8* Veſugs 11 preiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus Haene die Poſt mon tellgeld. denbenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ Daup 65 vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. Baßt⸗Geſchaftsſtelle.g 2. Jaupt⸗Nebenſtelle R 14·8, Sndenannbaue) Peſchafke⸗Nebenſtellen Wasdbofſte. Aeſſe en ne au. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ 12 e. Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. Emal. Fernſprecher: 24944.24945,24951.24952 u. 24958 Betlagen: Sport und Spiel. Aus Seit und Leben. Mannheimer Frauenzeitung Abend⸗Ausgabe eue Mannheimer Seitun⸗ Mannheimer General Anzeiger Unterhaltungs⸗Beilage Aus der Welt der Cechnik Franzöſiſche Zendenzmeldungen * Paris, 24. Juni.(Von unſerem Pariſer Vertreter.] Seit der Wiederaufnahme der deutſch⸗franzöſiſchen Handelsver⸗ kragsbeſprechungen veröffentlicht die franzöſiſche Preſſe eine keihe von Informationen des Inhalts, daß die neuen d e ut⸗ chen Vor ſchläge für die Verlängerung des proviſori⸗ ſchen Abkommens für den franzöſiſchen Weinbau und die dandwirtſchaft ſowie für gewiſſe Induſtrien unannehm⸗ bar ſeien. Ferner wurde behauptet, die deutſche Delegation babe verſichern laſſen, daß ein endgültiger Handelsvertrag nicht abgeſchloſſen werden könne, ſolange der neue franzöſiſche Zolltarif nicht verabſchiedet worden ſei. 1 80 ie mir an zuſtändiger deutſcher Stelle mitgeteilt wurde, ſind dieſe anſcheinend aus derſelben Quelle ſtammenden In⸗ lormationen durchaus tendenziös und entſprechen in kei⸗ ner Weiſe dem tatſächlichen Stand der Verhandlungen. 100 Einerſeits wurden von deutſcher Seite gar keine neuen Vor⸗ chläge in der Art, wie ſie die franzöſiſche Preſſe darſtellt, ge⸗ nuacht und andererſeits iſt es auch nicht richtig, daß man ſich auf deutſcher Seite weigert, einen endgültigen Vertrag vor er Genehmigung des franzöſiſchen Zolltarifs abzuſchließen. m Gegenteil, die deutſche Delegation iſt durchaus beſorgt, ſich mit den Franzoſen auf Grund des beſtehenden Tarifs zu verſtändigen. Der offenſichtliche Zweck dieſer tendenziöſen Lerichterſtattung iſt der, auf die franzöſiſche Kammer einen Druck auszuüben und ſie zur ſchnellen Erledigung des Zolltarifes zu veranlaſſen. Der Stand der gegenwär⸗ figen Verhandlungen zwiſchen den beiden Delegationen iſt vielmehr folgender: In der erſten Beſprechung machten die franzöſiſchen Un⸗ terhändler den Vorſchlag, das beſtehende Proviſorium bis Ende dieſes Jahres zu verlängern. Die deutſche Delegation iſt ledoch in Uebereinſtimmung mit der Reichsregierung der Anſicht, daß man endlich den Weg der vorläufigen, kurzfriſti⸗ gen Abmachungen verlaſſen und zu einer feſten Regelung 5 kommen müſſe, umſomehr, als die deutſch⸗franzöſiſche Handels⸗ bilanz ſeit 1926 ſtark zu Ungunſten Deutſchlands ausgefallen 15 it, ſelbſt wenn die deutſchen Reparationsleiſtungen bei der Aufſtellung der Bilanz berückſichtigt werden. Um jedoch den ranzöſiſchen Wünſchen entgegen zu kommen, wurde jedoch von eutſcher Seite der Vorſchlag unterbreitet, ein langfriſtiges proviſoriſches Abkommen zu ſchließen, daß den von der Gen⸗ ſer Wirtſchaftskonferenz angenommenen Grundſätzen Rech⸗ kung tragen ſoll. Die Franzoſen lehnten dieſen Ausgleich 5 ab und ſchlugen die Verlängerung des gegenwärtigen Ver⸗ trages bis zum März 1928 vor, indem ſie gleichzeitig verſpra⸗ hen, nach Ablauf dieſer Friſt Deutſchland auf jeden Fall in den Genuß des Minimaltarifs zu ſetzen, wofern ihnen die Meiſtbegünſtigung eingeräumt würde. Damit konnte ſich ledoch die deutſche Delegation nicht einverſtanden erklären, denn es würde ſich wiederum um ein proviſoriſches Abkom⸗ men handeln, das für Deutſchland keine beſonderen Vorteile mit ſich bringt. So wurde von den Franzoſen, die übrigens ie für Deutſchland ungünſtige Handelsbilanz anerkannten, von neuem die ſogenannte Liſte B in die Diskuſſion gewor⸗ en, d. h. eine Liſte von erhöhten Anſätzen für gewiſſe Waren⸗ Aruppen, von der bereits früher die Rede war. Die Konferenz über die Veamtenbeſoldung Nachdem, wie berichtet, die geſtrige Sitzung der Finanz⸗ miniſter ergebnislos geblieben war, einigte man ſich heute auf folgende Punkte: 15 1. Die Finanzminiſter der Länder erkennen die Not⸗ wendigkeit der Erhöhung der Beamtenbezüge an und balten es für unabweisbar, ſich in der Ausgeſtaltung und im Zeitpunkt in dieſer Frage ſich dem Vorgehen des eiches anzuſchließen. 2. Die Finanzminiſter der Länder halten in Ueberein⸗ timmung mit dem Reichsminiſter der Finanzen eine Er⸗ öhun g der Beamtenbezüge vor dem 1. Oktober finanziell nicht für tragbar. 1 3. Selbſt wenn die Erhöhung der Beamtenbezüge erſt zum 1. Oktober erfolgt, ſehen ſich die Länder außer⸗ ſtand e, die für die Erhöhung erforderlichen Mittel aus den ihnen zur Verfügung ſtehenden Einnahmen zu decken. Sie rheben daher die Forderung, daß das Reſich den Ländern neue Einnahmen zur Deckung der Beſoldungs⸗ erhögung zur Verfügung ſtellt. Reichsfinanzminiſter Dr. Köhler führte dazu u. a. noch lolgendes aus: Es wurden von den Ländervertretern ver⸗ iedene Vorſchläge gemacht, in welcher Weiſe dem Wunſche der Länder auf Ermöglichung dieſer Einnahmequellen Rech⸗ kung getragen werden könne. Man ſprach von Wieder⸗ gebobung der Umſatzſteuer, von der Gewährung des Juſchlagrechtes zur bisherigen Einkommenſteuer uſw. Ich muß als Reichsfinanzminiſter erklären, es könne gar eine Rede davon ſein, daß ich auf der Grundlage des ats von 1927 den Ländern irgendwelche weiteren über die ige Geſetzgebung hinausgehenden Ueberweiſungen zur e. Die finanzielle Lage einzelner Länder int allerdings tatſächlich zu Befürchtungen Anlaß zu geben. ſtehe nach wie vor auf dem Standpunkt, daß es nicht an dem iſt, irgend welche Teil⸗ oder Abſchlagszahlungen vor dem lich ab. Der Kampf um den Fandelsverkrag Trotzdem von deutſcher Seite alles unternommen wurde, um zu einer Einigung zu gelangen, gingen die Verhandlun⸗ gen nur ſehr langſam vor ſich. In den deutſchen Delegations⸗ kreiſen beſteht kaum noch Hoffnung, vor Ablauf des Mo⸗ nats Juni zu einem Ziel zu kommen. Man muß in allem Ernſt damit rechnen, daß mit Beginn des nächſten Monats ein vertragsloſer Zuſtand eintritt. Allerdings beſteht die Möglichkeit, durch gewiſſe Sonderabmachungen, wie z. B. die Verlängerung des Induſtrieabkommens, dieſem vertrags⸗ loſen Zwiſchenregime die größten Härten zu nehmen. Die De⸗ legationen werden wahrſcheinlich im Laufe des Freitag zu einer neuen Beſprechung zuſammentreten. * Berlin, 24. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) Ob die letzten Verhandlungen zwiſchen der franzößſchen und deutſchen Handelsvertragsdelegation, die heute in Paris ge⸗ führt werden, zu einem Ergebnis kommen, iſt ſehr zwei⸗ felhaft. Selbſt wenn eine Einigung erzielt würde, wäre es unmöglich, daß die Bereinbarungen bis zum 30. Juni noch ihren Weg durch die Parlamente nehmen und ſo Geſetzes⸗ kraft erlangen könnten. So wird alſo am 1. Juli ein ſoge⸗ nannter vertragsloſer Zuſtand zwiſchen Deutſchland und Frankreich eintreten. So bedauerlich dieſe Tatſache iſt, darf ſie jedoch in ihrer Bedeutung nicht überſchätzt werden. Das bisher be⸗ ſtehende Propiſorium regelt nach Zahl und Bedeutung nur ungefähr 15 Prozent der Poſitionen, die in einem endgültigen Handelsvertrag zur Regelung hätten kommen müſſen. Für den übrigen Teil beſtand alſo praktiſch ein vertragsloſer Zuſtand. Der internationale Eiſenpakt, der im Hinblick auf eine endgültige vertragliche Regelung der Han⸗ delsbeziehungen zwiſchen Deutſchland und Frankreich abge⸗ ſchloſſen würde, läßt bekanntlich den Regierungen bei Nicht⸗ zuſtandekommen eines Akkords die Möglichkeit der Kün⸗ digung offen. Von dieſer Möglichkeit dürfte vorerſt aber, die ja eine unnötige Verſchärfung der Lage herbeiführen würde, kein Gebrauch gemacht werden. Die deutſche Delegation beab⸗ ſichtigt übrigens wenigſtens eine Verlängerung der im Zuſammenhang mit dem letzten Handelsproviſorium abge⸗ ſchloſſenen beiden Saarabkommen zu erreichen. Bei der innigen Verbindung dieſer Abkommen mit dem Eiſenpakt dürfte ſich dann eine Kündigung überhaupt vermeiden laſſen, wenn der vertragsloſe Zuſtand nicht über eine zu lange Friſt gehen wird. 8 5 Die deutſche Delegation hatte zuletzt, wie wir hören, als mit der Verabſchiedung des franzöſiſchen Zolltarifs noch in der Sommerſeſſion der Kammer nicht mehr gerechnet werden konnte, den Vorſchlag gemacht, bis zum Inkrafttreten des Zolltarifes— nach franzöſiſchen Angaben, die indeß hierin ſkeptiſch zu beurteilen ſind, ſollte das bereits am 1. Januar 1928 der Fall ſein— wenigſtens aber auf ein Jahr einen vorläufigen Handelsvertrag abzuſchließen. Dieſer Vorſchlag wurde aber abgelehnt. Noch einmal auf kurz⸗ friſtige Zeit Vereinbarungen einzugehen, wie es die Fran⸗ zoſen wollten, lehnte aber die deutſche Delegation grundſätz. 1. Oktober d. J. zuzugeſtehen, denn wir haben tatſächlich den Betrag, den wir für 1927 zu dieſem Zwecke herauswirt⸗ ſchaften, nur einmal. Wenn wir ihn in Form von Ab⸗ ſchlagszahlungen vorher zur Verfügung ſtellen, ſo geht er ab an dem, was wir für eine durchgreifendere Reform unbedingt brauchen. Damit iſt der Beamtenſchaft nicht gedient. Ich habe von einer Erhöhung geſprochen, die im Durchſchnitt etwas mehr als 10 Prozent beträgt. Dies würde unter Hinzurech⸗ nung der Kriegsbeſchädigten für den eigentlichen Reichsetat ohne Poſt und Eiſenbahn eine Ausgabe von ungefähr 250 Millionen RM. im Jahre verurſachen. Ueber Abſchlags⸗ zahlungen vom 1. Oktober an auf der Grundlage dieſer Ant⸗ wort der Regierung kann man reden. Aber ſchon vorher Zahlungen zu leiſten, geht nicht. Der badiſche Finanzminiſter Dr. Schmitkt erklärte, auch Baden vertrete die Anſicht, das Uebereinſtimmung in den Beamtenbezügen aus politiſchen Gründen zwiſchen Reich und Ländern beſtehen müſſe. Baden wünſche aber, daß das Reich ein Tempo einſchlage, damit die Länder folgen könnten. Baden ſtelle daher an das Reich die Bitte, endweder die Mehr⸗ belaſtung zu erſtatten oder nur Aufbeſſerungen in dem Maße zu geben, daß Baden die Koſten tragen könne. Der neue bayeriſche Finanzminiſter Ein Münchener Blatt berichtet, daß die maßgebenden Stellen der Bayeriſchen Volkspartei ſich auf den im 54. Jahre ſtehenden Staatsrat Schmelzle als künſtigen Finanz⸗ miniſter geeinigt hätten. Wir erfahren hierzu, daß Be⸗ ſchlüſſe der Bayeriſchen Volkspartei noch nicht vorliegen, daß aber die erwähnte Meldung, die wohl auf eine einflußreiche Seite zurückgeht, den Tatſachen vorauseilt. Unter dieſen Umſtänden kann vorbehaltlich der ſormellen Zuſtimmung der Landtagsfraktion der Bayeriſchen Volkspartei, die erſt am Montag eine Vollſitzung abhält, mit der Ernennung Dr. Schmelzles gerechnet werden. Preis 10. Pfennig 1927— Nr. 280 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Kolontgele 5 Allgem. Anzeigen 940..⸗. Mellamen —4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streils, Beuiebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ar sgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträgedurch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Wandern und Neiſen Geſetz und Necht — 1 Die Frage an Frankreich Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann hat am Donnerstag im Reichstag die außenpolitiſche Ausſprache des Reichstages durch eine hochbedeutſame Rede eingeleitet. Der Inhalt, den der Reichsaußenminiſter dem außergewöhnlichen Rahmen der Sitzung gab, ging über einen Bericht über die Genfer Tagung weit hinaus. Es war eine Rechenſchaftslegung über die ganze gegenwärtige Periode der deutſchen Außenpolitik und er ſchloß mit einer meiſterhaft zugeſpitzten Frage an die Adreſſe Frank⸗ reichs, von deren Beantwortung die weitere Entwicklung der europäiſchen Politik abhängen wird. Daß das Haus, ab⸗ geſehen von ganz ſeltenen kommuniſtiſchen Zwiſchenrufen dieſer einſtündigen Rede mit angeſpannteſter Aufmerkſamkeit folgte und ihre Kernſtellen mit reichem Beifall bedachte, war der beſte Beweis für den Eindruck, den die wichtigen Aus⸗ führungen auf das Parlament gemacht hatten. Beſonders eindrucksvoll war der erneute Appell, den der Außenminiſter in der Frage der Abrüſtung an die an⸗ deren Mächte richtete. Es klang nicht nur wie eine Warnung, ſondern ſollte auch eine Warnung ſein, wenn er erklärte, daß die ganze moraliſche Exiſtenzberechtigung des Völkerbundes und die weitere Stellung Deutſchlands zu der Abrüſtungs⸗ frage von der Behandlung dieſes Problems abhänge. Was der Außenminiſter zu der Frage der Truppenver⸗ minderung im beſetzten Gebiete ſagte, war eine eindring⸗ liche Zurechtweiſung an die franzöſiſche Adreſſe: Es iſt ganz falſch, die Truppenverminderung als eine Konzeſſion hinzuſtellen. die von einem deutſchen Gegenbeweis guten Willens abhängig ſein könnte. Wir fordern unſer gutes Recht, das in keiner Weiſe zu beſtreiten iſt. Die Anerkennung dieſes Rechtes aber hat eine überragende politiſche Bedeu⸗ tung. Sie hängt aufs engſte mit den Methoden der Locarno⸗ politik zuſammen, denn wenn in dieſer Frage das Vertrauen des deutſchen Volkes getäuſcht wird, ſo iſt die Gefahr vor⸗ handen, daß das Zutrauen und die Zuverſicht zur Locarno⸗ politik auf allen Gebieten eine ſchwere Erſchütterung erfährt. Damit hatte der deutſche Außenminiſter die Ver⸗ trauenskriſis quittiert, die das franzöſiſche Ver⸗ halten in der Rheinlandfrage geſchaffen hat. Und weiter: Wir erwarten und haben wohl auch ein Recht zu erwarten, daß England und Belgien ſich aktiv für die Durchführung jener Botſchafternote einſetzen und wir haben Grund zu der Annahme, daß es Chamberlain an einer ſolchen Aktivität nicht fehlen laſſen wird. Vollends auf der Höhe war Streſemann, als er mit Poin⸗ caré abrechnete. Der Reichsaußenminiſter hat einmal mit Muſſolini die Klinge gekreuzt und der italieniſche Miniſter⸗ präſident hat dabei empfindlich den Kürzeren gezogen. Auch Poincaré iſt in dieſer Auseinanderſetzung als der Unter⸗ legene zu betrachten. Dr. Streſemann wies ihm nach, daß er einfach nicht weiß, wie die Dinge ſtehen. Er weiß nicht, daß die Botſchafterkonferenz uns die Erfüllung aller Abrüſtungs⸗ forderungen bis auf zwei beſcheinigt hat und daß dieſe zwei inzwiſchen auch erledigt worden ſind. Er weiß nicht, daß wir zur Abwicklung der Kaſernenfrage eine Friſt von fünf Jahren erhalten haben. Seine Rede iſt zweideutig. Will er die Ruhr oder will er Locarno? Nur eins von beiden iſt mög⸗ lich. Und Deutſchland weiſt es zurück, als Beſiegter dem Sieger die Hand zu reichen. Auf die Beantwortung der Frage, ob Frankreich wirklich die Verſtändigung will, wartet nunmehr mit Deutſchland die ganze Welt. Wie wird ſie ausfallen? Fortſetzung der Ausſprache Berlin, 24. Juni.(Von unſerem Berliner Bürd.) Die außenpolitiſche Ausſprache iſt um 14 Uhr bei ſchwach be⸗ ſetztem Hauſe im Reichstag fortgeführt worden. Als erſter Redner eröffnet die Diskuſſion Graf Bernſtorff von den Demokraten, der als deutſcher Delegierter an den Verhandlungen der Abrüſtungskommiſſion teilgenommen hat. Er gibt zunächſt ſeiner Genugtuung darüber Ausdruck, daß für die gegenwärtige Außenpolitik eine ſo ſtarke Mehrheit im Reichstag vorhanden ſei. Es müſſe jedoch erreicht werden, daß möglichſt das ganze deutſche Volk ſich hinter dieſe Politik ſtelle. Die Demokraten würden nur dann in auswärtigen Fragen Oppoſition machen, wenn von dem bisherigen Kurs abgewichen werden ſollte. Die Frage der Option für den Weſten oder Oſten, für England oder Rußland, hält Graf Bernſtorff, nachdem der Konflikt aus der Gefahrenzone heraus⸗ gehoben ſei, nicht mehr für aktuell, ſo daß an dem bisherigen Grundſatz der Wahrung ſtrikteſter Neutralität feſtgehalten werden könnte. Völkerbundspolitik, erklärte der Redner, ſei Friedenspolitik und müſſe daher auch für die Zukunft die Grundlage der deutſchen Politik bilden. Als weitere Reoͤner ſind noch vorgemerkt für die Wirt⸗ ſchaftspartei der Abg. Bredt, von den Nationalſozialiſten Graf Reventlow, die Kommuniſtin Frau Gohlke und der Völkiſche Herr von Graefe. Von Kampfſtimmung iſt. kaum etwas zu verſpüren. Ob die Deutſchnationalen noch einen Redner vorſchicken werden, iſt ungewiß. Wechſel im Regierungspräfidium der Pfalz Dem Vernehmen nach wird der Wechſel in verſchiedenen Regierungspräſidien, deren Chefs die Altersgrenze erreicht haben, demnächſt durchgeführt werden. Dazu gehört auch die Pfalz. Als Nachfolger des Regierungspräſidenten Ma⸗ théus kommt in erſter Linie Senatspräſident Nortz vom bayeriſchen Verwaltungsgerichtshaf, ein gehürtiger Pfälzer, in Betracht. Nortz war vom September 1921 bis zum Mai 1923 auch Polizeipräſident in München. 1 1 —1 1 1 1 +1 1 Naie 4 1 14 1 17—3 7 19 * 195 0 1 1 e 116 0 14 11661 17 1 61600 10 Manen 1 77 1 61 J 0 44 Men 3 114 —11 — 1 2, Seite, Nr. 280 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe Freitag, den 24. Juni 19²7 Eine Hindenburgdebatte im Schweizer Nakionalrat Im Schweizer Nationalrat griff am Donnerstag der ſo⸗ . Parteiführer Schmid in der außenpoliti⸗ ſchen Debatte die Rede an, die Bundespräſident Motta im Januar dieſes Jahres in zer deutſchen Geſandtſchaft gehalten hat. Es handelte ſich damals um eine Feier anläßlich der Be⸗ endigung des Schweizer Hilfswerks für Deutſchland. Bet dieſer Gelegenheit war dem Schweizer Bundespräſidenten als Ehrengabe des Reichspräſidenten ein künſtleriſches Glas⸗ fenſter überreicht worden. In ſeiner Dankrede hat der Bundespräſident geſagt, Hindenburg wurzele im Bewußtſein des deutſchen Volkes als ein Heros der antiken Legende. Nunmehr erklärte der ſozialdemokratiſche Partei⸗ führer, Mottas Rede hätte einen großen Teil des deutſchen Exöffnung des iriſchen Parlaments VLondon, 24. Juni.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Zu dramatiſchen Vorgängen kam es geſtern bei der Eröffnung des neugewählten iriſchen Parlaments in Dublin. Der be⸗ kannte republikaniſche Führer de Valera marſchierte an der Spitze der republikaniſchen Delegierten, gefolgt von einer rieſigen Menſchenmenge, durch die Straßen von Dublin zum Parlamentsgebäude. Die Zugänge zum Haus waren ſcharf bewacht; doch erlaubte man dem republikaniſchen Abgeordne⸗ ten einzutreten. de Valera weigerte ſich jedoch, den Treu⸗ eid auf die Verfaſſung zu leiſten. Darauf wurden ſämtliche republikaniſche Abgeordnete von der Verſammlung ausge⸗ ſchloſſen und teils mit Gewalt aus dem Hauſe entfernt. Dar⸗ auf wurden die Türen des Hauſes verſchloſſen. Von der Menge wurde mehrfach der Verſuch gemacht, die Türen des reendes aufzubrechen; doch ſchlugen alle Verſuche ehl. Volkes für den Hindenburg eine ſtark umſtrittene Per⸗ ſeh ſönlichkeit ſei, verletzen können. Bundbespräſident Motta erklärte dem Angreifer, daß, wenn ſeine Rede anfechtbar geweſen ſei, mindeſtens der ſozialdemo⸗ kratiſche deutſche Geſandte in Bern, Dr. Müller, ſeinen Wor⸗ ten nicht ſo ſtarken Beifall gezollt hätte. Die Bewunde⸗ rung der Pflichterfüllung eines Hindenburg ſei durchaus am Platze, wenn man denke, mit welcher Aufopfe⸗ rung er ſeinem Vaterlande an führender Stelle in Zeiten des Krieges, der Niederlage und des Wiederaufbaus ſeine Kräfte zur Verfügung geſtellt habe. Durch eine perſönliche Attacke Mottas gereizt, nahm dann auch der ſonſt ſehr gemüßigte Sozialdemokrat Graber das Wort und unterſchied zwiſchen dem Reichspräſidenten Hinden⸗ burg und dem Generaliſſimus der deutſchen Armee im Welt⸗ kriege, der trotz allem für gewiſſe Scheußlichkeiten des Krieges die Verantwortung trage. Unter lebhaftem Beifall der Mehrheit des Natio⸗ nalrates wies Motta noch einmal dieſe Angriffe zurück. Hindenburg ſei neben Joch und Joffre zu ſtellen, als einer der großen Führer im Kriege, nud gerade ſeine Haltung nach dem Kriege rechtfertige es vollkommen, daß der ſchweizeriſche Bunbespräſident ihm bei paſſender Gelegenheit ſeine Ver⸗ ehrung darbringe. Aus dem Auswärtigen Ausſchuß JBerlin, 24. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) Im ati Ausſchuß des Reichstages wurde zu⸗ nächſt der Geſetzentwurf über Kriegsgerät behan⸗ delt, Staatsſekretär von Schubert vom Auswärtigen Amt führte u. a. aus, daß nach jahrelangen Verhandlungen, die auf deutſcher Seite unter ſtändiger Beteiligung von Vertre⸗ tern der in Frage kommenden Induſtrie geführt worden ſind, eine Einigung mit der Interalliierten Militärkommiſſion über den Geſetzentwurf zuſtandegekommen ſei. Auch die Bot⸗ ſchafterkonferenz hat dem Geſetzentwurf unter dem Vorbe⸗ halt zugeſtimmt, daß an ſeinem Wortlaut keine Aenderungen norgenommen werden. Nach Beendigung der Ausſprache, die ſich an dieſe Ausführungen knüpfte, ſtellte der Vorſitzende feſt, daß angeſichts der deutſchen Zwangslage von keiner Seite, mit Ausnahme der Kommuniſten, Einſprüche gegen die Annahme des Geſetzes erhoben wurden. Es folgte die Beratung des Geſetzentwurfes über den deutſch⸗italieniſchen Vergleichs⸗ und Schiedsgerichts⸗ vertrag. Ein Einſpruch gegen ſeine Annahme wurde nicht geäußert. Darauf vertagte ſich der Ausſchuß. Meligionsſtatiſtik in Deutſchland Die Ergebniſſe der Religionszählung aufgrund der letzten Volkszählung liegen nunmehr von ſämtlichen Ländern vor. Es ergibt ſich, daß von der bei der Volkszählung im Jahre 1925 ermittelten geſamten Reichsbevölkerung von 62, Mill. 60,2 Millionen oder 96,5 Prozent auf die beiden Hauptbe⸗ kenntniſſe entfallen, und zwar 40 Millionen oder 64,1 Prozent die evangeliſche und 20,2 Millionen oder 32,4 Prozent auf die katholiſche Konfeſſton. Löſung der ſächſiſchen Reglerungskriſe Nachdem ſich die deutſchnationale Fraktion entſchloſſen hat, ſich mit dem Wirtſchaftsmintſterium zu begnügen und auf das Innenminiſterium zu verzichten, ſcheint nunmehr Ausſicht vor⸗ handen zu ſein, daß die ſchon Mongte lang dauernde Regie⸗ rungskriſe ein Ende finden wird. Allerdings macht die Wirt⸗ ſchaftspartet noch Schwierigkeiten, die das Wirtſchaftsmini⸗ ſterium für ſich beanſprucht. Das deutſch⸗tſchechiſche Kohlenabkommen wird auf Grund von Verhandlungen zwiſchen den zuſtändigen deutſchen und tſchechiſchen Stellen eine Verlängerung um ein hal⸗ bes Jahr bis einſchließlich 31. Dezember dieſes Jahres ohne Ahänderung der Bedingungen erfahren. Die ſpaniſche Tangernote VParis, 23. Juni.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Aus Madrid wird berichtet: Der Miniſterrat hat den Text ſeiner Antwort auf die letzte franzöſiſche Note bezüglich des Tan⸗ gerſtatuts fertiggeſtellt. Der Herzog von Mehanda, der geſtern mit dem König Alfons nach Paris und London ab⸗ gereiſt iſt, wird das Dokument dem ſpaniſchen Botſchafter in Paris überbringen. Wie verlautet, hält die ſpaniſche Regie⸗ rung an ihrer bisherigen Stellungnahme feſt, wobei ſie mit beſonderem Nachdruck die letzten Erfolge der ſpaniſchen Trup⸗ pen in Marokko als Beweis dafür hinſtellt, daß Spanien im⸗ ſtande ſei, die Ordnung in ſeiner ganzen Zone aufrecht zu er⸗ halten. Der Note wird in Paris große Bedeutung beigemeſ⸗ ſen und es ſcheint, daß von ihrer Aufnahme durch die fran⸗ zöſiſchen Unterhändler die Fortdauer der Verhandlungen über das Tangerſtatut abhängig gemacht wird. Die ägyptiſche Kammer nahm die Kredite zur Erhöhung der Effektipheſtände der Armee um 16 200 Mann an, wodurch die Zahl der kompletten Bataillone von 2 auf 9 erhöht wird. Jerner wurde ohne De⸗ batte der Kredit für den Sirdar ſowie ein Betrag von 750 000 ägyptiſchen Pfund als Beitrag zu den Unterhaltungskoſten des Verteidigungskorps im Sudan bewilligt. Letzte Meldungen Franzöſiſcher Uebergriff im Saargebiet — Mainz, 24. Juni. Der Turnverein Hoſtenhach wollte bei einer Fahnenweihe ſeine in den alten Reichsfarben ge⸗ haltene Vereinsfahne auf den Feſtplatz bringen. Hiergegen gingen die franzöſiſchen Behörden vor und verboten in Ueberſchreitung ihrer Machtbefugniſſe das Mitführen der Fahne. Die Feſtteilnehmer verließen darauf unter Abſingen des Deutſchlandliedes den Platz. Hierzu wird von zuſtän⸗ diger Seite mitgeteilt, daß allein die Regierungskommiſſion berechtigt iſt, irgendwelche Anordnungen zu treffen und daß das Vorgehen einer franzöſiſchen Stelle ein unberechtigter Uebergriff darſtellt. 5 Verhaftungen an der deutſch⸗polniſchen Grenze — Stettin, 24. Junt. Polniſche Grenzzollbeamte hatten vor einigen Tagen den deutſchen Grenzkriminalbeamten Block über die polniſche Grenze gelockt und feſtgenommen. Jetzt wird bekannt, daß Block in Konitz in Haft gehalten wird und daß gegen ihn ein Verfahren wegen Spionage eingeleitet wurde. Nach der Verhaftung Blocks ſind nun auch mehrere polniſche Grenzbeamte verhaftet worden. In Lip⸗ puſch wurden z. B. 4 Deutſche, darunter auch Frauen, von den Polen verhaftet, unter ihnen befindet ſich der Ritterguts⸗ heſitzer Pirch und der Gutsbeſitzer Richter. Sie ſind bis auf Richter wieder freigelaſſen worden. Deutſcher Kriegsſchiffbeſuch im Baltikum — Riga, 24. Juni. Wie aus einer Mitteilung an die hie⸗ ſige Preſſe erſichtlich iſt, beabſichtigt die deutſche Marinelei⸗ tung, in der Zeit vom 13.—18. Juli zwei Torpedo⸗ boöbtshalbflottillen in Stärke von fünf Booten Riga anlaufen zu laſſen, nachdem die Schiffe vorher kurze Zeit in Reval geweilt haben. Das Linienſchiff„Heſſen“ und ein Torpedoboot werden vorausſichtlich vom 15.—17. Juli Danzig beſuchen. * Ein litauiſches Kriegsſchiff. Das vom litauiſchen Staat angekaufte Schiff„Präſident Smetona“, ein früheres deut⸗ ſches Minenboot, iſt von Wilhelmshaven kommend in Memel eingelaufen. Das Schiff ſoll beſonders zur Be⸗ kämpfung des Schmuggels dienen und wird zu dieſem Zweck auch Geſchütze und Maſchinengewehre erhalten. Badiſche Politik Aus dem Landtag Nachtrag zum Vorauſchlag aang w Der Nachtrag zum Staatsvoranſchlag für Waa eine Mehreinnahme für die Staats kaſſe von 543 960 Re 0NM. durch ſich der im Geſetz vom 5. Auguſt v. Js auf 778 70 ver⸗ berechnete ungedeckte Fehlbetrag auf 167 7 RM. eſaßt mindert. Ueber die Deckung muß ſpäter Beſchluß shalts⸗ werden, wenn und ſoweit der Betrag im Laufe der Hau erden nicht durch Einnahmeüberſchüſſe erwirtſchaftet we⸗ ann. 1 Der Artikel 8 des Finanzgeſetzes ſoll folgende Faſſuns 8 halten: Die Staatsſchuldverwaltung wird ermächtig be⸗ Wege des Staatskredites im In⸗ oder Auslande 5 ſchaffen: ßen a) die Mittel für die Inſtanbſetzung der Landſtra und zwar bis zum Betrage von 47 Millionen, 25 b) die Mittel für die Darlehen, die den im Oſten busz Reiches anzuſiedelnden badiſchen Bauer n um der Staatskaſſe vorgeſtreckt werden ſollen, und zwar bis Ge⸗ Betrage von 1,2 Millionen. Aus der Begründung dieſes den ſetzentwurſes geht hervor, daß im Jahre 1927 und id ſten folgenden Jahren etwa 200 badiſche Bauern im ats⸗ angeſiedelt werden ſollen. Den Siedlern ſoll aus der Sta mit kaſſe ein Darlehen von 6000 RM. ausgezahlt werden, die 1 Proz. verzinſt werden ſollen. 5 Der Nachtrag zum Staatsvoranſchlag enthält im au ordentlichen Etat des Staatsminiſteriums den Betrag on 50 000 RM. als Ehrengabe an den Erzbifchof geeſe Freiburg aus Anlaß der Hundertjahrfeier der Erzdi ner Freiburg zur Verwendung zu wohltätigen Zwecken, Feums iſt im außerordentlichen Etat des Unterrichtsminiſterzen die zweite Baurate für den Neubau der gabn M. der Univerſität Freiburg im Betrage von 400 000 angefordert. 1 Die Regierung hat ferner dem Landtag zwei Geſetene würfe zugehen laſſen, von denen der eine die Regelung die Beamtenbezüge, der andere wie ſchon kurz berichte krag Regelung der Lotterieverhältniſſe durch einen Staatsver ie zwiſchen Preußen, Bayern, Württemberg, Baden un Aenderung des Lotteriegeſetzes betrifft. Im Rechtspflegeausſchus wurde der Autrag Maier⸗Heidelberg und Genoſſen 11 die Zuſammenlegung von Grundſtücken bers Der Antrag bezweckt eine Aenderung des Geſetzes in den Sinne, daß die Zuſammenlegung auf Antrag der Gemeſd e erfolgen muß. Der Berichterſtatter, Abg. Dr. Wale ⸗ (Deutſche Volkspartei) legte die gegenwärtigen Rechtsperhig niſſe dar, die ſich aus dem Ortsſtraßengeſetz ergeben. Dar! 6 kann zur Gewinnung zweckmäßiger Bauplätze auf Antrag 25 Gemeinden eine Neueinteilung der Grundſtücke auch genn den Willen einzelner Eigentümer auch dann ſtattfinden, die Bauplatzumlegung im öffentlichen Intereſſe liegt 19 wenn zugleich mehr als die Hälfte der beteiligten Ging eigentümer ihre Zuſtimmung erklären und die Zuſtimmen gleichzeitig nach dem Steuerwert mehr als die Hälfte dene⸗ das Unternehmen fallenden Grundſtilcke beſitzen. Der des richterſtatter hält eine Aenderung des Geſetzes im Sinne⸗ 1e⸗ Antrages für notwendig. Da die Regierung einen entgel chenden Geſetzentwurf ausgearbeitet hat, ſah er von der lung eines Antrages ab und erbat Auskunft von Seiten Regierung, wann dies Geſetz zu erwarten ſei. Von Seiten der Sozialdemokratie, eines demokratiſchez Vertreters, eines Zentrums⸗Vertreters und eines Vertretze der Bürgerlichen Vereinigung wurde die Notwendigkeit Geſetzänderung anerkannt und dabei betont, daß ſich Scroß rigkeiten bei der Bauplatzumlegung nicht nur in den ſtädten, ſondern auch in den kleineren Gemeinden erge haben. Ein Regierungsvertreter erklärte, daß der Geſebeher wurf fertiggeſtellt ſei und nur noch die Stellungnahme urf Gemeindeverbände ausſtehe. Er hoffe, daß der Oeſetzentie uß dem Landtag noch im nächſten Mongt zugehe. Der Ausf ſen⸗ beſchloß unter dieſen Umſtänden den Antrag beruhen zu laf richtete aber gleichzeitig an die Regierung das Erſuchen ur⸗ Hinblick auf die Dringlichkeit die Vorlage des Geſetzentw fes auf jede Weiſe zu beſchleunigen. 6 Den zweiten Punkt der Tagesordnung bildete ein Geun⸗ der Gemeinde Mainwangen wegen Regelung der Beding 10 gen bei der Eingemeindung der abgeſonderten Gemarftere Madachhof. Da der Berichterſtatter für nötig hält, wei m⸗ Akten beizuziehen, um zu einem endgültigen Beſchluß zu 5 men, wurde mit Zuſtimmung aller Parteien die Augeleg heit vertagt. Naturwiſſenſchaft Verühmte Sonnenfinſterniſſe in alter Jeit Von Dr. Carl G. Cornelius Die am 29. Junt dieſes Jahres eintretende Sonnenfinſter⸗ nis, die partiell auch in Deutſchland zu beobachten ſein wird, dürfte— wenigſtens für einige Minnten— ſelbſt die Auf⸗ merkſamkeit derer auf ſich lenken, die ſonſt achtlos an den Vor⸗ gängen des Himmels vorübergehen, und ihnen eine Ahnung von dem Vorhandenſein der kosmiſchen Kräfte geden, die die Vorbedingungen für unſer Daſein ſchufen und deren ohn⸗ mächtiger Spielball wir, ohne uns deſſen bewußt zu werden, in Wahrheit ſind. In früheren Zeiten, als die Menſchen noch inniger mit der Natur und ihrem Geſchehen verbunden waren, ſpielten derartige Himmelserſcheinungen oft eine entſcheidende Rolle im Leben des Einzelnen und der Völker, und der gewal⸗ tige Eindruck, den namentlich eine Sonnenverfinſterung auf einfältige Gemüter machte, ſpricht aus zahlreichen Ueberliefe⸗ rungen vieler Nationen. Von Intereſſe ſind dieſe auch aus anderen Gründen: ſie zeigen die nicht gering zu veranſchlagen⸗ den wiſſenſchaftlichen Kenntniſſe der antiken Aſtronomen, die ch in deren Vorausberechnungen von Finſterniſſen äußern uUnd ſie geben den Gelehrten der Gegenwart die Möglichkeit, durch Zurückberechnung jener Ereigniſſe wertvolle hiſtoriſche Aufſchlüſſe und Zeitbeſtimmungen zu erhalten. Die älteſte Erwähnung einer Sonnenfinſternis ſtammt aus dem„Schu⸗King“, einem der klaſſiſchen Bücher Chinas. Sie iſt von dem Wiener Profeſſor Oppolzer unter 34 zeitlich und 6 örtlich in Frage kommenden mit viel Scharfſinn auf den 21. Oktober 2137 v. Chr. feſtgelegt wordenl Von dem Schrecken der Menge zeugen die Worte des Berichtes:„Der Blinde brachte die Trommel zu Ohren, der ſparende Mann jagte einher, die gemeinen Menſchen liefen.“ Die Hofaſtro⸗ nomen Hi und Ho, die angeblich wegen Trunkenheit die Vor⸗ ausberechnung verſäumt hatten, wurden hingerichtet. Die nächſte überlieferte wichtige Sonnenfinſternis fällt in die Entſtehungszeit des Mahabharata, des großen indiſchen Nationalepos' und Rechtsbuches. In deſſen Grundbeſtaudteil, der Schilderung des Kampfes zwiſchen den altindiſchen Stäm⸗ men Kurn und Pandava, wird von einem nach der Eroberung Taxacilas veranſtalteten Schlangenopfer erzählt, bei dem ein Schüler des Mahabharata dieſe vorgetragen habe. Die nähe⸗ ren Zeitangaben, die auf einer Inſchrift auf drei Kupferplat⸗ ten hierüber erbalten ſind, erwähnen eine Sonnenfinſternis 9 für— ugch neuerlichen Zurückberechnungen— den 1. April 1410 v. Chr. und laſſen damit einwandfrei die umſtrittene Ur⸗ un jenes bedeutenden Literaturwerkes Altindiens er⸗ ennen. Die einzige Stelle, die in ägyptiſchen Quellen von einer Finſternis ſpricht, wurde auf einer Tempelwand in Kar⸗ nak gefunden. Sie ſtammt aus der Zeit Takeluts II.(um 840 v. Chr.), die ihr zugrunde liegende Erſcheinung läßt ſich in⸗ deſſen nicht ermitteln. Auch bei den in aſſyriſchen Keil⸗ ſchrifttexkten erwähnten iſt das mitunter der Fall. Hier muß nämlich zu dem Ideogramm AdMI(Himmelsverfinſterung) das Wort Samas(Sonne) treten, wenn es ſich nicht bloß um meteprologiſche Vorgänge handeln ſoll. Bei der oft angeführ⸗ ten Sonnenfinſternis, von der der Feldherr Kudurru dem Kö⸗ nige Sanherib als Urſache der Flucht ſeines Heeres berichtet, fehlt jener Zuſatz. Die älteſte aus dieſer Epoche nachgewieſene derartige Erſcheinung iſt die totale Verfinſterung vom 15. Juni 763 v. Ehr., auf die ſich wahrſcheinlich Amos 8 Vers 9 bezieht. Bei den Griechen meldet Archilochos, ein Zeitgenoſſe des Königs Gyges und Aſurbanipals:„Auf alles muß man gefaßt ſein, und nichts darf man verſchwören, auch über nichts ſich wundern, ſeitdem Zeus, der Vater der Olympier, aus Mittag Nacht ſchuf, verbergend das Licht der leuchtenden Sonne; klägliche Furcht aber befiel die Menſchen“ Es handelt ſich hierbet um die Sonnenfinſternis vom 5. April 648 v. Chr. Bekannter iſt aus jener Zeit die vom 28. April 585 v. Chr., die nach Herodot die Schlacht am Halys zwiſchen Lydern und Medern entſchied und durch deren Vorausſage Thales von Milet berühmt und reich wurde. Er hatte als 21jähriger die Verfinſterung vom 18. Mai 603 v. Chr. in Aegypten ſelbſt beobachtet und nach der Sarosperiode von 18 Jahren 11 Tagen die andere berechnet. Xenophon meldet von einer weiteren(19. Mai 557 p. Chr.), unter deren Schutz die in Lariſſa am Tigris vom Perſerkönig Kyros belagerten Meder die Stadt räumten. In der römiſchen Geſchichtsſchreibung finden ſich zahl⸗ reiche Sonnenfinſterniſſe angeführt, ohne jedoch tatſächlich in der Mittelmeergegend ſichtbar geweſen zu ſein. Die betreffen⸗ den Schriftſteller haben ſie wohl mit Hilfe der erwähnten chaldäiſchen Periode ex post feſtgeſtellt und mit ihnen bedeutend erſcheinende Vorgänge verknüpft. So laſſen ſich weder die Finſternis beim Tode des Romulus(Dionyſius, Cicero), noch die bei der Ermordung Cäſars(Vergil) tatſächlich belegen. Uebereinſtimmend mit Plutarch dagegen fanden am 16. Juli 755 und 5. Juli 754 v. Ehr.(allerdings partielle) Sonnenfin⸗ ſterniſſe ſtatt, von denen eine ſchon auf den Erbanungstag Roms gefallen ſein könnte. Sehr wenig eindrucksvoll nur war die vom 19. Oktober 202 v. Chr., die Zonaras für die Schlacht bei Zama erwähnt, wo die Karthager durch ſie erſchreckt waß den ſein ſollen. Von beſonderem Intereſſe wäre die Sonnkte finſternis beim Tode Chriſti— wenn ſie ſtattgefunden hã ich Für den betreffenden Zeitabſchnitt und Sichtbarkeitsbereng kommt jedoch nur eine in Betracht: die vom 24. Novembee⸗ n. Ehr., die ebenſo wie ein großes Erdbeben in Bithynien un⸗ Nicäa zerſtörte, verſchiedentlich bezeugt iſt. Chriſtus ſtarb deſſen im Frühjahr. Zeitlich gut paſſen würde dagegen dien Jeruſalem ſichtbare Mond finſternis vom Z. April 33 m. lich und es beſteht durchaus die Möglichkeit, daß beide unabſicht oder in malorem gloriam domini verwechſelt worden ſin zer Beiſpiele von ſolchen Vertauſchungen finden ſich in ach Geſchichte mehrere. So wird von einer Sonnenfinſternis uet der Schlacht bei Stiklaſtad berichtet, wo der Heidenbekeheen König Olaf von ſeinen vom Dänenkönig Knut aufgehetzee Lehnsleuten beſiegt und erſchlagen wurde. Nach Olafs 5 indeſſen trat bei den Norwegern ſchnell Reue ein, da Weim ſeine Berſprechungen nicht erfüllte. und bald galt Olaf 6930 Volke als Heiliger, das dann auch den Kampf(am 29. 7. 2 und die Himmelserſcheinung(am 31. 8. 1030) auf einen 15 verlegte. Gerade der Köhlerglauben des in dieſer Beziehune wirklich recht„finſteren“ Mittelalters brachte noch weit men, als die naiven Anſchauungen des Alterstums Peſt, Trocke 95 heit, Ueberſchwemmung und andere außergewöhnliche Erenn⸗ niſſe in urſächlichen Zuſammenhang mit etwa gleichzeitig 5 15 tretenden Himmelserſcheinungen, und neben Kometen erke⸗ ten Sonnenfinſterniſſe die größte Furcht. So iſt in euar alten nordweſtdeutſchen Chronik von einer ſolchen, und zren einer„terrifica defectio solis“ die Rede(gemeint iſt die idil“ 5. Mai 840), die„animos mortallum igenti horrore perſu 15 (die Gemüter der Sterblichen mit gewaltigem Schrecken 55 füllte), und in Kölner Annalen bezügl. der Verfinſterung an 22. September 1003 heißt es:„Do was och de ſunne vurgag unde ſach man do och eynen drachen ophenbare. Dar na ſtarn des volches vile“. Selbſtverſtändlich galt die totale Sonnſte finſternis vom 2. Auguſt 1133(übrigens die bedeutenden abendländiſche des Mittelalters die Ginzel mit 78 Que d belegt) als Urſache, daß ein Kampf zwiſchen Chriſten, ing, Moslemim in Paläſtina zu Gunſten der erſteren ausgteh, während die vom 25. Oktober 1147 an der Niederlage des 5575 res Konrads III. bei Doryläum ſchuld war, und nur wegen 5 Finſternis vom 3. September 1187 Saladin Jeruſalem erobern 9 konnte. 1 ee eeeee 20 In der Gegenwgrt mag es nur noch wenlkge Nakurpblſch geben, auf die die„Nacht bei Tage“ einen längeren beängſt genden Eindruck machen kann; der überziviliſierte Europäe lächelt ob des kosmiſchen Geſchehens, demgegenüber ſein Wi ſen und ſeine Kräfte ein traumhaftes Nicht en ree veeee — 6 5 FFFFFFTPccc( F 0 0 N 3 0 3 hieten der ſchlägt. dbes Zundes Treitag, den 24. Juni 1927 Neue Maunheimer geitung(Abend⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 286 Städtiſche Nachrichten Tagung bes Pundes Deutſcher Ewi⸗Ingenieure E. V. 8 ite nahezu zwanzig Jahren bemühen ſich die Civil⸗ derſhuffre in Deutſchland, ſich die Geltung und Achtung zu wordzaſſen, die ihren Kollegen im Ausland bereits zuteil ge⸗ Jngeni iſt. Nach langjährigen Vorarbeiten haben die Civil⸗ nächſten doe nun erkannt, daß es zur wirkſamen Wahrung der gibt ſich Berufsintereſſen für den freien Beruf nur den Weg fechts in einer Kammer als Körperſchaft des öffentlichen keine zuſammenzuſchließen. Damit ſollen keine Sonderrechte, gewin,Vorrechte irgendwelcher Art exſtreht, ſondern nur ein Namter Titelſchutz erreicht werden. Der Aufgabenkreis dieſer Ihränter ſoll ſich immer nur auf das Bexufsſtändige be⸗ Beru en, wobei techniſche Aufgaben, ſoweit ſie den freien Dieſ ſsſtand angehen, ſelbſtverſtändlich erörtert werden. denſen und andern Problemen und Aufgaben diente die auf e vormittag angeſetzte Bundeshauptverſammlung Deutſcher Civil⸗Ingenieure E. V. im Ballhaus. Her* Vorſitzende des Bund Deutſcher Civil⸗Ingenieure, led Karl Hartung, M..R.., begrüßte zunächſt die ver⸗ den kenen Kollegen in der Grenzmark, die die ſchwere Not in unlesten Jahren beſonders hatten empfinden müſſen. So⸗ 8 15 kam der Redner auf die Standesintereſſen des B. D..J. Inburechen und führte hierzu u. a. aus: Die Entwicklung der Tütieſtrie führt zu immer größeren Zuſammenſchlüſſen. Die Wirdazeit des im freien techniſchenBerufe ſtehendenngenieurs n„damit zu einer immer bedeutſameren und wichtigeren. 5 eleiner Eigenſchaft als beratender Spezial⸗Ingenieur iſt en unentbehrlicher Faktor, der bei der Bearbeitung von ichterkten, Einrichtung von Produktionsſtätten nach den Ge⸗ punkten beraten wird, die dem Käufer die Gewähr dafür Int„daß er für ſeine ſpeziellen Zwecke das erhält, was im Nerreſte der höchſten Wirtſchaftlichkeit zu verlangen iſt. Die 175 des Käufers, daß er Projektarbeiten unentgeltlich er⸗ ändliſt nicht ganz richtig, denn die Projekte koſten ſelbſtver⸗ etdich den Firmen auch Geld und die dafür aufgewandten 0 räge erſcheinen in den Preiſen für die zu liefernden An⸗ — 75 In anderen Ländern iſt es dem Beſteller eine Selbſt⸗ enbelndlichkeit, daß er Projektarbeiken zunächſt durch bera⸗ Civil⸗Ingenieure durchführen läßt und bezahlt. Je —5 wir auch in Deutſchland dazu kommen, in unſerenEinrich⸗ in weit ausſchauender Weiſe die wirtſchaftlichen e zur Geltung kommen zu laſſen, um ein wirtſchaft⸗ es Optimum zu erreichen, umſomehr wird die Wertung Beratung des Civil⸗Ingenieurs ſteigen. Auch der vertretende Civil⸗Ingenieur bildet ein unent⸗ rliches Bindeglied zwiſchen dem Lieferanten dem Käufer. Er hat andere Intereſſen wie der an⸗ J0 Verkäufer. Vor allen Dingen kann er in ſeiner Un⸗ Fihängiakeit ſehr zu Nutzen des Lieferanten verhüten, daß ze einſeitige Stellungnahme des Lieferanten im Einzelfalle auch im allgemeinen zu deſſen eigenen Schaden aus⸗ N ſt. Er iſt dazu berufen, aus den Erfahrungen im Ge⸗ zuauch der gelieferten Maſchinen dem Lieferer neue Ideen üzubringen und auch die Kritik vorzubringen, die berechtigt 0 ſt 5 ſund fortentwickelnd wirkt, die ein Angeſtellter niemals aus⸗ 7 +5 können. * Herbſt bekanntlich die Nachfolge des 2 flo naellmeiſter(Roſenſtock und Dr. 85 en kann. Dies umſomehr, als nach den ſtrengen Aufnahme⸗ 8 Bundes Deutſcher Civil⸗Ingenieure nur wirkliche in der lonts gereifte Ingenieure mit gediegener theoretiſcher Aus⸗ bedingungen, Satzungen und ehrengerichtlichen Beſtimmungen b ung die Tätigkeit Civil⸗Ingenieur B...J. ausüben mit eit 1909 ſchon iſt der Bund Deutſcher Civil⸗Ingenieure 8 der Frage des Titelſchutzes für den Ingenieur im freien nachniſchen Berufe beſchäftigt. Der Krieg hat die Bemühungen anterbrochen, die bereits vorher zu einer Eingabe in dieſer iſt gelegenheit an den damaligen Reichstag geführt haben. Es tr von den die Belange der freien techniſchen Berufe ver⸗ etenden Verbänden ein Entwurf für die Satzungen der demmer der freien techniſchen Berufe ausgearbeitet worden, bem auch die übrigen großen techniſch wiſſenſchaftlichen Ver⸗ dande zugeſtimmt haben. Bemerkenswert iſt ganz beſonders, gi die Frage in ein Stadium getreten iſt, in dem die Re⸗ Ainrung von ſich aus und zwar das Reichswirtſchafts⸗Miniſte⸗ klarn und Verkehrs⸗Miniſterium erkannt haben, daß die daffende Lücke in der Wirtſchaftsgeſetzgebung ausgefüllt wer⸗ fun muß, die dieſe Kammer ausfüllen würde. Ihre Schaf⸗ ng iſt alſo eine Notwendigkeit. In der Frage der Umbildung des Reichswirt⸗ cgaftsraßes habe es den Anſchein, als ob die Schaffung F endgültigen Reichswirtſchaftsrates wieder in größere hderne gerückt ſei. Erfreulich iſt, daß uunmehr auch von an⸗ Kren Seiten erkannt wird, daß die Stellung, die der Bund eutſcher Eivil⸗Ingenieure in Wort und Schrift dem Reichs⸗ irtſchaftsrat zugeteilt ſehen möchte, nämlich die einer 2 riammer, nun auch von maßgebenden anderen Seiten als die erkannt wird und daß es den Anſchein hat, als wenn wir dieſem Ziel zuſteuerten. Das techniſche Schieds⸗ gerichtsweſen, an dem der Bund Deutſcher Civil⸗In⸗ genieure ſeit Jahren mitarbeitet, entwickelt ſich befriedigend weiter. Auch der V. D. M. A. tritt für die weitgehendſte In⸗ anſpruchnahme des techniſchen Schiedsgerichtsweſens ein. Auch in der Patent⸗Geſetzgebung hat der Bund Deutſcher Civil⸗ Ingenieure energiſch mitgearbeitet. Er vertritt nach wie vor den Standpunkt, daß der Civil⸗Ingenieur auch auf dem Ge⸗ biete des gewerblichen Rechtsſchutzes ſich zu betätigen hat. Es iſt jedoch ſelhſtverſtändlich, daß jede Bezeichnung vermieden wird, die zu Verwechſlungen mit der berufsſtändigen Bezeich⸗ nung Patentanwalt führen könnte. An dieſe Ausführungen ſchloß ſich eine interne Sitzung an. Heute nachmittag fuhren die Tagungsteilnehmer nach Bad Dürkheim, wo der Vorſitzende der Gruppe S. W. D. Fuhrmann ſeine Kollegen begrüßte. 51 * Ihren Verletzungen erxlegen iſt geſtern abend im ſtädti⸗ ſchen Krankenhaus die Ehefrau des Malers Keiſtler, die Mittwoch früh im Hofe des von ihr an der Neckarauerſtraße bewohnten Hauſes mit lebensgefährlichen Verletzungen aufge⸗ funden wurde. In den Rhein geſprungen und ertrunken. Geſtern abend iſt eine 22 Jahr alte Kontoriſtin von hier nach Beendigung einer Dampferfahrt vom Schiff aus in den Rhein ge⸗ ſprungen und ertrunken. Die ſofort angeſtellten Ret⸗ tungsverſuche waren ohne Erfolg. Die Leiche konnte bis jetzt 1 werden. Die Urſache der Tat iſt bis jetzt nicht ekannt. Schwerer Sturz. Ein 16 Jahre alter Taglöhner, der geſtern in einem Neubau an der Seckenheimerſtraße durch Un⸗ vorſichtigkeit vom 2. in den 1. Stock herunter fiel, brach den linken Unterſchenkel. Der Verunglückte kam ins ſtädtiſche Krankenhaus. * Vorſicht beim Ueberqueren des Fahrdammes! Beim Ueberqueren der Breiteſtraße wurde geſtern ein 65 Jahre alten Kaufmann von einem 15 Jahre alten Radfahrer ange⸗ fahren. Beide ſtürzten zu Boden, ohne ſich jedoch zu verletzen. * Bei drei Zuſammenſtößen zwiſchen Radfahrern wurden geſtern mehrere Fahrräder leicht beſchädigt. *Ein teurer Rauſch. Zu der unter dieſer Spitzmarke im Mittagsblatt von heute veröffentlichten Notiz, wonach einem 57 Jahre alten Tanzlehrer aus Mannheim von zwet unbe⸗ kannten Frauenperſonen die goldene Uhr mit Kette im Werte von 300 Mark geſtohlen wurde, teilt uns Tanzlehrer Ludwig Pfürrmann von hier, der ungefähr in demſelben Alter ſteht, mit, daß er in dieſer Sache nicht in Frage kommt. * Ihren 80. Geburtstag begeht heute Frau Katharina Kunkler in körperlicher und geiſtiger Friſche. Enthüllung des Kriegerdenkmais in Käfertal Am 26. Juni wird im Stadtteil Käfertal das Ehren⸗ zeichen der rund 150 Gefallenen des Weltkrieges enthüllt. Mit ſinanzieller Unterſtützung des Stadtrates wurde ſ. Zt. ein Wettbewerb ausgeſchriehen. 83 Entwürfe ſind eingegangen. Ein gebürtiger Mannheimer, Dipl.⸗Ing. Theodor Sohm, er⸗ hielt den erſten Preis. Sein Entwurf iſt ausgeführt. Die ganze Vorſtadtbevölkerung hat aus freiwilligen Gaben die Mittel dazu beigeſteuert und wird ſich auch in Einmütigkeit an den Feſtlichkeiten keteiligen. Die Totenehrung wird für dieſes Jahr mit dieſem Tage verbunden. Deshalb iſt in beiden Kirchen Feſtgottesdienſt. Um 3 Uhr beginnt ein Feſtzug durch verſchiedene Straßen. Eine große Anzahl auswärtiger Vereine hat ihr Erſcheinen zugeſagt. Kl. Veranftaltungen 83 in der Chriſtuskirche Mannheim. Die Vortragsfolge des dieſen Sonntag, 26. Juni, von Kirchen⸗ muſikdirektor Arno Landmann veranſtalteten Orgelkon⸗ zerts beginnt mit Friedrich Spittas Fantaſie über den Choral „O Heiland reiß die Himmel auf“(zum erſten Mal), weiter folgen C. Franck, Präludium, Fuge und Variation und F. Liſzt, Evocation a la Chapelle Sixtine(Fantaſie über Miſerere von Allegri und Ave verum von Mozaxt). Zum Schluß kommt die berühmte Violin⸗Chaconne von FJ. S. Bach in der Orgelbearbeitung von Arno Landmann zum Vortrag in Verbindung mit der Fuge aus der G⸗moll Violin⸗Solo⸗ ice(Orgel⸗Uebertragung von J. S. Bach). Der Eintritt iſt frei. * Sammlung für die allgemeine Krüppelfürſorge. Der Badiſche Krüppelſürſorgeverein(Landesverband) veranſtaltet in ganz Baden am 17. Juli eine öffentliche Haus⸗ und Straßenſammlung zu Gunſten der allgemeinen Krüp⸗ pelfürſorge, insbeſondere der Errichtung eines Krüppellehr⸗ lingsheims mit Lehrwerkſtätten. Der Miniſter des Kultus un Unterrichts hat genehmigt, daß die über 16 Jahre alten Schüler und Schülerinnen ſich an der Sammlung beteiligen, ſoweit ſie ſich freiwillig dafür zur Verfügung ſtellen. Gleich⸗ zeitig iſt die Lehrerſchaft erſucht worden, die Beſtrebungen des Krüppelfürſorgepereins tatkräftig zu fördern. Theater und Muſik „. Das Programm des neuen Wiesbabener Intendanten Vaul Sekken Der ſeitherige Kaſſeler Intendant, der zum zum Berliner Rund unk Ub enen Intendanten Carl Hagemann in Wiesbaden 15 ernehmen wird, äußerte ſich im Staatstheater vor geladenen Tieſſevertretern über Abſichten und Ziele ſeiner künftigen atigkeit. Er lehnte ab, ſich in programmatiſchen Einzelheiten eſtzukegen, und erklärte vielmehr, nur die großen Linien rundſätzlicher Einſtellung aufzeigen zu wollen. Perſönlich deruf Wwahrte er ſich gegen den ihm geltenden Vorwurf, er ſei wöeoretiker ohne praktiſche Erfahrung, indem er darauf hin⸗ wies, daß er gerade aus der Praxis des Theaterkapellmeiſters 25 theoretiſchen Wirkſamkeit des Muſikkritikers gekommen . Der Bühnenleiter ſoll nach Bekkers Anſicht weder Opern⸗ h. Schauſpielintendant ſein, ſondern eine Perſönlich⸗ kalt, en Spielplanu in allen Teilen Rich⸗ 0 Entfaltung der einzelnen ug weiſt, zugleich aber freie Vorſtände gerwährleſſtet; als ſeine beſonderen Aufgaben nennt 05 ie Regelung des Perſonalſtandes, die Spielplangeſtaltung, graus hervorgehend die kulturpolitiſche Geſameinſtellung die künſtleriſche Grundhaltung in Oper und Schauſpiel, iſt im übrigen der Anſicht, daß der JIntenda nt nicht oder nur ausnahmsweiſe Regfe ſaag ten ſo 1le. Von ſeiner Kaſſeler Tätigkeit glaubt Bekker gen zu können, daß ſie in lebhaftem Meinungstauſch von erkennung und Widerſpruch jedenfalls Erürtervng ſand alldefür eine vorher weniger heachtete Bühne den Widerhall argemeinen öffentlichen Intereſſes weckte, Er verfpricht ſich Ipere Aufgaben von der zeutralen, mit der Front gegen ſeankfurt gerichteten Lage Wiesbadens; hier ſeten überdles eſonderen Schwierigkeiten aus der Zuſammenſetung des 8 likums(von Einheimiſchen und Kürfremden) und aus zu deabeichäeltigen in 1 tahen. Hinzu kompie die Neueinſtellung der d. 5 hen. Hinzu komvie wee 0 e im laufenden Spielplan Probenarbeit notwendig n„ 0 ner—4—85— gee wirtſchaftlichen Konzeſſionen imer täglich ſpielenden Bühne die Berückſichtigung der vor⸗ enen Möglichkeiten des übernommenen Perſonals. Da⸗ zt Bekker ſeine Tätigreit in Wfebhaden alt einen all⸗ chen Uebergang, er glauöt mit ſeinem künſtleriſchen Frogramm erſt im Laufe der Spielzeit in Erſcheinung treten und Drei Muſteranſtalten des Kreiſes Um den Mitgliedern der neugewählten Kreisverſamm⸗ lung noch vor der erſten Sitzung am 4. Juli Gelegenheit zu geben, die drei Kreisanſtakten in Ladenburg ken⸗ nen zu lernen, hatte ſie der Kreisrat zu einer Beſichtigung eingeladen. Im Gebäude der Landwirtſchaftlichen Schule fand zunächſt eine Sitzung der Fraktionen ſtatt. Anſchließend ging man durch die Lehr⸗ und Sammlungs⸗ räume der Schule, die wohl die beſtausgeſtattete des ganzen badiſchen Landes iſt. Der Kreis Mannheim hat mit der Be⸗ willigung von Mitteln zum immer weiteren Ausbau des landwirtſchaftlichen Lehr⸗ und Verſuchsweſens nicht gegelzt. Der Beſuch der Schule iſt ſehr gut. Hier wird mit den mo⸗ dernſten Mitteln gearbeitet. Sehr reichhaltig iſt das von dem weitſichtigen und gründlichen Leiter der Schule, Landesbkono⸗ mierat Doll, ſchon vor allen anderen Anſtalten angelegte das eine Anzahl landwirtſchaftlicher Filme ent⸗ ält. Reizende Bilder boten ſich im Kreiskinderheim, deſſen Faſſade jetzt viel freundlicher ausſieht als im Vorjahre. Auf den grünen Raſen, den Sandſpielplätzen, im Plätſcher⸗ becken tummelte ſich in Sonnenſchein und Roſenduft eine Schar fröhlicher, geſunder Kinder. Nichts iſt an ihnen von jener Gedrücktheit und Scheu, die man bei den Anſtaltmetho⸗ den früherer FJahrzehnte an ſolchen Kindern bemerkte; un⸗ befangen und natürlich geben ſie ſich. Es ſind neuzeitliche, er⸗ probte, jedoch durchaus keine extreme Erziehungsweiſen, die hier mit viel Liebe und Verſtändnis unter der Leitung von Frl.Lieſe angewandt werden. In kleine ſogen.„Familien“, die unter der Betreuung einer Kindergärtnerin, der„Taute“, ſtehen, ſind die Kinder eingeteilt. Dieſes Heim iſt ein wahres Kinderparadies, das den meiſt aus Not und Elend kommenden Kleinen nicht nur Geſundheit und eine gute Erziehungs⸗ grundlage, ſondern auch unzerſtörbare Erinnerungen an einen ſeligen Kindheitstraum für das ganze Leben gibt. Freilich, wenn die Kinder 6 Jahre alt ſind, werden ſie aus dieſem Pa⸗ radies vertrieben, kommen zurück in die düſteren Familien⸗ verhältniſſe, in das freudloſe Häuſermeer der Großſtadt. Die⸗ ſer Uebergang iſt ſehr hart. Als ein erfreuliches Zeichen der Geſundheit der 70—80 Kinder verdient erwähnt zu werden, 115 ſchon ſeit Wochen keines krank iſt. Das Krankenzimmer iſt leer. Als ein großzügiges Werk lernte man den Lehr⸗ und Verſuchsgarten des Kreiſes kennen. Auf einem Gebiet von 4½ Hektar werden hier obſt⸗ und gemüſebauliche Verſuche aller Art auf ſtreng wiſſenſchaftlicher Grundlage unter der Leitung von Kreisoberinſpektor Martin durchgeführt, die den Zweck haben, die für den Kreis Mannheim beſten Sorten Gemüſe, Obſt, die beſte Düngung für unſere Böden, die zweck⸗ mäßigſte Art der Bodenbearbeitung der Schädlingsbekämp⸗ fung herauszufinden, von den Sorten, die nach zwei Verſuchs⸗ perioden von je 3 Jahren ſich als die für unſere Verhältniſſe geeignetſten exweiſen, Saatgut zu züchten und der Kreis bevöl⸗ kerung zur Verfügung zu ſtellen. Eine eiftige Aufklärungs⸗ arbeit durch Vorträge, Lichtbilder uſw. läuft daneben, die mehr in die Winterszeit verlegt wird. Es iſt an dieſer Stelle un⸗ möglich, die große Zahl von Verſuchen anzuführen. Auf einem weiten⸗Tomatenfeld werden zurzeit z. B. 28 Tomatenſorten erprobt, ein anderes Quartier iſt mit 3 Sorten Buſchbohnen angebaut, die ſich als die beſten aus einem ſechsjährigen Ver⸗ ſuch mit 35 Sorten erwieſen haben, in einem andern Teil wer⸗ den Spargelzüchtungsverſuche gemacht, um gegenüber dem norddeutſchen Spargel eine typiſche Sorte, die vor allem früth iſt zu erhalten. Das Wirtſchaftsgebäude ſchmuck und praktiſch angelegt iſt, fertiggeſtellt. Hier waren faſt 50 Erdbeer⸗ ſorten, ferner Himbeeren, Johannisbeeren und Stachelbeeren einladend ausgeſtellt. Der Name„Verſuchsgarten“ wurde von den Beſuchern hier ſehr wörtlich genommen; ſie durften nach Herzensluſt ſich durch Koſtproben von der Güte und dem Qualitätsunterſchied der Früchte überzeugen. Im Gaſthaus„Zum Goldenen Anker“ in Ladenburg war eine Ausſprache vorgeſehen, die jedoch nicht ſtattszufinden brauchte, da alle Teilnehmer ohne Unterſchied der Richtung von dem Geſchauten außerordentlich befriedigt waren. So blieb man denn in zwangloſem Gedankenaustauſch noch ein Stündchen in dem ſchönen. am Neckar gelgenen Garten des „Anker“ unter den alten ſchattigen Kaſtanienbäumen beiſam⸗ men und erfreute ſich der grünen Landſchaft am ungeſtauten Neckar. An der Beſichtigung nahm auch Landrat ODr. Guth⸗ Ben der teil. 1* * Der Landesverband badiſcher Küſer⸗ und Kübler⸗In⸗ nungen e. V. hielt am 25., 26. und 27. Junt in den Räumen des Bäckerinnungshauſes„Germaniaſäle“ 8 6, 40, ſeinen Ver⸗ bandstag ah. Gleichzeitig mit dieſem Verbandstag iſt eine Schau⸗Ausſtellung verbunden. Eine größere Anzahl Firmen hat ſich bereit erklärt, ihre Fabrikate und Maſchinen im Küfereigewerbe und verwandter Berufe zu zeigen. ö * Schwerer Radlerunfall. Ein 24 Jahre alter Taglöhner, der geſtern auf der Goetheſtraße mit ſeinem Fahrrad infolge Fahrläſſigkeit auf einen Handkarren aufgefahren und geſtürzt iſt, erlitt eine Bruſtquetſchung. Der Verunglückte wurde ins ſtädtiſche Krankenhaus verbracht. leu können. Von Uraufführungen ſtellt er bisher Lermontoffs „Maskenball“ und drei Einakter von Krenek in Ausſicht, und äußert ſeine allgemeine Anſicht zur Frage von Urauffüh⸗ rungen dahin, daß er ſolche nicht um jeden Preis, ſondern nur als entweder künſtleriſch hervorragend oder als beſonders theaterwirkſam ſuchen wolle. Aus ſeinem Arbeitsplan erwähnt er im übrigen eine reichsdeutſche Uraufführung von Schön, bergs„Erwartung“, ferner die Werke„Romeo und Julia auf dem Dorfe“ von Delius,„Spielwerk“ von Schreker und „Johnny ſpielt auf“ von Krenek. Das Schauſpiel ſoll mit dem in Wiesbaden noch nicht gegehenen„Peer Gynt“ eröffnen und neben anderem im Gropen Haus einen Shakeſpeare⸗Zyklus, im Kleinen Haus eine Serienſolge von Wedekind⸗Auffüh⸗ gen bringen. Eine neue Form des Bühneuſpiels erwartet Bekker aus der Kombination von Schauſpiel und Muſit, wie ſie in den für das Repertoire vorgeſehenen Werken„Triumoh der Empfindſamkell“ non Goethe,„Georges Dandin“ von Moliere,„Kaiſerin von Neufundland“ von Wedekind zum Eindruck kommen ſoll. Jin kletnen Haus endlich beabſichtigt Bekker in beſonderem Maße die alte Spieloper zu pfle⸗ gen und die klaſſiſche Operette, dieſe zumal mit den Offen⸗ bachſchen Einaktern. 1.. ze Erſtanfführung im Düſſeldorfer Schauſpielhans Du⸗ mont⸗Lindemann.(Walter Haſenelever:„Ein beſſe⸗ rer Herr“.) Die Aufführung des an dieſer Stelle bereits gewürdigten Stückes unter der Spielleitung von Kurt Reiß brachte die Welt des Werkes prächtig heraus. Die unter⸗ malende Muſik gab ſein charakteriſterend die„neue Sachlich⸗ leit“ ebenſo wie Spiel und Geſte der Darſteller, die auch im Tempo ganz dem neuen Lebensideale entſprachen. Die An⸗ wendung der Drehbühne erwies ſich als äußerſt glücklich und hob mit der beim Wechſel ſtets einſetzenden grotesken Muſik und filmmäßigen Ankündigung die echte Luſtſpielſtimmung, in ber ſich das Haus von Anfang an befand. Die künſtleriſchen Einzelleiſtungen waren wieder beachtenswert hoch. Das iſt das Erſtaunliche an dieſem Hauſe, daß jedes Stück mit gleicher Sorgfalt einſtudiert wird und in dem Geiſte geſpielt wird, der die Abſicht des Schöpfers ſinnfällig macht. Da war Karl Tyſers Herr Gompaß, ohne ſede Uebertreibung doch ganz n von Teinpo und Sachlichkeit, neben ihm, vielſeicht mit einer ganz kleinen Erinnerung an das unmoderne Gemüt der Möbius von Franz Cperth;: eine Glanzleiſtung in der Miſchung von Gedzücktſein. Verſchlagenheit und verbiſſener Lebensenergte der Raſyer Ernſt Ginsbergs. Famos fand lebendige Momente gab, die den Ernſt des heiteren Spieles augenfällig machten. Cornelie Gehühr war die Mutter die die Zeit nicht mehr verſtand, Kurt Reiß ein ſchmiſſiger Ver⸗ treter der neuen ſeunesse'orée, Fritz Reiff der an der Grenze des Hochſtaplertums in Würde erxſtickende von Schmettau; eine unbezahlbare liebesſüchtige Witwe Emmy Francks poſ⸗ ſierliche Frau Schnütchen. Süß mimte Anunemarie Jung ihre Dienſtbotenrolle als Aline, ſelbſtbewußt bewegte ſich der Se⸗ kretär Eduard Marcks, ganz ſtaatserbaltende Würde ging vom Poliziſten Theodor Kiegler aus. Ein Meiſterſtück der Regie war die Generalverſammlung der von Möbius mit Liebe und Gefühl verſorgten Frauen. Eindrucksvoll hatte Eduard Sturm durch Linie und Faxbe ſeiner Bühnenbilder den jedesmaligen Schauplatz aufs beſte eeeee F. U Deutſche Studenten⸗Hiſtoriker⸗Tagung. In Heidelber z dem Sitz der älleſten deutſchen Univerſität, traf ſich wieder eine größere Anzahl Herren, die die Erforſchung des eigen⸗ artigen deutſchen Verbindungsweſens ſich zur Aufgabe ge⸗ macht haben und in einer loſen Vereinigung zuſammenge⸗ ſchloſſen ſind. Im Namen der Vereinigung ſprach Regie⸗ rungsrat Schmidgall von Ellwangen über Ziele und Grenzen der Studentengeſchichte. Der Vorſchlag, ein eigenes Organ zu ſchaffen, wurde abgelehnt, wie überhaupt die Ver⸗ einigung keine Ueberorganiſatton ſein, ſondern mit den in ihr vorhandenen Kräften in Verbindung mit Zentralſtellen, wie den großen ſtudentiſchen Archiven in Marburg(S..), Gie⸗ ßen(D..) und den Privatſammlungen die Geſchichtsſchrei⸗ bung der einzelnen Bünde im Rahmen ihrer Hochſchulkultur anregen und ihr dienen will. Den erſten Vortrag hielt Rechtsanwalt Ullmer über 100 Jahre Heidelberger Stu⸗ dentenſchaft. Der Nachmittag galt zunächſt dem Beſuch des ſeit 1822 im Beſitz des Korps Saxoboruſſia befindlichen„Rie⸗ ſenſteins“, der äußerlich unverändert, im Innern die alte, noch heute benützte originelle Kneipe enthält, die mit unge⸗ zählten Silhonetten, Holzbänken und Holzleuchtern mit Ker⸗ zen ausgeſtattet iſt und worin Petroleum, Gas und elek⸗ triſches Licht als rückſtändig verpönt ſind. Hier folgte ein Portrag von Regierungsrat Schmidgall über„Karl Ludwig Sand und ſeine Freunde“. Von den großen ſtudentiſchen Verbänden waren vertreten: Köſener S. C. Deutſche Bur⸗ ſchenſchaft, Deutſche Landmannſchaft, Deutſche Wehrſchaft, ſich Hilde Schewior mit der modernen Tochter ab, der ſie Schwarzburgund und die Verbindung Normanig⸗Tübingen. 8 8 4. Seite. Nr. 286 Neue Maunheimer Zeitung[Abend⸗Ausgabe) Freitag, den 24. Junt 1927 Badiſche Verkehrswerbung Zur Hauptverſammlung des Badiſchen Verkehrs⸗ Verbandes in Baden⸗Baden am 25. und 26. Juni Der Zuſammenſchluß der zahlreichen an der Hebung des Fremdenverkehrs intereſſierten Organiſationen und Körper⸗ ſchaften zu einer Landesorganiſation, die im Jahre 1906 auf Anregung von Altſtadtrat Oſtertag⸗Karlsruhe, dem jetzigen Ehrenpräſidenten des Badiſchen Verkehrsverbandes, ge⸗ gründet wurde, entſprang der Notwendigkeit, eine Intereſſen⸗ gemeinſchaft in den großen Verkehrsangelegenheiten herbei⸗ zuführen und damit die Hebung des Fremdenverkehrs in der badiſchen Heimat praktiſch zu fördern. Der Badiſche Ver⸗ kehrsverband, der jetzt auf ſein 21jähriges Beſtehen zu⸗ rückblicken kann, repräſentiert als größte Fremdenverkehrs⸗ organiſation Badens die Intereſſenvertretung der Stadt⸗ und Gemeindeverwaltungen, Verkehrs⸗ und Verſchönerungs⸗ vereine, Kurverwaltungen, ſowie der großen öffentlichen Ver⸗ kehrsanſtalten und Körperſchaften(Reichsbahn und Reichspoſt, Handelskammern und Kreisverwaltungen etc.). Die Landes⸗ verkehrsintereſſen werden von ihm wahrgenommen und durch eine großzügige Werbung im In⸗ und Auslande ſeit dieſer Zeit geſtützt. Trotz großer Schwierigkeiten und trotz der leider immer noch ungenügenden ſtaatlichen Unterſtützung gelang es dem Badiſchen Verkehrsverband, das allgemeine Intereſſe auf die Bedeutung des Fremdenverkehrs zu lenken und durch umfaſſende Werbemaßnahmen von Jahr zu Jahr eine Steige⸗ rung der Beſucherzahlen im badiſchen Erholungs⸗ und Reiſe⸗ gebiet herbeizuführen. Die Tätigkeit des Badiſchen Verkehrsverbandes erſtreckte ſich auf die Verbreitung eines umfangreichen Werbematerials. Sowohl durch die Herausgabe einwandfreier Werbeſchriften wie durch die Vertretung der großen badiſchen Verkehrs⸗ probleme bei den maßgebenden Behörden in Land und Reich hat ſich der Aufgabenkreis der Landesorganiſation für den Fremdenverkehr immer mehr erweitert. Heute gibt es kaum noch eine Auskunftsſtelle oder ein Reiſebüro, in dem nicht erſchöpfende Nachſchlagewerke über die Verhältniſſe im Badnerlande erhältlich ſind. Zu dieſer Propaganda trat die umfangreiche journaliſtiſche Fremdenverkehrswerbung, die in den Dienſt der Groß⸗Preſſe geſtellt wurde. Durch die Heraus⸗ gabe einer eigenen Verkehrskorreſpondenz„..⸗ Nachrichten“, die wöchentlich einmal erſcheint und der Preſſe aktuelles Material aus dem badiſchen Reiſegebiet zuleitet, wurde die Berichterſtattung über die badiſchen Verkehrsver⸗ hältniſſe immer weiter ausgebaut. Sämtliche Werbemaß⸗ nahmen wurden durch die Mitwirkung der Reichszen⸗ — Deutſche Verkehrswerbung in Berlin ergänzt. Neben dieſen Aufgaben ſtehen die zahlreichen Beſtrebun⸗ gen, den Fremdenverkehr in Baden jederzeit zu fördern. Die umfangreiche vielſeitige Tätigkeit erſtreckte ſich in großen Linien auf folgende Probleme: Behandlung der Fahrplan⸗ und Eiſenbahnverkehrsfragen. Ausbau der Kraftwagenlinien, Führung von Sonderzügen, Erſchließung entlegener Orte für den Fremdenverkehr, Verbeſſerung der Strgßenverhältniſſe, Elektrifizierung der badiſchen Bahnen, Förderung der Brük⸗ kenbauten und Bahnhofsumbauten, Einführung einer Frem⸗ denverkehrsſtatiſtik, Beſeitigung des Paß⸗ und Viſumzwanges, Vertretung der Fremdenverkehrsintereſſen im badiſchen Eiſen⸗ bahnrat und bei der Reichszentrale für Deutſche Verkehrswer⸗ hung Berlin, in denen der Verkehrsverband durch ſeinen Präſidenten, Generalkonſul Menzinger, vertreten iſt. Eine weitere Ausdehnung des Aufgabenkreiſes iſt durch die Bad. Reiſebüro⸗Zentrale und durch die Generalvertretung des Mit⸗ teleuropäiſchen Reiſebüros Berlin(MEgR) gegeben, deren In⸗ tereſſen ebenfalls vom Badiſchen Verkehrsverband wahrge⸗ nommen werden. So kſt der Badiſche Verkehrsverband be⸗ müßt, ſachlich und zweckmäßig die Verkehrswerbung den neu⸗ zeitlichen Anforderungen anzupaſſen und über alle engherzi⸗ gen Intereſſen binweg das allgemeine große Ziel zu ver⸗ folgen: Das Badnerland ſeiner Bedeutung entſprechend in die großen deutſchen Fremdenverkehrsgebiete einzureihen und ihm neue Freunde zu gewinnen. 7 * Poſtaliſche Beſtimmungen über Briefumſchläge. Nach der Verordnung zur Abänderung der Poſtordnung vom 19. März 1926 ſind auf der Außenſeite der gewöhnlichen und ein⸗ geſchriebenen Briefſendungen Angaben, die nicht die Eigen⸗ ſchaft einer brieflichen Mitteilung haben, und Abbildungen zuläſſig. Die Angaben dürfen aber in keiner Weiſe die Deutlichkeit der Anſchrift ſowie die Anbringung der Stempel⸗ abdrücke und der poſtdienſtlichen Vermerke beeinträchtigen und ſollen auf die Rückſeite und das linke Drittel der Vorder⸗ ſeite der Briefumſchläge uſw. beſchränkt bleiben. Für den Aufbrauch von Briefumſchlägen, die dieſen Bedingungen nicht entſprechen, hat das Reichspoſtminiſterium eine Friſt bis zum 1. Oktober geſetzt. Nach dieſem Termin werden Briefumſchläge, die gegen dieſe Vorſchriften verſtoßen, nicht mehr zugelaſſen. Ob das Reichspoſtminiſterium dieſe Friſt weiter verlängern wird, ſteht noch nicht feſt. Im Schatten der Wolkenkratzer 17 Ein Roman aus dem modernen Newyork Von Erich Frieſen (Nachdruck verboten.) „Kein Wort gegen Ihre Schweſter!“ fährt ſie empört auf. „Sie ſelbſt werden wiſſen, daß niemals ein Gefühl, das mit dem Wort Liebe bezeichnet werden darf, Aglaja zu dieſem — Schritt getrieben haben kann!“ „Aber—“ „Nichts aber! Ich ſelbſt ſtehe vor einem Rätſel. Die Zeit wird es löſen, wie ſo viele andere.“ Sie tritt vom Fenſter zurück. Und hält ihm zwei Finger ihrer Hand hin. Als überdeutliche Verabſchiedung. Er jedoch ſpielt den völlig Unbefangenen. Er weiß fetzt, Hetty hat keine Ahnung. Mehr will er nicht. Mit ſeiner ge⸗ wWohnten wohlgefälligen Miene und ritterlichen Eleganz tritt er den Rückzug an. Und rattert ſtolz in ſeinem grasgrünen Ford⸗Phaeton avon. Auch der Handwerksburſche verſchwindet von ſeinem Lauſcherpoſten. Er hat e hier nichts mehr zu ſuchen. Miß Hetty Gould iſt verſtimmt. Sehr verſtimmt. So perſtimmt. wie noch nie in ihrem Leben. Am liebſten würde ſie Newyork für einige Zeit den Rücken kehren. Sich wieder einmal die Welt anſehen, um all die unangenehmen Gedanken los zu werden, die ſie quälen. Doch iſt ſie einſichtig genug, einzuſehen, daß ihre Anweſenheit in nächſter Zeit hier dringend vonnöten iſt. Aus vielfachen Gründen. Sie denkt dabei weniger an die läſtige Sache mit dem Brillantendiebſtahl— die nimmt ſie wirklich auffallend leicht. Aglajſa geht ihr im Kopf herum. Und die Schwere der Folgen, die ihr wahnwitziger Schritt nach ſich ziehen muß. Wo bält die Freundin ſich nerborgen? Was iſt mit ihr geſcheben? Wie trägt ſie ihr Leid? Alles Fragen, die Hetty unaufhörlich beſchäftigen. Und auf die ſie ſich doch keine Antwort zu geben weiß. Wenn der muſteriöſe Brief nur eine Andeutung irgend⸗ welcher Art enthielte! Aber nichts. Rein gar nichts.“ Trotzdem will ſie ihn nochmals leſen. Vielleicht, daß ſie Kommunale Chronik Der Badiſche Städtebund hält am 8. und 9. Juli in Eberbach ſeinen 32. ordent⸗ lichen Städtetag ab. Auf der Tagesordnung ſtehen: Der Finanzausgleich und die Stellungnahme des Reichsſtädte⸗ bundes dazu(Oberbürgermeiſter Dr. Gugelmeier); Be⸗ richt über die diesjährige Mitgliederverſammlung des Reichs⸗ ſtädtebundes(Bürgermeiſter Schemenau); Beteiligung der Bezirksgemeinden, der Kreiſe und des Landes an den Koſten der Höheren und Fachſchulen(Bürgermeiſter Hirt); All⸗ gemeiner Geſchäftsbericht(Oberbürgermeiſter Dr. Gugel⸗ meier); Auto⸗ und Fernſtraßen(Bürgermeiſter Keil); Die Anſtellungs⸗, Dienſt⸗ und Beſoldungsverhältniſſe der Bür⸗ germeiſter, ſtädtiſchen Beamten und Angeſtellten(Bürger⸗ meiſter Koch); Rechnung 1926 und Voranſchlag 1927 der Ge⸗ ſchäftsſtelle, Feſtſetzung der Umlage für 1927(Geh. Re⸗ gierungsrat Timme). 1 Schriesheim, 20. Juni. Aus der jüngſten Gemeinde⸗ ratsſitzung iſt mitzuteilen: Für den Neubau des Metz⸗ gers Adam Bauer übernimmt die Gemeinde die Bürgſchaft bis zur Höhe von 60 Proz. des Geſamtaufwandes.— Der Johann Georg Lauer J Witwe geb. Erdmann werden auf Antrag im hieſigen Friedhof auf die Dauer einer Umgra⸗ bungsperiode zwei Eigengräber gegen Zahlung von 200 Mk. überlaſſen.— Die vom Bürgermeiſter unterm 7. Juni getrof⸗ fene Anordnung, wonach die Hausbeſitzer der Kreuzſtraße aufgefordert werden ſollen, an die Kanaliſation anzuſchließen, wurde gutgeheißen.— Für einen fetten Rinderfarren erlöſte man 635 Mk.— Die Marktordnung für den Obſtmarkt wurde in abgeänderter Form genehmigt.— Bezüglich der Feſt⸗ ſetzung der Straßenbreite in der Bahnhofſtraße von Friedrich⸗ ſtraße bis Bismarckſtraße ſoll das Waſſer⸗ und Straßenbau⸗ führ Heidelberg erſucht werden, dieſe Feſtſetzung herbeizu⸗ ühren. sch. Hockenheim, 20. Juni. Aus der letzten Gemeinde⸗ ratsſitzung iſt zu berichten: Von der Einladung des Ring⸗ und Stemmklubs zu ſeinem vom 25.—27. Juni ſtattfin⸗ denden Stiftungsfeſt wird Kenntnis genommen. Dem Verein wird ein Ehrenpreis von der Stadt geſtiftet.— Es wird be⸗ ſchloſſen, künftighin nur noch Ehrenpreiſe an Vereine zu ſtif⸗ ten, wenn dieſe ihr 20. oder 40. Stiftungsfeſt abhalten, und jeweils bei weiteren 10 Jahren.— Die Anſchaffung verſchie⸗ dener Möbel für das hieſige Stadtbauamt ſoll im Submiſ⸗ ſionswege vergeben werden.— Als Vertreter der Lehrerſchaft wird der vom Lehrerkollegium gewählte Hauptlehrer Plöſch in die Schulkommiſſion berufen.— Genehmigt wird der An⸗ kauf verſchiedener Ackergrundſtücke im Gewann Mittlere Hubäcker zum Preis von 1 Mark je Quadratmeter.— In Ab⸗ änderung des Gemeinderatsbeſchluſſes vom 11. Mai werden Almendgrundſtücke zugewieſen: Johann Itſchner das Schnei⸗ derſteinſtück(lauf Ableben der Nikolaus Stehle Wwe.); Hein⸗ rich Ockert das Hengſtallſtück, Johann Engelbrecht das Benz⸗ wieſenſtück von Heinrich Ockert(auf Ableben der Bernhard Bechtel 2 Wwe.); Georg Zahn 6. das Hengſtallſtück, Martin Auer 6. das Benzwieſenſtück von Georg Zahn 6.(auf Ableben der Johann Altenberger Wwe.). ts. Mosbach, 20. Juni. Eine ganze Reihe von Gemeinden führen dieſen Sommer ihre Waſſerleitungspro⸗ jekte durch. So die Gemeinde Breitenbronn mit einem Koſtenaufwand von 55 000 /, die Gemeinde Mör⸗ telſtein mit 37000 ¼/, desgleichen die Gemeinde Hüffen⸗ hardt. Im Bau befindet ſich die Waſſerleitung in Dal⸗ lau und durch den Bürgerausſchuß genehmigt wurde ſie in Auerbach.— Die Gemeinnützige Baugenoſſenſchaft Mos⸗ bach erhielt ſeitens der Stadt ein Baudarlehen von 12000%/ zu vier Prozent und ein weiteres Darlehen von 4000%/ zu fünf Prozent. Zur Zeit wird der neue Theater⸗ ſaal in den Klotzſälen, wozu die Stadtgemeinde ein Dar⸗ lehen von 10000% zur Verſügung geſtellt hat, umgebaut.— Der Bürgerausſchuß von Adelsheim genehmigte in ſeiner letzten Sitzung einen Baukredit in Höhe von 48.000 /% und einen weiteren Kredit für die Erweiterung des Ortsplanes. Vorgeſehen wurde die Erſtellung der nötigen Hochbehälter für die Waſſerverſorgung und den Neubau eines Schulhauſes. Für die Erbauung eines ſtaatlichen Forſthauſes wurde der erforderliche Bauplatz zur Verfügung geſtellt. Dem Verkauf eines Wohnhauſes zum Preiſe von 9800 ¼/ wurde zugeſtimmt. 5 Kleine Mitteilungen Der Pforzheimer Stadtrat hat beſchloſſen, bei der Badiſchen Staatsſchuldenverwaltung ein Darlehen von 1 200 000 Mk. zur Gewährung hypothekariſch geſicherter Bau⸗ darlehen aufzunehmen. Dem Bürgerausſchuß in Lahr iſt nunmehr die Vorlage zugegangen, die die Verſtaatlichung der Poli⸗ zei zum 30. Juni vorſieht. Die Stadt hatte im Voranſchlag 1926⸗27 für die Polizeimannſchaft Ausgaben in Höhe von 68 000 Mk., die zum Teil für andere Zwecke frei werden. Aus dem Lande GO Schwetzingen, 23. Juni. An der Ecke Karl⸗Theoboe und Herzogſtraße ſtieß geſtern nachmittag in der Anfahrt zu Bahnüberführungsſtr. ein kleines Zweiſitzerper auto mit der von Heidelberg kommenden Straße zuſammen. Das Auto wurde von einer Dame aus S geſteuert. Im Auto ſaß noch eine zweite Dame mi den kleinen Kinde. Beim Anprall auf die Straßenbahn wur bei die Inſaſſen auf die Straße geſchleudert, ohne da erhebliche Verletzungen zu erleiden. Auch das Auto 1 5 nur in geringem Maße beſchädigt. Hätte der Führer dez Straßenbahnzuges nicht ſofort gebremſt, ſo wäre ein größerin Unglück unvermeidlich geweſen. Offenbar hat die Lenker des Autos die Herrſchaft über dieſes verloren. G Schwetzingen, 24. Juni. Die Sonnwendfe ier 55 Schloßgarten findet dieſes Jahr umſtändehalber 10 Sonntzg, 10. Juli ſtatt. Die ganze Veranſtaltung wird 15 ausſichtlich im Rahmen eines Schloßgarten⸗ oder Somma feſtes durchgeführt werden. Die Hauptdarbietungen, wie tenbeleuchtung, Feuerwerk am großen Weiher und Konzerte, werden wieder am Abend abgehalten. GD Oftersheim, 24. Juni. Ein 25 Jahre alter Radfaß⸗ rer von Walldorf und eine 19jährige Radlerin von ſtießen geſtern abend in der Mannheimerſtraße zuſammen 70 fielen von ihren Rädern. Der Radler erlitt eine leichte Rip penquetſchung, während die Radlerin unverletzt davonkam, Beide Räder ſind erheblich beſchädigt worden. :: Boxberg b. Mosbach, 20 Junt. Der bäuerliche Ver⸗ ſuchsring„Bauland“ veranſtaltet am 6. Juli eine Ring⸗ tagfahrt, um die Verſuchsfelder in Schwabhauſen, Windiſch⸗ buch, Berolzheim, Adelsheim ſowie dieSchweineſtation auf Seehof bei Boxberg und das dem Kreiſe Mosbach gehörende Hofgut Bronnacker zu beſuchen. * Schapbach(Baden), 22. Juni. Das an der Landſtraßz nach Bad Rippoldsau gelegene, weithin bekannte Gaſthau zum„Adler“ iſt ein Raub der Flammen geworden. 0 Feuer hatte, als es bekannt wurde, ſchon eine ſolche Ausdes, nung genommen, daß das Haus trotz der Hilfe der alsbal hexbeigeeilten Feuerwehr nicht mehr gerettet werden konntg Es brannte bis auf die Grundmauern nieder. Das Vieh un der größte Teil des Inventars wurden in Sicherheit ge⸗ bracht. Der Gebäudeſchaden beträgt 100 000 Mark, der In⸗ ventarſchaden ca. 50 000 Mark. * Bettmaringen, Amt Waldshut, 22. Juni. Beim Preis⸗ kegeln des Radfahrervereins Bettmaringen ereignete ſich 15 Sonntag ein Unglücksfall. Der verheiratete Landwirt un Steuereinnehmer J. Kaiſer ging an der Hundehütte vorbet, in der ein an der Sucht erkrankter junger Bernhardiner lag⸗ Beim Aufheben eines ihm vor der Hundehütte aus den Hän⸗ den gefallenen Gegenſtande. ſchnellte der Hund auf und 5 e r⸗ biß ihm den Unterkiefer. — Herausgeber, Druder und Verleger. Druckerei Dr. Hgas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim, E 6, 2 Direktion: Ferdinand Heyme. zacher Chefredakteur: Kurt Fiſcher—Verantwortk. Redakteure: Für Politik: i. V. Kurt Fiſche⸗ Feuilleion: Dr. S. Kayſer— Kommunal⸗Politik und Lokales: Richard Schönfelder— Sport und Neues aus aller Welt: i. V. R. Schönſelder— Handelsteil et Ehmer Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher— Anzeigen: Dr W. E. f öllingen wenn es auf Wanderungen und Touren eine schmadchafte. warme Mahlzeit geben soll. Ich bin praktisch verpackt, schnell zubereitet und Non nicht teuer. und andere Suppen in Wurstform. Sie greift in ihre Taſche. Kein Brief ſucht— in allen Schubladen, in allen Ecken. Vergebens Sie fragt die ganze Dienerſchaft aus. Niemand hat den klei⸗ nen heliotropfarbenen Brief geſehen. Der Brief iſt fort. Nervöſe Unruhe bemächtigt ſich Hettys. Wenn der Brief in unrechte Hände käme! Sie grübelt und grübelt, was ſie mit dem hat.... Wo ſie ihn zuletzt geſehen hat Und plötzlich fällt es ihr ein. Miſter Blackburgh hat ſie ihm gezeigt. Ihm: Miſter Blackburgh von irgendwoher! Und dieſer„Miſter Blackburgh von irgendwoher“ hat ihn ihr nicht zurückgegeben! Aus welchem Grunde? Sicher nicht aus Unbedachtſamkeit— Miſter Blackburgh tut niemals etwas ohne reifliche Ueberlegung— ſondern ab⸗ ſichtlich. Ergo hat er ihr Vertrauen mißbraucht. Dieſes über⸗ eilte Vertrauen, das ihr plötzlich unbegreiflich erſcheint— einem„Miſter Blackburgh von irgendwoher“ gegenüber. Miß Hetty Gould iſt eine ſtolze junge Dame. Und eine eigenwillige junge Dame, die ihr Lebtag tat, was ihrem ka⸗ priziöſen Köpfchen beliebte. Und dieſe ſtolze, eigenwillige, kapriziöſe junge Dame hat offen gezeigt, daß dieſer„Miſter Blackburgh“ ihr imponierte. Ja, mehr noch: daß er ihr gefiel. Hat es ſo offen gezeigt, daß ein ſo junger Laffe wie Ed⸗ ward Higgins bereits eine Anſpielung wagte und verſuchte, ſie vor ihm zu warnen, wie vor einer drohenden Gefahr. Inm erſten Augenblick hielt ſie dieſe Warnung für einen Ausdruck von Eiferſucht. Jetzt jedoch beginnt ſie, anders zu denken, obgleich kaum ein paar Stunden dazwiſchen liegen. „Miſter Blackburgh von irgendwoher!“ hämmert es in ihrem Kopf. Und mit der eigenartigen Logik eines leiden⸗ ſchaftlichen, in ſeinen Erwartungen getäuſchten Mädchen⸗ herzens folgert ſie, daß dieſer„Miſter Blackburgh von irgend⸗ woher“. der ſicher in Wirklichkeit ganz anders heiße, auch keinenx auteren Charakter haben könne. Wie unſte er überhaupt wagen, ſich in die vornehme Ge⸗ ſellſchaft einzudrängen?... Wie durfte er vor allen Dingen 1 7 Miß Hetty Gould, vor aller Welt ſein Intereſſe zu hbekunden? Brief gemacht Sie ſucht und Je mehr ſie ſich klar darüber wird, welchen Einfluß die⸗ ſer Miſter Blackburgh von irgendwoher“ bereits auf ſie ge⸗ wonnen hat, umſo mehr wächſt ihr Zorn gegen ihn. Dieſes warmherzige, großmütige, durch und durch neiz nehm geſinnte Mädchen, das keinem Geſchöpf auf der Well, und ſei es dem geringſten, abſichtlich Unrecht tun würde dieſe ſtolze, gerechtdenkende und wahrheitsliebende Miß Hettu Gould verſtrickt ſich nach und nach ſo tief in die Maſchen eines unwürdigen Verdachtes gegen einen Mann, der nicht die geringſte Veranlaſſung dazu gab, daß all die ſanften Regungen in ihr, die Sympathie, die ſie bisher für ihn em⸗ pfunden, erſticken. 0 Wenigſtens momentan— tter Die ganze Nacht durch träumt ſie von dieſem„Miſte Blackburgh von irgendwoher“ die konfuſeſten Träume. 3 Und als ſie am nächſten Morgen müde, abgeſpannt, aus unruhigem Schlaf erwacht, iſt ihr erſter Gedanke: „Miſter Blackburgh von irgendwoher.“ Als ſpotte das Schickſal ihrer Erregung und wolle ſi in einem Anfall kapriziöſer Laune noch mehr quälen, läß, ſich zum Ueberfluß gleich nach dem Frühſtück dieſer„Miſte! Blackburgh von irgendwoher“ auch noch bei ihr melden. Dem erſten Impulſe folgend, will ſie ihn ſchroff abweiſen. „Doch nein! Lieber gleich die Situation klären! Nicht eine Minute länger darf er in dem Wahn bleiben, ſie, die ſtols Miß Hetty Gould, beehre ihn mit ihrem Vertrauen! 111 Das verblüffte Kammermädchen beiſeite ſchiebend, begibt ſie ſich gleich ſelbit nach der Bibliothek, wo der angekündigte Beſuch ihrer harrt. Voll ruhiger Unbefangenheit tritt Norman ihr entgegen, Ein Sonnenſtrahl dringt durch die buntbemalten Butzen⸗ ſcheiben der Fenſter und wirft leuchtende Reflexe auf all Gegenſtände ringsum. 5 — Auch auf den hochgewachſenen Mann mit den breiten Schultern, auf den ſtolz getragenen Kopf mit der Fülle he braunen, leicht gewellten Haares, auf die kräftigen, männ⸗ lichen Züge, die von Mut und Entſchloſſenheit zeugen, abek auch von Eigenwillen und der Gewohnheit, zu befehlen. Wirft auch einen vergoldenden Schein auf die braunen, in dieſem Moment feurig glänzenden Augen, daß es in ihren Tiefen wie leuchtende Funken aufſprüht. 5 Mit einem kaum merklichen Neigen ihres feinen Köv. zum J iſchen den Zeilen—— Größer Gott, wo iſt der Brieſ nur 12 Was ihr porher ale Auszeichnung erſchien, empfinhet ſte plötzlich als Beleidigung chens erwidert Hetty ſeinen ehrerbietigen Gruß. „Good evening! Verzeihen Sie, wenn ich Sie nicht Sitzen aufſordere! Meine Zeit iſt heute ſehr in Anſpruch 9* nommen.“(Wortfetzung folgt., it einem —— — 2 SDe l Frektag, den 24. Junt 1927 i .— 22 — Wangervoge 5 öſtlichſte der oſtfrieſiſchen Inſeln. Die Inſel iſt durch Etn ige Strandbefeſtigungen auf der nördlichen Seite gegen ädenmfluten geſchützt. Das Waſſer iſt das beſte der Nordſee⸗ 5 delter: Aus dem Atlantiſchen Ozean dringt nämlich eine dop⸗ Stra Flutwelle in die Nordſee hinein, die eine durch die dnd de von Calais, die andere nordwärts von Großbritannien lich den Orkneys⸗ und Shetlands⸗Inſeln. Beide ſtoßen nörd⸗ in von Wangerooge aufeinander, halten das Meer immer in zer gewiſſen Erregang und erzeugen gerade hier den höch⸗ Wechſel von Ebbe und Flut. Der ürfprung des Bades auf das Jahr 1819 zurück. Nach dem Ausbau durch die ſe burgiſche Regierung hob ſich die Beſucherzahl des Bades woh aſch.⸗Das Dorf ſelbſt iſt von etwa 800 Einwohnern be⸗ bol ut. Es hat ein von katholiſchen Schweſtern geleitetes Er⸗ deiungsheim, ein Kaufmannserholungsheim, ein Erholungs⸗ der für Kriegsverletzte und drei Kinderhoſpitze. Als beſon⸗ der Vorzüge des Babes gelten der kräftige Wellenſchlag und a breite 10 Kilometer lange Strand. Die Badeplätze liegen ge unmittelbarer Nähe des Dorfes. Das Bad erfreut ſich all⸗ 1 Sineiner Beliebtheit und verfügt über ein anſehnliches Erhunnpublikum, das jedes Jahr wieder auf die Inſel zur olung kommt. Spiekeroog vent zwiſchen Wangerooge und Langeoog nur 9 Kilometer ger Jeſtlande entfernt. Die Nordhälfte der 8 Kilgmeter lan⸗ zen Inſel wird von mehreren Ketten bewachſener Dünen ein⸗ nommen, die Südhälfte beſteht aus weiten grünen Wieſen. der Nordſeite des Strandes befinden ſich umfangreiche randbauten, die auch bei ſteigendem Waſſer ein bequemes n 1 8 * Inudern am Strande ermöglichen. Im ſübweſtlichen Teil der An el liegt das Dorf Spiekerbog gegen Winde gut geſchützt. as dieſe Inſel erfreut ſich eines ſtets wachſenden Beſuches. 13 Juiſt 15 zwiſchen Borkum und Norderney liegt, iſt noch etwas län⸗ als Langedog. Das Klima iſt mild und gleichmäßig und memperaturſchwankungen zwiſchen Tag und Nacht kaum be⸗ kienkbar. Der am Sübſtrande liegende Ort Julſt hat ſich den 1 niadlichen Charakter durchaus bewahrt. Wunderbare Spa⸗ gerthänge durch die ganze Juſel bringen den Badegäſten an⸗ genehme Abwechſlung. Die Inſel wird wegen ihrer Eigenart rne beſucht. Naſt am Waldrand Von Heinrich Leis ſen Ueber dem Wipfelgewirr des Waldes hinter mir ſteht die trige Sonnenſcheibe, und der blanke Himmel ringsumher zannmert von ihr mit kriſtallenem Glanz; nur tief am Hori⸗ 10 ut, wo die Sicht der freien Weite endet, prunkt ein ſattes, Avolles Blau. Ueber der Wieſe, die als ein buntgeſtickter bödpich vor mir gebreitet, zittert die Luft der Mittags⸗ 5 ſparme. Dicht wuchert das blütendurchmuſterte Gras, nur hrlich ſind weiße Wege wie Narben in die Erde gekerbt; 11 vereinzelt kauern, wie grüngekleidete Zwerge, die nied⸗ en Büſche im Wieſengrund. 3 dei So reglos iſt die Stille und von keinem Iumem Windwirbel zerriſſen, d. m das heimliche Aufblühen, das Knoſpentreiben und das Agwellende Fluten der Säfte iu Gras und Gezweige. In den johlichen Glanz des ſchönen Tages verloren, liege ich läſſig lugeſtre die Augen wechſelnd über die Himmelsſchale, die tennke Waite des durchſonnten Tales und die kleinen Schat⸗ 1 mallächen, die unter aufgereckten Baumgruppen ſich zuſam⸗ Leenſchſeben. N. Urd wie ich wandermüde, halb ſchauend, halb träumend, fi Gedanken ſchweſfen laſſe, fühle ich eine ſeltſam leichte und ſite Beſchwingtheit mich überkommen, mir iſt, als wüchſe ich 1 Wer mich hinaus und verſtrömte mich in die leuchtende 0 eite des Mittags. Unter den greifenden Händen taſte ich N0 Gras und die feuchte, fruchtbereite Erde, auf meiner irn glänzt die Klarheit des ſchimmernden Sonnenhimmels. ie Stimme der Stille nimmt Klang in meinem Herzen, in Baumkroneu höre ich das Rauſchen ewiger Sehnſucht. ſe Ferne ſpinnt einen geheimen Zauber um mich, ich fühle Ruf, einen Weſens gelöſt. Denn alles um mich iſt groß u. ewig, tief im Meer. e ee 1 Langedog 1 zwiſchen Baltrum und Spiekervog gelegen, hat den Namen von der Länge der Jnſel— 14 Kilometer lang und 12½ Kilometer breit— her. Die Inſel beſitzt einen faſt zwei deutſche · Meilen langen Naturſtraud ohne irgend welche künſtliche Be⸗ feſtigung, der auch das Begehen nach zurückgetretener Flut wieder ermöglicht. Das Badeleben ſpielt ſich ähnlich wie auf den anderen Inſeln der Oogen(Eikande) ab. In unmittel⸗ e Nähe dieſer Inſel ſchwimmt die kleinſte der oſtfrieſiſchen Inſeln 85 Baltrum Sie liegt zwiſchen Langevog und Norderney, iſt 7 Kilometer lang und 1 Kilometer breit. Das Badeleben iſt einfach und zwanglos und beſonders für ſolche Badegäſte ge⸗ eignet, die zurückgezogen und ungezwungen ihren Urlaub oder Erholung verbringen wollen. St. Peter⸗Ording das auf der kleinen Halbinſel Eiderſtedt in Schleswig liegt, feiert in bieſem Jahre das 50fährige Beſtehen. Die ſtille ein⸗ ſame Halbinſel iſt noch nicht allzu ſehr bekannt. Langſam ſetzt ſich jedoch der Ruf der beiden eng benachbarten, zuſammen⸗ geſchloſſenen Badeorte durch. Hier herrſcht Ruhe; wer ſich zwanglos erholen will. der kann dies hier, wo kein lärmender Trubel und Luxus hexrſcht, tun. Man fährt von Hamburg bis Huſum und von da bis Garding mit einer Nebenlinie. Mit Poſtautos iſt die Halbinſel dann leicht und bald zu erreichen. Das Bahbeleben wickelt ſich in einfachen, gebdiegenen Formen ab. Es iſt jeder Geſchmacksrichtung Rechnung getragen. Büſum ſan der Nordſeite der Dithmarſchen Bucht, auf einer Land⸗ zunge, die ſich in ſüdweſtlicher Richtung erſtreckt, gelegen. Es wird von drei Seiten vom Meere umſpült, Das Klima iſt ausgeſprochenes Inſelklima, die Luftſtrömung iſt geringer als auf den ührigen Nordſeeinſeln. Bekannt iſt das Büſumer Wattenlaufen, ein Maſſenvergnügen ſportlich aufgezogen. Auch hier ein geſelliges. ungezwungenes Badeleben, das fährlich immer wieder viele Badegäſte anzieht. daß es ſcheint, als ſpürte T verwurzelt im All und aus der Begrenzung des eigenen klar, die Erde und die Sonne: Starkes, urkräftiges Ver⸗ (Entnommen dem Reichsbäder⸗Adreßbuch und verſchie⸗ denen Broſchüren.) wurzeltſein in nährender Scholle, ſtrömendes Licht der Helle aus Aetherhöhen. Und mir iſt, ich habe Teil an beidem, an der fruchtbereiten Fülle des Bodens wie an der Himmels⸗ reinheit funkelnder Mittagspracht. AIJſt es nicht, als läge ich ſchon ſeit Jahren ſo, hingegoſſen in die Landſchaft, lebend im unendlichen Leben, verſponnen in die Stille, wachſend aus der Erdkraft, atmend im Licht? Sind meine Schultern nicht von Moos ſo überſponnen wie die uralten Waldſtämme, kommen Vögel nicht niedergeflogen, auf meinem Haupt zu ruhen? Und durchwärmt mich nicht der gleiche pulſende Strom des Lebens, der in den Stämmen, in Büſchen und Halmen ſteigt und ſchwillt? Da iſt Ferne, Wald und Wieſe, Ebene und Hügelrand, Sonne und Schatten⸗ dämmer, und ich bin hineinverwoben in die Weite. Am Walbdrand hingelagert, der Schönheit des ſtrahlenden ages hingegeben, Baum, d greift, Blüte, die im Leuchten ſich verſchwendet, Grashalm, der im Hauch der Stille zittert, umglänzt vom Blau, um⸗ ſchwirrt vom Vogelflug, umraunt von den Stimmen kleinſten Lebens, ſtrömende Sonne auf den Lidern, träume ich von aller Kehnfucht Heimatftnden und von ſeelig verklärter Ruhe im All. Wanbdervorſchläge Tageswanderung Neckargemünd, Kleingemünd, Schönau, Altneudorf, Heilig⸗ kreuzſteinach, Eiterbach, Waldmichelbach Wanderkarte Nr. 19, Neckargemünd oder Weinheim.30 Nage e 175 155 ab:.12, 6. eſchl. Perſ.⸗ 45, kar⸗ gemünd an:.08,.12,.87. 0 1 5 12 5 In Neckargemünd über den Neckar, blauer Strich durch Klein rand hin und links auf mit der Hanptlinie 3 emünd auf zum Wald. Am Wald⸗ 9 85 N N NN 0 melberg. er exdverwurzelt in den Himmel fad(nördlich) in ſchönem Buchen⸗ wald bequem bergan. Ueber die Nebenlinie 66, rotes R und hinauf zum Ruhſtein, Wegweiſerſtein, Stunden. 50—80 Meter rechts mit der Hauptlinie 20, gelber Rhombus, dann ohne Wegzeichen links, der bad.⸗heſſ. Landesgrenze entlang und abwärts. Bei einem Wegweiſerſtein links, über die Landesgrenze, nun etwas ſteiler ab zum Lindenbrunnen. Rechts ſchöner Blick in's Steinachtal und auf Schönau. Von da mit der Hauptlinie 1, roter Strich nach Schönau, Stunden. Mit dem roten Strich nördlich durch das Städtchen, auf ſchöner Straße an der rauſchenden Steinach entlang, nach 15 Minuten Wald und nach gleicher Zeit bei den erſten Häuſern von Altneudorf rechts über einen Bach. Altneudorf bleibt links. Auf ſchönem Waldweg, der verſchiedene Kurven macht, daher auf das rote Zeichen achten, nach 4 Stunden links über die Steinach, nach Heiligkreuzſteinach. Auch nördlich durch dieſen Ort mit der Nebenlinie 43, gelbweißes Viereck über eine Brücke in's Etiterbachtal. In dieſem lieblichen Tal auf, links der rauſchende Bach, nach 15—20 Minuten die erſten Häuſer des 3) Km. langen Dorfes Eiterbach. Meiſtens links ein ſaftiger Wieſengrund, den der Eiterbach durcheilt. Nach den letzten Häuſern rechts Wald. Jetzt wird das Tal enger und enger und damit lieblicher. Bei der nächſten Wegkreu⸗ zung, an einem freien Waldplatz üher die Hauptlinie 18, meißes Viereck. ald links ſchöner Blick auf Siedelsbrunn. Rechts in ſchönem Tannenwald gemächlich aufwärts. Am Zoll⸗ ſtock, in der Nähe eine Ruhebank, endigt die Nebenlinie 43, gelbweißes Viereck. Hier über die Nebenlinte 44, gelbem ſenkrechtem auf weißem wagrechten Strich; auch Zuſammen⸗ treffen mit der Hauptlinie 7, rotes Viereck. Bis hierher etwa 2 Stunden. Die vorliegende Erhebung, der Kettenberg, Uſm dieſen mit dem roten Viereck rechts herum und bergab. Rechts drüben bei einer Lichtung ſchöner Ausblick in's Ulfenbachtal, links in's Eiterbachtal und auf Siedelsbrunn, vornen auf Waldmichelbach, die Tromm mit Ireneturm, ſowie den Schim⸗ Gleich aus dem Wald und linksgeſchwenkt. Links das Gehöft Kuhklinge. Noch etwas abwärts, über das Tal und den Eiterbach. Im Weiler Spechbach auf, gemeinſchaftlich mit der Hauptlinie 22, weißer Rhombus und hinunter in's Ulfenbachtal nach Waldmichelbach. Wanderzeit 5½ bis 6 Stunden, jedoch nicht mehr. Waldmichelbach ab: 16.52. 18.27, mit dieſem Zug in Weinheim nicht umſteigen, 20.17. Mann⸗ heim an: 18.50, 20.49, 22.28. F. Seh. Solbad und Luftkurort Wimpfen Die Extrazüge, die bis jetzt hierher geleitet wurden, waren vollbeſetzt. Boten ſie doch neben der Beſichtigung unſeres alten, hoch über dem Neckar gelegenen Städtchens auf dem Berg und der berühmten Stiftskirche im Tal Gelegenheit zur Einfahrt in den Schacht in Kochendorf. Am 55. und 26. Juni findet hier das Gauturnfeſt, der Deutſchen Turner⸗ ſchaft Schwaben ſtatt und vom 28. Junt bis 3. Juli der altberühmte Talmarkt, das Volksfeſt der ganzen Gegend. Wenn der Wettergott nicht gar zu übel gelaunt ſein wird, iſt begründete Ausſicht, daß unſere Beſucher ſchöne Erinnerungen von Wimpfen mit nach Hauſe nehmen. Der Bau unſerer Brücke ſchreitet jetzt kaſch vorwärts. Es beſteht die Ausſicht, daß in ungefähr vier Wochen der Verkehr, über die nun nicht mehr ſteile Steige in ſtärkerer Weiſe einſetzt, als dies vorher der Fall war. Das Bild der Brücke reiht ſich den pielen ſchönen Bildern, die ſich dem Beſucher hier bieten, würdig an, Vad Wörishofen Vor einigen Tagen wurde in Bad Wörishofen des 30jähr. Todestages Sebaſt. Kneipps, des großen Prieſterarztes, durch eine Gedenkfeier gedacht. Kneipp, der weltbekannte Schöpfer der nach ihm benannten Hydrotherapie, der Gründer des alljährlich von Tauſenden beſuchten Badeortes Wörishofen im Voralpengebiet des bayeriſchen Allgäus, wurde von Zeit⸗ genoſſen als der größte Volksmann und Hygieniker des 19. Jahrhunderts, als der populärſte Mann ſeiner Zeit bezeichnet. Welchen Umſtänden verdankte der einfache ſchwäbiſche Dorf⸗ pfarrer dieſes Urteil? Was verſchaffte ihm ſeinen internatio⸗ nalen Ruf? Den Erfolgen ſeiner Lehre, die er ſelbſt in die Worte zuſammenfaßte:„So ſollt Ihr leben!“ Das Kneippſche Syſtem iſt heute ein Kulturproblem von weittragender ſo⸗ zialer und wirtſchaftlicher Bedeutung geworden. Waſſer, Luft und Sonne, Kräuter und Diät ſind ſeine hauptſächlichſten Heil⸗ mittel. Abhärtung, naturgemäße Lebensweiſe, Mäßigkeit im Eſſen u. Trinken, Vermeiden von Reizmittel ſelbſtverſtändliche Vorausſetzung. Bad Wörishofen verdankt der Heilmethode Kneipps, die dort heute noch in der Tradition ſeines Meiſters geübt wird, ſeine Erfolge u. damit ſeinen Weltruhm. Vieles hat ſich in Wörishofen geändert, es iſt nicht mehr das einfache Bauerndorf wie vor 30 Jahren. Alle Errungenſchaften eines modernen Kurortes, ein Kurhaus, große Hotels, Sanatorien und Penſionen, Konzerte und Unterhaltungen laſſen auch Ver⸗ wöhnte auf ihre Rechnung kommen. 5 1 — 3* FFFCTT0T000T0T — — ͤ— — ęn———„——ũ— 1000 m üb. Meer— herrliche I Lage— am Fuße des Feldberg Basthuf und Pensinn„Hirsrhen Penſion von Mk..50—.50 bei vorzüglichſter Verpflegung. Romantisch am Zusammenfluß von Forbach und Murg., im⸗ mitten grüner Matten und schöner Tannenwälder gelegen. Bahnstation, taglich fünſmalige Verbindung mit dem Höhen- luftkurort Freudenstadt. Kraftverkehrsrerbindungen mit den zur Gesaàmtgemeinde Baletsbronn gehör. Kurorten Mitteltal. Obertal, Buhlbach, Ruhestein, Kniebis, Tonbach und Schönmünz. 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Heidelbergs landschaftliche Reize entfalten sich zu jeder Jahreszeit und laden stän- ig zum Besuch. Mit der Geschichte der„alten feinen Stadt“ eng verbunden ist ihre größte Sehenswürdigkeit, das weltberühmte Heidelberger Schloß. Die ältesten Bau- reste dieser chitektonik stommen aus der Zzeit von 1400—1550. Um 1600 entstanden die drei hervorragenden Paläste: der Släserne Saalbau“, Friedrichsbau“. Späler kam der„Englische Bau“ dazu. Schon der Dreißiglährige Krieg hat dem Schlosse viel Schaden zugefügt, endgültig und von Grund auf zerstört Aurde dieses herrliche Bauwerk durch die Franzosen Wunderschöpfung spätmittelalterlicher Ar- der„Ott-Heinrichsbau“ und der in den Jahren 1639 und 1693. Notdürktig restauriert. wurde das Schloß 1764 durch einen Blitzstrahl ein- Von jetzt ab verödete der einstige stolze ständnis die Ruine in ihrem Weiteren Verfalle aufzu- halten. Und jetzt bildet das Heidelberger Schloß sozu- sagen eine Walltabrisstätte von Millionen schönheits- trunkener Menschen aus allen Teilen der Welt. Stunden- lang wandert man genieſſend zwischen den auch in ibhren Resten großartig wirkenden Mauern, Türmen, Hal- len, erkreut sich des Wunderbaren Ausblicks vom Schloß- altan, steigt dann wohl auch in den Keller hinunter, wo das nicht minder berühmte große Heidelberger Fall steht von über 220 000 Litern. daneben die Figur des Sagenhaften Zwergs Perkeo. Eine Promenade durch den errlichen Schloßpark bis zum Scheſfeldenkmal auf der errasse, von wWo man einen wunderbaren Ausblick auf Neckartal and Rheinebene genießt, beschließt den Be- such des alten, sagenumwobenen Schlosses. Heidelberg bietet seinen Besuchern auch sonst viel des Sehens- werten. Hervorgehoben sei nur das reich ausgestattete Kurpfslzische Museum, die architektonisch einzigschöne Alte Brücke. Das massige Iniversitätsgebäude der Alma mater Huperto-Garola(gegründet 1386), das renovierte Rathaus, der„Ritter“, das älteste aus dem Mittelalter stammende Gebaude Heidelbergs, die Hirschgasse mit dem Gasthaus, wWwo die studentischen Mensuren statt- finden, die Neue Bibliothek, die vielgestaltige Heilig- geistkirche, die Peterskirche und Jesuitenkirche. Hegt an der romantischen Schwarzwald⸗ Gular bahn zwischen dem Eisenbahnknotenpunkt Hausach und dem Höhenluftkurort Triberg, und ist ein langgestrecktes Gebirgstal von 9 Kilometer Länge mit über 2000 Einwohnern in einem der schönsten Teile des Schwarzwaldes. Die schöne Lage bietet Naturfreunden reiche Auswahl an Touren und Spaziergängen. Der Ort selbst liegt 300 Meter ü. d.., ist von prächtigen Tan- nenwäldern umgeben, sehr mild und dehalb für Früh- und Berge von 400 bis 900 Meter Höhe umfassen das Tal u. idvllische Dorf mit seinem schönen Kirchlein und den malerischen, dem ganzen Tale entlang gelegenen alten Bauernhäusern. Zahlreiche bequeme Wege ermöglichen es, ohne schroffe Steigung zu den schönen Waldungen und auf die Höhen zu gelangen. Auf diesen Wegen laden schöne Baum- und Felspartien, friedlich stille Plätzchen ein, zu verweilen, bieten sich herrliche Ausblicke in die Ferne und auf Berge und Taler. (Bergstr.) die Perle der Berg- Jugenheim stralie“, 1800 Einwohner. Post-, Telegraphen- und Frensprechamt. Station der Neben- bahn Bickenbach-Seeheim, Hauptbahn Frankfurt-Darm- stadt-Heidelbergs. 14 km von Darmstadt. Am Eingang zweier reizender Odenwaldtäler gelegen, in unmittel- barer Nähe der herrlichen Laubwälder des Gebirges, angrenzend an die ausgedehnten Kieferwaldungen der Rheinebene, gegen Nordost- und Ostwind geschützt, gilt Jugenheim mit Recht als einer der vorzüglichsten klima- tischen Kurorte Mitteldeutschlands für leichte Nerven- leidende, Rekonvaleszenten, Ruhe- und Erholungsbedürf- tige. Allabendliche Abkühlung. Wegen seines milden Klimas zu jeder Jahreszeit zu empfehlender Luftkurort. Obstblüte—4 Wochen früher als in den meisten Ge- genden Deutschlands. Hübsch gehaltene, stundenweite Waldwege laden zu abwechlungsreichen Spaziergängen ein; angenehmer Ruhesitz für Rentner. Große Anzabl Ausklugspunkte in nächster Nahe und in größeren Ent- kernungen. Schioß Heiligenberg mit schönen Parkan- lagen. 2 Mädchenpensionate. Hochquellwasserleitung. Gas- und elektr. Beleuchtung. Waldkireh in Nis-an Jer Anfad. 5500 Einwohner. einzig schônes Schwarzwaldstädtehen. eben, am Fuße des 1245 m hohen Kandel, im herrlichen Elztal malerisch gelegen, von reichbewaldeten Höhen umrahmt, stolz überragt von der gut erhaltenen Ruine der Kastelburg. Herrliche bequeme Spaziergänge durch Tannenforsten und schattige Buchenwälder, würzige durch blumige Wiesen und truchtbares Ackerland àut 95 bestgepflegten, mit zahlreichen Ruhebänken versehenen Grölere Ausflüge in die Berge und die Täler Wegen. des südlichen Schwarzwaldes upd des Angenehmster Sommeraufenthalt; reine. Luft durch die unmittelbare Nähe des schattigen, von zahlreichen Spazierwegen durchzogenen Hochwaldes un- mittelbar an der Stadt. Auch im heißesten Sommer kühle Nächte, keine Schnaken. Bester Aufenthalt für Touristen, Sommerfrischler und Pensionäre. Gute Unterkunft in zahlreichen Gasthéfen und in Privatwoh- nungen. W. hat Verbindung mit der bad. Hauptstrecke Kaiserstuhles! Basel—Frankfurt durch die bis Elzach rende Elz- talbahn, deren bedeutendste Station Waldkirch ist(Ent- kernung Waldkirch—Freiburg 16 km). Die klimatische Lage der Stadt ist als günstig zu bezeichnen seiner von Nordosten nach Südwesten sich Talrichtung ist das Elztal stets von erfrischenden, kräf- tigenden Luftströmungen durchzogen, die namentlich im Hochsommer anregend und kühlend wirken. don den Waldgebirgen in nächster Nähe der Stadt strömt eine würzige, balsamische, sauerstoffreiche, reine Gebirgs- luft herab, welche dle Funktionen des Nervensystems und den allgemeinen Stoffwechsel in gleichem Maße kräftigen und beleben. Ansteckende Krankheiten Erwachsenen kennt man hier nicht. wirkt hier niemals lästig, zumal die herrlichen Walder zum schaltigen Rasten in Waldeinsamkeit einladen, die 111.0. sauerstollreiche ge öſlnenden unter Die Sommerhitze Gebirgsbächlein auch im Sommer nicht versiegen und. frischsprudelnde Ouellen ihr klares Wasser das ganze Jahr hindurch als Labetrunk spenden.— So empliehlt sich denn Waldkirch nicht nur als Standquartier für Naturfreunde und als Erholungsaufenthalt für Gesunde und kür Rekonvaleszenten, sondern auch als dauernder Wohnsitz für jeden, der für die Poesie des Schwarz- waldes empfänglich ist. — Deutlſcher Kohlenhandelstag Dr. Bergins über die Kohleverflüſſigung und weitere Aufgabe der Chemie München, 24. Juni In einem auf dem Deutſchen Kohlenhandelstag in München ge⸗ haltenen Vortrag führte Dr. Friedrich Bergius über die Rückwirkung der Brennſtoffveredelung ark den Kohlenhandel im einzelnen fol⸗ gendes aus: Die Probleme der chemiſchen Kohlenveredelung ſtehen in keinem direkten Zuſammenhang mit dem Arbeitsgebiet des Kohlenhandels. Die Rückwirkung auf dieſen iſt aber nicht zu verkennen, wenn man bedenkt, daß in der Brennſtoffwirtſchaft zwiſchen den Komponenten Kohle, Gas, Oel, Torf und Holz Verſchiebungen ſtattgefunden haben, die großenteils auf die Fortſchritte der Wiſſenſchaft und Technik zu⸗ rückzuführen ſind Abgeſehen von der mechaniſchen Kohlenveredelung, die in dieſem Zuſammenhange nur kurz zu erwähnen iſt, beſteht eine Reihe von chemiſch⸗techniſchen Verfahren, die den Wert des Roh⸗ ſtoffs Kohle ſteigern. Die Gasfabrikation teilt die Kohle in Gas, Koks, Teer, Benzol und Ammoniak auf, wobei der Teer ein wichtiger Grundſtoff für die moderne Farbeninduſtrie iſt. Der größte Teil des Benzols und Teeröls aber wird zur Energieverwertung dem Verbrennungswotor zuzugeführt. Der Qnalität nach können dieſe Oele ebenſo wie die der Tieftemperaturteererzeugung entſtammenden mit dem Erdöl kon⸗ kurrieren, nicht aber der Menge nach, da gleichzeitig mit dem Oel die 20 bis 30fache Menge Koks auf dem Markt untergebracht werden mußte, was unmöglich iſt. Die Oelſyntheſe aus Kohlenoxide und Waſſerſtoff nach dem Patent der badiſchen Anilin⸗ und Sodafabrik aus dem Jahre 1913 iſt nur wirtſchaftlich, wenn das Produkt Methylalkohol iſt, der über ſeinen Heizwert hinaus als Löſungsmmittel hoch bezahlt wird. Deshalb hat auch die J. G. Farbeninduſtrie zur Oelgewinnung ein Verfahren ausgearbeitet, das von einem Patent ausgeht, das Dr. Bergius im Jahre 1913 angemeldet und ſpäter techniſch weitergebildet hat. Die „Kohleverflüſſigung“ führt die Kohle praktiſch reſtlos in Oele und Gas über, ſo daß der Koksmarkt keine neue Belaſtung erfährt. Eine we⸗ ſentliche Abſatzſteigerung des Bergbaues wird die Kohleverflüſigung nicht bringen, da ſie nur zwei bis drei Prozent der Geſamtkohlen⸗ förderung, und zwar in niedrigwertigen Sortierungen benöbtigt, um den inländiſchen Oelbedarf zu decken. Eine große Zukuuft beſitzt die Gasfernverſorgung, die ſchon in kürzeſter Zeit von kommunalen Gaswerken benützt werden wird, um die ländlichen Bezirke zu verſorgen. Damit verlöre die Haus⸗ brandkohle und das Holz ein wichtiges Abfatzgebiet, das der Koh⸗ lenhandel nur durch Zuſammenarbeit mit dem Ofenbau ſich er⸗ halten kann. Denn die Preisbemeſſung eines Hausbrandmaterials geſchieht nicht ſo ſehr noch dem Heizwert, als nach dem mit der Heizmethode verbundenen Komfort. Der Konſument ſcheut weniger die geldlichen Ausgaben als die ſchmutzige und zeitraubende Haus⸗ arbeit. Verbeſſerungen des Ofenbaues ermöglichen auch in klei⸗ neren Familien die Heizung mehrerer Zimmer und damit einen höheren Heizſtoffkonſum. Viel zu wenig beachtet wird die Rolle, die das Brennholz im Haushalt ſpielt. Es ſind 55 Mill. Raumeter Holz, die ein Ge⸗ wicht von 23 Mill. To, beſitzen und dem Heizwert von 9 Mill. To. Kohlen gleichkommen, die fährlich verbrannt werden. Wenn es auch außerordentlich ſchwierig iſt, die Kohlen⸗ und Holgzpreiſe auf eine brauchbare Veragleichsbaſis zu ſtellen da meiſtens nur die Holzpreiſe loco Wald bekannt gegeben werden, zu denen aber noch der Fuhrlohn und der Lohn für die Holzzerkleinerung kom⸗ men, ſo läßt ſich doch mit Beſtimmtheit ſagen, daß das Holz über⸗ all von der Kohle weſentlich unterboten werden kann. Die Er⸗ ſparniſſe, die die Landbevölkerung durch den Uebergang zur Koh⸗ lenheizung machen könnte, ſind ganz erheblich. Sie ſetzen aber die Schaffung einer guten Verteilungsorganiſation und die Füh⸗ rung einer ſorgfältigen Propaganda voraus, die individuell ge⸗ führt werden muß, insbeſondere, um in dem Verbraucher das Verſtändnis für den wenig volkstümlichen Begriff„Heizwert“ zu wecken. Die Intereſſen der Forſtwirtſchaft werden dadurch kaum berührt; da heute noch zirka 3 Millionen Feſtmeter Holz, die als Nutzholz gebraucht werden könnten, ins Brennholz geſchlagen wer⸗ den. Durch einen Mehrverbrauch von 700 000 Tonnen Kohlen, die dieſem Holzquantum entſprechen, könnte der deutſche Holzimport fülhbar eutlaſtet werden. Schließlich wird die chemiſche Induſtrie das freiwerdende Brenn⸗ holz aufnehmen, wenn die Celluloſe⸗ Induſtrie weitere techniſche Fortſchritte macht. Aber auch auf die Gewinnung von Kohlenhydra⸗ ten aus Holz durch Anwendung hochkonzentrierter Salzſäure nach Patenten von Willſtädter und Beraius muß hingewieſen werden, nachdem das Verfahren techniſch gelöſt iſt, ſo daß eine Herſtellung von Kohlehydratfuttermitteln, die die deutſche Handelsbilanz eben⸗ falls erheblich entlaſten würden, möglich iſt. Sogar Eiweiß läßt ſich auf dem Umweg über dreſe Kohlehydrate herſtellen, wie in letzter Zeit in der Oeffentlichkeit bekannt wurde. Die Intereſſen der Allgmeinheit und die Intereſſen des Kohlenhandels begegnen ſich alſo in dem Beſtreben nach Erſatz des Brennholzes durch Kohle, und auch die Forſtwirtſchaft wird nicht zu Schaden kommen, wenn ſie vationellere Betriebsmethoden einführt und durch die Entwicklung verſchiedener chemiſcher Verfahren neue Abſatzmöglichkeiten findet. —— * Rücktritt des Gouverneurs der Bank von England? Nach einer Meldung des„Telegraaf“ verlauten Gerüchte über den Rück⸗ tritt des Gouverneurs der Bank von England,, Montague Norman, nach Ablauf ſeiner Amtsperiode. Als eventueller Nachfolger wird Otto Niemeyer, Finanzkontrolleur des Schatzamtes, der ſeit kurzem der Bankverwaltung zugeteilt iſt, genannt. Norman iſt ſeit ſieben Jahren Gouverneur der Bank von England.— Bekanntlich verlautet ſchon ſeit längerer Zeit von einem Rücktritt des Gouver⸗ neurs der Bank von England. Bisher wurde als ſein Nachfolger immer ſein Stellvertreter, Trotter, genannt. * Rheiniſche Stahlwerke AG. in Eſſen.— Neue Proteſte in der GB. In der GV. wurde nach längerer Auseinanderſetzung der Ver⸗ waltung mit dem Opponenten Dr. Tenhaeff, der gemeinſam mit Herrn Siberg ſeine bekannten Angriffe gegen Otto Wolf wiederholte, gegen deren zwei Stimmen der Jahresabſchluß genehmigt und die Dividende für das 9 Monate umfaſſende Geſchäftsjahr auf 6 v. H. feſtgeſetzt. Dr. Tenhaeff gab gegen ſämtliche Beſchlüſſe Proteſt zu Protokoll. Bei der Wiederwahl von Geh.⸗Rat Hagen in den Ag. wurden 180 Stimmen bei 175 Stimmenthaltungen gegen die Wie⸗ derwahl Hagens abgegeben, der danach mit 1177 060 von 1177371 Stimmen wiedergewählt worden iſt. Zur Geſchäftslage teilte Ge⸗ neraldirektor Haßlacher mit, die Lage habe ſich gegenüber den Darlegungen des Geſchäftsberichts nur wenig verändert. Das Aus⸗ landsgeſchäft in Kohle ſei wenig befriedigend. Der engliſche Wett⸗ bewerb habe ſich hinſichtlich der Mengen und auch der Preiſe immer unangenehmer fühlbar gemacht. Die Inlandsabrufe ſeien jedoch durchaus der Jahreszeit entſprechend. Sehr günſtige Ausſichten für die Zukunft könnten nicht eröffnet werden, zumal die beantragte Kohlenpreiserhöhung erneut abgelehnt worden ſei. Bezüglich der Umtauſchtransaktion der Konvertible⸗Bonds teilte Generaldirektor Haßlacher mit, daß von dem Geſamtbetrag von 2 Mill./ rund 17 Mill./ dieſer Bonds in dem entſprechenden Verhältnis gegen Ak⸗ tien umgetauſcht ſeien. Im nächſten Jahre werde dementſprechend der Betrag„er dividendenberechtigten Aktien ſich erhöhen, wogegen anderſeits die Belaſtung der Geſellſchaft durch die feſte Verzinſung auf die Konvertible⸗Bonds in Wegfall komme. * Dividendenaufnahme der Zahuradfabrik Friedrichshafen. Wie verlautet, ſoll von Artionären der bekanntlich die bewährten Einheit⸗ getriebe(Soden) bauenden Geſellſchaft(Zeppelin⸗Gruppe) die Aus⸗ ſchüttung von 4 v. H.(i. V. 0) Dividende in Vorſchlag gebracht werden. z: Mannesmann⸗Mulag(Motoren⸗ und Laſtwagen⸗AG. in Achen. Im Bericht des Vorſtandes über das Geſchäftsjahr 1926 iſt u. a. ausgeführt: Im Zuſamenhang mit den Sanierungsmaßnah⸗ men kam mit den Gläubigern der Geſellſchaft ein Zwangsver⸗ gleich zuſtande, der am 16. November 1926 Rechtskraſt erhielt. Da die Bilanz des Vorjahres zu einem Zeitpunkt aufgeſtellt wurde, zu dem die Grundlagen der Neuordnung der Geſellſchaft bekannt waren, wurden in der Bilanz 1925 bereits ausreichende Rückſtel⸗ lungen für die Durchführung der Neuordnung vorgenommen. Die in der Bilanz 1925 ausgewieſenen Anlagekonten Licht und Kraft⸗ anlage, Heizungsanlage, Tankanlage wurden in dem neugebildeten Konto Betriebsanlagen zuſammengefaßt, das mit einem Erinne⸗ rungswert von.½ vorgetragen iſt. Die ſofort greifbaren Mittel, ein⸗ ſchließlich Wechſel, Schecks und Beſtand, betragen 127.093 /. Die Vorräte(Rohmaterialien, Halb⸗ und Fertigwaren) wurden im Be⸗ richtsjahr weſentlich vermindert und belaufen ſich bei vorſichtiger Bewertung auf 598 210 J. Die Verminderung der Bankſchulden und der Gläubiger iſt durch die Neuordnung begründet. Im neue.n Geſchäftsjahr iſt das Alk. inzwmiſchen voll eingezahlt worden. Es konnte eine weſentliche Belebung des Marktes feſtgeſtellt werden. Die Anfragetätigkeit führte zu einer Steigerung des Auftragsein⸗ gangs und des Umſatzes. Die im Berichtsjahre begonnenen Neu⸗ konſtruktionen werden bereits in Reihen hergeſtellt. Die Inter⸗ nationale Nutzwagenausſtellung im Mai d. J. in Köln, die mit dieſen neuen Typen beſchickt wurde, war für die Erzeugniſſe der Geſellſchaftä ein voller Erfolg. Der Abſchluß weiſt 1 779 031¼ Verwaltungskoſten einſchließlich Steuern, 434201/ Abſchreibungen und Rücklagen und einen Verluſtvortrag aus 1925 von 9170 894 ¼ auf. Dem ſtehen gegenüber Kapitalzuſammenlegung 4750 000 ¼, Auflöſung der geſetzlichen Rücklage 700 000 /. Verzicht der Gläu⸗ biger durch Zwangsvergleich 2542 028 /, Rohgéwinn einſchließlich Verbrauch der Sanierungsrückſtellung 3 384044 J. * Gebr. Joſt AG. Bierbrauerei Grünſtadt. Die GV. beſchloß aus dem nach 40 724(40 923) ¼/ Abſchreibungen verbleibenden Rein⸗ gewinn von 30 976(27 398)/ die Ausſchüttung von 6 v. H. Dividende Aus der Bilanz: Vorräte 136 249(141 845), Debitoren 148 537(53 533), Hypotheken 129 000(—), und Kreditoren 134 343(151 215) l. =: Morgan kapitaliſiert Kunſtſeidefabriken. Das New Norker Bankhaus Morgan hat, laut Kabelbericht des„Konfektionär“, bei der Britiſh Celaneſe Compauy, einem führenden Kunſeidenwerk, die Summe von 5 Millionen Pfund inveſtiert. 1⸗: Erneuter Rückgang der Eiſenimportpreiſe. In den letzten Tagen haben, trotzdem Deutſchland ſich in ſtarkem Umfang von dem Eiſenausfuhrmarkt zurückgezogen hat, unter dem Einfluß verſtärkter Angebote aus Kreiſen der belgiſchen und franzöſiſchen Eiſeninduſtrie die Walzwerkpreiſe weiter nachgelaſſen. Stabeiſen, das noch vor kurzem auf der Grundlage von 4,14,6 engl. Pfund frei Seehafen ge⸗ handelt wurde, wird neuerdings zu 4,19,6 Pfund auf der gleichen Frachtgrundlage angeboten. Auch die übrigen Walzeiſenpreiſe 125 einen Abſchlag von durchſchnittlich—3 Schilling pro Tonne auf. «: Das Ferroſiliziumſyndikat gefährdet? Das erſt kürzlich 865 gründete Syndikat ſieht ſich einem neuen mächtigen Außenſeiter + genüber, den ungariſchen Rima⸗Muranyer Eiſenwerken, die 1 7. nächſt hochprozentiges Ferroſilizium(75—90%) produzieren 50 das unter Syndikatspreiſen abgegeben wird, ſo daß außer Eng kkat jetzt auch Ungarn gegen das internationale Ferroſiligiumsſund en auftritt. Bekanntlich gehört auch Deutſchland dem internationg Syndikat an. Vörſenberichte vom 24. Juni 1927 Frankfurt behauptet einige Spezialitäten feſt, ſpäter ſchwäche. Abgeſehen von einiger Nachfrage für verſchiedene Spezialitang. eröffnete die heutige Börſe wieder in ſehr zurückhaltender Stimmizoch Dr. Streſemanus Rede wurde mit Befriedigung aufgenommen, as vermochte ſie keinen Eiufluſt auf die Tendenz ausüben. de größere Nachfrage beſtand für Holzmann, die zum erſten Kurs 55 reits 6 v. H. höher lagen und im Verlauf weitere 3 v. H. gewanne Die Geſellſchaft ſoll angeblich zur Zeit außerordentlich gut beſchüſter⸗ ſein und in eVrbindung damit ſpricht man von einer Kapitalsge höhung. Auch Mitteldeutſche Creditbank, Mannesmann, Rheiniſch Brauntohlen, Rütgerswerke und Wayß u. Freitag höher; beſondet in Mitteldeutſche Creditbank fanden große ſpekulative Käufe ſt 3 auf allerlei unkontrollierbare Gerüchte Der Kurs ſchwankte anun zwiſchen 222 und 228, d. ſ. 12 bis 18 v. H. höher. Sonſt waren Kursveränderungen kaum nennenswert. Deutſche Anleihen were ſeſt bei lebhaftem Geſchäft; beſonders Reichsablöſungsſchuld begegne ten ſtarkem Intereſſe. Ausländer ſtill. Im weiteren Verlaufe wur it die Tendenz wieder allgemein ſchwächer. Die in der letzten Z6.e tätige Spekulation ſchritt wieder zu Gewinnſicherungen, ſodaß 1 Höchſtkurſe nicht behauptet werden konnten. Auch die heutigen Gin riten gaben beträchtliche Teile ihrer Anfangsgewinne wieder her⸗ Tägliches Geld 5 v. H. Berlin nicht einheitlich. Das beſtimmende Moment für die Weiterentwicklung an den Effertenmärkten bleibt die Beſchaffenheit der Geldverhältniſſe. Nur, wenn wieder in größerem Ausmaße Termingelder zur Verfigng ſtehen, dürfte ſich das Publikum dazu entſchließen, neue Engagement einzugehen. Das Fehlen der zweiten Hand und die vollkommene Geſchäfsloſigkeit laſſen immer wieder die Baiſſispartei aufkommen, das Kursnivau zu drücken. Trotzdem iſt die Grundſtimmung der heutigen Börſe ſehr widerſtandsfähig. Die Kursentwicklung ſe doch iſt nicht einheitlich. Im allgemeinen gehen die Abweichungen ſelten über 2 v. H. nach der einen oder anderen Seite hinaus. Größeres Geſchäft haben jſedoch nur Spezialwerte; Kunſtſeide⸗ werte und Zellſtoff⸗Aktien liegen heute etwas vernachläſſigt, daf wandte ſich das Intereſſe in ſtärkerem Maße Bauwerten, Sprit⸗ aktien und ganz beſonders den Aktien der Mitteldeutſchen Credit⸗ bank zu. Letztere konnten nach einem Anfangsgewinn von 7 v. 9. im Verlaufe um weitere 13 v. H. anziehen. Bemerkenswert iſt noch die feſte Veranlagung einiger Kohlenwerte. Auch die ſchon geſtern nachbörslich ſtärker geſuchten L. Tietz⸗Aktien konnten im Verlaufe weiter anziehen. Der Anleihemarkt iſt heute lebhafter⸗ Feſt liegen alte Anleihen, da man wieder einmal an eine Neurege⸗ lung der Aufwertungsfrage denkt, unter Auflegung einer neuen An⸗ leihe, die außerdem mit der Amerikareiſe Dr. Schachts in Zuſam⸗ menhang gebracht wird. Ausländer nicht einheitlich. Der Geld⸗ markt zeigt keine Veränderung. Im Verlaufe wurde die Stim⸗ mung nervös, die Kurſe gehen etwas zurück, auch die Favoriten können ihre Spitzengewinne nicht behaupten, Verliner Deviſen Diskonkſätze: Reichsbaule 6, Lombard 7, Privat 5¼ v. H. Amtlich. Junt A. Junt FceN in.⸗M. für G. B. G. B. 55 ſätze! Holland.. 100 Gulden 16g,93 169,27 169,92 169,28 168,47[ 895 Athen. 100 Drachmen] 5,694„70 5,694] 3,706 81.— 15 Brüſſel 100 Belga⸗500.⸗Fr. 58,55 58.5055,68 58.— 5 Danzig. 100 Gulden] 51.0 51,85 81.65618181,.— 8 Helſingfors... 100 finnl..] 10.616 10,636 10.612 10,832 81.—7 Italien 100 Lire 24,1524,1924,15 24.1981,.— Südſlawien 100 Dinar.418.427 7,418 7,4 81.—1 Kopenhagen. 100 Kronen 112,J2 112794112,72 112,94 4112.50 8 Liſſabon.. 100 Eskudo] 20,80 20,8420,7820.82 153,57 8 Selo 100 Kronen] 109,24 109,46109,19109,41 12.50 4 Paris. 100 Franken 16,508 16,548 16,50s 16,548 81,— 8 Prag.. 100 Kronen] 12,49 12,5112.489 12,509 86,062 8 Schwelg... 100 Franken] 81,1561.3161,14 61,.3081,20 8 Sofia.. 100 Leva 3,044] 3,050] 3,044] 3,050 81.— 10, Spanien.... 100 Peſeten 71,78 71.0271.50 71.64 g1, 5 Stockholm. 100 Kronen 112.7 113,21112,57 113,19 112,0 4 Wien 100 Schilling] 59,3189,43 39,29 59.,41 1,70 8 Budapeſt 100 Pengö⸗12500 Kr.] 75,45 73,59 73,48 73,59 85,062 6 VBuenos⸗Aires Peſ.] 1,789.798.788].789 1,7810 Canada... 1 Canad. Dollar] 4,213 4,221] 4,213] 4,221— 2 Japan.. 1 en].898 2002 1,983 1˙97 2/002 5% Kairo.„„ 1 fd..0021.04 2100 21.04—— Konſtantinopel... 1 fürk. Pfd.].199 2,197 2,183 2,187 18,45 10 30 Lond on Pfd.] 20,471 26,511 20,473 20,513 20,43 45 New Nork.. Dollar.21 4,224] 4,10 4,224.198 Rio de Janeiro„„1 Milreis 0,49670,4987 6,4958 6,4978 1,378 3 .178].184] 4,176].1844— 5 Ur uguay..1 Gold Peſ. Kurszeitel der Neuen Mannheimer Zeltung Aktien und Auslandsanleihen in Prozenten, bei Stückenotierungen in Mark je Stück Die mit 1 verſehenen Werte ſind Terminkurſe während ſich die mit +T verſehenen 5 noch in Bi⸗o verſtehen. Mannheimer Effektenbörſe vom 24. Juni 24 23.* 23, 24. 28.] 24. VBad. Bank 160,0 158,0 ContinentaleVerſ. 92.—92.—C. H. Knorr 183,0184,0 Pfälz. Hypokh. Bk.———— Mannheim. Verf. 129,0 128,0 Mannh. Gummi—.—— A9. Hypoth Bank 182,9.192,0 Oberrh. Verſ. 160,0 160,0 Neckarfulm Fhrzg 124,0123,0 88 Pfälz. Mühlenw. 165,0160.0 Südd. Disconto 142,0142,0 24G. für Seilind. 88,— 88,— Portl. Zem. Heid. 150,0.150,0 55 g aRh. Elektr,.⸗G. 173,0173,0 292,5 4— Rheinmühlenw. 140,0(140,0 54,— 64.— Wayß& Freytag 169,0167,0 Rh Ereditbank 132,5 132,5 Durlacher Hof 161.0 161.0 cß Forden Kleinlein Heidelb. 229,0220,0 Rhenania Zudwigsh Att. Br. 225,0 228.0 clebr. Fahr 2,— Jelef Waldhef 244.0,31 Verger Worms 160,0,180,0 Karlsruher Maſch. 23,— 8 Vad. Aſſekuranz 228,0225,0 Frankfurter Vörſe vom 24. Juni 1 TGelſenk. Bergw. 167,5168,0 Baſt.⸗G. Banlt⸗Akkien. JHarp. Bergbau.———.— e 145,7146,0TSiſe Bergb. St. A 262.0 adi 33.— 55,—54,.— Schwartz⸗Storch. 175,0175,0 Deutſche Linol. Südd. Zucker 140,5 141˙0 Ae For 5 175 1715 14 feld Akt. 128,7129.0 gür Hop⸗ u, Wb. 177,½7,5Nansfel 1290[Cement Heidelb. 150,0 JBBarmer Vankv. 145,5 145,5T Oberſchl. E. Bed 107,0108,0 6 1Berliner Hand. 239.0 239,5 TOtavi-⸗Min. Ant.—.— ene ed .Hypothekenbk. 144,0145,00 Salzw. Heilbronn—.— 118. U TDaimler Mator. 120,0,120, 2 1Deutſche Bank 161,5 162,7 Tellus Bergbau, 118,0118,0.Goldeu..-Anſi 20275 203,% Dyckerh.& Widm. 40,—40,— Dingler Zweibrück——.— Dürkoppwerk St. 90,.——.— Idresdner Bank 163•0164,0 Schantungbahn.—— Düſſeld. Rat. Dürr 74,—74,.— apa f„Eiſen Kaiſerslaut. 42,.—43,.— Mekallb. u..⸗G 144,0142,0 PRordb. Llond. 143,5 144,0 Peklektr. Licht.K. 195,0193,7 8 f„FNElſ. Bad. Wolle 85.—40,.— Nürnberg. Bs.⸗B. 175.0178,0 Baltimore& Ohio 97,.—97—CEmagFrankfurt- 0,420—.— 8, Emaille St.Uürich 48.— 46.— 0 1183,0.133,0 Ehlinger ml uſch. 77.0 7785 ein. TCreditban 0 5[Eßünger Maſch. 9077, ceben. 1689 408 enp⸗Glernt. 018.0 Ellüng. Spinn..——— 5 5 10 142.0 142.0 Nainzer St.⸗A. 438,9258.]Faber, Joh. Blei 68,1039,— Hüdd. Disconto 142 0Schöfferh. Bindg. 340,034,0 Faber§Schteicher 112,0112,0 018..Farbenind. 280,7 282,4 81.0160,00Fahr Gebr. Pirm. 54,2854.75 61,28ʃ81,— 1Felt. Guill. Carls 141,0 140,0 —.——— Feinmech. Jetter. 100,0100,0 ben A u Min Aaler Nene Jff8 5 FranttBot. 74,—72880 DEffekt. u. Mechſ. 188,5136,5 B K. u. Laurahütte 84,—85,— D. Ueberſee⸗Bant 110,0111,0 D. Bereinsbant 107.0 1070 Cransport⸗Aktien. TDisconto⸗Geſ. 160,5 160,7 — 99 t. Hyp.⸗Bank 152,0152,0 LHapagg 1Mitteld. Ered.⸗B 204,0—,— Oeſter.-U. St...—— Oeſter. Cred. Anſt.50 4 Aa 505. Wt. 215,0 214,0 Induſtrie⸗Aktien. „Bank 180,0177,0 Wiener Bankver. 6,80] 6,80 An 45 Kergerd ee ann erſ.⸗Geſ.—.——.— kankf. Allg.Verf. 159,2153,2 Adt, Gebr... Frantf. R. u. Mitv.—,——,— Adler Kleyer. 124.5 er be. TGelſenk, Gußſt.———,— Payriſch. Spiegel 56,8556,25 18 Bed 1 Pea 1 89.— 80,50 ——[1Bergm. Elettr. 181,9—.— che Bank. 158,0158,0 TKali Aſchersleb, 172.00172,7 Bing Metallwerke 27,25 27, 25 Vankf.Brau. Ind. 210,0 208,5 TKalt Weſteregel. 175.7177.8] Brem.⸗Beſigh. Oel 70,.—70,.— T Mannesmannr. 181,0,188,5 Ch. Brockh..⸗W. 90,.—88,.— 777 7 bte Annaw. 84.—84,— Temen prpatd 170 788 Tpbengergbau 1249 lesc cheme W. Alger 4399 35.2 Darmſt. u. Nat. B 233,0 230, INhein Braunt.. 264,5 268,7 Cont.Nürnb. Bzg. 165,0—.— TA. G. G. St.⸗A. 179.8179,2 g9on-——— 23.,J 24. 23,J 24. 28.J 24, Hanfwerke Füßen 184.2134,00Neckarſ. Fahrzg. 122.0122,0 Uhrenfabr. Furtw.—.——.— Hilpert Armaturf. 74.— 75.— Nrh. Leder Spier—.——.— Ver deutſch Oelf. 85.—85.— Hirſchgupf.net. 129.9 110,0 Petersuniondrrft 114.5 116,50B..ch.Inb.Mainz 195,5110,0 Hoch und Teſbau 188. f4.0 ff. Nahm Kaoſer 68.207,—(1Ver Stahlwerte— Zolzmann Pbil. 40031e0 Phiüpps A..Are.5068.80 Per. lültramarinf. 149..148,0 Holzverkohl.-Ind- 7,50 43 25 Porzellan Weſſel 48.— 48.—[Per. Zelſt.Berlin 163.0,182.0 Junghans St.⸗A, 128,0 125,5[Rein. Gebb& Sch. 140,00134.0 47 Hhſß St. 96,.—97.— Kammg. Kaiſersl. 191,0.191,07 Rheinelekt.St.A 174,0174, Volgt& Häff. St. 133,0182,0 Karlsruher Maſch. 32,25 32,15Rh. Maſch. Leuder—.—,— Volthom. Seil.K 72,.—72.— Kemp, Stettin..—.——.— 62,5061,25 Wayß& Freytag 160,2168,0 in, Sch& BBecker 138,0—.— Riebe bnkan — 5— He 7970 ne g 5 750 TZell Waldhof St 314,0ʃ313,2 „—68,— Rodberg Darmſt. 7. 2 5 Kecuß Co Lo.——.—Gebr. Roeder, D. 148.0145,7 Freiverkehrs⸗Kurſe. Toabmneger ä Co. 1,09 177. J Sen ersee oo Sen zad. 1680187.0 Lech Augsburg.124.8128,5 Schlinck&.Hbg. ne, Lederwerk Rothe 35.75.86,— Schnellpr. Frank. 103.9101, lfa 99 215 32 Ludwigsh. Walzm 127,0128,0 Schramm Lackf. 99.50100,0 Ma—182,— Lutz Maſchinen 40,— 40,— ISchuckert, Nrbg. 179.2179,0 Luz'ſche Induſtr.—.—— 0 Mainkraftwerke 131,0181.0Schuhſabrit Herz 32.— 89,25 D0 Anl Ablöſgsſch. 19,1019,75 Metallgeſ.Frankf. 184,0 184,5 Seilinduſtr. Wolff 69.—90,—10/ lh. Stadt 25—,——.— Mez Söhne..—ISiemenssHalsk 262,7264,0% Mh. Stadt. 26 99.80ſ99, 25 Miag, Mühlb... 140,0142,0Südd. Draht.—,—%RhHycldpfz /9 100,0 100,0 Moenus St. A. 77,.—78.— S. Led. St. Ingbert—%½ 0 en Motoren Deutz.—70.— Südd. Zucker.. 141,0140,24% D. Schutzg, 08 9,70 9,98 Motorf. Oberurf, 65,—168,—Tricotw. Beſigh-.—.——.—14% D. Schutßg. 14—. Verliner Vörſe vom 24. Juni Banle⸗Alekien. Induſtrie⸗Akkien. Concord, Spinner 152.0ſ158,8 0Accumulatoren. 171,5167,0 T Daimler Benz 120,7121,5 Barmer Bankurr. 148,144'5 Adler a Oppent. 149,0445,0 K Heſſauer Gas 202.0204. Bank f. el. Werte 168,0168,0 Adlerwerke... 127,7182,8 107,5 106,0 IBerl. Handelsg. 238,0 239,0 A⸗G. f. Verkhrsw. 166.0,165,0 TI tſch.⸗Euxemb.——— 1 Privatb 179,0177 5 Alexanderwerk. 65,2566,— D. Eiſenb.⸗Signl.——— T Harmſt u..⸗B. 281,5 281.5 L Allg. Elektr⸗Geſ. 178,0177.6 Peuſce Erböl 144,1146,1 J Deutſche Bank 162,7 162,7 Umme ndorf. Pap. 239,0243,7 Deutſch. Gußſtahl 119,0—.— 1 Dt. Ueberſee Bk. 110.5110,0 Anglo⸗Et. Guand 99,6598,25 Deutſche Kabelw. 105,0 108.0 ITHise 161,0160,5 Anhalt. Kohlen, 125,0.119,5 Deutſche Kall 147,2,150,0 ITresdner Bank 163.0164,0 Annener Gußſtahl—.——,— IDeutſche Maſch. 98,8592,50 Frantf. Allgem. 152˙0 152,0 Aſchaffbg. Zellſt..—.——.— Deutſche Steinzg. 223,0 224.0 1Mitteld. Kredb. 207.0255,0 Augsb.⸗Nb⸗Maſch 148,0143,5 Deutſche Wollw. 67,—96,— Neltent Geeſtek..6.5 Palce maſchn.J160 116 9 Pongers waah 124702l 0 Mannh. Verſicher.———— Bamag⸗ Meguin 46,5046,8953 2 Reichsbank...279,9169.8 5 P. Bemberg 599,08400 81 1 Pbein Ctedetdank 183..103.0 KBergmaun Elkt. 181.0 182,0 T5 mit Nobel 140,0142,0 Süddeuiſch. Disc. 143,0142.5 erl. Zub. Hut 355,0368,0 T Dyna Berl. Karlsr. Ind. 108,0 107,0 Cleetr. Lieferung. 171.5172,0 Cranspork⸗Alttion. Fperlin. Maſch b. 137,0/139,5 TElktr. Licht u. Kr. 193,5.04,) ee een Bing Nürnberg 27,—27,.— Emaille Ullrich 50,— 80,.— e e.80.35 1Bochum. Gußſt.—,——, Enzinger⸗lnion. 62,2562,.— 2 Gebr. Böhl Allg. Lok. u. Str. 180,7180,0 Sraunt. 1. Betetz eeie Aachener Kleinb, Br.Begd del⸗ Fablb. Liſt&.Co. 197,7 187. Südd. Eiſendahn 25.0 2870 Prernernea 20750)2552 J3.0. Darbenind. 381.7 28 A 1D. Luxemb. Berg————Bad. Elektr...———— HaidsReu, Näh- 48,.— 45,25 Eſchweil. Bergwrk 250,0——Bad. Maſch. Durl. 140.(140,0l[Hammerſen 168,00170,0 „ Aſchaff. Buntpap. 132,2 182,0 TGoldſchmidt Th. 125,1122,2 Bergwerk⸗Alktien. ſcgaſt Jellf. 208.805060 Gser 10 Tochumer Guß.———— Bahnbed. Darmſt. 42,50 42,500Grerſtw Mhm.5%—— 18750 Tnderus Elſen 116,0115,2 Badenſa Weinh.—.——,— Grün, Bilfinger„175.9176.0 2 Tſc eſtral 140,½0—.—[Bremer„139,0189,0 Tasgees e le. 207.0 Hacag 4 108 Baderns Glſend 111.5114.4 K. Friſter...800 40.,Sltamerſte 476, 20 0 Sudelle Aiſeuts, 114,0 f4, 8uce 00 n———.— 1JHanſa Diſchiff 216,0218,0 Chem.„126,7128,0 Schühf, Berneis 85.50ſ86,50 Jeſtverzinsliche Werte 9 Jelten& Guill. 1406140,00C. 1Norbd. gloybd 144,0 148. Chem. Gelſent. 96,8051,80 Gaggenau V. ⸗A, 62.6863 Verein Elbeſchilf. 74,2574,65 Chem, Albert„ 445,0. Gebherd ert 1400 Te 23.J24. 23. 23. 35 TGelſenk. Bergw. 168,5168,0 Markt⸗ u. Kühlh. 182,0184,0 Wiceing ⸗Cement. 170.0 1790 JGelſenk. Gußſt.—,——,— Mech. Web. Lind. 301.0302,2 WieslochTonwar. 111,0011 Henſchor& E2. 248 ees me Sene bessſee Wiſener Mean 25008% German. Portl-Z. 214,5216,5Miag⸗Mühlen.. 143,0143,00 WittenerFußſtahl—.— 58, Gerres heim. Glas 145,0146,5 Mix& Geneſt. 146.0146,7 Wolf, Buckau„ 56,2556,— TGeſ. f. elkt. Unter. 227,0 225,2Matoren Deutz.71,— 71,30 Zellſtoff Verein. 162.0 1630 Gebr. Goedhardt 126,2126, Motoren Mannh.—.——.— J3ellſt. Waldhof 313.7.45 TGoldſchmidt Th. 128,8,124,7 Mülheim Berg. 135..154,0 Goerz C.... Neckarſulm Fhrzg 122.5122,5 Freiverkehrs⸗Kurſe⸗. Gothaer Waggon 1 INordd. Wollk. 181.0182,7 Adler Kalt 6,75 10⁰⁵0 Geisner Malchin. 755 1 ToOerſchl.S. Bed. 209.0ſ10.3 Senz-motor 780 f geee e. Grün& Bii nger 17.7175,0 TOrenſt,& Koppel 130,2181,00 Deutſche Petrol. 82•64 3 Di d„„ Gruſchwiß Teztit 106,0 105,0 T Poönür Vergo. 14,0ſteceHeldourg. 78.8960— 1 9 25 Hacdeihal Hragt. 1099.2J199. Neeegz apſe geees.. 150.0 4280 Halleſche Maſch. 175,0177,0 Töthein raunkhl. 268,5269,7 engershall 1509 42 Hammerſ. Spinn. 170,0167,0 Rhein Chamotte. 94 3094.80 Petersb. Int. Hdb. 15 1 5 Hanns znrekgeſt. 15 0 ltetd kaein Klekteizie 173.) 7,e moſſerbans 30 ang. Raggan 57.—.55,— Nbe uſelden Kraff 160,078,0 Sialan Satge er 389558.05 Hanſa gloyd.. 2,—55.— Rhein. Maſch. Bed.———.—Sloman Salpeter 85.95 Hbg.⸗Wien Gum. 36.—98.— f heinſtahl.. 195,0,196,0 Südſee Phosphat—.— 91.— Harkort Bergwrk.—* 90155 IRhenanta Chem 62,—68,— Ufa. 59* 25.61,—65 Haranann Masch. 97)37, 0 Tpiebee monan 18870 181:8ſa) Reichs-u. Staatspap. Zedcignhune.138,2138,2 Hütten. 1501502 DAnd eſgsſc 902.0 3029 ilpert Maſch.. 16,—70,— 55 0 83.2593,25 dto 1. 3027570% Hinde. 4 Aufferm. 117745, 5 0 eeß gerz 86,—08,80 Ohnezbuslülgerecht 19,80 5 Tgirſch Kuper 14117 TRatgerzwerke 90, 25052,50,0 Hdtenſdene. 27 55.80 7Hirſchberg Leder 117,0117.0 119„, 50[Goldanleihe.. 98,50 3˙85 ThHoeſch Eiſ. u. St 173,1176,005 t. 118,0118,008% B. Kohlenanl.—,— 16798 IHohenlahe⸗Wel. 222,7223,40 TSalzdetfurth.. 225,0227,7 5% Prß. Kalianl. 6,39 hil. Holzmann„191,0198,0 Sarotti... 180,0193,0 10%% Mh. Stadt 25—.—— bechwerte. 1r85 Fedemantel. 29,8 268% mö. Stad. 28. THumboldtMaſch. 44,—45,— FSchubertk Salz. 350,0348,25¾ Roggenwert, 986.26 263,80268,5 ESchuckert& Co. 178,2179,5 8% Roggenrentb. 844 6 de gabel des. 1 6e SSaer a de e e ecn alsf 261,8265, Gebr. Junghans. 126,2126,5 Slante n 3518 b) Ausl. Nenkenwerle⸗ Kahla Porzellan, 111,00112,2 Stettiner Bulkan. 34,2534,15 80— IJKaliw. Aſchersl. 173,80172,0 StoebrKammgrn. 155,0 185,2 25,50 7733 Karler, Maſchin. 38,3536,15Stdetwer Nähm.. 1,— a%„ Goldeente——, E. N. Kemp. eStelderger Jint 238/0285.7%½„ eonv, Rie.—— 278 Miögnerwerke. 483,2ſl6,0 Südd. Immobtl. 88, 75——4½% Silberrte.—.— 6,40 Felen endan 8r 0 Tandeſehnr 10 d e 5 „& 1 oerldelfabri 07.0/108.5 rk. Ad.⸗Anl. Gebr. Körting„105,0 105,% et, 9 5 158,0 168,0 40% 10 Bagd.⸗Eif. 21.85 A. ——— 2 Foſtheimer Ceg..—.——.— Trauskadio„„ 139,J189,24% 11 18,1—— Krauß& Cie, Lok.——— 0% ürkrunt Kroneund Aletal 13570 Jz5 öſürtenwerkeniaſc 86, 75068.80%en 1chi 198 7 Kyffhäuſer⸗Hütte——74,.— Varziner 1 5— 1 55 149,0 100-.⸗O0 5 Ver. B. Frkf, Gum, 105,0106,0 4½%%ISt. Ri913 26.80 26,0 JLahmeyer& Co, 176,5177,5[Per. Ehem, Charl, 166,0167,7 5 2 0 5414½%0 aes Giand.45 8g ddg ee 4% b„ Golne Eindes Eismaſch.— 6 5 157,0 1VGian, ſt. Elbf. 678,0879,0 4% n 1 13.— Lindenberg.. 56,25. B. Schuh rnd 86,—87 85 9% 0el. Sb 7115 ICarl Lindſtrom—.—488.8 1Ver. Stahlwerke 141,1144,0 3% 6% 80 5 Schuhfabr. 95,—84,— 37 i v. d. Byp 4% de Hinke& Hoffm. 28770 435·8,Wer. Uramarſi, 14,0140.0% Sdöc e— TLub Loewde Co 287,0350,5 Bogel Telegraph. 105,0.108.0.000%„ neue Pt,—— „Lorenz.„ 121,5121, Boſgt& Haeffner 132..181.0 5%„ Obligat,—— 8 Vothr. Poktl.⸗Cem———,— Dogtländ. Maſch. 97,7598,— 447% Akat. 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Bisher waren kei Debute amerikaniſcher Wagen in deutſchen Zuverläſſig⸗ eeitsfahrten nicht gerade erfolgreich; umſo intereſſanter wird s auf dieſer 2800 Kilometer⸗Prüfung ſein, feſtſtellen zu kön⸗ ſon, wie die Auslandswagen ſich bei der 1 Bean⸗ ſchluchung, der ſie ausgeſetzt ſein werden, auf den teils recht ſplechten deutſchen Straßen bewähren. An Auslandswagen und vertreten: Buick, Stutz. Chryſler und Minerva. Von eutſchen und öſterreichiſchen Wagen nehmen teil: „Mercedes⸗Benz, 5 Abler, 5 Steyr, 4 Wanderer, 3 Opel, NAG., 2 Selve, 2 Hanſa⸗Lloyd, 2 Mauſer, 2 Hanomag ſowie Naagen der Fabrikate Audi. Horch. Preſto, Elite. Stoewer, küſtro⸗Daimler, NSU. und Hag. Die Mehrzahl der Wagen Sechszylinder⸗Motoxen. Erſtmalig in einem Wettbewerb ebutieren die neuen Hanſa⸗Lloyd⸗Achtzylinder. Beſonders intereſſant wird das Abſchneiden der vier Hortreter des Miniſteriums des Innern ſein, die je einen Dorch, NAG., Mercedes⸗Benz und Chryſler fahren; die Teil⸗ nahme dieſer Herren hat den Zweck, die Fahrzeuge auf ihren ſ ebrauchswert für behördliche Anforderungen beſonders Krapaziös zu prüfen. Bemerkenswert iſt ferner, daß an der gärtellfahrt nicht weniger als 15 Damen teilnehmen, unter in ſich erprobte Sportfahrerinnen wie Frau Ernes Merck guf Mercedes⸗Benz, Frau Vollbrecht[Mannheim) Adler, Sau, Lüning(Hamburg) Steyr, Frau Mahnkopf⸗Allmers Stettin) Hanſa⸗Lloyd⸗Achtzylinder, Fräulein Marta Pix Sonneberg) Preſto, Frau Liliane Roehrs(Hannover) Adler, 1 kau Tilli Köbke(Hamburg) Adler und die bekannte Motor⸗ adfahrerin Suzanne Koerner(Berlin), die einen NSu.⸗ agen ſteuert. Mit ihren hohen Durchſchnittsgeſchwindig⸗ en und großen Tagesſtrecken wird die Kartellfahrt nicht kalk an die Fahrzeuge, ſondern auch an die ſportliche Fäheg⸗ 5 der Teilnehmer große Anforderungen ſtellen. Daß Fah⸗ er wie Caracciola, Auguſt Chriſt, Harry Stumpf, Haupt⸗ rann a. D. Wartze, Butenuth, Hoepfner, Goertz, Oeſter⸗ eicher, Weiſe, Deilmann und Dr. Louis ſolche ſchwere Fahr⸗ probe gut beſtehen werden, iſt von vornherein anzunehmen. er die Kartellfahrt ſtrafpunktfrei durchhält, darf als be⸗ währter Autoſportsmann gelten. 9 Am heutigen erſten Tage haben die Kartellfahrer die 470 Filometer⸗Strecke: Stettin⸗Küſtrin⸗Frankfurt a..⸗Glogau⸗ Hirſchberg i. Schl. zurückzulegen; am zweiten Fahrtag(25. Juni) die 500 Kilometer⸗Strecke: Hirſchberg⸗Görlitz⸗Dresden⸗ unaberg⸗Chemnitz⸗Jena⸗Arnſtadt⸗Erfurt, am dritten Fahr⸗ ag(26. Juni) die 460 Kilometer⸗Strecke: Erfurt⸗Gotha⸗Klein⸗ Sfaff jeder besonderen Anzeige. Heule verschied nach kurzem Leiden unser innigsſgelliebſer Bruder, Schveger und Onkel, unser unvergeßlicher freuer Freund, Hert AlbDerf MaGAHDen in seinem 76. Lebensjahre. 10 Die fleffrauernden Hinferbliebenen. Heldelberg(Neuenh. Lendsfr. 28/0) Bührorf, DüsseIdoff, Porfmnd, Rölr- die Emnäscherung indet Semsfag, den 25. ds. NIls, nachmitfegs 3½ Unr im Kremaſorium in Heidelberg stelff. 25. Juni 1927. Gestern abend 9 Uhr, entschlief infolge einer Herzlähmung, meine liebe Frau, unsere gute Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Schwester und Tante Trau SOfle Sdhmitt geb. Haub im 73. Lebensjahre. Mannheim(R 4.), den 24. Juni 1927. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Constantin Schmit. Die Einäscherung lindèt am Montag, 27. Juni, nachm. 2 Uhr statt,— Von Beileidsbesuchen bitte dankend abzusehen. 1⁴¹ nach Köln fortgeſetzt. feſtgeſetzt, für deren Ueberſchreiten für Sekunde ein Strafpunkt erteilt wird. An turen ſind nur mit eigener Hilfe geſtattet. gemacht hat, übernommen. Einzelne Städte und Dörfer werden die haben, das ihr zukommt. Kleine Nachrichten Der bekannte franzöſiſche fahren wird, ſeine Meldung abgegeben. Oſtende wurde im (Como) knapp geſchlagen. Deutſchland im internationalen Fecht⸗Verband. Bei der im Haag abgehaltenen Jahrestagung des inter⸗ nationalen Fecht⸗Verbandes iſt der Deutſche Fechter⸗ Bund mit überwältigender Mehrheit aufgenommen worden Boillot beim Großen Preis von Deutſchland Autorennfahrer Boillot hat zu dem Großen Preis von Deutſchland für Sportwagen, der am 15. Juli auf dem Nürburg⸗Ring ausge⸗ burg⸗Backnang⸗Stuttgart, am vierten Fahrtag(27. Juni) die 460 Kilometertſtrecke: Stuttgart⸗Solitude⸗Calw⸗Freudenſtadt⸗ Kniebis⸗Oppenau⸗Sinzheim⸗Baden⸗Baden⸗Gernsbach⸗Herren⸗ alb⸗Pforzheim⸗Bruchſal⸗Mannheim⸗Weinheim⸗Erbach⸗ Eulbach⸗Dieburg⸗Frankfurt a. M. Dieſe Tagesſtrecken führen mithin in Zickzacklinien durch das ſchleſiſche, Thüringer Bergland und durch den Schwarzwald. Der 28. Juni iſt Ruhetag in Frankfurt a. M. Am 29. Juni beginnt die Fahrt in Frankfurt und führt über Wiesbaden⸗Langenſchwal⸗ bach⸗Ems⸗Koblenz zur Nürburg; nach einmaligen Abfahren des Nürburg⸗Rings wird die Fahrt über Adenau⸗Euskirchen Der 30. Juni iſt der letzte Fahrtag. Die 530 Kilometer⸗Strecke führt von Köln über Benrath⸗Düſs⸗ ſeldorf⸗Uerdingen⸗Weſel⸗Münſter⸗Gütersloh⸗Bielefeld⸗Bad Oeynhauſen⸗Bückeburg⸗Hannover⸗Soltau nach Hamburg. Auf der fünften Tagesetappe findet auf der„Hohen Wurzel“ bei Wiesbaden eine Sonderprüfung ſtatt, Elaſtizität des Motors beſonders geprüft wird. Für die Geſamtbergprüfungsſtrecke wird für jede Gruppe eine Zeit ſächſiſche und auf der die jede angefangene einer Stelle dieſer Prüfungsſtrecke wird ein Haltepunkt markiert ſein, an dem der Wagen angehalten werden muß. Erſt auf das Zeichen des Funktionärs darf er wieder angefahren werden. Repara⸗ Die Leitung der Kartellfahrt hat Georg Zettritz⸗Ber⸗ lin, der ſich ſelbſt als aktiver Autoſvortsmann einen Namen Erfreulicherweiſe iſt das Inter⸗ eſſe für die Kartellfahrt in allen Teilen des Reichs ſehr groß. Durchfahrtsſtraßen geflagat haben, Schulkinder werden Spalier bilden— kurz die Kartellfahrt wird auch äußerlich das Gepräge fener großen ſportlich und wirtſchaftlich gleich bedeutſamen e ee Andre Boillot hat einen Peugeot⸗Wagen von 3999 cem. Inhalt genannt. Eine Niederlage von Schneider⸗Luzern. Der frühere Europameiſter im Einer, J. Schneider (Seeclub Luzern), mußte bei der Internationalen Regatta in eine unerwartete Niederlage hinnehmen. Großen Einer von dem Italiener Bernaconi Die Nordſeemeiſterſchaft gewann Sport Nautique Gent vor der Rudergeſellſchaft Antwerpen. Tom Berry erneut geſchlagen Der frühere engliſche Halbſchwergewichtsmeiſter Tom Berry wurde in Pontyprid(Wales) von dem engliſchen Mittelgewichtsmeiſter Frank Moody bereits in der erſten Umalkalben-Ohrdruf⸗Oberhof⸗Mein ngen⸗Schweinfurt⸗Würz⸗Runde k. o. geſchlagen. Er Urgroßmutter Frau geb. Benedict sanft entschlafen. Mannheim, 23. Juni 1927. L 4, 1 Oſiſo wachenheim Alfred Kaiz Leny Wachenheim. Die Feuerbestattung findet am 27. Juni, vormittags ½12 Uhr statt. wollen. * Unsere liebe Mutter, Großmutter und Josephine Wachenheim ist heute nach längerem mit großer Geduld getragenem Leiden im siebzigsten Lebensjahr Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Marie Kalz geb. Wachenheim Wir bitten von Beileidsbesuchen absehen zu Montag, den 142 Amtſiche Bekanntmachungen Straßenſperre. Zur Vornahme von Walzarbeiten wird die Kreisſtraße 290 zwiſchen Walldorf und Oftersheim vom 20. Juni bis 15. Juli für den geſamten Fuhrwerksverkehr geſperrt. Der Verkehr wird über Saßebaßſen Arach hauſen umgeleitet. Mannheim, den 22. Juni 1927. Badiſches Bezirksamt— Abteilung V.— 9 35 Herrenzimmer azu jedem annehm- baren Preise. 2180 Qualitätsware. Rötter H 5,—4 und 22. Die Beerdigung des Herrn Ffanz Stochl findet am Samstag, den 25. ds. Monats, nachmittags 4 Uhr von der Leichenhalle Mannheim- Feudenheim aus statt 154 Frnst Neither A Neithef geb. Seibot beetren sich iu Vermänlung enzuzelgen. 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Nal 1987. 22 7 gegenüber der Jägerluſt verlegt. Sie führt die Bezeichnung„Hauptſpielplatz“. 40 ſleuewirich Hünstiges Aagebot Kompl.*83 petenmmer (Birlte) mit oval. Ausziehtisch und Stühlen Prachtualles Modell M. 864 verkauft BINZENHUFER Möbeigesoh.. Schreinerei Augartenstr. 88, 40, 68 is3g —. urmzinex euno Fun 3 8 8 E 2 2 RYN Elisabethstr. 1 am Frledriehsplatz 235⁰0 Das SentsfHaus Ur perser und Deutsche TEPPBIEHE dchlalbmaschgen gebraucht, billig zu verkaufen. S134 Carl Winkel, N 3, 7. E,e, Gnοο Owolkenlos. 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Ein über England liegender Sturmwirbel mit Ausläufern bis nach Frankreich reichend, ſtellt für heute und morgen unbeſtändiges Wetter mit ein⸗ zelnen Strichregen und zeitweiſe auffriſchenden Weſtwinden in Ausſicht. Wetterausſichten für Samstag, 25. Inni: Wechſeind wolkig mit einzelnen Strichregen, zeitweiſe auffriſchende Weſtwinde Für die Jahreszeit kühl. Frohe Reiselage verdorgt Fochtenberger Hidlnisdheg MVasser dur d Seine belebende Htaft, die Reine Ermudung dauftommen lahl. ½% Flasde IH. J25, /½i Hascde Räumungs-Ausverkauf Wegen Räumung der Lokalitäten in O 4, 8 ſieht ſich die unter⸗ zeichnete Buchhandlung veranlaßt ihre dort befindlichen großen Bücherbeſtände von zirka 5000 Stück in der Zeit vom 25. Juui bis zum 30. Juni mit behördlicher Genehmigung zum Verkauf zu ſtellen, bezw. auszuverkaufen. S160 Es handelt ſich um ſog.„Modernes Antiquaxiat“. Das ſind ungeleſene und ungebrauchte Bücher in ſauberen Exemplaren deren Ladenpreiſe vom Verleger aufgehoben ſind.(Reſtauflagen, Da⸗ runter befinden ſich auch ſolche, welche aus perſchiedenen Gründen nicht mehr neu aufgelegt werden, und ſomit ſelten ſind. Die Preiſe dieſer Spezialität meines Geſchäftes in E 4, 8 waren ſchon meiſtens um die Hälfte reduziert. Vom 25. Juni an ſetze ich dieſe Preiſe nochmals um ein weiteres Drittel herab, ſodaß ſich für Bücherliebhaber, Vereine, Bibliotheken und Wiederverkäufer eine außerordentlich günſtige Einkaufsgelegenheit bietet. Es iſt vornehmlich Unterhaltungslitergatur.(Romane, Erzählungen, Mär⸗ chen, Jugendſchriſten und Bilderbücher, Klaſſiker, Tauchnitz Editien, Bücher und Mappen über Kunſt). Beſonzergz in der ſetzigen Reiſe⸗ und Ferienzeit ſollte es niemand perſäumen ſich mit übergus billiger und guter Reiſelektüre einzudecken. Wunſch erfolgt Zurſick⸗ ſtellung der Käufe, bis 1. Juli 1927. 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