Vezugspreiſe:3 ͤ iſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus Vaen die Poſt monatlich.⸗M..80—— 95 enderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ 1105 vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe 5 Geſchäftsſtelle E6, 2. Oaupt⸗Nebenſtelle K.•, 80 ermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr. 6, Weeſſe derte. 19/20 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ 1 mal. eneralanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Abend⸗Ausgabe Preis 10 Pfennig 1927— Nr. 207 eue Mannheimer Seikung Mannheimer General Anzeiger Beilagen: Sport und Spiel. Aus Seit und Leben. Mannheimer Frauenzeitung. Unterhaltungs-Beilage. Aus der Welt der Cechnik. Wandern und Neiſen Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Kolonlzeile für Allgem. A iden 0,40 N. Velamen —4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks, uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte lusgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Geſetz und Necht Genfer Programmrede des deulſchen Deleglerten v. Siemens Ruſſiſcher Proteſt gegen die Aeberwachungskontrolle Die Forderungen des japaniſchen Vertreters Die heutige Vormittagsſitzung Di Genf, 5. Mai.(Von unſerem Sonderberichterſtatter.) 5 te Einquartierung der Ruſſen in Genf vollzog ſich ganz ähn⸗ ſal wie die der Deutſchen auf der Friedenskonferenz in Ver⸗ Rales. Auf Anordnung der Genfer Polizeibehörden mußte die aus 26 Mitgliedern beſtehende Delegation in Bellevue den dan verlaſſen. Die Lesart, daß dies ein Wunſch des ruſſiſchen Ofttbdelegierten geweſen ſei, erwies ſich als unzutreffend. 10 ſinsk y proteſtierte gegen dieſe überraſchende Maß⸗ b ne, es nutzte ihm aber nichts. Die Polizei handelte, wie ſcheint, auf direkte Order der Berner Regierungsſtellen. Genf angelangt, fanden die Ruſſen vor dem Hotel„Angle⸗ rre“ einen Staketenzaun nebſt ſtarkem Polizeiaufgebot. as erweckte neue Proteſtkundgebungen der Delegierten. Das ganze zweite Stockwerk des Hotels befindet ſich im Zuſtand rengſter Iſolierung von den übrigen Korridoren. In den cken ſind Geheimpoliziſten poſtiert. Die Ruſſen haben einen deſonderen Speiſeſaal erhalten, ſie werden von Kellnern be⸗ 0 die vermutlich Detektive ſind und genießen den Vorzug 95 beſonderen Küche. Soweit Hotelperſonal verwendet l handelt es ſich um Leute, deren Geſinnung haargenau ruldgeprüft worden iſt. Die polizeiliche Ueberwachung der uſſiſchen Delegierten iſt inſofern lückenlos, als ſich keiner der Reen auf die Straße begeben kann, ohne unter die Zwangs⸗ egleitung zweier Geheimpoliziſten geſtellt zu werden. Die aßnahme rief den Proteſt der Sowjetabordnung hervor. ſinsky wandte ſich an Sir Erie Drummond, um die Auf⸗ dobung dieſer polizeilichen Vorſichtsmaßregeln zu erreichen, fur der Generalſekretär des Völkerbundes ließ ſagen, daß er r den Augenblick nichts tun könne. Infolgedeſſen haben die Ruſen e ee beſchloſſen, heute nicht in die Konferenz zu kommen. te drohten geſtern ſpät abends in einer Mitteilung an die ſehtenn anſten mit ſofortiger Abreiſe, falls das Ueberwachungs⸗ tr em nicht endlich gehandhabt werden ſollte wie bei den Ver⸗ ern anderer Staaten. Hauptſächlich liegt ihnen daran, die unbequeme und aufdringliche Verfolgung auf der Straße ab⸗ zuſchaffen. Man wird ihnen dieſes Zugeſtändnis machen, ſalls ſie erklären, daß es auf ihr eigenes Riſiko geſchieht. Die enfer ſpazieren vor dem Hotel„Angleterre“ auf und ab, in erwartung irgendwelcher Zwiſchenfälle. hei Das Hotel de„LAngleterre“ beſitzt eine gewiſſe Berühent⸗ 55 Im Juni 1902 verbarg dort die Prinzeſſin Luiſe von zachſen ihr Liebesglück, bald nachher folgte ihr der Erzherzor s Ferdinand. Im Juli 1911 bezog die 72jährige Sul⸗ 1 nien von Bopal ein Appartement, nachdem ſie bei dem Krö⸗ ungsfeſt des Königs von England den Loypalitätseid geleiſtet 1 tte. Das Schlafgemach der Greiſin wurde von zwei Eu⸗ uchen bewacht. Heute iſt es das Schlafzimmer des Ruſſen okolnikoff und draußen ſtehen zwei bewaffnete Poliziſten. 5 Die zweite öffentliche Sitzung 550 Weltwirtſchaftskonferenz ſtand natürlich unter dem Ein⸗ der ruſſiſchen Proteſtkundgebung. Vor Beginn fanden de ölkerbundsſekretariat einige Beſprechungen ſtatt, an nen Theunis und Loucheur teilnahmen. Sir Erie Rußem mond wurde dazu gedrängt, die Beteiligung der durch entſprechende Zugeſtändniſſe zu ſichern und ihnen * en Vorwand einer ſogenannten Sabotage der Konferenz 155 nehmen. Die Polizeiſtellen wurden den Beratungen zu⸗ anzden. Kurz vor 10 Uhr kam eine vorläufige Eini⸗ gi 9 7 zuſtande, die jedoch dahin geht, daß die ruſſiſchen Dele⸗ ihre en die Lockerung der Bewachung auf der Straße auf 55 eigene Gefahr hin erhalten. Bald nach 10 Uhr erſchien begl kuſſiſche Delegierte Kintſchuck im Viktoria⸗Hotel, eitet von einem Sekretär. Er begab ſich in den Sitzungs⸗ — und nahm den ihm zwiſchen Perſien und Portugal an⸗ o kenen proviſoriſchen Sitz ein. Kurz nachher folgten übri olnikoff und Oſſinsky. Die Delegierten der gerinen Staaten nahmen von den Ruſſen ſcheinbar nicht die 8 Notiz. Das Intereſſe ließ ſich andererſeits ducch likun eihe Photo⸗ und Kurbelmänner feſtſtellen. Das Pub⸗ Sitzu bediente ſich eifrig der mitgebrachten Operngläſer. Die ung beginnt mit einer es Nede des holländiſchen Delegierten Zimmermann, 3¹ müberen Völkerbundskommiſſars für Deutſch⸗Oeſterreich. duſtri ermann verglich in ſeiner Rede die wirtſchaftlichen, in⸗ einigtellen und verwaltungstechniſchen Einrichtungen der Ver⸗ u führ Staaten mit denen Europas und ſuchte den Nachweis binau ren, daß die Vereinigten Staaten noch auf lange Zeit s das wirtſchaftliche Ideal für den alten Kontinent bil⸗ ſundnürden. Er kam ſodann auf das Kernproblem der Ge⸗ Auſſtien der europäiſchen Wirtſchaft und des kommerziellen der 7 Europas zu ſprechen, nämlich auf die Geſundung Wirtſ itteleuropäiſchen Staaten, die durch Vernichtung des deute gaftsgebiets der öſterreichiſch-ungariſchen Monarchie re er ſchweren Kriſe unterworfen ſind. Zimmermann 8 e, dieſem Problem ſeine ſtärkſte Aufmerkſamkeit zu wenn d. und ſchloß mit den Worten:„Es wäre zu bedauern, um dz teſe Konferenz nicht den erſten Schritt machen würde, te Nachfolgeſtaaten der öſterreichiſch⸗ungariſchen Mo⸗ narchie in ein Zollverhältnis zu bringen, das jedem einzelnen die nötige Grundlage für eine günſtige wirtſchaftliche Ent⸗ wicklung gewährt.“ Nach Zimmermann ſprach eine Vertreterin Deutſch-Oeſterreichs und Delegierte der deutſch⸗öſter⸗ reichiſchen Genoſſenſchaftsbewegung, Emmi Freunbdlich. Sie legte der Weltwirtſchaftskonferenz ein Expoſé der wirt⸗ ſchaftlichen Verhältniſſe in Deutſch⸗Oeſterreich vor. Der deutſche Delegierte von Siemens führte ſodann aus, daß die wirtſchaftliche Notlage wohl in allen Ländern das Verſtändnis für die Bedeutung der Wirt⸗ ſchaft habe reifen laſſen. Die Höhe des Lebensſtandards eines Volkes ſei abhängig von der durchſchnittlichen Produktions⸗ höhe ſeiner Bevölkerung. Deshalb ſei es Aufgabe der Regie⸗ rung jedes Volkes, eine möglichſt hohe Geſamtproduktion zu erzielen. Aber das wirtſchaftliche Leben eines Staates ſpiele ſich nur zu einem kleinen Teil in der Heimat ab. Es müſſe aus dieſen Gründen auch ein lebhafter Austauſch zwiſchen den einzelnen Volkswirtſchaften vorhanden ſein. Der Zweck einer Konferenz von Wirtſchaftlern beſtehe darin, erklärte v. Sie⸗ mens, in gemeinſamer Ausſprache der Politiker die Grund⸗ forderungen der Wirtſchaft zu behandeln, damit die beſtehen⸗ den Hemmungen abgebaut und der natürlichen Entwicklung wieder freier Spielramu gewährt werden könne. Es wäre ein großer Erfolg der Konferenz, wenn einige den Weg ebnen⸗ den Empfehlungen ausgeſprochen würden, von denen die Welt die Ueberzeugung hätte, daß ſie mit gutem Willen von den Politikern durchgeführt werden könnten. Der Redner verwies auf die Umwälzungen infolge der Kriegswirtſchaft und machte den Wirtſchaftsleitern den Vorwurf, daß ſie nicht immer ſchnell genug den Mut gefunden hätten, die Lage zu erken⸗ nen und die nötigen Konſequenzen zu ziehen. Daraus ſei der Schrei nach Staatshilfe zu erklären. Die Hilfe bedeute aber nur Unterſtützung eines Wirtſchaftszweiges auf Koſten der anderen. Durch die plötz⸗ liche Verteuerung der Arbeitskraft in Europa ſei der Anſtoß zu der gewaltigen Umſtellung, die als Rationaliſierung bezeichnet werde, gegeben worden. In Deutſchland hätten ſich zwei Theorien gegenübergeſtanden, von denen die eine auf Verbilligung der Waren und Belebung hinausgehe, um dann dadurch wieder Menſchen Verdienſtmöglichkeiten zu ſchaf⸗ fen, während die andere Theorie glaube, daß es richtiger wäre, durch Erhöhung der Löhne die Kaufkraft zu heben. Die Ver⸗ ſtändigung zwiſchen gleichartigen, aber verſchiedenen Ländern ſei ein beachtenswerter Gedanke, der aber nur durchführbar wäre, wenn zunächſt nationale Verſtändigungen herbeigeführt würden. Er müſſe aber davor warnen, daß man glaube, mit dem Schlagwort„Organiſationen“ alle Schwierigkeiten löſen zu können. Viele Verſtändigungsverſuche hätten nicht zum Ziele geführt, weil es der Wirtſchaftswiſſenſchaft an ſicheren Unterlagen gefehlt habe. Wenn dieſe Aufgabe vom Völker⸗ bund aufgegriffen würde, könnten nicht nur der Wirtſchaft, ſondern auch der Verſtändigung der Völker ein erheblicher Dienſt erwieſen werden. Zum Schluß berührte v. Siemens die Frage, ob die bis⸗ herige Wirtſchaftsform die einzig richtige und mög⸗ liche wäre. Er glaube, daß auch hier der Stein der Weiſen noch nicht gefunden ſei und daß an der Weiterbildung dieſer Frage noch ernſthaft gearbeitet werden müſſe. Es müſſe aber hierbei in ſehr vorſichtiger Weiſe vorgegangen und keine Ex⸗ perimente gemacht werden, die einen gefährlichen Ausgang nehmen könnten. Der Widerhall der Reoͤe Die Rede des deutſchen Delegierten v. Siemens dauerte faſt eine Stunde und fand am Schluſſe kräftigen Beifall auf den meiſten Bänken. Zahlreiche Delegierte hielten ſich in der Nähe der Reoͤnertribüne auf, um die Ausführungen des deutſchen Vertreters Wort für Wort genau verfolgen zu können. Die Rede wird übereinſtimmend als die gehaltvollſte und intereſſanteſte bezeichnet und darin beurteilt, daß es ſich hauptſächlich um eine perſönliche Meinungsäußerung handle, deren Bedeutung umſo größer iſt, als Herr v. Siemens als der bedeutendſte deutſche Induſtrieführer gilt. Man wundert ſich jedenfalls in franzöſiſchen Kreiſen darüber, daß Herr v. Siemens die Kartellpolitik ſkeptiſch in ihren Auswirkungen beurteilt, gab ihm doch durchaus recht in Bezug auf die Ver⸗ ringerung der Initiative, die durch die Kartellierung von In⸗ duſtrien hervorgerufen wird. Das Beiſpiel, das Herrn v. Sie⸗ mens am Schluſſe ſeiner Rede in Erinnerung an die Wirk⸗ ſamkeit ſeines Vaters zitierte, wurde von zahlreichen Delegier⸗ ten als eine der intereſſanteſten Mitteilungen bezeichnet, die gegen die Idee der Kartellpolitik ins Treffen geführt werden könne. Herr v. Siemens hatte nach ſeiner Rede eine längere Beſprechung mit Loucheur Es verlautet, daß die beiden Delegierten über gewiſſe Pro⸗ bleme ſprachen die im Zuſammenhang mit der heute von Herrn Siemens gehaltenen Rede innerhalb der Kommiſſion weiter behandelt werden ſoll. (Fortſetzung auf Seite 2) Der biplomatiſche Schritt in Paris Anſtelle des erkrankten Herrn von Hoeſch, des deutſchen Botſchafters in Paris, hat der Botſchaftsrat Rieth am Mitt⸗ woch im franzöſiſchen Auswärtigen Amt am Quai'Orſay bei Briand vorgeſprochen, um darauf hinzuweiſen, daß das Ver⸗ ſprechen der Botſchafterkonferenz vom 16. November 1925 dringend der Erfüllung bedarf. Im Hinblick auf den Abſchluß des Locarno⸗Abkommens hat die Botſchafterkonferenz damals eine Reihe von Reformen im beſetzten Rheinland in nahe Aus⸗ ſicht geſtellt, darunter auch die alsbaldige Verminderung der Beſatzungstruppen auf die normale Stärke, d. h. auf die Stärke der deutſchen Friedensgarniſonen. Das Verſprechen iſt bis auf den heutigen Tag nicht eingelöſt worden. Noch immer liegen im beſetzten Gebiete der Bevölkerung mindeſtens 20 000 Truppen mehr zur Laſt, als es nach der Note vom 16. November 1925 der Fall ſein ſollte. Es iſt alſo entſchieden an der Zeit, daß jetzt endlich mit dem Verſprechen ernſt gemacht wird. Deutſchland muß verlangen, daß die überzähligen Trup⸗ pen ohne weitere Verſchleppung aus dem beſetzten Gebiet zu⸗ rückgezogen werden. Die ganze Locarnopolitik müßte ihren Kredit verlieren, wenn man noch länger verſuchen wollte, Deutſchland mit leeren Verſprechungen abzuſpeiſen. Der Beſuch, den der deutſche Botſchaftsrat Rieth dem fran⸗ zöſiſchen Außenminiſter Briand abgeſtattet hat, iſt nicht etwa als eine iſolierte diplomatiſche Aktion aufzufaſſen. Vielmehr liegen die Dinge ſo, daß dieſe Frage in den diplomatiſchen Verhandlungen zwiſchen Deutſchland und Frankreich wohl niemals ganz geruht hat. Sie iſt einmal etwas in den Hinter⸗ grund getreten, als in den Wochen nach Thoiry die Hoffnung auf eine Geſamtlöſung beſtand. Damals war man geneigt, im Hinblick auf die Möglichkeit einer Geſamträumung in abſeh⸗ barer Zeit das kleinere Problem zurückzuſtellen. Die Lage hat ſich aber ſeitdem geändert. Die Geſamtlöſung iſt weiter hinausgerückt, als man damals annahm und damit iſt die Verminderung der Beſatzungsſtärke wieder zu einer dringen⸗ den Frage der Gegenwartspolitik geworden. Ueber ihre Wichtigkeit beſteht nirgends ein Zweifel. Graf Weſtarp hat als Führer der Deutſchnationalen ſchon in einem früheren Stadium der Entwicklung die Anſicht geäußert, daß man die Herabſetzung der Beſatzungsſtärke mit aller Energie betreiben müſſe, wenn die Geſamtlöſung hinter den Erwartungen zu⸗ rückbleibe. Von dieſem Geſichtspunkte aus hat die deutſche Regierung ſchon ſeit einiger Zeit die Note der Botſchafter⸗ konferenz vom November 1925 wieder hervorgeholt und das Auswärtige Amt hat nunmehr nach längeren Vorbeſpre⸗ chungen in Paris einen Schritt unternommen, der die fran⸗ zöſiſche Regierung vor die Notwendigkeit ſtellt, raſch eine Ent⸗ ſcheidung zu treffen. Der Schritt iſt auch inſofern nicht iſoliert, als er ſich nicht auf Paris beſchränkt. Es ſcheint zwar, daß in Brüſſel und London am Mittwoch nicht in derſelben Weiſe vorgegangen worden iſt wie in Paris. Aber es verſteht ſich von ſelbſt, daß die ganze Aktion in einem größeren Zuſammenhange ſteht u. daß Brüſſel und London ebenſo in ihren Kreis einbezogen worden ſind wie Paris. Dabei iſt allerdings richtig, daß der Hebel in der Hauptſache in der franzöſiſchen Hauptſtadt angeſetzt wer⸗ den muß. Dort finden ſich die meiſten Widerſtände und dort bedarf es deshab auch der dringlichſten Vorſtel⸗ lungen. Die belgiſche Regierung macht keine Schwierigkeiten und von engliſcher Seite iſt offen anerkannt worden, daß der Note vom 16. November 1925 bisher in dem Hauptpunkte noch kein Genüge geſchehen iſt, eine Tatſache, die ſich ja auch nicht gut leugnen läßt. Der engliſche Außenminiſter Cham⸗ berlain tut mehr. Er tritt für die deutſche Forderung ein und ſucht dem Kabinett Poincaréè begreiflich zu machen, daß Deutſchland ein volles Anrecht hat, die Erfüllung jenes Ver⸗ ſprechens, d. h. die Herabſetzung der Beſatzungstruppen um mindeſtens 20000 Mann mit allem Nachoͤruck zu verlangen. Man kann annehmen, daß die letzten Wochen ſowohl in Paris wie in Brüſſel und in London mit Ausſprachen über dieſe Frage angefüllt geweſen ſind und daß man den Schritt in Paris erſt getan hat, nachdem durch die vorausgegangenen Beſprechungen eine einigermaßen ſichere Grundlage gewonnen war. Es iſt ziemlich klar, daß man gegen das deutſche Ver⸗ langen nichts Stichhaltiges vorbringen kann, ſobald Deutſch⸗ land ſeine Anſprüche auf die Erfüllung jener Botſchafternote in einer formulierten Forderung geltend macht. Schon die mindeſte Rückſicht auf den Locarnovertrag zwingt dazu, die Gründe Deutſchlands anzuerkennen. Es iſt deshalb auch an⸗ zunehmen, daß Briand den deutſchen Schritt günſtig aufge⸗ nommen hat. Aber von einer ſolchen Aufnahme bis zur prak⸗ tiſchen Durchführung der deutſchen Forderungen iſt immer noch ein fühlbarer Schritt. Deshalb wird es mit dem geſtrigen diplomatiſchen Schritt in Paris auch nicht ſein Bewenden haben, ſondern es wird weiterer nachdrücklicher Verhandlungen bedürfen, um der deutſchen Forderung endlich praktiſche Geltung zu verſchaffen. Es geht in dem gegenwärtigen diplomatiſchen Kampf ſelbſtverſtändlich um die volle Erfüllung der deutſchen Forderungen. Will man 122+ 21 politik den nötigen Spielraum laſſen müſſen. Mit voreiliger, abfälliger Kritik tut man der Sache keinen Dienſt. *— 1 2. Seite. Nr. 207 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Donnerskag, den B5. Mat 19271 Die ruſſiſchen Hauptdelegierten Sokolnikoff und Oſ⸗ insky ſtatteten heute mittag dem Führer der deutſchen Ab⸗ ordnung Trendelenburg einen Antrittsbeſuch ab. Heute nachmittag findet zwiſchen Trendelenburg und Sokolnikoff eine Beſprechung ſtatt. Nach Herrn von Siemens ſprach der japaniſche Delegierte Shidachi. Er reſümierte die Aufgaben der Weltwirtſchaftskonferenz in folgenden 6 Punkten: 1. Verminderung der Steuerlaſten; 2. Einſchränkung der Schulden und Erleichterung der Freizügigkeit; 3. Entwicklung der natürlichen Hilfsquellen durch die Freiheit der wirtſchaftlichen Unternehmungen; 4. Gerechte Verteilung von Nährmitteln und Rohſtoffen erſter Ordnung; 5. Srleichterung des Transportes zu Lande und zu Waſſer; 6. Stabiliſierung der Deviſen. Der japaniſche Delegierte lieferte bei der Gelegenheit ein Expoſé über die jüngſte Finanzkriſe in Japan. Zum Finanzausgleich Berlin, 5 Mai.(Von unſerem Berliner Büro.) Der preußiſche Finanzminiſter Dr. Höpker⸗Aſchoff ſprach geſtern in einer Rede des Wahlkreiſes Berlin der demokra⸗ tiſchen Partei über das Problem des Finanzausgleichs. Ge⸗ genüber den ſüddeutſchen Staaten könne eine derartige Be⸗ vorzugung, wie ſie die Sonderbehandlung bei der Bierſteuer darſtelle, auf die Dauer nicht geduldet werden. Länder und Gemeinden dürften das Reich nicht rupfen. Der Oberbürger⸗ meiſter von Berlin, Dr. Böß wandte ſich in ſcharfen Worten gegen die Benachteiligung Berlius. Gleichzeitig hat geſtern auch zwiſchen Vertretern der Induſtrie und des Handels, ſo⸗ wie den Behörden in der Induſtrie⸗ und Handelskammer eine eingehende Ausſprache über die kataſtrophale Auswir⸗ kung der Gewerbeſteuer ſtattgefunden. Geh.⸗Ra: v. Borſig wies u. a. nach, daß die Laſten der Betriebe 40 bis 35 v. H. des Geſamtertrages ausmachen. Es wurde den ſtädtiſchen Behörden von der Handelskammer ſehr ſtichhaltige Gründe vorgehalten, die den Oberbürgermeiſter in ſichtliche Verlegenheit ſetzten. Er verſchanzte ſich hinter der nicht eben pielſagenden Erklärung, daß die Höhe des Berliner Etgts in der Hauptſache auf die großen Koſten der geſpannten Le⸗ bensführung zurückzuführen ſei. Es iſt ſchon richtig, daß Berlin im Finanzausgleich wenig günſtig abſchneidet. Auf der anderen Seite aber iſt die ſehr mangelhafte Berliner Verwaltung an dem ſchlechten Stand der Finanzen zum guten Teil ſelbſt ſchuld. Empfänge bei Hindenburg Berlin, 5. Mai.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Reichspräſident empfing heute den Reichsminiſter des Aus⸗ wärtigen Dr. Streſemann zum Vortrag. Ferner emp⸗ fing Herr von Hindenburg vom Stahlhelm und Bund der Frontſoldaten die beiden Bundesführer, Franz Seldte und Oberſtleutnant Düſterberg, den Bundeskanzler a. D. Zettritz, den Hauptſchriftleiter Dr. Brauweiler vom „Hannov. Kurier“ und den Hauptmann a. D. Außfeld, die dem Reichspräſidenten als Ehrenmitglied des Bundes das Treuegelöbnis und Grüße der Frontſoldaten, die ſich am kom⸗ menden Samstag und Sontnugg in Berlin verſammeln, über⸗ brachten. Schließlich nahm Herr von Hindenburg auch noch den Beſuch des Auslandsinſtituts in Stuttgart entgegen. Die Verhandlungen mit Frankreich Berlin, 5. Mat.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie wir hören, rechnet man in maßgebenden Berliner Kreiſen mit der Wiederaufnahme der deutſch⸗franzöſiſchen Wirtſchaftsver⸗ handlungen für Ende dieſes Monats. Das Gerücht, das hier und da auf getaucht iſt, von franzöſiſcher Seite beabſichtige man für die vorzeitige Rheinlandräumung Konzeſſionen auf wirtſchaftspolitiſchem Gebiete anzubieten, die im Zuſammenhang mit den Haudelsvertragsverhandlun⸗ e wird uns von unterrichteter Seite als grundlos erklärt. Der Sicherheitspalt des Grafen Condenhobe Berlin, 5. Mai.(Von unſerem Berliner Büro.) In der„Voſſiſchen Zetitung“ unterbreitet Graf Coudenhove⸗ Kalerghi der Oeffentlichkeit einen„pan⸗europäiſchen Sicher⸗ heitspakt“. Er enthält 8 Theſen, darunter auch die Forderung nach Herabminderung der Friebensſtärke, der Rüſtungsaus⸗ gaben Europas um ca. zwei Drittel, den Abbau der euro⸗ päiſchen Zölle und die Schaffung eines europäiſchen Zoll⸗ vereins, Einſchränkung der allgemeinen Wehrpflicht, Neu⸗ regelung des geſamten Schuldenproblems. Zum Stahlhelmtag Berlin, 5. Mai.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Kommuniſten verſuchen im Landtag mit allen Mitteln eine Stahlhelmdebatte herbeizuführen. Geſtern iſt nun das miß⸗ lungen, auch ihr Bemühen, gleich morgen zu Beginn der Sitzung eine Beſprechung des Verbotes des Berliner Polizet⸗ präſidenten zu erreichen, der vom.—8. Mai, die von ihnen angekündigte Demonſtration unterſagt hat, war vergeblich. Die Komuniſten tun ſo, als handle es ſich hier um eine Ausnahmeheſtimmung. Das iſt, wie ſie ſehr wöhl wiſſen werden, eine Täuſchung. Bisher wurde noch ſtets der Brauch geübt, daß bei derlei Veranſtaltungen, wie ſie am Samstag und Sonntag in den Mauern Berlins vor ſich gehen ſollen, den politiſchen Gegnern das gleiche De⸗ monſtrieren verboten wurde. Es iſt das ein einfaches Gebot zur Aufrechterhaltung der Ordnung und Sicherheit. Nicht anders hat man es auch bei der roten Frontkämpfertagung zu Pfingſten vorigen Jahres gehalten. Aber die kommu⸗ niſtiſchen Herrſchaften ſind nun gewöhnt, für ſich Sonderrechte zu reklamieren, auf die gerade ſie zuletzt Anſpruch hätten. Der Bundesführer des Stahlhelms, Seldte, iſt geſtern abend in Berlin eingetroffen und feierlich ins Hauptquartier, ins Hotel„Prinz Albrecht“ geleitet worden. Die K. P. D. Bezirksleitung Berlin⸗Brandenburg⸗Lauſitz for⸗ dert in einem Aufruf an die Arbeiterſchaft Berlins ziemlich unverhüllt zum Widerſtand gegen das Demonſtrationsverhot des Polizeipräſidenten auf. Anders läßt ſich wohl kaum die Parole deuten, mit der ſich dieſer hetzeriſche Aufruf an dile Arbeiter wendet und in dem es heißt:„Zeigt den Stahlhelm⸗ banden die geſchloſſene einheitliche Macht der Arbeiterſchaft, wahrt eiſerne Diſziplin, zeigt eure Kampfentſchloſſenheit. Straßen frei für das rote Berlin.“ Die„Rote Fahne“ gibt denn noch in einem Begleitartikel, der„Heraus zum Proteſt“ ütberſchrieben iſt,„Ausführungsbeſtimmungen“ zu dieſem Parteidekret. Dabei wird Herr Zörgiebel als Lakai der Bourgeoiſie tituliert, der auf Granit beißen werde. Er kenne das Berliner Proteletariat ſchlecht. Die Antwort werde eine flammende Empörung aller ſein, die nicht den letzten Reſt proletariſchen Klaſſenbewußtſeins verloren hätten. Zörgtebels Ukas, ſo wird verſichert, könne den Maſſenwillen des Berliner Proletariats nicht erſchüttern. Schließlich wird zum Proteſt gegen Zörgiebels Verbot aufgefordert. Gewalttätige Nationalſozialiſten Berlin, 5. Mai. Von unſerem Berliner Büro.) In einer Verſammlung der nationalſozialiſtiſchen Arbeiterpartet, die geſtern abend im Kriegervereinshaus ſtattfand, iſt es nach den Meldungen einiger Blätter zu ſchweren Ausſchrei⸗ tungen gekommen. Der Gauleiter Göbbel forderte im Verlauf ſeiner Rede die anweſenden Nationalſozialiſten auf, die Wohnungen der verantwortlichen Redakteure ſämtlicher linksgerichteten Zeitungen Berlins auszukundſchaften und die⸗ ſen Herren bei Gelegenheit einen„tatkräftigen Beſuch“ ab⸗ zuſtatten. Der evangeliſche Pfarrer Stuve, der einen Zwiſchenruf machte, wurde von Mitgliedern der national⸗ ſoztaliſtiſchen Sportvereinigung gepackt und geſchlagen, er mußte blutüberſtrömt aus dem Saale geſchafft werden. Im weiteren Verlauf der Verhandlungen fiel man dann auch noch über einen Redakteur des Berliner„Lokalanzeigers“ her, der ebenfalls zu Boden geſchlagen wurde. Schließlich ſah ſich die Polizei veranlaßt, die Beſucher der Verſammlung auf Waffen⸗ beſitz zu durchſuchen. Als die Polizei unter Führung eines Majors in den Saal drang, entſtand ein fürchterliches Durch⸗ einander; nur durch energiſches Eingreifen konnten die Ver⸗ ſammelten an tätlichem Widerſtand gehindert werden. Gegen die Leiter der Veranſtaltung, an der auch mehrere Abgeord⸗ nete der nationalſozialiſtiſchen Arbeiterpartei teilnahmen, wird ein Verfahren wegen Aufforderung zur Gewalt ein⸗ geleitet werden. Der Polizeibericht Berlin, 5. Maj.(Von unſerem Berliner Bürv.) Die nationalſozialiſtiſche Verſammlung im Kriegervereinshaus, in deren Verlauf es zu blutigen Erzeſſen kam, wird von polizei⸗ amtlicher Seite wie folgt dargeſtellt: Als der Gauleiter Dr. Göbbels abfällige Bemerkungen über verſchiedene Zeitun⸗ gen machte, wurde ihm aus der Menge zugerufen:„Sie ſind der richtige germaniſche Jüngling.“ Darauf ſtellte Göbbels an den Zwiſchenrufer die Gegenfrage, ob er hinaus⸗ geworfen werden wollte. Dieſe Frage gab einem Teil der ſo⸗ genannten Schutzſtaffel das Signal, den Zwiſchenrufer, den Pfarrer Stucke, gewaltſam anzupacken. Es wurden ihm mehrere Fauſtſchläge ins Geſicht verſetzt. Andere Teilnehmer der Verſammlung ſchlugen auf ihn ein. Dann ſchleifte man ihn zum Ausgang. Dabei wurden die Staffelleute durch nach⸗ drängende Teilnehmer der Verſammlung gedeckt, ſo daß es den überwachenden Polizeimannſchaften nicht möglich war, an die Täter heranzukommen. Außer Stucke wurde ein zweiter Zuhörer wegen eines Zwiſchenrufes hinausbefördert. Nach Schluß der Verſammlung wurden ſämtliche Teilnehmer durch Hinterlandes benutzt wird. inzwiſchen herangezogene Kriminal⸗ und Schutzpoliziſten nach Waffen durchſucht. Infolgedeſſen entſtand ein heftiger Tuua, Bei 11 Teilnehmern wurden Schlagringe, Gummiknenge 75 Totſchläger und eine Selbſtladepiſtole gefunden. Auße 17 fand man ſpäter im Saale verſtreut noch verſchiedene ände als Waffen anzuſprechende Werkzeuge. 26 ſolcher Gegeig 15 0 wurden beſchlagnahmt. 29 Perſonen wurden ſiſtiert, 11 da 1 ſtg weil Waffen bei ihnen gefunden wurden, die anderen, 1ae 0 15 dem Jugriff der Polizei Widerſtand entgegenſetzten. Daßs der kommnis bildet zur Zeit noch den Gegenſtand eingehen poltzeilicher Unterſuchungen und Erwägungen. Die Aeberſchwemmungskataſtrophe in Amerila Es ſind neuerdings etwa 1000 Fluchtlinge aus 98 überſchwemmten Gebiet in New Orleans angekommen. Nübe berichten, daß die Bewohner eines kleinen Dorfes in der uar⸗ von Vicksburg vom Waſſer überraſcht wurden und gege t tig vollſtändig iſoliert ſeien. Ihre Verpflegung geſtalte ſler ſehr ſchwierig, da alle Straßen und Eiſenbahnen in uhehn Umgebung überſchwemmt ſeien. Die Ueberſchwemmung 7 en ſich nunmehr über 6 Staaten aus. Die Sachverſtän 90 haben erklärt, daß das Hochwaſſer am 11. Mai ſeinen Huine Prb⸗ Stand erreichen werde. Man befürchtet, daß einige Da im Staate Lutſtana den Waſſermaſſen nachgeben werden. ſident Coolidge hat darum dem Kriegsminiſter den Vorf den gemacht, alle Genietruppen zu mobiliſieren, um der drohen Gefahr vorzubeugen. Außerdem hat der Präſident einen ee Aufruf an die amerikaniſche Nation erlaſſen, in dem ſie zn Hilfeleiſtung aufgefordert wird. Letzte Meloͤungen Unwetterkataſtrophe im Schwarzwald r. Triberg, 5. Mat.(Eigener Drahtbericht.) Im mittleren Teil des Schwarzwaldes, vor allem im Gutachtal, gingen heute nachmittag in den früheren Stunden ſchwere Unwetter niedet, wie ſie ſeit Jahr und Tag nicht aufgetrelen ſind. Nachdem am Mittwoch ſchon mäßige Gewittertätigkel eingetreten war, kam es heute nach einem ſchönen Vormitla unerwartet zu ungemein ausgebreiteten Gewitterbildungen die um halb 2 Uhr einſetzten und ſich bei faſt völliger Windſt in den Bergen lange hielten. Kurz vor 2 Uhr ſetzten die Hauß entladungen ein, begleitet von ſchwerem ununterbrochen* dergehendem Hagelſchlag. Der Hagel fiel in haſelnn großen Körnern und hielt faſt eine halbe Stunde an, ſo dü die Hagelmaſſen ſchließlich als weiße, mehrere Zenkt meter hohe Schicht in Gärten, Straßen und Wieſen liegen blieb. Die Niederſchläge erzeugten gewaltige Waſſer⸗ maſſen, die ſich in jedem Wege breit die Hänge herabwälzlen und Gärten und Anlagen aufriſſen und verſchlammten, ſomn in den jungen Kulturen der Gärten und Felder großen Schaden anrichteten. Vielfach drangen die Waſſermaſſen, die Abläufe nicht mehr faſſen konnten, in die Keller Häuſer ein, teilweiſe dabei 30 Ztm. Tiefe erreichend. Die ſchönſtem Stande befindliche Baumblüte iſt ſchwer ge. ſchädigt. Die Gärten, Anlagen vielfach aufgeriſſen und verſchlammt, die Sport⸗ und Tennisplätze bilden einen Sin Die Gutach ſelbſt und die Waſſerfälle waren raſch von Ho waſſer gefüllt. Schäden durch Blitzſchlag ſind bis jetzt ic bekannt geworden. Die Neigung zu weiteren Gewittern ha noch an. Zugunglück in Spanien 4 — Madrid, 4. Mai. Auf der Station Palma del zwiſchen Sevilla und Cordova ſtieß geſtern abend 11 Uhr ein von Sepilla kommender Expreßzug auf einen dort auf benf Nebengleis haltenden Güterzug, deſſen letzte Wagen noch 5 dem Hauptgleis ſtanden, wobei der ganze Wnteeang 215 gleiſt e. 2 Wagen des Expreßzuges wurden ineinander 5 ſchoben. Ein 1jähriges Mädchen und ein Poſtbeamter weren ſofort tot. Einige Perſonen wurden leicht, ein Deutſche, namens Richard Kreich ſchwer verletzt. Der Unglücksfall el eignete ſich wenige Minuten nach der Durchfahrt des roret zuges, in dem das Königspaar und Primo de Rivera n Mabrid zurückfuhren. — Madrid, 4. Maf. Die in den letzten Apriltagen ange kündigte große Marokko⸗O fenſtee hat im Oſten und Weſe die erſten vorgeſchobenen Ziele erreicht. Dadurch iſt der tere Aufmarſch gegen das Hauptmaſſiv des Rifs möglich 61 worden. Offtzielle und private Telegramme berichten 9o⸗ ſtrenger Behandlung der„Rebellen“, Plünderungen Niebderbrennung ihrer Häuſer. Gegenwärtig iſt in den rationen eine Pauſe eingetreten, die zur Sicherung e⸗ —5 Totenmaske und Lebendͤgeſicht Von Dr. Rudolf K. Goldſchmidt(Heidelberg) Unſere Zeit ſucht nach einer Entzauberung der Seele. Hin⸗ ter allen modiſchen Strömungen, hinter Telepathie, Okkultis⸗ mus und Handdeutekunſt liegt eine Neu⸗Gier, das Unerforſch⸗ liche in die Bezirke des Wißbaren zu ziehen. Metaphyſik wird zur Phyſik. Warum ſollte in der Modehetze des Radio der Aether nicht auch die Schwingungen der Seele weitertragen? Warum jſollte die Seele, ehe ſie den Körper verläßt, nicht noch einmal ihr ganzes Sein ſo in das Geſicht des Menſchen ein⸗ graben, daß wir aus dem Antlitz des Toten Schickſal und Be⸗ ſtimmung des Lebenden leſen könnten? Ja, man iſt verſucht, feſtzuſtellen: dieſes Toten⸗Geſicht iſt vielleicht das wahre, end⸗ gültige, ewige Antlitz des Menſchen, weil es von den Zu⸗ fälligkeiten der Stimmung, in der wir ein Lebend⸗Geſicht er⸗ haſchen, befreit iſt. Dieſes ewige Geſicht braucht noch garnicht das Geſicht eines großen Menſchen zu ſein. Vor einigen Jahren zeigte mir ein Dichter einmal die Schätze und Geſchenke, die er zum fünfzigſten Geburtstag aus ganz Europa bekommen: koſt⸗ bare Dinge von erleſenem Glanze. Aber er wurde ſtill und ernſt, als er mir das Geſchenk zeigte, das ihm von unbekann⸗ ter Frauenhand zugeſandt und das ihm das liebſte war: es war der Abguß der Totenmaske einer Selbſtmörderin, die man vor Jahren aus der Seine gezogen, die Maske eines un⸗ erhört ſchönen, herrlichen jungen Mädchenkopfes. Niemand weiß, wer das Mädchen war. Niemand vermag zu berichten, warum dieſe Zwanzig⸗ oder Fünfundzwanzigjährige in den Tod gegangen war. Ihre Totenmaske liegt heute im Abguß in jeder Kunſtakademie. Man nennt ſie„1 inconnue de la Seine“.„Wir betrachteten lange die Totenmaske dieſes Mäd⸗ chens und von jener Stunde an wurde mir die Totenmaske zum ewig fragenden und vieles verkündenden Geſchenk der Toten an die fragenden Lebenden. Dieſe Frage nach dem ewigen Antlitz muß oft in dieſer Zeit geſtellt werden. Denn gleichzeitig erſcheinen zwei Bände verſchiedener Verfaſſer, welche die weſentlichen Totenmasken der Jahrhunderte ver⸗ einigen, gleichſam als ob nun die Zeit zu dieſen Publikationen gezwungen hätte. Der eine Band, den Benkard in der Frankfürter Verlagsanſtalt herausgab, iſt der umfangreichſte. Er genügt für die erſten Betrachtungen und weiſt die größte Zahl von Abbildungen auf. Aber die ſind nicht ſo vollendet wie in dem Bande, den der Pfychiater Hans Gruhle herausgab. Hier finden wir die Masken in der feinſten, prägnanteſten Technik, im Lichtdruck wieder und den großen Band blättert man ſorgſam durch. *.** Gruhle ſchickt dem ganzen Bande eine kluge Einleitung voraus: Keine poetiſchen Arabesken oder impreſſioniſtiſchen Phantaſien über das Thema: Was kündet uns die Maske? Sondern eine ſchlichte Vorſtellung darüber, was heute die Wiſſenſchaft über das Thema zu ſagen hat. Gruhle weiſt auf den geringen ſpeziellen Erkenntniswert der Mimik hin, ohne die Mannigfaltigkeit der Mimik in ihrem Spielreize zu entwerten. Aber bei allen von der Wiſſenſchaft gebotenen Zweifeln, die er eindeutigen Schlüſſen entgegenſetzt, muß auch er zugeben, daß die Mienen eines Geſichtes die häufig wieder⸗ holten Bewegungen dauernder Seelenreize, vor allem der Leidenſchaften, feſthalten im bauernden Ausbruck. Das Ant⸗ litz wird zum Symbol verſtärkt und verdeutlicht durch das Auge. Scheint das Geſicht und Auge vor allem den gewor⸗ denen Menſchen wieder zu ſpiegeln, ſo der Schädel, die For⸗ men und Linten des Kopfes die Anlagen und Beſtimmung. Daß Beziehungen zwiſchen Geſicht, Schädel und ſeeliſcher Struktur des Menſchen beſtehen, leugnet auch Gruhle nicht. Nur fehlen einſtweilen uns noch die Kenntniſſe, etwaige Ge⸗ ſetzmäßigkeit feſtzuſtellen. Helfrich Peter Sturz, der Zeitgenoſſe Leſſings, hatte nicht Unrecht, als er meinte:„Mit einer nur wenig veränderten Naſe wäre Cäſar nicht der Cäſar geworden, den wir kennen.“ Nicht um das erinnerungsmäßige Vergleichen mit einem uns ſchon bekannten Typus handelt es ſich.„Unſer Geiſt, ſagt Gruhle, ſchafft etwas Eigenes, Neues, wenn er die Idee eines Organismus, einer Struktur erlebt.“ Es gibt Schickſale und Geiſter, für die wir eben eine beſtimmte Körpererſcheinung ausſchließen: Hölderlin, klein, bucklig und im Schnurrbart? Gottfried Keller als eleganter Stutzer, 1 0 George mit Monokel und Vollbart: unmöglich ſind uns die Vorſtellungen. Aber vom Negativen abgewandt, haften ſich an Werke Vor⸗ ſtellungen vom Meuſchen. Gruhle iſt voll Zweifel:„Auch in den Totenmasken ſelbſt liegt lunabhängig von ihrer Ab⸗ bildung) keine objektive Wahrheit. Auch der Abguß des ſvoeben Dahingeſchiedenen fälſcht. Der Betrachter der Kleiſtſchen Maske will„Kleiſt“ ſehen; er intereſſiert ſich nicht dafür, ob die Todeswunde ſich ausprägt. Der Verehrer von Brahms fühlt ſich nicht durch die Halbſeitenlähmung gefeſſelt, die ſich als Todesurſache auch auf dem Geſicht des Verſchiedenen aus⸗ een ſondern er will das Weſen der Züge im Bilde be⸗ itzen. Aber auch, abgeſehen von den Todesurſachen, abgeſelt von der Totenſtarre des Antlitzes, die manchen Zug auslös 12 gabgeſehen von der Technik des Abguſſes, die manche Ein ain⸗ heit(Haare) fälſcht, liegt auch in dem hohen Alter des ½% geſchiedenen oft ein Umſtand, der uns den Kopf entfrembe, Er geht mit ſeinen klaren, nüchternen, ſtraffen Feſtſtellunger an der endgültigen Entſcheidung über Wert und Unwert 15 Totenmaske für die Erkenntnis und Deutung des Menſche, vorbei. Welcher kritiſche Kopf würde auch wagen, zu entſch r⸗ den, wo noch die Wiſſenſchaft im Dunkeln tappt. Das Unwal ſcheinliche iſt nicht immer unwahr. Wir wiſſen, wie ſich 10 Tode oft die Züge eines Menſchen ändern und ſo der Tote chen garnicht die Züge des leidenden und ſterhenden Menſcht, ſpiegelt. Aber vielleicht gibt gerade die Unmöglichkeit, zu eder ſcheiden und mit dem Meſſer der Wiſſenſchaft zu zerſetzen n⸗ Totenmaske diefen Reiz. Das Rätfel iſt auch hier erſchütten der als die Löſung und Totenmaske und Totenſchädel angl tiefer in den Sinn der Dinge, indem ſie deren groſſes Sumſz darſtellen, als alle Philoſophie. Das fühlte auch Hamlet, Poricks Schädel aufhob. 4 4.* In einem Kreiſe ernſthaft redender Männer und Franen ließ der Hausherr, der in dieſem Falle identiſch war mit Ng⸗ Herausgeber des Buches, eine Anzahl Photographien von kenmasken umgehen. Die Bilder waren nicht gezeſchnet afel wir follten raten, weſſen Totenmaske hier wohl dieſe dus⸗ und jene Tafel wiedergäbe. Der Erfolg überraſchte. Die m ken gerade der bedeutendſten Menſchen wurden falſch gera ien Da war ein Kopf mit ſinnlicher Breite des Mundes, die Linen, der Backen ſchienen Lebensdurſt und Freude zu veernſen Nichts Herbes zeigte ſich in dem Geſicht Man riet auf einez, Maler oder Bildbauer. Es war die Maske— Nobeſptewen⸗ Seltſam die Miſchung von kultiviertem Weltgefühl und 9 en keriſcher Aſkeſe, von ſtrenger Linie und zartem Hervorke äd⸗ der Partie um das Auge: im Unfaßbaxen Züge eines achen chens beigemiſcht. Zwei wollten den Kopf eines chnif 15 Philoſophen erkennen: es war die Maske des größten Tahtezke, der neueren Geſchichte: Rapoleons. Erſchütternd dieſe Mas die niemand erkennen konnte: ein Kopf, als ob er Jahr derte lang geweſen und nur gearbeitet hätte.„Ein Genie Arbeit“, meinte eine Frau; weit die Mundfalten ins bſten gezogen, ſcharf die Naſe vorſpringend, am charakteriſtiſch er Mund und Kinn, in zuſammengepreßter Erwartung, ten die Stimme des nächſten Jahrhunderts noch eben begntween⸗ wollte. In dem nur Fühlbaren des hedeutenden Meaſgef⸗ antlitzes Reſignation nach langer Arbeit. Das waren die 79 chlag und — — m 4 ſte r⸗ el 66. x-w.. r n — Aurenttlungstgtigkeit weiterhin an. Donnerstag, den 8. Mal 1927 Neue Maunheimer Zeitung([Abend⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 207 Wirtſchaftliches · Soziales Die Lage des Arbeitsmarktes in VBaden für die Zeit vom 21. bis 27. April 1927. Mitgeteilt vom Landesamt für Arbeitsvermittlung) ine weitere Beſſerung der Lage des Arbeitsmarkts werd auch für die Berichtszeit vom 21 bis 27. April feſtgeſtellt 9177 Bte Zahl der Hauptunterſtützungsempfänger iſt von von 1011 33 948, alſo um 1969, diejenige der Notſtandsarbeiter weiſu 1 auf 3712, alſo um 109 geſunken. Infolge Ueber⸗ zur— von bisherigenErwerbsloſenunterſtützungsempfängern apfängſenkürrorge hat ſich allerdings die Kriſenfürſorge⸗ 585 ngerziffer gleichzeitig um 110— von 9592 auf 9702— 55 Ebenſo zeigt die Kurzarbeiterziffer im Tabak⸗ 2286 be eine weitere Neigung zur Steigerung(Zunahme von auf 2715), wie auch im Verlauf der Berichtszeit eine garrenfabrik ihren rund 30 Kräfte beſchäftigenden Betrieb geſchloſſen hat. rr allgemeinen ſchreitet aber die Beſſerung der Arbeits⸗ Verſtärge in den meiſten Berufsgruppen(langſam) vorwärts. gew ärkte Nachfrage weiſt insbeſondere das Spinnſtoff⸗ erbe(Baumwoll⸗ und Tuchweberei) auf, während inner⸗ ind der Metallverarbeitung und Maſchinen⸗ kati uſtrie bei der Sondergruppe der Nähmaſchinenfabri⸗ Wären ſowohl Entlaſſungen als Einſtellungen zu beobachten Minrt Doch iſt im großen und ganzen innerhalb der Metall⸗ 15 rheitung und Maſchineninduſtrie eine weitere Belebung ge Nachfrage nach Arbeitskräften hauptſächlich für den all⸗ ſchineinen Maſchinenbau, den Bau landwirtſchaftlicher Ma⸗ ba nen, den Kraftwagen⸗ und Motorenbau ſowie den Ofen⸗ ſeſtz aber auch für handwerkliche Betriebe(Bauſchloſſerei) er iſtellen, Im Baugewerbe wurden vornehmlich Mau⸗ 55 ſtärkerem Grade als in der Vorwoche benötigt; der ebarf konnte leicht befriedigt werden. Im Gaſtwirts⸗ und Fremdengewerbe hält die Wenn auch die Haupt⸗ ſ ellungen für die Saiſon großenteils ſchon abgeſchloſſen „ſo werden immer noch Ergänzungen vorgenommen. Städtiſche Nachrichten Volks', Berufs- und Vetriebszählung 1923 Die Gewerbebetriebe in der Stadt Mannheim und die in ihnen beſchäftigten Perſonen N Prof. Dr. Schott hat als„Beilage zum Statiſtiſchen übenatsbericht für Oktober—Dezember 1926“ eine Abhandlung er das Ergebnis der Mannheimer Betriebszählung im ahre 1925 herausgegeben, der wir folgende Einzelheiten ent⸗ nehmen: Gewerbliche Betriebszählungen haben zuletzt in den Jah⸗ 1895. 1907 und 1925 ſtattgefunden. Schon die Zahlen von l. konnten mit jenen von 1895 für Mannheim nicht ver⸗ i0en werden, weil die in der Zwiſchenzeit erfolgte Einver⸗ ſebung von Käfertal, Waldhof und Neckarau ſehr bedeutende, bnlen vorher de facto Beſtandteile der Mannheimer Induſtrie 8 dende gewerbliche Unternehmungen nun auch de jure und kumtt für die Stakiſtik zu ſolchen gemacht hatte; die gleiche 1907ualichkeit ergibt ſich für den Vergleich der 1925er mit den 3 ſer Ergebniſſen, da die Gemarkungsfläche während dieſer dihe durch Einverleibung von Feudenheim, Sandhofen und 5 al nau abermals eine ganz erhebliche Ausdehnung erfahren — die in noch höherem Grade wie zwiſchen 1895 und 1907 Ge⸗ polibebetriebe und insbeſondere Großbetriebe auch kommunal⸗ zolitiſch zu Mannheim ſchlug. Aber auch abgeſehen von dicſen ren miſlicen Gründen läßt ſich ein Vergleich der Zählungsergeb⸗ dn e von 1907 und 1925 aus formalſtatiſtiſchen Gründen kaum bezachlühren. Einmal weil die neue Zählung ſich durch Ein⸗ anbtebung der Poſt und Eiſenbahn, der Krankenanſtalten und ihre zer gemeinnützigen Betriebe viel weiter erſtreckt hat als e Vorgängerin von 1907. Sodann hat die Einteilung der mit orbegruppen weſentliche Aenderungen erfahren und da⸗ 9 der wirtſchaftlichen und techniſchen Entwicklung der letzten elbrzehnte Rechnung getragen. Vor allem aber iſt die Zähl⸗ faßt deit. der Gewerbebetrieb, 1925 ganz anders ge⸗ re drorden als bei allen voraufgegangenen Zählungen. Wäh⸗ rän früher die techniſche Einheit maßgebend war und auch ein 2* zuſammenhängender Fabrikbetrieb unter Umſtänden bereine große Zahl von kechniſchen Einheiten(Gewerbebetrie⸗ eb zerftel, war diesmal die örtliche Einheit ausſchlag⸗ bet end, die erwähnte Fabrik alſo als ein einziger Gewerbe⸗ centeb aufzufaſſen. Dazu kommen dann noch andere abwei⸗ Aab Begriffsbeſtimmungen, die zumeiſt eine vollſtändigere alſ korrektere Erfaſſung der Zählobjekte erſtrebten, ſachlich glet durchaus gerechtfertigt waren, aber eben doch die Ver⸗ Halten wir uns an die Gegenwart, an das Zählungsergeb⸗ nis vom Sommer 1925, das freilich durch die inzwiſchen ein⸗ getretenen wirtſchaftlichen Veränderungen auch ſchon wieder recht„hiſtoriſch“ geworden iſt, ſo ſehen wir, daß die Gruppe „Handelsgewerbe“ nicht viel weniger als die Hälfte aller 12 483 von der Zählung ermittelten Betriebe umfaßt. In weitem Abſtand erſt folgt mit 1774 Betrieben das Bekleidungs⸗ gewerbe, danach mit faſt gleichen Zahlen(003 und 900) das Bau⸗ und das Nahrungs⸗(und Genußzmittelgewerbe. Anders nach der Zahl der beſchäftigten Perſonen. Zwar ſteht auch hier das Handelsgewerbe mit 24788 obenan, dann folgt aber mit 20 538 der Maſchinen⸗, Apparate⸗ und Fahrzeugbau, an dritter Stelle mit 9911 beſchäftigten Per⸗ ſonen das Verkehrsweſen. Knapp zwei Drittel aller gewerb⸗ lich tätigen Perſonen(64,8 Prozent) entfallen auf die Induſtrie zuſamt dem Baugewerbe, ein knappes Drittel(32,8 Prozent) auf Handel und Verkehr ſamt Gaſt⸗ und Schankwirtſchaft, der kleine Reſt verteilt ſich auf die übrigen Gewerbeabteilungen. Die Zahl der auf eine gewerbliche Niederlaſſung durchſchnitt⸗ lich entfallenden Perſonen ſchwankt zwiſchen weiten Grenzen. Die kleinſten Durchſchnittszahlen finden ſich in der Gärtnerei (2,5), danach im Bekleidungsgewerbe und in der Gaſt⸗ und Schankwirtſchaft(ie 3,7); ihnen ſchließen ſich in aufſteigender Reihenfolge an der gewerblich betriebene Unterricht(3,0) und das Handelsgewerbe(4,5). Umgekehrt vereinigt durchſchnittlich die Höchſtzahl beſchäftigter Perſonen die Kautſchuk⸗ und Aſbeſt⸗ induſtrie mit 173,4, dann mit ziemlich ähnlichen Durchſchnitts⸗ zahlen die Eiſen⸗ und Metallgewinnung(91,0), die chemiſche Induſtrie(89,1) und der Maſchinen⸗, Apparate⸗ und Fahrzeug⸗ bau(84,2). Die im Durchſchnitt aller Gewerbebetriebe von einem ſolchen beſchäftigte Perſonenzahl war 9,5, in der In⸗ duſtrie 14,5, im Handel und Verkehr 5,8. Im Gegenſatz hierzu war der Anteil der weiblichen Perſonen an der Geſamtzahl der Beſchäftigten im Handel mit 27,7 Prozent höher als in der Induſtrie mit 22,1 Prozent. Unter den Gewerbegruppen tun ſich mit beſonders ſtarkem, die Hälfte aller beſchäftigten Per⸗ ſonen überſteigendem Anteil der Frauen hervor die Textil⸗ induſtrie mit 71,0 Prozent, die Muſikinſtrumenten⸗ und Spiel⸗ wareninduſtrie mit 63,1 Prozent, das Bekleidungsgewerbe mit 68,0 Prozent, das Gaſt⸗ und Schankwirtſchaftsgewerbe mit 60,3 Prozent, ſchließlich der gewerbliche betriebene Unterricht mit 57,9 Prozent. Von der Geſamtzahl der in Mannheim gewerblich beſchäftigten Perſonen waren faſt genau drei Viertel(75,6 Prozent) männlichen und ein Viertel weiblichen Geſchlechts. Der Anteil der Arbeiter an der Geſamtzahl der beſchäftigten Perſonen ſchwankt eben⸗ falls zwiſchen ſehr weiten Grenzen, erreicht ſeinen kleinſten Wert mit 6,2 Prozent in dem faſt nur Angeſtellte beſchäftigen⸗ den Verſicherungsweſen, um in einer ganzen Reihe von Ge⸗ werbegruppen auf faſt 90 Prozent und darüber emporzuſtei⸗ gen. In der ganzen Induſtrie beträgt er faſt genau drei Vier⸗ tel(74,7 Prozent), im Gewerbe überhaupt drei Fünftel(60,1 Prozent). In der Nachweiſung der in den einzelnen Gewerbe⸗ gruppen zum Antrieb von Arbeitsmaſchinen und Fahrzeugen verwendeten motoriſchen Kraft und der Leiſtung der vorhan⸗ denen Kraftfahrzeuge im beſonderen ſteht die Gruppe des Verkehrsweſens in beiderlei Beziehung bei weitem obenan, an zweiter Stelle folgt das Handelsgewerbe, an dritter der Maſchinen⸗ uſw. Bau. Auf dieſe drei Gruppen allein entfallen 77,5 Prozent der in Pferdeſtärken ausgedrückten motoriſchen Kraft überhaupt und ſogar 95,8 Prozent der Leiſtung der vor⸗ handenen Kraftfahrzeuge aller Art. * * Tödlicher Betriebsunfall. Am 20. April hat ſich ein 57 Jahre alter, verheirateter Vorarbeiter im Betriebe einer chemiſchen Fabrik auf dem Waldhof bei Bearbeitung eines chemiſchen Produktes eine Vergiftung zugezogen. Der Verunglückte mußte nach dem Allgemeinen Krankenhaus ver⸗ bracht werden, woſelbſt er in vergangener Nacht ge⸗ ſtorben iſt. * Schwerer Transportunfall. Beim Fournierpreſſe vor dem Roſengarten brach geſtern nachmittag der linke Ladebalken, ſodaß die Preſſe nach links umfiel und einen 20 Jahre alten Schloſſer erheblich verletzte. In bewußtloſem Zuſtande verbrachte man den Verunglückten in das Allgemeine Krankenhaus. Lebensgefahr beſteht nicht. * Schwerer Betriebsunfall. In einer Rheinauer Fabrik Bed erlitt geſtern vormittag ein 37 Jahre alter Schloſſer eine Beckenquetſchung, ſodaß er in das Allgemeine Krankenhaus verbracht werden mußte. * Angefahren und verletzt. Geſtern abend wurde auf der Breiteſtraße beim Marktplatz ein 5 Jahre alter Knabe, der unvorſichtig die Straße überquerte, von einem Radfahrer an⸗ gefahren, zu Boden geworfen und leicht verletzt. * Zuſammenſtöße ereigneten ſich geſtern vormittag Ecke Stockhorn⸗ und Mittelſtraße zwiſchen einem Perſonenkraft⸗ wagen und einer Radfahrexin, wobet letztere eine Kopfver⸗ letzung erlitt und in das Allgemeine Krankenhaus verbracht werden mußte, und an der Straßenkreuzung M5/ N 4 zwiſchen einem Perſonenkraftwagen und einem Motorradfahrer. * Dienſtjubiläum. Am heutigen Tage feiert der Ange⸗ ſtellte Peter Schoop im Dienſte der Allgemeinen Orts⸗ 2 ug mit den früheren Zählungen weiter erſchweren. krankenkaſſe Manheim ſein 25jähriges Jubiläum. ſte N alungen, die man machen konnte. Diesmal war niemand er⸗ alten gerlz der Hausherr den Namen nannte: die Maske des ſalteSel einer Maske mit kurzen Unterpartien und Redner⸗ gerate war gemeinſam auf einen Schauſpieler oder Redner dom en: es war Friedrich Wilhelm IV., der Preußenkönig von Fürſtutiſchem Geltungsbedürfnis. Staatsmänner, Künſtler, Hlalten, Päpſte, Denker zeigt Gruhle in ſeinem Bande. Jedes Ut, 5 ladet zur Nachdenklichkeit an. Beethovens breites Ant⸗ Leid as den Raum des Bildes zu ſprengen ſcheint, mit den unter zzüigen eines erlöſten Seelenringers; einige Muſiker, ſtröm denen das Geſicht Wagners am wenigſten Ruhe aus⸗ wie oiz, Dichter(wie kroniſch kräuſeln ſich die Züge Wielands, Treitſärgerlich ungenial Leſſing, wie leidenſchaftlich⸗theologiſch die Möke, wie nobel und ariſtokratiſcher als die meiſten Köpfe gibt gaske des Schauſpielers Kainz.) Vom größten Deutſchen ſtam es keine Totenmaske. Die letzte Lebendmaske von ihm mt damalg 0 dem Jahre 1807. Der Bildhauer Weißer hat ſie * wibenm Schluſſe jener Prüfung, da ſo viele Totenmasken Darg all unſre Kenntnis vom Charakter und Schickſal der Mmasteſtellten ſprachen, lag die Frage nahe, ob denn die Toten⸗ geſi cht ſe trüge. Noch näher die Frage, ob wir uns am Lebens⸗ Men nicht täuſchten und vielleicht nur fragmentariſch den Ge ſchen ſähen, wenn wir ihm ins lebendige Antlitz ſchauten. imm 5,„wär nicht das Auge ſonnenhaft“. Das Auge bleibt as er noch das Seelentor des Meuſchen. Aber vielleicht geht, toten zyſentlich im Auge des Lebenden blickt, in die Züge des alle LMenſchen über und die Totenmaske iſt weſentlicher als könn ebendbilder. Daß wir dieſe Frage nicht beantworten Menſch zeugt ja nur für das ewige Rätſel im Geſicht des für chen. Solche Rätſel zu löſen, gibt dieſen Totenmasken Pſpchol Wert und Bedeutung. Gruhle hat jedem, der ſich für kundelogte und Phyſiognomie, jedem, der ſich für Seelen⸗ nach L intereſſiert, ein wertvolles Werk in die Hände gegeben, werden n nicht nur Bildhauer, Maler und Aerzte greifen bethe abgenommen. ** dernez Zu den mit Ende dieſer Spielzeit entlaſſenen Mitglie⸗ und 80 Nationaltheaters gehören auch Hildegard Grethe den S dlf Ziegler. Dieſer wurde mit Beginn der kommen⸗ ner Pielzeit als erſter Bonvivant an das Baden Bade⸗ wird Theater verpflichtet, wo er vor allem Gelegenheit haben leiner eigentlichen Begabung für das Konverſations⸗ ſtück Rechnung zu tragen. Frau Grethe hat einen ſehr gün⸗ ſtigen Gaſtſpielvertrag mit dem Leiter des Köni 35 berger Stadttheaters Dr. Jeßner abgeſchloſſen; ſie wird dort eine Reihe von großen Heldinnenrollen ſpielen. Bemerkt ſei noch, daß auch Karola Behrens zu den von den Entlaſſungen betroffenen Mitgliedern des Nationaltheaters gehört. Dieſe Künſtler ſind zum großen Teil durch das, gelinde geſagt, un⸗ verſtändliche Vorgehen gegen ſie ſchwer geſchädigt, da die heu⸗ tigen deutſchen Theater zumeiſt ihre Mitglieder behalten, ſtatt, wie das in Mannheim üblich geworden iſt, zu entlaſſen trachten. Im Folgenden ſeien die entlaſſenen Mitglieder des Schauſpiels noch einmal zuſammengeſtellt. Es ſind die Da⸗ men: Behrens, Born, Buſch,„Grethe, Lillie, Seemen und die Herren: Rappard, Schin d⸗ ler, Ziegler. Der geheimnisvolle Koffer der Prophetin der ſchon wiederholt die geſpannteſte Aufmerkſamkeit auf ſich gelenkt hat, ſteht zur Zeit wieder einmal in London im Vor⸗ dergrunde des Intereſſes. Es handelt ſich um den Koffer der Johanna Southeott, die im Jahre 1792 als die„geheimnis⸗ volle Frau der Offenbarung Johannis“ auftrat und eine Ge⸗ folgſchaft von 100 000 Gläubigen um ſich ſammelte. Die Sekte der Johanniten hat auch heute noch viele Auhänuger. Als die Prophetin ſtarb, hinterließ ſie einen verſchloſſenen Koffer, der nach ihren Anweiſungen nur in Gegenwart von 24 Biſchöfen und nur im Falle nationaler Gefahr geöffnet wer⸗ den ſoll. Seit etwa hundert Jahren erregen die„Johanniten“ immer wieder die öffentliche Aufmerkſamkeit, indem ſie mit⸗ teilen, der Koffer ſei verloren gegangen, wiedergefunden wor⸗ den und werde jetzt geöffnet werden. Im Jahre 1925 ſchien der Termin der Oeffnung endlich gekommen zu ſein. 20 Biſchöfe hatten ſich bereit erklärt, der Oeffnung beizuwohnen. Wie es ſcheint, wurde aber dann ein falſcher Koffer geöffnet, der ein Neues Teſtament, eine graue Haarlocke und die Prophezeiung enthielt, die„Ungeheuer der verlorenen Welt“ würden wieder erſcheinen. Der richtige Koffer ſoll 9500 Seiten Manuſkript enthalten, die die Prophetin hinterlaſſen hat und die den Biſchöfen zum Studium übergeben werden ſollen, da⸗ mit ſie England im Notfall erretten können. Der geheimnis⸗ volle Koffer befindet ſich gegenwärtig in der Hand der Ge⸗ ſellſchaft für Seelenforſchung, die das Objekt zunächſt durch Röntgenſtrahlen durchleuchten und dann öffnen laſſen will. Man iſt geſpannt, was diesmal dabei herauskommt. Aufladen einer d Trinkt mehr Milch Wem iſt wohl dieſe Ankündigung durch Plakat und An⸗ zeigen entgangen? Und doch wird wenigen dieſe Mahnung in ihrer ganzen tiefen Bedeutung aufgegangen ſein. Milchtrinken iſt eine Selbſtverſtändlichkeit in der Kindheit und ſpäter, nun da überläßt man dieſes Nahrungsmittel wieder— den Kin⸗ dern. Trinktmehr Milch, weil alle nach den Jahren der Not mit ihrer ungenügenden Ernährungsweiſe dem Körper die jahrelang entzogenen wichtigſten Nährſtoffe zuführen müſ⸗ ſen. Trinkt mehr Milch, weil dieſe das wichtigſte und unter Berückſichtigung ihres Nährwertes ein billiges Nahrungsmit⸗ tel iſt, denn ſie enthält die zum Aufbau des Körpers benötigten Nährſtoffe in geradezu idealem Verhältnis: Fett, Eiweis, Kohlehydrate und Salze. Die Propaganda„Trinkt mehr Milch“ ähnelt zwar in ihrer Art der Werbung, wie ſie, von Amerika übernommen, ſeit einiger Zeit von verſchtedenen Wirtſchaftszweigen ſchon ge⸗ pflogen wird. Warum ſollte darum nicht auch für den Milch⸗ verbrauch geworben werden? Wenn man bedenkt, daß die Nachwirkungen der ſchlechten Ernährung während des Krieges und in den Jahren der Inflation noch nicht ganz in allen Gliedern unſeres Volkes behoben ſind, ſo iſt es verſtändlich, wenn unter der Leitung des Reichsernährungsminiſteriums im Frühjahr 1926 ein Reichsausſchuß zur För⸗ derung des Milchverbrauches(Reichsmilchausſchuß) gegründet wurde, der beſtrebt iſt, durch Hebung des Verbrauchs an Milch und deutſchen Milcherzeugniſſen, insbeſondere durch Steigerung ihrer Güte, dem deutſchen Volke vollwer⸗ tige, hygieniſcheinwandfreie und billige Nah⸗ rungsmittel zu geben. Wenn dieſe Beſtrebungen alſo in großem Maße der Erkräftigung unſeres Volkes dient, ſo kommen ihnen in erſter Linie auch eine ungeheure volks⸗ wirtſchaftliche Bedeutung zu, die allein ſchon der⸗ artig moderne Werbearten rechtfertigen würden. Im Mannheimer Planetarium wurden geſtern vom Verband badiſcher Milchbedarfsgemeinden zur Vertiefung dieſer Propaganda drei Filme vorgeführt, die durch die Städte Badens wandern werden und die ſicherlich geeignet ſind, den Eindruck der Plakatwerbung zu vertiefen. Beſon⸗ ders eindringlich iſt die von der Allgemeinheit bisher nicht be⸗ achtete Stellung der deutſchen Landwirtſchaft, beſonders aber der deutſchen Milchwirtſchaft innerhalb der deutſchen Volks⸗ wirtſchaft durch in die Spielhandlung des erſten Laufbildes „Die ungleichen Brüder“ ſehr geſchickt eingeſchobenen ſtatiſtiſchen Trickbildzeichnungen zum Ausdruck gekommen. Wenn das große Publikum hier ſieht, daß der finanziglle Wert der deutſchen Milch⸗ und Milcherzeug⸗ niſſe mit über 3 Milliarden jährlich weitaus an der Spitze jeglicher Urproduktion ſteht, ſo wird ihm die Bedeutung einer guten und ſtarken Milchwirtſchaft näher gebracht, als es mit anderen Mitteln geſchehen könnte. Und der Ruf„Trinkt mehr Milch“ wird, diesmal abgeſehen vom hygieniſchen Stand⸗ punkte, ihm umſo eher eingehen, wenn ſo klar wie hier zum Ausdruck kommt, daß wir immer noch für rd. 600 Millionen Mark Milch und Milcherzeugniſſe im Jahre einführen, die zum größten Teil bei entſprechender Einſtellung des Publi⸗ kums der deutſchen Land⸗ und Milchwirtſchaft zugute kommen und unſere Handelsbilanz entlaſten könnten, was ſich auch auf den Lebenshaltungsſtandard des einzelnen ſo oder ſo auswir⸗ ken würde. Der genannte Film ſelbſt zeigt Mittel und Wege einer einwandfreien Milchgewinnung mit ihrem Einfluß auf das Gedeihen der geſamten Milchwirtſchaft. Er dürfte aber, ſo jutereſſant er auch für den Städter iſt, in erſter Linie für landwirtſchaftliche Kreiſe beſtimmt ſein. Pinſchewer wirkt in dem zweiten Film„Hänschens Rettung“ in ſeiner bekannten humoriſtiſchen Weiſe auf eine Steigerung des Milchverbrauches in den Schulen hin, während in einer gro⸗ tesken Spielhandlung in dem dritten Laufbilde„Seff auf em Wege zur Kraft und Schönheit“ die Vorzüge des Milchgenuſſes auch bei Erwachſenen ad oculum demon⸗ ſtriert und die moderne und einwandfreie Verarbeitung der Milch gezeigt wird. Wenn ſo dieſe Filmwerbung jetzt durch das Badener Land zieht, wird ſie, auch wenn ſie zunächſt nur für einen Wirt⸗ ſchaftszweig wirkt, doch einer geſunden Idee in wortwörtlicher edeutung dienen: Geſteigerter Milchverbrauch nicht nur zu Nutz und Frommen der Landwirtſchaft, ſondern zum Beſten unſerer Volksgeſundheit und unſerer Volkswirtſchaft. Dr. Cantzler, der Leiter des Städt. Nahrungsmittelunter⸗ ſuchungsamtes gab den Filmen das Geleitwort, indem er u. a. auf die vorbildliche Mannheimer Milchverſorgung hinwies. Intereſſieren werden ſeine Angaben über den Milch⸗ verbrauch Mannheims, der im Jahre 1926 pro Kopf der Bevölkerung und Tag 0,33 Liter betrug, während auf den Kopf der Bevölkerung in anderen Städten, wie z. B. Magde⸗ burg nur 0,19 Liter, Kiel 0,25 Liter, Königsberg 0,32 Liter, kamen, woraus zu 922 iſt, daß der Milchverbrauch in An⸗ betracht ſeines Nährſtoffgehaltes noch lange nicht ſo iſt, wie es ſein ſollte und wie er in anderen Ländern, z. B. Schweiz, Amerika und England, ſchon lange erreſcht iſt. ke. * * Zupiel Schlafpulver genommen. Im Parkring fanden geſtern abend um 10.45 Uhr Paſſanten ein 29 Jahre altes Fräulein, das bewußtlos auf dem Ge hweg lag. Man verbrachte die Erkrankte nach dem Allgemeinen Krankenhaus, woſelbſt feſtgeſtellt wurde, daß die Ohnmächtige zuviel Schlafpulver eingenommen hatte. * Auszeichnung. Die Mannheimer Metallwaren⸗Fabrik und Galvaniſierungs⸗Anſtalt Adolf Pfeiffer u. A. Wal⸗ ther, Neckarſtadt, hat auf der Kochkunſtausſtellung in Neu⸗ ſtadt a. H. für ihre moderne Schaufenſter⸗ und Ladeneinrich⸗ tungen, Glasſchränke uſw. die ſilberne Medaille erhalten. Bauſparkaſſe der Gemeinſchaſt der Freunde Wie bereits in der Tagespreſſe verlautete, hat der würt⸗ tembergiſche Miniſter des Innern auf Grund des§ 4, Abf. 2, Ziff. 3 des Reichsgeſetzes über Depot⸗ und Depoſitengeſchäfte vom 26. 6. 1925 und 23. 12. 1926 die Bauſparkaſſe der Gemeinſchaft der Freunde G. m. b. H. in Wüſten⸗ rot, im Benehmen mit der Reichsbankhauptſtelle Stuttgart und im Einvernehmen mit dem Reichswirtſchaftsminiſterium in Berlin zum geſchäftsmäßigen Betrieb von De⸗ pot⸗und Depoſitengeſchäften zugelaſſen. Dieſe Be⸗ rechtigung, die nur das Erkenntnis über das Vorliegen der nach Reichsgeſetz an eine Depoſitenbank zu ſtellenden Vor⸗ ausſetzungen, nicht aber eine ſtaatliche Garantie für die tat⸗ ſächliche Weiterentwicklung eines ſolchen Unternehmens be⸗ deutet, iſt im vorliegenden Fall u. a. noch an folgende Be⸗ dingungen geknüpft worden: Die vom württembergiſchen Innenminiſterium am 28. 8. 1926 in rechtlicher, mathematiſcher und kaufmänniſcher Be⸗ ziehung gegebenen Richtlinien ſind einzuhalten. Maßgebende Grundlage des Unternehmens iſt der neue, von der ge⸗ ſchloſſenen Bauſparergruppe ausgehende Geſchäftsplan. Für den Fall, daß zur Abkürzung der hiernach ſich ergebenden Wartezeiten die Bauſparkaſſe der Gemeinſchaft der Freunde Anleihen auf Grund der ihr zur Verfügung ſtehenden Hypo⸗ theken aufnehmen will, iſt die Bauſparkaſſe gehalten, ſowohl in der Oeffentlichkeit wie den einzelnen Bauſparern gegen⸗ über klar zum Ausdruck zu bringen, wie die Verkürzung der Wartezeiten vorausſetzt, daß die Bauſparkaſſe die in ihrem Eigentum befindlichen Hypotheken von dritter Seite beliehen erhält. Auf Grund dieſer Stellungnahme des würt⸗ tembergiſchen Miniſters des Innern iſt die ſeitens des badi⸗ ſchen Miniſters des Innern unter dem 15. 2. 1926 für Baden verhängte Sperre aufgehoben worden. B. 4. Seite. Nr. 207 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Donnerstag, den 5. Mat 197 Marktbericht Große Spargelzufuhren Wie bei der warmen Witterung der letzten Tage d us⸗ zuſehen war, kamen heute außerordentlich große Spargelzu⸗ fuhren—.man ſprach von 20—25 Zentner— auf den Markt. Infolgedeſſen erfuhren die Preiſe auch eine Ermäßigung, ſodaß man die Spargel nicht mehr allein von der Ferne zu betrachten braucht, ſondern ſie auch mit nach Hauſe nehmen kann. Gemüſeſpargel waren heute bereits von 30 Pfg. an zu haben. Erſte Qualität, für die im Hauſierhandel 70 Pfg. verlangt wurden, konnten auf dem Markt um 65—80 Pfg. er⸗ ſtanden werden. Für zweite Qualität wurden 50—60 Pfg. gefordert. Als Erzeugungsorte kommen in Betracht vor allem Schwetzingen, dann Oftersheim, St. Leon, Hockenheim, Reilingen, Käfertal, Seckenheim, Weiſenheim a. S. u. a. mehr. Soweit wir zu beobachten in der Lage waren, herrſchte für Spargel auch eine rege Kaufluſt, da bald jeder Marktbeſucher ein Büſchelchen mit nach Hauſe nahm, um ſeinen Angehörigen damit eine Freude zu machen. Als große Seltenheit, die, wie die Pilzkenner behaupten, nur alle 10 Jahre in Erſcheinung tritt, iſt die Tatſache zu konſtatieren, daß jetzt ſchoun Steinpilze und Morcheln, deren Reifezeit eigentlich erſt im Juni oder Juli beginnt, auf dem Hauptmarkt. ziemlich feilgeboten und von Pilz⸗ liebhabern zu 1 Mk. für das Pfund erſtanden wurden. In Spinat hat der Konſument die Auswahl zwiſchen Sommer⸗ und Winterſpinat. Erſterer koſtet 5, der andere 12—15 Pfg. Auch hierfür machte ſich rege Kaufluſt bemerkhar. In Ge⸗ müſe konnte zwiſchen Weiß⸗ und Rotkraut, Mangold, Rha⸗ barber, grünen Erbſen u. a. mehr gewählt werden. In Gelbe Rüben, Gurken, Rettichen und Kohlrabi war die Zufuhr gleichfalls gut. Zum erſtenmale wurden heute vom Ertner inländiſcher Wirſing angeboten. In Kartoffeln iſt eine kleine Preiserhöhnug zu verzeichnen. Maltakartoffeln behaupten den bisherigen Preis von 25—28 Pfg. Für große ſchwere Eier, die anſcheinend von der Henne ſtammen, die die goldenen Eier legt, wird immer noch ein Preis bis zu 16 Pfg. verlangt. Orangen gabs an jedem Verkaufsſtand und zwar bornehmlich die italieniſche Sorte Imperial zu 45 Pfg. das Pfund, während die übrigen Sorten ſchon von 28 Pfg. an zu haben waren. Vom Markt kann geſagt werden, daß er heute ausnahms⸗ weiſe ſtark von den Hausfrauen beſucht war. Einmal hängt dies mit dem Monatsanfang und zum andern mit dem ſchönen Wetter zuſammen. Jedenfalls ſteht feſt, daß der heutige Markt einer der beſten in dieſem Jahre war. ach den Feſtſtellungen des Slädt. Nachrichtenamts ver⸗ ſtehen ſich die Preiſe, wo nichts anderes vermerkt iſt, in Pfennig für das Pfund: Kartoffeln—9,5, Salatkartoffeln 12 bis 16, Maltakartoffeln 25—28, Weißkraut 25, Rotkraut 22—2 Mangold 12—15, Blumenkohl 25—130, Gelbe Rüben 18 Rote Rüben 12, Spinat—15, Zwiebeln 17—18, Gurken Stü 70—130, Lauch—10, Kopfſalat Stück 15—35, Kreſſe 40, Lattich 30—40, Rettich Bſchl. 10—12, Meerrettich Stück 10—60, Sup⸗ pengrünes Bſchl.—8, Schnittlauch Bſchl.—6, Peterſilie Bſchl.—7, Sellerie Stück 10—50, Tomaten 120—140, Spargeln 30—80, Aepfel 40—80, Birnen 35—55, Orangen Pfund 28—45, Zitronen Stück—10, Bananen Stück 12.—25, Nüſſe 70, Süß⸗ rahmbutter 200—230, Landbutter 180—200, Weißer Käſe 50, Honig mit Glas 150—250, Eier Stück—16, Aale 160—180, Hechte 160—180, Barben 100.—140, Schleien 180, Breſem 80 bis 120, Kabeljau 30—40, Schellfiſche 40—60, Seeaal 40—50, Seehecht 100, Stockfiſch 50, Backfiſche 50—60. Aus dem Lande Walpurgisfeier auf dem Hohentwiel Singen, 4 Mai. In der Nacht auf den 1. Mai fand im Gaſthaus zum„Hohentwiel“ durch die Walpurgisgemeinde die traditionelle Walpurgisfeier ſtatt. Zahlreiche Gäſte aus Singen, aus der Nachbarſchaft und der Schweiz waren an⸗ weſend. Schriftſteller Kellermann hielt die Weiherede. Prof. Schauffelberger, St. Gallen, ſprach über die Geologie und die Geſchichte des Hohentwiel und der Hegauberge. Hofopernſän⸗ ger a. D. Niemaier⸗Berlin brachte im Verein mit ſeiner Frau ein auserleſenes muſikaliſches und geſangliches Programm zum Vortrag. Um 12 Uhr begaben ſich die Anweſenden auf die Karlsbaſtion, wo ein eee euer abgebrannt wurde. sch. Hockenheim, 4. Mai. Die Ehepaare Georg Bechtel und Frau Barbara, Jakob Hoffmann und Frau Liſette und Johann Hoffmann nebſt Frau Kätchen konnten hier die Feier ihres 25jährigen Ehejubiläums begehen. Frau Kätchen Hoffmann hat hier ſchon längere Jahre die Quäker⸗ ſpeiſung inne, die ſie ſtets in Pflichttreue durchgeführt hat. 5 Oftersheim, 4. Mai. Am letzten Samstag fand im Roſenſaal eine Familienfeier der 50 jährigen Oftersheimer unter ſtarker Beteiligung der Jubilare und eingeladenen Gäſte ſtatt. Die Feier nahm unter muſi⸗ kaliſchen und humoriſtiſchen Darbietungen und bei einem Tanzpergnügen einen ſchönen Verlauf. Der geſeſſelte Strom Von Hermann Stegemann „Schnell zum Wagen, Mama! Wir müſſen zur Zentrale. Sie dürfen nicht ſchießen!!! Als Ruth den Fiſchermeiſter zum letztenmal ſah, bog er ge⸗ rade um die Felsnaſe in den äußeren Paß, wo früher ſein Kahn für den Fang im unteren Strom gelegen hatte. 8— Ingold ging den feuchten Weg wie ſeit fünfzig Jahren. Auf den dunſtigen Tag war der klare Abend gekommen. Da ſtanden die Fiſche in den wallenden Töpfen und warteten auf die Beute, die der Rheinſtrudel ihnen zutrug. Geflügelte Schrecklein und Motten, die er durchkältet und aus der Luft herabgeriſſen, und geringe Fiſchbrut, die ſich zu weit in die Strömung gewagt hatte. Das ewige Rauſchen der Waſſer war um ihn her, draußen im Wirbel lag rote Sonne, in ſieben Farben ſpielte die Flut. Er atmete den Rhein, er ſpürte ihn im Haar und Bart, er ging im Gleichmaß der Tage, alter Ordnung treu, und ſtockte erſt, als plötzlich der Weg vor ihm unnatürlich weit wurde, das Geſtein durcheinandergeſchüttet lag, der Fels mit tiefen roten Schrunden um ihn her hing, und in dem verſprengten Trichter, der beim niederen Waſſer vom Strom abgeſchnitten war, ſchwere rote Erdkrumen aufſchlugen, die wie Tränen über die überhängende Felswand rannen und ſchwer ins ver⸗ färbte Becken fielen. 8 Chriſtian Ingold ſtarrte auf die Verwüſtung, und die Hand vergaß, das Netz zu halten. Die Bleiſenkel zogen es ihm von der Schulter, in tauſend Maſchen ſtürzte es hinab. Mit verzweifeltem Schlag ſprang ein ſtarker Salm, den der Erdteig im verſchütteten Trichter erſtickte, aus dem roten Waſſer und hart auf den ausgeſchachteten Pfad. Der ſilberne Leib, die roſigen Floſſen glänzten, hoch auf ſprang er noch ein⸗ mal in zuckender Qual. Da bückte ſich der Fiſchmeiſter langſam, während vom St. Joſephs Acker her noch einmal das Horn erſcholl, faßte ihn mit den rauhen, griffſicheren Händen, wiegte ihn einen Augenblick und ſchleuderte ihn, der wie ein ſilbernes Schwert 2. Luft durchſchnitt, weit hinaus in den grünen Sturz des Rheins. Doch kaum geſchah's, da krachte der erſte Schuß, der zweite, der dritte, donnerte die Kluft, löſte ſich der Felſenhang, ſtiegen Was Ingenieur Raab über die Zukunft des Schlepperflugzeuges meint In der Entwicklung des Flugweſens haben wir von Zeit zu Zeit Neuerungen zu verzeichnen, deren Erprobung nicht immer die Beſtätigung für die Richtigkeit der Ideen ergeben hat. Jetzt treten die Raab⸗Katzenſtein⸗Flugzeug⸗ werke in Kaſſel mit einer Neuerung, dem„Fliegen⸗ den Zug“, an die Oeffentlichkeit, wobei es ſich um einen allerdings grundlegend neuen Gedanken im Flugweſen handelt, deſſen Zweckmäßigkeit aber insbeſondere im Hin⸗ blick auf die Wirtſchaftlichkeit noch zu beweiſen bleibt. Sollte ſich dieſe Neuerung in der Praxis bewähren, ſo darf man nicht vergeſſen, daß auch dem Segelſport, der das Segel⸗ flugzeug durchbildete und auf dieſe Stufe der Brauchbar⸗ keit gehoben hat, ein großer Teil des Erfolges zuerkannt werden muß. Nachſtehend geben wir, nach der„Rheiniſch⸗ Weſtf. Ztg.“ einem Bericht Raum, in dem ſich Ingenieur Raa b mit dem Recht des Erfinders über die Ausſicht ſeiner Erfindung oder Entdeckung in optimiſtiſcher Weiſe äußert. Der Schleppzug iſt, wie mitgeteilt, beim Paſſieren Mann⸗ heims beobachtet worden. Es ſind nur wenige Wochen hex, ſeit die Meldung von den Verſuchen der Raab⸗Katzenſtein⸗Flugzeugwerke in Kaſſel mit einem Schlepper⸗Flugzeug, das in der Luft abgekuppelt werden kann, überall berechtigtes Aufſehen erregte. Die Raab⸗Katzenſtein⸗Flugzeugwerke hatten in knapp drei Wochen ein Segelflugzeug„R. K. 7 Schmetterling“, das eine Spann⸗ weite von 8,5 Mtr. hat und nur 6,1 Mtr. lang und 1,75 Mtr. hoch iſt, gebaut, mit dem die Verſuche in Anweſenheit der Luftpolizei und eines Vertreters der Deutſchen Verſuchs⸗ anſtalt für Luftfahrt mit gutem Erfolg unternommen wurde. Nachdem Ingenieur Raab am Sonntag zum erſtenmale den „Schleppzug der Luft“ mit. glänzendem Erfolg in einer Stadt außerhalb des Heimathafens Kaſſel vorgeführt hatte, wurde am Montag vormittag vom Karlsruher Flugplatz aus der erſte Ueberlandflug mit dem Schlepperflug⸗ zeug, geſteuert von Ing. Benz, angetreten. Im Anhänger, dem kleinen Segelflugzeug„R. K. 7 Schmetterling“ ſaß Ing. Raab ſelbſt am Steuer. Das Schlepperflugzeug mit An⸗ hänger iſt nach einſtündigem Flug glatt in Darmſtadt gelandet und hat am Nachmittag vom Darmſtädter Flug⸗ platz aus den Weiterflug nach dem Heimathafen Kaſſel angetreten. Auf dem Flug Karlsruhe⸗Darmſtadt wurde unterwegs auf freiem Felde, da an dem Verbindungs⸗ ſeil etwas nicht in Ordnung war, glatt zwiſchengelaudet. Dieſer erſte Ueberlandflug des„Schleppzuges der Luft“ ſtellte einen weiteren Verſuch der Raab⸗Katzenſteinwerke dar, welche die Zahl der Anhänger hofft halderhöhen zu kön⸗ nen und damit den„Fliegenden Eiſenbahnzug“ dem Luftverkehr nutzbar zu machen. Was ſollen nun dieſe Verſuche mit dem Schlepperflugzeug praktiſch für Vorteile bringen? Darüber konnte natürlich an⸗ beſten einer der Inhaber der Kaſſeler Flugzeugwerke, Herr Ing. Raab, Auskunft geben. Am Abend nach der Karls⸗ ruher Vorführung des„Schleppzuges der Luft“ war im Kreiſe ehemaliger Kriegspiloten die günſtigſte Gelegenheit, darüber eingehend zu plaudern.„Als wir vor vier Wochen mit den Verſuchen anfingen“, meinte Raab auf eine Zwiſchen⸗ frage lächelnd,„haben uns die Leute ausgelacht. Heute lachen die„Beſſerwiſſer“ nicht mehr. Es iſt zwar noch vieles aus⸗ zuprobieren, aber wir hoffen zuverſichtlich, daß wir in den nächſten Monaten weſentliche Fortſchritt mit dem Schlepper⸗ flugzeug machen. Wir denken uns die Sache ſo, daß einmal beiſpielsweiſe in Berlin ein Schlepperflugzeug mit vier An⸗ hängern abfliegt, von denen der eine, ſagen wir, in Erfurt, der andere in Frankfurt, der dritte in Karlsruhe und der vierte in Freiburg abgekuppelt wird und ſelbſtändig im Se⸗ gelflug landet. Dieſe Art des Luftverkehrs, ähnlich dem Schiffsſchleppperkehr, würde eine weſentliche Verbillt⸗ gung darſtellen, da natürlich die motorloſen Segelflugzeuge weitaus nicht ſo teuer ſind, wie die ſchweren Motormaſchinen. In Karlsruhe ſind wir zum erſtenmale auf 500 Meter ge⸗ gangen und in nächſter Zeit hoffe ich“, ſo ſagte Raah,„in 1000 Meter Höhe gehen zu können. Dann werde ich mit dem ab⸗ gekuppelten Anhänger einmal Loopings zu drehen verſuchen.“ „dDie Vorführungen in Karlsruhe haben,“ ſo erklärte Raab,„wiederum dazu geführt, einen Schritt weiter bei den Verſuchen mit dem Flugzeuganhänger zu gehen. Bei der erſten Vorführung in Kaſſel war das Seil, das den Anhänger mit dem Schlepperflugzeug verband, 200 Meter lang, in Karlsruhe nur noch 120 Meter, und nach dem Erfolg des Karlsruher Fluges werden wir eine weitere Verkürzung des Verbindungsſeiles vornehmen. Wir wollen bis auf etwa 30 Meter Entfernung kommen, da ja ſpäter beabſichtigt iſt, etwa vier Segelflugzeuge hintereinander anzuhängen, genau wie beim Schiffs⸗ und Eiſenbahnverkehr.“ Erdſäulen, ſtürzten Steintrümmer, und in rotem Staub und weißem Dampf verging Chriſtian Ingold die Welt. Nach einer Weile fiel noch ein letzter Schuß, ſchwach, wie zögernd, als wüßte die Patrone, was geſchehen war. Hoch über den Lauffen ſtiegen die rotbraunen Rauch⸗ büſchel der Sprengſchüſſe. An den Bergen verlief erſterbender Widerhall. 13 Dann ſchrie ein Vogel, nein, die Trompete eines Auto⸗ mobils, und nun ein Rennen, ein Klettern und Jagen, vor⸗ wärts, die Schüſſe ſind los, herunter die Fahne, hinein in die Kluft, am Waſſer hin, das ſchon den letzten Erdbrei fort⸗ geſpült hatte und wieder unhekümmert in die Ferne toſte. Sie fanden den Fiſchmeiſter von Rheinau, von⸗ der Lauf⸗ fenwand erſchlagen, neben ſeinem Netz niedergeſtreckt. Der Rhein wuſch ihm ſanft das blutige Geſicht. 5 Als Ruth Engelhardt ſich zu ihm durchgekämpft hatte, fiel ſie weinend an der Leiche des alten Fiſchers nieder, und die Ingenieure und die Arbeiter ſtarrten wie Schuldbeladene auf die ſchöne Signorina, die das zerſchlagene Haupt in ihren Schoß nahm und im kältenden Schatten des Rheins und des Ingolds Vater aus dem Lauffen trugen. Haus war noch am linken Ufer. Ein Gerücht lief zu ihm und meldete, daß ein Unglück geſchehen ſei. Er kletterte üuber das Brückengerüſt. 5 1215 Dort ſtand Doktor Engelhardt mit dem Sprengingenieur. Hanns faltete die Brauen. Was iſt geſchehen?“ Engelhart trat auf ihn zu. „Es trifft niemand eine Schuld, Ingold. Hören Sie, nie⸗ mand! Und jetzt kommen Sie, ich weiß, Sie ſind ein Mann.“ Und Schritt für Schritt führten ſie ihn zu dem roten Haus, in dem er dieſe Nacht die Variante zu ſeinem Werk ausgear⸗ beitet hatte. Schritt für Schritt. Sie gaben ihm kurzen Bericht. Als er eintrat, wußte er alles. Auf einem Feldbett, zwiſchen Plänen und Skiszzen, lag ſein Vater. Aber das Geſicht war fremd und friedlich zugleich, über die tödliche Wunde an der Schläfe fiel das vom Rhein ge⸗ waſchene weiße Haar. Wie von Frauenhand gebettet lag er, und vornüber fiel ſtumm und tränenlos ſein Sohn und umfaßte den erſtarrten Leib mit klammernden Armen. 0 Der Herbſt verging und der Winter härtete den Boden. Frühling kam, und das Eis, das in dieſem Jahr in großen zeitweiſe wolkig mit Gewitterneigung. Todes kauerte, bis die Tragbahre kam, auf der ſie Hanns Der Schleppzug der Luft Der erſte Aeberlandſiug Karlsruhe-Mannheim-Kaſſel mit dem Schlepper⸗Flugzeus Auf die Frage über die weiteren Pläne erklärte Raab, daß die Raab⸗Katzenſtein⸗Fligzeugwerke überall in Deutſchland das Schleppflugzeug vorführen und in Bert, vorausſichtlich im Juni ſchon mit zwei Anhängern den gen werden. Im übrigen auf Wiederſehen bei dem Inter⸗ nationalen Flugturnier in Zürich, bei dem wir Deutſchen ſelbſtverſtändlich gegen das Ausland ſtarten werden. Dann können wir uns ja, ſo ſagte Raab mit einem vielſagenden Lächeln, zum Abſchied, unterhalten, was ſich von unſerr⸗ Hoffnungen mit dem Schlepperflugzeug bis dahin verwirk⸗ Aus der Pfalz Hygiene⸗Ausſtellung Ludwigshafen a. Rh. * Ludwigshafen, 5. Mai. Die Zeit der ſchwerſten Ernäh⸗ rungskriſe, die Staat, Kommunalverbände und Gemeinden vor ungeheure Aufgaben ſtellte, iſt vorbei. Doch auch heus noch beſteht eine Ernährungsnot. Dieſe Ernährungsne kommt vor allen Dingen daher, daß noch ſehr viele Menſchen es nicht verſtehen, auch mit wenigen Mitteln ſich richtig zu ernähren. Sie können den Wert der Nahrung für ihren Körper und den reinen Genuß⸗ und Luxuswert einer Nah⸗ rung nicht von einander unterſcheiden. Selbſt in den Kreiſen, die wirtſchaftlich wohl in der Lage ſind, ſich die nötigen Nah⸗ rungsmittel zu beſchaffen, beſteht eine gewiſſe Ernährungsot, die wir Fehlernährung nennen. Die Volksgeſun heit alſo fordert eine beſſere Belehrung des Volkes, Hausfrauen über die richtige Nahrung. Aufklärung über Ernährungsfragen wird die Hygiene⸗Ausſtellun 8. Ludwigshafen geben, die in der Zeit vom 13.—31. Mai in det großen Ausſtellungshalle im Ebertpark gemeinſam vom Deut⸗ ſchen Hygiene⸗Muſeum Dresden und der Stadtverwaltung Ludwigshafen veranſtaltet wird. Schweres Autounglück * Bellheim, 5. Mai. Ein ſchweres Autounglück ereignete ſich geſtern abend auf der Landſtraße Oggersheim⸗Bellheim. Der Kraftwagenbeſitzer Karl Reiffel von Bellheim fus Firmlinge und deren Angehörige von der in Oggershei ſtattgefundenen Firmung nach Bellheim zurück. Bei eine Fahrt, an der Händler Kern, der Schreiner Jöckle, Schuh⸗ macher Uhl und drei Firmlinge teilnahmen, begegnete dent Kraftwagen oberhalb Knittelsheim ein Mann, der etwa as Meter vor dem Fahrzeug noch auf die rechte Straßenſel ſpringen wollte. Der Kraftwagenführer verlor die Sicherhel über den Wagen und rannte gegen einen Baum. Kern trus eine linksſeitige Kopfverletzung, eine ſchwere Gehirnerſchütte⸗ rung und verſchiedene Schnittwunden am linken Oberar davon. Der Mann, der dem Kraſtwagen ausweichen wollte, er⸗ litt einen Unterſchenkelbruch und mußte ins Krankenhaus nach Landau eingeliefert werden. Von den Firmlingen kame zwei ohne Verletzungen davon, während der Sohn von Bo einige Verletzungen im Geſicht erlitt. Aerztliche Hilfe war ſo⸗ fort zur Stelle. AS ‚ẽr-mtnxkñ;ñ ñ] ᷑. Wetternachrichten der Karlsruherandeswetterwarit Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7 morgens) 7 2 Luft⸗ Tem- Se2 2 8 f 2 3 32 See⸗ S 222 Wind 8 2 debt d e e ee m wn Scss Seis Richt. Stärte S Wertheim—— 2 24 8[ ſtill wolkenl. Königſtuhl]625 757,2 15 21 14 O lleeicht 15 Karlsruhe 127 757,4 18 24 12 ſtill* Bad.⸗Bad. 210 7576 12 3 10 Olleeicht 5 Villingen 780 760,0 1021 7. NW 4 Feldbg. Hof 1497 634,3 10 14 9 N 5 heiter Badenweil.— 737,8 15 23 13 S lleicht wolkenl. St. Blaſien—— 8 20 7ſtill heiter Höchenſchw.—————— Das von Weſten anrückende Tief brachte uns geſtern nach⸗ mittag vielfach Bewölkung. Im Südſchwarzwald kam es ver⸗ einzelt zu Wärmegewittern. Die mittlere Tagestemperattg lag etwa 6 Grad über dem Normalwert. Mit ſteigendem Drun. trat über Nacht allenthalben Aufklaren ein, ſo daß heute 5 Baden wieder heiteres, bis wolkenloſes Wetter herrſcht. Hohe Druck liegt noch über dem nördlichen Europa, während ü dem Feſtlande nur geringer Druckunterſchied herrſcht. Ce be ſteht daher weiterhin Ausſicht auf vorübergehend wolkige Wetter mit Gewitterneigung. Wetterausſichten für Freitag, 6. Mai: JFortdauernd wa — Schollen den Rhein hinabtrieb, knirſchte und klirrte an d9 Brückenpfeilern, und wenn es den Lauffen hinunterfegte, wa ſes, als ſpränge ein Geharniſchter kampfgierig bergab. Die Türme wuchſen, die Schlote begannen zu rauchen, und wo Napolis Bretterbuden geſtanden hatten, ſchoſſen Arbeite. häuſer in rotem Backſtein aus dem Boden. Vom hohen Dache gerüſt des Schalterhaufes flatterten ſchon die bunten Bände des Aufrichtbaumes. Gewaltig dröhnten die Betonrammen* Flußbett. tte Doktor Engelhardt war ein einſamer Mann, aber er ha ſich in der Ambulanz heimiſch gemacht, und der funge Kliniket, der dort das Szepter führte, ließ ſich die Hilfe und die Ron ſchläge des alten Herrn gern gefallen. Nur von chirurgiſche Fällen hielt Engelhardt ſich ängſtlich zurück. Eiſengrau war die Lockenwildnis, die er unbedeckt Freie trug. Er ſpottete weher und grimmiger als je über laute, geldklirrende neue Weſen. Wenn von Berlin Nachricht kam, ſchüttelte er die Haare wie ein übermütiges Füllen und lief in den Wald. Sein Herg leiden hinderte ihn, höher zu ſteigen, er ging nur ſoweit, 123 die neue Welt hinter ihm verſank. Dann erzählte er E Bäumen von ſeiner Tochter. Ruth war Mutter geworden. Ihre Briefe waren keine Ergüſſe, doch ſchien ſie glücklich zu ſein. ins das Und der Profeſſor ſprach zu den Waldbäumen und zu dem blühenden Fingerhut, der dicht vor ihm ſtand: „Ihr wißt ja, was glücklich ſein heißt. Glücklich ſein it kein Zuſtand, Fräulein Fingerhut, es iſt nur eine Augen⸗ blicksempfindung. Und kaum empfunden iſt es nur noch Er innerung. Wird manchmal auch erſt Glück in der Erinnerung. Aber Ruth iſt in anderem Sinne glücklich. Sie iſt ein leben diges und Leben kündendes Geſchöpf, ſie iſt ein Menſch 5 offenen Sinnen, ſie hat ein Herz, das Ihrer dunklen Säſſt nicht bedarf, mein Fräulein vom purpurnen Becher. Sie ſteß ſchlank wie ihr Schlanken und badet die Stirn im Morgenlich wie ihr, hochſtämmige Schwarzwaldtannen! Sie wird 1e iſt unter den Geldhunden nicht die Zunge heraushängen. Sie mein Mädel, ſie iſt—“ 10 Er brach ab, ſah ſich ſcheu um, ſtieß Ruths Brief in de Taſche, warf noch einen Blick auf die geheimnisvoll leuchten Blume, in deren Säften er ſeit einem Jahr Linderung ſeine Leidens fand, und ging wieder zurück nach St. Joſeph, da, hinter dem großen Direktionsgebäude des Kraftwerkes bei⸗ nahe verſchwand. (Fortſetzung folgt.) heit rm, — eerr +* Donnerstag, den 5. Mai 1927 Neue Maunheimer Zeitung Abend⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 207 ANets der Welt der Techmit Nundfunk und Kabel Von Dr. Fritz Runkel, Bensberg⸗Köln rner zene einwandfreie Uebertragung der in den Mikro⸗ ellen er Beſprechungsräume ausgelöſten Sprech⸗ und Ton⸗ Deutſchlan die Rundfunkſender ſicherzuſtellen, hat man in 8 and zu dem Mittel gegriffen, die Beſprechungsräume richtung Sendern durch Kabe! zu verbinden. Aehnliche Ein⸗ dem Belrt finden wir auch anderwärts. So ſoll das kürzlich gleich übergebene Fernſprechkabel Nürnberg⸗Wien Wien ig zur Verbindung des Beſprechungsraumes in Die 80 dem Rundfunkſender in Insbruck benutzt werden. intereſſi Ausbau eines internationalen Fernſprechkabelnetzes Augreren Kreiſe haben ſchon ſeit etwa zwei Jahren ihre man f ſamkeit auf dieſe Verwertung der Kabel gelenkt, und ſprechd et in einem Aufſatz:„Der zwiſchenſtaatliche Fern⸗ nter erkehr“, den der Ständige Sekretär des„Beratenden 5 alettonalen Ausſchuſſes für den Fernſprechweitverkehr“, eite“ alenſt, in der Zeitſchrift„Revue Genérale de'Ele⸗tri⸗ merkengt 6. Februar 1926 veröffentlicht hat, folgende be⸗ k uſtlerzwerte Stelle:„Zahlreiche Rundfunkſender werden ein iſt oderiſches Programm von hohem Wert, das daher teuer geimefne eine Rede oder eine Verſammlung von großem all⸗ ſunkſend! Intereſſe bringen können; die Weitergabe der Rund⸗ wird endungen mit Hilſe der zwiſchenſtaatlichen Leitungen menſ 1555 ſichere, billige und unbegrenzte Verbreitung des ahnlic ichen Gedanken und Aeußerungen ermöglichen. In eng Her Weiſe wird die Löſung einer Aufgabe angeſtrebt, die tung amit verbunden iſt, nämlich wie durch Zuſammenſchal⸗ kammlum Leitungen ünd Benutzung von Lautſprechern Ver⸗ ungen von Leuten miteinander verbunden werden kön⸗ — die dieſelbe geiſtige Kultur und dieſelben Berufs⸗ perdeſſen haben, wobei dieſe Verſammlungen imſtande ſein ſelbe n obwohl ſie weit voneinander tagen, gleichzeitig die⸗ eines rage zu erörtern, und noch dazu unter dem Vorſitz einzigen Präſidenten.“ Aunulde, * * 2. mp mp 5 Zu 1: e e Fernk für die Uebertragung von Rundfunkdarbietungen ausgenutzte abel mit normal pupiniſierten Kernvierern.— Zu 2: desgleichen pupinifſkpupiniſierten Kernvierern.— Zu 3: Fernkabel mit normal darbi 0 erten Kernvierern, die für die Uebertragung von Rundfunk⸗ 1 ungen demnächſt benutzt werden.— Zu 4: desgleichen mit uſikpupiniſierten Kernvierern.— Zu 5: ſonſtige Fernkabel. „Bezuglich der Technik handelt es ſich um die Löſun g de; albe die Drahtleitungen für eine einwandfreie Ueber⸗ de 2 55 nicht nur der menſchlichen Sprache, ſondern auch die gnuſik geeignet zu machen, und dabei müſſen nicht nur emen kungen, ſondern auch die Sprech⸗ und Hörapparate in Reichs ounſprechenden Zuſtand verſetzt werden. Die deutſche die Mboſt hat bereits im Jahre 1925 in Verſuchsleitungen zwef iglichketten erprobt. Es treten da in der Hauptſache pr grundlegende Anforderungen auf. Einmal müſſen ferb e und Muſik durchaus getreu in der Klang⸗ mied e übertragen, und es muß jegliche Tonverzerrung ver⸗ ten. en werden; auch iſt jedes Nebengeräuſch uſw. auszuſchal⸗ ö 11 te andere Forderung beſteht in der Gewährleiſtung von ger Betriebsſicherheit, die alſo irgendwelchen nun außen kommenden Störungen entzogen iſt. Man kann zurch g eine Uebertragung durch Freileitungen und Auft Kabel denken. Bei der erſteren iſt die Gefahr des 1 retens von Nebengeräuſchen ſowie von Betriebsſtörun⸗ keiebeſn größten. Die Kabel ſind zwar von Hauſe aus be⸗ ſich ſicher, aber ſie zeigen andere Betriebsbehinderungen, die Iuener allem in einer gewiſſen Einengung des Fre⸗ kunde bereiches(Zahl der Schwingungen in der Se⸗ übert? zeigen, ſodaß nicht alle Tonſchwingungen einwandfret ſtarkeragen werden können, ferner in einer verhältnismäßtg wel. Dämpfung der hineingeſandten Sprech⸗ gen E en. Auch weiſen ſie keine völlige Freiheit von der läſti⸗ Kerguſche auf rs des Nebenſprechens und auch ſonſtiger Neben⸗ u 3 0 Mit Rückſicht auf die Betriebsſicherheit, dieſe grund⸗ ide Forderung, hat man aber den Kabeln von vorn⸗ 9 n den Vorzug gegeben, und man iſt dabei auf einen Aus⸗ macht fallen, der ſie faſt völlig geräuſch⸗ und nebenſprechfret die. Man konnte da auf eine Einrichtung zurückgreifen, Störunm ſchon bisher benutzt hatte um ſich im Falle einer vorg ung des Kabels, wie ſie namentlich durch Feuchtigkeit her⸗ erufen wird, helfen zu können. In der Mitte des nor⸗ als n deutſchen Fernkabels hatte man nämlich vier Adern lekdernleitungen⸗ mit einem beſonderen ſger mantel umgeben, ſodaß auf dieſe Weiſe ein zuverläf⸗ war cutz gegen die Betriebsſtörungen dieſer Adern gegeben *. Tie ſo geſchützten Leitungen benutzte man auch für Das Kohlesl der J. G. Farbeninduſtrie beginnt zu fließen Der Verflüſſigungsprozeß in den Lennawerken ele, Rieſenbauten der Kohleverflüſſigungsanlagen, die deſterig von der J. G. Farbeninduſtrie im Anſchluß an ſich ehende Leunawerk bei Merſeburg errichtet werden, en vor angefa ihrer Vollendung. Die erſten Hydrierungsöfen ſind deutfahren, das erſte künſtliche Leunabl iſt bereits auf dem deuncen Markt erſchienen.— Nachdem der Sieg der in Üſchen derzeugten ſpnthetiſchen Düngemittel über die natür⸗ Hoskaf ech die Fabrikation des neuen Miſchdüngers(Nitro⸗ Nampf ein vollſtändiger geworden iſt, wird nunmehr der ſeben. des künſtlichen gegen den natürlichen Kraftſtoff ein⸗ Umfan Die Produktion hat zunächſt nur einen beſcheidenen Die ig und ſoll erſt Schritt für Schritt erweitert werden. kausendlelfach genannten Produktionsziffern von Hundert⸗ taſte. von Tonnen gehören daher in das Reich der Phan⸗ Produkt ie verlautet iſt das zu erſtrebende Ziel eine fährliche ton von 100 000 Tonnen. Auftang in Leuna angewandte Verfahren der Kohlever⸗ Farbenſ baut ſich auf der Rohbraunkohle auf. Die J. Aiederunduſtrie verfügt in Mitteldeutſchland nach der An⸗ Beſitz ung der Riebeck⸗Montan.G. über einen ausgedehnten chen 0 raunkohlengruben und Reſervefeldern, durch wel⸗ Meßzwecke. Nunmehr erkannte man, daß ein ſolcher Blet⸗ mantel, der die elektriſche und magnetiſche Verbindung mit den übrigen Kabeladern faſt, völlig aufhob, ein vorzügliches Mittel an die Hand gab, um die Uebertragung von Geräu⸗ ſchen irgendwelcher Art auf die Kernleitungen zu verhindern. Man hat auf dieſe Weiſe geräuſch⸗ und nebenſprech⸗ freie Leitungen zur Verfügung erhalten, und man ver⸗ wertet ſie jetzt vorwiegend für Rundfunkzwecke. Das deutſche Fernkabelnetz, das ja für die Zwecke des Fernſprechverkehrs bereits ausgebaut worden iſt und einem ſtändigen weiteren Ausbau entgegengeht, dient nun ſchon in bemerkenswertem Umfang den Rundfunkübertragungen. Ein weiterer Ausbau dieſer Benutzung wird vorbereitet. Die bet⸗ folgende Zeichnung ſtützt ſich auf eine ſelche, die im Heft 3 (Januar 1927) der Zeitſchrift„Europäiſcher Fernſprechdienſt“ Entſpannungsbauten entſpannt und dem Rohöllager, in dem 8 Behälter mit einem Faſſungsvermögen von je 300 ebm auf⸗ geſtellt ſind, zugeleitet.— Der Verflüſſigungsprozeß iſt ein kontinuierlicher, d..: es werden den Oefen fortgeſetzt neue Mengen der Kohlenpaſte zugeführt, und das Enderzeugnis wird ſtändig ausgeſchieden.— Die Ofenbauten, 27 an der Zahl, beſtehen in der Hauptſache aus einer Anzahl Ofen⸗ kammern aus Eiſenbeton, in denen die Apparatur aufgeſtellt iſt, und den zugehörigen Bedienungsräumen. Da die Reak⸗ tionstemperaturen außerordentlich hoch ſind, geſchieht die Hei⸗ zung durch Dampf und Heißwaſſer, das im Kreislauf um⸗ geleitet wird. Um den Waſſerſtoff, der zur Verflüſſigung er⸗ forderlich iſt, reſtlos auszunutzen, ſind 7 Umlaufpumpen vor⸗ geſehen, die mit 1000 PS⸗Gasmaſchinen angetrieben werden. Durch dieſe wird der Waſſerſtoff ſtändig im Kreislauf aus⸗ gepumpt und durch eine Waſchanlage geführt, in der er von ſchwefelhaltigen Verbindungen gereinigt wird, da ſonſt ſeine Wirkſamkeit gehemmt wäre. Die Trennung des bei der Hydrierung anfallenden Pro⸗ dukts in Benzin und andere leichte und ſchwere Oele erfolgt in der Europas größte Binnenschleuse Deutschland wird im Verfols der Arbeiten des Mittelland-Kanals in einiger Zeit über die größte Binnen- schleuse Europas verfügen. Das Bild stellt ein Stück des Mittellandkanals dar, und zwar die Schleuse Anderten bei Hannover, wo eine Gefällstufe von 15, Metern zu überwinden ist. Die Baugrube für den Schleusenbau hai eine Länge von 60, eine Breite von 100. und eine Tiefe von 22 Metern. Die Schleuse besteht aus zwei Schleusenkammern, zu deren Seite fünfstöckige Wasserspeicher eingebaut sind, wodurch bei jeder Füllung statt 40 000 Kubikmeter Wasser nur 10000 Kubikmeter der oberen Kanalhaltung entnommen werden müssen. FFCFCCPCPCPCPCCC(CC TVTPVVVVVPVPPPVPVGGGGGGTGGGTPTPVTPVPPVVTVTCGGGTGTTVTVTPVPVCCVVTVTVVDTTTTTTVTTVT+VTTWTPVPTPTTVTTVTVTPTVTVTVTVTVTTVTTVTTV1TWTWTTVTI1+XwILvà veröffentlicht worden iſt. Man erſieht daraus, daß bereits ein geſchloſſenes Netz von Kabelverbindungen, die für die Rundfunkübertragung benutzt werden, im Entſtehen begriffen iſt. Dieſes Netz ſoll ſo angelegt werden, daß es in beliebig viele Einzelglieder aufgeteilt werden kann oder daß eine Be⸗ ſprechung des geſamten Netzes von einer Stelle aus durch⸗ führbar iſt. Man denkt auch an ſeine Verwendung für Laut⸗ ſprecherdarbietungen, wie ſolche in den oben wiedergegebenen Ausführungen von Valenſi erwähnt worden ſind. Wie oben ſchon geſagt, iſt es notwendig, die Kabelleitungen nicht nur für die Uebertragung der Sprache, ſondern auch für diejenige der Muſik geeignet zu machen. Es kommt hier die ſogenannte„Muſikpupiniſierung“ in Betracht. Die Einſchaltung der Pupinſpulen gewöhnlicher Art dient be⸗ kanntlich zur Vergrößerung der Reichweite des Kabels lin Gegenwirkung gegen die Dämpfung der Fernſprechwellen), dieſe Pupiniſierung ſchränkt aber ihrerſeits wiederum den „Frequenzbereich“ ein, indem ſie die tiefen und die ganz hohen Töne— niedrige und hohe Schwingungszahlen⸗Frequenzen — nur ſchlecht überträgt, verzerrt oder ganz unterdrückt. Man muß alſo eine ganz geringe Pupiniſierung anwenden, dafür aber in kleineren Zwiſchenräumen, etwa alle 75 Kilometer, be⸗ ſondere Verſtärker(Elektronenröhren) einſchalten. Damit⸗ erreicht man das„muſikpupiniſierte“ Kabel. Dieſe Art der Pupiniſierung wird man in immer größerem Umfang bei den deutſchen Fernkabeln zur Anwendung bringen und damit er⸗ reichen, daß Sprache und Muſik auf beliebige Entfernungen und beliebig viele Rundfunkſender klar, lautſtark und unver⸗ zerrt übertragen werden. Es wird dadurch möglich, beſon⸗ ders wichtige und wertvolle Darbietungen einem nahezu un⸗ begrenzten Hörerkreis zu übermitteln. in erſter Linie die bitumenreiche Kohle aus dem unmittelbar an das Werk grenzenden Geiſeltal, in dem ſie in einer Mäch⸗ tigkeit von 30—80 Metern anſteht, verwendet Auch das Halliſche Revier wird zur Verſorgung des Werkes heran⸗ gezogen werden. e Der Kohleverflüſſigungsprozeß in Leuna iſt in kurzen Zügen folgender: Die aus den Gruben ange⸗ fahrene Rohbraunkohle wird zunächſt auf ein 6000 Tonnen faſſendes Lager geſchüttet. Von hier aus gelangt ſie auf Transportbändern über Schüttelſtebe in die Aufbereitungs⸗ bauten, wo ſie in Kohlemühlen auf eine beſtimmte Korngröße vorgebrochen, über Meßgeräte geführt und in weiteren Müh⸗ len zu feinem Kohlenſtaub gemahlen wird. Durch Zuleitung einer Flüſſigkeit, die aus ſonſt nicht verwendbaren dick⸗ flüſſigen Oelen, welche in dem Produktionsprozeß ſelbſt ge⸗ wonnen werden, beſteht, wird die pulveriſierte Kohle in einen Brei verwondelt. Die ſo aufhereitete Kohlenpaſte wird durch Schlamm⸗Elevatoren in neue Vorratsbehälter geleitet und ſo⸗ dann durch Preßpumpen den Ofenbauten zugeführt. In dieſen geht die eigentliche Verflüſſigung der⸗ Braun⸗ kohle vor ſich. Sie geſchieht durch Anlagerung von Waſſer⸗ ſtoff an die Kohle. Der im Ammoniakwerk Merſeburg bei. G. der Stickſtofferzeugung gewonnene Waſſerſtoff wird durch An⸗ wendung hohen Drucks und unter einer Temperatur von 400 Grad, bei der ſich die Kohle zu zerſetzen beginnt. mit den Kohlemolekülen zwangsweiſe vermählt. Hierdurch bilden ſich Wrler lange Zeit hinaus hier eine tragfähige Baſis für das ekungsverfahren vorhanden iſt. Zur Verarbeitung wird Kohlenwaſſerſtoffe verſchiedener Zuſammenſetzungen ölartige, petroleumähnliche Subſtanzen. Dieſe werdͤen in beſonderen Beſchaffenheit durch Deſtillationsanlage. Hier wird das Rohöl kontinuierlich in einer Anzahl Pfannen unter Anwendung von Fraktionierungskolonnen deſtilliert. Ein Teil der Anlage arbeitet unter Vakuum. Die Deſtillier⸗ pfannen werden mit Dampf von 30 atü und Heißwaſſer von etwa 300 atm. Druck mit einer Temperatar von 400 Grad ge⸗ heizt. Die anfallenden Produkte gehen in eine Reihe von Vorlagen, die ein Faſſungsvermögen von je 5 ehm haben. Die einzelnen Fraktionen werden von hier aus je nach ihrer du große Pumpanlagen entweder einem Zwiſchenproduktenlager zugedrückt oder, ſoweit es ſich um⸗ reine Fraktionen z. B. Benzin handelt, den Aufbereitungs⸗ anlagen zugeführt. Von dem Zwiſchenproduktenlager werden die unreinen Deſtillationsprodukte eventuell der Hydrierungs⸗ anlage wieder zugeführt. „Fialls eine Verfeinerung der reinen Produkte notwendig iſt, wird dieſe in einer Raffinationsanlage vorgenommen. In dieſer ſind verſchiedene Behälter für die Fraktionen und die Raffinationsmittel(Schwefelſäure und Natronlauge) ſowie einige Agitatoren aufgeſtellt, in denen durch Einblaſen von komprimiertem Stickſtoff, der in dem Ammoniakwerk erzeugt wird, die Produkte unter Zuſatz verſchiedener Rafffinations⸗ mittel dürchgerührt werden. Der Stickſtoff wird gleichzeitig als Schutzgas für die Behälter des Benzinlagers verwendet. Das in den Oelen vorhandene Paraffin wird in der Ent⸗ paraffinierung durch Abkühlung zur Ausſcheidung gebracht und durch Filtrieren abgetrennt. Zu den Aufbereitungs⸗ aulagen gehört weiter eine Waſchanlage, in der die Schmier⸗ öle in Rieſeltürmen mit Löſungsmitteln behandelt und ge⸗ reinigt werden. Von der Benzinwäſche wird das fertige Pro⸗ dukt in vier Reinbenzin⸗Behälter geleitet, die ein Faſfungs⸗ vermögen von je 2500 cbm haben. Drei gleich große Behälter nehmen das gewonnene Oel au. Aufſchweißen von Stellit. Beim Vorhereiten der Auf⸗ tragsflächen mit Stellitplättchen mit dem Azetylengebläſe iſt nach einer Notiz im„Induſtrial Gaſes“ zuerſt darauf zu ach⸗ ten, daß keine Hohlräume auf der Oberfläche entſtehen; das Material iſt eingehend zu ſäubern und wenn irgend möglich zu ſchleifen, damit man eine möglichſt glatt Fläche erhalt. Ebenſo darf die Fläche nicht die geringſten Raſſe aufweiſen. die ſich als Folge einer ungleichmäßigen Abkühlung bilden könnten. Vor dem Auftragen des Stellits iſt das Grund⸗ metall zu erwärmen, wie dieſes ebenfalls beim Stahl der Fall iſt, der bearbeitet werden ſoll und nachher gehärtet und angelaſſen wird. Handelt es ſich um eine große Fläche, ſo iſt das Gebläſe derart zu neigen, daß die Stichflamme über die Fläche des Materials hinwegſtreicht. Wenn dagegen die Fläche nur an einzelnen Punkten behandelt werden ſoll, ſind nur dieſe zu erwärmen. Literatur „Metal Aexoplaue Couſtruction“. Deutſche Wiedergabe des von Profeſſor Junkers vor den Royal Aeronautical Society in London gehaltenen Vortrages über Metallflugzeugbau.— Verlag Deutſche Motor⸗Zeitſchrift G. m. b.., Dresden⸗A 19. Dieſe Schrift enthält die einzige deutſche Wiedergabe des Vortrages, den Prof. Dr. ing. e. h. Hugo Junkers auf Einladung der engliſchen Geſell⸗ ſchaft für Luftfahrt in London gehalten hat. Junkers, der bekannt⸗ lich als erſter das Ganzmetallflugzeug mit freitragenden Flügeln entwickelt hat, gibt hierin ein anſchauliches Bild von ſeinen Zielen und von den Arbeitsmethoden, die ihn zu ſeinen Erfolgen im Flugzeugbau führten. Jußballtag in London 8 Von Walter Höfner Samstag gegen Mittag treffe ich mich mit meinem Nonvoner Freund in der Untergrundbahnſtation der Bank of England. Es iſt ½12,„Wann beginnt der Match?“„Um Uhr.“„Und da ſollen wir jetzt ſchon.!“„Wir haben einen ziemlichen Anmarſch und dann... Sie werden ſehen, wir werden kaum noch einen gedeckten Platz bekommen.“ Eine halbe Stunde in der überfüllten„Tube“. Auf den „Zwiſchenſtationen immer neue Zufuhr.„Come along, pleaſe!“ „Näher zuſammenrücken, bitte!“ Immer enger wird's. Und dazu im Raucher! Endlich Endſtation. Und nun ſtrömt die gewaltige Menge dem Fußballplatz zu, wo heute ein bedeu⸗ tungspvolles Entſcheidungsſpiel ſtattfinden ſoll. Es iſt kurz vor ½1, als wir auf der gedeckten Rieſentri⸗ hüne auftauchen, die mit einem Faſſungsvermögen von 15 000 Perſonen eine Längsſeite des Platzes einnimmt. Nur mit Mühe und viel Glück können wir uns in der Nähe einer Treppe noch zwei Plätze erobern. Vorſorglich hatte mein zengliſcher Freund ſich mit Sandwiches verſehen, die uns den Lunch erſetzen müſſen, und beim Eſſen hat man nun Muße, die ungeheuren Maße des Platzes auf ſich wirken zu laſſen. Langſam heginnen ſich jetzt auch die ungedeckten Tribünen, die die drei anderen Seiten des Platzes einnehmen, zu füllen. Als markante Pfeiler in der wogenden Meuſchenbrandung die„Bobbies“, die auf das erſtaunlich biſziplinierte Londoner Publikum allein durch ihre Anweſenheit zu wirken ſcheinen, ſodaß ein Eingreifen nie erforderlich wird. Ein buntes Bild! Unwillkütlich wird man etwas an Kar⸗ neval erinnert. Ueberall Schleifen, Hüte, ſelbſt ganze An⸗ züge und Kleider, auch Schirme in den Farben der beiden Klubs, was eine erheiternde Note in den grauen, trüben Regentag hineinbringt. Der karnevaliſtiſche Eindruck wird „koch durch die unzähligen und unheimlichen Knarren großen Ausmaßes verſtärkt, mit denen ſich die Klubfreunde ihren Be⸗ kannten in dem Rieſenrund ankünden und ſich gegenſeitig begrüßen. Ueberhaupt dienen dieſe Rieſenknarren als Stim⸗ menerſatz für die ungeheuren Verhältniſſe des Platzes und— zum Austoben; denn jede nur mögliche und unmögliche Ge⸗ legenheit wird wahrgenommen, um wahrhaft infernaliſche Kundgebungen damit zu veranſtalten. Mit kindlichem Spiel überhaupt wird ſich die Zeit ver⸗ trieben. So werden kleine Ballons vom Wind über den Platz wehen gelaſſen, die— zufällig in ein Tor getrieben— unge⸗ heuren Jubel bei den 60 000 auslöſen, in den— wenn auch leicht durch ſeine Würde gehemmt— ebenfalls der Bobby ein⸗ ſtimmt. Die gleiche Wirkung übt eine rieſenhafte Puppe in den Farben eines der beiden Klubs aus, die plötzlich in⸗ mitten der Maſſe auftaucht und auf den Platz getragen wird. Aber es iſt kalt und zugig auf unſeren Plätzen und zum Ueberfluß fängt es nun auch noch an zu reguen. Immer ſind es noch 2 Stunden bis zum Beginn und mit Mitleid denken wir an die 45000 auf den offenen Plätzen. Doch die Zeit verfliegt ſchnell. Immer wieder gibt es was Neues. Glänzend verſteht man es, Unterhaltung und Laune in die frierende Menge hineinzutragen. Da ſind rund um den Platz 12 Doppellautſprecher aufgebaut, die jetzt Märſche und Tänze zu Gehör bringen. Begeiſtert werden die bekannten Melodien mitgepfiffen und wird der Takt durch Aufſtampfen unterſtrichen. Von einer Gruppe unter dem Jubel der anderen angefangen, beginnt plötzlich ein allgemeines Charleſton⸗Tan⸗ zen auf der Stelle,— übrigens ein wunderbares Mittel, um warm zu werden. Nun marſchiert trotz ſtrömenden Regens die ſtattliche Klubkapelle auf, die unter lebhafter Beteiligung der Maſſen Militärmärſche und die neueſten Schlager(„Roſe⸗ mary Jlove you...) hören läßt. Danach etwas außerordentlich Eindrucksvolles: Commu⸗ nity Singing! Gemeinſchaftlicher Geſang! Auf ein Podium inmitten des Platzes klettert ein Herr in weißem Dreß, vor ſich ein Mikrophon und verkündet:„Jun⸗ gens, jetzt wollen wir mit Muſitbegleitung mal ein paar hübſche Lieder ſingen!“ Und es iſt im höchſten Maße erſtaunlich, wie vollkommen dies durch Lautſprecherkommandos und Wind⸗ müßfenarmbewegung bei den 60 000 gelingt. Niemand klappt nach! So ertönen— wohl vorher mit dieſer Beteiligung nie ge⸗ hört— die alten bekannten Lieder, meiſt aus dem Kriege, wie „It's a long way to Pipperaray“ und„The more we are together“(das engliſche„th“ von 60000 Zungen!),„Smile boys that's the style“ u. a... Glänzend verſteht es der Diri⸗ gent Stimmung zu ſchaffen. Eine Längsſeite muß den einen Vers allein ſingen.„Nun, Jungens, wie war's,“ Schlecht an⸗ ſcheinend: denn gewaltiges Trampeln ertönt als Antwort. Danach kommt die gedeckte Tribüne an die Reihe. Ungeheures Knarren: alſo hatten wir gut abgeſchnitten! Beſonderen Wert legt der humorvolle Dirigent auf die ſoldatenmäßige Beto⸗ nung. In mehreren Verſuchen wird ſie exakt herausgearbeitet. Der Jubel wird immer größer. Kälte, Wind und Regen ſind vergeſſen. Es iſt kurz vor 3. Der Gemeinſchaftsgeſang bricht ab. Die Nationalhymne!„God ſave the King.“ Es iſt bewundernswert, wie plötzlich die toll ausgelaſſene Menge ernſt und mit entblößtem Haupt den Vers mitſingt. Dann beginnt das Spiel. Ohrenbetäubendes Knarren und leidenſchaftliches Schreien begleitet jeden guten Stoß, jede vorzügliche Kombinations⸗ arbeit und ſteigert ſich ins Unglaubliche bei den Toren. Greiſe ſind dabei wie die Jungen. Ein alter Poſtbeamter hinter mir in weißen Haaren iſt der Leidenſchaftlichſten einer. Wilde Schmäh⸗ und Drohrufe gellen in mein Ohr bei unfatrem freudiges, ſachverſtändiges Lob ertönt bei guter Arbeit. 1 Die Wogen der Begeiſterung gehen hoch und bringen Opfer: mehrfach werden öhnmächtige Frauen über den Köpfen der Maſſe hinweg den Sanitätsmannſchaften übergeben und hin⸗ ausgetragen, ein Epileptiker erweckt einen Augenblick lang die Anteilnahme und das Intereſſe der Umſtehenden. Doch der Regen wird ſtärker. Der mehrfache Verſuch, Re⸗ genſchirme aufzuſpannen, ſcheitert an der Unmöglichkeit der dahinter Stehenden, das Spiel zu verfolgen. So wird es wohl auch von den Begeiſtertſten angenehm empfunden, als das Schlußzeichen ertönt, und in muſterhaf⸗ ter Weiſe— ohne jedes Stocken, ohne Eingreiſen der Bob⸗ bies, ohne Gedränge und Geſchiebe, und auch ohne jedes Schimpfen— löſt ſich die rieſige Maſſe von 60 000 Zuſchauern auf. Wir aber ſuchen eine nahe Teeſtube auf, um uns ein wenig durchzuwärmen und ſpäter mit Sicherheit einen Sitz⸗ platz in der Untergrund zu bekommen. * Brennende Tulpen Von Richard H. Schroeber Die Tulpen ſind von ſeltner Farbe, Kind. Das macht, es färbte ſie der Wind, Der von den Bergen, die im Blauen liegen In dieſer Nacht in unſer Tal geſtiegen. Was das für Berge in der Ferne ſind? Dort iſt die Heimat aller derer, Kind, Die ſtolz die Sehnſucht ihre Mutter neunnen Und an der Liebe dieſer Mutter leiſ' verbrennen Wie dieſe Tulpen hier, ſo lodern ihre Herzen Ihr Leben iſt ein einzig Geh'n in Schmerzen. Der Mutter Ruf iſt wie ein Ruf zur Schlacht, Aus der ſie taumelnd ſinken in die Nacht * Der Andere Skizze von Lotte Tiedemann Immer wieder blickte er auf die kleine, ſilberne Uhr, beren ſchwarzes Ripsband ſein feines, ſchmales Handgelenk um⸗ ſchloß. Nun wartete er ſchon dreißig Minuten, und ſeine Er⸗ regung ſteigerte ſich mit jeder Sekunde. Was für ihn ab⸗ hing von der nächſten halben Stunde! Haſtig lief er um den kleinen, runden Tiſch und muſterte zum zehnten Male ein⸗ gehend ein paar alte Kuperſtiche, die an der Wand hingen. Bald kannte er das kleine, unperſönliche Wartezimmer in⸗ und auswendig. Er trat ans Feuſter. Unten vor der Haus⸗ tür lief ſeine Frau mit aufgeregten kleinen Schritten auf und ab. Seine Unruhe wuchs, wenn er dachte, wie jede Faſer ihres Herzens daran hing, daß ſein Beſuch beim Kapellmeiſter er⸗ folgreich, daß er im Winterkonzert das Mendelsſohn'ſche Violinkonzert ſpielte. Darin lag keine Ueberhebung, weder von ihm noch von ihr. Er war ein feiner Geiger, wie es wenige gab, und was kontite noch aus ihm werden, wenn er dieſem Drang, dieſem ewig Ringenden, nach Geſtaltung Suchenden in ſeiner Seele Ausdruck zu geben vermochte, mit ſeinem Gefühl, das überſtrömend ihm entquoll, die Menge berauſchte und emporriß zu einer Höhe, die er ahnte! Aber da war noch der Geiger, der im Orcheſter neben ihm ſaß; auch er wirkte an erſter Stelle, ſchöpferiſch wie er, nur weniger ruhelos, ſtiller, in ſich gekehrter. Jener hatte ihm im Ver⸗ trauen erzählt, er hoffe zu ſpielen in dieſem Winter, das gleiche Konzert im gleichen Saal. Der Muſikdirektor habe es ihm ſchön im vorigen Winter verſprochen, es ſei ſo gut wie ſicher.— Und nun lief er hin und hoffte dem Anderen zuvor⸗ zukommen, hoffte, der Dirigent habe ſein Verſprechen ver⸗ geſſen, hoffte über den Anderen hinwegzuſchreiten. und unten ſeine kleine, heiß erregte Frau hoffte mit ihm. Er ſagte ſich tauſendmal:„Kunſt kennt keine Rückſicht, keine Freundſchaft. Kunſt fordert alles, vernichtet alles, verzehrt alles!“ Aber ein Stachel blieb in ſeiner Seele. Bitte ſchön!“ Die Tür öffnete ſich und ſeine Gedanken wurden unterbrochen. Der Dirigent ſtand auf der Schmelle. ſtes Weſen in ſeinen Tönen verſtrömt, die hell und weich l uihm entgegen. unhörbar:„Der Andere iſt den Sternen doch näher als 1 f 1 N f ie⸗ „Ah, mein Lieber, kommen Sie näher!“ und mit einer benswürdigen Handbewegung bat er den Geiger, Plaß nehmen.„Was führt Sie hierher? Ah, ſicher das konzert, ich habe Ihnen ja, ſoweit ich mich entſinne 5 ſah fuhr ſich zerſtreut durch die langen, ſchwarzen Haare zund. hre nach der Uhr.„Ich habe Ihnen ja ſchon unverbindlich J9 Mitwirkung zugeſagt, mir ſchwebt wenigſtens ſo was voch Der Geiger verneigte ſich höflich, innerlich dachte er:⸗ z0 Anderen hat er es verſprochen, nicht mir; am ratſamſten, ſchweigen!“ 5 rſt „Alſo,“ fuhr der Dirigent fort und war eigentlich jetzt ſtl mit ſeinen Gedanken bei der Sache,„dann legen wir uns Joal Er holte Feder und Papier. Nun wurde der Geiger( aee ſurach und überlegte hin und her, und bald war alles vere bart und unterſchriftlich beſiegelt. iner Dier Geiger empfahl ſich und wurde an der Tür von ſe 175 Frau empfangen.„Nun?“ fragte ſie, und in ihrem Blick 0 die Spannung der Erwartung, aber um ihren kleinen, 0 fen Mund ſchon alle Verzweiflung, alle Gehäſſigkeit im 8790 einer Enttäuſchung.—„Es iſt geglückt!“ ſtieß er hervor⸗* hing ſie an ſeinem Halſe, lachte kurz und heftig, ſprach un. plante und küßte ihn wieder und immer wieder und riß n hinein in ihren ſeligen Taumel. im Erſt nach wenigen Tagen ſagte der Andere zu ihm be 1 Fortgehen aus der Probe:„Du hätteſt mir eigentlich ſaggz können, daß auch Du vorhatteſt, zum Dirigenten zu gehen 1 ein Konzert abzuſchließen. Sein Verſprechen, mich Tplagt zu laſſen, hat er ſcheinbar vergeſſen. Ich kaun es dir nar, verdenken, daß Du ſpielen willſt, Du hätteſt es mir aber at zählen können, als wir neulich davon ſprachen!“ und dam r.— e⸗ Der Geiger murmelte etwas von:„Nicht mehr daran 15 dacht!“ und ſah dem Anderen nach, der ſcheinbar niedergeſch 1 gen und langſam ſeines Weges ging. Er ſchämte ſich Augenblick, aber dann dachte er an ſeine Frau. Sie hatte 11 ſagt:„Beide ſpielen könnt ihr nicht, alſo dann lieber Buß Und er ſtraffte ſich und ging hoch erhobenen Hauptes 17 Hauſe. Und wie er ſo ging, dachte er, wie um ſich zu rech, fertigen:„Der Andere hat eine ſtille, verinnerlichte Frau 155 ſeltener Güte. Sie iſt nicht das ewig treibende Element, den ewig ſtachelnde Ehrgeiz, wie die meine.“ Und einen Augen; blick war es ihm, als könnte er den Anderen faſt beneiden dann aber lächelte er mitleidig vor ſich hin—— Der große Abend kam! Gegen Ende ſtand er im Glanz vieler Lampen, die Geige in der Hand, das Antlitz voll veiß haltener Erregung. Er hatte wunderbar geſpielt, ſein. iner den Häuptern der Menſchen zerfloſſen. Die Menge kauche Wie im Nebel ſah er in den erſten Reihen. flackernden Augen ſeiner Frau, die mit ihm ſtieg und ſice Er hatte ſich verausgabt wie noch nie. Immer wieder muße er vortreten und ſich verneigen. Blumen, Lorbeerkränze floge ihm zu, Es dauerte lange, bis Ruhe eintrat und die Aet Programmnummer beginnen konnte. Er ſetzte ſich er chein auf einen Stuhl, ſeitlich im Saal, wollte gern zugegen 75 wollte ſeine eigene, erregte Seele tragen laſſen von der 915 cheſtermuſik, um ſpäter ruhig und geſammelt mit den Kee⸗ legen zu ſprechen. Die Kollegen! Auch ſie hatten Beifall 15 ſpendet, auch ſie hatte er hingeriſſen, und eine heiße Welle vi⸗ Glückſeligkeit lief durch ſeine Glieder. 4 Er ſah auf; ſein Auge fiel auf den Spiegel an der gege, über liegenden Wand. Mit ſeinem Glaſe konnte er gere das Geſicht des Anderen ſehen, der eigentlich heute ſpielen, ſollte. Ein mitleidiges Lächeln flog über ſein Geſicht. 0 preßte die vor Erxegung zitternden Hände ineinander 1. ſah wieder in den Spiegel, wollte ſehen, ob der Andere finſt lt und voll Haß vor ſich hin brütete. Aber der Andere war 1 ſeinen Gedanken gar nicht bei ihm, ſondern über deſſen 0 ſicht lag die verträumte Stimmung der Muſik in erdentrücke Verſunkenheit. Da haßte er den Anderen faſt um dieſes Jel dens willen. 5 Nach Beendigung des Konzertes empfing ihn ſeine Freez umgeben von vielen Freunden. Sie war überglücklich. 1 drängte ſich an ihn, griff nach feinen Händen und dankte ih Aber ehe er in den Wagen ſtieg, ſah er, wie der Andere, uſe ſeiner Frau empfangen, eine Melodie ſummend, nach Haſet ging und hörte gerade noch, wie er begeiſtert ſagte:„Er 6 wirklich vollendet geſpielt!“ 10 Da wurde er für einen Augenblick ſtill, bis ihn Frau Freunde wieder in den Strudel der Unterhaltung hineen riſſen.— Als er aber ſpät abends die Fenſterflügel ſchließze wollte und zu dem mit Sternen überſäten Himmel aufſah⸗ dachte er wieder an den Anderen, und ſeine Lippen murmeltel Deun im tiefſten Grunde ſeiner Seele war er ein edler Menſch. 25 Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Nelle Manndelue 11570 e 1725 Mannheim, E 6, 2 reftion: Ferdinand Heyme. Cheſredakteur: Kurt Fiſcher— Verantwortl. Redakteure: Für Politit: Hans Alfted mel⸗ euilleton: Dr. S. Kayſer— Kommungl⸗Politik und Lotales: Richard cee 2 port und Neues aus aller Welt: Willy Müller— Handelstell: Kurt Ehme Gericht und alles Uebrige! Franz Kircher— Anzeigen: Dr. W. E. S „Stötzner⸗ — Die Schiffstaufe Humoreske von Franz Carl Endres Wir hatten uns zu unſerem kleinen Haus am See natür⸗ lich auch ein Ruderboot gekauft. Ein ſehr hübſches, wenn auch älteres Boot. Es war das Werk eines Erfinders, ſah aus wie ein Torpedobootsmodell und ſollte große Vorzüge beſitzen, Aber der Erfinder machte über die Sache Baukerott, und der Bootsbauer behielt das Boot an Zahlungs Statt. Niemand wollte es kaufen. Da wurde es ſehr billig, und wir erſtanden es. Es war vorn ſpitz und hinten ſpitz und lief recht gaut. 8„Wir müſſen dem Boote einen Namen geben!“ ſagte meine Frau. „Natürlich müſſen wir das,“ pflichtete ich bei, und wir überlegten längere Zeit. Wohl hundert Namen wurden vor⸗ geſchlagen ünd verworfen. ee, 88 Endlich ſagte meine Frau:„Wir werden es Heiko nennen!“ „Aber Heiko hieß doch unſer Hund,“ warf, ich ein. „Ja, das ſchon,“ antwortete meine Frau,„aber kann ein Schiff nicht auch Heiko heißen?“ „Natürlich, Liebſte, es kann ſo heißen.“ „Und warum ſollte es nicht ſo heißen?“ Ich wußte keinen ſtichhaltigen Grund.„Man wird ſagen, wir ſeien mit unſerem Schiff auf den Hund gekommen!“ Mehr wußte ich nicht gegen Heiko einzuwenden. „Und du weißt, daß Heiko der Sohn des Fliegenden Hol⸗ länders war!“ ſetzte meine Frau als großen Triumph auf. „Natürlich weiß ich das. Ich werde alſo den Namen Heiko vorn an die Bordwand malen.“ Meine Frau hatte wenig Vertrauen zu meiner Malkunſt. Und mit Recht, denn ich kann nur dann einen geraden Strich ziehen, wenn ich unbedingt einen krummen zeichnen will. Aber ich löſte die Aufgabe, allerdings mit großen Koſten, denn abgeſehen von der Farbe, die ich kaufte und die für tau⸗ ſend Heikos ausgereicht hätte, abgeſehen von einem Pinſel und meine Krawatte und die Bluſe meinen Anzug, mein Hemd, e Kraw di Gättin. Ich glaube, ein Maler meiner das Werk bewundernden wäre billiger geweſen. Außerdem„vermalte“ ich mich. Ich malte— die begreif⸗ ig viel— ich malte HEßko auſt „Soll ich nochmal —„RNein, nein,“ rief meine Fran, laß es nur ſo, Die wenig⸗ ſten Menſchen wiſſen, daß Heiko ber Sohn des Fliegenden Holläuders war. Wir ſagen einfach, daß man Heiko ſpricht und Heko ſchreibt.t“ Jͤ ̃ „Wir wollen aber eine feierliche Taufe veranſtalten,“ ſagte ich. Einige Tage ſpäter brachte ich eine Flaſche Sekt nach Hauſe. Ein Freund von mir war eingeladen worden. Er hielt eine hervorragende Anſprache,: dann ſollte meine Frau die Taufe vollziehe.. 5 15 „Ich glaube,“ ſagte mein Freund,„das Boot hält die Sekt⸗ flaſche nicht aus.“— Er ſagte es boshaft, gerade als meine Frau die Flaſche ergriffen hatte. „Wir wollen ſie lieber trinken,“ fuhr er fort.„Ich habe hier eine alte Glühbirne mitgebracht. Wenn Sie ſo freundlich wären, gnädige Frau, dieſe recht kräftig gegen die Bordwand zu werfen, würde es einen ſchönen Knall geben.“ Wir konnten uns der Anſicht meines Freundes nicht ver⸗ dann tranken wir die Flaſche Sekt zuſammen.“ „Es wäre wirklich ſchade geweſen,“ ſagte mein Freund, „um den Sekt und um das Boot.“ Dann fuhren wir in den See hinaus. Wir konnten alle ſchwimmen, ſo daß die Lage auch bei einem etwaigen plötzlichen Verſagen Heikos gefahrlos war. Aber Heiko nerſagte nicht und machte viele Jahre getreu⸗ lich ſeinen Dienſt, obwohl er nur mit einer alten Glühbirne getauft worden war. ———— einem hoffnungslos verdorbenen Linegk, beklexte ich auch noch liche Aufregung bei dieſer ungewohnten Tätigkeit entſchuldigt ſchließen. Die Glühbirne flog, zerknallte mit Gelöſe am Heiko, Der Juchs und der Haſe Eine finniſche Jabel. Nacherzühlt von Auna Neitzle Der Fuchs traf eines Tages den Haſen. 10 „Spöttiſch und hochmütig ſah der Fuchs den Haſen 1 Dieſer wackelte freundlich mit ſeinen Löffeln und wartete die Aurede des Fuchſes. 2 „Wer fürchtet Dich?“ ſagte er endlich nach einer gan Weile, ſichtlich ärgerlich, daß der Haſe ſo gemütlich mit Ohren wackelte in ſeiner großmächtigen Gegenwart. „Wer fürchtet Dich?“ fragte der Haſe dagegen. nicht 7 die „Alle fürchten mich“, prahlte der Fuchs.„Siehſt Du mich von weitem ſehen, halten mich natürlich für einen Wolf. en en daß ich einen langen, buſchigen Schwanz habe? Alle Tiere, 2 Darum fürchten ſie mich. Aber Dich fürchtet niemand. en „wWollen wir wetten?“ ſagte der Haſe, der moee deg nergnügten, mutigen Tag hatte und im Stillen ſich über ſt eitlen Fuchs luſtig machte und überhaupt kein bißchen Ang hatte.„Ich werde Dir zeigen, daß man mich fürchtet. Der Fuchs willigte in die Wette. Beide gingen erſt nie ein bißchen ſpazieren. Bald ſah der Haſe eine Schafhef friedlich neben einer Hecke ruhen. Sie hatten jedes den 15 auf den Hals des andern gelegt, und ſo ſchliefen ſie frieble Mit einem Satz ſprang jetzt der Haſe mitten unter gell ruhenden Schafe, ſo daß dieſe, zu Tode erſchrocken, ſo ſch ſie konnten, nach allen Richtungen davonſtürzten. oh⸗ „Siehſt Du, wie man mich fürchtet?“ rief der Haſe 2 lockend aus.— Und dann mußte er unbändig über das ſtaunte, dumme, überraſchte Geſicht des Fuchſes lachen. ul Aber bei dieſem tollen Lachen riß dem Haſen das Ma Seit jener Zeit hat er die„Haſenſcharte“. Das kommt von der Schadenfreude. Der Fuchs aber ging nachdenklich von dannen. Und iſt nicht bekannt, ob er ſich nach dieſem Begebnis noch einm mit dem Haſen in ein Geſpräch eingelaſſen haet. ſen Aber auch der Haſe mied den Fuchs ſeitdem, weil er deſ 10 auf. mik al Spott fürchtete ſeiner gekreuzten Schnauze wegen, die ſich a. alle nachfolgenden Haſen vererbte. rr rr Donnerstag, den 8. Mai 1927 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 2 8 Artiſt Mart. Odenwälder u. Eliſabetha He Mont. Wilh. Müll. S. Im. Otto Rob. J 23. ted tin Karl e. S. W Slandes fli N Mechanik. Wilh. Ries u. Maria Herbert— Polizeiſekretär————— 5 Meiſel 5— 5 ie e e 255 am e II U en Maurer Otto Schenkel u. Pauline Ruoff Hildegard Maria Magdalena Holzdreh. Fr. Joſ. Woldrich e. S. Willi Fram Monat April 1927. Verkündete: M. Glektrom. Paul Püngeler u. Margarete Bürk swerkſchaftsgauleiter Julius Engler und S aula Wellenreiter chreiner Ernſt Dreikluft und Anna Reineck aufmann Willi Pfannebecker und Eliſe Schwemmler Wercotopeur Aug. Wehner u. Anna Schurig 21 Küfchtm. Kaver Pfeiffer u. Helena Ackermann Chriſtian Beck und Helena Schwab raftwagenf. Wilhelm Döllinger und Jo⸗ Tbanna Müller Tüncher Philipp Bradneck u. Auguſte Treber Nonein. Adolf Hartmann u. Frieda Trub Reiſender Johann Stenglein u. Maria Juß Baupen Angen. Karl Kargl u. Maria Peter 22. Franz Götz u. Johanna Faßbender Laufm. Karl Kuhn und Maria Hült raftwagenf. Wilhelm Oettinger u. Erna deckenhaupt, acker Leopold Müller u Suſanna Jäger geb. Weber 0 25 Mühlenarb. Arth. Wöhr u. Maadal. Köhler Eiſendr. Bruno Rüffer und Eva Bade Friſeur Peter Krug und Emilie Seß. Arpeiter Adolf Uhl und Maria Schwarz 25 Alrbeiter Joſef Zöllner und Katharina Reis zanzleigeh. Wilh. Kirchgeßner u. Ida Hauck Vachtmſtr. Franz König u. Anna Hofmann Jngenieur Erwin Horn und Amalie Becker Oberbuchh. Henry Niendorf u. Frida Kübler 25 Schloſſer Emil Heintz u. Irmgard Autenrieth ahnarzt Dr. med. dent. Alfons Lang und Elſa Haber Rottenmſtr. Wilh. Kirſchner u. Barbara Keſſel Eiſendreher Max Kühne u. Elſa Hock Zäcker Friedr. Schaller u. Luiſe Henes Schloſſ. Karl Hoffmann u. Luiſe Fleiſchmann Schloſſer Karl Sailer u. Eliſabetha Heid Tacder Rudolf Jetter u. Pauline Bauer agl. Philipp Thomas u. Chriſtine Steffan Getraute: Nonat April 1027. 4. Diplom⸗Ingenieur und Chemiker Dr. phil. Huge Koch u. Erna Jander Arb. Friedr. Bergmüller u. Anng Scherer Jehrer Gottfr. Brecht u. Magdalena Schmitt Inſtallat. Willi Knapp u. Juliana Edinger maufm. Willi Pöhlmann u. Frieda Feßner Reſervelokomotivführer Johann Ullrich 2. 9 Anna Turma Kraftwagenführer Wilhelm Barezykowski u⸗ und mmg Schröck Typenbohr. Heinr. Bock und Johanna Weick iſendreh. Wilhelm Deppermann u. Maria Thomas geb. Ehret aufmann Albert Diggelmann u. Martha Bergmann Etzeromont. Jakob Graf u. Pauline Gens⸗ mer Schneid. Eugen Hartmann u. Emma Wünſche Eim. Werner Kaltenthaler u. Minna Köhler Schreiner Theodor Kirſch u. Anna Haller aufm. Anton Kleebach u. Emma Grammlich aufm. Johann Krug und Eva Schäfer — Maſchinent. Friedr. Manz u. Hedwig Haun Arbeiter Joſef Schmidt u. Anna Roll Schloſſer Rud. Schmitt u. Frida Weger Zimmerm. Gſt. Trautmann u. Theres Müller Eiſendr. Leonhard Unger u. Johanna Stein FTormer Heinrich Werndl u. Johanna Reis Schuhm. Karl Wieſendanger u. Barb. Kempf Friſeur Georg Zimmer u. Anna Miſchler Schloſſer Willi Benz u. Elſa Müller Uhrmacherm. Wilh. Bangert u. Hedw. Weiſer Wagn. Jakob Dönges u. Wilhelmine Rihm Eiſendr. Martin Rihm u. Joſefine Pauels Krieger u. Eliſabetha Büttner geb. 26. Dachd. Karl Kolb u. Elſe Wolf geb. Knauder Landw. Johannes Krauß u. Mararetha Kurz Kaufm. Wilh. Krieg u. Anna Freyhof Kfm. Frz. Joſ. Mitteldorf e. S. Günter Frz. Kfm. Ernſt Kuhn e. S. Hermann Werner Buchhalter Erw. Metz e. S. Werner Erwin Kfm. Friedr. Peter Karl Stapf e. S. Karl Eugen Schloſſer Wilhelm Bader e. S. Walter Reiſend. E. Hrm. Stärker e. S. Hans Günth. Maſchin. Paul Joh. Keck e. T. Marianne Poſthelf. H. Arth. Mößner e. S. Arth. Hans Prok. Guſtar Ad. Grab e. T. Gertrud Hedͤwig Modellſchr. Heinr. Tölle e. T. Klara Luiſe Kutſcher Karl Leiſing e. S. Alois Karl Metzger Chriſtian Friedrich Weiß e. S. Karl Heinz Eduard Siegfried Kaufmann Hermann Eduard Ortwein e. S. Gerhard Hermann Maſchin. Lor. Heinz e. T. Margot Wilhelmin. Former Joſef Aumann e. S. Karl Heinr. Ad. Schmitt e. S. Heinz Karl Bäckermeiſter Johann Wilhelm Wolfert e. T. Johanna Wilhelmina Ruth Oberingen. Carl Wilhelm Galetſchky e. T. Kaufmann Guſtav Heinrich Sensbach e. T. Giſela Lyoͤia Margareta Dekorateur Alexand. Franz Joſef Feuerſtein e. S. Herbert Paul Joſef Händl. Jak. Lehmann e. T. Lilli Ellen Eliſab. Elektromonteur Max Joſef Michelbach e. S. Manfred Georg Kfm. Karl Gg. Mayufarth e. T. Ellen Eva Kaufmann Emil Friedrich Wilh. Uhl e. T. Ruth Eliſabeth Kaufmann Walter Franz Nauen e. T. Anna Eliſabeth Malermeiſter Karl Gumbel e. S. Karl Theod. Leonhard Roman Kfm. Valentin Gaubatz e. S. Heinz Anton Telegrafenarbeiter Chriſtof Scharpf e. S. Wolfgang Hermann Metzger Friedrich Alfred Heiß e. T. Annelieſe Gertrud ßäjʒßFHlw.ͤ ͤ ĩðâ2bã ͥõͥõ ͤd Af 13. 14. 15. 16. 19. Dipl.⸗Ingenieur 20. Schloſſ. Paul Ad. Hohl e. T. Gerda Eliſab. Muſikalienhändler Friedrich Wilhelm Haaß e. S. Karl Heinz Reſerve⸗Zugführ. Bernhard Heinrich Kramer e. T. Elfriede Gertrud Kanzleiaſſiſtent Hans Arthur Walter e. T. Giſela Eliſabeth Maria Bäckermſtr. Osk. Karl Ludwig e. T. Elfriede Buchbinder Karl Auguſt Ludwig Haberkorn e. S. Karl Werner Tagl. Nikolaus Unger e. T. Edith Prok. Phil. Zimmerer e. T. Elfriede Suſanna Kaſſenbeamt. Gottlob Klump e. S. Alfred Betriebsl. Heinr. Ludwig e. S. Heinz Jakob Elektrowagenf. Erw. Kratzmeier e. C. Julius Tagl. Max Geodg Kretſchmer e. T. Elſe Fabrik. Willy Marx u. Eliſab. Sternheimer 0 Kaufm. Otto Pfaff* Katharina Rauch 0 Jak. Georg Dreſcher e. S. Jakob Hauptl. Otto Schaudt u. Marg. Hartmann Kaufm. Karl S u. Auguſte Röſer Kfm. Karl Anton Bauſt e. S. Karl Anton Friſeur Toni Werner u. Katharina Schweizer 17. Arb. Friedr. Wilh. Lauble e. S. Karl Friedr. Form. Johann König u. Ludovika Miller Poſthelfer Ludwig Kreidermacher e. T. Erna Kaufm. Rudolf Reuner u. Marie Winkler Anna Maria Geborene: Betriebsaſſiſtent Georg Friedrich Chriſtian Monat April 1927 Zenger e. T. Gretel Ellen Ruth 10. Schuhm. Auguſt Klug e. S. Werner Heinz Taglöhner Johann Chriſtian Pfiſterer e. S. 12. Tagl. Philipp Jakob Ehret e. S. Georg Chriſtian Erich Kfm. Stephan Rieger e. S. Simon Hubertus 18. Chemik. Dr. Wilh. Schwebel e. S. Klaus Arzt Dr. med. Chriſtian Oskar Hölſcher e. T. Eliſabeth Dorothea Taglöhner Karl Glock e. T. Elsbeth Maſchinenarb. Otto Schieß e. T. Lieſelotte Giſela Schloſſer Willi Wühler e. S. Hermann Kaufmann Willy Georg Philipp Manthey e. T. Ingrid Hela Kaufmann Kurt Erwin Völker e. S. Walter Hans Heinrich Kaufmann Johann Heinrich Langenbach e. S. Werner Wilhelm Hans Johannes Georg Boehlke e. T. Erika Käthe Margarete Bäcker J. Osw. Hoffmann e. T. Lieſel. Giſela 15 Andr. Karl Ludäſcher e. T. Gertrud iſela Schrein. G. Chriſt. Knörzer e. T. Lore Maria Konditor Guſtav Adolf Johann Vohmann e. S. Adolf Auguſt Walter Konditor Karl Thieſſen e. T. Liſelotte Tagl. Joſ. Riebel e. T. Gertrud Hildegard Bahnarb. Franz Joſ. Gerold e. T. Irmgard Maria Schneid. Joſef Friedel e. T. Gertrud Frieda Fabrikarb. Johannes Jeck e. S. Hans Kraftwgf. Wilh. Oſtertag e. T. Lieſel. Luiſe Kfm. Friedr. Huber e. T. Hildegard Eliſab. Küchench. Alfred Motz e. S. Roman Ludwig Oberſtadtſekr. Leo Friedr. Frieß e. S. Erich Richard Theodor 21. Kaufmann Joh. Leopold Berwanger e. S. Helmut Guſtar Kaufmann Karl Theodor Vogel e. T. Paula Lademſtr. Joſef Weik e. T. Gertrud Irmgard Kfm. Friedrich Sauer e. S. Gerhard Willi 22. Schreiner Joſef Ziehl e. T. Anna Lore Arb. Marxtin Hummel e. T. Anita Erna Spengl. Herm. Braunſchweig e. T. Hildegund Bäcker Gg. Metzger e. S. Heinz Leonhard Kaufmann Rudolf Chriſtian Dillmann e. T. Ingeborg Luiſe Anna Händler Johann Graf e. T. Olga Tagl. Chriſt. Friedr. Krockenberger e. T. Käthe Maſchinenſetzer Valentin Georg Tremmel e⸗ S. Lothar Hans Eiſenbahnwärter Albert Kaupert e. T. Lieſe⸗ lotte Marianne Ruth Schmiedemeiſter Friedrich Bohrmann e.. Hermann Heinrich Schloſſer Wilhelm Schuhmacher e. T. Lotte ohanna Chriſtina 24. Heiz. Friedr. Wilh. Stier e. S. Robert Ferd, Kfm. Adöolf Wilh. Gieſin e. S. Helmut Petes Schreiner Hermann Bureik e. T. Anna Metallſchleifen Hermann Auguſt Ebuard Spengemann e. S. Karl 25. Kfm. Paul Wilh. Netter e. S. Ludwig Wolf Kfm. Hans Schefold e. T. Ruth Hilfsärb. Heinr. Becker e. T. Anita Giſela Geſtorbene: Monat April 1927. 24. 2. Katharina Pauline geb. Blumhardt Ehefr. d. Milchhoͤl. K. Ludwig Dietrich 39 J. 5 M. 11. Loͤg. Eiſendr. Eug. Fridol. Bauer 25 J. 8 M. 14. Kurt Robert Winter 8 J. 5 M. Ledig. Taglöhner Philipp Späth 57 J. Lediger Bäcker Erich Weiß 25 J. 18. Anna geb. Scherer, Ehefr. des Kaufmanns Martin Leonhard Lang 59 J. 2 M. 19. Kaſſier Iſaak Metzger 59 J. 6 M. 20. Ilſetr. Kathar. Monika Winter 2 J. 8 M. 21. Anna Thereſe geb. Witzel Ehefr. des Stadt⸗ arbeiters Karl Bechtold 49 J. 3 M Johanna geb. Hoffmann Ww. des Schaffners Johann Ludwig Dorbath 51 J. 8 M. Lebig. Muſik. Georg Großſchedl 48 J. 22. Schmied Friedr. Schach 60 J. 6 M. Katharina geb. Back Ehefrau des Arbeiters Jakob Thiery 60 J. 7 M. . Hannelore Frieda Kuchelmeiſter 5 M. 12 T. Led. Optik. Arthur Theodor Sonntag 29 3J. Roſina geb. Thoma Ww. des Weichenwärters Peter Müller 78 J. 3 M. Städt. Aufſeher Heinr. Mayer 69 J. 7 M. Arbeit. Stanislaus Jankowſki 41 J. 5 M. Led. Muſik. Wilh. Paul Kinſki 21 J. 5 M. Bierbrauer Karl Fink 54 J. 7 M. 2 Regina geb. Lion Ww. des Börſenremiſſeurs Max Heſſelberger 88 J. 8 M. 4 Suſanna geb. Frantzen Ww. des Bäckermſtr. Adolf Schmitz 71 J. 6 M. Barbara geb. Löſch Ehefrau des Hausmeiſt. Leonhard Schork 63 J. 11 M. Schloſſer Mathäus Ruf 66 J. 7 M. Auguſte geb. Betz Ehefrau des Werkſtattſchr. Oskar Kliem 42 J. 8 M. Sofie Karoline geb. Binder Ehefrau des Formers Karl Schwitzgebel 44 J. 10 M. Margareta geb. Stumm Ehefrau des Tagl. Auguſt Vollweiler 65 J. 9 M. Kaufmann Emil Matier 63 J. 2 M. Anna Bureik 2 Tage Anna geb. Scherer Ww. des Packers Jakob Glatz 68 J. 3 M. Marie geb. Jurt Ww. des Fabrikarbeiters Karl Becker 63 J. 7 M. Verwalter Johann Munz 66 J. 4 M. 27. Margareta geb Weimer Ehefrau d. Werkmſtr. 25 26. Peter Schmitting 51 J. 10 M. * N 855 N — A e e 0 51 WꝗOVV. 77 1 * 0, *.. 905 WIſ 77 110 6 47U⁰ % Ne. 16ÿ65%iſul, /½ 0i Ii„ 1 5 7 „ 1 71 771 111 0 4 2 lle 15 12 155 f 1— 135 53 2 4— 15 2 5 1 11 75 5 2 72 35 1. 25 75 42 31 1 e e il 10 1 7 12 8 2 r ̃ . eeeeeeeeeee deee 40 6* 175 Me, 1+ 70%½ 0 1.% 4%, 05 Mun Mnnun 7 . 1 0 hut ihre Jatigkeit Ihre dussere Gestalt zeigen wir im gilde. Uber den ert der Arbeit, die in inrem nnern geleistet wird, kann das Bild nicht viel sagen. Das Eine kommt aber vielleicht aum Ais druck, dass wir nictt glauben, die Arbeit des kaufmanns erschöpfe sich in rein materiellen Dingen. Die Verbraucher unserer Ware mögen die Wechmds- sige Schönheit unseres neuen Hauses als ein Symbol der Freude an der Arbeit betraciten: freude amSchaffen und Liebe zum Fach veredeln die Arbeit in unseren Be- trieben. harum möchten wir heute die Anerkernung der Raucher auf die Leistung unserer Arbeiter und An. gestellten lenken, von deren Sorgfalt und Geschick So vieles abhängt. Jdede einzelne der vielen Nillionen N Zigaretten, die täglich unsere Arbeitsstätten verlas- Serssoll den faucher aufs neue davon ũberzeugen, dass in unseren fabriken trotz der grossen ſerggen kein Nassenfabrikat, sondern ein liebevoll gepflegtes Erzeugris entsteht. (Oaunge ſll in ubbedlür deAGbe du begonnen 4 H⸗-s: cstw· TaisgR- HansuRe · bRESWE ln unſerm lerlag enſchien ſoeben das zuch vo TuRAA von Roh cudelbaſus Merk iſtzum frriſe um CRI. durch den Buchhundel ꝛu beziehen. Olusligferung: echel æ Mexie, leinaig Cij Die Zukunft der deutſchen Montaninduſtrie und des Gelomarktes im ausländiſchen Arteil Im letzten Wirtſchaftsbericht einer der größten hollän⸗ diſchen Banken, der Amſterdamſche Crediet Maat⸗ ſchappif heißt es: Die jüngſte ſtürke Abnahme der Pro⸗ duktion im Ruhrrevier wird als ein Anzeichen einer kommen⸗ den, weniger günſtigen Konzunktur für die kontinentalen Koh⸗ lenproduzenten betrachtet. Um ſo aufmerkſamer verfolgt man hier auch die Beſtrebungen der Ruhrkohleninduſtrie hinſicht⸗ lich der Ferngaslieferung, welche, wenn ſie von Er⸗ folg begleitet ſein ſollten, einen bedeutenden Einfluß auf die Geſtehungskoſten und auf die Gewinne der deutſchen Kohlen⸗ induſtrie ausüben könnten, die aber durchkreuzt zu werden drohen durch die Pläne der Stadtgemeinden Köln, Düſſeldorf, Frankfurt a. M. uſw., um die Gasverſorgung ſelbſt in die Hände zu nehmen, mittels der von den Rheiniſchen Stahl⸗ werken erworbenen Kohlenfelder. Man betrachtet hier dieſe Transaktion als eine Aeußerung der zwiſchen der J. G. Farbeninduſtrie und dem Kohlenſyndikat entſtandenen Reibung, nachdem letzteres beſchloſſen hat, die Produktion von Kunſtdünger aufzunehmen, meint aber, daß gerade derartige Zuſammenſtöße der Intereſſen gleichmächtiger Induſtriegruppen das Beſtreben nach Verſtän⸗ digung auf friedlichem Wege doch werde fördern müſſen.— Der erſte Jahresbericht der Vereinigten Stahlwerke hat hier einen günſtigen Eindruck gemacht, umſomehr, wenn man im Auge behält, daß das vergangene Jahr eigentlich eine Periode der manchmal koſtſpieligen Anpaſſung an veränderte Betriebsmethoden geweſen iſt. Die Ausſichten des deutſchen Geldmarktes beurteilt man hier zuverſicht⸗ lich, trotzdem ſich dann und wann Anzeichen einer Verknap⸗ pung bemerkbar machen. Man iſt hier der Anſicht, daß die deutſche Wirtſchaft die ausländiſche Kapitalhilfe einſtweilen noch nicht wird entbehren können, doch weiſt man andererſeits darauf hin, daß das Verhältnis zwiſchen Geld⸗ geber und Geldnehmer bei der Feſtſetzung von Anleihe⸗ bedingungen ſich ohne Zweifel zugunſten erſtgenannter ver⸗ ſchoben hat. Da die deutſche Induſtrie doch gewiß nicht min⸗ der feſt gefügt iſt als die franzöſiſche, darf man annehmen, daß auch deutſche öffentliche und induſtrielle Kreiſe in den Vereinigten Staaten jetzt billiger ankommen werden, als es noch vor verhältnismäßig kurzer Zeit der Fall geweſen iſt. * Tonwaren⸗Induſtrie Wiesloch AG. in Wiesloch. In der heuti⸗ gen B. wurden die Regularien genehmigt. Satzungsgemäß erhalten die BA. 6 v. H. und die Sta. 3 v. H. Dividende. Der bisherige Adt. wurde wieder gewählt. *Velvet⸗ Monopol der Mech. Weberei Liuden? Die Mech. Weberei Linden A G. gehört ſchon ſei langem zu den beſt⸗ rentierenden deutſchen Textilunternehmungen. Die guten Ergeb⸗ niſſe beruhten in erſter Linie auf der führenden Stellung der Geſell⸗ ſchaft in ihrem Spezialfabrikat. Immerhin gab es darin noch Wett⸗ bewerber. Nunmehr iſt es aber, wie die F. Ztg. mitteilt, der Geſell⸗ ſchaft gelungen, binnen weniger Monate die beiden Hauptkonkurren⸗ ten auf dem Velvet⸗Gebiet durch Ankauf an ſich zu bringen und damit eine weit über die Reichsgrenzen hinausgehende Monopol⸗ ſtellung zu erzielen, die nach Urteil von Fachkreiſen die Gewinn⸗ möglichkeiten beträchtlich erhöhen könnte, wenn die Uebernahmepreiſe für die erworbenen Werke im richtigen Berhältnis zu der erzielten Kapazitätsvergrößerung ſtehen. Ende Dezember wurde bekanntlich das Geſamtkapital von 4,5 Mill./ der Berliner Velvet⸗Fabrik Mengers u. Söhne AG. erworben, und dazu bdas Linden⸗Kapital um .7 auf 10,5 Mill.„ erhöht. Nunmehr hat die Ausdehnung die Reichsgrenzen überſchritten und die ſehr alte Velvet⸗Fabrik Fröhlich u. Sohn AG. in Warnsdorf(Tſchechoflowakei) in den Konzern ein⸗ bezogen. Der Anſchluß erfolgte, wie ergänzend verlautet, durch Er⸗ werb der Aktienmehrheit aus Familienhand. Der Kaufvertrag ſieht vor, daß der Gegenwert erſt in laugen Friſten zu zahlen iſt, ſo daß die Mech. Weberei Linden, die ſelbſt als Erwerber auftrat, für die eigentliche Finemzierung Zeit hat. Eine Kapitalerhöhung wird im Bereich der Möglichkeit ſtehen. Das tſchechoſlowakiſche Unternehmen, das vor längerer Zeit von einem Brandunglück heim⸗ geſucht war und daher nach erfolgtem Wiederaufbau als modern gilt, hat ungefähr dieſelbe Größe wie die kürzlich angegliederte Mengers⸗ AG.(Arbeiterzahl nach den letzten Angaben 1600 bei Linden und 1300 bei Mengers). * Kapitalerhöhung der Teinacher Orient⸗Teppich⸗Knüpferei AG. in Obertal genehmigt. Die o. HV. genehmigte den Abſchluß, des⸗ gleichen die Kapitalerhöhung um 270 000 auf 350 000/ durch Ausgabe von 285 am Gewinn des laufenden.J. zur Hälfte teil⸗ nehmenden Inhaber⸗Aktien zu 1000/ und 50.⸗Aktien zu je 100 /¼. Die neuen Aktien werden von den ſeitherigen Großaktionären über⸗ Ausſtellungen der Geſellſchaft ein reichhaltiges Lager bedingen, was wiederum einen erhöhten Bedarf der Rohſtoffe erfordert. Die neuen Mittel ſollen ausſchließlich der Steigerung des Warenbeſtandes dienen und zur Unabhängigmachung von Banken und Geldgebern. * Ein neuer Bodenbelag der Deutſche Linoleum⸗Werke AG. Die Deutſche Linoleum⸗Werke AG. hat nach eingehenden Verſucen einen neuen billigen Fußbodenbelag herausgebracht, der unter dem Namen „Stragula“ in einigen Wochen auf dem Markt erſcheinen wird. Es handelt ſich um einen Fußbodenbelag, der hauptſächlich für Wohn⸗ und weniger ſtark benutzte Räume beſtimmt iſt und Aehnlichkeit mit dem in Amerika ſehr ſtark verbreiteten Congoleum hat. Stragula wird aus beſtem Wollfilzpapier hergeſtellt und nach einem beſonderen Verfahren mit einer aſeptiſchen waſſerabſtoßenden, bituminöſen Maſſe getränkt und nach dem Lionleumdruckverfahren bedruckt. Der neue Fußbodenbelag iſt dem Drucklinoleum ähnlich; ſein beſonderer Vorzug iſt die Billigkeit. Die aus beſten Materialten hergeſtellte Oberflaͤche auf Oeldruck iſt bei richtiger Behandlung ſo widerſtands⸗ fähig, daß ſie z. B. in Wohnräumen in Jahrzehnten nicht zer⸗ ſtört wird. Abſchlüſſe * Roth⸗Büchner AG. in Berlin⸗Tempelhof. Der AR. beſchloß, der HV. am 24. Mai d. J. die Verteilung einer Dividende von 10 (i. V. 6) v. H. vorzuſchlagen. * Baer u. Stein Metallwarenfabrik AG. in Berlin. Aus einem Reingewinn von 299 836(37 163)% 10(0) v. H. Dividende. Das Engagement Brund Baer(i. V. 1 790 106), iſt aus der Bilanz voll⸗ kommen verſchwunden. Kreditoren einſchl. Bankſchulden in Höhe von 776 704(1 572 423)/ ſtehen flüſſige Mittel von 86 366(89 539) J, Außenſtände von 1181 726(728 723) und Beſtände in Höhe von 1270 957(1 521 240) // gegenüber. Der Umſatz des laufenden Jahres iſt in den erſten vier Monaten gegenüber dem des Vorfahres nicht unerheblich geſtiegen. Die vorliegenden Aufträge ſichern dem Werke noch für längere Zeit Beſchäftigung. * Eiſenhüttenwerk Thale Ac. Der Reingewinn für 1926 beträgt 465 686 ¼/, aus dem eine Dividende von 4(0) v. H. zur Ver⸗ teilung gelangen ſoll. ö * Elſäſſiſche Erdölgeſellſchaft Pechelbronn. Die Geſellſchaft weiſt 19,8(30,56) Mill. Fr. Roh⸗ und nach Abſchreibungen von 10,2 Mill. Fr. 9,6(8,7) Mill. Fr. Reingewinn aus. Die Geſellſchaft verzichtet angeſichts der durch die Wirtſchaftskriſe hervorgerufenen Abſatz⸗ ſtockung und der daraus für ſie erwachſenden finanziellen Schwierig⸗ keiten auf eine Dividende. * Kammgarnſpinnerei Stöhr u. Co. AG. in Leipzig. Nach dem vorgelegten Geſchäftsbericht beträgt der Bruttogewinn für das ab⸗ gelaufene GJ. einſchl. Vortrag 2,26 gegen 3,5 Mill.„ i. V. Die Ab⸗ ſchreibungen ſind mit 309 381 gegen 316 258/ gegenüber dem Vor⸗ jahre ſehr wenig verändert. Auf Wertpapiere ſind keine Abſchrei⸗ bungen vorgenommen. Steuern werden 625 291(771 988)/ und Soztallaſten mit 175 234(136 980)„ angegeben. Von Intereſſen⸗ rückſtellung auf Wertpapierkonto wird nichts erwähnt. Es verbleibt ein Reingewinn von 1,17(1,98) Mill. 1, aus dem, wie ſchon gemeldet, wieder 6 v. H. Dividende zur Verteilung kommen. Im abgelaufenen Jahre wurde z. T. der Wolleinkauf auch für die Geſellſchaften, an denen die Stöhr AG. dauernd beteiligt iſt, bei dieſer konzentriert, was in Steigerungen der Beſtands⸗ und Kontokorrent⸗ Konten zum Ausdruck kommt. Die Durchführung der Gründung der„Continentalen Textile Co. Ltd. in New Nork erfolgte erſt Ende 1926, der Beſitz der Stöhr AG. an Common Shares der Botany Conſolidated Mills Inc. wurde gegen Preferred Shares dieſer neuen Geſellſchaft abgetauſcht, die nunmehr Holding Co. für die früheren Antereſſen⸗Gemeinſchafts⸗Aktien und 50 v. H. der StA. der Botany Conſolidated Mills Ine. iſt. Die europäiſchen Beteiligungen hätten trotz der Konjunkturrückſchlüſſe im all⸗ gemeinen nicht ungünſtig gearbeitet; es erzielten an Ertrag die Wollkämmerei 6 v.., die Konkordia⸗Spinneret Stöhr u. Co. in Neſchwitz(Tſchechoſlowakei) wird 30 v.., das Amſterdamſch Wol⸗ Syndicaat 5 v.., C. F. Solbrich Söhne AG. in Chemnitz 10 v.., Gautzſch AG. 4 v.., die Maatſchappij voor Textiel Ondernemingen 7% v. H. ausſchütten. Bekannt iſt, daß die amerikaniſchen Intereſſen durch ungünſtige Konjunktur und langdauernden Streik erheblichen Verluſt erlitten; Ziffern werden darüber aber nicht bekanntgegeben. Pörſenberichle vom 3. Mai 1927 Terminmarkt in Mannheim ſchwach, Kaſſamarkt gut behauptet Der Terminmarkt lag heute weiter ſchwach..G. Farben ſetzten mit 347 für Medio ein, ſtärker abgeſchwächt waren Zollſtoff Waldhof und Rheinelektra. Der Kaſſamarkt blieb gut behauptet. Etwas höher gefragt waren Brauerei Durlacher Hof, dagegen waren Knorr Heil⸗ bronn auf geſtriger Baſis angeboten. Von feſtverzinslichen Werten wuürden 8proz. Maunheimer Stadt⸗Anleihe und einige Induſtrie⸗ Obligationen höher notiert. Frankfurt luſtlos und ſchwach Ohne daß eigentlich dringendes Angebot beſtand, eröffnete die Börſe recht ſchwach und luſtlos. Von Berlin wuürde Material an⸗ geboten, und von dort verlautet auch, daß zum heutigen Zahltag die nommen. Die KE. wurde vom AR.⸗Vorſitzenden damit begründet, daß das Geſchäft des Teppichhandels und insbeſondere die bewährten Kurszeitel der Neuen Mannheimer Zeitung Aktien und Auslandsanleihen in Prozenten. bei Stückenotierungen in Mark je Stück Die mit T verſehenen Werte ſind Terminkurſe während ſich die mit T. verſehenen noch in Bi⸗/ verſtehen. Mannheimer Effektenbörſe vom 5. Mai 4. J. 5. 4. 5. Bad. Bank 180,0 160,0 ContinentaleBerſ. 105,0108,0 85 H. Knorr 225,0225,0 Pfälz. Hypoth. Bk.—.——.— Mannheim. Verſ. 143,0143,0 Mannh. Gummi—.—— Rh. Hypoth. Bank 216,0215,0 Oberrh, Verſ. 203,0 208,0 Neckarſulm Fhrzg 141,00141,0 Rh„Ereditbane 148,0148,0Nl.⸗G. für Seilind. 104 0 104 0 Pfälz. Mühlenw. 168,0166,0 Südd. Disconto 158,0158,0 Benz& Cile.—— Portt, Zem. Heid. 398.0598.0 Durlacher Hof 190,0.192,0 J Forben 355,0 346,0 810. Elettr, A⸗G. 210,0 200.0 Kleinlein Heidelb. 220,0 220,0 Rhenania 78,.— 78,.— Rheinmühlenw. 150,9150,0 Ludwigsh.Akt. Br. 220,0.220,0 Fuchs Waggon 0,5400,580 Wayß e Freytag 203,5ſ20k,0 Schwartz⸗Storch. 205,0 205,0 Germania Linol. 328,0,830,0 Jellſtoff Waldhoſ 389,9348.0 Werger Worms 2085,0205, Karlsruher Maſch. 5 1 808 Südd. Zucker 168,168,5 Bad. Aſſekuranz 277,5277,5 Frankfurter Börſe vom 5. Mai TGelſenk, Bergw. 205,5200,0[Baſt.⸗G.. 298,0 TSelſenk. Gußſt. 20„— Bayriſch. Spiegel 79,50 ITHarp. Bergbau. 263,0263,0 Beck& Henkel 98,809 J78iſe Bergb. St. 288,0 301.0 PVBergm. Elektr. 238,0 TKali Aſchersleb. 220,0215.5 Bing Metallwerke 32,45 11 5 7 0 15 80 Brem.⸗Beſigh. Oel 83,— T Mannesmannr. 242, 5.⸗W. 1Mansfeld Akt. 159.5J88,8 7—5 TOberſchl..Bed. 136,0184,0 Cement Karlſtadt 208.0 1Otavi⸗Min. Ant.—— Chamotte Annaw.—.—1 TPhönixBergbau 145,0147,5 Chem. W. Albertk 197,7 e e 329,0 324,0 Cont.Rürnb. Vzg. 168,0 alzw. Heilbronn—— 9 Tellus Bergbau. 12500925.0 er.Aa 38855 VK. u. Laurahütte 94,— 94,.— 5 ee 51,— ien. Dingler Zweibrück—.— Cranspork⸗Akktien Dürioppwerk St. 10875 Schantungbahn 10,8011,40 Düſſeld.Rat. Dürr 84,75 60,5158,0 0Eiſen Katſerslaut, 54.— 161,0 Fcklektr. Licht.K. 228,8226,0 100,0 — Bauk-Akkien. TAllg. D. Creditbk 171,0 Badiſche Bank.. 162,0 Bankf. Brau. Ind. 282,0 Bayr. Boden Cr. B—. Bayr, Hyp. u. Wb. 207,.0 JTBarmer Banko. 175,7 1Berliner Hand. 297,0 TCom. u. Privatb. 222,2 1Darmſt. u. Nat. B 287,0 D. Hypothekenbkt.—— 1Deutſche Bank. 194,8 D. Effett.u. Wechſ. 170,0 D. Ueberſee⸗Bank—.— D. Vereinsbank. 122.5 JDisconto⸗Geſ.. 189,7 1Dresdner Bank 192,7 Irkfrt. Hyp.⸗Bank 225,5 FMetallb. u..⸗G 179,0 Mitteld. Cred.⸗B 276,0 Nürnberg. Vs.⸗B.—.— — 169,0 162,0 278,2 208,0 17⁰,5 287,0 216,5 285,0 194,0 170,5 118,0 122,0 —7 10 94, 219, LHapag 89, 177,0 TNordd. Lloyd. 168,0 262,0 Oeſter.⸗U. St...—.— —.— Baltimore& Ohio.— Deſter. Cred. Anſt.85 10,10 Pfälzer Hyp.⸗Bk. 235,0—.— Induſkrie⸗Alktien. Ahein Creditbant 13,9 120 Cichb.⸗Mannb.. 270.0029.9 H. Kempf⸗Sternb. 250.0 Ahein.90p.⸗Bank 28,0 21·0 Rainzer St. A.—28 Sione came 73 740 Saſterh. Sindg. 20.0 ein anen 2 Schwartz⸗Storch 200,02 Hürtte, Notenbt.———.— Werger. 208,0 MannhVerſ.⸗Geſ.—.——.— 1 25 Frankf. Allg. Verſ. 174,5 5—.— Oberrh. Verſ.⸗Geſ. 202,0 5 97755 1555 Franff. R. u. Mitv.———.— 75 6 G. St. A 5 Aſchaff. Buntpap. 187,0 Aſchaff. Zellſtoff 298,0 252,0 —Grkrftw. Mhm.6—,——.— Grün, Vilſinger 229,0227,0 57.— Elſ. Bad. Wolle 53,—55,.— EmagFrankfurt- 0,4800.475 Emalille St.Ullrich 59,5057,30 Enzinger⸗Union. 113,5106.0 Eßlinger Maſch. 80,5095,.— Eitling. Spinn.+ 255.0251,0 Faber, Joh, Blei 136,0135,5 Faber&Schleicher 125.0185,7 73.G. Farbenind. 350,0 348,0 Fahr Gebr. Pirm. 59,7559,.— IFelt. Guill. Carls 177,5174.5 Feinmech. Jetter 124,7119,5 Frankf. Pok.& Wit. 95,2598.25 Fuchswaggon- 0,5200,349 TGoldſchmidt Th. 162,0162,0 184, 7 Gritzner M. Durl. 146,0144,0 Vergwerk⸗Akklien. JBochumer Guß.—— Buderus Eiſen 145,0142,7 4. Hanfwerke Füßen 151,2 Hilpert Armaturf. 99.— HirſchKupf. u. Met. 180,0 Hoch⸗ und Tiefbau 161,0161.0 Holzmann, Phil.. 287.2222,0 Holzverkohl.⸗Ind. 94,50 Junghans St.⸗A, 130,0 Kammg. Kaſſersl.—.— Karlsruher Maſch. 51,59 49,75 Kemp, Stettin Klein, Sch KBecker 140.0 D. Luxemb. Berg—.—.— Bad. Elektr.„— HaidsReu, Näh⸗ 57.— .Bergwrk 190,0 Bab. Masch Burt 145,0(145,2 Hammerſen.. 190,0 Abwicklung nicht ohne Zwangsglattſtellungen ſtattgefunden habe. Gleichzeitig wurde bekaunt, daß eine Großbank zum kommenden 25 — Medio wieder 25 v. H. ihrer Reportgelder gekündigt habe. Man war außerordentlich reſerviert und zeigte ſich nur bereit, das angebotene Material zu bedeutend herabgeſetzten Kurſen aus dem Markte zu nehmen. So kam es, daß gegen die Kurſe der geſtrigen Abendbörſe ſich wieder bedeutende Verluſte einſtellten. J. G. Farben und Scheide⸗ anſtalt beſonders ſtark in Mitleidenſchaft gezogen, je 7 v. H. weniger Auch Elektrowerte erlitten verſchiedentlich ſchwere Einbußen; ACG. gaben 5, Bergmann 6, Siemens u. Halske 5 und Felten u. Guilleaume 3 v. H. nach. Auf dem Montanmarkt waren naturgemäß die in den letzten Tagen beſonders begehrten Papiere am ſtärkſten abgeſchwächt, Harpener, Mannesmann, Rheinſtahl und Stahlverein je 5 U. 9 niedriger, dagegen Gelſenkirchen und Phönix widerſtandsfähiger. Schiffahrtsaktien verloren 3 v.., Banken durchweg 2, Berliner Handelsgeſellſchaft aber 6 v. H. Das Geſchäft in Zellſtoffaktien iſt vollkommen abgeflaut. Auch die Bauunternehmungen erlitten Kurs⸗ verluſte bis zu 5 v. H.(Holzmann). Deutſche Anleihen wieder ſchwächer. Deutſche Ablöſungsſchuld minus 0,5 v. H. Ausländiſche Renten ebenfalls ſehr ſtill. Später konnte allerdings die Reichs⸗ ablöfungsſchuldanleihe den Verkuſt wieder ausgleichen und darüber hinaus noch einen kleinen Kursgewinn erzielen. Auch im weiteren Verlaufe trat für die Effekten keine Erholung ein. Nur wenige Papiere konnten—2 v. H. zurückgewinnen; andere aber mußten weitere Kursverluſte hinnehmen, darunter auch J. G. Farben. liches Geld 5 v. H. Berlin matt Die erſten Kurſe waren relativ widerſtandsfähig, wobei ſich aller⸗ dings bei den führenden Werten Verluſte von—10 v. H. einſtellten. Die herauskommende Ware war nicht umfangreich und fand, da neue niedrige Limit⸗Kaufaufträge bei den Banken eingetroffen waren, au ermäßigtem Milieu ziemlich glatte Aufnahme. Als ſtärker gedrückt ſind zu nennen: Sprit, Glanzſtoff, Zellſtoff, Braubank, J. G. Farben Riebeck, Hoeſch, Köln⸗Neueſſen, Klöckner⸗Werke und von den ſonſt relativ widerſtandsfähigen Elektrowerten AcG., Siemens, Pöge und Rheinelektra. Schubert u. Salzer feſter. Sehr feſt liegen heimiſche Renten, Ausländer vernachläſſigt. Der Geldmarkt iſt noch verſteift, Tagesgeld 7,5—8,5, Monatsgeld—8 v. H. Am Deviſenmarkt liegt das Pfund international ſchwächer, auch Spanien, dagegen Malland wieder befeſtigt. Verliner Deviſen Diskonkſätze: Neichsbauk 5, Lombard 7, Privat 4% v. H Afilſch T. Nab B. Nrar Arltar i0h in.-M. für G. I E. G. B. M. fäze Holland.. 100 Gulden168,69 169,11 168,67 169,09 168,47 3,5 ie 100 Drachmen 5,74 5,78 5,74 5,76 81¹.— 10 Brüſſel.100 Belga ⸗ 500.⸗Fr.] 38,0088,74 85,6088.)4 88.— 85 Danzig 100 Gulden] 81,80.— 81.,75 1,.9581,— 555 Helſingfors... 100 finnl..] 10,599 10,639 10,597] 10,637 81,.— 7 Stalten 100 Lire 22.12 22,19 0,04 2,10 81.— U Südſlawien... 100 Dinar.397.417].396 7,418„ Kopenhagen... 100, Kronen 112,58 112,81 112,51 J112,79 4112.50[ 5 Liſſabon... 100 Eskudo] 21,475 21,525 21,495].545 158,87 8 Oslo„„„. 100 Kronen 108,81 109,09] 108,83109,11 12,50 4,. Paris. 100 Franken] 16,51516,555 16,515 15,525 81.— 5 Prag. 100 Kronen] 12,478 12,518 12,.479 12,519 86,062 5 Schweiz..„„. 100 Franken] 61,06 81,26,61,065] 81,2 81¹,20 8. Sofia 100 Leva] 3,043] 3,053 3,043] 3,053 81,— 10 Spanien..„. 100 Peſeten] 74,46 74,6474.3874,54 81.— 5 Stockholm.„. 100 Kronen 112,69 112,97 112,69 112,97 112,50 4 Wien, 100 Schilling 59,35 39,49 59,35 59,49 1,70 6 Budapeſt 100 Pengö 12500 Kr.] 73,48 78,66 73,40] 78,65 85,962 8 BuenosAires, 1 Peſ..785.789 1,64.J88 17810 Canada... 1 Canad. Dollgr] 4,216 4,226 4,216 4,226—— 4 JaenB en] 2,008.012 2,.012 2,092]%8 1 Pfd. 21.004 21.056 21.004 21.056—.— 525 Konſtantinopel. 1 türk. Pfd. 2,175 2,185.21 2,22 18,45 10 50 Londoen 1 Pfd. 20,476] 20,528 20,476 20.528 20,43 4, New Dork Dollar 4,214 4,224 4,2145 4,2245 4,198 Rio de Janeiro... 1 Milreis 0,496 0,498 0,4955 0,4975 1,378 e Uruguah9y... 1 Gold Peſ. 4,225] 4, 235 4,2251 4, 235— 41 Mannheimer Produktenbörſe vom 5. Mai.(Eigenbericht.) Die Tendenz am Produktenmarkt iſt weiter ausgeſprochen feſt, wodur das' Geſchäft eine Belebung erfahren hat. Von Auslandweizen i augeboten: Manitoba I zu 17, Manitoba II zu 16,40, Manitoba 11 zu 15,65, Manitoba IV zu 14,70 hfl., alles für Mai eif Mannheim, Auſtralweizen disp. 15,75 hfl. eif Mannheim. Baruſſo 79 Kg. für Mai 14,00, für Juni 14,05, Roſa Fe 79 Kg. für Juni 15,10 hfk., alles eif Rotterdam. Inlandweizen kein Angebot. Inlandroggen 28,25 bis 28,50„, ausl. Roggen 28,50, Inkandhafer 28,75—24,75, ausl. Hafer 24—24,50, Inlandbraugerſte 28,75—30,00, Futtergerſte unv. 23—24, Mais, gelbes, treber 15,75—16,50. Weizenmehl, ſüdd. 40,75—41,00, Weizenbrotmehl, füdd. 92,75—33,00, desgl. niederrhein. 30—31, Weizenfuttermehl 16,50. Roggenmehl 60/0 proz. 37—39, Weizenkleie, fein 13,75—14,00, Roggen⸗ kleie 14,75 l. 71 Viehmarkt in Maunheim vom 5. Maf.(Eigenbericht.) Zum heutigen Viehmarkt waren zugetrieben und wurden für 5⁰0 Kg. Lebendgewicht bezahlt(in.//): 57 Kälber: 76—78, 72—44, 00— 1 Schaf; 54 Schweine: 54—55, 54—55, 56, 53.—54, 52—53; 1040 Ferken und Läufer: 11—30f zuſammen 1152 Stück. Marktverlau]“ Mit Kälbern mittelmäßig, geräumt; mit Schweinen ruhig, langſam; geräumt; mit Ferkeln und Läufern ruhig. 0TTT0TTT0T0TTTTT 48 Uhrenfabr. Furtw.——25,.— Ver. deutſch. Oelf. 87.—84.— V..ch. Ind.Mainz 132,0181,5 TVer. Stahlwerke—.—— Ver. Ultramarinf. 169,0165.0 Ver. Zellſt. Berlin——185,0 Vogtl. Maſch. St. 119,0—.— Voigt e Häff, St. 185,0163,5 Volthom. Seil.K 89.—38 Wayß& Freytag 204,8201,0 TZell Waldhof St 350,0l844,0 Freiverkehrs⸗Kurſe. Benz— Brown, Bov.& C. 216,0209,5 Raſtatter Waggon———. Schramm Lackf. 113,0118.80u 35.— .Schuckert, Nrbg. 290,5230,0 Schc Bernels 54,50 80.— Seſtverzinsliche Werte. Schuhfabrik Herz 82— 95,— D. Anl Ablöſgsſch. 22,7523,— Seilinduſtr. Wolff 105,0104.0 10% ih. Stabt 1 TcSiemenss Halsk 333,0826,0% Mh. Stadt. 26—.——.— Südd. Draht-.—.——%RhHychldpfd/—.——.— S. Led. St. Ingbert—— 4% U Uuns———.— Südd. Zucker.. 168,2168,04% D. Schutzg, 8 12,—11,35 Tricotw. Beſigh·—.—.— 5. 142,5 128,0 137.0 77,50 72.— 60,.— 149.0 200.0 4. Neckarſ. Fahrzg. 146,0 Nrh. Leder Spier 129,0 PetersUnionßirkft 137,0 Pf. Nähm. Kayſer 79.— Phifipps.-.Frk 74,90 Porzellan Weſſel 60,.— Rein. Gebb& Sch. 150.0 1 Rheinelekt. St. A 207,0 Rh. Maſch. Leuder—.—42.— Rhenania Aachen 76,—78,— Riebeck Montan.—.——.— Riedinger Maſch.—.——. Rodberg Darmſt. 9,15.15 Gebr. Roeder, D. 154,7158,0 TRüttgerswerke„145,0 145,0 Schlinck& C. Hbg.— Schnellpr. Frank. 113,0 5˙ 150.0 112.0 129.0 96.— 129,9 220.0 140,0 Knorr, Heilbronn 221,0(278.0 Konſerven Braun 82,— 81,— Krauß& Co., Lock.—.——. ITLahmeyer& Co. 207.0208,0 Lech Augsburg.149.7 142,5 Lederwerk Rothe 44,9043.— Ludwigsh. Walzm 138.5138,5 Lutz Maſchinen.51,75 50,.— Lux ſche Induſtr.—.—— Mainkraftwerke.140,0188,0 Metallgeſ.Frankf. 223,5219,7 Mez Söhne.— Miag, Mühlb.. 167,0—.— Moenus St. A. 97,.—94.— Motoren Deutz. 84,.— 83,— Motorf. Oberurſ. 75,.—77.— Berliner Börſe vom 5. Mai Induſtrie⸗Alrkien. Concord. Spinner 193,0 277, Accumulatoren. 190,9188,5 J Daimler Veng 42,2 Adler& Oppenh. 161,7 160.0 L Deſſauer Gas 243,0239,7 Adlerwerke.. 159,7—.—[tſch.⸗Atlant- Tel. 181,0188,0 -G. f. Verkhrsw. 232,0230,0 J Otſch.⸗Luxemb.—.——.— 5 Alexanderwerk 79,7578.— D. Eiſenb.⸗Signl.— 6 TAllg. Elektr.⸗Geſ. 220,0,216,3 1Deutſche Erdöl 196.5181,1 Ammendorf. Pap. 285,5282,0 Deutſch. Gußſtahl 147,0146.0 0 Anglo⸗Ct. Guano 125,0123,00Deutſche Kabelw. 133.0137.0 2 Anbalt. Kohlen. 140,0 185,0 Seutſche Kalt 192,150. Annener Gußſtahl 30,59 2917 JDeutſche Maſch. 123,5 16¹,0 11400 a„„„„„„ 8 4% O. Schußg. 14—.——.— Bauk⸗Aktien. 1925,0 Bank f. Brauind. 284,5 Barmer Bankver. 175,0 Bank f. el. Werte 230,0 1Berl. Handelsg. 294,7286,0 TCom. u. Privatb. 219,7 TDurmſt. u..⸗B. 290,0 JDeutſche Bank. 194.0 1Dt. Ueberſee Bk. 120,0 JDisc. Command. 189,0 Dresdner Bank 191,2 Frankf. Allgent. 169,7 IMitteld. Kredb. 274.7 Oeſterr. Creditbk, 10,05 Mannh. Verſicher.—.— Reichsbank.. 177,.0 Rhein Creditbank—.—147,2 Süddeutſch. Oisc. 158,0.158,0 Trausport⸗Aklien. 1D. Reichsbahn———— Schantungbahn 11,—10,80 Allg. Lok. u. Str.—.——.— Aachener Kleiub,———.— Südd. Eiſenbahn 265,9265, Baltimore. 177,7 178,0 1Deutſch⸗Auſtral.—.——.— ITHapag. 160,5154,7 19H.»Südamerika 266,5266.9 JHaänſa Diſchiff. 248,0 Aſchaffbg. Zellſt. 238,0 Deutſche Steinzg“ 225,0225.0 Augsb.⸗Nb. Maſch 171,/0 Balcke Maſchin..—.— Bamag⸗Meguin.—— J. P. Bemberg 607.0 Bergmann Elkt. 238,5 Berl.⸗Gub. Hut. 405,0 Deutſche Wollw.. 87.— Deutſch. Eiſenh.. 113,3 N e 5 68,— Hürener Metall. 14 8 598,0 Dürkoppwerke„—— 2005 Toynamit Nobel 171,0 * Berl. Karlsr. Ind, 183,0134, Elektr. Lieferung. 214,2 TBerlin. Maſchb. 159,0 158,0 TElktr. Licht u. Kr. 224,5 Emaille Ullrich 60,.——— Bing Nürnberg 30,25 80,65 TBochum. Gußſt.—,-—,— Enzinger⸗Union. 113,5110,5 Eſchw. Bergwerk 178,7—,— —.——.— raunk. u. Brikets 236 0234,0 Br.⸗Beſigh. Oelf. 81,—80,— Fahlb. Liſt& Co. 160,5157,0 Bremer Linoleum 820,0320,0 IJ.G. Farbenind. 353,5847,0 Bremer Vulkan.161,0159,0 755 2 155 240 elten uill. 178, Bremer Wolle 250,0240,0 R. griſter. 128.0 12205 Fuchs Waggon.0,500—. Buderus Eiſenw. 145,0 140,7 Gaggenau.⸗A. 83,25—.— 268,2 10 5 175.0 05 168,5 209,5 22455 Chem. Gelſenk, 112.5113,0 122,1 C, M. K Chem. Heyden. 148,0148,0 1Nordd. Lloͤyd 163,7 94,50 Gebhard Textil 184,0182.9 Verein, Elbeſchiſf 100,0 Chem. Alberk 186,5192,0 —8.J 8. 4. 5, 700/0 Markt⸗ u. Kühth. 208,0207,8 Wicking ⸗Cement. 195 19,95 Mech. Web. Lind. 357,0385,0 WieslochTonwar. 111,9 70 91½25 pez Söhne.. 103,0,103,0 Wiſſener Metall 155.0155. 273, Miag⸗Mühlen. 167,0 167,5 Wittenerchußſtahl 81,—80,— 47 5 10 8 0 1 6 209,5 Wolf, Buckau. 67,—70, „0Motoren Zeutz.8g ellſtoff Verein, 188/070 130,00 Motoren Mannh. 33 1 351.508430 1641 Nälbeim Bera 209.0200 dBi Wa De Nedarſulm. Fhrzg 144,2.143,0 Sreiverkehrs⸗Kurſe. 22,50 TNordd, Wollk. 286.0f288,0 Adter Kall. —.—[Toperſchl. C. Bed. 133..188.9 Seng-Motor..g 209 187¼00J Oberſchl. Koksw. 185,2130,7 Brown, Bov.& C. 216.02403 229,0 TOrenſt,& Koppel 155,2156,0 Gruſchwig Tezfil 135.) L1, rPböniz Wergb. 148.0,48,0 ITRathgeb. Wagg. 119,2118,2 1180 1 a ene 33,0815, 4. TGelſenk. Bergw. 206,5 1Gelſenk. Gußſt. 20,— Genſchom& Co. 99.25 German. Portl⸗3Z. 277,.0 Gerresheim. Glas 169,5 TGeſ.f. elkt. Unter. 288,7 Gebr. Goedhardt 186, TGoldſchmidt Th. 165,0 Goe N Golhaer Waggon 22,35 Sande em,—.— rkrftw. Mhm.5 7. 1 Großmann 131,7 Grün& Bilfinger 224,9 2 —.—— Deutſche Petrol.. Diamond Bechee 19.55 ochfrequenz... 19,. Krügershal.. 198.0 86⸗87 D E IRhein Braunkhl. 320,9323,0 ammerſ Spinn. 189.0,13,0 Khein Chamotte 104.0—— K 400 8700 berg.. 192 aun Wggen. e Pihen Kie 18585 0 Snſtenbeg 8155 anſa Sloy 69.— 68,75 Nheinſelden Kraft 189,0 8 Sloman Salpeter 102,5 1107 jum. 89.2 Südſee Pposphat— 2) Neichs- u. 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