5 11 + 7 2 0 1 0 2 6 ö„ 4 4 5 7 . J A —4 Nittwoch, 11. Mai Vemgspreif iſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus Saenl die Poſt monatlich R..250 5 Beſtellgeld. ordern enderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe ach⸗ aupt ug vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. Baſſer eſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle K 1,4•, c0 mannhaus). Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr.6, Auſen gen beane. Deneralanzeiger Mannheim. eint wöchent Amal Fernſprecher: 24944.24945.24951.24952u.24955 . Beilagen: Sport und Spiel Aus Seit und Leben. Aannheimer Frauenzeitung WMikkag⸗Ausgabe Neue MannheimerSeil Mannheimer General Anzeiger Unterhaltungs⸗Beilage. Aus der Welt der Technik Preis 10 Pfennig 1927— Nr. 216 ung nzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Aaenge 5 Allgem. Anzeigen 0,40.-. eklamen —4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet. Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks, Berriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Wandern und Neiſen. Geſetz und Necht Immer wieder die Nüäumungsfrage Rieth abermals bei Briand Pakis, 11. Mai.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Der ſtrige Beſuch des deutſchen Geſchäftsträgers Dr. Riethbei ſügrun nd gibt der Morgenpreſſe Anlaß zu zahlreichen aus⸗ brlichen Kommentaren. Als Grund des neuen Schrittes bei B85 franzöſiſchen Regierung bezeichnet der Matin“ den ua Streſemanns, die neue Reichstagsſeſſion mit einem 50 omatiſchen Erfolg einleiten zu können. Der Reichsaußen⸗ Beuiſter hoffe durch die Ankündigung einer Verminderung der eſatzungstruppen ſein Preſtige, das durch die Angriffe der echten und durch die Initiative der nationaliſtiſchen Miniſter — gelitten habe, wieder herzuſtellen.„Briand hat jedoch nicht 1235 fehlt,“ ſährt das Blatt fort,„Dr. Rieth aufmerkſam zu Voſden, daß es nicht allein an Frankreich liege, den dringenden orſtellungen des Reichsaußenminiſters entgegen zu kommen. — don und Brüſſel haben ebenfalls mitzureden. Man al 5, daß das Londoner Foreign Office in dieſem Punkte mit letzte Vorſicht zu Werke gehen möchte. Wenn das Reich ſeine mit n Entwaffnungsverpflichtungen loyal und ode dutem Willen nachkommt, beſteht kein Zweifel, daß früher m r ſpäter und insbeſondere, wenn das franzöſiſche Kriegs⸗ raiſterlum eine allgemeine Umgruppierung der Streitkräfte Dr nkreichs durchgeführt hat, die Mächte die Anforderungen Au⸗ treſemanns in Erwägung ziehen werden. Für den kel genblick kann aber von einer ſofortigen überſtürzten Löſung ne Rede ſein. Uebrigens weiß man noch nicht, in welcher Abele ſich die alliierten Sachverſtändigen nach dem 15. Juni Nrer die Zerſtörung der Oſtfeſtungsanlagen ausſprechen wer⸗ an war widerſetzt ſich die Berliner Regierung nicht, wie nndekündigt wurde. einer gleichzeitigen Unterſuchung durch die derecallierten Militärattaches, aber ein ernſthaftes Vorgeßen ſind achverſtändigen verurſacht hier großen Widerwillen. Das red dle Erwägungen, die den Gegenſtand der dritten Unter⸗ dung zwiſchen dem Außenminiſter und Dr. Rieth bildeten.“ ber Zer„Petit Pariſten“ beſtätigt, daß vor allem von vor erſtörung der Oſtfeſtungsanlagen die Rede war. Her⸗ ean beben iſt die Bemerkung des Blattes, es liege keines⸗ 1 5 in der Abſicht der alliterten Regierungen und vor allem mit derjenigen Frankreichs, die Zerſtörung der Anlagen enü er Verminderung der Truppen im Rheinland zu ver⸗ und en. Eine Löſung der Oſtfrage könne keinesfalls die Lö⸗ der zweiten Frage präjudizieren. Trotzdem habe Birand n der Aus dem Reichstag depef Berlin, 11. Mal.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Nurde erſte Sitzung des Reichstags nach der Oſterpauſe Löbe mit einer Familienſzene eröffnet. Präſident mal e von ſchwerer Krankheit geneſen, konnte zum erſten⸗ kahzeteder die Amtsgeſchäfte übernehmen. Ein Blumen⸗ nah b prangte auf ſeinem Platz. Als er den Hochſitz ein⸗ Lerzi erhob ſich das Haus und bot ihm ehrenden Willkomm. lber che Anſprachen wurden getauſcht, der greiſe Rießer die 95 ittelte die Glückr ünſche der Abgeordneken. Löbe, dem bankte in Mergentheim gut bekommen zu ſein ſcheint, e gerührt und drückte die Hoffnung auf raſche Arbeit in ulandübſten Wochen aus, damit die Sommerruhe nicht all⸗ doch i gefährdet werde. Man möchte das Gleiche wünſchen, An 8 den parlamentariſchen Wechſelfällen nicht zu trauen. Nigtian rage des Republirſchutzgeſetzes die ja als Tagen te im Vordergrund ſteht, wird das Haus in dieſen eine noch nicht herangehen. Zunächſt wird man vielmehr dieſer nzahl kleinerer Vorlagen verabſchieden und während ren. Zeit die Materie im interfraktionellen Ausſchuß klä⸗ ſpürter a die Fraktionen begreiflicherweiſe das Bedürfnis ließ n. über die geſamte politiſche Lage Rat zu pflegen, Handunn es geſtern bei einer kurzen Sitzung bewenden. Im verndrehen wurde das deutſch⸗tſchechiſche Luft⸗ det. rsabkommen in allen drei Leſungen verabſchie⸗ Erlez inige unbedeutende Vorlagen finden eine gleich raſche „Enteuſtene. Für ein Intermezzo ſorgt Herr Frick, der den Nethodeten ſpielt, weil die böſe Polizei mit„vormärzlichen Friegeren gegen die randalierenden Nationalſozialiſten im Froteſt“ereinshaus vorgegangen ſei. Aber dieſer„ſcharfe Geſetz übeneß auf eiſige Ablehnung. Heute ſoll u. a. das daten moer den Schutz der Jugendlichen bei Luſtbarkeiten be⸗ werden. Am das Republikſchutzgeſetz der Berlin, 11. Mal.(Von unſerem Berliner Büro.) In geſetzz ermania“ werden heute früh die Gründe auseinander⸗ ort u res geſtern die Zentrumsfraktion bewogen haben, ſo⸗ zeſetze die Verlängerung des Republikſchutz⸗ katton P. ſich zu entſchließen. Es heißt da, die Zentrums⸗ aß ſei von der Auffaſſung ausgegangen, daß z. Zt. auf Gewiſß dublikſchutzgeſetz noch nicht verzichtet werden könne. Aum der Irzeichen der letzten Zeit(man wird außer an die dneſchreſtuddermania⸗ hier erwähnten nationalſozialiſtiſchen N ungen an die Reden Weſtarp und Everling denken dudem Gätten das zur Genüge gezeigt. Das Zentrum ſei wallers in Anſicht, daß der 8 23(der über den Aufenthalt des ie die n Deutſchland) ebenſo aufrecht erhalten werden müſſe, eſtimmungen über den Staatsgerichtshof. ſen, das Oſtfeſtungsproblem vollſtändig zu erledigen, bevor von einer neuen Verminderung der Truppen im Rheinlande geſprochen werden könne.„Durch Unterdrückung der Kon⸗ trollkommiſſion haben die alliierten Regierungen ein deutliches Zeichen ihres guten Willens und eine ſtarke Aufmunterung für das Reich. die Abkommen durchzuführen, gegeben. Statt deſſen macht das Reich gegen dieſe Prozedur neue Schwierigkeiten. Damit die neue Politik zwiſchen Frankreich und Deutſchland ſich entwickeln könne, iſt es notwendig, daß das Kapitel der Entwaffnung ſobald wie möglich abgeſchloſſen wird. Das war es, was Briand Dr. Rieth ſagen mußte.“ Im„Journal“ ſchreibt Saint Brice:„Die Alliierten hätten ſich bei ihrer erſten Verminderung der Beſatzungstrup⸗ pen auf einen abſchüſſigen Weg begeben. Die Beſetzung des Rheinlandes durch die Alltierten und die ehemaligen deut⸗ ſchen Garniſonen könnten nicht ganz einfach verglichen werden. Vor dem Kriege war das Rheinland für die Deutſchen nur eine zweite Verteidigungslinie, für die Alliierten aber bildet es eine Deckungsſtellung, die genügend mit Truppen verſehen werden muß. Gerade hier liegt die Falle, in die uns Streſemann zu locken ſucht Wie könnten wir die Beſatzungstruppen noch vermindern, da ſie doch ſchon heute das unerläßliche Minimeim darſtellen. Das hieße die franzöſiſche Sicherheit gefährden in einem Augen⸗ blick, wo ſich in Deutſchland die nationaliſtiſchen Provokationen mehren. Ein unerträglicher Zuſtand Auf einer Rheinfahrt, die von den Vorſtänden des Deut⸗ ſchen und des Preußiſchen Städtetages nach Abſchluß der Be⸗ ratungen am Dienstag gemacht wurde, ſprach der rheinlän⸗ diſche Oberpräſident Dr. Fuchs u. a. auch über die Be⸗ ſetzung des Rheinlandes. Er ſagte, es ſei ein unerträg⸗ licher Zuſtand, daß neun Jahre nach dem Abſchluß eines ſogenannten Friedens noch immer mitten im Herzen eines der älteſten Kulturländer ſich eine fremde Beſatzung befinde. Die Abſicht, das linke Rheinufer von Deutſchland loszureißen, hätten wir im ſiegreichen Kampfe vereitelt, und wir würden auch unſere völlige Befreiung wieder erringen. Die Bevöl⸗ kerung halte an dem Gedanken feſt, daß wir bald 1 nſere Befreiung wieder erlangen würden und mit blan⸗ ken Augen, warmem Herzen und feſtem Sinn auch weiterhin 1 geſtrigen Unterredung auf die Notwendigkeit hingewie⸗ die Wacht am Rhein hielten. Auf die Mitwirkung der Deutſchnationalen könne nicht ver⸗ zichtet werden, weil für die Verabſchiedung des Geſetzes die Zweidrittelmehrheit notwendig ſej.„Die Frage der Ver⸗ längerung des Republikſchutzgeſetzes iſt eine politiſche, keine juriſtiſche Angelegenheit, und ſie muß deshalb auch unter poli⸗ tiſchen Geſichtspunkten behandelt werden. Die Deutſchnatio⸗ nalen haben ſich bei Bildung der jetzigen Reichsregierung feierlich zum Schutz der beſtehenden Staatsform verpflichtet. Die Verlängerung dieſes Geſetzes, das der Republik den nötigen Schutz gewährt, liegt aber ohne Zweifel im Sinne der damaligen Vereinbarungen. Die einfache Verlängerung des jetzt noch geltenden Geſetzes auf zwei Jahre iſt daher die beſte Löſung.“ Daß das Zentrum die Verlängerung des Republikſchutz⸗ geſetzes auf zwei Jahre wünſcht, haben wir bereits dieſer Tage hier dargetan. Bemerkenswert iſt immerhin die Ent⸗ ſchiedenheit, mit der das Zentrum ſich für ſeine Wünſche ins Zeug legt. Mit beharrlicher Energie wendet die„Germania“ ſich an die Deutſchnationalen.„Dem Geſichtspunkt(daß das Republikſchutzgeſetz einſtweilen noch nicht zu entbehren ſei) werden die Deutſchnationalen bei ihrer endgültigen Stellung⸗ nahme Rechnung tragen müſſen. Einſtweilen iſt noch keine Einigung unter den Regierungsparteien erzielt worden. Es kann aber kein Zweifel darüber beſtehen, daß dieſe Frage eine Löſung finden muß, die den Erforderniſſen der deutſchen Republik gerecht wird.“ Die„Deutſche Zeitung“ zeigt ſich über den Beſchluß des Zentrums entſetzt, ſie heißt ihn eine„ſtarke Illoyalität“ und eine„außerordentlich ſchwere Belaſtung der Koalition“. Die Verlängerung des Republikſchutzes ſei für die Deutſch⸗ nationalen„ſelbſtverſtändlich untragbar“. Milder klingt ſchon der Proteſt in der„Deutſchen Tageszeitung“, die ſich mit dem Hinweis begnügt, durch den Eintritt der Deutſchnationalen in die Reichsregierung ſei zweifellos eine beträchtliche weitere Feſtigung des verfaſſungs⸗ mäßigen Zuſtandes in Deutſchland herbeigeführt. Es wäre alſo ein Treppenwitz der Zeitgeſchichte, wenn die Regierungs⸗ parteien wegen des Republikſchutzgeſetzes in wirkliche Schwie⸗ rigkeiten miteinander geraten ſollten. Wir glauben auch nicht, daß die Koalition vorderhand in ſolche Schwierigkeiten ge⸗ raten wird; man wird ſich ſchon irgendwie einigen, vielleicht auf der Baſis, die wir hier neulich umſchrieben, daß man auf den Staatsgerichtshof verzichtet und die Delikte nach dem Schutzgeſetz dem Senat des Reichsgerichts zur Aburteilung überweiſt. „Das„..“ meint, daß zu den Gegnern der Verlänge⸗ rung des Republikſchutzgeſetzes um zwei Jahre vornehmlich auch die Bayeriſche Volkspartei zählt. Berlin, 10. Mai.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Beleidigungsprozeß des Hochmeiſters des Jungdeutſchen Or⸗ dens gegen Major a. D. von Sodenſtern wurde heute vertagt, weil von Sodenſtern nicht anweſend war. Keine Konkordats⸗Illuſionen Von Max Dreßler Im Artikel 137 der Reichsverſaſſung heißt es:„Jede Religionsgeſellſchaft ordnet und verwaltet ihre Angelegen⸗ heiten ſelbſtändig innerhalb der Schranken des für alle gel⸗ tenden Geſetzes. Sie verleiht ihre Aemter ohne Mitwirkung des Staates oder der bürgerlichen Gemeinde.“ Und im Ar⸗ tikel 138:„Die auf Geſetz, Vertrag oder beſonderen Rechts⸗ titeln beruhenden Staatsleiſtungen an die Religionsgeſell⸗ ſchaften werden durch die Lande s geſetzgebung abgelöſt. Die Grundſätze hierfür ſtellt das Reich auf.“ Warum alſo Konkordat, d. h. Vertrag zwiſchen Staat und Papſt, alſo mit einer außen ſtaatlichen Macht? Ein Erbe der Weimarer Koalition, die anders für das Zentrum kein Intereſſe gehabt hätte. Nuntius Pacelli hat ſogleich bei An⸗ tritt ſeines Amtes am 30. Juli 1920 als ſeine Aufgabe er⸗ klärt, den Abſchluß eines Konkordates anzuſtreben. Im Sep⸗ tember 1920 hat Erzberger als Reichsfinanzminiſter in einer Rede in Biberach Mitteilungen über Vorbeſprechungen ge⸗ macht. Im Oktober 1924 hat der Zentrumsreichskanzler Marz im Reichsinnenminiſterium die Arbeiten für ein Reichskon⸗ kordat beginnen laſſen. Die Frage:„Warum Konkordat?“ hat alſo keinen Zweck— Zentrum war und bleibt Trumpf; und Erzbergers triumphierendes Wort aus dem Wahlkampf zur Nationalverſammlung bleibt, ganz gleich welche Regie⸗ rung und Koalition wir haben, beſtehen:„Ob Schwarzweißrot oder Schwarzrotgold— Schwarz iſt immer oben!“ Einer nationalen Realpolitik oberſtes Gebot in der Kon⸗ kordatsfrage kann für Nichtzentrumsgeſinnte nur lauten: möge der deutſche Staat und die deutſche Kultur bei ihrer Regelung keinen Schaden lbeiden! So leicht iſt die Frage nicht zu nehmen, wie es deutſchnationale Blätter tun, die ſachliche Darſtellungen großer Blätter, wie der„Kölniſchen Zeitung“ über das bayeriſche Konkordat, als„Karikatur“, als„vergif⸗ tende Fälſchung“ durch den Legationsrat a. D. von Dziem⸗ bowſki bezeichnen laſſen, oder die Beſorgniſſe ein„gruſeliges Geſpenſt“ nennen, um darauf freilich ungeſchminkte Aufklä⸗ rung über die Gefahren aller Konkordate etwa von dem deutſchnationalen Landtagsabg. Kähler⸗Greifswald bringen zu müſſen, der gleich ſeinem berühmten halliſchen Vater Pro⸗ feſſor der Theologie, und zwar ſtreng⸗kirchlicher Richtung iſt. Der ebenfalls deutſchnationale, katholiſche Reichstagsabg. Profeſſor Martin Spahn könnte daraus erſehen, daß die Beſorgnis über ein Konkordat keine„liberale Mache“ iſt, wie ſein Organ,„Das deutſche Volk, katholiſche Wochenzeitung für das geſamte deutſche Volkstum“, meint, indem es eine wenig volksgemeinſchaftliche Sprache gegen alle kulturell libe⸗ ral Denkenden führt. Die Deutſchnationale Partei ſollte doch nicht eine Fortſetzung der konſerbatven ſein, ſondern eine Sammelpartei für alle Nationalgeſinnten ſchlechthin. Sie iſt deshalb von dem bis dahin linksliberalen Landtagsabg. Traub im Rovember 1918 führend mit gegründet worden und hat durch ſeine Perſon viele aus beiden liberalen Lagern zu Anhängern gewinnen können. Unter der Führung Traubs und der gleichfalls bis dahin freiſinnigen Helfferich und Dr. Schiele⸗Naumburg hatten ſie ihr Organ in der „Abteilung für das liberale Bürgertum in der D. N. V..“ Heute beſteht ſie freilich nicht mehr. Im„Kulturausſchuß der D. N...“ aber mußte Traub vor zwei Jahren auf ſeine Ablehnung eines Konkordates ſich von Spahn ſeine„liberale Staatsauffaſſung“ zum Vorwurf machen laſſen. Noch bevor jemand öffentlich an ein Reichskonkordat dachte, hat Spahn die Frage angeſchnitten, in ſeinem Blatte im Oktober vorigen Jahres. Er umwarb— Streſemann, ſuchte ihm als Außenminiſter beweglich klar zu machen, daß ein Konkordat nach Locarno und Genf die beſte Gelegenheit biete, ſtaatsmänniſche Außenpolitik zu treiben. Denn nur ein Kon⸗ kordat öffne den Weg zur Fürſorge für das Grenzlanddeutſch⸗ tum, durch„Verſtändigung mit dem Hl. Stuhl über die kirch⸗ lichen und Schu lanliegen(1) des geſamten deutſchen Volks⸗ tums“. Noch deutlicher hat er jüngſt ausgeſprochen: Der Staat könne der Kirche nahelegen, daß„aus dieſem Grunde ihr neue und beſſere Möglichkeiten zuwachſen, ſich innerhalb der Reichsgrenzen ſchu lpolitiſch auszuwirken.“ Ein„Konkordat deutſcher Nation“ nennt Spahn ſein Ideal— ein Schlagwort in nationalem Gewande, wohl⸗ berechnet auf die deutſchnationalen Anhängermaſſen. Er malt ihnen die„Bildung einer Rechten durch die gläubigen Pro⸗ teſtanten und Katholiken“ vor, erinnert ſie an den„früheren großen Einfluß der rechtsgerichteten proteſtantiſchen Volks⸗ genoſſen“, um für alle Fälle drohend hinzuzufügen: Die rechtsgerichteten Proteſtanten haben nicht die Macht zu verhindern, daß das Konkordat kommt. Sie können ſich nur die Möglichkeit verſchaffen, daran mitzuwirken, und durch ihre Mitarbeit die geſamten politiſchen Verhältniſſe im Reich beeinfluſſen.“ Das ſagt den evangeliſchen Deutſchnationalen kein Zen⸗ trumsmann, ſondern ein Deutſchnationaler, und zwar kein einflußloſer. Was ſagt ein Traub dazu: Was würde Helfferich dazu ſagen? Die Parteileitung hat dazu geſchwiegen. Nach⸗ dem mit der Stabiliſierung der politiſchen und wirtſchaftlichen Verhältniſſe in Neudeutſchland ſich die Deutſchnationale Partei mit Weimar und Verſailles abgefunden, werden die Zwie⸗ ſpältigkeiten der vielfältigen Partei ohne großen Führer immer offenkundiger. Der frühere Zentrumsmann Spahn mag im übrigen zuſehen, daß ſein Siegesübermut nicht vor dem Fall kommt bei der Probe aufs Exempel. Ungeheuerlich, wie ein deutſcher Profeſſor der Geſchichte für möglich halten kann, daß andere Staaten(noch dazu Pole n, Tſchecho⸗ ſlovakei, Südſlavien, Rumänienl) ihre Konkor⸗ date zugunſten der deutſchen Minderheiten ihres Ge⸗ 2. Seite. Nr. 216 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 19¹ Mittwoch, den 11. Mat Pietes ändern! Illuſtonspolitik auf Koſten des deut⸗ ſchen Muttervolkes. Spahn hofft weiterhin auf— den Völkerbund, der Deutſchnatiohnale! Und meint:„Rom und wir ſind in der Minderheitenfrage natürliche Bundesgenoſſen beim Völker⸗ bunde“. Sagt jedoch ſelbſt gleich danach:„Wenn ſich Ro m, wie die Konkordate mit Polen und mit 29 5 Havienbefürchten laſſen, dabei aufdie Seite des Staatsvolkes 94550 die deutſchen Minderheit ſchlägt, ſo wird zer Minderheit der Kampf aufs äußerſte erſchwert.“ Unter den europäſſchen Minderheiten ſtehen vier Millionen Evangelſſchen 16 Millionen Katholiken gegenüber, Anter letzteren 7 Millionen Deutſche, davon 35 allein in der Tſchechoſlovakei. Spahns Blatt muß aber ſelbſt ſchildern, wie glich unter dem katholiſchen Klerus in Polen, Südflavien und Rumänien nationaliſtiſche Strömungen breit machen, die den dort wohnenden katholiſchen Deutſchen das gute, auch von der Kirche anerkannte Recht auf den eneeſen Gebrauch der Mutkerſprache und auf ihre deutſche Eigenart permehren“ daß die Kurie für das griechiſch⸗katholiſche Südflavien die latei⸗ niſche Sprache der kömiſch⸗katholiſchen Kirche zugunſten der ſerbiſchen aufgegeben, der päpſtliche Erzbiſchof Roditſch in Belgrad dem deutſchen Abgeördneten Dr. Neuer erklärt habe: Reden mir offen miteinander, die Deutſchen werden ja doch im Laufe der Jahre im Slaventum gufgehen. Daß die Biſchöfe dort dem deutſchen Prfeſternachwuchs den Beſuch katholiſcher Fakultäten im Deutſchen Reiche ver⸗ Bieten, dieſe aber, z. B. Münſter, den krogtiſchen Theologieſtudenten freigeſtellt ſind und beſucht werden. Geben wir dazu die Univerſttätszuſchüſſe? Span führt ſelöſt die vorfährige Aeußerung des deutſchen Vorkämpfers in Großrumänien, des Senators Noeller, aus der„Germania“ an, daß die evangeliſchen e Dutſchen piel mehr ſich um das Grenzdeutſchtum bekümmerten als die katholiſchen, ohwohl doch die Grenzlandeutſchen überwiegend katholiſch ſeien, Niemand kann alſo um die evangeliſche Kirche wie um den deutſchen Staat und die deutſche Kultur und ihre Freiheit beſorgte Reichsdeutſche mangelnder Anteilnahme an den Grenzlanddeutſchen zeihen. Die Erkenntnis jedoch tut not: Ein Konkordat im Sinne Spahns kann den Deutſchen im Auslande nichts nützen, denen im Mutterlande aber gar ſehr ſchaden, und damit dem Hauptſtamm alles Deutſch⸗ tums und aller deutſchen Kultur. Schaffen wir daher zuerſt ein Reichsſchulgeſetz, und zwar eines, das die Erziehung freier ſittlicher Perſönlichkeiten zu deutſchem Volkstum auf dem Boden chriſtlicher Weltanſchauung gewährleiſtet und dem Staate das oberſte Recht üher die Schule in fegli cher Hinſicht läßt, entſprechend dem Worte in dem von fremdem Volkstum um⸗ brandeten Rathaus zu Eger: Das höchſt Gut des Volkes iſt ſein D Staat! So allein könnenn die gefährlichen Konkordats⸗ illuſionen verſcheucht werden. Parteipolitiſche Klatſchgeſchichten Berlin, 11. Mai.(Von unſerem Berliner Büro.) Dr. Streſemann hat neulich in Oeynhauſen die Erzählung der „Deutſchen Ztg.“ von ſeinen im Zuſammenhang mit Schacht und Jakob Goldſchmidt unternommenen Bemühungen,„die Reichspoſt mit Hilfe des amerikaniſchen Bankiers Otto H. Kahn an die Amerikaner zu verkaufen“, von der erſten bis zur letzten Zeile als erfunden bezeichnet. Das ermuntert die „Deutſche Ztg.“, prompt mit neuen Geſchichten aufzu⸗ warten. Folgendes glaubt das Organ des Herrn Claß feſt⸗ ſtellen zu können: 1. Otto Kahn hätte an Morgan berichtet, daß er mit den Herren Streſemann, Schacht und Goldſchmidt über die Einzelheiten der in Ausſicht genommenen Abände⸗ rung der Dawesregelung auftragsgemäß verhandelt habe. Dieſe drei Herren ſtünden auf dem Standpunkt, daß eine Stö⸗ rung des ordnungsmäßigen Verlaufs der Abwicklung des Vondoner Abkommens vorläufig nicht eintreten dürfte. Aus dieſem Grunde müſſe unbedingt verhindert werden, daß das deutſche Leiſtungsvermögen offen zu Tage trete. 2. In der letzten Sitzung der Reparationskommiſſion ſei angeblich folgendes beſchloſſen worden: Es ſollen Poſtobli⸗ gationen geſchaffen werden, für die das Reich die notwendigen Garantien übernhme. Die Verwaltung dieſer Obligationen ſoll geſchehen durch eine noch zu gründende Bank für Poſtobli⸗ gationen. Die Vorſchläge des Generalagenten Gilbert über die Abänderung des Dawesplanes bezüglich dieſer Poſt⸗ belaſtung, einer neuen Belaſtung der Induſtrie und der ge⸗ planten Monopole ſei einſtimmig gutgeheißen worden, und er ſei ermächtigt, ofizielle Verhandlungen mit der deutſchen Re⸗ gierung aufzunehmen, mit der Maßgabe, daß die geplaute ee am 1. Oktober dieſes Jahres in Kraft zu treten ätte. Die„Deutſche Ztg.“ meint im Anſchluß daran, daß die von der Reichspoſt beabſichtigte Tariferhöhung die erſte vor⸗ eneee Maßnahme für die geplanten Poſtobligationen dar⸗ elle Es iſt wohl anzunehmen, daß die Reichsregierung und vielleicht auch Dr. Streſemann ſelber auch zu den neueſten zEnthüllungen“ ſich bald äußert werden. Vielleicht bietet ſich dazu auch eine Gelegenheit im Reühstag, wenn die von den Demokraten beabſichtigte Interpellation über die Porto⸗ erhöhung dort beraten wird, Der Zerfall der Kommuniſten DBerlin, 11. Mai.(Von unſerem Berliner Büro.) Zu den von den Kommuniſten aus der K. P. D. ausgeſchloſſenen Reichstagsabgeordneten hat ſich nun auch der Reichstagsabge⸗ ordnete Schlecht geſellt. Von den urſprünglich gewählten 4 Kommuniſten zählen jetzt nur noch 33 zur kommuniſtiſchen Reichstagsfraktſon. Der freiwillig ausgeſchiedene Abgeordnete ſahe bekennt ſich jetzt als„bei keiner Fraktion ehend“. Auf dieſer Liſte ſtehen außer Roſenberg noch Ludendorff, Lange⸗Hegermann und Seiffert, Nachklänge zum Plauener Prozeß DBerlin, 11. Mal.(Von unſerem Berliner Vertreter.) Der„Jungdeutſche“ meldet: Rechtsanwalt Kunz, der Ver⸗ treter des Reichsaußenminiſters Dr. Streſemann, im Plaue⸗ ner Prozeß, hätte bei der Staatsanwaltſchaft ein Verfahren gegen„Unbekannt“ wegen Hehlerei von geſtohlenen oder zurch Amtsverſehen erworbenen Akten beantragt und dem Juſtizminiſter davon Kenntnis gegeben. Es handelt ſich dabei um die Aktenkäufe und Verkäufe, die in dem Plauener Pro⸗ zeß eine ſo große Rolle geſpielt haben. Als vermutlich an dieſen Dingen beteiligt, oder jedenfalls davon unterrichtet, hat Rechtsanwalt Kunz die Herren Dr. Weiß und Oberregie⸗ rungsrat Göbel, Kapitänleutnant Dr. Kauter von der Deutſchnationalen Volkspartei und Verleger und Chefredak⸗ teur Bacmeiſter und Adolf Stein aus der Zeitungs⸗ zentrale des Hugenberg⸗Konzerns, der unter dem Namen „Rumpelſtilzchen“ boshafte Plauderbriefe in der Provinzpreſſe zu ſchreiben pflegt, ſowie die Herren Krantz und Kroll ge⸗ nannt. Ferner iſt beantragt wörden, auch die Frage zu klä⸗ ren, woher die 5000 Mark und die übrigen Gelder gekommen ſind, mit denen die Akten bezahlt wurden. Es wäre erfreulich wenn es der Aktion des Rechtsanwalts Kunz gelänge, dieſe Eiterbeule aufzuſtechen und Klaxheit in die ee der zahlreichen Verleumdungen zu bringen, die uns ſeit Jahren den politiſchen Kamyf vergiften. Die Genfer Wiriſchaftsberatungen Die Franzoſen machen Schwierigkeiten Genf, 10. Mai.(Von unſerem Sonderberichterſtatter.) Unterſucht man das Ergebnis der heutigen Beratungen, die in den Unterausſchüſſen des Handels⸗Komitees, im Juduſtrie⸗ Komtitee und im Komitee 5 Landbaufragen abgehalten wur⸗ den, ſo ergibt ſich die Tatſache, daß der erſte Unteraus⸗ ſchuß des Handelskomitees beſtimmend auf den wet⸗ leren Gang der Konferenz einwirken wird. In dieſem Aus⸗ ſchuß, der von Colijn präſidiert wird, arbeiten Tren⸗ delenburg, Serruys, Loucheur ſowie die Hauptbele⸗ gierten Englands, Amerikas und der mitteleuropäiſchen Staa⸗ ten. Hier werden die Richtlinien für die künftige internatto⸗ nale Wirtſchaft entworfen werden müſſen. Wenn es nicht ge⸗ lingt, die einheitliche Auffaſſung in den Fragen der Zoll⸗ und Handelserleichterungen hekzuſtellen, ſö wird die Weltöffentlichkeit über den Maſſenaufwand von Experten ſchwer enttäuſcht ſein und mit Recht die Frage ſtellen, wes⸗ halb eine internatioönale Konferenz einberufen wurde, bevor man ſich über die Grundſätze verſtändigte. In meinem geſtrigen Bericht wurde der Vorſchlag des franzöſiſchen Handelsbertreters Serruys charakteriſtert und darauf hingewieſen, daß der franzöſiſche Plan als ein Wandſchirm anzuſehen iſt, hinter dem Frankreich bis auf wei⸗ teres ſeine Schutzzollpolitik und ſeinen Ultraprotektionismus der ſogenannten„Induſtrien der nationalen Sicherheit“ fort⸗ ſetzen will. Der erſte Unterausſchuß des Haudelskomitees be⸗ handelte in vierſtändiger Debatte den Plan Serruys, nach⸗ dem der franzöſiſche Hauptdelegierte noch einmal für ſeine Vorſchläge eine Lanze gebrochen und eine Erklärung abge⸗ geben hatte, daß er die Meiſtbegünſtigungsklauſel in allen Handelsverträgen für notwendig hielte, freklich unter der Be⸗ dingung, daß dieſe Klauſel auf der Baſis der Billigkeit und Wechſelſeitigkeit begründet ſei. Er ſprach ſich gegen Kampf⸗ zölle aus, ohne die Notwendigketi protektioniſtiſcher Maßnah⸗ men auszuſchalten. Die Diskuſſion des franzöſiſchen Vorſchlags ergab die wichtige Tatſache, daß der Vertreter Englands, Layton, Stellung gegen den Plan nahm und rund heraus erklärte, daß die Grunögedanken des Profektes nicht den Bei⸗ 95 der britiſchen Handels⸗ und Induſtriekreiſe finden wur⸗ en. Er bemerkte, daß das Budgetſyſtem des britiſchen Rei⸗ ches und der Domin ons rapide Tarifänderungen geſtatte. Deshalb ſei es unmöglich, auf die in dem Vorſchlag Serruys enthaltene Stabiliſterung auf längere Zeit hinaus einzugehen. Layton glaubt nicht an ine internationale Einigung über das umping. Er kam auf ſeine im Reformationsſaal entwickelte Theſe zurück, die Produktionskraftſteuer und die Zollſchran⸗ ken zu ſenken. In den Vorſchlägen der internationalen Han⸗ delskammer erblickt Layton die einzige Möglichkeit zur Ge⸗ ſundung der europäiſchen Wirtſchaft. Aus ſeinen Erklärungen geht alſo hervor, daß Frankreich auf die Unterſtützung Englands nicht zu rechnen hat, falls die franzöſiſche den Plan Serruys' vollinhaltlich aufrecht erhal⸗ en ſollte. Morgen(Mittwoch) beginnt der Redaktionsausſchuß mit der Formulierung ſeiner Stellungnahme zu dem franzöſiſchen Plan. Man nimt an, daß die franzöſiſche Delegation in elfter Stunde noch eine leichte Abänderung des Projektes vorneh⸗ men wird. Das will aber keineswegs ſagen, daß Frankreich in den Hauptpunkten, nämlich Schutz der Kriegsinduſtrie und Autarkie, irgendwelche Zugeſtändniſſe machen wird. Die heu⸗ tige Debatte ergibt, daß Polen und die Tſchechoflawakei den franzöſiſchen Standpunkt billigen. Bei einer Abſtimmung iſt eine Mehrheit für Frankreich zu erwarten. Es bleibt nur die Frage offen, in welcher Geſtalt die Entſchließungen zum Vorſchein kommen werden. Mehr und mehr gewinn die Meinung Raum, daß man ſich auf Em⸗ pfehlungen an den Völkerbundsrat mit gewiſſen Einſchränkun⸗ gen ſeitens einiger Staaten verſtändigen wird. Es iſt ſehr zu bedauern, daß die Anregung der Inter⸗ nationalen Handelskammer burch den Vorſchlag von Serruys ſozuſagen von den Franzoſen torpediert worden iſt. In Paris verhimmelte Poincars bei der Einweihungs⸗ feier des Gebäudes der Internationalen Handelskammer dieſe Inſtitution, und hier in Genf wird von den franzöſiſchen Delegierten und Experten nichts verſäumt, um die Vorſchläge der Internationalen Handelskammer ſowohl in zollpolitiſcher Hinſicht als auch bezüglich des Niederlaſſungs⸗ und Fremden⸗ rechts zu beſeitigen. Britiſche Kolonialfonferenz 9London, 11. Mai.(Von unſere Londoner Vertreter.) Die geſtern eröffnete erſte britiſche Kolonialkonferenz ſtellt ſich als ein intereſſantes Experiment dar. Zum erſten Male hat man nach dem Beiſpiel der Reichskonferenz die Vertre⸗ ter der unſelbſtändigen Teile des britiſchen Weltreiches, der Kolontal⸗, Protektorats⸗ und Mandatsgebiete zuſammenbe⸗ rufen, um eine Ausſprache über die gemeinſame Grundlage der Verwaltung in dieſen Ländern herbeizuführen. Der Kolonialminiſter Amery wies in ſeiner Eröffnungsrede darauf hin, daß es weniger politiſche als techniſche und wiſ⸗ ſenſchaftliche Probleme ſeien, zu deren Erörterung man die Konferenz einberufen habe. Beſonderes Intereſſe erweckte übrigens die Anweſenheit des Gouverneurs der ehemaligen deutſchen Kolonie in Oſtafrika, der im Verlaufe der Kon⸗ ferenz über die füngſt in dieſem Gebiet aufgetauchten inner⸗ politiſchen Schwierigkeiten berichten wird. Engländer zur franzöſiſchen Jollpolitik 8 London, 11. Mai(Von unſ, Londoner Vertreter.) Die Erregung die der neue franzöſiſche Zolltarifentwurf in eng⸗ liſchen Wirtſchaftskreiſen hervorgerufen hat, iſt, wie„Daily Telegraph“ mitteilt, in der Fühlungnahme des engliſchen Han⸗ delsminiſters mit dem hieſigen franzöſiſchen Botſchafter über den neuen franzöſiſch⸗engliſchen Handelsvertrag zum Aus⸗ druck gekommen. Der gegenwärtige Handelsvertrag beſteht ſeit faſt 50 Jahren und iſt nach engliſcher Auffaſſung in den letzten Jahren durch eine Reihe franzöſiſcher Verordnungen ſtark zu⸗ gunſten des franzöſiſchen Exports beeinflußt worden.„Daily Telegraph“ deutet an, daß bei Handelsvertragsverhandlungen das Entgegenkommen Englands in der Kriegsſchuldenfrage als Kompenſationsohjekt dienen könnte, umfßrankreich zu han⸗ delspolitiſchen Zugeſtändniſſen zu bewegen. Flucht aus dem Pollzeiwagen Berlin, 11. Mat.(Von unſerem Berliner Büro.) Der angebliche Leutnant a. D. Kroll, der durch zahlreiche Krimi⸗ nalprozeſſe bekannt geworden iſt und u. a. auch im Verdacht taud, den Mord an Roſa Luxemburg verübt zu haben, wegen angels an Beweiſen aber freigeſprochen werden mußte, iſt geſtern auf dem Wege von der Strafanſtalt Tegel na em Moabiter Kriminalgericht aus dem Polizeiwagen geflüchtet und entkommen. Kroll iſt, nachdem er den ſogenannten„grünen Wagen“ flüchtigen Fußes verlaſſen hatte, nach Moabit ge⸗ fahren, um dort ſeinen Verteidiger aufzuſuchen. Der Vertei⸗ diger gab ihm den Rat, freiwillig in die Strafanſtalt zurück⸗ zukehren, da er ſonſt ſeine Lage nur verſchlimmere. Kroll hat das auch verſprochen, iſt aber bis jetzt noch nicht wieder in Tegel eingetroffen. Der Humor von der Sache aber iſt, daß man in der Strafanſtalt ſein Verſchwinden überhanpt nicht be⸗ merkte und erſt von dem Verteidiger von Krolls Flucht tele⸗ phoniſch in Kenntnis geſetzt werden mußte. Die Frankfurter Nädagogiſche utoben Nehen den auf konfeſſionellen Grundlage 1155 90 Lehrerbildungsakademien in Elbing, Kiel und 117 mie Frankfurt a. M. heute eine dritte Pädagogiſche A aweſen halten, die ſich von ihren Vorgängerinnen koturſſ e 1 Unterſcheidet, daß ſie ſimultanen Chara iſchen Staatsminiſter Dr. Becker, der namens der preußif aberg gierung die neue Akademie geſtern der Benutzung 0 jeſer er gab in ſeiner Feſtrede einen Abriß des Entſtehens bieſahe 10 er Simultanakademie, die er als ein bedeutendes 88 f Werden begriffenen dritten Periode des Hu alabel mus kennzeichnete. Die vierte preußiſche Lehrer eſtell trete nach ſchterem Kamof in den Kreis ihrer Kohen zAuch ich hielt“, ſo führte der Miniſter aus,„anfangs er danken für ein gefährliches Erperiment, nachdem den Volksvertretung dafür ausgeſprochen hat, habe ich uaſe Werk mit Freude gewidmet. Die in Frankfurt ze anhere Probleme werden ungleich ſchwieriger ſein als an ben aß en Pädagogiſchen Akabemſen, aber das ideelle Ziel iiſt ter Ae ungleich größeres. Das eine aber wird die Frauciſt ſhr 10 demie mit ihren Schweſtern gemeinſam haben, daß oigl 10 aus dem Geiſte chriſtlicher Gemeinſchaft heraus verf lle Tole Ziel iſt hier wie dort ſtaatsbürgerliche und konfeſſione ſür ranz. Der evangeliſchen Kirche danke i de zuel Unterſtützung, die ſie der ſimultanen Akabeſſen dees werden läßt. Tief bedauerlich iſt, daß ſich ſe om men katholiſchen Epiſkopats ein Entgegen nfübru nicht ermöglichen ließ, umſomehr als durch die Ei durchlh der anderen Akademien dem kirchlichen Standvunkt azen Gerechtigkeit geworden iſt. Die auf der Frankfurter ausgebildeten katholiſchen Studenten werden jeden demien Staat genau ſo bhehandelt, wie die auf den anderen ausgebildeten. Wenn auch die Simultanakademie Inſtruments der Verſöhnung einſtweilen noch ein des Kampfes iſt, ſo iſt doch, verſicherte der Miniſter gl lich, die Wiederkehr der mittelalterlichen Kir 1 ein für alle mal ausgeſchloſſen. Das iſt der erbrückenden Mehrheit des deutſchen Volkes. Wir 15 ſele die ſieghafte Kraft des ſimultanen Gedankens. Au nkfurte kotholiſchen Brüder merden einſehen. daß die neue Fran eh, Simultanakademie Vorteile hat, die ihnen keine 1 der feſſionelle Anſtalt bieten kann. Die Staatsregierung che Au⸗ Stadt Frankfurt, daß ſie der neuen Akademie ſo Berzli ſt die naßme bereitet hat. Vornehmſte Aufgabe der Dozente bum Milderung der konfeſſionellen Gegenſätze. Die vierte neleh niſtiſche Evoche ſoll nicht nur gelehrt, ſondern 421 eſel merden. Ein alle Teile befriedigendes Reichsſchu 05 gul iſt möglich, wenn keiner ſeine Meinung dem anderen zwingen will.“ 210% Namens der Uninerſität beglückwünſchte Prof. 6 9 410 die junge Schweſteranſtalt. Oberbürgermeiſter Dr. 1t bon mann wies in ſeinem Glückwunſch darauf, daß Frankft 9 flt jeher die Stadt der Toleranz und des Humanismus.. größter Sohn Gvethe der Führer der zweiten Welle de manismus geweſen ſei. Vadiſche Politik Deutſche Volkspartei und Simultanſchul⸗ 10 Die Parteileitung der Deutſchen Volkspartei in 80 ſchreiht uns: 9 deß „In Nr. 202(Dienstag⸗Abendblatt vom 3. Ma ruhet „Schwäbiſchen Merkur“ behandelt deſſen Kari Ha⸗ Mitarbeiter in einem Artikel„Schulpolitiſche Fragen den“ die Fragen der Simultan⸗ und Konfeſſionsſchulen, ſel irreführenden Schlußfolgerungen zu begegnen, ſtellen enſhe daß dieſer Artikel nicht die Meinung der D10 die 1 Volkspartei in Baden zu dieſen Fragen wiedergibt 1 Deutſche Volkspartet ihm vollkommen fernſt eht Wirbelſtürme im amerilaniſchen Aeberſchwemmungsbehe Tornados haben das geſamte Gebiet des mittleren 1b ſtens bis zu den großen Seen heimgeſucht. Insgeſamt mehe 250 Tote und weitüber 1000 Verwundete ge deb, Der Wirbelſturm erreichte auch Chicago, wobei ſich drei 5 1 0. fälle ereigneten. Der Tornado riß das Armeeluftſchiff 7 vom Ankermaſt los. Das Luftſchiff iſt ſchwer beſchädſer Nach den jetzt vorliegenden amtlichen Meldungen 190 Sturm von Texas gekommen, raſte über Kanſas, Arne und Miſſouri hinweg und verteilte ſich dann über nerſch gh Staaten, beſonders Illinois und Indiana. Der Schaben z in die Dollarmillionen. Verſchiedene Ortſchaften in Tole zerſtört, darunter vor allem Poplar Bluof, wo etwa 100 beg. und 250 Verwundete Opfer des Wirbelſturmes hei Jerner wurden beſonders viele Ortſchaften in Arkanſas o geſucht. Die Tornados wüteten von Sonntag früh bis fel tag abend. Ein beſonders ſchweres Unglück ereignete Hoxis(Arkanſas), wo ein ganzer Perſonenzug vom betel körper geweht wurde. Die Zahl der Toten und Verwusſee ſteht noch nicht feſt. Die Stürme waren meiſtens mit 1 bruchartigem Regen verbunden. Gleichzeitig treffen neue Schreckensmeldungen aus Hochwaſſergebiet ein. Die Stürme peitſchten die Wellen 9 die ohnedies gefährdeten Dämme zwiſchen Baton Rouge Bayon des Glaiſes. Daher iſt eine neue Kataſtropfe 3 Ueberſchwemmungsgebiet zu erwarten. Es iſt ſehr zweife ob die Deiche ſtandhalten. Letzte Meldungen Selbſtmord eines Oberſtaatsanwaltes 9 —Cbemniß, 10 Mat, Heute wurde Oberſtaatsanmgn Strohal in ſeiner Wohnung erhängt aufgefunden. die nerlei Verfehlungen vorliegen, dürfte der Grund für hal w⸗ in Familienangelegenheiten zu ſuchen ſein. Dr. Strobo men, ſeit Jahren geſchieden und lebte mit ſeiner Tochter zuſa Die Leiche im Koffer 11 zcter 8London, 11. Mai.(Von unſerem Londoner Ve udon Ein furchtbares Verbrechen wurde geſtern von der Zondgam Polizei enthüllt. Im Gepäckaufbewahrungsraum des rden 05 hnbeh dut 0 6 8 doner N Charing Croß öffneten die Ba 0 einen Koffer, der ſeit Wochen dort geſtanden hatte un 1 einen unertrgälichen Geruch aufgefallen war. Es beſa in dem Koffer die in Stücke zerſägte geiche einer et ſel Jahre alten Frau, die vor etwa—3 Wochen erdroſß ungf, muß. Die Erregung über das beſtialiſche Verbrechen ell an heuer groß. Die Polizeibehörden haben einen 1 bret en Bevölkerung gerichtet, an der Aufklärung des 075 a mitzuarbeiten. Um Mitternacht wurde auf Grund Zeugenausſage eine Spur gefunden. — *— . i 1 l. — Mit e e twoch, den 11. Mat 1927 Nene Maunheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 20 Stäotiſche Nachrichten Gemeindezuſchlag zur Hundeſteuer lag 20* ufentliche Teil der Bürgerausſchußſitzung am Frei⸗ liche umfaßt ſieben Punkte. U. a. liegt der ſtadträt⸗ zufchl rag zur Genehmigung vor, den Gemeinde⸗ 1927 ab unt duur ſtaatlichen Hundeſteuer vom 1. Juni zwiten auf 48 Mk. für den erſten Hund, auf 96 Mk. für den Hund Ne 1* 55 ſeau 80 hen Beſitzers feſtzuſetzen. Zur Begründung der Vorlage wird ausgeführt: 5 8 as Land Bad hebt z 8 899 nu en erhebt zufolge Staatsminiſterialverord⸗ ug vom 6. Dezember 1923 eine Hundeſteuer von 12 Mk. fü. Mk. für den 2 und jeden weiteren Hund. Die miniſterg ud nach§ 1 der Verordnung des badiſchen Finanz⸗ 810 125 vom 9. Mai 1923 von der Gemeinde erhoben, die nach die Häl badiſchen Hundeſteuergeſetzes vom 14. Dezeurber 1922 84— 85 für ſich zurückbehalten darf. Außerdem darf nach teuer Geſetzes die Gemeinde einen Zuſchlag zur Landes⸗ er Ge Beſchränkung nach oben oder unten erheben, von beſchlußz rtrag das Land& erhält. Der bezügliche Gemeinde⸗ der badi gilt als Gemeindeſatzung im Sinne von§ 6 Abſ. 3 erſt erf ſchen Gemeindeordnung. Die Verkündung darf daher ſtandet olgen, wenn der Landeskommiſſär ihn für unbean⸗ dazerklärt hat. Die Stadt Mannheim hat am 2g. April⸗ den 1. 445 einen Gemeindezuſchlag beſchloſſen von 24 Mk. für Fund“ z8 Wez. für den., 96 Mk. für den 3. und jeden weiteren den 1 5 7 beträgt ſonach für 5 0 n 5 f weiteren Hund en 2. 72 Mk., für den 3. und jeden Im Rechnungsj 5 8 ; Sjahr 1926 ſind an Landesſteuern und Ge⸗ Land e uſchlag 343 997 Mk. eingegangen. Davon erhält das —— der Steuer + 4 des Zuſchlags abzüglich 5 Proz. Steuer ungskoſten) 109 019 Mk. und behielt die Stadt(% der — 25 des Zuſchlags T. 5 Proz. Verwaltungskoſten aus trug andesanteil] 235013 Mk. Im Rechnungsjahr 1925 be⸗ anſchl er Gemeindeanteil 250 120 Mk. Im Entwurf des Vor⸗ mit 3280 1927 iſt der Geſamtbetrag von Steuer und Zuſchlag aufko 5000 Mk., der Landesanteil mit 104000 Mk., das Reſt⸗ koſte mmen für die Stadt abzüglich 15000 Mk. Verwaltungs⸗ Aen dent 200 000 Mk. vorgeſehen. Die Hundeſteuer iſt in faſt größ eutſchen Ländern eine Gemeindeabgabe. Die meiſten weſentken Städte haben in den letzten Jahren die Steuer den 2 lich erhöht. So erhebt Koblenz für den 1. Hund 90 Mk., gart Mk., den 3. und jeden weiteren Hund 360 Mk., Stutt⸗ 120 0. 120, 180 Mk., Leipzig 70, 90, 120 Mk., München 40, 80, 90, S k. Frankfurt 4. M. 48, 96, 144 Mk., Berlin 80, Breslau „Stettin 60 Mk. nicht die badiſchen Städte ſind ſchon ſeit Jahren um den Ver⸗ müht es Landes auf die Beteiligung an der Hundeſteuer be⸗ Mark die im Staatsvoranſchlag 1920 und 1027 mit je 956 200 abgelekeangeſtellt iſt. Die Regierung hat einen ſolchen bisher regelahnt, er könne vielleicht im Zuſammenhang mit der Neu⸗ in Betr des Finanzausgleichs zwiſchen Land und Gemeinde die entracht kommen. Die Beteiligung des Landes verurſacht ſa. eine ungewöhnlich große Verwaltungsarbeit, die jeden⸗ zehrt einen ſehr beträchtlichen Anteil der Einnahmen auf⸗ waltn Ein neuerlicher Vorſtoß der Städte im Zeichen des Ver⸗ Die kriabbaues verſpricht deshalb vielleicht beſſeren Erfolg. nahmertiſche Lage unſeres Haushalts nötigt dazu, die Ein⸗ durch equellen der Stadt neben anderen Maßnahmen auch die Zan⸗ Steigerung der Hundeſteuer zu verbeſſern. Würde erhobelamtſtener nach dem naheliegenden Stuttgaxter Vorbild Zahl en, ſo ergäbe ſich unter Zugrundelegung der heutigen 2 der verſteuerten Hunde für 9313 erſte Hunde„ 60 Mk. kir 4 380, Mk. für 85 zweite Hunde 10 Mk.— 9000 Mk., amm dritte und weitere Hunde 180 Mk. 720 Mk., zu⸗ 9313— 569 460 Mk. Davon würden dem Land zufließen und dö 18 Mk. + 83& 36 Mk. + 4 51 Mk.= 170 826 Mk. 209 Caer. Stadt verbleiben 398 634 Mk. ſtatt der ſeitherigen nebſt Z5., ſonach mehr 192 600 Mk. Die Zahlung der Steuer 1022 1Muſchlag iſt nach 5 des Landesgeſetzes vom 14. Dezember werz n der erſten Junihälfte, für zwiſchenzeitlich ſteuerpflichtig eigniude Hunde binnen vier Wochen nach Eintritt dieſes Er⸗ Kelues in einer Summe fällig. Um ſie zu erleichtern, wird bis—5— werden, bei der Landesregierung eine Teilung in 3 Raten zu erlangen. * Mannheim als Kongreßſtadt. Außer den bereits gemel⸗ Man großen Tagungen, die im Laufe dieſes Sommers in ſch 5 nheim ſtattfinden, hat nun auch der Verband badi⸗ eim aus⸗ und Grundbeſitzer⸗Vereine Männ⸗ gn Ort ſeiner diesjährigen 25. Verbandstagung unt ſtatt aung) beſtimmt. Die Tagung findet am 11. und att. „ tu*Die Eisheiligen haben ſich prompt eingeſtellt Mamer⸗ verge er erſte der gefürchteten Geſellen, regiert heute. In der ckangenen Nacht ging die Temperatur bis auf 3 Gr. C. zu⸗ ſhllm Hoffentlich wirds in den nächſten Nächten nicht noch Di 88555 Heute früh zeigte das Thermometer 4,9 Gr. C. an. öchſttemperatur betrug geſtern 19,2 Gr. C. An die Eisheilige Ihr Herrſcher iwwer à Matie⸗Eis, Macht jo uns nit die Gäärde weiß, Un nit die Grußelbeerehäg Grad jetzt an eire Namesdäg! Dhut doch in dem Johr nit vergeſſe, Daß d' Kinner wolle Kerſche eſſe Un Ebbl, Pferſching, Zuggerbeere! Dhut jo die Obſtbäm nit verheere! Mir hewwe ſo ſchun gung Verdruß, Mer hot an Brot kenn Iwwerfluß, Do muß doch's Obſt die Mailer fille Un helfe all den Hunger ſchtille. E Mißjohr kennt'r nit vertrage, Arg knorrt ſchun mancher Kinnermage, Brummt mir norr nit vun„kleene Schlegger⸗ Bei dem Schlamaſſl am Rheiln), am Negger! August Göller. Der Rauchflieger Mannheim hat geſtern abend eine Senſation erlebt. Zum erſten Male iſt durch einen Rauchflieger der Himmel mit Kilometerbuchſtaben beſchrieben worden. Man hatte uns von dem bevorſtehenden Ereignis ſchon vorgeſtern verſtändigt. Am Montag nachmittag um halb 5 Uhr ſollte der Flieger von Frankfurt her über der Stadt erſcheinen. Er blieb aber aus, weil der Himmel bedeckt war. Für geſtern nachmittag hatte er ſich beſtimmt angeſagt. Um halb 6 Uhr wollte er kommen. Wir ſtanden ſchon lange auf dem Paradeplatz, hatten ſchon nuzähligemale den Brunnen umrundet, unzähligemale zum tiefblauen, wolkenloſen Himmel emporgeblickt, kein menſch⸗ licher Flieger war zu ſehen. Nur Vögel ſegelten hin und her. Als die Rathausuhr 6 Uhr ſchlug, machten wir kehrt. In der Meinung, zum zweitenmale in den April geſchickt worden zu ſein. Zuhauſe meinte man, ich hätte mir gleich denken können, daß der Flieger nicht kommen würde, es ſei doch viel zu ſtürmiſch. Wer ſo dachte, war wirklich nicht genau über die Leiſtungsfähigkeit unſerer Flugzeuge orientiert. Man fliegt heute bei ganz anderen Windſtärken. Als wir um 47 Uhr durch den Kaiſerring zum Bahnhof fuhren, ſtanden am Tatterſall eine Anzahl Erwachſene und Kinder. Sollte der Flieger doch noch gekommen ſein? Wir ſpringen aus dem Wagen. haftig, er iſt da. Ueber dem Tatterſall ſteht in rieſiger Höhe am Himmel ein weißes Rieſenfragezeichen. Was mag das ſein? meinte ein Herr, der neben mir ſtand. Das werden Sie gleich ſehen, erwiderten wir. Wo iſt denn der Flieger? Sehen Sie links vom Fragezeichen das weiße Pünktchen? Tatſächlich, man ſieht den Apparat, trotzdem er ſich in etwa 4000 Meter Höhe aufhält, ganz deutlich. Jetzt zieht die Rauch⸗ fahne einen langen Strich. Er iſt 1½ Kilometer lang. Man kann ſich derartige Größenverhältniſſe garnicht vorſtellen. Als der Strich fertig iſt, beſchreibt der Flieger einen Bogen nach unten und führt nach oben den P⸗Bogen aus. Nun erſcheint der Apparat rechts vom P und zeichnet das e. Es iſt etwa einen Kilometer hoch. Dann kommen r, s, i und! dran. Nur wenige Minuten dauert es. Weil die durchſchnittliche Stun⸗ dengeſchwindigkeit des Apparates 160 Km. beträgt. Beim Schreiben der nach unten führenden Abſtriche des Wortes wird ſogar eine Geſchwindigkeit von 200 Km. erreicht. Perſil, der Name des weltberühmten Waſchmittels, des Produkts der Düſſeldorfer Firma Henkel u. Co., iſt am Him⸗ mel zu leſen. Das Wort, von vorn nach hinten gemeſſen, hat eine Länge von 7000 Metern. Zu dem Himmelsſchriftfluge werden beſonders ſchwere Maſchinen beſtimmter Konſtruktion gebaut. die Chemikalien zur Raucherzeugung bei ſich führen. Der Rauch wird mit außerordentlicher Vehemenz— in einer Sekunde 8000 Kubikmeter— entwickelt und hinten vom Flug⸗ zeug ausgeſtoßen. Bei klarem Wetter iſt die Schrift in einem Umkreis von weit über 100 Quadratkilometern ſichtbar. Let⸗ der iſt infolge der lebhaften Luftbewegung die Schrift nich! lange ſichtbar geblieben. Schon nach einer Viertelſtunde war der Rauch verweht. Alle Zuſchauer aber ſtanden noch lange unter dem imponierenden Eindoͤrnck dieſes ſenſationellen himm⸗ liſchen Schauſpiels. Es war geſtern abend der Hauptgeſprächs⸗ ſtoff und wird es bleiben, bis der Rauchflieger zum zweiten. male erſcheint. Sch. K * Sonderführungen im Schloßmuſeum. Die am vorigen Mittwoch begonnenen Sonderführungen erfreuen ſich lebhaften ntereſſes. Der Beſprechung von Durlacher und Mosbacher Fayencen bei der erſten Zuſammenkunft wird ſich heute(Mittwoch) eine Erläuterung der Innendeko⸗ ration der Haupträume des Schloſſes anreihen. (Näheres Anzeige.) Schauen zum Himmel. Wahr⸗ G GBeranſtaltungen Libelle Das Maiprogramm der„Libelle“ paßt ſich ſehr geſchickt dem Cbarakter der Jahreszeit an: mit den gefiederten Sän⸗ gern fubiliert die Geige Bajos Rigos, mit dem Blütenzauber wetteifert die Kunſt Abdul Hamids und wie der Lenzwind tänzelt und wirbelt das Tatjana Golnykoff⸗Ballett. Wir wollen die Vergleiche nicht weiterſpinnen, ſondern auf die Einzelheiten des in ſeiner Abwechslung wieder recht unter⸗ haltſamen Programms eingehen. An erſter Stelle iſt Lajos Rigos zu nennen, ein wirklicher König in der Kunſt des Violinſpiels. Wenn je, ſo darf man hier die Bezeichnung virtuos anwenden. Techniſche Schwierigkeiten ſcheinen dem Künſtler unbekannte Begriffe zu ſein. Man glaubt Paganint ſelbſt zu hören, ſo glänzend gibt er ein Virtuoſenſtück dieſes Geigerphänomens wieder. Prachtvoll in der markanten Herausarbeitung ſind auch eine Orcheſterimitation nach der Oper„Tell“ und die Paraphraſe über„Bajagzo“, Beim ſpa⸗ niſchen Tanz legt er den Bogen weg und verwandelt die Vio⸗ line in eine Zupfgeige, die ein ganzes Orcheſter erſetzt. Man merkt ſofort, daß hier nichts angelerntes, ſondern urſprüng⸗ liche Kunſt geboten wird. So ſpielen die ungariſchen Zi⸗ geuner: mit ſo ſouveräner Beherrſchung des Inſtruments, ſo feurig und temperamentvoll, graziös und kraftpoll, dazu ohne jede Poſe. Schade, daß der Künſtler, der allabendlich enthuſtaſtiſchen Beifall hervorruft, nur bis zum 15. Mat gaſtiert, er ſollte unbedingt bis Monatsſchluß mit ſeiner ein⸗ zigartigen Virtuoſität tonangebend bleiben. Wenn wir im Anſchluß daran den Anſager Hermann Laurence kritiſch würdigen, ſo geſchieht es, weil dieſer Künſtler des„ver⸗ bindenden Textes“ und des Vortrags ebenfalls ein aus⸗ geſprochenes Original iſt, weil er nicht geſtreichelt und doch nicht banal wirkt. Man muß ihm glauben, wenn er ver⸗ ſichert, daß er improviſiert, den Eingebungen des Augenblicks folgt. Deshalb wirkt ſein Vortrag auch ſo erfriſchend wie eine gut angeſetzte Maibowle. Annie Kliemchen verſteht, ihren Vorträgen eine populäre und damit zugkräftige Note zu geben. Das beweiſt ſchon ihr Rennkouplet, noch mehr ihr Früher und Heute. In den gleichen Fußſtapfen wandelt der Humoriſt Fritz Tachauer, der ſich in der erfolgreichſten Weiſe bemüht, daß das Stimmunasbarometer„Schön Wetter“ anzeigt. Eine fabelhafte Geſchicklichkeit entwickelt der Zau⸗ berer Abdil Hamid, ein Vertreter der gediegenen alten Schule. Das Tatjana Golnykoff⸗Ballett vereinigt weibliche Schönheit und Grazie, brillante Technik und phan⸗ taſiereiche Koſtümierung zu farben⸗ und formenſchönen Bil⸗ dern, während das Kleeblatt, das den Abend einleitet, eben⸗ ſoſehr durch jugendliche Anmut wie durch tänzeriſches Kön⸗ nen feſſelt.— Die Betriebe der Süddeutſchen Gaſtſtätten⸗ . m. b.., zu denen die Libelle gehört, haben durch die Hinzunahme des Weinhauſes Bell in der Saalbauſtraße, das in„Malepartus“ umgetauft wurde, eine wertvolle Er⸗ weiterung erfahren, die ſich vor allem in der nächſten Winter⸗ ſaiſon als vorteilhaft erweiſen wird.. Der Benz'ſche Männerchor E. V. Maunheim hatte auf Samstag ſeine Mitglieder und Freunde zu einem Frühlingsfeſt in die„Germaniaſäle“ S 6, 40, eingeladen. Der 1. Vorſitzende des Vereins ſprach bei der Begrüßung der zahlreich Erſchienenen den Wunſch aus, daß hoffentlich der „Frühling des deutſchen Männergeſangs“ bald wieder an⸗ brechen möge, da in der heutigen Zeit gegenüber dem Sport ein kleines Abflauen bemerkbar ſej. Als Soliſten für den Abend hatte der Verein ſein langjähriges Mitglied, Opern⸗ ſänger Julius Welcker, vom Stadttheater Heidelberg, ge⸗ wonnen. Der Künſtler brachte ſeine vier Solis, Auftrittslied der Escamillo aus„Carmen“, das„Lied der Tſcherkeſſen“ das Frühlingslied“ von Beuthenmüller und„Alt⸗Heidelberg“ von Jenſen mit ſeiner prächtigen Stimme vorzüglich zu Gehör und erntete reichen Beifall und Blumen.— Die vorzügliche Begleitung lag in den Händen des Herrn Balduff⸗Mann⸗ eim. Der unter der Stabführung des Chormeiſters Ludwig alſch ſtehende Vereinschor, der heute etwa 40 Sänger zählt, brachte folgende Chöre zum Vortrag:„Maiennacht“ von Kern, „Nachtzauber“ von Storch,„Waldesrauſchen“ von Ulrich, „Frühlingsgruß“ von Schumann,„Der Maienwind“ von Sturm,„Die Grenadiere“ von Putz und„Der Spielmann“ von Krämer. Von dem ausgeglichenen Chorkörper wurden die Darbietungen tonrein und wirkungsvoll zum Vortrag ge⸗ hracht. Man konnte ſeine Freude daran haben. Das unter der Regie des Vereinsmitgliedes Hertel zur Aufführung gebrachte Luſtſpiel„Die Wunderſpritze“ wurde ſehr gut ge⸗ ſpielt und erzielte ebenfalls den wohlverdienten reichen Bei⸗ fall. Untr den Klängen der Kapelle Rohr wurde dann bis zur Feierabendſtunde das Tanzbein geſchwungen. * Theaternachricht. Die Junge Bühne des Mann⸗ heimer Nationaltheaters hat die ſzeniſche Ballade„Mörder für uns“ von Willi Schäferdiek zur alleinigen Urauf⸗ führung für das Nationalſheater Mannheim erworben. Das Werk wird als Veranſtaltung der„Jungen Bühne“ am Sonn⸗ tag, den 22. Mai, in der Inſzenierung von Heinz Dietrich Kenter aufgeführt. Vfff Freiheit, die ich nicht meine Skizze von K. Struppe⸗München gopf illd erwachte ſpäter als ſonſt und hatte einen ſchweren unter Was war denn geſchehen? Quälte ſie ein böſer Traum, harte Wilen Bann ſie ſtand? Nein. Kein Traum, ſondern entzwe dirklichkeit: Sie hatte ſich geſtern mit ihrem Verlobten gülti eit. Schluß für immer. Es war zwar ſchon öfters„end⸗ mme aus“ geweſen, doch, meiſt ſchon am andern Morgen, malnr wieder die große Verſöhnung gekommen. Aber dies⸗ einen das wußte ſie— war es endgültig aus. Lilly ſpürte Halſe Stich im Herzen und einen unangenehmen Druck im wer dabet ſchlen die Sonntagsſonne ſo arg fröhlich ins Zim⸗ konnt an konnte alſo noch ein Stündchen liegen bleiben, wartef es vor allem deswegen, weil Alfred nicht am Bahnhof Alfredener: Jeden Sonntag ins Gebirge zu fahren, wie es word verlangte, war doch mit der Zeit recht anſtrengend ge⸗ ruhen Heute aber konnte man ſich nach Herzensluſt aus⸗ Lilly klingelte nach dem Zimmermädchen. * ſte deſeh bitte!“ Mit einem kleinen Triumphgefühl ſprach ſie Kake orte aus. Alfred hatet es nie leiden können, wenn ek. grad zum Frühſtück nahm.„Er macht Dich zu dick“, ſagte au die mn nun an brauchte ſie nicht mehr bei jedem Leckerbiſſen der Erleigkenerdinie zu denken, dachte Lilly mit einem Seufzer lei terung— und nahm ein drittes Stück Kuchen. konntere ſchön das war, baß ihr der ganze Tag gehörte! Sie nungsnzum Beiſpiel jetzt in die Kirche gehen und die Krb⸗ Penn ſice de von Mozart hören. Mit Alfred ging das nie, ſelbſt Alfrez e Sonntags ausnahmsweiſe in der Stadt blieben. Bei baren Galt nur Gotik und Vokalmuſik. Welche unüberbrück⸗ gültig.zgenſätzel Und wie gut, daß jetzt alles aus war. End⸗ 91 Wieder ein Seufzer der Erleichterung. Al 85755 wählte mit boshaftem Behagen ein Koſtüm, das von ſtets als„ſalopp“ bezeichnet worden war, und ſetzte die en e; Baskenmütze auf, mit der ſie ihrem korrekten Ver⸗ ihr Alfrad unter die Augen kommen durfte. Nur ſchade, daß gefahrered heute nicht begegnete. Sicher war er ins Gebirge wand— Na, ſchön langweilig, ſo allein auf der Benedikten⸗ kraxelt exumzuſteigen! Ja, aber wenn er nur gar nicht allein e? Allerlei Begleitungsmöglichkeiten ſtanden ihr plötz⸗ chmerzhafter Deutlichkeit vor Augen, während ſie die — Bildergalerie durchwanderte und ihr Intereſſe auf die„Neue Sachlichkeit“ zu ſammeln verſuchte. Ach, was geht's mich über⸗ haupt noch an, wie er ſeine Sonntage verbringt! Ich werde ſie von jetzt an auch verbringen, wie ich will. an braucht ja bei dem ſchönen Wetter nicht gerade in eine Galerie zu gehen. Immerhin ſchien es ihr herrlich, ihre volle köſtliche Freiheit zu haben. Wozu hatte ſie denn Freundinnen? Freilich, Bella war 0 0 überraſcht, als Lilly ſie zu einem Spaziergang abholen wollte. „Ich kann heute unmöglich,“ ſagte ſie.„Ich habe nämlich ein Rendezvous. Wir wollen zur Inſelmühle. Ach ſo. Du weißt das noch gar nicht— haſt Dich ja ſeit einem Jahr nicht ſehen laſſen! Alſo: ich bin ſo gut wie verlobt. Heute iſt noch entſcheidende Ausſprache. Du verſtehſt..“ „Ja, ich verſtehe, daß ihr dabei nicht geſtört ſein wollt. Das war auch nie meine Abſicht. Ich wünſche viel Vergnügen.“ „Gib mir noch ſchnell einen Rat, welchen bon dieſen beiden Hüten ich aufſetzen ſoll. Männer ſind in ſolchen Dingen ſehr empfindlich, das weißt du doch von Deinem Alfred.“ Das wußte Lilly allerdings. Und aus dem reichen Schatz ihrer Erfahrung heraus ſagte ſie: „Verwöhne deinen Zukünftigen nicht zu ſehr; die Folgen ſind verheerend!“ Auf weitere Erklärungen ließ ſie ſich jedoch nicht ein; denn es hatte keinen Sinn, einen Menſchen, der im Begriffe war, ſich mit tauſend Wonnen in die Gefangenſchaft zu ſtürzen, von der Köſtlichkeit der Freiheit überzeugen zu wollen.— In der Großſtadt iſt die Luft an einem Frühlingsſonntag doch recht drückend. Lilly fühlte das auch. Das Herumſpazie⸗ ren auf gepflaſterten Straßen machte ſie müde. Sie fuhr zu ihrer Baſe. Die war ein vernünftiges, geſetz⸗ tes Mädchen, nicht ſo männerſüchtig wie Bella. „Marie hat einen Ausflug zur Benediktinerwand unter⸗ nommen. Du haſt ihr ſo viel vom Gebirge vorgeſchwärmt, daß ſie geſtern mit Lieſe hineingefahren iſt. Sie hoffe dich und Alfred zu treffen. Ihr wolltet doch...“ „Wir wollten, ja. Aber damit hat es nun ein Ende.“ Die Tante war neugierig geworden und lud ſie zum Da⸗ bleiben ein. Aber Lilly dankte und ging. War denn heute alles verhext? Nein, das kam nur da⸗ her, weil man ſozuſagen auf dieſen Tag der Freihßeit nicht richtig vorbereitet war. Nächſten Sonntag würde das ganz anders ſein. Heute freilich. 5 Wie wär's, wenn man ins Kino ginge? Dazu verſpürte ſie ſchon längſt große Luſt. Alfred hatte man ja nie dazu bringen können, ein Lichtſpiel⸗ theater zu beſuchen. Doch nachmittags um drei Uhr beim wunderbarſten Wetter ſich ins Kino zu ſetzen, erſchien ihr ſündhaft traurig. Abends vielleicht. Jetzt mußte man den Frühlingsſonnenſchein ausnützen. Ach, wenn ſie nur nicht ſo müde geweſen wäre! Daran die unruhig verbrachte Nacht ſchuld. Oder die Lange⸗ weile Zu Hauſe hatte ſie gute Bücher und eine bequeme Otto⸗ mane; doch wollte ſie mitten am Nachmittag nicht heimkommen und es der ganzen Penſion wiſſen laſſen, wie einſam und ver⸗ laſſen, wie„entlobt“ ſie nun war. Erſchöpft ließ Lilly ſich in einem Kaffeehaus nieder. Auch ein langentbehrtes Vergnügen! Aber es ſchien ihr doch nicht ſo behaglich, wie ſie gemeint hatte. Sie war den Tabakrauch und die moderne Muſik nicht mehr gewöhnt. Und das Sonn⸗ tagspublikum war auch etwas lärmend. Im Gebirge mußte es entſchieden ſtiller und ſchöner ſein. „Eine Illuſtrierte, bitte!“ „Sofort, bitte ſehr!“ Die Zeitung wurde niemals gebracht. Natürlich, wer be⸗ 1 11 ſo eine Sitzengelaſſene mit vorzugsweiſer Aufmerk⸗ e Lilly zahlte verdroſſen und ging. Kind oder Theater? Fürs Theater hätte ſie ſich umziehen müſſen— und ſie mochte jetzt nicht heimkommen Vor dem neuen großen Kino, in das ſie gehen wollte, ſtan⸗ den die Menſchen zur erſten Abendvorſtellung zu Hunderten an. Enttäuſcht kehrte Lilly um. Müde und zerſchlagen ob all der genoſſenen Freiheit wankte ſie heimwärts. Auf der Treppe traf ſie Alfred. „Entſchuldige,“ 15 er etwas verlegen,„habe ich nicht aus Verſehen meinen Feldſtecher bei Dir liegen laſſen? In unwillkürlicher Reflexbewegung hatte ſich Lily beim Anblick ihres Entlobten die Baskenmütze vom Kopf geriſſen. „Es war heute ſo zweifelhaftes Wetter“, ſagte ſie, wie zur Erklärung ihres regelwidrigen Anzuges.— „Natürlich... Nächſten Sonntag wird es hoffentlich wie⸗ der ganz klar ſein...“ Ja, hoffentlich“ ſagte Lilly und begrub mit einem dritten Seufzer der Erleichterung ihre kühnen Träume von Freiheit. Seiten Nr. 295 NVeue Mauuheimer Zeitung[Mittaß⸗Auszabe) Mittwoch den 11. Mat 1927 2 Berechtigung, gemeſſen an der Steuerfähigkeit der Laden⸗ Betriebserweiterungen bei den ſtädt. Werken burger Brgeeſcgafſl Zur vroliſcen Behenbkung der Vor.. Aus dem Lande 7 l// em La netzes und des Kabelnetzes e en de Meitte an dee e habe ̃ 9055 1— Zur Bluttat in Edingen . 75 aeen des eee 1926 Anlehens⸗ lionen nach fanen nuch ferkicsntelenden Gdingen, 10 Mal. Am Samstae nacwuttas fenenf a. weiſe. ſind, 516 2 5 998 Verteilungsſchlüſſel 36 in die Großſtädte fließen, 12 Prozent 115 50 N Aues 5 23ß23j3Z3ꝶ;%%ꝙ—) Be⸗ an die mittleren Städ! Pryoz 17 3 u der der Täter von der Ortspolizei, Gendarmen bereits verfügt iſt. Es iſt daher eine und ch n1 e großen Menſchenmenge erwartet wurde. Ein Schuß ſoll 5 werden krförderlich be V Rechunngs jahr loer änderungen. Bürgermeiſter und Gemeinderat müſſen daraus ten ins Geſicht, der andere direkt in die Bruſt gece von en 30 000— aſlr Waſſer 415 zungsleltun 2155 die nötigen Folgerungen ziehen. Emnen Voranſchlag der nagh e i i in neu erſchloſßenen Baugebkelen 220000 4 5 für die Aus⸗ auf den alten Beſtimmungen aufgebent ſei. könne man ent Schrecklicher unglücksfall eines Kindes e wechſelung von Waſſerleitungen gegen ſolche größeren Durch⸗ nicht genehmigen. Es ſei zurzeit eine Feſtſetzungder Um⸗* Külsheim(Kreis Mosbach), 10. Mai. Das öfähgen meſſers 30 000, zufammen 280 000 4 bebn Gas werrk zur lage überbaupt nochnichtmöglich. man konnc dcze⸗ Kind des Landwirts Wolpert käm in der Sägemühle det affung von Gasmeſſern 990000 für kleinere Nobr⸗ läufig nur Vorauszahlungenerheben. In unſeren Ge⸗ Treibriemen zu nahe. Es wurde gegen die Säge geſchkeubech⸗ netzerweiterungen 50 000 flür Gasverforgungsleitun 5 meinden fehle es an einer richtigen Wirtſchaftsauffaſſung. Man wobei ihm die Gehirnſchale der Länge na dur 1 gen meine heute bei den Oberbürgermeiſtern und Bürgermeiſtern, ſägt wurde Das Kind wurde ſofort in das Wertheime ſſene jete 2 8 i 510 000 40 5 gein El e kirt 111 1 2285 84 für⸗ e man könne nur diktieren, der Bürger hat zu zahlen. Krankenhaus verbracht, wo es hoffnungslos darntederliegt. ern 155 90 ee Sochſpa 14 Auch die Bürgermeiſter müßten allmählich einſehen ler⸗ 8 erweiterungen 215 600 und eee e Sta⸗ nen, daß nicht nur vom Rechnungsbedarf der Gemeinde geſpro⸗ Bedauerliche Folgen eines groben Unfugs 5 a⸗chen werden kann, ſondern daß ebenſo wichtig die Erörterung* Boxberg, 10. Mai. Der Landwir chaftslehrer Eber⸗ rionen 50 000 ¼/, zuſammen 430 000 ½. Die Mittel für Ver⸗ der 5 1 ͤ 5 4 55 5 Frage ſei: Könnenes die Bürger auch leiſten? hardt hatte i a i. rrad i e Scheun — e 10 ae 510 5 er⸗Ueber das Schattendaſein des Bürgerausſchuſſes getelt 135 e wbeene 5 ſeiner üickkehr gebiete der 25 bis 32. Sand w 5 18. Sand au⸗ nach den zurzeit geltenden Beſtimmungen machte der Redner fand er den Benzintank mit Waſſer gefüllt vor. Bei den Ver⸗ Untere Mühlau Unterf 1 855 Waf erbett die 175 da en einige Bemerkungen und verlangte zum mindeſten das Ini⸗ ſuchen, den Tank auszutrocknen, erhielt er durch eine Stic, keinttätswerk Nae 1 8 zaſſerbet 1 ief ˖ as Elek⸗ tlativrecht für ihn. Zur Vergütung an die Ge⸗ flamme ſo ſchwere Geſichtsverletzungen, daß er ärztliche Hilfe Nie Angeforvderen weneme für laufend auszufüh⸗ meinderäte gah er Zahlen aus verſchiedenen badiſchen Ge⸗ in Anſpruch nehmen mußte 9 05 ende Niederſpannungsnetzerweiterungen für Verlegen eines meinden. Große Verwunderung rief die Mittetlung hervor, 1 Speiſekabels vom Elektrizitätswerk nach dem Meß⸗ daß in Mannheim ein Stadtrat 180 Mk. im Monat be⸗ Erdbeben im Kinzigtal platz ein zwiſchen 4 eee und ziehe. In Ladenburg bekam pisher jeder Gemeinderat 450 Mk. Haslach(Kinziatal), 10. Mai. Ein leichtes Erdbeben ree——— tätswerk, für eine im Jahr, doch dürfte dieſe Vergütung beträchtlich herabgeſetzt erſchütterte in der Nacht zum Montag 72 Uhr das Kinzigtal 1 6⸗Schule 77 Hengan und werden. Die Machtder Bürgermeiſter ſei im übrigen Ein donnerähnliches Setöſe ging der Erſchütterung vorals, aen geur, erſtraße, für die Errichtung opn vielzu groß, weit größer als vor dem Krieg. In den Ge⸗ Dann ſetzte etwa 4 Minute lang ein Stoß ein, der ſi kurd Transformatorenſtationen im Aenzeſiet in Neuoſtheim meinden leße man noch viel zu ſehr unter dem Einfluß der In⸗ darauf wiederholte. Schaden iſt nicht entſtanden der Geſamtbetrag mit 1250 900„, der beim Bürger⸗ flation. Mit dem Anteil an der Gebäudeſonderſteuer erſtellenn 858 8 in der ausſchuß angefordert wird, ſoll aus Anlehensmitteln beſtrikten die Gemeinden Wobnungen das ſei richktta aber das gebe te v Kehl, 10 Mai. Wie im Kinzigtal wurde auch hier euſer⸗ werden. vitel fär die Gemeinden. Alle dieſe Verhältniſſe ſchreien nach pergg denen Nae irſſhan danpſen g 51ten be ben * ſrern 175 0 5 Biirgescee den An geree erg gerdebe 6 577 1 6 e⸗ hen den ſteuerlichen Möglichkeiten der Bürgerſcha bem * Beſtattung. In aller Stille, einem Wunſche des Ver⸗ Steuerbedarf. Man müſſe Umkehr und 70 E 20 1 halken wegung und die Fenſterſcheiben klirrten. ſtorbenen entſprechend, wurde die ſterbliche Hülle des Land⸗ von dem bisherigen Gebaren auf den Rathäuſern. Der ent⸗ Ein Motorboot D iff üb gerichtspräſidenten a. D. Dr. Stein im hieſigen Krema⸗ ſchefdende Maßſtab müſſe die Leiſtungsfähigkeit der Motorboot vom Dampfſchiff überfahren 8. e e Die een ſich in Bürgerſchaft ſein. Die Wohlfahrt der Einwohner, nicht Konſtanz, 8. Mai. Die Unſitte des Nichtbeleuchtens vo 15 Hauptſache aus 8 7 So narteipolitiſche Rückſichten, müſſen oberſtes Geſetz ſein. Der Gondeln und Motorbooten hätte am Donnerstag abend bei⸗ 72 t 8 80 1 45 n 9 21 1 5 b85 128 101875 Reöner gab den Ladenburgern ſchließlich den Rat, die Zu⸗ nahe zu einem großen Unglück geführt. Als das Dami 8 5 8 5 2 85 m 22 5 andra Dr. rückziehung des Voranſchlags zu verlangen. boot„Stadt Konſtanz“ von Meersburg abgefahren war un G 115 Bend n 5 Poli ibtrektor 5 Ba 5 8 Sehr lebhafter Beifall bemies, daß die Zuhörer mit den ſich bereits in voller Fahrt befand, wurde das Schiffsperſoneg · t 5 die g rimt 5 li 1 85 15 Oberinf kto W 195 lehrreichen Ausführungen des Redners einverſtanden waren. neranlaßt durch einen Blitzſtrahl, auf ein herannahe re gel Die Adelde 50 155 ˖ 1895 5 de baſte Lar 5 a 48. Der Vorſitzende der Deutſchen Volksvartei. Herr Kegler, Motorboot aufmerkſam, das in voller Fahrt ſeinen Kur 9 raſtd t G 1 5 del 5 25 Die Hichiſche 1 5 55 ſyroch fam den Dank aus. Der Vortrag hat in der ganzen Ein⸗ direkt auf den Bug des Schiffes richtete. Trotz Herumreißen⸗ prã 355 1 5 ſi ch durch das Mit lied 5 11 850 80 t 15 wohnerſchaft ein gewiſſes Auſſehen hervorgerufen und wird des Steuers und ſofortigem Stoppen des Dampfſchifes,—5 Div.In Otto Nöther d Obman 1990 8 Furzeit bier eifrig beſprochen. Manchen hat er ſicher auch zum mit voller Kraft rückwärts arbeitete, konnte der Zuſamm Dipl.⸗Ing. 8 un der Ge⸗ Nachdenken angeregt. 9 85 ſtoß nicht vermieden werden. Das Motorboot, das erſt geſtern meindevertretung.⸗A. Dr. auß vertreten. ins Waſſer gelaſſen wurde, zerſchellte am Bug des S if⸗ Rabbiner 85 Grü 125 S An⸗ Brühl, 6. Mai. Aus der jüngſten Gemeinderats⸗ fes. Die Inſaſſen wurden vom Tode des Ertrinkens gerett 5——— eht 8—— 5 5 75 Harmoniumklängen ſitzung iſt zu berichten: Zur Durchführung der Reichs⸗ e e ee eee wohnungszählung am 16. Mai ds. J8. wurden Zähi⸗* 25 4 „ Die Neckarbampfſchiffahrt eröfnet wieder am 15. Mai bezirke gebildet. Im Hiublick auf die große Bedentung dieſer—.— Schriegheim, 9. Mai. Die Gemeinde Schriesben. ihre Perſonenfahrten zwiſchen Heilbronn und Heidelberg durch Erhebung, die eine Ermittlung des Wohnungsbedarfs in allen wird, wie ſchon kurz gemeldet, einen Obſtmarkt einfäbſahe das prächtige untere Neckartal und Odenwald.(Weiteres An⸗ Gemeinden des Reichs bezweckt, und mit Rücſicht auf die ge⸗ Surch Linlegung eines weiteren Güteruge abends Z wied zeige.) ordnete Vornahme des Zählgeſchäfts ſoll die Lehrerſchaft mit⸗ mit Anſchluß an den Eilgüterzug nach Norddeutſchland.⸗. t⸗ — wirken und das Kreisſchulamt erſucht werden, an dieſem Tage der Verſand des Obſtes weſentlich erleichtert. Die 55 den Schulunterricht ausfallen zu laſſen.— Die vom Bezirks⸗ ernte verſpricht dieſes Jahr aut zu werden. Zwar wird wohnungsverband zur Verfügun tellten 2000./„[Kirſchenernte nur eine halbe Ernte bringen. Doch w 5 3 fügung geſtenten 20 Rel Bau evtl. ein Ausgleich durch ſchönere und größere Ware erziell darlehen ſind verteilt worden.— Dem Mechaniker Hermann 8 5 . Kommunale Chronit 85 hier wird die Werkſtätte im gemeindeeigenen Anweſen— fnft.. 1 50 1b1 ammlum die Ladenb um! Schwetzingerſtraße 23 ab 15. Mat ds. Is. vermietet.— Für e el Im erſten Viert anni 1n Schries⸗ g gegen die Ladenburger Umlage die Baumanlagkn in Brühl und Rohrhof werden Baumſchutz⸗ beint 25 Kinder gebor 5 Dabn „aitter in der erforderlichen Anzahl von der Drahtwarenfabrik 5 3 Ladenburg, 9. Mai. In einer ſehr gut beſuchten öffent Heitmann⸗Speyer bezogen.— Modellſchreiner Leo Adlon hier Im gleichen Zeitraum wurden 7 Eheſchließungen vorge⸗ — ien ee erhält einen Bauplatz an der verlängerten Auguſtaſtraße um nommen. Geſtorben ſind 22 Perſonen. Einigung und dem Haus⸗ und Grundbeſitzerverein einberufen ie da e deen en ger Aeneie tent e d e 566 war, behandelte Rechtsanwalt Schmidt, Heidelberg, bren⸗ kerunc ig 4 eilt.: 12 5 Das Volksſchulrektorat hon⸗ 8 ſchulrektorat hier ſoll einen Telephon⸗Neben Asce 18 80 N 0 5 60 wWie Missenschaft u. FCrchis es als richtiq erlannt fben: nend i deren ende kommunale Fragen der Gegenwart ſowie im beſondere anſchluß an das Rathaus erhalten.— Angebote Uber Liefe⸗ den Ladenburger Voranſchlag 1927/28, der eine um⸗ 7 lage von 157 Möt porſteht Jeige Nusführungen ſind für zung van Waſſerleitungsſchläuchen für die Schale Brübl und alle Gemeinden, die ſich in einer ähnlichen Lage befinden, von Rohrhof ſind einzutolen.„ Umlage, and Gebäudeſonder⸗ Intereſſe. Nach einem Vergleich der gemeindlichen Steuer⸗ ſteuernachlaß wurde Mittelloſen bewilligt. quellen der Vorkriegs⸗ und der jetzigen Zeit ging er auf ein⸗ Kleine Mitteilungen zelne Fragen ein. In der Wohlfahrtsfür ſorge ver⸗ Der Gemeinderat von Schifferſtadt hat in ſeiner kangte er ſtrenge Kontrolle zur Beſeitigung der Mißſtände. Es letzten Sitzung beſchloſſen, alle ortsanſäſſigen und hier beſchäf⸗ ſei erforderlich, daß das Beſtreben, an der Gemeindekrippe zu ſtehen und ſich verſorgen zu laſſen, wieder einem größeren Verantwortungsgefühl Platz mache. Seit April haben die Ge⸗ meinden keine Aufwendungen mehr für die Erwerbsloſen zu machen und das Recht, alle Ausgaben dafür von da an bis zum tigten Männer vom 20. bis einſchl. 35. Lebensjahr zum Feuerwehrdienſt zu verpflichten, nachdem freiwillige Meldungen nicht erfolgt ſind. Zur weiteren Förderung des privaten Wohnungsbaues hat ſich der Gemeinde⸗ rat außerdem entſchloſſen, weitere Baudarlehen an Bauluſtige Erſcheinen des Geſetzes vom Reich zurückzuverlangen. Die 5 85 2 önn⸗ zu verausgaben. Mit Einzeldarlehen von je 5000 wurden 25 000 Mk., die dafür im Ladenburger Voranſchlag ſtehen, könn wieder örei Bauluſtige bedacht. ten daher wegfallen. Zu den Beamtengehältern bemerkte er.— Die Gemeinde Weiſenhei S hat ſich nach eine e Gemeinde Weiſenheim a. S. ha nach einem 5 wWen anders wWdsOltt, daß die Ratſchreiber und der Bürgermeiſter von Ladenburg zu hoch dotiert ſeien; auch habe Ladenburg zu viel Beamte. Er in der letzten Gemeinderatsſitzung gefaßten Beſchluß ent⸗ wies dabei auf Bretten und Schwetzingen hin. Daß der Laden⸗ ſchloſſen, die Friedhofanlage zu erweitern. Die mcht 23 ſcalsch burger Bürgermeiſter, der zugleich Leiter des badiſchen Ge⸗ Vorarheiten hierzu wurden der Friedhofkommiſſion übertrag 5 meindebeamtenvereins ſei, Fürſorge treffe für die, die um ihn gen, die zunächſt mit den angrenzenden Grundſtückseigen!g! ſtehen, ſei verſtändlich; dieſes Ausmaß habe aber keine innere tümern Ankaufsverhandlungen anbahnen wird. wenig, daß es ſchwerfiel, zu glauben, der Regiſſenr Keli⸗ Vergangenheit, mit wahrem brio und den feinſten Schat⸗ tierungen. 5 könne ſich ſo im Ton vergreifen. Nehmt einen feinen, Konzert des Den zweiten Teil des weai en, Abends füllte migen Wein, gießt ihn in 516 w e und r „Conterigebouw Orcheſtere Amſterdam Tſchaikowskys fünfte Symphonie(.moll). Ein Zu⸗ habt beim Trinken dann den gleichen Genuß wie bei dieſen 5 8 5 geſtändnis an alle, die Beethovens Muſik nicht mehr lieben. Wilde⸗Interpretation, bei der ſogar oft ſchlecht geſprochen Leitung: Profeſſor Willem Mengelberg Tatſächlich hat der unſymphoniſche Walzer geſiegt; und der und falſch akzentuiert wurde, ſo daß die meiſten feine. kalte Lärm des Finale dem Schlußfjubel den Auftrieb ge⸗ Pointen unter den Tiſch fielen. Das ganze Enſembl zend⸗ Der Philharmoniſche Verein verdient unſern geb Der Abend hatte ſtimmungsvoll mit d berbindlichſten Dank, denn er beſcherte uns geſtern einen ceſter geſpielt end hatte ſtimmungzvoll mit dem vom Or⸗ falſch aufgszogen. Bogel mußte in Ermangelang de⸗ juge ⸗ auserordentlichen Kunſtgenuß. Im Weltgetoſe ein Hort der und 1 8 Outriexen greifen, Hilde Weſteze e, Ffeater und Mik d rcheſterführer, der als Muſtker wie a arſteller von edlem„die ne ech„Wrte Temperament unter den Beſten unſerer Zeit zu nennen iſt: Theater und Muſik 2 10 15 b ebenz 5 daeenee Amſterd iſt zuſam enn e e aus der Schwankatmoſphäre in die der Komb 1e 235 ireger ies Orcheſter kommt au mſterdam, iſt zuſammen⸗ veranſtaltete ſein 190. Orgelkonzer ies i f akte geſetzt aus etwa 100 Muſikern, aus Holländern, Flamen, eine willkommene Gelegenheit und angenehme Pflicht, auf Aeer 85 Sichfeßtefan teus keß Premierenchara öb Vallonen und Franzoſen. Dieſe Zuſammenſetzung macht ſich dieſes ſchlichte, reklameloſe, aber ſozialmuſikaliſch ſo bedeutſame O Das Juſtitut für Zeitungsweſen an der Univerſit nicht allein in einer außergewöhnlichen Ausgleichung der Erziehungswerk eimmer wieder nachdrücklich hinzuweiſen. Heidelberg wird am kommenden Samstag eröffnet. werden, Klanggruppen hörbar, ſondern auch als ſprühendes Leben, Immer am Sonntag von—9 Uhr abends wird in der Ein Feſtakt in der Aula und ein Vortrag im Neuen Kollegien als rhythmiſche Schwunakraft, als Fluidum der Begeiſterung. Ehriſtuskirche jedermann muſikaliſche Erbauung geboten, haus geben den geiſtigen Rahmen, innerhalb deſſen u. a 11. Es iſt nicht ſo, daß hier der Leiter dem Ganzen in heißem Gegen eine freiwillige Kollekte zur Deckung der Unkoſten ſpielt Reichsbankpräſident Schacht über finanszpolitiſche Probler, Bemühen ſein Feuer„mitgeben“ muß, daß das große Kon⸗ Herr Landmann, alle Vorzüge der prächtigen Orgel geſchmack⸗ und Preſſe ſprechen wird, Geſellſchaftliche Veranſtaltunge zerthaus⸗Orcheſter aus der Hauptſtadt des Königreiches voll ausnutzend, ſeinen ändächtigen Hörern ein erleſenes Pro⸗ werden außerdem den Charakter der Feſtlichkeit unker Holland nur ſo„mitgeht“, vielmehr iſt hier der ſeltene Fall gramm, das in ſeiner Abwechſlung einen Ueberblick über die ſtreichen. anzutreffen, daß ein Orcheſter„Feuer und Flamme“ wird, geſamte Orgelliteratur bietet. Bach und Reger ſtehen im 8555 5 5 des zu 155 90 1 55 mbaſte 8. 9885 e Eine eigenartige Widmung 4 dürfen. Freilich, beide ſind eins geworden, beide widmen ich auserwählt. Die G⸗moll⸗Phantaſte un. uge wurde ſehr 1 5 nur der ſymphoniſchen Muſtk, kein Operndienſt beſchwert ſie, intereſſant und in fein darchdachter Form wiedergegeben, Schmig das Ae ehe ene lrben 21 04 2 keine falſche Dramatik beirrt ſie. Wenn es wahr iſt, daß die ebenſo die Regerſche Phantaſie über das wunderbare Trutz⸗ ſich gibt es kaum ein Land auf der Welt von hoher Kulta einzelnen Gruppen(3. B die zwölf Violoneelliſten) Sonder⸗ lied: Eine feſte Bürg iſt unſer Hott. Mir ſcheint die Muſika⸗ das ſo wenig Komponiſten von Rang hervorgebracht hat, wie deoben haben. um gewiſſe Schwierigkeiten zu bewältigen, um lität des Organiſten iſt verhallener geworden zum Vorteil England, und das für gute Muſik verhälknismäßzig ſo wents Feinbheiten(Stricharten) und Klangfarben hervorzubringen, der Einzelgeſte. Das kam vor allem der Des⸗dur⸗Phantaſte Intereſſe hat. Das hindert nicht, daß einer der größten 05 foerklärt ſich die Segensernte dieſer Orcheſterkultur, die nun op. 10l von Saint⸗Sasns zu ſtatten, da, wo ſie die meiten fitwiſſenſchaftler der Welt ein Engländer iſt: nämlich der Dr. an die dreißig Jahre hingeht. Verfehlen im Aufbau durch Belebung der Linie zeigt, Frl. Englefield Hull, Profeſſor an der Univerſität Orfo 5 Die Klangfarbe des Streichguintetts und die Ausbildung ſeng Bietz e erkrankte Frau Stetter eingetreten Seine Werke werden von den Kennern diesſeits und jenſelt der alten Staccatotechnik(beſonders auffallend im Scherzo Empfindn 1 viel Geſchmack und warmer des Kanals aufs höchſte geſchätzt. Dieſer große Gelehrze⸗ von Beethovens Heldenſymphonie] läßt darauf ſchließen, daß 0 ſt 10 c90 1 75 ſtörte ein zu häufiges Tremolieren den ſpehen ein Werk:„Klaſſiſche, romantiſche und moderne 1 1 75 Profeſſor Willem Mengelberg nicht Pianiſt, ſondern fär Cel derg größen Altſtimme. Ein Adagio pollendet. Dieſes Werk trägt, wie das bei wiſſenſchaftlichtte Geiger geweſen ſein mag. Die beſondere Klangfarbe der K fe 8 1 uns Herr Konzertmeiſter Walter Schriften üblich, eine Widmung, und dieſe Widmung üee, Holzböläſer und der Hörner, ihre Abrundung und ihre Fülle muſibaklſher 5 e ee ee dion uurd koch nie dageweſen ſein und auf Orialnalſtät nicht ſu wang ˖ 10 g interpretierte, brachte +. e⸗ ſchen übrig laſſen. Man traut ſeinen Augen nicht, en bie i 0 d. im mezzopiauo hat einen beſonderen Grund: alle Stimmen arüßen 9 955 ſind doppelt beſetzt(alſo 4 Flöten und ſoſort). Dazu kommt grüßenswerte Abwechſlung in das Programm. H. LZ. man auf dem vierten Blatte in großen eleganten Typ für 4 die Eigenart des Führers, der uns den alten“ Beet⸗]) Städtiſcheg Theater Heidelberg.„Buxburg“, Komödie] Worte lieſt:„Für meine Frau, deren Intereſſeloſigkeit hoven gab; die Ouvertüre„Coriolan“ wie die ganze Hel⸗ in 3 Akten von Oscar Wilde, ſtand auf dem Zettel. Aber dieſe Arbeit der Grund zu meiner tiefen Verzweiflung iſrg zdenſymphonie im urdeutſchen Sinne unſerer großen deutſchen! die Aufführung batte ſo gar nichts von. Wilde an ſich, ſol! e . Seite. Nr. 210 „WMittwoch, den 11. Mat 1927 Aus der Pfalz Die Unwetterkataſtrophe in der Südpfalz artige Woaßar, 10. Mai. Ueber das furchtbare wolkenbruch⸗ ſuchte ſind ar das geſtern die ganze Südpfalz ſchwer heim⸗ Folge 8 beſonders ſchwer betroffenen Ortſchaften Das ude Einzelbeiten zu erfahren: 5 Albersw. ganze Gebiet zwiſchen Gottramſtein, Siebeldingen, ſchwer—.5 bis zur Madenburggegend ſind außerordentlich im Stebeh sſucht. Hauptſächlich wurden die Orte Wollmers⸗ lbes eiebeldingen, Albersweiler, Birkweiler, Ranſchbach, ganze im, Leinsweiler und Eſchbach ſchwer betroffen. Die heure Wafſend iſt in einen großen See verwandelt. Unge⸗ rte ſoblemengen ergoſſen ſich in die Straßen der genannten Ortstell aß das Waſſer beſonders in den tiefer gelegenen doe en in die Keller und ſogar in die erſten und die Dan Stockwerke eindrang und die Bewohner auf Feldern uder ihrer Häuſer flüchten mußten. In den bar ſod und in den Weinbergen ſind die Verwüſtungen furcht⸗ dernuchtet bis jetzt günſtigen Ernteausſichten jedenfalls ab glegt wemmt und ganze Weinberge bis auf die Wurzeln frei⸗ kur In allen Ortſchaften läuteten ununterbrochen don den galucke n. Die Feuerwehr hatte alle Mühe, die ihrer n Waſſermaſſen am ſtärkſten bedrohten Bewohner aus mußte ſbrichen Lage zu retten. An verſchiedenen Stellen n Vieh in die höher gelegenen Stockwerke gebracht was ſich Die Dorfſtraßen glichen Sturzbächen, die alles, Fuhrwe ihnen in den Weg ſtellte, mit ſich fortriſſen. Sogar rde erke und Autos, die ſich auf der Straße befanden, gellern von den reißenden Fluten abgetrieben. In den äſfen der Weinhändler und Winzer wurden ſchwere Wein⸗ Fundam bis zu 10 Fudern Inhalt aus den betonierten geſtlür gehoben und ebenfalls einbetonierte Keltern um⸗ gie Neben Großvieh fielen hauptſächlich Hühner, Schweine 8 egen den Fluten zum Opfer. den 5 Birkweiler und Aeußerthal ſtürzten Häuſer ein, die konnteiſtürmenden Waſſermengen nicht mehr Stand halten ohne en. Verſchiedene Male ſchlug auch der Blitz ein, jedoch gen Glück Menſchenleben zu vernichten. Die Orte zei⸗ Menf n grauenhaftes Bild der Verwüſtung. Seit nicht chengedenken iſt eine Kataſtrophe ähnlichen Umfanges zu ühen verzeichnen geweſen. Der Schaden iſt noch nicht hehenerſehen. fedoch kann man ſchon heute ſagen, daß er un⸗ ſonders groß iſt und daß die Bewohner der Südpfalz und be⸗ verluſſf die des Annweiler Tales ihres ganzen Vermögens riſ ig gegangen ſind. Sämtliche Straßen der betroffenen deck chaften ſind meterhoch mit Geröll und Schlamm be⸗ Na Leinsweiler drang das Waſſer in das Haus des durch Gtes Ruppin ein, der ſich und ſeine Angehörigen nur inſchlagen der Türen und Fenſter retten konnte. „Ein Antrag zur Hilfeleiſtung für die Unwetter⸗ Geſchädigten witze Ludwiashaten, 11. Mal. Die Abgg. Bernzott und Goll⸗ er haben im bayeriſchen Landtag folgenden Antrag ein⸗ acht: Die Staatsregierung wird erſucht, die in der Pfalz dened die ſchweren Unwetter am Montag, den 9. Mai, entſtan⸗ na 97 Schäden baldigſt feſtſtellen zu laffen und Hilfsmaß⸗ düthen zugunſten Hartbetroffener und Hilfsbe⸗ »Arftiger zu treffen. Hagelwetter auf der Kalmit da 10. Mat. Bei dem Gewitter, das geſtern mit⸗ mit über der Pfalz niederging, ſchlug der Blitz auf der Kal⸗ brochen die Teleuhnoleitung, ſo daß die Verbindung unter⸗ w ben wurde. Auf dem Gipfel ging ein ſchweres Hagel⸗ gebiet erenieder, das ſich glücklicherweiſe nur auf das Wald⸗ keichte erſtreckte, alſo nicht bis in die Weinberge herunter⸗ Nenſtadt, * weilt Pirmaſens, 10. Mal. In Karlsbad, wo er zur Kur 9 e, verſchied im 61. Lebensjahr an einer Lungenentzündung Direkzergienrat Rudolf Wendel, der nahezu 17 Jahre der — tion der Gebrüder Fahr.⸗G., Lederfabriken in Pirma⸗ angehört hat. Gerichtszeitung 89 85 Schwurgericht Frankenthal unte die zweite Schwurgerichtsperiode 1927 begann am 9. Mai 8. Wdem Vorſitz von Landgerichtsdirektor Dr. Brau n. In beirat ormittagsſitzung hatte ſich zunächſt der kojährige ver⸗ wegatete Tagner Johann Iſfelbard aus Ludwigshafen Aetlan otſchlagsverſuchs zu verantworten. Der An⸗ einerdte. der wegen Körperverletzung mit Todesfolge und Sch r anderen Körperverletzung ſchon einmal vor dem geſävurgericht Zweibrücken ſtand und dort zu einer Geſamt⸗ 28. Fennisſtrafe von ſechs Jahren verurteilt wurde, ſitzt ſeit Mal ebruar d. J. in Unterſuchungshaft. Er iſt zum zweiten zweir verhefratet. Seine jetzige Frau war ebenfalls ſchon bracht! verheiratet und hatte mehrere Kinder in die Ehe ge⸗ gekl Sie betrieb einen Milchhandel, bei dem der An⸗ gangate fleißig mithalf. In nüchternem Zuſtand war er ein à erträglicher Menſch, hatte er aber getrunken, ſo wurde zu Stralttatig. Swiſchen ſeiner Frau und ihm kam es oft mißh reitigkeiten, bei denen Iſſelhard die Frau meiſt ſchwer achteudelte. Als der Angeklagte nach einer durchzechten die 5 am 27. Februar nach Hauſe kam, machte er ſeiner Frau, würfe olts an der Arbeit war, deshalb die bitterſten Vor⸗ einele und bedrohte ſie im Laufe der Auseinanderſetzung mit die 8˖ iſtole. Dem Verſagen der Schußwaffe hatte Hilfe zau ihr Leben zu verdanken. Sie konnte mit ihrer Tochter Iſſelhard überwältigen. Tatbeſt der Verhandlung wurde von dem Angeklagten der eumakand unumwunden zugegeben. Da ſein Stieflohn ihn eine W. mißhandelt habe, trage er zu ſeinem eigenen Schutz deſtandaffe bei ſich. Die Beweisaufnahme beſtätigte den Tat⸗ Jahre cz, Staatsanwalt Dr. Pöbßlmann beantragte vier währe Gefängnis unter Anrechnung der Unterſuchungshaft, beſtkrafe Aiideert Juſtizrat Dr. Schulz, auf die Min⸗ ädierte. luchten zrteil lautete wegen eines Perbrechens des ver⸗ Seſſh Totſchlagsverſuchs auf ein Jahr zwei Monate ſuch ngnis unter Anrechnung von zwei Monaten Unter⸗ ungshaft. Ein Meineidsprozeß der Ank zweite Verhandlungsfall am 9. Mai befaßte ſich mit idwi lage wegen Meineides gegen den 43jährigen Schloſſer des 0 Jiedemann, der der wiſſentlich falſchen Leiſtung liche Eheenbarungseides heſchuldigt ift. Eine unglück⸗ dung me bat den Angeklagten dazu gebracht, Hausrat, Klei⸗ gerurtejf äſche, zu deren Herausgabe an die Ehefrau er Verhleſſt warxr. dem Zugriff zu ent-iehen. Er will von dem perkauft der Sachen teils nichts mehr wiſſen, teils will er ſie bartuä ſchaben. als er noch ein Verfügunasrecht hatte Sein belaſtenzaes Jeuanen nützt ihm ſedoch nichts, angeſichts der zls Verteu, Jengenausſagen, ſodaß der Staatsanwalt Obee Pebliche reter der Anklage in kurzen Darlegungen eine er⸗ ie Ve und zwar dreifährige Zuchthausſtrafe beantragte. des Anrteſdigung führt die eigentümliche Geſſtesverfaſſung wecklagten ins Treffen und verſucht, mildere Beſtra⸗ geklagte zen fahrkäſſigen Falſcheides in erzielen. Der An⸗ Jahrez wurde wegen wiſſentlichen Meineides zu einem verluſt, dre! Monaten Zuchthaus, drei Jahren Ehr⸗ zebkoſten auernder Eidesunfähiakeit und Treaung der Pro⸗ nd. Ganze Gärten und ganze Saatſtücke wurden h die Nene Maunheimer Zeitunt[Mittag⸗Ausgabe Sportliche Runoſchau Boxen Juternatiouale Boxkämpfe in Frankfurt a. M. Den Boxkämpfen im Innenraum der Frankfurter Sta⸗ dion⸗Rennbahn wohnten am Sonntag nachmittag etwa 6000 Zuſchauer bei. Dem rein äußerlichen entſprach auch der ſport⸗ liche Erſolg, denn die Kämpfe verliefen faſt ausnahmslos ſehr anregend. Im Hauptkampf trafen der deutſche Halbſchwer⸗ gewichtsmeiſter Max Schmehling⸗Köln(160) und der Däniſche Schwergewichtsmeiſter Larſen(163) aufeinander. Der Deutſche war ſeinem Gegner an boxeriſchem Können weit überlegen; Larſens Hauptſtärke war ſein ſehr großes Stehvermögen. Obwohl ſich Schmehling in der 3. Runde ſeine Rechte verletzte, konnte ex über 10 Runden nach 2 leichten Nie⸗ derſchlägen den Dänen hoch nach Punkten abfertigen.— Der Kampf um die Deutſche Bantamgewichtsmeiſterſchaft zwiſchen dem Titelhalter F. Friedemann(107) und dem Deutſchen Fliegengewichtsmeiſter Harry Stein(103,3 Pfo) war ſehr art. In den erſten zehn Runden verlief das Treffen ziem⸗ lich ausgeglichen. Stein hatte ſogar ein kleines Plus. In der 11. Runde aber mußte er auf gutplazierte Treffer Friedemanns hin nicht weniger als viermal zu Boden und in der 12. Runde gab ihm ein Volltreffer auf den Magen den Reſt. Friede⸗ mann verteidigte alſo ſeinen Titel mit Erfolg.— In den Rahmenkämpfen ſchlug der Oeſterreicher Weſſelitſch(145) den Frankfurter Fauſt(160) klar nach Punkten.— Poldi Steinbach, der öſterreichiſche Mittelgewichtsmeiſter und Ralph⸗Belgien(137) kämpften unentſchieden. Ralph hatte in den fünf erſten Runden mehr vom Kampf; in den reſtlichen ünf Runden war aber Steinbach ſtärker überlegen; er ſchlug en Farbigen oft an und hätte einen Punktſieg verdient ge⸗ habt.— Samſon⸗Körner war als Ringrichter gut. Lawatennis England und Süda'rika bereits in der erſten Runde Von den ausſtehenden drei Vorrundenſpielen der euro⸗ päiſchen Zone um den Davis—Pokal ſind bereits zwei ent⸗ ſchieden, ſo daß nur noch die Begegnung Tſchech ei—-Grie⸗ chenland ausſteht, die am erſten Tag:1 ſtand. Hier werden erſt die Entſcheidungsſpiele des zweiten Tags die Entſchei⸗ dung bringen. In Birmingham ſetzte ſich England gegen Schweden mit:0 in Führung. Godefree⸗Gregor ge⸗ winnen das Doppel ziemlich ſicher in 4 Sätzen gegen die Schweden Malmſtröm⸗Möller. Die Engländer verloxen den erſten Satz:6, ſiegten aber dann in den nächſten Sätzen 623, 61,:1 und entſchieden ſomit das Treffen. England trifft nunmehr in der zweiten Runde, die bis zum 22. Mal ausgetragen ſein muß auf Dänemark. In Dublin wurde der Kampf Südafrika gegen Irlanb entſchieden. Die Südafrikaner, die nach dem erſten Tag ſchon:0 führten holten ſich durch Raymond⸗Kondon das Doppel mit:3,:2,:5 gegen die Irrländer Melton⸗ Mahony. Südafrika trifft in der zweiten Runde auf die Schweiz. Unterliegen hier die Schweizer, ſo geben die Süd⸗ afrikaner gegen die Deutſchen, vorausgeſetzt natürlich, daß dieſe gegen Portugal gewinnen einen ſehr ſchweren Gegner ab. Pferdeſport Veißdern wiederum geſchlagen Der Fünfjährige des Stalles Oppenheim, Weißdorn, er⸗ füllte am Samstag ſein Engagement in Kempton⸗Parkim Great Jubilee⸗Handicap über 2000 Mtr. und konnte ſich, trotz⸗ dem ihm dieſe Strecke beſonders liegt, wieder nicht durch⸗ ſetzen. Der Hengſt endete im geſchlagenen Felde. Das Ren⸗ nen, das mit 2000 Sovs. dotiert war, brachte mit dem Siege von Lord Dewars Albot's Speed(J. Marfhall) eine Rieſen⸗ überraſchung. Den zweiten Platz belegte der am höchſten ge⸗ wichtete Embargo(S. Donoghue), der 58 Kilo ſchleppte, vor Finglas(A. Balding). Die Startkurſe notierten 100:9, 611, :1. Insgeſamt liefen 21 Pferde. Ebenſo wie Weißdorn endete auch der Favorit Colorado des Lord Derby, der das zweithöchſte Gewicht hatte, im geſchlagenen Felde. Der Richterſpruch verkündete 3 bis Länge, alſo einen überlege⸗ nen Sieg des Außenſeiters. Literatur * Deutſche Flach⸗ und Hindernis⸗Renn⸗Chronik 1926. Verlag„Sporn“ Berlin NO 43, Georgkirchſtraße 22. Die ge⸗ ſamten Flach⸗ und Hindernisrennen ſind in dieſem ſtattlichen Band zuſammengefaßt. Durch ein alphabetiſches Verzeichnis iſt es ſehr einfach die Erfolge der einzelnen Pferde zu ver⸗ folgen. Eine genaue Zuſammenſtellung der Erfolge der Flach⸗ rennſtallbeſitzer, der Flachrennpferde, der Flachrennjockeys, ſo⸗ wie die gleiche Zuſammenſtellung für die Hindernisrennen gibt einen Ueberblick über den Rennbetrieb des verfloſſenen Jahres, was gerade jetzt zu Vergleichszwecken ſehr intereſſant und lehrreich iſt. Gewichts⸗Tabellen für Flach⸗ und Hindernis⸗ Rennen ermöglichen es die vorgeſchriebenen Gewichte zu ver⸗ gleichen. Das Buch dürfte jedem Turffreund etwas bringen. Neues aus aller Welt Der mißglückte Ozeanflug Der franzöſiſche Ueberſeeflieger Nungeſſers nicht in Newyork angekommen Paris, 10. Mai.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Die geſtern in Paris herrſchende Begeiſterung über den angeblich geglückten Ueberſeeflug Nungeſſers und Coli ſchlug gegen Abend plötzlich in eine große Sorge um, denn die Nachrichten über ihre Ankunft in Amerika blieben aus. Es zeigte ſich. daß die Meldung. wonach der„Weiße Vogel“ die Südſpitze von Neufundland überflogen und ſogar in der Nähe von Halifax geſichtet wurde, nicht den Tatſachen entſprach. Es ſteht uun feſt, daß ſeit der Ueber⸗ fliegung von Neufundland üßerhaupt keine weiteren Nach⸗ richten üher den Flug eingekroffen ſind. Auf den Boule⸗ vards drängte ſich geſtern abend eine außerordentlich dichte Menſchenmenge, die mit geſpanntem Intereſſe auf die Zei⸗ tungen wartete und die drahtloſen Telegramme. Bis nach Mitternacht blieben die Leute auf der Straße, aber ihre Er⸗ wartungen wurden enttäuſcht, denn keinerlei weitere Nach⸗ richt traf ein. Im Handelsminiſterium iſt ein Telegramm aus New Nork eingelaufen, wonach geſtern abend um.20 Uhr franzöſiſche Zeit Nungeſſer noch nicht angekommen war. Das Motter an der amerikaniſchen Küſte iſt ſchlecht. Im übrigen iſt es kaum möglich, aus dem Gewirre der in den frühen Moragenſtunden vorliegenden und einander widerſprechenden Nachrichten Klarheit zu gewinnen. Die Morgenblätter brin⸗ gen Einzelheiten über die geſtern durch die Falſchmeldungen entſtandenen Kundgebungen Es kann noch hinzugefügt wer⸗ den, daß ſelbſt die Firma, die das Flugzeug Nungeſſers ge⸗ baut hatte auf dem Dache ihres Hauſes die Fahne hißte. Auf der Alexanderbrücke war eine von zehn Mann unter Führung eines Leutnants bewachte Kanone aufgefahren, die beim Eintreffen der erſten Nachricht Ehrenſalute für die fran⸗ zöſiſchen Flieger abgeben ſollten. Auf dem Boulevard kam es in den ſpäten Abendſtunden an verſchiedenen Stellen zu Handgemengen zwiſchen Perſonen, die an den Erfolg der franzöſiſchen Flieger glaubten und anderen, die bereits von dem Dementi Kenntnis erhalten hatten und ſich peſſimiſtiſch ber verurteilt; Fortdauer der Haft wurbe wegen Flucht⸗ bacht ungeorönel. ae zeigten. Nach Mitternacht wurden an verſchiedenen Punkten von ber Menge, die von faſt allen Blättern ausgegebenen Extrablätter haufenweiſe verbrannt, wobei von der Polizet zahlreiche Verhaftungen vorgenommen wurden. Auch aus allen Provinzſtädten werden ähnliche Szenen berichtet. Paris, 10. Mai. Der Miniſterrat beſchäftigte ſich heute u. a⸗ auch mit der Angelegenheit der franzöſiſchen Ozeauflieger. Kriegsminiſter Painlevé und der Marineminiſter Leugues drückten ihr Bedauern über die vorzeitige Abſendung der Glückwunſchtelegramme aus. Nachdem die geſtern herrſchende krankhafte Maſſenſuggeſtion heute ziemlich verflogen iſt, geben die Zeitungen zu, daß das Flugzeug geſtern zum letzten Male einwandfrei in Etretat bei Le Havre geſichtet worden war. Alle Meldungen über Sichtungen von Amerika und England ſeien aus der Luft gegriffen. Heute Dienstag trifft nun allerdings aus London ein Telegramm ein, wonach der Kapitän eines engliſchen Kriegsſchiffes das Flugzeug einwandfrei auf der Höhe von Waterfort in Irland geſichtet hat. Es befand ſich in einer Höhe von 2100 Meter. Es ging dann einige hundert Me⸗ ter tiefer, wahrſcheinlich um ſich zu orientieren und ſetzte daun ſeinen Flug in nordweſtlicher Richtung bei klarem Wetter fort. Der Juſtizminiſter Barthou teilte ferner mit, daß er Ge⸗ ſuche zur gerichtlichen Verfolgung gegen 4 kommuniſtiſche Ah⸗ geordnete erhalten habe. Der Rat beſchloß die darauf bezüg⸗ lichen Geſuche um Aufhebung der parlamentariſchen Immuni⸗ tät heute nachmittag in der Kammer einzureichen. Paris, 10. Mai. Innenminiſter Saurant hat geſtern den Jvurnaliſten die Ankunft der beiden Flieger offiziell mitgeteilt und eine gleichlautende Depeſche in der Kammer anſchlagen laffen, während das Kriegsminiſterium Salutſchüſſe und Han⸗ delsminiſter Bokanowski, der zugleich das Unterſtaatsſekreta⸗ riat für Luftſchiffahrt verwaltet, in Le Bourget Flugzeuge auf⸗ ſteigen ließ, die zum Zeichen der Freude rote Leuchtraketen über der Stadt abwarfen. 5 85 Die Entrüſtung der Oeffentlichkeit über die verfrühten Siegesmeldungen, die zu den großen Fremdenkundgebungen in Paris Anlaß gaben, hat heute ihren Höhepunkt erreicht. Der Abg. General Girod, Vorſitzender des Heeresausſchuſſes der Kammer, hat bereits eine Interpellation darüber eingebracht, und verlangt zu wiſſen, wie es möglich war, das franzöſiſche Publikum derart zu täuſchen. In Fliegerkreiſen neigt man neuerdings zu der Annahme, daß der Apparat Nungeſſers garnicht üßher den Kanal hinaus⸗ gekommen ſei und ſchon hinter der engliſchen Küſte habe not⸗ landen müſſen. So veröffentlicht der„Intranſigeant“ eine Erklärung eines an der engliſchen Küſte in Ferien weilenden Fliegeroffiziers, der die Beobachtung gemacht haben will, daß das Flugzeug Nungeſſers beim Verlaſſen des Feſtlandes nur 200 Meter hoch flog und ſichtlich abſackte. Ein Flugzeugführer derjenigen Apparate, die Nungeſſer bis zur Kanalküſte das Geleit gaben, erklärte, Nungeſſer habe bis dabhin große Schwie⸗ rigkeiten gehabt. um ſeinen ſchwer belaſteten Apparat auf glei⸗ cher Hühe zu halten. Paxis, 11. Mai. Da auch in den ſpäten Abendſtunden noch keinerlei Nachricht über den Verbleib des Amerikafliegers Nungeſſer vorlag, hat man allgemein die Hoffnung aufgegeben, daß der Pilot mit ſeiner Maſchine Erfolg haben wird. Trotz aller erdenklichen Nachforſchungen, die von den Vereinigten Staaten mit größtem Aufwand angeſtellt werden, ließ ſich kei⸗ nerlei Spur von dem Flugzeug auffinden. Da die ungünſtige Witterung fortdauert und ſich in den nächſten 24 Stunden kaum weſentlich ändern wird, iſt man in größter Sorge über das Schickſal der Flieger. In Paris iſt, wie bereits gemeldet, die Enttäuſchung üßer die nicht beſtätiate Landungsmeldung in eine große Erßitte⸗ rung gegen die Regierung umgeſchlagen, die man für die Irre⸗ führung der Oeffentlichkeit, in der Preſſe und im Parlament verantwortlich macht. Die Entſchuldigung des Handelsmini⸗ ſters in der geſtrigen Kammerſitzung, man ſei einer Maſſen⸗ illuſion zum Onfer gefallen. und die nichts ſagende Erklärung des Kriegsminiſters. ſein Reſſort habe mit dem Atlantikflug eigentlich nichts zu tun, haben den denkbar ungünſtigſten Ein⸗ druck gemacht. — Eine gefährliche„Arche Noah“. In Sunderland (England) kam dieſer Tage ein Dampfer von einer Reiſe um die Welt mit einer Fracht wilder Tiere an. Zwiſchen Holländiſch⸗Indien und Sunderland war das Schiff in einen ſtarken Sturm geraten. Dabei ging eine Anzahl von Käfigen in Trümmer. Viele Affen, Papageien, Schlangen, Tiger und andere wilde Tiere wurden auf das Schiff los⸗ gelaſſen. Die Beſatzung rettete ſich in die Takelung. Beſon⸗ ders gefährlich wurde die Lage, als ein rieſiger Orang⸗ Utang mit einem Kohlenhammer bewaffnet im Maſchi⸗ neuraum erſchien. In kurzer Zeit war er Alleinherrſcher. Er zog und zerrte an allen Hebeln, bis ein wohlgezielter Wurf mit einem ſchweren Hammer von oben her ihn am Kopf traf und bewußtlos machte. Indeſſen war eine Kobra(Brillen⸗ ſchlange) in die Kafüte des Kapitäns eingedrungen, der zu⸗ nächſt verſuchte, ſich mit Revolverſchüſſen zu wehren. Die Ku⸗ geln halfen ihm aber nicht, und es gelang ihm nur mit knap⸗ ver Not, die Kahine zu verlaſſen und ſich in Sicherheit zu brin⸗ gen. Die mächtige Schlange fiel ſpäter über Bord. Nach vie⸗ len Mühen konnte die Beſatzung nach und nach die Tiere wie⸗ der in ihre Käfige bringen bis auf einen Papagei, der auf der Spitze des höchſten Maſtes ſitzend in Sunderland einzog. — Neue Verfehlungen des Amtsrats Kühne. Vor einiger Zeit wurde der Amtsrat Heinrich Tühne von der Oberrech⸗ nungskammer in Potsdam bei einem Silberdiebſtahl auf einer Potsdamer Auktion ertappt. Jetzt werden neue Verfeh⸗ lungen des Amtsrats bekannt. Kühne war vor einiger Zeit beauftragt, den Nachlaß beim Todesfall einer Potsdamer Fa⸗ milie zu regeln. Es verſchwand ein wertvoller goldener Schlangenring. Jetzt hat man den Ring bei der Tochter des Amtsrats wiedergefunden. Der Amtsrat beſuchte ferner öfter den, hochbetagten Kunſtmaler Karl Hagemeiſter in Werder. Eigentümlicherweiſe verſchwanden immer nach dem Beſuch des Amtsrats wertvolle Bilder. —Achtfacher Mord und Selbſtmord. In Charlestown, an der Grenze von Natal. ſollte ein Farmer namens Swart wegen Blutſchande und Mordverſuchs verhaftet werden. Er verwundete den ihn verfolgenden Poliziſten durch einen Schuß und flüchtete hierauf in einen Kraal, von wy aus er die Po⸗ lizei, die ihn umzingelte, beſchoß. Es gelang ihm zu entwei⸗ chen und nach Charlestown zurückzukehren, wo er acht Per⸗ ſonen, nämlich einen Pplizeihauptmann, vier Poliziſten, ſeine Frau, ſeine Schwiegertochter und einen Farmleiter, erſchoß und drei Perſonen verbundete. Hierauf beging Swart Selbſt⸗ mord. Man fand bei ihm ein Mauſergewehr, drei Revolver und 100 Schuß Munition. B—————BB ZBrBBBBr——— Waſſerſtandsbesbachtungen im Monat Mai Ahein-Begel2,[5.[6. 7,10,11. Nedtar-PegelfT, 5. Nc,.J15. Hi, Schuſterinſel..45.49.802,75.72 2,75 Mannheim.7.7104.684 604.67.82 Kehl..,053,62.62 9,738,233,84 Jagſtfeld.531,721, 56 1 Merau 45.49.843..41).475.885.72 Jagſtf ee Mannheim.784.78.85.52 4,884.85 Caub.48.58.483,47.92 8,80 Köln.64.828.58.46.57 8481 Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerel Dr. Haae, Neue Mannheimer 1 G.——., Nennh n 60 115 Dite den: Ferbinand Heyme. Chefredakteur: Kurt Fiſcher— Verantwortl. Redakteure: 155 olitik: Hans Alfred Melßner euilleton: Dr. S. Kayſer— Kommunal⸗Politik und Lokales: Richard Schönfelder— Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer— Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher— Anzeigen: Dr. W. E. Stößner. —— ↄ Auſtdir. Sebrin pras Crreh Permaken.., Franktun a u. Igegen Moten eer ur. wenreiehs motenötner Nene Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Wirtſehatts · und Handelszeitun Meittwoch, den 11. Mal 1927 Das Bild der Wirlſchaft Als beſonders erfreuliche Erſcheinung iſt die Tatſache zu Buchen, daß die Zahl der Arbeitsloſen im Lauf des letzten Mo⸗ nats recht beträchtlich zurückgegangen iſt. Dabet dürfen aller⸗ dings die bloßen Zahlen der Erwerbsloſenſtatiſtik nicht ohne weiteres hingenommen werden, ſondern es muß beachtet wer⸗ den, daß neben der Abnahme der Unterſtützungsempfänger in der Erwerbsloſenfürſorge eine nicht unbeträchtliche Zunahme cler Monatliche Konkurse Arbeit und Erwerb Wochenlohn Monatlleher dcder Konsumvereine N/ Mitgiled 4 Arbaltslose in cden 2 5 4 24 1 Be der ſogenannten„Kriſenunterſtützten“ einhergeht. Dieſe Kriſenunterſtützten müſſen natürlich zu der Zahl der Unter⸗ ſtützungsempfänger in der Erwerbsloſenfürſorge hinzugezählt werden, wenn ein richtiges Bild der Arbeitsloſigkeit entſtehen ſoll. Immerhin iſt auch mit dieſer Berichtigung der Rück⸗ gang der Geſamtarbeitsloſigkeit beträchtlich und erfreulich. Die Statiſtik der Arbeiterfachverbände(die bekanntlich ſeit Februar auf eine etwas veränderte Grundlage geſtellt iſt) zeigt unge⸗ fähr die gleiche Richtung der Entwicklung an. Die Löhne ſind jetzt etwas weiter geſtiegen. Ein weiterer Anſtieg der Kurve iſt zu erwarten. Der Umſatz der Konſum⸗ vereine ſteigt ebenfalls wieder, ferner behält die Linie der Sparkaſſeneinlagen die Richtung ihrer Steigung ungefähr bei. Die Zahl der Konkurſe iſt von 557 im März auf 417 im April Zurückgegangen, ebenſo hat ſich die Zahl der neu eröff⸗ neten Geſchäftsaufſichten von 132 auf 125 ermäßigt. Sp. Deutſche Vereinsbank in Frankfurt a. M. In der.⸗V. wurden die bekannten Anträge der Verwaltung einſtimmig Es gelangt ſonach aus dem Reingewinn für das Geſchäftsjahr 1026 von 587 372 R. nach Zuweiſung von 100 00⁰0 an den geſetzlichen Reſervefonds eine Divpidende non 5 v. H.(i. V. 0) zur Verteilung. 101 122 R. werden auf neue Rechnung vorgetragen. wurde beſchloſſen, den 8 6 des Geſellſchaftsvertrages dahin zu ändern, daß die ſeitherige Einteilung des Kommanditkapitals von St. 90 000 Aktien zu je 100./ in St. 20 000 Aktien zu je 100 und St. 7000 Aktien zu je 1000./“ geändert wird. Im neuen Geſchäftsjahr habe das Inſtitut eine erfreuliche Entwicklung genommen, ſo daß die Verwaltung glaubt, für das nächſte Jahr ein beſſeres Ergeb⸗ nis in Ausſicht ſtellen zu können. 22: Die deutſch⸗engliſchen Farbenverhandlungen. Von der Leitung des Imperial Chemical Truſt wird nunmehr offiziell bekannt gegeben, daß die Verhandlungen mit dem deutſchen Farbentruſt einen befriedigenden FJortgang nehmen. Das Projekt eines Aktienaustauſches iſt aus ſteuertechniſchen Schwierigkeiten voläufig fallen ge⸗ laſſen worden, ſodaß es ſich nicht um eine finanzielle Ver⸗ truſtung handelt, ſondern lediglich um eine Arbeits⸗ gemeinſchaft. Die Intereſſengemeinſchaft wird ſich nicht nur auf die Produkte der Farbeninduſtrie beſchränken, ſondern auch auf Hunſtſeide, Düngemittel, Pharmazeu⸗ ten uſw., ausdehnen. Den Gegenſtand der augenblicklichen Verhandlungen bildet bie Frage der Aus⸗ beutung techniſcher Erfahrungen und die Aufteilung der Ab⸗ ſatzgebiete, hauptſächlich im Empire. Nachdem Sir Alfred Mond erklärte, daß bei einem Austauſch techniſcher Erfahun⸗ gen der Schwerpuntk bet den deutſchen Leiſtungen liege, iſt von Deutſchland bei der Aufteilung von Abſatzgebteten eine Boprozentige Quote zur Diskuſſion geſtellt worden. Doch wird dazu bemerkt, daß dabei nicht von einer dexartigen Durch⸗ ſchnittsauote geſprochen werden kann. Vielmehr wird ſede ein⸗ zelne Svarte und darin wieder die wichtigſten Probukte von beſonderen Geſichtspunkten aus zu behandeln ſein. Sir Alfred Mond hat ſich bereits daßin geäußert, daß nach erfolg⸗ reich durchgeführten Fuſionsverhandlungen die engliſche und deutſche chemiſche Inbuſtrie 40 v. H. des Weltkorims an Chemikalien und 70 v. 5. an Farbſtoffen kontrollteren werden. Durch die weite Werzgaen des Impertal Chemical Truſt, der Beziehungen zu Shell und Pickers unterhält wäh⸗ rend Anglo⸗Perſian berels direkt den J. G. Farben naheſteht, greift die Fuſion in ihren Wirkungen über den Rah⸗ men der chemiſchen Induſtrie weit hinaus. * Rebergang des Volſelſchen Lauravokets an die Weinmaun⸗ Gruppe. Nach einer Meldung der„Voſſ. Itg.“ ſchetnen die ſeit Monaten ſchwebenden Verhandlungen über den Uebergang des Aktienpakets der Laurahütte, das früher im Voſelſchen Beſitz war, in andere Hände letzt endgültſg zugunſten der deutſchen Jutereſſenten beendet zu ſein. Ein polniſches Konſortlum unter dem Namen des Prinzen Radziwill, hinter dem die Bank Polfſkt ſteht, bewarb ſich ſehr eifrig um die Laurahütte⸗Beteiligung, doch——— man jetzt auf polniſcher Seite in Anbetracht der Höhe des Objektes verzichtet zu haben. Dagegen wird allem Anſchein nach Weinmann das Aktien⸗ paket erwerben. * Firmenänderung der AG. Mix u. Geneſt Telephon⸗ und Telegrapheu⸗Werke in Berlin⸗Schöneberg geuehmigt. In der o. HB. wurde der bekannte Abſchluß für 1926, der die Vertetlung von 9 v. H. Dividende vorſteht, gegen eine Stimme, mit der bei dieſer Gelegen⸗ heit, wie bei allen übrigen Beſchlüſſen der o. HV., Proteſt zu Proto⸗ koll gegeben wurde, genehmigt und der Verwertung Entlaſtung er⸗ tellt. Sodann erklärten ſich die Aktionäre mit der Erhöhung des Grundkapitals um 2,5 auf 9,5 Mill.„ und des Vorzugs⸗AK. von 80 000 auf 110 000 einverſtanden. Von den neuen Aktien werden 2 334 000 4 zu 111 v. H. von einer Bankengruppe übernommen, die ſie den alten Aktionären im Verhältnis:1 zum Kurſe von 120 v. H. zuzüglich der Börſenumſatzſteuer zum Bezuge anbietet. Die reſtlichen 166 000 /½ übernimmt die Bauk für elektriſche Werte, Berlin, zum Kurſe von 140 v. H. von derſelben Gruppe, die ſich verpflichtet, 75 v. H. des Ueberpreiſes an die AG. Mix u. Geneſt abzuführen. Ferner wurde beſchloſſen, das Stimmrecht der VA auf das Fünffache herab⸗ zuſetzen. Der Firmenname der Geſellſchaft wird in„Mix nu. Geneſt AG., Berlin“ geändert. Auf Anfrage teilte die Verwaltung mit, Aufträge ſeien in einem Umfange vorhanden, daß das Unternehmen für den größten Teil des Jahres beſchäftigt iſt. Auf dem Schuldner⸗ konto ſind Ausfälle nicht zu erwarten. Abſchlüſſe Stahlwerke Röchling⸗Buderus.G. in Wetzlar. Im Jahre 1926 mußten die Betriebe infolge der geringen Ahſatzmöglich⸗ keit und der teilweiſen verluſtbringenden J0fſn vorüber⸗ gehend erheblich eingeſchränkt werden. Die erhoffte Beſſerung trat alſo nicht ein. Erſt gegen Schluß des Jahres konnte ſich eine Erleichterung durchſetzen. Nach 476 676(258 608)./ Ab⸗ ſchreibungen verbleibt einſchl. des Gewinnvortrages von 5307 491 202).Iein Reingewinn von 27 255(6307)./, der wieder vorgetragen wird. Im laufenden.J. ſei die Beſchäftigung befriedigend. Salzwerk Heilbronn AG. Der quotenmäßig verteilte Geſamt⸗ abſatz des Steinſalz⸗Syndikats hat im Jahre 1926 gegen⸗ über dem des Vorjahres eine Steigerung von rd. 2,5 v. H. erfahren. Es wurden 1383 925 To. gegenüber 1349 783 To. abgeſetzt. Trotzdem iſt der Steinſalz⸗Abſatz der Geſellſchaft von 211911 To. im Jahre 1925 auf 156 440 To. zurückgegangen. Dieſe Minderung hängt in erſter Linie mit dem Abbau der Ueberlieferungen aus dem Jahre 1925 zuſammen. Der Abſatz in Siede⸗ und Hütten⸗ ſalz konnte gegenüber dem des Vorjahres etwas geſteigert werden. Die Roheinnahmen ſtellen ſich auf 3,09(3,16) Mill. A. Betriebs⸗ und Verwaltungskoſten betrugen 2,12 Mill., Unkoſten 243 372, ſoz. Leiſtungen 154 291 ¼, Abſchreibungen 188 009/(i. V. zuſammengezogen 3,11, 1926 zuf. 3,70 Mill.). Durch Vereinfachung der Verwaltung und Verbeſſerungen im Betriebe konnte krotz des Rückganges bes Hauptgeſchäſtes in Steinſalz nach 188 009(2)/ Ab⸗ ſchreibungen das GZ. 1920 unter Verrechnung des Verluſtvortrages aus 1925 von 147 622/ mit einem Reingewinn von 249 840/ ab⸗ ſchließen, aus dem 7(0) v. H. auf die StA. und 6 v. H. auf die VA. als Dividende ausgeſchüttet wirden. In der Vermögensaufſtellung ſind jetzt die bisher einzeln aufgeführten Anlagekonten zuſammen⸗ gefaßt und mit 1,31(1,29) Mill. bewertet und zwar Bergwerks⸗ eigentum mit 13 100, Grundeigentum mit 163 600, Schachtbetriebs⸗ anlagen 14 300, Betriebs⸗ und Wohngebäude 752 200, Maſchinen und Einrichtungen 368 903 J. Schuldner ſteigen auf 1,44(0,74) Mill. A. wozu noch ein Wechſelbeſtand von 91897(0) kommt. Guthaben aus verkaufter Beteiligung betragen 446 176(496 680) 4. Die Be⸗ teiligungen ſind noch mit 300 000(305 000) bewertet; Wertpapiere mit 366 759(321 133), Vorräte gingen auf 290 429(384 352) ½ zurück. Kaſſe betrug 16 542(25 094). Unter Verbindlichkeiten er⸗ ſcheinen neben den auf 617 479(391 729) geſtiegenen Gläubigern 150 000(0) 4 als ein„Rückfall⸗FJonds“. * Bremer Vulkan Schiffban⸗ und Maſchinenfabrik Ach. in Vegeſack. Im GF. 1926 betrugen Fabrikations⸗ und ſonſtige Gewinne 2 290 919(1989 395) l, ſoziale Laſten 222 279(202 815), Ausgaben an Steuern 496 957(513 873) 4. Für Abſchreibungen werden 593 630 (650 900)„ angeſetzt. Einſchl. 147 601(80 911) Gewinnvortrag ergibt ſich ein Reingewinn von 1125 654(622 601) 4. Daraus ſollen 50 600(50 000)„/ dem Arbeiter⸗ und Angeſtelltenunterſtützungs⸗ fonds zugeführt, 800 000(400 000)%/ gleich 8(4) v. H. Dividende, 57 435(25 000)„ AR.⸗Tantieme verteilt und 218 218(147 601) 4 auf neue Rechnung vorgetragen werden. Aus der Bilanz: Forde⸗ rungen, Kaſſa, Bankguthaben, Schatzanweiſungen und Wertpapiere 5 971 659(5 692 285) J¼, Materialbeſtände und in Arbeit beſindliche Schiffe uſw. 3 878 000(5 641 576). Demgegenüber ſtehen Uebergangs⸗ poſten mit 824077(0) l, 7 522 344). Deulſche Eiſenhandel.⸗G. in Berlin. Aus einem Rein⸗ gewinn von 1381 146./ ſollen der.⸗G. am 21. Juni 4(i. V. 0) v. H. Dividende vorgeſchlagen werden. Abſchlüſſe der Gruppe A. für Licht⸗ und Kraftverſorgung AG. in München. Die AG. für Licht⸗ u. AcG. in München weiſt einen Reingewinn von 161884(18 984) aus: Hieraus ſollen 6(0) v. H. Dividende auf StA. und VA. verteilt und 15 654(14 384) l vorgetragen werden. Im Zuſammenhang mit Verhandlungen zwiſchen dem Bankhaus Gebr. Arnhold in Dresden und der neuen Maſoritäts⸗ inhaberin, der Energie AG., ſoll bekanntlich die auf 14. Mat ein⸗ berufene HV. den Beſchluß der HV. vom 18. Sept. 1926 über die Umwandlung von nom. 1000 StA. in VA. Lit. 7 aufheben.— Die Ach. für elektrotechniſche Unternehmungen in München wird die Verteilung von 4 v. H. Dividende vorſchlagen(i. V. dividendenlos bei 20814/ Reingewinn).— Die Fränkiſche Licht⸗ und Kraft⸗ verſorgung AG. in Bamberg beantragt wiederum eine Dividende von 10 v.., während die Ueberlandwerk Krumbach AG. in Krumbach eine Dividende von 6(4) v. H. in Ausſicht genommen hat. Der Sauierungsbeſchluß der G. Wohlmuth Ach. in Furt⸗ wangen(Baden). In dem jetzt erſt vorlkegenden Abſchluß auf 30. Juni 4926 werden die Gründe für die der HV. am 18. Mai vor⸗ 10 Sanierung(Zuſammenlegung:1 auf 200 000 4 und iedererhöhung auf 400 000 ,/) angegeben. Nach anfangs ſteigenden Umſätzen hätten ſich ſtarke Rückſchläge eingeſtellt, da bie Geſellſchaft (elektriſche Apparate uſw.) in zahlreichen Fällen größere, ſchon 1924/25 in Rechnung geſtellte Warenmengen zurücknehmen mußte, die er⸗ wartete Beſſerung der Kaufkraft der in Betracht kommenden Bevölke⸗ rungsſchichten ſei völlig ausgeblieben. Zu den daraus entſtehenden Buchverluſten ſeien noch ſonſtige Verluſte bei größeren Schuldnern, und zwar infſolge falſcher Dispoſitionen verſchiedener Filtalleitere die ſehr auf die Erhöhung der Umſätze geſehen hätten und abei die Kreditfähigkeit der Abnihmer Die Umſätze konnten nur knapp behauptet werden, während die ganze Organi⸗ ſation auf eine weſentliche Umſatzſteigerung Ateec nen geweſen ſei. Teilweiſe noch ungünſtiger lagen die Verhältniſſe im Auslands⸗ geſchäft, ſpeziell in England. Die Verwaltung habe bei der Gold⸗ umſtellung die Entwicklungsmöglichkeiten näher und günſtiger, als ſich nachträglich als berechtigt erwies, beurteilt, ſo daß eine gewiſſe Wertberichtigung vorgenommen werden mußte. Bei 800 000% Abk. werden 496 000/ Rohgewinn verzeichnet, andererſeits aber nach 646 000 Unkoſten und 230 000 Abſchreibungen und Rückſtellungen (t. V. 24000 ½ Abſchreihungen) ein Verluſt von 386 000 l(t. V. 10g 000 daraus 8 v. H. Dividendoe), der ſich burch Entnahme aus ber Rücklage um 366 000„ vermindert. Die Bilanz zolgt weiter lin 1700 418 000(506 000) Außenſtände und Guthaben, darunter 10 000(21 000) Bankguthaben und 116 000(146 000) Wechſel, ſodann 878 000(408 000) Vorräte, ndererſeits 20000(230 000) Dar⸗ lehen und 638 000 Gläubiger, unter dieſen ſcharf erhöht die Bankſchulden mit 000(8000) und Akzepte mit 194000 /. Im laufenden Jahre ſet die Eutwicklung bisher durchaus zufrieden⸗ ſtellend geweſen; die innere Sankerung, das Anpaſſen des Betriebs⸗ und ber geſamten Ausgaben an die tatſächlich erzielbaren Umſätze ſel bereits ſeit Monaten reſtlos erreicht. Die laubt nach ber Kapitalſanierung in Zukunft auf das ermäßigte 6. eine an⸗ gemeſſene Rendlte erzielen zu können. Emil Buſch Ach. Optiſche Induſtrie in Rethenom. Aus dem für 1920 verbleibenden Reingewinn von 9286/(I. V. 205 725% Verluſt, aus dem Reſervefonds gedeckt) erhalten lediglich die Val. die ſatzungsmäßige Dividende(6 v..), zuzüglich mit für das Vor⸗ jahr, während die StA. wieder dividenlos ausgehen; 8440% Schulden einſchl. Anzahlungen mit 4222 799 werden vorgetragen. Der Fabrikatlonsgewinn iſt mit 1259 600 1 230 277) etwas höher als i.., anderſeits erforderten Hand⸗ lungsunkoſten nur 880 106(900 847) 44, Steuern uſw. nur 151 094 (213 167) 4, und Zinſen nur 109 746(130 623); zu Abſchreibungen wurden biesmal 109 746(180 623)/ verwandt. Wie im Vericht aus⸗ geführt wird, hat das Geſchäft im letzten Jahre unter den preis⸗ brückenden Ausverkäufen gelttten, die einzelne Betriebe bder neuen Konzerne, wegen Aufgabe eines Teils ihrer FJabrikation, veranſtaltet haben; der Export war durch die protektioniſtiſchen Maß⸗ nahmen des Auslandes und die Unruhen im Oſten gehemmt, und im Inlandabfſatz machte ſich das Fehlen des Mtlitärgeſchäſts geltend. Im neuen GJ. hat ſich der Umſatz erhöht, und die vor⸗ liegenden Aufträge geben für drei bis uier Monate ausreichende Beſchäftiaun 9 Kochs Ablernähmaſchinen-Werke Ac. in Bielefeld. Der Ab⸗ ſchluß für 1926 ergab einſchl. 10 000(13 800) Vortrag ſowie nach 171 300(174 390)% Abſchreibungen einen Reingewinn von 145 240 (224 628), woraus u. a. neben der 6 v. H. Dividende auf die BA: wieder 4 v. H. Dividende auf die StA. gezahlt und 3771 vorgetragen werden. Im neuen GJ. 8 45 nach Erledigung des Weihnachtsgeſchäfts wie alljährlich die Geſchäftstätigkeit wieder ab. Trotzdem könne man im Vergleich zu den entſprechenden Monaten des Vorfahres die Lage in den erſten vier Monaten als einigermaßen befriedigend bezeichnen, zumal zurzeit ein ausreichender Auftrags⸗ beſtand vorliege. Hannoverſche Papierfabriken Alfred⸗Gronau. Nach den üblichen Abſchreibungen beträgt der Dividendenvorſchlag 5(0) v. H. auf die StA. und 6 v. H. auf die VA. Tuchfabrik Lörrach.⸗G. Die Geſellſchaft verzeichnet für 1926 einen neuen Verluſt von 187 509./, wozu noch der Ver⸗ luſtſaldo von 184 339.// aus 1925 kommt, ſo daß der Ge⸗ ſamtverluſt 371848./ beträgt, bet 600 000 R/.K. Die Bilanz per 31. Dez. 1926 iſt ſehr ſtark angeſpannt. Die Roh⸗ materialien ſind mit 269 499./, die Fabrikene mit 299 709 R. ſ bewertet. an Außenſtänden werden 126 350 R. ausgewieſen; adgegen betragen die Verpflichtungen(Kreditoren, Darlehen und Akzepte in einem Poſten ausgewieſen) 984 200.L. Dividendenerhöhung der Schüle⸗Hohenlohe⸗A.⸗G. in Kaſſel⸗ Bettenhauſen, Plüderhauſen und Gerabronn. Der.⸗R. be⸗ ſchloß, der.⸗V. am 11. Juni die Vertetlung einer Dividende von 7(i. V. 5) v. H. vorzuſchlagen. Der Geſchäftsgang iſt im Laufe des Jahres bis jetzt befriedigend. Neuer Verluſtabſchluß der Georg A. Jasmatzi Ach. in Dresden. Der Abſchluß 1926 weiſt einen neuen Verluſt von 572 853 aus, ſo daß ſich zuzüglich des vorj. Verluſtvortrages der Geſamtverluſt auf 1041 942 ſtellt. Zur Deckung des Verluſtes wird die geſetzl. Rück⸗ lage von 895 000 herangezogen. 146 942 Verluſt ſollen vor⸗ getragen werden. Die mit der Geſellſchaft in J. G. ſtehende Reemtsma AG. erklärt ſich bereit, die Dividendenſcheine 1926 zum Preiſe von 32,50 das Stück, d. h. zu einem ber vertragsmäßigen Divibende für zwei Jahre entſprechenden Betrag anzukaufen. Hier⸗ e gilt jeder Anſpruch auf 1925 und 1926 fällige Dividende für abgegolten. Nölner Reederei AG. in Köln. Die HV. genehmigte einſtimmig den Abſchluß für 1926 und beſchloß, aus dem Reingewinn von 118 166 /ſeine Dividende von 6 v. H. zu verteilen und den Reſt von 15 222/ auf neue Rechnung vorzutragen. Zwei ausſcheidende AR.⸗ Mitglieder wurden wiebergewählt. Union Schiffahris Ac. in Köln. Die GV. genehmigte die Bilanz für 1926. Aus dem Reingewinn von 33 178 werden nach üblichen Abſchreibungen 6 v. H. Divibende vertellt. Der aus dem AR. ausſcheidende Kaufmann Heinrich Halm wurde nicht wieder⸗ gewählt, da er in den Vorſtand der Geſellſchaft eintreten ſoll. Die Aktten der Geſellſchaft ſind ſämtlich in einer Hand vereinigt. Die Verwaktung erklärte, daß bie Geſchäftslage bei der Kölner RNeederei, der Union Seeſchiffahrt und der Rheiniſchen Unſon Verſicherung als günſtig zu bezeichnen ſei und daß für 1927 mit der Ausſchüttung einer höheren Dividende gerechnet werden könne. Die Eiuſchränkungen Vor einer erhöhung. In der geſtrigen Mitgliederverſammlung des Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Kohlenſyndikats wurde die Einſchränkung ber Kohlenbeteiligung um 40 Prozent. der Koksbeteiligung um 60 und der Brikettbeteiligung um 62.5% beſtätigt. Die Umlage bleibt unverändert. Am 1. Juni tritt eine Preiserhöhung um 7,57 für Kohle ein, die mit Lohnerhöhungen und der Belaſtung aus den Arbeitszeit⸗Be⸗ ſtimmungen begründet wird. Die Koks⸗ und Brikettpreiſe ſollen unverändert bleiben. 5 Deviſenmarkt Im internationalen Deviſenverkehr iſt Malland weiter ſchwan⸗ kend; gegen Pfunde zwiſchen 88,50 und 90,50. Mit Ausnahme einer anhaltenden Nachfrage nach Depiſen gegen., bei weiter feſten Kurſen für Dollar und Pfunde, ſind am übrigen Valutenmarkt kaum Kursveränderungen ſeſtzuſtellen. Der Dollar bzw. das Pfund wurden mit 4,22,75 bzw. 20,53,75 bewertet und bewegt ſich namentlich der Kurs des letzteren auf der 1 2 Baſis des Goldpunktes. Zu irgend welchen Befürchtungen für die Stahllität der deutſchen Währung kiegt badurch jedoch keinerlet Anlaß vor, benn es unterltegt gar keinem Zweifel, daß die Reichsbank die Mittel beſitzt, um den Kurs auf ber von ihr gewünſchten Baſis zu halten. 10. 11. 10 K. London-Paris 124,00124, 00 Naltd.-Schms.] 28 20 78,15 Lond.-Stocth Lond.-Brüſſel 405 349e Holland-Schw. 208.50 208.00 End.⸗Mabdrſd Lond.⸗Maild. 89,50 89,80 Kabel Holland 2,40 2,49 Malland-Parie Kabel Schweiz 3,20.20 Lond.⸗Holland 12,14 12,130 Brüſſel-Parts Lond.⸗Schweſz 25,28 28.26 London-Oslo. 18,80 18,81/Holland-Paris Paris⸗Schweiz 20,37 20.87 Lond.-Kopenh.] 18.20] 19.20Kabel London In.⸗Mk. laſſen ſich kolgende Kurſe feſtſtellen: London ragg 12,49 4 slo„ 09,05 81.10 Kopenbagen. 12.60 22.90 22.34 Stockbolm 12,82 168.09(169,10 Brüſſel.68 10. 11. 18,1J6 18,16 2750.27.48 133.48137.95 354,75352.00 10.21 10.21 .85.71.858 12.521 Madrid. 74.50 74.70 109.15 Argentinlen 1,783.787 112,90 Japan..2,005 0,000 8090 New⸗Dork..0,000 0,000 Mailand. Holland„* Berliner Metallbsrſe vom 10. 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Mai 1927 find an gelo m⸗ men: talwärts: 6 leert Schleppkühne und 29 beladene mit To., bergwärts: 11 beladene Dampfer mit 1787 To., 5 leere Schlepprähne und 111 beladene mit 68 869 To.; a b efahren ſind: talwärts; 1 leerer Dampfer und 9 beladene mit 841 To., 78 leere Schleppküähne und 22 beladene mit 9359 To., bergwärts: 2 beladene Dampfer mit 410 To., 6 leere Schleppkühne und 14 beladene mit 4211 To.— Auf dem Neckar ſind talwärts angekommen: 2 belabene Schlepp⸗ kähne mit 4717 To., bergwärts abgefahren ſind: 10 leere Schlepp⸗ kähne und 3 beladene mit 470 To. Arachtenmnarkt in Duisburg⸗Ruhrort vom 10. Mai Das Geſchäft an der heutigen Börſe war wetterhin ſtill. Die Frachten zu Berg und zu Tal erfußren keine Aenberung. N 11 72 0 . 4 ———ů—( —————˖˖———————cc————————————————————— cH H H H H———————————————————————— ͥͤ ü——— Mittwoch, den 11. Mai 1927 Talſonaf-Fiater NMannfest- Mittwoch, den 11. Mai 1927 Fur die Theatergemeinde— Freie Volksbühne Noetter 7 Slegfried 1 a des Baühnentestspiels„Der Ring des 8 danctungen“ von Richard Wagner. e e 2 Richard Aakang 6% Uhr Ende nach 11 Uhr Sle Personen: — Adoll Loeltgen Dder y Artur Hexer Wenn er Hans Bahling Fatner Christian Könker Erda Mathieu Frank B Emilia Posszert dumwe dgs Wrl„Staststheater Wlesbaden 8. 6. Gussa Heiken Rannhelmer Künstlertheater „porr0“ Nur uoch 4 Tage Der stürkste Fllm der weit DiE MffeEn abendlich 7 und ½0 Uhr ttwoch bis Samstag abends 10 Uhr Snschwerdung le Nyglene der Bhe Fümrortr ag d. Herrn Dr Oppenheimer Eisenach Geschischilfenes darfkein Seheimnis bleibenl Nur für Erwachsene Eintritt—3 Mark 8812 Em Modemseiem der aparten 8130 SSrma.-Ilel, Donnerstatg. 12. Mai Srlectrimsmarſ Nachmittage 4 Uhr Abends 8 Uhr Fintrittskarten Mk..— einschl. Steuer und Erfrischungen.— Karten bei den zus den Plakatanschlaägen ersichtlichen Vorveskauisstellen und am Saaleingang. — B 4, 15 Tel. 28218 P. 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