1. 41 I. fst. ektg h. lbk eſſe odz veri lenz 251 1 060 — era int., chſt⸗ 5 ler zu hon 080 —. ner ort 430 St. Drereen — —1 5 — — Dienstag, 3. Juli Abend⸗Ausgabe epreis 10 Pfeunig 1027— Nr. 304-· Neue MannheimorSeitung Bezugspreiſe: In Mannheim u. Amgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatlich.⸗M. 2,80 ohne 1 Bei eptl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung ſcaſtetelle Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. Haupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle K 1,4⸗6, (Baſſermannhaus). Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr.6, Schwetzingerſtr. 19„20 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944,24945.24951.24952 u. 24953 Mannheimer General Anzeiger Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Aolanelgele für Allgem. Anzeigen.40.. Metamen —4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ 1255 wird keine Verantwortung übernommen. 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Schulte⸗ Breslau(3tr.), letzterer unter der Vorausſetzung, daß der allgemeine Antrag des Zentrums über den Nationalfeiertag und die Feiertage überhaupt behandelt werde. Bei Stimm⸗ enthaltung der Kommuniſten wurde mit den Stimmen der Sozialdemokraten, Demokraten und des Zentrums gegen die Stimmen der Deutſchnationalen, der Deutſchen Volkspartei und der Bayeriſchen Volkspartei beſchloſſen, die Frage des Nationalfeiertages ſofort zu behandeln. Die beiden zu dieſem Antrag ſprechenden Abg. David(Soz.) und Brodauf (Dem.) wandten ſich vor allem gegen den Zentrumsantrag, der die Feier des Verfaſſungstages auf den Sonntag legen will, der auf den 11. Auguſt folgt. Der Zentrumsantrag, der den auf den 11. Auguſt folgenden Sonntag zum Nationalfeiertag und gleichzeitig den Neujahrstag, den Oſtermontag, den Him⸗ melfahrtstag, den Pfingſtmontag und den 1. und 2. Weih⸗ nachtstag zum reichsrechtlich anerkannten Feiertag erklären will, wurde vom Abg. Bell(3Ztr.) begründet, der u. a. aus⸗ führte, daß gerade die Auguſttage von praktiſchen Erwägungen aus geſehen zum Feiern wenig geeignet wären, da ſie die Erntearbeiten aufhalten. Aus dieſem Grunde habe das Zentrum nach reiflichen Erwägungen den Entſchluß gefaßt, daß es die Feier des Verfaſſungstages für den auf den 11. Auguſt folgenden Sonntag beantragt. Abg. Kahl(D. Vp.) ſtellte den Antrag, daß der 18. Januar als geſetzlich geſchützter Erinnerungstag an die Reichsgründung gelten ſoll. Er führte u. a. aus, daß die Ein⸗ heit der Deutſchen, die im Jahre 1871 geſchaffen ſei, ein Moment von ſo erhabener hiſtoriſcher Größe ſei, daß man an dieſem Tage unmöglich vorübergehen könne, wenn man an⸗ dere ſtaatspolitiſche Feiertage ſchaffe. Für den Fall, daß ſein Antrag, den 18. Januar als Erinnerungstag an die Reichs⸗ gründung zu feiern angenommen würde, könne er ſich für ſeine Perſon auch durchaus bereit erklären, dem ſozialdemo⸗ kratiſch⸗demokratiſchen Antrag ſeine Zuſtimmung zu geben, wonach der 11. Auguſt als Verfaſſungstag gefeiert werden ſoll. Die Deutſchnationalen erſuchten die Reichsregie⸗ rung, zunächſt einmal dem Ausſchuß Material vorzulegen 1) über die Geſetzgebung der Länder bezüglich der Feiertage, 2) über die wirtſchaftliche Auswirkung der Feiertage, 3) über die Nationalfeiertage in anderen Staaten. Sie ſtellte weiter den Antrag, daß der 28. Juni als Tag der Unterzeichnung des Verſailler Vertrages als Volkstrauertag begangen werden ſoll, ſolange der Verſailler Vertrag in Kraft iſt. Die Kommuniſten beantragten den 1. Mai als geſetz⸗ lichen Feiertag einzuführen. Als Vertreter Bayerns führte Geſandter v. Preger aus, im Jahre 1922 habe be⸗ reits der Reichsrat ein Geſetz über den Nationalfeiertag, das dem jetzigen Zentrumsantrag ähnelt, als verfaſſungs⸗ ändernd erklärt. Auf dieſem Standpunkt ſtehe die baye⸗ riſche Regierung auch heute noch. Irgendwelche Zuſtändig⸗ keit der Reichsverfaſſung ſei nicht gegeben, weder im Artikel 9 Nr. 2, noch im Artikel 239. Ohne ſolche Zuſtändigkeitsbeſtim⸗ mung könne aber vom Reiche nur auf dem Wege der Ver⸗ faſſungsänderung in die Zuſtändigkeiten eingegriffen wer⸗ den, die bisher die Länder ausgeübt hätten. Außerdem machte der Geſandte darauf aufmerkſam, daß in früheren Verhand⸗ lungen die Reichsregierung, nachdem ſie ausführlich mit den maßgebenden, damals zur Regierung gehörenden Parteien der großen Koalition Fühlung genommen hatte, erklärt habe, daß das Reich neue Zuſtändigkeiten nicht an ſich ziehen werde und beſtehende Zuſtändigkeiten nicht ohne Not und ohne Zuſtim⸗ mung des Reichsrates ausgeſtalten werde. Die bayeriſche Regierung würde es als Bruch dieſer Zuſage betrach⸗ ten, wenn ohne Zuſtimmung ſämtlicher Länder der 11. Auguſt auf dem Wege der Reichsgeſetzgebung als Feiertag er⸗ klärt würde. Dr. Bandmann begrüßte namens der preußiſchen Staatsregierung ausdrücklich den Gedanken, den Verfaſſungstag durch ein Reichsgeſetz zum Nationalfeiertag zu erklären. Die von Bayern zur Erörterung geſtellte Frage, daß die reichsgeſetzliche Anerkennung des 11. Auguſt als National⸗ feiertag ein verfaſſungsänderndes Reichsgeſetz bedinge, wird von der preußiſchen Staatsregierung in Uebereinſtimmung mit ihrer früheren Stellungnahme dahin beantwortet, daß eine Verfaſſungsänderung nicht in Frage komme. Die Weiterberatung wird darauf auf Donnerstag, den 7. Juli vertagt. e Heute Kabinettsſitzung Berlin, 5. Juli.(Von unſerem Berliner Büro!) Heute mittag findet eine Kabinettsſitzung ſtatt, die ſich u. a. auch mit der Frage der Erwerbsloſenverſicherung befaßt. Die„B..“ meint, die kurze Herbſttagung des Reichstags, die allein der erſten Leſung des Reichsſchul⸗ geſetzes gelten ſoll, würde etwa am 29. September ſtatt⸗ finden. Nach derſelben Quelle ſollen die volksparteilichen Miniſter Streſemann und Curtius bei der geſtrigen Miniſterbeſprechung gegen manche Beſtimmungen des Keudell⸗ ſchen Entwurfs, vor allem gegen die Gleichſtellung der kon⸗ feſſionellen mit der Simultanſchule Bedenken erhoben haben. Zentrum und Deutſchnationale ſeien angeblich nicht abgeneigt, den Wünſchen der Volkspartei entgegen zu kommen, und ſo würde der Entwurf vielleicht ſchon in der abgeänderten Form dem Reichstag zugehen. Nach unſeren Informationen ſind in der Tat Volkspartei und Deutſchnatjonale gewillt, dem Wunſche des Zentrums nach dieſer September⸗Tagung Rechnung zu tragen. Es handelt ſich eigentlich nur noch um die Stellung der Wirtſchaftspartei, ohne deren Hilfe die Sache kaum durchzudrücken ſein wird. Endlich glauben wir nicht recht daran, daß, wenn erſt dieſe Septembertagung zuſammen iſt, man ſich auf dieſe drei Tage beſchränkt. Alle Erfahrungen bewieſen, daß die Dinge dann immer anders laufen. Tatſächlich ſpricht man auch jetzt be⸗ reits davon, die erſte Leſung des Liquidationsſchä⸗ dengeſetzes mit dieſer Beratung der Schulvorlage zu ver⸗ quicken. Die Wirtſchaſtsverhandlungen mit Frankreich V Paris, 5. Juli.(Von unſerm Pariſer Vertreter.) Das franzöſiſche Handelsminiſterium gab geſtern äbend folgenden Lagebericht über die franzöſiſch⸗deutſchen Wirt⸗ ſchaftsbeſprechungen heraus: Beide Delegationen, die ſeit dem 1. Juli unabläſſig an dem Zuſtandekommen einer vor⸗ läufigen Vereinbarung arbeiten, die vor dem 15. Juli ange⸗ nommen werden könnte, befaßte ſich geſtern insbeſondere mit dem Akkord, der die Handelsbeziehungen im Saargebiet ſichert. Die Einigung dürfte im Laufe des heutigen Tages erfolgen. Das Abkommen wird bis zum 31. Juli und evtl. darüber hinaus verlängert, falls Frankreich hierzu ſeine Zu⸗ ſtimmung erteilt. Sollte die proviſoriſche Einigung über die wirtſchaftlichen Beziehungen zuſtande kommen, ſo wäre Frank⸗ reich bereit, das Saarabkommen in ſeiner heutigen Form fort⸗ auern zu laſſen. Zwiſchenfälle an der franzöſiſch⸗italieniſchen Grenze Paris, 5. Juli.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Das Außenamt erhielt geſtern abend Mitteilungen über Beſchwer⸗ den der Lokalbehörden von Lanslebourg(Savoyen), wo ſich dieſer Tage infolge italieniſcher Schießübungen weittragender Geſchütze Zwiſchenfälle ereigneten. Die Be⸗ wohner von Lanslebourg beſitzen zahlreiche Hütten und Wei⸗ den auf italieniſchem Boden. Sie beklagen ſich darüber, daß man ſie nötigte, ihre auf dem Plateau des Mont Cenis ge⸗ legenen Häuſer in aller Eile zu räumen, da der italieniſche Generalſtab gegenwärtig Artilleriemanöver im Grenzgebiet abhalten läßt. Am Quai'Orſay wird erklärt, eine Grenz⸗ verletzung habe nicht ſtattgefunden, die Zwiſchenfälle hätten ſich auf italieniſchem Boden zugetragen und ſeien rein privater Natur. Falls die Beſchwerden begründet ſeien, käme ein Schritt des franzöſiſchen Botſchafters in Rom in Betracht. Inzwiſchen kommt aus Chambery folgende Meldung über einen weiteren Zwiſchenfall: Am Sonntag gegen 10 Uhr vor⸗ mittags wurde auf dem Mont Cenis⸗Plateau von einem ita⸗ lieniſchen Karabinierie auf zwei Arbeiter, die etwa 200 Meter von der franzöſiſchen Grenze entfernt paſſierten, mehrere Schüſſe abgefeuert. 1 d 4 4* Sonnera, Semans FRANEREh 1 Lggee Nad— 9515 15* 4 AeN Jabev bb C. ( 1 eeeree N ger donnechis Sus5 4 IrArrEN 7 r. SuiScerrl, nm,tt CEnis 8g—— e m, 2 8 2 242 Am die deutſche Sozialpolitik In den letzten Tagen des hinter uns liegenden Regen⸗ monats hat in Hamburg die„Geſellſchaft für ſoziale Reform“ getagt. Sie war gegründet als eine Vereinigung an ſozialen Problemen intereſſierter Ideologen. Hervorgegangen aus der kathederſozialiſtiſchen Strömung, die in den 8ber und 9oer Jahren und um die Jahrhundertwende beachtliche und ſehr achtungswerte Kreiſe der deutſchen Bil⸗ dung durchzog. Inzwiſchen iſt in dieſer Schicht— nicht ohne ſehr zureichende Begründung— das ſozialpolitiſche Feuer vielfach verghlommen. Man kann das Verhältnis zwiſchen Kapital und Arbeit, kann vor allem die Stellung des Ar⸗ beiters im Staat nicht mehr mit denſelben Augen an⸗ ſchauen, wie etwa Guſtav Schmoller oder Adolf Wagner das taten. Es iſt, wenn ſchon man, um ſich nicht unpopulär zu machen, nicht gern davon ſpricht, eine Kriſe der Sozial⸗ politik eingetreten. Dem hat wohl auch die Geſellſchaft für ſoziale Reform Rechnung tragen wollen, indem ſie, zum erſten Mal, Arbeitnehmer und Arbeitgeber zur Ausſprache einlud. Man kann nicht ſagen, daß die Erörterung des Lohn⸗ problems, von dem Heidelberger Nationalökonom Lederer durch einen überſpitzten Vortrag(im Stil etwa von Thünens „iſoliertem Staat“) eingeleitet, unſere Erkenntnis weſentlich gefördert hätte. Bei der Diskuſſion indes über das andere, ungleich aktuellere, Thema von der Selbſtverwaltung in der Sozialpolitik kam man dem eigentlichen Kriſemoment ſtellen⸗ weis doch recht nahe. Offengeſtanden: wir treiben von Staats und Reichsregie⸗ rung wegen ein weniggedankenlos Sozialpolitik. Treiben ſie ganz nach den Heften der Vorkriegs⸗ und vorrevolutio⸗ nären Nationalökonomie. Der Arbeitsminiſter Brauns, der als alter München⸗Gladbacher ihrem Ideenkreis ent⸗ ſtammt, häufte mit ungeheurem Fleiß, vielleicht auch nur mit ungeheurer Emſigkeit Geſetz auf Geſetz. Mit dem Er⸗ folg, daß ſchließlich jede freie Intitiative in dem Unmaß amt⸗ licher und behördlicher Bindungen erſticken muß. Es war, allein ſchon als Symptom, nicht unbeachtlich, daß gegen dieſe Art von Sozialpolitik, zum ſchweren Seelenkummer der Sozialdemokratie und dem Entſetzen von ein paar ſtehen ge⸗ bliebenen Traumuli, ſelbſt ein Mann wie Exkelenz ſich auf⸗ lehnte. Das Hauptproblem freilich ward nicht berührt, ſtand auch gar nicht auf dem Programm der Hamburger Tagung: die Kernfrage nämlich nach dem Weſen und dem Inhalt der Sozialpolitik überhaupt. Sozialpolitik iſt bislang in ihren praktiſchen Auswirkungen lediglich Ausnahme⸗ geſetzgebung zugunſten des Handarbeiters ge⸗ weſen. Derweil iſt in Blut und Schrecken die Revolution über uns hingebrauſt, hat den Arbeitern vielerorten die Herrſchaft über den Staat gebracht und in raſcher Folge, oft genug als das überſtürzte Ergebnis politiſcher Antriebe, nicht weiſer Ausbalanzierung der ökonomiſchen Kräfte, vor ihnen das Gabenfüllhorn ausgeſchüttet. Mit Achtſtundentag und Er⸗ werbsloſenfürſorge, voller Koalitionsfreiheit und reſtloſer Emanzipation des Landarbeiters, Beſeitigung der Geſinde⸗ ordnung und Verwirklichung der konſtitutionellen Fabrik. Und nun wird am Ende doch die Frage verſtattet ſein: können wir ſo fortfahren? Wird Vernunft nicht Unſinn, Wohltat Plage, wenn wir auch weiterhin in ſchematiſcher Fortbildung über⸗ kommener Uebungen Geſetze und Verordnungen aufeinander türmen, allein dazu beſtimmt, die Stellung des Arbeiters im Arbeitsvertrag zu ſtärken? Als die Reaktion gegen das unbeſchränkte laissez faire anhob, gegen die ſcheinbar ſo beglückende Theorie Ricardos, die in Wahrheit an die Stelle der ſtarren Gebundenheit von ehedem nun eine härtere, vielleicht ſogar grauſamere Form der Abhängigkeit geſetzt hatte, lagen die Dinge anders. Da⸗ mals— die berühmten engliſchen Blaubücher der 40er Jahre, aber auch manche Erhebung, die da und dort in dem langſam zum Induſtriealismus erwachenden Deutſchland veranſtaltet worden war, erwieſen es mit erſchütternder Eindeutigkeit— war der über Nacht aufgekommene Arbeiterſtand, dieſer wim⸗ melnde Hauf, der die mit unheimlicher Schnelligkeit wachſen⸗ den Städte erfüllte, ohne Frage eine ausgebeutete Klaſſe. Der Arbeiter war politiſch frei, er genoß nach dem Buchſtaben des Geſetzes die gleichen Rechte wie jeder andere Bürger. Aber dieſe Gleichheit vor dem Geſetz reichte zumeiſt nicht einmal aus, ihm und den Seinen ſelbſt für die Jahre der Kraft aus⸗ kömmliche Nahrung zu ſichern, in Krankheit und Alter über⸗ antwortete ſie ihn erbarmungslos der Not. Der freie Arbeits⸗ vertrag war nämlich in Wirklichkeit gar nicht frei. War es jeden⸗ falls nicht für den Beſitzloſen, der, wenn er nicht verhungern wollte, ihn einfach auf ſich zu nehmen hatte, wie immer er geſtaltet war. Die Lehre Ricardos konnte mörderiſch werden für die Völker und ihre Kultur. Sie iſt es gottlob nicht ge⸗ worden. Ein paar Generationen, hier mehr, dort weniger, ſind unter ihrem Einfluß doch zerrieben worden. Dann kam der Gegenſtoß. Aus den Tiefen, aber auch aus jenen Schich⸗ ten, die Nutznießer des bisherigen Zuſtandes geweſen waren. Staat, Geſellſchaft und Maſſen wirkten zuſammen, um die vor der entzliſchen Oekonomik proklamierte ſchrankenloſe Freiheit, die zur ſchrankenloſen Ausbeutungsfreiheit entartet war, auf ein erträgliches und vernünftiges Maß zurückzuführen. Das iſt, auf eine kurze Formel gebracht, der Inhalt der ſozialen Kämpfe in den hinter uns liegenden rund 80 Jahren, iſt zu⸗ gleich auch der Inhalt aller Sozialpolitik. Die Methoden ſozialpolitſcher Betätigung ſind nicht aller⸗ orten die gleichen geweſen und auch die Ergebniſſe waren nicht überall dieſelben. Auch heute gibt es noch— man braucht nur an Belgien zu denken— Induſtrieſtaaten, die in vielerlei Be⸗ ziehung zurückblieben und in denen Sozialpolitik nach wie vor allein zu Nutz und Frommen des Arbeiterſtandes zu trei⸗ —8— 5 1 405 5 55 10 chung. Wenn nicht unvorhergeſehene Momente auftauchen, wird .Seite. Nr. 304 Neue Maunheimer Zeitung(Abend:Ausgabe) enslad, den b. n *— ein fortgeſetztes Eingreifen in den Arbeitsvertrag zugunſten des Arbeiters bald zur Ungerechtigkeit gegen den„anderen Kontrahenten“ ausſchlagen. deſſen unſere Wirtſchaft einſt⸗ weilen doch wohl kaum entraten kann. Die Obfekte ſtaat⸗ licher Sozialpolitik ſind geſchichtlich bedingt. Jedes Zeitalter und fede Geſellſchaft haben ihre ſchwachen Klaſſen. Im Deutſch⸗ land von heute iſt es die gebildete Mittelſchicht. Und ehe wir fortfahren in einer Geſetzgebung, die ſchließlich darauf hinausläuft, dem Arbeiter, ihm allein, eine riſikofreie Exiſtenz zu ſichern, wird es am Ende ſich empfehlen, auch derer zu ge⸗ denken, die von Krieg und Revolution enterbt wurden und bisweilen wie zum Hohn, nicht nur im Sprachgebrauch der Kommuniſten, immer noch die Beſitzenden geheißen Aus dem Reichshaushalt Nach den Mitteilungen des Reichsfinanzminiſteriums betragen im ordentlichen Haushalt die Einnahmen im Mai 653,8 Mill. II und in den beiden erſten Monaten des laufen⸗ den Fiskaljahres 1410,7 Mill. I. Die Ausgaben im Mai be⸗ liefen ſich auf 730 Mill. u. in den Monaten April u. Mai auf 1388,1 Mill.. Für den Monat Mai ergibt ſich danach ein Zuſchuß von 76,2 Mill.„ und für die Monate April und Mai ein Ueberſchuß von 22,6 Mill. I. Im außerordentlichen Etat wurden in den erſten zwei Monaten des laufenden Rechnungsjahres insgeſamt verein⸗ Hahmt 17 Mill.„1 und verausgabt 87,4 Mill., ſo daß der Zuſchuß 70,4 Mill.„beträgt. Da aus dem Jahr 1926 ein Be⸗ ſtand von 548 Mill.„ in das neue Jahr hinübergenommen wurde und ſich für die beiden erſten Monate des Jahres 1927, wie oben erwähnt, ein Zuſchuß von 22,6 Mill. ergab, ſind im ordentlichen Haushalt insgeſamt verfügbar 570,6 Mill. J¼. Im außerordentlichen Haushalt hat ſich das Defizit durch die Zuſchüſſe im April und Mai auf 360,4 Mill./ geſteigert, ſo daß noch ein Beſtand von 210,2 Mill./ vorhanden iſt. Hierzu wird bemerkt, daß aus den Steuereingängen des Mai 1927 im Juni an die Länder noch geſetzliche Anteile von 66 Mill. J ausgezahlt wurdeu. Der Stand der ſchweben⸗ den Schuld hat ſich nicht verändert; er beträgt am 31. Mai 170,8 Mill.. 0 Das Zentrumskommunigué und ſein Echo Berlin, 5. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Das Kommuntiqué, das von der Zentrumspartei über die Sitzung ihres Reichsausſchuſſes ausgegeben wurde, iſt geſtern in den Wandelhallen des Parlaments lebhaft kommentiert worden und auch die Abendblätter bemühen ſich eifrig um ſeine Deu⸗ tung, Aus der„Germania“ ſelber iſt Näheres nicht zu erſehen. Sie druckt das Kommuniqus ab: Das iſt alles. Das„Berl. Tabl.“ will erfahren haben, daß die Meinungen am Sonntag heftig aufeinander geprallt ſind, daß der Reichskanzler ſich ben wäre. Im nachrevolutionaren Deutſchland frellich moche Kleindeutſch oder großdeulſch Ein Vorſtoß der„Reichspoſt“ gegen den Anſchluß Aus Wien ſchreibt man uns: Seit der Graf Cham⸗ brun franzöſiſcher Geſandter in Wien iſt, ſcheinen die Tradi⸗ tionen der Aera Allizé wieder lebendig geworden zu ſein, der das Alpha und Omega ſeiner Politik in dem Kampf gegen den Anſchluß erblickte. Nur iſt der Faden jetzt etwas feiner geworden. Statt mit der nackten Gewalt verſucht man es jetzt mit— dem Lächerlichmachen. Spott und Ironie, Lüge und Verdrehung werden aufgeboten, um dem deutſchen Volke in Oeſterreich den Anſchlußgedanken zu verekeln. In eine Front mit Blättern, wie der„Tag“ und die„Stunde“, die von Prag aus kontrolliert werden, rückt nun auch die „Reichspoſt“, das Wiener chriſtlich⸗ſoziale Parteiorgan. In der Sonntagsnummer veröffentlicht das Blatt unter der Ueberſchrift„Kleindeutſch oder großdeutſch?“— Erörterungen zur Zuſammenſchlußdebatte— einen Leitartikel, deſſen Ten⸗ 1522 72805 niedrig genug gehängt werden kann. Das Blatt reibt: „Es iſt ein Fortſchritt, der vermerkt zu werden verdient, daß das„Anſchluß“⸗Thema endlich aus dem Stil der Feuerwehrfeſtreden den Weſenheiten des Problems, der Erörterung der unentbehrlichen ſachlichen Voraus⸗ ſetzungen, näherrückt. Namentlich Süddeutſchland, ſeine beſten geſchichtlich und politiſch geſchulten Köpfe und ſeine Preſſe haben daran ein Verdienſt. Vorausgegangen iſt die große, noch immer im Fluß befindliche Debatte über die Reviſion der deutſchen Geſchichtsforſchung, die jahrzehntelang unter amtlicher Unterſtützung auf den preußiſchen National⸗ ſtaatsbegriff und die Hohenzollernidee eingeſtellt, Sinn und Vorſtellung einer geſamtdeutſchen kulturellen und geſchicht⸗ lichen Gemeinſchaft verderbt(1) hatte... Folgerichtig galt für den preußiſchen Hiſtoriker Treitſchke und ſeine ganze Schule die Ausſchließung Oeſterreichs aus dem Deutſchen Bunde als eine gerechtfertigte„Entledigung“.“ „Aber,— ſo fährt das Wiener ſchwarzgelbe Blatt fort,— der Durchbruch durch das Geſtrüpp jahrzehntelanger tenden⸗ ziöſer, im Dienſte eines Hofes und ſeiner Traditionen gelei⸗ ſteter Geſchichtsmache ſcheint nach und nach zu gelingen. Die Arbeiten der Oeſterreicher Kaindl, Eibl und anderer für eine beſſere Erkenntnis, was das alte Oeſterreich war und was es für das geſamte Deutſchtum bedeutete, haben den ver⸗ wüſteten Boden tief aufgepflügt. Den Oeſterreichern, die das großdeutſche Ideal gegenüber dem egoiſtiſch⸗kleindeutſchen preußiſchen zeigen, ſind in Deutſchland wertvolle, wenn auch noch nicht ſchon ſiegreiche Bundesgenoſſen entſtanden.“ Das Wiener Blatt zitiert in dieſem Zuſammenhang die Rede des Abgeordneten Brüning auf dem Parteitag des rhei⸗ niſchen Zentrums, der erklärt hatte, die Art der Gliederung des Deutſchen Reiches müſſe für die Frage des Zufammen⸗ ſchluſſes mit Oeſterreich als entſcheidend betrachtet werden, und die Worte des Abg. Joos, öſterreichiſcher Wille ſei es, bei einem Zuſammenſchluß Deutſchland ſo ausgebaut zu ſehen, daß Oeſterreich die Gewähr habe für die Wahrung ſeiner gegen die Tätigkeit Wirths wandte und dieſer mehrfach unter Eigenart und ſeiner beſonderen ſtaatsrechtlichen föderaliſtiſchen ſtarkem Beifall repliziert habe. Die„Kreuzzeitung“, die über das Kommuniqus ſich ſtark verſchnupft zeigt, tadelt an ihm vor allem, daß die Zuſammenarbeit des Zentrums mit den Koa⸗ litionsparteien im Reich überhaupt nicht erwähnt wurde. Aber das Kommunigqus iſt ja auch ſonſt ſehr einſilbig. Es enthält nichts über Dr. Wirth und die Rüge, die ihm ſeiner⸗ zeit vom Parteivorſtand erteilt wurde, nichts über den Stand des Schulgeſetzes, über das, wie das„B..“ behauptet, ſelbſt der Kanzler ſich wenig orientiert gezeigt hätte, nichts auch über die Stellung des Zentrums in Preußen. Wir für unſer „Teil möchten daraus nur ſchließen, daß das Zentrum es ge⸗ macht hat wie alle anderen Parteien auch, wenn beträchtliche Meinungsverſchiedenheiten vorliegen. Man hat ſich mit einer höchſt allgemein gehaltenen Formel zu begnügen verſucht, die ſorgfältig für den Augenblick die von heute auf morgen nicht ausgleichbaren Zwieſpalte überhrückt. Die„Voſſiſche Zeitung“ urteilt:„Die Bedeutung des Beſchluſſes für die innere Politik bedarf keiner Unterſtrei⸗ die gegenwärtige Mehrheit noch etwa andert⸗ halb Jahre am Ruder bleiben.“ „Das iſt auch unſere Meinung. Für die Wahlen aber will man ſich freie Hand ausbedingen. Die Neigung, Schulter an Schulter mit den Deutſchnationalen in den Wahlkampf zu ziehen, iſt, wie das von uns mehrfach hier betont wurde, im Zentrum gering. Eine Wahlprügelei — Belgrad, 5. Juli. Geſtern kam es anläßlich einer Wahl⸗ verſammlung in Balgeve in Serbien zu einer großen Schlä⸗ geiei zwiſchen Anhängern der verſchiedenen Wahlkandidaten. An der Verſammlung und der Prügelei nahmen etwa 7000 Perſonen teil. Es wurde mit Stöcken und Steinen ge⸗ kämpft und ſpäter auch Revolverſchüſſe abgegeben. Zu⸗ letzt ſchoß man auch mit Mörſern, wie ſie bei Feſtlichkeiten und beſonderen Anläſſen verwendet werden. Die Schlägeret dauerte bis in die ſpäte Nacht. 30 Perſonen wurden ſchwer verletzt, drei von ihnen ſchweben in Lebensgefahr. Verfaſſung. Vor allem aber zitiert das Blatt einen Aufſatz des badiſchen Hiſtorikers Profeſſors Dr. Hans Pfeif⸗ fer in der„Augsburger Poſtzeitung“, der dort ausgeführt habe, wie ſehr auch heute noch der preußiſche Zentralismus einer großdeutſchen Entwicklung hemmend in den Weg trete. Dieſer Zentralismus, der„naturgemäß auf Oeſterreich wie eine kalte Duſche wirke“, ſei der Todfeind jfeglicher wirklicher Selbſtverwaltung, widerſpreche dem deutſchen Weſen und ſei das gerade Gegenteil von wahrer Demokratie. Mit beſon⸗ derem Behagen zitiert die„Reichspoſt“ dann weiter, dieſer Zentralismus„würde aus Deutſchland eine Kaſerne, Süd⸗ deutſchland zumgroßpreußiſchen Exerzierplatz und jede Hoffnung auf einen Zuſammenſchluß mit Oeſterreich endgültig zunichte machen.“— Allerhand auf einmall Der Plauener Veleidigungsprozeß Berlin, 5. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Prozeß in der Berufungsinſtanz gegen den Plauener Rechts⸗ anwalt Dr. Artur Müller hat heute vormittag begonnen. Die Verteidigung erklärte, daß mit Rückſicht auf den ange⸗ griffenen Geſundheitszuſtand des Angeklagten die Verhand⸗ lung nicht zu lange ausgedehnt werden könnte. Vom ſächſiſchen Juſtizminiſterium iſt der Dresdener Ober⸗ ſtaatsanwalt Haerpel in Plauen eingetroffen, um den Ver⸗ handlungen beizuwohnen. Wie im erſten Prozeß vertritt auch jetzt wieder der erſte Staatsanwalt Dr. Selgauſus die Anklage. Die Verteidigung wird vom Juſtizrat Hahn⸗Berlin und Rechtsanwalt Dr. Ritſch⸗Plauen geführt. Die Vertreter des Nebenklägers ſind die gleichen wie in der Vorverhand⸗ lung. Unter dem Vorſitz des Landgerichtsdirektors Dr. Schilde wurde mit der Verleſung der Akten begonnen. Das Publikum iſt nur wenig vertreten, da eine ſtrenge Kontrolle ſtattfindet. 4 8 — Wien, 5. Juli. Bundespräſident Dr. Hainiſch machte geſtern mit ſeiner 87jährigen Mutter vom Flugplatz Aſpern einen Rundflug über Wien. Frau Hainiſch iſt damit die älteſte Frau, die zum erſten Male in einem Flugzeug fuhr. Immerhin gibt die Maſchine hier— bei Meunier z. B. —— Die Maſchine in der Kunſt 55 Von Walther Appelt(Plauen) Lunſt und Technik haben ihren Urſprung in nahe ver⸗ ſo auch bei anderen, die Grenzen zwiſchen künſtleriſcher Dar⸗ wandten Bereichen menſchlichen Schaffenstriebes. 9 ſtellung und zweckbeſtimmtem Entwurf nicht immer ſcharf zu meinſamkeit mußte ſich noch vertieſen, als der primitive Künſt⸗ ziehen: Zeichnungen der alten Aegypter und der Griechen, lerhandwerker dazu überging— und das tat er bald—, auch Illuſtrationen in mittelalterlichen Holzſchnittbüchern uſw. Un⸗ (Das erſte mißverſtändlich⸗klar wird die Trennung künſtleriſcher Darſtel⸗ er auf Erkenntnis von Naturgeſetzen und Naturkräften auf⸗ lung von ſachlich trockenen Ab⸗Bildern eigentlich erſt in gebauten Hilfsmittel, das ihm nutzen konnte, braucht weiter neuerer Zeit. Das mag mit dem überwältigenden Siegeszug nichts geweſen zu ſein als die ſimple Töpferſcheibe) Und wie der Maſchine zuſammenhängen, deren Form und Charakter 17 5 ſich entſprechend der Erweiterung 555 ee 1785 ieben iſt, ſo ſind au Beztehungen Zu 1. 5 rkungskreiſe ſteigern mußte. enn auch an künſtleriſche echnik allezeit eng und rege geblieben. Das hervorragendſte 525 5 an 5 5 ſeinem Tun die Maſchine dienſtbar zu machen. Beiſpiel eines Künſtlers, der zugleich„Techniker“ war Sinne von Konſtrukteur) iſt Leonardo da Vinel. Der war Maſchine ldas oft auch ein Tyranniſieren iſt), zum Ausdpuck nicht nur Maler und Bildhaner, ſondern hat auch ernſt zu bringen. Der engliſche Radierer Fr. Brangwyn(„Bagger⸗ Maſchinen maſchine“,„Brückenbau“,„Schiffswerft⸗), ſein Landsmann Joſ⸗ Für ſich ſelbſt als Kunſt⸗ Penell(Hüttenwerke“) und der Deutſche A. von Kampf ſind werke bewertet wollen ſolche Arbeiten Leonardos lund an⸗ hier beſonders zu nennen. Neben dieſen, von denen ja auch derer, z. B. Böcklin) nicht ſein, obgleich manches darin 3 Kampf noch lebt und ſchafft, verdankt natürlich erſt recht man⸗ künſtleriſchen Duktus ihres Schöpfers deutlich erkennen läßt. cher eer el 50 Nicht immer geht, aus vielen einleuchtenden Gründen, die regungen. Sehr oft hat Heinrich Kley techniſch⸗maſchinelle Mo⸗ bele zwiſchen Kunſt und Maſchine ſoweit tive gemalt und führende Zeitſchriften haben ſeine Hochofen⸗ wie bei den Erwähnten. Aber auch andere Künſtler haben ſich Dampfhammer⸗ und Werftbilder weithin 5 Trotz⸗ die alte Verwandtſchaft dem muß geſagt werden, daß Kleys— anſtän re Stoffwahl beweiſt es. Oft mö⸗ namentlich meiſterhaft gezeichnete— Maſchinen meiſt zu ſehr er nicht klar 1 Waen 11 41 85 e 8 7 5 5 79160 i te, gerade Motive aus der Maſchinenwelt zu ihnen von jener ſuggeſtiven Kraft, die uns ehrfürchtig vor de a leriſche[gefeſſelten Gewalten erſchauern und zugleich ihren Bemeiſterer 1 dem. ee 7 9185 5 i von uns Betonten. Das gilt vielleicht ſogar für beim Durchblättern der Mappe„Maſchinen“ eines garni detenen Werke, die das geſamte Stoffgebiet der weiter bekaunt gewordenen Künſtlers: Otto Muck. Der ſtei⸗ Maſchinen, neben dieſer ſelbſt alſo ihre Umwelt, die ſie Be⸗ gert einen nächtlich dahinbrauſenden Eiſenbahnzug zur Biſion Hinzuweiſen wäre hier auf die eines dämoniſchen Ungetüms, unmöglich aus kleinem Men⸗ ſeit dem klaſſiſchen Altertum— über Breughel bis Corinth— ſchenhirn geboren und von ſchwacher Menſchenhand geſchaffen häufigen Bilder der„Schmiede Vulkans“, auf Dürers„Ka⸗ aber dennoch dem Menſchen dienend! In„Baggerkette none“(trotz des reichen landſchaftlichen Rahmens), auf Bilder und„Beſſemerbirne“ iſt neben dem Zweckdienlichen mehr das von Feſtungskämpfen mit Sturm⸗ und Abwehrgerät, ſolche] Aeſthetiſche, das formal Schöne erfaßt und wiedergegeben. „Eiſenwalzwerk“, Aehnlich ſoll wohl ein Gemälde von Georg Scholz, einem de Arbeitergeſtalten, Bilder von Kuithan und Maler der„Neuen Sachlichkeit“, verſtanden werden. Es heißt nehmende Konſtruktionen der verſchiedenſten darunter Flugzeuge, hinterlaſſen. dienenden uſw. darſtellen. immer wieder gedrängt gefühlt, irgendwie zu beſtätigen. gen ſie ſich dabei freilich ſel wählen. Auch da, wo ſie auf rein zeichneriſche oder ſchwören möchten, liegt der eigentliche Ant von Schiffen(Wenzel Hollar), Meuniers packen anderen. tritt ſie überhaupt nicht ſelbſt auf— gewiſſermaßen nur den Grundakkord an. Zahlreich ſind aber auch die Werke, die die Maſchine als ſolche, ſie zum Haupt⸗ oder ſogar zum Allein⸗ thema erhebend, darſtellen. Allerdings ſind, wie bei Leonardo, Geſtaltungen dürfen und müſſen wir den Maßſtab anlegen, (im inwieweit ſie das weltumſpannende, das Beherrſchende der ig gemalte und „Fleiſch und Eiſen“ und unternimmt über das Geſagte hinaus Jeutſche Volkspartei Am Mittwoch, 6. Juli, abends 8 Uhr, findet im vorderen Nebenzimmer des Ballhauſes(Eingang durch den Garten) eine geſellige Zuſammenkunft der Frauengruppe ſtatt, wozu alle weiblichen Mitglieder freundlichſt ein⸗ geladen ſind. Der Frauenausſchußß. Der ägyptiſche Königsbeſuch in Lon on König Fuad, der am Montag nachmittag zu einem Staatsbeſuch in London eintraf, wurde mit großem Pomp empfangen. Der Prinz of Wales, der dem König nach Dover, entgegenreiſte, begrüßte ihn dort auf engliſchem Boden, wäh⸗ rend der engliſche König, die königlichen Prinzen und Mitglie⸗ der des Kabinetts ihn im Victorig⸗Bahnhof willkommen hießen. Am Abend fand im Buckingham⸗Palace ein Bankett ſtatt. Die Stadt London gibt dem ägyptiſchen König heute (Dienstag) einen Lunch in der Guildhall, an dem 850 Per⸗ ſonen teilnehmen werden. Am Mittwoch findet der offizielle Staatsbeſuch ſein Ende und der König wird vom Buckingham⸗ Palace in die ägyptiſche Geſandtſchaft überſiedeln, wo am Mittwoch abend ein glänzendes Bankett vom König Juad für den engliſchen König gegeben wird. 8 Die Tatſache, daß König Fuad von ſeinem Premiermini⸗ ſter Sarwat Paſcha begleitet wird, und daß Lord Lloyd, der engliſche Hohe Kommiſſar in Aegypten, bereits in London ein⸗ getroffen iſt, läßt darauf ſchließen, daß bei dieſer Gelegenheit, die bei der kürzlichen Einigung noch ausſtehenden Fragen zwiſchen England und Aegypten erörtert werden ſollen. Die engliſche Preſſe hat in dieſem Zuſammenhang in den letzten Wochen wiederholt auf die Möglichkeit des Abſchluſſes eines Bündnisvertrages zwiſchen England und Aegypten hingewieſen.„Obſerver“ ſchrieb, es ſei ein offenes diplomati⸗ ſches Geheimnis, daß man ſowohl in Kairo wie in London die Möglichkeit erwogen habe, anſtatt des unvollſtändigen Ab⸗ kommens von 1922 einen Bündnisvertrag zu ſetzen. Nach den „Times“ werden, wenn man die politiſchen Probleme in den Hintergrund ſtelle, wahrſcheinlich die Wäſſerung des Nildeltas und das ägyptiſche Bevölkerungsproblem erörtert werden. Wieder deutſche Militärattaches im Ausland? §London 5. Juli.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Der„Daily Telegraph“ erfährt, daß das engliſche Kabinett den Regierungen der ehemals feindlichen Mächte zur Kenntnis gebracht hat, daß es die Militärattaches dieſer Staaten als zu⸗ läſſig erkläre. Das Blatt führt aus, daß die engliſche Regie⸗ rung der Meinung Ausdruck gegeben habe, die Beſtimmungen des Verſailler Vertrages würden es den ehemals feindlichen Staaten erlauben, militäriſche Vertreter ins Ausland zu ent⸗ ſenden. Der franzöſiſche Standpunkt ſei jedoch dem engliſchen entgegengeſetzt. Während der diplomgtiſchen Ausſprache über den ſerbiſch⸗albaniſchen Zwiſchenfall hat die engliſche Regie⸗ rung angeregt, einen deutſchen Offizier an einer Militär⸗ miſſion teilnehmen zu laſſen. In der nächſten Woche werden bereits zwei ungariſche Offiziere in London eintreffen.„Daily. Telegraph“ teilt mit, daß Italien dem engliſchen Standpankt beipflichte.: Letzte Meldungen Eine Doppelhochzeit in den Lüften — Berlin, 5. Juli. Heute vormittag 11 Uhr wurde die erſte Doppelhochzeit in den Lüften gefeiert. Der Reklamechef der Rohrbachwerke Raſſkoff und Ingenieur Vogt beſtiegen um 10,30 Uhr mit ihren Verlobten die blumengeſchmückte Kabine und wurden um 11,15 Uhr von Stadtpfarrer Teichmann ſüber der Kaiſer⸗Wilhelm⸗Gedächtniskirche getraut. Autvabſturz von der Gotthardſtraße — Berlin, 4. Juli. Nach einer Meldung aus Andermatt fuhr auf der Gotthardſtraße zwiſchen Göſchenen und Ander⸗ U matt der Wagen eines Fabrikanten aus Engelberg infolge Verſagens der Steuerung über die Straßenböſchung hinab und ſtürzte in die Schöllenenſchlucht. Der mit acht Perſonen beſetzte Wagen wurde vollſtändig zertrümmert. Zwet der Inſaſſen waren ſofort tot, zwei weitere Perſonen wur⸗ den ſchwer und die übrigen leicht verletzt. * Der Faſzismus und die italieniſche Wirtſchaft. In einer längeren Rede führte Muſſolinis Bruder, Arnaldo Muſſolini u. a. aus: Durch die Unfähigkeit und Unzulänglichkeit ſowie durch Mangel an Mut in der Wirtſchaftsſchlacht hätten die Wirtſchaftsführer die Kriſe im italieniſchen Wirtſchaftsleben herbeigeführt. Der Faſzismus müſſe nunmehr neben der poli⸗ tiſchen Macht auch die Wirtſchaftsführung in die Hand nehmen. den nicht ganz gelungenen Verſuch, die— kalte, ſeelenloſe— Maſchine in elementaren Gegenſatz zu dem zu ſtellen, was man, nur ſcheinbar übertrieben, das„lebendige Leben“ nennen kann. Im Ganzen mag das Bild als Warnung und Mahnung an die gedacht ſein, die zu bequem, zu kurzſichtig oder zu ma⸗ terialiſtiſch ſind, vor der fortſchreitenden Mechaniſterung aller Dinge wenigſtens ihr Innenleben zu bewahren.— Von einem wegen ſeiner figürlichen Bilder viel angegriffenen Expreſſio⸗ niſten, F. Leger, gibt es ein Gemälde„Fabrik“. Das baut, ohne erſichtlichen inneren Zuſammenhang, Maſchinenteile auf — bringt es aber damit doch fertig, den Empfindenskomplex in uns zu treffen, um den ſich piele andere Mit den peinlichſt „richtigen“ Einzelheiten vergeblich bemühen.— Nur kurz geſtreift ſei noch die Umkehrung des dieſen Werken zu Grunde Liegenden: das Streben, nicht die Technik, die Kunſt befruchten und bereichern, ſondern von der Kunſt die techniſchen Zweckgebilde veredeln zu laſſen. Dieſe Beſtre⸗ bungen ſind außerordentlich begrüßenswert und verdienen weitgehendſte Förderung, namentlich ſoweit Maſchinen und maſchinelle Bauwerke in Frage kommen, die ganzen Land⸗ ſchaften das Gepräge geben. Staatlicher Austauſch von Kunſtſchätzen Die Anſtalt für geiſtiges Zuſammenwirken, wie man das Inſtitut für intellektuelle Kooperation in Paris vielleicht„ver⸗ deutſchen“ kann, iſt ein Sprößling des Völkerbundes und be⸗ zweckt, die Kunſtſammlungen Europas zu einem zeitwetligen Austauſch ihrer Schätze zu veranlaſſen. Ein ſolcher Austauſch von Oelgemälden hat zwiſchen Paris und Amſterdam ſchon be⸗ gonnen und wird wahrſcheinlich noch erweitert werden. In der gleichen Richtung bewegt ſich die internationale Aus⸗ ſtellung von Stichen, die jetzt in Paris, Rom und Madrid gleichzeitig ſtattfindet. Die ſtaatlichen Kunſtſammlungen der drei Länder ſind zur Zeit die einzigen, welche Abdrucke ihrer Kupferplatten veranſtalten und verkaufen. Die Kupferdruckeret des Louvre reicht in die Zeit Ludwigs XIV. zurück. Im 18. Jahrhundert beauftragte Papſt EClemens XIII. Piraneſi, die 50 Schönheiten Roms in Kupfer zu ſtechen. Die jetzigen gleich⸗ zeitigen Ausſtellungen werden nicht nur einige der ſchönſten Erzeugniſſe dieſer Kunſt bringen, ſondern auch zeigen, welcher Nutzen der Volksbildung aus dem billigen Verkauf ſolcher Kunſtwerke erwächſt. u d deen o un e H F ie eß m 14 * tt r⸗ ze b n 55 r⸗ i Gueeunbdeereneree Fine weitere Abnahme— diesmal von 21028 um 1483 auf 83 der Bedarf der Landwirtſchaft, insbeſondere an Knech⸗ ten, hatten die Politiker vergeſſen, daß eine Frau am Tiſche ſaß, Dienstag, den 5. Juli 1927 eeeee ———* Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 30 ——— Lwirtſchaftliches Soziales Die Lage des Arbeitsmarktes in Baden für die Zeit vom 23. bis 29. Juni (Mitgeteilt vom Landesamt für Arbeitsvermittlung) Die günſtigere Entwicklung der Arbeitsmarktlage hat in er Berichtszeit angehalten. Die Erwerbsloſenziffer weiſt 19 545— auf, diejenige der Kriſenfürſorgeempfänger iſt eben⸗ alls— von 9400 um 460 auf 8940— zurückgegangen. Hielt ten und Mägden, trotz der bevorſtehenden Beendigung der Heuernte an, ſo machte ſich auch in der Metallverarbei⸗ tung und Maſ gruppen, die ſich bisher ſchon aufnahmefähig erwieſen, konnte insbeſondere auch die Waggonfabrikation Einſtel⸗ lungen tätigen. Von dem metallverarbeitenden Kleingewerbe waren es vor allem Bauſchloſſerei, Baublechnerei und Inſtal⸗ lationsbetriebe, die Bedarf meldeten. Der Kräftemangel der Textilinduſtrie hielt unvermindert an. Innerhalb des weniger aufnahmefähigen Bekleidungsgewerbes konnte eine Schuhfabrik, die ihren Betrieb infolge Umſtellung geſchloſſen hatte, die Arbeit wieder aufnehmen. In der enußmittelinduſtrie iſt die Kurzarbeit im Tabak⸗ gewerbe zurückgegangen(letzter Stand 3016 Kurzarbeiter gegenüber 3574 vom 22. Juni). Im Vervielfältigungs⸗ gewerbe verſtärkte ſich die bisher ſchon lebhafte Nachfrage, insbeſondere diejenige nach Setzern. Der Bedarf des Ba u⸗ gewerbes an Fachkräften hielt ſich bei leichten Schwan⸗ kungen etwa auf der Höhe der Vorwoche, in einzelnen Bezir⸗ ken hat er ſich noch verſtärkt. Doch blieb immer noch ein gewiſſes Angebot an Hilfskräften beſtehen. Für das Hotel⸗ und Gaſtwirtsgewerbe geſtaltete ſich die Vermittlungs⸗ tätigkeit im ganzen weiterhin lebhaft. Städtiſche Nachrichten Ein Straßenerlebnis Mit zitternden, welken Händen, bietet ein altes, faſt achtzigjähriges Mütterchen an einer Straßenecke Blumen feil. Stiefmütterchen und Reſeda ſind wenig beachtete Blumen, Roſen und Nelken werden heute bevorzugt. Geſchäftig und gedankenlos eilen die Menſchen an ihr vorüber. Nur ein älte⸗ rer, ſehr aut gekleideter Herr tritt auf ſie zu, freundlich fragt er die Greiſin nach ihrem Alter und ob ſie irgend einen Wunſch habe? Leiſe kam es von ihren blutleeren Lippen, kaum hörbar für die Umſtehenden:„Ich möchte doch gar ſo gerne meinen einzigen Sohn, der kurz vor dem Krieg nach Amerika ausgewandert iſt, vor meinem Tode noch einmal wieder⸗ ſehen! Verſchollen und immer wieder verſchollen, haben alle Antworten auf ihre ſehnſüchtigen Fragen gelautet.— Der freundliche Herr ſpricht der alten Frau Troſt zu und gibt ihr die Verſicherung, daß wenn auch nicht hier, ſo doch im Jenſeits auf ein Wiede ſehen zu hoffen ſei. Dabei greift er unwillkürlich in die Taſche, zieht ſeine Brieftaſche und über⸗ reicht der erſtaunten Frau einen Zehnmarkſchein. Zaghaft, faſt ängſtlich ſchaut ſie den Wohltäter an, und erſt auf ſein freundliches Zureden hin getraut ſich die arme Frau die un⸗ verhoffte, willkommene Gabe anzunehmen. Bevor die Frau ihren Dank ausſprechen konnte, war der Wohltäter in der Menſchenmenge verſchwunden. Es erſcheint mir wie ein Wunder, ſagte ſie zu den Umſtehenden, es iſt ſchon ſehr lange her, daß man mir einen Zehnmarkſchein in die Hand gegeben 9 587 da war es ein ſauer verdienter, nach tagelangem Ar⸗ n. Ein füngerer Herr, dem auten Beiſpiele des alten Herrn folgend, zog ſeinen Hut und ſammelte eine beträchtliche Menge Zehner⸗ und Fünferſtücke für das alte Mütterchen von den herumſtehenden Neugierigen. Warum muß eigentlich erſt das menſchliche Mitgefühl durch Neugtierde geweckt werden? Sahen doch ſo viele, die an der alten Frau vorheigingen, ihre Bedürftigkeit und Armut. Ein menſchliches Rühren ſollte doch jeden, der dazu in der Lage iſt, ergreifen. Vielleicht gibt dieſer Vorfall An⸗ regung zu weiteren edlen Taten, hoffen und wünſchen wir es von Herzen..L. A. * 7 * Zum 70. Geburtstag des Großherzogs Friedrich. Die Evang. Oberkirchenbehörde empfiehlt in Uebereinſtimmung mit 75 Kirchenregierung, am Sonntag, 10. Juli im Haupt⸗ gebet des Großherzogs Friedrich anläßlich ſeines 70. Geburtstages fürbittend zu gedenken. * Eröffnung des neuen Altersheims der Stadt Mann⸗ heim. Wie aus der Bekanntmachung des Oberbürgermeiſters im Anzeigenteil der letzten Ausgabe hervorgeht, wird das neuerbaute Altersheim der Stadt Mannheim am Meeräckerplatz auf dem Lindenhof am 1. Okt. eröffnet. — nd chineninduſtrie ein gewiſſer Mangel an Qualitätskräften fühlbar. Neben den induſtriellen Unter⸗ rung, nur begrüßt werden. * Jus Allgemeine Krankenhaus wurden geſtern eingelie⸗ fert ein 49 Jahre alter Nachtwächter, der beim Aufſteigen auf einen Straßenbahnwagen zu Fall gekommen und über dem rechten Auge verletzt worden war, eine 9 Jahre alte Schülerin, die auf der Kunſtſtraße von einem Perſonen⸗ kraftwagen angefahren worden war(Verletzungen am Kopf), ein 31 Jahre alter Kraftwagenführer, der bei einem Zuſammenſtoß zwiſchen Kraftwagen eine Verletzung davon⸗ getragen hatte, ein 16 Jahre alter Hilfsarbeiter, der auf der Brückenſtraße beim Anhalten ſeines Handwagens zu Sturz kam(Gehirnerſchütterung), ein 54 Jahre alter Maſchinenhausarbeiter, der bei Arbeiten im Haupt⸗ bahnhof hier durch Sturz den linken Unterſchenkel gebrochen hatte und ein 5 Jahre altes Mädchen, das beim Ueber⸗ queren der Hanſaſtraße in ein Fuhrwerk hineinlief, am linken Bein leicht verletzte wurde und in ärztliche Behand⸗ lung genommen werden mußte. * Maunheimer Preisträger bei der Heidelberger Wirte⸗ Ausſtellung. Der Firma Hawege vorm. Harry Held G. m. b.., Mannheim, wurde bei der Heidelberger Ausſtellung die Goldene Medaille verliehen. * Verſetzt wurde Juſtizoberſekretär Adolf Becker beim Amtsgericht Ettlingen zum Amtsgericht Mannheim. * Selbſttötungsverſuche. Ein 32 Jahre alter Kauf⸗ mann wollte in einer Wohnung der E⸗Quadrate ſich durch Einatmen von Leuchtgas das Leben nehmen. Ar⸗ beitsloſigkeit und häusliche Zwiſtigkeiten ſollen den Grund zur Tat ſein.— Ein 64 Jahre alter Fabrikarbeiter, der ſich von der Friedrichsbrücke aus in den Neckar ſtürzen wollte, wurde von einem Polizeibeamten daran gehindert. Auch hier dürfte der Grund zur Tat Arbeitsloſigkeit ſein. Beide wurden in das Allgemeine Krankenhaus verbracht. * Bei 4 Zuſammenſtößen, an denen hauptſächlich Kraft⸗ wagen beteiligt waren, entſtand nur Sachſchaden. * Feſtgenommen wurden 22 Perſonen wegen verſchtebchter ſtrafbarer Handlungen. * Doppeljubiläum. Am heutigen Tage begeht Herr Adolf Hog und ſeine Ehefrau Lina geb. Schäfer das Feſt der Silberhochzeit. Gleichzeitig begehen die Eheleute auch das 25jährige Geſchäftsjubiläum. Herr Hog iſt In⸗ haber des bekannten Konditorei⸗Kaffee Hauptpoſt, P 3, 3 und Mitinhaber der Zentralgarage Born u. Hog am Schlachthof. Ferner iſt Herr Hog auch 25 Jahre lang Bezieher unſeres Blattes. Veranſtaltungen * Vortrag P. Muckermann. Am Mittwoch, abends, hält im Harmonieſaale auf Einladung der Vereinigung kath. Aka⸗ demiker P. Friedr. Muckermann.J. über das Thema: Das Goethebild der Gegenwart einen Vortrag. Das Handwerk und die privateechtliche Velätigung der Gemeinden Ueber eine vorbildliche Art praktiſcher Zuſammenarbeit zwiſchen Handwerk und Gemeinden berichtet Oberbürgermei⸗ ſter Hamm⸗Recklinghauſen in den„Mitteilungen der Hand⸗ werkskammer“ zu Münſter. In Recklinghauſen iſt am 1. Okt. 1926 eine Gemeinſchaftsarbeit zwiſchen der kommunglen Gas⸗ und Elektrizitäts⸗A.⸗G. und der Arbeitsgemeinſchaft der Klempner, Inſtallateure und Elektriker zum gemeinſamen Be⸗ zuge von Gerät für Gas und Strom und gemeinſamen Ver⸗ kauf vereinbart worden. Die Mitgliedſchaft bei der Arbeits⸗ gemeiiſchaft wird jedem konzeſſionierten Inſtallateur ermög⸗ licht und ſteht ſowohl dem Werke wie auch den einſchlägigen Haushaltsgeſchäften offen. Das Werk unterhält ein Lager und einen Verkaufsraum; die Verkaufspreiſe werden gemein⸗ ſchaftlich feſtgeſetzt. Verkauft das Werk direkt, ſo erhält die Arbeitsgeeminſchaft den Preisunterſchied zwiſchen Einkauf und Verkauf abzüalich gewiſſer Prozente zugunſten des Wer⸗ kes.(Unkoſtenbeitrag für Lagerunterhaltung, Zinſendienſt uſw.) Ebenſo kann der einzelne Inſtallateur direkt vom Lager des Werkes verkaufen, dann erhält er den Preisunter⸗ ſchied; ähnlich wird verfahren, wenn der Inſtallateur von ſeinem eigenen ager verkauft, dann erhält das Werk eine kleine Vergütung. Die Lager der Vertragsparteien werden eben als gemeinſchaftliches Lager der Arheitsgemeinſchaft be⸗ trachtet; die Propagandakoſten tragen Werk und Arbeitsge⸗ meinſchaft je zur Hälfte. Inſtallationen überträgt das Werk an die Arbeitsgemeinſchaft zwecks Ausführung binnen 48 Stunden, widrigenfalls das Werk inſtalliert. Die Verſorgung der Induſtrie und der Stadt ſelbſt fallen nicht unter den Ver⸗ trag. Wie Oberbürgermeiſter Hamm ausführt. hat ſich dieſe Arbeitsgeminſchaft zur Zufriedenheit des ſtädtiſchen Werkes wie auch der Arbeitsgemeinſchaft der beteiligten Handwerker durchaus bewährt. Eine ähnliche Regelung iſt in zahl⸗ reichen Städten des Induſtriegebietes zuſtande gekommen. Die praktiſche Verſtändigung, wie ſie hier nach dem Grund⸗ ſatze„Leben und Leben laſſen!“ erzielt wurde, kann auch im Intereſſe der Geſamtbevölkerung, vor allem unter dem Geſichtsvunkt der durch ſie bewirkten Konſumſteige⸗ Kommunale Chronit Bürgerausſchußſitzung in Leutershauſen OLeutershauſen, 3. Juli. In der Bürgerausſchußſitzung am vergangenen Donnerstag wurde der erſte Punkt der Tagesordnung:„Uebernahme der Bürgſchaft für Neubauten zur Förderung der Bautätigkeit“, nach kurzer Ausſprache ein⸗ ſtimmig angenommen. Demnach übernimmt die Gemeinde die Bürgſchaft bis zu 60 Prozent des amtlich geſchätzten Bau⸗ aufwandes mit der Jahreshöchſtbürgſchaftsſumme von 70 000 Mark. Hiermit iſt auch in unſerer Gemeinde dem Wohnungs⸗ bau fördernd gedient. Eine rege, zum Teil recht lebhafte Auseinanderſetzung löſte der 2. Punkt der Tagesorduung aus. Der Voran⸗ ſchlag wurde ſchließlich mit den Stimmen der Bürgerver⸗ einigung und des Zentrums gegen die Stimmen der Sozial⸗ demokraten bei einer Stimmenthaltung(Gemeindebeamter, der Mitglied der ſoz. Fraktion iſt) angenommen. Die ſoz. Fraktion, die nur aus agitatoriſchen, ſadenſcheinigen Grün⸗ den nicht zuſtimmte, begründete ihre ablehnende Haltung da⸗ mit, daß der Voranſchlag genau dasſelbe Geſicht hätte, wie der vorjährige. Nur hat der ſozialdemokratiſche Sprecher vergeſſen hinzuzufügen, daß das vorjährige Ei von den So⸗ ztaldemokraten gelegt war. nicht mehr gehört und ähnlich ſieht und lehnt ab. Der Spre⸗ cher der Bürgervereinigung wies treffend auf dieſe mehr als merkwürdige Haltung der.P. D. hin, die doch nur aus agi⸗ tatoriſchem Kampfgefühl heraus den Voranſchlag ablehne. Auch die kleine Summe von 500 Mark, die im diesjährigen „Badeanſtalts⸗Neubaufond“ nicht eingeſtellt iſt, kann das Verhalten der Genoſſen nicht entſchuldigen. Dieſe Summe ſoll übrigens dem dringenden Bedürfnis der Waſſerverſor⸗ gung, die alljährlich in der trockenen Jahreszeit zu wünſchen übrig läßt, dienen, indem ein zugemauerter Brunnen an das Ortsnetz der Waſſerleitung mit Pumpwerk angeſchloſſen wer⸗ den ſoll. Weiterhin mußten ſich die Sozialdemokraten auch ſagen laſſen, daß zur Ausgabefreudigkeit auch die Pflicht ge⸗ hört, den nötigen Ausgleich zwiſchen Einnahmen und Aus⸗ gaben zu ſchaffen. Das iſt im Gemeindehaushalt der„Weis⸗ heit erſter Rat“. Dieſer Verantwortung ſollte ſich die hieſige ſozialdemokratiſche Rathausfraktion auch bewußt ſein; denn für agitatoriſche Redensarten hat der Gemeindebürger keinen Sinn, wohl aber für weiſe Sparſamkeit im Haushalt, und da fehlt es, wie vielerorts, auch bei uns. So hat bei Be⸗ ſetzung der Waldhüterſtelle in unſerer Gemeinde die ſozial⸗ demokratiſche Partei nicht das Wohl der Gemeinde im Auge gehabt, als ſie ſich in ihrer Machtpoſition bei zwei gleichqualt⸗ fizierten Bewerbern für den„Teueren“ entſchied. Das par⸗ teiegoiſtiſche Intereſſe gab auch hier den Ausſchlag. Auch der 3. Punkt der Tagesordnung:„Feſtſetzung der Vergütung des Gemeinderats“, der von allen Ausſchußmit⸗ gliedern abgelehnt wurde, gab Anlaß zur Ausſprache, aus der hervorging, daß man doch nicht gewillt iſt, bei aller Wür⸗ digung der Arbeit des Gemeinderats und Zuerkennung einer angemeſſenen Vergütung, Gemeinderatspoſten zu ſchaffen. Erfreulich war die einmütige Auffaſſung zum Punkt 3 der Tagesordnung bei allen Bürgek⸗ ausſchußmitgliedern, der in der eingebrachten Faſſung ſeine Ablehnung fand. NalsER-Bonax das hygieniſche Hautpflegemittel macht das liisser moich umiſ antisenristn Die Zglichen llaschungen verleinen 55 Hlaut Zarthieit und qugendfrische nleirrich Macæ Nachl Um a U. Vorſicht Schlange! Von Peter Scher K. hatte eine kluge Frau, die trotzdem eines Tages den Wunſch ausſprach, einmal zur wöchentlichen Herrenunterhal⸗ tung mitgenommen zu werden. Obgleich es eigentlich nicht üblich war, widerſetzte ſich k. ihrem Wunſche nicht weiter, denn auch Frau N. war gelegent⸗ lich ſchon dabei geweſen. Es ging auch alles gut. Die Herren ſchwenkten, nachdem ſie ſich in galanten und ſchöngeiſtigen Wendungen verausgabt hatten, allmählich zur Politik über— nicht ohne bedeutungs⸗ voll und wohlwollend zu blinzeln, als ſie bemerkten, daß Frau X. wie von ungefähr zu den Zeitſchriften griff und darin blätterte und, ſich Notizen machend, eine Art der Unterhaltung betätigte, die ihr im Gegenſatz zur ſozuſagen produktiven Er⸗ holung der Männer zukam. Wie es ſo geht, erhitzten ſich allmählich die Gemüter, die Weltanſchauungen wirbelten, die Rück⸗ und Ausblicke kreuzten, die Prophezeiungen verſtiegen ſich, und ohne daß ſie es merk⸗ die ihrerſeits, ſcheinbar ganz in ihre Zeitſchriften und ihr Ge⸗ kritzel vertieft, nur hin und wieder blitzſchnell auf⸗ und ſo⸗ gleich wieder in ihre Blätter ſah. Am andern Morgen ſagte Frau X. beiläufig zu Herrn.: 1285 ich etwas Merkwürdiges gefunden. Das muß ich dir vorleſen.“— Als ſie fünf Minuten geleſen hatte, rief X. beleidigt:„Hör' bitte auf— das iſt nicht auszuhalten! Wie kommſt du nur auf die Idee, mir ſo ein Geſchwafel vorzuleſen. Das iſt doch wohl aus einem Irrenhaus!“ Sie aber hauchte ſanft:„Albert— du weißt doch, daß ich ſtenographiere!?“ „Wie denn!?“ ſagte X. und ihm war, als ob er von einem leichten Zittern befallen würde. „Geſtern Abend!“ ſagte ſie ſchlicht—„ich habe alles wört⸗ lich nachgeſchrieben.“ „Ohh—!“ ſagte X. Mehr konnte er nicht ſagen. Aber gütig, wie Frauen ſind, legte ſie ihre Hand auf Theater und Muſik Das Badiſche Landestheater beeilt ſich, vor Tores⸗ ſchluß ein paar Erſtaufführungen herauszubringen, die noch erledigt werden müſſen. Dazu gehört der„Diktator“ von Jules Romains, der ſchon deshalb das gut beſetzte Haus lebhaft intereſſierte, weil er inhaltlich eine politiſch⸗litera⸗ riſche Spielerei darſtellt. Zunächſt gut aufgebaut, mit ſchönem Elan angeſetzt, verpufft das Stick zum Ende in gedanklichen Unklarheiten und rhetoriſchem Schwall. Man kann ſich nicht wohl denken, daß Politik ſo gemacht wird und daß man ſo die Diktatur eines modernen Staats erhält. Dieſer Dikta⸗ tor, dem Paul Hierl eine ſehr ſympathiſche, doch etwas un⸗ ſtraffe Figur und Sprache lieh, offenbart uns leider nicht das geheimnisvolle Mittel, das ihm die Macht zu geben ver⸗ ſpricht; er redet ſo viel und tut ſo wenig Imponierendes, daß man ihm ſeine künftigen Cäſar⸗Taten nicht auf ſeine Ge⸗ bärde hin glauben möchte. Aber immerhin, intereſſant und feſſelnd iſt das Stück, auch geiſtreich, nur politiſch zu ſehr auf rüührende Familienſzene eingeſtellt. Darſtelleriſch und ton⸗ lich am feinſten abgeſtimmt war Waldemar Leitgebs Kö⸗ nig, den man in ein modernes Spanien oder Italien ver⸗ ſetzen möchte, wenn dem nicht die ganz unmuſſoliniſche Art des Diktators widerſpräche. Hugo Höcker ſprach ſeinen Grafen höchſt liebenswert, wohl ällzugem tlich. Zu ſtark betonte die Regie U. v. d. Treucks die Büromätzchen der neuen Präſidentſchaft, die das franzöſiſche Original ſicher nicht ſo breitgedehnt ausführt Im ganzen wirkte der Abend anregend und ſtand unter freundlichem Stern.— Kurz zuvor hat ſich Herma Clement, die uns nach fünffähriger erfreu⸗ licher Tätigkeit verläßt, um nach Weimar überzugehen, mit Strindbergs„Fräulein Julie“ verabſchiedet. Wiewohl ſie ſich für die raffinierte Durchführung dieſer pſychopgthiſchen Quälereien ſehr wohl eignet, hätte man gerade für den ab⸗ ſchließenden Zweck ein befriedigenderes Sujet eher am Platze finden mögen. Aber auch mit dieſer Geſtalt errang die Künſtlerin rauſchenden Erfolg, der ihr ungeteilten Beifall und einen gefüllten Blumengarten einbrachte. Dr. K. Pr. ſeinen Arm und ſagte tröſtend:„Nimm dir's nicht ſo zu Her⸗ zen. Schließlich ſind wir Frauen doch noch zu jung in 28 Politik, als daß wir ſie ſchon ganz begreiſen könnten!! 2 10 i Abſchied des Saarbrücker Theater⸗Intendanten Skuhra. Nach Zjähriger erfolgreicher Tätigkeit verabſchiedete ſich der Intendant des Saarbrücker Stadttheaters Ferdinand Skuhra Iun einer Feſtaufführung der„Walküre“. 0 f Dieſe Schluß⸗ aufführung hatte inſofern noch eine beſondere Bedeutung, als es dem Intendanten gelungen war, zum erſten Male wieder nach dem Krieg einen bedeutenden Paſtdirigenten— Prof. Max von Schillings⸗Berlin— nach Saarbrücken zu verpflichten. Der Beifall am Schluß der Aufführung kannte keine Grenzen. Insbeſondere galt er dem ſcheidenden In⸗ tendanten, der es während ſeiner Saarbrücker Tätigkeit in ſeltenem Maße verſtanden hat, ſich durch ſeine zielbewußte Theaterleitung die uneingeſchränkte Anerkennung des theater⸗ liebenden Publikums zu erobern. Skuhras ſtarkes Organi⸗ ſationstalent und kluge Finanzpolitik brachten das heute ſehr ſeltene Ergebnis zuwege, daß der Etat nie überſchrit⸗ ten werden mußte. Bemerkenswerter Weiſe entwickelte ſich der ſaarbrücker Theaterbeſuch in den letzten Jahren— trotz der bekannten ſchwierigen wirtſchaftlichen Verhältniſſe im Saargebiet— in ſtändig aufſteigender Linie. Eiteratur Latein⸗Amerika von Walter Hagemann.(Verlag der Germania.⸗G. in Berlin C). U. S. A. iſt nicht Amerika. Neben ihm führt die lateiniſche Welt ein Sonderdaſein, durch Abgründe der Seite und Geſchichte von ihm geſchieden, ihm nachſtehend an wirtſchaftlicher Energie, überlegen jedoch an Kunſt der Lebensgeſtaltung und Leidenſchaftlichkeit des ſtaatlichen Daſeins. Wir haben dieſe Welt vor dem Kriege nur ökonomiſch, faſt niemals politiſch ernſt genommen und alles, was ſüdlich des Rio Grande vor ſich ging, als Feuilleton der Weltgeſchichte betrachtet. So iſt das Erſcheinen eines Buches zu begrüßen, das auf Grund eingehender Studien in Lateinamerika und hiſtoriſch⸗wirtſchaftlicher Tatſaſchen dem Lebensfragen nachgeht und eine Antwort auf viele ungelöſte Fragen zu geben ſucht. In knapper Zeichnung ziehen die wich⸗ tigſten Länder Lateinamerikas, Braſilien, Argentinien, Chile und Mexiko an uns vorüber. Aus volklichen und geogra⸗ phiſchen Gegebenheiten wächſt das Bild eines raſſenpolitiſch wie hiſtoriſch gleich intereſſanten Erdteils, der vor den U. S. A. eine bewegte Geſchichte, eine alte Kultur und ſtarke politiſche Energien voraus hat. 5 Jetzt findet man, daß es einem durch Pauſchſummen feſtbeſoldete *„Zwiſchen La Plata und Hudſon.“ Wanderungen durch Urſprung und der Bedeutung der heute Amerika bewegenden — ————————————— ———— —— —...—..—— ——— —— —— — ——— — ——— —— * 18 4. Seite. Nr. 30 Dtenstag, den 5. Juli 1927 Aus dem Lande Eberbachs 700jähriges Jubiläum erbach, 5. Jult. Die Jubiläen häufen in dieſem Jahre. Wir wollen uns durchaus nicht b daß wir mit unſerem Jubiläum etwas Einzigartiges, Einmaliges bieten werden. Aber wir glauben, daß es ſich wird ſehen Iaſſen können. Seit Wochen werden interne Vorbereitungen — 5 die das Gelingen des Unternehmens gewiß ver⸗ ürgen. Ein Feſtzug am Sonntag, den 10. Juli wird mit 35 Gruppen den hiſtoriſchen Werdegang der Stadt ſeit dem Jahre 1200 verſinnbildlichen. Theateraufführungen und Geſangsvorträge, Burgſpiele und ſportliche Veranſtaltungen, Heimat⸗ und Städtetage, Neckarbrückenbeleuchtung und Stadt⸗ Illumination werden dem Ganzen einen lebendigen Impuls verleihen. Dazu die herrliche Lage der Stadt ohnedies: in⸗ mitten blau⸗grüner Wälder, beſpült vom vielgeprieſenen Neckar mit ſeinem behäbig dahinfließenden Waſſer und ſeinen roten Sandſtein⸗Ufern. Um die Stadt treue Turmwächter, rund und kantig, einladend und gleichzeitig trotzig, durch die die Wege hinaufführen in die ewig grünen und unergründ⸗ lich ſchweigenden tiefen, tiefen Wälder, die den Frieden in ſich bergen, den wir im Surren und Kreiſchen des Tages ver⸗ geblich ſuchen. * J Dielheim, 2. Juli. Ein aus der Heil⸗ und Pflegeanſtalt Wiesloch entwichener Patient hat in der Nacht vom Montag auf Dienstag dem tief im Walde liegenden Jägerhaus einen Beſuch abgeſtattet, indem er die Fenſterläden aufbrach. Im Inneren fiel ihm außer einem Jägeranzug, mit dem er ſich ankleidete, auch der gute Tropfen in die Hände, den die Weidmänner hier zum Abſchluß ihrer Strapazen parat liegen hatten. Der Einbrecher erwies ſich dabei, wie man am andern Morgen feſtſtellen konnte, als ein Mann vom Fach. Er wurde in der gleichen Nacht im bloßen Hemd auf der Wanderſchaft durch das Dorf geſehen. r. Aus dem Odenwald, 3. Juli. Durch das warme Wetter begünſtigt, hat die Heidelbeerernte bereits eingeſetzt. Die Heidelbeerernte iſt eine Haupteinnahmequelle für die kin⸗ derreichen, ärmeren Familien unſerer kleinen, an Verdienſt armen Odenwaldorte. Ueber die ganze Heidelbeerzeit ſind für die Schulen Ferien, damit die Kinder die nötige Zeit haben, ihren Eltern bei dieſer mühſamen Arbeit zu helfen. Früh morgens ziehen die Kinderſcharen mit den Erwachſenen in die Wälder, um den ganzen Tag Beeren zu rupfen oder mit der Holzraffel zu raffeln. Abends ſtehen ſchon die Heidel⸗ beerhändler bereit, um die blauen Beeren in Empfang zu nehmen und in die Großſtädte zu verſenden. Für das Pfund zahlt der Händler je nach Qualität 15 bis 20 Pfennig, was ja für die Jamilie jeden Tag ein ſchönes Sümmchen Bar⸗ geld ausmacht. Dann herrſcht Freude auch im kleinſten und ärmſten Taglöhnerhaus. * Walldorf, 4. Juli. In der Nacht vom Sonntag auf Montag halb 2 Uhr wurde die 20 Jahre alte Betty Lorenz von hier von einem Heidelberger Perſonenauto umge⸗ fahren etwa 15 Meter geſchleift und ſchwer verletzt. Das Auto ſchleifte das Mädchen auf eine ſteinerne Haustreppe, beſchä⸗ digte dieſe und blieb dann zertrümmert liegen. Die Verletzte, die zwiſchen Trittbrett, Steintreppe und Vorderradachſe einge⸗ klemmt war, konnte durch herbeigeeilte Männer aus ihrer un⸗ glücklichen Lage befreit werden. Der Zuſtand der Verletzten iſt bedenklich. Das Auto mußte abgeſchleppt werden. Die Polizei nahm den Tatbeſtand auf. Die Schuldfrage iſt noch nicht geklärt, da die Verletzte noch nicht vernehmungs⸗ fähig iſt. Der Kraftfahrer und eine mitfahrende Dame kamen mit dem Schrecken davon. Dreiviertel Stunde ſpäter kam ein mit 4 Perſonen beſetztes Auto an der Unfallſtelle vorbei und machte ſich durch fortgeſetztes Johlen und Singen bemerk⸗ bar. Die Feſtſtellung ergab, daß die Inſaſſen betrunken waren und eine Perſonalfeſtſtellung unmöglich machten. Sie mußten in polizeilichen Gewahrſam genommen werden bis zur Erlangung der Nüchternheit. Karlsruhe, 5. Juli. Die Karlsruher Liederhalle, die als einziger badiſcher Verein an der Nürnberger Sän⸗ gerwoche teilnahm, hat ſich dort durch hervorragende Leiſtun⸗ gen ausgezeichnet. Staatspräſident Trunk hat an den Prä⸗ ſidenten des Vereins, Gymnaſiumsdirektor Karle, ein Glückwunſchtelegramm gerichtet. Ueber 4000 Sänger waren nach Nürnberg zu einer Nürnberger Sängerwoche gekommen. Der Männergeſangverein Liederhalle Karlsruhe hatte einen ganz beſonders ſtarken Erfolg. Chormeiſter Hugo Rahner führte ſeine Schar überlegen und ruhig, bei wundervoller Ausdeutung des Muſikaliſchen. Das Techniſche war bei ſolchen Leiſtungen zur Vorausſetzung geworden. Allgemein bewun⸗ derte man die Klangſchönheit dieſes prachtvollen Männer⸗ chores, der übrigens durch ſeine wiederholte erfolgreiche Be⸗ teiligung bei den Preisſingen um den deutſchen Kaiſerpreis weiteſten Kreiſen in beſter Erinnerung iſt. Nathbargebiete Neuſtadt a.., 4. Juli. Der Feſtausſchuß des Männer⸗ geſangvereins in Neuſtadt a.., der bekanntlich am Sonntag, 17, Juli ein größeres, deutſches Liederfeſt veranſtaltet, erſucht alle Sänger auß Mannheim und Umgebung um paſſive Teilnahme oder Abſendung einer Fahnendeputation. Je — die Beteiligung an dem Feſtzuge iſt, deſto wuchtiger mmt die Kundgebung für das deutſche Lied und für das Deutſchtum überhaupt und nicht zuletzt für die deutſche Pfalz zum Ausdruck. * Michelſtadt, 4. Juli. Am geſtrigen Sonntag nachmit⸗ tag erſchoß ſich auf dem Grabe ſeiner Mutter, der in den 30er Jahren ſtehende Meininger. Die Gründe der unglück⸗ ſeligen Tat ſind unbekannt. In der Gemeinde herrſcht inſo⸗ fern eine Aufregung, als dieſer Selbſtmord außer einem Mord, nun ſchon der dritte innerhalb 10 Tagen iſt. Mainz, 3. Juli. Am Freitag vormittag beobachteten ſieſige Einwohner am Rheinufer von Kaſtell einen Bären. der frei am Ufer auf und ab lief. Es gelang der Polizei, ihn nach anfänglicher Gegenwehr einzufangen und befindet ſich jetzt im Hofe der Polizeiwache. Wie der Bär hierherkam, iſt völlig unbekannt. Er kann ſeinem Führer entlaufen ſein, dann hätte ſich aber wohl der Beſitzer gemeldet. Es kann aber auch dem Herrn des Tieres ein Unglück, etwa durch Er⸗ trinken in dem Rhein, zugeſtoßen ſein. Reue Maunheimer Zeitung(Abenb⸗Ausgabe) Gerichtszeitung 8 Aburteilung eines Werbers für die Fremdenlegion. Der Schuhmacher Johannes Krann aus Neuhemsbach wurde wegen Zuführung von Deutſchen zu ausländiſchen Militär⸗ dienſten in Neuſtadt zu zwei Jahren Gefängnis verurtetlt. § Schöffengericht Darmſtadt. Ein Biebesheimer Eiſen⸗ bahnbeamter, ein Eiſenbahnarbeiter von dort und der Sohn des Biebesheimer Rollfuhrmannes ſind beſchuldigt, unter einer Decke gearbeitet zu haben; es ſollen Rollkarten gefälſcht und unzuläſſig hohe Rollfuhrbeträge vereinnahmt worden ſein, um wie einer der Angeklagten ſagt, Geld für eine Weih⸗ nachtsfeier zu bekommen. Die Anklage nimmt Urkunden⸗ fälſchung, Betrug und Bruch des amtlichen Gewahrſams on. Es handelt ſich um Pfennigbeträge, die ſo zuſammenfloſſen. Das Urteil ſpricht den Beamten frei, erkennt gegen den Ar⸗ beiter auf 4 Monate, gegen den Sohn des Rollfuhrmannes auf 3 Monate Gefängnis. § Fahrläſſiger Schütze freigeſprochen. Vor dem Offen⸗ burger Schöffengericht wurde der Fall vom 29. Auguſt v. J. verhandelt, wo auf dem Schießplatz des Kleinkaliberſchützen⸗ vereins in Offenburg der 19 Jahre alte Oberprimaner Erich Mitz tödlich verunglückte. Angeklagt waren der Kauf⸗ mann Fritz Menſer, Lokomotivführer Ladeck und Robert Hagen, ſämtliche in Offenburg. Das Gericht ſprach die ſämt⸗ lichen Angeklagten wegen Mangel an Schuldbeweiſen frei. § Hinrichtung des Mörders Klein. Im Hofe des Unier⸗ ſuchungsgefängniſſes in der Karmelitergaſſe in Augsburg wurde Samstag früh ſechs Uhr das Todesurteil an dem 25 Jahre alten Landwirt Otto Klein vollſtreckt, der den landwirtſchaftlichen Dienſtknecht Albert Blau im Schlafe er⸗ ſchoſſen hatte. Die Zugangsſtraßen zum Gefängnis, in denen ſich ſchon in früher Morgenſtunde Neugierige angeſammlt hatten, wurden von der Polizei abgeſperrt. Außer den Amts⸗ perſonen war niemand zu dem Vollſtreckungsakt zugelaſſan. Der Hof, in dem die Hinrichtung ſtattfand, war nach allen Seiten hin durch das Aufſpannen großer Tücher gegen einen Einblick von außen geſchützt. Trotzdem hatten ſich an Fenſtern und auch Hausdächern zahlreiche Perſonen angeſammelt. Kurz vor ſechs Uhr wurde der Verurteilte, der ſich gefaßt ver⸗ hielt, vorgeführt und ihm das Todesurteil nochmals verleſen. Hierauf ſprach der Geiſtliche ein kurzes Gebet. Wenige Augen⸗ blicke ſpäter konnte der Nachrichter melden, daß das Urteil vollzogen ſei. Sportliche Runoſchau Tennis Klopfer⸗Mannheim ſüddeutſcher Meiſter Tennisturnier in Karlsruhe. Karlsruhe, 3. Juli. Auf Grund ſeiner nur ſehr ſchwa⸗ chen Beſetzung konnte trotz⸗ ſtrömenden Regens das Karls⸗ ruher Tennisturnier am Sonntag pünktlich zu Ende geführt werden. Im Herreneinzel um die Meiſterſchaft von Süddeutſchland ſchied Dr. Bill Fuchs durch eine überraſchende:4,:6,:4 Niederlage gegen Walch⸗Pforz⸗ heim aus. In der Vorſchlußrunde ſiegte Klopfer durch walk⸗ over gegen Walch, während Kuhlmann den Freiburger Weihe:4,:1 aus dem Rennen warf. Im Endſpiel ſiegte Klopfer 611,:4,:1 gegen Kuhlmann, wurde damit ſüd⸗ deutſcher Meiſter und gewann den Pokal des Veranſtalters endgültig. Wetzel war nicht mit von der Partie. Das Damen⸗ einzel um die Meiſterſchaft von Baden brachte Frl. Weihe⸗Freiburg 610,:0 gegen Frau Brunner⸗Saarbrücken an ſich. Die Freiburgerin gab in der ganzen Konkurrenz nur ein einziges Spiel ab und war allen Konkurrenten weit über⸗ legen. Im Herrendoppel ſiegten Klopfer⸗Kuhlmann :7,:3,:4,:1 gegen die durch das Fehlen von Wetzel neu gebildete Kombination Dr. Bill Fuchs⸗Frantz(Pforzheim). Im Gemiſchten Doppel behielten Frl. Weihe⸗Klopfer über Frau von Reichert⸗Dr. Bill Fuchs die Oberhand. * * St. Oppenheimer Sieger im Pokal von Koblenz. Das auf den ſchön gelegenen Plätzen am Rheinufer in Koblenz ausgetragene Tennisturnier hatte eine ſtarke Teilnehmerzahl aufzuweiſen und erhielt ſeine beſondere Note durch die Teil⸗ nahme des gerade aus Wimbledon zurückgekehrten deutſchen Meiſters Froitzheim. In der Hauptkonkurrenz, dem Ein⸗ zelſpiel um den„Pokal von Koblenz“, ſiegte in der Endrunde Oppenheimer(Mannheim) gegen Froitzheim, der wegen einer Schulterverletzung zum Endkampf nicht antrat. Das Herrendoppelſpiel ſah das Paar Froitzheim—Oppenheimer als leichte Sieger, während das gemiſchte Doppelſpiel an das Paar Frau Elliel(Köln)— Froitzheim fiel, das die Endrunde gegen das Paar Frau Braun(Saarbrücken)— Oppenheimer gewann. Im Dameneinzelſpiel ſiegte Frau Lent(Düſſeldorf) gegen Frau Vormann(Düſſeldorf). Turnen 40jähriges Jubiläum des Turnvereins 1887 Maunheim⸗ Sandhofen. Der Verein feiert am 17. Jult d. Is. das Jubiläum ſeines 40jährigen Beſtehens. nebſt 2. Fahnenweihe, verbunden mit Gau⸗Turnfeſt, Turngau Mannheim. Die Vorbereitun⸗ gen zu einer würdigen Feſtlichkeit für den 16., 17. und 18. Juli ſind im Gange. Es wird auch eine Feſtſchrift herausgegeben, die einen Ueberblick über die Entſtehung und Entwicklug des Vereins von 1887 bis heute geben wird. Das Ziel und die vornehmſte Aufgabe des Vereins war ſeit jeher die Pflege des Die rege Tätigkeit der Vorſtandſchaft und Mitglie⸗ er verbürgen für einen ſchönen Verlauf des Feſtes. * *Gründung eines Südweſtdentſchen Sportpreſſeverbandes. Anläßlich der Tagung des deutſchen Reichsausſchuſſes für Leibesübungen trafen ſich die Sportſchriftleiter der Fachzei⸗ tungen und Tageszeitungen Südweſtdeutſchlands am Sonntag vormittag im Ratszimmer der Karlsruher Feſthalle. Nach kurzer Anſprache wurde die Gründung eines Südweſtdeutſchen Landesverbandes der Sportpreſſe einſtimmig beſchloſſen. Mit der vorläufigen Leitung des Verbandes wurde eine dreiglied⸗ rige Kommiſſion, beſtehend aus den Herren Volderauer, Badiſche Preſſe Karlsruhe, Steiger, Sportbericht Stuttgart und Stutzke.S. Z. Ludwigshafen a. Rh. beauftragt, bis eine von dieſen Herren vorzubereitende Hauptverſammlung die endgültige Vorſtandswahl vornehmen wird. Ruderſport Süddeutſche Ruderer in Zürich erfolgreich Die an der Regatta teilgenommenen Mannſchaften des RV. Neptun Konſtanz konnten ſchon am Samstag einige ſchöne Erfolge erzielen. Neptun Konſtanz gewann den Junior⸗ Vierer in:41 Min. gegen den.⸗C. Schaffhauſen und den Junior⸗Achter gegen Reuß⸗Luzern. Die für den großen Ach⸗ ter gemeldete Kölner.⸗G. 91 war nicht am Start.— Im gro⸗ ßen Einer revanchierte ſich Schneider vom Seeklub Luzern für die in der Meiſterſchaft erlittene Niederlage, indem er Dr. Rieder⸗Vevey glatt ſchlug. Auch der zweite Tag der Züricher internationalen Ruderregatta brachte den beteiligten ſüddeut⸗ ſchen Vereinen in Abweſenheit der Kölner.⸗G. 91 und des Heidelberger.⸗K. ſchöne Erfolge. Einen Doppelſieg errang Neptun Konſtanz. Die Ruderer vom Bodenſee gewan⸗ nen den großen Achter in:53,8 Min. gegen den Seeeklub Biel (:59,6) und den Anfänger⸗Vierer in:16,2 Min. Alhlelik * Nationaler Wettſtreit in Zweibrücken. Bei den natio⸗ nalen Wettkämpfen in Zweibrücken war der Verein für Kör⸗ perpflege v. 1886 Mannheim durch ſeine beiden Mitglieder E. Kientz und L. Brückmann vertreten. Kientz holte ſich in der Altersklaſſe Mittelgewicht je einen erſten Preis im Ringen und im Gewichtheben, während L. Brückmann im Hammer⸗ werfen Schwergewicht den erſten und im Gewichtwerfen den zweiten Preis erringen konnte. 5 Züe een, Luiaen Gen S e W On 21 portz eN* 2% Aſi 0 22 Kbi ¹7 , Heee es e. 25* Hor. O woltentos. O heiter. O halb bedeckt. G wolkig. O bededt. o Regen. GGraupeln. Nebel. K Gewitter O Windſtille. O= ſehr leichter Oſt. mäßiger Südſüdweſt. O ſtürmiſcher Nordweſt. ie Schnee. Die Pfeile fliegen mit dem Winde. Die bei den Stationen ſtehenden Zahlen geben die Tempe; ratur an. Die Linien verbinden Orte mit gleichem auf Meeresniveau umgerechneten Luftdruck ————— ů ů— ů ů— ů ů ů ů ů ů ů ů ¶ C C— ů ů ů ů——— Wetternachrichten der KarlsruherLandeswelterwarie Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7 morgens) Das Zentrum des Wirbels weſtlich Irlands hat ſeine Lage ſeit geſtern nicht geändert. Damit iſt der bisherige Durchzug kalter Druckwellen über Europa unterbrochen und auf dem ganzen Feſtland ein Umſchlag vom unbeſtändigen Witterungscharakter der letzten Wochen zum Sommerwetter erfolgt. Für die nächſten Tage ſteht daher bei uns und auch in den Hochalpen heiteres und ſehr warmes Wetter bevor. Randſtörungen des Wirbels werden in den nächſten Tagen vorausſichtlich bei uns Wärmegewitter hervorrufen. Wetterausſichten für Mittwoch, 6. Juli: Fortdauernd ſehr warmes und heiteres Sommerwetter, einzelne Wärme⸗ gewitter. Herausgeber, Druger und Verleger. Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b. 5. Mannheim, E 6, 2 8 Direktion: Ferdinand Heyme. Chefredakteur: Kurt Fiſcher—Verantworfl. Redakteure: Für Politik: H. A. Meißner— 4 i. B. Kurt Fiſchen— Kommunal⸗Poltitik u. Lokales: t..: Franz Kircher— port und Neues aus aller Welt: Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer— Gericht und alles Uebrige Franz Kircher— Anzeigen: l. V. Jakob Faude Luft⸗][Tem- Se 2 8 2. 2 See ⸗ 2— 82 2. de e e 88 Wetter 88 mmm c Ss Seis Richt. Stärte Wertheim 1511— 18 24[10 ſtill Rebel Königſtuhl[563 761,2 17 20 14 80 ſſchw wolkenl. Karlsruhe 120 761,4 16 25 12 ſtill 4 Bad.⸗Bad. 213761,10 17 23 11 0 leicht 1* Villingen 712 763,0 14 23 8 W lleicht 1„ Feldbg. Hof 1275 639,1 14 17 12 8—* Badenweil.— 760,9 18 24 13 SW„ 1* St. Blaſien 78I———— Höchenſchw.———— 1—— 8 S ene &. a enra,a. 111 5 Dienstag, den 8. Jult 1927 Neue Mannßeimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) INtenhaltungs-⸗Beilag Fahrt im Valtitum Von Karl Günther⸗Lübeck Mitten in der Nacht kam ich in Tartu(Dorpat) an. Da allein die Revaler Oper mit 70 Perſonen in der Stadt weilte, waren alle Hotels beſetzt. Schließlich fand ich in einem recht zweifelhaften Haus noch ein Unterkommen, nachdem ich eine Stunde lang mit dem Kutſcher in der vollkommen unbeleuch⸗ teten Stadt nach Quartier geſucht hatte. Wenn man aus Furcht vor gewiſſen lieben Tierchen eine Nacht in den Mantel gehüllt auf einem total zerriſſenen Sofa verbracht hat, dann iſt man geneigt, die ganze Stadt zum Teufel zu wünſchen. Und als ich am nächſten Morgen über das holprige Katzen⸗ kopfpflaſter balanzierte— ein ausgeſprochener Nährboden für Hühneraugen—, da war die Stimmung kaum roſiger. Später an den Ruinen des im 17. Jahrhundert vom Feuer zerſtörten Domes wurde ich anderen Sinnes. Vom idylliſchen Wall aus macht das Städtchen mit ſeinen krummen Gaſſen und den Ffarbenfrohen Türmen einen reizvollen Eindruck. Aber das iſt es nicht, was Dorpat intereſſant macht. Die Stadt iſt die Hochburg des eſtniſchen Kulturlebens. Die Univerſität mit ihren zahlloſen Nebengebäuden beherrſcht, vollkommen das Stadtbild. Fünftauſend Studenten, darunter 40 Prozent Frauen, trinken hier aus dem Born der Wiſſenſchaft und ſchö⸗ nen Künſte. Da der eſtniſchen Nation auf wirtſchaftlichem und induſtriellem Gebiete infolge der Eigenheit ihres Landes die Hände gebunden ſind, ſo ſucht ſie dieſen Mangel durch außer⸗ gewöhnliche Anſtrengungen in volkserzieheriſcher Richtung auszuwetzen. Wenn ein Bauer fünf Kühe ſein eigen nennt, dann ſchickt er ſchon ſeine Kinder nach Tartu. Der größte Teil der Studenten kommt vom Lande. Man ſieht es ihren geſunden ländlichen Geſichtern und ihren eckigen Bewegungen auch an. Dieſer Maſſenandrang zum Studium hat aber wirt⸗ ſchaftlich kataſtrophale Auswirkungen. Eine Nation von ca. einer Million Einwohnern kann unmöglich der großen Menge der Abſolventen, die jährlich den Dorpater Hörſaal verläßt, angemeſſene Beſchäftigung geben. So greifen die Akademiker allerhand praktiſche Berufe an und warten auf den Zeitpunkt, ein tolerantes Rußland einen Wirkungskreis an⸗ * Dorpat beſitzt auch eine Kunſtſchule. Eine Schule. in der erſtaunlich viel gearbeitet und geleiſtet wird. Seit Wochen be⸗ reits fanden die Schlußprüfungen der Abſolventen ſtatt. Ge⸗ genwärtig arbeitete man an einem weiblichen Akt. Mit ern⸗ ſten Geſichtern ſtanden die Kunſtfünger hinter ihren großen Staffeleien vergraben und wandten bei unſerm Durchſchreiten der Räume kaum den Kopf. Nur das Modell, eine bildhübſche „Slavin mit nachtſchwarzem Eatonkopf und von höchſtens 16 Jahren war uns für die Abwechſlung, die unſere Anweſenheit 175 1 eintönigen Beruf brachte, dankbar und nickte uns ver⸗ ügt zu. Im Oberſtock der Schule war eine Ausſtellung der bereits vollendeten Arbeiten der Prüflinge untergebracht. Bemer⸗ kenswert iſt, daß bei dieſen jungen Künſtlern noch immer der Expreſſionismus, wenn auch in der Farbe ſtark gemäßigt, im Vordergrund ſteht. Eine junge Schülerin, Frl. Lind, hatte als einziger Abſolvent eine ganze Reihe von Plaſtiken ausgeſtellt; die lebensgroßen Statuen zeugen von der großen Ausdrucks⸗ kraft dieſer Frau. Den Abend verbringe ich mit Bekannten im Café. Das Lokal macht einen Eindruck wie ein Menſch, der früher beſſere Tage geſehen, nun aber einen tiefen Fall getan hat. Ueber eine total ausgetretene Treppe kommt man in einen Saal, über deſſen verblichenem Glanz und ſpakigen Kalkwänden auch nicht die roten Lampen hinwegtäuſchen können. Es fehlt hier überall das Geld zu renovieren. Aber der Dorpater iſt den⸗ noch zufrieden. Das Publikum, das zur Hauptſache aus Kunſt⸗ befliſſenen und Studenten beſteht, ſitzt hinter ſeinem Tee und — hört auf den bizarren Rhythmus der Jazz. Trotz des vielen jungen Volkes iſt es recht ruhig im Lokal. Der Eſte, beſonders aber die Eſtin, ſind ſtill und zurückhaltend. Die Unterhaltung kommt nie aus der ruhigen Kiellinie. Man macht wohl auch einen Tanz. Natürlich Charleſton und Blackbottom! Denn hier im Nordoſten iſt man krampfhaft bemüht, le dernier eri des Weſtens möglichſt genau zu kopieren. Nun ja... Aber auch der Tanz iſt zurückhaltender und maßvoller als bei uns. Punkt zwölf Uhr packen die Muſiker ihre Inſtrumente ein. Die Lichter werden gelöſcht und man taſtet ſich durch das ſtock⸗ dunkle Städtchen nach ſeinem Quartier. —* — Sonntagmorgen in Reval. Warmer Sonnenſchein über der Stadt. In Gold getaucht die fünf bronzenen Kuppeln der xuſſiſchen Kathedrale. In magiſcher Beleuchtung die grünen Türme der proteſtantiſchen Kirchen und der minarettſchlank⸗ Aufbau des alten Rathauſes. Das Intereſſanteſte dieſer reiz⸗ vollen Metropole des eſtniſchen Volkes iſt die Altſtadt. Da ſchreitet man an grauem Gemäuer vorbei, klettert über ge⸗ wundene Stiegen, durch dunkle, geheimnisvolle Torbogen, man balanziert über ein gottjämmerlich ſchlechtes Pflaſter, bis man auf der Naturterraſſe ſteht und plötzlich die Stadt zu ſeinen Füßen ſieht. Aus dem Gewirr der Giebel und Gäßchen hängen die grünen Fetzen der Gartenanlagen Als blaſſes Silberband ſchließt die Meeresbucht mit unſichtiger Kimm gegen den Horizont ab. Im Weſten liegt ſtumpf und eintönig das Gelb des eſtniſchen Hinterlandes. Iſt der Eſte an und für ſich zuvorkommend und höflich, der frohe Frühlingstag hatte ſeine Mienen noch heller und ſeine Bewegungen noch leichter gemacht. In größen und kleinen Trupps ziehen die Skauts, die im Balticum äußerſt große Organiſation der Pfadfinder, in ihren farheireichen iniformen aus der Stadt. unge Leute eilen mit umge⸗ hängten Karabinern auf die Schißſtände. Dem Vorbild der Schweiz gleich darf jeder über 16 Jahre alte Mann ſein Ge⸗ wehr offen und ungehindert tragen.(In Deutſchland wür⸗ den die Extremiſten von rechts und links in Ohnmacht fallen!) Eine Gruppe lettiſcher Infanterie ſingt beim Marſchieren. Sie gehen ganz langſam und ſchwingen den Takt des Liedes mit den Armen. Das iſt ein etwas eigenartiges, aber durchaus nicht unſchönes Bild. 1 Mitten im Zentrum ein faſt großſtädtiſcher Verkehr. Un⸗ abläffig rollen die ſpottbilligen Taxi. Eine alte Art von Straßenbahn ſind die in Schienen ſoreierten mit Benzin ge⸗ ſpeiſten Autobuſſe. Später an einer Kirche ein anderes Bild. Auf einem ſchmuckloſen Wägelchen wird ein Sarg gebracht. Zwei melan⸗ choliſche Blumenſtöcke flankieren die Leiche. Hinter dem auerngefährt geht eine Handvoll Leidtragende. Frauen, ver⸗ mummt in ihre Kopftücher. Von der Arbeit gebeugte, ſchlecht gekleidete Männer. Ein Kind greint laut. Auf einer Bahre direkt vor dem Kirchenportal ſetzt man den Sarg ab. Das Ge⸗ folge ſchart ſich herum. Es murmelt Gebete und küßt ſich wei⸗ nend. In allernächſter Nähe geht das Straßenleben unbeküm⸗ mert weiter. Ein Schnellphotograph preiſt ſeine Bilder an. Ein Zeitungsjunge ſchreit unaufhörlich. Gruppen von Spa⸗ ziergängern ſtehen herum und ſchwatzen laut und ungeniert. nd in dem Meer der Geſchäftigkeit die ſtille Inſel der Trauer. Erſt nach langer Zeit trugen Männer die Leiche Wenn eins die notgedrungene Lebensgemeinſchaft der Eſten, Ruſſen und Deutſchen hier zuſammenhält, ſo iſt das der gemeinſame Haß gegen das Sowjetregime. Man macht ſich in dem grenzpolitiſch doch etwas geklärteren Weſteuropa gar keine Vorſtellung davon, wie intenſiv dieſer Haß iſt. Er wächſt lawinengleich, je näher man der Grenze kommt. Wohl iſt es eine ohnmächtige Wut, ein zweckloſes Zähneknirſchen, denn was vermöchte ein kleiner Randſtaat im Ernſtfall gegen das Sowjetimperium, falls man die Klingen kreuzen würde. Auf was man hier hofft, iſt eine innere Zerſetzung, iſt die Re⸗ aktion im ruſſiſchen Volke und nicht zuletzt ein bewaffneter Konflikt zwiſchen London und Moskau. Das Balticum kann ohne Rußland nicht exiſttieren. Es fehlt das Hinterland, das den Export und damit die notwendigen Ein⸗ nahmen bringen muß. Der Hafen Revals, in dem zur zariſti⸗ ſchen Zeit Schiff an Schiff lag, iſt heute ſtill wie ein Kirchhof. Die ruſſiſche Grenze, unüberbrückbar wie die chineſiſche Mauer, nimmt den Randſtaaten die zum Leben notwendige Luft. Die öffentlichen Mittel im Eſtland, die nach der Sanierung des Regierungsſyſtems durch die Agrarreform und andere experi⸗ mentale Verordnungen zuerſt gewonnen wurden, ſind ver⸗ braucht. Die Valuta ſelbſt krankt. Der mangelhaft beſoldete und hoch belaſtete Steuerzahler ſtöhnt. Weiß Gott, die allge⸗ meine Lage iſt nicht beneidenswert. Das moraliſterende Wort: Hilf dir ſelbſt, dann hilft dir Gott! ſcheint hier wenig ausſichtsreich. Man muß ſich damit begnügen, nach außen und innen vorſichtig zu lavieren und balanzieren. Und kann vor⸗ läufig nur hoffen. Und warten Ehrlichkeit Von Max Heidler Die Geſchichte ereignete ſich vor einigen Jahrzehnten in Amerika. Sie iſt ſo bezeichnend und lehrreich, daß ſie auch heute noch freudiges Schmunzeln hervorrufen wird. Die Nachahmung allerdings iſt nicht zu empfehlen: es könnte we⸗ niger harmlos ausgehen. Doch zur Sache: Lebte da um die fragliche Zeit in Newyork ein Anwalt— nennen wir ihn Mr. Brown. Er ſtand im Rufe ganz beſonderer Geriſſenheit, und dies mit Recht. Wußte er doch in den verzwickteſten Fällen Rat und hatte ſchon vielen ſeiner Klienten aus der Patſche geholfen. Zu ihm kommt eines Tages ein elegant gekleideter junger Mann und beichtet folgendes: „Mein lieber Doktor, ich komme zu Ihnen, weil ich Ihre Tüchtigkeit überall rühmen höre. Es handelt ſich um fol⸗ gende, äußerſt peinliche Angelegenheit. Ich bin Kaſſierer bei der... Bank(hier nannte der Beſucher den Namen eines großen Bankinſtitutes in der City) und habe im Laufe der letzten Monate ungefähr 100 000 Dollar— hier zögerte er etwas——— für mich verbraucht.“ „Alſo unterſchlagen“, ſagte der Anwalt kurz. „Wenn Sie es ſo nennen wollen, ja. Noch iſt das Manko nicht entdeckt. Es muß aber bei einer demnächſt ſtattfindenden Reviſion unbedingt herauskommen. Ich bin in heller Ver⸗ zweiflung, was ſoll ich tun?“ Der berühmte Anwalt überlegte lange hin und her, ſtrich ſich ſinnend über das Kinn, ſah dann wieder prüfend ſeinen Klienten an und—e ſchließlich folgendes: „Hm, die Sache iſt allerdings nicht ganz einfach. Doch gehen Sie ruhig an Ihren Poſten zurück und—— ſtehlen Sie noch 100 000 Dollar. Wenn Sie dieſe Summe beiſammen ehe bringen Sie ſie mir her. Dann werden wir weiter ehen.“ Der Klient war ob dieſes ſeltſamen Rates zunächſt wie vor den Kopf geſchlagen, aber ſchließlich dachte er ſich, wenn Mr. Brown wirklich ſo geſchickt iſt, wie man ihn überall rühmt, muß ſein Rat richtig ſein. Alſo, um es kurz zu ſagen, nach einigen Tagen erſchien der Kaſſierer wieder bei dem Anwalt und deponierte 100 000 Dollar. Jetzt ſchrieb der geriſſene Anwalt an die Direktion der Bank folgenden Brief: „Sehr geehrte Herren! Ihr Kaſſierer X. hat im Laufe ſeiner Tätigkeit bei Ihnen rund 200 000 Dollar für ſich verwandt. Er iſt jetzt wegen dieſer Handlung von tiefer Reue erfüllt und hat mich gebeten, die Angelegenheit für ihn zu ordnen. Er iſt bereit, 100 000 Dollar, die ihm zu dieſem ecke von irgend⸗ welcher Seite zur Verfügung geſtellt ſind und die Herr X. bei mir hinterlegt hat, zurückzuzahlen unter der Bedingung, daß von einer Strafanzeige Abſtand genommen und die Angelegenheit als erledigt angeſehen wird. Mit ausgezeichneter Hochachtung Brown.“ Wie die Ereigniſſe bewieſen, hatte der Anwalt richtig kalkuliert, denn poſtwendend kam die Antwort der Direktion, daß ſie ſelbſtverſtändlich dieſes Anerbieten annehme.— Da⸗ mit iſt dieſe Geſchichte gus. 5 Die zweite Geſchichte hat zum Schauplatz den fernen Oſten. ort hatten zwei Kaufleute gemeinſam allerhand Geſchäfte gemacht— welcher Art ſei dahingeſtellt— und die ſtattliche Summe von 20 000 Piaſter verdient. Dieſes Geld war nun da. Zur Zeit waren damit irgendwelche Geſchäfte nicht zu machen, aber keiner wollte dem andern das Geld zu Aufbewahrung überlaſſen, denn die beiden mißtrauten ein⸗ ander und hatten wohl auch reichlich Grund dazu. Sie kamen nun auf folgenden Ausweg. Sie gingen zuſammen zum Ortsvorſteher ihrer Gemeinde, hinterlegten dort die 20 000 Piaſter unter der ausdrücklichen Bedingung, daß ſie nur dann zurückgegeben werden dürften, wenn ſie wieder beide gemein⸗ ſam kämen. Beruhigt ging dann jeder ſeiner Wege. Der eine ging bald darauf auf Reiſen. Während dieſer Zeit ging der andere zu dem Ortsvor⸗ ſteher und verſtand es, durch allerhand Finten und durch eine raffinierte Beredſamkeit dieſen zu veranlaſſen, ihm trotz der Abmachung die 20 000 Piaſter auszuhändigen. amit ſuchte er das Weite. Der andere war kaum zurückgekehrt, als er von dem Verſchwinden ſeines früheren Kompagnons hörte. Er ſtürzte, noch von der Reiſe beſtaubt, zum Ortsvorſteher und fragte ihn, ob er dem anderen 20 000 Piaſter gegeben hätte; dieſer bejahte es. Jetzt zerrte er ihn vor den Kadi und verlangte Erſatz der auf ſeinen Anteil fallenden Summe, 10 000 Piaſter, wei er ja gegen die Abmachungen gehandelt habe. Der Richter meinte:„Es wird dir wohl nichts anderes übrig bleiben, als die Summe zu zahlen. oder willſt du leugnen, daß du dem Flüchtigen 20 000 Piaſter ausgezahlt haſt?“ Der würdige Ortsvorſteher, ein wirklich weiſer Mann, 7 ſich bedächtig den langen Bart und hob langſam an zu reden: „Hochehrwürdiger und mächtiger Kadil Ich beſtreite kei⸗ neswegs, daß ich dem einen von den beiden 20 000 Piaſter ge⸗ unter Orgelklang und den Segnungen eines Prieſters in das Gotteshaus. geben habe. Wenn er jetzt flüchtig geworden iſt, ſo bin ich der Betrogene, denn bei dieſen 20 000 Piaſtern handelt es ſich + nicht um das Geld, das die beiden bei mir hinterlegt haben. Dieſe 20 000 Piaſter habe ich ihm auf Grund ſeiner elenden Lügen von meinem Gelde geliehen. Die anderen 20 000 Piaſter, die bei mir hinterlegt ſind, liegen noch unberührt da. Kann man mir verdenken, wenn ich als vorſichtiger und rechtskundiger Mann mich genau an die Abmachungen halte? Wenn beide zuſammen bei mir erſcheinen, werde ich dieſe 20 000 Piaſter an beide zuſammen auszahlen!“ *.* Die dritte und letzte Geſchichte handelt von einem Rot⸗ haarigen. Er war Gaſtwirt, doch das gehört nicht direkt zu der Geſchichte oder eigentlich doch, weil ihm ein Reiſender 10 000 Gulden— gute, echte Friedensgulden, denn die Ge⸗ ſchichte liegt ja ſchon einige Jahre zurück— zur Verwahrung gab, da er bei der Unſicherheit der örtlichen Verhältniſſe eine ſolche Summe nicht ſtändig bei ſich tragen konnte. Der Rei⸗ ſende war ſo unvorſichtig, ſich im Vertrauen auf die Redlich⸗ keit des Wirtes keine Quittung geben zu laſſen, auch war niemand bei der Hingabe des Geldes zugegen geweſen. Als er nun das Geld zurückverlangte, leugnete der rot⸗ haarige Wirt einfach, es jemals empfangen zu haben. Der andere war ſchier verzweifelt. Was tun? Jetzt fiel ihm ein, daß ſein Vater ihn immer vor den Rothaarigen gewarnt hatte:„ſie ſind alle Gauner und Be⸗ trüger!“ hatte er immer geſagt. Es kann unerörtert bleiben, ob der Vater unſeres Freundes mit dieſer Behauptung recht hatte; es gibt ſicher auch unter den Rothaarigen ehrliche, an⸗ ſtändige Menſchen. Aber dieſer Rothaarige war ein Gauner, das ſtand feſt. Während unſer Freund ſolches dachte, begegnete ihm— der Zufall iſt oft ſonderbar— ein anderer Rothaariger. Halt, ſchoß ihm ein Gedanke durch den Kopf, einen Gauner kann man nur durch einen anderen Gauner fangen. Dieſer Rot⸗ Rien muß dir helfen. den anderen Rothaarigen zu über⸗ Er ging alſo auf ihn zu und erzählte ihm in bewegten Worten ſein Mißgeſchick. Aufmerkſam hörte ihm der Rot⸗ haarige zu und lächelte verſchmitzt.— Es ſchien, als ob ſein roter Schopf in dieſem Augenblick noch roter leuchtete— und meinte:„Laß mich nur machen. Komme nach einer Stunde wieder zu dem Wirt— aber genau nacheiner Stunde, es hängt davon alles ab— dort wirſt du mich bei ihm fin⸗ den, nimm indes von mir nicht die geringſte Notiz und ver⸗ lange deine 10 000 Gulden. Ich halte jede Wette, daß er ſie dir geben wird.“ Der arme Betrogene ſah den Rothaarigen zunächſt un⸗ gläubig an, aber in ſeiner Verzweiflung ſchien ihm jede Mög⸗ ——355 wieder zu ſeinem Gelde zu kommen, des Verſuches Als er dem Rate folgend pünktlich zur Minute zu dem Wirt kam, fand er den anderen in der Stube bei ihm. Er war damit beſchäftigt, vor den Augen des Wirtes einen großen Pack Geldſcheine auf den Tiſch des Hauſes zu zählen. Unſer Freund tat, wie ihm geheißen ſo, als ob er den an⸗ deren nicht kenne und verlangte ruhig aber beſtimmt die dem Wirt zur Verwahrung gegebenen 10000 Gulden. Zu ſeinem größten Erſtaunen ging der Wirt an ſeine mit Eiſen be⸗ ſchlagene Truhe und händigte ihm das Päckchen Banknoten e ſo, wie er es ihm gegeben. Hochbeglückt ging Als er auf der Straße einige Schritte gegangen war, ſah er den Rothaarigen, der ihm den Rat gegeben hatte, aus dem Gaſthauſe kommen. Jetzt bekam er es mit der Angſt zu tun und fing, um ſein Geld beſorgt, an zu laufen, denn er ſagte ſich: dieſer Rothaarige muß ja ein ganz großer Gauner ſein, liten es ihm gelungen iſt, den rothaarigen Wirt zu über⸗ Der Rothaarige war aber ſchneller als er und holte ihn bald ein und ſchalt ihn:„Du, Herr, was rennſt du vor mir fort, iſt das deine Dankbarkeit für meinen guten Rat?“ Er blieb alſo ſtehen, ängſtlich die Hand auf die Taſche gepreßt in der die eben eroberten 10000 Gulden waren. Seine Neugier, wie der andere das alles gemacht hatte, war ie Er fragte ihn alſo nach dem Hergang der Ge⸗ Der Rothaarige berichtete:„Nichts einfacher als das. bin zu der verabredeten Zeit zu dem Wit 105 die Stube 12 treten und habe ihn gefragt, ob er für mich 50 000 Gulden— dieſes Geld hatte ich gerade bei mir— aufbewahren wolle. Der Wirt erklärte ſich ſelbſtverſtändlich dazu bereit. Du hätteſt übrigens ſehen ſollen, wie ſein ganzes Geſicht von gau⸗ neriſcher Habſucht glänzte. Ich fing nun an, ihm die 50 000 Gulden langſam aufzuzählen. Das erſtemal habe ich mich verzählt und ich zählte nochmals und abermals, bis zu dem Augenblick, in dem du in die Stube trateſt. Begreifſt du nun, warum der rothaarige Gauner von einem Wirt dir deine 10 000 Gulden ohne weiteres zurückzahlte? Er hätte doch ſonſt fürchten müſſen, nie und nimmer meine 50 000 Gulden zu Wader de 0 f 5 „Aber, haſt du ſie ihm dann auch wirkli ch ch zur Aufbewah⸗ „Hä u mich wirklich für ſo dumm? Du hatteſt kau die Stube verlaſſen, als ich ſchleunigſt meine Geldſchein 5 ſammenpackte und dir nacheilte. Ich bin doch ſelbſt ein Wat⸗ haariger!“ ———— ůj— Literatur *Dr. Max Kemmerich,„Die Brücke zum Jenſeits“ Um⸗ ſchlag⸗ und Einbandzeichnung von Prof. Woelken Tiemann. (Umfang 712 Seiten.) Verlag von Albert Langen in München. — In dieſem Werke ſetzt ſich Dr. Max Kemmerich, längſt als okkulter Forſcher erſten Ranges anerkannt, kein geringeres Ziel als den Beweis des Fortlebens nach dem körperlichen Tode. Außerdem weiſt er darin Erſcheinungen in ihrer Reali⸗ tät nach, deren Mannigfaltigkeit wir in die Bezeichnungen „Geſpenſter“ und„Spuk“ zuſammenfaſſen, und die der„Ge⸗ bildete“ ohne weiteres in das Reich der Fabel zu verweiſen pflegt. Die Frage des Fortlebens nach dem Tode iſt wohl die wichtigſte in unſerem Daſein. Darum war an ihrer Löſung ſtets das Gemüt beteiligt: Furcht vor Höllenſtrafen, Hoffnung auf Belohnung im Himmel, Sehnſucht nach oder Furcht vor dem Nichts. Dr. Kemmerich für ſein Teil iſt meilenweit da⸗ von entfernt, in dieſer Sache Gemütsbedürfniſſen Raum zu geben. Kritiſch und unter Berückſichtigung der geſamten Lite⸗ ratur prüft er das Für und Wider und kommt ſo zu dem Reſultate, daß ſich in vielen Fällen aus Spukphänomenen und pſychiſchen Aeußerungen ein Fortleben zwingend beweiſen läßt. Damit wird der Glaube der Jahrtauſende zum Wiſſen erhoben.„Die Brücke zum Jenſeits“ iſt ein Werk, das nicht nur ſozuſagen ſpielend in alle Probleme der okkulten For⸗ ſchung— Telepathie, Hellſehen, Pſychometrie, direkte Stimme Telekineſe, Materialiſationen uſw.— einführt, ſondern au den Leſer, der ſich nicht gewaltſam der Erkenntnis verſchließen will, zwingt, ein Fortleben nach dem Tode anzuerkennen. Der Matertialismus iſt tot! Die Seele, unerſchaffen und un⸗ zerſtörbar, feiert ihre Auferſtehung. Das Leben hat wieder Inhalt und Sinn.— Dieſes Buch, das eine der tiefſten Seyhn⸗ ſüchte unſerer ſuchenden Zeit erfüllt, dürſte unter allen den erfolgreichen Schriften Dr. Kemmerichs wohl verdienter⸗ maßen den breiteſten Widerhall finden. ———————— ——— —— ———— — — 5 — — Dienstag, den 5. Juli 1927 Wiederaufbau des Wechſelmarktes Der Unterausſchuß für Geld⸗ Kredit⸗ und Finanzweſen des Enquete Ausſchuſſes beſchäftigte ſich in ſeiner letzten Sitzung mit der Frage des Wechſelumlaufs und der Laufzeit der Wechſel. Uebereinſtimmend kamen die beiden Sachverſtändigen, Profeſſor Leitner und Profeſſor Julius Hirſch, auf Grund eingehender ſtatiſtiſcher Unterlagen zu dem Ergebnis, daß ſich nicht ſo ſehr der abſolute wie der relative Um⸗ lauf der Wechſel veringert hat. Währeno der durchſchnittliche Wechſelumlauf innerhalb eines Quartals 1910 etwa 7,8 und 1913 etwa 8,5 Milliarden/ betrug, iſt dieſe Zahl 1924 auf 5,3 Milliarden zurückgegangen, die, ungerechnet auf die Kaufkraft des Geldes nur einen Betrag von 3,68 Milliarden/ reprä⸗ ſentieren. Für 1925 betrugen dieſe Zahlen 9 Milliarden ab⸗ ſolut und 6,35 Milliarden umgerechnet, für 1926 7,5 bezw. 5,58 Milliarden 4. Im Jahre 1927 iſt wieder eine leichte Steige⸗ rung feſtzuſtellen; ſo belief ſich die Wechſelumlauf im Mai auf 9,2 und auf die Kaufkraft umgerechnet auf 6,72 Milliarden Mark. Die Wechſelbeſchaffung hat alſo die Vorkriegsziffer in ihrem Wert noch nicht erreicht. Dieſer Rückgang erklärt ſich einmal aus der Verkleinerung des Wirtſchaftsgebietes, ferner aber auch aus dem anfänglich geringeren Umſatz und der geringeren Produktionshöhe und ſchließlich auch aus den ſchärferen Deckungsbedingungen bei der Kreditgewährung. Mit einer Steigerung der Produktion iſt anzunehmen, daß ſich auch die Höhe des Wechſelumlaufs heben wird. Ebenfalls zurückgegangen iſt die durchſchnittliche Laufzeit, die Lebensdauer ver Wechſel, eine Entwicklung, die ſich bereits vor dem Kriege anbahnte. So betrug nach den Berech⸗ nungen der Reichsbank die durchſchnittliche Laufzeit im Jahre 1908 noch 92 Tage und ging bis 1913 auf 90 Tage zurück, 1924 belief ſie ſich auf 70 Tage, 1925 auf 80, 1926 auf 85 und im April ds. Is. betrug ſie bereits wieder 86,4 Tage. Wichtig in dieſem Zuſammenhang iſt die Zeitdauer, bis zu der der Wechſel im freien Markt bleibt, d. h. zu wiſſen, einen wie großen Teil ſeiner Laufzeit er infolge ſeiner Diskontierung den Geldmarkt beanſprucht. Nach den neueſten Feſtſtellungen der Reichsbank darf man annehmen, daß bei einer durch⸗ ſchnittlichen Laufzeit von 85 Tagen die Wechſel ungefähr 50 Tage im freien Verkehr bleiben, bis ſie an die letzte Geld⸗ quelle der Wirtſchaft kommen. Im übrigen iſt feſtzuſtellen, daß der Anteil der Warenwechſel nach dem Kriege erheblich zurück⸗ gegangen iſt und weiterhin, daß das Kreditbedürfnis der andwirtſchaft recht erheblich zugenommen hat. Verſchoben gegenüber der Vorkriegszeit hat ſich auch die Zuſammen⸗ ſetzung der Wechſelnehmer. Während 1913 bei der Reichsbank etwa 12 v. H. des durchſchnittlichen Wechſelumlaufs ruhte, 44 v. H. bei den Kreditbanken und der Reſt von 55 v. H. bei den Privatbankiers, iſt das Bild heute derart, daß die Reichs⸗ bank 18 v. H. der umlaufenden Wechſel beſitzt, die Kreditbanken 23 v. H. und 59 v. H. die Girozentralen, die Staatsbanken, die Reichsbahn und die Reichspoſt, die als neue Wechſelnehmer in der Nachkriegszeit aufgetreten ſind. N Deutſche Golddiskontbank. Nach der Monatsüberſicht vom 30. Juni zeigen Wechſel und Schecks eine Verminderung um 4634 344 auf 3 168 926 Lſtr. Die Golddiskontbank hat alſo in dieſem Ausmaße Wechſel und Schecks verkauft und zwar zum Teil zur Ein⸗ Löſung von befriſteten Verpflichtungen, die um 2344 767 auf 4253 218 Eſtr. vermindert erſcheinen und im weſentlichen Abzüge des Reichs aus dem dort verbuchten Teil der Reichsanleihe von 1927 darſtellen. Zum andern Teil wurde der Erlös verwandt zur Einlöſung der 50 Mill. Solawechſel der Golddiskontbank. Dieſe Summe iſt ihr auf einem beſonderen Konto gutgeſchrieben worden. Dementſprechend iſt das Akzeptkonto, das zuletzt noch die Solawechſel mit 2 450 146 Eſtr. enthielt, vöig verſchwunden. Die übrigen Poſten weiſen nur ge⸗ ringe Veränderungen auf. Bemerkenswert iſt noch die Verminde⸗ rung der Giroverbindlichkeiten(rediskontierte Wechſel) von 2 179 277 auf 1814 565 Lſtr. * Tellus AG. für Bergbau und Hüttenbetrieb in Frankfurt. Die G hat im GJ. 1926 an Zinſen, Gewinnen und Wertpapieren, Beteiligungen uſw. 353 711(367 046)„ vereinnahmt. Die Geſchäfts⸗ unkoſten und Studien erforderten 171.703(152 700) aus, ſo daß ſich zuſammen mit dem Vortrag von 1925 in Höhe von 7159/ ein Reingewinn von 189 167(157 159) ergibt, aus dem, wie bereits mitgeteilt, 6 v. H. Gewinnanteil verteilt und 9167„/¼ vorgetragen werden ſollen. Nach dem Bericht des Vorſtandes konnte in den meiſten der dem Betriebe nachſtehenden Unternehmungen ſteigende Umſätze erzielt werden, ohne daß aber die Leiſtungsfähigkeit der ein⸗ zelnen Werke voll ausgenutzt wurde. Kurszeitel der NMeuen Mannheimer Zeftung Attien und Auslandsanleihen in Prozenten. bei Stückenotierungen in Mark je Stück Die mit 1T verſehenen Werts ſind Terminkurſe während ſich die mit + verſehenen noch in Bi⸗/ ‚verſtehen. Mannheimer Effektenbörſe vom 5. Juli Bad. Bank 161.0 1610 ContinentaleVerſ.— 18 C. H. Knorr Nh ⸗Creditbank 134,0134,0 Benz& Cie.—.— Zurlacher Hof 161,9154.0 J G. Farben 283,0284 0 Rheinmühlenw. 140,00140,0 0 2. 5 Kleinlein Heidelb. 226,0 226, Rhenania 62,.— 62,.— Wayß& Freytag 169,0 169,0 307.0 üdd. Zucker e Ludwigsh Akt. Br. 228,0225,9 Gebr. Fahr 56.— 58.— Sichwarg, Storch. 189.0 189,0 Oeutſche Linol. 265,0 286,0 Suddzarerdbof 1450 Werger Worms 185,0 185,0 Karlsruher Maſch. 32,— 30,— Bad. Aſſekuranz 225,0225,0 Frankfurter Vörſe vom 3. Juli 5 JGelſenk. Bergw. 172,5174,5 Baſt.⸗G.„ Baule⸗Aletien. Badiſche Bank.. 161,0 163,0TKali Aſchersleb. 178,0 176,5 Bing Metallwerke 26,50 Bayr,Hyp. u. Bb. 174,0 173,5 1 Mansfeld Akt. 133 2 — 8 1Berliner Hand. 245.5 243,5 Otavi-⸗Min. Ant. 35,5036.50 4. 8. w 0 fälz. Hypoth Bt.—.———Nannheim. Verſ. 131,0181,0 Mannh. Gummi—.——.— h. Hypoth Bank 180,9190,00Oberrh. Verſ. 160,0 160,0 Pfelg. enh enne 7 12285 älz. Mühlenw. 151, Südd. Disconto 143,0(143,0.-G. für Seilind. 92,5092,— Portl. Zem. Heid. 152,0152,0 727Ta Nh. Elektr,.⸗G. 167,00170,0 —.—245, JTöGelſenk. Gußſt.—.——,— Bayriſch. Spiegel 57,2559,.— JHarp. Bergbau. 204,0 209,0 Beck& Henkel.. 80.—81.— TAllg. D. Creditbk 151,0 1 5 JIlſe Bergb. St. A 270,0276, 0 T Bergm. Elektr.. 184,2 Bankf. Brau. Ind.—.— 220,5 JKali Weſteregel. 182,0185,0 Brem.⸗Beſigh. Oel 75.— 75,50 Bayr. BodenCr. B—.——.—[IJ Mannesmannr. 192,0198,0 Ch. Brockh..⸗W. 87,25—.— C t Heidelb. 152,5153.0 TSarmer Banko. 151,9,151,9 T Operſchl. E. Bed 102.0 107,7 Cement Nauſedt 195.0 198.0 Chamotte Annaw. 89,.—91.— IComeg hrvats, 179 8 fe0.0 T. Bham Vergbau 25,2 157,0 Chem. 28. Alder——150,0 IDarmſteu Nat. B 236,0283,1 INthem Praunt.. 271,0275,0 Cont. Nürnb. Bzg.—.——.— D. Hypothekenbk. 141,7 143,0 Salzw. Heilbronn—.——, 7Deutſche Bank. 166,7 167,0 Tellus Bergbau. 117,5 120,0 JDaimler Motor. 128.9 129,0 H. Effelt. u. Wechſ. 189,5 139,0 B K. u. Laurahütte 97,3099,— Docerz Wfun 7 5. Dingler Zweibrück———.— 8,80f.90 Duſelb⸗al Dürt 73— A,0 dner Bank 168.0 169,0 Schantungbahn. 8,680f 9, eld. Rat. Dürr 78,.——,— 75 90p.-Bant 158,0 153,0 IHapag.... 140,0140.7 Eiſen Kaiſerslaut. 45,.—45.— aategb N 147,2 147,2 PNordbd. Lloyd. 142,0 142,0 TSlektr. Licht.K. 194,5198,7 Elſ. Bad. Wolle.—.——— 0,44 Emaille St. Ullrich 47.—48.75 Ehlinger Mosch. 60.—.— Eichb.⸗Mannh. + 271,0271.0 Cßlünger Maſch. 90,—79,— Beichsbank.. 187,5 167.09. Henmpf⸗Sternt. 10.0f102.0 Ettüng. Spinn. J. 280 b,280.0 D. Ueberſee⸗Bank 109,0 107,0 D. Veretsbank. 106.0106 Crauspori⸗Aktien. TDisconto⸗Geſ.. 163,5 163 — 2 itteld. Ered.⸗B 220,0——Oeſter.-U. St...— e ——— 190,0 190,0 Baltimore& Ohio 90,5097,25 EmagFrankfurt-—.— er. Cred. Anſt 8,80 8,75 Pftzer 50p.-Al. 215,0 215, Induſtrie⸗Alktien. Rhein. Creditbank 134,0 134,0 Ahern. Jap.⸗Bank—. Mainzer St.-A. 237,0.237.0 Faber, Joh. Blei 90.— Südd.—5 142,0143 Schoöſferh. Bindg. 354,0356,0 Württb. Rotenbk.———.— Werger Veerrl. Beiß aber dSchleicher 105,0108,9 Wiener Pankver. 6,70 6,70 Schwartz⸗Storch 180,0ſ180,0 29.6,Jerbanud. 285,5286,0 — 188,0(183,0 Fahr Gebr. Pirm. 56,7558,— DannbVerſ. 1480 146.5 Abt, Gebr..... 68,25f88,.— PFelt Gailk Carls 189,01ö,o errg. Serf Gef 150,0 160 0 Adler Irpenbeim.8= Srantf.o tl 78.——.— Frantf..u. Nitd.—,——,—[Adier Kieger. 12f.8½128, Prankt. de—— 1 TA. E. G. St.-A. 182,0188,5 Juchswaggon-.———.— Aſchaff. Buntpap. 135,5185,5 I Goldſchmidt Th. 136,0187,0 Bergwerk⸗Aktien. — T7Souderus Giſen 115.0J1278 Sabenta Beinh.—.——,— Grün, Bilfinger. 183.—.— Ed,Luſemb. Berg e Oad. Kleftr,.= Halba Reu, Näh-F. 50.9081— AiweBud Züd-=iab. e Aſchaff. Zellſtoff 204,1 205,00Gritzner M. Durl. 122,5121,5 15 TBochumer Guß.—.——.— Bahnbed. Darmſt. 40,.— 40,— Grkeftw. Nthm.6% 14—.— * Wieder 11 v. H. Dividende der Otavi⸗Minen⸗ und Eiſenbahn⸗ Geſellſchaft. Die Verwaltung beſchloß der GV. die Verteilung einer Dividende von wieder 11,11 v. H. vorzuſchlagen, ſo daß nach Abzug der Kapitalertragsſteuer 2 ſh pro Anteil zur Auszahlung gelangen. Nach Abſchreibungen in Höhe von 91434 Pfund Sterling ſowie nach Zuführung von 10 000 Pfund Sterling zum Reſerverfonds verbleibt ein Reingewinn von 97 702 Pfund Sterling. * Kapitalzuſammeulegung und Wiedererhöhung bei der Stayhl⸗ werk Becker AG. in Willich(Rhld.) Die Sanierungsarbeiten und der Wiederaufbau des Werkes waren infoge der bekannten Verhältniſſe bei dieſem Unternehmen außerordentlich langwierig und ſchwierig, ſo daß erſt jetzt eine Klarheit herbeigeführt werden konnte. Infolge des längeren Stillſtandes der Werkanlagen während der Geſchäfts⸗ aufſicht, durch die darauf folgende Wiederinbetriebſetzung ſowie durch die allgemeine ſchlechte Wirtſchaftslage, namentlich im letzten Geſchäftsjahre, ſind, wie die K. Z. mitteilt, insgeſamt etwa 4½ Mill. Mark Verluſte entſtanden, die eine Zuſammenlegung des heutigen Ask. von 6,5 Mill. notwendig machen. Das Kapital ſoll daher im Verhältnis von:1 zuſammengelegt und dann auf 12 Mill. wieder erhöht werden, wodurch nunmehr die Verhältniſſe bei dem Unter⸗ nehmen als endgültig geordnet anzuſehen ſind. Im Zuſammenhang mit dieſer Maßnahme werden die mehrſtimmigen VA. beſeitigt und vollſtändig neue Satzungen ausgegeben. Das Werk iſt ſeit einigen Monaten erheblich beſchäftigt und wird gegenwätig in verſchiedenen Betrieben weiter ausgebaut. Die hierfür erforderlichen Kapitalien ſind von ſeiten der ſanierenden Gruppe aus deren eignen flüſſigen Mitteln zur Verfügung geſtellt worden, ſo daß Bankſchulden nach wie vor nicht vorhanden ſind. Die HV. findet am 23. Auguſt 1927 ſtatt. * Maſchinenfabrik Badenia vorm. Wm. Platz Söhne.G. in Weinheim. Die im Auguſt 1926 getroffenen Sanierungsmaß⸗ nahmen(Herabſetzung des.K. von 2980 000%/ auf 298 000%) der in engeren Beziehungen zur Wolf⸗Lanz⸗Gruppe ſtehenden Geſellſchaft haben ſich, wie wir erfahren, im abgelaufenen Geſchäfts⸗ jahre bewährt. Wenn auch unſeres Wiſſens nach der auf 2. Auguſt einberufenen.V. noch kein Gewinn ausgewieſen werden dürfte, ſo zeigt aber die Bilanz vorausſichtlich eine ausge⸗ glichene Gewinn⸗ und Verluſtrechnung, gegenüber 758 719/ Verluſt im Vorjahre. Der Geſchäftsgang des Unternehmens iſt befriedigend. * Bemerkenswerte Verwaltungserklärungen bei J. D. Riedel AG. in Berlin. In der HV., in der 4,795 von 10 Mill./ Kapital vertreten waren, kam es zu längeren Auseinanderſetzungen, die ſich hauptſächlich um die Ring⸗Geſellſchaft chemiſcher Unternehmungen m. b. H. und die dort inveſtierten 3,3 Mill. drehten. Gleichwohl ſchloß, nachdem eine ziemlich weitgehende Auskunft erteilt wurde, die Verſammlung mit einſtimmiger Annahme der Verwaltungsvor⸗ lagen. Aus den beantworteten Erklärungen der Verwaltung iſt von Intereſſe, daß Riedel nach dem Kriege durch Verluſt vieler Export⸗ möilgchkeiten, namentlich nach Rußland, durch die Zerſtörung der dortigen Fabrik, durch die Beſchlagnahme der engliſchen und ameri⸗ kaniſchen Niederlaſſungen, durch Patentverletzungen und durch die ſchwierige Lage im pharmazeutiſchen Geſchäft, die auch von der J. G. Farbeninduſtrie betont wurde, ſchwer mitgenommen worden. Man habe ſich deshalb nach neuen Gebieten umſehen müſſen und hauptſächlich dreierlei unternommen, nämlich den Benzinerſatzſtoff Tetralin hergeſtellt, E. de. Haen ausgebaut und die Verſuche auf dem Gebiete der Schwerchemikalien durch die Ring⸗Geſellſchaft, gemiſchter Unternehmungen m. b. H. ausführen laſſen. Bei Tetralin ſei ſpäter die Wiederausſchaltung durch das Benzin erfolgt, ſo daß die letzten Jahre Enttäuſchungen gebracht hätten. Bei E. de Haen ſei ſehr viel zu inveſtieren geweſen. Ab 1926 habe man erträgliche Auftragsbeſtände gehabt, jetzt ſei die Entwicklung zufriedenſtellend, und eine angemeſſene Verzinſung ſtehe in Ausſicht. Was die Ring⸗ Geſellſchaft anbelange, ſo halte es die Verwaltung nicht für richtig, das nach Meinung aller Sachverſtändigen ausſichtsreiche Schwerchemikal, um das es ſich handle, in dieſem Zeitpunkt zu nennen. Man habe ſelbſtverſtändlich nicht von Anfang an 3,3 Mill. Mark für dieſe Verſuche ausgeworfen, vielmehr zunächſt die 300 000 Mark gegeben, die die Chemiker zu benötigen behaupteten. All⸗ mählich ſei dann die Summe, weil ſich die Verſuche als koſtſpieliger und zeitraubender erwieſen, auf 3,3 Mill. angewachſen. Man glaube aber, daß nun nicht mehr allzuviel zu inveſtieren ſein werde. Von ſtarkem Eindruck waren die Ausführungen des AR.⸗Mitglieds Ge⸗ neralkonſul K. H. Cremer(Bremenp, der hierzu erklärte, die Ringverſuche von ſeinem Standpunkt als Kaufmann aus ſtets mit größter Sorgfalt verfolgt zu haben. Er ſei überzeugt, daß der Ge⸗ genwert für die Inveſtierungen noch in vollem Umfange vorhanden ſei. Man ſtehe jetzt in Verhandlungen mit Großintereſſenten wegen fabrikatoriſcher Ausbeutung des in der ganzen Welt als Maſſenar⸗ tikel verwendobaren Schwerchemikals, die noch nicht abgeſchloſſen ſeien. Wenn die Regelung eine Rückwirkung auf den Riedel⸗ Status haben ſollte, werde man eine ao. HV. einberufen. Geſchäftsaufſichten und Konkurſe im Handelskammer⸗ bezirk Mannheim Geſchäftsaufſichten: Angeordne: Max Bub, Tabakwaren⸗ handel in Mannheim, Pflügersgrundſtr. 18, GA.⸗Perſ.: Bücher⸗ reviſor H. Job in Mannheim, Thoräckerſtraße). Konkurſe: Eröffnet: Dipl. Kaufm. Luwig A. Hoffmann in Mannheim, Meerfeldſtr. 98.(.Verw.: RA. Dr. Linz in Mann⸗ heim). Nachlaß des verſtorbenen Kaufm. Peter Bärenklau, Mannheim, Langerötterſtr. 54.(.⸗Verw.: Ortsrichter Georg Land⸗ ſittel in Mannheim, Roſengartenſtr. 17).— Aufgehoben: Kaufm. Max Paulſen, Inhaber der Süddeutſchen Wäſchefabrik Max Paulſen in Mannheim, Tullaſtr. 14,(Nach erfolgter Abhaltung des Schlußtermins und Vornahm⸗ der Schlußverteilung).— Eingeſtellt: Kohlenhändler Jacob Eberhardt in Mannheim⸗Neckarau, Friedrichſtr. 42.(Auf Antrag d. Gemeinſchuldners u. mit Zuſtim⸗ mung ſämtl. Gläubiger, welche Forderung angemeldet haben). — Zurückgewieſen: Mannheimer Hauswäſcherei.m..H. in Mannheim⸗Sandhofen, Riedſpitze.(Mangels Maſſe). Vörſenberichte vom 3. Juli 1927 Frankfurt weiter etwas erholt Nachdem heute vorbörslich weſentlich erholte Kurſe genannt worden waren, war die Tendenz bei Beginn des offiziellen Börſenverkehrs im allgemeinen nur gut behauptet und nur für ein⸗ zelne Werte erholt. Die Lage am Gelsdmarkt iſt zwar weiter ent⸗ ſpannt, doch nicht in dem erwarteten Maße. Auch mahnt der Bericht der Diskonto zur Zurückhaltung. Dann kommt die kurze Zeit⸗ ſpanne zwiſchen dem morgigen Zahltag und der Medioliquidation in 8 Tagen das Geſchäft. Bei Feſtſetzung der erſten Notierungen ſtell⸗ ten ſich gegen die geſtrige Abendbörſe nur unweſentliche Verände⸗ rungen heraus. Bis zu 2 v. H. erholt waren nur Rheinſtahl, Zell⸗ ſtoff Waldhof, die Bauunternehmungen und die Elektroaktien. Im weiteren Verlaufe ſchrumpfte das ohnehin ſehr geringe Geſchäft auf ein Minimum zuſammen. Kleine Deckungskäufe und die Erwartung einer abermaligen Discontermäßigung in Berlin ſtützten das Kurs⸗ niveau, ſo daß die Tendenz behauptet blieb. Schutzgebiete jedoch und auch Banken waren weiter geſteigert auf ſtarke Hoffnungen, die an die Aufnahme eines deutſchen Mitgliedes in die Mandats⸗Kommi⸗ ſion geknüpft werden. Tägliches Geld 7 v. H. Berlin bei kleinerem Geſchäft freundliche Grundtendenz Die ſchon geſtern abend und im heutigen Vormittagsverkehr feſt⸗ zuſtellende freundliche Grundſtimmung hat ſich auch auf die heutige Börſe übertragen. Die weitere Erleichterung am Geldmarkte machten zwar langſame, aber doch ſichtbare Fortſchritte. Da das Pup⸗ likum immer noch vorſichtig ſpekuliert und vielleicht auch durch die Reiſezeit vom Börſengeſchäft abgehalten wird, iſt die Börſe im großen und ganzen unter ſich. Doch nehmen die Großſpekulanten von größeren Engagements Abſtand und begnügen ſich mit kleinen Ta⸗ gesgewinnen. Zu den erſten Kurſen, die nicht an die hochgeſprochenen vorbörslichen Taxen heranreichten, beſchränkte ſich das Geſchäft auf wenige Spezialpapiere. Kleine Deckungen hatten Durchſchnittser⸗ höhungen von—2 v. H. gegen geſtern zur Folge, und nur einige Elektropapiere, Mitteldeutſche Creditbank, Spritwerte, Glanzſtoff und Bemberg, Julius Berger und Löwe konnten einige Prozent mehr gewinnen. Hervorzuheben iſt ferner das Intereſſe für Kolonial⸗ werte unter Bevorzugung von Schutzgebieten und Schantung. An⸗ leihen und Ausländer ſind ruhig. Pfandbriefe habhen etwas ruhiges Geſchäft, aber wenig veränderte Kurſe. Am Geldmarkt hört man einen Tagesgeldſatz von—8 v. H. Monatsgeld—9 v. H. Der Privatdiskont wurde obwohl das Angebot heute etwas größer war, unverändert mit 576 belaſſen. Im Verlaufe war die Börſe mehr⸗ fachen Schwankungen ausgeſetzt. Bei er herrſchenden Geſchäftsloſig⸗ keit ſind wenige Mille für den Kurs beſtimmend, die Grundſtimmung blieb aber weiter freundlich, zumal man in einzelnen Werten auch Intereſſe des Auslandes beobachten wollte. Sehr lebhaft blieb das Geſchäft in Rheinſtahl, die nach einem erſten Kurſe von 20578 auf 210 anziehen konnten 7 Berliner Deviſen Diskonkſätze: Reichsbaul 6, Lombard 7, Privat 5% v. H. Amtlich 4. Juli 5. Juli Parität ſa in.⸗M. für G. B. G. IL B. M. ſätze% Holland. 100 Gulden 169,92 189,26 168,94 169,28168,47 3,5 100 Drachmen.694 5,708.694] 5,706 81.— 10 Brüſſel 100 Belga=500 P⸗Fr. 58,.57 58,69 58.61 58,78 58,.—— Danzig. 100 Gulden] 81,66 81,82 81.64[81,8081,.— 6 Helſingfors... 100 finnl. M. 10,612 10,632 10.607 10.627 81.— 7 Italien. 100 Lire] 23,298 23,83 23,36 23.40 81.— 5 Südſlawien.. 100 Dinar.417.431.419] 7,483] 81.— 7 Kopenhagen.... 100 Kronen 112,70112,92 112,71 112,984112.50 5 Liſſabon„ 100 Eskudo] 20,88 20,92 20,88 20.92158,57 8 Oslo 100 Kronen]109,05 109,27 109,05109,27 12,50 4. Paris„100 Franken]16.51 16,55 16.50 16,54 81.— 5 Prag„. 100 Kronen] 12,491 12,.511 12.494 12,514] 86,062 5 Sch weiz„100 Franken]81,14 81,30 81.135 81.2 81,20 3 Sofia. 100 Levaf 3,047 8,053.047.058 81,—10, Spanien. 100 Peſeten] 72,2372,87 72.25[ 72,39 81.— 5 Stockhom.. 100 Kronen 112.87 113,09 112,90 113,12 112,50 4— Wien 100 Schilling] 59,31 59.43 59,32 59.44 1,70 6 Budapeſt 100 Pengö ⸗12 500 Kr. 78,43 73,57 78,43 73,54 85,062 6 Buenos⸗Aires. 1I Peſ. 1,788.792.787] 1,791] 1,78 10 Canada... 1 Canad. Dollar] 4,208.218 4,208 4,2100—'— Japan. 1I D9en].,998 2002 2,000.004 2,092] 5,8 Kaliro. I Pfd. 20.99 21.03 20.99 21.03—.—— Konſtantinopel.. 1 türk. Pfd.] 2,183 2,187 2,178 2,182] 18, 45 10 Londoeon„ 1 Pfd.] 20,47 20.51 20,487] 20,507 20,43 4,50 New Pork Dollar] 4,21554,2235 4,2155 4,2235 4, 198 4 Rio de Janeiro.. 1 Milreis 0,491 0,493 0,491] 0,493] 1,378 8 Uruguag.... 1 Gold Peſ.].136.144.1361.14— 5 4. 5. 4, 58..]5, Hanfwerke Füßen 138.0138,0 Neckarſ. Fahrzg.. 123.9123,0[uhrenfabr. Furtw.—.——.— Hilpert Armaturf. 80.—83.— Nrh. Leder Spier 115,0118,0 Ver. deutſch. Oelf. 85.25—.— Hirſchgupf u. Met. 119,0118,5 Petersuniongrkft 120..121,005.ch. Ind. Mainz 113,0ſ113,9 Hotenann,... 200 0 f0 bfile n.r 6i. 750 b8 Sailente r olzmann, Phil.. 199, ipps.-G. 3 j Holgverlohl.- Ind. 72,.—70,50 en Weſſel 45.—46,.— Ver. Ultramarinf. 151.0151,5 e .Kaiſersl. 192.0192.0 einelekt.St. 8 f oigt& Häff. St. 5 0 Karlarlherdlasch 29,50 29,50 Rh. Maſch. Leuder—.—33,.— Volthom. Seil.K 76.—76.— Kemp, Stettin..—.——,— Rhenania Aachen 64,.—65.— Wayß& Freytag 169,0170,5 Klein, Sch& Becker 141.0—.— Riebeck Montan.———— Knorr, Heilbronn 55 7 5 ne e. 1 9 „—70,.— Rodberg Darmſt..—7. Kealſ 8 Co Lock 73,—78,— Gebr. Roeder, D.—.—147,0[Freiverkehrs⸗Kurſe. Teahmeyer& Co. 1780178.0 IRüttgerswerke. 104,0 107,7 Denz... Augsburg 124,2128,5 Schlinc& C. 9bg.— Ralhe—.——.— Schnellpr. Frank. 105,0104, 0 17 8 Waggon—.——.— Ludwigsh. Walzm 129,0.128.0 Schramm Lackf. 99.—99, 50 Ufa...—32.— Lutz Maſchinen.44,— 44,— Schuckert, Nrbg. 185,5 198,0 5 Luz' ſche Induſtr.—.——— Schuhf. Berneis. 80.— 86,— Feſtverziusliche Werte. Mainkraftwerke„129,9.131.7 Schuhfabrik Herz 80,5080,50 Ank Ablöſgsſch. 19.—18,10 Metallgeſ. Frankf. 185,8,185,5 Seilinduſtr. Wolff 92.—91,—10% Mh. Stadt 25 104.—.— Mez Söhne 0J Miag, Mühle.. 144..44,5 Südd. Draht.——8% Kh Hyeldyſz/ 1 109,0 100,0 1 9—— 0oſ 100—gadmana deaſch. 1427.143.0 2 Südd. Zucker.. 142,5143,7 4% D. Schutzg, 08 10,2510,900 Hedwigshütte. 142, 30 Roſitzer Braunk. 119.0121,5 Moenus St. A. 77.—78,.— S. Led. St. Ingbert— Motoren Deutz. 78,.— 7175F8—.—78,0foſt Motorf. Oberurſ. 69,50 71,75 Tricotw. Beſigh-.—.——.—14% O. Schußg. 14.—.——.—Pilpert, Masch.—.— 1 00Roſizer Zucker.. 92,85 7 Hindr.& Aufferm.—, 117. Rückforth, Ferd. 102,8102,0 5½ Reichsanl. 27 89,— 88.— Verliner Vörſe vom 3. Juli Vanlke⸗Alekien. Iuduſtrie⸗Alktien. Accumulatoren. 172,5½172,0%T Daimler Benz. 125,6128,2 Barmlr Banntue. 11.9151.) Abler& Pppenh. 17.7187,0 T Heſſauer Gas. 208,5,205.2 Bank f. el. Werte 173,7 175,0 Adlerwerke.... 127,2127,2 Diſch.⸗Atlant.Tel. 109,0110,0 7Berl. Handelsg. 238,0 240,0-G. f. Verkhrsw. 178.717250 J Otſch.-Luxemb.—.——.— TCom.u. Privatb. 179,0178,5 Aleranderwerf. 703569,85.Eiſenb.-Signl.——— ITDarmſt u..-B. 238,0/237.5 T Allg. Elektr.-Geſ. 181,0 184,8 TDeutſche Erdöl 157,00159,1 IDeutſche Bank 186,8186,5 Ammendorf Pap. 239,7 241,0 Deutſch. Gußſtahl 119,0,129,0 JDt. Ueberſee Bk. 108.0108,5 — 7Zell Waldhof St 803, 0l809, Grkrftw. Mhm.5% 14,.— TSiemensdhalsk 272.5 281,08% Ih Stadt 20 90,3099 80 Harkort Bergwrk. 20— 20 IRhenania Chem 58.— 4. 8. 4. J 8. 4 8, TGeſſenk. Bergw. 179,5175,5 Markt- u. Kühlh. 183,0184,0 Wiceing ⸗Cement. 168.(163.0 JGelſenk. Gußſt.—=Mech. Web. Lind.—.—3 15,0 Wiesloch Tonwar. 111,50114,0 Genſchow& Co. 89.—8985 Mez Söhne.. 93,5092,— Wiſſener Metall—.— 180.0 German. Portl⸗3. 217,0218,5 Miag⸗Mühlen.. 148,0144,9 Wittener Gußſtabl 80,— 89,78 Gerresheim. Glas 148,0148,0 Mix& Geneſt.. 155.0155,0 Wolf, Buckau 53,½75 56,.— Ver. Zellſt. Berlin————TGeſ..elet. Unter. 19,7238. Ratoren Deutz. 76,5079.—, Zenſtoff Verein. 188 51677 Gebr. Goedhardt 129,7130,2 Motoren Mannh.—.——.— TGosdſcidt Tö. 435.0f38,7 Nülheim Berg J87..88.0.lt. Watdbof 304.806 8 Goerz C.....—.—[—,— Neckarſulm Forzg 124.0128,2 Freiverkehrs⸗Kurſe. Gothaer Waggon TRordd. Wollt. 179.0180,0 Adter Kalt.. 99,90—.— Grikner Malchin. 128,7— JOberſchl. E. Bed. 105,0105, Benz-⸗Motor———. JOberſchl. Koksw. 104,0105,00Brown, Bov.& C. 178.0178.0 Gebr. Großmann 11.Jſ188.0 TOrenſt,& Koppel 131,6,135,0.D Petrol.. 78.7979.80 ün& Bilfinger 190,0186,5„& Koppe 5„0Deutſche ol. 78.7979 Geufhatd Tel 110088 Suggn Sergs.- dl er anard. 8888 — 2 2 — — 8¹ 17 0 Reisholz Papier. 278, 5 U 181,2179,0 0 rügershall... 153. Haunmer. eln. 4560 466.0 Fedbeinbeonet 39050.36 5 Petersb Jat Hö5. 270 24 Hannov. M. Egeſt. 123,2186,0 Theln lekglzit 155.2 120.0 Raſſenbanß 5 1 5 12 15 ere e 4— 9 5, ¹ 322— B 8 99295 Aub 84.65085.— 85 Let. 175,0 1955 Sopſer; Salpeter 80⸗90 80.93 „Maſch. Led.—98 ü—.—.— Jeer Wige dun, 23.—.— heinſtahh.. 208,5 208,sſfhn e. bespba! 82,— 81.35 5 65.— 3 JHarpen. Perge. 3533985 TRiebec Montan 182.0,162.5ſa) Neichs⸗ u. Staatspap. JRomb. Hütten.—— DAnl Ablöſgsſch.1 308,0J305,0 dto II. 305,5308,5 ohne Auslöſgsrecht 18,60 18,2 85.92,50 1170117.0 Taegere brder 112.01810,KRütgerzwerke. 104,2,100 Goldanleihe. 97, T. Eif. u. St 183,0187,5 Sachſenwerk.. 121, 7119,55% B. Kohlenanl. 12,80 12,80 Concord. Spinner 159,0ſ150,0 TgobentoheAbrt. 222,00222,5 TSalgdetfurth.. 287,0.289,75% Peß. Kalianl. 6,18 6,18 9 8 hil. Holzmann. 199,7200,0 Sarotti..... 197.0198,010¾ Mh. Stadt 25—,——.— orchwerke... 135,5128,0] Scheidemantel.. 28,6528,50 8% Mh. Stadt. 26—.— 99,90 IHumboldt Maſch. 47,6547,50 FPSchubertsSalz. 385,0 395,0 5¾ Roggenwert..80—.—. 270,00274.0 LSchuckert& Co. 184.7188,0.%e Roggenrentb. 74.94 Talſe Bergbau 92 274,0 Schuhfabrit Herz 81,5081.—5% Landſch. Rogg. 8,10] 8,14 M. Jüdel& Co. 19 9 149,0TStemens&galsk 272,0280,5 Gebr. Junghans. 125,7ſ125,0Sinner.⸗G... 78,—78,—[b) Ausl. Neutenwerte. Kahla hen. 119,0110,5 Stettiner Bulkan- 52, 752,35/8% epitaner 49,80 9. 2 2 Anglorct. Guano 199,2190, Deutſche Fabelw. 107.0 197, Tallw. Acchersl. 172.2175,5 Stoehrgammgrn. 155.5 185,147% Seſt. Schata.—.— 25.50 I Disc. Command. 162,5 163,2 Anhalt. Kohlen-., 119,0119,2 Deutſche Kali. 151..151,2 Karlsr. Maſchin.. 30,—,— Stoewer Nähm.. 77.——. 4½„, Goldrente 27.85 27,90 7 Jresdner Bank 169,0,169,0 Annener Gußſtahl IJDeutſche Maſch. 101,0102, Frankf. Allgem. 147,0146.0 Aube Zellſt. 204.2 204.5 Deut he Steinzg. 230,0230.0 Klöcknerwerke. 174.7 Südd. 1 5 b. N 225,0234.0 Augsb.-Nb. Maſch 142,0144,1 2 e Wollw.. 67,7567,50 eu IC. M. Kemp.— Zink 253.7 40õ. conv, Rte. 150—.— 1 mmobil. 99,7599.— 4½%„ Silberrte. 6,50— C. H. Knorr... 192,0187,20Teleph. Verliner 85,—88,504/%% Papierrte.—.——.— h. Eiſenh.. 93,.—95,15 Kollm.& Jourdan 75.— 82.— ThoerlOelfabrik- 102,5 102.004% Türk. Ad.⸗Anl. 18,15 12.75 Oeſterr. Creditbk. 8,50 8,50 Balcke Maſchin. 119,60119,1 Donnersmarckh.. 118,0120,0Gebr. Körting.. 105,2108,0 Tietz, Leonhard. 169,5 170,04/% 7,ꝗ Bagd.-Eiſ. 1 19.2519,50 0 Mannh. Verſicher.—.—— Nbehn Erebid n 77 134.0 hein Ereditbank 134,0134,01 Bergmann Eikt. 185,0188,0 Süddeutſch. Disc. 144,044.5 gerl. Bub. Hut.305,9.305.0 Berl. Karlsr. Ind. 104,0108,7 Elektr. Lieferung. 181,.(185,0 Transport⸗Aketien. 1Berlin. Maſchb. 138,0 140,5 TElktr. Licht u. Kr. 193,5 196,0 Bing Nürnberg. 26,500—,— Emaille Ullrich.50,25 49,65 5c Bamag Meguin 47,28048,75 Dürener Metall. 147,0.151,80Koſtheimer Cell. 52.3052,30 166.50J. P. Bemberg 515,0 530,0——„J 88,2588,25 Selut die Lör.—5 2— eee e eee ee TDynamit Nobel 187,3,141,2 Kronprinz Metall 131,7131,7. Kyffhäuſer⸗Hütte 76,—77,800Varziner Papier 180,9150,0 4% ku 15 17 2 16,5017,.— Unio. ee eee Türk. untf Anl.—.——.— nionwerke Maſch—, 8 4% 2 12 45 13.90 Der. B. Frkf. Gum. 108,5 110,04%% 8,J7893 24•15½75 Teahmeger& do. 178,0f178,0Ser. Ehen Chart. 190. 184.5%% 8101 2 5 5 Laurahütte... 96,7598,— B. Otſch, Nickelw. 178,7 166,5 Jſen„ 1 5,.— 25,.— Schanurgbahhn. 5,75 9,40 FBargem. Gußft.—.——— Emzingereiinion.94.5005,—[einde Elsmaſch. 18058ſl85,5 TSſehft. Elop. 526.007,30%„„ Golbrte 22.75.5 Schantungbahn. 8,75 9,4 95 Aagene. Kleiat. 150. Sraunt. u. Britets 702,5 76,0 87 Br.⸗Be Vremer Aoleum 253,9.251,0,TJ.G. Farbenind. 281.2205,2 Bremer Vulkan. 141,0143,0 Feldmühle Papier——218,0 Aachener Kleinb,———.— Südd. Eiſenbahn 287,5 2 Baltimore...——,— JDeutſch⸗Auſtral.—.—— ES 179.—Südamerika 227,5 230,5— anfa Diſchiff. 216,5 Ahen. eyden.. 127,8128,0 Fuchs Waggon.—.——, 8 + 24. JNordd. Lloyd. 141,0142 em. Gelſenk.. 92,5092.25 Gaggenau.⸗A. 63,8564.— Berein Giheſchſt. 77.c8.80 Cbem. Aigert.. 140.01144. IIGdebhard Teril. 453,0 181.5 Gebr. Böhler o.—.——.— Eſchw. Bergwerk 224,5 234,0 Lindenberg... 680,080,50 9. Self. 23,—78,— Fabap. eiſ ar uv. 139.7 J38.0 Lingel Schuhfabr. 54, 50 82.25½B Stahlw.b. 399—— Tr ITManafeld. Akt. 182 — . Kronr. 12,40 13,.— 5 500B. Schuhf örne W 82,—64,853% Hen'S— TCarl Lindſtröm 2685es6,0 KVer. Stahlwerke 142.7,145,0 97— 21.45 JLinke& Hoffm. 69,5069,— 4% Oe. Goldprior.———.— Lund-Loewe&Co 47,0 Vogel Telegraph. 103,5109.0 9, Bremer Wolle 215,9415,0„elten& Gulll. 489½ 13020C. Lorenz.. 124,0ſ121,5“Boigt& Haeffner 134,0.132..2360%„ neue Pr.———— Sldameritg 227.5 2392 Buderus Eiſenw. 148,3122.5 K. Friter.. 68, 5 68,0 Lothr. Portl.-Cem—.——.— Vogfländ⸗Maſch. 103..105,0% „Obligat.———.— Magirus.-G.. 78,—76,75] Wanderer-Werk auol b l.75 19.4 a„G.—.—.— Nagirus 100 1075 anderer⸗Werke—, 004%„„II 19,75 22 Weſer. Akt.⸗Geſ..—.———14½„III 18,7518, fölcdeg-Aled 50li55röl8,% Lebenssbte 8,00— 8 Heldburg 5 80•82 82.— Prown Go. Kch. 28,0 178,0,H acethat Praht. 92.28094,—(Rriathgeb, Wagg. 278.0 2275 ochfreguenz... 19,.25 19,75 7 * Ver. Ultramarinf. 143,0149,0.80% Südöé,aß———.— 1* m⸗ W S n 1 OO 88 2 8 14 fſüchtiger Ausdruck verklärt ihre blaſſen 3 0 Dienstag, den 5. Juli 1927 ———— Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) *—— en —————————————— — J. Seite. Nr. 304 m Schatten der Wolkenkratzer Ein Roman aus dem modernen Newyork Von Erich Frieſen (Nachdruck verboten.) Nun ſitzt ſie inmitten dieſer ſeltſamen Familie und wartet unruhig auf den Moment, da ſie mit der Freundin allein ſein wird. Doch Uriel Higgins ſucht dies erſichtlich zu verhindern. Mit bewunderswerter Virtuoſität ſpringt er von einem Thema auf das andere über. Eben iſt er bei dem nächtlichen Brillantendiebſtahl angelangt. Woraufhin Hetty mit einem Anflug von Spott meint: „Well, Miſter Higgins! Sie ſehen doch, es iſt verlorene Liebesmüh. Ihr Jim Sniff erreicht nichts. Ich möchte die Nachforſchungen beendet ſehen!“ „Und den Gould⸗Brillanten für immer Lebewohl ſagen?“ Ein leicht ironiſches Lächeln huſcht um ihre Lippen. „Wer weiß—! Wenn Ihnen aber ſoytel daran liegt, kann der gute Mann ja weiter ſuchen! Mir egall Im übrigen—“ mit einer raſchen Wendung geht ſie auf die Ottomane zu, auf der die weiße Geſtalt noch immer faſt regungslos ruht—„möchteſt du mich nicht auf einer Spazier⸗ fahrt durch den Central Park begleiten, Aglaja? Mein Auto ſteht unten—“ Wie elektriſiert ſchnellt die ſunge Frau hoch. Ein ſehn⸗ üge. ̃„O wie gern, Hetty! Wie gern! Ich kleide mich raſch um! Komm mit!“ Und ſchon hat ſie den Arm um die Freundin gelegt und zieht ſie mit aus dem Zimmer. it gemiſchten Gefühlen blicken die Zurückbleibenden den beiden nach. Doch nur in Mrs. Higgin's ſanftem Antlitz ſpiegelt ſich völlige Unbefangenheit. Die Mienen der übrigen zeigen deutlich eine gewiſſe Unruhe. „Om—“ tuſchelt Edward ſeinem Vater bedenklich zu— »iſt es nicht unklug, die beiden allein—“ „Nicht zu verhindern!“ lautete die finſtere Entgegnung. „Sind ſie nicht heute allein— dann morgen. Es kommt auf eins raus!“ „Goddam!“* Edward beäugelt angelegentlich ſeine ſpitzzulaufenden, krallenartigen Fingernägel— wie ſtets, wenn ihm etwas quer geht. Und meint, mit etwas wie Unruhe in der Stimme: „Sie wird doch reinen Mund halten—?“ Nach ihrem bisherigen Verhalten zweifellos. Was ſollte ihr das Gegenteil nützen, nachdem ſie den da—“ mit einer be⸗ zeichnenden Geſte nach dem dunkelfarbigen Gentleman hin, der, die Hände in den Hoſentaſchen, die Pipe im rechten Mund⸗ winkel, die Beine weit von ſich geſtreckt, breit grinſend ſich auf einem der Klubſeſſel flegelt. „All right!“ Und beruhigt ſteckt auch Higgins jun. ſich ſeine unver⸗ meidliche Virgina an. Indeß Higgins ſen. nach dem Kurs⸗ gettel greift, ſeiner Lieblingslektüre. XII. Arm in Arm ſind die Freundinnen eingetreten in Aglajas ganz in Weiß und Gold gehaltenes Schlafgemach. Kein Wort kam bisher über ihre Lippen. Es iſt, als ob beide ſich ſcheuen, von dem zu ſprechen, was doch beiden auf der Zunge brennt. 5ſich aber die Tür die unnatürliche Ruhe, hinter ihnen geſchloſſen hat, weicht die Aglajas Glieder wie in einem Bann hiell. Krampfhaft aufſchluchzend wirft ſie ſich in die ſt Arme der Freundin. Hetty! Hettyl! Ich ertrage es nicht! Ich werde wahn⸗ ſinnig!“ Aufs tlefſte erſchüttert, bettet Hetty den Kopf der namenlos Erregten an ihrer Bruſt. Sanft, wie einem kleinen Kinde, ſtreichelt 5 5 8 geſenkte Köpfchen. Spricht ſte leiſe, be⸗ ruhigende Worte. Aglaja ſchluchzt— und ſchluchzt—— heiß, tränenlos. Wie ein Krampf iſt's, der ſich von ihrem gepreßten Herzen löſt. Hetty wartet. Geduldig, liebreich, die heißen zuckenden Finger der Freundin feſt mit ihren kühlen ſtarken Händen umſpannend—— 3 Und endlich eneee ruhiger. Ihre Hände löſen ſich aus denen der Freundin. „Hetty! Du haſt ihn geſehen! Was ſagſt du zu ihm? Ein Adonis, wie?“ 2 7 Hetty ſchweigt einige Augenblicke. Es fällt ihr ſchwer, ſich zum leichten eeeeee zu zwingen— der Aufregung der Freundin gegenüber. And doch es muß ſein! Nur nicht einer empfindſamen Regung nachgeben! „Nach einmaligem Sehen kann man ſchwer urteilen, darling—“ ſagt ſie mit gezwungenem Lächeln.„Vielleicht iſt ſein innerer Menſch annehmbarer als der äußere!“ „Sein— innerer Menſch? Oh Hetty, wenn du wüß⸗ teſt— Als du ihm in deiner Großmut die Hand gabſt— ich hätte ihn niederſchlagen können, wie er mit ſeinen klobigen Tatzen deine Finger berührte! Er!! Dieſes Tierll! Hetty! Alles hat ſeine Grenzen!l Dieſer Menſch iſt mein Schickſal geworden. Ich kann ihn nicht mehr abſchütteln. Aber ich werde nicht dulden, daß er meine Freunde durch ſeine Wce beſudelt. Beſonders dich nicht, Hettyh! Dich nicht In konvulſiviſcher Erregung, ſich überſtürzend, ſpringen die Worte von ihren Lippen. Auf den ſchmalen Wangen brennen zwei dunkelrote Fieberflecke. „Manchmal wundere ich mich, daß ich es überhaupt aus⸗ halte, dies erbärmliche Leben in ſeiner Nähe!“ fährt ſie, ohne Hettys Antwort abzuwarten, fort, indem ſie ſich mit beiden Händen durch die Haarmaſſen fährt.„Aber anſtatt daß ich ſchwächer werde, fühle ich, wie etwas in mir wühlt und ar⸗ beitet, das mich widerſtandsfähig macht. Am Tage geht's noch an. Aber die Nächte! Die Nächte!! Dieſe ewig langen, un⸗ heimlichen, dunklen Nächte!!! Denn ſchlafen kann ich nicht! Die ganze Nacht über lauſche ich angeſtrengt nach dem Neben⸗ zimmer hin—“ ſie deutet auf eine verſchloſſene Tür—„ob ich ſeine ſchnarchenden Atemzüge vernehme. Oder ob ich ge⸗ wärtig ſein muß, daß er mit ſeinen Bärenkräften die Tür auf⸗ bricht. Was dann geſchieht, weiß ich nicht! Denn berühren laſſe ich mich nicht von ihm! Lieber ſterben——“ Bis jetzt hat Hetty wortlos zugehört, nur immer wieder zärtlich beruhigend die bebenden Finger der Freundin ſtrei⸗ chelnd. + 15 Jetzt kommt, faſt unbeabſichtigt, eine Frage über ihre „Well, darling— weshalb haſt du dieſen unglückſeligen Schritt überhaupt getan?“ Sofort reuen ſie die unbedachten Worte. Eine flammende Röte iſt in Aglajas Stirn geſtiegen. Mit einem herzfaſſenden Ausdruck von Pein in den lieblichen Zü⸗ gen, tritt ſie ein paar Schritte zurück. „Frage mich nie wieder danach, Hetty! Hörſt du: nie wieder!! Ich bat dich ſchon in meinem Brief darum. Ich er⸗ warte dieſen Freundͤſchaftsdienſt von dir!“ Wie mechaniſch ſtreicht ſie ſich über die Stirn. Dann tritt ſie ans Fenſter und ſtarrt hinaus in den hellen Sommertag—— Draußen lachender Sonnenſchein. Und hier drinnen— Hetty iſt es, als krampfe ſich ihr Herz zuſammen, als ſie ſich vergegenwärtigt, daß ein Menſch wie dieſer Juſſuf Zigad jetzt Macht hat über dieſes ſchöne, von ſeltſam exotiſchem Reiz umfloſſene Blumenweſen, das wie gewoben erſcheint aus Re⸗ 1 und doch voll glüßhender Leidenſchaft. Fäßig, ſich ſelbſt zu opfern, wo ſie liebt. Aber Tod und Verderben zu bringen, wo ie haßt. Harnagl Sei vernünftig!“ bittet ſie weich.„Es muß doch irgend ein Mittel geben, den Menſchen wieder los zu werden!“ „Nein. Er iſt mein Gatte— wenn auch nur dem Namen nach!“ Warber ihr braucht doch nicht miteinander zu leben!“ „Das iſt es ja gerade: er will mit mir leben. Das heißt, er will durch mich in die Newyorker society eingeführt ſein. An meiner Perſon iſt ihm glücklicherweiſe nichts gelegen— God be praised!“ „Könnte man ihm nicht ſo lange zuſetzen, bis er von ſelbſt zurücktritt?“ 2 0 Heftiges Kopfſchütteln. „Oder ihn dadurch gefügig machen, daß man ihm zu ver⸗ ſtehen gibt, man habe Kenntnis erhalten über gewiſſe Dinge 17 Vorleben? Sein Ruf ſoll ſchlecht ſein, wie ich rte—“ Bitteres Auflaächen. „Oder vertraue dich deinem Vater an! wie unglücklich du biſt—“ „Meinem Vater! Hahahaha!“ Mit einem verzweifelten Ausdruck in den Augen lacht Aglaja ſchrill auf— ein ſeltſames Lachen, das Hetty in die Seele ſchneidet. Dann ſagt ſie gefaßter: „Bemühe dich nicht weiter, Hetty. Es iſt alles vergebens. Der, Tag, der Juſſuff Zigad an den Pranger ſtellen würde, gleichzeitig die Kataſtrophe, die zu verhüten ich mich opferte———“ Sie bricht jäh ab und ſchlägt die Hände vors Geſicht. Große Tränen rinnen zwiſchen den Fingern hervor. „Genug davon—“ murmelt ſie faſſungslos.„Ich— ich habe ohnehin ſchon zuviel geſagt— vergiß es, Hettyl Es ent⸗ ſprang meiner namenloſen Erregung. Komm, ich will mich umkleiden! Und dann— hinaus in die friſche Luft! Komm!“ Eine Viertelſtunde ſpäter rattert Hettys blauer Rolls⸗ Royce mit den drei Damen— denn auch Mrs. Higgin hat ſich auf Bitten ihrer Tochter angeſchloſſen— durch den menſchen⸗ vollen Central⸗Park. Und wo er ſich ſehen läßt, folgen ihm bewundernde Blicke. Und gar mancher der Fußgänger beneidet die„vornehmen reichen glücklichen Damen“, die in die weißſeidenen Kiſſen zurückgelehnt, ſtolz lächelnd an ihnen vorbeirattern—— Denn auch im Pankeeland gibt es Menſchen, für die der „Reichtum“ gleichbedeutend iſt mit„Glück“. Harmloſe See⸗ len, die nicht wiſſen, daß unter der Hülle von bunter Seide und koſtharen Spitzen oft todeswunde Herzen klopfen! Daß tiefſtes Leid ſich oft verſteckt hinter der Maske ſtrahlenden Lächelns. IIII Dunkel hängt die, Nacht über Newyork. Ausgedreht die Millionen elektriſcher Flammen. Abge⸗ ſtellt die leuchtenden Wanderreklamen. Nur ab und zu ein Licht noch, dem vereinzelten einſamen Wanderer den Weg weiſend. Still iſt's in den Straßen. Kein Auto mehr. Selbſt die unſolideſten Saloons, die extravaganteſten Shows haben ihre Türen für heute geſchloſſen. Nacht. Tiefe Nacht. Ein ganz dunkler, beinahe ſchwarzer Brennabor, mit ab⸗ geblendeten Laternen, 1491 die Straßen entlang— bald links, bald rechts. Hin nach„China-town“, dem abgelegenen Chi⸗ neſenviertel. An der Ecke der Doyers⸗ und Pel⸗Street hält er an. Ein Mann mit tief in die Stirn gezogenem Hut ſteigt aus. Bedeutet dem Chauffeur, wegzufahren und nach zwei Stunden wieder an derſelben Stelle auf ihn zu warten. Und Wenn er ſieht, genbogenſtrahlen und dem Licht der Sonne— zart, ätheriſch eilt haſtig, an den kleinen ſchmutzigen Häuſern entlang, die Pel⸗Street hinunter.(Fortſetzung folgt.) Todes-Anzeige. Verwandten, Freunden und Bekannten die traurige Nachricht, daß mein herzensguter und treu- sorgender Gatte, Sohn, Bruder, Schwager und Onkel Hans Theobald plötzlich und unerwartet im 31. Lebensſahre uns durch den Tod entrissen wurde.—466 MANNHEIM, Seckenheimerstr. 20 In tiefem Schmerz: Frau Anna Theobald nebst Eltern und Verwandten Die Einäscherung findet Mittwoch, den 6. Juli 1927, nachm. 2 Uhr von der Leichenhalle aus slatt. Todes-Anzelge. Gestern abend 11 Uhr entschlief unerwartet mefne liebe Frau, unsere liebe Schwägerin u. Tante Amalia Huinagel im 34. Lebensjahr.*1472 Mannheim(T 2, 17), 5. Juli 1927. 1 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: 220 Peſer Huinagel. Die Beerülgung findet Donnerstag ½9 Unk von der Frledhofrapelle aus statt. Danksagung. Beim Heimgang unseres unvergeßlichen Vaters, Schwiegervaters und Großvaters, Herrn Friedrich Carl Dürr wurde uns von Freunden und Bekannten in 80 reichem Maße herzliche Teilnahme entgegengebracht, daß es uns ein tiefempfundenes Bedürfnis ist, auf diesem Wege unserem herzlichsten Dank Ausdruck zu geben. In tiefster Trauer: Friedrich Schmidt und Frau Hedwig geb. Dürr Fritz Dürr und Frau Marta geb. Winder und 2 Enkelkinder. Mannheim, den 5. Juli 1927. 11511 IL NuumkER MürsreEns 2827 Geldgewinne und 1 prämie zus. Höchst- und Hauptgewinne 30 000 fll. Jß 20 000 fll. 45 10 000 NM. 9 AZiehung garantiert am Bl. u. 9. dull 1927 Lospreis NM..— porto und Liste 25 pig. extra Müänbx Sstaatl. Lotterle- Einnahme NMannheim, K 1,6 postscheck-Konto: Karisruhe 18 330 Aſtöckiges Wohnhaus m. Manſarden, in ſehr gutem Zuſtande, in Laurentiusſtr. 25 bei Heinicker zu verkauf. Zu erfrag. bei Agent Wetzler, U 3. 19. 41410 Holomtal Wärengeschält lzu verkaufen, 2500 l. Aoreſſe i. d. Geſchäfts⸗ iſtelle dſs. 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Die Aktionäre unſerer Geſellſchaft werden hiermit zu der am Dienstag, den 2. Augnſt 1927, vormittags 12 Uhr, in den Geſchäfts⸗ räumen der Geſellſchaft in Weinheim ſtattfindenden 5 ordentlichen Generalversammlung eingeladen. Tagesordnung: 1. Vorlage und Genehmigung des Berichtes des Vorſtandes und des Aufſichtsrates nebſt der Bilanz und der Gewinn⸗ und Ver⸗ Iuſtrechnung für das Geſchäftsjahr 1926. 2, Entlaſtung des Aufſichtsrates und Vorſtandes. 5 Zur Teilnahme an der Generalverſammlung ſind diejenigen Aktionäre berechtigt, welche ihre Aktien oder eine mit den Num⸗ mern der Aktien verſehene Beſcheinigung über die erfolgte Hinter⸗ legung ſpäteſtens bis Freitag, den 29. Juli 1927, vor 6 Uhr abends, bei der Geſellſchaftskaſſe in Weinheim, der Deutſchen Bank, Fiktale Frankfurt in Frankfurt a. Main oder der Rheiniſchen Creditbank Mannheim und deren Zweigniederlaſſungen hinterlegen. 6830 Weinheim, den 4. Juli 1927. Der Vorſtand. piinige Höbel Uimmerfische 20.— Schreib- Sessel 22.—Flurskander mit Spiezel 35.— Cheiselengus 45.— Bicherschr. Fichen 2t. 95.— Nleiderchr. kichen 2t. 90.— Diplomat kichen I1b. Pid:cheiwan, in allen Fer- b 10.-Kütke 145.-Schlai- Ummer, kichen, mit weis. Marmor 575.—Mk. 1451 Gan. Abere d3. 19% eee den z n fs Keneepe Slounopie er 5 d 1 Teleton 20722 ereeee Schammeringer, I.10 TIrauer⸗- Garderoben werden J8195 chnellstens gefarh Fürberei F. Meier Mannkelm, P 1, 6% elefon 20732 Pliſee und EKunſflpliſſee werden schnellstens angeferiigt. 8196 Fürberei F. Meiler Hannnelm, P 1, 0 eleton 207322 Damen⸗ Garderoben Werd. fadellos chem. gerelnigt u. gefäürbt Fürberei benm-Anüge werd. tadellos chen gerefnigt u. gefärbt Fürberei 5 ee aene. den 5. 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