸗ ſtaunliche Befliſſenheit in allen Angelegenheiten, die mit dem Stahlhelm und ſeiner Maitagung auch nur im entfernteſten im Zuſammenhang ſtehen. Daß die kommuniſtiſche Preſſe dabei am lauteſten ſchreit, verſteht ſich von ſelbſt. Doch ihre Alarmartikel ſind in der Regel viel zu plump, um irgend⸗ wie ernſt genommen zu werden. So hatte z. B. die„Rote Fahne“ die Meldung gebracht, daß bei einem Berliner Spe⸗ diteur 116 ſchwere Kiſten von unbekannter Seite eingelagert ſeien und ohne weiteres die Behauptung aufgeſtellt, daß der Inhalt dieſer Kiſten in Waffen und Munition für den Stahl⸗ helm beſtehe. Die daraufhin vom Berliner Polizeipräſidium vorgenommene Unterſuchung hatte tatſächlich das Ergebnis, daß als Inhalt dieſer Kiſten Patronen feſtgeſtellt wurden. Doch wird man trotzdem bei den Enthüllern der„Roten Fahne“ ſehr lange Geſichter gemacht haben, denn dieſe Pa⸗ tronen waren nicht zum Totſchießen beſtimmt, ſondern nur zum Knallen und zum Beleuchten der Gegend nach Eintritt der Dunkelheit, alldieweil es ſich nämlich bei dieſen von den kommuniſtiſchen Spürhunden aufgeſtöberten Kiſten nur um Platz⸗ und Leuchtpatronen handelte, von denen außerdem noch die Hälfte durch feuchte Lagerung bereits un⸗ brauchbar geworden war. Der„Vorwärts“ hinwiederum, der ſich diesmal in einer beſonders ſchwierigen Situation be⸗ findet, weil er ſowohl gegen den Stahlhelm wie gegen die Kommuniſten losſchlagen muß, bedient ſich einer anderen dem Führer des Stahlhelms, Franz Seldte, dadurch eins auswiſchen zu können, daß er ihn als Selterwaſſerfabrikanten apoſtrophiert. Doch ſo ſehr ſich die geſamte Linkspreſſe in dieſer An⸗ gelegenheit auch ſeit Wochen ſchon abrackert, den erſten Preis für die Minierarbeit gegen die Stahlhelmtagung müßte man doch ſchon jetzt einer gewiſſen demokratiſchen Preſſe zu⸗ erkennen. Was dieſe ſich, allen voran die„Voſſiſche Zeitung“, auf dieſem Gebiete geleiſtet hat, iſt geradezu unglaublich. So hat es die bereits faſt vollſtändig im ſozialdemokratiſchen Fahrwaſſer ſchwimmende„Tante Voß“ bekanntlich fertig ge⸗ bracht, zum Frohlocken der kommuniſtiſchen Akteure den ge⸗ nauen Aufmarſchplan für die Ankunft der einzelnen Stahlhelmverbände in Berlin in die Finger zu bekommen und zu veröffentlichen. Und das Demokratenorgan in Mannheim brachte geſtern an auffälliger Stelle eine Mel⸗ dung aus Eſſen, in der behauptet wurde, daß die rheiniſch⸗ weſtfäliſche Schwerinduſtrie für jeden Teilnehmer an der Ber⸗ liner Stahlhelmkundgebung einen Betrag von 50 Mark zur Deckung der Unkoſten beiſteuere. Hinzugefügt wurde die Be⸗ merkung, daß„die Zahl der aus Rheinland und Weſtfalen nach Berlin zu entſendenden Stahlhelmleute, einſchließlich der⸗ jenigen Arbeiter, die um der Not des Lebensunterhaltes willen, dem Stahlhelm angehören, weil ſie als Arbeitnehmer dadurch bevorzugt ſind“, auf 10000 Mann zu ſchätzen ſei. Dieſe durch nichts bewieſenen gehäſſigen Unterſtellungen, waren für das Blatt Grund genug, für die übelſten Aus⸗ fälle gegen die rheiniſch⸗weſtfäliſche Großinduſtrie, die ſich „wegen ihrer angeblichen Notlage ſeit Jahren einer beſonderen Protektion des Staates erfreut, weshalb eine derartige Unter⸗ ſtützung ſtaatsfeindlicher Beſtrebungen umſo merkwürdiger an⸗ muten würde, als gerade jetzt in dem Ringen der Arbeit⸗ nehmer um angemeſſenen Anteil am Ertrage der Produktion von induſtrieller Seite immer wieder auf die ſchwierige Lage der Unternehmungen hingewieſen wird“. Kann man ſich wundern, daß eine derartig maßloſe Agi⸗ tation zur Verwirrung und Verhetzung führt? Eine der bedenklichſten Ausgeburten ſolcher mißtrauiſchen und ge⸗ häſſigen Einſtellung, ſind die Aufrufe, die dieſer Tage von den Berliner Poltzeibeamtenverbänden zum Stahlhelmtag herausgegeben worden ſind. Die„Frankf. Ztg.“ hält es für angebracht, dieſe Kundgebungen in der Ueber⸗ ſchrift, die ſie ihnen beim Abdruck gibt, als„Erlaſſe“ zu bezeichnen. Am Schluſſe des erſten„Erlaſſes“, der von dem Allgemeinen preußiſchen Polizeibeamten⸗ verband abgefaßt iſt, einer auf freigewerkſchaftlichem Boden ſtehenden Organiſation, die in Berlin über etwa 300—400 Mitglieder verfügt, ſteht der höchſt anfechtbare Satz: „Meldet es uns, Eurem Verband, Euren Beamtenaus⸗ ſchüſſen ſofort, wenn Ihr zu Dingen befohlen oder verwendet werden ſollt, die Ihr als Republikaner nicht tun dürft.“ Hier wird ſich alſo eine Kritik und Aufſicht angemaßt, die den Beamtenverbänden in keiner Weiſe zukommt, und zu der der einzelne Polizeibeamte auch garnicht in der Lage iſt. Jeder 2 ———— —.. ͤ— 2. Seite. Nr. 198 Nene Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) pflichtgetreue Beamte hat an dieſem Tage genau ſo, wie in der übrigen Zeit des Jahres, die Befehle ſeiner vorgeſetzten Dienſt⸗ ſtelle auszuführen und damit Punktum. Wohin gerieten wir ſonſt, wenn jeder Befehl einer Behörde erſt von jedem Beam⸗ ten ſubjektiv gewertet und ſeine Ausführung von dem ſubjek⸗ tiven Ermeſſen des Beauftragten abhängig gemacht würde? Mit dem anderen Aufruf, der vom Verbandderpreu⸗ ßiſchen Polizeibeamten, dem ſogenannten Schra⸗ derverband unterzeichnet iſt, verhält es ſich ähnlich. Am Schluſſe dieſes Aufrufes findet ſich die in ſolchem Zuſammen⸗ hang höchſt unangebrachte Bemerkung:„Die Polizeibeamten erwarten von den maßgebenden Stellen, daß für die ſtarke In⸗ anſpruchnahme, der ſie ſich zu unterziehen haben, nicht lediglich der Dank der Regierung ihnen ausgeſprochen, ſondern daß die Anerkennung in wirtſchaftlicher Form ihnen zuteil werden wird.“ Was ſoll man dazu ſagen? Wir haben für die wirtſchaft⸗ lichen Schwierigkeiten der Beamtenſchaft volles Verſtändnis und werden ſie in ihren berechtigten Forderungen auf Ver⸗ beſſerung ihrer Beſoldungsverhältniſſe jederzeit gern unter⸗ ſtützen. Aber in dieſem Augenblick und in dieſem Zuſammen⸗ hang erſcheint uns die Forderung des Schraderverbandes ganz unerhört. Doch letzten Endes ſind ſolche Ent⸗ gleiſungen in der Hauptſache Folgen jener geiſtigen Verwir⸗ rung, die von der Linkspreſſe in weite Schichten des Volkes ge⸗ tragen wird. In dieſes trübe Kapitel fällt u. a. auch die Bil⸗ dung des„Neutralen Komités für Max Hölz“, das ſich die ſchleunige Nachprüfung jenes Gerichtsurteils zur Auf⸗ gabe geſtellt hat, durch das der berüchtigte Räuberhauptmann mit lebenslänglichem Zuchthaus beſtraft iſt. Unter den Perſonen, die dieſen Aufruf unterzeichnet haben, finden wir u. a. Georg Bernhard, den Chefredakteur der„Voſſiſchen Zeitung“, den Darmſtädter Intendanten Carl Ebert, Prof. Einſtein, Ver⸗ lagsbuchhändler S. Fiſcher, Dr. Alfred Kerr, Emil Ludwig, ſo⸗ wie die beiden Schriftſteller Thomas und Heinrich Mann. Nun ſoll durchaus nicht beſtritten werden, daß bei dem Gerichtsver⸗ fahren gegen Hölz, das im Juli 1921 in eine beſonders auf⸗ geregte Zeit fiel, manches nicht ſo ſorgfältig und gewiſſenhaft gehandhabt worden iſt, wie es unter normalen Umſtänden als ſelbſtverſtändlich erwartet werden müßte, aber auch dann, wenn man den damals Hölz zugeſchriebenen Totſchlag des Guts⸗ beſitzers Heß ganz ſtreicht, bliebe noch genug übrig, um die Forderung zu rechtfertigen, einen Mann wie Hölz für abſeh⸗ bare Zeit nicht wieder auf die Menſchheit loszulaſſen. Wie immer man aber auch über dieſen ſpeziellen Fall denken mag, ſo hätte jedenfalls das Bürgertum ganz gewiß am wenigſten Veranlaſſung, ſich der Intereſſen des Max Hölz in derartiger Weiſe anzunehmen. Was da getan werden kann, beſorgen die Linksradikalen mit dem erforderlichen Nachdruck ſchon ganz allein. Wir leben ja heute in einer Zeit, in der die meiſten Ereigniſſe nicht lange im Gedächtnis haften. Aber es gibt doch noch genug unter uns, die nicht vergeſſen haben, wie oſtentativ ſich damals Hölz vor Gericht außerhalb der bürgerlichen Ge⸗ ſellſchaft ſtellte und ihre Grundſätze höhnte, als er erklärte, daß es für ihn eine Beleidigung ſei, wenn ihm die bürgerlichen Ehrenrechte nicht abgeſprochen würden. Ungeachtet ſolcher Be⸗ ſchimpfung ſoll ſelbſtverſtändlich auch Hölz ſein unparteiiſches Recht werden. Aber dazu hätte es eines„neutralen Komitees“ demokratiſcher Herren nicht bedurft. Schließlich ſollte man meinen, daß es auch für die Demokraten wichtigere und grö⸗ ßere Aufgaben zu löſen gäbe. Wie wäre es z. B. mit der Bil⸗ dung eines neutralen Komitees zur Bekämpfung der inner⸗ politiſchen Streitſucht; der parteiiſchen Anmaßung und Ge⸗ häſſigkeit?⸗ eee H. A. Meißner. Anfrage der D. B. P. zum Stahlhelmtag Im preußiſchen Landtag iſt folgende Anfrage von Campe(D. Vpt.) eingegangen: Nach Zeitungsnachrichten haben Reichsbanner, der All⸗ gemeine preußiſche Polizeibeamtenverband und der ſogenannte Schradervorſtand mit Bezug auf den am 8. Mai in Berlin ſtattfindenden Stahlhelmtag Kund⸗ gebungen erlaſſen, nach denen für den 8. Mai„Alarmbereit⸗ ſchaft“ angeordnet, mit Zuſammenſtößen gerechnet, eine Be⸗ ſpitzelung angeordnet, Angehörige der Polizei ver⸗ faſſungswidriges Verhalten zugetraut, dem Stahlhelm ein „Spiel mit dem Feuer“ vorgeworfen, dem Miniſter und dem Polizeipräſidenten von ihren Untergebenen der ſchwere Vor⸗ wurf einer Zulaſſung ſolchen„Spiels mit dem Feuer“ ge⸗ macht, endlich die Beamtenſchaft durch den Hinweis auf⸗ gewiegelt wird, daß ſie aus Anlaß des ſchweren, am 8. Mai zu erfüllenden Dienſtes Gehaltsvorteile zu erwarten berechtigt ſei.— Wir fragen: Iſt dieſe Kund⸗ gebung ſo ergangen? Was hat die Staatsregierung getan und was gedenkt ſie zu tun, um ſolche Maßnahmen, die nach den früheren Erfahrungen des Herrn Innenminiſters zur Fernhaltung von Ausſchreitungen überflüſſig ſind, die auf die Bildung einer Privatpolizei hinauslaufen und die Auto⸗ rität des Miniſters angreifen und künſtlich Unruhen in das Volk hineintragen, die den Geiſt uneigennütziger Pflichttreue in der Beamtenſchaft untergraben und Mißtrauen ſchaffen, für die Zukunft unmöglich zu machen? Ein Dementi Berlin, 30. April.(Von unſerem Berliner Büro.) Von ſozialdemokratiſcher Seite iſt die Mitteilung veröffentlicht worden, daß die Induſtriellenverbände, namentlich des Ruhrgebietes, ſich bereiterklärt hätten, jedem Teil⸗ nehmer an der am 8. Mai ſtattfindenden Berliner Stahl⸗ helmtagung 50 Mark zukommen zu laſſen, Die deutſch⸗ nationalen Blätter erklären dieſe Meldung für unzutref⸗ fend. Von keinem Induſtriellenverband ſei eine derartige Zuſicherung gegeben worden, die ſchon wegen der Höhe der in Frage kommenden Summe, die ſich etwa auf 4 Millionen Mark belaufen würde, nicht in Betracht käme.(Siehe hierzu unſern heutigen Leitartikel. Die Schriftl.) Sammel⸗Aufruf zur Malfeler Berlin, 30. April,(Von unſerem Berliner Büro.) Der Allgemeine Deutſche Gewerkſchaftsbund, der Allgemeine Freie Angeſtelltenbund und der Allgemeine Deutſche Beamtenbund veröffentlichen einen gemeinſamen Aufruf zur Maifeter, in dem es heißt:„In Deutſchland ſtehen Unternehmertum und Bürgerblockregierung Arm in Arm, ſie richten eine brutale Herrſchaft des Beſitzes auf. Reaktion droht die geſamte Ar⸗ beiterſchaft zu umklammern und zu erſticken, darum iſt unſer Aufruf eine Kampfanſage gegen die internationale Kriegs⸗ gefahr, gegen Reaktion und Faſzismus, gegen den Beſitzbür⸗ gerblock und gegen die Verſchlechterung der Sozialgeſetz⸗ gebung.“ Neuregelung der Veamtengehälter — Berlin, 30. April.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie die„Voſſiſche Ztg.“ erfährt, hat der preußiſche Finanzminiſter Höpker⸗Aſchoff in einer Beſprechung mit den Vertretern der Landtagsfraktionen die Erklärung abgegeben, alle Anträge auf Höherſtufung von Beamten und Schaffung neuer Beamten⸗ ſtellen müßten vorläuſig unterbleiben. Das könne aber ſeyr gut geſchehen, weil er mit dem Reichsfinanzminiſter überein⸗ gekommen ſei, die allgemeine Neuregelung der Beamten⸗ gehälter, die vorausſichtlich eine 10prozentige Gehalts⸗ erhöhung bringen wird, noch vor Weihnachten durch⸗ zuführen. Taktik der Perſonalpolitil Berlin, 30. April.(Von unſerem Berliner Büro). In der Perſonalpolitik ſcheint ſich zwiſchen Preußen und dem Reich der altteſtamentariſche Grundſatz des Auge um Auge und Zahn um Zahn einbürgern zu wollen. Die Uebernahme des von Herrn v. Keudell abgehalfterten Dr. Brecht in den preußiſchen Staatsdienſt unter Kaltſtellung des deutſchnatio⸗ nalen Geheimrats Sachs iſt eine unmißverſtändliche Demon⸗ ſtration. Sie findet begreiflicherweiſe in den Kreiſen der Lin⸗ ken freudige Zuſtimmung. Die Blätter der Rechten allerdings ſchreien Alarm. So nennt die„Deutſche Tageszeitung“ unter Hinweis auf den ähnlich gelagerten Fall Jänicke, dem Preu⸗ ßen gleichfalls Unterſchlupf gewährt habe, dieſes Vorgehen eine„bewußte provokatoriſche Maßnahme.“ Die„Kreuzzeitung“ ſpricht von einem„Affront gegen das Reich“, und auch die „Tägliche Rundſchau“ entrüſtet ſich über dieſen Beamtenwechſel rein parteipolitiſcher Natur. Wie erinnerlich, war dem Miniſterialdirektor Dr. Brecht bei ſeinem Ausſcheiden aus dem Reichsminiſterium des In⸗ nern von Herrn v. Keudell, gleichſam als Pflaſter auf die Wunde, eine entſprechende Verwendung beim Reichsſpar⸗ kommiſſar angeboten worden. Die jetzt vollzogene Ernennung Brechts zum ſtellvertretenden Bevollmächtigten Preußens im Reichsrat ſoll, wie verlautet, mit der geplanten Reform der preußiſchen Stimmabgabe im Reichsrat zuſammenhängen, deren Uneinheitlichkeit bereits wiederholt zu den ſeltſamſten Abſtimmungsergebniſſen geführt hat. Im B. T. ſetzt ſich der ehemalige preußiſche Innenminiſter Severing, der wegen ſeiner Perſonalpolitik im Landtag von rechts oftmals ſcharf angsgriffen worden iſt, im Anſchluß an den Fall Brecht mit der von den Deutſchnationalen jetzt im Reich geübten Praxis auseinander. Er will einen Vergleich mit Preußen nicht gelten laſſen, wo, wie in den Jahren 1920 und 1922 ein großer Abſchub rechtsgerichteter Beamter er⸗ folgte, hätte die„einfache Pflicht der ſtaatlichen Selbſterhal⸗ tung“ dies verlangt. Die Verabſchiedung Brechts bedeute je⸗ doch die Entfernung einer feſten republikaniſchen Poſition im Miniſterium des Innern. Herr v. Keudell habe am 11. Febr. im Reichstag eine Erklärung abgegeben, die geeignet erſchien, manchen Zweifel über ſeine künftige Haltung in Verfaſſungs⸗ fragen auszuräumen. Mit der Verabſchiedung der beiden re⸗ publikaniſchen Beamten Brecht und Schulz ſei dieſer Eindruck der Erklärung gänzlich weggewiſcht. Severing fragt zum Schluß, wiepiel vom Hundert republikaniſche Beamten im Be⸗ reich des Reichsminiſterium des Innern mit der Verabſchie⸗ dung dieſer beiden entfernt worden ſind, und fährt fort:„Sind die Deutſchnationalen bereit, anderen Reſſortchefs bei dem preußiſchen Miniſter des Innern und des Kultus zuzubilligen, den gleichen Prozentſatz deutſchnationaler Beamten zu ent⸗ laſſen? Die Homogenität zwiſchen dem Reich und Preußen drängt geradezu nach Gegenmaßnahmen, wobei freilich zu be⸗ ſorgen ſteht, daß von dieſer Art Homogenität die Deutſch⸗ nationalen nicht gerade ſehr erbaut ſein würden.“ Roſenberg über die Kommuniſten Berlin, 30. April.(Von unſerem Berliner Büro.) Ein gelegentlicher Mitarbeiter des ſozialdemokratiſchen Preſſe⸗ dienſtes hat den aus der kommuniſtiſchen Partei ausgeſchie⸗ denen Reichstagsabgeordneten Dr. Roſenberg über die Zukunft des Kommunismus in Deutſchland befragt. Roſen⸗ berg äußerte ſich dahin, daß die Partei in eine heilloſe Sack⸗ 7165 geraten ſei, ſie befinde ſich in einer unheilbaren und un⸗ ösbaren Kriſe und gehe an ihren eigenen Widerſprüchen zu⸗ grunde. Es wäre lächerlich, meint Dr. Roſenberg, prophezeien zu wollen, wann das immerhin noch große Gebilde der K. P. D. endgültig auseinanderfallen wird, aber es gibt auch kaum ein Mittel, um den von innen heraus wirkenden Zerſetzungs⸗ prozeß auf die Dauer aufzuhalten. Drohbriefe Der Berliner Vertreter der„Leipziger Neueſten Nachrich⸗ ten“ hat erfahren, daß bereits ein heimlicher Krieg gegen die Gaſtwirte, die Stahlhelmer aufnehmen wollen, begonnen hat. Die roten Femerichter ſind zuſammengetreten und haben be⸗ ſchloſſen, Drohbriefe an ſolche Gaſtwirte zu verſenden. Keiner, der einen ſolchen Brief erhielt, zweifelt noch im mindeſten, daß wir in der freieſten aller Republiken leben: „Sehr geehrter Herr! Wie wir erfahren haben, ſollen in Ihren Räumen am 7. und 8. aene des Stahlhelms untergebracht bezw. verpflegt werden. Wir machen Sie darauf aufmerkſam, daß unter der Berliner Arbeiterſchaft eine ſtarke Empörung gegen die von auswärts hexangezogenen Faſziſten herrſcht, da mit Recht angenommen wird, daß die Elemente zur Terroriſierung der Arbeiterſchaft benutzt werden ſollen. Soll⸗ ten Sie trotz unſerer Warnung dieſen Arbeiterfeinden Unter⸗ kunft oder Verpflegung gewähren, dann müßten Sie nicht nur damit rechnen, daß die Arbeiterſchaft Sie für die Zukunft boykottieren wird, ſondern auch daß bei zu erwartenden Zuſammenſtößen Ihre Räumebeſchädigt werden. Das revolutionäre Arbeiterkomitee Groß⸗Berlins.“ Ausführungsbeſtimmungen zum Arbeitszeitnotgeſetz In der Freitagnummer des Reichsanzeigers ſind die Aus⸗ führungsbeſtimmungen des Reichsarbeitsminiſters zum Ar⸗ beitszeitnotgeſetz verkündet. Es handelt ſich um zwei Ver⸗ ordnungen. Die eine trennt die Vorbereitungs⸗ und Ergän⸗ zungsarbeiten im Sinne des Abſatzes 1 des 8 0 der Verord⸗ nung über die Arbeitszeit ab, während die andere eine Er⸗ gänzung der früheren Ausführungsbeſtimmungen des Reichs⸗ arbeitsminiſters vom 17. April 1924 darſtellt. Die beiden Ver⸗ ordnungen treten 5 mit der Arbeitszeitverordnung vom 1. Mai dieſes Jahres in Kraft. Zur Frage der Oſtſiedelungen Berlin, 30. April. Bon unſerem Berliner Büro,) Wie der demokratiſche Zeitungsdienſt erfährt, haben im Reichsarbeitsminiſterium mit den Ländervertretungen Be⸗ ſprechungen über die Fragen der Oſtſiedelungen ſtattgefunden. Die bisherigen Beſprechungen haben noch kein abſchließendes Ergebnis gehabt, doch iſt geklärt, daß bei der Oſtſiedelung die Länder keinerlei Riſiko zu übernehmen brauchen. Bei einer ganzen Anzaähl von Ländern e Bereitwilligkeit, ſich an dem Oſtſiedelungswerk durch beſondere Mittel zu beteiligen. Shimstag, den 20. April 1927 Rede des Reichsjuftizminiſters + In Hirſchberg(Schleſ.) ſprach am Freitag abend Meuc zafte miniſter Hergt im Anſchluß an eine Kreisverſammm er Deutſchnationalen Volkspartei über das Thema:„Was i, die neue Koalition bisher geleiſtet?“, das er in ge führlicher Weiſe behandelte. Der Miniſter gab einen 1 7 blick über die allgemeine Lage, wie ſie die Koalition vor 10 Monaten auf allen Gebieten gefunden habe und erklärte ſche daß in den kommenden Monaten eine Anzahl von Ent alh dungen gefaßt werden müſſe, die unpopulär ſeien. Die tion habe die Selbſtüberwindung gefunden, ſich gegenſeniger⸗ der mittleren Linie zuſammenzufinden. Der Panegn hader, der bisher zwiſchen der Mitte und der Rechten Hauſe war, ſei verſchwunden. Dieſe mittlere Linie 68fof en⸗ namentlich beim Arbeitszeitnotgeſetz und beim Erwerbston 10 fürſorgegeſetz, die vieles zu Gunſten der Arbeiterſchaft gebr eb hätten. Der Miniſter erinnerte ferner an den Entwurt eſe Reichsſchulgeſetzes, des Strafgeſetzbuches uſw., in dem ſo 41 menſchliche Gedanken ſteckten. Die ſchwere Ent ſchung von Thoiry habe die Rechte und die Mitte ein⸗“ ander nahe gebracht. Man ſei allgemein zu der Heberzenaug, gekommen, daß die friedliche Verſtän digung⸗ polittkfur uns das Richtige ſei daß ſie ſedoch geche ſeitige Verſtändigung ſein müſſe. Der Miniſter betonte, ron auf dem Geſamtgebiet der Außenpolitik jetzt eine Einheitsf 19 in jeder Beziehung herrſche. Innenpolitiſch ſei der 05 ſet gegen die Reichswehr abgeſchlagen worden. Finanzpolitiſ der Etat, wenn auch unter ſchweren Opfern, in Ordnung bracht worden. Auf den Finanzausgleich komme es age niger an, im Vordergrund ſtünden die Realſteuern. Zur Fer 15 der Reuiſion des Dawesplanes bemerkte Dr. dachz, daß ſicher über kurz oder lang ein Defizit im deutſchen Rei elt haushalt in die Erſcheinung treten werde und daß ſich die ßen dann der Reviſton des Dawesplanes nicht mehr verſchlie ſez könne. Zum Schluß ging Dr. Hergt noch auf die Vorwürfe 5 Abg. Erkelenz auf dem demokratiſchen Parteitag in Haer burg ein und betonte, als deutſchnationaler Miniſter müte darauf beſtehen, daß dieſe Angelegenheit weiter verfolgt we Das Diſziplinarurteil gegen Thiele In dem Prozeß gegen den Berliner Gerichtsarzt g Tyele, der bekanntlich angeklagt war, bei der Behandie des ehemaligen Reichspoſtminiſters Hoefle im ben, ſuchungsgerichtsgefänguis fahrläſſig gehandelt zu ha 15 wurde am Freitag das Urteil des Diſziplinarhofes am Fepon mergericht dahin verkündet, daß Dr. Thiele in ein Amt nſt⸗ gleichem Range verſetzt wird mit Verminderung des Die einkommens um 10 Proz. auf die Dauer von drei Jahrene Von den Anſchuldigungen, die im Falle Hoefle gegen ſal Thiele erhoben waren, mußte insbeſondere der Vorwurf bet len gelaſſen werden, daß Dr. Thiele zu ſpät am Kranken et⸗ des Miniſters erſchienen ſei. Auch hat die Verhandlung 19 geben, daß Thiele aus der Unterlaſſung der Magenausſplheſ, kein Vorwurf gemacht werden kann, wie überhaupt eine ge⸗ ſtellung dahin nicht möglich iſt, daß durch etwaige Fahrläpe keit des Arztes der Tod Dr. Hoefles verſchuldet ſei. er⸗ Diſziplinarhof hat Verſtöße des Dr. Thiele lediglich darin 55 blickt, daß dieſer beim erſten Beſuch Hoefles nicht einen deren Arzt zugezogen oder die ſofortige Ueberführun Dr. Hoefle in ein Krankenhaus angeordnet hat. Auch ſei Thiele am nächſten Tag— Sonntag— zu ſpät erſchienen, ißei er hätte auch am Nachmittag des Sonntag noch einmal r⸗ Hoefle vorſprechen müſſen.— Allgemein hat der Diſzipni hof feſtgeſtellt, daß Dr. Thiele das Vertrauen der Juſtiß, verwaltung nicht verwirkt habe. In der einwandfreien 4 übung ſeiner Tätigkeit ſei er auch durch den Mangel ente⸗ Aſſiſtenzarztes und durch ſeine Ueberlaſtung als Gutach behindert geweſenD Disziplinarverfahren gegen Furiſten Berlin, 30. April.(Von unſerem Berliner Büro.) n der kommenden Woche ſteht in dem Diſziplinarverfahren gennd den Magdeburger Landgerichtsdirektor Bewersdorf, 1975 den Landgerichtsrat Schulze vor dem großen Diſzip ingz ſenat als letzter Inſtanz Termin an. Das Verfahren wign, bereits im Jahre 1925 eingeleitet. Es endete in erſter ſde ſtanz mit einer Verwarnung bezw. einem Verweis. Beze ſowohl Bewersdorff wie Schulze, legten gegen dieſes Ur let erufung ein. Das Verfahren gegen dieſe beiden Richtg, wurde eingeleitet auf Grund eines Artikels des Reichstag abgeordneten Landsberg, in dem im Zuſammenhang lol dem Magdeburger Landesverratsprozeß ſchwere Anſchu gungen gegen Bewersdorff und Schulze erhoben wurden. Letzte Meldungen 390 000 Mark unterſchlagen let Köln, 20. April. Die bei der Kaſſe der ſtädtiſchen Gleg trizitäts⸗ und Waſſerwerke vorgekommenen Unterſchlagungge⸗ ſind nunmehr aufgeklärt. Ein Kaſſterer des Werkes bate in⸗ meinſam mit einem Buchhalter die von den Verbrauchern dit gezogenen Beträge in mehreren Fällen für ſich behalten. afſt Unterſchlagungen wurden durch den Buchhalter durch reun⸗ nierte Liſtenfälſchungen verſchleiert. Die Höhe der veſzen treuten Summe beläuft ſich auf etwa 30 000 Mark. Die 5 a Täter, die ein Geſtändnis abgelegt haben, befinden ſich in Verbinblich erklärt ahe⸗ — Eſſen, 30. April. Der am 26. April für den R 15 bergbau err Schiedsſpruch iſt durch den Neichsarbe miniſter geſtern nachmittag für verbindlich erklärt worde Trauung im Flugzeng 700 Berlin, 30. April.(Von unſerem Berliner Bi Geſtern wurde die erſte Trauung im Flugzeug über Boent⸗ vollzogen. Das glückliche Paar war der Preſſechef der 55 e. ſchen Lufthanſa, Dr. Orlowius und Fräulein Kempldet Während der Standesbeamte die Trauung vollzog, hiel 0 i Führer die Maſchine für mehrere Augenblicke unbewegli der⸗ der Luft, um nach vollzogenem Trauakt im Gleitflug nie zugehen. Hoeſchs Geſundheitszuſtand verſchlimmert —Berlin, 90. Aprfl, dier liegt eine Pariſer Melze vor, wonach ſich der Zuſtand des deutſchen Botſchafter 95 Paris, von Hoeſch, verſchlimmert hat. Ob er bereits aufe⸗ ren der nächſten Woche die Wirtſchaftsverhandlungen ſelbſt fün wird, iſt noch ungewiß. Zur vollſtändigen Geneſung, goche Botſchafter von Hoeſch wahrſcheinlich Ende nächſter W einen längeren Urlaub antreten. Zwiſchenfall an der polniſch⸗ruſſiſchen Greuze iter — Warſchan, 30. April. Nach Meldungen polniſcher Blaler kam es an der polniſch⸗ruſſiſchen Grenze bei der Station Eg⸗ tejezyki zu einer Schießerei zwiſchen Polen und Ruſſen, ei die Ruſſen mit Maſchinengewehren ſchoſſen und einen“ niſchen Grenzwärter ſchwer verletzten. Revolutionäre in der franzöſiſchen Kriegsmarine 10 Paris, 30. April.(Von unſerem Pariſer Bertreſſh In den zwei franzöſiſchen Kriegshäfen Toulon und Breſt ſeſ⸗ neuerdings wieder zahlreiche Matroſen der Kriegsmarine ſir⸗ genommen worden, die in den Kaſernen und unter den fen. beitern des Arſenals antimilitariſtiſche Schriften verbreiteſge⸗ In Toulon iſt das Dienſtmädchen eines hohen aiſten offtziers verhaftet worden, weil ſie gleichfalls Flugſchri kommuniſtiſchen Inhalts unter den Matroſen verteilte. — 2 er ——— vis⸗a⸗vis.“ wechſelt. N Samstag, den 30. Aprit 1927 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 198 Streiflichter aus panien 1 Eine große Menge Volkes begafft ſich die Anlegemanöver uſeres Dampfers am Kai. Bei leichtem Rieſel⸗Regen ſchwingt ch ein mit einem Karabiner bewaffneter Zollbeamter, Kara⸗ mer zwiſchen den Zähnen, ſeinen Umhang um die Schultern. er erſte Wurf ſitzt. Neben ihm ein Kavalier mit Kletter⸗ Ichuben. Zigarette im Mundwinkel. Sein großes Apachen⸗ appenſchild wirft den Dampf ſeiner fortglimmenden Ziga⸗ rette in das Geſicht zurück; ſein Kupfergebirge von Naſe ſaugt ventilatormäßig den Rauch an und ſchafft ſo doppelten Genuß. * von Seeleuten geſchenkter Priem wird ſachgemäß zwiſchen nie Kinnladen verſtaut. Hände in den Hoſentaſchen, verſteht ſich. Ehemaliger Stierkämpfer, jetzt Stauer. Am Nachmittag beleben wolkenbruchartige Regengüſſe die zewüle Atmoſhäre. Wir ſitzen bei einem Glas Wermuth unter em Zeltdach eines Kaffees auf der Straße. Ein Windſtoß reißt den Zipfel des Zelttuches los, der peitſchenartig im Winde knallt. Ein Boy verbindet Zipfel und Korbſtuhl mittels Schnur. Der Stuhl ſteht, da das Dach die Fahrſtraße teil⸗ weiſe überragt, im erſten Drittel der Fahrrinne. Geduldig umkreiſt Menſch, Tier und Maſchine das Hindernis. 1 Kleinere Straßenjungen ſuchen gewiſſenhaft die Zucker⸗ teller der Kaffees ab. Am Nachbartiſch gießt ſich ein Ein⸗ heimiſcher ſeinen ſoeben gebrachten„Expreſſo“ ein. Mechaniſch greift er nach dem Zucker, den gerade ein niedlicher Schwarz⸗ haariger, der eben über die Tiſchplatte ſehen kann, ſeinem ſandſackartigen, um die Schulter gehängten Beutel 2 Sekun⸗ den vorher einverleibte. Um drei Uhr iſt Stierkampf. Um.30 ſteht mein Fuß un⸗ gefragt auf einem Schuhputzerholzkaſten. Eine Reihe Perl⸗ zähne grinſen freudig, als ich den Fuß nicht zurückziehe. Zuerſt taub wiſchen, dann Salbe Nr. 1, mit einer Bürſte bear⸗ beitet. Dann Salbe 2, mit einem Wollappen, Nr. 3 mit einem Leinentuch verſtrichen, das zuweilen knallend auf dem Schuh geſtrammt wird. Der zukünftige Millionär dreht ſich eine Zi⸗ garette, zündet ſie an— ich ziehe meine Börſe— es folgt Salbe 4, mit amerikaniſcher Aufſchrift, die meinen Schuhen einen petroleumhaft⸗ätheriſch⸗bläulichen Schimmer verleihen. Verſpätet erreiche ich das Amphitheater. Der erſte der drei Matadoren tötet ſeinen ſchäumenden Gegner mit einem einzigen Degenſtoß. Das Publikum raſt. Das Publikum erlaubt ihm durch Zuruf, das Ohr des Stieres abzuſchneiden. Tags darauf holt ſich der erſte Matador im Schlachthaus den Erlös für das getötete Tier. Auf der Straße vor der Arena hat ein Junge ein Paar Kuhhörner ſachgemäß auf einen Beſenſtiel aufgenagelt und berennt einen zweiten Jungen, der mit Sack und Holzſchwert den Matador vorſtellt. Stilgerecht knickt er zum Schluß den „Stier“, und verſchwindet mit dem Kuhgehörn als Siegespreis triumphierend um die nächſte Ecfre Hoch oben in einem Bergwirtshaus inmitten des ſagen⸗ umwobenen Montſerrat regt ſich der Hunger. Ein Liebespaar ſpeiſt zu mächtigen Stücken Weißbrot aus einer farbenfrohen Platte. Die Oliven waren bitter wie Galle. Der rote Pfeffer als Salat bewirkte Brechreiz und die Tomaten waren luſtlos. Ich beſchränke mich darauf, das Oel mit Weißbrot auszu⸗ tunken. Nach Befragen im Wörterbuch erſcheint Schinken und Butter. Der Schinken, 3 Scheibchen im Umfang von Hand⸗ tellergröße zuſammen, erſchien mir von den Tartaren mürbe geritten; in der Butter glaubte ich einen Wachsſtock anzu⸗ beißen. Auf der„geſchmackvollen“ Blechdoſe war eine graſende Kuh abgebildet, darunter ſtand:„Dänemark 1920“%. Auf einſamer Dorfſtraße liegt, mondlichtbeglänzt, am Hühnerloch der Hoftüre eines Bauernhauſes, ein ſtolzer Spa⸗ nier. Ueber den Zweck dieſes Gebahrens nachgrübelnd erreicht mein Ohr holder Flüſterton eines weiblichen Weſens.— O ſittenſtrenger Norden, oh leichtlebiger Süden. Auf Inſchriften nicht achtend, tappe ich zum Geldwechſel in die erſte beſte Bank. Mit klotzigen Havannas im Munde herrſcht wütender Schreibeifer.„Mark, non Monſfeur, mais N Vis⸗a⸗vis iſt eine ſogenannte deutſche Bierſtube, woſelbſt mir ein ſpaniſcher Zahlkellner zu erträglichem Kurs Der„Credit Lyonnais“, Barcelona, nimmt keine deutſche Mark. Da der Menſch von Ziviliſation ſeine Bekannten mit Poſt⸗ karten ärgert, bedarf ich der Briefmarken. Im Poſtamte, eine igarette ſchmauchend, die man, in dünnem Packpapier ein⸗ gewickelt, mit krümeligem Tabak gefüllt, für 2 Pfennige kauft, ſitzt der Allmächtige, Hemdärmel aufgeknäuelt, in intimem Geſpräch mit ſeinem Amtsgenoſſen verſtrickt. Nach 10 Minuten ergötzlichen Wartens wird mir in liebenswürdiger Weiſe ent⸗ hüllt, daß Briefmarken nur in Tabakläden verabreicht werden. — Alſo alle 3 Häuſer ein Poſtamt. Die polizeiliche Bewachung Barcelonas iſt überaus„an⸗ gahlreich“. Es gibt Polizei zu Pferde, die verhaßt iſt, weil ſie bei einer Zuſammenrottung angeblich ſofort ohne Warnung choß; dann Konſtabler nach engliſchem Muſter, ſodann Ver⸗ kehrspolizei in weithin leuchtenden ſcharlachroten Fräcken und weißen Banddier, mich lebhaft an die„Schloßgretel“ meiner „Großpapa“ — Lärmende Schulkinder eilten uber den freien Platz, auf dem ein gut gekleidetes kleines Mädchen ſpielte. Während die Ermahnungen des Kinderfräuleins ungehört verhallten, trip⸗ pelte die Kleine auf mich zu, verſchränkte ihre weißen Aerm⸗ chen auf dem Rücken und betrachtete mich aufmerkſam. Sie mochte ungefähr drei Jahre alt ſein. Die Sonne ſpielte mit hren goldbraunen Locken, in die ein niedliches hellblaues chleifchen gebunden war. Aufmerkſam verfolgte das Kind mein Spiel mit dem Stock, mit dem ich Figuren in den Sand zog. Dann drehte es ſich um und lief zu ſeinem Kinderfräulein, das leſend auf der gegenüberliegenden Bank ſaß und kehrte mit einem Eimerchen . einer Holzſchippe zu mir zurück. Beides hielt es mir ent⸗ gen. „Willſt Du auch einen Sipp haben?“ Ich lehnte nicht ab, ſondern nahm den„Sipp“ und grub und hackte mit Klein⸗ Elschen wohl eine Stunde lang. Wir hatten uns ſehr ſchnell angefreundet. Das Kinderfräulein mochte dabei ſehr befriedigt ein, gänzlich unbeläſtigt von ihrer Schutzbefohlenen, konnte ie ſich in den rot gebundenen Roman vertiefen, deſſen Titel⸗ blatt ſie ſorgfältig verbarg. Das Plappermäulchen ging unauf⸗ ärlich, wenn ihr auch noch manches„Sch“ und regelmäßig auch te's mißlangen. Bei den hohen, hellen Stimmchen mußte ich an frühere Zeiten denken, die überwunden, aber nicht vergeſſen waren. enn meine Lieben ſind alle von mir gegangen, und ich ſtehe ganz allein. Wir plauderten jedoch vergnügt zuſammen, und aus all ihren Erzählungen erſah ich, daß Elschen ein zärtlich geliebtes Kind war und frohe Eltern haben mußte. Aber im Yrund intereſſierte mich nur ſie ſelbſt, ſo, wie ſie vor mir ging und ſtand. Pflichteifrig erinnerte ſich das Kinderfräulein der mitgebrachten Mil und des Zwiebacks. Es blieb mir nicht brſpart, von beiden zu koſten. Da blieben ihre klugen, gold⸗ raunen Augen an meinem ſchon ſehr grauweißen Barte ängen. Erſt ängſtlich, jedoch immer zutraulicher tippte ſie da⸗ Gaf. Dann ſtreichelte ſie mich und flüſterte mir, als war's ein Beheimnis, zärtlich ins Ohr:„Großpapa!“ Die Sehnſucht nach meinen von mir gegangenen Lieben tberkam mich wieder. Es wurde unruhig auf dem Platze, Kon⸗ dre, Geſchäfte und Fabriken ſpien all die Arbeitenden aus. früheſten Kindheit erinnernd. Ein Tambourſtab zur Verkehrs⸗ regelung fehlt nicht. Der Stab geht hie und da mal auf und ab.— Um 12 Uhr wird von einem„Amerikaner“ eine Ham⸗ melherde ausgeladen, die auf ihrem Weg die Hauptſtraße kreuzt. Friedlich ſtockt der Rieſenverkehr, während ſich die Lämmlein vergnüglich am Auspuff haltender Automobile nar⸗ kotiſieren.— Der Tambourſtab geht immer noch pomadig auf und ab. 0 Um 11.30 beginnt ein Varictéſtück. Fettglänzende Nacken mit auffallend falſchen Perlen verdecken die Ausſicht. Geraucht und geſpuckt wird mit Vehemenz. Tapeten hängen in Fetzen herunter, Säuglingen als Spielzeug dienend. Auf der Bühne eine Revue, die man anderwärts ſchon beſſer geſehen. Am Eingang des Theaters ſteht ein Klavier. Einer, dem es zu langweilig wird, ſpielt ſich ein Stückchen auf eigene Fauſt. Wir gehen. Es iſt, 2 Uhr. Draußen erbitten ſich 3 bleiche Göhren von 3, 4 und 5 Jahren unſere Karten. Beglückt, mit glänzenden Augen erwarten ſie das Ende der Vorſtellung. Um 3 Uhr des Morgens in der Nähe des Kais kauert in der viereckigen Niſche des Zollgebäudes eine Wache. Ge⸗ wehr gegen die Wand gelehnt, Pferd an der Palme ſeitlich angehalftert. Wir machen den Herrn darauf aufmerkſam, daß eben zwei ſeiner Genoſſen einen Hafendieb verfolgten und keine 50 Meter von hier vorbeiſauſten, worauf er promt nach der anderen Seite zu weiter nickte. 0 Beim Löſchen unſeres Schiffes leiſten 4 hamburgiſche Schauerleute ſo viel wie 10 ſpaniſche. Steht da drunten im Leichter, breitſpurig, 3 Fäſſer überbrückend, eine Herkules⸗ geſtalt, mit Strohhut und Hoſe. Ihm zu Häupten ein Kran mit Fäſſern. Der Kran wartet, bis der Herkules ſeine Zigarette gedreht und angezündet, dann geht derſelbe mit Würde, und das Entladen kann fortgeſetzt werden. Wo man wenig arbeitet, redet man viel. Wo man viel redet, paßt man wenig auf. So geht es dem Bedienungsmann des elektriſchen Ladekrans. Zwei Hebel, einer für auf, einer für ab, werden juſtament leicht verwechſelt. Auf Korrektur ſei⸗ tens des überwachenden Offiziers folgt ein bewunderndes: „Aleman muche intelligence“. Du mein liebes Spanien, Deine Stärken“. Ich grüße Dich, und kehre wieder. Stäoͤtiſche Nachrichten Aus der Stadtratsſitzung vom 28. April 1927 Einige Vorlagen für die Bürgerausſchuß⸗Sitzung am 20. Mai werden genehmigt. Die Pflegſchaften über die ſtädtiſchen Gebäude und Ein⸗ richtungen werden unter die Mitglieder des Stadtrats neu verteilt. Die Mädchenrealſchule III wird„Hans⸗Thoma⸗Schule“ benannt. Errichtung einer doppelgeſchoſſigen Viehhalle im Viehhof Zur Befriedigung des Bedürfniſſes nach weiteren Stallun⸗ gen ſoll im öſtlichen Teil des ſtädtiſchen Viehhofs eine dop⸗ pelgeſchoſſige Viehhalle errichtet werden. Die Zu⸗ ſtimmung des Bürgerausſchuſſes iſt einzuholen. * * In den Ruheſtand verſetzt wurde Polizeiwachtmeiſter Peter Häußler in Mannheim. * 40jähriges Arbeitsjubiläum. Am 1. Maj ſind es 40 Jahre, daß der Werkmeiſter der Firma Fritz Benſinger, G. m. b.., Herr Theodor Federle, wohnhaft Mannheim⸗Käfertal, Fa⸗ ſanenſtraße Nr. 7, in die Dienſte der Firma getreten iſt. Herr Federle erfreut ſich bei ſeinen Chefs, ſeinen Kollegen und der Arbeiterſchaft größter Beliebtheit, die in der Darbringung wertvoller Geſchenke zum Ausdruck gelangte. * 25jähriges Dienſtjubiläum. Am 1. Mai kann Herr Jean Köhler auf eine 25jährige Tätigkeit bei der Firma H. Schlinck u. Cie..⸗G. Hamburg,(Mannheim) zurückblicken. Sowohl bei ſeinen Vorgeſetzten als auch in der Kolonial⸗ warenbranche iſt er als Reiſender durch ſeinen ehrlichen und biederen Charakter, beſonders aber auch durch ſeinen geſunden Humor eine beliebte Perſönlichkeit geworden. Durch die Di⸗ rektion der Firma wurde er mit einem namhaften Geldgeſchenk geehrt. Auch von der Mannheimer Geſchäftsleitung und von den Angeſtellten wurden ihm beſondere Ehrungen zuteil. * Brand auf der Meſſe. Infolge Kurzſchluß entſtand geſtern abend in einer Schießbude auf dem Meßplatz ein Brand. Beim Eintreffen der um.27 Uhr alarmierten Be⸗ rufsfeuerwehr war der Brand ſchon durch den Beſitzer ge⸗ löſcht. Der Schaden iſt unbedeutend. Deine Schwächen 5 75 Meck. Das Kinderfräulein klappte das Buch aufſeufzend, wie geiſtes⸗ abweſend zu, und verſenkte es zu allerunterſt, von der un⸗ benutzten Handarbeit bedeckt, in ihren Arbeitskorb. Sie rief Elschen und trieb zur Eile. Nur mein Verſprechen, von nun an öfter, vielleicht ſchon morgen wieder zur Bank zu kommen, verhinderte eine tränenreiche, laute Abſchiedsſzene. Als ich nun meinem alten, wohlbekannten Lokale zueilte, in dem ich gerne zu Mittag ſpeiſte, machte ich trotz allem die Entdeckung, daß ich eigentlich gar kein Kinderfreund mehr war. Ich war alt geworden, alles Liebe lag zu lange, lange hinter mir. Ich hatte noch oft Gelegenheit, unter großem Jubel von Elschen als„Großpapa“ begrüßt zu werden. Da kam eine Zeit, da die Ungunſt der Verhältniſſe, eine längere Reiſe meinerſeits und eine Erkrankung Elschens, das tägliche Zuſammentreffen mit der kleinen Freundin vereitelte, und ich muß geſtehen, daß ich das Kind, das zu ſehen mir eine liebe Gewohnheit geworden war, bald ſchmerzlich vermißte. Es war mir ſtets, als hätte ein lichter Sonnenſtrahl in einem dunkeln, unbehaglichen Raum einen Schimmer zurückgelaſſen. Eines ſchönen Frühlingstages aber würde wohl jeder, der Gelegenheit gehabt hätte, mich zu beobachten, nicht wenig über mich gelacht haben. Ganz unvorbereitet ſtand ich Elschen mit ihrem Kinderfräulein gegenüber. Wie als Geſchenk für mich aus dem zarten Grün des Blätterdaches heruntergefallen er⸗ ſchien mir das Kind. Doch ſieh', es blickte mich ſcheu und fremd an, und hatte nicht die geringſte Erinnerung an den ſo⸗ genannten„Großpapa“ behalten. Zunächſt lies ich Elschen gern in Frieden und hatte nur von ferne meine Freude an dem allerliebſten Geſchöpfchen. Größer, ſchlanker und noch flinker erſchien es mir. Ich gewann auch ihr Herz bereits ſo weit wieder, daß ſie gnädigſt geruhte, mit mir Ball zu ſpielen. Zum Schluſſe bat ich ſie, wieder Großpapa, wie früher zu mir zu ſagen. Verlegen erfüllte ſie endlich meinen Wunſch, unſere Freundſchaft ſchien wieder befeſtigt. Da brachte Elſe eines Tages ein etwas älteres Mädchen mit, das ich als das Töchterchen einer mir bekannten Dame erkannte. Ich ſah in dem Kinde, ohne recht zu wiſſen, warum, eine Feindin. Eines ſchönen Morgens, die Sonne ſtrahlte hell und klar, traf ich auf„unſerer“ Bank die beiden Kinder, die Freundin hatte ihren neuen Ball mitgebracht. Mit der Zeit fühlte ich mich vernachläſſigt. Ich verſuchte alles mögliche, um Elschen zu gewinnen. Eine Tafel Schokolade, die natürlich die Freundin mit aufeſſen half, lockte die Kleine wieder an meine Seite. Aber nur kurze Zeit, die Spielgefährtin ſiegte. Mannheimer Mairennen Nun ſind des Winters graue Tage dahin und aufatmend drängen wir Menſchen in's Freie; hinaus in die Natur treibt es uns mit Allgewalt. Wir wollen den Frühling ſehen und fühlen, wenn die Bäume im Blütenſchmucke ſtehen, wenn auf den Wieſen Anemonen, Veilchen und Schlüſſelblumen erblü⸗ hen, wenn der Goldregen und die Magnolien das Auge er⸗ freuen. Wie weitet ſich da das Menſchenherz. Frühling und Mai— das ſind zwei Worte mit hellem Klang, Licht⸗ boten, die hineinfinden in das Häuſermeer der Stadt und uns Menſchen aufrütteln. Wir laſſen den Alltag zu Haus und wan⸗ dern ins Grüne, hinaus zum Waldpark, wo die Wellen des Rheines ſtill und friedlich ihre Bahn ziehen, wo die Abend⸗ ſonne die Waſſer wie mit Goldhauch überzieht und die Vögel im jungen Grün der Bäume ihr Liedlein ſingen. Oder wir wandern zum Luiſenpark mit ſeinem ſchönen Weiher und wei⸗ ter zum Rennplatz. Wie weitet ſich der Blick, wenn man von der Terraſſe aus über den grünen Raſenteppich ſchaut, aus dem die Geläufnetze architektoniſch herausgeſchnitten ſind und an deren Rändern die Führungspflanzen Spalier ſtehen, nur auf den Augenblick wartend, wo der Pferdetroß im ſtürmiſchen Galopp vorbeiſauſt. Wie blüht der Flieder ſo ſchön an den Fängen der Hinderniſſe und an den Gräben der Taxus. Wenn man ſo im ſtillen Beſchauen vor unſerer Mann⸗ heimer Rennbahn ſteht, gedenkt man der Erſtlingsrennen, die jetzt beinahe 100 Jahre zurückliegen und damals ein richtiges Volksfeſt waren, wo das Gelände, auf dem die Rennen ab⸗ gehalten wurden, eine ſchlichte einfache Naturbahn war, die ſich bis zur Werderſtraße über Aecker und Mulden hinweg er⸗ ſtreckte. Wie groß muß damals die Begeiſterung geweſen ſein, da der Sieger nicht mehr und nicht weniger als eine„Fahne als Ehrengabe erhielt, von denen übrigens noch ein Exemplar im Schloßmuſeum als Altertum aufbewahrt wird. Das war damals noch kein eleganter Turfplatz mit allem Komfort, das war kein Vergleich mit einem Rennen von heute, wo die Lei⸗ ſtungsprüfung der Pferde das Ziel der Veranſtaltung iſt, wo mit Stoppuhr und genauen Zeitmeſſungen das Springver⸗ mögen und die Ausdauerfähigkeit der Tiere geprüft wird. Wo die Bahn und der ganze Apparat den Anforderungen einer modernen und zielbewußten Renntechnik genügen müſſen, wo das Publikum keinen Augenblick die einzelnen Phaſen des Rennens begrenzt oder gekürzt haben will. Das, was vor 100 Jahren richtige Steeplechaſes, ſogenannte Kirchturmsrennen waren, wo meiſt als Richtung und Ziel eine Kirchturmſpitze angenommen wurde und Reiter und Pferd über Stock und Stein hinweg ihren Weg nahmen, das ſind heute unſere Hin⸗ dernisrennen über ſorgfältig gepflegte Rennbahnen und vor⸗ ſchriftsmäßig hohe und breite Hinderniſſe. Wie iſt ein Renntag auf einem modernen Turfplatz ſchön. wenn die Frühlingsſonne über dem grünen Raſen liegt und die Menſchenmenge vor den Tribünen Kopf an Kopf dem ſtets feſſelnden Schauſpiel folgt. Wie dröhnt der Boden unter den Hufen der Pferde, wenn ſie beim Endkampf an den Tribünen vorbeiſauſen und die edͤlen Tiere, ihrer Pflicht bewußt, ihre höchſten Kräfte, die ſie meiſt bis zuletzt aufſparen, hervorholen, um das Rennen in würdiger Form zu beſtehen. So wie die Rennen vor 100 Jahren für die Mannheimer ein Volksfeſt waren, ſo ſoll es auch jetzt noch ſein und bleiben, wenn auch in anderer Aufmachung und Ausgeſtaltung, iſt doch der Gedanke und die Seele des Ganzen ein und dasſelbe. Für uns Mann⸗ bheimer und Pfälzer ſollen ſie ein Volksfeſt ſein und bleiben, Gemeingut für Alle, die ſich mit ehrlicher Begeiſterung zur Sache ſtellen. Für dieſe wird der Mannheimer Rennplatz das ſein, was er ſein ſoll und in dieſem Sinne wollen wir auch den kommenden Maitagen entgegenſehen. L. H * * Die Höchſttemperatur betrug geſtern 23,3 Grad C.(gegen 15,9 Gr..) am Donnerstag. Bei dieſem ſommerlichen Wärmegrade war es begreiflich, daß gegen Abend Ge⸗ witterwolken heraufzogen, die gegen 7 Uhr einen kräf⸗ tigen Guß herabſandten, der den Staub löſchte. Heute morgen wurden 9,6 Grad C.(9,2 Gr..) feſtgeſtellt. Die niedrigſte Temperatur betrug in der vergangenen Nacht 9,2 Gr. C.(7,5 Gr..). * Das Feſt der goldenen Hochzeit feiert morgen Sonntag der Privatmann Theodor Hertlein mit ſeiner Ehefrau Suſanna geb. Sponagel im Alter von 80 Jahren. Herr Hert⸗ lein gründete 1886 in Q 5, 23 ein Lebensmittelgeſchäft, das er 1913 ſeinem Sohne übergab und das, weſentlich vergrößert, heute noch weitergeführt wird. Den Jubilaren, die ſchon jahr⸗ zehntelang eifrige Leſer unſerer Zeitung ſind, unſere herz⸗ lichſten Glückwünſche. * 25jähriges Dienſtjnbiläum. Am 1. Mai kann Hausmeiſter Karl Baudrexrl auf eine 25jährige Dienſtzeit im Dienſte der hieſigen Gewerbeſchulen zurückblicken. In Würdigung der treu geleiſteten Dienſte hat der Stadtrat dem Jubilar eine Ehren⸗ gabe überreichen laſſen und ihm die herzlichſten Glückwünſche zu ſeinem 25jährigen Dienſtjubiläum zum Ausdruck gebracht. Auch die Direktoren und Lehrer der hieſigen Gewerbeſchulen bedachten den Jubilar mit einer Ehrengabe und mit herzlichen Glückwünſchen. Möge des dem allzeit pflichttreuen Haus⸗ meiſter beſchieden ſein, noch recht viele Jahre ſeines Amtes im Dienſte der hieſigen Gewerbeſchulen zu walten. Wieder allein gelaſſen, ſtand ich auf und ging mißmutig auf und ab, ich hatte keine Freude mehr. Ich rief Elschen und wollte ihr„Lebewohl“ ſagen. Ihre kleine Patſchhand lag in der meinen:„Lebewohl, Elschen!— Nun— und ſagſt heute gar nichts? Sage ſchnell einmal: Lebewohl Großpapa, undz Auf Wiederſehen!“ Elschen warf einen raſchen Blick auf die Freundin, ein halbes Lächeln ſpielte altklug um deren Mundwinkel. Leichtes Rot ſtieg in das Kindergeſicht, und ein wenig trotzig wölbten ſich die friſchen Lippen. Dann ſtieß ſie hervor:„Du,— Du biſt,— Lenchen hat geſagt, ich hätte gar keinen Großpapa! Gar keinen! Du,— Du biſt ein fremder Mann— nicht mein Großpapa, überhaupt gar kein Großpapa!“ Elschen ſprang da⸗ von, ein leichter Wind wirbelte ihr den Hut vom Kopfe und beide Kinder ſprangen ihm jubelnd nach. Eine behagliche, durchlüftete Wohnung, ein Klavier,— viele intereſſante Bücher und Sammlungen, das alles hatte ich. Aber Freunde? Freunde!? Ich ſtand, trotz ſtrahlender Sonne, im Spätherbſt des Lebens, und er war der Vorbote eines einſamen Winters!— Gelb, verwittert und fahl ſtanden vor meinem geiſtigen Augen die Wieſen und Felder. Vögel ſcharten ſich in den Baumkronen. Keiner blieb allein. Allein, wie ich!— Nein ich fühlte, ich bin wirklich alt geworden, ich ſtand im Spätherbſte des Lebens, und ich bin niemandes,— niemandes Großpapa. Die beſten Schaffensjahre Die Ueberſchätzung der jungen Generation, die ſich auf manchen Gebieten bemerkbar macht, äußert ſich u. a. in dem heute weitverbreiteten Glauben, ein Mann habe in den mitt⸗ leren Jahren den Höhepunkt ſeiner Leiſtungsfähigkeit öber⸗ ſchritten, namentlich in bezug auf die ſchöpferiſche, dichteriſche Produktion. Demgegenüber iſt es wertvoll daran zu erinnern, daß Dante, Rabelais, Shakeſpeare, Rouſſeau, Goethe und Stendal den größten Teil ihrer dichteriſchen Werke im Alter zwiſchen 40 und 50 Jahren ſchufen. Andere Dichter wie Mil⸗ ton, Swift, Walter Seott, Cervantes und Viktor Hugo ſchrieben die Werke, denen ſie ihren Weltruhm verdanken, im Alter zwiſchen 40 und 50 Jahren. Voltaire ſchrieb drei ſeiner beſten Werke nach Vollendung ſeines 70. Lebensjahres. Ebenſo alt war Tolſtobi, als er ſeinen berühmten Roman„Auferſtehung“ vollendete. 4. Seite. Nr. 198 Nene Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) Samstag, den 30. April 197 Kinnerſchbiel im Baurehof Zwee Mädle un zwee Buwle, Vier Kinner, morjefroh, Die ſchbiele minanner im Miſchthof, Sie welchre ſich dort uffm Schtroh. Des ee kräht wie n Goggl, Un s zwett ſchreit„gagageeg“, Die Hausfraa kennt do faſcht meene, Es hätt e Hingele glegt. Dr Miſchtkarch gitt e Schofhitt, Die richde ſie ſchee eiln) Un lege ſich mit Lache E Weil in de Kaſchde neiln) Dr Bello bſucht die Kinner, Do ſchbiere ſie ball Fleh, Drum jage ſie n wärtſer Und plaudere dann recht ſchee. Druff richde ſie e Schulbank Mim Hawwerkaſchde her, Dr Fritzl, der nemmt ernſchthaft Die annere in die Lehr: Baßt uff, jetzt kummt d' Nadurgſchicht, Du, Bienche, bſchreib de Floh, Der hot dich erſcht gebiſſe, Du, Jaggl, lach nit ſo! „Der kann jo gar nit beiße, Er ſticht, er hot keiln) Zeh, Hab ich nit recht, Herr Lehrer?“ Doch, Bienche, du kannſcht geh. Des heert ihr rechder Lehrer, Drum lacht'r hinnerem Dhor Un denkt, die Berſchtle hawwe, Gottlob, doch noch Humor! August Göller. Das Zahlungsſyſtem bei den Werken Das Städtiſche Nachrichtenamt verbreitet nachſtehendes: Das 9 Ratenzahlungsſyſtem ſtädtiſcher Gas⸗ und Elektrizitätswerke, das den Bezug von Gas⸗ und Stromverbrauchsgegenſtänden nebſt Inſtallationen allen Bevölkerungsſchichten erleichtern bezw. überhaupt ermöglichen ſoll, erfreut ſich auch in anderen Städten einer ſteigenden Ver⸗ breitung. Dieſe Feſtſtellung iſt für Maunheim inſofern in⸗ tereſſant, als es ſich um ein Verfahren handelt, das Mann⸗ heim ſchon im Jahre 1914 eingeführt und nach einer mehr⸗ jährigen Unterbrechung, die durch die Kriegs⸗ und Inflations⸗ jahre bedingt war, anfangs 1924 wieder aufgenommen hat. Die Eigenart des Mannheimer Syſtems beſteht darin, daß die Gas⸗ und Stromverbrauchsapparate bei beliebigen Inſtallationsgeſchäften gekauft werden können, wobei die Städt. Werke den ganzen Rechnungsbetrag an die betr. In⸗ ſtallationsfirna bezahlen. Die Möglichkeit, durch ratenweiſe Zahlung Strom⸗ und Gasverbrauchsgegenſtände zu beziehen, beſtand zwar vor Jahren ſchon auch in anderen deutſchen Städten, doch hatten alle dieſe Verfahrensarten den Nachteil, daß die Kunden die Apparate bei den Städt. Werken ſelbſt kaufen mußten; d. h. die Städt. Werke traten dort als Kon⸗ kurrenten der Inſtallationsfirmen auf, was eine endloſe Reihe von Beſchwerden durch die Inſtallationsfirmen gegen die betr. Stadtverwaltungen auslöſte. Hier nun hat das hie⸗ ſige Verfahren, das als„Mannheimer Syſtem“ bekannt iſt, willkommene Abhilfe geſchaffen. Die dabei gemachten Er⸗ fahrungen waren in jeder Hinſicht günſtig, ſodaß das Mann⸗ heimer Syſtem bald Nachahmer faud. Eine Reihe deutſcher Gas⸗ und Elektrizitätswerke haben ſich denn auch das Syſtem zu eigen gemacht und es entweder unverändert übernommen oder ſich mit einer Abart dieſes Verfahrens begnügt. Voran ging die Reichshauptſtadt, deren Elektrizitätswerke(Bewag) zum Studium des Mannheimer Syſtems geſchritten ſind, um dann durch die im Jahre 1926 erfolgte Einführung eines dem Mannheimer nahezu gleichen Ratenzahlungsſyſtems auch der Berliner Bevölkerung die Vorteile ratenweiſer Zahlung von Stromeinrichtungsgegenſtänden bei Kauf in den verſchiedenen Inſtallationsgeſchäften Berlins zukommen zu laſſen. In ver⸗ änderter Form kehrt das Mannheimer Ratenzahlungsſyſtem in einem neuerdings in Hamburg eingeführten Syſtem wie⸗ der, wobei die von den Hamburgiſchen Elektrizitätswerken für die Stromabnehmer vorgelegten Beträge in Form von er⸗ höhten Wohnungsmietſätzen bei den Wohnungsinhabern er⸗ hoben werden. Gerade die letzten Jahre, wo jeder Haushalt mit ſeinen Mitteln äußerſt knapp bemeſſen war, haben die Vorzüge, die die ratenweiſe Zahlung von Strom⸗ und Gasverbrauchs⸗ gegenſtänden mit ſich bringt, beſonders gut in die Erſchei⸗ nung treten laſſen und es wird nicht lange dauern, ſo werden die Städte, die bis jetzt noch zurückſtehen, ſowohl im In⸗ tereſſe ihrer Abnehmer wie in ihrem eigenen Intereſſe ſich zur Einführung des Ratenzahlungsſyſtems genötigt ſehen. Anzeigenteil erſichtlich. 5 Veranſtaltungen Stiftungsfeſt des Evangeliſchen Volksvereins Mannheim(E..) Zur Feier ſeines 36. Jahresfeſtes hatte am Sonntag der evang. Volksverein ſeine Mitglieder und Volks⸗ vereinsfreunde zum Feſtgottesdienſt eingeladen. Unter recht zahlreicher Beteiligung, auch von Deputationen aus Waldhof, Käfertal und Sandhofen, ging es mit Fahnen im feſtlichen Zuge unter Vorantritt des Ev. Poſaunenchors vom Sammlungslokal„Alte Sonne“, N 3, zur feſtlich dekorierten Konkordienkirche. Stadtpfarrer Walter hatte die Feſt⸗ predigt übernommen und den Text Eph. 4, Vers 15 und 16: „Laſſet uns aber rechtſchaffen ſein in der Liebe und wachſen in allen Stücken an dem, der das Haupt iſt, Chriſtus“ zu⸗ grunde gelegt. In ſeinen Ausführungen fand er begeiſterte Worte für die hohen Ziele des evang. Volksvereins, für evangel. Einheit und chriſtlich⸗ſoziale Tat. Nach der Feſt⸗ predigt nahm der Geiſtliche die Ehrung dreier Jubilare vor. Für 25jährige Mitgliedſchaft erhielten die Herren Karl Wolf, Andreas Werner und Karl Jung das Ehren⸗ diplom. Der zweite Vorſitzende, Herr Dammann ſchmückte die Jubilare mit dem Ehrenvereinszeichen für bewährte Treue. Das geſprochene Wort war umrahmt von muſika⸗ liſchen Darbietungen. Unſer einheimiſcher, ſehr geſchätzter Tenor, Herr Georg Emig ſang mit gereifter Technik und tiefer Empfindung drei geiſtliche Lieder von Bach, Kornelius und Reger. Beſonders hervorgehoben ſei das ſchwierige und wenig geſungene„Führe uns nicht in Verſuchung“ aus dem Vaterunſer von P. Kornelius. Die nicht leichte Orgelbeglei⸗ tung führte der jugendliche Organiſt Schmidt gewandt und ſicher durch. Der ſtattliche Männerchor des evang. Volks⸗ vereins ſang unter der bewährten Leitung ſeines unermüd⸗ lichen Chormeiſters Hauptlehrer A. Schübelin die Motette von Nägeli und Pſalm 24 von Lützel. Mit tiefer innerer Be⸗ friedigung verließen die Teilnehmer die weihevolle Stunde. * * * Im Schloßmuſeum ſind während der Maimarkttage die Eintrittspreiſe herabgeſetzt. Am 1. Mai iſt billiger Sonntag. Ausnahmsweiſe iſt das Muſeum auch am Montag und am Maimarkt⸗Dienstag geöffnet.(Weiteres Anzeige.) Handharmonikakonzert. Ein eigenartiges Konzert, wie es Mannheim zum erſten Male erleben wird, findet heute abend mit dem Gaſtſpiel der Handharmonika⸗ ſpieler⸗Vereinigung St. Gallen(Schweiz) im Apollotheater ſtatt. Die Schweizer werden auch hier Intereſſe wecken; ſie ſtehen unter der Leitung ihres ausgezeichneten Dirigenten E. Claude, wobei ſie die berühmten Akkordeon⸗ virtubſen Schittenheim und Caprani noch beſonders unterſtützen. In allen Städten, wo dieſes 20 Mann ſtarke Orcheſter ſpielte, waren ausverkaufte Häuſer und ſtarker Bei⸗ 0 von ſtürmiſcher Begeiſterung, Zeichen ihres Er⸗ folges. GVortragsreihe des Verbandes der Mannheim⸗Ludwigs⸗ hafener Muſiklehrkräfte. Der vierte und letzte der diesjäh⸗ rigen„Muſikpädagogiſchen Vortragsreihe“ findet heute abend im Hanſaſaale der„Harmonie“ ſtatt. Dr. Karl Anton ſpricht über:„Die Bedeutung der Muſtk im Kulturleben“. * Im Friedrichspark finden im Laufe des Monats Mo! neben den regelmäßigen Konzerten bereits mehrere Sonder⸗ veranſtaltungen ſtatt. Am 14. und 15. Mati iſt eine Wiederſehensfeier der ehemaligen Bayr. 5. Erſ.⸗Inf. Brigade vorgeſehen, die ſehr viele auswärtige Feſtteilnehmer aus Franken, Pfalz und Baden nach Mannheim bringen wird. Der Tierſchutzverein Mannheim⸗Ludwigshafen plant am 28. Mai unter Leitung des Herrn Landory ein großzügig angelegtes Sommernachtfeſt. Aun einem noch näher zu beſtimmenden Tage wird die Parkleitung einen billigen Sonntag einſchalten und außerdem einen Abend mit einer bengaliſchen Beleuchtung und Muſik am Weiher ver⸗ anſtalten. Nach der Anzeige im Mittagsblatt findet morgen Sonntag ein Nachmittags⸗Konzert ſtatt. Der Wirtſchaftsbetrieb, der in den bewährten Händen des Herrn Lipprandt liegt, wird am morgigen Sonntag offi⸗ ziell eröffnet. * * Ein Radio geſchenkt erhält derjenige, wie uns mit⸗ geteilt wird, der als der fünftauſendſte Beſucher die Erfindungen⸗ und Neuheiten⸗Ausſtellung im Kaſino R 1, Nr. 1 betritt.(Weiteres Anzeige.) * Schwimmkurſe im Herſchelbad. Einem allgemeinen Be⸗ dürfnis entſprechend, veranſtaltet das Herſchelbad vom 9. Mai ab Schwimmkurſe für Männer und Frauen. Ein Kurſus umfaßt 16 Unterrichtsſtunden, ſodaß er bei 2 Unter⸗ richtsſtunden wöchentlich in etwa 2 Monaten erledigt iſt. Da⸗ mit jedermann hieran teilnehmen kann, ſind die Kurſe auf die Abendſtunden gelegt. Die Frauen erhalten den Unterricht in der Frauenhalle, die Männer in der III. Halle. Näheres iſt im Theater und Muſik Heidelberger Feſtſpiele. Die Londoner„Poetry So⸗ ciety“ hat der Leitung der Heidelberger Feſtſpiele ihr leb⸗ haftes Intereſſe an dem Programm der 1927 brief⸗ lich mitgeteilt und gleichzeitig ihren Beſuch in Ausſicht ge⸗ ſtellt.— Ernſt Kreneks Muſik zum„Sommernachtstraum“, die bei den Feſtſpielen 1926 uraufgeführt wurde, iſt jetzt auch 4 Grazer Maifeſtſpielen zur Aufführung erworben worden. Aus dem Dresdner Muſikleben. Das letzte 12. Sin⸗ fonie⸗Konzert der Kapelle der Staatsoper brachte noch eine Ueberraſchung, als eine neue Sinfonie in Odur von Kurt Striegler ihre Uraufführung erlebte. Striegler iſt bekanntlich Kapellmeiſter der Staatsoper und hat ier und auswärts wiederholt erlebt, daß ſinfoniſche und an⸗ ere Werke(u. a. auch eine abendfüllende Oper in der Staats⸗ oper) erfolgreich aufgeführt wurden. Die Sinfonie, die am Freitag zum erſten Male zu hören war, verdankt ihre Ent⸗ ſtehung einer Dichtung in vier Abſchnitten des in München lebenden Dichters Karl Henckell, der dieſe Dichtung kleine Sinfonie nennt und die ſofort in Striegler den Gedanken er⸗ weckte, dieſes Werk einer Sinfonie zu Grunde zu legen u. einen Schlußchor anzufügen, deſſen Verſe gleichfalls von Henckell ſind, ein Gedicht, das die breit ausgeführte Handlung der vier⸗ teiligen Dichtung etwas knapper zuſammenfaßt. Die Dichtung behandelt in machtvollen Worten das geiſtige Ringen eines Titanen, der durch eigene Kraft und machtvolle Perſönlich⸗ keit und durch ſittliche Größe einen Aufſtieg bis zur Verwirk⸗ lichung höchſter Ideale erlebt. Striegler hat mit feinem Sinn den mufikaliſchen Charakter dieſes Gedichtes herausgefunden und ein großzügig angelegtes, glänzend inſtrumentiertes und tiefgründiges Werk geſchaffen, das zwar nicht die ſcharfe Einteilung in vier ſelbſtändige Sätze aufweiſt, ſondern in einem in ſich geſchloſſenen Satze ſich abſpielt, in dem aller⸗ dings eine gewiſſe Gliederung vorhanden iſt. Das Orcheſter⸗ werk neigt mehr dem Charakter einer Dichtung zu. Zum Schluß erklingt ein gewaltiger Chor, dem ſchwung⸗ volle, kraftvolle Verſe zu Grunde liegen, deren Weſen oben ſchon angedeutet wurde. Die 4 5 iſt reich an ſchönen Ge⸗ danken und die Verarbeitung der Themen iſt ebenſo geiſt⸗ wie phantaſievoll. Dem etwas fauſtiſch anmutenden erſten Satz⸗ teil in ehernem Gefüge folgt dann ein zart empfundener Teil, der durch die klagende Baßklarinette in Triſtauſtimmung ein⸗ geleitet wird; ein ſüßer Geſang der Solovioline ſchließt ſich an, der von den geſamten Streichern 291h hinreißendem Schwung iſt der Schluß, der jubelhymnenartig ausklingt. Die Opernkapelle unter Leitung von General⸗ muſikdirektor Fritz Buſch widmete ſich dem ſchönen tempe⸗ ramentvollen Werke mit voller Hingebung, und auch der Chor, der aus dem ſtändigen Opernchor, dem Dresdner Lehrergeſangverein und dem Sinfoniechor gebildet war, zeigte ſich der Aufgabe völlig gewachſen. Der Komponiſt wurde wiederholt gerufen und neben Buſch mit reichem Beifall aus⸗ gezeichnet. e ( Gaſtſpiele in den Kölner Theatern. Der Frühling hat die Bühnen künſtleriſchem Beſuche aus der Ferne erſchloſſen. Nachdem ſich Werner Krauß, über deſſen erfolgreiches Auf⸗ treten berichtet wurde, im Schauſpielhauſe verabſchiedet, gaſtiert im ſtädtiſchen Kammerſpielhauſe mit einer recht leiſtungsfähigen eigenen Truppe Eugen Klöpſer. Daß er einer der wenigen wahrhaft großen Schauſpieler der Gegen⸗ wart iſt, hat er zunächſt mit der wundervoll natürlichen Zeich⸗ nung der Titelfigur von Hermann Bahrs Schauſpiel„Der Meiſter“ in einer für die zahlreiche Zuſchauerſchaft einen ſeltenen künſtleriſchen Genuß bedeutenden Weiſe erwieſen. Dann aber bewährte Klöpfer ſeine außerordentliche ſchau⸗ ſpieleriſche Ueberzeugungskraft aufs ſchlagendſte als Vater Kramer in Gerhart Hauptmanns bekanntlich ſehr ſchwachem Drama„Michael Kramer“. Wollte man über Frau Maſſary, die im Opernhauſe zweimal die Adele in der „Fledermaus“ gab, ein Näheres wahrheitsgetreu ſagen, ſo könnte nicht viel Gutes dabei herauskommen. Alſo kurz: Daß die langen Jahre ihrer Berufsausübung der Dame eine mannigfach ſich betätigende ausgiebige Routine verliehen ha⸗ ben, iſt ſelbſtverſtändlich, aber von mehr iſt, offen geſagt, heute nicht mehr zu reden und der ſpätere Teil der über man⸗ ches Dezennium ſich erſtreckenden Theaterlaufbahn hat der Operettenſängerin ein erkleckliches Teil ihres ehemaligen Charmes genommen, während ihre Stimme jetzt nichts we⸗ niger als ſchön klingt. Merkwürdigerweiſe war es auch um Frau Maſſarys Komik in der alten Soubrettenparaderolle nur ſehr mäßig beſtellt, ſo daß man in den Zwiſchenakten das Publikum von ehemaligen und derzeitigen einheimiſchen Vertreterinnen der Adele mehr ſprechen hörte, als dem Nim⸗ bus der in Berlin noch immer populären Gaſtin zuträglich war.— Einen an Senſation grenzenden Dauererfolg aber erzielt im Reichshallen⸗Operettentheater(in dem gegenwärtig nur Schauſpielgäſte auftreten! die köſtliche Erika v. Thell⸗ mann als Tilly in Oeſtreicher und Bernauers wirkungs⸗ vollem Theaterſtück„Der Garten Eden“. F. H. der hierzu erforderlichen Papiere waren. enommen wird. Voll Aus der Pfalz Der Güterverkehr 1926 in der Pfalz 2: Ludwigshafen, 29. April. Nach einer Mitteilung der Reichsbahndirektion hat der Güterverkehr im Bezirk der .⸗B.⸗D. Ludwigshafen im Jahre 1928 eine Aufwärts⸗ bewegung erfahren, die auch jetzt noch anhält. Gegenüber 4 429 000 t im Jahre 1925 iſt im verfloſſenen Jahre 1926 ein Güterverſand von 4570 000 t zu verzeichnen. Gegenüber einem Güterverſand von 4692 000 t im Jahre 1918(bezogen auf die neuen Grenzen) wurden ſomit 1926 97 Prozent der 1913 im Verſand angefallenen Mengen erreicht. Aus dem Hafen⸗ gebiet Ludwigshafen wurden abgefahren im Jahre 191¹³ 324 000 t, 1925 816 000 t und 1926 693 000 t. In der Hauptſache handelt es ſich dabei um Kohlen. Sie umfaßten 75 Prozent der geſamten mit der Bahn abgefahrenen Gütermengen; der Reſt verteilt ſich im weſentlichen auf Kies und Eiſen. Durch⸗ ſchnittlich ſind täglich 3 ausgelaſtete Güterzüge zu je 50 Wagen für dieſe Transporte benötigt. Trotz dieſes Anwachſens des Umſchlags vom Waſſer zur Bahn um weit über 100 Prozent gegenüber der Vorkriegszeit, iſt der Hafenverkehr insgeſa gegenüber 1913 zurückgegangen. 5 Die Reichsbahn und der Plan des Saar⸗Pfalz⸗Kanals * Ludwigshafen, 29. April. In einer Preſſekonferenz bet der Reichsbahnbirektion Ludwigshafen wurde u. a. auch das Projekt des Saar⸗Pfalz⸗Kanals beſprochen. Von der Verwaltung wurde bemerkt, daß ja nicht behauptet worden ſei, daß der Kanal der Entlaſtung der Eiſenbahn dienen ſolle, Wenn man ſich aber überlege, daß der ganze dem Kanal von den Intereſſenten zugedachte Verkehr ſich in täglich 13 Güter⸗ zügen bewältigen ließe, daß aber eine Mehrung des heutigen Eiſenbahnverkehrs um volle 13 Züge gar nicht in Frage komme, weil der größte Teil der Güter, die auf den Kanal gebracht werden ſollen, ſchon jetzt von der Bahn befördert wird, und wenn man weiter überlege, daß die Bahnen in unſerem Netze lange nicht ausgenutzt ſind, daß z. B. der Ran⸗ gierbahnhof Einſiedlerhof, der für die Bildung der Züge na Oſten in Frage käme, heute nur zu 60 v. H. belaſtet iſt und die geſamten Mengen, die man auf das Waſſer bringen will, leicht noch mitverarbeiten könnte, ſoweit er ſie nicht ſchon heute bewältigt, ſo dürfe kein Zweifel ſein, daß die Notwendigkeit und Zweckmäßigkeit des ſehr koſtſpieligen Kanalbaues ſchon aus allgemeinen wirtſchaftlichen Geſichtspunkten heraus einer ſehr gründlichen Prüfung bedarf. Verhaftung zweier Polizeiwachtmeiſter * Oggersheim, 29. April. Laut„Pfälz. Tageblatt“ wurden Polizeiwachtmeiſter Guſtav Lorenz und Wachtmeiſter Krä⸗ mer wegen dringenden Verdachtes des Meineides auf 2 der Staatsanwaltſchaft Frankenthal ver⸗ aftet. Eine verluſtbringende Verſteigerung * Oggersheim, 29. April. Geſtern fand hier die Ver⸗ ſteigerung des Anweſens des verſtorbenen Gärtners Meinharzt(nener moderner Gartenbaubetrieb und zwei⸗ ſtöckiges Wohnhaus) ſtatt. Da ſich kein Liebhaber einfand und die Bezirksſparkaſſe Ludwigshofen die erſte Hypothek au das Anweſen hatte, wurde es ihr zu einem bedeutend niedri⸗ geren Preiſe von 28000 M. zugeſchlagen. Eine größere An⸗ zahl Gläubiger, darunter hauptſächlich hieſige Handwerker, die das Anweſen außerdem mit Forderungen für geleiſtete Ar⸗ beiten belaſteten, haben nunmehr das Nachſehen. Pfälziſche Weinproben * Wachenheim, 29. April. Die Winzergenoſſen⸗ ſchaft veranſtaltete im eigenen Hauſe eine Weinprobe, bei der drei Proben 192Her, 30 Proben 1926er Weißweine und ſieben Proben 1925er Flaſchenweine aufgeſtellt waren. Die Weine beider Jahrgänge entſtammen zum größten Teil beſten Wachenheimer und Forſter Lagen und ſind vollentwickelte reife Sachen, denen bei der Kellerbehandlung größte Sorgfalt zugewendet wurde. Bei der Verſteigerung gelangen 21 Halb⸗ ſtück 1925er, 17 Stück, 11 Halbſtück, 2 Viertelſtück 1926er Weiß⸗ weine und 2800 Flaſchen 1925er Flaſchenweine zum Ausgebot. * Bad Dürkheim, 29. April. Für die am 12. Mai im Saale der Winzergenoſſenſchaft zu Bad Dürkheim angeſetzte Verſteigerung des Winzervereins, bei der 4400 Liter 1925;er, 20 600 Liter 1926er Weißweine und 2800 Liter 1926er Rot⸗ weine zum Ausgebot kommen, waren ſechs Proben 1925er, 1 Proben 1926er Weißweine und eine Probe 1926er Rotwein aufgeſtellt. Die aus feinſten Dürkheimer Lagen ſtammenden Weine fanden beim Handel entſprechendes Lob. Verhaftete Fremdenlegionäre * Waldfiſchbach b. Pirmaſens, 29. April. Wegen Paßver⸗ gehens in das hieſige Amtsgerichtsgefängnis eingeliefer wurden neuerdings zwei norddeutſche Textilarbeiter. Sie hatten ſich freiwillig zur Fremdenlegion angemeldet und wurden beim Verfuch, die Reichsgrenze nach Frankrei zu überſchreiten, feſtgenommen, da ſie nicht im Beſitze Kunſt und Wiſſenſchaft Tagung des Eucken⸗Bundes. In dieſen Tagen nach Oſtern fand in Jena die Jahresverſammlung des Eucken⸗ Bundes ſtatt, und zwar die erſte nach Rudolf Euckens Tode⸗ Die Verhandlungen waren durchweht von der Trauer um den heimgegangenen Führer und getragen von dem Willen, ſein Werk fortzuſetzen und es der Nachwelt zu ſichern. Um den einzelnen Ortsgruppen des Bundes einen feſtern und leben⸗ digen Zuſammenhang untereinander und mit der Zentrale in Jena zu geben, wurden auch neue, dem vorgenannten Zwecke dienende Bundesſatzungen aufgeſtellt; ſie geben dem Eucken⸗Bund, der das geiſtige Erbe des großen Philoſophen zu wahren und der Welt mehr und mehr zugänglich zu machen hat, einen feſten Rahmen zu einmütiger und zielbewußter Arbeit.— In Verbindung mit der Euckenbundtagung wur ein öffentlicher Vortrag des Euckenbundes abgehalten. Dr. Beck⸗Bochum ſprach über das Thema:„Das philoſophiſche und menſchliche Ethos Rudolf Euckens“. Der Redner betonte u,., daß Euckens Ethik mit dem Ganzen des Geiſteslebens verankert ſei. Ohne eine ſolche Verbindung mit einer welt⸗ überlegenen ſelbſtändigen Geiſteswelt iſt wahre Ethik nicht möglich. Dieſe wahre, das ganze menſchliche Leben umfaſ⸗ ſende Ethik durchdringt das Lebenswerk Rudolf Euckens, un ſo können wir dem Japaner zuſtimmen, der geſagt hat:„Dur das Leſen Bergſons wird man klüger, durch das Leſen Euckens wird man beſſer.“ H. *„Die vierte Wand“, Organ der Deutſchen Theate 0 Ausſtellung Magdeburg 1927/. Herausgegeben 5 der Mitteldeutſchen Ausſtellungsgeſellſchaft m. b.., Heft 1, In dem neuen Hefte der Vierten Wand charakteriſiert Het; mann Hieber das ideale Theater, das„es freilich nicht gibt; vielleicht kommt die griechiſche Bühne dem Ideal des unpet, ſönlichen Theaters am nächſten“. Dr. Albert Mayer⸗Rei. nach charakteriſtert zum 300jährigen Jubiläum der erſte deutſchen Oper die Daphne des Heinrich Schütz; dem Aulha iſt der Titel des einzig vorhandenen Exemplares des ginaltextbuches in Facſimile beigegeben. Grundlinien des Be⸗ griffes der Komödie zeichnet Hans Franck; Franz Graetzer unterſucht den Begriff der Sanierung und kommt zu dem Schluß, daß„das Theater van Schlamperei keinesfalls dun, Bürokratiſierung zu heilen iſt“. Albrecht von Treskow ma intereſſante Mitteilungen aus Magdeburger Theaterzenſur⸗ akten um 1850. — Samstag, den 30. April 1927 Neue Maunnheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Film⸗Rundſchau küßt Alhambra.„Gern hab' ich die Frau'n ge⸗ Pa⸗:% nach dem gleichnamigen Lied aus der Operette von Franz Lehar.— Wieder einmal ein Film⸗ — das ſein Publikum im Sturm erobern wird, ein wirk⸗ 0 es Glanzſtück der Filmbühne. Angeregt durch die ein⸗ eliendbelnde Melodie und den bezaubernden Rhythmus des Opernliedes haben die Herren Georg C. Klaren zuc Herbert Juttke der Rahn⸗Film⸗Produktion ein ent⸗ endes Manuſkript geſchrieben. Es iſt eine ſehr geſchickte ariante des Operettenmotivs, die unter der Regie Brund Ein dns eine ganz ausgezeichnete Verfilmung erfahren hat. realſſbervorragendes Enſemble iſt hier von einem Meiſter⸗ giſſeur zu ſchönſter Geſamtleiſtung geführt worden. Alfons Aum hand hat ſich in der Rolle des jungen Geigers wieder 0 recht tief in die Herzen ſeiner zahlreichen Verehrer⸗ ind a hineingeſpielt. Man muß ihm gut ſein. Vortrefflich 5 aber auch Evi Eva(Liſa), Jack Mylong⸗Münz(Ha⸗ ), Eliſabeth Pinajeff(komteſſe Cäetlie), Eduard von 5 interſtein(Schloßverwalter) und Liſſt Arna(Sybill). ergeſſen wir diesmal aber auch die Photographen Heinz nde und Ernſt Krohn nicht; denn auch in dieſer Be⸗ ebang iſt der Film wirklicher Genuß. Sehr weſentlich iſt 8 9 prächtigen Streifen das muſikaliſche Arrangement. 0 ir Bartſch hat es mit glücklicher Hand beſorgt. Dem Stiſlich muſizierenden Hausorcheſter unter der beſchwingten ſobehrung Otto Apfels gebührt in dieſem Programm 1 ondere Anerkennung; denn ohne beſte muſikaliſche Illu⸗ en iſt die Aufführung dieſes Films nur ein halber Er⸗ 51 9.— Die Emelka⸗Wochenſchau Nr. 18, die Groteske„Zu 85 0N der ee eeee Räu⸗ vollſtändigen den auch verwöhntem Geſchmack gerecht werdenden Spielplan. ufa⸗Theater„Schauburg“. Ein vollbeſetztes Haus 5 tet der pompös angekündigten Dinge, die da kommen la en. Zuerſt Lichtbildreklame. Die ausgezeichnete Haus⸗ debelle ſpielt einen flotten Marſch. Darauf ein Ausſchnitt aus er Tätigkeit der Landjäger, betitelt Unſere Land⸗ 17* 8 Bei der amerikaniſchen Groteske„Hummern am 1 end“ kommt Leben in die Zuſchauer. Die„Neueſte erlaWochenſchau berichtet über die jüngſten Welt⸗ u oniſſe, Der Kulturfilm„Blaue Adria, Dul“ führt 10 prächtigen Bildern an den Fuß des Karſt. Und dann mmt der groß angekündigte neue Sowjet⸗Film„Matro⸗ kune,Regtment Nr. 17“, der unpartetiſche Film aus der diliſchen Revolution. Alle Achtung vor der Sowjet⸗Union, 15 heute ſchon ſo hoch über den Dingen ſteht, daß ſie ſchon anparteiiſche Filme über ihre Revolution drehen kann! Auch ank wollen wir der Produktion Goskino für dieſen Film agen, der auch dem Dümmſten klar macht, was eine ſolche evolution bedeutet. Monumental wirkende Bilder vom miegsende und Revolutionsausbruch ſollen zuerſt Eindruck klöchen. Dann ſchiebt ſich die Handlung auf ein Nebengleis, 5 tzelt ein bißchen die Sinnlichkeit, wird dann tragiſch, d. h. brückt auf die Tränendrüſen, bis das Nebengleis ſchließlich gum toten Gleis wird, und die ganze unparteiiſche Angelegen⸗ geit im Sande bezw. im Waſſer verrinnt. Darſteller? Aus⸗ kezeichnet, Spiel? Blendend. Aber ſchmackhafter wird die uſſiſche Revolution durch dieſen Film, trotz redlichſten Be⸗ mühens, nicht gemacht. H. Ufa⸗Theater, P 6.„Kopfhoch, Charly!“, nach dem gleichnamigen Roman der„Berliner Illuſtrierten Zeitung“ von Ludwig Wolff.— Verhältnismäßig ſpät erſt iſt dieſe Ver⸗ Eunung des geradezu volkstümlich gewordenen Romans der Charlotte Ditmar durch die Ellen Richter⸗Filmgeſellſchaft zu gekommen. Man kennt den Wolffſchen Roman in allen lanen Einzelheiten und bringt deshalb dem in Berlin, Paris ud Newyork gedrehten Bildſtreifen erhöhtes Intereſſe ent⸗ egen. Dr. Willt 1 und Robert Liebmann haben en Roman für die Verhältniſſe des Films geſchickt bearbeitet, dalep Richter, Anton Pointner, Michael Bohnen, Max Güls⸗ dabe Angelo Ferrari, Robert Scholz und Margerie Quibynn Bben ſich mit reifem Können für die Darſtellung eingeſetzt. f r. Willt Wolff hat überlegen geleitet, Profeſſor Ernſt Stern ich um Bauten und Dekorationen ernſtlich bemüht, die Photo⸗ ſchöphem Axel Graatkjar, Bert Cann und Erneſt Nani haben iön Aufnahmen geliefert und doch... ein ganz großer, in überragender Erfolg iſt es nicht. Liegt es am Sujet ſelbſt? 7 8 Urteile über den Roman waren von jeher geteilt. Sollte 8 beim Film anders ſein? Letzten Endes bleibt das eine ſt ache des Geſchmacks. Soviel iſt jedenfalls ſicher: der Film eht ebenbürtig neben dem Roman.— Im Beiprogramm deuft neben der neueſten Ufa⸗Wochenſchau die Pathé⸗Komödie 5 101 e und der von der ogiſchen Anſtalt auf Helgoland aufgenommene Kultur⸗ film„Mitrokosmus im Reiche Neptuns“. Palaſt⸗Theater. Eine Kriminalaffäre aus Schloß und Rozunke, nach dem gleichnamigen Roman von Paul 43.— der große Achtakter„Spitzen“. Ein guter Titel, Spitzenf Mane⸗ zarte Fäden, die ſich verbinden zu einem Kunſtwerk, enſchen, die ſich verwickeln in den weichen Maſchen, Meu⸗ en, die ſtraucheln und dafür büßen, und Menſchen, die ſich war lin den„Spitzen“ zu Tode N— herrliche Spitzen, gefähr⸗ e Spitzen! Spitzen ſind ſchön, Spitzen ſind ſtolz, Spitzen en Ehre und wiſſen Ehre zu wahren, Spitzen ſind vornehm, dertden können lieben und ſind leidenſchaftlich und können Gn Tod bringen und— weinende, unendliche Traurigkeit. Ihr es nicht? Seht Euch dieſen ausgezeichneten Film „Gigolo“. Gigolo, was iſt das? Einer jener ſteeltere die die großen Hotels ihren Gäſten zur Verfügung 5 en. Er war der Sohn reicher Eltern. Aber ſein Vater 8 5 ein Lump. Und als er vom Kriege heimkommt, ſelbſt 55 an ſeiner Verwundung leidend, die Mutter tot findet, Eimat⸗ und obdachlos hungernd umherirrt, wird er Gigolo. 85 erſchütterndes Schickſal. Aber ein treues Mädchen hilft 1—5 wieder emporzukommen und ſein Glück zu finden.— In zeſen beiden guten Großfilmen kommt noch ein gediegenes eiprogramm hinzu. S* Mannheimer Künſtlertheater Apollo. Für den am ſiſenntag zum erſten Mal zur Vorführung kommenden ruſ⸗ ſchen Film„Mutter“, frei nach dem Roman von Maxim Vorki, ſchrieb der bekannte Kapellmeiſter Schmidt⸗Geut⸗ 9— 80 vom Filmtheater Capitol Berlin eine eigene Begleit⸗ gursiz die unter Leitung des Kapellmeiſters Franco Cedely, —88 Untermalung des Filmes von dem verſtärkten Orcheſter des Apollotheaters geſpielt wird. Tagungen Aerztetag in Baden⸗Baden 05 Am 24. April fand in Baden⸗Baden die 8. Tagung der Ver⸗ änigung Südweſtdeutſcher Hals⸗, Naſen⸗ und Obren⸗ 1 zte ſtatt, an der 150 Spezialiſten aus ganz Südweſtdeutſch⸗ ee dem Saargebiet und der Schweiz teilnahmen. Eröffnet Aüdde der Kongreß mit einem vom Badiſchen Miniſterium des Kutern und der Stadt Baden⸗Baden am Samstag abend im rhaus veranſtalteten Begrüßungsabend. Als Vertreter der Degterung und des Innenminiſteriums war Miniſterialrat 5255 Arnsperger, als Vertreter der Stadt Bürgermeiſter Elfner weſend. Sonntag vormittag begannen die wiſſenſchaftlichen ſt eratungen. Im Rahmen des exſten Referats ſprachen im aatlichen Friedrichsbad Dr. Auerbach⸗Baden⸗Vaden, Dr. Wie⸗ Bnud⸗Heidetberg, Dr. Roſſi⸗Baden⸗Baden und Dr. Maurer⸗ lenden⸗Baden über Inhalation, während Dr. van Oordt⸗Büh⸗ del08e die Bedeutung des Klimas und der Luftbeſchaffenheit Erkrankungen der Luftwege behandelte. Aus dem Lande Kann auf ein gutes Obſtjahr gerechnet werden? * Von ber Bergſtraße, 29. April. Dieſe Frage kann augen⸗ blicklich weder mit Ja noch mit Nein beantwortet werden. Die meiſten Obſtſorten haben nun abgeblüht und der Frucht⸗ anſatz iſt unter Bedingungen erfolgt, die im Allgemeinen die Ausſichten der diesjäl rigen Obſternte nicht als ungünprig er⸗ ſcheinen laſſen. Die Aprikoſen weiſen bis jetzt erbſengroße Früchte auf; bei ihnen, wie auch bei Pfirſichen und Kir⸗ ſchen läßt ſich in gewiſſen Lagen von recht günſtigen Ernte⸗ ausſichten ſprechen, vorausgeſetzt, daß keine nennenswerten Temperaturſchwankungen eintreten, da ſonſt Saftſtockungen der Obſtbäume hervorgerufen werden. Die Birnbäume ſtehen noch in Blüte, während die Apfelbäume angefangen haben zu blühen. Alles hängt nun davon ab, wie die bevor⸗ ſtehenden„Eisheiligen“ verlaufen und ob die gefürchteten Nachtfröſte des Mai diesmal ausbleiben. Erſt wenn dieſe Ge⸗ fahr glücklich überwunden iſt, wird man zu einer endgültigen Ueberſicht gelangen, ob die bisherigen Ausſichten auf eine gute Mittelernte in Erfüllung gehen. Die naßkalte Witterung der letzten Zeit hat hauptſächlich den Mirabellen Schaden zu⸗ gefügt. Im Odenwald, wo eine Spätblüte zu verzeichnen iſt, ſteht die Hochblüte der Obſtbäume noch bevor. Ein Kind vom Auto überfahren und getötet * Bruchſal, 29. April. Geſtern abend gegen 7 Uhr wurde in Stettfeld(Amt Bruchſal) ein 5¼8 1 7 altes Kind von einem in Richtung Heidelberg fahrenden Perſonenkraft⸗ wagen überfahren und getötet. Das Kind wollte kurz vor dem Auto plötzlich die Straße überqueren. Bergdolls Klage abgewieſen * Mosbach, 29. April. Der oberſte Gerichtshof des Diſtrif⸗ tes Columbia hat die Klage von Grower Cleveland Bergdoll um Herausgabe ſeines eine Million Doklar betra⸗ genden Eigentums, das von dem Sachhalter des ehemals feindlichen Eigentums beſchlagnahmt worden war, abge⸗ kehnt. Der ſtellvertretende Generalſtaatsanwalt erſuchte um Abweiſung der Klage, weil, wie er ausführte, ſeit Novem⸗ ber 1924, als die Klage eingereicht wurde, niemand die Klage ihm gegenüber vertreten habe. Bergdoll hatte ſich, als Amerika in den Krieg eintrat, dem Heeresdienſt durch Flucht nach Deutſchland entzogen. Die beabſichtigte Erhöhung der Poſtgebühren * Karlsruhe, 28. April. Die Handelskammer Karls⸗ ruhe hat den Deutſchen Induſtrie⸗ und Handelstag telegra⸗ phiſch erſucht, gegen die beabſichtigte Briefportoerhöhung ſchärfſten Widerſpruch zu erheben, da die Wirtſchafts⸗ kreiſe von einer ſo hochprozentigen Erhöhung auf das ſchwerſte betroffen würden und über die neuen Pläue bereits lebhaft beunruhigt ſind. Proteſt gegen die Zurückſetzung des beſetzten Kehler Gebietes * Kehl, 29. April. Eine von Intereſſenten aller Wirt⸗ ſchaftsgrupen beſuchte Verſammlung hat an die Stadtverwal⸗ tung eine Reſolution gerichtet, worin um ſofortige Ein⸗ berufung einer Proteſtverſammlung der Vertreter aller Wirt⸗ ſchaftskreiſe der Stadt Kehl erſucht wird wegen der Verteilung der für die beſetzten Gebiete ausgeworfenen Gelder. Bei dieſer Verteilung ſollen Kehl und der Bezirk mit einer be⸗ ſchämend geringen Summe bedacht werden. Ein für dieſe Frage zuſtändiger Vertreter des badiſchen Miniſteriums ſoll dazu eingeladen werden. * Wieblingen, 29. April. Geſtern wurde bei der Klär⸗ anlage die Leiche des ſeit 11. April vermißten Wjährigen Maurers Johann Ludwig Stotz aus Eppelheim aus dem ſchiede geländet. Stotz war freiwillig aus dem Leben ge⸗ ieden. 4* Walldorf, 20. April. Der ſ. Zt. vom Kirchenausſchuß ge⸗ wählte Stadtpfarrer Ciermann hielt geſtern hier ſeinen offiziellen Einzug. Abends verſammelten den vor dem Pfarr⸗ haufe eine große Anzahl Einwohner, um den Empfangsfeier⸗ lichkeiten beizuwohnen. Der Geſangverein Eintracht trug einige Männerchöre vor. Möge das Wirken des neuen Pfar⸗ rers in ſeiner Gemeinde ein erfolgreiches zum Segen ſeiner Gemeinde und der Einwohner ſein.— Der 13jährige Volksſchüler Ernſt Freund fühlt ſich ſchon zu alt, noch weiter die Volksſchule zu beſuchen. Er ſpürte Frühlingsluft und be⸗ gab ſich auf die Wanderſchaft. Seit Samstag iſt er von zu Hauſe fort. Jedes Jahr um dieſe Zeit treibts den Jungen hinaus in die Ferne. Das Letztemal iſt ex bis Ludwigsburg bei Stuttgart gekommen, bis ihn die Polizei aufgriff und ihn wieder heimbrachte. Wohin ſich der Junge diesmal ge⸗ wandt hat, weiß man bis jetzt noch nicht. L. Wiesloch, 29. April. In der Nacht vom Mittwoch auf Donnerstag wurden auf der Station Wiesloch⸗Walldorf bei der Güterhalle zwei plombierte Stückgutwagen er⸗ brochen und dabei das Schloß eines Koffers zerſtört. Da aber der Inhalt unberührt blieb, iſt anzunehmen, daß die Diebe bei ihrem„Geſchäft“ geſtört wurden. Wie vielleicht er⸗ innerlich, wurden am gleichen Ort kurz nach dem Kriege wie⸗ derholt Einbrüche verübt, ſo daß es nicht ausgeſchloſſen iſt, daß es ſich um die gleichen Täter handelt. Eine Spur konnte bis jetzt noch nicht gefunden werden. * Karlsruhe, 27. April. Pfarrer Friedrich Hindenlang feiert am 1. Mai ſeinen 60. Geburtstag. Seit 1020 ſteht er an der Spitze des kirchlichen Preſſeweſens und iſt der Ge⸗ ſchäftsführer der damals neuerrichteten evangeliſch⸗kirchlichen Preſſeſtelle und des evangeliſchen Preſſeverbandes. Von 1906 ab bis 1920 war er in Karlsruhe⸗Südoſtſtadt Pfarrer, vorher 10 Jahre lang Pfarrer an der Schwarzwaldgemeinde Serau und gleichzeitig Hausgeiſtlicher der Heil⸗ und Pflegeanſtalt Emmendingen. Ueber die Grenzen unſerer badiſchen Heimat hinaus wirkte er durch ſeine zahlreichen Vorträge und Gut⸗ achten auf allen Gebieten des religtös⸗ſittlichen Oeffentlich⸗ keitsweſens, vor allem durch ſeine Volksſpiele, die noch immer in allen deutſchen Gauen aufgeführt werden. Als einer unſerer erſten Hebelkenner hat er mit das meiſte zur Liebe zu Hebel getan, nicht zuletzt durch ſeine jährlichen Hebelreden im Karlsruher Schloßgarten. Sein Karlsruher Gemeindebote atmet ganz den Geiſt ſeines Herausgebers und faſt alleinigen Verfaſſers und gilt mit Recht in ſachverſtän⸗ digen Kreiſen als eines der beſten Gemeindeblätter. Pforzheim. 28. April. Am nördlichen Ausgang des hie⸗ ſigen Eiſenbahntunnels wurde geſtern abend ein den heſſeren Ständen angehörender, Ende der öber Jahre ſtehender Mann, der von einem Spaziergang in Iſpringen, wo er kurz vorher noch in guter Stimmung eingekehrt ſein ſoll, zurückgekehrt war, tot aufgefunden. Er hatte ſich mit Cyankali, von dem noch ein ziemliches Quantum bei ihm vorgefunden wurde, vergiftet. Die Zahl derartiger Fälle mehrt ſich in letz⸗ ter Zeit ſtark. Ettenheim bei Freiburg, 28. April. Herr Hauptlehrer l. R. Karl Ochs wurde am 23. April, dem 50. Jahrestag ſei⸗ nes Einzugs in Ettenheim, wegen ſeiner ganz hervorragenden Verdienſte um die Schule und das öffentliche Leben zum Ehrenbürger unſerer Stadtgemeinde ornannt.— Auf 47 Jahre ſegensreicher, erzieheriſcher Tätigkeit an unſerer Volksſchule kann der Jubilar zurückblicken. Doch weit hinaus über ſeinen Pflichtenkreis ging ſein Können und Schaffen. So wirkte er im Nebenamt 12 Jahre als alleiniger Turnlehrer des Realgymnaſiums und 29 Jahre als Leiter und Lehrer der gewerblichen Forthildungsſchule. Außer⸗ dem war er 16 Jahre Chormeiſter des Männergeſangvereins und 10 Jahre Organiſt der kath. Stadtkirche. Syorlliche Rundſchau Die morgigen Fußballwettkämwpfe im Rheinbezirk Nachdem nun die ſüddeutſchen Vertreter an der deutſchen Fußballmeiſterſchaft endgültig feſtſtehen, nimmt am 1. Mat die 1. Hauptpokalrunde das Intereſſe der Anhänger des Lederballs in Anſpruch. Der Rheinbezirk iſt bei der Aus⸗ loſung der Termine nicht günſtig weggekommen und nicht allzu roſig ſind die Ausſichten unſerer 4 Rheinbezirksteil⸗ nehmer. Unſere zwei Teilnehmer an den ſüddeutſchen End⸗ ſpielen müſſen auswärts kämpfen und nur die beiden Pro⸗ binzvertreter ſpielen daheim. Der Rheinbezirksmeiſter V. f. L. Neckarau wird vom Fv. Karlsruhe zum Pokalkampfe erwartet. Da beim K. F. V. wieder Kaſtner mitwirkt, wird die ...⸗Hintermannſchaft wieder ein ganz großes Spiel liefern müſſen, wenn es zum Siege reichen ſoll. Im übrigen werden die Neckarauer beweiſen müſſen, ob ſie den unglücklichen Tag von Frankfurt bereits überwunden haben. Nur wenn die Mannſchaft den inneren Zuſammenhang wieder gefunden hat und der alte Kampfgeiſt in ihren Reihen wieder eingekehrt iſt, iſt ein Erfolg in Badens Hauptſtadt möglich. Nicht minder ſchwer iſt die Aufgabe, die der V. f. R. Mannheim erhalten hat. Mit dem.C. Freiburg haben die Raſenſpieler ſchon oft die Klingen gekreuzt. Nach den letzten Mißerfolgen des .f. R. darf man aber nicht auf Sieg hoffen, es ſei denn, daß die Raſenſpieler ſich auf ihre ruhmreiche Tradition beſinnen und endlich wieder einmal zeigen, was ſie können. Auf heimiſchem Boden empfängt der Sportverein 98 Darm⸗ ſtadt den Fußballſportverein Frankfurt. Obwahl in Darmſtadt die Gäſte ſelten gewinnen, iſt der Mainmeiſter Fa⸗ vorit für dieſes Treffen, zumal er ſich ſicher für den Verkuſt des 3. Vertreterplatzes entſchädigen will. Beim F. C. Pir⸗ maſens gaſtiert Eintracht Frankfurt. Wenn auch die Mainleute in der Runde der Zweiten ſehr gut abgeſchnit⸗ ten haben, ſo hat doch der Rheinbezirk in dieſem Spiele die beſten Ausſichten. Die Pirmaſenſer haben ein gutes Training für dieſen Pokalkampf hinter ſich und werden ſich kaum ſchla⸗ gen laſſen. Auch ſonſt iſt morgen reger Spielbetrieb im Rheinbezirk, da nach vierwöchentlicher Pauſe die Aufſtiegs⸗ und Bezirks⸗ pokalſpiele ihren Fortgang nehmen. An Pripatſpielen iſt nur eine Begegnung zwiſchen Phönix Mannheim und Phönix Ludwigshafen bekannt geworden. Die Mannheimer haben in den letzten Spielen bewieſen, daß ſte ſtark im Kommen ſind, und ſo wird dieſer Kampf, der zudem das einzige Bezirksligatreffen in Mannheim iſt, ſeine An⸗ ziehungskraft nicht verfehlen. In den Aufſtiegsſpielen empfängt Germania Friedrichsfeld den.C. 1908 Mannheim. 60 ſieg⸗ ten die Lindenhöfer in der Vorrunde, diesmal wird es knap⸗ per hergehen, wenn auch am Endſiege der 08er nicht zu zwer⸗ feln ſein wird. Bei Pfalz Ludwigshafen gaſtiert V. f. R. Pirmaſens. Die Pfälzer müſſen mit beſſeren Leiſtungen aufwarten, als vor 8 Tagen, wenn die Revanche für die Pir⸗ maſenſer Niederlage gelingen ſoll. Die Bezirkspokalſpiele bringen ebenfalls intereſ⸗ ſante Begegnungen und harte Kämpfe: Kreis Neckar⸗ Unterbaden: Spp. Amicitia Viernheim— 1..C. 05 Heidelberg, Spielvg. Plankſtadt— Vorwärts Mannheim, FJy. Weinheim— Svielvg. Eberbach,.f..u. R. Feudenheim— Sportv. Schwetzingen, 1907 Mannheim— Alemannia Rheinau, F. Hockenheim— Fg. Kirchheim, Fv. Eppelheim— Viktorta Neckarhauſen.— Vorderpfalzkreis: Arminia Rhein⸗ gönheim— Spielvg. Mundenheim, Fv. Frankenthal— Union Ludwigshafen, 1904 Ludwigshafen— 1914 Oppau,..R. Og⸗ gersheim— Viktoria Neuhofen. S. A. D. A..⸗Fünfländer⸗Tourenfahrt Die vierte Etappe Trieſt⸗Abbazia Von Trieſt aus begaben ſich die Teilnehmer an der A. D. A. am ſechſten Reiſetage auf die vierte Etappe nach Abbazia. Da die Strecke nur 65 Km. be⸗ trug, fanden die Teilnehmer Zeit genug, die landſchaftlichen Schönheiten des Karſt zu bewundern. Die erheblichen Stei⸗ gungen erforderten trotz der kurzen Strecke abſolute Zuver⸗ läſſigkett der Fahrzeuge. Ohne Zwiſchenfall ging die Fahrt vonſtatten. Von Abbazia, das im Golf von Fiume gelegen iſt, begeben ſich die Teilnehmer am Freitag auf die 115 Km lange fünfte Etappe, die nach Laibach führt. aſſerſtandsbesbachtungen im April Abeln-Pegel 28, 26, 27, 26. 25, 50. Reckar Begel 22, 28.27. 28. 28.20. Schuſterinſel J2.022,18 2,102.36J 2,452,20 Mannheim.50 414,484,48.40.54 Kehl...20 8,32.30.80 8,57.50 Jagſtſeld 150 1,60 1,58 1,80 1,48%46 Maxau.11 5,16.265,15 5,885,½3 Mannheim.494,81.484,4441455 Caub.97 3,16.168.30 8,40 8,87 Köln.93.22 3¼44,8.60 9,65 3,56 Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckeref Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim, E 6, 2 Dire ee Heyme. Chefredaktsur: Kurt Fiſcher— Berantwortl. Redakteure: Politik: Haus Alfred Meißner euilleton: Dr. S. Kayſer— Kommunal⸗Politik und Lokales: Richard Schönfelder— port und Neues aus aller Welt: Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer ⸗ Gericht und alles Uebriae: Franz Kircher— Anzeigen: Dr. W. E. Stötzner. arm., Z. und 8. Mai 1927 Auf den Mannheimer Rennwiesen veranstaltet vom Badischen Rennverein Mannheim. NO. 1 der blauen Mannheimer Rennsportzeitung (Offizielles Organ des Bad. Rennvereins) ist erschienen und zu haben im Strassenverkauf, Bahnhofsbuchhandlung, den Kiosken, Zigarrengeschäften u. s.., den FEilialen Waldhofstrasse 6, Schwetzinger- strasse 20, Meerfeldstrasse 11, in der Hauptnebenstelſe R 1, 4/6 sowie im Verlag E 6, 2 Preis 20 Pfennig: Seb0 Neue Mannheimer Zeitung. ———— 5 ———— — 8— 2 7 Neue Maunheimer Zeitung GAus Zeiti und Neben) Das Liebesgeſetzkeuch des Mittelalters Immer wieder hat§s verſucht, die Liebe, den Trieb, der mit dem Hunger im Wellgetriebe herrſcht, in Geſetze und Re⸗ geln einzuſpannen. Mit Fesmütiger Anmut ſchuf Ovid für das Altertum in ſeiner„eskunſt“ eine Anweiſung, die von einem Lebemann für Lebsmänner geboten wurde. In dem ſtrengeren und ernſteren Ton des Mittelalters ſchuf ein Werk von kulturell gleicher Bedeutſamkeit der Kaplan Andreas in ſeinem berühmten„Tralaat über die Liebe“, der um das Jahr 1170, alſo etwa vor dreiviertel Jahrtauſend ent⸗ ſtanden iſt. Dies Buch, das wie kes⸗ anderes die Anſchauungen des ſpäteren Mittelalters über die Liebe wiedergibt, wird jetzt zum erſtenmal ſeit dem Jahre 1484 ins Deutſche übertragen und von Hans Martin Elſter im Verlag von Paul Aretz zu Dres⸗ den neu herausgegeben. Der Verfaſſer dieſes für die Pſycho⸗ logie des Mittelalters und das Erwachen eines modernen Liebesempfindens ſo überaus wichtigen Werkes war ein viel⸗ leicht an kein Prieſtergelübde gebundener Kleriker, der als Privatſekretär zwiſchen 1170 und 1228 am Hofe der Gräfin Marie von Champagne und dann am Hofe des Königs von Frankreich lebte. Ein Fremoſe von Geburt, hat er ſich augen⸗ ſcheinlich ſehr eingehend„it dem Aufblühen der höfiſchen Minnekunſt beſchäftigt, kannite die Dichter des Altertums und ſeiner Gegenwart und wollte der Jugend den rechten Sinn beibringen, um die damats aufkommenden neuen Formen des geſellſchaftlichen Veskehrs recht zu verſtehen und aus⸗ zuüben. Seine Betrachtunsen ſind aus dem Verkehr, den Sitten und Anſchauungen der höfiſchen Geſellſchaft entſtanden, in der ſich damals mit der Blüte des Rittertums ein neues Gefühl für Lebensart und Sitte regte. Die Frau wird die Hüterin der Sitte und Moral, die Ge⸗ ſetzgeberin für den feinen Verkehr, und es entſtehen jetzt jene Geſetze des Anſtands und der Moral, die im Weſentlichen ſich noch bis heute erhalten haben. Die feineren und zarteren Em⸗ pfindungen der Liebe, denen der Minnegeſang ſo ſchöne Worte zu leihen weiß, durchdringen allmählich die ganze höhere Kul⸗ tur, und beſonders wird die Neigung des reifen Mannes zur reifen Frau, das ſchwierige Verhältnis zwiſchen Liebe und Ehe geregelt. Man behandelt in langen Erörterungen und Ge⸗ ſprächen die verwickelten Wege und Seitenwege, die die Liebe einſchlägt, und die ſeltſamſten Streitfragen werden auf⸗ geworfen, von den erfahrenſten und gebildetſten Damen der höchſten Kreiſe entſchieden Folche Liebesprobleme dieſer Zeit ſind etwa:„Iſt für einen Siebenden der Tod oder die Ver⸗ heiratung ſeiner Gekiebten Norzeztehen? Iſt es für einen Liebhaber ſchmerzlicher, in Gegenwart ſeiner Geliebten um ihretwillen von ſeiner Frau geſchlagen zu werden, oder zu ſehen, wie ſie um ſeinetwillen von ihrem Gatten geſchlagen wird? Welcher son zwei ſonſt gleichwertigen Liebhabern ver⸗ liert an Auen zuſ Erfolg: der, der blind, oder der, der taub und ſtumm wird?“ Aus ſolchen gelehrten Liebesdiskuſſionen iſt die Sage der „Liebeshöfe“ und die„Minnegerichte“ entſtanden, die es aller⸗ dings in der Form einer feſten Einrichtung nie gegeben hat. Aber der Niederſchlag ſolcher Geſpräche über die Liebe, wie ſie damals leidenſchaftlich geführt und von abenteuernden Rittern in die Tat umgeſetzt wurden, iſt das Liebesgeſetzbuch, das der Kaplan Andreas ſchuf und das auf lange hin großes Anſehen und Geltung gewann. In drei Büchern werden hier die Lehren von der Eroberung der Liebe, die Anſchauungen von der Sicherung der Liebe und die Gründe gegen die Liebe abgehandelt. Andreas faßt ſeine Vorſchriften in 12 Haupt⸗ zuſammen, die dann noch durch andere Regeln ergänzt werden. Dieſe zwölf Liebesgebote des Mittelalters lauten: „J. Fliehe den Geiz wie die Peſt und tue das Gegenteil von ihm. 2. Sei keuſch zu der Geliebten. 3. Mach einem anderen micht ſeine Frau abſpenſtig. 4. Suche nicht die Liebe einer Frau, die zu heiraten du dich ſchämen würdeſt. 5. Denke immer da⸗ ran, daß Lügen auf jeden Fall ſchädlich ſind. 6. Bediene dich niemals mehrerer Sekretäre bei Abfaſſung deiner Liebesbriefe. 7. Sei in deinem Liebesdkenſt den Befehlen der Dame immer in allen Dingen gehorſam. 8. Schamhaftigkeit und Beſcheiden⸗ heit ſeien bei Liebe und Gegenliebe die ſtändigen Begleiter. 9. Hüte dich vor allen Verleumdungen und verleumde nicht ſelbſt. 10. Plaudere niemals die Geheimniſſe der Liebe aus. 11. Sei in allen Dingen artig und wohlerzogen. 12. Beim Ge⸗ nuß der, Liebe gehe niemals weiter, als die Geliebte es wünſcht.“ Andere dieſer Vorſchriften lauten:„Niemand kann zwei zugleich lieb haben.— Ohne Eiferſucht keine Liebe.— Rechte Liebe fühlt nur der, den innerſtes Empfinden dazu treibt.— Leicht exworbene Liebe wird meiſt gering geachtet, ſchwer erkämpfte aber umſo höher gehalten.— Wer wahr⸗ haftig liebt, erbleicht beim Anblick der Geliebten.— Wer liebt, iſt ſtets zart und ſchüchtern.— Wer liebt, ißt und ſchläft Geliebten vor Augen.“ 8 eeeeee Walther von der Vogelweide als vaterländiſcher Sänger Von Heinz Diehl⸗Ludwigshafen Wenn wir in der deutſchen Vergangenheit beſonders in der Frühzeit der deutſchen Literatur, nach Männern ſuchen, die unſerem Volke in Zeiten der Not Führer waren, da tref⸗ fen wir nicht zuletzt auf den Hochmeiſter des deutſchen Liedes auf den gewaltigen Sänger Walther von der Vogelweide. Es wäre farblos, unter bloßer Anerkennung ſeiner literariſchen Perdienſte, zu ſagen: er war der größte Sänger ſeiner Zeit. Nein, Walther von der Vogelweide war unſtreitig das erſte dichteriſche Genie, das im frühen Mittelalter zu einer Zeit politiſcher und geiſtiger Ohnmacht unſeres Vaterlandes der große Mahner und Wecker ſeines Volkes wurde. Walthers Dichtung und Weltanſchauung, ſeine aus⸗ geſprochen vaterländiſche Geſinnung können nur verſtanden werden im Zuſammenhang mit ſeiner Zeit, unter Berück⸗ ſichtigung der damaligen, für das öffentliche und kulturclle Leben ausſchlaggebenden politiſchen und kirchlichen Verhält⸗ niſſe. Aus dieſen Verhältniſſen heraus erklärt ſich ſeine warme Anteilnahme an allen nationalen Fragen. Es war in jener Zeit, als die Kirche, auf dem Höhepunkt ihrer Macht ſtehend, ſich anſchickte, auch in den innerpolitiſchen Angelegen⸗ heiten Deutſchlands ihren Einfluß und ihre Auffaſſung durch⸗ zuſetzen. Das deutſche Kaiſertum war zu politiſcher Ohn⸗ macht herabgeſunken, der Papſt benützte ſeine göttliche Sen⸗ dung zur Ausübung politiſcher Macht, die Prieſter gefielen ſich, ein irdiſches Schlemmerleben zu führen, und wo es ihnen paßte, mußte das Wort Gottes herhalten, um ihr Handeln vor den Maſſen des gläubigen Volkes zu rechtfertigen. In und das weltliche Leben der Pfaffen. Gegen die Einmiſchung des Papſtes Inozens III. in die innerdeutſchen Angelegen⸗ heiten, der die Wahl des Welfen Otto von Braunſchweig zum deutſchen Kaiſer begünſtigte, unterſtützt er die Politik Phi⸗ lipps von Schwaben und kämpft für ein ſtarkes deutſches Kaiſertum, in deſſen Verwirklichung einer ſeines Volkes Glück erblickt. ˖ In dem ſchweren Stand, den Philipp unter ſeinen Ri⸗ valen hatte, die nach dem Tode Heinrichs des III. mit ihm als Bewerber um die deutſche Krone auftraten, mahnt Walther die Deutſchen zur Einigkeit und fordert ſie auf, der Unſicherheit ein Ende zu machen. Mit der gleichen Glut, mit der Walther für ein mächtiges und einiges Vaterland nach außen kämpft, hängt er auch an Sitten und Gebräuchen ſeines Volkes, liebt er ſeine deutſche Heimat. Aus unzähligen ſeiner Gedichte weht uns die be⸗ wunderungswürdige Heimatliebe entgegen, verſpüren wir die hohe Kunſt, mit der er die Schönheiten und landſchaftlichen Reize unſeres Vaterlandes beſingt. Aber wie er das Land liebt, ſo liebt er auch die Menſchen, die in ihm wohnen, und ſo hat er das hohe Lied auf die deutſchen Frauen angeſtimmt. Bei ihnen preiſt er nicht nur die äußere Schönheit, die wie alles Irdiſche für ihn nur allzu vergänglich iſt, ſondern lobt er mit anerkennenden Worten ihre Tugend und Sitten⸗ reinheit. Auch der deutſchen Männer gedenkt er in warmen Worten und rühmt vor allem ihre gute Erziehung, ihre Nei⸗ gung zu Anſtand und Bildung. Seine große Lebenserfahrung, gepaart mit reichhaltigem Wiſſen und Können, ſeine auf vielen Reiſen und durch mannigfaltige Schickſalsſchläge ge⸗ läuterte Weltanſchauung laſſen ihn deutſches Weſen und deutſche Sitten über alles in der' Welt ſchätzen. Lieber will ſe 1 8 8 als fremde Sitten über die ſeines eigenen Volkes ellen. Auch in der Dichtkunſt zeigt ſich Walther als echter Deut⸗ ſcher. Am Hof zu Wien, im Dienſte der kunſtſinnigen Baben⸗ berger, hatte er ſeine Jugend verbracht. Dort im ſchönen Oeſterreich hat er ſeine echten dichteriſchen Verſuche gemacht, hat er„ſingen“ und„ſagen“ gelernt. Obwohl er anfänglich noch ein Nachahmer der Modedichtung Reimars war, befreit er ſich doch ſpäter von den Feſſeln der Ueberlieferung und bald hat er eine Kunſt geſchaffen mit perſönlichem, eigenem Gepräge. Er verleiht dem bereits erſtarrenden Minne⸗ geſang neues Leben und wird ſo der Schöpfer des deutſchen Volksliedes. 1 0 So ſehen wir den erſten vaterländiſchen Dichter der deutſchen Vergangenheit, den großen Lyriker Walther von der Vogelweide als glühenden Patrioten, der ſein Vaterland frei wiſſen wollte von der Anmaßung fremder Bevormun⸗ dung, der es nicht geſcheut hat, ſich dadurch den Haß vieler gebildeter und gläubiger Kreiſe zuzuziehen, der mit heißer Liebe an ſeinem Volke und Vaterland hing und mit warmen Worten ſeine Vorzüge und Tugenden geprieſen hat. Und ſo klingt es fort, das hohe Lied vom deutſchen Land und Volk, und ſo ſoll es weiterklingen von Geſchlecht zu Geſchlecht, und nie wollen wir Deutſchen vergeſſen, daß wir einen Walther von der Vogelweide gehabt haben. erbitterten Tönen wendet ſich Walther gegen die Habgier Se Nene Maunheimer Zeniung(Aus Zeit und Lebeny) Der letzte Hohenſtaufe Von Haunns Prehn⸗Dewitz Nachſtehend geben wir einen Auszug wieder aus dem eben in der Hanſeatiſchen Verlagsanſtalt, Hamburg 36, erſchienenen Werke von Hanns Prehn⸗Dewitz„Der letzte Hohenſtaufe“. Feuchtſchwer, voll ſalzigen Odems legt ſich die neblige Morgenluft auf die niedrigen Kerkerfenſter. In gierig vollen Zügen ſchlürft der Staufe den köſtlichen Hauch, der ihm Frei⸗ heit dünkt, der ihm Glückſeligkeit zaubert und Leben, der ihn hoffen läßt, der ihm von neuem das Werden zeigt— den jungen heraufdämmernden Tag. 15 Friedrich von Oeſterreich erhebt ſich von harter Lagerſtatt. Eng aneinander geſchmiegt, zitternd vor Kälte, erwarten die Freunde die wärmenden Strahlen. Und als ſich dann der rot⸗ lühende Sonnenball, wie aus fernem Meere geboren, in 5 ganzen majeſtätiſchen Pracht erhebt, da jauchzt Kon⸗ radin voll neuer Daſeinsluſt auf und umarmt den Freund und Schickſalsgenoſſen. Alle Erdenſchwere ſcheint von ihm zu weichen, er fühlt ſich froh und jugendfriſch und reißt den trüb⸗ ſelig ſinnenden Freund mit ſich fort. Langſam rinnt die Zeit. Die Morgenſuppe, die der Wäch⸗ ter ihnen bringt, löffelt Konradin mit heißem Hunger. Er plaudert unbefangen und leicht wie ſeit langem nicht mehr. Er hofft wieder, und das Bild der Zukunft, die Liebe zu die wartende Freiheit malt ſich auf ſeinen blaſſen Zügen. den geſtrigen Tag des Gerichts und ahnungsvoll dämmert in ſeiner Seele die Furcht vor dem letzten— die Angſt vor dem Tode zermartert ſein Hirn. Ruhelos hat er die Nacht ver⸗ bracht— das blanke Richtſchwert zerſchnitt ſeine kurzen Träume. Einem finſteren Tuche gleich legt ſich das dunkele ſchlagen in ungeahnter furchbarer Pein. 85 Konradin erwartet den Abgeſandten des Heiligen Vaters. Ihm iſt die Nachricht zugekommen, daß der Papſt endlich in die lange erbetene Löſung vom Banne gewilligt hat. Sein frommes Gemüt ſehnt ſich nach dem Troſt der Kirche. Um die Mittagszeit tritt der Predigermönch Ambroſio Sanſedoni in die Zelle der Gefangenen. Die Bulle des Pap⸗ es entnimmt er dem Faltenrock, ſchlägt langſam und feierlich as Kreuz über den Staufen— und während Konradin niederkniet, ſpricht er mit erhobener Stimme: „Wir, Papſt Clemens, der vierte des Namens, Knecht der Gottesknechte, ſchicken Dir, ehemaligem Herzog von Schwaben, Heil und unſern apoſtoliſchen Segen. Wir löſen Dich vom Banne der Kirche, ſamt allen, die Dir helfen und Dich hegen. Geſegnet ſei Dein Leben und Dein Tod, geſegnet der Ge⸗ danke Deines Hirns. Kraft unſerer Macht zu löſen und zu binden biſt Du, der reuig wiederkehrende Sohn, von neuem aufgenommen in unſerer heiligen Kirche Mutterſchoß.“ Konradin hat ſich erhoben und küßt voll Inbrunſt die Hände des Prieſters. Ein' verklärendes Leuchten geht über ſein Geſicht, und während die ſchwere Kerkertür hinter dem Mönche knarrend in die Angeln fällt, ſagt er zu Friedrich von Oeſterreich: „Der Tag läßt ſich gut an, ſo niedrig ſteht der Hohen⸗ ſtaufen Stern noch nicht, daß er der dunklen Nacht ein Licht⸗ lein auch zu ſchenken nicht vermöchte.“ Mit aufmunternder Rede reißt er den Freund aus ſeinen Grübeleien, holt das Schachbrett hervor und legt es auf den vor Näſſe klebrigen Bohlentiſch. „Laßt uns ſpielen,“ ſagt er—„im Spiel verliert ſich trüber Sinn.“ Und da Friedrichs nichts entgegnet, ordnet er ſelbſt die Figuren— macht den erſten Zug. Friedrich von Oeſterreich ſpielt mechaniſch, überſieht die Möglichkeiten und Gefahren und verliert zwei Springer und den Turm. Unauf⸗ haltſam rücken Konradins Truppen vor. Schon iſt die feind⸗ liche Königin in Gefahr— der Staufe frohlockt im ſicheren Gefühl des Sieges, als Robert von Bari eintritt. Die Freunde ſind aufgeſprungen. Das finſtere Antlitz des Richters, vom glutenden Abendlicht mit Blut übergoſſen, deutet nichts Gutes. Friedrich von Oeſterreich hat die Hände vors Geſicht geſchlagen und harrt in dumpfem Brüten des Kommenden. der Staufe hat zuerſt die Faſſung wieder⸗ gewonnen.„ „Was bringt Ihr?“ fragt er kurz und herriſch, und als jener das mitgebrachte Pergament ausbreitet und auf Karls Siegel zeigt, ſchiebt er die Urkunde, die das Todesurteil birgt, achtlos beiſeite. Er bittet nur um einen Notar, um ſeinen letzten Willen zu diktieren, er bittet um einen Prieſter, um ſich mit ſeinem Gotte zu verſöhnen. Beides wird gewährt, die Hinrichtung auf den kommenden Morgen verſchoben. Der Conne'table Johann Britaud non Nangis nimmt in Gegenwart mehrerer Zeugen die Teſtamente der Fürſten ent⸗ — ] Blanche Frangipani iſt die Geliebte Konradins. Friedrich iſt wortkarg und in ſich gekehrt. Er denkt an gegen. Dann, nachdem alle weltlichen Geſchäfte geordnet ſind, hat auch Friedrich von Oeſterreich ſeine Ruhe wiedergefunden. Ein Franziskanerpater hört ihre Beichte. In einer dem Ker⸗ ker benachbarten Kapelle läßt Karl von Anjou eine Re⸗ quiemsmeſſe ſingen. Die Klänge tönen zu den Verurteilten hinüber, die voller Andacht das heilige Abendmahl genießen. Dunkel und labend ſenkt ſich die Nacht auf das Gemüt der Gefangenen. Ein mildtätiger Wächter hat eine Fackel an der Kerkerwand angebracht, um ſo mit dem Schein des Lichts die Trübnis der Verzweiflung von den Verurteilten fern⸗ zuhalten. Vom Gange her tönt der Gleichtritt der Wachen, die auf und ab— auf und ab, in raſtloſer Eintönigkeit mik ihrem eigenen Leben für die Sicherheit der Opfer bürgen. Eng aueinander geſchmiegt, auf harter Lagerſtatt ver⸗ bringen die Freunde die letzte Nacht. Blanches Lichtgeſtalt durchſchwebt den Raum und läßt den jungen Staufen voller Qual aufſtöhnen— doch er verbirgt dem Freunde dieſes letzte Geheimnis ſeines Lebens. Friedrich von Oeſterreich hat die Augen geſchloſſen und betet voller Inbrunſt. Sein Geiſt iſt ſchon nicht mehr von dieſer Welt. Konradin wird der Abf⸗ ſchied vom Leben ſchwer, unſagbar ſchwer. Immer wieder kehren ſeine Gedanken zum irdiſchen Glück zurück. Nur ver⸗ zweifelt beugt ſich ſein Herrſcherſinn dem Unabänderlichen. Erſt in den frühen Morgenſtunden übermannt die Fürſten der Schlaf, aus dem ſie Karls Knechte unſanft reißen. Kopf an Kopf drängt ſich eine zahlloſe Menge auf dem Richtplatz. Karls Geſchöpfe haben das Volk aufgerufen zur Teilnahme an dieſem letzten Akt grauſamer Juſtiz. Vertreter der umliegenden Städte und Provinzen, ergebene Barone ſind auf Karls Geheiß von weither ekommen. um dem Schau⸗ ſpiel beizuwohnen. Karl ſelbſt blickt vom nahegelegenen Jen⸗ ſter einer Burg, nur von wenigen geſehen und beobachtet, auf das finſtere Bild. 5 Der Frühmorgen des 29. Oktober 1268 dämmert herauf, als man Konradin und die Seinen zum Richtplatz führt, wo der Henker mit aufgeſtreiften Aermeln und bloßen Füßen ſchon ihrer wartet. Der Protonotar, Robert von Bari, Karls Vertrauter und des Papſtes heimlicher Agent. nach fran⸗öſiſcher Manier im ſcharlachroten Talare, das Pelzbarett auf dem Haupte, tritt vor die Verurteilten, bricht den Stab über ſie und verlieſt, während des Todes Schweigen über der tauſendköpfigen Menge lagert, das harte Urteil: »„Verſammelte Männer, dieſer Konradin, Konrads Sohn, kam aus Deutſchland, um als Verfüher ſeines Volkes Saaten zu ernten und mit Unrecht rechtmäßige Herrſcher anzugreifen. Anfangs ſiegte er durch Zufall; dann aber ward durch des Königs Tüchtigkeit der Sieger zum Beſiegten und der, wel⸗ cher ſich durch kein Geſetz gebunden hiekt wird jetzo gebunden vor das Gericht des Königs geführt, welches er zu vernichten trachtete. Dafür wird, mit Erlaubnis der Geiſtlichen und nach dem Rate der Weiſen und Sachverſtändigen, über ihn un ſeine Mitſchuldigen als Räuber, Empörer, Aufwiegler und Verräter das Todesurteil geſprochen und damit keine weitere Gefahr entſteht, auch ſogleich vor allen Augen vollzogen.“ Ein dumpfes Gemurmel durchdringt die Verſammlung. Mit feſten männlichen Schritten betritt Konradin das Blutgerüſt. Noch einmal wird ſeine ſugendliche Schönheit, ſein im Sonnenglanz goloͤſtrahlendes Lockenhaupt, allem Volke ſichtbar. Klagerufe und Weinen ſteigen aus der Menge auf — doch des finſteren Karls Gegenwart und ſeine überallk verteilten Häſcher wiſſen nur allzuſchnell jede Kundgebung zu unterdrücken. Die Zeitgenoſſen erzäßlen, daß Konradin noch bis zuletzt auf eine Aenderung des harten Spruchs gewartet habe, daß er, dem ſo deutlich und wahr die Lebensfreude aus den Augen ſtrahlte, ſich uur ſchwer in das Unvermeidliche ge⸗ fügt habe. In inniger Umarmung nimmt Konradin Abſchied von Friedrich von Oeſterreich, daun bietet er auch den an⸗ dern ſeiner Getreuen, die das gleiche Schickſal mit ihm teilen, den letzten Gruß. Ruhig und gefaßt legt er ſein Oberkleid ab, kniet nieder und betet:„Jeſus Chriſtus, Herr aller Krea⸗ turen, König der Ehren, wenn dieſer Kelch nicht an mir vor⸗ übergehen ſoll, ſo befehle ich meinen Geiſt in Deine Hände.“ Nun bietet er ſein Haupt dem Henker dar. Doch noch einmal ſich emporrichtend, ruft er im höchſten Seelenſchmerz aus:„O, Mutter, welch leidvolle Kunde wirft du von mir vernehmen.“ Es ſind ſeine letzten Worte. Als das Beil niederfällt, ſtößt Friedrich von Oeſterreich einen markerſchütternden Schrei aus. Dann folgt er ſeinem Freunde in den Tod. Das gleiche Schickſal trifft den Grafen von Beringen, Friedrich von Hürnheim und noch mehrere andere Große und Edle aus Konradins Umgebung. Das furchtbare Schauſpiel hat ſeinen tiefen Eindruck auf die Verſammelten nicht verfehlt. Tränen des Mitleids fließen um die deutſchen Heldenſöhne. —— —————— D——— 13 Samstag, den 30. April 1927 9. Seite. Nr. 198 Sommer jetzt zu deckenl Damenmantel, impragniert, Cöper. vollweit geschnitten, von gutem Sitz 9˙¹⁸ Damenmantel, Herrenware, impräg- niert, mit feinen Ueberkaros. 16.75, 1 25 Damenmantel, aus grauem u. rosen- holxfarbig. Shetland, leine Biesenstepperei 1475 —O Damenkleid, Waschseide, uni, m. flott. Schottenschleife, eingelegte Falten.. 8 90,.90⁰ Damenkleid aus Voll-Voile, neueste 0 Dessins, hochgeschl Form, Spitzengarnierg..75 Damenkleid, Crepe de chine, moder- nes und flottes Tanz- und Straßenkleid. 1.⁰⁰ Damenkleid, voll-Voile, mit modern. großen Blumenmustern, lange Aermel 15.50 Damenkleid, reinseid. 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