Monkag, 27. Juni Neue Bezugspreiſe In Mannheſm u. Amgebung frei ins Der durch die Poſt monatlich.⸗Mi.2,80 ohne Beſtellgeld. Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ — orderung vorbehalten. Poſt 17590 Karlsruhe. Faſſe eſchäftsſtelle Er6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R.•6, S ermannhaus).Geſchäfts⸗Nebenſtellen Waldhofſtt.6, chwetzingerſtr. 19/20 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Abreſſe: eneralanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. A2mal. Fernſprecher: 24044.24945,24951.24952 u. 24955 ————— WMorgen⸗Ausgabe Mannheimero Mannheimer General Anzeiger Beilagen: Sport und Spiel Aus Seit und Leben. Mannheimer Frauenzeitung. Unterhaltungs⸗Beilage. Aus der Welt der Technik. Wandern und Neiſen Preis 10o Pfennig 1927— Nr. 289 eitung Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei 1 940 einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Neklamen 34R.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. 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Am eine Valkanfront gegen Moskau Die Wiener„Reichspoſt“ meldet aus Saloniki Bemühun⸗ gen um die Bildung einer Balkanfront gegen den Bolſchewis⸗ mus. Die griechiſche Regierung hat im Einverſtändnis mit England den Regierungen der anderen Balkanſtaaten mit Ausnahme der Türkei, vorgeſchlagen, eine gemeinſame Abwehraktion gegen die bolſchewiſtiſchen Umſturzbewe⸗ gungen zu bilden. Vor allem ſoll zunächſt eine Konferenz aller Polizeichefs dieſer Staaten abgehalten werden. Ein Valkan Lotarno? Nach Meldungen aus Angora geht dort das Gerücht, daß die türkiſche Regierung beabſichtige, mit den Balkanregie⸗ rungen zwecks Abſchluß eines Balkan⸗Locarnos zu eröffnen. Die Kabineltskriſis in Rumänien Titulescu nimmt das Außenminiſterium an Dur rumäniſche Geſandte in London, Titulescu, hat das ihm von Bratianu telegraphiſch angebotene Portefeuille des Aeußern angenommen. Er trifft am Donnerstag in Bu⸗ kareſt ein. *. Verkündigung der Preßfreiheit Der Miniſter des Innern Duca, empfing die Vertreter der ausländiſchen Preſſe und erklärte ihnen, daß er der Tätig⸗ keit der ausländiſchen Korreſpondenten in Rumänien kein Hindernis in den Weg legen werde. Er erkenne das Recht der freien publiziſtiſchen Kritik unter der Vorausſetzung an, daß die Kritik auf realen Tatſachen beruhe. Eine Köpenitklade in Naris Eson Daudet auf Grund eines falſchen Vefehls entlaſſen! 2650n Daudet, der Verwalter der„Action Francaiſe“ Deleſt und der Generalſekretär der kommuniſtiſchen Par⸗ tei Ssmard ſind am Samstag nachmittag aus dem Gefäng⸗ nis entlaſſen worden und zwar, wie erſt ſpäter feſtgeſtellt werden konnte, auf Grund eines falſchen Befehls. Wie dieſer zuſtande gekommen iſt, iſt augenblicklich noch nicht be⸗ kannt. Der Chef der Sicherheitspollizei, Chiappe, begab ſich ſofort nach dem Bekanntwerden des verhängnisvollen Fehl⸗ griffs nach dem Innenminiſterium, um mit dem Innenmini⸗ ſter über die weitere Behandlung der Angelegenheit zu be⸗ raten. Einzelheiten Ueber die genauen Umſtände, die zur Freilaſſung Leon Daudets und ſeiner Mitgefangenen geführt haben, wird fol⸗ gendes bekannt: Gegen Mittag wurde der Direktor des Sants⸗Gefängniſſes telephoniſch, angeblich vom Innenminiſter, angewieſen, Leon Daudet, Deleſt und Sémard ſofort frei⸗ zulaſſen. Dieſer Beſchluß ſei„'im Miniſterrat gefaßt worden und die Begnadigungsverordnung des Präſidenten der Republik werde unverzüglich erſcheinen. Um aber Kund⸗ gebungen der Royaliſten und Kommuniſten zu vermeiden, ſei beſchloſſen worden, daß die Begnadigten unverzüglich auf freien Fuß geſetzt werden ſollen. Der Direktor des Gefäng⸗ niſſes wollte immerhin, da er doch entgegen der herrſchenden Gewohnheit über keinen ſchriftlichen Befehl verfügte, Gewiß⸗ heit haben und telephonierte deshalb an das Innenminiſte⸗ rium, um dort von einem zuſtändigen Beamten eine Beſtäti⸗ gung zu erhalten. Der Zufall wollte es, daß dieſer zuſtändige Beamte ein Royaliſt war. Obwohl dieſer augenblicklich etwas verblüfft war, faßte er ſich doch raſch und erklärte mit Beſtimmtheit, der Befehl ſei ihm auch bekannt und müßte ſofort durchgeführt werden. Bis jetzt iſt nicht bekannt, wo Daudet ſich aufhält, auf alle Fälle iſt er nicht in der Action Francaiſe erſchienen. Die irrtümliche Freilaſſung von Leon Daudet, Deleſt und Semard hat in Regierungskreiſen ein rieſiges Aufſehen erregt. Der Juſtizminiſter hat dem Gericht Weiſung gegeben, unver⸗ züglich eine Unterſuchung über die näheren Umſtände der irr⸗ tümlichen Freilaſſung der Gefangenen zu eröffnen und die Schuldigen zu verhaften. Der Miniſter hat beſchloſſen, den Direktor des Santé⸗ Gefängniſſes, Cadery, ſeines Poſtens zu entheben und vor ein Diſziplinargericht zu ſtellen. Es iſt Befehl ge⸗ geben worden, die Entflohenen wieder feſtzunehmen. Der Beſchluß des Juſtizminiſters, eine gerichtliche Unterſuchung einzuleiten, iſt beſtätigt worden. Ueber die Befreiung Daudets und Genoſſen wird noch bekaunt, daß der von Cadery angerufene Beamte im Augen⸗ blick des Anrufs gar nicht im Miniſterium anweſend geweſen ſei, ſondern Mittagspauſe gehabt habe. Man müſſe ſomit an⸗ nehmen, daß entweder ein Ropaliſt ſich im leerſtehenden Büro dieſes Direktors verſteckt hielt, um zur angegebenen Zeit auf die Anfrage des Gefängnisdirektors antworten zu können. Vielfach nimmt man aber an, daß ein Komplize im Telephon⸗ amt ſaß und von dort Cadery mit einem Royaliſten irgendwo in dec Stadt verband. Die Befreiung Daudets war auf alle Falle in allen Einzelheiten genau vorbereitet. Vor dem Sauté⸗Gefäugnis ſtand ein Automobil bereit, in das nicht nur Daudet und Deleſt, ſondern auch der Kommuniſt Sémard einſtiegen. Daß auch der Kommuniſt mit befreit wurde, geſchah offenſichtlich, um die Arzeſtie der politiſchen „Verbrecher“ glaubhafter zu machen. Parlamentariſches Nachſpiel VParis, 26. Juni.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Die Regierung iſt durch den neuen Streich der Roypaliſten in eine unangenehme Lage geraten. Nicht nur wurde ſie durch den zweiten Teil der Komödie, die ſich um Léon Dau⸗ det abſpielt, der Lächerlichkeit ausgeſetzt, ſondern die geſtrigen Vorfälle geben den parlamentariſchen Kreiſen Anlaß zu einer offenen und ſtrengen Kritik der in der franzöſiſchen Verwal⸗ tung herrſchenden Zuſtände. Es iſt zu erwarten, daß die ſen⸗ ſationelle Enthaftung des Roaliſtenführers ein Nachſpiel im Parlament haben wird. Sie bildet einen neuen Be⸗ weis dafür, daß ſich in der Verwaltung extreme Elemente eingeniſtet haben, die eine Myſtifikation wie die geſtrige er⸗ möglichten. Zahlreiche Politiker äußerten ihre Entrüſtung darüber, daß entgegen allen Beſtimmungen, die ganz be⸗ ſtimmte Formalitäten für die Enthaftung von politiſchen Ge⸗ fangenen vorſchreiben, tatſächlich ein telephoniſcher Anruf ge⸗ nügt, um die Häftlinge in Freiheit zu ſetzen. Die Regierung ſelbſt hat vor wenigen Tagen einen gefährlichen Präzedenz⸗ fall⸗geſchaffen, indem ſie die Befreiung eines Anarchiſten, der den Hungerſtreik durchführte, auf telephoniſchem Wege an⸗ ordnete und erſt nachher die vorgeſchriebenen Formalitäten erfüllte. Gerade mit dem Hinweis auf dieſen Fall haben die Royaliſten beim Direktor des Santé⸗Gefängniſſes die Freigabe Daudets durchgeſetzt. Eine ähnliche Befreiung auf telepho⸗ niſchem Wege wurde von den Camelots du Roi ſchon 1912 unter dem damaligen Kabinett Poincaré in Szene geſetzt. Ueber die Umſtände der Befreiung Daudets wird heute noch folgendes bekannt: Leon Daudet hatte das Recht, ſeine Mahlzeiten ſich in einem dem Ge⸗ fängnis benachbarten Reſtaurant zubereiten zu laſſen. Frau Daudet war eifrig um das Eſſen ihres Mannes beſorgt, der als raffinierter Feinſchmecker bekannt iſt Kürzlich vernahm Frau Daudet, daß der Leiter des Reſtaurants am 1. Juli vom Beſitzer entlaſſen wird. Infolgedeſſen geriet Frau Dau⸗ det in eine krankhafte Angſt, das Eſſen für ihren Gemahl könnte durch den neuen Leiter ſchlecht zubereitet oder gar vergiftet werden. Sie begab ſich deshalb auf die„Action Francaiſe“ und beſchwor die Royaliſten, ihren Mann zu be⸗ freien. Daraufhin entwarfen die Camelots ihren Plan, den ſie dann mit dem größten Erfolg zur Ausführung brachten. Die Art, wie die Royaliſten zu Werke gingen, um Dau⸗ det zu befreien, iſt noch nicht aufgeklärt. Die„Action Francaiſe“ behauptet, elf Camelots hätten gleichzeitig von verſchiedenen Punkten das Innenminiſterium telephoniſch angerufen, um von den vorhandenen 12 Linien 11 zu be⸗ ſetzen. Der Direktor des Gefängniſſes, der eine Beſtäti⸗ gung des Enthaftungs⸗Befehls wünſchte, ſei daher auf der letzten Linie mit einem Apparat in einem abgelegenen Büro des Miniſteriums verbunden worden, in dem ein Helfers⸗ helfer der Royaliſten geſeſſen und den Befehl wiederholt habe. Gegen dieſe Verſion der„Action Francaiſe“ ſpricht der Umſtand, daß verſchiedene Journaliſten in der in Frage kommenden Zeit vom Miniſterium aus an ihre Zeitungen telephonierten. Demnach konnten nicht 11 Linien von den Royaliſten beſetzt worden ſein. Die Polizei iſt der Auf⸗ faſſung, daß die Royaliſten mit ihrer Darſtellung die Unter⸗ ſuchungsbehörden irreführen wollen. Wahrſcheinlich iſt es der„Action Francaiſe“ durch eigene Manöver, z. B. durch das Steckenlaſſen eines Stöpſels, vielleicht auch durch den Aufenthalt eines Komplizen in der Telephonzentrale gelun⸗ gen, den Anruf Caderys in ihre Büroräume zu leiten und ſo im Namen des Innenminiſtees den Gefängnisdirektor zum zweiten Male aufzufordern, die drei Gefangenen frei zu geben. Daudet und Deleſt haben wahrſcheinlich unverzüglich Paris verlaſſen. Die Polizei vermutete, Daudet werde an der heutigen Royaliſten⸗Verſammlung in Perpignan teil⸗ nehmen und ordnete eine Ueberwachung der Züge an. Daudet wurde jedoch nicht gefunden. Man ſpricht davon, daß er ſich irgendwo in der Provinz verſteckt hält oder nach Belgien geflüchtet ſei. Der Kommuniſt dagegen, dem der Hand⸗ ſtreich der Ropaliſten ebenfalls auf unerwartete Weiſe die Freiheit verſchaffte, machte keinerlei Anſtrengung, ſich der Polizei zu entziehen. Wahrſcheinlich wird er heute ſogar in einer kommuniſtiſchen Verſammlung in einem Pariſer Vorort das Wort ergreifen. Die Linkspreſſe ſtellt mit beſonderem Nachdruck feſt, daß ſich die Regierung Poincarés außerordentlich lächerlich gemacht habe. Der Kampf um das Oberhaus Engliſche Verfaſſungskriſe— Der Adel und die Politik— Die Reformvorſchläge der Regierung (Von unſerem Londoner Vertreter) Das Oberhaus, in amtlicher Sprache„Zweite Kammer“ genannt, iſt plötzlich wieder in den Vordergrund der Politik gerückt, aus dem es ſeit der Parlamentsreform von 1911 ver⸗ ſchwunden war.„Die große Pauke macht den Lärm, aber nicht die Muſik“, pflegte man damals zu ſagen. Aber in den letzten Jahren hat das Haus der Lords— um im Bilde zu bleiben— noch nicht einmal den Lärm vollführt. Von den 740 Peers, die dem Oberhauſe angehören, waren ſelten mehr als ein paar Dutzend anweſend und nur einmal nach dem Kriege ſtieg die Zahl auf 268. Sie hatten ja auch nicht viel zu ſagen. Nur die Parlamentseröffnung war jedes⸗ mal ein Glanztag des Oberhauſes, und man muß dteſer Zeremonie einmal beigewohnt haben, um das Weſen der Zweiten Kammer zu verſtehen: es iſt vielleicht der erſtaun⸗ lichſte Ueberreſt mittelalterlicher Prachtentfaltung, der in die politiſche Welt unſerer Tage hinüberreicht. Der König, die Prinzen, die Peers, aus königlichem Blut, ſitzen, umgeben von den Biſchöfen, den höchſten Richtern, und den„nominellen“ Lords, in dem feſtlichen Saal. Es flimmert von Purpur und Hermelin; ringsum ſtrahlen die Damen des Adels in prunk⸗ vollen Hofkleidern. Die Szene iſt bewundernswürdig, ja großartig. Und wo iſt, bei dieſer wichtigen politiſchen Regie⸗ rungshandlung, die vom Volk gewählte Regierung des demo⸗ kratiſchen England? Nach langem Suchen bemerkt man in einer Ecke, in hölzerner Umfriedung, einige Miniſter des Kabinetts, die ſtehend, in demütiger Haltung— während die Lordſchaften ſitzen— die erhabenen Worte des Königs an⸗ hören, die ſie ſelber verfaßt und aufgſchrieben haben. Das ganze farbenprächtige Schauſpiel iſt ein Zeichen der eng⸗ liſchen Nationaleigenſchaft, die Formen beſtehen zu laſſen, während der Inhalt längſt geſchwunden iſt. Die Verfaſſungskriſe, auf die die gegenwärtige Machtloſigkeit des Oberhauſes zurückgeht, kam im Jahre 1909 zum offenen Ausbruch. Der kürzlich verſtorbene Lord Lans⸗ downe organiſterte den Widerſtand der Lords gegen die ſozia⸗ len Geſetze der liberalen Regierung Asquith. Es kam zu einem langwierigen Kampf zwiſchen Ober⸗ und Unterhaus. Im November 1909 lehnte das Haus der Lords das Budget des Schatzkanzlers Loyd George ab. Im April 1910 ſetzte Asquith im Unterhauſe die drei„Veto⸗Reſolutionen“ durch, die dann als Parlaments⸗Akte bekannt geworden ſind und auch in dem gegenwärtigen Kampf wieder im Mittel⸗ punkt ſtehen. Die erſte Entſchließung nahm dem Oberhauſe die Befugnis,„Geldbills“ zu verwerfen oder zu ergänzen, und überließ es dem Sprecher des Unterhauſes, zu beſtim⸗ men, welche Vorlagen als Geldbills zu gelten haben. Die zweite gab dem Unterhaus das Recht, auch gegen den Ein⸗ ſpruch des Oberhauſes jede Vorlage durchzuführen, die in drei Seſſionen angenommen worden war, falls zwiſchen der Einbringung und der dritten Annahme zwei Jahre lagen. Die dritte Entſchließung verminderte die Dauer der Parla⸗ mente von?7 auf 5 Jahre. Es mußten im Jahre 1910 zwei Generalwahlen abgehalten werden, weil ein anderer Ausgleich zwiſchen den beiden Häuſern undurchführbar ſchien. Beide Wahlen er⸗ gaben eine knappe Mehrheit für die liberale Parole. Aber erſt als die öffentliche Meinung durch ein außenpolitiſches Er⸗ eignis, nämlich die Kriſe von Agadir, abgelenkt wurde, kam es ſchließlich zu einer enoͤgültigen Verwirklichung der Asquith⸗ Reform, und das Oberhaus ſtimmte am 10. Auguſt 1911 ſeiner eigenen Degradierung, d. h. der Parlaments⸗Akte, zu. Dieſe hiſtoriſchen Vorgänge muß man ſich ins Gedächtnis zurückrufen, um die ganze Bedeutung der dieſer Tage be⸗ kanntgegebenen Regierungsvorſchläge über die Reform des Oberhauſes zu erkennen. Die Regierung, offenbar von ihrem hartnäckigſten Mitglied, Lord Birkenhead, gedrängt, will nichts ————— ů ů—— r r r r r 2. Seite. Nr. 289 Neue Maunheimer Zeitung(Morgen Ausgabe) Montag, den 27 Jun 1 weniger, als die politiſchen Vollmachten des herhauſes in vielen wichtigen Punkten wieder ſo her⸗ ſtellen, wie ſie vor der Verfaſſungsreform von 1911 beſtan⸗ den. Ueber die Oberhausreform wird nun ſchon ſeit vielen Jahren geſprochen, vor 5 Jahren wäre es beinahe ſchon ein⸗ mal zu einer Kriſe gekommen; aber erſt kürzlich zeigte ein Bericht der Verfaſſungskommiſſion, daß die Lords in dieſer Sache alles andere als einig ſind. Um ſoüberraſchender hat darum die unvermittelte Ankündigung der Regierung ge⸗ wirkt. Man gibt allgemein zu, daß die Parlaments⸗Akte, ſei⸗ nerzeit von den Lords unter Zwang angenommen, nicht ideal ſind. Aber haben ſich nicht die Zeiten geändert? Kann heute eine Körperſchaft des Adels noch entſcheidend in die Pplitik des Landes eingreifen, ohne die Maſſen des Volkes zur Wah⸗ rung ihrer demokratiſchen Rechte aufzuſtacheln? Beruhte nicht bisher der Fortbeſtand des Hauſes der Lords in ſeiner anti⸗ quierten Form auf der Bereitwilligkeit, keinen allzu großen Gebrauch von ſeinen verbrieften Rechten zu machen, und ſich in der großen Politik aktiver Anteilnahme zu enthalten? Die konſervative Parlamentsmehrheit täuſcht leicht darüber hin⸗ weg, daß die überwältigende Mehrheit der Engländer durch und durch liberal iſt; ganz große Teile der konſervativen wie der Labour⸗Partei gehören dieſen Parteien nur deshalb an, weil die liberale Partei, der ihr Herz gehört, ſich infolge ihrer inneren Spaltung regierungsunfähig gezeigt hatte. Wird nicht dieſe liberale Mehrheit ſich gegen ein Geſetz erheben, das, wenn auch nur im Prinzip, alte Privilegien wiederherſtellen will, gegen die das Bürgertum ein Jahrhundert lang gekämpft hat? Dieſe Fragen ſollen nur die Stimmung andeuten, die heute in weiten Kreiſen Englands herrſcht. Kommt ſie zu zunkretem politiſchem Ausdruck, kommt es, mit anderen Wor⸗ zen, zu Parlamentswahlen, ehe die Oberhausreform eine voll⸗ endete Tarfache iſt, ſo iſt eine neue Verfaſſungskriſe großen Stils zu erwarten. Bes dahin wird noch viel geſchehen. Vorerſt handelt es ſich um unformelle Vorſchläge der Regierung, die nach gründ⸗ licher Diskuſſion in beiden Häuſern erſt die Form eines Ge⸗ ſetzentwurfes annehmen werden; Lord Birkenhead hat zwar die Abſicht des Kabinetts verkündet, dieſen Entwurf, der Re⸗ gierung noch während der Lebensdauer des gegenwärtigen Parlaments einzubringen, aber es iſt noch keineswegs ſicher, oh der Entwurf dann noch rechtzeitig Geſetz wird. Jedenfalls müßten, wenn die Oberhausreform bis zum Herbſt 1928, wenn die Neuwahlen fällig ſind, noch durchgeführt werden ſoll, einige andere angefangene Geſetze unter den Tiſch fallen, auf die die Regierung bisher beträchtlichen Wert gelegt hat: das allge⸗ meine Frauenſtimmrecht, die Reform des Armenrechts und die vielumſtrittene Betriebsverordnung(factories Bill]. In ihrer vorläufigen Form, die ohne Zweifel noch ſtarke Milderungen durchmachen wird, bedeuten die Regierungsvor⸗ ſchläge folgendes: die Vollmachten des Oberhauſes werden in zwei wichtigen Fragen wieder über die Beſtimmungen der Parlaments⸗Akte ausgedehnt. Die erſte, die zugleich das Kern⸗ ſtück der ganzen Reform iſt, nimmt die Entſcheidung über die Frage, ob eine Vorlage eine„Geld⸗Bill“ iſt oder nicht, dem Speaker des Unterhauſes fort und legt ſie in die Hände eines gemeinſamen Ausſchuſſes der beiden Häuſer. Dieſer Ausſchuß wird praktiſch jederzeit eine konſervative Mehrheit haben, ſo⸗ daß 1. das Oberhaus die Kontrolle über Geldbewilligungen, und damit die Macht, Regierungen zu ſtürzen, erhält u. 2. die Konſervativen ſich auf dieſem Umwege auch für den Fall einer Linksregierung eine wichtige Poſition in der Verwaltung vor⸗ behalten. Die zweite Beſtimmung der Parlamentsakte, die rückgängig gemacht werden ſoll, iſt das oben erwähnte Recht des Unterhauſes, Geſetze nach zwei Jahren auch gegen den Willen des Oberhauſes durchzuführen. Von dieſem Recht ſoll ausdrücklich fedes Geſetz, das eine Aenderung des Oberhaus⸗ Statuts vorſieht, ausgenommen werden; ſodaß, wie der Her⸗ zog von Northumberland in der Debatte es ausdrückte, die Obere Kammer für alle Zeiten„gegen Tyrannei und Chaos“, lies gegen eine liberale oder ſozialiſtiſche Regierung unan⸗ greifbar geſchützt iſt. Je mehr Macht man dem Adelshauſe verleiht, deſto demo⸗ kratiſcher muß man ſeine Zuſammenſetzung geſtalten. So hat die Regierung vorgeſchlagen, die Mitgliederzahl von 740 auf 350 zy vermindern und dieſes verkleinerte Oberhaus fol⸗ gendermaßen zuſammenzuſetzen: 1) aus dem Adel königlichen Blutes, 2) den geiſtlichen und richterlichen Lords, 3) einer grö⸗ ßeren Zahl von Lords, die indirekt, d. h. durch die geſamte Adelskörperſchaft gewählt ſind, und 4) einer geringen Anzahl „nominierter“, d. h. vom König auf Antrag der jeweiligen Regierungen ernannten Lords. Durch dieſe Reform, die wahrſcheinlich im Verlauf der Debatten radikal geändert wird, würde die einzige Waffe der gewählten Regierung gegen poli⸗ tiſche Obſtruktion des Adels, nämlich die„Inflation“ des Oberhauſes durch zahlreiche Ernennungen, verſchwinden. Das hieße, um ein Jahrhundert zurückgehen. Das hieße auch, eine konſervative Mehrheit im Oberhaus verewigen und mit außerordentlichen Vollmachten auszuſtatten. Was könnte eine Labour⸗Regierung der Zukunft tun, wenn die Lords ihre neue Macht gegen ſie einſetzen? Man flüſtert es bereits leiſe in den Wandelhallen und Rauchzimmern: eine Labour⸗ Regierung könnte in ſolchem Falle das Oberhaus ab⸗ ſchaffen. Und dagegen iſt, wie Lord Birkenhead den beſorg⸗ ten Peers kaltlächelnd zu verſtehen gab, kein Kraut gewachſen. Erneute Streſemannhetze Berlin, 26. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) In der Juni-Ausgabe der Hamburger Deutſchnationalen Mo⸗ natsſchrift wird Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann„der unfähigſte, erfolgloſeſte und dabei eitelſte Mini⸗ ſter, der jemals einen Miniſterſeſſel drückte“, genannt. In einem zweiten Aufſatze wird erklärt,„daß Streſemann min⸗ deſtens ſo ſchädlich und für das deutſche Volk verhängnis⸗ voll iſt wie Bethmann⸗Hollweg“. In einem dritten Artikel wird das Bedauern darüber zum Ausdruck gebracht, daß„das Auswärtige Amt immer noch leider unter Leitung von Dr. Streſemann ſteht“. Die Angriffe der deutſchnationalen Provinzpreſſe auf den Außenminiſker ſind ſeit dem Ausgang der letzten Genfer Tagung von einer kaum nocch ſteige⸗ rungsfähigen Gehäſſigkeit. Allmählich dürfte es doch Zeit werden— im Sinne oder im Intereſſe der Koali⸗ tion—, daß die deutſchnationalen Parteiinſtanzen in beruhi⸗ gendem Sinne eingreifen Hindenburgſpende und Anterſtützungsanträge „Die Zentralſtelle der Hindenburgſpende teilt mit: Bei der Hindenburgſpende in Berlin gehen dauernd zahlreiche Unter⸗ ſtützungsanträge ein. Die Hindenburgſpende iſt zu ihrem Be⸗ dauern im gegenwärtigen Augenblick nicht in der Lage, auf dieſe Anträge irgend etwas zu unternehmen. Sie bittet des⸗ halb, von derartigen Anträgen Abſtand zu nehmen, und ver⸗ weiſt darauf hin, daß es von dem Ergebnis der Spende und von den weiteren Entſchließungen des Reichspräſidenten abhängt, wann mit Unterſtützungszahlungen aus der Spende gerechnet werden kann. Vadiſche Polilik Die Badiſche Regierung in Berlin In der Badiſchen Geſandtſchaft in Berlin hat am letzten Donnerstag, wie berichtet, in Anweſenheit ſämtlicher Mitglieder der Badiſchen Regierung ein Abend⸗ eſſen ſtattgefunden. Hierzu waren erſchienen der Reichs⸗ präſident in Begleitung des Staatsſekretärs Dr. Meiß⸗ ner, der Reichskanzler Dr. Marx in Begleitung des Staatsſekretärs der Reichskanzlei Dr. Pünder, der Prä⸗ ſident des Reichstages Loebe, der Reichsminiſter des Aus⸗ wärtigen Dr. Streſemann, der Reichsminiſter des In⸗ nern Dr. Keudell, der Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Cur⸗ tius, der Reichsfinanzminiſter Dr. Köhler, der Reichs⸗ arbeitsminiſter Dr. Brauns, der Reichspoſtminiſter Dr. Schätzl, der Reichsminiſter für Ernährung und Landwirt⸗ ſchaft Schiele, der Staatsſekretär im Reichsinnenminiſte⸗ rium Zweigert, der Staatsſekretär im Reichsminiſterium für die beſetzten Gebiete Schmid, Nuntius Pacelli, der Vertreter des Reichsrats Geſandter von Boden, ſowie die Vertreter und Geſandten der Länder, Preußen, Bayern, Sachſen, Württemberg und Heſſen. Am Mittag des gleichen Tages hatte der Reichskanzlei Dr. Marx die Mitglieder der Badiſchen Regierung zu einem Frühſtück eingeladen. 3 Die Anweſenheit der Badiſchen Regierung in Berlin gab Gelegenheit, mit den Mitgliedern der Reichsregierung die verſchiedenſten politiſchen Fragen, insbeſondere die hadiſchen Wirtſchafts⸗ und Landesbelange zu be⸗ ſprechen. ͤ Der übliche Sonntagskrawall IBerlin, 26. Juni.(Von ünſerem Berkiner Büro.) In Frankfurt a. O. fand heute ein Gautag der„Schwarz⸗Rot⸗ Gold“⸗Reichsbannerleute ſtatt, bei dem es leider zu beklagens⸗ werten Zuſammenſtößen gekommen iſt. Der„Vorwärts“ be⸗ richtet darüber:„Als in der 19. Abendſtunde ein Laſtkraft⸗ wagen, beſetzt mit 70 Mitgliedern des Reichsbanners „Schwarz⸗Rot⸗Gold“ vom Kreisverein Erkner das Dorf Ahrensdorf paſſierten, verſuchten Stählhelmer einen hinter dem Auto auf einem Fahrrad fahrenden Reichsbannermgun abzudrängen. In demſelben Augenblick, als die Reichsbanner⸗ leute ihrem Kameraden zur Hilfe kommen wollten, kamen Be⸗ wohner des Dorfes Ahrensdorf bewaffnet herangeſtürmt und ſchlugen blindlings auf die Reichsbannerleute. Einer der Reichsbannerleute wurde ſofort getötet, während—7 andere ſchwere und leichtere Verletzungen davongetragen ha⸗ ben.“ Der Landrat des Kreiſes Leburg, der ſofort hiervon benachrichtigt wurde, hat die Unterſuchung angeordnet, wäh⸗ rend ſogleich ein Ueberfallkommando zur Ueberfallſtelle eilte. Zugentgleiſung bei Roſtock — Roſtock, 26. Juni. Geſtern mittag entgleiſte ein von Stralſund kommender Güterzug bei der Einfahrt in den Roſtocker Bahnhof. Ein Packwagen ſtürzte um, wobei zwei Beamte ſo ſchwer verunglückten, daß ſie ihren Verletzungen erlegen ſind. Wirbelſtürme in Polen und Rußland — Warſchau, 26. Juni. Eine entſetzliche Wirbelſturm kataſtrophe vernichtete geſtern in der Nowgoroder Wojewob⸗ ſchaft ein gaunzes Dorf. 348 Häuſer wurde vollſtänd vernichtet, darunter die Schule und 2 Kirchen. 10 000 Hektar Getreide wurden auf dem Halm abgebrochen. 600 Hektar Wald ſind nur noch ein wirres Chavs geſtürzter Bäume⸗ Die Regierung hat 400 000 Zloty als erſte Hilfe zur Ver⸗ fügung geſtellt. Man berechnet den Geſamtſchaden auf faſt 10 Millionen Zloty. 6 Perſonen wurden durch herabſtür⸗ zende Trümmer getötet. Wirbelſtürme ſind in dieſer Gegen bisher nie vorgekommen. 5 — Moskau, 26. Juni. Fünfzig Kilometer von Tſchita wütete ein heftiger Wirbelſturm, der von einem Hagelſchlag begleitet war, deſſen Körner Taubeneigröße überſtiegen. Vie Vieh wurde getötct, zwölf Bauern verwundet. Durch einen ſiebenſtündigen Regenguß wurden in mehreren Bezir⸗ ken des Gonvernements Smolensk die Saaten weg⸗ geſchwemmt. Die Flüſſe ſind über die Ufer getreten. Ein 24ſtündiger Regenguß bei Rybinſk an der Wolga zerſtörte die Ufer und verurſachte Erdſtürze. Letzte Meldungen Franz Caſpar 7 2Berlin, 26. Jun.(Von unſerem Berliner Büro.) Im 78. Lebensjahre ſtarb in Berlin der frühere Staatsunterſekre⸗ tär im Reichsarbeitsminiſterium, zuvor Präſident der Reichs⸗ verſicherungsanſtalt und noch früher, ein Jahrzehnt lang, Leiter der 2. Abteilung des Reichsamtes des Innern, Wirk⸗ licher Geheimrat Exzellenz Franz Caſpar. Der Ver⸗ ſtorbene war unter Poſadowskt führender Beamter des Reichsamtes des Innern. Man erinnert ſich ſeiner als eines beſcheidenen und liebenswürdigen Menſchen. Eine ganze Familie an Fleiſchvergiftung erkrankt — Hannover, 26. Juni. Nach dem Genuß von Fleiſch⸗ und Wurſtkonſerven iſt die aus ſieben Perſonen be⸗ ſtehende Familie des Arbeiters Schröder in Heilingen er⸗ krankt. Der Arbeiter und ſein 16 Jahre alter Sohn ſind be⸗ kreits geſtorben. Vier weitere Familienmitglieder liegen ſchwer erkrankt darnieder. Rieſenbrand im Hamburger Freihafen — Hamburg, 26. Juni. Ein gewaltiger Lagerſchuppen“ hrand im ehemaligen Freihafen hat außer ſchweren Erkran kungen mehrerer Feuerwehrleute an Rauchvergiftung dret Opfer gefordert. Infolge der ungeheuren Hitze im Innern des von glühenden Juteballen gefüllten Gebäudes ſtürzten die geborſtenen Brandmauern zuſammen und begruben drei Feuerwehrleute unter den Trümmern. Als es gelungen war, die Verſchütteten zu bergen, war einer bereits tot und zwei andere ſchwer verletzt. Furchtbares Autounglück — Lübeck, 26. Juni. Ein furchtbares Autounglück ereig⸗ nete ſich geſtern mittag an dem Eiſenbahnübergang in der Ratzeburger Allee in Lübeck. Dort paſſierte der beſchleunigte Perſonenzug aus Stettin die Allee bei nichtgeſchloſſe⸗ ner Schranke. Ein mit 5 oder 6 Perſonen beſetztes Auto geriet dabei vor den Zug. Die Lokomotive erfaßte das Auto in der Mitte und ſchleifte es etwa 100 Meter vor ſich her, bis es vollſtändig zertrümmert in den Graben rollte. Die Alle Inſaſſen müſſen augenblicklich tot geweſen ſein. Es handelt ſich um einen Wagen eines Hamburger Automobil⸗ inſtitutes. Einer der heſten Chauffeure führte ihn. In dem Wagen fuhr die Familie einer Hamburger Dame namens Averhoff, die mehrere Kinder hat. Frau Groſaveſen freigeſprochen — Wien, 26. Juni. Im Mordprozeß gegen Frau Nelly Groſaveſcu beantragte geſtern abend der Staatsanwalt, maß beantragte er nicht. Nach dem Plaidoyer des Verteidigers, der die Freiſprechung ſeiner Klientin forderte, zogen ſich die Geſchworenen zur Beratung zurück, während eine große Men⸗ ſchenmenge in und vor dem Gerichtsgebäude das Urteil mit lebhafter Spannung erwartete. In ſpäter Abendſtunde ver⸗ kündete der Vorſitzende das Urteil, das auf Freiſpruch lautete. Hitze in Griechenland — Athen, 26. Juni. In Griechenland hält ſeit einigen Tagen ſtarke Hitze an, ebenſo der Waſſermangel, da die letzten Wochen keinerlei Niederſchläge brachten. Die mittlere Tem⸗ peratur der letzten Tage war 42,9 Grad. 9 5 Der Fazzlönig in Schulkhaft (Von unſerem Londoner Vertreter) Wenn man von Tedoy Brown, dem Kapellmeiſter im Cafe de Paris, ſagen wollte, er ſei in London ſo bekannt wie ein bunter Hund, ſo hieße das ſeinem Ruhm ſehr unrecht tun. Denn ein bunter Hund, und ſei es auch ein ausgewachſener Bernhardiner, würde— gäbe es ihn— immer noch von vtelen Leuten, die anderes zu tun hätten, überſehen werden. Teddy Brown zu überſehen, iſt dagegen unmöglich. Tedoy Brown wiegt ſo viel wie zwei gewöhnliche Sterbliche, nämlich über drei Zentner; dabei nimmt er ſo viel Platz ein wie drei— Uund ißt ſo viel wie vier ausgewachſene Mäuner. Dieſen Ko⸗ loß Saxophon ſpielen zu hören, oder auch das Zymbal, das er meiſterhaft beherrſcht, gehört zu den wenigen erlebenswer⸗ ten Dingen eines Londoner Abends. Der Kontraſt zwiſchen der Zartheit der muſikaliſchen Empfindung und Maſſigkeit der Materie iſt ſo verblüffend, daß ſelten ein Auge trocken bleibt. Kurz, um in London populär zu ſein, müßte ein bunter Hund —5 von ſich ſagen können, er ſei ſo bekannt wie Teddy rown. An einem dieſer regneriſchen Tage lag Teddy Brown im Bett und träumte von dem zweipfündigen Beefſteak, das er, wie gewöhnlich, ſogleich zum Frühſtück verzehren würde, als zwei Polizeibeamte zur Tür hereinkamen und ihn für ver⸗ haftet erklärten. Es handelte ſich um eine nicht bezahlte Rechnung des Finanzamts, das von Mr. Brown die runde Summe von 260 Pfund als Einkommenſteuer verlangte. Da er ſäumig war und auf Mahnungen taub blieb, hatte man be⸗ ſchloſſen, ihn kurzerhand ins Loch zu ſtecken. Was war zu tun? Die Schergen willigten ein, Teddy Brown in einem Taxi zu dem Direktor des Café de Paris, Major Humphreys, zu be⸗ gleiten. Der hörte kaum von dem Unglück, als er auch ſchon ſein Scheckbuch herauszog, um die Schuld des guten Teddy zu bezahlen. Aber die Sache war ſchwieriger.„Schecks können wir nicht nehmen,“ ſagten die Beamten. Aber woher am Samstag nachmittag bares Geld nehmen? Mr. Browns Bank erklärte ſich, telephoniſch befragt, bereit, den Scheck gegen⸗ zußeichnen. Doch die Männer des Geſetzes blieben hart. Bare Bezahlung— oder Kittchen. Stöhnend mußte der Jazzkönig Baldwins, in Chequers, an. Als er aber auch dort abgewieſen Inzwiſchen unternahm Major Humphreys eine großzügige Kampagne: er ging in alle Reſtaurants und Caféhäuſer, in denen um dieſe Zeit Beſucher zu vermuten waren, und hielt den Anweſenden eine Anſprache über den Fall. Ein„Teddy⸗ Brown⸗Rettungs⸗Fonds“ wurde gebildet. Da gab es kaum einen, der nicht ſeine Taſchen umdrehte, von den Kellnern und Laufburſchen angefangen bis zu den Gäſten, den Fenſter⸗ putzern und Scheuerfrauen, Für Teddy! Aber 280 Pfund ſind eine beträchtliche Summe und die Banken waren bis Montag geſchloſſen. So mußte Humphreys ein paar Stunden lang herumziehen und ſammeln; er ging zu den Redaktionen der Zeitungen, in die Wohnungen der Schauſpieler und überall dahin, wo er nur Geld erwarten konnte. „Rettungsfonds“ komplett. Man fuhr triumphierend nach Brixton und warf das Geld auf den Tiſch des Gefängnis⸗ direktors.„Meine Herren“, ſprach jener,„ich habe keine Voll⸗ Mr. Brown zu entlaſſen. Gehen Sie zum Polizeipräſi⸗ enten.“ Nun begann eine ſeltſame Jagd nach der richtigen Inſtanz, die erſt ſpät in der Nacht enden ſollte. Der Polizeipräſident war nicht in London. Man telephonierte zu ſeinem Landhaus; er war alſo doch in London, bei einem Diner. Dort war er gerade fortgegangen. Schließlich hatte man ihn.„Ich kann nichts tun,“ erklärte er:„gehen Sie zum Innenminiſter.“ Mr. Johnſon⸗Hicke kam ans Telephon.„Es tut mir leid,“ ſagte er, »da kann ich nicht helfen. Die Sache betrifft das Schatzamt.“ Der Schatzkanzler, Mr. Churchill, war längſt auf dem Lande, und man verwies den Major an das Miniſterpräſidium in Downing Street. Dort war der Sekretär des Premiermini⸗ ſters gerade ausgegangen. Aber noch gab ſich der tapfere Ma⸗ jor und Cafeédirektor nicht geſchlagen: er rief auf dem Landſitz wurde, ohne das Haupt der engliſchen Regierung zugunſten des armen Teddy bewegt zu haben, mußte er den Gefangenen ſeinem Schickſal überlaſſen. 1 Erſt Montag früh wurde der Jazzkönig aus ſeiner Haft erlöſt. Vor dem Gefängnistor hatten ſich Hunderte von Men⸗ ſchen angeſammelt. Doch es gab erſt noch einen kleinen Zwi⸗ ſchenfall: Teddy Brown ging nicht durch die Tür! Man mußte erſt das große Portal aufmachen, um ihn enbdlich ſeinen Lon⸗ donern wiederzugeben. Nun ſpielt er wieder auf ſeinem ge⸗ liebten Saxophon, und wenn die unfreiwillige Hungerkur ſei⸗ wieder ins Auto ſteigen und mit nach Brixton fahren, ins Ge⸗ fängnis. Schließlich war der Wir tragen, bis wir brechen Von Prinzeſſin Hildegard von Bayern „Wir tragen, bis wir brechen.“ So ſagten die gelben Waſſerlilien, als ich wie gewöhnlich an ihnen vorüberſchritt und an den See ging. „Wie meint ihr das?“ fragte ich ſie verwundert und ſah in ihren ſchwertförmigen Kelch hinab. „Wie wir das meinen? Das wirſt du erſt verſtehen, wenn unſere Zeit gekommen iſt“, antworteten ſie mir und ließen mich meines Weges ziehen. Was nur die ſtillen Kämpferinnen mit den Schwertern am Herzen mir zu ſagen hätten?— So kam ich in der Folge noch öfters an ihnen vorbet, er⸗ freute mich ſtets ihrer neuaufquellenden Knoſpen und ihrer ſchönen Einfachheit und Urſprünglichkeit. Eines Tages aber begegnete ich des Gärtners Töchterlein, die einen Arm voll herrlichſter Edelſorten Friſe trug. Die leuchteten in allen Farben und Schattierungen und ſtellten die wilden Schwertlilien vollſtändig in den Schatten. Doch kampfesmutig wie waren, riefen ſie ihm zu: „Macht auch uns ſo ſchön, ſo gut und farbenfroh wie dieſe!“ „Da beugte ſich des Gärtners Töchterlein über ſie und übertrug mit einem Pinſelchen den Staub der Edelgattung Nachdem dies geſchehen und ſte auf dieſe Weiſe beſamt wurden, blieben ſie ehrfürchtig und ſtille ſtehen wie zum Dankgebete. So harrten ſie des Sommers Hitze und Regen. ̃ Und endlich verblühten ſie. Verblühten, um zu reifen. Schon blitzte der Same wie eine Reihe Zähne aus den Hüllen hervor, als wollte er nur des Augenblickes harren, da er her⸗ ausſpringen dürfte. Endlich bogen ſich die Stengel vor der Laſt der ſchwer ge⸗ 110 Kapſeln bis an den Boden nieder und ſprachen wie⸗ erum: „Wir tragen, bis wir brechen.“ Da begriff ich, was ich im Wonnemonat Mai begreifen konnte: Wir müſſen blühen, um zu reifen, reifen, um uns zu beugen, zu beugen vor dem, der allein unſere Geſchicke in der noch nicht nem Magen nichts geſchadet hat— ſeiner Berühmtheit hat ſie ſicher nicht geſchadet! Hand hält, der uns das Leben verliehen und uns allein brechen kann, wenn unſere Zeit gekommen. entſetzlich verſtümmelten Inſaſſen, darunter eine ältere und eine füngere Dame, lagen auf dem Bahnkörper. die Angeklagte ſchuldig zu ſprechen. Ein beſtimmtes Straf⸗ auf die Wildlinge. Und willig boten dieſe ihr Zünglein dar. rrcre SASSMA * 2 2 9 1 MNontag, den 27. Funk 1027 — Neue Maunheimer Zeitung[Morgen⸗Ausgabe) S 3. Sette. Nr. 289 port unòd Spiel Vierverbünde Kampf in Ludwigshafen Nobermann⸗Köln ſtellt einen neuen deutſchen Rekord ſchlägt Körnig⸗Berlin— Berlin ſiegt mit 48 de Der Streit der Städte, den Vierverbändekampf in ihre entſcarkungen zu bekommen, wurde am Freitag vor acht Tagen 25 ſchieden. An den Fußballelub Pfalz Ludwigshafen a. Rh. 1 der ehrenvolle Ruf. Wenn auch die äußeren Umſtände dießstampftag ſelbſt die denkbar ſchlechteſten waren, ſo muß doch Nate rührigen Verein, der ein alter Pionier in der ſüdweſt⸗ ſchen Leichtathletik iſt, hohes Lob gezollt werden, denn in voll kurzen Zeitraum von acht Tagen eine in jeder Beziehung net endete Anlage zu erſtellen, muß als Meiſterleiſtung bezeich⸗ 10 dererden. Lauf⸗, Wurf⸗ und Sprunganlagen befanden ſich er denkbar günſtigſten Verfaſſung, geſchaffen, um Rekorde rechen. Die erzielten Ergebniſſe ſind bei oberflächlicher zei rachtung allerdings nicht als beſonders erſtklaſſig zu be⸗ alchnen. Daran ſind aber nicht die Wettkämpfer ſchuld, die in fabl. Konkurrenzen ihr beſtes gaben, ſondern die ganz miſe⸗ baßlen Witterungsverhältniſſe. Dieſem iſt auch zuzuſchreiben, wi die Veranſtaltung nicht den Maſſenzuſpruch erhalten hatte, e das bei ſchönem Wetter zweifellos der Fall geweſen wäre. 3 ubes mögen etwa 4000 Sportbegeiſterte geweſen ſein, als um malbr die Teilnehmer in den Farben ihrer Verbände ein⸗ 0 arſchierten, lebhaft begrüßt. Mit wenigen Ausnahmen waren gemeldeten Teilnehmer erſchienen. Der Ehrenvorſitzende 8 badiſchen Landesverbandes für Leichtathletik, Huber⸗ arlsruhe, begrüßte in kurzen Worten die Wettkämpfer und 1 chauer, unter denen ſich der Oberbürgermeiſter der Stadt ſee wigshafen Dr. Weiß und viele andere prominente Per⸗ nlichkeiten der leichtathletiſchen Sportwelt befanden. Mit 05 Wunſche, daß die Wettkämpfe einen guten Verlauf nehmen ögen, ſchloß der Redͤner nach dem Sportruf ſeine Anſprache. Als erſte Konkurrenz wurde der 800⸗Meter⸗Lauf liusgetragen. Böcher⸗Berlin war nicht am Start. Für ihn die Riedel, der ſich ſeiner Aufgabe in guter Weiſe entle⸗ gate. Wollmer⸗Weſtdeutſchland wurde nach hartem Riupf in.59,4 Min. Siger. Um die nächſten Plätze kämpften b tedel⸗Berlin und Hoffmann⸗Süddeutſchland, den erſterer napp für ſich entſcheiden konnte. Der für Mitteldeutſchland 11 fende Friedel⸗Wickersdorf kam für den Sieg, nachdem er Es5 zu 600 Meter die Führung gehabt hatte, nicht in Frage. in erleſenes Quartett beſtritt das Speerwerfen. In gleichmäßigen Würfen brachten alle Teilnehmer den Speer ber die 50 Meter⸗Marke. An der vollen Entfaltung ihrer deräfte wurden ſie durch das windige und kalte Wetter gehin⸗ ert. Der Berliner Weſterhaus erwies ſich als der Glück⸗ lichere und ſiegte vor Metzdorf, Koitſch und Zeller. N Die größte Ueberraſchung des Tages war der 100⸗ eterlauf. Für Berlin ſtartete Körnig, für Weſt⸗ deutſchland Schüller, für Süddeutſchland Suhr und für itteldeutſchland Simon Simon und Suhr ſind zweifellos ute Läufer, konnten aber den beiden anderen nur als taffage dienen. Allgemein wurde Körnig als Sieger erwar⸗ — Dieſer jedoch ſelbſt wußte, daß er gegen Schüller erſt ge⸗ gennen werden müſſe. Er war deshalb auch etwas leicht auf⸗ kregt und verurſachte einen Fehlſtart. Beim zweitenmale lbpte jedoch der Start vorzüglich. Schüller kam beſſer weg * Körnig und das war entſcheidend für den Sieg. Bei fünf⸗ W Meter, ſogar noch bei achtzig Meter lag Schüller mit einem Reter Vorſprung klar in Front. Der Antritt Körnigs war bliardervoll, jedoch war es ſchon zu ſpät und mit Handͤbreite Körnig geſchlagen. Drei Meter dahinter ſicherte ſich uhr den dritten Platz vor Simon. Auch im Stabhoch⸗ prung wurde erbittert um den Sieg gekämpft. Ueber 3,60 eter kam keiner der Teilnehmer. Sowohl Möbius als Baltes und Speck überſprangen nur 3,50 Meter, wäh⸗ end Leninger ſchon bei 3,40 Meter ausſchied. Im Stechen 8 Speck aus und Möbuius und Baltes teilten ſich nach ehrmaligen Verſuchen die Punkte. Das Kugelſtoßen ar eine ſichere Angelegenheit des Weſtdeutſchen Schröder⸗ 11tmund. Die Meſſung ſeines weiteſten Wurfes ergab 5775 Mter. Ihm am nächſten kam der Süddeutſche Kulzer d it 13,77 Meter vor Hähnchen⸗Berlin und Dr. Luther⸗Mittel⸗ eutſchland. Es bleibt unverſtändlich, daß Süddeutſchland in leſer Diſziplin nicht Söllinger⸗Darmſtadt oder Brechen⸗ Aacher-Frankfurt aufgeſtellt hatte, denn nur dieſe beiden erfer ſind in der Lage, Schröder zu ſchlagen. Im 1500⸗Meterlauf fanden ſich Walpert, Jennu⸗ Sein. Prager und Verbeck am Ablauf ein. Die meiſten ſpregesausſichten mußten hier dem Berliner Walpert zuge⸗ prochen werden. Wie die anderen drei Teilnehmer ſich zu halten würden, mußte abgewartet werden. Jennuwein üddeutſchland lief ein taktiſch feines Rennen. Nach einem Handioſen Finiſh ſtürzten beide Läufer durchs Ziel und zu oden. Das Kampfgericht entſchied den Sieg für Walpert mit einzehntel Sekunde vor Jennuwein. Prager und Verheck endeten weit dahinter. Bei der 4 mal 100⸗Meterſtaffel — man geneigt, den Berlinern den Sieg zuzuſprechen. Doch Dich Weſt⸗ und Süddeutſchland kamen für den Sieg in Frage. Dre Sübddeutſchen hätten die Staffel ſicher gewonnen, wenn r. Wichmann Startmann geweſen wäre und man die übri⸗ gen drei Läufer der Rekordſtaffel des.C. Phönix⸗Karlsruhe Fnommen hätte. Berlin lief in der Aufſtellung Thumm, öichloßke 1, Körnig und Schlößke 2. Die Weſtdeutſchen ließen St. Vereinsmannſchaft der Krefelder„Preußen“ laufen. Der tart glückt auf den erſten Anhieb. Suhr iſt der beſte und ergibt v. Rappard mit klarem Vorſprung das Holz. Hubrich kebt zu früß los, ſtovpt dann ab und wird dadurch von dem Körlsruher überlaufen. Trotzdem hält ſich Hubrich gut zu Sörnig und Houben. Beim Einbiegen in die Geraden liegen Schüker, Dr. Wiſchmann und Schlößke» auf gleicher Höhe. chlößke kann ſich hier einen leichten Vorſprung erlaufen, wird jedoch im Ziel von dem glänzend diſponierten Schüller Wgeſangen. Weſtdeutſchland blieb mit Handbreite vor erlin Sieger. Einen neuen deutſchen Rekord ergab das Weit⸗ pringen. Dobermann⸗Köln ſprang ſehr gleichmäßig und alle Sprünge waren über der 7 Meter⸗Marke. Beim etzten Sprung gelang es ihm, 7,53 Meter weit zu ſpringen und damit den bisher beſtehenden deutſchen Rekord um 17 em 78 überbieten. Bei einem weiteren Rekordverſuch ſprang er 465 Meter weit. Dieſer Sprung konnte allerdings nicht ge⸗ wertet werden, da Dobermann leicht übergetreten war. Der Süddeutſche Barth wurde 2. vor Weſterhaus⸗Berlin u. Stortz⸗ Mitteldeutſchland. Der 400 Meter⸗Lauf ſah Neumann, Büchner, Stewes und Engelhardt am Start. Neumann ver⸗ urſachte zuerſt einen Fehlſtart. Dann kam das Feld geſchloſſen ab. Bei 175 Meter haben Büchner und Neumann den Kurven⸗ 'orſprung der beiden anderen Läufer gutgemacht. Büchner läuft weiter Tempo, während Neumann taktiſch richtig läuft und ſeine Kräſte für den Endſpurt aufſpart. Bei 300 Meter greift Neumann ſeine Gegner an, überſpurtet leicht Stewes und Engelhardt und berührt nach Kampf mit Büchner mit ruſtbreite vor dieſem das Ziel. Die Zeit von 50,2 Sekund. von Neumann und der beiden nachkolgenden Läufer iſt in An⸗ im Weitſprung mit 7,53 Meter auf— Schüller⸗Krefeld Punkten vor Weſtdeutſchland und Süddeutſchland betracht des ſtarken Gegenwindes erſtklaſſig. Das Diskus⸗ werfen ergab Hä hnchen⸗Berlin als Sieger. Schaufele⸗ Süddeutſchland war ihm ein hartnäckiger Gegner. Erſt beim letzten Wurf gelang es Hähnchen, Sieger zu werden. Schaufele warf 42,04 und Hähnchen 43,21 Meter. Dritter wurde Paulus⸗ Mitteldeutſchland vor Möbius⸗Weſtdeutſchland. „Der 110 Meter⸗Hürdenlauf wurde in Abweſen⸗ heit von Steinhardt⸗Karlsruhe eine ſichere Beute von Troß⸗ bach, der, ohne ſich auszugeben, 16 Sekunden lief. Zweiter wurde Dr. Wichmann in 16,2 Sek. Eine ebenſo ſichere Sache für Schüller war der 200 Meter⸗Lauf. Der Weſt⸗ deutſche gebrauchte 22,1 Sek. Um die Plätze lieferten ſich v. Nappard und Schlöske einen hartnäckigen Kampf, den der Süddeutſche mit Bruſtbreite gewann. Simon⸗Mitteldeutſch⸗ land war ſchon am Start geſchlagen. Trotz des niedergehen⸗ den Regens ſprang Betz⸗Berlin 1,78 Meter hoch. Nachdem Huhn⸗Jena nicht erſchienen war, belegten Bonneter⸗Süd⸗ deutſchland und Böwinger⸗Mitteldeutſchland mit 1,73 Meter die nächſten Plätze. Buſch⸗Berlin ſchied ſchon bei 1,65 Meter aus. Auch der 5000 Meter⸗Lauf mußte bei ſtrömendem Regen gelaufen werden. Der Berliner Katz gewann den Lauf nach Belieben, trotzdem ihm der Weſtdeutſche Obelode und Helber⸗Süddeutſchland hart zuſetzten. Den Beſchluß des überaus ereignisreichen Tages bildete die olympiſche Staffel. Der 800 Meter⸗Mann von Berlin kam nicht mehr ſo recht mit und übergab als Letzter das Holz. Süddeutſchland geht durch Engelhardt in Führung, doch Neumann hat viel verlorenes Terrain gutgemacht. Müllender hat gegen Körnig nichts zu beſtellen und büßt nicht nur den ganzen Vorſprung wieder ein, ſondern noch 2 Meter dazu. Auch Büchner geht an ihm vorbei. Zu allem Unglück für Süddeutſchland kläppt der Wechſel nicht, ſodaß Suhr in die Entſcheidung nicht mehr eingreifen kann, was bei richtigem Wechſel zweifellos der Fa! geweſen wäre. Schlöske kann in wundervollem Lauf für Berlin den Sieg an ſich reißen. Ergebniſſe: Weitſprung. 1. Dobermann⸗Köln 7,53; 2. Barth⸗ 8 6,78; 3. Weſterhaus⸗Berlin 6,66; 4. Storz⸗Mitteld. 6,50 Meter. Hochſprung. 1. Betz⸗Berlin 1,78; 2. Bonneter⸗Südd. 1,73; 3. Böwinger⸗Mitteld. 1,73 Meter, 4. Buſch⸗Weſtd. 1500 Meter⸗Lauf. 1. Wolpert⸗Berlin 4,10: 2. Jennu⸗ 4,10.2 3. Prager⸗Mitteld. 4,14,1 Min.: 4. Verbeck⸗ eſtd. 5000 Meter⸗Lauf. 1. Katz⸗Berlin 15.37: 2. Obelode⸗Weſtd. 15,38? 3. Wellber⸗Südd. 15,41 Min.; 4. Prinzler⸗Mitteld. Olumpiſche Staffel. 1. Berlin; 2. Mitteldeutſchland; 3. Südeutſchland; 4. Weſtdeutſchland. Speerwerfen. 1. Weſterhaus⸗Berlin 56,76; 2. Metz⸗ 55,79, 3. Koitſch⸗Mitteld. 54,72, 4. Zeller⸗Südd. 54,40 eter. Kugelſtoßen. 1. Schröder⸗Weſtd. 14,17.5: 2. Kulzer⸗ Südd. 13,77; 3. Hähnchen⸗Berlin 12,89; 4. Dr. Luther⸗Mitteld. 12,38 Meter. Stabhochſprung. 1. Möbius⸗Mitteld..50: 1. Baltes⸗ Weſtd. 3,50; 2. Speck⸗Sdͤd. 3,50(im Stechen nicht erreicht; 4. Lehninger⸗Berlin 3,40 Meter. 200 Meter⸗Lauf. 1. Schüller⸗Weſtd. 22,1; 2. Van Rap⸗ pert⸗Südd. 22,3; 3. Schlößke⸗Berlin 22.4; 4. Simon⸗Mitteld. Diskuswerfen. 1. Hähnchen⸗Berlin 43,21; 2. Schauffele⸗ Südd. 42,94; 3. Paulus⸗Weſtd. 41,71 Meter; 4. Möbius⸗Mitteld. 38.33 Meter. 110 Meter⸗Hürden. 1. Troßbach⸗Berlin 16 Sek.; 2. Dr. Wichmann⸗Südd. 16,2 Sek.; 3. Pflugbeil⸗Mitteld.; 4. Brand⸗Weſtd. 5 400 Meter⸗Lauf. 1. Neumann⸗Berlin 50,2; 2. Büchner⸗ Mitteld. 50,3; 3. Engelhardt⸗Sdd. 51 Sek.; 4. Steves⸗Weſtd. 4 mal 100 Meter⸗Staffel. 1. Weſtdeutſchland(Salz, Wernſing, Houben, Schüller) 43,04; 2. Berlin, handbreite zur. 43,04; 3. Süddeutſchland 44 Sek.; 4. Mitteldeutſchland. 100 Meter⸗Lauf. 1. Schüller⸗Weſtd. 10.8; 2. Körnig⸗ Berlin 10.8; 3. Suhr⸗Südd. 11,2 Sek.: 4. Simon⸗Mitteld. 800 Meter⸗Lauf. 1. Wollmer⸗Weſtd..58.4; 2. Riedel⸗ Berlin 2,00.65 3. Hoffmann⸗Südd. 2,00.8; 4. Friedel⸗Mitteld. 1 Punkt. F. Ruderſport Frankfurter Regatta Erſter Tag Der erſte Tag der Frankfurter Regatta hatte ſich bei gutem, mäßig warmen Wetter eines ſehr großen Beſuches zu erfreuen. einen Aufſtieg der Jungmannklaſſe erkennen. Das Vorrennen um den Jubiläumspreis brachte eine Ueberraſchung inſofern, als die Kölner R. G. 1891 nur mit Aufgebot aller Kräfte gegen den Frankſurter Ruderverein, der mit ſeiner jungen Mannſchaft ein mörderiſches Rennen fuhr, behaupten konnte. Das veranlaßte die Kölner, ihre Dispoſition für den Nachmit⸗ cag inſofern zu ändern, als ſie ebenſo wie der Frankfurter Ruderverein auf den Start im Vierer ohne Steuermann ver⸗ zichteten, dagegen das Rennen um den Preis des Deutſchen Ruderverbandes in vorzüglicher Form gegen Waſſerſportver⸗ ein Düſſeldorf und Rudergeſellſchaft Sachſenhauſen ſicher ge⸗ wannen. Im Junior⸗Vierer konnte die Mannhei⸗ mer Amicitia ihre auf den vorhergegangenen Regatten bewieſene Form und Schnelligkeit aufs Neue betonen. Es war deshalb kein Wagnis für ſie, auch in einem ausgeſproche⸗ nen erſtklaſſigen Rennen um den Vierer⸗Preis von Frankfurt am Main eine ſiegreiche Rolle zu ſpielen und dieſes Rennen gegen gute Mitbewerber zu gewinnen. Im Präſidentenpreis um den Doppelzweier ohne Steuermann gab es eine Aen⸗ derung in der Reihenfolge gegen die auf der Mainzer Regatta gezeigte Form der beiden Gegner.⸗G. Worms und Waſſer⸗ ſportverein Godesberg, indem die Wormſer ſich in ihrem Trai⸗ ning derartig vervollkommnet hatten, daß ſie ihre Gegner von Godesberg nach ſcharfem Rennen im Ziel mit zwei Längen überwinden konnten. Im Junior⸗Einer konnte Hellmuth Roller vom Frankfurter Ruderverein ſeine aus einem Elferfeld durch die Vorrennen zu einem Quartett zu⸗ ſammengeſchrumpften Gegner überlegen überwinden, wäh⸗ rend er im zweiten Einer von Hermann Roth von der Koblenzer Rhenania ſicher mit drei Längen gehalten wurde. Die Jungmannenrennen im Vierer und Achter zeig⸗ ten einen erfreulichen Fortſchritt der Frankfurter Vereine; im Achter lieferten ſich Frankfurter Ruderverein und Frankfurter Germania ein hartes Rennen mit knappſtem Erfolg zu Gunſten des Rudervereins. Wie richtig die Köl⸗ ner gler den Ausgang des Entſcheidungsrennens um den Jubiläumspreis eingeſchätzt haben. bewies das Endergebnis des Rennens, das den erbitterten Endkampf zwiſchen Köln 91 Schon die Vorrennen boten guten Sport und ließen vor allem Das Withligſte vom Sonntagſport Leichtathletiſcher Vierverbandskampf. Frankfurter Regatta: Amicitia ſiegt im Junior⸗Vierer und Gaſt⸗Vierer. 8 Mah⸗Jong ſiegt im Hamburger Deutſchen Derby. Jugendtag des Deutſchen Fußballbundes. und Frankfurter Ruderverein brachte, aus dem die Kölner zwar mit dreiviertel Längen als erſte hervorgingen, jedoch wegen offenſichtlicher ungewollter Behinderung der Frank⸗ furter auf halber Strecke und im Ziel durch den Schiedsrichter preisverluſtig erklärt wurden. Die Ergebniſſe: 1. Begrüßungs⸗Preis. Junior⸗Einer. 1. Frankfurter R. V.(H. Roller):19,6; 2. Kölner Kl.f. Waſpt.(R. Wingen⸗ feld):27; 3. Offenbacher.V.(H. Braun):27,2; 4..Kl. Naſſovia⸗Höchſt(A. Weil):40,8. Unter Führung von Braun⸗ Offenbach ſetzte ſich das Feld in Bewegung. Roller⸗Frankfurt, der auf dem zweiten Platz liegt, ſpurtet ſtändig und es gelingt ihm, bei 1500 Meter den ſichtlich ermüdeten Braun zu über⸗ ſpurten. Im Ziel wird Braun durch Wingenfeld auf den dritten Platz verwieſen. 2. Preis des Deutſchen Ruderverbandes. Vierer. 1. Köl⸗ ner R. G. 1891:20; 2. Waſſerſportverein Düſſeldorf:31,4; 3. Frankfurter.G. Sachſenhauſen:33,8. Köln ſetzt ſich ſo⸗ fort an die Spitze, dicht gefolgt von Düſſeldorf und Sach⸗ ſenhauſen, das etwas zurückfällt. Köln erwidert erfolgreich den Vorſtoß der Düſſeldorfer, dehnt von 1500 Meter ab ſeinen Vorſprung immer weiter aus und gewinnt in wunderbarer Körperarbeit, in ſchönſter Form ganz überlegen. Sachſen⸗ hauſen iſt inzwiſchen an Düſſeldorf herangekommen das jedoch deſſen Spurt abweiſt und eine Länge vor Sachſenhauſen dürch das Ziel geht. 3. Preis vom Mühlberg. Junior⸗Vierer. 1. Mannhei⸗ mer.V. Amicitia(H. Maier, H. Herbold, E. Gaber, K. Aletter; W. Brummer):20,8; 2. Frankfurter.G. Ger⸗ mania:31,2; 3..V. Fechenheim:43; 4. Binger.G.:47. Unter ſtändiger Führung von Mannheim, Fechenheim auf dem zweiten, Germania auf dem dritten Platz und Bingen an letzter Stelle liegend, geht das Rennen bis 1000 Meter. Ger⸗ mania ſpurtet und überholt Fechenheim, das vorübergehend an letzter Stelle rudert. Mannheim geht mit drei Längen Vor⸗ ſprung in ſchöner Waſſerarbeit vor Germania durch das Ziel. 4. Preis vom Saalhof. Zweiter Vierer ohne Steuermann. 1. Offenbacher R. V. 7215,6 Ruderriege Eſſener Turn⸗ und Fechtklub:26,4: 3. Mainzer R. V. bei 1600 Meter aufge⸗ geben. Offenbach führt über die ganze Strecke und gewinnt überlegen mit drei Längen. Mainz gibt bei 1600 Meter aus⸗ ſichtslos im Rennen liegend auf. 5. Preis vom Oſthafen. Zweiter Einer. 1..Kl. Rhe⸗ nania Koblenz(H. Roth):06,4; 2. Frankfurter R. V. (H. Roller):14; 3. Offenbacher.V.(H. Braun) aufgegeben. Roht⸗Koblenz, der gleich in Führung geht u“ ſich dieſe trotz ſcharfen Endvorſtoßes von Roller⸗Frankfurt nicht entreißen läßt, gewinnt ſicher. 8 6. Strahlenberg⸗Preis. Beſchränkter Vierer. 1. Binger R. Kl.:18,2; 2. Frankfurter.Kl.:28,6; 3. Frankfurter.V. :31,4; 4. Eſſener Turn⸗ und⸗Fechtklub aufgegeben. Bingen iſt ſtets in Front. Die beiden Frankfurter Vereine kämpfen um den zweiten Platz, den ſchließlich Frankfurter Klub behaupten kann. Bingen gewinnt mit drei Längen ſicher. 7. Preis vom Main. Erſter Vierer ohne Steuermann. 1. Waſſerſportverein Düſſeldorf geht in 7111 allein über die Bahn. Kölner..G. 1891, Frankfurter.V. und Frankfurter RG. Sachſenhauſen nicht geſtartet. 8. Preis von Oberrad. Jungmann⸗Achter. 1. Frank⸗ furter R. V.:59,6; 2. Frankfurter R. G.:59,8; 3, Kölner Kl. für Waſſerſport:10,8 4. Offenbacher.G. Undine:11. Das Rennen wied in zwei Treffen ausgefahren. Im erſten meſſen Frankfurter Germania und Frankfuürter Verein ihre Kräfte. Nach wechſelnder Führung bleibt Verein durch ſeine flinkere Arbeit in ſchönem Endſpurt mit Luftkaſtenlänge Sie⸗ ger. Im zweiten Treffen kämpfen Köln und Undine Offen⸗ bach einen erbitterten Bord an Bord⸗Kampf, den Köln im Ziel für ſich entſcheiden kann. 9. Preis von Frankfurt. Gaſtvierer. R. V. Amicitia.(H. Maier, H. Herbold, E. Gabler, K. Aletter; W. Brummer):24; 2. Kitzinger R. V.:29; 3. Kaſteler.G.:29,2; 4. Ruderriege Eſſener Turn⸗ und Fecht⸗ klub:55. Nach ſchönem Rennen ſicher gewonnen. Harter Kampf um den zweiten Platz, den Kitzingen im Ziel mit Hand⸗ breite behauptet. 10. Präſidenten⸗Preis. Doppelzweier ohne Steuermann. 1. R. G. Worms:30) 2, W. Sp. V. Godesberg 7136,2. Nach ſchönem Rennen ſicher mit zwei Längen gewonnen. 11. Hochſchulpreis. Vierer. Frankfurter R. V.:33 (Alleingang); Gießener.G. nicht geſtartet. 12. Jubiläums⸗Preis. Achter. Herausforderungspreis. 1. Kölner R. G. 1891:36,4; 2. Frankfurter R. V.:39; 3. 1. Mannheimer greute zelrie beine 85 7 Telrune — —— —— Neue Maunheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) 1027 Montag, den 27. Juni Mainzer.V.:44; 4. Kölner Kl. f. Waſſerſp.:49. Anfangs geſchloſſenes Rennen, aus dem ſich die Kölner g1er 9 5 5 ſchalen. Aus dem Kampf um den zweiten Platz geht Frank⸗ furt gegen Mainz hervor. Scharfer Endkampf zwiſchen Köln und Frankfurt. Kölner 91 geht mit dreiviertel Länge vor Frankfurt durchs Ziel, wird jedoch vom Schiedsrichter aus⸗ geſchloſſen wegen Behinderung der Frankfurter bei 1000 Meter und im Ziel. Zwiſchen Frankfurt, Mainz und Kölner Waſſerſp. je fünfviertel Länge Abſtand. Zweiter Tag: Die Ergebniſſe: weiter Achter. 1. Kaſteller R. G. im Alleingang:00,8. Jungmann⸗Vierer. 1. Kölner R. G. 91:30; 2. R. G. Worms:40. Zweiter Doppelzweier. 1. Offenbacher R. V. 74 im Alleingang:18,8. Kaiſer⸗Vierer. 1. Kölner R. G. 91:13; 2. Mannheimer Amicitia:16,6; 3. Frankfurter R. G. Sachſenhauſen 7117. Jungmann⸗Vierer. Il. Leimburger R. V.:52,6 2. Frankfurter R. V.:58,2; 3. Teutonia Frankfurt:01,6. Anfang⸗Vierer. 1. Offenbacher Undine 7131; 2. Hellas Offenbach 7188,8. Germania⸗Achter. 1. Kölner R. G. 91:34: 2. Frank⸗ 15:37; 3. Mainzer R. V.:45,4; 4. W. S. V. Düſſel⸗ orf:51,6. Zweiter Vierer. 1. Kitzinger R. V.:29; 2. Offenbacher R. V. abgeſtoppt. Inngamann⸗Einer. 1. Heller(Mainzer R..):06,4; 2. Petri(Mainzer R..):12,2; 3. Paul(Frankfurter R. G. Oberrad):15,6. Junior⸗Achter. 1. Ruder⸗Riege Eſſen; 2. Frank⸗ furter R. G. Sachſenhauſen(ohne Zeit). Achilles Wild⸗Gedächtnis⸗Einer. 1. Frankfurter R. V. (Walter Fritſch):34; 2. R. V. Worms(Wolf):48,4. Dritter Vierer. 1. Binger Rudergeſellſchaft :08,8) 2. Frankfurter R. V.:58,2. Pferdeſport Mah-Jong Derby⸗Sieger 1927 Ueberraſchungen auf der ganzen Linie Der große Tag auf dem klaſſiſchen Horner Moor, die Ent⸗ ſcheidung des Deutſchen Derby 1927, hatte nicht den Rahmen gefunden, den er verdiente. Wie ſchon an den Tagen vorher, regnete es am Sonntag in Hamburg unaufhörlich, ſodaß die Rennbahn mehr einer Schlammpfütze glich, als einem Geläuf für Flachrennen. Unter dieſen Umſtänden mußte natürlich der Ausgang des großen Rennens ſowohl wie der äußere Rahmen leiden. Zwar war der Beſuch ſehr ſtark, aber die Stimmung litt dokch weſentlich. 14 Vollblüter gingen an den Start. Nach dem Fehlen von Torero, Deutſchlands zweifellos beſtem Dreijährigen, ſowie von Oleander und Oberwinter, galt der in England gezogene Tulus Hoſtilius als erſter An⸗ wärter auf das„blaue Band“. Der Schimmel enttäuſchte ſeine Anhänger aber ſtark, mit ihm aber auch andere ausſichts⸗ reiche Pferde. Unter den Bodenverhältniſſen waren alle Vor⸗ ausſagen müßig geworden. Für die Pferde bedeutete das Laufen eine unerhörte Anſtrengung. Bei der Unruhe des Feldes mißlang der Start mehrere Male. Feenkönigin ſprang am beſten ab, ihr folgte ſofort Fockenbach vor Ordonno und Hohenfels. Ausbund, der ſich etwas verſäumt hatte, lag an letzter Stelle hinter Serapis. Beim erſten Bogen führte Ordonno vor Fockenbach, während Forno und Leibküraſſier aufrückten. Ausbund lag noch immer hinter Serapis an letzter Stelle. Mitte der Gegenſeite war Ordonno erſchöpft und Fockenbach nahm die Führung. Forno ſchob ſich weiter vor und lag hinter Fockenbach, während langſam Mah⸗Jong auftauchte. Im Einlauf war Forno geſchlagen, dagegen ver⸗ größerte Fockenbach ſeinen Vorſprung auf 5 Längen. In der Geraden fiel die Entſcheidung. Mah⸗Jong und Libertas rückten innen auf. Libertas führte einen Augenblick, wurde von Mah⸗Jong gefaßt und nach hartem Ringen knapp ge⸗ ſchlagen. Fockenbach belegte den dritten Platz. Die ungemein ſchlechte Zeit des Siegers von:03,2 iſt auf die Bodenverhält⸗ niſſe zurückzuführen. Die Ergebniſſe: 1. Hammer⸗Rennen. 4500 J. 1400 Meter. 1. Gebr. Rös⸗ lers Jungmanne(E. Pretzner); 2. Rom; 3. Graziella: Ferner liefen: Amenphis, Viſhnu, Hora Islam, Frintrop. Tot.: 26:10 Pl. 14, 19, 23:10. 2. Renard⸗Rennen. 15 000, 2800 Meter. 1. Stall Halmas Frohſinn(E. Haynes), 2. Indigo, 3. Löwenherz. Ferner liefen: Olympier, Rheinwein. Tot. 33:10, Pl. 17, 18:10. 3. Jenfelder Ausgleich. 6000 /¼, 1600 Meter. 1. P. Blochs Lord Val(Tarras), 2. Sea Lord, 3. Ignatia. Ferner liefen: Herzog Chriſtoph, Amandus, Oſiris, Orthos, Gewurah, Miſ⸗ ſion, Ordenskanzler, Mohrenglück, Verong 2, Olivera, Dede. Tot. 191:10, Pl. 58, 28, 35:10. 4. Deutſches Derby. Für Dreijährige. Ehrenpreis und 100 000 4. 2400 Meter. 1. Frhr. S. A. v. Oppenheims Mah⸗Jong(E. Pretzner), 2. Libertas, 3. Fockenbach, 4. Serapis, 5. Baba. Ferner liefen: Kapuziner, Leibküraſſier, Tullus Hoſti⸗ lius, Limnavva, Ordonno, Forno, Hohenfels, Vyſehrad. Aus⸗ bund, Feenkönigin, Libertas. Tot. 51:10, Pl. 50, 25, 147:10. 5. Borgfelder Rennen. Für Zweijährige. 4500 A1. 1000 Meter. 1. Hauptgeſt. Altefelds Drachenſchlucht(Vinzenz), 2. Poſtmeiſter, 3. Cocktail. Tot. 23:10, Pl. 12, 12:10. 6. Horner Ausgleich. 11000.. 2100 Meter. 1. Frhr. S. A. v. Oppenheims Wanderer(H. Zehmiſch), 2. Kairos, 3. Hart⸗ 58755 Ferner liefen: Caprivi, Panter. Tot. 46:10, Pl. 21, 23:10. 7. Marienthaler Rennen. 6000. 1800 Meter. 1. Stall Halmas Vardar(Pretzner), 2. Märker, 3. Formoſus. Ferner liefen: Caſanova, Herzkönig, Dioeletſar, Stahleck. Tot. 16:10, Pl. 15, 25:10. 0 München⸗Riem 1. Preis vom Nonnenhof. 1500 M. 1400 Meter. 1. F. Denikes Miami(Saria), 2. Dollar, 3. Exzellenz. Ferner lief Pedro. Tot. 167:10, Pl. 68, 21:10. 2. Preis von Sonnenhauſen. Jagdrennen. 1500 M. 3200 Meter. 1. K. Vokts China(L. Keil), 2. Roſarivo, 3. Tſcherkeſ⸗ ſin. Ferner liefen: Silbertaler, Eva, Florentiner, Dojan, Hexenprinz, Vergeßmichnicht, Iſonzo, Hortenſie, Zukunft. Tot. 46:10, Pl. 19, 25, 49:10. 3. Regie⸗Zigaretten⸗Preis. Ausgleich 2. Ehrenpreis und 2600 M. 2400 Meter. 4. S. Schmitts Luſtgarten(S. Robl), 2. Cupido, 3. Abendſturm. Ferner liefen: Pan Rohert, Süd⸗ wind, Le Gerfaut, Moulin Vert, Canio, Glockner. Tot. 74:10, Pl. 21, 19, 21:10. 4. Preis von Bernried. Jagdrennen. Herrenreiten. Ehrenpreis und 2000 M. 3600 Meter. 1. S. Schmitts Cap⸗ land(Weißenfels), 2. Nain⸗Nain, 3. Le Parodien. Ferner lie⸗ fen: Gianutri, Rochebelle. Tot. 29:10, Pl. 12, 12, 10:10. 3. Preis von Leutſtetten. 2000 M. 1600 Meter. 1. S. Mayers Sonnenſchein(Sager), 2. Sphaira, 3, Antenor. Fer⸗ ner lief Sternche. Tot. 25:10, Pl. 15, 25:10. 6. Preis von Röſſelbegr. 2 gdrennen. Ausgleich 2. 2000 Mark. 3800 Meter. 1. Frau A. Schloß' Snob(K. Deſchner), 2. Glockner, 3. Jahn. Ferner liefen: Aviator, Kamor, Stern⸗ ſels, Duleinea. Tot. 39:10, Pl. 12, 12:10. 7. Preis von Hübſchenried. 1500 M. 1200 Meter. 1. S. Mayers Eylimi(Sager), 2. Guſcha, 3, Corpsgeiſt. Ferner liefen: Parioli, Camelie, Simonelle. Tot. 22:10, Pl. 12, 12:10. Eröffnung der Karlsruher Deutſchen Turn⸗ und Sportausſtellung In Gegenwart des Staatspräſidenten Dr. Trunk und des Oberbürgermeiſters Dr. Finter wurde Samstag vor⸗ mittag die aus Anlaß der diesjährigen Hauptverſammlung des Reichsausſchuſſes für Leibesübungen und Jugendpflege ver⸗ anſtaltete Deutſche Tur n⸗ und Sportausſtellung eröffnet. Anweſend waren ferner Landtagsab. Wilſer als Vertreter des interfraktionellen Ausſchuſſes für Leibesübun⸗ gen und Jugendpflege, die Spitzen der Polizei und Gen⸗ darmerie, Vertreter der ſtädtiſchen Schulbehörden und der Techniſchen Hochſchule, der ſportlichen Organiſationen und Jugendverbände, der befpeundeten Vereine, der Aerzteſchaft uſw. Nach de Feſtmarſch von Beethoven betrat der Vorſitzende des Badiſchen Landesausſchuſſes, Polizeiobreleutnant Bren⸗ ner, das von einer Mannſchaft des Polizeiſportvereins flankierte Rednerpult, um die Anweſenden herzlich zu be⸗ grüßen und allen an dem Zuſtandekommen der Ausſtellung beteiligten Inſtanzen Dank und Anerkennung auszuſprechen. Er erläuterte dann kurz Zweck und Ziele der Ausſtellung, die 8 die an ſie geknüpften Erwartungen in vollem Maße erfüllen möge. Darnach ergriff Staatspräſident Dr. Trunk das Wort. An den kürzlichen Jahrmarkt für Jung und Alt zugunſten des Karlsruher Kinderſolbades in Donaueſchingen erinnernd, führte er lt.„Karlsr. Ztg.“ aus: Galt es damals, ſein Scherflein beizutragen, um der kranken Jugend zu hel⸗ fen, ſo gilt es heute, Verſtändnis zu gewinnen für die Beſtre⸗ bungen, den geſunden Körper zu ſtählen und zu kräftigen, um dadurch Geiſt und Seele friſch zu erhalten und den Menſchen zu energiſchem Wollen und Können, zu ſelbſtbewußter, ent⸗ ſchloſſener Tat zu befähigen. Dies iſt um ſo notwendiger, als die Zeitverhältniſſe mit der zunehmenden Mechaniſierung und Typiſierung im Wirtſchaftsgetriebe den Menſchen einſeitig zu machen drohen und geeignet ſind, erſchlaffend und zermür⸗ bend auf Körper, Geiſt und Seele zu wirken. Sie in Ihrem Organiſationen wollen in einheitlicher Zuſammenarbeit dieſer Gefahr zu begegnen ſuchen. Dafür iſt Ihnen von ſeiten der Allgemeinheit von ganzem Herzen zu danken. Im Hinblie darauf, daß erſt 3 Prozent der deutſchen Bevölkerung ſich turneriſch und ſportlich betätigen, kann von einer Uebertrei⸗ bung der Dinge gewiß keine Rede ſein. Die Leibesübungen ſollen auch nicht Selbſtzweck ſein und nicht zu einem Berufe werden, ſondern ſie ſind als ein Mittel zum Zwecke zu be⸗ trachten, um den Menſchen in die Lage zu verſetzen, die ihm geſtellte Aufgabe zu erfüllen, unſere große deutſche Aufgabe, die wir in zielbewußter Gemeinſchaft erſtreben und zu er⸗ reichen hoffen. In dieſem Sinne iſt es mir eine Ehre, die Ausſtellung zu eröffnen. Sie diene zum Heil des Einzelnen 5 Familie, und darüber hinaus zum Wohle unſeres Volkes. Ein Rundgang In knapp einer Stunde bringt uns der Schnellzug nach der Landeshauptſtadt, knapp 60 Minuten und doch— in ſchnellem Fluge zieht in ſtolzer Höhe ein Flugzeug an uns vorbei— Fortſchritt, Aufſchwung. Unwillkürlich ſtellt ſich das Bild wieder ein. Hier in der großen Ausſtellungshalle, wo die Unterſchiede noch kraſſer, wo dicht beieinander das Laufrad des Freiherrn von Drais— ein Wunder ſeiner Zeit— moderne Verkehrsautomobile, Motorräder(haben wir eigentlich keine deutſchen Markenräder, die ſich ſehen laſſen können?!) Fortſchritt und Aufſchwung noch weit deut⸗ licher fühlen laſſen. Das iſt vor allem auch das Schöne und Wertvolle an der Ausſtellung, ſie zeigt in glänzender Weiſe überall immer wieder Entwicklung, vor allem auch in lehr⸗ reichen Statiſtiken den Aufſchwung der einzelnen Sportärten; hier wird auch dem Laien ein anſchauliches Bild gegeben, was Sport iſt, wie Sport iſt; Organiſation, Ausbreitung und Anwachſen der Verbände, alles iſt ſo leicht faßlich, dem Fach⸗ mann bekannt und doch auch für ihn eine Menge Jutereſſan⸗ tes und auch Neues. Es herrſcht Linie in der ganzen An⸗ ordnung, Syſtem ohne irgendwie ſchematiſch zu werden. Da führt uns das Deutſche Muſeum für Leibesübungen in ferne Gegenden, zeigt uns den Sport und die Sportgeräte der Naturvölker Amerikas, Afrikas, Aſiens und der Süd⸗ ſee, daneben geſchichtlich hochintereſſante Bilder und Reliefs aus der Zeit der Griechen und Römer, ja ſelbſt noch aus der Zeit der Aegypter. Und ſchon ſind wir wieder in der letzten Gegenwart. Deutſche Turnerſchaft, Deutſcher Fußballbund in einem eigenen Haus, ſchlicht aber ſtilvoll, folgen, Waſſer⸗ ſport in vielſeitiger Art, Leicht⸗ und Schwerathletik; daneben eine Gruppe„Wandern“ und damit eng verwandt„Reiſen und Verkehr“, ſchließlich„Kunſt und Sport“ und„Alkohol und Leibesübungen“. Ueberall Intereſſantes, Wiſſenswertes, Aufklärung in Wort und Bild. Faſt iſt es zuviel für die wenigen Stunden, zu mächtig ſind die Eindrücke, zu ſchnell der ſtete Wechſel, man iſt immer wieder verſucht, 1 in Ein⸗ zelheiten zu verlieren, alles iſt ſo anziehend und dabei in⸗ ſtruktiv zuſammengeſtellt, daß man nichts übergehen möchte. Mannheim⸗Ludwigshafen und die Ausſtellung Doch enthält die Ausſtellung auch ein gut Stück engerer Heimat, Mannheimer Turnens und Sportlebens. Da ſind Aufnahmen von der ſchönen Anlage des T. V. 1846, Mannheimer Turner im Kampf, im friedlichen Wettſtreit um den Sieg, im Bild feſtgehalten. Auch das neue Mann⸗ heimer Stadion fehlt nicht. Nochmals zieht an uns der große Tag der Einweihung vorüber. Die Maſſenfrefübungen des Turngau Mannheim rufen die Erinnerung an eben erſt Gewordenes wach. Unſer neues Stadion, dem auch am Dienstag, 5. Juli, wie dem Herſchelbad und neten Strandbad am Rhein als Abſchluß der Karlsruher Tagung des Deutſchen Reichsausſchuſſes für Leibesübungen ein Beſuch abgeſtattet werden wird. Da iſt noch der Vierer des Ludwigshafener Rudervereins in dem denkwürdigen Rennen in Stockholm jyr Ziel drei Längen vor den Engländern. Auch unſere Schwer⸗ athleten ſind vertreten. Ein Wimpel des V. f. K. 86 Mann⸗ heim erinnert an den deutſch⸗franzöſiſchen Länderkampf im Gewichtheben, bei dem gerade unſere Mannheimer im Nibe⸗ lungenſaal großen Anteil an dem überlegenen deutſchen Sieg hatten. Und auch Ludwigshafens ſtarke Männer, die beiden Europameiſter Gehring und Rupp, geben Zeugnis von der Blüte Mannheim⸗Ludwigshafener Sports. Es wäre noch viel Gutes und Schönes über die ſehens⸗ werte Ausſtellung zu ſagen; doch es ſoll nur ein kurzer Rund⸗ gang ſein, ein Rundgang, der aber auch zum Beſuch anregen ſoll, denn die Deutſche Turn⸗ und Sportausſtellung in Karls⸗ ruhe lohnt den Beſuch und lehrt uns die Erkenntnis des Wer⸗ tes unſeres Sports. B. Stuttgarter Rubderregatta Die am geſtrigen Sonntag auf einer 1900 Meter langen Bahn ausgetragene 10. Stuttgarter Ruderregatta war von gutem Wetter, faſt völliger Windſtille und glattem Waſſer begünſtigt. beſonders befriedigen. In den zwei Erſten Vierern ging der Heidelberger Ruderklub allein über die Bahn. Außerdem gab es zwei weitere Alleingänge und einen völligen Ausfall. Im übrigen verliefen die Rennen ohne Kolliſion. Die Ergebniſſe: Zweiter Anfänger⸗Vierer: 1. Wormſer verein:19,2; 2. Heidelberger.Kl.:30. Jungmann⸗Vierer: 1. Karlsruher R. V.:21,2 2. Heilbronner Rudergeſellſchaft Schwaben aufgegeben. Ruder⸗ Rein ſportlich konnte ſie allerdings nicht Gäſte⸗Vierer: Alleingang des Heidelberger R. K 7288,. 111 Junioren⸗Vierer: 1. Rheinklub A UI e m geſel⸗ Karlsruhe 7123; 2..V. Heilbronn:13,3; 3. Ruderg ſchaft Eberbach aufgegeben. R Kl. Vierer ohne St.: Alleingang des Heidelberger 81168. 0 5 Jungmann⸗Achter: 1. Mannheimer.Kl. 12.1¹ Heilbronner.Kl. Schwaben 6133.1; 3. Karlsruher R. Durt Jungmann⸗Eiuer: 1. Cannſtatter R. Kl. :05,2; 2..Kl. Lindau:11. 711020 Württemberg⸗Vierer: 1. Heilbronner.K1. 75 2. Wormſer R. V. 7134. chaft Zweiter Jungmann⸗Vierer: 1. Rudergeſe 111 45 1 Heldelberg:24,4; 2. Tübinger Ruderverein 724% Ruderklub Saar⸗Saarbrücken:45. un Allein⸗ Zweiter Achter: Rheinklub Karlsruhe im gang:41,2. sruher Einer: 1. R. Kl. Lin dau(Schmid);:11; 2. Karls R. V.:37,8. ingang Mercedes⸗Vierer: Cannſtatter R. Kl. im Allein 08.6. ger⸗ Ermunterungs⸗Vierer: 1. Mannheimer R 1 rank⸗ kIub:34; 2. Ruderklub Saar⸗Saarbrücken:43: 3. furter.G.:01. Mann⸗ Großer Achter: 1. Heilbeonner R. Kl. 62337 2. heimer Ruderklub:40,2. gugendtag des Deutſchen Fußballbundes Der Tag der Iugend war in Mannheim ein ach Erfolg. Wenn auch die Beſucherzahl infolge der großen je er⸗ athletiſchen Veranſtaltungen in Ludwigshafen nicht meſh wartete Höhe erreicht hat, ſo war die Qualität der über teg⸗ Zuſchauer um ſo beſſer. Faſt alle prominenten und ver 5 ten Führer des Mannheimer Fußballſportes waren 5ank⸗ Ehrentag der Jugend erſchienen und auch die Stadt den. heim hatte es nicht verſäumt, einen Vertreter zu entſe an Beigeordneter Dr. Zeiler wohnte als Vertreter der aeſt der Veranſtaltung faſt bis zum Schluſſe mit aroßem Juthnel bei. Auch ſportlich war ein großer Erfolg zu verzenehnnd Die Jugendſpieler gaben an ihrem Ehrentage ihr Beſtes Zer⸗ die Leiſtungen ſtanden auf ſehr hoher Stufe. Manches An bandsſpiel der 1. Klaſſe wurde in den Schatten geſtellt. er⸗ erfolgreichſten war die Jugendabteilung des Sportu icht eins Waldhof, die oft ganz Hervorragendes bot. flel⸗ viel ſchwächer war die Jugend des V. f. R. Das Schie turnier, das am Samstag nachmittag begann, brachte in 15 Vorrunde folgende Ergebniſſe: Waldhof— 07 Man 9⸗ heim:0, Käfertal— Freudenheim, Sieger Feudenbeim Käfertal nicht antrat, V. f. R.— 1908:0, B. f. L. Neckara⸗ Phönir Mannheim:1, Sieger B. f. L. durch Los. In und Zwiſchenrunde ſiegte Waldhof gegen V. f. L. Neckarau 1˙0 155 V. f. R. ſchlug Feudenheim 40. Im Entſcheidungsſpiele, und erſt am Sonntag nachmittag ſtattfand, ſpielten.f. R. des Waldhof torlos. Der Kampf, der unter der guten Leitung en Herrn Rupy(Porwärts⸗Mannheim] ſtand, brachte eiggz ausgeglichenen zähen Kampf mit guten Leiſtungen. Durch wurde die Schulerelf des V. f. R. Maunheim Turnierſienen, Anſchließend an das Schülerturnier wurde am Sams 1 abend im alten Rathausſaale ein Elternabend veramng tet. Auch dieſer paßte ſich gut dem Rahmen der Veranſtalktg an. Im Mittelpunkte ſtanden die Vorträge des Herrn ad⸗ Roſenburg und des Vorſitzenden der D. F..⸗Jugegn⸗ kommiſſion, Herrn Belz. Gymnaſtiſche Uebungen der en gend ſowie Geſangs⸗ ung muſikaliſche Vorträge umrahnſe die würdige Feier, deren Wiederholung nach dem Vorbi Ludwigshafens öfters ſtattfinden ſollte. 1 Der Sonntag ſtand von früh bis abends wieder im de chen der Wettkämpfe. Im Jugendfußballturnieg, Klaſſe B ſiegte in der Vorrunde: V. f. R.— Gartenſtadt n Feudenheim— Phönixr:1. Waldhof— Alemannta Nhein :1, V. f. L. Neckarau— Viernheim 90:0, Sieger V. f. S. de Los. In der Zwiſchenrunde unterlag B. f. R. gegen Neckgſeß :1, während Waldhof gegen Feudenheim mit 220 Sieger h ilh⸗ Das Entſcheidungsſpiel beſtritten V. f. L. Neckarau und Wafet hof. Mit:0 wurde Waldhof Turnierſieger. man der guten Leitung des Herrn Bohn(V. f. R. Mannheen zeigten die Mannſchaften auten Sport. Waldhof war in d erſten Halbzeit beſſer. Ein Schrägſchuß des Halbrechten 1 ein ſchöner Schuß des Rechtsaußen nach Flanke von ſe Wechf ſtellten ſchon bis zur Pauſe den Sieg ſicher. Nach dem W. ch⸗ ram Neckarau beſſer auf, konnte ſich aber nicht mehr dur ſetzen. Die Jugendklaſſe 4 brachte in gende Ergebniſſe: Waldhof— Phönix:0, Rheinau— 08 al Sieger 08 durch Los, Neckarau— Feudenheim, Sieger Neckar 07 kampflos. Neckarvorſtadt— Sandhoſen 120, V. f. R. Aui⸗ :0, 1913— Käfertal:0, Sieger 1913.durch Los. In der Ern⸗ ſchenrunde ſſegten.] R.— 08 5⸗0(110),.f. L.— Viſſos, heim:0(:), 1913— Neckarſtadt:0, Waldhof hatte Feeſe Die Vorſchluffrunde ſah B. f. R. über.f L. mit 270(an Sieger und Waldhof ſchlug 1918 320(:). Das Intereſſe koß, zentrierte ſich naturgemäß auf das Endſpiel, der Jugen klaſſe A V. f. R.— Waldhof:2(:1) „Die Waldhofjugend war in ganz prächtiger Verfaſſſaß und gab ihrem, allerdings etwas abgekämpften Gegner die keine Chancen. Auf einen ſolchen Nachwuchs dürfen 1 i Waldhöfer berechtigt ſtolz ſein. Ein ganz großes Talen der Halbrechte Wald, der ſich als gefährlicher Torſchütze 50 puppte. Waldhof war durchweg im Felde überlegen. 15 ſchöne Vorlage des Mittelläufers an den Linksaußen hrac durch Kopfhall des Halbrechten das Führungstor und 7. dem Wechſel ſtellte Wald durch Verwandlung eines Elfweten, mit Bombenſchuß den Sieg ſicher. Herr Bönig(07 Man heim) leitete gut. Der Sieger wurde ſtürmiſch gefeiert. In den Staffelläufen ſiegte V. f. R. in beiden 9110 ſen mit großem Vorſprung. Gegen 8 Uhr nahm Herr Be ui die Siegerehrungen vor und ſchloß mit dem Sportsrufe ⸗ die deutſche Jugend den denkwürdigen Propagandatag. 8 Ergebniſſe im Rheinbezirk Privatſpiele ..L. Neckarau— Pfalz Ludwigshafen:2 1908 Mannheim— Sportverein Waldhof:3 Phönixr Mannheim— 1903 Ludwigshafen:3 Spielvg. Plankſtadt—..R. Mannheim 021 ..R. Oggersheim— Sportver. Waldhof(Leitnerma ſchaft):2 Spielvg. Sandhofen— Amicitia Viernheim:2. Weitere Ergebniſſe Süddeutſchland Bezirk Bayern: Bayern München— Europa Barce :1(:). Jahn Regensburg— 1. FC. Nürnberg 22. ba⸗ Bezirk Württemberg⸗Baden. Stuttgarter SC.— Schie, ben Ulm:2. Suttgarter Kickers— Eintracht Stuttgart 7— SV. Feuerbach— Vif.B. Stuttgart 223. Frankonia Kar er 7 7 0 Karlsruher FV.:4. FV. Offenburg— Freiburg FJC.:2. 113 Bezirk Rhein⸗Saar. Wormatig Worms— Fe. Malg 05 412...R. Landau— Phönix Karlsruhe abgebr. Ggen Saarbrücken— FV. Saarbrücken:1. Boruſſia Neunkirch — Svortfr. Saarbrücken 513. nk⸗ Bezirk Main⸗Heſſen. FSV. Frankfurt— Eintr. Fraſ, furt 410. Sp. Vg. Griesheim 02— FIC. Hanau 93:5. B. im Neu⸗Jſeuburg— Sc. Rot⸗Weiß Frankfurt:1. Fechenhe 03— Kickers Offenbach komb.:2. 3 der Vorrunde 100 * nn⸗ lona D link“ — en Montag, den 27. Junt 1927 —— m Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 289 Stäoͤtiſche Nachrichten Einweihung des Kriegerdenkmals in Käfertal Feſtbankett Schlicht und ſtill, bar jeden äußeren Gepränges, ſteht nun auch draußen im Vorort Käfertal ein Denkmal für unſere efallenen, an deſſen Einweihung die ganze Bevölkerung ein⸗ mütig Anteil nahm. Am Samstag abend eröffnete ein Feſt⸗ ankett auf dem Feſtplatz— auf dem ein rieſiges Bierzelt latz für Viele bot, Karuſſell und Stände. Unterhaltung beſon⸗ ers für die Jugend, verhießen— die Feier. Auf ihrer Er⸗ öhung, den ganzen mit Fahnen und Guirlanden geſchmückten latz beherrſchend, ſpielte die Kapelle Geiger. Vertreter von Militär⸗ und Kriegervereinen wͤren noch erſchienen, als der Vorſitzende des Militär⸗ u. Kriegervereins Käfertal, Herr artmann, die Anweſenden begrüßte, indem er auf den Sinn der Feier hinwies, der die Zuſammenfaſſung aller Kreiſe und Einigkeit unter allen Ständen zugrunde liege. er Vorſitzende des Rhein⸗Neckar⸗Militärgauverbandes reuzer, ſprach dem Militär⸗ und Kriegerverein Käfertal einen Dank für die Errichtung des Denkmals aus. Namens es 110er Vereins überbrachte Vorſitzender Henn, die beſten Wünſche, wobei er auf die 110er⸗Feier hinwies. Verſchönt wurde das Bankett durch muſikaliſche und geſangliche Dar⸗ biet Denkmalweihe Am Sonntag hatte Käfertal ein reiches Feſtgewand ange⸗ legt. Ueberall Fahnen, Blumen und Guirlanden. Böller⸗ ſchüſſe dröhnten, Glocken läuteten, Vereine und Vereinigun⸗ gen marſchierten an und gaben dem Tag ſein Gepräge. Nach en Feſtgottesdienſten in den beiden Kirchen fand um Uuhr die Enthüllung des Denkmals ſtatt. Unter den Anweſenden bemerkte man als Vertreter der Stadtver⸗ waltung die Stadträte Braun, Haas, Ludwig und Perrey.Ein Fahnenwald gruppierte ſich um das noch ver⸗ hüllte Denkmal. Ehrenjungfrauen hielten Guirlanden. Die Kapelle ſpielte das„Ave verum corpus.“ Dann brachten die Sänger der„Eintracht“ Käfertal unter Leitung ihres Diri⸗ genten Groß„Das Lied“,„In ſchwerem Fieher lag der Held,“ tonſchön und ſtimmungsvoll zu Gehör. Den Gefühlen aller Anweſenden wußte Hauptlehrer Klingert in ſeiner Rede trefflichen Ausdruck zu geben, in der er u. a. ausführte: Die Vorortsgemeinde errichtet ihren Helden ein Denkmal, damit ihr Andenken in äußerer, ſichtbarer Form der Nachwelt erhalten bleibt. Ueber das Denkmal ſei mir ein kurzes Wort geſtattet. Die Anregung dazu ging von dem erſten Vorſtande des Militärvereins aus. Mit finanzieller Unterſtützung des Stadtrats Mannheim wurde ein Wettbewerb ausgeſchrieben. 85 Entwürfe ſind eingegangen. Den erſten Pretis erhielt Dipl.⸗Ingenieur Architekt Theodor Sohm von Mannheim und dieſer Entwurf iſt ausgeführt. Das Steinmacterial iſt Muſchelkalkſtein aus Hardheim, Buchen. Die Bildhauerarbeit hat Herr Anton Geißler ausgeführt. Die Mittel dazu ſind durch freiwillige Gaben der ganzen Vorſtadtgemeinde und durch edle Gönner dieſer vaterländiſchen Sache aufgebracht. Unter den edlen Spendern verdient beſonders Direktor Nuſſelt genannt zu werden. Ihm(und allen Gebern) ſei hiermit öffentlich herzlich gedankt. Die auf dem Obelisk ver⸗ zeichneten 150 Helden haben für das Vaterland, für unſer Volk und unſere Heimat gekämpft. gelitten, geſtritten. geblutet und ſind in aufopfernder Pflichterfüllung geſtorben. Sie hahen das Bibelwort:„Wir ſollen für unſere Freunde unſer Leben hingeben“, wahrgemacht. Wir bitten den ewigen Gott. er möge ihre Geiſter herniederſchweben laſſen, daß ſie Zeugen ſind der Enthüllung ihres Ehrenmales, und daß ſie ſehen, wie die Heimat ihnen für ihre Taten dankt. So laßt uns denn die Häupter entblößen, die Fahnen ſenken und einen Augenblick im ſtillen Gedenken verweilen. Und unter dem Donner der Salven, dem Läuten der Glocken und den Klängen des Kame⸗ radenliedes fiel die Hülle. Dann fuhr der Redner weiter fort: Die Helden rufen uns zu: Für euch ſind wir geſtorben, euch ſchützten wir Haus und Hof, Feld und Flur, Heimat und Vaterland vor der ſicheren Zerſtoͤrung und Vernichtung, wir bildeten die lebendige Mauer mit unſeren Leibern, über die hinweg kein Feind die Heimaterde verwüſtete, wir kämpften in Einigkeit für euch alle, darum ſeideinig! Wir verlangen aber auch, daß die Heimat, ſoweit nur möglich, unſeren Eltern, Frauen und Kin⸗ dern jede Ehre, Achtung und materielle Unterſtützung zuteil werden läßt. Darum bitte ich Sie in dieſer feierlichen Stunde das Gelöbnis abzulegen: war wollen die Kriegs⸗ hinterbliebenen in jeder Art und Weiſe unterſtützen, ſeder an ſeinem Platze, jeder in ſeinem Kreiſe, ſei es mit tröſtendem Wort, in helfender Tat oder in unterſtützender Gabe. Wir alle wollen zugleich geloben, ein einig Volk von Brüdern zu ſein. Nachdem nun das Denkmal enthüllt vor uns ſteht, übergebe ich es im Namen des Stadtteils Käfertal der Obhut der Hauptſtadt Mannheim mit der Bitte, es allezeit treu zu behüten, es zu hegen und ehrend inſtand zu halten, Laſſen Sie mich ſchließen mit dem Ruf: Herr, mach uns frei!“ Stadtrat Braun übernahm als Dienſtälteſter im Auf⸗ trage der Stadtverwaltung das Denkmals in die⸗Obhut und den Schutz der Stadt Mannheim. Der Stadtrat der Haupt⸗ ſtadt Mannheim wolle mit der Bevölkerung Käfertals den Helden Dank ſagen, die das Beſte, das ſie hatten, für uns gaben, nämlich ihr Leben. In der Ehrung unſerer Gefallenen iſt ſich das ganze deutſche Volk einig. Nicht nur durch ſtei⸗ nerne Denkmäler wollen wir ſie ehren, ſondern auch durch die Tat. Dieſes eben enthüllte Denkmal zeigt Schwert, Kugel und Adler als Sinnbild nach aufwärts und als Wegmeiſer für die Zukunft. Der Glaube an unſere Vergangenheit iſt die Treue, die wir unſeren Gefallenen ſchulden. Die uns genommene Freiheit müſſen wir wieder erhalten. Wir wollen in demſelben Geiſte arbeiten wie unſere tapferen Toten, der Geſamtheit unſeres Volkes dienen für ſeine Einigkeit und Freiheit. In dieſem Sinne legte der Redner einen Lorbeer⸗ kranz mit den Mannheimer Farben im Namen der Stadtver⸗ waltung, des Stadtrats und des Oberbürgermeiſters nieder. Weißgekleidete Jungfrauen ehrten dann die gefallenen Hel⸗ den durch Deklamation und Blumen. Im Namen der 5000 Angehörigen des Rhein⸗Neckar⸗Militärgauverbandes legte ſein Vorſitzender Kreuzer einen Kranz mit Schleife nieder. Ebenſo für den Militär⸗ und Kriegerverein Käfertal ſein Vorſitzender Hartmann, für den Militär⸗ und Krieger⸗ verein Sandhofen Herr Lüttke. Mit dem Altniederländi⸗ ſchen Dankgebet fand die würdige und außerordentlich ein⸗ drucksvolle Feier ihr Ende. Volksfeſt Die Kapelle Geiger hielt anſchließend an den Feſtakt ein Standkonzerk an dem neuen Denkmal ab. Der Nachmittag erhielt durch den Feſtzug ſeine Note. Reiter, deren Pferde von der Landwirtſchaftlichen Vereinigung Käfer⸗ tal geſtellt wurden, eröffneten den impoſanten Zug, bei dem befonders der Stahlhelm, Bund der Frontfoldaten, der mit einer ſtarken Fahnenabordnung an der Spitze marſchierte, mit Blumen geradezu überſchüttet wurde. Es folgten die Militär⸗ und Kriegervereine der näheren und weiteren Um⸗ gebung, Marineverein ſowie der Turnerbund Käfertal mit hren Fahnen und Kapellen in langer Folge. Ueberall wurde er Zug von der Bevölkerung freudig begrüßt. Nach unge⸗ fäbr einſtündigem Marſche langte der Feſtzug unter dem röhnen der Katzenköpfe auf dem Feſtplatz an, auf dem bald ein rechtes Volksfeſttreiben im Gange war. Böller krachten, zwei Kapellen ließen ihre Weiſen hören. Für ſonſtige Unter⸗ altung war auch geſorgt, ſodaß das Feſt in ſchönſter Har⸗ 1e verlief. 12 Mannheimer Katholikentag Erzbiſchof Dr. Carl Fritz in Mannheim Am Samstag abend kurz nach ½7 Uhr traf Erzbiſchof Dr. Carl Fritz von Freiburg zu dem Katholikentag und zu der am heutigen Montag beginnenden Firmung zu mehrtägigem Aufenthalt in Mannheim ein. Zur Begrüßung hatten ſich auf dem Bahnhof eingefunden der Vorſitzende des Zentrumsver⸗ eins, Rechtsanwalt Dr. Moekel mit mehreren Herren des Vorſtandes. Die Herren fuhren darauf in zwei Autos zur dichtgefüllten Jeſuitenkirche, wo der hohe Beſuch durch eine kleine Prozeſſion und den geſamten Klerus mit Prälat Bauer an der Spitze empfangen wurde. Unter Orgelklän⸗ gen ſchritt der Erzbiſchof zum Altar, wo er den biſchöflichen Segen ſpendete und hierauf die Kanzel⸗zu einer kurzen An⸗ ſprache beſtieg. Feſtgottesdienſt und Feſtzug. Am Sonntag vormittage9 Uhr hielt Geiſtl. Rat Dr. Retz⸗ bach in der Jeſuitenkirche die Feſtpredigt, worauf der Erz⸗ biſchof ein Pontiftkalamt zelebrierte. Um ½0 Uhr begann der Feſtgottesdienſt in allen anderen Pfarrkirchen. Nachmittags 2 Uhr formierte ſich an der Rheinluſt der Feſt⸗ zug der Arbeitervereine und der männlichen Jugendorgani⸗ fationen. Kurz nach 3 Uhr langte die Spitze des Feſtzuges vor dem Roſengarten an. Der Nibelungenſaal war dicht beſetzt. Nach der Feſtouvertüre von E. Laſſen, von der Kapelle Becker in feinſinniger Ausarbeitung wiedergegeben, eröffnete Stv. Dr. Moekel die Feſtverſammlung Er gab zunächſt ein aus Einſiedeln eingelaufenes Telegramm bekannt und hieß alle Erſchienenen herzlich willkommen. Da⸗ rauf ſangen die vereinigten Kirchenchöre unter Orgel⸗, Hör⸗ ner⸗ und Poſaunenbegleitung den 24. Pfſalm„Des Herrn iſt die Erde“ von S. Jadasſohn unter der ſicheren Stabführung von Dirigent Not⸗Neckarau in ſuptilſter und wunderbar feiner Wiedergabe der prächtigen Kompoſition. Domkapitular Monſign. Dr. Gröber⸗Freiburg hielt die Feſtrede, die dem Gedächtnis des 50. Todestages des ſozfalen Mainzer Biſchofs von Ketteler gewidmet war. Er entwarf ein markantes Lebensbild dieſes Mannes und ver⸗ ſtand es, die Zuſammenhänge dieſes Geiſtlichen mit dem badi⸗ ſchen Katholizismus in Erinnerung zurückzurufen. Kettelers große Beredſamkeit, ſeine Begeiſterung für ſeine Kirche und deren Ideale hatten faſzinierend auf alle Zuhörer gewirkt. Ueberall habe der glaubensſtarke Mann, der mit der ganzen Macht ſeiner Perſönlichkeit für die Löſung der ſozialen Fra⸗ gen eingetreten ſei, großen Zulauf gehabt. Redner ſchloß mit dem Appell und dem Gelöbnis, zuſammenzuſtehen und zu kämpfen um den katholiſchen Glauben.(Stürmiſcher Beifall.) Erzbiſchof Dr. Carl Fritz ſprach nach dem Andante aus der 5. Sinfonie von Beethoven über die Stellung der Kirche zur Wiſſenſchaft, zur wiſſenſchaft⸗ lichen Forſchung und zur ſozialen Frage und führte u. a. aus: Die Lehren der Wiſſenſchaft erfreuen und erfüllen des Men⸗ ſchen Herz. Es wird der Kirche vorgeworfen, daß ſie ſeit 1900 Jahren der Wiſſenſchaft als Gegnerin gegenüberſteht und des⸗ halb als rückſtändig und als Gegnerin des wirtſchaftlichen Fortſchritts und des aufſtrebenden Arbeiterſtandes bezeichnet wird. Es gibt eine gewiſſe Preſſe und auch gewiſſe Partei⸗ gegner, die dieſe Vorwürfe gegen die Kirche erheben. Da brauche ich das Wort: Wenn ich das Licht nicht ſehe, ſo ſcheint es doch, auch die Macht der Töne dringt an des Menſchen Ohr, auch wenn der Taube ſie nicht hört. Unſere Kirche iſt bis auf den heutigen Tag bemüht, ihren Prieſtern eine möglichſt gute wiſſenſchaftliche Bildung zu verſchaffen. Wir alle freuen uns aufrichtig über die Erfolge der Wiſſenſchaft. Die Kirche iſt nicht ihr Feind, im Gegenteil freut ſie ſich darüber. Die Kirche iſt auch keine Gegnerin des wirtſchaſtlichen und ſozialen Fortſchritts. Warum ſollte ſie es denn ſein? Die Kirche und ich gehören nicht zu denen, die das Kapital als etwas Teufliſches hinſtellen und in einer gewiſſen hetzeriſchen Abſicht vom Kapitalismus ſprechen. Ich bin feſt überzeugt, daß das Kapital— darunter verſtehe ich nicht bloß Geld, ſon⸗ dern auch Fabriken und Grundſtücke— für die Weltwirt⸗ ſchaft und auch für uns Deutſche unbedingt notwen⸗ dig iſt und daß unſer Kapital vermehrt werden muß, damit wir mit anderen Völkern den Konkurrenzkampf auf⸗ nehmen und beſtehen können, und wir wieder zufriedene Ar⸗ beiter bekommen. Aber damit ſind wir nicht einverſtanden, daß das Kapital nur dazu benutzt wird, um die Produktion hinaufzubringen, um mit möglichſt großem Gewinn verkaufen zu können, um dieſen dann zum Kapital zu ſchlagen und auf dieſe Weiſe nicht den Menſchen, ſondern den Gewinn dem Kapital zuführen. Wir ſind überzeugt— und ich ſtelle es als Forberung auf— es iſt eine himmelſchreiende Sünde, wenn die Arbeiter und Angeſtellten nicht das erhalten, was ihnen in der Tat zukommt und ſie zu einem menſchen⸗ würdigen Daſein brauchen. Das Kapital iſt ſo ſtark gewor⸗ den, daß in erſter Linie die, die ihm dienen, kaum Zeit für ſich und ihre eigenen Bedürfniſſe finden, ſondern Tag und Nacht im Dienſte des Mammonismus tätig ſind, bis der Tod ſie ab⸗ ruft. Die Vorgeſetzten, die ihre Arbeiter und Angeſtellten auch als Menſchen ſchätzen, werden auch Achtung und Liebe ernten. Wir ſind der Meinung, daß alle Stände zuſammen⸗ gehören. Wir begrüßen es, daß die Arbeiter im Be⸗ triebsrat mitſprechen können. Wer ſich dafür einſetzt, daß unſere Induſtrie und unſer Handel die Produktion unſerer Heimat wieder hinausbringt in das Aus⸗ land, dem gehört das Ehrenkreuz für Volkswohl⸗ fahrt. Dies gebührt auch den Arbeitern und Arbeiterfüh⸗ rern, die die Arbeiterſchaft dazu bringen, daß ſie treu und ge⸗ wiſſenhaft im Intereſſe des Geſchäftes ihre Arbeit verrichtet. Die Rede wurde ebenfalls mit ſtürmiſchem Beifall aufgenom⸗ men. „Str. Kuhn dankte im Namen der Mannheimer Katho⸗ liken dem Erzbiſchof für ſein Erſcheinen zum heutigen Katho⸗ likentag und für ſeine prächtigen Worte und ſchloß mit einem dreifachen Hoch auf ihn. Nach dem Jubilate⸗Deo von Rudolf Wagner, von den vereinigten Kirchenchören vorgetragen, und dem Huldigungsmarſch von E. Grieg, durch die Kapelle Becker geſpielt, erteilte Erzbiſchof Dr. Fritz den biſchöflichen Segen, worauf die impoſante, von 5500 Perſonen beſuchte Verſammlung mit dem allgemeinen Geſang des Liedes„Gro⸗ ßer Gott“ gegen halb 7 Uhr abends ausklang. Erwähnt ſei noch, daß in der Parallelverſammlung im Muſenſaal der be⸗ kannte Pfarrer Blum aus Gernsheim die Feſtrede hielt. A * Der letzte Juniſonntag brachte unſerer Stadt wieder reges Leben. In der dritten Nachmittagsſtunde bewegten ſich zwei Feſtzüge durch die Innenſtadt. Das Arbeiterſportkartell beging die Einweihung des Stadions durch ein Sportfeſt, an dem die Jugend und die Erwachſenen in ſtattlicher Zahl teil⸗ nahmen. In dem Feſtzuge, der ſich vom Marktplatz durch die Breite⸗ und Kunſtſtraße hinaus zur Oſtſtadt bewegte, waren alle Sportsgattungen vertreten. Auch diesmal zeigte ſich wie⸗ der, daß die Innenſtadt zur Veranſtaltung von Umzügen in größerem Ausmaße ſchlecht geeignet iſt, weil die Straßenbahn zu wenig Rückſicht nimmt. Schon am Sonntag vor acht Tagen wurde beim Lieferwagenkorſo darüber Klage geführt, daß der Zug mehreremale durch die Straßenbahn auseinandergeriſſen wurde. Bei dem Zuge der Arbeiterſportler war es, wie wir an der Rathausecke beobachten konnten, nur zweimal der Fall. Hier zeigt ſich wieder, daß zuviele Linjen durch die Breiteſtraße und die Planken gehen. Wären die Linten mehr verteilt, daun könnten die JFeſtzüge ungeſtörter vonſtatten gehen, weil nicht zu viel Straßenbahnwagen anhäufen würden. Der Feſtzug, der in der dritten Nachmittagsſtunde zum Roſen⸗ garten zog, wurde von den katholiſchen Organiſationen aus⸗ geführt, die an dem Katholikentag teilnahmen. Das Wetter ließ wieder ſehr zu wünſchen übrig. Der Temperaturrück⸗ gang, der ſich ſchon am Samstag ſehr bemerkbar machte, war auch geſtern ſo empfindlich, daß wieder die Ueberkleidung her⸗ vorgeholt werden mußte. Am Vormittag war es wenigſtens noch trocken. Am Nachmittag aber trat nach vorübergehender Aufhellung Regen ein, der die Gartenlokale, die ohnehin nur mäßig beſetzt waren, völlig leerte. Und ſo etwas nennt ſich Sommer. * Müllbrand. Aus unbekannter Urſache geriet Samstag abend auf dem Schuttabladeplatz an der Rüdesheimerſtraße in Käfertal eine größere Menge Müll in Brand. Das Feuer wurde durch die um.10 Uhr alarmierte Berufsfeuerwehr in dreiſtündiger Arbeit gelöſcht. * Bei drei Zuſammenſtößen zwiſchen Perſonenkraftwagen, Motorradfahrern und Radfahrern erlitt ein Motorradfahrer leichte Hautabſchürfungen. Sonſt entſtand nur Sachſchaden. Kartellfahrt 1927 Ein ſportliches Ereignis ſteht bevor. Am heutigen Mon⸗ tag paſſieren die Teilnehmer und Teilnehmerinnen an der Tourenfahrt, die das Kartell deutſcher Automobil⸗ clubs unter Führung des Automobilelubs von Deutſchland vom 23. bis 30. Juni veranſtaltet, unſere Stadt. Bedanerlicher⸗ weiſe nur an der Peripherie. Warum nehmen die Autos ihren Weg nicht durch die Stadt?. Eine Antwort auf dieſe immer⸗ hin nicht nebenſächliche Frage gibt uns vielleicht ein Vorkomm⸗ nis, das auf die allzugroße Fiskalität unſerer ſtädtiſchen Stzeuerbehörde ein grelles Schlaglicht wirft. Als der Rhei⸗ niſche Automobilcelub im Jahre 1924 ein Königſtuhl⸗ rennen veranſtaltete, das ſich einer ſehr ſtarken Beteiligung aus den verſchiedenſten Gegenden Deutſchlands zu erfreuen hatte, wurden die Teilnehmer veranlaßt, geſchloſſen nach Mannheim zu fahren. Die Stadtverwaltung hätte dem Rhei⸗ zuvaſhen Automobilelub dafür dankbar ſein ſollen, daß er die frenden Gäſte mit den Hauptſehenswürdigkeiten Mannheims bekannt machte. Sie nahm von der Korſofahrt durch die Stadt cüth Nottz, aber in einer für den heimiſchen Automobilelub ſehr überraſchenden Weiſe. Das ſtädtiſche. Steueramt be⸗ ſtrafte die Autofahrt mit einer— Lu ſtbarkeits ſteuer von 120 ¼. Das iſt nicht etwa ein verſpäteter April⸗ ſcherz. Der Club hat die Steuer bezahlt,⸗weil er Weiterungen vermeiden wollte. Vielleicht wäre es ihm genau ſo gegangen, wenn er darauf gedrungen hätte, daß am heutigen Montag die Autos nicht um die Stadt herumgefahren wären. Mit der Förderung des Fremdenverkehrs hat eine derartig unglaub⸗ 190 Einſtellung der Stadtverwaltung ſelbſtverſtändlich nichts zu tun. Die genaue Route, die die Teilnehmer und Teilnehmerin⸗ nen an der Kartellfahrt bei dem Paſſieren des Weichbildes der Stadt Mannheim zurücklegen, iſt uns bis zur Stunde nicht bekannt. Es iſt geplant, daß die von Baden⸗Baden kom⸗ menden Autos nach der Durchfahrt durch Neckarau rechts ausbiegend Neu⸗Oſtheim erreichen. Dort iſt auf der ge⸗ ſperrten Strecke der Seckenheimerſtraße zwiſchen Unterfüh⸗ rung und Flugplatz ein halbſtündiger Aufenthalt zum Tanken vorgeſehen. Die Ankunft iſt auf Montag vormittag halb 12 Uhr feſtgeſetzt. Es iſt aber möglich, daß die erſten Autos ſchon um elf Uhr eintreffen. In der halbſtündigen Pauſe müſſen die Fahrer ohne jede fremde Hilfe den Betriebsſtoff ergänzen und etwa notwendige Repa⸗ raturen vornehmen. Wer dazu länger als eine halbe Stunde braucht, erhält Strafpunkte. Das Fahrzeug, das bis um vier Uhr nachmittags nicht abgefahren iſt, ſcheidet aus der Kon⸗ kurrenz aus. Wie wir erfahren, ſoll auf der Weiterfahrt, die über Feudenheim geht, die Friedrich Eberthbrücke paſſiert wer⸗ den. Man ſtellt ſich infolgedeſſen am beſten hier oder an der Unterführung der Riedbahn auf. Der Rheiniſche Automobil⸗ club wirb den Deutſchlandfahrern während der halbſtͤndigen Tankpauſe eine Erfriſchung darbteten. Von einer Dekorierung der Straßenſtrecke, die zum Tanken freigegeben wurde, mußte abgeſehen werden, weil die Stadtreklame ein Geſchäft daraus machen wollte. Für die Geſchäftstüchtigkeit dieſes Unternehmens, an dem die Stadtverwaltung ſtark beteiligt iſt, ein Beiſpiel: Die hieſige Vertretung der Conttnental⸗ werke, die die bekannten Autoreifen herſtellen, wollte ein Band über die Straße ſpannen. Koſtenpunkt: 50„. Für Wimpel von vier Meter Länge wurden je zehn Mark verlangt, für jede Fahnenſtange ebenfalls zehn Mark. Insgeſamt hätte der Aufwand für die Dekorationsſtücke 200 betragen. Der Vertreter der Continentalwerke hat bei dieſem„Entgegen⸗ kommen“ von jeder Dekorierung abgeſehen. In anderen Städten iſt die Strecke, die die Autos zurücklegen, beflaggt. Hier verlangt man von den Firmen, die der Tankſtelle ein feſtliches, farbenfreudiges Ausſehen geben wollten, eine Ab⸗ gabe, die mit der Luſtbarkeitsſteuer im Jahre 1924 eine große Aehnlichkeit hat. Dieſe Unſtimmigkeiten, die, wie geſagt, mit der Förderung des Fremdenverkehrs nicht das geringſte zu tun haben, ſollen uns nicht davon abhalten, unſerer Freude darüber Ausdruck zu geben, daß die hervorragende Tourenfahrt unſere Stadt nicht völlig links liegen läßt. Wie bitten alle Sportsfreunde, den Deutſchlandfahrern einen recht gaſtfreundlichen Empfang zu bereiten. Von den Mitgliedern des Rheiniſchen Automobil⸗ elubs darf als ſelbſtverſtändlich angenommen werden, daß ſie alles aufbieten, damit die liebwerten Gäſte, die auch wir herz⸗ lich willkommen heißen, den kurzen Aufenthalt an der Oſt⸗ grenze der Staoͤt Mannheim in angenehmer Erinnerung be⸗ halten. Sch. 5 0 1 138 1— Neue Mannheimer Zettung[Morgen-usgabe)——— Wontag, den 27. Jun 17— 49. Der Münchener Schachklub wurde von einem herbesn Verlust betroffen. Ein sehr geschätztes Mitglied des Vereins; der 44jährige Dr. Johann Frommel, kam im Starnberger Sed * 101 auf tragische Weise ums Leben. 1ln* Der Oberpfälzische Verbandstag findet in der Zeit vom 10 1 25. bis 29. Juni in Cham statt. An dem Kampfe um 43 1 Sellage Ar. 77 Fene, ee ieer deee n ee e 1. 4 ieler beteiligen. A.* Wettkampf. Beim Schachwettkampf zwischen den D 1 partie Nr. 344 1 Bee e e e e e eee „ 25. 0 5 N 1 1 3 13 F+ 1 1 5 (Gespielt im pfalzischen Schachkongreß 1927) ſbedrängtes Spiel am Damenflügel.— 2. Besser War wohl eeee, F 8 U Weis: H. Hussong-Ludwigshafen Schwarz: Dr. 44.& e5. Der Textzug erschwert es dem Anziehenden, die 8 N e e: IInitiative zu behaupten, die vielmehr jetzt der Gegner an sich Schachliteratur J reilt.— 3. Dadurch überläßt Weiß dem Sa5 das Feld ba und 13 e7- es 32 Ddi—e2 Lbs-ct5 zugleich auch die freie Turmlinie. Dr. van Nüß weiß diesen—. Wiener Schach-Zeitung, Nummer 7/8 enthält als Spit⸗ 104 2. Sg1—fz Sbs c6 33. Sa3bl 5d7—-a7 zunächst unscheinbaren Vorteil in feinem Positionspiel ge- zenartikel einen Nachruf für den verstorbenen Schachmeisten 5 27—26 8 34. Khz2 g3 5 Scz2—a1 schickt auszubauen.— 4. Um über 5 in das Feld ds ein- Max Weiß(geboren am 21. Juli 1857 zu Szered in Ungarn, 6 4. Lbs—a4 Sgs 16 35. De2—e2 Da7—a2 8) zudringen und durch das Zusammenwirken der beiden Sprin- gestorben am 14. März 1927 in Wien). Die Wiener. Schach- 0 5,.—0 LIS—e7 36. St3—g5 5 hY-h6 ger die gegnerische Stellung auf dem Damenflügel Weiter gemeinde wird Max Weiß, der als Mensch von geradezu vor⸗ 7 12—53 47—46 25 8 0 1 8 5 0 2 zu unterhöhlen.— 5. Sehr gut gespielt. Der weiße Turm. bildlicher Bescheidenheit War, ein ehrendes Andenken 1 E 1 3 29 KI23 n6dca5 9195 den 0 der be— 75 er 789 5 1 die Nummer Aarcn g 1 2 2 5 4 2 wieder schlägt, Sal zieht.— 6. Um über en Pun zu das XI. Trebitsch-Gedenkturnier sowie einen Rückblick und 90 1 5 0 5.88 1* bedrohen.— 1. Der König muß herbeieilen, um den Bfz zu Vorschau auf Newyork. Hierbei ist der Brief von N. L. Ee- 11, Bdteb3 Scb Daß 42. DlSctꝰ Dbz2-ci decken.— 8. Der Bb2 ist nicht mehr zu deken.— 9. Drohend derer, dem Sekretär des Newyorker Komitees vom 10. Dezbr. 10 13 4— 50158 1 1 10. Durch diesen genialen Zug rettet der Anziehend an Dr. Emanuel 1 116 5— 0 g3— 21 as Remis. Sechsmeisterturnier zum ruck gebracht ac enntnis⸗ 14. Sbi—d2 TI8—ed 4 Fhz-hI 85.—84 j a il⸗ 0 4. S nahme dieses Briefes kann die Behauptung, daß Laskers Teil⸗ 16. a 2850b5 15 8 Aus dem Schachleben nahme am Newyorker Turnier durch Lederer oder gar durch 17. 842—1 S2Sbs 48. KB— 12* Beim Jubiläumsturnier des Schachklubs Ludwigshafen Capablanca hintertrieben wurde, nicht länger aufrecht er- 18. Tatdcag Tcbyca8 49. C3K4 Scꝰcbd ging als erster Sieger mit%½ Punkten Schachmeister H. fhalten werden. Es muß im Gegenteil zugestanden werden, 19. Ddi—c2 SfE- d7 9 50 Sbi- ca Khö—g7 Hussong-Ludwigshafen heivor. Den zweiten und dritten[daß Lederer sich die erdenklichste Mühe gab, Emanuel Lasker 20. Lei— es Sd7c5 51. Kh2—g3 86—85 Preis teilten mit je 3 Punkten B. Müller und Blum vom für die Teilnahme zu gewinnen. Es bleibt nun abzuwarten, 21. Tei-di Scs-d3 52. Kg3—13 Kg7- 16 Schachklub Mannheim. Anschließend an diesen Wettkampfwas letzterer zu der Veröffentlichung des Briefwechsels 2 22. Sts ſel Sba=es 53. Kis—e3 Kfö—e7 fand ein Tombolaturnier statt. sagen hat und ob er— Was das Newyorker Meisterturnief 23.—2 1* Mettkampf. In einem kürzlich abgehaltenen Wettkampf1928 anbelangt— auf seinem unversöhnlichen Standpunk 05 1* 51 56. Sdl—12 8 8 der Dossenheim gegen den Schachklub verharrt.— Sd2— 55 57. Kd2— 25 leckargemünd mit 6½:2. ͤ—!!!kß———— 75 58. 2 7 5* Der Kampf um die Weltmeisterschaft zwischen Capa- Nde Mannhe ne tung G..b 85 Manageln, 8 6, 2 28. Se1—02 Lds—bs 59. Kbi—52 Scß b5 blanca und Aljechin soll am 1. September ds. Js. in Buenos- Direktion: Ferdinand Heyme. 29. Sc2— 33 Taz—at 60. Sk2—dt KI6—e7 Aires beginnen. Es werden 20 Partien Fobith Der Sieger e 5 Redakteure: Für Politit: k. V. Kurt giſcher 30. Dbt—-c2 de 61. Sbsc muß mindestens 6 Partien gewinnen. nentschiedene Par- Sport und Neues aus aller 1 Welt. V. N. Schönſelder baebele 31 Dæeꝛz di a7 emis tien zählen nicht. Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher— Anzeigen: Dr. W. E. 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