Mittwoch, 22. Juni Naenreiſe In Mannheim u. Amgebung frei ins Haus 1 die Poſt monatlich.⸗M. 2,80 ohne Beſtellgeld. —5 enderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ 10 ſafts elle Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 1, 4˙6, dennannhaus) Geſchafts⸗Rebenftellen: Waldhofſtr. ö, 5 1850 erſtr. 19/0 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ :Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. Jernſprecher: 24944.24945,24951.24952 u. 24953 n Miktag⸗Ausgabe annheimer Seit 0 gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ 5 walt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte usgaben Preis 10 Pfennig 1927— Nr. 281 Un, Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Koldnelgeile ür Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Nelamen —4R.⸗M. Kolleltiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. 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Während man anfangs annahm, daß Dr. Streſemann 8 einer Art Regierungserklärung die Debatte er⸗ inen oder unmittelbar nach dem ſozialdemokratiſchen Inter⸗ bellanten das Wort nehmen werde, haben ſich die Dinge durch te nunmehr auch von den Regierungsparteien eingebrachte zaltervellation wieder etwas verſchoben. Es heißt jetzt, daß 80 Zentrumsabgeordnete, Prälat Kaas, zuerſt das Wort ehmen wird, um die Interpellation der Regierungsparteien begründen. Dieſe Interpellation zieht bekanntlich den daenpler der zu erörternden Fragen bedeutend weiter, als as in den Interpellationen der Sozialdemokraten und Kom⸗ uniſten geſchieht, die ſich lediglich auf die Genfer Vorgänge Richränken. Sollten außer der gemeinſamen Erklärung der egierungsparteien auch noch die einzelnen Fraktionen der dalition zu Wort kommen, ſo will die Deutſche Volkspartei als Redner den Abg. Dr. Zapf vorſchicken. Der Außenminiſter gedenkt nach Abbruch der Debatte Nucd Oslo zu fahren, um die nach dem Nobelpreis fällige Rede zu halten. Er fährt von Oslo direkt nach Berlin zurück, die diplomatiſchen Verhandlungen über die in Genf un⸗ erledigt gebliebenen Fragen andauern und eine längere Ab⸗ ſuenbeit des Außenminiſters von Berlin nicht tunlich er⸗ ſcheinen laſſen. Pointaré wird interpelliert VParis, 22. Juni.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) In en Wandelgängen der Kammer wurde geſtern von zahl⸗ düchen Deputierten der Wunſch geäußert, in der Kammer eine fizielle Debatte über die Außenpolitik und die ſeke der Luneviller Rede von Poincaré herbeizu⸗ ühren. Der Vollzugsausſchuß der Sozialiſten beab⸗ ſchtigt, die Interpellation über die Finanz⸗ und Außen⸗ zolitik der Regierung einreichen zu laſſen, um Poincaré und riand Gelegenheit zu geben, die Grundlinien ihrer Politik le zuzeichnen und die Deputierten aufzuklären, um eine ebereinſtimmung der Meinungen herbeizuführen. Die So⸗ kaliſten wollen auch Aufſchluß darüber haben, in welcher eiſe Poincaré ſich künftig an der Außenpolitik zu beteiligen * Probleme der Innenpolitik R QBerlin, 22. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) Das eichskabinett, das geſtern eine mehrſtündige Sitzung lesielt hat ſich erneut mit der Frage einer Verlängerung b6 Sperrgeſetzes über die Fürſtenabfindung nſchäftigt. Offenbar kann ſich die Reichsregierung ⸗noch immer N t entſchließen, von ſich aus die Initiative zu ergreifen. dean rechnet noch immer damit, daß eine Einigung zwiſchen 7 Hauſe Gotha und dem Lande Thüringen bis zum Juni zuſtandekommt und eine Verlängerung daher nicht ſeebr erforderlich ſein werde. Andernfalls wird die Ein⸗ bbung eines Schiedsgerichts in Erwägung gezogen werden, in auch für die Regelung der ſtandesherrlichen Anſprüche Frage kommen ſoll. 0 Weiter beſchäftigte ſich das Kabinett mit der finanz⸗ elitiſchen Lage unter Berückſichtigung des kürzlich er⸗ ſhienenen Berichts des Reparationsagenten. Dieſe Verhand⸗ ngen wurden ſtreng vertraulich behandelt. Die Beſoldungsreform Die telegraphiſch einberufene Konferenz des Reichs⸗ Unauzminiſters mit den Finanzminiſtern der fünder, die heute vormittag vor ſich gehen ſoll, bleibt aus⸗ Uließlich der Erörterung der Beſoldungsreform vorbehalten. ſele Erklärung Dr. Köhlers, daß die Länder den Mehr⸗ getrag für die Beamtenbeſoldung zum größten Teil ſelbſt lufzubringen hätten, hat bei den Landesregierungen Abafte Unruhe hervorgerufen und den Wunſch nach einer Län brache mit den Berliner Regierungsſtellen geweckt. Die donder ſind entſchloſſen, ſich mit allen Kräften gegen eine e lle Uebernahme der Koſten zu ſträube n. Sie wenden iün, daß das neue Reichsrahmengeſetz über die Gewerbeſteuer deſen und den Gemeinden die eigenen Mittel ohnehin weiter aſchränkt. Außerdem hätten die Länder für weit mehr Be⸗ At zu ſorgen, als das Reich. Wie verlautet, ſoll nun durch be Kompromiß die Ueberbrückung der Meinungsdifferenzen erſucht werden. Das Reichsſchulgeſetz da dom Reichskabinett beranntlich erſt daun verabſchievet norden, wenn die zur Zeit im Gang befindlichen interfrak⸗ nellen Beſprechungen eine Klärung darüber gebracht ha⸗ gedenkt und ferner auf welche Umſtände ſeine Rede in Lune⸗ ville zurückzuführen iſt. Darüber hört man nun, wie die Agentur„Sans fil“ be⸗ richtet, allerlei Gerüchte, die ihren Urſprung angeblich am Quai d Orſay ſelbſt haben. Darnach ſoll Streſemann Briand den Vorſchlag auf Schaffung von zwei entmilitariſierte Zonen gemacht haben in der Weiſe, daß Frankreich auf ſeinem Boden gegenüber der ihm im Verſailler Vertrag zuſtehenden 50 Kilometer⸗Zone in einem beſtimmten Gebiete ebenfalls alle militäriſchen Organiſationen abſchafft. Nach ſeiner Rückkehr aus Genf hat Briand dem Miniſterpräſidenten von dieſem Streſemannſchen Vorſchlag in Kenntnis geſetzt. Poincars ſei infolgedeſſen in größte Aufregung geraten und habe beſchloſſen, ſeine Meinung darüber der deutſchen Regterung in einer Deutlichkeit zu verſtehen zu geben, daß über dieſen deutſchen Vorſchlag keine Diskuſſion erfolgen könne. Die Luneviller Rede hätte Poincaré Gelegenheit dazu gegeben. Darnach müßten alſo die Ausführungen, die Poincaré am letzten Sonn⸗ tag vor dem Soldatendenkmal gemacht hat, als eine Art Replik aufgefaßt werden. Amerikaniſche Stimmen zur Poincareérede In einem Kommentar zu der Rede Poincarés in Lune⸗ ville erklärt die Newyork World“, der franzöſiſche Mini⸗ ſterpräſident appelliere darin an die Ignoranz und Vor⸗ urteile, womit er jedoch wahrſcheinlich nicht weit komme. „Newyork Times“ meint: Poincars hätte beſſer getan, wenn er geſchwiegen hätte. Seine Rede ſei doppelt zu bedauern zu einem Zeitpunkt, an dem die franzöſiſch⸗deutſchen Beziehungen ausgezeichnet ſeſen und ſich in beiden Ländern verbeſſerten. Der beſchränkte Paxteigeiſt und der Nationalismus müßte dem im Völkerbund und den Locarnoverträgen verkörperten erweiterten Patriotismus Platz machen. Der Friedenspakt mit Amerika Paris, 22. Juni.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Der amerikaniſche Botſchaftsrat Whitehouſe begab ſich geſtern zum Quai'Orſay, wo er von Generalſekretär Ber⸗ thelot empfangen wurde. Whitehouſe iſt der Stellvertreter des amerikaniſchen Geſandten Herrick, der ſich heute nach Amerika einſchiffen wird, um dort auf ſeinem Landſitz ein paar Wochen Erholungsurlaub zu verbringen. Whitehouſe und Berthelot unterhielten ſich insbeſondere auch über den geplanten Friedenspakt zwiſchen Frankreich und den Vereinigten Staaten, doch iſt der Meinungsaustauſch über dieſen Punkt keineswegs ſoweit gediehen, daß von eigent⸗ lichen diplomatiſchen Verhandlungen geſprochen werden kann. Auf jeden Fall exiſtiert noch kein offizielles Dokument, in dem die Auffaſſung einer der beiden Regierungen über dieſen Punkt fixiert wird. Die offiziellen Verhandlungen über den Friedenspakt werden vorausſichtlich in Waſhington durch den neuen franzöſiſchen Botſchafter Claudel geführt werden. ben, in welcher Geſtalt das Geſetz die notwendige Mehrheit im Reichstag finden würde. Einige Blätter wußten bereits zu melden, daß innerhalb der Koalitionsparteien eine Ei⸗ nigung erzielt ſei. Dieſer Mitteilung tritt bemerkenswerter⸗ weiſe die„Tägliche Rundſchau“ entgegen. Eine ſolche Ei⸗ nigung, ſo betont ſie, ſei noch nicht erfolgt. Damit wird be⸗ ſtätigt, daß die ſchweren Bedenken der Volks⸗ partei gegen das Geſetz noch keineswegs als überwunden gelten können. Auch die bisherigen Angaben über den In⸗ halt des Geſetzes ſollen nach derſelben Quelle auf Zuverläſſig⸗ keit keinen Anſpruch haben. Das Reichsmietengeſetz und das Mieterſchutzgeſetz laufen am 30. Juni ab. Die Reichsregierung hatte kürzlich angekündigt, daß ſie auf neuer Grundlage neue Geſetzent⸗ würfe dem Reichstag unterbreiten würde. Wie das„B..“ erfährt, hat die Reichsregierung von dieſer Abſicht Abſtand genommen. Sie will vielmehr dem Reichstag in den nächſten Tagen eine Vorlage unterbreiten, in der ſie die unverän⸗ derte Faſſung des Reichsmietengeſetzes und des Mieterſchutz⸗ geſetzes bis zum 31. Dezember vorſchlägt. Erſt im Spätherbſt nach dem Wiederzuſammentritt des Reichstages ſoll eine ab⸗ geänderte Vorlage dem Reichstag zugehen. Abgeordnete als Aufſichtsratsmitglieder Berlin, 22. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) Wohl in Anlehnung an den Fall Behrend, der, wie erinnerlich, die Verabſchiedung des Zündholzmonopolgeſetzes verzögerte, hat die ſozialdemokratiſche Reichstagsfraktion im Reichstag einen Antrag eingebracht, nach dem die Mitglieder des Reichstages verpflichtet werden ſollen, dem Präſidenten mitzuteilen, o bund in welchen Unternehmungen ſie Poſten als Aufſichts⸗ ratsmitglieder inne hätten. Die Liſte der Aufſichtsrats⸗ mitglieder ſoll halbjährlich zur Kenntnis des Reichstages ge⸗ bracht werden. Zweck dieſes Antrages iſt, wie der„Vorwärts“ erläuternd hinzufügt, zu verhindern, daß Abgeordnete als Sachverwalter öffentliches Intereſſe vertreten, während ſie zu gleicher Zeit durch ihr Aufſichtsratsmandat an private Inte⸗ reſſen gebunden ſind. Der Antrag zieht alſo vorläufig keine Konſequenzen aus dieſer Tatſache. Er ſieht insbeſondere da⸗ von ab, die Annahme der Tätigkeit als Aufſichtsratsmitglied von einer Genehmigung des Reichstages abhängig zu machen oder den Abgeordneten in ſeiner Tätigkeit im Reichstag irgend wie zu beſchränken. 12— wollten keine Frauenpartei Die badiſche Wahlreform Die Beratung der Wahlvorlage wurde in der Nachmittagsſitzung fortgeſetzt. Zunächſt ſprach Abg. Dees(Dem.), der daran erinnerte, daß lange vor dem Kriege die Proporzfrage eingehend in dieſem Hauſe er⸗ örtert worden ſei. Damals haben alle Parteien den Stand⸗ punkt vertreten, jede Partei ſolle die auf Grund ihrer Stim⸗ menzahl ihr zukommenden Mandate erhalten; dadurch würden Wahlbündniſſe unnötig, dafür aber würden klare und ſaubere Verhältniſſe geſchaffen. Dieſe Erwartungen ſeien bei der erſten Wahl im Januar 1919 im weiteſten Umfange erfüllt worden. Dann aber ſei eine Wahlmüdigkeit und Wahlflau⸗ heit eingetreten. Dieſe ſchlechte Wahlbeteiligung ſei aber nur zu einem geringen Teil auf das Wahlſyſtem zurück⸗ zuführen. Die Verkleinerung der Wahlkreiſe ſei richtig. Die Demokraten haben im Verfaſſungsausſchuß die einnamige Stimmgebung beantragt; dieſer Antrag ſei aber abgelehnt worden. Die von den Demokraten vorgeſchlagene Liſtenver⸗ bindung benachbarter Wahlkreiſe ſei viel einfacher, als ſich mancher denke; in Württemberg habe man dieſe Liſtenver⸗ bindung bereits. Dieſer Antrag ſoll nur eine Kann⸗Vor⸗ ſchrift und keine Muß⸗Vorſchrift ſein. Parteien, die die Liſtenverbindung nicht brauchen, können ſie unbeachtet laſſen. Daher könnte das ganze Haus dieſem Antrage zuſtimmen. Gegen die völlige Beſeitigung der Landesliſte beſtünden ſchwere Bedenken. Die Eingaben der Frauenorgani⸗ ſationen dürfte man nicht einfach ack acta legen, ſondern müſſe ſie würdigen und beachten, ſonſt könnte es bedauerliche Konſe⸗ quenzen geben. Die Demokraten begrüßen die Tendenz der Vorlage und die enge Verbindung zwiſchen Wähler und Ge⸗ wählte, wünſchen aber, daß dieſe Abſicht für alle Parteien Wirklichkeit werde. Wenn die einſchlägigen Anträge An⸗ nahme finden werden, dann werde das Geſetz eine Verbeſſe⸗ rung erhalten, die dem ganzen Volke zum Segen gereichen werde.— Abg. Ritter(Komm.) betonte, ſeine Gruppe ſei grund⸗ ſätzlich gegen die neue Wahlrechtsvorlage und ſei dafür, daß das alte Wahlgeſetz beibehalten werde. Das politiſche Niveau des badiſchen Landtags würde noch tiefer ſinken als bisher. Die Sozialdemokraten haben wieder einen Schritt vorwärts gemacht am Verrat der Arbeiterintereſſen, indem ſie gehor⸗ ſamſt den Gedanken des Herrn Schofer zugeſtimmt hätten. Die Frauen ſprechen Abg. Frau Rigel(3Z.) ging zunächſt auf die Urſachen der ſchlechten Wahlbeteiligung bei den Landtagswahlen im Oktober 1925 ein und führte dieſe zurück auf die wirtſchaftliche Not unſerer Zeit, auf das Heer der Arbeitsloſen, die Not der Kleinrentner uſw. Stark ſei das Intereſſe der Frau an der Wahlrechtsvorlage. Wenn der Zentrumsabgeördnete Eggler in dieſer Angelegenheit von einer Regie geſprochen habe, ſo habe er nicht das Richtige getroffen, denn von einer Verſchie⸗ bung der Kuliſſen in günſtige Beleuchtung könne hier wirklich nicht geſprochen werden. In Mannheim habe eine Frauenverſammlung ſtattgefunden, in der 60 Frauenorgani⸗ ſationen vertreten geweſen ſeien. Es zeige von großem poli⸗ tiſchen Verſtändnis, wenn dabei die Frauen erklärten, ſie bilden und wollten ſich von ihren Parteien nicht trennen. Die Reihen der Frauen ſchließen ſich und die Abgeordneten werden im Jahre 1929 ihre Ver⸗ ſprechungen einzulöſen haben, die ſie bei der Schaffung des neuen Wahlgeſetzes den Frauen gegeben haben. Die Red⸗ nerin erklärte, ſie werde dem Geſetz zuſtimmen. Abg. Frau Richter(Brürg. Ver.) gab der Hoffnung Aus⸗ druck, daß die Fraktionen dafür ſorgen werden, daß⸗die Frauen wieder gewählt werden. Die Frauen⸗Abgeordneten müſſen, namentlich in kleineren Fraktionen, mit den Männern in einer Front ſtehen und mitarbeiten auf allen Gebieten; die Anſicht ſei falſch, daß die Frau Abgeordnete im Landtag nur Frauenfragen zu bearbeiten habe. Im Jahre 1929 werden die gleichen Frauenverbände, die heute mit Entſchließungen und Proteſten gekommen ſeien, wieder kommen mit der Forde⸗ rung auf genügende Vertretung der Frau im Parlament. Eine Radikaliſierung der Frau, die unter Umſtänden kommen könne, wäre zu bedauern. Abg. Frau Blaſe(Soz.) meinte, es ſei ſchade, daß Dr. Scho⸗ fer die Rede der Frau Rigel nicht gehört habe.(Schofer:„Sie hat mich bekehrt!“ Große Heiterkeit.) Frau Blaſe ſagte ferner, ſie habe der Entſchließung nicht zugeſtimmt, weil die Sozialdemokratiſche Partei Frauen auch in den Wahlkreiſen aufſtelle. Abg. von Au(Bürg. Ver.) erklärte, noch nie habe den Landtag eine Wahlrechtsvorlage beſchäftigt, die in ſo ſcharfem Widerſpruch zu der Zeit ſtehe wie die gegenwärtige. Bei den nächſtjährigen Reichstagswahlen dürfe die Wirtſchaftliche Ver⸗ einigung in Baden Kandidaten aufſtellen, hei den badiſchen Landtagswahlen im Jahre 1929 nach dem uen Geſetz aber nicht, das ſei ein Widerſpruch. Die Wirtſchaftliche Vereinigung werde ſich das, was hier geſchehen ſei, nicht ohne weiteres ge⸗ fallen laſſen; die Parteizentrale habe bereits eine Beſchwerde beim Staatsgerichtshof eingelegt auf Grund der ein⸗ ſchlägigen Beſtimmungen der Reichsverfaſſung. Abg. Dr. Wolfhard(Dem.): Die Wahlrechtsfrage ſei eine Opportunitätsfrage für manche Partei. Der ſchwerſte Vorwurf, der gegen das neue Wahlgeſetz gemacht werden könne, ſei die Beſtimmung über die Splitterparteien. Man müſſe auch in der Politik gerecht ſein, auch gegenüber einer Wirtſchaftspartei. Die großen Parteien ſollten einmal über⸗ legen, wie dieſe große Zahl von Unterſchriften aufgebracht werden ſollen; es wäre gut, wenn die großen Parteien den Bogen nicht überſpannen würden, denn es könnte ſonſt leicht der Fall eintreten, daß ſich die Sache räche. Dann trat der Redner für das paſſive Wahlrecht der Frau ein. Eine be⸗ 1 141*1 ———— —— —.....—————— 2 Seite. Nr. 281 0 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Mittwoch, den 22. Junt 10 ——— Der neue Strafgeſetzentwurf Der Entwurf eines neuen Strafgeſetzbuches iſt vom Reichs rat zuſtimmend verabſchiedet und daraufhin vom Reichs⸗ juſtigminiſterium dem Reichstag zugeleitet worden. Die par⸗ kamentariſche Beratung, die ſicher längere Zeit in Anſpruch nehmen wird, hat geſtern begonnen und die öffentliche Mei⸗ Rkung wird Gelegenheit haben, ſich eingehend mit dem neuen Strafgeſetzbuch und ſeiner Begründung zu befaſſen. Dabei kommt es auch darauf an, das Bewußtſein zu erwecken, daß es ſich hier um eine außerordentlich wichtige Materie handelt, die Jahre, ja Jahr zehnte laug vorberaten und durch⸗ gearbeitet worden iſt, ehe ſie für die parlamentariſche Behand⸗ kung reif wurde. Der Wunſch nach einer Reform und Verbeſſerung des heute noch geltenden Strafgeſetzbuches vom 15. Mai 1871 iſt eigentlich ſchon recht bald nach dem Inkrafttreten des Straf⸗ geſetzbuches laut geworden. Zunächſt bedeutete die Schaffung eines einheitlichen Strafrechtes für das ganze Deutſche Reich einen mächtigen Fortſchritt in der Richtung auf die Einheit des deutſchen Rechtes. Aber die raſche Verſchiebung aller Le⸗ bensverhältniſſe, die ſich in dem nenen deutſchen Reiche unauf⸗ haltſam vollzog, und das Vordringen des ſozialen Gedankens Ende der ſiebziger und Anfang der achtziger Jahre, weckten von neuem die Streitfrage, welches die Aufgaben des Straf⸗ rechtes ſeien und ob das Strafgeſetzbuch ſie richtig gelöſt habe. Es wurde vor allem die Frage aufgeworfen, ob es richtig ſei, ſich mit dem Verbrechen als einer Tatfache abzufinden Uund lediglich Vergeltung zu üben, oder ob man nicht vielmehr nach den Gründen des Verbrechens forſchen und ihnen planmäßig entgegenwirken müſſe. Es wurde darauf hin⸗ gewieſen, daß die Kriminalität beträchtlich zunahm. Ins⸗ heſondere die Zahlen der ſtraffälligen Jugendlichen und der Rückfallverbrecher ſtiegen außerordentlich. Aus dieſen Erfah⸗ tungen zog man den Schluß, daß die geltenden Strafgeſetze nicht allen Anforderungen einer geſunden Kriminalpolitik ge⸗ recht werden. Man ſtellte weiter die Frage, ob es nicht rich⸗ tiger ſei, bei verbrecheriſchen Jugendlichen auf die Straf⸗ gewalt zu verzichten, ſolange eine erzieheriſche Einwirkung Erfolg verſpreche. Gleichzeitig wurde für den Richter mehr Bewegungsfreiheit bei der Zumeſſung der Strafen und gege⸗ henenfalls die Möglichkeit eines Straferlaſſes gefordert. Dieſe Erkenntniſſe führten im Laufe der letzten Jahre zunächſt zu Teilreformen, von denen die geſonderte Behandlung der Ju⸗ gendlichen auf Grund des Jugendgerichtsgeſetzes vom 16. Februar 1923 die wichtigſte iſt. Die grundſätzliche Reform des ganzen Geſetz⸗ gebungswerkes verlor dabei nichts von ihrer Dringlichkeit. Sie wurde im Jahre 1902, alſo vor jetzt 25 Jahren, durch vor⸗ bereitende Arbeiten des Reichsjuſtizminiſteriums eingeleitet. Es wurde damals zunächſt ein wiſſenſchaftlicher Ausſchuß Sammlung von Material gebildet, der im Jahre 1909 eine vergleichende Darſtellung des deutſchen und des ausländiſchen Strafrechtes herausgab. Im Jahre 1906 wurde im Reichs⸗ juſtizminiſterium ſelbſt der erſte Entwurf eines künftigen Stwefgeſetzbuches vorbereitet und im Jahre 1909 mit Begrün⸗ dung veröffentlicht. Die Vorſchläge dieſes Vorentwurfes fan⸗ den lebhaften Widerhall. Eine zweite, größere Kommiſſion trat im Jahre 1911 zuſammen, beſtehend aus juriſtiſchen Prak⸗ tikern und Rechtslehrern. Sie hatte die Aufgabe, unter Be⸗ rückſichtigung der Ergebniſſe der Kritik des Vorentwurfs einen neuen kntwurf aufzuſtellen. Aus den Beratungen dieſer Kommiſſion ging der Entwurf eines neuen Strafgeſetz⸗ buches vom Jahre 1913 hervor. Die Vorarbeiten wurden durch den Weltkrieg unter⸗ Frochen, aber noch im Frühjahr 1918 wieder aufgenommen. Nach der Revolution wurde der Entwurf der Neuordnung den ſtaatlichen Verhältniſſen angepaßt und in der neuen Form im Jahre 1920 zugleich mit einer Denkſchrift veröffent⸗ licht. Die nunmehr einſetzende Kritik, namentlich auch des deutſchen Juriſtentages und der deutſchen Landesgruppe der internationalen kriminaliſtiſchen Vereinigung, förderte eine ſchränkte Landesliſte ſei ſehr angebracht. Die beiden großen Parteten ſollten dieſe beiden e Momente aus der Vorlage heraustun, dann könnten die Demokraten dem Geſetz zuſtimmen. Der Sozialdemokrat Maier⸗ elberg wurde während der Rede Wolfhards etwas nervös und machte Zwiſchenrufe, worauf ihm Wolfhard erwiderte:„Eine Wahl⸗ rechtsvorlage kann kein Gegenſtand ſein, der eine Partei, die in der Koalition drin iſt, hindern könnte, zu ſagen, was ungerecht an der Vorlage iſt.“ Abg. Dr. Föhr(.) erwiderte auf die vorgebrachten Be⸗ ſchwerden, er gohee daß für das Reich eine ähnliche Wahl⸗ reform, wie ſie das Zentrum in Baden betrieben habe, zu⸗ ſtande komme. Die Vorlage ſei dazu angetan, das Partei⸗ bonzentum zu verhindern. Ein Hintertuürl ſei offen, durch das auch die kleinen Parteien eine Frau in das Parlament bringen können. Die Wahlkreisverbände brächten zwar keine ver⸗ wirrten Stimmzettel, aber verwirrte Köpfe. Das Bedürfnis, der Parteizerſplitterung entgegenzutreten, ſei überall vor⸗ handen; Sachſen und Mecklenburg haben bei ihrer Wahlreform bereits entſprechende Beſtimmungen getroffen, Heſſen und Hamburg ſuchen eben danach. 5 Die Aenderung des Gebändeſonderſteuergeſetzes Dem Laudtag iſt nunmehr der Entwurf eines Geſetzes über die vierte Aenderung des Gebäudeſonderſtener⸗ geſetzes zugegangen. Die 10proßz. Mietserhöhung, die am 1. April 1927 in Kraft getreten iſt, foll vom 1. Mai 1927 an zu zwei Fünftel gleich 4 v. H. der Friedensmiete wegge⸗ ſteuert werden. Um dieſen Betrag wird hiernach vom 1. Mai 1927 an die Gebäudeſonderſteuer erhöht. Der Reſt der Mietserhöhung mit drei Fünftel gleich 6 v. H. der Friedens⸗ miete verbleibt vom 1. Mai 1927 an dem Hauseigentümer. Für den Monat Aprkl fällt ihm die ganze Miets⸗ e erhöhung zu. Der ſich vom 1. Mai 1927 an ergebende Mehr⸗ ertrag der Gelßtdeſonderſteuer wird in vollem Umfange für die Förderung des Wohnungsbaues verwendet werden. Die Erhöhung der Gebäudeſonderſteuer wird beſchränkt auf die dauernd und vorwiegend vermieteten Gebäude und die vom Steuerpflichtigen ſelbſt dauernd und vorwiegend bewohn⸗ ten Gebäude. Die zu einem laud⸗ oder forſtwirtſchaftlichen Betrieb benutzten Gebäude und die gewerblichen Eigengebäude ſollen von der Erhöhung der Gebäudeſonderſteuer 1 bleiben. Die Gebäudeſonderſteuer wird ſomit vom 1. Mai d. Js. an von 14 Pfg. auf 16 Pfg. erhöht. Das Straßenbauprogramm Der Finanzminiſter hat dem badiſchen Landtag eine Denk⸗ ſchrift über die Entwicklung des badiſchen Straßenbaupro⸗ gramms zugehen laſſen. Vom Staatsminiſterium iſt der Ge⸗ bentwurf über die Aenderung des Gebäudeſonderſteuer geſetzes im Landtag eingegangen. ein Straſtecht für Oeunfchland und Oeſtrtreith Reihe wertvoller Aeußerungen zu dem Entwurf zutage. Zu⸗ gleich wurde der öſterreichiſchen Rechtswiſſenſchaft Gelegen⸗ heit gegeben, auch ihre Anſicht zu dem Entwurf zu äußern. Im Zuſammenwirken der öſterreichiſchen und der deutſchen Juſtizverwaltung wurde dann ein neuer Entwurf aufgeſtellt und eine weitgehende Angleichung der beiderſeitigen Reformpläne auf dem Gebiete des Straf⸗ rechtes nicht nur grundſätzlich, ſondern auch in vielen prak⸗ tiſchen Einzelheiten erzielt. Die Inflationsjahre brachten eine weitere Verzögerung der Vorarbeit. Im Herbſt 1924 nahm die Reichsregierung den Entwurf an und legte ihn dann am 17. Novermber 1924 dem Reichsrat zur Beſchlußfaſſung vor. Die Veröffentlichung dieſes Entwurfes gab der Kritik aufs neue Gelegenheit zu eingehender Stellungnahme. Abermals wurde aus dieſen kritiſchen Erörterungen Nutzen gezogen. In den Ausſchüſſen des Reichsrates führte die Beratung zu verſchiedenen Aenderungen, ohne daß dabei die Grundlinien der Reform verlaſſen worden wären. Erſt in letzter Zeit wurde im Reichsrat im Sinne des Entwurfs die Frage der Beibehaltung der Todesſtrafe entſchieden. Nun⸗ mehr hat der Reichstag das Wort. Bei der außerordentlich großen Fülle pon wichtigen Fragen, die der Entwurf umfaßt und die zum Teil noch ſtrittig ſind, wird das Parlament ſeine ganze Arbeitskraft zuſammenfaſſen müſſen, wenn die Reform ohne weitere größere Verſchleppung durchgeführt werden ſoll. Die Einbringung im Reichstag Berlin, 22. Juni.(Von unſ. Berl. Büüro.) Im Reichs⸗ tag hatten geſtern die Juriſten das Wort. Die erſte Le⸗ ſung des neuen Strafgeſetzbuches wurde in Angriff genom⸗ men. Endlich iſt es ſo weit. An ein Werk, das in jahrzehnte⸗ langer Arbeit heranreifte, ſoll nun vom Parlament die letzte Feile gelegt werden. Das Allgemeine Deutſche Strafgeſetz⸗ buch, das nicht weniger als 413 Paragraphen umfaßt, iſt be⸗ ſtimmt, ſeinen Vorgänger aus dem Reichsgründungsjahr nach mehr als einem halben Jahrhundert abzulöſen, ein umſo denkwürdigeres Ereignis, als es auch des politiſchen Hintergrundes nicht entbehrt. Denn dieſes Werk iſt gleichzeitig auch ein Markſtein in dem geiſtigen Kampf um den Anſchluß. Der Reichsjuſtizminiſter gedachte dieſer Tatſache, die eigentlich wohl an die Spitze ſeiner Ausfüh⸗ rungen gehört hätte, erſt am Ausgang ſeiner Rede. Er pries das gemeinſame Strafrecht, das künftighin— wenige Punkte ausgenommen— in beiden deutſchen Staaten geübt wer⸗ den ſoll, als ein„ſchönes Zeichen der untrennbaren Kultur⸗ gemeinſchaft“. Im übrigen verwahrte Herr Hergt, der man⸗ chen kritiſchen Zuruf von links hinnehmen mußte, ſich gegen die Auffaſſung, als werde durch den Entwurf einer„Gefühls⸗ duſelei“ der Weg bereitet. Die Regterung ſei ſich klar da⸗ rüber, daß noch ſehr eingehende und langwierige Verhand⸗ lungen im Ausſchuß nötig ſein werden, ehe die Vorlage end⸗ gültig verabſchiedet werden kann. Nach Hergt tauchte das ehrwürdige Haupt des alten Ge⸗ hetmrats Kahl von der Volkspartet über dem Rednerpult auf, dem kein geringes Verdienſt an dem Zuſtandekommen des Entwurfes zufällt. Er ſchilderte in bewegten Worten den mühevollen Gang des Werkes und erſparte dem Reichsrat nicht den Vorwurf oftmaligen hemmenden Eingreifens. Der ſozialdemokratiſche Abg. Landsberg zollte dieſer in der Tat meiſterhaften Rede des greiſen Rechtslehrers be⸗ wundernde Anerkennung. In ihr habe ſich die Weisheit des Alters mit dem ſchönen Feuer der Jugend gepaart. Lands⸗ berg ſetzte ſich dafür ein, daß wie in dem öſterreichiſchen ſo auch in dem reichsdeutſchen Entwurf die Todesſtrafe ausge⸗ merzt würde. Von ſeinem Fraktionskollegen Barth mußte ſich der Ju⸗ ſtizminiſter die Rüge gefallen laſſen, daß er es nicht ver⸗ ſtanden habe, die deutſchnationalen Grundſätze ausreichend in dem Geſetz zur Geltung zu bringen. Heute wird die Beratung fortgeſetzt. Ein Veleidiger Streſemanns verurteilt Vor der Großen Strafkammer in Erfurt wurde in einer Berufungsverhandlung der Gutsbeſitzer Hugo Graefe aus Walſchleben zu drei Monaten Gefängnis verurteilt, weil er Außenminiſter Streſemann der Beſtechlichkeit und des Volksverrats beſchuldigt hatte. Die Große Strafkammer verwarf die Berufung ſowohl des Staatsanwalts wie des Angeklagten. 1 * Woldemaras bei Streſemaun. Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann empfing am Dienstag in Berlin den litauiſchen Miniſterpräſidenten Woldemaras, der ihm in Begleitung des litauiſchen Geſandten einen Beſuch machte. Poinlaré ſchwächt ab! Poincars hat inzwiſchen den Verſuch gemacht, den Ein⸗ druck ſeiner Rede abzuſchwüchen, indem er durch die ihm naheſtehende Preſſe die Verſion verbreiten läßt, daß ſeine Ausführungen in Lunéville durchaus dem Geiſte von Lo⸗ earno entſprochen hätten und er Deutſchland höchſtens wieder einmal nur die Bedingungen in die Erinnerung zurück⸗ rufen wollte, von denen Frankreich eine Verſöhnung abhängig mache. Im Gegienſatz zur Rechtspreſſe, die von einer Billigung der Rede durch Briand wiſſen will, verlautet in Briand naheſtehenden Kreiſen, daß Briand von dem Text der Rede ebenſo überraſcht geweſen ſei wie die öffent⸗ liche Meinung Frankreichs. Joron und China 8 London, 22. Juni.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Ein ernſter Konflikt iſt zwiſchen Japan und der Nankinger entſtanden. Der japaniſche Vizekonſul hat im Auftrag ſeiner Regierung Proteſt gegen die Organiſation eines weitverbreiteten antijapaniſchen Boy⸗ kotts erhoben, der nach japaniſcher Auffaſſung von Agenten der Nankinger Regierung eingeleitet worden ſei. Japan for⸗ dert die Entlaſſung der betreffenden Beamten. Wie die„Times“ aus Nanking berichtet, wird die Re⸗ gierung von Nanking den Vorſchlag einbringen, die auslän⸗ diſche Salzkontrolle, die bisher die allerſchärfſte ausländiſche Kontrolle überhaupt war, zu beſeitigen und die Salzſteuer als ein Nationalmonopol wieder herzuſtellen. * Fraktionswechſel. Der Führer der Heſſiſchen Land⸗ wirtſchaftskammer, Abg. Dr. Dehlinger, iſt aus der Frak⸗ tion des Heſſiſchen Landbundes ausgeſchieden und in die Deutſche Volkspartei eingetreten, deren Landtags⸗ fraktion nunmehr auf 9 Sitze geſtiegen iſt. Große Anſchluß⸗Kundgebungen Auf dem„Großdeutſchen Neichsparteitag“ in Wien ab⸗ Aus Wien wird uns berichtet: Auf dem ſoeben ae gehaltenen Reichsparteitag der Großdeutſchen Bußeralu⸗ ſtand der Anſchluß im Mittelpunkt der Partei⸗ gen. Schon in ſeiner Begrüßungsrede führte der obmann Abgeordneter Dr. Wotawa aus: ltspartet „Die Koalitionspolittf, die die Großdeutſche Vo ferlegt auf ſich genommen, habe der Partei ſchwere Opfer an Henſte aber dieſe Opfer ſeien gebracht worden, nicht nur im ju uu des öſterreichiſchen Staates, den die Großdeutſchen uc im als vorübergehende Erſcheinung betrachten, ſondern aſte des Dienſte der Geſamtheit des deutſchen Volkes, in aß mit⸗ künftigen deutſchen Einheitsſtaates. Die Partei Harelur⸗ gewirkt, den Staat Oeſterreich zu erhalten, weilsſonſt rmeld⸗ gen oder Abbröckelungen an die Nachbarſtagten unve gen⸗ lich geweſen wären. Aber die Partei habe nicht zine blick das große Ziel aus den Augen verloren, den der der Leitgedanke war bei der Gründung der ü ſieben Jahren und auch in aller Zukunft das 2 ni⸗ Ziel des politiſchen Handelns bilden werde. Die Staa⸗ nis der Notwendigkeit einer Vereinigung der ei, Be⸗ ten ſei heute in die weiteſten Kreiſe der öſterreichiſchen ms völkerung gedrungen und dieſer erweiterten Erkefolgen müſſe eine erhöhte Aktivität in der Anſchlußfrage in Zu⸗ Auch die peſetzgebenden Körperſchaften würden ſich iſe be⸗ kunft mit dem Anſchlußproblem in intenſiverer Wei ſchäftigen müſſen.“ 4 ſlber Sodann ſprach Sektionschef Bruno Enderes F und Angleichn ragen. Er ſagte: zuger „Schon die deutſchen Naturforſcher und Aerzte, die Heſel⸗ und Turner, und alle jene deutſchen Korporationen und n dem ſchaften, die in den letzten Jahren hierherkamen, bah das Anſchluß vorgearbeitet, aber auch jene Geſetzgeber, 1 der Handels⸗ und Verkehrsrecht im Deutſchen Reiche und atwic⸗ alten öſterreichiſchen Monarchie in gleicher Bahn der Kan ſſt lung hielten. Seit dem Aufleben des Anſchlußge anteff ge⸗ nun die Angleichung auf allen Gebieten in Angr wirt⸗ nommen worden. Wenn auch der volle politiſche ubene ſchaftliche Anſchluß möglicherweiſe noch längere Zeit verhigzele werden kann, ſo kann uns doch Niemand hindern, dieſe el⸗ wenigſtens annähernd auf dem Wege der Angleichung 1 das reichen und dem endgültigen Zuſammenſchluß dadurch au wirkſamſte vorbereiten. nen Der Redner verwies auf die große Tat des n ehaft Strafgeſetzentwurfes, der ein Muſterbeiſpiel Nach⸗ biete, wie die Fachleute hüben und drüben auf ihrem Beſe gebiete frei von Preſtigepolitik und Eiferſüchteleien das auf lteferten, was ſie liefern konnten. Weitere Angleichanggtel dem Rechtsgebiete werden folgen. Auch auf dem Ge 10 der Verwaltung ſoll durch Fortbildungskurſe ichung deutſchem Muſter, durch Beamtenaustauſch uſw., Anglei bewirkt werden. Die Erleichterung der Einbürgerung, wcht⸗ Ideal die doppelte Staatsbürgerſchaft iſt, ſei nach einen ſche klärung des öſterreichiſchen Bundeskanzlers auf dem Mar⸗ Auf dem Gebiete der Soztalpolikik habe ein gem ſamer Ausſchuß die Bearbeitung der Geſamtmaterie tur ariff genommen. Auf dem Gebiete der Schule an en, un d Bildung ſeien der Zuſammenſchluß der Kkabenſer⸗ Büchereien, der Rektorenkonferenzen und der breußiich hnel. reichiſche Schulvertrag vom 18. Oktober 1926 zu verke onal; Auf dem Geblete der Volksbildung und der naſizunh politiſchen Aufklärung des Geſamtvolkes ſei die Arbeit 1 die den„Heimatdienſt“ eingeleitet. Dringend notwendig gehrer⸗ weiteſte Anerkennung der Schulzeugniſſe und der oran austguſch. Die öſterreichiſchen Handelskammern, y ein⸗ die Salzburger, ſeien voll und ganz in das Anſchlußlage reiß getreten, ebenſo das Handwerk. Auch jener Berußs ſſten in dem die Zweifler und Nörgler bisher noch am Aenden 1 55 du ſt 15 e, ſei 55 Begriff, mit wehe Ffahnen ins Anſchlußlager überzugehen.“ 5 te Reichstagsabgeordneter Dr. Mittelmann uberbracte die Grüße der Deutſchen Volkspartet, Reichstagsabgeo okz⸗ Frau Scheidel, die Grüße der Deutſchnationalen Deut⸗ partei. Senator Dr. Brunar, der Vorſitzende der te die ſchen Nationalpartei in der Tſchechoſlowaket, überbracht Grüße der Deutſchen in der Tſchechoſlowakei. Letzte Meldungen Wiltons Amtsantritt neue — Scarbrücken, 21. Juni.(Eigener Bericht) Dee iichen Saarpräſident, Sir Erweſt Wilton iſt geſtern in Sdarbr ber⸗ eingetroffen und hat das Präſidium der Sgarregierungg fie⸗ nommen. Die Sgarpreſſe begrüßt das neue engliſche 148füh⸗ rungsmitglied mit Zuverſicht auf eine neutrale Geſ aßtenen rung. Die Saarbevölkerung erwartet von dem welter abtipt Vertreter der engliſchen Nation den Willen zur Obje und zum fair play. Reſerviſtentumulte in Frankreich 190 Berlin, 21. Juni.(Von unſerem Berliner Bii Nach einer Pariſer Drahtung der„B. Z/ teilt die„OHumantn, mit, daß beinahe in allen franzöſiſchen Regimentern ruhen und unbotmäßigkeiten der einberufenen nbe, ſerviſten ausgebrochen ſind und zwar aus dem 6 weil ſie völlig ohne Vorbereitung zu der Uebung einged her⸗ worden ſeien. Nicht nur habe man für ſie keinerlei ſtens nünftige militäriſche Beſchäftigung gehabt, ſondern meiß e, habe man auchkeinerlei Unterkunft und keine pflegung für ſie ſichergeſtellt. Flugzeugtrümmer im Meer iſchet — Paris, 22. Juni. Nach Blättermeldungen haben Fi eug⸗ an der braſtlianiſchen Küſte in der Nähe von Para trümmer gefunden, die anſcheinend von dem Flugzeng glel⸗ rühren, mit dem Hauptmann de St. Roman mit 2 Afrika⸗ tern die Ueberquerung des Ozeans auf der Strecke Südamerika vor mehreren Wochen verſucht hat. Im Segelboot über den Ozean jührige — London 22. Juni. In Plymouth traf der 631ä nd⸗ Kapitän Thomas Drake ein, der von Charleſton in inem carolina in 54 Tagen trotz ſchwerer Stürme allein in e 12 Meter langen Segelboot den Atlantik durchquert hat. Nachtrag zum lokalen Teil * Familien⸗Tragödie. Heute früh kurz nach 4 Abgechr, den die Bewohner des Hauſes Neckarauerſtraße 20, in Ehe⸗ gu, durch einen Schrei darauf aufmerkſam, daß die 8 den frau des 33 Jahre alten Malers Adam Keiſtler 1 und 3. Stock ihrer Wohnung in den Hof gefallen wa ble! dort bewußtlos liegen blieb. Auch der Ehemann Keiſtzen ſprang offenbar hinterher aus dem Fenſter ine er Hof und fiel in den Schacht des Kellereinganges, wo ſog, ſich einen Schädelbruch und ſonſtige Verletzungen hefran die den ſofortigen Tod zur Folge hatten. Die Eheeren wurde mit einem Schädelbruch und vermutlich inneth Verletzungen in das ſtädt. Krankenhaus eingeliefert. nilt angenommen, daß Keiſtler zuerſt ſeine Frau, die nur gr⸗ einem Hemd bekleidet war, zum Fenſter baneaems erhäl⸗ fen hat und ſich dann ſelbſt hinausſtürzte. Mißliche niſſe ſollen die Urſache der grauſigen Tat ſein. —— *, Feonzertorcheſter hilfreich ein. wichliger Botſchaft.“ ittwoch, den 22. Juni 1927 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 8. Seite. Nr. 28 Stäoͤtiſche Nachrichten Sommers Anfang kitt In der vergangenen Nacht um 12 Uhr hat mit dem Ein⸗ Gber Sonne in das Zeichen des Krebſes kalendermäßig abge ommer begonnen. Ganz heimlich iſt alſo der Frühling le reiſt. Allerdings nicht in ſtockdunkler Nacht, denn wir 7 5 immer noch in der Zeit der„hellen Nächte. Wird nun Iihridetter beſtändiger, ſommermäßiger werden? Der hundert⸗ 5. Kalender gibt darauf keine ſehr günſtige Antwort. arnach ſoll das Wetter von heute bis zum Monatsſchluß giſlic unfreundlich ſein. Für den 4. Juli iſt ſogar Reif an⸗ 1 ſagt. Nachmittags ſoll es donnern und dann ſchön bis zum ſcho uli ſein. Hoffen wir, daß wir wenigſtens vom Reif ver⸗ w nt bleiben. Das Donnern wäre ja zeitgemäßer. Aber da 85 in Zeiten Sommer hatten, in denen es noch winterlich iberben ſollte, müßten wir uns eigentlich längſt das Wundern r das Wetter des Jahres 1927 abgewöhnt haben. ſche Der letzte meteorologiſche Frühlingstag hat ſich übrigens 8* recht ſommerlich angelaſſen. Die Höchſttemperatur er⸗ ichte geſtern 26,2 Grad C. gegen 19 Grad C. am Montag. dete Gartenlokale hatten infolgedeſſen ſchon nachmittags Hoch⸗ 5 rieb. So war die Terraſſe des Friedrichsparkes beſetzt wie 5 Ausnahmetagen und auch zum Abendkonzert fanden ſich iele Gäſte ein. Da die Kapelle Becker verhindert war, ſprang Bapellmeiſter Homann⸗Webau mit ſeinem Mannheimer f Wenn man berückſichtigt, daß Kapelle ſehr anſtrengende Tage hinter ſich hat, muß man Vo ſehr ſorgfältigen Durchführung der abwechſlungsreichen mörtragsfolge alle Anerkennung zollen. Das Temperatur⸗ (lonmum war in der vergangenen Nacht mit 13,8 Grad C. ſra Grad.) ebenfalls ausgeſprochen ſommerlich. Heute üh zeigte das Thermometer 16,6 Grad(14,6 Grad) C. an. 1 Sch. 5* Weiterer Rückgang der Zahl der Erwerbsloſen im Amts⸗ ezirk Mannheim. Die Zahl der beim Arbeitsamt Mannheim, ffentlicher Arbeitsnachweis für den Amtsbezirk Mannheim, gemeldeten Arbeitsſuchenden betrug am 8. Juni 11 266 7414 ml., 3 852 wbl.). Davon entfallen 9085(5 965 ml., 3 120 wbl.) auf den Stadtbezirk und 2181(1449 ml., 732 wbl.) auf den Landbezirk. Von dieſen Erwersloſen werden 4 308(3 249 ml., 00 wbl.) von der Erwerbsloſenfürſorge, 2021(1 500 ml., 52¹ wbl.) von der Kriſenfürſorge unterſtützt. Da am 1. Juni flie Zahl der Arbeitſuchenden auf 11298 ſich belief, iſt ein wei⸗ Iber Rückgang um 32 eingetreten. Bei den männ⸗ ichen Erwerbsloſen iſt die Zahl um 152 zurückge⸗ gangen; dagegen iſt bei den weiblichen Erwerbsloſen eine Zunahme um 120 feſtzuſtellen. Die Vermittlungstä⸗ ligkeit iſt in der Berichtswoche wieder ſehr lebhaft gewꝛſen. Sie erſtreckte ſich ſo ziemlich auf alle Berufsgruppen. Nur in der Tabak⸗ und Zigarreninduſtrie und im Bekleidungs⸗ gewerbe war ruhiger See der teilweiſe zu Ent⸗ laſfungen führte, zu beobachten. Die günſtigere Entwicklung des Baugewerbes hat jetzt auch beſſere Arbeitsmöglichkeiten für die in großer Zahl vorhandenen Bauhilfsarbeiter und Erdarbeiter gebracht. Der Pfänderbeſtand beim Mannheimer Leihamt betrug Ende Npril 28 825 Stück mit einem Werte von 279 211 J. Im Mai belief ſich der Zugang auf 12 748 Stück mit einem Werte von 104 680 ,, der Abgang auf 10678 Stück mit einem Werte von 90 062, ſodaß ſich der geſamte Pfänderbeſtand Ende Mai auf 30 895 Stück mit einem Werte von 293 829/ ſtellte. * Epileptiſcher Anfall. Ein 37 Jahre alter Arbeiter erlitt geſtern auf der Seckenheimer Landſtraße einen epileptiſchen Uunfall Der Erkrankte wurde ins ſtädtiſche Krankenhaus ver⸗ racht. Tagung des Südweſtdeutſchen Kanalvereins Der Südweſtdeutſche Kanalverein für RKhein, onau und Neckar e. V. in Stuttgart hält am 28. und 29. Juni ſeine diesjährige Tagung in Mannheim und Hei⸗ delberg ab. Am 28. Juni, nachmittags von 4 bis 7 Uhr iſt in annheim Beſichtigung des Schloßmuſeums und des Plane⸗ tariums vorgeſehen, um 7 Uhr Lichtbildervortrag von Strom⸗ baudirektor Konz über das Thema„Der Stand der Bau⸗ arbeiten am Neckarkanal“, um 87 Uhr gemeinſames Abend⸗ eſſen und geſelliges Beiſammenſein im Friedrichspark⸗Reſtau⸗ rant. Mittwoch, 29. Juni(Peter und Paul) findet morgens um 9 Uhr eine Motorbootfahrt auf dem Neckar nach Heidel⸗ berg mit Beſichtigung der fertiggeſtellten Bauten der Stau⸗ ſtufe Ladenburg, der Stauſtufe Wieblingen und der Bauarbei⸗ ten an der Stauſtufe Heidelberg ſtatt. Nachmittags um! Uhr Ankunft in Heidelberg an der Stadthalle, anſchließend Mit⸗ gliederverſammlung und gemeinſames Mittageſſen im Reſtaurant der Stadthalle, nachdem Abfahrt im Motorboot nach der Stiftsmühle zum Nachmittagskaffee. Abends 9 Uhr Beleuchtung der Südfront des Heidelberger Schloſſes. Treff⸗ vunkt auf der Molkenkur. Zwee⸗erlee Gekebbde Mr hot gekebbt in alder Zeit Viel mehr wie heit, ihr liewe Leit. Elf Rotsherre hot's emol die Kebb In ſosere kleene Schtadt gekoſcht, Sell Richtſchwert is ſchun lang verroſcht. Dr Hofnarr hot de zwelfde Herr Bewahrt vorr dem verfluchde Gſcherr. Seilnſ Witz bezwingt de ſchtrenge Ferſcht. Der frogt'n, wiem es Kebbe gfallt, Do guckt'r ernſcht uff die Gewalt Un ſecht, daß er ſeiln) Freed draln) heet, Wann jeder Hals widder ausſchlage dhe!. Do werd'r zwelft alt Rootsherr 5760, Er heilt halblaut vor lauder Freed, Doch die Gekebbde dhuenem leed. In Mannem vier Gekebbde ſchteh Vor'm Roothausdorn, des is nit ſchee, Doch norr forr korzi Zeit, ihr Leit, Sie brauche nit zu daure eem, Sie ſchlage widder aus, s ſin Gedderbeem! A. Göller. * *Eine mutige Tat vollbrachte der 11 Jahre alte Wilhelm Zizmann, Sohn des Straßenbahnſchaffners Johann Ziz⸗ mann, Lutherſtraße 25, der geſtern abend einen 4jährigen Knaben, der bei der Bootsüberfahrt Adler in den Neckar ge⸗ fallen war, vom ſicheren Tode des Ertrinkens gerettet hat. Der Vorfall iſt eine erneute Warnung, die Kinder nicht an offenen Gewäſſern und beſonders nicht an den Bootsüber⸗ fahrten ſpielen zu laſſen. * Maſſenbeſuch des Heidelberger Schloſſes. Das Heidel⸗ berger Schloß wurde im Monat Maz von insgeſamt 27685 Perſonen beſucht; darunter befanden ſich 54 Vereine von Lör⸗ rach, Raſtatt, Mettenheim, Ablersbach, Heilbronn, Stuttgart, Köln, Eßlingen, Münſter, Worms, Ludwigsburg, Dresden, Hochſpeyer u. a. ſowie 112 Schulen, darunter von Darmſtadt, Sagarbrücken, Frankfurt, Worms, Stuttgart u. a. * Die diesjährige Zuſammenkunft der Kameraden der ehem. 4. Fußart.⸗Munit.⸗Kolonne 1/18 findet in Karlsruhe am 26. und 27. Juni ſtatt. Alles weitere durch Kamerad Karl Reiff, Karlsruhe, Kreusſtraße 27. Stenographiſches Weltſchreiben Bei dem kürzlich abgehaltenen ſtenographiſchen Wett⸗ ſchreiben erhielten folgende ſtädtiſche Beamte und An⸗ geſtellte Preiſe: 240 Silben: je einen erſten Preis: Stolz Karl(Per⸗ ſonalamt), Bieler Auguſt(Hauptverwaltung), Klemann Heinrich(Hauptverwaltung), Albrecht Hermann(Perſonal⸗ amt), Größle Adolf(Fürſorgeamt). 5 220 Silben: je einen erſten Preis: Späth Käthe (Straßenbahnamt), Bauder Peter(Perſonalamt), Suh m Wilhelmine(Nationaltheater), Brandſtädter Otto(Tief⸗ bauamt). 200 Silben; je einen erſten Preis: Köhler Auguſt (Krankenanſtalten, Kraft Nikolaus(Stadtratskanzlei), Mack Johanna(Perſonalamt), Sibold Juliana(Werke). 175 Silben; ſe einen erſten Preis: Hublitz Luiſe(Ar⸗ Maier Klara(Hochbauamt), Meiſter Wilhelm(Für⸗ orgeamt). 150 Silben: je einen erſten Preis: Conrad Eliſabeth (Handelshochſchule), Dalheimer Berta(Werke), Lehmann Hans (Gewerbeſchule), Breunig Anna(Nachrichtenamt), Harbig Walter(Krankenanſtalten), Colonius Ilſe(Mieteinigungs⸗ amt), Fey Martha(Werke), Schüttler Clara(Krankenanſtal⸗ ten), Walter Luiſe(Sparkaſſe); einen zweiten Preis: Schmückle Johanna(Sparkaſſe). 125 Silben: je einen erſten Preis: Bühler Anna (Nachrichtenamt), Schäfer Emmy(Hauptverwaltung), Schmitt Rudolf(Reviſionsamt), Schöllig Erwin(Hauptverwaltung), Völker Kurt(Stadtratskanzlei), Bundſchuh Irma(Werke), Groß Eliſabeth(Hauptverwaltung), Jäger Maxia(Werke), Kögel Karl(Mieteinigungsamt), Leiſt Mathilde(Gemeinde⸗ gericht), Huber Emil(Handelsſchule), Link Roſa(Mieteini⸗ gungsamt), Staab Friedrich(Stadtkaſſe), Bader Maria(Tief⸗ bauamt],. Barth Elſe(Werke), Schmutz Auguſt(Stadtkaſſe), Dantes Emil(Werke), Dieterle Paula(Werke), Grünewald Amanda(Reviſionsamt), Knittel Sophie(Maſchinenamt), Hettinger Emma(Maſchinenamt), Pimiskern Roſa(Werke), Zaiſer Lieſel(Fürſorgeamt), Herb Friedel, Mayer Maxria (Krankenanſtalten), Schäfer Margarete(Werke), Schneider Liſelotte(Unterſuchungsamt), Volz Elfriede(Werke), Hof⸗ mann Anna(Handelshochſchule), Nann Frieda(Fuhr⸗ und Gutsverwaltung); je einen zweiten Preis: Neubauer Paul (Sparkaſſe), Hettinger Eugenie(Werke), Waldbauer Hilde (Schularztſtelle), Mack Maria(Maſchinenamt!). Außerdem gab ſes noch eine Anzahl erſte Preiſe in der Geſchwindigkeitsſtufe von 100 Silben. St..⸗A. Die Jagd im Juni Die Natur zeigt ſich jetzt in ihrem ſchönſten Schmuck. In Blütenpracht prangen Wald und Flur. Felder und Wieſen zeigen üppigen Wuchs, der dem Jungwilde und dem brütenden Wildgeflügel willkommene Deckung bietet. Das iſt aber bei Wieſen und Kleefeldern auch mit einer ernſten Gefahr ver⸗ bunden, da der Mähmaſchine manches Gelege, Junghaſen und Rehkitze, zum Opfer fallen. Vieles, beſonders bei den Reb⸗ huhngelegen, kann jedoch hintangehalten und vermindert wer⸗ den, wenn der Jagdͤberechtigte ſich mit den Landwirten gut ſtellt, ihnen Vorſicht beim Mähen anempfiehlt und Beloh⸗ nungen für ausgemähte Gelege ausſetzt, die man zu Hauſe fertig ausbrüten laſſen kann. Im großen und ganzen iſt der Juni noch Hegemonat. Nur die Jagd auf den Rehbock iſt in vielen Staaten frei. Doch macht ſich das Beſtreben immer mehr geltend, die Jagdzeit auf den Rehbock über den Juni hinaus vorzuſchieben. Gleichwohl gibt es für den Jäger reichlich zu tun. Das Jungwild bedarf ſeines ganz beſonderen Schutzes, dem von allen Seiten Gefahren drohen. Dem Haar und gefiederten Raubwilde, ebenſo den Krähen und Elſtern, iſt vermehrt auf ihr Tun zu ſehen, ebenſo iſt den jagenden Hunden, ſtreunenden Katzen, den Eingriffen Unberufener und der Tätigkeit der Wilderer ein wachſames Auge zu ſchenken. Faſanen führen bereits junge Geſperre und Mitte und Ende des Monats pflegen auch die meiſten Gelege der Rebhühner auszufallen. Die Mehrzahl der Rehkitze wird im Juni geſetzt, auch ſetzen Rot⸗ und Damtiere 19 5 Einzelne Hirſche beginnen Ende des Monats zu fegen. ie können uns verraten, ob es ſich um jagdbare Hirſche oder um gute Schaufler handelt. Suhlen und Salzlecken werden gern angenommen. Die Jungenten fallen aus, daher iſt an Tümpeln, Wald⸗ teichen und dergleichen für Ruhe und Schutz vor Menſch und Tier zu ſorgen. Jür die im nächſten Monat beginnende Entenjagd ſind auf Seen und großen Teichen Schießſchneiſen durch den Schilfgürtel aufzuhauen und auszumähen. Dieſes rühzeitige Schaffen von Schießbahnen hat den Vorteil, daß ich die Enten an die Schneiſen gewöhnen und ſie vertraut bei der Jagd überſchwimmen, während ſie ſonſt ſolche tauchend unter Waſſer nehmen. Raubvögel haben Junge und können am Horſte kurz gehalten werden, wenn man ſie nicht ſchonen will. Die Horſte verraten ſich durch das Geſchrei der Jungen und das am Boden liegende Geſchmeiß, falls der Horſt in dichten Fichtenbeſtänden bislang nicht gefunden werden konnte. * * Einreiſe nach Ungarn. Fremde Staatsangehörige kön⸗ nen in beſonders berückſichtigungswürdigen, möglichſt nach⸗ weisbaren Fällen(z. B. Todesfall, ſchwere Erkrankung, ärztl. Operation, unaufſchiebbare, wichtige Obliegenheiten) auch ohne das Einreiſeviſum der zuſtändigen ung. Aus⸗ landsbehörde ins Land eingelaſſen werden. Der ohne Viſum eingelaſſene fremde Staatsbürger wird durch eine von der Grenzexpoſitur(Hauptmannſchaft der Kgl. Ung. Staatspolizei) bezw. vom Kgl. Ung. Hafenkapitanat im Paß eingetragene Weiſung verpflichtet, das Viſum nachträglich bei der Paßab⸗ teilung des Kgl. Ung. Miniſteriums des Aeußern(Budapeſt II, Füucca I) einzuholen. Den fremden Staatsbürgern, die nicht nach Budapeſt reiſen, bezw. die durch das Land durch⸗ reifen, erteilt die einlaſſende Behörde das nachträgliche Viſum. Eine Uebertretung begeht und wird beſtraft: Wer ſeine Reiſe mit einem Durchreiſeviſum unterbricht wer ſich mit einem Durchreiſeviſum im Lande aufhält; wer, nachdem er im Sinne dieſer Verordnung ohne Viſum nach Ungarn ein⸗ gelaſſen wurde, entgegen der in ſeinem Paß eingetragenen Weiſung das Viſum bei der Paßabteilung des Kgl. Ung. Miniſteriums des Aeußern nicht eingeholt hat, bezw. ohne ein ſolches nachträglich eingeholtes Viſum das Gebiet des Landes verlaſſen will. macht das Waſſer des täglichen Bades, der Waſchungen und Ab⸗ reibungen zum natürlichen Heil⸗ und Schönheitsmittel.— Durch »den Zuſatz von Kaiſer⸗Borax wird das Waſſer weich, reinigungs⸗ kräftig und antiſeptiſch und gewinnt wundervoll belebende Wir⸗ kung auf die Verſtärkte Hautatmung und raſchere Blutzirkulation heben Wohlbefinden und Leiſtungsfähigkeit und ſo iſt die Körperpflege mit Kaiſer⸗Borax der natürlichſte Weg zu Ge⸗ ſundheit und Schönheit.— Kaiſer⸗Borax wird niemals loſe, ſondern nur in der be⸗ kannten roten Original⸗Packung geliefert, welche für die Reinheit der Ware garantiert.— Ausführliche Gebrauchsanweiſung liegt jedem Karton bei Feinrich Mack Nachf., Ulm. D. Der Kammerdiener des Königs Eine heitere Skizze. Von Alexander v. Gleichen⸗Rußwurm Als er zu Bett gegangen und die Geſellſchaft der aufwar⸗ tenden Kavaliere entlaſſen war, fragte König Franz J, ſeinen Kammerdiener, Louis Brabant:„Nun Louis, Du biſt ja trau⸗ rig. Was iſt mit Dir?!“ „Herr, Ihr werdet lachen, es iſt um ein Mädchen. „Du kannſt doch ſo viele haben, wie Du willſt— hüb⸗ ſcher Burſch, des Königs Kammerdiener.“ „Viele, aber die Eine nicht. Die Eltern ſind Kaufleute und wollen einen reichen Geſchäftsmann für ihr Kind.“ „Du biſt doch nicht auf den Kopf gefallen. Streng Dich an, Louis— ein guter Scherz erobert die Braut.“ „Das iſt's, Herr! Ihr bringt mich auf den rechten Weg.“ Schon lachte Louis Brabant, und ſein Lachen klang aus den Falten des Himmelbetts und aus der Stubenecke weit 57 ſo daß der 928585 mitlachte und meinte:„Du wirſt's ſchon achen, Spaßvogel.“ 5 Bann er ſich um und Louis verließ das Gemach, nachdem er vorſichtig die Kerzen gelöſcht. — Des Königs Kammerdiener ſchlenderte noch durch die Stadt Paris und kam am Haus des Bankiers Saint⸗Gille vorüber. Er ſah Licht im Hauſe und vermutete den Geizhals über ſeinen Büchern. Da blitzte ihm ein Gedanke durch den Kopf: bei dem wollte er ſeine Kunſt verſuchen und ein Probeſtückchen machen, ehe er das Bräutchen von ſeinen Eltern erliſten würde. Er klopfte lautdröhnend an die Haustür mit dem bron⸗ zenen, ſchöngezierten Griff, klopfte noch einmal und noch ein⸗ mal, aber es dauerte lange, bis der Alte die Treppe herunter⸗ kam, durch ein Fenſterchen auf die Straße ſpähte und nach dem Begehren des ſpäten Beſuches fragte. Der Kammerdiener des Königs, Herr Saint⸗Gille, mit erkannte den Mann und erhob die Leuchte Saint Gille erh 0 ſagte er.„Kommt herein. UAfnete: 175 9775 Herr Brabant“, as wo 1 „Gelde, Jantete die kurze Antwort. „Das wollen alle von mir. Wozu? Warum? Wie viel?“ Sie waren im Zimmer des erſten Stockes angekommen, 3 als Brabant erwiderte:„Dreitauſend Livres für den Krieg egen die Türken.“ . 5„Macht keine Witze! Türkenkrieg? Kein Menſch ſpricht avon.“ „Ihr ſeid auch der Erſte, der davon erfährt. Ihr gebt für die Vorbereitung dreitauſend Livres und könnt mit der Nach⸗ richt zehntauſend verdienen. Das Geſchäft bring ich Euch.“ Ihr lügt und wollt das Geld vertun, um das Ihr mich geprellt habt.“ „Bei allen Heiligen“, begann Louis zu ſchwören da ſetzte er plötzlich ab, ein Seltſames geſchah und Herr Gille, deſſen Frömmigkeit in ſtarkem Aberglauben auslief, zitterte an allen Gliedern. „Bei Eurem Seelenheil,“ klang eine Stimme laut und dro⸗ hend von der Decke des Zimmers,„helft die Ungläubigen zu bekämpfen! Ihr macht viele Sünden gut, gebt Ihr das Geld.“ Louis ſtand mit niedergeſchlagenen Augen vor dem Er⸗ ſchrockenen:„Macht, was Ihr wollt“, ſagte er einfach und wen⸗ dete ſich zum gehen. Doch Herr Saint⸗Gille griff in ſeine Kaſſe, entnahm ihr mit unruhigen Händen das Geld und drängte es dem Kammer⸗ diener auf:„Nehmt, nehmt!“ 7 Der ließ es ſich nicht zweimal ſagen, zählte die Summe, ſteckte ſie ein und empfahl ſich. Als Brabant das Haus verlaſſen hatte, wankte der Ban⸗ kier wieder hinauf, ſank ermattet auf ſeinen Seſſel und ſtöhnte: „Der Schrecken! Aber eine gute Tat— und ein gutes Geſchäft.“ Am andern Vormittag erſchien des Königs Kammerdiener fein angetan im Hauſe des Kaufmanns Lecadieu und ließ ſich von ſeiner Angebeteten, der ſüßen Margot, ins Empfangs⸗ zimmer führen. Margot hatte ein verweintes Geſichtchen und flüſterte:„Louis, die Eltern geben nicht nach, ich muß den Wirt an der Ecke heiraten, den dicken, reichen Witwer!“ „Keine Angſt! Heute geben ſie nach“, meinte er ebenſo leiſe und drückte im Dunkel der Treppe dem Mädchen einen herzhaften Kuß auf die Lippen Dann wartete er oben im Zimmer, bis Herr und Frau Lecadieu ſteif und mit wichtigen Mienen ins Zimmer traten. Zierlich geſetzt, wie es der Zeitgeſchmack erforderte, ſtellte Louis Brabant ſeinen Antrag bei Margots Eltern und fügte mit offenſichtlichem Stolz, wenn auch ein wenig verlegen hin⸗ zu, daß er der Gnade des Königs dreitauſend Livres verdanke. Madame Leie zerdrückte wohl ein Tränchen und ſtieß Herrn Lecadieu wie un. ßtlich an, er könne vielleicht doch aber der Kaufnann blieb in ſeiner Abſage feſt. Er wollte nun einmal nichts von leichtſinnigen Leuten wiſſen, von denen der Hof nur ſo wimmele. 105 75 Leiſe war Margot wieder ins Zimmer geſchlichen und drängte ſich hinter die breiten Röcke der Mutter.„Mein Va⸗ ter!“ flehte ſie von dort mit erhobenen Händen. „Schweig!“ donnerte dek Haustyrann.— Da.. ein Wun⸗ der, die Frauen bekreuzten ſich. Aus der Ecke des Zimmers, wo das Bild der Madonna hing, tönte eine zarte Stimme: „Lecadieu, gehe in Dich. Haſt Du Dein Weib glücklich gemacht? Willſt Du Deine Tochter auch unglücklich machen? Nur aus gemeinem Geiz? Gib ſie dem braven Mann.“ Lecadieu ſtarrte in die Ecke. Er wußte nicht, wie ihm ge⸗ ah. Seligkeit willen, Lecadieu,“ ſchrie die Mutter, „gib nach!“ Und Lecadieu gab voller Angſt ſeine Einwilligung, wie in der Nacht Herr Saint⸗Gille das Geld gegeben hatte. Die kleine e war glücklich und kniete nieder vor dem wundertätigen 4 0— 1 Als der König am Abend wieder zu Bett gegangen war, lachte Louis Brabant vor Vergnügen und konnte ſeine Freude nicht an ſich halten.„So luſtig, Louis?“—„Ja, Herr, Euer Rat hat mir geholfen. Euch verdanke ich mein Glück, denn Ihr habt mir zu einem guten Gedanken verholfen.“ Dann erzählte er, was geſchehen war. „Einmal“, ſagte ihm der König darauf,„haſt Du Deine Kunſt aus dem Bauche zu ſprechen, ſchlecht angewendet, und das verdient Strafe, das zweite Mal gut, und das verdleur Lohn. Zur Strafe trägſt Du Herrn Gille die dreitauſend Liv⸗ res wieder ins Haus und begleiteſt mich in den Türkenkrieg, denn Du haſt recht aufgeſchnappt, er bricht wirklich aus. Zum John für Deine Brautwerbung, die mich weidlich lachen macht, ſchenk ich Dir dreitauſend Livres. Auf die hin kannſt Du het⸗ raten, wenn der Feldzug vorüber iſt.“ Und ſo geſchah's. —— e des Würzburger Stadttheaterg. Anläßlich des 60. Geburtstages des im Kriege auf Java ge⸗ ſtorbenen Dichters Max Dauthendey veranſtaltet das Theater ſeiner Heimatſtadt am 28. und 29. Juni eine Gedächtnisfeier. Am 28. Juni gelangen im Stadttheater Würzburg die beiden Dramen„Glück“ und„Das Kind“ zur Urauffüh⸗ rung Am 29. Iunti wird(ebenfalls im Stadttheater) in Ver⸗ bindung mit der.l⸗gruppe der Deutſchen Akademie eine dem Schaſſen des Dichters gewidmete Morgenfeier ſolgen. 0 —————... ̃—. Seite. Nr. 281 Mittwoch, den 22. Junt 1927 Kommunale Chronik Heidelberger Bürgerausſchuß Kr. Heidelberg, 21. Juni. Der Bürgerausſchuß beriet in ſeiner heutigen Sitzung zuerſt die ſtadträtliche Vorlage Erhebung einer Bierſteuer Der Stadtverordnetenvorſtand befürwortet die Vorlage mit Stimmenmehrheit. Obmann Schmitt glaubt, daß durch die Steuer keine Bierpreiserhöhung erfolgen müſſe. Die Kom⸗ muniſten beantragen Ablehnung, eventuell ſollte Bier, das in Kantinen und an Bauſtellen verabreicht wird, ſteuerfrei blei⸗ ben, während die Demokraten einzelue Streichungen von ſteuerfrei erklärten Bieren verlangen, der Vorlage im Gan⸗ zen aber durch Stv. Dr. Pfeffer zuſtimmen. Stadtrat Ammann(Soz.]) glaubt, daß das Bier um keinen Pfennig billiger werde, wenn die Bierſteuer abgelehnt werde, da es ſich gar nicht um eine neue Steuer handle: ſeine Fraktion nehme die Vorlage an. Ohne weitere Debatte wird die Vor⸗ lage angenommen unter Ablehnung der Abänderungsanträge. Wohnungsbauprogramm für 1927 Zu dieſer Vorlage ſind eine Anzahl Anträge eingelaufen. Die Demokraten beantragen, die Zinſen für aufzunehmende Anleihen aus den Erträgniſſen der Gebäudeſonderſteuer zu decken. Die Sozialdemokraten verlangen, daß bei Wohnungs⸗ bauten mit ſtädtiſchen Darlehen auf möglichſt niedrige Geſtal⸗ tung der Wohnungsmiete gedrängt wird. Der Stadtrat ſolle die nach den Friedenswerten errechneten Mieten für ſtädtiſche Wohnungen nachprüfen. Die Vorlage wird vom Stadtver⸗ ordnetenvorſtand befürwortet, die einzelnen Fraktionsredner knüpfen die verſchiedenſten kritiſchen Bemerkungen daran. Sty. Dr. Kaufmann(Dem.) glaubt, daß bei dem nach⸗ gewieſenen Rückgang der heiratsfähigen Bevölkerung etwa 1932 der Wohnungsbedarf gedeckt ſein werde. Bei Baudar⸗ lehen der Stadt dürfe die Bürgſchaftsübernahme der Stadt 60 Prozent des amtlichen Schätzungswerts(ie Stadt bean⸗ tragt 75 Prozent) nicht überſteigen. Stv. Hofmann(Soz.) erhofft von der Vorlage eine Belebung der Bautätigkeit und eine Verbilligung der Mieten durch das ſtärkere Wohnungs⸗ angebot. Er wünſcht den Bau eines Lehrlingsheims und den Ausbau der Jugendherberge. Die Kommuniſten ſind mit der Vorlage nicht zufrieden, ſie verlangen, daß alle verfügbaren Mittel für den ſtädtiſchen Wohnungsbau in Anſpruch ge⸗ nommen werden, werden aber der Vorlage zuſtimmen. Auch die Vereinigten bürgerlichen Gruppen(Stv. Schmieder) ſtimmen der Vorlage zu. Bürgermeiſter Amberger ſpricht gegen den erſten Teil des demokratiſchen Antrags, glaubt da⸗ gegen, daß die Stadtverwaltung in der Regel bei der hypothekariſchen Sicherheit nicht über 60 Prozent hinausgehen wird. Die Stadt werde in erſter Linie den Bau billiger Woh⸗ nungen fördern. Die Nachprüfung der Mieten von ſtädtiſchen Wohnungen ſei im Gange. Der Reöoner nimmt die Bau⸗ genoſſenſchaften gegen den Vorwurf der Spekulation in Schutz. Der Bau eines Lehrlingsheims ſei zu befürworten. Oberbürgermeiſter Dr. Walz: Die Wolnungsnot ſei beute eine Geldnot; es gelte vor allem billige Wohnungen zu ſchaf⸗ fen. Hier ergebe ſich für die Architekten ein gutes Betätigungs⸗ feld. Die Vorlage wird ſodannä einſtimmig angenom⸗ men. Straßenherſtellungen Die hierfür geforderten Mittel in Höhe von 105 000 Mk. werden genehmigt. ebenſo der Betrag von 58 000 Mk., der für Erhöhung des Wohnungsgeldzuſchuſſes für die ſtädtiſchen Beamten benötigt wird. Der Antrag, den Stadtrat zu ermächtigen, den Wohnungsgeldzuſchuß für die ſtädtiſchen Beamten und Angeſtellten künftig entſprechend den jeweiligen Reichsbeſtimmungen zu regeln, wird abgelehnt. Stadtrat Böning(Komm.) benutzt die Vorlage, um gegen einzelne zu hohe Gehälter zu proteſtieren, erwähnt vor allem den in letzter Zeit in der Ortspreſſe öfters beſprochenen Fall des 2. Direktors der ſtädtiſchen Straßenbahn. Oberbürger⸗ meiſter Dr. Walz weiſt nach, daß gerade in dieſem Fall die Stadt durch die Kombination der beiden Poſten nur Vor⸗ teil hat, daß ſie dadurch weniger Ausgaben hat. Stv. Schmidt(Ver. bürgerl. Gr.) wünſcht eine Generalreviſion des ſtädtiſchen Beſoldungstarifs. Stv. Harrer(D. V..) wünſcht beſſere Klärung der Einſtufungsverhältniſſe der ſtädt. Beamten und lehnt die Vorlage ab. Sty. Schüſck(Soz.) pole⸗ miſiert gegen die Parteien, die für Mieterhöhungen geſtimmt Hätten, aber den Beamten gegenüber nicht die Konſequenzen ziehen wollen. Stv. Sieferer(Zentr.) hält eine Ablehnung der Vorlage für eine Blamage. Die Vorlage betr. Errichtung von Religions⸗ lehrerſtellen an der Gewerbeſchule und en der Handelsſchule, die ſchon einmal den Bürgerausſchuß be⸗ ſchäftigt hat, wird(auf kommuniſtiſchen Antrag) in nament⸗ licher Abſtimmung angenommen. Gegen 7 Uhr wird die Sitzung geſchloſſen. Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Badiſcher Kreisvertretertag Im Städtiſchen Kaufhaus in Freiburg i. Br. wurde am Samstag eine Tagung von Vertretern ſämt⸗ licher badiſcher Kreisräte abgehalten, die eine um⸗ fangreiche Tagesordnung zu erledigen hatte. Der Vorſitzende, Oberlandesgerichtsrat Stritt⸗Karlsruhe, begrüßte neben den alten Mitarbeitern insbeſondere die durch die Neuwahlen neugewählten Mitglieder der Kreisräte und gab der Hoffnung Ausdruck, daß ſie ebenſo wie die alten ihre ganze Tatkraft in den Dienſt der Verwaltung ſtellen mögen. Präſident Kopf⸗ Freiburg, überbrachte Grüße des Stadtrats und wünſchte der Tagung beſten Erfolg. Zum Punkt 1 der Tagesordnung betreffend Referen⸗ tenentwurf eines badiſchen Wohlfahrtspflege⸗ geſetzes nahm Oberbürgermeiſter Meiſter das Wort, um zunächſt die Grundzüge der beiden vom Miniſterium des In⸗ nern ausgearbeiteten Referentenentwürfe darzulegen Nach⸗ dem der erſte Entwurf die Ablehnung der Gemeinde⸗ und Landgemeindeverbände ſowie des Städteverbandes erfahren hatte und eine entſprechende Eingabe an das Miniſterium ge⸗ richtet worden ſei, habe nun das Junenminiſterium einen zweiten Entwurf ausgearbeitet, der eine Vermehrung der ſtädtiſchen Fürſorgeverbände von 16 auf 21, und zwar für alle Städte von 8000 Einwohnern an, vorſieht, während die 40 ländlichen Fürſorgeverbände verbleiben ſollen. Die Aufgaben des Landesfürſorgeverbandes ſollen in dieſem Entwurf durch das Miniſterium des Innern ſelbſt behandelt werden, dem ein Landesausſchuß für Wohlfahrts⸗ pflege zur Seite ſtehen ſolle. Von den Koſten will der Staat ein Drittel der Aufwendungen für die gehobene Fürſorge übernehmen. Zur Prüfung dieſes Entwurfes haben die elf Kreiſe einen Ausſchuß beſtellt, der nach eingehen⸗ der Beratung zu einer völligen Ablehnung gekommen ſei, denn der Entwurf bedeute nicht weniger als eine Verſtaat⸗ lichung und Bürokratiſierung der Fürſorge. Die Kreiſe haben folgende Forderungen aufgeſtellt: 1. Zu Trägern der geſamten Fürſorge ſind grundſätzlich die Gemein⸗ den zu beſtellen; 2. an beſonders belaſtete Gemeinden ſind im Bedarfsfalle Kreiszuſchüſſe zu gewähren: 3. das Land wird er⸗ ſucht, den Gemeinden künftighin ein Drittel des geſamten Fürſorgeaufwandes zu erſetzen und 4. die Geſundheitspflege iſt unter allen Umſtänden den Kreiſen in bisherigem Umfang zu belaſſen. Dieſe Entſchließung wurde ſodann ohne beſon⸗ dere Beſchlußfaſſung angenommen. Zum Punkte„Alenderun der Kreiswahlord⸗ nung“ wurde eine Kommiſſion beſtellt, die geeignete Vor⸗ ſchläge unterbreiten ſoll. Betreffend den Punkt„Schweine⸗ ſchauen“ der Badiſchen Landwirtſchaftskammer kam man dahin, direkte geldliche Zuwendungen hierfür an die Landwirtſchaftskammer möglichſt zu vermeiden. In der Frage der Benennung der Landwirtſchaftlichen Kreis⸗ winterſchulen ſoll den Gemeinden die Bezeichnung in jedem einzelnen Falle überlaſſen bleiben. In der Angelegen⸗ heit der Ruhegehaltsverhältniſſe der Kreisſtraßen⸗ und Wegwärter war von Karlsruhe ein Antrag ein⸗ gegangen, der Kreis möchte die Ruhegehaltsverhältniſſe der Wärter ebenſo einrichten, wie ſie beim Staate ſind. Nach län⸗ gerer Diskuſſion kam man ſchließlich dahin überein, zunächſt eine Kommiſſion einzuſetzen, die prüfen ſoll, ob und welche Aenderungen an den bisherigen Ruhegehältern vorgenom⸗ men werden ſollen. Einen breiten Raum in der Diskuſſion nahm die Frage der„Wandererfürſorge“ ein. Aus einer Statiſtik, die der Vorſitzende verlas ging hervor, daß die Zahl der Durch⸗ reiſenden in ſämtlichen badiſchen Kreiſen im Jahre 1926 437 740 Perſonen betragen habe, darunter Jugendliche 82 675. Angeſtrebt werden müſſe, eine Verbeſſerung insbeſondere in hygieniſcher Hinſicht und ein Ausbau der beſtehenden Wan⸗ derſtättenheime, weiter eine Trennung der Jugendlichen von den Erwachſenen. Die Koſten für den Aufwand der Wander⸗ fürſorgeſtätten müßten den Kreiſen übertragen werden. Ueberhaupt ſoll den Kreiſen empfoßlen werden, die Schritte zu tun, die zu einer geordneten Regelung der Wanderer⸗ fürſorge notwendig ſind. Darauf wurde die Tagung mit Dankesworten des Vor⸗ ſitzenden geſchloſſen. 95 3 Seckenheim, 15. Juni. Aus der jüngſten Gemeinde⸗ ratsſitzung iſt zu berichten: Der Voranſchlag für das Rechnungsjahr 1927 wird feſtgeſtellt.— Am Mittwoch, 22. Juni ſoll eine Bürgerausſchußſitzung ſtattfinden. Die Tagesordͤnung wird feſtgeſetzt.— An Waſſergeld ſoll der gleiche Betrag wie im vergangenen Jahre erhoben werden.— Für die Gemeindebaudarlehen ſind 5) Zins u. 1½% Amor⸗ tiſation zu zahlen.— Gegen die Belaſtung des Erbbaurechts der Baugenoſſenſchaft iſt nichts einzuwenden.— Die Anſchaf⸗ fung von zwei Kartenſtändern für die Schule wird genehmigt. — Die Holzteile der Gartenmöbel der Schloßwirtſchaft ſollen geſtrichen werden.— Die Lieferung der ausgeſchriebenen 6 Leichenträgermäntel wird dem J. A. Heierling zu ſeinem An⸗ gebot übertragen. Nittolo Machiavelli Zum 400. Todestage des italieniſchen Staatsmannes am 22. Juni Von Dr. Georg Bründl⸗München Nieccolo Machiavelli, der als Staatsmann und als Kanz⸗ ler ſeiner Vaterſtadt Florenz zur Zeit der Renaiſſance um 1500 faſt eineinhalb Jahrzehnte hindurch wichtige Dienſte lei⸗ ſtete, wurde ungeachtet ſeiner Fähigkeiten und Verdienſte vom Schickſal ſehr bald zu politiſcher Untätigkeit und Ein⸗ ſamkeit verurteilt, ſo daß ihn ſeine Mitwelt trotz der Rolle, die er im politiſchen Leben geſpielt hatte, bald vergaß. Der Nachwelt wäre ſein Name ſchwerlich überliefert worden, wenn ihm nicht ſeine Schriften, insbeſondere ſein„Prineipe“ (Fürſt), zur Unſterblichkeit verholfen hätten. Machiavelli ge⸗ hört wie Plato und Ariſtoteles zu den Begründern der Wiſ⸗ ſenſchaft vom Staate, und da ſein Buch„Principe“, das den Untertitel„Die Kunſt, über andere zu herrſchen“, führen könnte, von der Anſchauung ausgeht, däß die Menſchen mit ihren Trieben und Leidenſchaften ſich immer gleich bleiben, ſo haben ſeine aus der hiſtoriſchen Erfahrung ſeiner Zeit ge⸗ wonnenen Ratſchläge für alle Zeiten Bedeutung und Gel⸗ tung, weshalb niemand, der ſich ernſtlich mit der Wiſſenſchaft und der Philoſophie vom Staate beſchäftigen will, achtlos an dieſem„Principe“ vorübergehen kann. Die Zeit, in der Machiavelli lebte und ſeinen„Fürſten“ ſchrieb, hat mehr als einen Berührungspunkt mit unſerer Gegenwart. Auch damals erſchütterte eine gewaltige tellu⸗ riſche Kriſe die Völker. Ein Krieg löſte den anderen ab, Seu⸗ chen wie die Peſt und Syphilis, Erdbeben, Hungersnöte und Mißernten ſuchten ein Land nach dem anderen heim. Der telluriſche Aufruhr konnte auf das Geiſtesleben nicht ohne Einfluß bleiben. Bekanntlich haben kosmiſche Kriſen immer auch biologiſche und ſoziale Umwälzungen im Gefolge. Der „neue Geiſt“ kündigte ſich damals in der„Renaiſſance“ an, wo Kunſt und Wiſſenſchaft ſich aus der asketiſchen Umklam⸗ merung des lebensverneinenden und weltflüchtigen Mittel⸗ alters zu befreien ſuchten und durch Anſchluß und Nach⸗ ahmung des klaſſiſchen Altertums nach freierer, kühnerer Lebensgeſtaltung ſtrebten. In einer ſolchen Zeit alſo lebte Machiavelli, der am 3. Mat 1469 zu Florenz als Sproß einer altangeſehenen, aber nur mäßig begüterten Adelsfamilie das Licht der Welt er⸗ blickt hatte. Sein Vater Bernardo di Niccolo Machiavelli war Rechsgelehrter und hatte ſeinen Hang zur Gelehrſamkeit zweifelsohne auf ſeinen Sohn vererbt; im übrigen iſt Machia⸗ vellis Jugend in tiefes Dunkel gehüllt. Wir wiſſen nur, daß er als Siebenundzwanzigjähriger mit dem 5 Jahre älteren Kanzler der Republik, Marcello Virgilib Adriani, einem be⸗ deutenden Gelehrten und Humaniſten, durch innige Freund⸗ ſchaft verbunden war. Als nun die„Kanzlei der Zehn“ durch die Amtsentſetzung des Aleſſandro Bracceſi verwaiſt war, fiel bei der Neuwahl die Mehrzahl der Stimmen im Rate der Achtzig auf Niccolo Machiavelli, der ſomit am 19. Juni 1498— alſo vier Wochen ſpäter, nachdem der Dominikaner⸗ mönch Savonarola auf dem Scheiterhaufen verbrannt worden war— zum Leiter der zweiten Kanzlei ernannt wurde. Die⸗ ſes Amt bekleidete Machiavelli bis zum Sturz der Republik im Jahre 1512, ſomit volle 14 Jahre lang, und fühlte ſich wohl in ſeiner Tätigkeit, wie viele von ſeiner fleißigen Hand her⸗ rührenden Briefe aus jener Zeit heute noch bezeugen. Er wurde vom Rat der Zehn zu zahlreichen wichtigen Miſſionen herangezogen und war als Geſandter viermal in Frankreich und zweimal in Deutſchland, was ſeine Beobachtungsgabe und Menſchenkenntnis außerordentlich ſchärfte, und gerade die bei ſolchen Gelegenheiten gemachten Erfahrungen waren es vorzugsweiſe, die er dann ſpäter in ſeinem„Prineipe nie⸗ derlegte. Nach 14jähriger erfolgreicher politiſcher Tätigkeit brach die Kataſtrophe herein. Julius II., Ferdinand von Aragonien und Venedig ſchloſſen ſich zur heiligen Liga zuſammen, die Fran⸗ zoſen wurden aus Italien verjagt, weshalb auch Kardinal So⸗ derini, das Oberhaupt des republikaniſchen Florenz, als treuèr Anhänger der Franzoſen fliehen mußte. Damit war aber auch Machiavellis Schickſal beſiegelt. Denn deſſen Nachfolger Giu⸗ liano di Medici, der am 1. September 1512 in Florenz die Zügel der Regierung ergriff, enthob Machiayelli ſeines Amtes und verbannte ihn nach der damaligen Zeitſitte auf ein Jahr aus der Stadt. Einſam lebte nun Machiavelli auf ſeinem Landgut San Caſciano bei Florenz, wo er, der von früher her an raſtloſe Tätigkeit gewöhnt war, unter dem erzwungenen Müßiggang fürchtbar litt. Um nicht in Untätigkeit zu erſticken, ſetzte ſich der Verbitterte hin und ſchrieb miſogyne Novellen, Gedichte, aber auch Luſtſpiele, ferner die Geſchichte von Flo⸗ renz, ein Meiſterwerk an Auffaſſung und Stil, militärwiſſen⸗ ſchaftliche Bücher, Abhandlungen über Livius und endlich ſein Hauptwerk, den„Principe“. Die Hauptanregung zu dieſem Buch hatte Machiavelli auf ſeiner Geſandtſchaft nach Rom aus einer Begegnung mit dem gewiſſenloſen Gewaltmenſchen Ceſare Borgia, der„blonden Tagungen 59. Jahrestagung der Deutſchen Landsmannſchaft* Die Deutſche Landsmannſchaft, die gegenwärtig über 10⁰ Landsmannſchaften an allen reichs⸗ und außerreichsdeutſchen Hochſchulen umfaßt, veranſtaltete in dieſen Tagen ihre d Jahrestagung in Coburg unter regſter Betetligung alter und junger Landsmannſchaften aus allen Gauen Deutſch⸗ lands und begeiſterter Anteilnahme der Bürgerſchaft. Den Auftakt der Tagung bildete ein Sportfeſt, das von etwa 160 Teilnehmern beſucht war und trotz ſchlechten Wetters her⸗ vorragende Ergebniſſe hatte. Unter anderem wurde der Hoch⸗ ſchulrekord im 5000 Meter⸗Lauf unterboten. Am Pfingſt⸗ morgen fand die feierliche Eröffnung der Tagung im Coburger Landestheater ſtatt. Der durch ſeine Tätigkeit in der Stu⸗ denten⸗ und Akademiker⸗Bewegung bekannte langjährige Führer der Deutſchen Landsmannſchaft Dr. Lindemann? Berlin, hielt einen tiefdurchdachten, formvollendeten, auf die Pfingſtbotſchaft geſtützten Vortrag über landsmannſchaftliches Weſen und Wollen. An den Vortrag ſchloß ſich eine kurze un darum beſonders eindrucksvolle Feier zum Gedächtnis der ge⸗ fallenen Landsmannſchafter vor dem Denkmal am Hange de Burgberges an. Die Tagung beſchäftigte ſich mit den inneren Angelegenheiten des Verbandes und ſeiner Arbeit am Volks⸗ tum. In zahlreichen Vorträgen und Arbeits⸗Ausſchüſſen 12 den die geiſtigen Arbeiten der Deutſchen Landsmannſchaft dem Gebiete der Kultur und Nationalpolitik, Hochſchulpoliti des Grenz⸗ und Auslandsdeutſchtums, Ehrengerichtsweſen un der Leibesübungen tiefgründig dargelegt und erörtert. 33 Abſchluß der Tagung bildete ein in allen Teilen gelungene Wohltätigkeitsfeſt zum Beſten der Notleidenden im Coburger Lande auf der herrlich gelegenen Veſte. Tagung des badiſch⸗pfälziſchen Trausportgewerbes Der badiſch⸗pfälziſche Transport⸗ und Verkehrsgewerbee verband hielt am Samstag und Sonntag ſeine diesjähkige Hauptverſammlung in Landau ab, die mit einer Auſ⸗ ſichtsratsſitzung des Arbeitgeberverbandes des badiſch⸗pfä“ ziſchen Transportgewerbes im Hotel„Schwan“ eröffnet wur 1 woran ſich die öffentliche Mitgliederverſammlung anſchloß Neben Vertretern aus Baden und der Pfalz war die Juhr⸗ werksberufsgenoſſenſchaft und die Großhandels⸗ und Lageree berufsgenoſſenſchaft vertreten. Die Sitzung wurde geleite⸗ vom Vorſitzenden des Arbeitgeberverbandes Fritz Schmi Mannheim. Syndikus Langenhein⸗Mannheim be richtete über Lohn⸗ und ſozialpolitiſche Fragen. Die Zugtisn ſteuer wurde als untragbar abgelehnt, die Ermäßigung de Kraftfahrzeugſteuer gefordert. In ſcharfer Weiſe wurde gegen das Beſtreben der Kraftverkehrsgeſellſchaften auf Aus dehnung ihrer Betriebe Stellung genommen und betont, daß auch vom Standpunkt des Handwerks und Gewerbes aus, die Einrich⸗ tung von eigenen Fahrſchulen und Reparaturwerkſtätten dure die Kraftverkehrsgeſellſchaften bekämpft werden müſſe. W ter wurde Stellung genommen gegen die Benachteiligung der deutſchen Spediteure an der Schweizer Grenze zugunſten 5 ſchweizeriſchen Transportgewerbes. Der Gründer des Ver⸗ bandes, Spediteur Kratzert⸗Heidelberg, wurde einſtimmig zum Ehrenvorſitzenden des Arbeitgeberverbandes ernannt. Der Sonntag wurde mit Fachſitzungen der einzelnen Zweige des Transportgewerbes, der Möbelſpediteure, der Vereinigun der Pfälzer Privatſpediteure uſw. ausgefüllt. oeeſeel in duu Nu hloumm Eine Firma ohne Neklame wäre wie ein Mann ohne Namen. Niemand kennt ihn. Neklame iſt alſo notwendig. Sbenſo notwendig aber auch die Wahrheit in der Reklame! Nirgends hätten Lügen kürzere Belne.. Ls iſt keine AGbertreibung, wenn wir unſere„Salb⸗Bitter“ Schokolade (Blaue§lagge) oder„Bitter“(Dioletze§lagge) als Sdel⸗Schokolade bezeichnen. Der zarte Schmelz, der köſtlich aromatiſche Geſchmack und der un⸗ aufdringliche feine Duft begelſtert ſeden Kenner. Kaufen Sie bitte einmal nicht wahllos irgend eine Schokolade, ſondern verlangen Sie nächſtens aus⸗ drücklich ALPURSA„Halb⸗Bitter“ 5 od.„Bitter“! Sie werden ſich ſehr freuen! ALPURSA& Sle — Beſtie“, empfangen. Deshalb und weil Machiavellt in ſeinem „Principe“ die berüchtige Lehre aufſtellt, daß„der Zweck die Mittel heilige“, iſt das Buch von jeher viel angegriffen 1 verurteilt worden. Hat doch kein geringerer als Friedrich 1 Große ſeinen„Autimachiavell“ dagegen geſchrieben. Die Sagt 1 logen und Moraliſten der neueren und neueſten Zeit ßehen jedoch auf dem Standpunkt, daß eine Verurteilung des„Prin cipe“ von falſchen Vorausſetzungen und von einer Verrennnen der Ethik Machtavellis ausgeht.— Heute reden und denke wir in der Politik anders als früher. Jedenfalls wäre• falſch, aus dem„Principe“, der nur für den Einzelfall der No wehr bezw. der Gründung eines Staates Gültigkeit hat, 155 gemeine Normen für das politiſche Handeln überhaupt abz 10 leiten, ſo wertvoll es auch iſt, daß Machiavelli die Offenhez und Aufrichtigkeit in die politiſche Diskuſſion einführt 5 4 einen tiefen Einblick in die ſeeliſchen Triebkräfte beim Ring um die politiſche Macht gewährt. n⸗ Machiavelli ſtarb fern vom politiſchen Leben, nur töſt geben von ſeiner Familie, nachdem er, trotz ſeiner Irreligich fät einem Mönch zuvox gebeichtet hatte, am 22. Juni Seine Werke wurden erſt auf Veranlaſſung des Lord Comp im Jahre 1782 herausgegeben. Ein vergeſſener Ozeanbezwinger tun Bei der allgemeinen Begeiſterung für die Flugleif des jungen Piloten Lindbergh iſt es gerechtfertigt, 3. einen Mann zu erinnern, der eine ähnliche mutige und tode i⸗ verachtende Tat vollbrachte. Am 15. Juni 1876 ſtartete der ſche Kapitän Alfr. Johnſen in einem ſelbſtgebauten offen Boot von drei Tonnen Waſſerverdrängung, 16 Fuß Lann 51,2 Fuß Breite und nur 21, Fuß Tiefgang von Shellbu 0 auf Nopa Scotia, nach Europa. Mit Proviant für 90 Tacſe machte er ſich mutterſeelenallein auf die Fahrt und landg⸗ nach ſchweren Strapazen glücklich am 20. Aug. an der Suece ſchen Küſte dicht bei Liverpool. Er hatte ſich während der 9915 zen Fahrt mit einem langen Strick an den Maſt gebunden, wodurch er ſich wiederholt das Leben rettete, da er mehrmdſe non gewaltigen Seen über Bord geſchleudert wurde. Tat weckte in den Kreiſen, in denen ſie bekannt wurde, ſtar Begeiſterung. Große Gewinne und Ehren hat der mutet Seefahrer jedoch nicht geerntet, da die Reklame zu jener 8 t noch nicht ſo ſehr auf der Höhe war wie heute. Das Boot 11 im Newyorker Stadtmuſeum aufbewahrt worden. Man nimn an, daß der kühne Schiffer noch lebt und bei Neufundlan Fiſche fängt. d t⸗ N SSores Sce Se Scgg D= 22 geere.e. ittwoch, den 22. Juni 1927 —— — Neue Maunheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe! Aus dem Lande Hauptverſammlung der Handelskammer Heidelberg—Mosbach 1 Ar Kr. Heidelberg, 20. Juni. Die Handelskammer für die Mitae, Heidelberg und Mosbach hielt heute nachmittag ihre 10 gliederverſammlung ab. Die Rechnung für 1926 wird geneh⸗ rütz dem Rechner wird Entlaſtung erteilt. Zu Rechnungs⸗ krüfern werden die Herren Dr. Hettinger und Altſtadt⸗ kat Faſſemer gewählt. gabeder Boranſchlag für 1027 ſieht 101 188. in Aus⸗ 85 en. 16 185„ in Einnahmen vor, ſodaß durch Umlagen ſ0 1 aufzubringen ſind. Die Mitgliederverſammlung be⸗ kalteßt auf Vorſchlag des Präſidenten H. Landfried, vor⸗ gülſte die gleiche Umlage wie 1926 zu erheben und die end⸗ gültige Umlage erſt nach Abſchluß der allgemeinen Steuer⸗ kiranlagung feſtzuſetzen. Der Voranſchlag für 1927 wird ein⸗ fimmig ohne Ausſprache genehmigt. n Sodann erſtattete Syndikus Dr. Schupp einen ausführ⸗ zchen Tätigkeitsbericht der Kammer. Altſtadtrat Haſſemer Aunet dem Präſidenten und den Beamten der Kammer, gibt r er Befriedigung Ausdruck, daß die Handelskammer ſo ſtark die Erhaltung eines Eichamts eintrete. Wenn die Ein⸗ Bben nichts nützen, müßte man einmal die Berncaſtler Hendzer mobil machen. Herr Altenbach hölt die dopvelte faelaſtung einzelner Firmen durch Umlagen für die Handels⸗ dünmer und die Handwerkskammer für nicht tragbar. Syn⸗ us Dr. Schupp erwidert, daß einzelne Firman mit Nug ud Recht doppelt zu dieſer Beſteuerung herangezogen wer⸗ en; das trifft vor allem für Handelsfirmen zu, die gelernte zandwerker in ihrem Betrieb beſchäftigen. So habe es z. B. Handwerkskammer Kaſſel fertiagebracht, daß die Loko⸗ Notivſabrik Kaſſel der Handwerkskammer zugeſprochen wurde. Aach dem Geſetz ſei jede Firma, die imHandelsregiſter ingetragen ſei, von der Beitragspflicht für die Handwerks⸗ ammer befreit. Im Bezirk Heidelberg werden rund 200 irmen von der Handwerkskammer als beitragspflichtig an⸗ Flordert. Auf Entgeanung des Herrn Altenbach erklärte Dr. d ſupp, daß ein Antrag dieſer Firma auf Löſchung im Han⸗ elsregiſter ſicher Erfolg haben werde. Eine Teilung der Umlagebeträge zwiſchen den beidenKammern bringe nur große nordnung. Präſident Landfried ſchloß ſich dieſer Anſicht an. Fi Herr Häberle klagt über den Amtsſchimmel beim manzamt, das ein Geſchäftsauto, das früher von einem an⸗ eren Beſitzer als Perſonenauto benutzt wurde, nach ent⸗ prechenden Aenderungen auch wieder als ſolches benutzt wer⸗ könnte, ſteuerlich nicht als Geſchäftswagen behandeln Filt das im Verlauf der Verhandlung u. a. verlangt, daß die derma mit dem Auto nur die Muſter fahren laſſe, den Reiſen⸗ 20 aber„per Bahn“ ſchicke, vor allem deshalb, weil der Rei⸗ ende nicht ſo ſchwer wiege wie die Muſter.(1) Präſident ſon ar derie d weiſt darauf hin, daß jeder Wagen, der Per⸗ dnen befördere, als Perſonenwagen behandelt werden müſſe. gorr Weil führt Beſchwerde über den Umfang eines Frage⸗ dgens des Enquete⸗Ausſchuſſes, deſſen Beantwortung dem bandel keinen Vorteil, ſondern nur eine Arbeitsbekaſtung ſchnge. Präſident Landfried erklärt, daß der Enquete⸗Aus⸗ ſhu nach einem Reichstagsbeſchluß ſogar das Recht zur per⸗ önlichen Vernehmung habe. bi Dr. Faber lenkt die Aufmerkſamkeit der Kammer auf te kommenden Arbeitsgerichte hin. Auch Heidelberg derde ein Arbeitsgericht bekommen, die zweite Inſtanz ſeien te Landgerichte, das Landgericht Heidelberg ſet aber über⸗ gangen worden, während Mosbach ein Landarbeitsgericht er⸗ balte. Eine Eingabe der Handelskammer ſei mit der Be⸗ gründung abgelehnt worden, von Heidelberger Intereſſenten werde kein Wert darauf gelegt: Eine Rundfrage habe die Haltloſigkeit dieſer Behauptung ergeben. Auch der Stadt⸗ Tat habe das Geſuch der Kammer unterſtützt. Die Kammer üſſe weiter in der Angelegenheit tätig ſein. Ein wichtiger Römerfund in Heidelberg kr. Heidelberg, 21. Juni.(Eigener Bericht.) Bei den Ar⸗ beiten am Bau der dritten Neckarbrücke wurde ein römer⸗ zeitlicher Fund wichtiger Art gemacht und durch den Vertreter der ſtaatlichen Denkmalspflege, Prof. Dr. Wahle, geborgen. Es handelt ſich um einen Teil eines großen Wohn⸗ gebäudes, einen annähernd quadratiſchen Raum. Drei ſeiner Wände zeigten ſich ſauber aus Handquadern aufgerich⸗ tet. Herumliegende weitere Steine dieſer Art und dicker Ver⸗ putz bekunden, daß der andere, nicht mehr erhaltene Teil des aumes, nicht minder ſorgfältig aufgebaut wurde. Der Ver⸗ vutz ſelbſt iſt verſchiedenfarbig. Neben ſehr viel Rot erſcheinen auf ihm auch einige figürliche Motive, von denen freilich nur ein menſchlicher Arm näher zu erkennen iſt. Gefäßſcherben und rümmer von Dachziegeln vervollſtändigen das Bild. Die Ziegel fallen dadurch auf, daß ſie zu Dutzenden den Firmen⸗ ſtempel eines Töpfers tragen. Der ſo beſchriebene Raum iſt aber nur ein Teil eines großen Ganzen. Eine Seitenwand iſt nicht vorhanden. Es war ein Unterbau. Zwei mächtige Sandſteinpfeiler teilten das Bauwerk. Eine 10 Stufen hohe Treppe führte von da zu ihm hinab, der tiefer gegen den Neckar angelegt iſt. Leider liegt dieſer obere Teil des Bau⸗ werkes unter Erdmaſſen und kann nicht unterſucht werden. Aber ſoviel läßt ſich nach dem Vorhandenen ſagen, daß es ſich um einen vornehmen Privatbau handelt. Die Liebestragödie bei Beerfelden * Heidelberg, 20. Juni. Zu der, bereits im Mittagsblatt gemeldeten Liebestragödie eines 18jährigen Schülers und einer verheirateten Frau teilen die Heidelberger Blätter noch folgende Einzelheiten mit: Die Eltern hatten von der Sache Kenntnis und waren natürlich bemüht, ihren Sohn wie⸗ der freizubekommen. Dieſer war aber ſchon ganz in die Fäden der Frau verſtrickt. Am Himmelfahrtstage machten ſie be⸗ reits einen Ausflug, doch wurde der Junge von den Eltern zurückgeholt. Ein paar Tage ſpäter»ückte das Paar wieder aus. Als ſie von den Eltern des jungen Mannes aufgeſpürt wurden, vollbrachte der Junge in einem Hotel die Tat, indem er in ſeiner Aufregung aus einem kleinen Revolver fünf Schüſſe auf die Frau abgab, die aber nicht trafen. Mit dem ſechſten Schuß ſoll er ſich ſelbſt an der Stirn verletzt haben. Ex wurde dann nach Heidelberg überführt, wo er in der Klinik oßeriert wurde, iſt aber dort an den Folgen einer Blutver⸗ ſtopfung geſtorben. Seine Geliebte, die unter dem Eindruck der Ereigniſſe zuerſt verhaftet wurde, iſt heute aus dem Ge⸗ fängnis entlaſſen worden. Die Unterſuchung wird von der Darmſtädter Staatsanwaltſchaft weitergeführt. Soweit die Ermittlungen bisher zulaſſen, kann, obwohl ein endgültiges Ergebnis noch nicht feſtſteht, mit aller Wahrſcheinlichkeit auf Selbſtmord des jungen Mannes geſchloſſen werden. Aus der Pfalz * Ludwigshafen, 21. Juni. In der Nacht von Sonntag auf Montag legten bis jetzt Unhekannte auf das Gleis der Lokalbahn in Frieſenheim ein 8 bis 10 Meter langes Waſſerleitungsrohr, das ſie von der zu einer Bau⸗ ſtelle führenden Waſſerleitung abgeſchraubt hatten. Der Führer der Lokomotive des in der Frühe um 5 Uhr die Stelle paſſierenden Lokalzuges bemerkte das Hindernis rechtzeitig, ſodaß ein etwaiger Unfall verhütet werden konnte. — Im Laufe des geſtrigen Tages wurden zwei Fahrräder im Werte von 160 bezw. 170/ durch unbekannte Täter ge⸗ ſtohlen.— Wegen Unfug wurde geſtern abend gegen hald neun Uhr ein verh. 36 Jahre alter Maurer von Oppau zur Anzeige gebracht, weil er ſich in angetrunkenem Zu⸗ ſtande in einem Kornacker bei Frieſenheim herum⸗ wälzte, was einen Menſchenauflauf verurſachte. Der Mann wurde vorübergehend in Polizeigewahrſam genom⸗ men.— Geſtern nachmittag gegen halb vier Uhr verübten in der Hauptſtraße in Mundenheim ein lediger 21 Jahre alter Hilfsarbeiter und ein 24 Jahre alter Tagner in ange⸗ trunkenem Zuſtande durch gegenſeitiges Raufen und durch Beläſtigung von Straßenpaſſanten Unfug. Einer der Spek⸗ takelmacher, der zur Polizeiwache gebracht werden mußte, zertrümmerte dort im Verwahrungslokal die Holspritſche und machte weiter durch Herumwerfen der Trümmer im Verwahrungslokal groben Unfug.— Geſtern nachmittag ge⸗ gen 2 Uhr ging einem 16 Jahre alten Metzgerlehrling ein Stück Vieh, das er vom Schlachthofe Mannheim nach dem Limburgerhof bringen ſollte, infolge Scheuwerdens durch. Es konnte wieder eingefangen und mit dem Trans⸗ portwagen einer hieſigen Firma an ſeinen Beſtimmungs⸗ ort gebracht werden. Gerichtszeitung Der Morödprozeß gegen Frau Groſaveſen (Von unſerem Dr..⸗Sonderberichterſtatter.) Soeben beginnt vor dem Wiener Schwurgericht der Senſationsprozeß gegen Frau Nelly Groſa⸗ veſeu wegen Erſchießung ihres Ehegatten, des Heldentenors Trajan Groſaveſeu. Das blutige Drama hatte, wie erinnerlich, am 15. Februar dieſes Jahres ganz Wien und weit darüber hinaus die ganze muſikaliſche Welt in Aufregung und Be⸗ ſtürzung verſetzt. Es handelt ſich um das tragiſche Ende einer Künſtlerehe. Der Prozeß zeigt ſchon, ebenſo wie der ſeinerzeitige Pro⸗ zeß Marek, alle Symptome eines Senſationsprozeſſes: Ein Maſſenandrang um Eintrittskarten, für die ſchon Caruſopreiſe geboten werden, ſtrengſte Abſperrungsmaßnahmen, und ein journaliſtiſcher Maſſenaufmarf Den Borſitz wird der Ober⸗ landesgerichtspräſident Dr. Altmann führen, als Staats⸗ anwalt fungiert der Erſte Staatsnwalt Dr. Tuppi und die ruht in den Händen des Regierungsrates Dr. eger. 5 Unſer Berichterſtatter hatte eine Unterredbung mik Präſident Altmann der erklärte: Ich habe vier Tage für den Prozeß vorgeſehen. hoffe aber, ihn ſchon am Abend des dritten Tages zu Ende zu führen. Alles hängt— da⸗ von ab, ob Frau Groſaveſeu deren Geſundheitszuſtand wie⸗ der nicht unbedenklich iſt, durchhalten wird. Die Anklage lau⸗ tet auf vorſätzlichen Mord. Die Pſychiater haben die Zu⸗ rechnungsfähigkeit der Angeklagten bejaht. Aus der Anklageſchrift iſt noch von beſonderem Intereſſe die Begründung, warum die Erhebung der Anklage auf Mord und nicht nur auf Totſchlag oder gar nur auf Totſchlag im Affekt lautete, wie bei oberflächlicher Beurteilung des Falles ja naheliegen könnte. 5 Die Anklageſchriſt zieht zu dieſer Begründung ſowohl das Verhalten der Angeklagtengleich nach der Tat, wie auch ihre Manipulationen mit dem Revolver heran. Nach dem Attentat, während 1 allen anderen Hausgenoſſen höchſte Aufregung herrſchte,— Olga Groſaveſcu der Rettungsgeſell⸗ geſellſchaft telephonierte und das Stubenmädchen nach einem Arzt lief—, ſetzte ſich die Täterin ruhig auf einen Seſſel und als die Köchin zu ihr trat und ganz aufgeregt fragte, was ge⸗ ſchehen ſei ſagte ſie:„Ich hab' ihn erſchoſſen.“ Und ſſe fügte hinzu:„Er hat mich ſo gequält, er hat mich ſchlagen Wollen.“ Dann erteilte ſie der Köchin in gefaßtem Ton den Auftrag, ihren Vater anzurufen. Im erſten Verhör erklärte Frau Nelly, ſie habe ihren Mann erſchoſſen, wiſſe aber nicht, warum. Später erinnerte ſie ſich an alle weſentlichen Vorgänge unmittelbar vor dem Schuß. Ob der Mann ſie wirklich geſchlagen oder nur die Hand zum Schlage erhoben habe, wiſſe ſie nicht mehr, ſie könne nur ſagen, daß er ſie in das Schlafzimmer hinein⸗ geſtoßen habe. Die Angeklagte will auch keine Erinnerung daran haben, wie ſie die Waffe in die Hand genommen habe, „Die Anklageſchrift bezeichnet es aber als feſtgeſtellt, daß Frau Nelly den Revolver ihrem Manne ſchon weggenom⸗ men habe, bevor ſie in das Sanatorium Hera ging. Die An⸗ geklagte behauptet, es aus Angſt getan zu haben, weil ihr Gatte Selbſtmordabſichten geäußert habe, falls ihr im Sana⸗ torxium etwas zuſtoßen ſollte. Sie will den Revolver im Etui belaſſen und im Schlafzimmer im Wäſcheſchrank unter der Wäſche verſteckt gehalten haben. Die Anklageſchrift hält es dagegen für ausgeſchloſſen, daß Frau Nelly die Piſtole erſt im letzten Augenblick vor dem Schuß aus dem Wäſcheſchrank genommen habe. Der Wäſche⸗ ſchrank wurde nach der Tat verſchloſſen vorgefunden, die Wäſche darin wies keine Unordnung auf. Nach der Ankklage⸗ ſchrift beſtehe alſo kein Zweifel, daß Frau Nelly die Piſtole 1 155 früher ſchußfertig im Schlafzimmer bereitgelegt a e. Die klare Beſinnung und die Ueberlegung der Angeklag⸗ ten gehe daraus auch hervor, daß ſte zur Tat den Augenblick wahrnahm, als ihr Mann ſich umgedreht hatte und ſich gerade entſernen wollte. Der Mann habe die Waffe nicht geſehen, da er ſonſt eine Abwehrbewegung gemacht haben würde. Auch die anweſende Schweſter Olga, hat die Piſtole nicht bemerkt. So iſt es alſo der Frau Nelly gelungen, im letzten Augenblick die Piſtole von dem nahen Platz, auf dem ſie ſchon vorher von ihr bereitgelegt war, zu ergreifen und aus nächſter Nähe gegen das Hinterhaupt ihres Gatten derart abzufeuern, daß der Tod augenblicklich eintrat. Die Anklage nimmt alſo an, daß die Täterin die Tat mit Vorbedacht verübt und dabei auch die unbedingte Tötungsab⸗ ſicht gehabt habe. Sie habe auch Zeugen gegenüber wiederholt gedroht, daß ſie ihren Mann erſchießen werde, wenn ſie ihm auf eine Untreue komme. Frau Nelly hatte in der Tat Ver⸗ dacht einer Untreue gegen ihren Mann. Schwurgericht Waldshut Am 20. Juni begann in Waldshut die Verhandlung gegen Karl Hiederſeh aus Reiſelfingen. Der Angeklagte iſt be⸗ ſchuldigt, die ehemalige Eigentümerin des Gaſthauſes„zum Sternen“ ermordet zu haben. Er kaufte ſeinerzeit dieſes An⸗ weſen mit der Verpflichtung auf Leibgeding auf Lebenszeit. In dem Hauſe entſtand Feuer, wobei der Angeklagte die Frau ins Zimmer eingeſchloſſen haben ſoll. Die Dauer der Verhandlung wird zwei Tage beanſpruchen. vVan Nossem-rabeake edle und ganz milde Qualitäten, 50 Gr. für 50 Pfg. bis M..— erhalten Sie in Mannheim bei: Eaal5 August Kremer, Paradeplatz. OpEl. baut jeden ſag 220 Wagen die es im Preis und in der Güſe mii jedem ausſändischen Erzeugnis aufnehmen. Mit den Zubehör-Werken zusemmen sinid mehr sls 20.000 deufsche Arbeiter en dieser Leislung beſeiligl. Weitere Zehnisusende gelernſer Arbeiter, die heule erwerbslos auf der Siraze ſiegen, könnten ihr Brot ſinden, wenn jeder deutsche Kàufer den Jakt besitzen würcde, deuische Wagen zu wöhlen. Mit wWenig zu ergänzender Einrichtung sind die Opel-Werke in der Lege, täöglich 480 Wagen herzuslellen und den gesemlen derzeiſigen Impori zu decken. Wer solche Folgen bedenłt, kann unmöglich mehr Auslendswegen keuſen und dedurch wervolles deuisches Geld unnũtz und unerseizbor ins Auslond bringen. 4½0 PS Der Kleins 10/40 PS Der Minelsterke 12/50 PS Sechsrylinder 15/0 PS Secharylinde- von 2980 RM en von 5000 feſ on von 7750 RM en pletteab Workl von 8250 RNM an — 0 ——— —— —ñ— —— annhei imers Neue Mannheimer Zeitung.sAunsgabe) Dit Enkwitkelung der weiblichen Poltzei Von Dr. Gertraud Wolf⸗Münchenr) In letzter Zeit iſt in der Oeffentlichkeit vielfach Stellung geuommen worden zur Frage der weiblichen Polizei. Es be⸗ ſtehen aber noch allerhand Unklarheiten und irrige Anſchau⸗ ungen über dieſes neue Gebiet weiblicher Betätigung. Darum ſoll in den folgenden Zeilen ein kurzer Ueberblick gegeben werden über die Entſtehung der amtlichen Gefährdetenfür⸗ ſorge und ihre Entwicklung, die zur Anſtellung von Polizei⸗ oflegerinnen, Schaffung von Pflegeämtern, zur Uebertragung polizeilicher Befugniſſe auf die in der Gefährdetenfürſorge tätigen Beamtinnen und ſchließlich zur weiblichen Kriminal⸗ polizei führt. „Die freie Liebestätigkeit hat als erſte auf dem Gebiet der Gefährdetenfürſorge gearbeitet und bahnbrechend ge⸗ wirkt. Dle Träger waren die großen konfeſſionellen Ver⸗ bhände und Klöſter. Nur allmählich hat ſich dieſe private Lie⸗ bestätigkeit zum Staate hinentwickelt, und hat den Staat für ſich gewonnen. Um die von der Polizei erfaßten Frauen und Mädchen nicht nur unter dem Einfluß männlicher Beamter zu laſſen, ſondern ſie möglichſt bald weiblicher Fürſorge zuzuführen, wurde von weiten Frauenkreiſen(vornehmlich vom deutſchen Zweig der Intern. Abolitioniſtiſchen Föderation) die Anſtel⸗ lung von Fürſorgerinnen bei den Polizejiämtern beantragt. Die Stadt Stuttgart war die erſte, welche, trotz des Widerſtandes ſeitens der Sittenpolizei und auch der Aerzte, i. J. 1903 eine Polizeiaſſiſtentin anſtellte. Die neue Einrichtung bewährte ſich ſo gut, daß andere Städte folgten. Im Jahre 1907 ſtellte München ſeine erſte Polizeipflegerin an. Hier iſt der offizielle Titel„Polizeipflegerin⸗Fürſorge⸗ ſtelle bei der Polizeidirektion“. Die Fürſorgerinnen in Mün⸗ chen ſind ſtaatlich angeſtellte Beamtinnen und werden vom Staatsminiſterium des Innern ernannt. Der Staat iſt alſo hier der Träger der Einrichtung. Es kann aber auch die Ge⸗ meinde der Träger ſein, ſofern die Polizeibehörde, der die Fürſorgeſtelle angegliedert iſt, ſtädtiſch iſt, oder ein privater Fürſorgeverein, ſofern die Vorausſetzungen des Erlaſſes des Preußiſchen Miniſters für Volkswohlfahrt, vom 24. Juli 1924 gegeben ſind. Der Aufgabenkreis der Polizeifürſorge iſt rein für⸗ ſorgeriſcher Art und umfaßt die von der Polizei aufgegriffe⸗ nen oder auf ſonſtige Weiſe in ihre Hände geratenen Frauen und Kinder. Die Aufgegriffenen werden zunächſt einem Po⸗ lizeibeamten vorgeführt, der ſie amtlich vernimmt. Sie kom⸗ men alſo nicht ſofort zur Polizeipflegerin. Die amtliche Ver⸗ nehmung(auch polizeiliche oder verantwortliche Vernehmung genannt) macht alſo der Polizeibeamte als Beauftragter der Staatsanwaltſchaft. Dieſe Vernehmung kann als Unterlage dienen für die Anzeige bei der Staatsanwaltſchaft und weiter⸗ hin für die Erhebung der Anklage. Das im Protsokoll bei die⸗ ſer Vernehmung feſtgelegte Material wird in der Gerichts⸗ verhandlung benutzt, und der betreffende Beamte muß unter Umſtänden als Zeuge auftreten. Die Vernommenen werden aklſo in vielen Fällen in der erſönlichkeit, die die amtliche Vernehmung vornahm, ihren inkläger, ihren Gegner ſehen müſſen. Nach der amtlichen Bernehmung werden die Aufgegriffenen der der Fürſorgerin übergeben, die die informatoriſche Vernehmung vornimmt, die im Gegenſatz zur amtlichen Vernehmung nur fürſorgeri⸗ ſchen Zwecken dient. Sie ſoll der Fürſorgerin Klarheit über die zu ergreifenden Hilfsmaßnahmen verſchaffen. Dieſe beſtehen in: Zurückführung Gefährdeter in ihre Familie, Un⸗ terbringung in Heimen, Vermittlung eines Arbeitsplatzes, Gewährung kleiner Unterſtützungen zur Ermöglichung der Heimfahrt, Beſchaffung von Kleidung. Die Fürſorgerinnen ſtehen darum in Fühlungnahme mit dem Wohlfahrtsamt. Auf dem eigentlichen Gebiet der Sicherheits⸗ oder Sitten⸗ polizei betätigt ſich die Polizeipflegerin nicht. Es darf nichts geſchehen, wodurch das Vertrauen in ihre fürſorgeriſche Tä⸗ ktigkeit erſchüttert werden könnte, z. B. darf ſie nie dazu behilf⸗ lich ſein, daz ein Mädchen unter Kontrolle geſtellt wird. Hier kann eine gewiſſe Gegenſätzlichkeit zwiſchen den Abſichten der Sittenpolizei und denjenigen der Polizeipflegerin liegen. Während der Beamte häufig ſeine Aufgabe darin ſieht, die der Unzucht verdächtigen Perſonen unter Kontrolle zu ſtellen, wird die Pflegerin ihr Möglichſtes tun, um die Aufgegriffenen davor zu bewahren; darin nun, daß die Aufgegriffenen erſt von Beamten vernommen und von Aerzten unterſucht wer⸗ den, kann eine Erſchwerung für ihre Tätigkeit liegen. Auf Grund dieſer Erwägungen und praktiſcher Erfahrun⸗ gen hat ſich die Pflegeamtsidee entwickelt. Der Träger der Pflegeämter iſt der Staat oder die Gemeinde, ſie ſind meiſtens dem Wohlfahrtsamt, mitunter auch der Polizei an⸗ gegliedert. Eine einheitliche Regelung gibt es nicht, weder hinſichtlich der Organiſation noch der Befugniſſe. Sie ſind vielgeſtaltig wie die Polizei⸗ fürſorgeſtellen, aus denen ſie ſich meiſtens entwickelt haben. Nach den bisherigen Erfahrungen, die natürlich noch viel zu jung ſind, um ein abſchließendes Urteil zuzulaſſen, ſcheint es, als ob die Verbindung des Pflegeamts mit dem Wohl⸗ fahrtsamt ſich am beſten bewährt habe, weil es hier am eheſten möglich iſt, den fürſorgeriſchen Charakter in jeder Beziehung, vor allem auch nach außen hin, zu wahren. 7 Die ſchwediſche Frau als Gattin Der in Nr. 188 dieſer Zeitung unter dieſem Titel er⸗ ſchienene Artikel macht auf den Kenner der ſchwediſchen Ver⸗ hältniſſe den Eindruck einer zu wenig überſchauenden Ver⸗ allgemeinerung von wohl exiſtierenden Einzeltypen der ſchwediſchen Frau, gibt aber im allgemeinen die tatſächlichen Verhältniſſe nicht der Wirklichkeit entſprechend wieder. Der Charakter der ſchwediſchen Frau, auch der ſchwediſchen Frau als Gattin, wird in hohem Grade von der prächtigen Natur des Landes, in dem ſie aufgewachſen iſt, beſtimmt. Wie die ſonnigen Landſchaften ihres Landes iſt ihr Gemüt, wie die ſtille ernſte große Natur ihrer über alles geliebten Heimat iſt die Art, wie ſie ſich nach Außen gibt. Von Jugend auf wird ſie nicht„zur Ehe erzogen“, ſon⸗ dern zur Selbſtändigkeit; ganz charakteriſtiſch gerade für das ſchwediſche Mädchen iſt, daß es ſchon in jungen Jahren in's Ausland reiſt, um dort auf Reiſen oder in der Ausübung eines Berufes, auch als Hilfe in einer Familie ihren Geſichts⸗ kreis zu erweitern, um fremde Sprachen und Sitten kennen zu lernen. Dieſe Reiſen werden von Mädchen aus mehr und weniger bemittelten Kreiſen nach Möglichkeit angeſtrebt. Als Vertreterin ihres Geſchlechts hat die Schwedin viel Selbſtbewußtſein; ihr Gefühlsleben iſt oft lange latent, ſie liebt nicht die flüchtigen erotiſchen Tändeleien. Sie kokettiert ſelten mit Männern und verkehrt in einem offen, vertrauens⸗ vollen Ton mit ihnen. Vom Mann iſt ſie Ritterlichkeit ge⸗ wöhnt; zwar bewegt ſie ſich gewandt und elegant im Salon, aber zeigt ſich Fremde gegenüber bewußt kühl. Ihr Heim bedeutet für ſie allerdings das Schönſte und Höchſte, was ſie kennt: es iſt das Fundgment, auf dem die Viel umſtritten iſt die Frage der obligatoriſchen Einführung von Pflegeämtern. Dem Reichstag liegt ein Antrag auf obligatoriſche Einführung vor. Die konfeſſionellen Pereine, die als erſte bahnbrechend und vorbildlich auf dem Gebiete der Gefährdetenfürſorge arbeiteten, befürchten eine Veramtlichung der Fürſorge und verwahren ſich dagegen. Zgmeifellos wäre es unbillig und unklug, ſolchen Vereinen, die bereits Hervorragendes geleiſtet haben, ihre Arbeit be⸗ ſchneiden zu wollen. Wo die freie Liebestätigkeit imſtande iſt, die erforderliche Arbeit durchzuführen, ſind neue Aemter über⸗ flüſſig. Nur das Bedürfnis nach Errichtung einer neuen Stelle darf entſcheidend ſein. Der Erlaß des preußiſchen Mi⸗ niſters für Volkswohlfahrt vom 24. Juli 1924 gibt übrigens den Vereinen eine ſehr weitgehende Betätigungsmöglichkeit, die verantwortliche Vernehmung wird ihnen jedoch nicht über⸗ tragen. Aber dieſe machen die Beamten, entſprechend der Dienſtanweiſung der Polizeipräſidien, in Gegenwart der vom Verein zur Verfügung geſtellten Fürſorgerin. Wie entwickelte ſich nun aus der Polizeipflege und den Pflegeämtern das Bedürfnis nach einer weiblichen Polizei? Beide Einrichtungen hatten ihr Arbeitsgebiet ganz aus⸗ ſchließlich im Innendienſt. Die Frauen und Mädchen, welche die Sittenpolizei ihnen vorführte, waren meiſtens ſchon ſo tief geſunken, daß ſelbſt die aufopferndſte und hin⸗ gebungsvollſte Fürſorgetätigkeit kaum noch Hoffnung auf Er⸗ folg bot. Eine Möglichkeit, vorbeugend zu wirken, beſtand nicht. Dieſe Grenzen des ſittenpolizeilichen Syſtems, welches nur nach rein ſtrafrechtlichen bezw. polizeilichen Geſichtspunk⸗ ten den Zugriff auf der Straße geſtattet, wurden von vielen einſichtsvollen und erfahrenen Fürſorgerinnen als Hindernis ihrer Tätigkeit empfunden, und der Wunſch nach einer früh⸗ zeitigen Erfaſſung der Gefährdeten aber noch nicht Geſunkenen wurde immer ſtärker. 5 Auf Grund von Erfahrungen in anderen Ländern hat das preußiſche Miniſterium des Innern beſchloſſen, verſuchsweiſe in einigen Städten eine weibliche Polizei einzuſtellen. Durch einen Erlaß vom 5. 2. 1926 wurde das Arbeitsgebiet eingehend geregelt. Vorläufig liegt nur ein interner Exlaß vor, ein Generalerlaß iſt bisher nicht ergangen. weil man erſt einmal die Entwicklung abwarten wollte, und ſehen, wie ſich der erſte Verſuch bewähren würde. In Frankfurt a.., Berlin, Eſſen, Hannover, Magdeburg, Köln, Dresden werden weibliche An⸗ wärter zu Kriminalſekretärinnen ausgebildet. Nach beſonderen, vom Innenminiſterium herausgegebenen Richtlinien liegen der weiblichen Polizei folgende Auf⸗ gaben ob: 0 5 von Kindern und weiblichen Perſonen vor ericht. 2. Transporte von Kindern und weiblichen Perſonen in Krankenhäuſer, von und zum Polizeipräſidium, in Erzie⸗ hungsanſtalten und in Gefängniſſe. 3. Polizeiliche Ermittlungen der häuslichen und Erwerbs⸗ verhältniſſe von Kindern, Jugendlichen und erwachſenen weib⸗ lichen Perſonen in den Fällen, in denen ſchonende und unauf⸗ fällige Erhebungen geboten erſcheinen. c 4. Verhütung des Bettelns von Kindern und Jugend⸗ en.* 5. Verhütung des Straßenhandels von Kindern und Ueber⸗ wachung des Straßenhandels von Jugendlichen im Rahmen der Beſtimmungen der Gewerbeordnung. 6. Als wichtigſtes Gebiet: Kinder, jugendliche und erwach⸗ ſene weibliche Perſonen vor der Gefahr körperlicher und ſitt⸗ licher Verwahrloſung zu ſchützen, ſowie die Begehung ſtraf⸗ barer Handlungen, insbeſondere gegen den 8 361, Ziff. 6 St.⸗ .⸗B.(Unzucht) durch dieſe Perſonen vorbeugend zu verhüten. Dazu gehört auch der Schutz dieſer Perſonen wenn ſie hilfs⸗ 1 ſind.(Obdachloſe, Kranke, Betrunkene, Geiſtes⸗ geſtörte). Es wird ausdrücklich hervorgehoben, daß zu den Auf⸗ gaben der Frauenpolizei zunächſt nicht gehört: 1. Die Vernehmung von erwachſenen weiblichen Perſonen. Hier ſoll nur dann eine Ausnahme gemacht werden, wenn 510 Vernehmung aus fürſorgeriſchen Gründen zweckmäßig erſcheint. 2. Die kriminaliſtiſche Ermittlungstätigkeit. 3. Die ſittenpolizeiliche Tätigkeit. In dieſen Richtlinien heißt es erfreulicher Weiſe unter anderem:„Es läßt ſich nicht von der Hand weiſen, daß gerade die pſychiſche Einſtellung der Frau und die Axt ihres Auftre⸗ tens auf dieſem Gebiet von beſonderem Wert ſein kann.“ Ob die Einführung weiblicher Polizeikommiſſare von Er⸗ folg ſein wird, ob die Bevölkerung mit Achtung und Zutrauen ihnen begegnen wird, wird lediglich von der ſorgfältigen Aus⸗ wahl der Beamtinnen abhängen. Auf den erſten weiblichen Polizeibeamtinnen wird das Auge der Kritik am ſchärfſten ruhen. Nur wer ſich innerlich berufen fühlt und wer die ent⸗ ſprechenden Fähigkeiten beſitzt, ergreife dieſen für Frauen ge⸗ wiß nicht leichten Beruf. Nur die Beſten gehören auch hier an die Front. * Ueber dieſes Thema hat die Verfaſſerin auf der letzten Tagung der Deutſchen Volkspartei in Konſtanz geſprochen. Kraft ihres Volkes aufgebaut iſt. Es wäre für ſie unvorſtell⸗ bar, daß ihr Mann viele Abende ohne ſie im Reſtaurant, Spielklub oder dergl. zubringt; denn ſie verlangt Gleich⸗ ſtellung, nicht Unterordnung. Sie könnte in dieſem Punkt das oft. ſelbſtverſtändlich getragene. Los ihrer Schickſalsge⸗ noſſinnen in Deutſchland nicht verſtehen, ſo wenig Sinn ſie für eine Unteroröͤnung unter den„Herrn des Hauſes“ hat, dem man die Pantoffel und den Schlafrock bringt. Allerdings erſchöpft ſich ihr Tageslauf nicht im Kochen und Putzen. Selbſt ohne Hilfe wird ſie ſtets Zeit haben für ein paar Stunden für ſich im Freien, zum Sport oder dergleichen. Ihre Gaſtfreundſchaft iſt auch üher die Grenzen ihres Landes bekannt; dieſe, verbunden mit einer mütterlichen Liebe zu Kindern hat es ja Tauſenden deutſcher Kriegskinder jahrelang ermöglicht, in ſchwediſchen Heimen Erholung und Geſundheit zu ſuchen und zu finden. Die Bitte, daß Kinder ihre Eltern nicht mit Du, ſondern mit Vater und Mutter⸗ in der dritten Perſon anreden, beruht auf einer alten ſchwe⸗ diſchen Spracheigentümlichkeit, deren ſich allgemein jüngere Perſonen älteren gegenüber bedienen. Dieſe hält ſich(üb⸗ rigens längſt nicht mehr durchweg) wie ein Stück nationaler Kultur— die Schwedin iſt überhaupt grundkonſervativ in ihren Anſchauungen, ſie verwechſelt demokratiſche Ideen leicht mit plebefiſchen.„„ Die Gaſtfreundſchaft zeigt die ſchwediſche Hausfrau auch im Verkehr mit ihren Landsleuten.— offen und natürlich, friſch und nüchtern ſteht ſie im Mittelpunkt ihrer Gäſte, eine Miſchung von Sportlady und Lebensphiloſophie, aber immer will ſie reſpektiert und geachtet ſein— die ſchwediſche Frau uen · Zeitu Frauenbildung— JFrauenſtudium In der ſonnigen Bäderſtadt Wiesbaden fand vor kurzem die Generalverſammlung des Vereins Frauenbildung⸗ Frauenſtudium ſtatt. Delegierte aus allen Teilen Deutſch⸗ lands waren zu der Verſammlung gekommen, die auch das ſtarke Intereſſe der Wiesbadener Bevölkerung fand. Mit tiefer Beſorgnis hörten die Frauen von der bevor⸗ ſteheuden badiſchen Wahlrechtsreform und gaben dieſer Beſorgnis in dem folgenden Telegramm an den Pröſt⸗ denten des badiſchen Landtags Ausdruck: „Die auf der 22. Generalverſammlung des Vereins „Frauenbildung—Frauenſtudium“ verſammelten Frauen aus allen Teilen Deutſchlands haben mit großer Beſtürzung von der bevorſtehenden Aenderung des badiſchen Wahlrechts Kenntnis genommen. Wir erkennen darin die große Gefahr, die dem paſſiven Wahlrecht der Frauen droht, da durch dieſe Reform das den Frauen in der Verfaſſung gewährleiſtete Wahlrecht nahezu illuſoriſch wird. Wir erheben in letzter Stunde unſere Stimme und weiſen die politiſchen Parteien darauf hin, daß die Beibehaltung der Landesliſte einen Aus⸗ gleich für die ungünſtige Auswirkung der Wahlrechtsreform für die Frauen bieten würde.“ Die geſchäftlichen Verhandlungen füllten die Vor⸗ und Nachmittagsſtunden; ſie ſtauden unter der Leitung der Vor⸗ ſitzenden, Frau Julie Baſſermann. Außerdem fanden vier Vorträge ſtatt, die von einer zahlreichen Zuhörerſchaft be⸗ ſucht waren. ſprach über die Bildungsformen der weiblichen Jugend. Die Aushildungsmöglichkeiten für Mädchen ſind in keinem Lande ſo vielſeitig wie in Deutſchland. Es muß der kommenden Zeit vorbehalten bleiben, hier zu gewiſſen Normen zu ge⸗ langen, da ſonſt die Zerſplitterung ja zu großen Unzutrag⸗ lichkeiten führt. Uebr die ſtaatsbürgerliche Erziehung der weiblichen Jugend ſprach Dr. Gertraud Wolf⸗München. Am Nachmittag des zweiten Verſammlungstages ſprach Dr. Marianne Weber⸗Heidelberg über die Problematik der weiblichen Jugend. Ein dicht beſetzter Saal bewies dos Intereſſe, das man dieſer Rednerin entgegenbrachte. Frau Weber verſtand in zarter, tiefſinniger, durchaus wetblichen Art die inneren und äußeren Schwierigkeiten, mit denen die heutige weibliche Jugend zu kämpfen hat, klar zu legen. Den letzten Vortrag über die Frauenbewegung als Geſinnungs⸗ gemeinſchaft und Kulturfaktor hielt die preußiſche Landtags⸗ abgevrdnete, Martha Dönhoff. Sie iſt die Vorſitzende des Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Frauenverbands und verſtand es mit großer Wärme, die Frauenbewegung in ihrer Vielgeſtaltig⸗ keit darzulegen. Dieſe Vielgeſtaltigkeit erſtrebt eine Geſin⸗ nungsgemeinſchaft, die die Frauenbewegung zu ihren beſten Zielen führen wird. Dr. Johanna KLohlund ſchloß die Verſammlung mit einem herzlichen Dank an die Zuhörerſchaft, beſonders an die Frauen, die von Königsberg und Ulm, von Weimar un Freiburg, von Stuttgart und Coblenz, von Caſſel und Mar⸗ burg, von Heidelberg und Mannheim ſich zu gemeinſamem Tun zuſammengefunden hatten. J. B. Mannheimer Mütterſchule Unter Leitung des badiſchen Frauenvereins vom Roten Kreuz und des Mannheimer Mutterſchutzvereins E. V. „Alle Kräfte müſſen ſich vereinigen, nicht nur, um der Säuglingsſterblichkeit, die immer noch 10 v. H. in Baden be⸗ trägt, entgegen zu arbeiten, ſondern vor allem, um den Sinn für den Wert der Familie, für die hohe Aufgabe der Frau als Mutter zu wecken und zu pflegen. Welch ernſte und verantwortliche Arbeit in der Sorge für das Kind. Können unſere Mütter dieſer Aufgabe richtig nachkommen? Wenn ein Mann ein Gewerbe oder ein Handwerk ergrei⸗ fen will, wenn er Schreiner, Schloſſer, Landwirt, Arzt, Apo⸗ theker wird, ſo lernt er vorher ſorgfältig alles, was er Zur Ausübung dieſes Berufs braucht. In vielen Fällen darf er überhaupt den Beruf erſt ausüben, wenn er nachweiſen kann, daß er alles gelernt hat, was dazu gehört. Den Müttern iſt das Wertvollſte in die Hand gegeben, nicht toter Stein oder Holz, nein, Leib und Seele ihres Kindes ſind ihrer Pflege und ihrem Schutz anvertraut. Sind ſie für ihren Beruf denn auch vorbereitet? Die Mütter haben vielerlei gelernt in der Schule. Aber für ihr Kind zu ſorgen, wie es die ärztliche Kunſt jetzt als das Richtige erkannt hat, das haben ſie nicht gelernt und der Man⸗ gel ſolcher Kenntnis kann auch durch die Mutterliebe nicht aus⸗ reichend erſetzt werden. Wie manche Angſt und Sorge hätte erſpart werden können, wie viel leichter wäre die ganze Auf⸗ zucht der Kinder gefallen, vielleicht hätte ein geliebtes Kind erhalten bleiben können, wenn die Mutter, wie ſie Leſen, Schreiben, Rechnen und Nähen gelernt hat, auch gelernt hätte, wie man einen Säugling und ein kleines Kind pflegen, nähren und kleiden ſoll, was man tut, wenn ſich Krankheitserſcheinun⸗ gen zeigen, wie man das Kind von klein auf erzieht, damit ſi keine Unarten feſtſetzen können uſw. 9 Um den Mädchen und jungen Müttern helfen zu können, die ſich gerne Kenntniſſe über Säuglings⸗ und Kinderpflege aneignen möchten, hat der Verein Mannheimer Mutterſchu und der Frauen⸗Verein eine Mütterſchule eingerichtet. Dort können junge Mädchen, junge Mütter, aber auch Bräute und jung verheiratete Frauen lernen, wie man den geſun⸗ den und den kranken Säugling, das geſunde und das kranke Kind pflegt, ernährt und kleidet, wie man Krankheiten recht⸗ zeitig erkennt, vor allem aber, wie man das Kind vor Erkran 7f.... 8 71 In einem Kurs, der ungefähr innerhalb 4 Wochen beendet ſein wird, ſollen an 12 Abenden die wichtigſten Gebiete der Säuglings⸗ und Kleinkinderkunde mit Krankheiten, 2 ziehungslehre und damit zuſammenhängende andere Fragen behandelt werden. Der theboretiſche Unterricht wird durh praktiſche Uebungen ergänz. 17* Vorzügliche ärztliche Kräfte haben ſich für die Ausbildung der Kursteilnehmerinnen zur Verfügung geſtellt. Die prak⸗ tiſche Aerztin, Frau Dr. Graeff, wird über den menſchliche Körper, vornehmlich über den des Kindes und der Fran ſprechen, über Schwangerſchaft, Geburt, Wochenbett, allgemeine Hygiene, Infektionskrankheiten. Herr Prof. Dr. Heß vo Säuglingskrankenhaus wird über die Pflege und Ernährung des Säuglings mit praktiſchen Uebungen im Säuglingskran⸗ kenhaus ſelbſt den Unterricht erteilen. Hier werden die Kurd⸗ teilnehwerinnen belehrt über Muttermilch, Kuhmilch, körper⸗ liche und geiſtige Entwicklung des Kindes, Vorbeugung vo Krankheiten, Bad, Bekleidung uſw. Der Kinderarzt, Herr Dr. Neter, wird den Erziehungs“ fragen im Kindesalter einen Abend widmen und zwei Hand⸗ arbeitslehrerinnen, Fräulein Hauer und Fräulein iſt eine ſtolze Germanin. Dr. C. W. werden an Hand von Schnittmuſtern Anregung zur Se anſertizung vou, Kinderwäſche geben. Profeſſor Dr. Johanna Kohlund⸗Freiburg — N — m de ſta ba Pel Fi Der mer 8 m Tu der Ber hard 5 4 n0 ittmoch, den 22. Junt 1927 0 L N Böche 8 E. Zunäd ſe w keiche Lei dreſel ichtathleten Faiſt bon nicht eine denn ‚ 5 5 15 Meter⸗Lauf, gelang dem Franzoſen S. Martin ein * 800 Meter. 7 Neue Maunheimer Zeituntz(Mittag⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 281 Teiten auf dem Feſtplaß, wozu der Schulhof hergerichtet war, Sportliche Rundſchau Die Europa⸗Weitkämpfe des B. S. C. artin ſchlägt den verletzten Peltzer.— Körnig, Büchner, r in Front.— Ausländerſiege im Hürdenlaufen, Hoch⸗ ſprung, Stabhochſprung und Speerwerfen. erlin, 21. Junt. Die„Europa⸗Wettkämpfe“ des Berliner waren doch nicht das, was man ſich von ihnen verſprach. chſt ſpielte die Witterung dem Veranſtalter einen Streich, ar trübe und ragneriſch. Aerger war jedoch, daß zahl⸗ richt am Start erſchienen, ſo u. a. die der Preußen mit Houben und Schüller, der Karlsruher die meiſten der gemeldeten Ungarn und Italiener. Auch den Franzoſen und Nordländern erſchienen verſchiedene Immerhin hatten aber die deutſchen Leichtathleten noch ganz anſehnliche Gegnerſchaft und mancher Sieg fiel auch den Ausländern zu. Im meiſtbeachtetſten Rennen, E über Dr. Peltzer, jeboch muß geſagt werden, daß der bunche noch durch ſeine längſt nicht ausgeheilte Knöchelver⸗ —— ſtark behindert war. Als Martin in die letzte Kurve End p vor Peltzer einbog und man allgemein den gefürchteten ſpurt des langen Stettiners erwartete, ſah man Peltzer khinken. Körnig brachte die 100 Meter glatt vor Nen der Verghe an ſich, Böcher gewann die 1500 Meter vor innen Jannſſon. Intereſſant war das Hürdenrennen. ebbach⸗Berlin und Steinhardt⸗Karlsruhe waren dem Süd⸗ uit oner. Wightmann⸗Smith faſt ebenbürtig und nur Bruſtbreite blieb der Gaſt vor Troßbach in Front. Die Ergebniſſe: 1. S. Martin⸗Paris:55,1 Min.; 2. Dr. tzer⸗Stettin 1257,8 Min.; 3. Müller⸗Zehlendorf:02,1 Min. 110 Meter⸗Hürden. 1. Arika 15 Sek.; t⸗Karlsruhe 15,2 Sek. 8 4 mal 100 Meter für Damen. 1. Berliner S. C. 51,4 ek., 2. S. C. Charlottenburg. k. 2 giunknswerfen. 1. Hoffmeiſter⸗Hannover 42,76 Meter; ,80 100 Meter. l. Körnig⸗Charlottenburg 10/ Sek.; 2. van 5 he⸗Holland 10,8 Sek.; 3. Borner⸗Berlin; 4. Schlößke⸗ n. Verli Meter. 1. Büchner⸗Magdeburg 49,8 Sek.; 2. Wieſe⸗ Weit 5 Weberdeede huchen⸗Berlin 41,3 Meterll 3. Hirſchfeld⸗Charlottenburg eter. in 50 Sek.; 3. Schmidt⸗Berlin 50,2 Sek. rhaus⸗Berlin 6,74 Meter. Wightmann⸗Smith⸗Süd⸗ 2. Troßbach⸗Berlin Bruſtbr. zur.; 3. Stein⸗ 1500 Meter. 1. Böcher⸗Berlin:08,6 Min.; 2. Jannſſon⸗ nland:09,4-Min.; 3. Schbemann⸗Breslau:10,6 Min. 4 mal 100 Meter. 1. S. C. Charlottenburg 42,2 Sek,; 2 Phönix Karlsruhe 42,8 Sek.; 3. DSC. Berlin 43,8 Sek. 5000 Meter. 1. Katz⸗Finnland 15:04,2 Min.; 2. Kohn⸗ lin⸗30 Meter zurück; 3. Pelé⸗Paris 15:15,2 Min. 5 Hochſprung. 1. Adolfſon⸗Schweden ketz⸗Berlin 1,80 Meter; 3. Skorziniſki⸗Berlin 1,75 Meter. 1,85 Meter;, 2. Speerwerfen. 1. Szepes⸗Ungarn 59,50 Meter; 2. Zim⸗ mann⸗Breslau 55,53 Meter; 3. Hoffmeiſter⸗Hannover 54,10 Meter. Hochſprung. 1. Helge Peterſen⸗Dänemark 3,70 Meter; 5 Moebins-Saalfeld 3,50 Mter; eter durch Stechen entſchieden. Char mal 400 Meter. arl. iſter⸗Sinsheim 5000 Mtr. 18,46 Mitr.; chrenk⸗Sinsheim.— 400 Meterſtaffel: 52 Sek.; Meiſter: * 3. Werkmeiſter⸗Berlin 3,50 1. DSC. Berlin:25,4 Min.; 2. S. C. ottenburg:26,3 Min.; 3. Preußen⸗Stettin. Gaumeiſterſchaften im Neckar⸗Elſenzgau 8 I. Sinsheim, 16. Juni. Am Sonntag wurden auf dem Feortplatz des hieſigen Turnvereins die Gaumeiſterſchaften Neckar⸗Elſenzturngaues ausgetragen, die ziemlich ſtarke ackteiligung brachten und auch in den Ergebniſſen recht be⸗ ſtenswerte Leiſtungen enthielten. Einzelergebniſſe: Kugel⸗ Iizen 10,74 Mtr. bezw. 19,29 Mtr. bezw. beidarmig; Meiſter: tto Atr Eſſig⸗Weiler.— Steinſtoßen 7,54 Mtr. bezw. 13,95 beſt⸗ bezw. beidarmig; Meiſter: Ottto Eſſig⸗Weiler. d Speerwurf 39,60 Mtr.; Meiſter: Otto Eſſig⸗Weiler.— püskus 26,63 Mtr.; Meiſter: Joſef Heinzmann⸗Hirſch⸗ zrn.— Schleuderball 44,38 Mtr.; Meiſter: H. B. Brettel⸗ Felcborn.— Schlagball 86 Mlr.; Meiſter: Stto Eſſig⸗ eiler.— Hochſprung 1,55 Mtr.; Meiſter: Wilh. Gaß⸗ ann⸗Weiler.— Kümn⸗Hirſchhorn,— Stabhochſprung 2,60 Mtr.; Meiſter: Uinzinger⸗Schönau.— 100 Meterlauf 12,1 Sek., Meiſter: bele⸗Weiler.— 200 Mtr. 26 Sek.; Meiſter: Gg. Heinz⸗ Rann⸗Hirſchhorn.— 400 Mtr. 61,4 Sek.; Meiſter: Hans Weitſprung 5,85 Mtr.; Gg. Heinz⸗ M ter⸗Sinsheim.— 800 Mtr. 2,20 Min.; Meiſter: Kern⸗ N eckes heim.— 1500 Mtr. 4,55 Min.; Meiſter: Kern⸗ 8 eckesheim.— 3000 Mtr. 11,8 Min.; Meiſter: Richard Meiſter: Fritz nverein Hirſchhorn. 1. Dobermann⸗Köln 6,94 Meter; 2. FJausball .⸗G. Kirchheim—.G. Rohrbach:1(:0) Anläßlich eines Sportwerbetages in Doſſenheim lieferten ſich die obigen Gegner das Hauptſpiel des Tages. Der Kreis⸗ liganeuling Rohrbach hielt ſich recht gut. Aber Kirchheim hatte doch die größere Spielerfahrung und beſonders der Sturm zermürbte durch gute Kombination des Gegners Hintermann⸗ ſchaft. Der Rechtsaußen Windiſch und der Mittelſtürmer Gott⸗ fried Herrmann waren die treibenden Kräfte im Kirchheimer Angriffe. Der Rechtsaußen konnte bald ein Tor vorlegen und bis zur Halbzeit erhöhte der Mittelſtürmer Herrmann auf :0. Nach Wieberbeginn kam Rohrbach im Anſchluß an eine Ecke durch den Halbrechten zu ſeinem einzigen Gegentreffer, aber der Kirchheimer Linksaußen ſtellte durch den Linksaußen den Sieg ſicher. Rohrbach drängte zwar bis zum Schluſſe, konnte ſich aber vor dem Tore nicht durchſetzen. Der Sieg Kirchheims iſt verdient, um ſo mehr, als ein Verteidiger ver⸗ letzt ausſcheiden mußte und Kirchheim den Kampf bis zum Schluſſe mit 10 Mann beſtreiten mußte. H. Fy. Eppelheim— Sportverein Schwetzingen:2(:1 Dieſes letzte Bezirkspokalſpiel war für die Platzierung ohne Bedeutung. Es ging nur noch um die Ehre. Eppelheim hatte ziemlich Erſatz, doch bewährten ſich die jungen Kräfte ſehr gut. Beide Mannſchaften befleißigten ſich einer ſehr fairen Spielweiſe, ſo daß der Schiedsrichter Dr. Götzl(.f. R. Mannheim) eigentlich nicht ſo oft hätte eingreifen müſſen. Er nahm es aber ſehr genau. Schwetzingen kam zu ſeinen beiden Toren durch 2 Elfmeter, die der linke Eppelheimer Verteidiger durch unnötiges Handſpiel verſchuldete. Im übrigen war das Spiel meiſt verteilt. Nachdem bei Schwetzingen bis zur Pauſe ein Tor vorgelegt hatte, ſchoſſen die Einheimiſchen nach Wie⸗ derbeginn Ausgleich⸗ und Führungstor. Sie konnten aber den Sieg nicht halten, da die Gäſte durch Handelfmeter die Partie erneut remis ſtellten. H. F. V. Speyer— Germania Friedrichsfeld:5(:4) FJy. Speyer empfing am Sonntag zum Privatſpiele ſeinen künftigen Bezirksligakollegen aus Friedrichsfeld und mußte dem Neuling die Ehren des Tages überlaſſen. Speyer trat mit 4 Erſatzleuten an, die ſich nur z. T. bewährten; trotzdem konnte Speyer das erſte Tor erzielen. Dann aber waren die Gäſte tonangebend und erzielten in raſcher Reihenſolge vier Tore. Kurz vor der Pauſe war Speyer zum zweiten Male ſtändig überlegen. Die Kreishauptſtädter hatten nicht mehr viel zu beſtellen, da ihr Sturm wenig Einheitlichkeit zeigte. Selbſt der ſonſt ſo gefürchtete Torſchütze Bös J konnte nichts ausrichten, da die gegneriſche Verteidigung ein ganz vorzüg⸗ liches Deckungsſpiel bot. Der Endkampf war ſehr hart. Friedrichsfeld konnte durch ein 5. Tor das Endreſultat auf 512 ſtellen. Der Schiedsrichter leitete das Treffen einwandfrei und korrekt. W. Pferdeſport Ueberraſchung im Ungariſchen Derby— Vyſehrad klar geſchlagen Einen überraſchenden Ausgang nahm das am Sonntag in Budapeſt im Beiſein des Reichsverweſers Horthy gelaufene ungariſche Derby. Als Favbrit ging der öſterreichiſche Derby⸗ ſieger Vyſehrad an den Start, der aber das in ihn geſetzte Vertrauen nicht rechtfertigte. Seine Niederlage war aber nicht etwa nur knapp, vielmehr hatte er Mühe, auch noch den dritten Platz zu halten. Den Sieg errang der in Ungarn ge⸗ zogene Büveſz(Gutaj), der als Zweijähriger unbeſiegt war, in dieſem Jahre aber ſo wenig gezeigt hatte, daß er als Außenſeiter galt. Vom Start ab führte Kardos vor Vyſehrad. In der Zielgeraden ſchien es erſt, als würde Kardos gewin⸗ nen, aber in der Mitte der Geraden ſchloſſen Vyſehrad und Büveſz auf und die Ueberlegenheit des Siegers ſtand hier feſt. Brutus entriß dem Oeſterreicher noch das 2. Geld. Die Zeit des Siegers von:32 iſt außerordentlich ſchnell. Vyſehrad dürfte trotz ſeiner Niederlage mit aller Wahrſcheinlichkeit beim Deutſchen Derby in Hamburg⸗Horn ſtarten. In dieſem Falie trifft er am heutigen Mittwoch in Hamburg ein. Madſport Reilinger Radfahrerfeſt L. Reilingen, Juni. Der Radfahrer⸗Verein Reilingen feierte in den Tagen des 11., 12. und 13. Juni ſein 15jähriges Stiftungsfeſt, das gleichzeitig mit einer Bannerweihe ver⸗ bunden war. Im Hinblick auf dieſes Ereignis legte der unter⸗ badiſche Radfahrer⸗Bund, der ſeinen Sitz in Walldorf hat, ſein diesfähriges Bundesfeſt mit den Feſtlichkeiten des hie⸗ ſigen Radfahrervereins zuſammen, der ein eifriges Mitglied des Bundes iſt. Den Auftakt zu den Feſttagen bildete der Fackelzug am Samstagabend. Nach Abholung der Ehren⸗ damen im Vereinslokal ſpielten ſich die weiteren Feierlich⸗ erfolgreich. Nach dem Wechſel war der Neckarkreismeiſter voll⸗ H ab. Vorſtand Wilhelm Müller übernahm die Begrüfung. Im Namen des unterbadiſchen Radfahrer⸗Bundes erwiderte Bundeskaſſier Steidel, indem er den Feſtgruß des Bundes übermittelte. In lehrreicher Weiſe verbreitete ſich der Vor⸗ ſtand des Radfahrervereins Weiher, Herr Hennegar, über die wirtſchaftliche Bedeutung des Fahrrades. Die Zwiſchen⸗ pauſen waren mit den Vorträgen der Reilinger Muſikkapelle und der der Singvereine ausgefüllt, die auch diesmal wieder durch ihre gütige Mitwirkung die harmoniſche Zuſammen⸗ arbeit der hieſigen Vereine unter Beweis ſtellten. Was Kunſt⸗ fertigkeit, Uebung, Training und Fineſſebegabung im Rad⸗ fahrſport zuſtandebringt, zeigte Kunſtradfahrer Hammer⸗ Mannheim mit ſeiner Familie auf der Bühne. Am Sonntag morgen um 6 Uhr ſtanden bereits die Teilnehmer der verſchie⸗ denen Radrennen auf dem Startplatz. Gefahren wurde in den fölgenden vier Klaſſen: 1. Hauptklaſſe,-Klaſſe, 70 Em mit der Strecke: Hockenheim, Schwetzingen, Ketſch, Lußhof, Altlußheim, Neulußheim, Reilingen. Dieſe Strecke wurde zweimal befahren, wobei bei der erſten Runde eine Punkt⸗ wertung ſtattfand. 2.-Klaſſe, 35 km, die gleiche Strecke wie die der-Klaſſe, nur einmalig. 3. Damenfahren, 3 km, und Jugendfahren ebenfalls 3 kmn. Da die Beteiligung ſehr zahlreich war, ſo wurden die Rennen alle in ſcharfem Tempo und unter Einfatz aller Kräfte gefahren. Um 2 Uhr nachmit⸗ tags ſtellte ſich der Feſtzug auf, der mit ſeiner ſtattlichen Zahl von 22 Vereinen(23 Vereine waren angemeldet), ſeinen netten Bannern und ſeinen geſchmückten Rädern ein propa⸗ gandiſtiſches Bild für die Radfahrbewegung bot, wie es auf den Landorten ſelten geſehen wird. Auf dem Feſtplatz wurde dann die Bannerweihe vorgenommen. Bundespräſident Matheis⸗Walldorf ſprach dann dem Verein für ſein Jubel⸗ feſt im Namen des Radfahrerbundes ſeinen Glückwunſch aus. Sein Dank galt ſpeziell der Reilinger Einwohnerſchaft, die an dem Feſt ſo überaus großes Intereſſe bekundet und zu ſeinem Gelingen ihren Teil beigetragen habe. Infolge des plötzlich hereinbrechenden Gewitters mit Platzregen, wobei derartige Waſſermaſſen niedergingen, daß der Feſtplatz in einen See verwandelt wurde, mußte die Preisverteilung im Gaſthaus zur Krone vorgenommen werden. D. R..⸗Bahnmeiſterſchaften Auf der Braunſchweiger Radrennhahn brachte die Deutſche Radfahrer⸗Union am Sonntag ihre Bahnmeiſterſchaften über 1 und 10 Km. zur Entſcheidung. Köter⸗Hannover und Michaelis⸗Magdeburg brachten die Titel an ſich. Das Zweiſtunden⸗Mannſchaftsfahren mußte wegen Regen nach 40 Minuten abgebrochen werden. Die Mannheimer Schuler⸗Helmling hatten bis dahin ihre Gegner ſchon ein⸗ und mehrmals überrundet und ſiegten überlegen. Die Ergebniſſe: DRu.⸗Bahnmeiſterſchaft über 1 Km.: 1. Köter⸗ Hannover; 2. Nickel⸗Berlin 2 Längen 3. Schimming⸗Berlin: 4. Michaelis⸗Magdeburg. 10 Km.: 1. Michaelis⸗Magdeburg 25 Punkte; 2. Helmling⸗Mannheim 12 Punkte; 3. Mrozozek⸗ Berlin 11 Punkte; 4. Schuler⸗Mannheim 4 Punkte.— Mannſchaftsfahren, nach 40 Min. abgebrochen: 1. Schuler⸗ Helmling⸗Mannheim 8 Punkte 25,5 Km.— Eine Runde zurück; 2. Wisbröker⸗Hartmann⸗Hannover 9 Punkte 2 Runden zurück; 3. Merker⸗Michaelis⸗Magdeburg 12 Punkte. Boxen Europameiſter Schmehling in London und Paris Der neue deutſche Europameiſter im Halbſchwergewichts⸗ boxen, Max Schmehling, hat ſich in Begleitung ſeines Managers Bülow nach Paris begeben, um von dort nach kurzem Aufenthalt nach London weiterzureiſen. Schmehling wird dem am 30. Juni in London ſtattfindenden Weltmeiſter⸗ ſchaftskampf im Mittelgewicht zwiſchen dem Titelhalter Mickey Walcker⸗Amerika und ſeinem Herausforderer Tom Milligan⸗England beiwohnen. Schmehling will ſowohl in Paris wie auch in London die Gelegenheit zu einem größe⸗ ren Training wahrnehmen, um ſeine Kenntniſſe zu erwei⸗ tern. Der Weltmeiſterſchaftskampf wird übrigens von den folgenden Treſfen umrahmt: Sandwina⸗Deutſchland gegen George Cook⸗Auſtralien, Artchie Bell gegen Kid Pat⸗ tenden und Teddy Baldock gegen Jonny Cuthbert. BB————2,8,8,88—BBBZBZZ88ʃ8ʃʃ Geſchäftliches * Peters Union⸗Reifen im Nürburg⸗Rennen haben ſich wiederum vorzüglich bewährt. Caracciola hat das Nürburg⸗ Rennen am 19. Juni auf Mercedes⸗Benz⸗Sportwagen Mo⸗ dell S in glänzendem Stil gewonnen. Seine Peters Union Rotſiegel Cord⸗Reifen hielten auf den Vorderrädern das ganze Rennen(340 Km. mit 100 Km.⸗Geſchwindigkeit) tadellos Furch. Auf den Hinterrädern wurden ſie vorſichtshalber ein⸗ mal nach 6 Runden gewechſelt. Dieſe Glanzleiſtung der Pe⸗ ters Union⸗Reifen erregte bei allen Fachleuten größtes In⸗ tereſſe, da man noch kurz vor dem Rennen eine ſolch unerhörte Widerſtandsfähigkeit der Reifen auf der überaus rauhen Ba⸗ ſaltſtrecke für unmöglich hielt. Dieſes Ereignis wurde umſo⸗ mehr bewundert, als der Zweite in der Sportwagenklaſſe über 5 Liter, Roſenberger, auf Mercedes⸗Benz gleicher Type, das Rennen ebenfalls ohne Reifendefekt und mit der gleichen minimalen Abnutzung beendete. 1320 U 88 im Eröffnungsrennen auf dem 7 Klasse: Sportwagen über 5 Liter: l. Car acele Nürburgring am 19. Juni 1927: S auf Mercecles- Benz Schnellste Zeit des Tages! Schnellste Rundel iin n nde Ducschit! Die ungeheure Beanspruchung des Reifenmaterials kann nur von Augenzeugen richtig bewertet werden. Die harte, Nosenberger aur Mercedes- 85 rauhe Strafie, die unzähligen Kurven und Höhenunterschiede, die riesenhafte Beschleunigung und Bremsfähigkelt der Mercedes-Benz-Sportwagen, Monell 8, vermochten den peters Union-Reffen nicht viel znzngaben./ Diese härteste Reifenprobe bestanden glänzend Mercedes-Benz wählte pkrERS UNI EIFENI ON.-F PETIERS UNlCNorxsissET-cEN und siegtel 2 Es war an der Zeit, daß dieſes Buch geſchrieben wurde. Und es iſt gut für Deutſchland, daß den Geiſtern von Verſailles ihr Spiegelbild gerade von einem politiſchen Außenſeiter vor⸗ politiker. Er iſt beſter Vertreter geſunden Menſchenverſtan⸗ des. Er lehnt allerdings ab, der billigen Scheinweisheit zu huldigen: im Leben müſſe alles auf Rechenmaſchinen einge⸗ ſtellt ſein. Daß der Reichsbankpräſident ein Finanzmann von hohen Fähigkeiten iſt, beſtreitet heute innerhalb und außer⸗ halb„Deutſchlands niemand mehr. Seine Schrift, in der ſich Bach'ſchen Fugen gleich, das finanzielle und politiſch menſchliche dauernd folgen, in einan⸗ der verſchlingen, ſteht wie ein Paſſionsbild vor uns und wir kaum mehr, daß wir als Statiſten dabei mitgewirkt aben. Kein Land, außer England, hat ſchon während des Krie⸗ ges verſucht, die Koſten durch Steuern zu decken, oder die Kriegsgewinne für die Allgemeinheit nutzbringend zu ge⸗ ſtalten. Zur Zeit der vierten Kriegsanleihe, 1916, beſaß das Reich noch einen die in Anſpruch genommenen Kredite über⸗ ſteigenden Bareingang von 6,6 Milliarden Mark. Nach der fünften Kriegsanleihe war ein Fehlbetrag von 2,1 Milliarden zu verzeichnen. Der Geldumlauf war durch Darlehnskaſſen⸗ ſcheine und Noten in den beſetzten Gebieten von Oſt und Weſt inflationsartig geſteigert. Der Sieg ſollte alles wieder gut machen. Durch die Aufrechterhaltung der Blokade bis zur Unterzeichnung des Friedens wurde das Unheil für die Wäh⸗ rung vermehrt. War doch im Februar 1919 die wöchentliche Kaxtoffelration für den Kopf der Bevölkerung wieder mit 5 Pfund feſtgeſetzt, eine Schmuggeleinfuhr alſo menſchlich ſehr begreiflich. Der Feindbund unterſtützte überdies alle licht⸗ ſcheuen Elemente, die auf Umwegen für teures Geld große Mengen ſeiner verdorbenen Lebensmittel nach Deutſchland brachten. Es war ein Beitrag zur weiteren, wirtſchaftlichen Zerſtörung, die der Vertrag von Verſailles uns zudachte, und wurde dem Syſtem Clemenceaus gerecht, das die phyſiſche Vernichtung einer möglichſt großen Anzahl Deutſcher ver⸗ langte. Daß der Raub deutſchen Privateigentums all über die Welt nach einem alten Wort„ſchlimmer als ein Ver⸗ brechen, nämlich die größte Dummheit war“, das würden die führenden Herren des Feindbundes vielleicht beſſer einſehen lernen, wenn nicht Deutſchland, trotz des Zuſammenbruchs, unter Aufbieten letzter Kräfte die Wogen des Bolſchewismus zurückgedrängt hätte. Aber eins iſt nicht mehr gut zu machen: alle Bedrückten wiſſen von nun an, daß man ſolches kann, ſobald man die Macht in Händen hält. Trotz ſchlimmſter Erfahrungen hat die deutſche Reichs⸗ bank bis Ende 1923 ſämtliche aus dem Krieg ſtammenden Auslandskredite, die Ende 1918 noch 1500 Millionen Gold⸗ mark betrugen, bei Heller und Pfennig zurückbezahlt. An er⸗ zwungenen, öffentlichen Leiſtungen— von privaten Schäden gar nicht zu reden— wurden bis zum Inkrafttreten des Dawes⸗Abkommens etwa 50 Millionen Goldmark geleiſtet. Außer Spekulanten, denen ihr Recht geſchieht, hat im Aus⸗ lande niemand an der deutſchen Mark Geld verloren. Es iſt auch bezeichnend, daß ſofort nach Abſchluß des Waffenſtill⸗ ſtandes von Amerikanern zahlloſe Kreditangebote herüber⸗ kamen, die von deutſchen Banken aus Gewifſſenhaftigkeit ab⸗ elehnt wurden, denn man vermochte damals nicht klar zu ſehen, ob und wie die Abwicklung möglich ſein werde. An vielen Beiſpielen, die alle belegt werden, tut der Ver⸗ ſaſſer dar, wie unſinnig oder berechnet die Behauptung ge⸗ Pe Deutſcher und amerikaniſcher Film Der Kampf um die Luſtbarkeitsſteuer— Deutſche und ameri⸗ kaniſche Ziffern. Dem Tätigkeitsbericht der Spitzenorganiſation der deutſchen Filmin duſtrie(Sitz in Berlin) über die Zeit von Februar 1926 bis Ende Mai 1927, der neben den Fragen der inneren Organiſation den Bericht einer Reihe bewerkenswerter Angaben über die verſchiedenen Arbeits⸗ gebiete der Organiſation enthält, entnehnten wir: Die Spitzen⸗ organiſation hat in dem Kampf um die Senkung der Luſt⸗ harkeitsſteuer, die bis zum Herbſt 1926 die Induſtrie mit 60—70 Mill. Mark jährlich belaſtete, Erfolge erzielt; immer⸗ hin wird der Induſtrie bei einem Durchſchnittsſatz der Steuer von 18 v. H. jährlich noch ein Betrag von etwa 40 Mill. durch die Steuer entzogen, während nur etwa 30—33 Mill. jährlich einſchließlich des Ausfuhrgeſchäfts der Erzeugung zufließen. Die Filminduſtrie erſtrebt daher eine weitere Senkung der Luſtbarkeitsſteuer. Die Zollſätze für Filme ſind in Deutſch⸗ land und in den andern Ländern im letzten Jahr im weſent⸗ lichen unverändert geblieben. In England ſind jedoch Beſtre⸗ bungen im Ganae, den inländiſchen Markt durch ein Kon⸗ tingentſyſtem zu ſchützen, während Frankreich merh einem Hochſchutzzollſyſtem zuzuneigen ſcheint. In Deutſchland iſt es bei dem bisherigen Syſtem des Kontingentſchutzes geblieben. Größere Bedeutung gewann die Sammlung ſtati⸗ ſtiſchen Materials durch die Organiſation. Beachtenswert iſt, daß Deutſchland 3600 Filmtheater zählt, Amerika dagegen 14 700 mit 1,6 Mill. bzw. 7,6 Mill. Sitzplätzen. Die Zahl der Tagesbefucher am Jahresdurch⸗ ſchnitt wird für Deutſchland auf 0,9, für Amerika auf 8 Mill. geſchätzt. Die Jahreseinnahme der Theater auf 240 Mill. bzw. 3 Milliarden. Während die Luſtbarkeitsſteuer für Deutſchland etwa 40—50 Mill. beträgt, muß ſie für Amerika gering ein⸗ geſchätzt werden, da dort die Plätze bis zu einem Dollar frei, darüber 10 v. H. erhoben werden. Die Zahl der in Deutſchland beim Film Beſchäftigten beträgt etwa 45 000. Die Geſamtein⸗ nahme aus den deutſchen Lichtſpieltheatern beläuft ſich ſchät⸗ zungsweiſe auf 240 Mill. jährlich. Auf die Leihmieten entfallen hiervon 72 Mill. Da etwa die Hälfte der gezeigten Filme deutſchen Urſprungs iſt, beträgt der Leihmietenanteil der deutſchen Filme etwa 36 Mill. Hiervon wird die Hälfte durch den Verleih aufgezehrt, ſo daß tatſächlich der deutſchen Er⸗ zeugung etwa nur 18 Mill. zugute korzmen. Hierzu treten dann noch ſchätzungsweiſe 12—15 Mil., die die deutſchen Ge⸗ ſellſchaften aus den Verkäufen ihrer Lizenzen an das Aus⸗ land ziehen. Den Weltmarkt beherrſcht zurzeit Amerika ſchät⸗ zungsweiſe zu 95 v. H. Nach der amtlichen Statiſtik hat Ame⸗ rika im Jahré 1925 aus der Ausfuhr von Filmlizenzen, deren Warenwert bekanntlich äußerſt gering iſt, 75 Mill. Dollar be⸗ zogen, dapon ſchätzungsweiſe 16 Mill. aus Deutſchland. Die wöchentliche Beſucherzahl beträgt in Amerika etwa 55 Mill. das gibt bei einem durchſchnittlichen Eintrittspreis von 0,25 Dollar eine wöchentliche Geſamteinnahme von 13,75 Mill. Dollar, d. ſ. jährlich faſt 3 Milliarden Goldmark. Rechnet man hierzu die etwa 75 Mill. Dollareinnahmen aus Auslandsaus⸗ fuhr, ſo ergibt ſich eine Geſamteinnahme der amerikaniſchen Filminduſtrie non rund 800 Mill. Dollax. Die amerikaniſche Jahreserzeugung beträgt 1500 kleine Filme und 700—800 lange Spielfilme. g (zubringen, werden von maßgebender Seite beſtätigt. Der Reichsbankpräſident über die Stabiliſierung der Währung 1 wiſſer Franzoſen iſt, daß Deutſchland die Inflation gewollt, oder gar ſelbſt herbeigeführt habe. Es wäre zu weitſchweifig für unſeren Rahmen, wollten wir uns auf Einzelheiten ein⸗ laſſen. Nur das eine ſei feſtgenagelt: Bei allen maßgebenden gehalten wird. Dr. Schacht iſt weder Statiſtiker noch Partei⸗ Ausländern, mit denen Dr. Schacht zu verhandeln hatte,— und es iſt eine erkleckliche Zahl führender Köpfe in Finanz und Politik— gelang es, wenn auch mehr oder minder ſchwie⸗ rig und mehr oder minder erfolgreich, ſchließlich einmal auf ſachlichen Boden zu kommen. Poincars allein tut Dr. Schacht, bdem eine anerkennenswerte Objektivität ſicher nicht immer leicht fällt, mit den Worten„ahnungslos“ und„negatir“ ab. Wie jeder Druck der Reparationskommiſſion auf die Wäh⸗ rung wirkt und wie der franzöſiſche Militarismus im be⸗ ſetzten Gebiet durch Raub, Diebſtahl, Einbruch und Bank⸗ notenfälſchung dabet mithilft, das iſt hier mit pädagogiſcher Klarheit zu leſen. Aber neben den großen Ereigniſſen iſt des kleinen Man⸗ nes nicht zu vergeſſen. An dem ſchreienden Unterſchied zwi⸗ ſchen Warenpreiſen und Einkommen leiden in erſter Linie die im Frieden beſſer bezahlten Kräfte. Wie das unumwunden anerkannt und in ſeinen bedenklichen Folgen aufgezeigt wird, ſo wird auch an dieſer Stelle zum erſten Male öffentlich zu⸗ gegeben, daß die wirtſchaftlich ſchwächſten und am ſchlechteſten Unterrichteten am ſchlimmſten getroffen waren von dieſer einſeitigen Sintflut, der auf der anderen Seite eine maßloſe „Inflationsprofitirerei“ gegenüberſtand. Die Reichsbank be⸗ ſchäftigte damals zur Ueberwachung und für den Verſandt ihres eigenen Papiergeldes 2000 Angeſtellte, zur Herſtellung 133 Druckereien mit 1783 Maſchinen und 30 Papierfabriken. An Papiergeld waren in Umlauf von: der Reichsbank 1½ Milliarde Goldmark Notgeld der Länder, Städte uſw. desgl. wertbeſtändig 8 desgl. Alle deutſchen Regierungen haben verſucht, dem Chaos zu ſteuern, das unaufhaltſam in ſoziale Schwierigkeiten führen mußte. Daß es dann ſpäter gelungen iſt, dieſe Papiermaſſen — wovon ein Teil ſchlimmſter Geldmacherei diente— bis Oktober 1924 wieder aus dem Verkehr zu ziehen, iſt allein der Energie Dr. Schachts zu danken. Er führte eine Nieder⸗ lage der Spekulation herbei, die für den Sieger, der in die⸗ ſem Falle die deutſche Allgemeinheit war, ein ſicheres und bedeutendes Vertrauensplus einbrachte. Es erübrigt, auf die techniſchen Vorgänge einzugehen. Intereſſant— weil hiermit in vornehmer Weiſe ein beliebtes Vergiftungsmittel der deutſchen öffentlichen Meinung ent⸗ zogen wird— iſt die ſachliche Auseinanderſetzung mit dem Helfferich'ſchen Entwurf für die Roggenrentenbank. Dr. Schacht war und iſt ihr Gegner. Er erſtrebte ſtets die reine Goldwährung. Dennoch bezeichnet er den Gedanken Helffe⸗ richs als„pſychologiſch genial“, weil nur ſo die rechtsſtehen⸗ den, landwirtſchaftlichen Kreiſe für die Volksernährung mo⸗ bil gemacht werden konnten. Daß dies notwendig war, gibt Dr. Schacht zu. Die Klugheit der Regierung Luther hat es dann verſtanden, beide Ideen zuſammenzufaſſen in der Ren⸗ tenmark. Dann erſt wird Dr. Schacht Währungskommiſſar und tritt ſelbſt handelnd in ſeine Schilderung ein. Wir dür⸗ fen nun gelegentlich ſeiner Uebernahme des Poſtens uns an einer knappen, aber äußerſt lebendigen Skizze erfreuen, die von der ſuggeſtiven Energie Dr. Luthers handelt. Der Wäh⸗ rungskommiſſar hält mit unbeugſamer Feſtigkeit die neue Währung durch und wird zu Weihnachten 1924 zum Präſi⸗ denten der deutchen Reichsbank ernannt. eeeeeee Von beſonderer Bedeutung iſt auch die internatio⸗ nale Zuſammenarbeit der Filminduſtrie. Der im Herbſt 1926 in Paris abgehaltene Filmkongreß wurde auch von Deutſchland beſchickt. Der Kongreß faße eine Anzahl bedeut⸗ ſamer Entſchließungen, u. a. die Bekämpfung der Hetzfilme, Förderung des Lehrfilms uſw. Der nächſte Kongreß ſoll in Berlin abgehalten werden, wobei Deutſchland die Vorbe⸗ reitung und den Vorſitz übernimmt. In der im Frühjahr dieſes Jahres in Baſel ſtattgefundenen europäiſchen Lehr⸗ filmkonferenz war die Spitzenorganiſation durch den Bund deutſcher Lehr⸗ und Kulturfilmherſteller vertreten. * Neue Amerika⸗Auleihe der Deutſchen Rentenbank. Die Neu⸗ horker Kabelmeldungen über die Abſicht der Deutſchen Rentenbank⸗ Kreditanſtalt, demnächſt wiederum eine Anlethe in ee e ver⸗ änderte Lage auf dem deutſchen Kapitalmarkt, die neuerdings wieder ſtärkeren Schwierigkeiten des Pfandbriefabſatzes und die inzwiſchen eingetretene Verſchlechterung der Ausgabebedingungen auf dem In⸗ landsmarkt, haben das Inſtitut veranlaßt, einem ſolchen Plan näher zu treten, umſomehr, als man überzeugt iſt, bei den heutigen Ver⸗ hältniſſen eine Auslandsauleihe zu günſtigeren Bedingungen erhal⸗ ten zu können als eine Inlandsanleihe. Der angegebene Betrag von etma 25 Mill. Dollar wird als ungefähr zutreffend bezeichnet. Die eigentlichen Anleiheverhandlungen haben aber bisher noch nicht be⸗ gonnen. Alle Angaben über Zinsſatz, Ausgabekurs und Laufzeit ſind daher lediglich Vermutungen. Man rechnet aber mit Beſtimmtheit darauf, daß nicht nur der Nettozinsſatz der neuen Anleihe den Zins⸗ fuß der erſten Amerika⸗Anleihe unterſchreiten wird, ſondern daß auch die Bruttozinslaſt bei der neuen Anleihetransaktion weſentlich leichter geſtaltet werden kann.(Der Zinsſatz der erſten 25 Mill. Doll. Anleihe vom Sept. 1925 betrug 7 v..)— Der durch die Dis⸗ konterhöhung ſtark beeinträchtigte landwirtſchaftliche Perſonalkredit dürfte bei einem Zuſtandekommen der Auslandsanleihe eine be⸗ trächtliche Erleichterung erfahren. *Gründung einer neuen deutſch⸗ſchweizeriſchen Finanzierungs⸗ geſellſchaft. Unter der Firma Discont Credit AG. wurde in Zürich eine deutſch⸗ſchweizeriſche Finanzierungsgeſellſchaft gegrün⸗ det, deren Aktienkapital 500 000 Franken beträgt. Die Geſellſchaft will ſich der Finanzierung von Warengeſchäften und Werklieſe⸗ rungen, ſowie mit der Durchführung von Vermittlungsgeſchäften auf finanziellem Gebiet beſchäftigen. Dem Verwaltungsrat des Unter⸗ nehmens gehören eine Reihe ſchweizeriſcher Induſtrieller und Kauf⸗ leute an. ⸗:.V. des Kohlenkontors. In der in Eſſen abgehal⸗ tenen.V. der Kohlenkontor Weyhenmeyer& Co. Komm.⸗Geſ. in Mannheim wurden die Regularien glatt erledigt. Die Kommanditiſten bekommen 6 v. H. Kapital⸗ zins und 0,13/ je Tonne Beteiligung Dividende. * 8 v. H. Dividende der Brownu, Boveri u. Co. in Baden. Der Verwaltungsrat der Acl. Browu, Boveri in Baden⸗Schweiz hat be⸗ ſchloſſen, der HV. am 20. Auguſt die Ausſchüttung eines Gewinn⸗ anteils von 8(7) v. H. vorzuſchlagen. Der o. Rücklage werden, wie 12 175 wieder 500 000 Fr. und dem Arbeiterhilfsſtock 250 000 Fr. zu⸗ gewieſen. Neuer Verluſtabſchluß der Voltohm, Seil⸗ und Kabelwerke Ac. in Frankfurt a. M. Die., die ſchon das GJ. 1925 mit einem Ver⸗ luſt von 153 808%/ abgeſchloſſen hat, legt auch für 1926 einen Verluſt⸗ abſchluß vor. Während der Vorfahresverluſt mit dem durch Ein⸗ ziehung von 100 000 Vorratsaktien erzielten Buchgewinn und durch Inanſpruchnahme der Rücklage gedeckt werden konnte, kann der Verluſt aus 1926 in Höhe von 116 192/ nur mit einem Betrage von 25 332/ aus der Rücklage gedeckt werden, während der Reſt vor⸗ getragen werden ſoll. Der Rohgewinn ſtellt ſich auf 80 403(71932)%¼/ Handlungsunkoſten und Steuern erforderten 152 009(182 895)/ und Zinſen 16 849(15 250) ¼, ſo daß bei Abſchreibungen in Höhe von 27 788(39 897)/ der vorerwähnte Verluſt verbleibt. bericht berichtet, daß 1926 der Umſatz gegenüber dem d * Julius Pintſch in Berlin. Die o. HV. gene den Abſchluß von 1926 und beſchloß, aus dem Reingewinn vo Mark v. H. Gewinnanteil auszuſchütten und 76 749% zum zu bringen. Ueber die Ausſichten im laufenden Jahr wur etw führt, daß ſich der Auftragseingang gegenüber dem Vorfabzaſte ſei beſfer geſtaltet habe. Ob die Beſſerung auf die Dauer anhalte, aber noch ungewiß. itgeteil Audreas Koch Ach. in Troſſingen. Wie ſchon geſtern mitg neus ſoll der Reingewinn(einſchl. Bortrag 75 522 ¼] wieder Rechnung vorgetragen werden. Der jetzt vorliegende Geſech u 520 7⁴9 285 ig⸗ jahres zwar geſteigert werden konnt, daß jedoch die Aro venur⸗ keit, ſich den Preiſen der Konkurrenz anzupaſſen, das Aus⸗ ergebnis nicht unweſentlich beeinträchtigt habe. Da en ön fuhrgeſchäft litt darunter, daß früher große Abſatzgebtete atgreiſen hoher Zölle nicht beliefert werden konnten und daß zu Lireel erteilte Aufträge aus valutaſchwachen Ländern wegen zu agensauf⸗ Preiſe vielſach abgelehnt werden mußten.— Die Vermsge inde⸗ ſtellung zeigt im Geſamtwert der Anlagekapitalten eide Bgrtriebs⸗ rung von rund 37 000%/ und in der Geſamtſumme der WBiignene kapitalien eine Zunahme von rund 266 000, in der Geſamtſ 1 70 500. der Betriebsſchulden dagegen eine Zunahme von rund 0 e, 8 76 Im einzelnen Wechſel 34 890(21.815), Schuldner 616 756(70 en Wertpapiere 73 672(61 691); dagegen AK. 1 800 000, Gläubig 1062 91(892 400) und Rücklage unv. 150 110 l. Rein⸗ * Gebr. Vetter, AG. in Pforzheim und Mühlacker. Der 28 gewinn beläuft ſich einſchl. 4231/ Vortrag nach Abſchreibugz Be⸗ Höhe von 61 195 ½ auf 20 704(10 759) aus dem nach 41 ſchluß 5(0) v. H. Dividende auf das AK. von 420000% nertee 12 den. Nach dem Geſchäftsbericht war der Abſatz 1926 zwar belrteßenden die Preiſe aber inſolge der beſonders in Süddeutſchalnd beſte oöherer Uebererzeugung ungünſtig beinflußt. Daher wurde trotz 91 An⸗ Erzeugung als im Vorjahre nur die gleiche Umſatzziffer er: Verbeſfe⸗ dererſeits haben ſich die im Geſchäftsjahre 1925 getroffenen rungen und Neueinrichtungen günſtig ausgewirkt, ſo daß dendenzahlung wieder aufgenommen werden konnte. Für ſende GJ. wird, wenn keine Hemmungen in der Gewährung woß frie⸗ zuſchüſſen und Krediten eintreten, mit einem einigermaßen digenden Ergebnis gerechnet werden können. die Diut⸗ das lau⸗ * Eine neue Außenſeitergründung in der Sementuffe burg Vor⸗ ſtrie. Unter der Fa. Portlandzement und werke Würzburg.⸗G.“ mit dem Sitz in Weißen (Bayern) iſt ein neues Portlandzementwerk gegründet den. Das Grundkapital der G. beträgt 1 Mill Zum ſtand iſt Dr. M. Oels⸗Bernburg a. d. Saale beſtellt. Grü ſind u. a. die Portlandzement⸗ und Kalkwe Sachſen⸗Anhalt.⸗G. zu Nienburg a. d. Saale, die Norddeutſchen Zementverband nicht angehören. jefa⸗ Konkurs der Steinheuer u. Co., Juwelen⸗ und Biioute gag⸗ brik AG. in Hanau. Ueber das Vermögen der., über deren urde lungsſchwierigkeiten wir bereits vor einiger Zeit berichteten, w nunmehr das Konkursverfahren eröffnet. )(Neue 100 Millionen⸗Anleihe der Stadt Berlin. unſer Berliner Büro drahtet, hat der Berliner Magiſtra einer engliſchen Finanzgruppe eine Anleihe von 5 ichs⸗ lionen Pfund Sterling, gleich 100 Millionen mark, aufgenommen. Die Mittel ſollen zur Durchſu hn⸗ der letzten großen Projekte der Stadt Berlin(Schnell 95 bauten, Grndſtücks⸗ und Geländeankäufe) verwendet wer * Europäiſches Zinkſyndikat. Nach franzöſiſchen Meldungen gee⸗ die franzöſiſche Coframent(Compagnie Franco⸗Amertcafſt a n⸗ taux et Minerals), die mit dem Mansfeldſchen Metall ligt del in Berlin ſtark an der oberſchleſiſchen Zinkproduktion beteſin, iſt, ſoeben mit der Bergwerksprodukte G. m. b. H. in 7 55 e welche das Verkaufsmonopol für die Zinkerzeugung der Gliechlege⸗ S. A.(Grupe Anaconda Copper) beſitzt, ein Abkommen wegen das lung der Verkaufs ihrer Zinkprodukte geſchloſſen. Das 1 Zuſtandekommen eines internationalen Zinkſyndikats begünſtig * Gründung einer deutſch⸗braſilianiſchen Handelskammer. Sr⸗ Hamburg wurde in Anweſenheit des braſtlianiſchen Geſandten leß Duval eine deutſch⸗braſilianiſche Handelskammer gegründet unn⸗ dem Namen„Conſelho do Commercio Braſieleiro na Allemcaßen Die am Handel mit Braſilien beteiligten hanſeatiſchen Firmen Vor⸗ ſich der Handelskammer bereits angeſchloſſen. Zum erſten 1. ſitzenden wurde der Inhaber der Hamburger Firma Bromberg Co., B. M. Bomberg, gewählt. Nat *Geheimrat Korte 75 Jahre alt. Heute iſt Geheimer Kommaher Karl Ernſt Korte⸗Bochum 75 Jahre altgeworden. Korte, zäftes aduer Inhaber des bekaunten und altangeſeſſenen Bochumer Bankgeſ ⸗ Bank weitergeführt wird, hat ſich um die Entwicklung der Ruhrind nder 1ke Hüttemann un Korte, das jetzt als Bochumer Filiale der Dre krie(insbeſondere des Ruhrkolenbergbaues] große Verdienſtchen⸗ worben. Er iſt noch jetzt ſtellvertretender Aufſichtsrat bezw. bei benvorſtandesvorſitzender bei der Bergbau AG. Lothringen u er Gewerkſchaften Graf Schwerin und Glückauf Segen. Ferner Sdner Mitglied des A D. der Gelſenkirchener Bergwerks AG., der Dre Bllank uſw. 2 Lira und nordiſche Kronen feſter 45 Am Valutamarkt liegen Lira und und nordiſche Kronen W feſter. Sie notieren gegen Pfunde 86.15 und 18.74 nach 86,80 holt 18.78. Peſetas eine Kleinigkeit leichter 28,35 nach 28,28. Gut er hat ſich auch wieder der japaniſche Hen; der Kurs ſtellt ſich nomgag auf 47.31 gegen Dollar nach 46.95; Deviſen gegen.L. ſind bei e höheren Kurſen eher geſucht. 22 21. 22. 21. 1011 London-Paris 124,90l124,90J Maitd.-Schwz.J. 29 30J 29,300Lond.-Stockh. J 18l37 2835 Lond.-Brüſſel 34,86] 34.96 Holland-Schw. 208.29 208.26nd.-Madrid 42.80 149.90 Lond.⸗Maid. 87757 88,17 Kabel Holland 2488 2,407 Nailand-Paris 141,60 34,%0 Kabel Schweig 5,199.199 Lond.⸗Holland 12,12 12,12 Brüſſel-Paris 35092 10.23 Lond.⸗Schweis 25,25 25,24 London-Oslo. 18,77 18,74 Holland-Paris 1002 4657 Paris-Schweiz 20,36] 20.360 Lond.⸗Kopenh.] 18.16J 18.160Kabel London..85.6 In.⸗Mk. laſſen ſich falgende Kurſe feſtſtellen: 72.80 gondon...2949 29.49 Prag...12,40 12.80J Madrid 72.99.7 VParis 16,52 16,52 Oslo 109,10109,35 Argentinien 55 1907 Zürich.12 81,15Kopenhagen. 112.80 112,80] Japan 1719.2 Mailand 23.40 28,80 Stockholm.. 113,08 113.15 New⸗Dork.21 Holland.„. 169.04169.05 Brüſſel 58.60J 58.60 Berliner Metallbörſe vom 21. Juni Preiſe in Feſtmark für 1 Kg. 5 21 20 21. Elektrolytkupfer 122,75 122.— Aluminium in.10 Raffinadekupfer—.——.— Barren 2,14 5 ei—1— Zinn ausl.—.— Rohzink Bb.⸗Pr.)—.——,——.——,—[ Hüttenzinn—.— 40•.50 e— Nickel.40•3,50 1˙00-%5 Plattenzint 53,.—-54.— 83,.—.84.— Antimon 0,35—100„100,90,— Aluminium.10.10 Silber für 1 Gr. 78.—-79.— 79, London, 21, Juni. Metallmarkt,(In Lſt. f. d. eng. t. v. 1016 Kg. 72435 20. 21 20. 21. Blet 23.35 2455 Kupfer Kaſſa 8,— 59,88 beſtſeleet 58,— 58.7/5 Fint 20·85 2065 do. 3Monat 35,35 54,35Nickel D— Aueckſib p. Fl, 20, do. Elektrol. 60,25 60,—[Iinn Kaſſa 296.50 296.— Regulus ꝛ5: Letzte Sommervergünſtigungen des Deutſchen galiſegditnf Das deutſche Kaliſyndikat gewährt noch bis zum 30. Juni d. 8 einen alle Beſtellungen zur prompten Lieferung bei Barzahlung elZei Kaſſaſkonto von 1½ v. H. und eine Lagervergütung von 1 v. ehmern Inanſpruchnahme des Wechſelkredits räumt es ſeinen Abneh keit ein zinsfreies Ziel auf 3 Monate ein mit Prolongationsmöglich zum jeweiligen Reichsbankdiskont bis 15. November d. J. Mor⸗ * Hamburger Kaffee⸗Wochen⸗Bericht vom 18. Juli 1927. Lehrte eis A. Heß Geſ. m. b.., Hamburg.) Der Kaffeemarkt e 7 in der abgeleuſenen Berichtswoche zunächſt in etwas freundlichehn⸗ Stimmung. Ende der Woche kam jedoch wieder etwas Ang aſi⸗ heraus, ſodaß ſich die Preiſe nicht ganz behaupten konnten. lien hat von der nunmehr beginnenden neuen Ernte vorläufig! ge⸗ verkauft, ſodaß mit weiterem billigeren Angebot auch fernerg arf, rechnet werden muß. Der Konſum kauft nur den dringenſten Be Frachtenmarkt in Duisburg⸗Ruhrort vom 21. Junt Das Geſchäft an der heutigen Börſe war ziemlich n doch wurden Reiſen zu Tal bei unveränderten Frachtſäbze“ abgegeben. Bau as. hmigte 6 dem Wie t bei 5 il! wenig 4 7 — Ralin nach Wechſel —— — Mittwoch, den 22. Juni 1927 — Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe] 9. Seite. Nr. 281 Aulammengeſetzter Vahn- und Luftfrachtverkehr 81 einem Vertrag zwiſchen Reichsbahn und Luft⸗Hanſa ſchen Lulben der Deutſchen Reichsbahn⸗Geſellſchaft und der Deut⸗ und 0 ft⸗Hanſa ſind ſeit einiger Zeit Unterhandlungen im Gange nierte Ga: wie zum Abſchluß gebracht worden, wonach eine kombi⸗ eines 8 üterbeförderung auf dem Bahn⸗ und Luftwege auf Grund ben Be rachtbriefes möglich gemacht werden ſoll. Der Vorteil für erſender beſteht darin, daß er unter Auswahl der günſtigſten ſund nellſten Beförderungsmöglichkeiten ſeine Güter zum Ver⸗ bern amgen. kann, und zwar nicht nur innerhalb Deutſchlands, ſon⸗ in das Ausland. Nach der„J. u..“ ſteht die er Verkehrswege dem Verſender völlig frei; ſeine Vorſchriften erden z 5 5 kürbern ſtreng innegehalten. Er kann alſo, je nachdem zunächſt Be⸗ diglich 15 auf dem Bahn⸗ oder auf dem Luftwege vorſchreiben. Le⸗ hen. ie Ueberſchreitung der Grenze muß auf dem Luftwege geſche⸗ Afachuneſe Beſtimmung iſt getroffen worden im Intereſſe der Ver⸗ berwaſung des Verfahrens, da die Banh erſt mit den anderen Bahn⸗ ügen ſpezielle Abmachungen treffen müßte, während die in 51 im internationalen Verkehr freier iſt und insbeſondere reitg 18. April eingeführten internationalen Luftfrachtbrief be⸗ dienternatienal, eingeführtes Frachtdokument beſitzt. deuen f teſen Frachtbrief wird ſich, wie wir hören, auch der in dem Er wird mötwierten Verkehr zu verwendende Frachtbrief anlehnen. alſo fü us V erſender die Deutſche Luft⸗Hanſa nennen, ſo daß Veſtegen die Reichsbahn Vertragsbeziehungen nur zu der Luft⸗Hanſa racht t während für den eigentlichen Abſender die Luft⸗Hanſa als gieren ührer gilt, für die die Annahmeſtellen als Agenturen fun⸗ Pbebeen Wichtiareit iſt, daß für die Bezahlung der Fracht ie Vorausbezahlung wie das Nachnahmeverfahren zugelaſſen träge— zwar das Nachnahmeverfahren ohne Beſchränkung der Be⸗ nicht Läßt ſich bei Aufgabe der Güter der genaue Frachtbetrag noch 5 untteln. ſo wird ein Depot erhoben und je nach der Höhe Die udgültigen Fracht die Differenz nacherhoben oder zurückbezahlt. formelle Vertragsunterzeichnung wird für Juli erwartet. 79 S Vollns Sinkender Getreideumſchlag in Duisburg⸗Ruhrort. In der llemnlung der Niederrheiniſchen Induſtrie⸗ u. Snbeler Gen 61 Weſel ſprach u a. der zweite Syndikus der Kammer Dr. in den Düber die Maßnahmen zur Hebung des Getreidenmſchlags leberſt Duisburg⸗Ruhrorter Häfen. An Hand von zahlenmäßigen Dutsbuchten wurde nachgewieſen, daß ſich der Getreideumſchlag in weif urg ſeit geraumer Zeit, auch wenn der Verkehr nicht teil⸗ 18 und den Kanalplätzen abgewandert wäre, im Ver⸗ ame zu dem Umſchlag der übrigen wichtigeren Rheinhäfen und Netaftelich auch des Platzes Bremen weſentlich ungünſtiger Eimfl et hat. Die Zurückdrängung des urſprünglichen Duisburger kreid ußgebietes ſei außer auf die techniſche Verbeſſerung der Ge⸗ dung imſchlagsperhälkniſſe in Bremen vor allem auf die Verſchie⸗ Srüczu der Eiſenbahntariflage durch Einführung des Staffeltarifs berge zuführen Die Kammer arbeite bei ihren Verſuchen zur Wie⸗ Hand innung eines Teiles des früheren Abſatzaebietes Hand in e. mit dem Verband Niederrheiniſcher Schiffahrts⸗Spediteure Lpedi Duisburg, der bereits am 12. April eine Ermäßigung der Ma tionsgebühren beſchloſſen habe. Weiter ſeien jedoch entſprechende Augmahmen ſeitens der Hafenverwaltung erforderlich, über deren den maß im einzelnen noch verhandelt werde. In der anſchließen⸗ daß usſprache kam übereinſtimmend die Meinung zum Ausbdruck, Aindeeben allen anderen Wagznabmen in erſter Linie eine Herab⸗ lun erung der Eiſenbahnfrachten für Getreide zur Wiederherſtel⸗ Antteterr„ der Duisburger Firmen unbedingt dtat Wirtſchaftliche Vereinigung deutſcher Gaswerke, Gakoksſyn⸗ che&. in Köln. Die HV. genehmigte den Abſchluß. In den AR. be en neugewählt Beigeordneter Gen.⸗Dir. Lenze; Düſſeldorf, Blerbürgeremiſter Dr. Menge, Hannover, Gen.⸗Dir. Menzelr, —Dir. Müller, Hamburg, Dir. Dr. Nübling, Stuttgart. Neues aus aller Well 400 000 Einwohner — Nürnberg, 21. Juni. In den letzten Tagen hat nach amtlicher Mitteilung die Nürnberger Einwohnerzahl 400 000 erreicht, während bei der letzten Volkszählung vor zwei Jah⸗ ren 392 404 Einwohner gezählt wurden. Autounglück nach der Nürburgfahrt — Rüdesheim, 21. Juni. Auf der Heimkehr vom Nürburg⸗ ring ereignete ſich bei Niederheimbach am Rhein ein ſchweres Autounglück, Der bekannte Rennfahrer Kappler überfuhr mit ſeinem Simſon⸗Supra⸗Wagen einen achtjährigen Jungen, der auf der Stelle getötet wurde. Ein Rheinſchleppkahn geſunken — Duisburg, 21. Juni. Nachträglich wird bekannt, daß am Sonntag abend der 1300 Tonnen⸗Schleppkahn Johanna Maria, der mit einer Erzladung für die Friedrich Alfred⸗ Hütte in Fahrt war, bei der Durchfahrt durch die Hochfelder Rheinbrücke gegen einen Brückenpfeiler geſtoßen und ſo be⸗ ſchädigt wurde, daß er nach kurzer Zeit ſank. Menſchenleben ſind nicht zu beklagen. Unfall auf dem Barmer Luftfahrtag — Barmen, 21. Juni. Im Rahmen des Deutſchen Luft⸗ fahrtages in Barmen ſollte geſtern vormittag der Start von 3 Freiballons zur Wettfahrt um den großen Wanderpreis des Deutſchen Lutfahrtverbandes ſtattfinden. Nach der Uebergabe und Taufe des Ballons„Barmen“ hatte ſich der Wind derart verſtärkt, daß man von der Füllung der anderen Ballons abſah und an dem Ballon Barmen die Reißleine ziehen mußte. Durch den Sturm wurde der Ballon einige Meter fortgeſchoben. Hierbei kam eine Perſon unter den Ballon zu liegen und erlitt ſchwere Quetſchungen. Ein Feuerwehrmann trug leichtere Verletzungen davon. Der Ballon„Hamburg“ wurde hochgeriſſen und ohne Kapitän in öſtlicher Richtung davongetragen. Schweres Bauunglück Berlin, 21. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) Ein ſchweres Bauunglück, bei dem zwei Tote und fünf Schwerverletzte zu beklagen ſind, ereiguete ſich heute vormittag kurz nach 10 Uhr auf dem Betriebsbahnhof Niederſchöneweide. Bei den Arbeiten an einer großen neu⸗ errichteten Halle ſtürzte plötzlich ein Malergerüſt zuſammen. 6 Arbeiter fielen auf den Steinbetonboden und blieben mit ſchweren Verletzungen liegen. Zwei der Verunglückten ſtar⸗ ben, ehe ärztliche Hilfe herbeigeholt werden konnte. Von einem Grenzbeamten erſchoſſen — Königsberg, 20. Juni. Die Beſitzerstochter Lohrenz wurde, als ſie in der Nacht vom Samstag zum Sonntag aus Sausgallen mit einem Dienſtmädchen vom Baden zurück⸗ kehrte, von einem litauiſchen Grenzpolizeibeamten meuchlings erſchoſſen. Der Grenzpoliziſt hielt die Mädchen wegen Schmuggelverdachtes an. Die Mädchen ſchienen mit dem Be⸗ amten in Konflikt geraten zu ſein. Jedenfalls gab der Poliziſt * N Das ſchwerverletzte Mädchen brach ſofort zuſammen und verk ſchied nach 172 Stunden, nachdem man es in ein in der Nähs gelegenes Gehöft gebracht hatte. Der Schmuggelverdacht gec⸗ gen die beiden Mädchen hat ſich in keiner Weiſe beſtätig Unter der Grenzbevölkerung herrſcht über das Verhalten de litauiſchen Beamten größte Erregung. Die Leiche iſt von der Kriminalpolizei beſchlagnahmt worden. X — Nicht vom fahrenden Zuge ſpringen! Ein junges Mäd⸗ chen, das im beſchleunigten Perſonenzug nach Mainz ſaß, aber nach Biſchofsheim wollte, ſprang in Rüſſelsheim, als es hörte, der Zug halte nicht in Biſchofsheim, vom fahrenden Zuge und fiel vor die Räder. Ein Bahnarbeiter ergriff die Stürzende noch rechtzeitig und zog ſie zurück, ſodaß das Mädchen mit leichten Verletzungen davonkam. — Eine Million Autos im engliſchen Sonneufinſternis⸗ Bereich. Der Berliner Aſtronom C. Schoch hat auf Grund ſeiner Erfahrungen in England berechnet, daß am Morgen des 29. Juni bei der Sonnenfinſternis die Polizei vor der ſchwie⸗ rigen Aufgabe ſtehen wird, etwa eine Million Autos zu diri⸗ gieren, deren Inſaſſen alle das kosmiſche Ereignis mit genießen wollen. Erſt nach 150 Jahren wird man in Großbritannien eine ähnliche Gelegenheit wieder erleben! Schon jetzt iſt zur Siche⸗ rung des wichtigſten Streifens das Polizeiverbot überall an⸗ geſchlagen:„Halt! Das Befahren der fünf Kilometer Finſter⸗ niszone für Kraftwagen verboten!“ Die im Auto zurückzu⸗ legende Strecke beträgt etwa 300 bis 400 Kilometer, ſodaß man mit Recht auf einen tollen„Midsummernights-Dream“(Som⸗ mernachtstraum) rechnen darf. Aus Irland kommen Hunderte von Dampfern herüber, um die Schauluſtigen ins Totalitäts⸗ gebiet zu bringen. Wie wird es erſt bei uns ſein, wenn im Jahre 1999 auch Deutſchland von der Totalitätszone einer Sonnenfinſternis überzogen wird! Briefkaſten Wir bitten für den Briefkaſten beſtimmte Einſendungen auf dem Umſchlag als ſolche kenntlich zu machen. Mündliche Auskünfte können nicht gegeben werden. Beantwoxtung juriſtiſcher, medizini⸗ ſcher und Aufwertungsfragen iſt ausgeſchloſſen. Jeder An⸗ frage iſt die Bezugsquittung beizufügen. Anfragen ohne Namens⸗ nennung werden nicht beantwortet. We. Neckarau. Der 1. FC. Nürnberg und der SV. Hamburg ſpielten zweimal 1922 unentſchieden(:2 und:). In dieſem Jahre gab es keinen Meiſter. 1923 errang der SV. Hamburg gegen SV. Union Oberſchöneweide mit:0 die Meiſterſchaft. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Juni Rhein-Pegel] 11, 14. 15, 186. 21. 22, Neckar-Pegel11. 14, 15, 18, 21,27, Schuſterinſel.98.92 g,95.80.25.20 Mannheim.984.885.104.824,88 488 dehi.. 4..95.5.89.5.ee Jagſtſeid.68,105,1.42.02.47 8 Marau..98.88.59.80.72 5,63 Mannheim.08 4,935,15 4,91 5,034,93 Caub.59.81 3,4 3,52 3,32 3,88 Köln 3086 3,32.6.85.10),14 Waſſerwärme des Rheins 16,5 Herausgeber, Drucker und Verlegek. Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b. 5. Mannheim, E 6, 2 Direktion: Ferdinand Heyme. Chefredakteur: Kurt Fiſcher—Verantwortl. Redakteure: Für Politik: i. V. Kurt Fiſcher Feuilleton: Dr. S. Kayſer— Kommunal⸗Politik und Lokales: Richard Schönfelder= Sport und Neues aus aller Welt: i. V. R. Schönfelder— Handelsteil: Kurt Ehmer— aus—6 Metern Entfernung zwei Schüſſe auf die Lohrenz ab. Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher— Anzeigen: Dr. W. E. Stötzner. Floffer Reisehu Woſiborde.80 Oornitur, Größe 40—60 gemust. Krelonne itt Damenhemd in eleganſer Vererbell..80 Damen · Nadiſhemd Halbstores Elemine, gule Queliist...90 und Elnsstz unl und gesfrel cegegge E Damensckürze jumperform, Zeflir, Sſamosen, Krefonne, schöne Form Servierschürze veſb. Sid Cemn. 903 2 Knabenschürzen ole Cröben 903 Kinderhänger weiß, Sückerel- Kinderhänger gestr. Zefir und ... Oröße 40—70 IIeeeeeeeeeeeeeunnnummigz 2 Nitr. 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Juni wurde unsere durch langes Leiden so schwer geprüfte Tochter und Schwester Magdalena Hupp 9819 Neue Maunnheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) . 7 Man kocht gro Person b starhen EOIsHe ve NKnort Haferfiocken ½ Stunde in Mllch odder Wasser und salzt Mittwoch, den 22. Naunt 1027 Für die liebevolle Teilnahme, die uns Freunde und Bekannte zuteil werden lieſflen, sagen wir herzlichen Dank. Besonders danken wir Herrn Jugendpfarrer Lutz, der mit verstehender Liebe und fürsorglichem oder zuckert Je nach Geschmack. Oss Geriehs vird durch etwas braune Butter. vorielnert. reichen Trost spendete. Walten in den langen Leidensiahren der Heimgegangenen ihr und uns treu zur Seite stand; ihr auf dem Gang zur letzten Ruhe den Segen gab und den Trauernden Familie Georg Hupp. ä „Knorr itsch“ das Rohłost- Frühstũek. Für jede Person werden abends-8 gehflufte Es- Iöttel Knorr Haferflocken, 1 schwacher Ef⸗ 161fel Zucker mit 3 Eslöffel Mileh zusammenge- rührt, damit das Ganze über Nacht ziehen kann. Am anderen Morgen reiht man 1 Apfel samt der Schale und dem Gehäuse hinein, gibt den Saft elner viertel Zitrone und nach Belieben-2 Kaf⸗ teelöftel geriebene Haselnüsse, Mandeln oder bel- des hinzu. Der Apfel kann auch durch Apfel- lit nn chü zinen, Erdbeeren, Himbeeren, Kirschen usw. je Amtliche Bekanntmachungen ersetzt, benw. orgünzt werden. Handelsregistfer. Zum Handelsregiſter wurden heute nach⸗ ſtehende Firmen eingetragen: Karl Böhler, Mannheim. Inhaber iſt Karl Böhler, Kaufmann, Mannheim. + Karolina Zapf, Mannheim. Inhaber iſt 27 7277 Paul Theodor Zapf Ehefrau, Karolina geb. Lurz. Mannheim. Barbara Stoll, Mannheim⸗Neckarau. In⸗ haber iſt Kaufmann Eugen Stoll Witwe, Barbara geb. Haager, Mannheim⸗Neckarau. Waſchanſtalt„Frauenſtolz“ Mina Klein, Mannheim. Inhaber iſt Kaufmann Eugen Klein Ehefrau, Mina geborene Ottmann, 0 Mannheim. Slſchbt fair. heute zu folgenden Fir⸗ men eingetragen: Valentin Fahlbuſch, Mannheim: Das Ge⸗ 8 ſchäft mit der Firma ging auf Kaufmann MANNHEIM„ 45 Valentin Fahlbuſch Witwe, Karoline gebo⸗% M ̃ T rene Amann in Mannheim über. Die Pro⸗ ßß 5555000 kura der Maria Fahlbuſch und der Herma N Fahlbuſch beſteht fort. 1. 00 00 Marie Bergmann, Mannheim: Die Pro⸗—5— 5 55 iſt erloſchen. Die e 10 Uul IU Firma iſt erloſchen. A. Ellenberg& Co. Nachf., Mannheim: DEDOSIIAR 80 Die Firma iſt erloſchen. Zentralerpedition Geſellſchaft mit beſchränk⸗ Fiteſſpne Hbfinbun Hierdurch bsehre ich mich einer verehrten Einwohnerschaft Mannheims ter Haftung, Mannheim: Hans Wahnſchaffe + 1 1 chal iſt nicht mehr Geſchäftsführer Direktor eeeeee ergebenst mitzuteilen, daß ich. heute nachmittag ein neues Zigarrenges Mannheim iſt zum Ge⸗ 277 72222 eröfinei habe. Es wWird mein eifrigstes Bestreben sein durch Verkauf 5 1 4 „Badiſche Düngerwerke Geſellſchaft mit be⸗ kclassiger und preiswerter Ware meine Kundschaft zufrieden zu stellen. 9³ ſchränkter Haftung, Mannheim⸗Rheinau: Jo⸗ Pi b P hannes Hofmann iſt nicht mehr Geſchäftsfüh⸗ Angehote von Gen 1 L 9 55 Der dleitt Hofmann in Schwetzingen iſt ee ee 7555 85 arren aus AA 2. U rokura erteilt. 5 Darmſtädter und Nationalbank Komman⸗ 9 3 e VVVVV annheim: Dur eſchluß der General⸗ 5 Feien e M 7, 7 in heim des Lahrergssangveins IMannhelm-Ludwigstaen N 7, 7 ellſchaftsvertrag in 13 ſatz geändert. Generalkonſul Fritz Hinke iſt als perſönlich* itzer: Josef Ru Eri. haftender Gefellſchafter ausgeſchieden. 87/88 Bes 285 D Mannheim, den 18. Juni 1927.*——ĩ—.— f N DTDT0TVTVTVTCTVTCVTT——T Bad. Amtsgericht F. G. 4. 7—— Teben der 2— ff f 0 0 0 ehge 2 Darmstädteß aeee eeeee ſg alande Aehgük an kibrtemebnbhabene EIIIEn ne BOU Schulgeld der Höheren Lehranſtalten. 10 1— Das Schulgeld für das erſte Tertial emee eeeeeeeee eee weeene bbelrealolt⸗ lie VerMmietü Ngen Geldverkehf Leſſingſchule, Realſchule Feudenheim, Moll⸗ 1 e 80 0 ine 7 Slif yſchule, Lif 5 ae. 0 5 Ablöſung 5 Hond kiemaſchnle ze felig. keag eerßege U Amer-Wonangg KSfertal. Gul möbl. m mer ereber um Zahlung bis ſpäteſtens 2. Juli 1927. über Friedrichs⸗ Nähe Hauptbahnhof beſchlagnahmefr. Woh⸗ Nähe Bahnhof an ein 0* Wer dieſe Friſt verſäumt, hat die geordnete Au en 95 8 1 Zim. nung, Küche, Zim., Speiſek., Keller, Speich. Herdh zn dermieen 9 1 Verſäumnisgebühr zu entrichten und die Wohn geg. kauch, ef. u. kl. Garten zu verm. Angebote unt. W. Lindenhofſtr. 18, 3 St.. chereß Angeb. unter Mele U 95 an die Geſchäftsſtele d. Bl. 2880 Spickten dene ſondere Mahnung eines jeden einzelnen Säu⸗ ie ſt. 982 3 J 0 migen erfolgt nicht. 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