—— ergreifung aufgeboten; doch wurde Dandet nicht gefunden, Montag, 27. Juni Noue Bezugspreiſe: In Mann eim u. ln ebung frei ins Haus Herart die Poſt mon 11 ma rt ch⸗ ei evtl. Aend erung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe n Abreſſe enn i i int wo 5 zeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12mal. Fernſprecher: 24944.24945.24951.24952.24953 Erlaß von Haftbefehlen Der Juſtizminiſter hat noch geſtern abend die icherheitspolizei angewieſen, Leon Daudet und deleſte zu ſuchen und wieder zu verhaften. Gleichzeitig läßt man durchblicken, daß Leon Daudet, falls er entdeckt wer⸗ den könnte, nicht mehr auf Begnadigung rechnen könne. Der Grund zu dieſem Beſchluß liege darin, daß Leon Daudet ſich hätte wieder dem Gefängnis ſtellen ſollen, als er erfuhr, daß ſeine Freilaſſung auf einem Irrtum beruhte. Der Kommuniſt emar dagegen, der ſich nicht verſteckt hält, wird vorläu⸗ fig nicht verhaftet werden und zwar auf Grund des Uſus, wonach einem Gefangenen nach Erledigung aller In⸗ ſtanzen eine Friſt von 10 Tagen gewährt wird, um ſich dem Gefängnis zu ſtellen. Im Innenminiſterium und bei der Telephonverwaltung dementiert man, daß die Royaliſten im entſcheidenden Augen⸗ blick alle Telephonlinien nach dem Innenminiſterium beſetzt gehalten hätten. Die Telephonverwaltung hat Weiſung erhal⸗ ten, ein Plan auszuarbeiten, damit alle Miniſterien und ſtaatlichen Verwaltungszweige durch Sonderleitungen direkt miteinander verbunden werden können, ſodaß Myſti⸗ fikationen wie die vom Samstag unmöglich würden. Außer⸗ dem iſt auch ſtrenge Weiſung gegeben worden, daß in Zukunft rancaiſe“ hat erklärt, daß Daudet ſich unter keinen Umſtän⸗ den freiwillig wieder im Gefängnis ſtellen werde, man möge ihn ſuchen. Vergebliche Suche in Perpignan Als geſtern das Gerücht auftauchte, Daudet werde in einer großen Ropyaliſtenverſammlung in Perpignan ſpre⸗ chen, wurde eine ganze Gendarmeriebrigade zu ſeiner Wieder⸗ 25 49— 2 2 L Die parlamentariſche Geſchäſtslage Berlin, 25. Juni.(Von unſ. Berliner Bürv.) Ueber die parlamentariſche Geſchäftslage läßt ſich jetzt ein ungefährer Ueberblick gewinnen. Die Vorbereitungen für den Entwu 1f es Schulgeſetzes werden, wie uns von ainer Seite, die darüher unterrichtet ſein muß, verſichert wird, im Reichs⸗ miniſterium des Innern, wenn man ſo ſagen darf, mit ängſt⸗ icher Vertraulichkeit behandelt. Außer Herrn von Kendell und ſeinem aus Württemberg gekommenen neuen Helfer, iſt ber den Inhalt und das gegenwärtige Stadium des Ent⸗ wurfes niemandem etwas bekannt. Ganz allgemein, auch in eichsratskreiſen, nimmt man an, daß der Entwurf keines⸗ alls in der Sommertagung noch an den Reichstag gelangt, wie man denn auch hier unſere Anſchauung teilt, daß der Reichstag vorzeitig auseinander gehen wird und ihn keine Aufgaben von Belang, vornehmlich nicht ſolche mit in⸗ nerpolitiſchem Zündſtoff mehr beſchäftigen werden. Die end⸗ gültige Entſcheidung über die Schulfrage ſoll in einer Kabi⸗ nettſitzang fallen, die allerdings erſt nach der Rückkehr des ußenminiſters aus Oslo anberaumt werden wird, da dieſe wichtige Angelegenheit einen Beſchluß des Geſamtkabinetts erheiſcht. Im Laufe dieſer Woche wird, wie wir weiter hören, das Reſes über die Erwerbsloſenverſicherung dem zeichstag zugehen. Die Zollnovelle bürfte vorausſicht⸗ ich am Mittwoch an den Reichsrat gelangen und womöglich ſchon am Donnerstag das Reichstagsplenum Feſchöftig⸗ Das Geſetz über den Mieterſchutz wird in Form einer 5 oppelvorlage im Reichstag eingebracht werden. Be⸗ anntlich hatte der Reichsrat in dem umſtrittenen Para⸗ graphen über die Mieterkündigung zu Gunſten der Mieter eutſchieden, während die Regierung an ihrer gegenteiligen orderung feſthält. Infolgedeſſen wird der Reichstag das Ge⸗ 55 ſowohl in der Faſſung, in der es aus dem Reichsrat her⸗ orgegangen iſt, wie auch in der, die ihm die Regierung ge⸗ geben hat, zu verhandeln haben. b Mit dem Sperrgeſetz für die Fürſtenabfindung ver⸗ alt es ſich ſo, daß eine Verlängerung nach den Abſichten der Regierung kaum mehr in Frage kommt. Man hält eine ſolche erlängerung nicht mehr für nötig, da die Fürſten eine Ver⸗ nilichtung eingegangen ſind, bis zum 31. Dezember keinen ſenen Prozeß anzuſtrengen. Dieſe Erklärung liegt dem Reichs⸗ unenminiſterium vor. Ob die Regierung ſie veröffentlichen Sird, ſteht noch dahin. Wie die Frage der Abfindung der kandesherren ſich regeln wird, iſt noch nicht entſchieden. Der Stand der Pariſer Verhandlungen 505 Berlin, 27. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) eber den Stand des deutſch⸗franzöſiſchen H andelskon⸗ — erfahren wir, daß im Augenblick in Paris noch ver⸗ 5 elt wird, wie formell die Beratungen weitergeführt wer⸗ 955 ſollen. Es ſind neue Vorſchläge aus Paris hier ein⸗ usangen, über die von den zuſtändigen Reſſorts, nämlich das würd ige Amt und das Reichsinnenminiſterium, beraten Wärt Wie nach dem 1. Juli, an dem bekanntlich das gegen⸗ rtige Proviſortum abläuft, die Dinge ſich weiter geſtalten erden, iſt noch nicht zu überſehen. keine Gefangenen mehr ohne ſchriftliche Unterlage aus der Haft entlaſſen werden können. Der Chefredakteur der„Action — Abend⸗Ausgabe . Auf der Cuche nach Daudel weder in der Verſammlung noch in den ſämtlichen durch⸗ ſuchten Zügen nach Perpignan. Sémaxr, der mitfreigelaſſene Kommuniſt, iſt mittler⸗ weile in ſeine Wohnung zurückgekehrt und hat er⸗ klärt, er werde warten, bis man ihn wieder verhafte. Er wolle gegenüber ſeinen kommuniſtiſchen Leidensgenoſſen, die noch im Gefängnis ſitzen, nicht bevorzugt ſein und wolle vor allem den Royaliſten keinen Dank ſchuldig ſein. Dieſe haben ihn nämlich nur befreit, um, wie ſie ſelber erklären, die Sache dem leichtgläubigen Gefängnisdirektor glaubhafter zu machen. Die juriſtiſche Lage iſt augenblicklich noch nicht ganz geklärt. Die Freigekommenen ſelber ſind nicht ſt raf bar, ſondern lediglich ihre Befreier, die ſich unrechtmäßig Be⸗ amtenautorität angemaßt haben. Sie können dafür mit 2 bis 5 Jahren Gefängnis beſtraft werden. Interpellationen in der Kammer Die Köpenickiade der Camelots du Roi wird in der Kam⸗ mer ein für die Regierung peinliches Nachſpiel haben. Die Sozialiſten haben eine Interpellation über den Vorfall in der Kammer eingebracht, die vorausſichtlich bereits am Dienstag zur Diskuſſion gelangt. Die Pariſer Preſſe äußert allgemein große Heiterkeit über die irrtümliche Frei⸗ laſſung Leon Daudets und ſeiner Mitgefangenen. Dieſer waghalſige und raffinierte Trick der Royaliſten wird als eine der größten Myſtifikationen in den franzöſiſchen Gerichts⸗ annalen bezeichnet. Man zieht den Vergleich mit der ſoge⸗ nannten Köpenickiade. Viele Blätter dagegen bezeichnen die Angelegenheit als bedenklich. Die„Ere Nouvelle“ er⸗ klärt. die Camelots du Roi ſeien für die franzöſſſche Dewo⸗ kratie ebenſo gefährlich, wie es die Schwarzhemden für die italieniſche waren. Die italieniſchen Demok aten hätten die Dinde ibnen Lauf neſſmen laſſen. Man mine wos efngofyyßfen heuerlichſte Myſtifikation des Jahrhunderte. liſt. Das Petit Journal ſagt, edee iſt dies die unge⸗ 2 „Elſaß!Sedan aufgehalten, daß ein deutſches Schiff den Namen„Elſaß“ führe. Da das betreffende Linienſchiff ſchon 1903 vom Stapel gelaſſen iſt, hat ſich ſelbſt der„Vorwärts“ dahin ausgeſprochen, daß kein Grund vorliege, dieſes nach einem damaligen Teil des Reiches genannte Schiff umzubenennen. Wie ſehr man aber bei uns immer darauf bedacht geweſen iſt, franzöſiſche erſten in den 7b0er Jahren auf deutſchen Werften gebauten Kreuzerfregatten erhielten beim Stapellauf die Namen„Leip⸗ zig“ und„Sedan“. Als dann aber beſtimmt wurde, daß Prinz Heinrich von Preußen als Kadett an Bord der Fregatte„Se⸗ dan“ eine Fahrt nach Oſtaſien machen ſollte, verfügte Bis⸗ marck, daß das Schiff umgenannt wurde und als„Prinz Adalbert“ die Reiſe antrat. Bismarck, der niemals eine Pre⸗ ſtigepolitik am falſchen Platze getrieben hat, befürchtete, es könnte, wenn das deutſche Schiff in irgend einem Hafen mit franzöſiſchen Kriegsſchiffen zuſammenträfe, zwiſchen den bei⸗ derſeitigen Beſatzungen zu Reibereien kommen und beugte dem in aller Stille vor. 9 105 Was würde nun aber Poincars ſagen, wenn jemand in Deutſchland auf den Gedanken käme, den Namen„Sedan“ irgendwie ausſpielen zu wollen. Das fällt bei uns niemandem ein. Es ſind auch nicht wir, ſondern die ehemaligen Verbündeten des Herrn Poincars, die uns damit überraſchen. Die General Motors Co., die Konkurrentin Henry Fords, iſt nach ſeinem Vorbilde dazu übergegangen, nicht mehr ganze Kraftwagen zu verſenden, ſondern ſie ſehr viel rationeller in Teilen zu verſchicken und ſie am Beſtimmungs⸗ ort durch Arbeiter des Landes montieren zu laſſen. So hat ſie in Borſigwalde bei Berlin ein ſolches Werk errichtet, wo ihre Wagen durch deutſche Arbeiter zuſammengeſtellt werden. Dieſes Werk empfiehlt nun einen Wagen, der die Marke „Sedan“ trägt und anſcheinend nur in Deutſchland auf den Markt gebracht wird. Von welchen geſchäftlichen Motiven ſich die amerikaniſche Autofabrik dabei leiten läßt, braucht wohl nicht auseinandergeſetzt zu werden. Die Tatſache ſelber aber zeigt wieder einmal, wie wenig ein Volk in die Pſyche des anderen einzudringen vermag. Sollte Poincars auf der Suche nach neuen deutſchen Sünden eines Tages den„Sedan⸗Wagen“ der General Motors Co. entdecken, ſo mag er ſich nur gleich an ſeine Freunde nach Detroit und Waſhington, aber nicht nach Berlin wenden. Gf Die deutſch öſterreichiſche Nechtseinheit war auf der Feſttagung des öſterreichiſchen Richtervereins, die aus Anlaß ihres zwanzigjährigen Beſtehens in Wien ſtatt⸗ fand, Gegenſtand beſonders hochgeſtimmter Kundgebungen. Juſtizminiſter Dr. Dinghofer teilte mit, daß der Straf⸗ geſetzentwurf nunmehr auch vor den Nationalrat kommen niſterialdirektor Dr. Kieſow Grüße und Glückwünſche. Seine Anſprache erntete ſtürmiſchen Beifall, als er mit dem Wunſche ſchloß, daß in einem neuen Reich deutſcher Nation der Richter in Wien und Berlin, in Graz und in Köln, in Innsbruck und in Königsberg Recht nach gleichem und ge⸗ neinſamem Recht ſprechen möge. annheimer 4 berderung vorhehalten. Poſtſcheckkonto 17500 Karl —— eſchaſtstele g0 2 cupt NebenſtelleR 1546 2 8 aſſermannhaus). Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr.ö, chwetzingerſtr. 19,20 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ In ſeiner Hetzrede in Luneville hat ſich Poincars darüber Empfindungen zu ſchonen, hat gerade Bismarck bewieſen. Die werde. Für den Reichsjuſtizminiſter Hergt überbrachte Mi⸗ Preis 10 Pfennig 1927— Nr. 290 Anzei reiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Kalbnelzeile fle Aaagen. Anzeigen 0,40 4. M. Nenamen dee eigen⸗Vorſchriften für be e, en dale eede „ jen uſw. 5 efallene od. beſchrindde Cer rüchen für 997 irberſpgtet Aufne e von Anzeigen. Au—— Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Beilagen: Sport und Spiel. Aus Seit und Leben. Mannheimer Srauenzeitung. Unterhaltungs⸗Beilage. Aus der Welt der Cechnik. Wandern und Neiſen. Geſetz und Necht Das ſachſiſche Meiſterſtäk (Von unſerm Dresdner Mitarbeiter) Man konnte ſich verſchiedene Löſungen der ſächſiſchen Kriſe denken. Mit lobenswertem Eifer haben die ſächſiſchen Land⸗ tagsabgeordneten unter Führung der Deutſchnationalen nach der ſchlechteſten Löſung geſucht. Und ſie haben, das muß man unumwunden eingeſtehen, dieſe ſchlechteſte Löſung auch gefunden. Wenn ſich nicht beſondere Dinge ereignen, ſo wird das künftige ſächſiſche Kabinett folgendermaßen ausſehen: Miniſterpräſident: Heldt(Altſoz.), Miniſter des Innernz Dr. Apelt(Dem.), Kultusminiſter: Dr. Kaiſer(D. V..), Finanzminiſter: Weber(Wirtſchaftsp.), Wirtſchaftsminiſter: Geheimrat Dr. Krug v. Nidda(Deutſchnat.), Arbeits⸗ miniſter: Elsner(Altſoz.) und Juſtizminiſter: Dr. v. Ju⸗ metti(Aufwetrungsp.). Die Zahl der Miniſterien iſt alſo durchaus gleich geblieben und nur im Wirtſchaftsminiſterium und Juſtizminiſterium hat ein Wechſel ſtattgefunden. Der vortreffliche Juſtizminiſter Bünger(D. V..), früher Reichsanwalt in Leipzig, hat dem ſehr jugendlichen Leipziger Privatdozenten Dr. v. Fumetti weichen müſſen, den die Auf⸗ wertungskonjunktur an die Oberfläche geſpült hat. Dr. Krug v. Nidda, früher Kreishauptmann von Dresden, iſt ein er⸗ probter und tüchtiger Verwaltungsbeamter, der durchaus am Platze iſt und die Phraſe der jüngſten Vergangenheit durch ſachliche Arbeit zu erſetzen ganz gewiß imſtande iſt. Wie man dieſe Löſung auch drehen und wenden mag: das hätte man viel beſſer ſchon vor ſechs Wochen haben können, wenn die Deutſchnationalen nicht jeden Blick für das politiſch Mögliche und für die politiſchen Imponde⸗ rabilien hätten vermiſſen laſſen. Mit tauſend Maſten zogen ſie aus, pochten auf ihre Rechte als der ſtärkſten nichtſoziali⸗ ſtiſchen Landtagsfraktion und forderten. Forderten mehr, als ſie im Januar dieſes Jahres gewollt hatten. Nämlich die Verringerung des ſächſiſchen Kabinetts auf fünf Miniſterien, bei Beibeßaltung von ſieben Miniſterien aber beanſpruchten ſie zwei Miniſterſttze und lehnten eine Beteiligung der Alt⸗ ſozialiſten mit zwei Miniſterien an einem Kabinett ſchroff ab, an dem ſie beteiligt werden ſollten. Schließlich aber be⸗ gnügten ſie ſich mit ſechs Miniſterien, um dann aber, als der Bruch erfolgen ſollte, umzufallen und ihre früheren For⸗ derungen fahren zu laſſen. Vor ſechs Wochen noch wäre eine ſolche Haltung der Deutſchnationalen ſehr begrüßenswert ge⸗ weſen und hätte von großem politiſchen Weitblick gezeugt; heute ſtehen ſie auf einem Trümmerhaufen, und man kann ihr Verhalten höchſtens noch milde als eine Politik der ver⸗ paßten Gelegenheiten benrteilen. Schon damals wurde den Deutſchnationalen das Wirtſchaftsminiſterium an⸗ geboten. Es hätte damals keiner weiteren großen Verhand⸗ lungen bedurft, da ſich die Mehrheit der demokratiſchen Frak⸗ tion doch entſchieden hatte, zu ihren Verſprechungen zu ſtehen, und die Altſozialiſten ebenfalls zu offener Zuſammenarbeit mit den Deutſchnationalen bereit waren. Die Beſprechungen waren auch vollſtändig zum Abſchluß gekommen, ſodaß man mit einer reibungsloſen Umbildung der Regierung zum 1. Juni glaubte rechnen zu können. Inzwiſchen aber hatte die ſchärfere Richtung in der deutſchnationalen Land⸗ tagsfraktion die Oberhand bekommen, die Führung der Ver⸗ handlungen an ſich geriſſen und ſtellte Forderungen, die namentlich die Altſozialiſten mit Rückſicht auf ihr junges Parteigebilde und die haßvolle Feindſchaft von links nicht glaubten erfüllen zu können. Mit jeder neuen Verhandlung zwiſchen den Regierungsparteien, die doch einmal zuſammen⸗ arbeiten mußten, wenn ſie das Land nicht dem Zeignerradi⸗ kalismus überantworten wollten, wurde die an ſich einfache politiſche Lage mehr und mehr verwirrt. Die neuen Wort⸗ führer der Deutſchnationalen vergaßen, daß auf Jahre hin⸗ aus bei der ſozialen und politiſchen Struktur Sachſens nur eine Politik der Mäßigung, der gegenſeitigen Verſtändigung und weitſchauender politiſcher Klugheit getrieben werden kann. Schließlich hatte man ſich ſo rettungslos in die Sack⸗ gaſſe verrannt, daß nur ein kräftiger Schwerthieb das Knäuel noch entwirren konnte. Dies wäre vielleicht durch einen offenen Bruch geſchehen, der von einem großen Teil der Demokraten und einem verſchwindenden Bruchteil der Altſozialiſten ſehnlichſt gewünſcht wurde, da dieſe beiden Teile nach wie vor nach einer Zuſammenarbeit mit den Ra⸗ dikglſozialiſten, meiſt aus eigenſüchtig⸗politiſchen Beweggrün⸗ den, ſtrebten. Als die Gefahr des Bruches und damit einer drohenden Neuauflage des Zeignerkommunismus in Sachſen akut wurde, entſchied ſich die Mehrheit der deutſchnationalen Fraktion, wenn auch nur mit wenigen Stimmen, für die Po⸗ litik der Mäßigung und Verſtändigung, deren Ergebnis in dem oben geſchilderten wahrſcheinlichen Kabinett vorliegt. Man kann getroſt von einer ſtillen Koalition von Deutſch⸗ nationalen bis Altſozialiſten ſeit dem Januar 1924 reden, mit deren Ergebnis die Deutſchnationalen durchaus zufrieden ſein konnten, zumal ſie ſich durch ihre kluge Mäßigung nicht nur im Lande Sachſen, ſondern auch darüber hinaus großes mora⸗ liſches Anſehen erworben hatten. Dieſe Zuſammenarbeit zwi⸗ ſchen Deutſchnationalen und Altſozialiſten, die ſich in den beſten Formen vollzog und in ſich ſelbſt den lange erſehnten politiſchen Fortſchritt trug, deſſen ſich andere Staaten ſchon längſt erfreuen, zeigte ſowohl nach innen als auch nach außen alle Merkmale einer glückverheißenden Zukunftsentwicklung. Im Lande Sachſen ſelbſt erfreuten ſich die Deutſchnationalen ob dieſer Politik eines wachſenden Anſehens, das bei Neu⸗ wahlen namentlich gegen Wirtſchafts⸗ und Aufwertungspartei zweifellos wieder einen ſtarken Ausdruck gefunden hätte. Durch ihre unverſtändige Politik während der ganzen Regie⸗ rungskriſe enen haben ſie einen großen Teil dieſer Wert⸗ ſchätzung verſcherzt und die leichten Spannungen, die zwiſchen eitung 2. Seite. Nr. 290 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ansgabe) Montag, den 27. Juni 1925 ihnen und den anderen Partelen noch vorhanden waren, merklich verſchärft. Vor allem aber haben ſie der links⸗ radikalen Agitation Vollwaſſer auf die Mühlen geliefert. Die Altſogialiſten, die ohnehin ſich nur mit großer Mühe gegen den Radikalismus behaupten, durchſetzen und vorwärts kom⸗ men können, werden durch die geſchickte Agitation der Links⸗ Tradikalen ſchwer zu leiden haben, zumal durch das ganze Drum und Dran den ſächſiſchen Radikalen eben Waffen auf dem Präſentierteller angeboten worden ſind, die dieſe nie er⸗ Hofft und erträumt haben. Auch die Aufwertungspartei wird ich bei den Deutſchnationalen für deren Politik bedanken können, die ihnen ein ſtarkes parlamenkariſches und nol tiſches Reljef verſchafft hatten. Endlich aber hat das Land Sachſen ſelbſt, das ſich ſtets über Zurückſetzung im Reiche und in anderen Ländern beklagt, durch die troſtloſe Politik der letzten Wochen keine Stärkung ſeines Anſehens draußen er⸗ Auch ſolche Urteile, wie ſie längſt ſchon zu einem eſten Beſtandteil der deutſchen ö Sachſen gehören, haben ihre Gründe. Ueberall, wohin man ſieht, erblickt man alſo einen wüſten Trümmerhaufen. Es wird beſonders ernſter und kluger Ar⸗ Heit bedürfen, um alle die Schäden wieder auszumerzen und der neuen Regierung im Lande das Anfehen zu verſchaffen, das ſie unbedingt gebraucht, um fruchtbringende Arbeit im Intereſſe der Allgemeinheit leiſten zu können. Man wird ſich aber hüten müſſen, von einem ſchnellen Ende dieſer Regie⸗ Tung zu orakeln. Die Dinge in Sachſen tragen ihre eigenen Geſetze in ſich, die niemand anzutaſten wagen darf, wenn er nicht das alte Unheil wieder heraufbeſchwören will. Der ſtärkſte Kitt der neuen Regierung iſt die Notwendigkeit, eine Wiederkehr jener Zuſtände von 1923 unter Zeigner zu ver⸗ hindern, die der ſächſiſchen Wirtſchaft im In⸗ und Auslande die ſchwerſten Wunden geſchlagen haben. Es iſt alſo durch⸗ aus möglich, daß dieſe Regierung ein längeres Leben haben wird, als dem Linksradikalismus recht iſt, zumal auch Jahre dazu gehören, um den Schaden wieder gutzumachen, den die Aunſinnige Politik der letzten Wochen angerichtet hat. Und ſchließlich iſt es ja eine Binſenwahrheit, daß Mißgebucten ſehr häufig das längſte und zäheſte Leben haben ——— Internationaler Handelskammerkongreß Heute vormittag iſt in Stockholm in Anweſenheit des Königs, des geſamten ſchwediſchen Kabinetts und des diplo⸗ matiſchen Korps der vierte Kongreß der internationalen Han⸗ delskammern, an dem 1100 Delegierte teilnehmen, eröffnet worden. Am ſtärkſten iſt Deutſchland mit 200 Delegier⸗ ten vertreten. Unter den deutſchen Delegierten beſindet ſich Franz v. Mendelſohn, Geheimrat Kaſtel, Kommerzien⸗ rat Louis Hagen, Generaldirekttor Reuſch, A. Flinſch, Dr. Sorge, Dr. Silverberg, Direktor Lange⸗Opel. Auch der Völkerbund iſt durch den Leiter der Wirtſchafts⸗ ſektion, Sir Artur Salter, offiziell vertreten. Der Ver⸗ treter des Völkerbundes wird einen Vortrag über die praktiſche der Beſchlüſſe der Weltwirtſchaftskonferenz halten. Der Stockholmer Bankier Wallenberg begrüßte als Vorſitzender der ſchwediſchen Gruppe die Teilnehmer und ſtellte das Programm des Kongreſſes auf: Erweiterung der Handelsbeziehungen zwiſchen den einzelnen Ländern, Her⸗ ſtellung freundſchaftlicher Verbindungen zwiſchen den Natio⸗ nen zur Aufrechterhaltung des Weltfriedens. Der vorläufige Präſident des Kongreſſes, Alan Anderſſon, ſtellte als Ziel des Kongreſſes in ſeiner Eröffnungsrede den Abbau der Handelsſchranken auf. Man bürfe nicht an den Handelsſchranken des Nachbarn Kritik üben; denn um etwas du erraichen, müßten die Länder erſt bei ſich ſelbſt den Abbau verſuchen, um dadurch einen erſten großen Schritt zu tun. Man müſſe ruhig eingeſtehen, daß die Lebensbedingungen der Welt ſehr verſchlechtert wurden, weil die ſelbſtgebauten Schranken zu hoch ſind. Tſchangtſolin beantragt Waffenſtillftand Nach einer Meldung aus Schanghai ſteht ein Waffenſtill⸗ Ne e Tſchangtſolins an ſeine Gegner unmittelb evor. Nach Auffaſſung unterrichteter Kreiſe ſtellt dieſe aßnahme eine 8 Hanten Handlungsweiſe Tſchangtſolins dar. Nanking und Hankau werden nicht zuſtimmen. Engliſche und amerikaniſche Truppen nach Tientſin Am Sonntag wurde ganz plötzlich der Abtransport eng⸗ liſcher und amerikaniſcher Truppen nach Tientſin angeordnet. Die erſten Truppen ſind bereits abgegangen. Dieſe über⸗ raſchende Maßnahme wurde durch engliſche Nachrichten ver⸗ anlaßt, daß die iseſe gegen Schantung demnächſt be⸗ ginne. Tſchiangkaiſchek will ſich angeblich mit 50 000 Mann an der Offenſive beteiligen. In engliſchen Kreiſen rechnet man mit baldiger Beſetzung Tſinanfus. ffentlichen Meinungen über ar gloty⸗Sturz in Newyork Die Anleihe in Amerika mißglückt? Seit Samstag hat an der Newyorker Börſe eine Zloty⸗ Baiſſe eingeſetzt, die Warſchau in höchſte Unruhe verſetzt. Die verſchiedenſten Gerüchte laufen darüber um. Danach ſol⸗ len die Verhandlungen über die Anleihe von Amerika a b⸗ gebrochen ſein. Das polniſche Blatt„Clos Prawdy“ dementiert dieſe Gerüchte etwas flau mit der Mitteilung, daß die Verhandlungen nicht abgebrochen ſeien, aber daß„die Be⸗ dingungen des endgültigen Abſchluſſes der Anleihe noch Gegenſtand beſonderer Prüfung“ ſeien. In Warſchau wird ernſtlich mit einemneuen Zlotyſturz gerechnet. urückſetzung der Deutſchen in Oberſchleſien J Berlin, 26. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) Das ſeit der vorletzten Tagung des Völkerbundsrates in Genf ab⸗ geſchloſſene oberſchleſiſche„Schulkompromiß“ ſtellt ſich, wie der„Lokal⸗Anzeiger“ aus Kattowitz meldet, als eine un⸗ geheuerliche Hintanſetzung der berechtigten Anſprüche auf die deutſche Erziehung der Kinder heraus, die von ihren 8 für die deutſche Minderheitsſchule angemeldet worden ſind. Nach der„Polonia“ hat der Schweizer Schulfachmann Maurer nämlich das Material üher die Sprachprüfung von 179 Kindern der gemiſchten Konfeſſionen zugeſtellt. Präſident Calonder ſtellte feſt, daß 70 v. H. dieſer Kinder der deutſchen Minderheitsſchule zugeführt werden ſollen, da den übrigen „alle Kenntniſſe der deutſchen Sprache abgingen!“ Das Blatt meint, daß, wenn das Ergebnis der Prüfung hei allen Kin⸗ dern in demſelben Verhältnis ausfällt, 5400 für die deutſche Schule angemeldeten Kinder zwangsweife den polniſchen Schulen und nur 3600 Kinder den deutſchen Minderheitsſchu⸗ len zugeführt werden würden. Eigenartige Methoden des oberſchleſiſchen 5 Wojewoden Wie die„Rezespospolita“ zu melden weiß, hat die Straf⸗ kammer in Kattowitz die Beſchlagnahme der Zeitung „Polonia“ durch die Behörden wegen eines Gerüchts über Ausſchreitungen der oberſchleſiſchen Aufſtändiſchen für un⸗ rechtmäßig erklärt. Für die materielle Schädigung wird die„Polonia“ einen Schadenserſatzanſpruch gegenüber den Staatsbehörden geltend machen. Dieſe gerichtliche Entſcheidung hat einen geradezu grotes⸗ ken Erfolg bei dem oberſchleſiſchen Wojewoden Grazinski aus⸗ gelöſt. Statt nun etwas vorſichtiger in der Beſchlagnahme von Zeitungen vorzugehen, beſchlagnahmte er auch die Aus⸗ gabe der„Polonia“, in der das Gerichtsurteil über die falſche Beſchlagnahme veröffentlicht wurde. Die Schulprüfungen in Oſt⸗Oberſchleſien Berlin, 27. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Nachricht über den für Deutſchland höchſt unbefriedigen⸗ den Ausfall der Schulprüfungen in Oſt⸗Ober⸗ ſchleſien trifft inſofern zu, als der größte Teil der Kinder, die der Prüfung unterzogen wurden, in der Tat den polniſchen Schulen zugewieſen wurde. Dieſes Ergebnis darf indeſſen nicht nerallgemeinert werden, inſofern als zu berückſichtigen iſt, daß ein großer Teil der Kinder die ſeinerzeit angemeldet worden waren— es handelt ſich um 7000— in die deutſche Minderheitsſchule gekommen ſind, ſodaß der Prüfung, die in Genf vereinbart worden iſt, nur ein verhältnismäßig geringer Prozentſatz der Kinder unterlag. Außerdem hat es den Au⸗ ſchein, als hätten die polniſchen Schulbehörden bei dieſer erſten Prüfung alle die Fälle herausgeſucht, in denen ſie eine günſtige Entſcheidung erwarten konnten. Das ganze Ziffern⸗ material wird in den nächſten Tagen bekannt gegeben werden und erſt dann läßt ſich ein endgültiges Urteil fällen. Der Streit um die Outbefeſtigungen Berlin, 28. Zuni.(Von unſerem Berliner Büro) Die Streitfrage der Oſtbefeſtigungen dürfte, wie nvon zuſtändiger Seite beſtätigt wird, im Laufe der nächſten Woche endgültig aus der Welt geſchafft werden. Ein beſonderer Kabinetts⸗ beſchluß über die Durchführung der Formalitäten beſagt, daß die in Ausſicht genommene Regelung ſchon leit längerer Zeit die Billigung des Kabinetts gefunden hat. Die Regelung iſt bekanntlich ſo gedacht, daß ein oder zwei Militärſachver⸗ ſtändige der Alliierten von deutſcher Seite aus eingeladen werden ſollen, um ſich die Zerſtörungen anzuſehen. Ein ge⸗ nauer Termin iſt noch nicht feſtgeſetzt, auch iſt keine beſtimmte Zeitdauer für die Beſichtigung in Ausſicht genommen. Deutſhe Loltpane Heute-Abend 8 Uhr, findet im oberen Nebenzimmer beß „Landkutſche“ D 5, 3, eine Mitgliederve ſtatt, in der die Herren Dr. Florian Waldeck, M. d. L. über„Die Wahlreform, Hauptſchriftleiter Kurt Fäſcher über„Die politiſche Lage ſprechen werden, wozu wir unſere Mitglieder freundlichſt ein⸗ laden. Der Vorſtand⸗ rfſammlung 4 85 Dr deeer ee Gegen Sinowjew und Trotzki Das Zentralkomitee der Komintern hat, wie aus Motz kau gemeldet wird, in ſeiner letzten Sitzung den Aus chi Trotzkus und Sinowjews aus dem Zentralkom i wegen Schädigung der Parteidiſziplin und Parte angehörigkeit beſchloſſen. * Autozuſammenſtoß— 10 Verletzte Berlin, 27. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) Einr der ſchwerſten Automobilunfälle der letzten Wochen 9 eignete ſich heute Nacht in Zehlendorf⸗Weſt. 10 973 ſonen wurden verletzt. Der Unfall ereignete ſich auf 175 Potsdamer Chauſſee, auf dieſer langen, breiten, zum übe, mäßigen Raſen verführenden Straße. Als der Führer eine Magdeburger Privatwagens, der ſich auf dem Heimweg he⸗ fand, einen vor ihm fahrenden Omnibuswagen überholen wollte, ſchaltete er, um den Wagen beſſer überſehen zu können, den Scheinwerfer ein. In demſelben Augenblick kam aus 105 entgegengeſetzten Richtung eine Kraftdroſchke für dre Fahrgäſte, die jedoch mit 7 Perſonen beſetzt war. Der Chauf⸗ feur der Droſchke, durch die Perſonen, die neben ihm auf dem Führerſitz ſaſſen, ohnehin behindert, wurde überdies durch das plötzliche Scheinwerferlicht geblendet und konnte dem Magbe⸗ burger Wagen nicht mehr ausweichen. Beide Automobile 7 fanden ſich in höchſter Geſchwindigkeit, ſo daß die Wucht de Zuſammenſtoßes ungeheuer war und alle Inſaſſen beider Wagen erhebliche Verletzungen davontrugen. Da a Augenzeugen des Unfalls verletzt ſind, konnte die Schuldfrage noch nicht endgültig geklärt werden. Zum Tode verurteilter Raubmörder — Schwerin, 27. Junt. Vom Küſtriner Schwurgericht wurde der Friſeur Beck aus Roſtock wegen Raubmordes zum Tode verurteilt. Er hatte Ende Januar 1926 den Schnitte Jofeph Putlowski erſchoſſen und ſeiner Barſchaft von 500 M beraubt. Typhus bei Merſeburg — Merſeburg, 27. Juni. In Schafſtädt bei Merſeburg ſind 20 Perſonen, meiſtens Kinder, am Typhus erkran Die Erkrankungen ſollen auf den Genuß von Speiſeeis zn⸗ rückzuführen ſein. Die Typhusverdächtigen wurden nach Halle und Merſeburg gebract. e Ein Boot mit drei Inſaſſen gekentert —KLolberg, 27. Juni. In der Nähe von Kreuz bei der Draziger Brücke kenterte ein Boot, in dem ſich drei Perſoneß befanden. Die drei Inſaſſen ertranken, ohne dah polniſche Grenzbeamte, die in der Nähe waren, etwas zu ihre Rettung unternahmen. Methode Groſaveſeu macht Schule — Wien. 27. Juni. In Mähriſch⸗Oſtrau ſpielte 10 am Sonntag ein Ehedrama ab. das ein bewußtes Gegenſten des Falles Groſavescu bildet. Die Frau des Fabrikante Echinger machte, weil ſie ſich vernachläſſigt fühlte, na ihrer Rückkehr von Wien, wo ſie als Zuhörerin dem Proz Groſavescu beigewohnt hatte, ihrem Ehegatten Vorwürſe⸗ wobei ſie ſagte, allen Männern, die ihre Frauen vernachläſſig ten, müſſe es gehen wie Groſavesen, während der Mann ige vorwarf, ihm Zyankali heimlich entwendet zu haben, weil f etwas gegen ihn im Schilde führe. Es kam zu Tätlichkeiten in deren Verlauf der Fabrikant ſeine Frau durch 18 Kopfſchüſſe tötete. Die Frau hatte in ihrem Be einen Revolver mit 5 Patronen verſteckt. — Münchener Vilder Von Richard Rieß Marionetten Wir ſind mitten in der Saiſon, die bisher eine rein beutſche Saiſon geweſen iſt. Die„season“ peginnt erſt in der Feſtſpielzeit Anfang Auguſt. Vollbeſetzt durchſchleichen die Rauen Fremdenautos die Stadt, und durch das Tor der Aus⸗ ſtellung„Bayeriſches Handwerk“ wanderten bereits mehr als eine Viertelmillion Beſucher. Immer der hunderttauſendſte Eintrittling“ kriegt für dieſen einen Tritt des Eintritts zas Werkzeug zu vielen anderen Tritten, nämlich ein paar J angemeſſene Schuhe als Ehrenpreis. Drum kann man den Fremden mit Recht ſagen„Macht Euch auf die Socken“ zur Ausſtellung. Wenn Ihr Glück habt, kriegt Ihr die Stiefel dazu gratis.— Aber wenn Ihr die Hallen beſucht habt, dann ſchaut Euch auch ein bißchen in dem ſcheinbar„unſeriöſen“ Teile des Ausſtellungsparks um. Unſer Südpark, das„Unter⸗ haltungs⸗Feuilleton“ nach dem inſtruktiven Material„überm Strich“, iſt das Muſter eines Vergnügungsparks, der es da⸗ rauf anlegt, nicht zu einem Rummelplatze zu werden. Auf⸗ fällt hier durch ſeinen gediegenen Geſchmack das kleine Theater⸗ chen Paul Branns, des Marionettenmeiſters, der vor zwanzig Jahren hier ſeinen Urſprung genommen hat und immer wie⸗ Jer hierher zurückkehrt. Puppenſpieler Brann iſt inzwiſchen in ganz Europa und auch ſenſeits des großen Waſſers eine be⸗ kannte und vielgefeierte Perſönlichkeit geworden. Seine Kunſt Aund ihre feinſchmeckerige Ausübung führt den Zuſchauer in ſein Kindheitsparadies zurück. Der grüne Thespiskarren des Marionettenſpielers iſt ein Wanderbote der Freude. Lebte der alte Pocei noch— er hätte an ſeinem würdigen Kunſt⸗Enkel Paul Brann ſeine ehrliche Freude. Aber— das braucht ja nicht erſt erzählt zu werden. Brann, der Reinhardt des Spie⸗ les der Puppen, der die Welt, ſo die Bretter bedeuten, am Fädchen hält und lenkt, iſt ein bekannter Mann. Neu iſt die Gabe, die er den Münchnern brachte: das von ihm und Etta Federn dramatiſterte Märchen vom„Großen und kleinen Klaus“. Dieſe prachtvolle Geſchichte vom ewigen Thema des Gegenſatzes: Klobig, aber dumm, und klein, aber oho, die in der Legende(Goliath⸗David) ihre erſte, ewige Ausdeutung ge⸗ funden hat, findet in dem Märchen eine amüſante und ſinn⸗ volle Variante. Wie ernſt und künſtleriſch wichtig man in München die Arbeit Paul Branns, des Puppenſpielers, nimmt, beweiſt der Eröffnungsabend dieſer„Uraufführung“, bei dem hobem Sinne zu verſtehenden Dileftantismus iſt die dra⸗ Studenten als Schauſpieler 85 5 Aus einer naiven Spielfreudigkeit, alſo aus einem in matiſche Kunſt überhaupt gewachſen. Der mimiſche Trieb und die Freude an der Maske iſt zu tiefſt im Menſchen verwur⸗ zelt. Daß ſich das Vergnügen am produktiven Theaterſpiel auch beim Erwachſenen vielfach erhalten hat, beweiſen bie zahl⸗ reichen Bünde„Thalia“ und die„Bühnennereine“, die es allenthalben in Deutſchland gibt, Auch in München gibt es mehr oder minder große Cireles dieſer Art, und ſie ſpie⸗ len— vor mehr oder minder großer und urteilskräftiger Hörerſchaft— jene Theaterſtücke, die in Deutſchland einen eigenen Literaturzweig bilden. Gewiſſe Verlage vertreihen ſie, die Aufführungsrechte und das Rollenmaterial, und meiſt iſt die Gewährung jener beim Bezug der Druckſachen gratis als Dreingabe zu haben. Eine Vereinigung zur Pflege der dra⸗ matiſchen Kunſt höherer Art, ein dramatiſches Dilettanten⸗Un⸗ ternehmen mit wirklich ſchönen und guten Zielen, über bloßen Zeitvertreib hinaus, beſteht ſeit einem Jahre an unſeren Münchner Hochſchulen: Dramatiſch begabte Studenten und Studentinnen haben vor einigen Semeſtern im Lichthofe unſe⸗ rer Univerſität Hebbels„Nibelungen“ aufgeführt. Der reprä⸗ ſeutable Innenbau bietet eine geradezu ideale Palaſt⸗Deko⸗ ration, Treppen ſind ohnehin heut das beliebteſte Requiſit moderner Regie und— die Wirkung des Studentenſpiels war tief und ernſthaft. Manche wirkliche Talente haben ſich hier gezeigt. Die Darſtellerin der Kriemhild hat auch bereits ein Eugagement an eine„richtige“ Bühne erhalten: an die„Kam⸗ merſniele im Münchner Schauſpielhaus“. Aus der einmaligen Auffützrung aber iſt eine„Spielſchar“ geworden, die ſich nach den„Nibelungen“ auch an andere Aufgaben machte. Kürzlich gaben die jungen Herrſchaften den„Raub der Sabinerinnen“, und es gelang ihnen beſſer als mancher Berufsbühne, den Geiſt der Schmiere ſuggeſtiv zu machen. Der Winter ſoll „Taſſo“ bringen und dies oder jenes moderne Stück.— Neben der„Nibelungen⸗Spielſchar“ pflegt der„Kutſcher⸗Kreis“ an der Münchner Univerſität praktiſches Theater. Der ſehr mo⸗ dern eingeſtellte außerordentliche Prafeſſor Dr. Kutſcher, be⸗ kannt vornehmlich auch als Biograph Frank Wedekinds, weiß die beſonders intereſſierten Mitglieder ſeines theatergeſchicht⸗ lichen Seminars eifrig zu praktiſcher Betätigung in dramati⸗ ſchen, dramaturgiſchen und darſtelleriſchen Bezirken anzure⸗ gen. Neben Expeditionen und Exkurſionen werden jetzt auch Aufführungen veranſtaltet. Natürlich möglichſt von Werken junger und jüngſter Dramatiker. Ueber das erſte Stück ſoll ein erleſenes Premierenpuhlikum: das geiſtige und künſt⸗ leriſche München in vollem Dreß feierlich zugegen war. Das Ledigenheim Es gibt heute viele Leute, die von der Kunſt nimmer vies wiſſen wollen. Es ſind bedauernswerte Menſchen. Sie be⸗ anügen ſich, daß ihnen der Staat banem et eircenseſ garen tiert: Erwerbsloſenunterſtützung und Sportwettkämpfe. 2 ſie tun ſich beſonders auf ihre Anteilnahme an Fußballmatche und Pferderennen etwas zugute und fühlen ſich als la⸗Sports⸗ leute, weil ſie den Kitzel der Senſation empfinden, der für af Zuſchauer den Hauptreiz des Anblicks ringender Kräfte hilde Die Bedeutung des Sportes iſt gewiß nicht zu unterſchätzen⸗ Aber wirkſam iſt ſie doch nur für die, die wirklich ausüben Sportler ſind. Für dieſe gilt auch das Wort von der ethiſchen und ſittlichen Förderung. Und eine ſolche iſt ernſteſtes Poſtu lat unſerer Zeit. In dieſem Sinne iſt auch eine ſoziale unſerer Stadt zu begrüßen, die zur Steuerung des Schlaf⸗ ſtellen⸗Unweſens und der damit verbundenen ſittlichen Gefähr, dung ein Ledigenheim errichtet hat, das den„Einſchichtigen aller Stände in einem den Anforderungen behaglicher un Hygieniſcher Lebensführung durchaus gerecht werdenden grcz zen Neubau etwa 450 Zimmerchen erſtellt hat. Für 16 bi 27 Mark pro Monat iſt hier Unterkunft zu haben, ein große Saal mit Automaten⸗Gasherden ermöglicht die Selbſtherſtel⸗ lung der Mahlzeiten, Leſe⸗ und Schreibräume machen de Rieſenbau der Schalfzimmerchen zu einem rechten Heim. Ein ſolches Unternehmen iſt nachahmenswert. Und dies um 10 mehr, als die Mietſteigerungen der Privatwohnungen 7 den Erwerb eines möblierten Zimmers immer ſchwierige machen und noch machen werden. OOrgelkonzert in der Chriſtuskirche. Der Milletunult des geſtrigen Orgelkonzerts war die Neuprägung von Seb. Bachs berühmter Chaconne für Violine allein. Arno Land⸗ mann hat dieſe, ſeine Orgel⸗Uebertragung neuerdin⸗⸗ der Edition Simrock Nr. 826 herausgegeben. Man kann ſie weder als Archaismus noch als Modernismus anſprech⸗ denn unſer Orgelmeiſter iſt getreulich den Spuren Seb. Bch gefolgt. Die nach P⸗moll verſetzte Fuge aus der erſten det Violinſoloſonaten als Orgelſtück war nicht das nächſte Mu 110 Aher auch die„Sonata por il cempalo solo“(deren Urſchrif ſich in der Berliner Staatsbücherei befindet) eine Transpot tion der A⸗moll⸗Sonate für Violine allein, mag Arnd Lan mann gekannt haben, denn ſo manche Einfachheiten der drei⸗ ſtimmigen Satzweiſe, ſo manche Feinheiten der polyphonen Setzkunſt ſind gerade aus dieſer P⸗moll⸗Sonate zu erſpähen, Und dann, das Bruchſtück, das Vorſpiel zur C⸗dur⸗Sonate füt man ſich noch nicht Hlüſſia ſein. * 5. Violine allein, hier als„Adagio“ bezeichnet und nach G⸗dur geſetzt, ein Adagio mit härmoniſchen Reizen, die uns beinahe — „„e ee n.gggS„ras 788 8S 18 5 r St 8 kum und ban beſti word 12 kerei fu Sweg 3Jj/j2%%ͤ ͤ ͤͤÄVVVVbçTſ TTCTT „ ontag, den 27. Junt 1927 — Städtiſche Nachrichten Der Zuſtand der Straße Mannheim⸗ Heidelberg 0 nen der kurze Aufenthalt der Teilnehmer und Teilnehmerin⸗ n der Kartellfahrt in Neu⸗Oſtheim lenkt in erhöhtem erde die Aufmerkſamkeit der Allgemeinheit auf den Zuſtand ſende andſtraße Mannheim⸗Heidelberg, die tagtäglich von tau⸗ dwung von Fahrzeugen aller Art befahren wird. Wer ge⸗ ligen—8 iſt, dieſe Straße öfters zu benutzen, wird uns beſtä⸗ bür, daß ſie von einer einwandfreien Beſchaffenheit noch ſehr 7 dergeern iſt, obwohl in der letzten Zeit Verbeſſerungen befin nommen worden ſind. In der ſchlechteſten Verfaſſung det ſich die Durchfahrtsſtraße von Seckenheim. Als fundezans beſonderer Üebelſtand wurde bisher emp⸗ Straße daß bei Sperrung von Teilen dieſer ae der Umgehungsweg ſich in einem derart ſchlech⸗ 58 Luſtand befand, daß das Befahren an die Geſchicklichkeit die ber größten Anforderungen ſtellte. Es iſt deshalb die gewiß gehuctite Forderung zu erheben, daß künftighin der Um⸗ ungsweg in einen einigermaßen befahrbaren Zuſtand ver⸗ ſell rd, ebe man eine Sperrung vornimmt. ein beſonders großer Uebelſtand wird die miſerable E paffenheit der Straße an den Ortsausgängen von und—— empfunden. Erſt nach jahrelangen Bemühungen 1 orſtellungen des Edinger Bürgermeiſteramts— die Fuaße iſt Staatsſtraße— iſt es gelungen, daß die Orts⸗ fahrt im Vorjahre gepflaſtert wurde, zweifellos 1— berechtigter Erfolg, wenn man bedenkt, wie ſehr die Edin⸗ ur durch Staub⸗ und Schmutzbeläſtigung gelitten haben. Wa⸗ und 5 bei dieſer Gelegenheit nicht ganze Arbeit geſchafft er Ortsausgang, wie es geplant war, nach Mannheim eidelberg zu mit Kleinpflaſter verſehen worden? Da⸗ wartet man heute noch, obwohl in Karlsruhe auf das mmteſte verſichert wurde, daß die Weiterpflaſterung im Brge 1927 erfolgen würde. Bereits Mitte Mai iſt vom Wa germeiſteramt Edingen an die zuſtändige Behörde, das re und Straßenbauamt Heidelberg, die Bitte gerichtet pfl. Alten man möge doch wenigſtens, wenn mit der Weiter⸗ bber erung nicht begonnen werde, das Straßenſtück an der Kirche bis zum kleinen Bahnhof teeren. Eine Ant⸗ 5 iſt darauf noch nicht erfolgt. Man ſcheint die Teerung Drte Petrus vorzuziehen. Die Pflaſterung innerhalb des es muß überdies von der Gemeinde bezahlt werden. weil zelleicht warket man mit der Weiterpflaſterung noch zu, ba die Frage der Elektrifizierung der Neben⸗ erbn Mannheime—Heidelberg akut wird. Unſeres achtens kann an der Kreuzung der Landſtraße mit dem 10(Iriedrichsfeld—-Neckarhauſen) nur eine Unter⸗ rung in Frage kommen, weil es bei dem enormen kuiſoverkehr ganz undenkbar iſt, daß nun auch noch die elek⸗ 15 Die Reichsbahn, die der Erbauung einer Unterführung 4 neswegs ablehnend gegenüberſteht, will einen erheblichen tionl der Koſten tragen. Es iſt zu hoffen, daß auch die Direk⸗ on des Waſſer⸗ und Straßenbaues in Karlsruhe der An⸗ 18 Straßenbahn den Kreuzungspunkt zu ebener Erde paf⸗ E * belegenheit das ihr gebührende Intereſſe entgegenbringt. Bei ehe. dc, ſcheint man ebenfalls auf dem Standpunkt zu bare daß die Erbauung einer Unterführung die einzig denk⸗ dieße Löſung angeſichts des ungewöhnlich ſtarken Verkehrs an eſer Stelle iſt. In Edingen bedarf es namentlich an Sonn⸗ Feiertagen ſeitens der Polizei der größten Auſmerk⸗ + humelt, um den Verkehr mit Autos, Motorradfahrern, Rad⸗ acbrern uſw. möglichſt ohne Störung und ohne Unfälle durch Ort zu lenken. Es muß bei dieſer Gelegenheit feſtgeſtellt mafden, daß viele Motorradfahrer nicht allein mit einer über⸗ lehbigen Geſchwindigkeit durch den Ort ſauſen, ſie halten auch 1 r oft nicht die richtige Straßenſeite ein. Ganz auffallend 8 die Nichteinhaltung der rechten Straßenſeite durch Rad⸗ ahrer. Bei dieſen Fahrern herrſcht noch völlige Undiſziplin, nz abgeſehen davon, daß viele Radfahrer in der Nachtzeit kein Licht mitführen. Zu beanſtanden iſt auch das ungebühr⸗ ſeim—Heidelberg hinzuweiſen, Rieſer Straßenſtrecke bemerkbar machen. Es ſind ſogar ſchon —— —5 Lachd ſpicht e Benehmen der Radfahrer, wenn ſie in früher Morgen⸗ 4 ſiunde den Ort paſſieren. Das Johlen und Schreien iſt der⸗ rt unerträglich, daß die Ortspolizei unnachſichtlich einſchret⸗ n wird, wenn keine Beſſerung eintritt. 5 Es kann nur immer wieder, um auf die Beſchaffenheit 1 ber Landſtraße Mannheim—Heidelberg zurückzukommen, mit ſon allergrößten Nachdruck gefordert werden, daß ſie recht in einen Zuſtand verſetzt wird, der das Befahren er⸗ Naglich macht. Gleichzeitig iſt aber auch auf die dringende otwendigkeit der Erbauung der Autoſtraße Mann⸗ durch die die Land⸗ raße weſentlich entlaſtet wird. Hoffentlich kommt die Auto⸗ bagße recht bald zuſtande. Man darf aber auch erwarten, m bis dahin die Landſtraße in ihrer Beſchaffenheit nicht Aehr zu Klagen Veranlaſſung gibt. Zum Schluß ſeien die utomobiliſten noch darauf hingewieſen, daß ſich in letzter Feit wieder Autofallen in ſehr unliebſamer Weiſe auf enkers und die Langmut der Inſaſſen des Fahrzeugs Nene Maunbeiner geltung Iubenb⸗Ausgabe) Autoführer protokolliert worden, die beim Paſſieren der Orte die wirklich geringe Geſchwindigkeit von 15 Km. nicht über⸗ ſchritten haben. Hier ſcheint ein Uebereifer vorzuliegen, der durchaus unangebracht iſt. Sch. * Pfalzfahrt des Bundes Deutſcher Zivil⸗Ingenieure. Die in Mannheim zur 18. Hauptverſammlung weilenden Mit⸗ glieder des Bundes Deutſcher Zivil⸗Ingenieure kamen am Freitag nachmittag mit Extrazug nach Bad Dürkheim, wo der Vorſitzende der Bezirksgruppe Südweſtdeutſchland, 7 uhrmann, den Regierungspräſidenten Matheus, den Bürgermeiſter von Dürkheim Dr. Dahlem und die Bun⸗ desmitglieder begrüßte. Der Bundesvorſitzende Hartung⸗ Berlin nahm Gelegenheit, nochmals kurz auf ſeine Mann⸗ heimer Ausführungen zurückzukommen. Er warute vor den kataſtrophalen wirtſchaftlichen Folgen, die aus einer Vernach⸗ deeeee eddeen deeen. e por freudigen ſelbſtändigen Ingenieurs in un⸗ ſerer Zeit entſtehen können. * Sichert die Wohnungen gegen Einbruch und Diebſta l. Die bevorſtehende Reiſezeit macht einen beſonderen Ochut für Wohnungen, Keller, Manſarden, Lagerräume uſw. dop⸗ pelt notwendig. Es ſeti deshalb erneut auf die amtliche Beratungsſtelle zum Schutze gegen Einbruch und Dieb⸗ ſtahl bei der hieſigen Polizeidirektion hingewieſen. Sie er⸗ teilt unentgeltlich Auskunft über Tür⸗ und Fenſterſicherungen und ſonſtige Schutzmaßnahmen an Hand ihrer ſpeziellen Ein⸗ richtung, jeweils Montags, Dienstags und Mittwochs von 10—1 Uhr vorm. Donnerstags und Freitags von—5 Uhr im Bezirksamtsgebäude(L 6, 1) auf Zimmer 58, Selbſttötungsverſuch. Eine 27 Jahre alte Ehefrau, die eine giftige Flüſſigkeit eingenommen hatte, im Schloßgarten von einem Polizeibeamten aufgefunden und ihre Ueberführung in das Krankenhaus veranlaßt. Häusliche Zwiſtigkeiten ſollen der Grund zur Tat ſein. Beim Baden ertrunken. Am 21. Juni fand beim Baden der Kaufmann. Willt Menrath aus Mannheim bei Sont⸗ heim⸗Heilbronn den Tod durch Ertrinken. Die Leiche konnte bis heute nicht geborgen werden. Zertrümmerung eines Schaufenſters. Bei der Anfahrt zum Hauptwochenmarkt ſcheute heute früh.15 Uhr in der Straße zwiſchen G 2 und 3 ein Pferd. Dadurch wurde ein Schaufenſter der Firma Geſchwiſter Gutmann eingedrückt. . Das Uebergewicht verloren. Ein 8 Jahre alter ch ü le, der in einem Hauſe der Kleinfeldſtraße auf einem Terraſſengeländer das Uebergewicht verloren und vom 2. Stock in den Hof gefallen und einen Schädelbruch erlitten hatte, mußte nach dem Allgemeinen Krankenhaus gebracht werden. *Unfall.„Ins Allgemeine Krankenhaus wurde am 25. Juni ein 9 Jahre alter Schüler eingeliefert, der eine 2,50 Meter hohe Mauer der Firma Vogele erſtiegen und beim Abſprung einen Unterſchenkelbruch erlitten hatte. Entwendet wurden auf dem Wochenmarkt G 1 eine ſchwarzlederne Damenhandtaſche mit einem Geldbetrag und einem Scheckbuch Nr. 12952; auf einem Sportsplatz an der Käfertalerſtraße eine goldene Damenarmbanduhr mit weißem Zifferblatt und in der Mittelſtraße ein weißes Emailleſchilld mit der Aufſchrift„Schreibſtube L. Kramer, Anfertigung von Schreibarbeiten aller Art uſw.“ Friedrich Hegar zum Gedächtnis Die Mannheimer Sängervereinigung hatte am Sonntag vormittag zu einer Hegar⸗Gedächtnis⸗ fei er in den Muſenſgal des Roſengartens eingeladen. Ohne die in den Chören Mitwirkenden mögen etwa 300—400 Per⸗ ſonen in den Muſenſaal gekommen ſein, auf deſſen Bühne das umflorte Bild Hegars zwiſchen Lorbeer angebracht war und in deſſen Hintergrund die mit Flor verhüllten 20 Fahnen der Geſangvereine Mannheims ſtanden. Eingeleitet wurde die Feier durch ein ſtimmungsvolles Präludium, das Motive Hegarſcher Chöre enthielt und von dem zweiten Chormeiſter des Lehrergeſangvereins, Gaber, vorgetragen wurde. So war gut übergeleitet zu Hegars ſchöner Ballade„Totenvolk“, geſungen von dem etwa 100 Stimmen ſtarken Chor des Sängerkranz unter Stabführung ſeines Dirigenten Hart⸗ mann. Die Gedächtnisrede hielt der Schriftführer des Lehrergeſangvereins Otto Mayer. Mit warmen von Herzen kommenden und zu Herzen gehenden Worten gedachte er des in der Nacht vom 1. auf 2. Januar heimgegangenen 85 Jahre alten Komponiſten, deſſen Leben durch viele Mühe und Arbeit, aber auch durch künſtleriſche Erfolge gekennzeichnet iſt. Die Stärke Hegars liegt in der Männerchorkompoſition. An An⸗ erkennungen erfuhr er die Verleihung des Bürgerrechts in Zürich, die Verleihung des Dr. h. e die Mitgliedſchaft der Akademie der Künſte Berlin und die Ehrenmitgliedſchaft in vielen Männergeſangvereinen. Von etwa 400 Sängern der „Liederhalle“ unter Leitung Gellerts wurde die„Gewitter⸗ nacht“ Hegars vorgetragen. Die Feier ſchloß mit dem Vor⸗ trag des Liedes„In ſtiller Nacht“, das der Männerchor der Liedertafel vortrug. wz Brahms erinnern könnten! Wenn uns nicht überliefert körve, daß die Urſchrift aus dem Jahre 172 datiert iſt, ſo 1 unten wir leicht an einen Bearbeiter von 1876 denken und i zu dem Brahms jener Wiener Zeiten verſetzt fühlen. Es ui nötig dieſe Parallele feſtzuhalten, weil unſere Puritaner Mot allein Bearbeitungen ablehnen, ſondern auch gar bald 7 dernes heraushören, wo ſie nur den„alten“ Bach als„Be beiter“ finden könnten. In Summa: Arno Landmanns ſchaconne iſt echter Bach eine Neubelebung, der ſich gewiß r bald alle Organiſten anſchließen werden, glücklich in der er ebertragung der eigentlichen Violintechnik, glücklich in der gänzten Thematik, glücklich im wohlklingenden Orgelſatz. ud wie hat Arno Landmann dieſe Chaconne vorgetragen, fo hilgetreu und doch von echtem Muſikgefühl getragen! Faſt war die nun folgende Fuge D⸗moll laus der Violinſoloſonate in dentoll) eine Abſchwächung, denn es iſt nicht umſonſt geſchehen, Bach nur äußerlich dieſe Vivlinchaconne an ſeine D⸗moll⸗ kirctitur angehängt hat. Vielleicht iſt ſie zu einer beſonderen lichen Feier beſtimmt geweſen; man ſagt, zu einer Kon⸗ Ebmation. Jedenfalls ſind 52 Veränderungen über ein kurzes Dema Glück genug. Wir hörten noch Cäſar Fraucks erk 18 und Liſzts„Evocation à la Chapelle Sixtine“. Die Fantaſie über den Choral„O Heiland, reiß den Himmel auf“, 1 dennte uns allerdings noch nicht die richtige Stimmung geben, ö un wenn wir uns auch der poetiſchen Faſſung aus der Zeit es dreißigjährigen Krieges hingeben, wenn wir mitfühlen: Hier leiden wir die größte Not, Vor Augen ſteht der ewig Tod, 5 O komm, führ uns mit ſtarker Hand ſ0 Vom Elend zu dem Vaterland. 0 fehlt uns doch die alte Weiſe, die Friedrich Spitta 1 1924 s Norddeutſchem vertraut war. Aber ſeine Orgel⸗Fantaſie ürde uns wohl zuſagen, wenn uns ein vortrefflicher Kirchen Hor den alten Choral in altem Stil vorſingen könnte. L. Bl. Nationaltheater Mannheim „Götterdämmerung“ Der Ring hat ſich in dieſem Jahre wenigſtens geſchloſſen, em in der vorigen Spielzeit das Gold dazu nicht ausge⸗ hatte. Mit der zykliſchen Aufführung des Bühnenfeſt⸗ diels iſt es zwar auch diesmal wieder eine eigene Sache ge⸗ ſceſen; man war ſie hauptſächlich den Theatergemeinden Huldig, und ſo fiel für die Uebrigen nicht allzuviel davon ab. Doch üßer die großen Schwierigkeiten, die ſich aus der Spiel⸗ plangeſtaltung und Verteilung ſtets ergeben, ſollte man ſich des Nibelungenrings doch auch regiemäßig etwas mehr an⸗ nehmen. Wir haben wiederholt auf die Unvereinbarkeit auf⸗ aufmerkſam gemacht, die zwiſchen der ſzeniſchen Aufmachung der beiden erſten Abende mit den beiden anderen beſteht. Die Cäſur, die dadurch in das Geſamtwerk hineingekommen iſt, gereicht ſeiner Wiedergabe durchaus nicht zum Vorteil, und man wird doch im Sinn einer ſich nicht nur in ſchönen Worten erſchöpfenden Theaterkultur einmal daran gehen müſſen, dieſe ſzeniſchen Unſtimmigkeiten zu beſeitigen. „ Dabei braucht man es ſich nicht zu verhehlen, daß die ſtiliſtiſchen Grundſätze, nach denen die Inſzenierung der bei⸗ den erſten Abende verfährt, gewiß nicht das Ideal darſtellen, weshalb man gut daran tun dürfte, nicht damit fortzufahren. Das trägt zu einer ſzeniſchen Neubelebung unſeres gewal⸗ tigſten Bühnenwerkes allerdings nicht ſehr viel bei, ſchafft jedoch auch die unbedingte Notwendigkeit nicht aus der Welt, daß man die Werke in dieſer ſzeniſchen Verfaſſung einfach nicht belaſſen darf. Sicherlich trifft den Regieverantwort⸗ lichen der geſtrigen Vorſtellung, Dr. Hein, keine Schuld an der jämmerlichen Bühnerei, in die der Schluß der„Göt⸗ terdämmerung“ hineingeraten iſt, wo von den Rheintöchtern, von Hagens ketztem Kampf um den Ring ebenſo wenig noch etwas zu ſehen bleibt, wie von der eigentlichen Götterdäm⸗ merung, die man durch ein höchſt fadenſcheiniges Non dlicht erſetzt. Von den übrigen koſtümlichen und anderen Grau⸗ ſamkeiten will man ſchon gar nicht reden, und nur von Her⸗ zen wünſchen, daß mit dieſem Schluß des„Rings“ endlich einmal Schluß gemacht wird. Die Vorſtellung ſelbſt hatte eine beſon dere Note durch den Abſchied Mathien Franks halten, der den Hagen ſang. Die hohe Geſtalt des Sängers ſchritt wie eine mythiſche Figur durch das Werk, und die ſtimmliche Beherr⸗ ſchung der ſchweren Partie zeigte den Künſtler im Vollbeſitz ſeiner deklamatoriſchen Ausdrucksfähigkeit, für die die geſang⸗ liche Kultur die notwendige und zuverläſſige Unterlage bildet. Mathien Frank, der an dieſer Stelle bereits am Vortag ſeines Abſchiedes gewürdigt wurde, kann den ſchönen und überzeu⸗ genden Erfolg dieſes Abends in den Ruheſtand als eine be⸗ ſondere Genugtuung mit hinübernehmen, die er denn auch in ſeinen ſchlichten und herzlichen Abſchtedsworten zum Aus⸗ druck brachte. Der Scheidegruß des Beifalls, der den Künſt⸗ ler immer wieder vor die Rampe rief, zeigte, daß das Mann⸗ heimer Publikum mit ihm einen Wohlvertrauten ſcheiden ſieht, der die immer wandelbarere Silhouette des Theaters wieder um einen weſentlichen Zug beraubt. Das Bewußtſein, daß ihm gerade deshalb die alte Mannheimer Theatertreue ſes mit Ueberlegenheit vorgetragenen 5 3. Seite. 8 Nr. 290 Die Glocken nebſt Läuteanlage der St. Jatobuskirche Mannheim⸗Neckarau Am Samstag abend fand eine Beſichtigung der von der hieſigen Firma Köppel u. Weiß für das neue Geläute der St. Jacobuskirche in Neckarau geſchaffenen elektri⸗ ſchen Läuteanlage ſtatt. Dieſe Läutemaſchine ſoll nun das bevorzugte Handläuten eines geübten Glöckners vollſtän⸗ dig erſetzen. Dabei wird die Glocke nicht zwangsläufig hin und her gezerrt oder geſtoßen, ſie bringt vielmehr ihren eige⸗ nen Willen zum Ausdruck. Durch eine gut durchgearbeitete Schleifkupplung in Verbindung mit einem mechaniſchen Steuerſchalter wird die Glocke wie beim Seil in einer Rich⸗ tung angezogen, ſie ſchwingt frei und ungehemmt zurück, bis der nächſte Anzug in der Umkehrſtellung erfolgt. Durch dieſe Kupplung iſt es dann möglich, bei vorkommenden Störungen ſofort zum Handläuten übergehen zu können, ohne daß es notwendig wird, Maſchinenteile, Seile uſw. erſt zu entfernen. Der eingebaute Motor iſt ein normal gebauter Drehſtrom⸗ Motor. Er kann jederzeit in wenigen Minuten ausgewechſelt werden, da Spezialwicklungen bei dieſem Syſtem nicht not⸗ wendig ſind. Ein weiterer Vorteil iſt darin zu erblicken, daß bei einer geplanten Umſtellung der Werke auf höhere Spannung die Motore verwendet werden können, was, abgeſehen von der enormen Zeiterſparnis auch finanziell gewürdigt werden muß. Inbezug auf Stromkoſten iſt die Anlage ſehr günſtig, ſtellte ſich doch ein viertelſtündiges Läuten mit Glocken von über 200 Zentner Geſamtgewicht mit 8 Pferdeſtärken auf 24 Pfg. Stromſtöße ſind durch die eingebauten Flachkraftregler auf ein Minimum reduziert. Die Leitungsanlage iſt durch die Firma Köppel u. Weiß, U 1, 22, erſtellt. Der eigens konſtruierte Prüfapparat für die Sicherungen iſt beachtenswert. Er er⸗ möglicht, Sicherungen in eingeſchränktem Zuſtande zu prüfen und den Defekt feſtzuſtellen. Um acht Uhr war Gelegenheit geboten, das Geläute in ſeiner ganzen Klangwirkung zu vernehmen. Das Gutachten, das der erzb. Orgelbau⸗ und Glockeninſpektor Franz Stein⸗ hart, der mit der Klangwirkung der Glocken ſehr zufrieden iſt, erſtattete, konnte dabei nur beſtätigt werden. In dem Klange liegt eine Vornehmheit, die äußerſt ſympathiſch be⸗ rührt. Die Töne beſitzen Kraft. Fülle, Wohllaut. Lieblichtbeit und Weichheit. Dynamiſch richtig abgeſtuft, tritt keine der Glocken vorlaut aus dem Plenum heraus. Die lange fort⸗ ſchwingenden Untertöne erinnern an die der Orgel. Von den zahlreichen Teilgeläuten, die bei der Prüfung vorgeführt wur⸗ den. erwieſen ſich als gans heſonders wirkungsvoll: die Drei⸗ geläute des, es, k(melodiſch) b, des, es(Te Deum) b, des, f (Mollgeläute) des, f, as(Durgeläute); die Viergeläute des, F, as, b(Salve Regina) b, des, es, f und das Fünfgeläute des, es, k, as, b, das Rheingoldmotiv in umgekehrter Folge. Von im⸗ voſanter ieen, iſt das trefflich disvonierte Geſamtaelänte B, des, es, f, as, b. Der techniſchen Ausführung der Glocken gebührt bohes Lob. Der Guß iſt untadelig, die Form der Glocken edel. Die Inſchriften ſind korrekt ausgeführt. Her⸗ vorragend ſchön und anmutig ſind die kunſtvollen Ver⸗ zierungen und Bildniſſe. Das Geläute kann ſomit als ſehr aut gelungen bereichnet werden. Es ehrt ſeinen Meiſter und erfreut ſeinen Beſitzer. Möge das herrliche Geläute der Pfarrgemeinde St. Jakobus noch viele Jahrhundte err Freude gereichen. Weilerer Rückgang der Zahl der Erwerbsloſen im Amts⸗ bezirk Mannheim. Die Zahl der beim Arbeitsamt Mannßbeim, öffentlicher Arbeitsnachweis für den Amtsbezirk Mannßeim. gemeldeten Arbeitſuchenden betrug am 14. Juni 11105(7253 männliche, 3 852 weibliche). Davon entfallen 8 956 6 817 männ⸗ liche, 3 139 weibliche) auf den Stadtbezirk und 2149 1436 männliche, 713 weiblicheſ auf den Landbezirk. Von dieſen Er⸗ werbsloſen werden 4058(3 060 männliche, 998 weibliche) von der Erwerbsloſenfürſorge, 2031(1 503 männliche, 528 weih⸗ liche) von der Kriſenfürſorge unterſtützt. Da am 8. Juni die Zahl der Arbeitſuchenden auf 11 266 ſich belief, iſt ein wei⸗ terer Rückgang um 161 eingetreten. Die beſonderen Kennzeichen der Berichtswoche ſind: Unverminderter Kräfte⸗ bedarf in der Metallinduſtrie, Belebung des Geſchäftsganges im metallverarbeitenden Kleingewerbe nach wochenlanger Ruhe mit ſtark einſetzender Nachfrage nach Bau⸗ und Kon⸗ ſtruktionsſchloſſern, Fortdauer der günſtigen Arbeitsmarkt⸗ lage im Baugewerbe, wo der Mangel an Maurern und Giv⸗ ſern nun auch auf Blankglaſer überzugreifen beginnt. Er⸗ neuerung der Anforderungen der Großbetriebe des Holz⸗ gewerbes und dadurch geſteigerte Vermittlungstätigkeit. * Berichtigung. Der beſtohlene Tanzlehrer bittet uns mitzuteilen, daß er in der Nacht zum Donnerstag auf dem Brückenaufgang von zwei fragwürdigen Frauen angehalten wurde, die er energiſch abwies. Als er einige Schritte wei⸗ 101 ſei, habe er bemerkt, daß ihm ſeine Taſchenuhr fehle, * Wegen Nuheſtörung gelangten in der Nacht vom Sams⸗ tag auf Sonntag 29 und in der Nacht von Sonntag auf Mon⸗ tag 10 Perſonen zur Anzeige. gehalten werde, möge den ernſten Künſtler und heiteren Men⸗ ſchen Mathieu Frank in die Zeit der Beſchaulichkeit hinüber⸗ leiten, für die wir ihm unſere beſten Wünſche mitgeben. Sonſt zeigte der Abend auf der Bühne in den Hauptrollen durchweg neue Kräfte und Gäſte. Gabriele Englerth von der Wiesbadener Oper iſt nun gänzlich zur Mannheimer Brünnhilde geworden, und ſie offenbarte auch geſtern wieder ihre größen kanpliiſchen Vorzüge. Disſe liegen in der kul turvollen Behandlung der außerordentlich ergiebigen Stimme, deren Volumen zwar nicht mehr völlig alle Wandlungen der Wotanstochter mitzumachen vermag, aber im Ton doch ſo groß und ſiegreich bleibt, daß der gewiß nicht all igliche Einödruck die⸗ Geſanges doch bis zu dem ſehr ökonomiſch aufgebauten Schluß wach blieb. Die Darſtellung darf einiger Unterſtreichungen, z. B. im zweiten Akt, geiß entraten, ohne ihre bemerkenswerte iutellektuelſe Baſis dabei zu verleugnen. Als Gutrune war Malie Fauz vom Badiſchen Landestheater in ihre Vaterſtadt gekommen, und zeigte, wie eine liebevolle Geſangsdarſtellung der etwas ſtiefmütterlich behandelten Partie auch neben der Brünnhilde, der Wagners ganze Liebe galt, die nötige Profilierung zu geben vermag. Adolf Loeltgen gab den Siegfried mit der ihm eige⸗ nen überlegenen Größe der Haltung; ſelten haben wir das Unbekümmerte des lichten Helden ſo eindrucksvoll in die Ge⸗ ſamterſcheinung aufgegangen geſehen. Dabei weiß der Sän⸗ ger Loeltgen mit ſeinen Mitteln ſo geſchickt und geſcheit um⸗ zugehen, daß er ſich nie verausgabt und doch alle ſtarken Ak⸗ zente nach Gebühr unterſtreicht. Sidney de Vries darf als Gunther im zweiten Akt den ſchweren Konflikt, in dem ſich dieſer Mann befindet, geſanglich und darſtelleriſch noch ſtärker zum Ausdruck bringen. Außer Chriſtian Könker der den Alberich mit gedämpftem Ton der traumhaften Erſcheinung ſang, ſind noch die drei wackeren Rheintöchter von Guſſa Heiken, Erna Schlüter und Emilia Poßzert zu nen⸗ nen, deren Vertreterinnen auch die Nornen ſangen. Die Vor⸗ ſtellung, der wir vom zweiten Akt an folgten, ſtand muſitaliſch unter der Leitung Richard Lerts auf einer bemerke zwerlen Höhe. Der Orcheſterklang hielt ſich der Stärke nach in den für den Vortrag der Sänger geeigneten Maßen, und dieſe hätten ſich das zuweilen als Anlaß einer noch größeren deklamato⸗ riſchen Deutlichkeit dienen laſſen können. So ruhte denn auch der Schlußbeifall nicht, bis ſich neben dem Abſchieds⸗ ſänger und den übrigen Mitwirkenden auch der wiederholt ge⸗ rufene muſikaliſche Leiter zeigen und damit zugleich die An⸗ erkennung für das Orcheſter entgegennehmen konnte. Dr. K. „——— TTTT———————————————— — ——— ——— —————— ——— —— — ——— 4. Seite. Nr. 290 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) — Montag, den 27. Junt 1077 — „Die erſte Etappe (Von unſerm Sonderberichterſtatter) * Hirſchberg, 24. Juni. Von 4 Uhr morgens ab begannen in Stettin die Motoren der Kartellfahrer zu knattern. 53 Fahrzeuge waren am Vortag abgenommen worden; 53 Fahrer begannen den 3000 Km.⸗Wettbewerb. Erſtmalig war die Einteilung der Fahrer ſo getroffen worden, daß mit Ausnahme der ganz kleinen agen der Klaſſe bis 1100 cem die ſtarken Wagen zu⸗ erſt ſtarteten, die ſchwachen zuletzt. Dadurch wurde das ſtän⸗ dige Ueberholen vermieden und ſomit der Gefahrenpunkt ver⸗ kleinert. Fahrtleiter Georg Zettritz war ſelbſt beim Start anweſend und jagte dann der Koloune auf ſeinem großen Sportwagen nach. Innerhalb einer Minute mußten die Motoren in Gang geſetzt werden und der Startplatz verlaſſen ſein. Da die Wagen nachtsüber 50 dem Kaſernenhof des In⸗ fanterieregiments im Freien geſtanden hatten und da es nachts gegoſſen hatte, war es wahrſcheinlich, daß bei einzelnen Fahr⸗ zeugen ſofortiges Anſpringen des Motors Schwierigkeiten verurſachen würde. 52 Fahrern gelang es, ihre Wagen recht⸗ zeitig vom Startplatz abzufahren; nur Polizeimajor Bernecker, der den Mercedes⸗Bens des Miniſteriums des Innern fährt, brachte ſeinen Wagen nicht rechtzeitig in Gang und erhielt ſomit den erſten Strafpunkt. Bei vielen Teil⸗ nehmern handelte es ſich nur noch um Sekunden. Das Tempo war vom Start weg ſcharf, aber nicht übermäßig ſcharf. Nach den erſten 100 Km. dachte ſo mancher, er könne bummeln, weil er ſein vorgeſchriebenes Durchſchnitts⸗ tempo erheblich unterboten habe. Er hatte ſeine Rechnung ohne die Fahrtleitung gemacht. Die ſchickte nämlich die Kartell⸗ fahrer plötzlich durch Wald und Wieſen, durch Bruchland und über regenzerweichte Nebenwege, und es gab keinen, der hier ein Tempo von über 30 Km. hätte fahren können. Im zweiten und dritten Gang, das Steuer in der Hand wie ein Quirl, ſo ging es etwa 7 Km. durch dies Gelände. die einen ſchimpften, die anderen freuten ſich ob dieſer neuen, ſehr netten und inter⸗ eſſanten Note, die die Kartellfahrtleitung ihrer Veranſtaltung gab. Trotz des Hin⸗ und Herſchleuderns kamen alle Teil⸗ nehmer, alle 14 Damen am Steuer, aus dem regenzer⸗ ſchliſſenen Waldgelände gut heraus. In Küſtrin hatte der Berliner Automobil⸗Club die erſte Kontrollſtation übernommen. Von Küſtrin bis zur zweiten Etappenſtation, Grünberg i. Schleſ., konnte aufgedreht werden nach Her⸗ zensluſt. Die Streckenmarkierung war überall gut, teils ſehr gut. Zwiſchen Grünberg und Glogau wurden die Kartellfahrer zum zweiten Male über Sandwege geſchickt. Hig: war der Boden trocken, die Fahrbahn aber umſo ſchmaler, das Nebenweg⸗Fahren zeitraubend, ſodaß dann ab Glogau mächtig aufgedreht werden mußte, um die Kontrolle Parchwitz recht⸗ geitig zu erreichen. Die kurvenreiche Strecke ab Striegau bis zum Tagesetappenziel Hirſchberg war deshalb die ſchwie⸗ rigſte des 1. Fahrttages, weil Berg⸗ und Talkurven, Dorf und Stadt ununterbrochen aufeinander folgten. Frau Eberhard Galle) hatte vor Striegau das Pech, mit ihrem kleinen flotten Wanderer⸗Wagen umzuwerfen. Der Wagen wurde durch Anfahren eines Baumes beſchädigt, ſodaß Frau Eberhard auf die Weiterfahrt verzichten mußte; ihr Wagen wurde abgeſchleppt. Bernhard Weiſe(Berlin), der auf ſeinem Steyr einziger Teilnehmer in der Sportwagenklaſſe über 3 Liter war, hatte ſich zwiſchen Parchwitz und Striegau verfahren. Beim Verſuch, im Rekordtempo aufzuholen, kam er in Alt⸗Schönau, 20 Km. vor Hirſchberg, in einer Dorfkurve ins Schleudern. Der Steyr rammte ein Geländer und einen Baum, wurde ſchwer beſchädigt und mußte ausſcheiden. Weiſe blieb unverletzt, während ſein Beifahrer, Kurt Sack (Berlin), Geſichtsverletzungen und Quetſchungen erlitt und ärztliche Hilfe in Anſpruch nehmen mußte. In Grünberg und Parchwitz hatten der Schleſiſche, in Hirſchberg der Nieder⸗ ſchleſiſche Automobilelub für prompte Erledigung der Kontroll⸗ formalitäten geſorgt. Leider war man mehr um Liſten und Eintragungen bemüht geweſen, als um Verpflegung der Fahrer, ſodaß 51 von den 53 in Stettin geſtarteten Kartell⸗ fahrern mit Bärenhunger am Hirſchberger Tagesetappenziel Die Landgendarmerie, die Schupo und Feuerwehr⸗ mannſchaften hatten ſich wacker mit in den Dienſt der Sache geſtellt und für reibungsloſe Abwicklung dieſer großen Zuver⸗ läſſigkeitsfahrt geſorgt. Was den Fahrern und dem Sport⸗ 4188555 auffiel, war nur jene unbegreifliche Inter⸗ eſſeloſigkeit der ſchleſiſchen Bevölkerung an der Kartell⸗ 9170 Während im deutſchen Süden, Weſten und Norden bei Ütowettbewerben ſtets viele Tauſende von Menſchen an der Strecke zu finden ſind, fuhren in Schleſien die Kartellfahrer unbeachtet durch die Lande. Nur in Hirſchberg war der Empfang freundlicher und viele hundert Hirſchberger grüßten auf den Straßen, die zum Parkplatz führten, die deutſchen Kartellfahrer, die von der Oſtſeeküſte kamen. Wie es bei Zu⸗ verläſſigkeitsfahrten üblich zu ſein pflegt, wird der erſte Fahr⸗ tag nur wenige Strafpunkte gehracht haben. Man rechnet da⸗ mit, daß drei Fahrer die 470 Km. bis Hirſchberg nicht ſtraf⸗ punktfrei abſolvieren konnten. Im Regenguß durchs mitteldeutſche Bergland * Erfurt, 25. Juni. Aus Rübezahls Reich, vom Fuße des Rieſengebirges, gings heute kreuz und quer dürchs ſächſiſche Bergland, durchs Erz⸗ Aebirge, hinein nach Thüringen. Es war ein Stück vom ſchönſten Deutſchland, das durchquert wurde, deutſches Berg⸗ land mit Laub⸗ und Nabelwald, mit altehrwürdigen Burgen, mit Fauna und Flora des Mittelgebirges. Es war aber ein Bergland, das den Kartellfahrern ſchwer zu ſchafſen machte. Denn die Veranſtalter hatten Straßen herausgeſucht, die bis zu 22 Prozent aufſtiegen, alſo ſchier unwahrſcheinlich ſteil, Straßen mit unzähligen Kurven, mit Waſſerraſten und Ab⸗ ſchlägen, mit Moraſt und Schotterſteinen, kurz: ein Gelände, wie es für eine wirkliche rüfungsfahrt nicht idegler ſein kann. Die natürliche Folge dieſer Geländewahl wird aller⸗ dings eine erhebliche Reduzierung derſtrafpunkt⸗ freien Teilnehmerzahl ſein. Recht ſol, Denn eine wirkliche Zuverläſſigkeitsfahrt ſoll ja keine Kaffeefahrt, ſon⸗ dern Wagenprüfung und Fahrerprüfung ſein. Da auch die Streckenmarkferung in einzelnen Ortſchaften und beſonders im e Bezirk zu wünſchen übrig ließ, wurde das Ein⸗ halten der vorgeſchriebenen Durchſchnittsge ſch win⸗ digkeiten noch mehr erſchwert.. kaum mehr als die Hälfte aller Teilnehmer dürfte Erfurt ohne Jehl und Tadel, das heißt ohne Strafpunkt, erreicht haben. Minute anſprang und weil der „Nachts über hatte es gegoſſen. Die Wagen ſtanden in Hirſchherg auf offenem Parkplatz. Es war reichlich kühl. Drum holte ſich ein halbes Dutzend Kartellfahrer ſchon bei der Ab⸗ fahrt Straſpunkte, weil der Motor nicht innerhalb einer i Wagen in der folgenden Minute nicht vom Parkplatz gebracht werden konnte. Haſſo Prinz zu Leiningen, Dr. Crailsheimer und an⸗ dere kamen auf dieſe Weiſe zu ihremerſten Strafpunkt. Wentſcher(Erfurt) auf Steyr, Frau Lotte Bahr.(Berlin) auf Steyr hatten ſich, wie jetzt hekannt wird, ſchon beim Stet⸗ tiner Start durch Nicht⸗Anſpringen des Motors Straf⸗ punkte geholt. Da Wentſcher auf Steyr infolge längeren Verweilens auf dem Parkplatz 6 Strafpunkte erhielt und die beiden Steyr⸗Favoriten, Huldreich Heußer und Gräfin Einſiedel, unbegreiflicherweiſe zu ſchnell fuhren, das heißt zu früh in der Etappe Parchwitz eingetroffen waren, hat bei dieſer Kartellfahrt gerade die Steyr⸗Mannſchaft das Pech, reſt⸗ los durch Strafpunkte belaſtet zu ſein. Max Mader(Stutt⸗ gart) war auf ſeinem Wanderer 45 Minuten zu ſpät in Hirſch⸗ berg eingetroffen(infolge Brennſtoffſchwierigkeiten)— infolge⸗ deſſen 45 Strafpunkte. Auch Suſanne Körner kam durch Aut ſpätes Eintreffen an der Kontrolle Hirſchherg zu einem Strafpunkt. Freiherr von Berckheim(Mercedes⸗Benz) hatte am 1. Fahrtage Grünberg zu früh erreicht. ergo zwei Straſpunkte. Frau Mahnkopf⸗Allmers(Stettin) hatte heute das Pech, durch einen falſch fahrenden Radfahrer einen Baum an⸗ zunehmen. Ergebnis: Schaden am rechten Vorderrad ihres bis dahin vorzüglich gelaufenen Hanſa⸗Lloyd⸗Achtzylinders— Reparatur— und damit Ausſcheiden von Frau Mahnkopf aus dem Wettbewerb. Auch Butenuth auf Hanomag ver⸗ ſpätete heute. Eckard Werner(Berlin) holte ſich kurz vor dem Erfurter Tagesetappenziel einen Vorderfederbruch an ſeinem Mercedes⸗Benz und dürfte ſomit ausſcheiden. Das Debut des vom Miniſterium des Innern gemeldeten, von Oberregierungsrat Paetſch(Berlin) gefahrenen Chrysler endete in den ſchwierigen Bergſtrecken des Erzgebirges mit reſtloſer Erledigung der Oeldruckbremſe, darauf folgendem Heißlaufen der Handbremſe und darauf logiſch folgendem Ausſcheiden des Chrysler⸗Wagens. Wenn trotz Regengüſſen, Schotterſtraßen, Zickzackſtrecken im Berggelände, teils nicht genügender Wegweiſung von einzelnen Fahrern Durchſchnittsgeſchwindigkeiten bis zu 53 Km. er⸗ reicht wurden, ſo ſind das fraglos vorzügliche Sportleiſtungen, die auch für die Leiſtungsfähigkeit der Fahrzeuge zeugen. Immerihn: Clubteams und Fabrikteams ſind ge⸗ ſprengt, das Feld hat ſich gelichtet, und doch ſind von ſechs Fahrtagen erſt zwei abſolviert. Bis zum Hamburger Endziel wird vorausſichtlich nur ein ganzkleines Häuf⸗ leinſtrafpunktfrei geblieben ſein. Und die da leichthin ſagen: von 42—54 Km. Durchſchnittstempo muß jeder beſſere Wagen fahren können, die kennen dieſe Kartellfahrtſtrecken nicht. Denn die habens wahrlich in ſich. Zuſammenfaſſend kann man heute ſagen: Geſamtorgani⸗ ſation: gut. Verſager wie Chemnitz: bedauerlich, beſonders bedauerlich, weil Chemnitz die Mutterſtadt beteiligter Auto⸗ mobilfabriken iſt. Techniſch: eine ſehr, ſehr ſchwere Prüfung! Landſchaftlich: wundervoll! Straßenverhältniſſe: Kontraſte, mal gut, mal miſerabel. Sportlich: ein Zuverläſſigkeitswett⸗ bewerb, wie er ſein ſoll! S. Doerschla g. In Maunheim Die Ankunft der Deutſchlandfahrer verzögerte ſich ein wenig. Selbſt unpünktlich an der Kontrollſtation in Neu⸗ Oſtheim Eintreffenden war infolgedeſſen Gelegenheit gegeben, die Vorbereitungen kritiſch zu würdigen, die der Rhei⸗ niſche Automobilelub zum Empfang der Jahrer und Fahrerinnen getroffen hatte. Zum Tadel lag keine Veran⸗ laſſung vor. An der abgeſperrten Strecke der Seckenheimer Anlage ſtanden mächtige Keſſelwagen bereit, die den zum Tan⸗ ken notwendigen Betriebsſtoff bargen. Ganz ſchmucklos war die Kontrollſtelle nicht geblieben. Schon hinter dem Schlacht⸗ hof machte ein über die Straße geſpanntes Stoffſchild darauf aufmerkſam, daß Motalin zu den Betriebsſtoffen gehört, die das Auto nicht entbehren kann. Die hieſige Vertretung der Continentalwerke hatte an der Erſchriſchungsſtelle große gelbe Schirme für den Fall aufgeſtellt, daß Jupiter Pluvius ſeine intenſive Tätigkeit am Sonntag Abend und in der Nacht fortſetzen ſollte. Erfreulicherweiſe blieben die himm⸗ liſchen Schleuſen verſchloſſen, obwohl zeitweilig das Firma⸗ ment ein recht finſteres Geſicht machte. 75 Der erſte Wagen, der um 12,11 Uhr eintraf, wurde von unſerem Mitarbeifer Stiegfried Doerſchlag geſteuert, der diesmal nicht im Preſſewagen mitfährt, ſondern ſich ſelbſt an der Konkurrenz beteiligt. Der Wagen, ein Mereedes⸗Benz, wurde von dem Publikum, das ſich an der Kontrollſtelle einge⸗ funden hatte, ſofort umdrängt. Damen vom Rheiniſchen Automobilelub eilten herbei und reichten Erfriſchungen, die dankbar entgegengenommen wurden. Das nächſte war die Er⸗ gänzung des Betriebsſtoffes. Schon dabei merkte man, wie ſtreng die Beſtimmungen ſind. Jede Hilfeleiſtung wurde freundlich, aber beſtimmt abgelehnt. Man wollte ſich keine Strafpunkte holen. Herr Doerſchlag hielt ſich nicht lange aun der Tank⸗ und Erfriſchungsſtelle auf. Einige Minuten nach der Ankunft fuhr er zum Ziel vor, wo der Obmann Karl Fauth ſeines Amtes waltete, und ſetzte die Reiſe fort, die nicht, wie urſprünglich geplant, über Feudenheim, ſondern über Käfertal ging. Auch die Fahrt durch den heſſiſchen Oden⸗ wald hat infolge von Straßenſperren Veränderungen erfah⸗ ren. Es mußte über Heppenheim nach Fürth gefahren wer⸗ dn, um zur nächſten Kontrollſtelle Sulbach, dem Jagbſchloß des Erbgrafen zu Erbach, zu gelangen. Bis um 12,20 Uhr war die erſte Gruppe der 40 Autos, die heute früh in Stuttgart geſtartet hatten, an der hieſigen Kon⸗ trollſtelle angelangt. Die meiſte Beachtung fand ein Steyr⸗ wagen, der von dem Prinzen Heſſo zu Leiningen ge⸗ ſteuert urde. Der Kühler erzählte, daß der Wagen ſchon die Welt geſehen habe. Nizza, Marſeille, Balkan, Aſſuan, Cey⸗ lon konnte man leſen. Gegen 1 Uhr kamen die erſten Damen an. Um dieſe Zeit war erſt ungefähr ein Viertel der 49 Wa⸗ gen angelangt. Die Verzögerung erklärt ſich aus den Um⸗ leitungen, die auf der Fahrt durch Baden in Kauf genommen werden mußten. Erſt heute morgen iſt noch eine Straße ge⸗ ſperrt worden. So ſorgt auch die Behörde dafür, daß die Schwierigkeiten der Kartellfahrt nicht abnehmen. Seh. Frankfurter Regalta Zweiter Tag Der zweite Regattatag wies trotz des mäßig warmenz öfters von leichten Regenſchauern unterbrochenen Weige jenen Maſſenbeſuch auf, der von jeher die außerordent zd Volkstümlichkeit der Frankfurter Regatten zum Ausden bringt. Die Spitzen der ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behnhes waren erſchienen. Auch erfreute ſich die Regatta des Beſuche des Ehrenvorſitzenden des Deutſchen Ruderverbandes ein Oskar Ruperti, dem von den Vertretern der Fachpreſſe 2n Roſenſtrauß als Willkomm überreicht wurde. Die Lebon ge⸗ Leiſtungen waren auch heute außerordentlich gut. Schöne im ſchloſſene Rennen boten insbeſondere die Wettbewerbe lei Achter. Weniger gut war das Steuern, das zu manche ſig Zuſammenſtößen mit darauffolgenden Ausſchlüſſen und Die aus dieſen ergebenden Alleingängen im Achter führte. 510 Stimmung war wohl infolgedeſſen nicht die andauernd farahr⸗ erregte, wie man ſie ſonſt bei den Frankfurter Regatten waße zunehmen gewohnt iſt. Eine treffliche Leiſtung bot iden Kölner Rudergeſellſchaft von 1891, die die beibe wertvollſten Tophäen der Regatta, den Kaiſerpreisvierer en den Gemaniapreis⸗Achter, nach Kampf gewann. In lette Rennen gab es wie am Samstag einen erbitterten Endka gegen den zum Schluß ſtark auflaufenden Frankfurter Ru nl⸗ verein, der mit dreiviertel Längen zu Gunſten der gler ſchieden wurde. Der Frankfurter Ruderverezn. durch ſeine Leiſtungen im Achter bei den Regatten in Wor en Mainz und Frankfurt die Befähigung einer erſtklaſſig 1 Mannſchaft erbracht. Auch im Jungmannvierer zeigte Köln g ſeine Ueberlegenheit in Stil und Form. Eine Prachtleiſtener bot der Kölner Klub für Waſſerſport im Awen ohne Steuermann, den er in trefflicher Zuſammenarbeit ſchöner Form ſicher gewann. Weniger glücklich war er en Heyter⸗Achter, bei dem er zwar in einem Bord an Bordreuihe gegen die Kaſteler Rudergeſellſchaft als erſter ankam, jedoch der durch den Schiedsrichter angeſetzten Wiederholung ten Rennens nicht mehr ſtarten konnte und der augezeichtaſen Kaſteler Mannſchaft den Preis im Alleingang überla 5 mußte. Einen ſchönen Erfolg errang die Ruderriesgse 15 Eſſener Turn⸗ und Fechtklub, der mit ſeinen Juic bren ein ſchönes Rennen, den Achter, knapp aber ſiegreig beſtreiten konnte. Im Preis von der Gerbermühle ſüzen Walter Flinſch ſicher gegen Karlo Wolf von der Rudegz geſellſchaft Worms, wobei ſeine Vorzüge in Stil, Form 1155 Technik ſinnfällig zu Tage trat. Die Frankfurter Vereig waren weniger vom Glück begünſtigt, obwohl außerordentli Fortſchritte ihrer Junioren und Jungmannſchaften zu nlen zelchnen ſind. Die Frankfurter Germania, die n Vorrennen dieſer Klaſſen erfolgreich geblieben war, beb ſcherzte ſi chden ſicheren Sieg im Juniorachter durch die 1 ſpielloſe Ungeſchicklichkeit ihres Steuermanus. Der Kitz e ger Ruderverein gewann den Ladenhurgvierer 188 ſeiner ſtarken Mannſchaft ſicher gegen den Offenbacher NN Die Rudergeſellſchaft Sachſenhauſen konne ſhrem Senſorvierer in den erſtklaſſigen Rennen noch nich 15 Erfolge kommen, dagegen bot die M annheimer Am iae tia mit ihrem Aletter⸗Vierer im Kaiſerpreis⸗Vierer eine ghe⸗ Leiſtung, indem ſie die Kölner gier hart bedrängte. wies aufs Neue, daß dieſe Juniormannſchaft die Anwartſt ben zu erſtklaſſiger Leiſtung hat. Den Verlauf der Rennen bagſ wir bereits mitgeteilt. H. Deutſche Ruderſiege in Luzern 4 a Während am erſten Regattatag Wetter und Wellenae die Rennen ungünſtig beeinflußten, begünſtigte gutes Wein und Wellenverhältniſſe den Verlauf der Rennen des So 1 tags. Diesmal konnte der Mainzer Rudervere zweimal erfolgreich bleiben, im„Vierer ohne“ ſowohl wie „Für alle Winde⸗Vierer“. Neptun⸗Konſtanz ſicherte en den Großen Achter der ſchweizeriſchen und frangöſiſg Boote, und da die Konſtanzer Jungmannen auch den Lu⸗ fängervierer gewannen, konnten die deutſchen Boote in zern im ganzen fünf Siege feiern. * — — 5 * Stuttgarter Ruderregatta. Wir werden darauf 5 merkſam gemacht, daß inſolge Druckfehlers als Sieger Fäl Württemberger Vierer und im Großen Achter in beiden 9g⸗ len der Heidelberger Ruderklub und nicht der Heilbt ner hervorging. Radſport Großer Opel⸗Preis von Bayern Die am Sonntag bei gutem Wetter auf einer 276* 1 langen Rennſtrecke bei München ausgetragenen Rennen ben den Großen Opel⸗Preis von Bayern(D. R..⸗Rennen) ſa a⸗ 55 A⸗ und 19 B⸗Fahrer am Start. Die Strecke war aufget ordentlich ſchwierig, da ſie meiſt durch Gebirge führte. her vorjährige Sieger O. Büttner⸗Berlin ſtürzte, konnte au das Rennen nach einiger Zeit wieder aufnehmen und a noch einen günſtigen Platz erreichen. Die Ergebniſſe: AsKlaſſe: 1. H. Buſe⸗Berlin 9247:43; 2. K. Boh Mannheim:54134; 3. Denzer⸗Mannheim:.3 Bamberg beide dichtauf; 5. Kaiſer⸗Mannheim 10:05 6. Büttner⸗Berlin 10:11:19. B⸗Klaſſe: Frauenhofer⸗Freiſing 10:22:20. Fußball 1 4 Zum D. F. B. Jugendtag iſt noch nachzutragen, daß die Leiſtung der Schiedsrichter⸗Vereinigung Mannheim anerkennenswert iſt. Sämtliche 24 Spiele wurden von bandsſchiedsrichtern ehrenamtlich geleitet. Zu jedem S ſtellte die Schiedsrichter⸗Vereinigung die Linienrichter. der Tag ſtellte aber hohe Anforderungen an die Organiſation Pfeifenmänner. Leichtathletik Mundt⸗Halberſtadt in Amerika ſiegreich. pt⸗ Der Europameiſter im Kunſtſpringen, Arthur Mun t in Halberſtadt, der ſeit kurzer Zeit in Amerika iſt, konnte jebben Newyork einen ſchönen Erfolg davontragen, indem er 8. bekannten Amerikaner Rahmsdorf vom Newyorker er beſtegte. Mundt erreichte bei ſieben Sprüngen vom 1 59 Brett insgeſamt 65 Punkte, während Rahmsdorf nur au 6r⸗ 17 247 Punkte kam. — Deen eeeereeeeee öö JJJ%ETETr! FFE W „VLvoontag, den 27. Juni 1927 21. Generalperſammlung des Vadiſchen Verkehrsverbandes in Baden⸗VBaden Mannheim ladet für 1928 ein 85 Der Badiſche Verkehrsverband iſt in dieſem Jahr in der onen Bäderſtadt an der Oos zu ſeiner Generalverſammlung zuſammengekommen, die ſehr gut beſucht war und einen an⸗ eregten Verlauf nahm. Von der Kurdirektion waren eine azahl geſellſchaftlicher Verauſtaltungen vorgeſehen, die einen * Tagung angenehmen Rahmen bildeten. Der Hauptverſammlung am Sonntag gingen am Sams⸗ ag voraus die Sitzungen des Vorſtandes vormittags und ächmittags des Landesausſchuſſes, in denen die Hauptfragen er umfangreichen Tagesordnung geklärt wurden. Die Ge⸗ eralverſammlung fand unter Beteiligung von über hundert Jetſonen im großen Sitzungsſaal des Rathauſes, unter dem rſitz des Generalkonſuls Menzinger⸗Karlsruhe, ſtatt. Zatliche und ſtädtiſche und eine Reihe von Korporationen derren vertreten. Im Rahmen des Tätigkeitsberichtes wur⸗ en viele wertvolle Anregungen gegeben und Gebiete berührt, le im Brennpunkte des Intereſſes ſtehen. Bürgermeiſter deil⸗Triberg wies gleich zu Anfang auf die wichtige Kre⸗ dit⸗Aktion für die notleidenden Schwarzwälder Saiſon⸗ äuſer hin, die leider derzeit zum Stillſtand gekommen ſei, deren Fortführung ungeſäumt aber nötig ſet, wenn es nicht heißen ſolle, zu ſpät. Wolff⸗Baden⸗Baden berührte den geſteigerten Autoverkehr, die Straßenſperren, den Ausbau er Straßen, die Straßendiſziplin der Pferdefuhrwerke. uffner⸗Freiburg erwähnte die unnützen Erſchwe⸗ krungen des Autoverkehrs zwiſchen Schweiz und Schwarz⸗ wald durch verkehrte überhohe deutſche Gebühren, die den erkehr von der Schweiz nach Frankreich abtreiben. La⸗ er⸗Karlsruhe ſprach für ungeſäumte Teerung und Beſchil⸗ erung der Straßen und für den kleinen Grensverkehr zwiſchen Baden und Elſaß. Amberger⸗Heidelberg behandelte die Autoſtra ß e Mannheim—Heidelberg. Keil⸗Triberg erwähnte weiter die Ungereimtheit der Zollerhebung auf den Verſand von Werbeſchriften und brachte zur Frage der Elektrifi⸗ katton der Rheinhauptbahn, der Schwarzwald⸗ ahn und Höllentalbahn eine Entſchlie ung ein, ie einſtimmig angenommen wurde. Lacher⸗Karlsruhe will Rach ſeinen Informationen aus Berlin dieſe letzte wichtige rage, die eine Lebensfrage darſtellt, als amtoten Punkt angekommen beurteilen und tritt weiter ſtark für die Frage der Rheinbrücken Maxau, Mannheim und Speyer ein. Gabler⸗Heidelberg und Romberg⸗Triberg ver⸗ weiſen auf die ungemeinen Schäden, die dem badiſchen wich⸗ ligen Nordſüdverkehr durch ungebührlich lange Aufenthalte er Schnellzüge in Baſel, weiter auf die ſtete Weiterarbeit n Württemberg an der Forderung ſeiner Bahnintereſſen und ſeiner Elektriftkation, die zum Nachteil und zur Zurückſtellung Badens führen und die als Beiſpiel ſtiller und zäher Arbeit in aden ebenſo befolgt werden müſſe. hin. Auf dieſe hauptſächlichen Momente der Ausſprache ant⸗ wortete Reichsbahnoberrat Schifferdecker. Er anerkannte die Nachteile der Baſler langen Aufenthalte, ſelbſt der Fern⸗ ſchnellzüge, die auch von Schweizer Seite, wie Luzern, ſchwer empfunden wurden. Es ſei dies eine Frage, der ſtete Auf⸗ merkſamkeit geſchenkt werde. Die Frage der Trieb⸗ wagen ſei noch nicht abgeſchloſſen. Die Wünſche nach zeit⸗ lichlängerer Führung der Schwarzwaldſchnell⸗ Züge D 157/158(Holland—Rheinland und Berlin, Leipzig, Frankfurt, Baden, Schwarzwaldbahn, Bodenſee) wurden ge⸗ Prüft., Miniſterialrat Scheffelmeier betonte die ehr⸗ lichen Bemühungen um die Kreditaktion, die durch⸗ zuführen die Girozentrale derzeit nicht in der Lage ſei. Der Ausbau der Straßen für den Autoverkehr erfolge planmäßig, der Kleine Grenzverkehr mit dem Elſaß ſei bisher an der Haltung Frankreichs geſcheitert, doch lägen neue deutſche Vorſchläge vor. Hinſichtlich der Elektrifikation ſcheine ihm die Beurteilung als auf dem toten Punkt doch zu ſchwarz geſehen. Die Regierung ſei laufend in der Sache tätig, die rückenbauten in Maxau und Mannheim ſeien in erſter Linie nötig. Sodann wurde dem Vorſtnd Entlaſtung erteilt. Be⸗ ſchloſſen wurde eine Satzungsänderung über die Ausdehnung der Zahl der Mitglieder des Vorſtandes und des Landes⸗ ausſchuſfes. Der Antrag Neuſtadt wegen Durchſührung der Beſchilderung der Straßen für den Autoverkehr iſt durch die allgemeine Debatte erledigt, ein von gleicher Seite kommen⸗ der Antrag, daß die Reichszentrale für deutſche Verkehrs⸗ werbung über den Schwarzwald nicht blos Bilder der Rand⸗ ſtädte, ſondern Anſichten aus dem Gebirge ſelbſt heraus⸗ bringen müſſe, wurde angenommen. Der Rechenſchaftsbericht und Voranſchlag wurde genehmigt. Der Bezug der Zeit⸗ ſchrift Badnerland⸗Schwarzwald wird für alle Mitglieder verbindlich gemacht. Für die nächſtjährige Tagung liegen Einladungen von Mannheim und Todtmoos vor. Eine Entſcheidung darüber ſteht noch aus. W. Romberg. ˙um ⅛ðV2u ĩðZ ĩðmů ⁵wyx dnnt ̃« ͤv1n r FEFFCFFECGGC„„5FF Frr Deemn Nebengebäude übergegriffen hatte, auf ſeinen Herd beſchränken. Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Aus dem Lande Schnee auf dem Feldberg * Triberg, 27. Juni. Im Verfolg der kühlen Witterung und der leichten Niederſchläge der letzten Tage kam es geſtern abend im ſüdlichen Schwarzwald zu ſtarken Regenfällen bei erheblichem Temperaturrückgang. In den Nachtſtunden iſt auf dem Feldberg Schnee gefallen; die Schneehöhe betrug 2 Zentimeter. * * Schriesheim, 25. Juni. Am Mittwoch wurden die im Wettbewerb eingegangenen Entwürfe für das Schries⸗ heimer Gefallenen⸗Denkmal geöffnet und im Saale des Gaſthauſes zum Schwarzen Abler aufgehängt. Sodann machte ſich das Preisgericht an die ſchwierige Arbeit, die in⸗ folge der ſehr gewiſſenhaften und gründlichen Prüfung den ganzen Tag in Anſpruch nahm. Preisrichter waren Baurat Gros⸗Mannheim, Bildhauer Schließler⸗Schwetzingen, Archi⸗ bekt Dr. Schmechel⸗Mannheim, Bezirksbaumeiſter Model⸗ Mannheim, Bezirksrat Baumann, Direktor Baurter und Karl Sommer⸗Schriesheim. Eingegangen waren 21 Entwürfe und 5 Modelle. Im allgemeinen kann geſagt werden, daß das Niveau des Wetthewerbs ein hohes war, ſodaß die Wahl nicht leicht wurde. Jeder einzelne Entwurf wurde mehrmals von allen Geſichtspunkten aus geprüft und beſprochen. Mit den 5 beſten Entwürfen ging man dann nochmals an den Platz an der Kinderſchule, auf dem das Denkmal aufgeſtellt werden ſoll, um ſich die Form der Entwürfe in die Umgegend hinein⸗ zudenken. Nach eingehender Beratung wurde dann um halb 8 Uhr abends die Entſcheidung getroffen. Die Namen und Kenn⸗ worte der preisgekrönten Entwürfe ſind folgende: 1. Preis 500 Mark Kennwort Kubus, Verfaſſer Architekt Joſeph Kul d⸗ Mannheim. 2. Preis 300„ Kennwort keine Perſpektiven, Ver⸗ faſſer Sally Kolpenitzki⸗Manuheim. 3. Preis 200„ Kenn⸗ wort„Gedächtnis“, Verfaſſer Architekt Hermann Eſch⸗Mann⸗ heim(nach deſſen Entwurf auch das 110er Denkmal in Mann⸗ heim hergeſtellt wird). 3. Preis 200 ¼/¼, Verfaſſer Dipl.⸗Ing. Dörr, Städt. Hochbauamt Mannheim. Die Aufſtellung des Denkmals in der Mitte des Platzes ſetzt voraus, daß einige Bäume im Innern des Platzes entfernt werden, der Platz ſelbſt als Denkmalsplatz hergerichtet und mit einem grünen Raſen bepflanzt wird. Eine Würdigung der übrigen Entwürfe behalten wir uns vor. Nachbargebiete Mord und Selbſtmord * Darmſtadt, 24. Juni. Auf offener Straße erſchoß geſtern vormittag in Michelſtadt im Odenwald der 26 Jahre alte Schuhmacher Karl Beimert ſeine 21 Jahre alte Braut namens Zimmer. Er hatte wegen Mißhandlung ſeines zu⸗ künftigen Schwiegervaters eine Gefängnisſtrafe von einem Monat erhalten. Als dieſer Tage das Gnadengeſuch abge⸗ lehnt wurde, regte er ſich darüber ſo auf, daß er geſtern morgen ſeine Braut abholte und ſie dann durch einen Schuß tötete. Darauf nahm er ſich ſelbſt as Leben. Ein Dortmunder Sänger in Mainz verſchwunden * Mainz, 23. Juni. Der öszährige Generglagent Költer aus Weſtfalen, der mit einem Dortmunder Sängerverein in Mainz eingetroffen iſt, wird ſeit dem 18. Juni vermißt. Die Ermittelungen, die auf die Benachrichtigung des Vereins, der am Montag Mainz wieder verlaſſen hat, angeſtellt wurden, waren bisher ohne Erfolg. Vom eigenen Hunde zerfleiſcht * Mainz, 24. Juni. In einer hieſigen Lederfabrik von R. Ihm in Rannheim wurde der 70jährige Pförtner und Nachwächter Katzenbach von einem von ihm ſelbſt aufgezogenen Rottweiler Hund angegriffen und ſchwer an Händen und Armen verletzt. Die Angehörigen des Mannes waren nicht in der Lage, gegen das wütende Tier vorzugehen, ſodaß er großen Blutverluſt erlitt. Ein Auto der Firma Opel brachte den Schwerverletzten ins Mainzer Krankenhaus. Großfeuer in Saarbrücken * Saarbrücken, 27. Juni. Beim Verpacken von Feuer⸗ werkskörpern ereignete ſich am Sonntag auf bisher noch un⸗ geklärter Urſache in einer Saarbrücker Koſtümverleihanſtalt eine Exploſion, die in ſo kurzer Zeit das Haus in Brand ſetzte, daß ein 23jähriges Mädchen in den Flammen um⸗ kam. Man fand die verkohlte Leiche 2 Meter vom Ausgang entfernt. Die ſofort anrückende Feuerwehr konnte erſt nach vierſtündiger Arbeit den Brand, der ſchon auf die ſaalfl 179N uncl 955 40 fur den veruuſnien Sgareftenruucher ein auſ Der Hinterliſtige. galeotti,, die geſtitme ſagen 25 eine fAbiclit auusfliſitvn æti la e gergafidletn, Ftriliiig⸗ ANd- 0 5. Seite. Nr. 20 gegen den Kaſſeler Freiſpruch. Gegen das Urteil im Kaſſeler Straßenbahnprozeß, durch das der Wagen⸗ führer Gerlach und der Straßenbahnſchaffner Hentrich von der Anklage der Transportgefährdung, der fahrläſſigen Tö⸗ tung von 9 Perſonen und der fahrläſſigen Körperverletzung von 23 Perſonen freigeſprochen wurden, hat der Ober⸗ ſtaatsanwalt in Kaſſel geſtern Berufung eingelegt, ſodaß ſich nunmehr die Große Kaſſeler Strafkammer mit der Ka⸗ taſtrophe vom 18. Mai zu befaſſen haben wird. §8 Urteil im Prozeß Hagedorn rechtskräftig. Wie aus Duisburg gemeldet wird, hat die Verteidigung im Jalle Hage⸗ dorn auf die Einlegung des Rechtsmittels verzichtet. Da dem Antrag des Staatsanwalts im Urteilsſpruch entſprochen worden iſt, und alſo von dieſer Seite keine Reviſion erwartet werden kann, hat das Urteil Rechtsgültigkeit erlangt. rrrrrrrrnr §Berufung Jliu nlæq den Euuνẽa 8 dom D O25 Owoltenlos. O heiter. 0 halb bedeckt. O wolkig. G bedeckt. e Regen. GGraupeln.= Nebel. k Gewitter O Windſtille. O- ſehr leichter Oſt. — mäßiger Südſüdweſt. Oſtürmiſcher Nordweſt. e Schnee. Die Pfeile fliegen mit dem Winde. Die bei den Stationen ſtehenden Zahlen geben die Tempe⸗ ratur an. Die Linlen verbinden Orte mit gleichem auf Meekesniveau umgerechneten Luftdruck Welternachrichten der Karlsruhersandeswenerwarte Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen morgens) Tuft. Tem. 2 2 8 8 8˙2 5 druck pera⸗ S 5 882 Wetter 3 8 285 m n S 8 Sei s Nicht. Stärke 8 8 Wertheim 151— 10 20 8 J lleichtſ bedeckt 1 Königſtuhl] 563 759,5 6 15 6 Nebel 5 Karlsruhe120 759,8] 10 22 9 SW ſeſchw, bedeckt' Bad.⸗Bad. 218———— Villingen 712 760,8 721 6 W ſſchw.] Regen 4 eldbg. Hof 1275 63,32 0 11[SwW lleicht— 11 Badenweil.— 760,77 821 5—— bedeckt 16 St. Blaſien 780— 6 18 5 ſtill[—Regen 4 Höchenſchw.————— Ein über der Nordſee liegender gebreiteter Sturmwirbel hat auf ſeiner Rückſeite erhebliche Mengen kalter Luft von Norden herangeführt, die bereits England und das Feſtland bis zur Ebene überflutet haben. Mit dem Temperaturrück⸗ gang iſt äuf dem Feſtlande bereits Druckauſtieg erfolgt, der vorausſichtlich noch anhalten wird. Doch iſt nur langſam Beſſerung zu erwarten. Wetterausſichten für Dienstag, 28. Juni: Anhaltend kühl, mit zeitweiſe böigen Weſtwinden noch meiſt wolkig, ſtrich⸗ weiſe Regenfall. Herausgeber, Drucker und Verleger. Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannbeim, E 6, 2 Dlrektion: Jerdinand Heyme. Chefrebakteur: Kurt Fiſcher—Verantwortl. Redakteure: Für Politit: i. V, Kurt Fiſcher euilleton: Dr. S. Kayſer— ommunal⸗Politit und Lokales: Richard Schönfelder— port und Neues aus aller Welt: i. V. R. Schönfelder— Handelsteil: Kurt Ehmer— E Meoſoc geieige gra von Funbreich, der im alire tass ſtctiꝭ tructeir nach dem luben ſeines Floſaſtrologen Galeolli. Er- lieſ ſhir vor ſion honimen und ftagie holiniſei: Da Du doot die Aubunſt erruten hanmſt wiiſt Dii auch wohl dlie&funde Deines eigenen odles im vorauus wiſſert. afeſtuiß erwiderte ſcblagfetiig Gericht und alles Uebrige: Franz Rircher— Anzeigen: Dr. W. E. Stötzuer Uſame Hudliuig XI. mitz aab ich getude einiem Jag vor Cm Maſeſtdt ſterbenm wiltue Der erglduubiſche ſonatoi erblabte umd hiãileiv ſias ſer. In timſetes. Teil. Hditte aber ein Galeoili geuiſ geantwotlel„&ite, werdle danm ſterben, iem Ctua ¶reiling- ga, retten niclit mehir ſcnmecben. gemeſer, denm ſie hdtiem dem fonc ſfeclen e Iund das uue nie 2U 23 ergeuxſimlicſer eniiſli Ilkr- einmal dieſe voraliglichem fſanben getuudlit hiaß, iſt gladlios ſo milde und atoma, tiſchꝛe Sgarelten gefunden æti Hiabens, die iin fedlen Ja aliſs neue ergohen General- Vertreter: Otto Lehlbach, Mannhelim, Y 2, 9. Fabriklager Böckstraße 7. Telephon 235 70. * 30 Seite. Nr. 290 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Montag, den 27. Juni 19—7 4 Wiriſehafts · und Handelsz Weitere Entlaſtung der Reichsbank Anhaltender Deviſenabfluß. Der Ausweis der Reichsbank vom 23. Juni zeigt einen Rückgang der geſamten Kapitalanlage in Wechſeln und Schecks, Lombards und Effekten um 106,7 auf 2 131,8 Mill.. Die Beſtände an Wechſeln und Schecks haben ſich um 99,5 auf 2017,4 Mill.„, die Lombard beſtände um 7,2 auf 21,3 Mill. verringert. Die Effekten beſtände blieben mit 93,1 Mill. unverändert. An Reichsbanknoten und Rentenbankſcheinen zuſammen ſind 138,4 Mill. in die Kaſſen der Bank zurückgefloſſen, und zwar hat ſich der Umlauf an Reichsbanknoten um 122,7 auf 3 219,3 Mill./ verringert und der an Rentenbank⸗ ſcheinen um 15,7 auf 942,8 Mill. 4. Dementſprechend und unter Berückſichtigung, daß in der Berichtswoche Rentenbank⸗ ſcheine in Höhe von 9,2 Mill./ getilgt wurden, haben ſich die Beſtände der Reichsbank an ſolchen Scheinen um 6,5 auf 120,9 Mill.„ erhöht. Die fremden Gelder weiſen eine Zu⸗ nahme um 9,9 auf 769,5 Mill./ auf. Die Beſtände an Gold und deckungsfähigen Deviſen insgeſamt haben ſich um 5,7 auf 1873,1 Mill. ¼ verringert, und zwar ſind die Beſtände an Gold um 0,7 auf 1802,8 Mill. J/, die Beſtände an deckungsfähigen Deviſen um .9 auf 70,3 Mill 4 zurückgegangen. Die Deckung der Noten durch Gold allein erhöhte ſich von 54 v. H. am Ende der Vorwoche auf 56 v.., die Deckung der Noten durch Gold und deckungsfähige Deviſen ſtieg von 56,2 auf 58,2 v. H Gelſenkirchener Vergwerks A. G. in Eſſen Zwiſchengeſchäftsjahr Die Bilanz über das abgelaufene Zwiſchengeſchäftsjahr in dem die in der GV. vom 9. Dez. 1926 beſchloſſene Fuſion mit Deutſch⸗ Luxemburg und Bochumer Verein durchgeführt wurde, enthält in ihren Ziffern erſtmalig das Ergebnis dieſer Verſchmelzung. Mit den Gewinnvorträgen aus 1925/6 verbleibt ein verfügbarer Rein⸗ gewinn von 15 414 608(2 216 302), aus dem bekanntlich 4 v. H. Zwiſchendividende(0) verteilt werden. Laut Bericht machte ſich die kückläufige Bewegung auf dem Kohlenmarkte auch im Abſatz der Zeche„Monopol“ allmählich bemerkbar. Der Betrieb verlief ohne törung. Die Kohlenförderung betrug in dieſem Halbjahr 591 950 To. oder arbeitstäglich 3934 To. gegenüber 942 648 To. oder 3298 To. arbeitstäglich i. V. Zur Abrundung des Kohlenvorkommens der Geſellſchaft iſt der Felderbeſitz der Gewerkſchaften Hermann 1 bis IV erworben, ſo daß damit der Felderbeſitz der Geſellſchaft rund 16 000 ha erreicht. In den Anlagekonten der Bilanz wirken ſich zunächſt die er⸗ heblichen Neuanlagen und Verbeſſerungen auf der Zeche Mouopol aus. Gegenüber der in einem Börſenproſpekt mitgeteilten Eröff⸗ nungsbilanz auf 1. Okt. 1926, die den vorläufigen Vermögensſtand der Geſellſchaft nach Durchführung der Fuſion mit Deutſch⸗Luxem⸗ burg und dem Bochumer Verein angab, hat das Anlagekonto einen Zuwachs um rund 1,6 auf 17,87 Mill. erfahren. Die Beſtände ſind von 2,17 auf 2,05 Mill. zurückgegangen, die Anſätze für Be⸗ teiligungen und Wertpapiere entſprechen mit 370,41 ungefähr den An⸗ ſätzen der Eröffnungsbilanz(369,77). Unter den Debitoren hat ſich das Bankguthaben von 6,49 auf 4,396 Mill.&4 ermäßigt. Sonſtige Schuldner betragen 41,84(47,02) Mill. 4. Der Kaſſenbeſtand iſt von 0,06 auf 0,09 Mill. 4. geſtiegen. dem in der Eröffnungsbilanz mit 19,71 Mill./ ausgewieſenen Konto der noch nicht abrechnungsfähigen Verpflichtungen rund 9,5 Mill. 4 zur Deckung der Mologa⸗Verbindlichkeiten in Anſpruch genommen worden, ſo daß ſich dieſes Konto auf 10,17 Mill. Mark veringert hat. Anleihen, Hypotheken und langfriſtige Ver⸗ pflichtungen erſcheinen mit 30,74 Mill. 4. In der Eröffnungsbilanz war dieſer Poſten mit 37,52 Mill./ ausgewieſen worden, wobei die Verwaltung jedoch bemerkt hatte, daß die darin enthaltene 11,12 Mill. Mark aufgewertete Papiermark⸗Anleihen und Genußrechte ſowie eine Aufwertungshypothek von 4,4 Mill. zur Rückzahlung ge⸗ kündigt ſei. Abſchreibungen erſcheinen mit 2,75(2) Mill. 4, Gläu⸗ biger mit 35,77(39,28) Mill.. Ueber den Geſchäftsgang der Vereinigten Stahlwerke AG., der für das nächſtjährige Bilanzergebnis von ausſchlaggebender Bedeu⸗ tung ſein wird, teilt die Verwaltung mit, daß die Beſchäftigung der Eiſen⸗ und Stahlwerke im laufenden Jahre als gut bezeichnet wer⸗ den könne. Das Ergebnis der Kohlenförderung war bis zum 30. April noch befriedigend, hat ſich aber ſeit dem 1 Mai verſchlechteri. Mit Rückſicht auf den befriedigenden Verlauf des größten Teiles des Geſchäftsjahres der Vereinigten Stahlwerke AG. könne jedoch mit einem angemeſſenen Ergebnis gerechnet werden. ze: Süddeutſche Reviſions⸗ u. Treuhand AG. in Mannheim. Das Unternehmen kann in allen Abteilungen von zunehmender Beanſpruchung berichten, die trotz der durch die allgemeine Verhältniſſe bedingten größeren Heranziehung des Inſtituts vor E Auf der Paſſipſeite ſind von h ausſichtlich regelmäßig wiederkehren werden Die Zunahme der Beanſpruchung kommt auch in der Erhöhung der Geſamteinnahmen aus Gebühren von 209 580 auf 258 981/ zum Ausdruck. Gehälter und Unkoſten beanſpruchten aber 246 690(198 342) ¼, Abſchreibung 8197(6848)„, ſodaß ein Reingewinn von 10 748(7741) /¼ ver⸗ bleibt. Die unter dem Vorſitz von Dr. B. Weil abgehaltene v. GV. genehmigte den Abſchluß und genehmigte die Verteilung eines von 6 auf 8 v. H. erhöhten Gewinnanteils. 2000 ¼ werden der geſetzlichen Rücklage zugeführt und ein Reſt von 1748 (2152)„ neu vorgetragen. Die ausſcheidenden AR.⸗Mitglieder wurden wiedergewählt. * Die zweite Amerika⸗Auleihe für die deutſche Landwirtſchaft. Wie der.⸗Z. aus Neuyork gekabelt wird, werden die dem amerika⸗ niſchen Bankenkonſortium von der Deutſchen Rentenbank⸗Kredit⸗ anſtalt als Unterlagen zum Abſchluß einer zweiten Anleihe in Höhe von 25—30 Mill. Dollar für die deutſche Landwirtſchaft unterbrei⸗ teten Sicherheiten als völlig ausreichend angeſehen, ſo daß mit dem endgültigen Abſchluß dieſer für Deutſchland wichtigen An⸗ leihe in aller Kürze gerechnet werden kann. *Der Ausbau des Neckars— Reichsbahn gegen Waſſerſtraßen. Die unter dem Vorſitz von Miniſterialdirektor Dr. Stavenhorſt (Berlin) abgehaltene o. GV. der Neckar AG. genehmigte den be⸗ kannten Abſchluß. Miniſterialrat Dr. Hirſch berichtete über das abgelaufene GJ. und die Bilanz und betonte, daß die G. kein Er⸗ werbsunternehmen ſei und deshalb der Ueberſchuß völlig für Abſchreibungen verwendet werden konnte. Der erſte Verkehrsab⸗ ſchnitt Mannheim—Heidelberg wird in wenigen Wochen fertiggeſtellt ſein, eine begrüßenswerte erſte Etappe. Die Schwierigkeiten, die durch die Umgeſtaltung des Heidelberger Landſchaftsbildes entſtanden und gemacht wurden, könnten jetzt als beendet angeſehen werden. Das Unternehmen ſei leider durch den Konkurrenzkampf be⸗ droht, der zwiſchen Eiſenbahn und Waſſerſtraßen auszu⸗ ſechten iſt. Es iſt nur zu begrüßen, daß die Reichsbahn zu privat⸗ wirtſchaftlichen Methoden übergegangen iſt, aber es ſcheine nicht richtig zu ſein, wenn dieſe Methoden auf den Kampf gegen die Waſ⸗ ſerſtraßen ausgedehnt werde und wenn man ſich in dieſem Kampf nicht nur in größtem Maße der Beeinfluſſung der Oeffentlichkeit bediene, ſondern auch Unterbietungen in Bezug auf Frachten zu Hilfe nimmt, die der Stellung der beiderſeitigen Unternehmungen, wie ſie Eiſenbahn und Waſſerſtraßen ſind, nicht angemeſſen ſind. Der beſte Wettbewerb beſtehe nicht in der gegenſeitigen Be⸗ kämpfung und in unwirtſchaftlichen Unterbietungen, ſondern im möglichſten Ansbau der Leiſtungsfähigkeit. In den AR. wurden neugewählt Dr. Plebſt vom Städt. Elektrizitätswerk Stuttgart, Oberbürgermeiſter Beutinger, Heilbronn, und Miniſterialrat Mahnke vom Reichsfinanzminiſterium Berlin. Sämtliche ausge⸗ loſte Mitglieder wurden wieder gewählt. 5 * Zuſammenſchluß in der Röhreninduſtrie. Der kürzlich gegründeten.⸗G. Vereinigten Keſſelbauwerke, die zunächſt aus den Firmen Petry⸗Derieux und der Gewerkſchaft Orange(Deutſche Maſchinenfabrik.⸗G. in Duisburg) gebildet worden iſt, ſind jetzt auch die Röhren⸗ keſſelwerke J. P. Pied bouf G. m. b. H. in Düſſeldorf beige⸗ treten. Die Vereinigten Keſſelbauwerke werden zu dieſem Zweck ihr Kapital auf 3,6 Mill. erhöhen. Mit den früher für den Beitritt in Ausſicht genommenen Dürr⸗Werken.⸗G. in Ratingen bei Düſſeldorf. Walther u. Co.,.⸗G. in Köln⸗ Dellbrück und den Büttner⸗Werken.⸗G. in Uerdingen, wird nicht mehr verhandelt, da dieſe Werke neuerdings einen grund⸗ ſätzlich ablehnenden Standpunkt gegenüber dem Zuſammen⸗ ſchluß in der beabſichtigten Form eingenommen haben. * Zuſammenſchluß in der Leichtmetallinduſtrie. Das ſtei⸗ gende Intereſſe der Induſtrie und weiter Verbraucherkreiſe at die Vereinigten Aluminiumwerke.⸗G. für die Legierung„Laukal“, die Berg⸗Heckmann⸗Selve .⸗G. und die Th. Goldſchmidt.⸗G. für die Legierungen „Konſtruktal“ bezw.„Montegal“ ſowie die Metallbank und Metallurgiſche Geſellſchaft für die Legierungen„Skaeron“, „Aeron“ und„M“ veranlaßt, ſich zurn gemeinſamen Ver⸗ wertung und Verarbeitung dieſer Legierungen und zu deren Ausbau zuſammenzuſchließen unter Ver⸗ zicht auf die Erzeugung von Halbfabrikaten aus dieſen Edel⸗ legierungen. Die genannten Firmen werden dieWeiterver⸗ arbeitung ihrer Legierungen den Vereinigten Aluminium⸗ werken und der Erſt⸗Werke.⸗G. übertragen, an der ſie ſich gleichzeitig beteiligen. * Gebr. Pfeiffer, Barbaroſſawerke.⸗G. Kaiſerslautern. Der Bericht des Vorſtandes teilt mit. daß es der Firma auch im verfloſſenen Geſchäftsjahr von April 1926 bis März 1927 gelungen iſt, trotz der immer noch herrſchenden allgemeinen Abſatzkriſe den Betrieb ohne beſondere Einſchränkungen in vollem Umfange aufrecht zu erhalten. Für das laufende Ge⸗ ſchäftsjahr werden die Ausſichten als nicht ungünſtig bezeich⸗ net, da ein Auftragsbeſtand für mehrere Monate vorliegt. Einſchließlich des Gewinnvortrages aus dem letzten Geſchäfts⸗ jahr mit 8423,91 Mk. beträgt der Reingewinn 101 180,83 Mk. ⸗Hieraus werden aus dem AK. 7 v. H. Dividende(i. V. 5 v..) und der mit 17 180,83 Mk. nach Abzug der Vergütung für den Aufſichtsrat auf neue Rechnung vorgetragen. ꝛe G⸗ * M. Baſſermann u. Co.,.⸗G. in Schwetzingen. Die Mk. V. genehmigte die Erhöhung.es.⸗K. auf 750 000 Aus dem Reingewinn von 54796 Mk. werden 27 625 Mk.* Abſchreibungen verwendet und auf das.⸗K. eine Divideche⸗ von 6 v. H. verteilt. Die Ausſichten für das laufende ſchäftsjahr wurden als günſtig bezeichnet. * Günſtige Entwicklung der Deutſchen Lufthaunſa im wie fenden Jahre. Die o HV. genehmigte den Abſchluß für 1926. 11 turnusgemäß ausſcheidenden AR.⸗Mitglieder wurden wiedergewane⸗ Für die während des GJ. 1926 ausgeſchiedenen AR.⸗Mitglieder den Miniſterialrat Dr. Greiner⸗Berlin, Direktor Erich e burg⸗Hannover, Direktor Dr. Leiſler⸗Kiel⸗Hamburg, 70 bürgermeiſter Dr. Rive⸗Halle, Landesrat Schlüter⸗ Wiesba 85 und Oberregierunsrat Schoch⸗ Karlsruhe neu in den AR. z05 wählt. Im laufenden J. ſei die monatliche Beförderung gegen 75 Vorjahr von 600 000 auf 1 Mill. Kilometer geſtiegen. Der Be. kehr ſowohl im Inland als nach dem Ausland habe erhenne erweitert werden können. Vor allem ſei auf die neueröffne Fluglinie Berlin⸗Wien hinzuweiſen. Es ſei gleichzeigtig möglich 00 weſen, aus den laufenden Mitteln techniſche Vervollkommungen 5 weiterzuführen, wie es beabſichtigt geweſen ſei. Im Großflzen zeugverkehr ſei bereits eine 20proz. Erhöhung gegenüber Vorjahre feſtzuſtellen geweſen. Die Zahl der Fluggäſte wie au 5 Höhe der Frachten ſeien im Durchſchnitt um 50 v.., an einzelne Stellen ſogar noch mehr geſtiegen. Im ganzen glaube die 70 waltung ſagen zu dürfen, daß die Entwicklung wunſchgemäß vo wärtsgehe. Vörſenberichte vom 27. Juni 1927 Frankfurt etwas feſter 0 Die Börſe eröffnete zum Wochenbeginn etwas feſter und 401 lebhafter. Es lagen aus dem Auslande einige Kaufaufträge nat in erſter Linie aus der Schweiz; auch das private Publikum zeign wieder einiges Intereſſe. Der vom preußiſchen Staat geplante 75 ſammenſchluß ſeiner ſtromerzeugenden Unternehmungen wurde güt iſt beurteilt und war für die Elektrowerte im allgemeinen von a 9 regender Wirkung. Die Kursbeſſerungen betrugen aber durchweg doch nur lbis 2 v.., da zum Ultimo nach Glattſtellung vorgz nommen wurden. Eine neue ſpekulative Aufwärtsbewegung wun wieder in Deutſche Gold⸗ und Silberſcheideanſtalt beobachtet, die 50 reits bis zur erſten Kursfeſtſtellung 7 v. H. gewannen. Im laufe konnte ſich die Börſe überwiegend weiterbefeſtigen beſonders Elektrizitätswerte waren ſehr begehrt und gewannen 19 mehrere Prozent. Gegen Schluß wurde unter Schwankungen d Tendenz ruhiger; die Höchſtkurſe konnten nicht immer gane behauptet werden. Die Kursgewinne erlitten aber nur ganz gering Einbußen. Tägliches Geld 5. v. H. 1 Berlin freundlicher Nach einem ſehr ruhigen und völlig undurchſichtigen Vormittags, verkehr ſetzte ſich zu Beginn der heutigen Börſe die freundli 5 Grundſtimmung fort. Die Kursentwicklung Fwar zwar die nächſt nicht einheitlich, es überwiegen jedoch die Steigerungen, 15 durchſchnittlich 1 bis 3 v. H. betrugen. Das Publikum hatte in An⸗ betracht des nahenden Ultimos mit neuen Kaufanträgen etwas e rückghalten. Nur in Spezialwerte war angeblich auf Auslandskän einiges Intereſſe feſtzuſtellen. Als beſonders feſt ſind Berger un Norödd. Wolle zu erwähnen, auch Kunſtſeideaktien und Spritwertes Im Verlaufe konnten fedoch einige Favoritpapiere wiedef kräftiger anziehen. Die Erholungen hielten ſich aber 15 ruhigem Geſchäft im engeren Rahmen. Der Geldmarkt zeigte leichte Anſpannung, die Sätze ſind jedoch auch für Reportgeld un für den Barbeſtand unverändert geblieben. Mannheimer Viehmarkt am 27. Juni. Dem heutigen Viehmarkt waren zugefahren: 141 Ochſenz 149 Bullen, 292 Kühe, 318 Färſen, 655 Kälber, 42 Schafe, 264 Schweine, 146 Arbeitspferde, 52 Schlachtpferde, 4 Ziegen. Be⸗ zahlt wurden für Ochſen: a) 62—64, 50—55, 52—60, 8 34—38, 30—34, Bullen: a) 54—56, 46—48, 34—38, 30—3 Kühe: a) 51—54, 38—44, 28—32, 16—22, Färſen: 63—565, 90 bis 56, 38—42, Kälber: b) 80—83, 74—76, 64—68, 56—00, Schafe: b) 38—46, Schweine: 61—63, 62—64, 65—67, 59 62—63, 60—62, 51—54. Arbeitspferde 1000—1600, Schlachtpfere⸗ 60—140, Ziegen 12—22. Marktverlauf mit Großvieh lel⸗ haft geräumt, Kälbern mittelmäßig, ausverkauft, mit Schwel nen mittelmäßig geräumt, mit Pferden mittelmäßig. Mannheimer Produktenbörſe vom 27. Juni.(Eigenberichh. Der Produktenmarkt iſt weiter abgeſchwächt bei weichenden Preiſen Von Auslandweizen iſt angeboten: Manitoba J für 1. Hälfte Jutz zu 16.60 hfl., Manitoba II 16.20, III 15.45, Manitoba IV 14.40 alle für 1. Hälfte Juli. Auſtralweizen diſp. 15.60, Kanſas II diſp. 1500 Baruſſo 79 Kilo für Juli 14.85, Roſafé 79 Kilo für Juli 15.05 hfl Auslandsroggen 27.50 J, ausl. Hafer 24, ausl. Braugerſte 3170 Futtergerſte 24.50—26, Mais gelbes m. S. 19.50, Biertreber 16, Wed? zenmehl ſüdd. 40.50—41.25, Weizenbrotmehl 33.25, Roggenmehl ſude, 38.25, Roggenmehl 60—70prozent. 38.25—49, Weizenfuttermehl 16.7 bis 17, Weizenkleie fein 13, Roggenkleie 15.50—16 J. Kurszettel der Neuen Mannhelmer Zeitung Aktien und Auslandsanleihen in Prozenten. bei Stückenotlerungen in Mark je Stück Die mit T verſehenen Werte ſind Terminkurſe während ſich die mit verſehenen noch in Bi⸗/ verſtehen. Mannheimer Effektenbörſe vom 27. Juni 89 55 C. H. Knorr 1840 1840 5 27. Bad. Bank 158,0 5 1 Mannh. Gummi—.—— 92.— Pfälz. Hypoth. Bt.—— 120,0— Ah. Hypoth. Bank 150,0180,0 100,0 Neckarfulm Fhrzg 122,0122,0 Ah Creditbank 182,5 134,0 Pfälz. Mühlenw. 180,9160.0 Portl. Zem. Heid. 152,00152,0 Sübd. Disconto 142,0142.0—.— 5. 8i. 0580 2. ektr,.⸗G. 5 Rheinmühlenw. 140.0140,0 286.5 Kleinlein Heidelb. 228,0228,0 62.50 Wa f anß& Freytag 169,0172,0 Ludwigsh. Akt. Br. 225,0225,0 35.— elltoff Waldhof 214·0812·0 Schwartz⸗Storch. 175,0 175,0 35— Sabd Buger 140.0140, 3.— 0 U + Continentale Verſ. 9 Mannheim. Verf. 129,0 Oberrh. Verſ. 160,0 15— 8155 90,50 en e.—.— 288,5 81.— J. G. Farben Rhenania eutſche Linol. Werger Worms 1380,0180,0 Kartzeuher Maſch 32.— Bad. Aſſekuranz 225,0(225,0 Frankfurter Vörſe vom 27. Juni TGelſenk. Bergw. 169,0173,0[Baſt.⸗G.. 2240,0—,— Bauk-Alekien. TGelſenk. Gußſt.—.—— bSpiegel 88.255025 Tug. P. greditbr 148.8 147.0 THarp. Bergbau. 203.5 206.2 80,50 180,2 Babiſche Bank.. 158,5 159.0 13lſe Bergb. St. A 273.0 IKali Aſchersleb. 175.0 27.— Sankf. Brau. Ind. 224,5 223.0 68.— DBayr. BodenCr.—.—— 47 5 Weſteregel.— annesmannr. 188, Cb. Broch..-W. 37,50ſ68.— Bayr, Hyp. u. Wb. 173,0 1Mansfeld Akt. 131,2 47 Heideld. 152,0(153.,0 1 Barmer Bankv. 147,0 TOberſchl. E. Bed 100,2 Cement Karlſtadt 188,0 190,0 TBerliner Hand. 241.0,240,0[ Otavi⸗Min. Ant.—3550 Chamotte Annaw, 84,.—85,— Tcom. u. Privatb. 180,5 IPhönixöBergbau 125,0 Chem, W. Alber 142,0147,7 11 278,5275,0[Cont.Nürnb. Vzg. 165,0—,— Hypothekenbk. alzw. Heilbronn—— Tch Bank. 165,2 Tellus Bergbau. II8.0 115,0 7 0 85 955 .Effett.u. Wechſ. 188,5 B K. u. Caurabütte 55,50f87,30 Bagerb. 80 D. Ueberſee-Bank 1110 0 ſier Jwelbelcd D. Vereinsbank. 107.0 Cransport⸗Aktien. IDisconto⸗Geſ., 182,9162,5 Suſend at 1resdner Bank 168.0 168,0 Schantungbahn 8,10 95 üſſeld. Rat. Dürr 73,50 Felfrt. H9p.-Bank 153,0 153,0. JHapag.142,01 eae Kaiſerslaut. 43.— 45,25 TRietallb.u..-G 144,2 INordb. Llond. 148,0146,0 FTœlettr. Licht u. K. 197,2 199,0 FMitteld. Tteb.-⸗B 230,0 280,0 Oeſter.⸗U. St...——.—EIſ. Bab. Wolle. Nürnberg. Be.⸗B. 175.0 Baltimore& Ohio 97.— EmagFrankfurt⸗ 0,418—.— Deſter. Crod. Anſt.75 9,80 Emaille St. Ulrich 48.—49.50 Pfälzer Hyp.⸗Bk.—.— Induſtrie⸗Aktien. Enzinger⸗Unton. 80,2560,50 Abein. vrehibent 194,0134,00K1.⸗Mannh. + 271,0271.0 Eßlinger Maſch. 78,.— 78.— Reichsbank.. 169,0166,6 H. Kempf⸗Sternd. 185,0187.0 Ecling. Spinn..—.— Mainzer St.⸗A., 238,0—90 0 0 Bing Metallwerke 26,50 Brem.⸗Beſigh. Oel 89,50 92— Südbd. Disconto. 142.,0142,0 Wiener Bankver. 6,80 6,70 —.——— danng—80.——— Seang Ade. Se 147,5147,0 Sberrh. Verſ.⸗Geſ. 160.0160 Franif. R. u. Mitv.—.——.— Rhein, Hyp.⸗Bank—.— 178,0 geber Joh. Blei 89,—92,50 Schöfferh. Bindg. 30, aber&. Schleicher 112,0112.9 +J. G. Farbenind. 285,5 286,5 Fahr Gebr. Pirm. 55,.— 54.50 1Felt. Guill. Carls 142,5140,0 Franff⸗. Jetter. 98,.— 9,25 rankf. Pok.& Wit. 73,5077.— Juchswaggon-.—.——. Schwartz⸗Storch. 179,0 Werger.82, 8 Adt, Gebr.. 61,—61,50 Adler Oppenheim——— Adler Kleyer.. 129,3,130,7 TA. E. G. St.⸗A. 183,3185,2 Aſchaff. Buntpap. 132,0 183,0 TGoldſchmidt Th. 127,2129,5 Vergwerk⸗Aktien. Algaf Zellſtoff 209.5,209,5 Gri pa N. Dart. 12470 11950 TBochumer guß⸗ Bahnbed, Darmeſt. 42,50 42,50 Grüs Btihmer. 18.0—.— — 0* TBuderus Eiſen Weinh geue Bilfinger Vaal. Th0 Tl, —5 8 Ser Kert aen nb 4678c Tigwelk. Berged dch)cſrd flSs. Neſc ſialee danmerſch 1700 170.0 27. 186.,0 76.30 118,0 142,7 204.0 7¹,25 124,2 192.0 32,80 27. 25.2 123,0[uhrenfabr. Furtw.—.— BVer. deutſch. Oelf. 85.— See 111.0 2 7 er. ahlwerke—.— 85.—85.— Ver. ültramarinf. 148.0 Porzellan Weſſel 48.——.— Ber. Zellſt. Berlin 162,0 Rein. Gebb Sch. 189.5 139.]Vogtl. Maſch. St. 95.— IAheinelekt. St.A 177,7181,0 Vofgt& Häff. St. 183,0 Nh. Maſch. Leuder—.———Bolthom. Seil.K 72.— Nhenania Aachen 61,5062,.— Wayß& Freytag 171,7171,5 Riebeck Montan.—.——.—[Tgen Waldhof St 313, 0811,0 0 Maſch. +70.80 ebb N der 5. 14571488 Sreiverkehrs⸗Kurfe. C Gebr. Roeder, D. 145,7148,5 IRüttgerswerke. 97,9099,— 5 55 Schlinck& C. Hbg.—.——.— Brown, Bov.& K. 170, Schnelte. Feun. 102..—.— Raſtatter Waggon—, Schramm Lacf. 99.50 99,90 Ufa. 81,— JTSchuckert, Nrög. 185,0190,0 Schuhf. Berneis 89.— 88,5 Schuhfabrik Herz 80.— 82,75 Seilinduſtr. Wolf 90.5090,50 TSiemensdhHalsk 276,0283, Südd. Draht.—.——.% RhHychldpfs/90—— S. Led. St. Ingbert——%¼ PfHyGwpfs/g 100.5 Südd. Zucker 140,0141,04% D. Schutzg, 08 9, Tricotw. Beſigh⸗.—.———14% D. Schußg. 14—.—.— VBerliner Boͤrſe vom 27. Juni Banle-Aketien. Induſtrie⸗Aktien. Concord. Spinner 152,0 Accumulatoren 165,2½172,7IT Daimler Benz. 122,6 ——9 1480 12 Adler& Oppenh. 149,5152,00T Deſſauer Gas 210,9211,8 25,. Neckarſ. Fahrzg.. 122.2 Nrh. Leder Spier—.— PetersunionFrkft 115,5 Pf. Nähm. Kayſer 67.— 28. Hanfwerke Füßen 185,5 Hilpert Armaturf. 76.— Hirſchgtupf u. Mel. 118,0 Hoch⸗ und Tiefbau—.— Holzmann, Phil.. 202.0 Holzverkohl.⸗Ind. 72,80 Junghans St.⸗A, 126,9 Kammg. Kaiſersl. 192.0 Karlsruher Maſch. 82,25 Kemp, Stettin..—.—— Klein, Sch& Becker——144.5 Knorr, Heilbronn 185.0185.0 Konſerven Braun——68,.— Krauß& Co., Lock.—.——.— ILahmeyer& Co. 180,0185,0 Lech Augsburg—.—125.0 Lederwerk Rothe 35.50 35,50 Ludwigsh. Walzm 128,0128.0 Lutz Maſchinen.40,—42,.— Luß'ſche Induſtr.—.— Mainkraftwerke 131,0181.9 Metallgeſ. Frankf. 186,5188,5 Mez Söhne— Miag, Mühlb.. 144.0145,0 Moenus St. A. 75,2579.— Motoren Deutz 70,—72.— Motorf. Oberurſ.—.—168,— 65.— 108,0 95.— 135,5 32.— Seſtverzinsliche Werte. D. Anl. Aelgeg 19,7019, 70 10% Mh. Stadt 28 105.0—.— 9% Mh. Stadt. 26 99.25 E 10⁰,5 154,5 123,6 150.5 155.5 172.0 99,25 9,50 121 111.0 30— 555 25. Markt- u. Kühlh. 184,0 Mech. Web. Lind. 308,0 Mez Söhne 89 Miag⸗Mühlen.. 144.0 27. 25 184,00 Wicking⸗Cement. 171.1 312,0 Wiesloch Tonwar. 111.0 90,25 Wiſſener Metall 132.5 144,20 Wittener Gußſtahl 58.50 Mix& Geneſt.. 147.0151,7 Wolf, Buckau 56,.— 912 1675 Motoren Deutz. 72,.—72.— Zeuſtoff Verein. 185.0 111 Motoren Mannh.—.—— 31¹˙ Maheim Berg. 18.“570 LJeut. Waldbof 818.2 27. 172,0 25. Tgeſſenk. Bergw. 170,0 TGelſenk. Gußſt.—,— Senſchow& Co. 10.— German. Portl-3. 218,0 Gerresheim.Slas 149, TGeſ.f. elkt. Unter. 283,0 Gebr. Goedhardt 129,5 JGoldſchmidt Th. 126,5 Joerz C. P.——.— Gothaer Waggon——— 1 103,5107,2 rkrftw. Rhm.5%—„ Gebr. Großmann 110,0113.7 Grün& Bilfinger 189,0185,0 110, 100,0 131,7 — Gruſchwitz; Teßtil 110,0 Hackethal Draht. 100, 1100 Halleſche Maſch.. 175,0175,0 e inn. 179,0169,0 — Egeſt. 120,8125,0 ann. Waggon— Hanſa Lloyd.. 2,50 Hbg.⸗Wien Gum. 94.75 Harkort Bergwrk. 39.—30,— THarpen. Bergb. 7 Hartmann Maſch, 36,85 Hedwigshütte. 138.7 Hilpert Maſch.. 76,25 Hindr.& Aufferm. 116,5 THirſch Kupfer.118,0116,5 JHirſchberg Leder 117,0 THoeſch Eiſ. u. St 177.5/1 8. 192 Pbir Heiinann. 499 0080. Humboldtmaſch⸗ 43.50 — nk f. el. Werte 172 7 Adlerwerke....129,9.139,0 Ptlch.⸗Atlant. Tel 106,0109,0 THert Handelsg. 2430 342.2.G.. Berther w. 262.0 lese k Hiſc.uremb.———— TCom u. Privatb. 180,5 181,7 Aleranderwerk. 68,—.8650.Eiſenb.⸗Signl. J Darmſt. u..-B. 234,525,0 TAllg. Elektr.-Geſ. 182,0185 Erdöl 151,5 158,5 1Deutſche Bank: 183,5164,7 Ammendorf, Pap. 233,7 248,7 Heutſch. Gußſtahl 410.0 10e, TOt. Ueberſee Bt. 110.0 110.1 Unglo- Ct. Huano 90, 8— Deutſche Kabelw. 109.2199.5 J Disc, Command. 162,0163,0 Anhalt. Kohlen⸗, 122,7 120.7 Deutſche Kaui. 250.2182, IDresdner Bank 167,9167,7 Annener Gußſtahl. Deutſche Maſch. 97— 105, Frankf. Allgem. 149,0 Aſchaffbg. Zellft.. 209.7 207.9 D Steinzg. 228,0229.7 IMitteld.Kredb. 237,9.220 Augsb.-Nb. Maſch 147.0,146,7 Beut 91— 9765 i 8 eutſch ſenh.. 92,.—92, . 0 169.2166.5048,— Dürener Metall. el benen g e. be a du 185 fc Heeee Südbdeutſch. Disc. 143,5 144.5 Serl. Bub. Kut. 36.3 384.5 T Dynamit Nobel 139,0 140.7 Berl.⸗Gub. Hut. 364,5 384,5 5 Berl. Karlsr. Ind. 110,0118,5Clektr. Lieferung. 179.00184,5 Crausport⸗Alelien. fVeräin. Maſch b. 143.0148.0 Töltte. Licht u. Kr. 197,9.87.8 77b. Reichsbahn—.——— Jing dürngers 26,3026,50 Emeilte Uieich..5 25.50 Sche 10 ahn.80 865 1 Sochum. Gußſt.—.———Enzinger-Union. 62—82.— Al 0 Lok 181.(188.5 Gebr. Böhler&ko.—.— Eſchw. Bergwerk 136,5128,0 9. Lot. u. Str. 101.0 106,[Praunk. u. Brikets 168,0 Aachener Kleinb,—.——— Br.⸗Beſigh. Oelf. 88 30 67.50 Fahlb. Liſt& Co. 189,5141,7 Südd. Eiſenbahn 275.0 290,0 Bremer 250 5 257 0 1J. G. arbenind. 285,0 286,5 Daltimore.. 141,0——Premer Vulkan. 141.5141,5 Feldmühle Papier 228,0228,7 .Heutſch⸗Auſtral.. Premer Wolle. 207,0 207.0 J Felten a Guill. 141.0 444.0 IHapag. 42, Buderus Eiſenw. 75 R. Friſter.. 92,— 94,.— — — 2 192,5 141,7 241,%7 225,0 145.2 75,85 1Hanſa Diſchiff. 220,0 JNordd. Lloyd. 145,0 Berein Elbeſchiff. 74,75 19.-Südamerita 235,6 W„„ ghbeg. 180 l de watcen ee e 55 enau.⸗A. 62,65 Gebhard Textil. em. 512 ſenk..92,5091.— em, Albert„ 445,0448,7 136,0 98.— 2 145,015051 Mansfeld. Att. Tatſe Bergbau. 274,0 2 Judel 9 65,370 Gebr. Junghans. 124,5 Kahla Porzellan. 110,5 ITKaliw. Aſchersl. 176,0 Karlsr. Maſchin., 33,5082 C. M. Kemp... Klöcknerwerke.. 166,2 C. H. Knorr.. 184,3 Kollm. 8 Jourdan 81,50 Gebr. Körting.. 107,5108,0 Neckarſulm 122.50122,5 Freiverkehrs⸗Kurſe. TReerbb. W0l. 176.8 lels Adler Kall 1 108.0,1000 DOberſchl. E. Bed. 198,9,101.J Benz-⸗Motor.. 710 Toberſht kosm 100.5 108 Srown Ber Kg. 1700 g TOrenſt,& Koppel 137,0188,0 Deutſche Petrol. 65-6666,5 rPhönix Bergb.. 125,0126,6 7722 TRathges Wagg. 100,2 190.0,Hochfreguenj. 29.282035 Reisholz Papier. 276,0276,0 Krügershall. 152.0 152.0 IAgein Btaunkhl. 275,02747 Petersb. Int. Höb..22½7 Nhein Chamotte. 93,—8,59 Ronnenberg. 180,0 1600 kRgein-Elektrizit. 1J..185.0 Ruſſenbank.65 87 Rheinfelden Kraff 173,5178.5 S zeter 85.95 85.85 Rgein Maſch. Lel.—— Sloman Salpeter 85— T2gheinſtahl.. 19,,19757 fa dee Kbospba. 51.— 585 J1Rhenania Chem 63.— ap⸗ Nen 90 163,00163,0 2Keichs⸗u.Staaleßg 9 omb. Hütten.— 150 55 Roſitzer Braunk. 105.0108,0 7 0 Agse 5 5 Rofißer Jucker. 92,8094,—ohne Auslöſgsrecht 19,75 Rückforth, Ferd. 98,—102,08 Reichsanl. 27 87,80 89, IRütgerswerke. 96,50100,0Goldanleihe. 8,10 Sachſenwerk... 119,0121,05%% B. Kohlenanl.—,— 230,5241,0 190.25 6,35 6, arotti.. 194,0194,0 Sta— Scheidemantel,. 29,30 29,30 8% Mh. Stadt. 26—— .Schuberts Salz. 356,0ſ390,98%„Roggenwert..897,5 JSchuckert& Co. 184,7191,55% Roggenrentb. 6,43 40 e 9755 80,—82.—5% Landſch.Rogg. 8,226, emenssHalsk 275,7284,5. ——— 55 77,18076,— b) Ausl. Nentenwerle ettiner Vulkan. 38,7533,5050 Sdoesraannngrn. 18ö.0 1e4% Beſ. Sehaga. 285 Stoewer Nähm.. 69,—74,804%„Goldrente——— Stolberger Zint 243..251.04%„ conv, Rte.—.— Südd. Immobil. 98,2559.504½%, Silberrte.—— 6 Teleph. Berliner 69,5089,50 4½/ Papierrte.—.— 3 Thoerldelfabrik- 108,0107.0 4/ Tück.Ad.-Anl. 13,70 120 Tietz, Leonhard. 172,00177,004%„„ Bagd.⸗Eiſ.1 21,90 Koſtheimer Cell. 50,——.— Transradio.. 140,141,04% ½„ 1 13,3,% Krauß. Cie Lot.——.50 Untonwerte Maſch—.— 100,0 4/ Türklunif Ant.——465 Kronprinz Metall 127,0100,0 0 4%„Zollob. 1911 14,50 Kyffhäuſer⸗Hütte—.———Parziner Papier—a,„400-.-G05 24,40 Ber..Frif, Gum. 104,0 107,0%% St. N1914— Teahmener& Co. 182,0ſ19590Per. Chem Charl. 167,7188,14½% 1914 25,50 Laurahütte. 82815 B. Htſch. Rickelw. 174,0 15,54%„%„ Goldrie—— Linde s Eismaſch. 155,517,0 TBGlanzſt. Elbf. 878.0871,0%„„ Kronr. 12,75 1 0 5. ˙—*„ 1 83, 3% Oe. U. Stb. alte—.— 141,03% Se⸗UEX Sr(74)—.— 151.7 4% De. Goldprior.— 1705.50% Südö. aß—.— 135˙5.60%„ö neue Pr.—.— 99.— Magirus.⸗G. 70,—68,50 Wanderer⸗Werke 253,0 Lindenberg...——69,—.Schuhf örn& W 83,25 ICarl Lindſtröm 277,0227,00FVer, Stahlwerke 141,5 Lingel Schuhfabr. 95,—35,.— BStahlm v. d. 3yp—— JLLinke 8 Hoffm. 78,—18,— Ver. Ultramarinf. 150,0 JLud. Loewe&Co 270,00283, Vogel Telegraph. 109,5 C. Lorenz. 123,5124,00Voigt& Haeffner 184,5 Lothr. Portl.⸗Cem——.— Vogkländ. Maſch. 96.— 5⸗%„Obligat.—. 440% Anat. Ser.! 159 4 „III 19,5010 4½%½„ 9% Tehuantebec. 24,50ʃ2 1 269,0 IMannesmann. 184,0193,0 Weſer. Akt.⸗Geſ.—.——. 132,01134,0 T Weſtereg. Alkali 1655 180 eer ——— nr — CDNMedef-Hiaus E. Albers Prächtvolle Seidensfrumpf.00 Montag, den 27. Junt 1927 ——— Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 200 „m Schatten der Wolkenkratzer Ein Roman aus dem modernen Newyork Von Erich Frieſen O Atgich ſo zugig und glaler all die Beteiligten wirklich ſo ruhig und gleichgültig ind, wie es den Anſchein hat? Oder ob ſie nur Masken ragen, die den grenzenloſen Schmerz, das Zucken und Beben der wunden Herzen verdecken ſollen? Oder Angſt und na⸗ dbende Gewiſſensqual? 8 Feſt ſteht nur: Hetty Gould nimmt den Verluſt ihres ihmuckes unheimlich leicht. Und 10 hätte alles Nachforſchen 90 Verfolgen der Sache längſt aufgegeben, wenn nicht Urtel Aiagins darxauf beſtände, daß Miſter Sniff auch ferner ſeines Amtes waltet. Und da dieſer Gentleman Heu von Tag zu Tag unſym⸗ pathiſcher wird, betraut ſie ihresteils, um jenem die Balance zu halten, Miſter Barns mit der weiteren Verfolgung der ſugelegenheit. So daß beide Detektivs, unabhängig von⸗ emander und ohne einander je zu Geſicht zu bekommen, den „Fall“ jeder von ſeinem Standpunkt ans behandelt. Jim Sniff iſt der redſeligere. Zwar bemerkt Miß Gould noch nichts von ſeiner be⸗ rühmten„Findigkeit“ und ſeinen„enormen Erfolgen“, Aber er geht ungehindert im Gould⸗Palaſt aus und ein, redet broße Töne, erzählt Bände von„wichtigen Fährten, denen er nachſpürt“ und daß er in Bälde mit„verblüffenden Neuig⸗ keiten“— pig news, oh yes— hervortreten werde. Peter Barns redet nichts, aber er handelt. Wenn's an der Zeit iſt, wird er ſich ſchon melden! Hetty amüſiert dieſer geheime Wettkampf. Wer von den beiden ſchließlich am Ziel anlangt— ihr ſoll's gleich ſein. Miß Heiry Goulds freundſchaftliches Verhältnis zu den Piggins hat ſich etwas gelockert ſeit Aglajas Flucht aus dem Elternhaus. Die nichtachtende leichte Art, mit der Vater und Bruder von der Entſchwundenen ſprechen— oder vielmehr die An⸗ gelegenheit„totzuſchweigen“ verſuchen— verletzt und empört te zugleich. Nur bei der Mutter begegnet ſie aufrichtigem Kummer. Aber da Mrs. Higgins noch immer ſchwer leidend iſt, ſo ver⸗ meidet es Hetty, von dem zu ſprechen, was das Mutterherz ief bekümmern muß. Daß noch jemand um Aglaja trauert— heiß und 1 5 lich, voll Ingrimm und mühſam verhaltener Leidenſchaft— nt niemand, weil es ganz im Stillen geſchieht. Bobby iſt's Aglajas füngerer Bruder. Die ſchöne Schweſter iſt das einzige Weſen, an dem das Herz des von der Natur ſo vernachläſſigten Knaben hängt. Sie, die izen ſtets liebevoll begegnete. Die ihn niemals fühlen ließ, daß er„der Schandfleck der Familie“ iſt— wie der Va⸗ Schon von ſeiner Geburt an war dies Kind anders wie andere Kinder. Zuerſt glaubte man, die kleine Seele würde ſofort wieder dem gebrechlichen Körper entfliehen. Aber nein— das miß⸗ geſtaltete Körperchen fing an zu ſtrampeln und zu ſchreien. Es blieb am Leben. So wuchs Little Bobby heran— unglückſelig, kümmerlich, ſchwächlich. Nur der verwachſene Rücken wurde ſtark. Und die kleinen Fäuſte wurden ſtark, mit denen er oft wie be⸗ ſeſſen um ſich ſchlug. Zum Lernen war er nicht zu bewegen, obgleich man es mit den verſchiedenſten Hauslehrern probierte. Er ſtopfte ſich die Ohren mit Watte zu und griente, ſobald er eine neue Attacke nach dieſer Richtung hin witterte. Zuerſt macht Little Boboy ſich nichts aus ſeinem Buckel, aus ſeinem dicken Kopf, ſeinen klotzigen Händen. Als er aber heranwuchs und vergleichen lernte, als er die teils mitleidigen, teils liebloſen Blicken gewahrte, die ſeiner Geſtalt folgten— da erwachte die Wut in ihm. Ohnmächtige Wut, die ihm nichts half, ihn nur noch un⸗ ſymphatiſcher machte. Denn von Kindheit an war dieſer letzte Sprößling Uriel Hioeins' ebenſo verſtockt und mürriſch, ja oft krakehleriſch und hiſſig, wie ſeine Geſchwiſter entgegen⸗ kommend und liebenswürdig waren. Sein Lieblingsplatz war von jeher in irgend einer Ecke. „ Da hockt er mit zuſammengezogenen Knien, die Arme über der Bruſt gekreuzt— ſtundenlang, ohne einen Laut von 5 zu geben. Und beobachtet. Unaufhörlich flirren ſeine rätſel⸗ aften Augen von einem zum andern. Und ſehen alles. Und hören alles. Dann kommt es vor, daß er, völlig unerwartet und ſchein⸗ bar ohne Grund, urplötzlich auffährt. In ſeinen Augen fun⸗ kelt ein böſes Leuchten. Seine langen, dünnen Finger zucken hin und her, als ſuchen ſie nach etwas, um es zu umkrallen. Sobeg packt irgend einen Gegenſtand und ſchleudert ihn zu Kein Menſch beachtet dieſe Symptome, die einem Pfycho⸗ logen zu denken geben würden. Bah! Ein halber Idiot!l Laß ihn! Seit Bobby ſich dem Jünglingsalter nähert und er fühlen lernt, wie jedermann ihm ausweicht— ſelbſt Vater und Bru⸗ der— da begann er, ſeine Wut zu vertrinken. Mit raffinierter Schlauheit gelingt es ihm immer wieder, der Nurse oder dem Diener zu entwiſchen. Wie eine Katze klettert er 17 8 Fenſter hinaus— hinten, auf der Parkſeite, damit ihn niemand ſieht Sbalanciert an den Geſimſen und Balkonen entlang, glitſcht heidi an einem Staket herunter— trapp, trapp, trapp durch den Garten— hinauf aufs gußeiſerne Staket. Ein Sprung— draußen iſt er. Dann hin nach irgend einem Salon wo's Bier gibt. Und Schnaps. Wenn auch„hintenherum.“ Und wo man ſich mit ihm ter ihn mit Vorliebe nennt. läßt, ſoptel er will. amüſiert und ihn ſchwatzen läßt, was er will. Und ihn trinken Der Pillice Man weiß ja, wer er iſt. Der Sohn vom reichen Higgins — Uriel Higgins Giftgas⸗Corporation. Die Zeche wird ange⸗ kreidet. All right! Und merkwürdig— ſein ſonſt ſo ſtrenger Vater läßt ihn gewähren. Vielleicht, weil ſein jüngerer Sohn ihm zu gleich⸗ gültig iſt. Vielleicht auch, weil er ſich ſelbſt nicht frei von Schuld fühlt an deſſen unglückſeliger Veranlagung. Vielleicht auch, weil es für ihn Wichtigeres zu denken gibt. Dabei werden Bobbys große ſchwarze Augen immer größer und glänzender. Und ſeine Backen hohler und ſchlaffer. Und ſeine Bruſt fällt mehr und mehr in N Nur ſeine Fäuſte bleiben ſtark. Und mit dieſen ſeinen derben Fäuſten haut er noch immer wütend um ſich. Vertei⸗ digt er ſich mit brutaler Kraft. Armer Bobby! Niemand keunt die Tiefen deiner ein⸗ ſamen Kindesſeele. Niemand verſteht das fanatiſche Glühen, den anklagenden Blick deiner Augen, den zyniſchen und doch ſo wehen Zug um deine ſchmalen Lippen! Niemand, ach nie⸗ mand weiß, daß in deinem ſiebzehnjährigen Knabenherzen eine Welt von Empfindung aufgeſpeichert iſt! Daß in deinem mißgeſtalteten Körper Herkuleskräfte ſchlummern, die einſt 8 werden und hervorbrechen, gleich der elementaren 1 unter dem Erdboden, um alles um ſich her mitzu⸗ reißen. Niemand, ach niemand verſteht den armen Bobby. Selbſt Hetty Gould nicht, die ſtets noch am meiſten Sympathie für ihn fühlte. Die ganze Zeit daher hat Hetty erwartet, der ſeltſame Knabe werde kommen, um ihr ſein Herz auszuſchütten, wie früher oft. Ihr ſeinen Kummer zu klagen wegen des Ver⸗ ſchwindens der Schweſter. Aber er kam nicht. Sein Vater hat alſo doch recht: das Gemüt des Knaben iſt verhärtet. Nichts mehr macht Eindruck auf ihn. Nichts ver⸗ mag ihn ſeinem traurigen Schickſal der völligen Verblödung zu entreißen. So denkt Miß Hetty Gould. Sie ſoll hald eines anderen belehrt werden. An einem ruhigen Sonntag abend iſt es. Faſt menſchen⸗ leer die Straßen und Plätze. Harmoniſch hallt dat Glockengeläute der einzelnen Kir⸗ chen durch die Stille. Ende des Gottesdienſtes. Gleich werden die Kirchenbeſucher wieder die Straßen füllen. Da klettert eine gnomenartige Geſtalt über das Gitter einer Villa in der Park Street. Guckt ſich ſchen um— nein, keine Police man in Sicht!— und huſcht eilig die Villen ent⸗ lang, dem Central⸗Park zu. 05 Die flache Bruſt keucht. Der Schweiß rinnt von der blaſſen rn. Hie und da hält der junge Menſch an, um Luft zu ſchöp⸗ fen. Dann raſch wieder weiter. Vor dem hohen, gußeiſernen Tor des Gould⸗Palaſtes bleibt er ſtehen und ſetzt den„lopfer in Bewegung. (Fortſetzung folat.! —— m ersfer Wahl. 0 D7„18 cereite Heldelbergerstee) P7,1 Statt jeder besonderen Anzeige. Am 23. Juni verschied unerwartet meine innigstgeliebte Schwester, Fräulein Sophie Wachenheim im 68. Lebensjahre. In tiefer Trauer: Berta Wachenheim. Mannheim, den 27. Juni 1927. O 4, 8, I Stock. Die Beerdigung fand in aller Stille statt.— Von Beileidsbesuchen und Blumenspenden bitte ich ab- 15 ISt Wiecler de! Todes-Anzeige. Gestern nacht, 3 Uhr, entschlief sanft nach langem schweren Leiden meine liebe Frau, unsere gute Mutter, Großmutter, Schwester, Schwägerin und Taute 3 Fb Susanne Wolt gud Satn im Alter von 64 Jahren. Mannheim, Berlin, den 27. Juni 1927 Stockhorustr. 28a In tiefer Trauer: Friedrich Wolf Familie Friedrich Wolft Familie Georg Knusmann geb. Wolf Familie dqakoh Wolk, Familie WIlneim Wolf Die Beerdigung findet Mittwoch, den 29. Juni, nachmittags 21 Uhr von der Leichenhalle aus statt. Versicigerung 82,2 Wirtschaft zur daguhũtte 8.2 verſteigere morgen, Dienstag, 10 und nach⸗ Aittags 723 Uhr das geſamte Wirtſchafts⸗ IJunentar. Siehe Verſteigerungs⸗Anzeige Samstag⸗Mittagsblatt. 6504 84 92 iurich Seel, Auktionator, 7— 5.— ſ— Telephon 32 506. Wer Wohnungs⸗Einrichtungen ſowte Möbel u. Einrichtungs⸗Gegenſtände aler Art, gebraucht u. neu, gut u. billig kaufen will, beſichtige unſer großes Lager. Wer überflüfſige Möbel ſowie Sachen aller Artenk verkanf.will wende ſich an ans. ir übernehmen Verſteigerungen und Verkäufe aus freier Hand und em⸗ pfehlen uns zur Abwicklung von Konkurs⸗ und Liquidations⸗Verkäufen. S7 drsteigerungs il Aernitduunstire Mannhelm. Mittelstraße 3(Hof) Gelchäftszeit: vorm.—12. um.—6 Ubhr Anruf während derſelben 27337. Verkäufe 4* beschäftshaus in beſter Lage, Neckarſtadt, 1912 erbaut. 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