c 98 55 Tſingtau in die Hände der Nationaliſten gefallen ſei. wohl ſchon Einigkeit herrſcht. kabinett, das eigentlich erſte heute offiziell ſich mit wurde, in der Frage der Simultanſchule. zur Abgeltung des Schadens einen Betrag von 9 Milliarden 5 i — 58 deren Prozentſatz, als die polniſche Preſſe angibt. Bezugspreiſe: In Mannheim u. Amgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatlich.⸗M. 2,80 ohne Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ 0 0 forderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Haupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 1, 46, en wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ (Baſſermannhaus).Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr.6, walt, Streiks, ufw. berechtigen A keinen Schwetzingerſtr. 19/0 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951.24952 u. 24953 Aus Seit und Leben. Mannheimer Frauenzeitung. U Beilagen: Sport und Spiel —·ů———— Abend⸗Ausgabe hel eröeifung nterhaltungs-Beilage. Aus der Welt der Technik eeeeeeee eeeeee weee eee, eeeeeeee eeeeeeee e— ccccccccccccccccccccccccccccc—————— Preis 1o Pfennig 1927— Nr. 306 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40 NN. Nelamen —4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet. 2 oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Wandern und Neiſen. Geſetz und Necht Was geht in Rußland vor? Die Hinrichtungen und Maſſenverhaftungen dauern an Meldungen aus engliſcher Quelle UEBerlin, 6. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Berichte aus Rußland, die in den politiſchen Kreiſen einge⸗ troffen ſind, erwecken den Eindruck, daß das Chaos in der Sowjetunion ſchnell um ſich greift. Der diplomatiſche Korre⸗ ſpondent des„Daily Telegraph“ veröffentlicht eine Ueberſicht jüber Arbeiten der Moskauer Regierung. Die Verhaf⸗ tungen und Hinrichtungen dauern fort. In Moskau und Leningrad iſt es neuerdings zu ernſten Maß⸗ nahmen der Moskauer Regierung gekommen, um die angeblich monarchiſtiſchen Komplotte zu unterdrücken. Es ſind auch ernſte Spaltungen in der Exekutive feſtzuſtellen. In der Ukraine tobt wieder der alte Kampf um die nationalen Kulturfragen. 0 Aehnliche Konflikte ſind auch im Kaukaſus ausge⸗ brochen. Von dort werden auch zahlreiche Hinrichtungen ge⸗ meldet. Der„Daily Telegraph“ ſchreibt, daß die Lage der Sowjetregierung umſo ſchwieriger ſei, da die Truppen nicht mehr zuverläſſig ſeien und der ſchlechte Zuſtand der Eiſen⸗ bahnen eine prompte Unterdrückung der Aufſtandsbewegung nicht möglich macht. Im Falle eines Zuſammenſchluſſes der Revolten zu offener gemeinſamer Auflehnung gegen Moskau käme die Sowjetunion in ernſte Gefahr. Manöver der Sowjetflotte Wie aus Petersburg gemeldet wird, iſt die Sowjetflotte zu fünftägigen Manövern in der Oſtſee ausgelaufen. Dieſe Manöver ſollen eine Gegendemonſtration gegen den Beſuch der engliſchen Flotte in der Oſtſee bilden. Englands neue ſchwere Chinaſorgen § London, 6. Juli.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Die Ereigniſſe in China nähern ſich neuerdings einem kri⸗ tiſchen Stadium. Die Front der nordchineſiſchen Armee iſt bei Schantung, der früheren deutſchen Intereſſenzone, plötzlich erſchüttert worden durch den Uebergang des Generals Tſchau⸗ Nih⸗Jen zu den Nationaliſten. Eine gänzlich neue Lage iſt Die„Weſtminſter Gazette“ erfährt, daß geſchaffen worden. Die Die Arbeiten des Reichstags Berlin, 6. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Aelteſtenrat wird heute endgültig zu entſcheiden haben über den Ferienbeginn und die vom Zentrum gewünſchte Her bſt⸗ tagung, über die unter den Regierungsparteien ja nun Die Regierung ſoll, behauptet wenigſtes das„Berl. Tagbl.“, von der in Ausſicht genomme⸗ nen Septembertagung nicht ſehr entzückt ſein. Das em Schulgeſetzentwurf beſchäftigen ſollte, hat ſchon geſtern ſeine Beratungen begonnen, aber ſie noch nicht zu Ende ge⸗ führt. Die Kundigen wiſſen, daß die Erörterungen im Schoße des Kabinetts wohl noch ein paar Tage dauern werden. Die Hauptſchwierigkeit liegt wohl, wie von uns ſchon angedeutet Das„Berl. Tagbl.“ behauptet, die beiden volksparteilichen Miniſter Dr. Streſemann und Dr. Curtius hätten ihre Stellung⸗ nahme für einen ſpäteren Zeitpunkt vorbehalten, erhöben aber keine Einwendung dagegen, daß der Reichsſchulgeſetzentwurf durch Mehrheitsbeſchluß des Kabinetts an den Reichsrat gehe. Außer dem Kabinett werden ſich natürlich auch noch die Re⸗ gierungsparteien noch in dieſer Woche mit dem Reichsſchul⸗ geſetzentwurf zu befaſſen haben. Die„Tägl. Rundſchau“ hält es für„noch recht zweifel⸗ haft, ob ſich dabei eine volle Einigung auf gemeinſamer Grundlage ergeben wird.“— Wir auch! Die„Deutſche Tageszeitung“ meldet folgenden neuen Wunſch an: Vor dem Beginn der Sommerferien am 8. oder 9. Juli müſſe auch das Meliorationsgeſetz im Reichs⸗ tag behandelt werden und andere wollen wiſſen, daß die Re⸗ gierung vor der Septembertagung auch noch die erſte Leſung des Liquidationsſchädengeſetzes wünſche. Durch alle dieſe Wünſche wird die tatſächliche Unmöglichkeit, den Reichstag in dieſen vorgerückten Sommertagen noch länger zuſammen zu halten, einen Strich ziehen. Der Liguidationsſchäden⸗Geſetzentwurf Die Vorlage eines Geſetzes, das die Entſchädigungsan⸗ ſprüche der Liquidations⸗ und Gewaltgeſchädigten endgültig regeln ſoll, iſt nunmehr vom Reichsminiſter der Finanzen, Dr. Köhler, dem Reichskabinett zugeleitet worden und dürfte in der Donnerstagſitzung des Reichskabinetts behandelt wer⸗ den. Seitens der Regierungsparteien wird auf eine größt⸗ mögliche Beſchleunigung des Geſetzes hingewirkt. Wie das „B..“ hierzu erfährt, beträgt die in dieſem Geſetz gebotene Entſchädigung„nur etwas über 900 Millionen.“ Die Arbeitsgemeinſchaft der Auslandsdeutſchen hat rund 2,9 Milliarden, der Ringverband rund 3,7 Milliarden gefordert. Der tatſächlich entſtandene Schaden wird auf 12 Miliar⸗ den geſchätzt und die Weimarer Nationalverſammlung hatte in Ausſicht genommen, „Times“ erwarten, daß die Nationaliſten unter General Tſchen Tſingtau mit Erfolg angreifen würden. Uebereinſtim⸗ mende Meldungen ſind über das Schickſal Tſingtaus noch nicht vorhanden. Inzwiſchen untergraben die Nationaliſten die politiſche Poſition der nördlichen Streitkräfte. Der Mar⸗ ſchall Tſchangtſchluiang, ein Sohn Tſchangtſolins, befindet ſich in Peking, um dort Streitkräfte gegen Tſchangtſolin anzu⸗ werben. Die„Times“ zeigen ſich auch über die politiſchen Auswirkungen der Lage in China ſehr beunruhigend. Nur ein Aſtronom ſei im Stande, ſich in China zurecht zu finden und irgendwelche Schlüſſe auf den Ausgang der Kämpfe, die ſich gegenwärtig in China abſpielen, zu ziehen. Das wich⸗ tigſte Ereignis iſt jedoch der Beſchluß des Oberkommiſſars der Nankinger Regierung namens Wu, der plant, einen neuen Zolltarif zu ſchaffen, der folgende zwei Hauptpunkte enthält: 1. Die Ab⸗ ſchaffung inländiſcher Zwiſchenſteuern; 2. Die Erhöhung auf 12%½ Proz. für alle Einfuhrprodukte, ſowie auf 30 Proz. für alle Luxuswaren. Auf dieſe Weiſe ſucht Oberkommiſſar Wu den gordiſchen Knoten des chineſiſchen Zollproblems, das von Konferenz zu Konferenz ungelöſt geſchleppt wurde, mit einem Schlage zu zerteilen. Die Nachricht über dieſen geplanten Beſchluß hat natür⸗ lich in engliſchen Handelskreiſen großes Aufſehen erregt. Der Pekinger Korreſpondent des„Daily Telegraph“ teilt mit, daß die diplomatiſchen Vertreter in Peking über den Inhalt der Pläne Wus noch nicht genau informiert ſind und in die Diskuſſion der Zollfrage eintreten werden, ſobald ihnen ſichere Informationen zugegangen ſind. Im„Daily Telegraph“ wird des weiteren ausgeführt, daß man den Plan Wus als eine Herausforderung der in China intereſſierten Mächte betrachtet und als eine Provokation des ausländiſchen Kapi⸗ tals, das durch dieſe Maßnahmen ſchwer in China gefährdet würde. Der„Daily Telegraph“ geht ſoweit, zu erklären, daß mit einer Intervention der in China intereſſierten Mächte gerechnet werden müſſe, falls es zur Durchführung der von Oberkommiſſar Wu geplanten Zollmaßnahmen kom⸗ men ſollte. Aus alledem iſt zu ſchließen, daß die Beruhigung in China, die in der letzten Zeit zu beobachten war, nichts anderes be⸗ deutete, als die Ruhe vor einem ſchweren Sturm. Gerede über Neuwahlen JBerlin, 6. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Die „B..“ glaubt für den Herbſt eine„unvermeidliche Kriſe der Koalition“ ankündigen zu können, das Schulgeſetz würde ſich nicht unter Dach und Fach bringen laſſen, und im Zentrum grüble man darüber, wie man bei der nächſten ſich„bietenden Gelegenheit“ zur Neuwahl kommen könnte. Was die„B..“ hier in Fett⸗ und Sperrdruck mitteilt, ſindolle Kamellen. Unſere Leſer werden ſich erinnern, daß wir ſchon vor Monaten hier angedeutet haben, daß der Reichstag ſchwerlich normalen Todes ſterbe, daß man viel⸗ mehr mit dem Gedanken ſpiele, ihn etwa im Januar auf⸗ zulöſen. Von der Schulgeſetzfrage aber haben wir gemeint, daß ihre Löſung der Quadratur des Zirkels gleichkomme. Dieſer Meinung ſind wir auch heute noch. Es gibt, ob es ſich um eine Links⸗ oder Rechtskoalition handelt, überhaupt keine parlamentariſche Mehrheit für ein Schulgeſetz, das gleichzeitig den Wünſchen aller der Parteien entſprechen könnte, die für eine Mehrheitsregierung nun einmal erforderlich ſind. Heute nachmittag ſollte, wie in einem Teil der Preſſe angekündigt wurde, eine Sitzung des Reichskabinetts ſtattfinden, die ſich mit dem Reichsſchulgeſetzentwurf befaßt. Bis jetzt ſind jedoch lediglich Ausſprachen unformeller Natur zwiſchen Mitgliedern des Reichskabinetts und Schulſachver⸗ ſtändigen der Parteien geführt worden. Das Kabinett hat ſich offiziell mit der Frage noch nicht befaßt. Für heute iſt, wie wir hören, weder eine ſolche Beſprechung noch ein Ka⸗ binettsrat vorgeſehen. Abwehr polniſcher Tendenzlügen Berlin, 6. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Die oberſchleſiſchen Schulprüfungen ſind jetzt ſoweit abgeſchloſſen, daß nur noch die endgültige Entſcheidung, die nach den Genfer Vereinbarungen der Präſident des Schiedsgerichts, Calon⸗ der, zu fällen hat, ausſteht. Die polniſche Preſſe bucht be⸗ reits jetzt einen Erfolg der Prüfungen für Polen. Von 400 Kindern wären nach ihren Angaben 225, alſo nahezu 60 Pro⸗ zent, den polniſchen Schulen zugewieſen worden. Das iſt in jeder Form aber unzutreffend. Es hat ſich jetzt um die Prüfung der Schüler gehandelt, die im Schul⸗ ſtreik geſtanden haben. Ihre Zahl beträgt 1600. Davon ſind aber von vornherein 1200 zurückgeſtellt worden, deren Ueber⸗ weiſung an deutſche Schulen völlig außer Frage ſtand. Nur die übrigen 400 ſind durch den vom Völkerbund ernannten ſchweizeriſchen Pädagogen Maura geprüft worden und von ihnen ſind 225 für die polniſche Schule auserſehen worden. Das ergibt im Verhältnis zur Geſamtzahl einen völlig an⸗ Die deutſche Zollpolitik Von Dr. Otto Hugo, M. d. R. Durch die Reichstagsverhandlungen über die Erneue⸗ rung des Zolltarifs iſt die Frage der deutſchen Zollpolitik wieder in den Vordergrund gerückt. Sie wird nachſtehend in größerem Zuſammenhang behandelt. Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Curtius hat bei Gelegen⸗ heit der Tagung des Induſtrie⸗ und Handelstages in Ham⸗ burg eine programmatiſche Rede über den Abbau der auto⸗ nomen Zollſätze des deutſchen Zolltarifs gehalten. Begründet iſt dieſer Abbau mit der Notwendigkeit, den Anregungen der Weltwirtſchaftskonferenz auf Abbau des Protektionismus in Europa Folge zu geben. Die Weltwirtſchaftskonferenz war beſchickt von privaten Vertretern der Wirtſchaft, und der Ruf dieſer Konferenz ergeht an die Regierung der einzelnen Wirt ſchaftsſtaaten. 5 Man muß der grundſätzlichen Auffaſſung ſein, daß ein Niederlegen der hohen europäiſchen Zollmauern not⸗ wendig iſt. Die Weltwirtſchaftskonferenz hat abſolut rich⸗ tig erkannt, daß Europa nicht wieder geſunden und nicht wieder zu einer gedeihlichen Blüte gelangen kann, wenn die Zollmauern und die Abſperrung der nationalen Wirtſchafts⸗ gebiete voneinander in dem heutigen Umfange aufrecht erhal⸗ ten werden. Keine der europäiſchen Volkswirtſchaften kann für ſich mit Befriedigung ein abgeſchloſſenes Daſein führen. Dazu fehlen allen Ländern die volkswirtſchaftlichen Voraus⸗ ſetzungen. Nur ein Wirtſchaftsſtaat wie Amerika, der über alle Rohſtoffe verfügt und eine hochentwickelte Induſtrie zu ihrer Verarbeitung beſitzt, auch über die ausreichenden Lebensmittel in der Landwirtſchaft verfügt, könnte theoretiſch ein mehr oder weniger abgeſchloſſenes volkswirtſchaftliches Daſein führen, zumal, auch die Größe des Zollgebietes für einen ungeheuerlichen Umfang des Binnenmarktes ſorgt. Aber ſelbſt die Vereinigten Staaten von Amerika müſſen darauf bedacht ſein, die Handelsbeziehungen mit anderen Län⸗ dern zu pflegen, müſſen deshalb ſelbſt Waren ins Inland laſſen, wenn ſie auch in die Welt hinein in hohem Maße aus⸗ führen wollen. Aber gerade die europäiſchen Wirtſchafts⸗ ſtaaten, die ſich gegenwärtig mit hohen Zollmauern bekämpfen und verwehren, daß die Wirtſchaft des einen mit der Wirt⸗ ſchaft des anderen einen befruchtenden Handel treiben kann, ſind auf die Dauer garnicht in der Lage, ſich voneinander abzuſchließen. Ein typiſches Beiſpiel für eine Ueberſpannung der natio⸗ naliſtiſchen Abſchließung der Wirtſchaft gegen andere Staa⸗ ten iſt Frankreich, das ſich mit phantaſtiſch hohen Zöllen, die teilweiſe auch politiſch eingeſtellt ſind, die Einfuhr vom Halſe zu halten ſucht. Auf die Dauer kann das natürlich nicht gut gehen, denn auch ein Land wie Frankreich muß Abneh⸗ mer haben ringsum und kann deshalb die Wareneinfuhr ebenfalls nicht abdroſſeln. Vorübergehend hilft die billige Produktion auf Grund der Währungserſchütterung. Aber auch andere Wirtſchaftsſtaaten halten Zollſätze aufrecht, die die unſrigen mehrfach überragen. Gerade deshalb liegt für Deutſchland ein beſonderes Intereſſe vor, den internatio⸗ nalen Abbau der Zölle mit allen Mitteln zu fördern. Bisher haben wir nur beſcheidene Erfolge in der Handels⸗ vertragspolitik erzielt. Anſcheinend hat die Regierung die Abſicht, durch das Eingehen auf die Forderung der Welt⸗ wirtſchaftskonferenz das Signal zum allgemeinen Abbau der Zölle in Europa zu geben. Selbſtverſtändlich kann ein ſolcher Abbau für uns nur Sinn haben, wenn wir damit auf der anderen Seite einen gleichwertigen Zollabbau erreichen. Ein Abbau der deutſchen autonomen Zollſätze ohne ein genügen⸗ des Entgegenkommen von ſeiten unſerer Handelsvertrags⸗ gegner wäre unerträglich. Dabei iſt die Situation für uns doppelt ſchwierig. Wenn wir jetzt, wie der Reichswirtſchafts⸗ miniſter angekündigt hat, bei Verhandlungen des Handels⸗ politiſchen Ausſchuſſes des Reichstages und des Reichswirt⸗ ſchaftsrates in eine Nachprüfung unſerer autonomen Zoll⸗ ſätze eintreten und vielleicht für eine Reihe von Zollpoſi⸗ tionen die Bereitſchaft zu einer Senkung ausſprechen, ſo dürfte eine ſolche Senkung nicht eintreten, wenn nicht durch ſie gleichzeitig auf der anderen Seite Vorteil erzielt werden. Es bleibt immer noch die Gefahr, daß über die Brücke der Meiſtbegünſtigung die von deutſcher Seite einem Lande ein⸗ geräumten Vorteile auch anderen Wirtſchaftsſtaaten zukom⸗ men, die uns keinerlei Zugeſtändniſſe machen. Typiſch iſt für eine ſolche Rückwirkung durch die Meiſt⸗ begünſtigung die Ausbeutung der Bin dung des Auto⸗ mobilzolles im deutſch⸗italieniſchen Handelsvertrag durch Amerika. Gegenüber dem Italiener, der eine außer⸗ ordentlich ſtarke Senkung des Automobilzolles für den Ab⸗ ſchluß des Vertrages mit uns verlangt und erreicht hat, ſpielt vielleicht die Konzeſſion nicht eine entſcheidende Rolle. Sie wird aber gefährlich dadurch, daß das überlegene Amerika, ohne uns irgendwelche Konzeſſionen zu machen, über die Meiſtbegünſtigung den ganzen Vorteil für ſich gewinnt. In welchem Maße ſich heute ſchon dieſer Vorteil auswirkt, zeigt die ſtändig und zwar rapide anwachſende amerikaniſche Ein⸗ fuhr von Kraftfahrzeugen nach Deutſchland. Dabei haben wir heute noch einen Zollſchutz, der etwa 22 v. H. des Wertes beträgt, der aber bis zum 1. Juli 1928 auf etwa 12 v. H. ge⸗ ſenkt wird. Wenn dieſer niedrige Satz erreicht iſt— kein europäiſcher Staat iſt unter 30 v. H. geſchützt, Frankreich ſogar mit 180 v. H. des Wertes, der Amerikaner mit 25 v. H.— tritt natürlich ein erheblich verſchärfter Konkurrenzdruck ein. Wenn man weiter bedenkt, daß—3 v. H. der amerikani⸗ ſchen Jahresproduktion die geſamte deutſche Jahresproduktion lausmachen, ſo ergibt ſich ohne weiteres, mit welchen Gefahren 7777CCFCCTCT „31. der Mann aufwachte, klagte er über S Mitktwoch, den 6. Juli 1927 + 2.— amerikaniſches Entgegenkommen auf andern Gebieten zu fin⸗ den, bedroht. Bei aller Bereitſchaft, energiſch an dem inter⸗ nationalen Zollabbau mitzuwirken, hat Deutſchland alle Ver⸗ anlaſſung, nicht den Vortritt vor den anderen Wirtſchafts⸗ ſtaaten auch in dieſer Frage zu übernehmen. Wir haben in der Arbeitszeitfrage bereits die Bindung auf den Achtſtunden⸗ tag nach den Regeln des Waſhington⸗Abkommens vorgenom⸗ men, ohne eine Ratifizierung des Abkommens vonſeiten der anderen Wirtſchaftsſtaaten ahzuwarten. Einen gleichen Vor⸗ ſchuß auch auf zollpolitiſchem Gebiete geben, hieße zurAbrüſtung in der Arbeitszeitfrage auch noch die Abrüſtung in wirtſchaft⸗ licher Beziehung für Deutſchland vornehmen und das wäre doch wohl Selbſtmord, ö Keine weitere Erhöhung oͤer Mieten Erklärung von zuſtändiger Stelle Berlin, 3. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Nach einer Denkſchrift des Reichsarbeitsminiſte⸗ rxinms ſollte das Kabinett, wie heute morgen von der„Voſ⸗ ſiſchen Zeitung“ gemeldet wurde, ſich mit dem Gedanken tragen, eine Erhöhung der Altmieten bis auf 160 Prozent vorzunehmen. An zuſtändiger Stelle wird demgegenüber er⸗ klärt, daß man nach wie vor daran feſthalte, bis zum 1. April 4928 über 120 Prozent der Friedensmiete nicht hinauszugehen. Auch für die Zukunft kommt eine Heraufſetzung der Friedens⸗ miete auf 160 Prozent keinesfalls in Frage. Bei der erwähnten Denkſchrift handelt es ſich, wie wir hören, um einen Referentenentwurf über„Wohnungsnot und ihre Bekämpfung“, der im Frühjahr 1926 vom Reichstag an⸗ gefordert und Anfang dieſes Jahres vollendet und dem Woh⸗ des Reichstages ſowie den Ländern zur ver⸗ traulichen Durchſicht und Stellungnahme zugeleitet wurde. Der Eutwurf hat weder vom Ausſchuß noch von der Regierung ſeine Billigung erfahren, da man ſich dort noch mit ſeiner ubſchnittweiſen Ueberarbeitung beſchäftigt. In dieſem Ent⸗ wurf befindet ſich auch ein Kapitel rein theoretiſcher Natur über die Mietenbildung. Es iſt hier auch von dem Verhältnis zwiſchen geſetzlicher und Neubaumieten die Rede. ierbei wird geſagt, daß ſelbſt bei den großen Zuſchüſſen aus der Iffentlichen Hand infolge der geſteigerten Baukoſten ſich die Veubaumieten auf einer Höhe von 130—160 Prozent der Friedensmiete halten. Die Zahl 160 iſt in dem Entwurf lediglichin dieſem Zuſammenhang erwähnt worden. Was die Vorſchläge aber angeht, die den geſetz⸗ gebenden Körperſchaften zur Ausräumung dieſes Mißverhält⸗ niſſes zwiſchen Neubau⸗ und Altwohnungsmieten empfohlen werden, ſo iſt im Gegenteil geſagt, daß mit allen Mitteln auf eine Senkung der Neubaumieten hingewirkt werden muß. Die Hauptmaßnahme dazu wäre eine Einflußnahme auf die Preiſe der Baukoſten, vornehmlich won Holz und Ziegel. Wie wir außerdem vernehmen, macht zur Zeit die Auf⸗ bringung der erſten Hypotheken für Neubauten— die zweiten werden bekanntlich aus Mitteln der öffentlichen Hand, alſo vor allen Dingen aus der Hauszinsſteuer zu beſonders niedrigen Zinsſätzen geſtellt— außerordentliche Schwierig⸗ keiten, die manchmal ſoweit gehen, daß die Ausführung ge⸗ planter Bauvorhaben unterbleiben muß. Im Reichsarbeits⸗ miniſterium iſt man zur Zeit bemüht, auf irgendeinem Wege dieſen Hemmungen entgegenzutreten. Vorarbeiten für ein neues Strafgeſetzbuch Berlin, 6. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Der neue Strafrechtsausſchuß des Reichstags trat heute zum erſten Mal zuſammen, um ſich zu konſtituieren. Zu ſeinem Vorſitzen⸗ den wählte der Ausſchuß den Abgeoroͤneten Dr. Kahl(DVß.) e ſtellvertretenden Vorſitzenden den Abgeordneten Dr. ell(Ztr.). Die Beratung des Entwurfs eines gemein⸗ 60 75 deutſchen Strafgeſetzbuches ſoll am 21. September be⸗ ginnen. 0 Die Verlängerung des Saarabkommens V Paris, 6. Juli.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Wie der„Petit Pariſten“ mitteilt, iſt geſtern die Verlängerung des Saarabkommens bis zum 31. Jult vereinbart worden. Das Dokument befindet ſich auf dem Wege nach Cocherelle um von Briand unterzeichnet zu werden. Der„Petit Pariſien“ meint, 255 es ſehr günſtig geweſen ſei, trotzt der ungünſtigen wirt⸗ chaftlichen Beztehungen zwiſchen Frankreich und Deutſchland wenigſtens die Fortdauer des Saarabkommens zu ſichern. 1* Deutſcher Beſuch aus Ueberſee. In Bremerhaven trifft pteſer 7 5 Reiſegeſellſchaft von 500 Teilnehmern, Mit⸗ gliedern des Plattdeutſchen Volksvereins in Brooklyn, ein. Bon Bremen aus geht die Reiſe am 7. Juli nach Berlin wei⸗ ter, wo die Deutſch⸗Amerikaner vom Reichspräſidenten emp⸗ fangen werden. Neue Maunheimer Zeitung[Abend⸗Ausgabe) uns dkeſe Zollkonzeſſion, die man Italien gemacht hat, ohne Deutſchland und Europa Die letzte Serie des gewaltigen deutſchen Aktenwerkes „Die Ppolitik der Europäiſchen Kabinette 1871 bis 1914“ iſt nunmehr erſchienen und damit die Er⸗ ſchließung der deutſchen Vorkriegsarchive beendet. In 54 Bänden ſind der Welt die Urkunden offen gelegt, die Zeugnis ablegen von dem, was die deutſche Politik und ihre Vertreter 44 Jahre hindurch bei der Geſtaltung der Vorkriegsereigniſſe getan und unterlaſſen haben. Sie legen aber auch Zeugnis ab von den Triebkräften, die bei unſeren Gegenſpielern obge⸗ waltet und die— das geht aus dem Aktenwerk zweifelsfrei hervor— ſeit den 9ber Jahren des vorigen Jahrhunderts zum Verhängnis Europas mehr und mehr die Leitung ſeiner Geſchicke in die Hände nehmen. Bei dem ungeheuern Umfang des Aktenwerkes iſt es zu begrüßen, daß der bekannte Herausgeber des„Diplomatiſchen Schriftwechſels Iswolskis 1911—1914“ ſich der Aufgabe un⸗ terzogen hat, in ſeinem ſoeben erſchienenen neueſten Buch „Deutſchland und Europa“ 1890—1914““) auf knapp 150 Seiten einen Ueberblick über dieſe Politik zu geben und aus unzäh⸗ ligen Einzelereigniſſen die große Linie zu zeichnen, wie ſie ſich aus dem Aktenwerk ergibt. Klar und ſcharf wird hier der Nachweis geführt, daß die deutſche Vorkriegspolitik alles an⸗ dere denn eine zum Kriege treibende oder dieſes Treiben auch nur begünſtigende geweſen iſt. Neben dem Hiſtoriker und Forſcher kommt,— eine beſon⸗ dere Note des Buches— auch der Menſch zur Geltung, neben der kühlen, nüchternen Tatſachenfeſtſtellung das tiefere Empfinden, der Drang zum Verſtehen der Charaktereigen⸗ ſchaften, des Seelenlebens der in dem Drama handelnden Hauptperſonen. Nicht etwa, um ſie von Fehlern, Irrtümern, Unterlaſſungen freizuſprechen. Im Gegenteil! Gerade dieſe nicht nur im Geſchichtlichen haftende, ſondern auch ins Pſycho⸗ logiſche und Phyſiologiſche eindringende Unterſuchung gibt dem Verfaſſer bei aller Nachſicht Gelegenheit zu ſcharfer Kritik menſchlicher Schwäche, denen zu verfallen verantwort⸗ lichen Führern einer Nation nicht geſtattet ſein darf. Nament⸗ lich nicht jenen Staatsmännern des„neuen Kurſes“, die in Verkennung der tatſächlichen Verhältniſſe, in falſcher Ein⸗ ſchätzung der die Weltpolitik bewegenden Kräfte das„Erbe Bismarcks“ ſchlecht verwalteten und Deutſchlan nach dem Ab⸗ treten des großen Kanzlers mit gerabezu beängſtigender Schnelligkeit aus ſeiner Macht— und damit friedengebieten⸗ den Stellung in eine hoffnungsloſe Iſolierung hineinführten, aus der die auf eine Aenderung der Karte Europas hinzie⸗ lende gegneriſche Mächtegruppe immer wieder neue Trieb⸗ kräfte ſammelte. Unentrinnbares Schickſal! iſt man verſucht auszurufen, wenn man lieſt, wie dieſe Diplomaten ſtets in dem Beſtreben, ihrem Volke den zu ſeinem Aufſchwunge er⸗ forderlichen Frieden zu erhalten, es vor jeder gefahrdrohenden Bindung zu ſchützen, das Bollwerk Bismarcks zerfallen ließen und mit einer nur den unmittelbaren Erforderniſſen genügen⸗ den„Politik der freien Hand“ immer mehr in die von ihren Gegnern gewollte Lage hineingerieten, aus der es dann im Sommer 1914 kein Entweſchen mehr gab. Dieſe mit größtem Raffinement ins Werk geſetzte Politik der Ententediplomaten ſchildert Stieve an Hand zahlreicher freiwilliger und unfrei⸗ williger Zeugniſſe aus den anderen Lagern, die er in treff⸗ ſeht Verbindung mit den deutſchen Akten zu bringen ver⸗ eht. So iſt ſein Buch ein Dokument deutſcher Friedensliebe und deutſchen Friedenswillen, ein geiſtiges Rüſtzeug im Kampf gegen das Verſailler Schuldurteil, der durch den Ab⸗ ſchluß des großen Aktenwerkes in ein entſcheidendes Stadium getreten iſt. Wer ſich aus Mangel an Zeit oder Geld nicht mit deſſen Studium befaſſen kann, dem iſt hier ein ausgezeichneter Behelf gegeben, ſich mit der großen Linie vertraut zu machen, wie ſie ſich durch das wilde Geſtrüpp von Tauſenden und Abertauſenden von Urkunden hindurchzieht. Die wichtigſten unter ihnen, die politiſchen und militäriſchen Verträge beider Mächtegruppen ſind im Anhang abgedruckt. Aus ihnen allein ſchon, aus den mit ihnen verbundenen Zielen läßt ſich er⸗ kennen, auf welcher Seite der ſtärkere Wille und damit die —98 Verantwortung für den Ausbruch der Weltkataſtrophe ag. *) Ein Handͤbuch zur Vorgeſchichte des Weltkrieges mit den wichtigſten Dokumenten und drei Karten von Friedrich Stieve, Verlag für Kulturpolitik, Berlin. Die ſächſiſche Veamtenbelhilſe bewilligt Der Sächſiſche Landtag nahm am Dienstag ein Geſetz an, das eine Zwiſchenregelung für die Beſoldung der ſächſiſchen Staatsbeamten trifft. Danach erhalten die Beamten in den Gruppen—4 40 v.., in den Gruppen—6 30 v.., in den Gruppen—9 25 v. H. und ſchließlich in den höchſten Gruppen beihilfe als einmalige Unterſtützung. Die höchſte Beihilfe be⸗ trägt 200 A. Der Landtag bewilligte ferner 500 000%/ als ſchloß de 1 17 755 9216 ie und be⸗ Oß, den Staatsbeitrag für die Leipziger Meſſe um 100 000% auf 200 000 ¼/ zu erhöhen. Seltſame Todesprophezeiungen „Es hat zu allen Zeiten Menſchen gegeben, die, ohne jeg⸗ ichen Anlaß, ohne krank zu ſein oder vor einer gefährlichen Unternehmung zu ſtehen, plötzlich, aus einem tiefen Wiſſen heraus, für das auch heute noch die Wiſſenſchaft keinerlei Er⸗ klärung beizubringen vermag, Tag und genaue Stunde ihres erorfagerben Todes vorgusſagten— eine Prophezeiung, die dann auch prompt eingetroffen iſt. Wir enthalten uns Hhier jeder Stellungnahme zu dieſem Problem, das abſolut micht in jedem Falle ein okultes zu ſein braucht— man muß ſich nur vor dem Denkfehler hüten, das eigene Bewußtſein für ein einheitliches Gebilde zu halten, während es doch ver⸗ mutlich mit anderen, noch unbekannten Zentren irgendwie in mehr oder weniger inniger Verbindung ſteht—, ſondern be⸗ uns darauf, einige prägnante Beiſpiele von der Bexechtigung von Todesprophezeiungen beizubringen, wie ſie der holländiſche Forſcher Dr. Reddingius in der Zeitſchrift für Parapfſychologie mitteilt. Bei dem erſten mitgeteilten Fall handelt es ſich um einen älteren Mann, der eines Tages— es war am 21. Oktober— plötzlich aus heiterem Himmel heraus ſeine erſchreckte Familie mit der präziſen Nachricht überraſchte, daß er binnen zehn Tagen, alſo am 31. Oktober, genau um Mitternacht ſterben und in ein beſſeres Inſeits eingehen werde, Keinerlei Krank⸗ heit war an ihm bemerkbar— im Gegenteil, der Mann fühlte ch wohl wie immer. Dennoch waren ſeine Angehöbrigen be⸗ greiflicherweiſe beſorgt, weil ſie annahmen, er verheimliche 5 ihnen irgend ein verborgenes Leiden. Sie riefen deshalb einen Arzt zu Hilfe. Willig, wenn auch überlegen lächelnd, ließ ſich der Mann jegliche Unterſuchung gefallen. Tatſächlich vermochte der Arzt abſolut nichts feſtzuſtellen, außer einer ſtarken Abmagerung, die aber mit keinerlei organiſchem Leiden in urſächlicher Ver⸗ bindung ſtand; zumal das Herz war bemerkenswert geſund. 5 Arzt berubigte denn auch die Familie und deutete an, daß es ſich ſcheinbar nur um die unbegründete Grille eines alten Mannes handle, der weiter keine Bedeutung beizu⸗ legen ſei. Die Tage vergingen— nichts geſchah. Selbſt der 30. Ok⸗ tober verlief noch ohne jeden Zwiſchenfall. Als aber am merzen in der Uinken Seite. Der ernent herzugezogene Arzt ſtellte zu ſeinem Erſtaunen eine beginnende Lungenentzündung feſt. Raſch verſchlimmerte 15 der Zuſtand des Patienten, der im übrigen ſtets bei klarem Bewußtſein blieb; das Fieber erkletterte am Abend die erſchreckende Höhe von über 40 Grad. Gegen halb zwölf Uhr fragte der Mann ſeine Frau, wie ſpät es ſei. Im Gedenken an ſeine Prophezeiung teilte ihm die Frau mit, daß es bereits zwei Uhr ſek. Aber der Mann winkte, indem er ſich mühſam zu einem Lächeln zwang, ab und behauptete, das könne keineswegs ſtimmen, da er ja noch lebe und um Mitternacht, ohne Todeskampf, ſanft hin⸗ überſchlummern werde. Die Stunde, da ſich ſein Heimgang vollenden gollte, kam. Genau um Mitternacht drehte er ſich zur Seite, hob mühſam die Hand und wies auf die Uhr— dann ſank ihm der Arm 4 85 6 5 ſtieß einen tiefen, befriedigten Seufzer aus— und verſchied.— Ein noch prägnanterer Fall iſt der folgende, bei dem es ſich um einen neununddreißigjährigen, leicht an Gelenk⸗ rheumatismus erkrankten Manne handelt, welche Krankheit ſich allerdings rapid verſchlimmerte. Am fünfzehnten Krank⸗ heitstag waren die meiſten Gelenke geſchwollen und ſehr ſchmerzhaft. Der Patient hatte hohes Fieber. Aber am nächſten Morgen fand der Arzt wunderbarerweiſe den Mann völlig fleberfret und bereits in den Kleidern. Als er ſich von ſeinem Erſtaunen garnicht erholen konnte, erzählte ihm der Mann ganz munter, daß ihm in der Nacht der Geiſt ſeines verſtorbenen Vaters erſchienen ſei, ihn zur Beſeitigung aller Schmerzen leicht angerührt und ihm verkündet habe, daß er ihn—5 am gleichen Tage um neun Uhr abends zu ſich holen werde. Was wunder, daß der Arzt dieſer phantaſtiſchen Mittei⸗ lung keinen Glauben beimaß, ſondern einfach an Geneſung glaubte, zumal der Patient zu Mittag ſogar ein Beefſteak und Kartoffeln verlangte, was ihm bewilligt wurde, da er voll⸗ kommen fieberfrei war. Um acht Uhr abends ſtellte ſich dann der Arzt abermals ein. Der Patient und ſeine ganze Familie waren außer⸗ ordentlich fröhlich, man plauderte und lachte. Kurz vor neun Uhr brach der Mann in die Worte aus: „Die Stunde iſt gekommen.“ Er umarmte Frau und Geſchwiſter, legte ſich zu Bett, winkte noch ein letztes Lebewohl— und rührte ſich nicht mehr. Auch ſeine Prophezeiung war pünktlich auf die Minute eingetroffen. 55 20 p. H. des Juligehaltes zuzüglich einer Frauen⸗ und Kinder⸗ 0 Ein franzöſiſcher Poſtſkandal M Paris, 6. Jult.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Poſt⸗ miniſter Kokanowſky beantragt gegen die Poſtdirektion des Seine⸗Departements eine Unterſuchung einzuleiten, um die Beamten ausfindig zu machen, die von ſämtlichen Briefen, die Major Byrd in Veyres ſur Meer nach Paris aufgegeben hate, die amerikaniſchen Briefmarken mit dem Bilde Lind⸗ berghs abgeriſſen, ſogar die Briefe geöffnet und teilweiſe aus⸗ geplündert hatten. Sogar von den an den amerikaniſchen Militärattaché in Paris, General Dumont, gerichteten Briefen Byrds wurden die Marken abgeriſſen, der Umſchlag geöffnet und nachher mit Papierſtreifen zuſammengeklebt, die den Auf⸗ druck der Pariſer Hauptpoſt tragen. Der Skandal dürfte noch weitere Kreiſe ziehen, denn man vermutet die Komplizität hoher Poſtbeamter mit Briefmarkenhändlern. Eine finniſche Anregung beim Völkerbund Ein Schreiben der finniſchen Regierung vom 15. Juni wird ſoeben vom Generalſekretariat des Völkerbundes ver⸗ öffentlicht. In dieſem Schreiben macht die finniſche Regierung auf die Schwierigkeiten aufmerkſam, die ſich dem Abſchluß von Locarnoverträgen mit Nichtmitgliedern des Völker⸗ bundes entgegenſtellen, die keinerlei Mitwirkung des Völker⸗ bundes anerkennen wollen. Das finniſche Schreiben nennt zwar Rußland nicht, aber es iſt klar, daß die finniſche Re⸗ gierung ſich auf Sowjetrußland bezieht. Finnland regt an, diejenigen Völkerbundsmitglieder, die ſich in ähnlicher Lage wie Finnland befinden und bereit ſind, Verpflichtungen zur Enthaltung von jedem Angriff einzugehen, ſollten ſich zuſam⸗ menſchließen. In dieſem Falle wäre dem Völkerbundsrat, ſagt die finniſche Regierung, die Beſtimmung des Angreifers und des Opfers bis zur näheren Unterſuchung erleichtert, die den Kern jeder Aktion des Völkerbunbes im Kriegsfille bilden müſſe. ere *Ne Letzte Melbungen Unfall eines Prinzen von Preußen Berlin, 6. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Prinz Friedrich Sigismund von Preußen, der am Sonntag am inter⸗ nationalen Reitturnier in Luzern teilnahm, hat im weiteren Verlauf des Turniers einen ſchweren Unfall erlitten. Aus unbekannter Urſache ſcheute plötzlich ſein Pferd und warf ihn ab. Der Prinz blieb am Steigbügel hängen und wurde von dem galoppierenden Pferde mitgeſchleift. Er wurde in ein Krankenhaus gebracht, wo die Aerzte bei der notwendigen Operation feſtſtellten, daß der Prinz 5 Rippenbrüche hatte und daß die Leber eingeriſſen iſt. Der Zuſtand des Verunglückten wird heute jedoch als durchaus zufriedenſtellend bezeichnet. Zum italieniſch⸗franzöſiſchen Zwiſchenfall — Paris, 6. Jult. Im Anſchluß an die Zwiſchenfälle an der italieniſch⸗franzöſiſchen Grenze hat das italieniſche Konſu⸗ lat in Chambery bekannt gegeben, daß jeder, der nach Italien reiſen wolle, mit einem Paß verſehen ſein müſſe und daß die Grenzpoſten Anweiſung hätten, heimliche Grenzüberſchrei⸗ tungen zu verhindern. Weiter teilte es mit, daß die ſeiner⸗ zeitigen Schießübungen auf dem Mont Cenis mehrere Tage vorher bekanntgegeben und der Räumungsbefehl durch An⸗ ſchlag zur Kenntnis gebracht worden ſei. Unfälle beim amerikaniſchen Nationalfeiertag — Paris, 6. Juli. Nach einem Telegramm der„Chicago Tribune“ aus New Vork haben ſich anläßlich des Unabhängig⸗ keitstages ſchwere Unfälle ereignet, wobei insgeſamt 20 Perſonen ums Leben kamen. Von dieſen ſind 12 ertrunken und 8 überfahren worden. Im italieniſchen Viertel in New York ereignete ſich eine heftige Exploſion durch eine weggeworfene Zigarette, die in einen mit Feuerwerkskörpern gefüllten Korb fiel. In einem anderen Stadtteil entſtand durch eine aus einem Hochbahnwagen abgefeuerte Rakete in einer alten Brauerei ein Brand, der einen Schaden von etwa Million Dollar verurſachte. —— Nachtrag zum lokalen Teil „ Zuſammenſtoß zwiſchen Laſtauto und Straßenbahn. Heute nachmittag kurz vor 3 Uhr ſtieß ein Straßenbahnwagen der Linie 16, von Feudenheim kommend, kurz vor der Halte⸗ ſtelle Schützenhaus mit einem Laſtauto zuſammen, wobei teſes umgeworfen wurde. Der Straßenbahnwagen, deſſen Führer ſofort ſtark bremſte, erlitt nur geringe Be⸗ ſchädigung. Auf dem Laſtauto ſaßen zwei Perſonen, die mit dem Schrecken davonkamen. Durch den Zuſammenſtoß wurde eine Verkehrsſtörung der Eelektriſchen auf der Strecke Mannheim—Feudenheim verurſacht,. Engliſcher Humor „Der ſchlichterne Eduard:„Ich kann Ihre Gedanken leſen, Fräulein Ruth.“— Die kecke Ruth:„Warum ſetzen Sie ſich dann ſo weit weg, Herr Eduardl“ „Als ich in Deinem Alter war“, ſagte der zornige Vater 85 ſeinem 6jährigen Sohn,„war ich froh, wenn ich trockenes rot zu eſſen hatte.“—„Da freuſt Du Dich wohl ſehr,“ er⸗ widerte der Junge,„daß Du jetzt bei uns leben darfſt?“ *. „Am Wolkenkratzer iſt eine Rieſenuhr angebracht. Der Minutenzeiger iſt drei Meter lang und wiegt vier Zentner. Als er gerade angebracht war, ſtand unten ein gewiſſer Sie⸗ benſohn und ſah zu, wie vier erwachſene Arbeiter ſich an den Zeiger hängten, um ihn feſt anzuſchrauben. Zenttmeter um Zenttmeter ſenkte ſich das Ungetüm. Stebenſohn ſchüttelte das Haupt und ſprach:„Unſinn, ſo was, im Zeitalter der Mechanik. Und auch nicht mal beſonders hübſch. Kann man denn die Männer nicht innen an⸗ bringen?“ Literatur * Weſtermanns ae e„Neue Heilmethoden“ be⸗ titelt ſich ein intereſſanter Aufſatz von Dr. Stephan Epſtein, Paris, im Juliheft. Es werden dort die füngſten Ergeb⸗ niſſe der Reiz⸗ und Choktherapie und der lokalen Schutz⸗ belt einzelner Organe und Gewebe(Lokovakzine) behan⸗ delt. Im Zuſammenhang damit wird auch das ſeit 1902 be⸗ kannte Phänomen der Anaphylaxie erklärt. Beſonders inter⸗ eſſant iſt die Schilderung der Verſuche von Prof. Dr. Atexander Besredka vom Partſer Paſteur⸗Inſtitut mit ihren überraſchen⸗ den Ergebniſſen und die Darſtellung ſeiner Theorien. Es lohnt, dieſen Aufſatz in dem reichhaltigen Heft nachzuleſen. Das Felt enthält außerdem einen reizend illuſtierten Artikel über die n e ee e den jede Mutter 0 leſen ſollte. Ein man von Karl Friedrich Kurz,„Die goldene Woge“, verſchiedene Novellen bekannter Schriftſteller, ein Künſtleraufſatz von Johannes Schlaf über den bekannten Holzſchneider und Radierer Walther Klemm, Artikel über Wochenend⸗Häuſer, über die Magdeburger Theaterausſtellung, über Pariſer Caféhäuſer, alle mit vielen, zum großen Teil ſarbigen Bildern, geben wiederum einen Beweis von der Reichhaltigkeit dieſer ſchönen Zeitſchrift. 75 95 ⸗ rree eeerne NWr r ne n e un b u u un„ rrrr 0 Mittwoch, den 8. Julf 1927 Neue Maunheimer Zeitung[Abend⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 306 Der Gingko-Vaum im Augarten zu Mannheim Vor den Toren Mannheims lagen einmal die ſchönſten Gärten. Wie ein Märchen klingts:„Es war einmal!“ Auch dort, wo heute die Häuſer der Baublöcke zwiſchen der Au⸗ gartenſtraße und Rheinhäuſerſtraße liegen, boten weite Gartenanlagen Gelegenheit zu den ſchönſten Spazier⸗ gängen. War doch noch Ende der letzten Jahre des noch gar nicht lange zur Neige gegangenen Jahrhunderts am Anfang der Augartenſtraße zur Rechten ein großes Gartengelände ge⸗ legen, der Gemüſezucht dienend, aber da drinnen hatten ſich noch manche Fremdlinge aus früheren Zeiten verſteckt, an denen man ſich freute, wenn man dort vorüberkam. Auf jenem Gelände dehnte ſich vor 100 Jahren und noch früher der botaniſche Garten aus, als Beſitzſtand der kurfürſt⸗ lichen Akademie in Mannheim mit einem Exemplar des ſeltenen Gngkobaumes. Im Schloßgarten zu Heidel⸗ berg finden ſich mehrere dieſer ſeltenen ausländiſchen Bäume, berühmt geworden durch Goethe in ſeinem Buch„Suleika“, wie wir unten ſehen werden. Uns intereſſiert der Gingko biloba des Mann⸗ heimer Augartens, für deſſen Erhaltung als Natur⸗ merkwürdigkeit der Hofrat Kilian im Unterhaltungsblatt des„Mannheimer Journals“ in Nr. 128 vom Jahre 1850 ſo kräftig eingetreten iſt. Er ſchreibt:„Von dieſem japaniſchen Baum findet ſich in dem Augarten, dem ehemaligen botani⸗ ſchen Garten der Kaiſershütte gegenüber, ein ſelten ausge⸗ zeichnetes Exemplar. Die ungewöhnlichen Formen und die eigentümliche Färbung des Laubes laſſen ihn ſchon aus der Ferne als einen Frembdling, als einen exotiſchen Baum, er⸗ kennen. Der Baum war im Frühjahr 1782 als ein federkiel⸗ dickes, drei Meter hohes Stämmchen um den Preis von 10 b⸗ Gulden in Holland angekauft und hier angepflanzt worden. Da nun der Gingko in dem Linnsſchen Syſtem von 1763 noch nicht vorkommt und der Name zum erſtenmal 1771 genannt wird, ſo war das Mannheimer Exemplar eines der älteſten. Schon im erſten Jahr ſtand er mehrere Tage unter Waſſer, im zweiten Winter beſtand er die ſtrengſte Kälte bis 24 Grad und anhaltende Ueberſchwemmung, ebenſo auch 1789 und 1795. Im Herbſt 1804, alſo im Alter von 24 Jahren, hatte der Stamm einen Meter im Umfang. Er blüht ſeit dieſer Zeit regelmäßig, hat aber nur männliche Blüten und kann keine Früchte bringen. Im Jahre 1850 hate der Stamm am Fuß einen Umfang von faſt 3 Meter. Mit dem Wegzug der Akademie war der Garten in Privathände übergegangen; der Beſitzer Bracher aber betreut den ſeltenen Baum.“ Verſchwunden die Gärten, verſchwunden der Baum, der deshalb beſonders merkwürdig war und das Intereſſe der Gelehrten erregte, weil in ſeiner Art der letzte Vertreter einer vor Jahrtauſenden reichen Gatung der Ginkoazeen zu er⸗ blicken iſt. Sie waren in vielen Gatungen und Arten von der Kohlenperiode bis zum Tertiär beſonders im Jura über die ganze Erde verbreitet. Wer ſich für den Gingkobaum inter⸗ eſſiert, ſchon der eigenartigen Geſtalt ſeiner Blätter wegen, dem ſei verraten, daß links am Eingang zum Wirt⸗ ſchaftsgarten der Heidelberger Schloßwirt⸗ ſchaft(auf dem Weg nach der Scheffelterraſſe) ein ſolcher Baum ſteht, auch in der Nähe des kleinen Weihers findet ſich ein Vertreter. Dieſes pflanzengeſchichtlich merkwürdige Ge⸗ hölz als letzter Beſtand eines vor Millionen von Jahren artenreichen Geſchlechts beſitzt merkwürdige Blätter, die auf den Zweigen zu drei und fünf verteilt, fächerförmig, oben ein oder mehreremal eingeſchnitten ſind. Der Gingkobaum nimmt eine Zwiſchenſtellung zwiſchen den Farnen und den Nadel⸗ hölzern ein; ſeine männlichen Blüten ſtehen in Kätzchen, die zu zweien ſtehenden weiblichen Blüten ſind gelb. Gingko iſt zu überſetzen mit„Silberaprikoſe“, ein Wort, das uns an japaniſche Bezeichnungen erinnert, und tatſächlich ſtammt das Wort aus dem Japaniſchen. Das Fleiſch der ovalen, gelb⸗ lichen Steinfrucht beſitzt einen ſtarken butterſäuerlichen Ge⸗ ſchmack und iſt für uns nicht wohlſchmeckend. Die Chineſen und Japaner dagegen ſind auf den Kern ſehr erpicht, den ſie wie Kaſtanien röſten. In den genannten Ländern dient der Baum als Schmuck der Tempelhaine und Grabſtätten; bei einem Stammumfang bis zu 13 Meter erreicht er ein Alter von 2000—3000 Jahren. Ehedere mag ein ſtärkerer Baum im Heidelberger Schloßgarten als der heutige Goethe zu ſeinen etrachtungen geführt haben. In dem Buch Suleika ſchreibt der Dichter: Dieſes Baums Blatt, der von Oſten 89 Meinem Garten anvertraut, Gibt geheimen Sinn zu koſten, Wie's den Wiſſenden erbaut. Iſt es ein lebendig Weſen, Das ſich in ſich ſelbſt getrennt? Sind es zwei, die ſich erleſen, Daß man ſie als eines kennt? Solche Fragen zu erwidern, Fand ich wohl den rechten Sinn; Fühlſt du nicht an meinen Liedern, Daß ich eins und doppelt bin? S. J. Gund. Stäoͤtiſche Nachrichten Neue Wege zur Verminderung der Wohnungsnot Zu dem in der Abendausgabe Nr. 298 vom 1. Juli er⸗ ſchienenenArtikel„Neue Wege zur Verminderung der Wohnungsnot“ von Dr. Apt, Berlin⸗Neukölln, wird uns geſchrieben, daß der empfohlene Vorſchlag nicht ſo ohne weiteres durchführbar iſt. Hauptſächlich iſt nicht anzunehmen, daß das Baukapital auf anderem Wege als dem jetzigen beſchafft werden kann. Selbſt wenn bei den Hypothekenbanken und ſonſtwo die annähernde Kapitalbereitſchaft vorläge, wie ſie durch die Gebäudeſonderſteuer vorhanden iſt, würde die Verzinſung die jetzige hohe Neumiete noch beträchtlich erhöhen, ſo daß die Mieteſpanne ſich noch erweitern müßte. Aber ganz abgeſehen hiervon wird von keiner Geldſeite her, die der Er⸗ werbswirtſchaft angehört, Baukapital hergegeben werden, auf⸗ grund der Rentabilität eines Hauſes. wie ſolche durch die un⸗ geſund hohen Neumieten in Verbindung mit dem vorgeſchla⸗ genen Mietezuſchuß des Staates aus der Gebäudeſonderſteuer, geſchaffen würde. Hypothekenkapital hat ſeine ernſte u. weſent⸗ liche Sicherungsbaſis in dem dinglichen Dauerwert des Obfjektes, die durch eine problematiſche Rentabilitäts⸗ garantie nicht erſetzt werden kann. Ein Neubau, der heute 100 000/ koſtet, iſt mit einer Ueberteuerung von 30 bis 40 000/ belaſtet und wenn dieſer Betrag auch noch ſo gut zinslich gedeckt iſt durch die aus dem Zwange der Not ge⸗ borenen hohen Mieten und durch langjährige geſetzliche Rege⸗ lung der Gebäudeſonderſteuer, eine dingliche Wertbaſis für hypothekariſche Beleihung bildet er nicht. Hierbei iſt es gleich, ob die Ueberteuerung von der Produktionsſeite oder von der Kapitalſeite her kommt; die Bauüberteuerung findet kezne entſprechende Wertparallele in dem Objekt als Dauer⸗ erſcheinung. Im Rahmen unſerer heutigen Verhältniſſe iſt der heutige Weg des Wohnungsbauzuſchuſſes, wenn auch nicht vollkommen gemeinnützig, ſo doch wohnungſchaffend, produktiv und werbend. Werden über kurz oder lang die Wertan⸗ gleichungen in der Wirtſchaft ſich vollziehen, dann wird die Ueberteuerungsquante kompenſiert werden müſſen und dieſer Vorgang iſt durch den jetzigen Weg der Verwendung der Son⸗ derſteuer offen gelaſſen, ſo daß er ſich ohne Komplikationen beſchreiten läßt. Dann iſt es immer noch Zeit, den jetzigen Leihkapitalzuſchuß des Staates nach und nach An⸗ gleichungserfordernis in„à konds perdu“ umzuwaudeln. Der vorgeſchlagene Weg des ſofortigen und direkten„à konds perdu-Zuſchuſſes“ hat ſeinen grundſätzlichen Mangel in der Beleihungs⸗Wertkonſtante und außerdem iſt nicht zu erwarten, daß er die jetzige Wohnungsbeſchaffung in zehn⸗ facher Steigerung ablöſen könnte. Denn der vorgeſchlagene jährliche Mietezuſchuß muß immerhin als eine dubioſe oder doch unzulängliche Sicherung angeſehen werden, die den Trieb zum Wohnungsbau nicht kräftig fördern dürfte. Im Uebrigen iſt der gemachte Vorſchlag zu problematiſch und ent⸗ ſpricht nicht den guten Grundſätzen, die auch in Fällen der Not nicht aus dem Auge verloren werden dürfen. Ernſt Gerhardt, Bücherreviſor. * Turnkurs für Lehrerinnen an der Landesturnanſtalt Karlsruhe. In der Zeit vom 5. September bis mit 1. Oktober 1927 wird an der Landesturnanſtalt in Karlsruhe ein vier⸗ wöchentlicher Turnkurs für Lehrerinnen aller Schul⸗ gattungen abgehalten. Die Anmeldungen hierzu ſind ſpäteſtens bis 15. Juli ds. Is. beim Miniſterium einzureichen. * Ueberfahren und getötet. Geſtern vormittag kurz nach 11 Uhr wurde in Ludwigshafen am Fuße des nörbdlichen Brückenaufgangs bei der Einmündung in die Ludwigſtraße die in Richtung Bahnhof durch die Ludwigſtraße radfahrende 46 Jahre alte Ehefrau Helene Durſt von Mannheim von einem aus Richtung Mannheim kommenden und in Rich⸗ tung Dammſtraße in die Ludwigſtraße einbiegenden mit Be⸗ triebsſtoff beladenen Ludwigshafener Laſtauto überfahren und ſo ſchwer verletzt, daß ſie auf dem Transport nach dem Krankenhaus verſtarb. Der Unfall dürfte nach den bisherigen Feſtſtel⸗ lungen dadurch entſtanden ſein, daß an dem Auto vermutlich die Bremſe verſagte, wodurch der Führer gezwungen war, einem anderen Auto links auszubiegen, wobei dann die auf der rechten Straßenſeite daherkommende Radfahrerin über⸗ rannt wurde. * In das Allgemeine Krankenhaus wurden eingeliefert: ein 20 Jahre alter Taglöhner, der bei Erdarbeiten auf dem Flugplatz zwiſchen zwei Rollwagen gekommen war und den linken Unterarm gebrochen hatte, ein 21 Jahre alter Monteur, der beim Arbeiten in H 7 durch ein Loch vom 3. in den 1. Stock gefallen war und ſich eine Prellung der Wirbelſäule zugezogen hatte und ein 20 Jahre alter Packer, der beim Aufſteigen auf ein Motorrad zu Fall kam und ſich am Knie verletzte. ——— Schwere Brandwunden. Zu der in unſerer Mittags⸗ ausgabe gebrachten Notiz über die ſchwere Brandver⸗ letzung eines 11jährigen Mädchens wird uns noch fol⸗ gendes mitgeteilt: Die 11jährige Tochter des Arbeiters Kleiner in Mannheim⸗Sandhofen an der ehemaligen Luft⸗ ſchifferkaſerne war zur Unterſtützung ihrer Mutter, die in nächſter Zeit Familienzuwachs entgegenſieht, damit beſchäftigt, dem von der Arbeit heimkehrenden Vater das Mittag⸗ eſſen zu bereiten. Dabei kam es mit ſeinem leichten Kleide der Feuerung zu nahe, ſtand plötzlich in hellen Flammen und erlitt qualvolle Wunden am Unter⸗ leib, Bruſt und Hals, ſo daß die Ueberführung in ſchwer⸗ verletztem Zuſtande in das ſtädt. Krankenhaus erfolgen mußte. * Von der Rheinfahndungspolizei. Aus dem Tätigkeits⸗ bericht der Rheinfahndungspolizei entnehmen wir, daß in der Zeit vom 1. 4. bis 30.., 87 Perſonen wegen verſchiedener ſtrafbarer Handlungen zur Anzeige gelangten, darunter ſolche wegen Diebſtahls, Zuwiderhandlung gegen die Rhein⸗ ſchiffahrts⸗ und Hafenpolizeiordnung und Uebertretung waſſer⸗ und fiſchereipolizeilicher Vorſchriften. Im Streifendienſt an Land und mit Boot wurden 29 Perſonen feſtgenommen, die teils bei ſtrafbaren Handlungen betreten und vorgeführt dieſen vorzuführen waren. 1046 Erſuchen hieſiger und aus⸗ wärtiger Behörden(Gerichte, Staatsanwalten, Polizei⸗ und Verwaltungsbehörden) wurden erledigt. Auf Grund der Fahndungsliſten der Zentralfahndungsſtelle für den Rhein wurden 13 Perſonen ermittelt. Veranſtaltungen Filmvorführung des Caritasverbandes. Wegen ſtarken Andrangs zu den Vorſtellungen wird der Film„Die Tat des Abbé Montmoulin“ bis Donnerstag abend verlängert. Vereinsnachrichten Jahresverſammlung der Ortsgruppe Mannheim der deutſchen Geſellſchaft zur Bekämpfung der Geſchlechts⸗ Krankheiten „Die von Herrn Medizinalrat Dr. Zix geleitete Mit⸗ gliederverſammlung nahm den durch Dr. Oö beerſtat⸗ teten Jahresbericht entgegen, der wiederum von der in⸗ tenſiven Arbeit der Ortsgruppe Zeugnis ablegte. Die Be⸗ ratungsſtelle für Geſchlechtskranke im alten Kranken⸗ hauſe, die im Okt. letzt. Is. eröffnet wurde, efreut ſich einer zunehmenden Inanſpruchnahme. Durch die Fachärzte für Ge⸗ ſchlechtskrankheiten wurde, wie in früh. Jahren, eine ſich über 2 Monate erſtreckende Statiſtik der Geſchlechtskrankheiten bei⸗ Männern durchgeführt, die in dankenswerter Weiſe von dem ſtädtiſchen ſtatiſtiſchen Amt bearbeitet wurde. Aufklärungs⸗ vorträge wurden für die Abiturienten der Mittelſchulen und für die Mitglieder der Allgemeinen Ortskrankenkaſſe, ſowie im Rahmen der Reichsgeſundheitswoche durch die Herren Dr. Lux, Prof. Autenrieth, Dr. Lion und Dr. Dahmann gehalten. Endlich wurde die Errichtung eines Hygie⸗ niſchen Muſeums hier ins Auge gefaßt und die erſten Schritte zur Ausführung dieſes Planes in die Wege geleitet. Der Kaſſenbericht wurde von Dir. Biſchmann erſtattet, dem nach Rechnungsprüfung Entlaſtung unter dem Ausdruck des Dankes erteilt wurde. Die Mitgliederzahl betrug 122. Die ſtatutenmäßig notwendige Neuwahl des Vorſtandes er⸗ gab die Wiederwahl des Med.⸗Rats Dr. Zix, Bürgermeiſter Böttger, Fachärzte Dr. Löb und Dr. Lion,. Verwal⸗ tungsdirektor B iſchmann, Polizeidirektor Dr. Bader, Geheimrat Dr. Sickinger, Apothekenbeſitzer Schellen⸗ berg. Schließlich gab der Entwurf des neuen Geſetzes zur Bekämpfung der Geſchlechtskrankheiten Veranlaſſung zu einer angeregten Ausſprache. Mit einem Dank an die Preſſe für deren ſtets wertvolle Mitarbeit und der Aufforderung zur Werbung neuer Mitglieder ſchloß der Vorſitzende die Ver⸗ ſammlung. * Das Steriliſieren im Gasbackofen ohne Waſſer. Dieſe ſowohl einfache und raſche, wie auch billige und bequeme Art des Steriliſierens ſollte jede Hausfrau beachten. Wie es ge⸗ macht wird? Einfach: Das Kuchenblech wird mit dem erhöhten Rand nach unten auf den Boden des Gasbackofens eingeſcho⸗ ben und fingerdick mit angefeuchtetem Zeitungspapier belegt; hierauf ſtellt man die wie üblich gefüllten und mit der Spange geſchloſſenen Gläſer, wobet zu beachten iſt, daß ſich dieſe nicht berühren. Das Gas wird nun angezündet und die Flamme auf„klein“ geſtellt. Raſch: Schon nach—2 Stunde, je nach Art der Früchte, iſt der Steriliſierungsprozeß beendet. Billig: Es wird recht wenig Gas gebraucht durch die klein geſtellte Flamme. Auch das ſtundenlange Erwärmen der ſonſt benötigten großen Waſſermenge flamme fällt hier gänzlich weg. Bequem: Das Hantieren mit dem ſchweren waſſergefüllten Keſſel fällt weg. Die Hausfrau hat nicht mehr unter der großen Wärme⸗ und Dampfentwick⸗ lung des Steriliſierappartes zu leiden, was beſonders an Sommertagen das Steriliſieren zur Qual machte. Freiburger Brief Der Sommer iſt laut Kalender da. Abgeſehen von den geradezu tropiſch⸗feuchtwarmen Mittagsſtunden und den täg⸗ lich zahlreicher werdenden Fremden deutet allerdings nichts auf dieſen Umſtand hin. Die mit irgendeinem der nielen Wetterleiden Behafteten, und deren ſind viele, befinden ſich in einem Zuſtande beſonderer Gereiztheit und geben dem an ſich ſchon nervöſen Freiburger Treiben ein noch nervöſeres Gepräge. Wer die Kaiſerſtraße hinabgeht, der wird über die von keiner Großſtadt zu überbietende Turbulenz erſtaunen. Es giht wohl auch keine Stadt, die ein derartiges Optimum an Verkehrsunfällen aufzuweiſen hat wie Freiburg. Gerade der Fußgänger will ſich in den modernen Verkehr nicht ſchicken. 9 0 macht Freiburg alle Anſtrengungen, Fremdenſtadt zu erden. Die Villa Baſualdo, eine der ſchönſten Beſitzungen am Schloßberg, iſt in die Hände Barmherziger Brüder überge⸗ gangen, die hier eine Kneipp⸗Kuranſtalt einrichten wollen. Seit Monaten(Jahren?) diskutiert man eifrig das Problem: Schauinsland⸗ oder Wieſentalbahn. Die einen ſagen: Frei⸗ burg als werdende Fremdenſtadt habe unbedingt eine Seil⸗ ſchwebebahn auf den Schauinsland nötig. Die anderen rufen: Das Wieſental müſſe er⸗ und an Freiburg durch eine Schmal⸗ ſpurbahn über oder durch den Notſchrei angeſchloſſen werden. reiburg ſei der präſumtive Waren⸗Umſchlagsplatz ſür den Schwarzwald, ſei ſeine natürliche Hauptſtadt. Daneben ſind die Pläne des Bahnhofsumbaus ein erhebliches Stück geför⸗ dert worden. Die Stadt beginnt jetzt mit den auf ſie ent⸗ fallenden Arbeiten der Straßenverlegungen, insbeſondere mit der Verlegung der Baſeler Landſtraße. Ebenſo werden von ſeiten der Bahn die Arbeiten der Verlegung der Höllental⸗ bahn weitergefährt. Rechnet man dazu noch die äußerſt lebhafte private und kommunale Bautätigkeit, ſo ergibt ſich das erfreuliche Bild, daß kaum eine Straße oder einen Platz ohne Bauſtelle. Reſtaurationsarbeiten ſind zwar meiſt auf Geſchäftshäuſer be⸗ ſchränkt. Dafür macht aber der Wohnhaus⸗Neubau erhebliche Fortſchritte. Von einer Wohnungsnot wird am Ende des ahres wohl keine Rede mehr ſein. Erfreulicherweiſe hat ſich die Zahl der privaten Bauherrn beſonders vermehrt. Der Anteil der öffentlichen Hand überwiegt doch noch, insbeſondere, wenn man bedenkt, daß der größte Teil der privaten Bauten uur mit Hilfe der Hauszinsſteuer⸗Hypotheken ermöglicht wird. Ein für die freie Wirtſchaft höchſt unerfreulicher Zuſtand, der hoffentlich bald geändert wird. Das Freiburger Theater hat ein Jahr ruhiger Ent⸗ wicklung hinter ſich, mit Leiſtungen beſonders auf dem Ge⸗ biete der Oper, die unter dem Triumvirat Lindemann—Had⸗ wiger—Schneider manche Perle bot. Die leichte Zerfahren⸗ heit im Schauſpiel, dem eine ſo ſtarke Hand wie ſie die Oper hat, leider fehlt, wird ſicherlich noch abgeſtellt werden können. Die Veränderungen am Ende der Spielzeit ſind gering. Die Oper muß zwei ihrer Beſten ziehen laſſen, Frau von Lemheny und Herrn Jank⸗Hoffmann, die an Staatstheater engagiert wurden. Im Schauſpiel bedeutet der Weggang des Herrn Schwark einen Verluſt, während die beiden andern Mitglie⸗ der ſich eigentlich nicht recht in das Enſemble hineinfinden konnten. Wie es um die finanzielle Seite beſtellt iſt, wird ja die Beratung des Freiburger Voranſchlages im Juli ergeben. Der Dichter der„Seeſchlacht“, Reinhard Goering, der hier in beſcheidenen Verhältniſſen lebt, zeigte ſich Freiburger literariſchen Kreiſen, die mit Spannung der Vorleſung des Dramas folgten, als deſſen Interpret ſich der Schauſpieler Joſef Stauder vom Stadttheater glänzend bewährte. Eine 1927 hier entſtandene Novelle, die der Dichter ſelbſt las, zeigte, daß er die Kriſe, in der er ſich befand, noch nicht ganz überwunden hat. Gt. ———— Theater und Mufek Fritz Volbach:„Die Mette von Marienburg“. Unſer H..⸗Mitarbeiter ſchreibt uns aus Nürnberg: Fritz Volbach hatte ſeine neueſte groß angelegte Chorſchöpfung „Die Mette von Marienburg“, deren Text auf Dahns Dichtung fußt, jedoch chormäßig ſehr frei bearbeitet iſt, dem Vorſitzenden des Deutſchen Sängerbundes, Friedrich Liſt, ge⸗ widmet und die Uraufführung des Werkes für die 1. Nürnberger Sängerwoche zur Verfügung geſtellt. 600 Sänger, der geſamte Nürnberger Lehrergeſangverein und zahlreiche Mitglieder anderer Nürnberger Bundesvereine, ſo⸗ dann ein Knabenchor von etwa 200 Stimmen und endlich das ſtädtiſche Orcheſter waren die Interpreten dieſes gewaltigen, dramatiſch geſteigerten, ganz ungemein wirkſamen Chor⸗ werkes, deſſen Aufführungsdauer etwa 35 Minuten beträgt. Muſikdirektor Fritz Binder, der fränkiſche Bundeschormeiſter, dirigierte mit Wucht und Intenſität Volbachs auch textlich ban⸗ nendes Werk, das durchaus nicht überſteigert, dennoch recht modern anmutet. Wenn auch manchmal die Uebergänge nicht durchgearbeitet ſind und der Wechſel der Soloparts, um die ſich Lena Wagner⸗Mitterer(Sopran) und Andrs Kreuchauf⸗ Bamberg(Tenor) mühten, und der ſpontan am Schluſſe ſogar auch von Seiten der Sänger ſelbſt einſetzte, welch tiefe Ein⸗ drücke dies Chorwerk auslöſte, das umrahmt vom Weihnachts⸗ choral der fundierenden Kinderſtimmen mit ſicherer Plaſtik die Liebeshandlung, dann die Flucht und den Heldentod des Ritters Stauf ſchildert. Es iſt gar ſehr zu wünſchen, daß Fritz Volbachs„Mette von Marienburg“ noch oft bei großen Sängerfeſten, an denen die entſprechenden Chormaſſen ver⸗ fügbar ſind, erklingen möge; iſt es doch ein Werk, das durch⸗ aus den Zielen der Nürnberger Sängerwochen entſpricht: Ab⸗ kehr von der aurüchigen Liedertafelei, Hebung der Männer⸗ chorliteratur und der Männerchorkunſt! „TDell“ in Oetigheim. Die von Pfarrer Sater geſchickt und routiniert geleitete Naturbühne in Oetigheim bei „Tell“ zweifellos große Verdienſte um die Volksbildung im weiteſten Sinn. Einfachſten Kreiſen, die in ſolcher Zahl gewiß hier Schiller in einer Form geboten, die ihrer perſönlichen An⸗ ſchauung und Auffaſſungskraft durchaus angemeſſen iſt. In einer Form, die auf ſo hoher Kunſt ſteht, daß ſie auch den ans Berufstheater Gewöhnten überraſcht, feſſelt, mitreißt. Nur Leute aus dem Volk ſpielen mit; aus ihnen rekrutieren ſich die Soliſten wie die Maſſen, die in ausgezeichneter Regie Saiers die geräumige Bühne, eine höchſt günſtige Landſchaft mit See, Bergen, Schluchten, Naturwuchs beleben. Die Sprecher ſind vorzüglich geſchult. es gibt da natürlich Ab⸗ ſtufungen wie überall, wo man Theater macht. Der Natur der urſprünglichen Sandgrube hat ein Künſtler aus Speyer mit überraſchend wirkſamen alpinen Kuliſſen höchſt glücklich nach⸗ geholfen: kein Staatstheater wird ſolchen packenden Effekt zu erzielen im Stand ſein. Szeniſche Wechſel, bei denen die ſich), werden gefüllt mit Maſſenchören und⸗Reigen die ſind zu breitſpurig angelegt und ermüden. Mit ihrer Kürzung könnte auch die auf 5 Stunden ausgedehnte Aufführung zeitlich mit Gewinn zuſammengeſtrafft werden. Im übrigen, die Tau⸗ ſende von einfachen ländlichen Beſuchern jeder Altersſtufe haben ſich keine Minute gelangweilt. Ein Vorſchlag zur Kür⸗ zung bezieht ſich nur auf eine künſtleriſche, nicht auf eine volkstümliche Maßnahme. D wurden, teils auf Erſuchen der Strafvollſtreckungsbehörden auf großer offener Gass Raſtatt erwirbt ſich mit ihrer Wiedergabe des Schillerſchen nie Gelegenheit zum Beſuch des großen Theaters haben, wird —————— — Phantaſie des Zuſchauers mithelfen muß(kein Schaden an ——..— e eee e e eee See — —— iſt. Je mehr man dabei ſchwitzt, deſto beſſer. Nachher eine vor einer kahlen Wand. eingefügte Geheimtür ſpringt nach innen auf. mit den abgeblendeten Laternen ſchon ſeit langem in einiger Entfernung gefolgt war und mit ihm gleichzeitig Halt gemacht den dunklen Mauern 1 5 nachſchlich, während ſein Ge⸗ deren Klopfſyſtem. 1 * 4. Seite. Nr. 306 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabeß Mittwoch, den 6. Juli 1927 Kleine Winke für die Tage ber Hitze Es iſt eine weitverbreitete, aber falſche Anſicht, daß die zweckmäßigſte Bekleidung an heißen Tagen aus Stoffen ver⸗ fertigt ſein müſſe, die möglichſt leicht ſeien. Tatſächlich iſt aber ein leichter Stoff, wenn er dunkel gefärbt iſt, weit Anzweckmäßiger als ein ſelbſt ſchwerer Stoff von heller Färbung. Je dunkler ein Stoff nämlich iſt, deſto weniger beſitzt er die Fähigkeit, die Wärmeſtrahlen zu reflektieren. Am klügſten tut, wer eine helle und leichte wollene Unterjacke anlegt, und zwar auf den bloßen Leib. Wolle verſchluckt nämlich am beſten die Feuchtigkeit und ſo bleibt der Körper am eheſten in der Lage, durch immer erneute Schweißbildung dauernd die zur Verhinderung einer allzu großen Wärme⸗ aufſpeicherung unbedingt erforderliche Verdunſtung zu er⸗ zeugen. Leinwand und Baumwolle gewährleiſten dies nur in viel geringerem Maße. Um ein Zimmer kühl zu halten, muß man die Fenſter ſchließen und die Rolläden herunterlaſſen, ſobald die Sonnenſtrahlen zu wirken beginnen. Im Laufe des Nachmittags können die Fenſter wieder geöffnet werden. Der Genuß von Alkohol iſt unbedingt zu vermeiden. Das kühlendſte Getränk iſt kalter Tee, möglichſt in kleinen Schlucken getrunken. Die Koſt ſoll möglichſt leicht ſein und nicht in größeren Mengen genoſſen werden. Den Hauptbeſtandteil des Speiſezettels an Hitztagen ſollen friſche Früchte bilden. Fleiſch und Speck ſoll man ſich verſagen. Die quälende Schlafloſigkeit, die ſich in allzu heißen Nächten einzuſtellen pflegt, bekämpft man am beſten, indem man einen herzhaften Spazier⸗ gang macht der bis zur fühlbaren Ermüdung auszudehnen kalte Abreibung und ſofort ins Bett. Als Decke darf man jedoch nur ein leichtes Leinentuch benutzen, da man ſonſt wieder in Schweiß gerät. —ͤůͤů · Tagungen „Tagung des Verbandes badiſcher Krankenkaſſen Ergänzend ſei über die Landesverſammlung des Verban⸗ des badiſcher Krankenkaſſen in Konſtanz noch nachgetragen, daß in Baden ein gutes Verhältnis zwiſchen den Kaſſen und den Stellen herrſcht, mit denen der Verband in geſchäftlicher Beziehung ſteht. Auch mit den Aerzten herrſcht in Baden im großen und ganzen ein gutes, verſtändnisvolles Verhältnis. Das hängt zum großen Teil damit zuſammen, daß es in Ba⸗ den vermieden wurde, die Selbſtabgabe zu propagieren. Auch die Beziehungen zu den Berufsgenoſſenſchaften, den Hebammen, den Zahnärzten und Dentiſten ſind in Baden er⸗ freuliche. Dr. Rouge ſpricht dem einmütigen Zuſammen⸗ wirken zwiſchen Krankenkaſſen und Berufsgenoſſenſchaften das Wort. Als Verbandsbeitrag werden zehn Pfennig pro Mitglied und Jahr angenommen.— Der Vorſitzende refe⸗ rierte des weiteren über die vorgeſchlagene Satzungsänderung. Aus der loſen Vereinigung ſoll nun ein eingetragener Ver⸗ ein gebildet werden. Der Satzungsentwurf wird in nament⸗ licher Abſtimmung einſtimmig angenommen. Nachdem noch einige Anträge im Sinne der Vorſchläge des Vorſitzenden Erledigung fanden und St. Blaſien als nächſter Tagungs⸗ ort beſchloſſen wurde, ſchloß die Tagung. B. Stenographentag des pfälziſchen Stenographen⸗ Verbandes Gabelsberger Der 16. Stenographentag des Pfälziſchen Stenographen⸗ verbandes Gabelsberger wurde am Samstag in Kaiſerslau⸗ tern mit einem gut beſuchten Begrüßungsabend eröffnet. Po⸗ lizeioberkommiſſar Littig hieß im Namen der Vorſtand⸗ ſchaft des Stenographenvereins Kaiſerslautern alle die Ver⸗ treter der Behörden und Bruderereine, unter denen ſich auch Direktor Scheffel⸗Mannheim als Vertreter des badiſchen Landesverbandes befand, willkommen. Am Sonntag vormittag fand in der Bürgerſchule das große Verbandswettſchreiben ſtatt, bei dem 648 Teil⸗ nehmer um die Siegespalme kämpften. Es war dies das erſte große Wettſchreiben, zu dem nur Einheitsſtenographie zuge⸗ laſſen war. Um 12 Uhr begann die öffentliche Feſtverſamm⸗ lung im Eintrachtsſaal, die von Vorträgen eingerahmt war. Der erſte Vorſitzende Dr. Söldner⸗Speyer begrüßte alle Er⸗ ſchienenen, beſonders die Ehrengäſte. Dr. Schaible⸗Darm⸗ ſtadt hielt einen Feſtvortrag über den Wert der deutſchen Ein⸗ heitskurzſchrift und unterſtrich deren Vorteile. Der Syſtem⸗ kampf habe lange Zeit die Entwicklung der Stenographie ge⸗ hemmt, jetzt aber ſtehe ihr nichts mehr im Wege. In allen Schulen wird die Einheitskurzſchrift gelehrt, ſodaß das erbreitungsgebiet der Stenographie bedeutend er⸗ weitert iſt. Er forderte dringend zur Erlernung der Ein⸗ heitskurzſchrift auf. Die Rede wurde mit lebhaftem Beifall aufgenommen. Am Nachmittag fand ein gemeinſames Eſſen im Waldſchlößchen ſtatt, an das ſich ein geſelliges Beiſammen⸗ ſein anſchloß. Im Schatten der Wolkenkratzer 260 Ein Roman aus dem modernen Newyork Von Erich Frieſen (Nachdruck verboten.) Er muß hier bekannt ſein, denn trotz der Finſternis findet er ſich zurecht. An einer ſchmalen Treppe, die ſcheinbar in einen Keller führt, bleibt er ſtehen. Vorſichtiges Spähen nach allen Seiten. Niemand ſichtbar. Auch kein Police man. Der Mann zieht eine Blendlaterne aus der Taſche. ri die dunkle Faſſade des Hauſes ab. es ſtill. Der Mann ſteigt die wenigen Stufen hinab. Und ſteht Behutſam ſchiebt er zwei Finger unter die Mörtelver⸗ zierung rechts von der Wand. Ein Druck.——. Eine vorher unſichtbar geweſene, geſchickt in die Stukkatur Der Mann tritt ein. Drückt auf einen Knopf—— Die Tür ſchließt ſich hinter ihm. Daß ein kleiner Zweiſitzer dem grauſchwarzen Brennabor hatte; daß der eine der beiden Fahrer abſtieg und ihm, an fährte ſich an die Verfolgung des Brennabors begab, der ge⸗ rade davonratterte— das weiß der Mann nicht. 11 5 glaubt ſich unbeobachtet, als er die Tür hinter ſich ießt. Durch einen düſteren, fenſterloſen Vorraum ſchreitet der Mann, in dem allerhand Fäſſer, Bretter und Arbeitsuten⸗ ſtlien herumliegen. Für den Uneingeweihten die Werkſtatt eines Tiſchlers, oder Küfers oder dergleichen. Der Mann ſcheint hier nicht zum erſtenmal zu ſein. Denn ohne Zaudern biegt er mit ſeiner Blendlaterne einen langen ſchmalen Gang ein. 98 1 Vor einer eiſenbeſchlagenen Tür bleibt er ſtehen und klopft nach einem beſtimmten Rhythmus. Nach wenigen Sekunden öffnet ſich die Tür wie von un⸗ ſichtbarer Hand bewegt, um ſich hinter dem Eintretenden ſo⸗ fort wieder zu ſchließen. 8 ee Dieſelbe Prozedur ein drittesmal. Nur nach einent an⸗ Kommunale Chronik , Wallſtadt, 1. Juli. Aus der füngſten Gemeinde⸗ ratsſitzung iſt mitzuteilen: Mit der Erlaſſung einer be⸗ zirkspolizeilichen Vorſchrift über die Gasverſorgung der hieſigen Gemeinde iſt der Gemeinderat einverſtanden.— Es ſoll jedoch darauf hingewieſen werden, daß die bereits vorhandenen unter Verputz liegenden Hausleitungen nicht mehr abzuändern ſind.— Die in der Zwiſchenzeit vorgenom⸗ mene gründliche Reinigung des Abwaſſergrabens wird gut⸗ geheißen.— Der Ankauf von zwei mit Preiſen ausgezeich⸗ neten Ziegenböcken findet die Zuſtimmung des Gemeinde⸗ rats.— Gegen zwei Volksſchülerinnen ſollen wegen eines groben Vergehens entſprechende Schulſtrafen erlaſſen werden. — Ein Geſuch um Zulaſſung einer Freilicht⸗Wanderbühne wurde abgelehnt.— Zwecks Ueberwachung der Zahnbe⸗ handlung der Volks⸗ und Fortbildungsſchüler ſollen Zahnkarten beſchafft werden.— Die Oſtend⸗ ſtraße ſoll nochmals ausgebeſſert und aufgefüllt werden. 8 Brühl, 1. Juli. Aus der jüngſten Gemeinderats⸗ ſitzung iſt zu berichten: Der Waſſerverbrauch der Ge⸗ meinde Brühl im Monat Mai betrug 8739 ebm und ſeit Ba⸗ ginn der Waſſerverſorgung(1. September 1926) 50 538 ebm. Die der Waſſerwerksgeſellſchaft Mannheim vertraglich garan⸗ tierte Waſſerabnahme von 50 000 ebm iſt demnach bereits über⸗ ſchritten.— Der Antrag der Rathausfraktion„Vereinigte Bürgerpartei“ auf Rückſchätzung der hieſigen Steuerwerte, die in der Vorkriegszeit eine bedeutende Höherſchätzung gegen⸗ über anderen Bezirksgemeinden erfahren haben, ſoll dem Finanzamt zur Aeußerung mitgeteilt werden.— Ein Geſuch um Ueberlaſſung des zur Aufſtellung einer Erfriſchungshalle erforderlichen Geländes am Marktplatz wurde abſchlägig ver⸗ beſchieden.— Die in den Gemeindehäuſern auszuführenden Tüncherarbeiten werden an Tünchermeiſter Ferdinand Ge⸗ ſchwill zum Angebot vergeben.— Offerten zur Renovierung des Gemeindebades ſind bei den betreffenden Geſchäftsleuten einzuholen.— Vom Abhörbeſcheid zur Gemeinderechnung 1923 wurde Kenntnis genommen. Aus dem Lande Feſtnahme eines Schwindler⸗Trios — Heidelberg, 6. Juli. Die 36jährige Witwe Karoline Kraus aus Heidelberg, die 30jährige Paula Simon aus Darmſtadt und ihr gemeinſamer Freund, der 38jährige Kauf⸗ mann Karl Johann aus Dernbach in der Pfalz haben in Heidelberg, Eberſtadt und Frankfurt ein Heiratsbüro er⸗ öffnet. Das Geſchäft ging glänzend. Gern gaben die Damen und Herren für die erſten Auslagen erhebliche Beträge: ſie durften auch hin und wieder einmal in einem Album die Galerie ſchöner Männer bezw. Frauen ſchauen. Nun ſuchte das Trio durch Anzeigen Geſchäftsführer für zu gründende Zweigſtellen. Es meldeten ſich gar viele Kandi⸗ daten und Kandidatinnen, die alle ohne nähere Prüfung ein⸗ geſtellt wurden, vorausgeſetzt, daß ſie recht bedeutende Kau⸗ tionen an die Frankfurter Zentrale ablieferten. So ſchwamm das Trio Kraus⸗Simon⸗Johann buchſtäblich im Gelde derer, die nicht alle werden. Aber eine Ehe brachten ſie nicht zuſtande, ſie gründeten auch keine Zweigſtelle. Schließ⸗ lich machte man den Staatsanwalt auf die Schwindler auf⸗ merkſam, die ſofort verhaftet wurden. Die Zahl der Betrogenen iſt außerordentlich groß. Zur Bluttat im Krankenhaus * Singen, 5. Juli. Der Mörder Gerſter iſt am Sonn⸗ tag mittag von Radolfzell, deſſen Krankenhaus keine Gefan⸗ genen⸗Abteilung beſitzt, nach der Krankenabteilung des Lan⸗ desgefängniſſes Freiburg uberführt worden. Dem ver⸗ letzten Wachtmeiſter Geiger geht es verhältnismäßig gut. Die Stadtgemeinde Singen hat der ermordeten Oberin, Schweſter Hildebrandt ein EhrengraJ geſtiftet. Zahlreiche katholiſche Vereine, die Stadtmuſik, der Männerchor Konkordia und eine unüberſehbare Menſchenmenge nahmen an der Beiſetzung teil. Die Einſegnung nahm Stadtpfarrer Geiſtl. Rat Ruf vor. Bürgermeiſter Dr. Kaufmann legte im Namen der Stadt⸗ verwaltung einen Lorbeerkranz nieder. Weiter ſprachen ein Vertreter der Stadt Villingen, wo die Schweſter lange Jahre ſegensreich gewirkt hatte und im Namen der Aerzteſchaft Medizinalrat Dr. Stadler, der Leiter des hieſigen Kran⸗ kenhauſes. * Schwetzingen, 6. Juli. In der vergangenen Nacht gegen 1 Uhr wurde die ledige 21 Jahre alte Roſa Uhrig aus Oftersheim in dem Bahngleiſe Schwetzingen—Oftersheim in ſchwerverletztem Zuſtande aufgefunden. Das junge Mädchen hat ſich anſcheinend von dem nachts um ½1 Uhr durchfahren⸗ den Güterzug überfahren laſſen. Mit ſchweren Kopf⸗, Fuß⸗ und Handverletzungen wurde die Lebensmüde nach An⸗ legung eines Notverbandes mit dem Sanitätsauto nach Hei⸗ delberg überführt. Man nimmt an, daß ſich das Mädchen infolge Liebeskummers das Leben nehmen wollte. Jetzt erſt iſt der Mann am Ziel. Ja, man iſt vorſichtig in China⸗town. Und gar erſt in „On⸗Long⸗Tong“, der berüchtigten Opium⸗Cocain⸗Hölle, die fieberhaft von der Polizei geſucht, aber bisher noch nicht von ihr aufgeſtöbert wurde. Die Hände über der Bruſt gekreuzt, nähert ſich dem Mann ſchleichend ein langbezopfter Chineſe. Der Eintretende ſcheint ihm gut bekannt zu ſein. Ohne ein Wort zu ſprechen, ſchiebt er einen ſchweren, blauen Damaſtvorhang zur Seite—— Eine weite, von mattbläulichem Licht dämmerig erhellte Halle tut ſich auf, an deren beiden Längsſeiten breite Divans und Ottomanen ſtehen, auf denen bereits eine Anzahl Opfer des„füßen Giftes“ ruhen. Während im Hintergrund ver⸗ hängte Türen zu den„Privatzellen“ führen. Der Mann durchſchreitet raſch die Halle und deutet auf eine der kleinen Türen. Der Chineſe drückt auf einen Knopf. Die Tür ſpringt auf. Eine lauſchige, von blauem Licht erfüllte Zelle, die nichts weiter enthält, als ein Ruhebett, einen den ganzen Boden bedeckenden blauen Teppich und ein Tiſchchen mit Rauch⸗ utenſilien, lockt zu wohligem Hindämmern. Opium?“ fragt der Chineſe. „Beides“. Und nach wenig Sekunden ſchon ſtehen zwei perlmutter⸗ eingelegte Käſtchen und eine Opiumpfeife neben dem Ruhebett. „All rightl Iſt Pit da?“ „Les, Sir.“ „Ich will ihn ſprechen. Sofork. Und dann ſoll Haruko tanzen. Ifft!“ Der Chineſe fliegk, Der Mann in der Opfumzelle iſt allein. Er läßt ſich auf das Ruhebett fallen. Und faßt ſich mit beiden Händen an den Kopf. Seine Pulſe jagen. Seine Hände zittern. All ſeine Sinne verlangen nach dem ſüßen Gift, das der Glut in ſeinem Innern Ruͤhe bringen ſoll. Ruhe und Ver⸗ geſſen für kurze Zeit, um ihn— er weiß es nur zu gut— aufs neue einen Schritt dem Tode näher zu bringen. Dem Tod, den er fürchtet! Dem Tod, den er haßt! Dem Tod, den er weit von ſich ſchieben möchte und den er, gleich einer Viſion, in der Ferne immer vor ſich ſieh t! Er will nicht ſterben— nein! Er will leben! Leben!! Der Tod iſt für Urſel Higgius das Grauen. Aus der Pfalz * Ludwigshafen, 6. Juli. Geſtern um 5 Uhr wurde del 53 Jahre alte verheiratete Eiſendreher Michael Baumann von Rheingönheim in der Hauptſtraße in Mundenheim von einem Laſtkraftwagen einer Ziegelei in Rheingönheim überr fahren und ſo ſchwer verletzt, daß er auf dem Transpori zum Krankenhaus verſtarb. Nach dem gemachten Feſtu ſtellungen fuhr Baumann auf ſeinem Fahrrad neben dem in Richtung Rheingönheim fahrenden Auto her, geriet plötzlich in das Gleiſe der Lokalbahn nd fiel gegen das Auto. Er kam zwiſchen Vorder⸗ und Hinterrad des Autos zu liegen und wurde von Letzteremüberfahren. Der Autoführer ſtellte das Fahrzeug, das in ſehr mäßigem Tempo fuhr, ſofort. * Frankenthal, 5. Juli. Der 75 Jahre alte Nikolaus Hoffmann von hier erhängte ſich. Vermutlich hat Lebensüberdruß den alten Mann in den Tod getrieben. * Neuſtadt, 3. Juli. Am 5. Juli kann der Neſtor des Neu⸗ ſtädter Handwerks, Karl Kreuder in körperlicher und geiſtt⸗ ger Friſche ſeinen 90. Geburtstag begehen. Weit über die Stadtgrenzen hinaus erfreut ſich der Jubilar eines hohen An⸗ ſehens ob ſeiner handwerklichen Tüchtigkeit und ſeines liebens⸗ würdigen Weſens. Möge ihm der Lebensabend noch lange golden leuchten.— Die Neuſtädter hatten in Haßloch um Er⸗ laubnis nachgeſucht, die dort gekrönte„Roſenkönigin“ ein Neuſtadter Kind, im Feſtzug mitführen zu dürfen. Der Vor⸗ ſtand hatte zugeſagt, aber andere Haßlocher Roſenfreunde gönnten Neuſtadt dieſe Ehre nicht und widerriefen die Mit⸗ wirkung. Nun mußte man ſich in letzter Stunde eine Vize⸗ königin ſchaffen, was bei dem Ueberfluß an königlicher Schönheit in Neuſtadt nicht gerade ſchwer war. * Leiſtadt bei Neuſtadt a. d.., 5. Juli. Am Sonntag abend wurde die Ehefrau Burger von hier auf dem Wege nach Leiſtadt in der Nähe des Gutes Annaberg von einem ihr entgegenkommenden Mann, der ihr gleichzeitig wieder folgte, von hinten angefallen, zu Boden geworfen und durch Fuß⸗ tritte am Hals verletzt. Nach kräftiger Gegenwehr gelang es der Ueberfallenen nach Kallſtadt zu entkommen. Der Täter verfolgte die Frau auch nach hier. Inzwiſchen iſt es gelungen, den Täter, der aus Eppſtein ſtammt, feſtzuhalten. Frau Burger trug Gepäck bei ſich und ſoll auch über einen größeren Geldͤbetrag verfügt haben. * Bad Dürkheim, 4. Jult. In Anweſenheit zahlreicher Gäſte und vieler Obſtzüchtervereine wurde heute Nachmittag 5 Uhr die erſte pfälziſche Obſtauktion eröffnet. Die Ein⸗ weihungsrede hielt 1. Bürgermeiſter Dahlem. Bezirks⸗ baumwart Philippi ſprach über die Bedeutung und die Ausſichten der neuen Einrichtung. Der Vorſitzende des Dürk⸗ heimer Obſtbauvereins Seuft ſodann über die Entwicklung des Dürkheimer Obſtmarktes. Damit war die Auktion eröff⸗ net. Es wurden befriedigende Preiſe erzielt: Heidelbeeren 40—46, Kirſchen 25—48, Johannisbeeren 17—23, Stachelbeeren 17—20; die Anfuhr betrug 400 Ztr. Auch der Referent im Landwirtſchaftsminiſterium Trenkle⸗München war anweſend. * Dahn, 1. Juli. Wildſchwein⸗Schäden nehmen in den Gemarkungen des Bezirks Dahn in den letzten Tagen Formen an, die alles Dageweſene übertreffen. Aus Schanheim wird ge⸗ meldet, daß dort ganze Kartoffeläcker ihrer Ernte beraubt ſind, gerade das Schwanheimer Gebiet wurde im vorigen Jahre ſchwer mitgenommen, erwarten doch heute noch die Landwirte die Auszahlung ihrer Wiloͤſchweinſchäden vom vorigen Jahre in Höhe von insgeſamt 2500 Mark. Die Landbewohner ſind wegen der mangelhaften Bekämpfung der Borſtentiere durch die Bezirksämter ſehr erbittert. Auch die Heidelbeerwälder⸗ werden faſt vollſtändig ihres Ertrages beraubt. Geſtern konnte ein ſchwerer Keiler erlegt werden, in deſſen Magen man faſt einen Zentner Heidelbeeren vorfand. In der Berg⸗ zabener Gegend, ſo z. B. in Münchweiler wurden in den letzten Nächten Kartoffel⸗ und Getreidefelder teilweiſe vollſtändig durchwühlt und ſo die zweite Kartoffelſaat nochmals ver⸗ nichtet. Die Gemeinde Münchweiler iſt deshalb beim Bezicks⸗ amt Bergzabern vorſtellig geworden, wo ihr umgehend Abhilfe zugeſichert wurde. Zunächſt ſollen die Pächter zur ſofortigen Abhelfung zu Treibjagden verpflichtet werden. * Kaiſerslautern, 4. Juli. Nach dem Geſchäftsbericht der ſtädtiſchen Sparkaſſe Kaiſerslautern für das Jahr 19 ſind die Einlagenguthaben von 1075 463 zu Ende 1925 auf 2 521629%/ Ende 1926, mithin um 1446 166/ gleich 134,40 v. H. im Jahre 1926 geſtiegen. Die Zahl der Ein⸗ leger hat ſich um 1503 erhöht. 22.——....5,.,.———u Z——— Herausgeber, Drucker und Verleger. Druckerei Du, Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim, E 6, 2 Direktion: Ferdinand Heyme. Chefredakteur: Kurt Fiſcher—Verantworkl. Redakteure: Für Politik: H. A. Meißner— Feuilleton: i. V. Kurt Fiſcher— Kommunal⸗Politik u. Lokales: k..: Franz Kircher— Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer— Gericht und alles Uebrige Franz Kircher— Anzeigen: i. V. Jakob Faude Mit allen ihm zu Gebote ſtehenden Mitteln verſucht er, das Alter zurückzuhalten. Er lernt Foxtrott und Blues, ja ſogar den allermodernſten„Charleston“, der jugendlichſte Spannkraft und Gelenkigkeit verlangt. Er konſultiert all⸗ wöchentlich den„Propheten Elias“ dort hinten aus Zion⸗ City, der ihm„langes Leben“ vorſchmuſt, ſein Hirn in Watte packt und ihn behandelt wie ein krankes Tier. Konſultiert den chineſiſchen„Arzneigott“ Wah⸗Tah, dem hier in China⸗Town göttliche Kraft angedichtet wird, und der nie ſichtbar iſt ohne ſeinen auf dem Rücken baumelnden Kräuterſack und ſeine große Spritze, mit der er den„Krankheitsteufel“ aus den Menſchen heraustreibt. Ja. Jedem Quackſalber, jedem Charlatan, jedem Nichts⸗ könner, der ihm durch irgend ein„Lebenselixier“ ewige Ju⸗ würde Uriel Higgins ein Miniſtergehalt auszahlen. Denn— er hat Angſt vor dem Tod. Vor der Tür, die hinter dem irdiſchen Leben zuklappt. Vor der Auflöſung des Erdendaſeins in Atome. Auch jetzt wieder packt ihn dieſe grauenhafte Angſt. Große Schweißtropfen perlen von ſeiner Stirn. Ha, ſich hineinträumen in ewige Jugend!l Alt werden wie Methuſalem!! Den Tod bezwingenl!l! Da ſteht das ſüße Gift vor ihm, das ihm all dies vor⸗ 13655 Und wartet auf ihn! Er braucht nur darnach zu greifen Seine langen dürren Finger bewegen ſich hin und her wie zuckende Spinnenbeine. Schon wollen ſie das kleine Fläſchchen umkrallen—— Doch nein! Erſt das Geſchäftl Wo nur Pit bleibt? Endlich öffnet ſich die Tür. Ein zierlicher hellblonder Menſch mit eleganten, geſchmeidigen Bewegungen tritt ein, den man im erſten Augenblick für einen Broadway⸗Dandy halten könnte. Bis ſchärferes Zuſehen in den zarten, faſt weiblichen Zügen, den grünlich ſchillernden Augen, dem hämiſch verzogenen Mund, etwas Heimtückiſches, Lauerndes enthüllt. Eine katzenfreundliche Dreckſeele. 5 „Erledigt?“ herrſcht der Mann ihn an. Der Hellblonde ſchüttelt den Kopf. „No, Sir. Sniff meint, es wäre noch zu früh. Ueberhaupft — hier zu gefährlich. Der Gegenſtand iſt überall bekannt— auch bei der Polizei. Wir ſollen damit hinüber— über den großen Teich— nach Antwerpen—“ Uriel Higgins fährt auf. (Fortſetzung folgt.) rr r * uͤu u· cd u S un * u enSuns SngSSre l Mittwoch, den 6. Juli 1927 Landwirlſchaſt Stalldesinfektion Das Desinfektionsverfahren umfaßt die Reinigung und die nachfolgende Desinfektion. Zunächſt iſt der Stall beſen⸗ rein zu machen. Dünger, Streu, Jutterreſte und ſonſtiger grober Schmutz ſind zu entfernen. Dies iſt vor allem dann notwendig, wenn eine leicht übertragbare Seuche, 5. B. Maul⸗ und Klauenſeuche, oder eine Infektionskrankheit mit ſchwer zerſtörbarem Anſteckungsſtoff, 3. B. Milzbrand, in Frage kommt. Sind bereits Tiere erkrankt oder gefallen, ſo ſind in gleicher Weiſe die Kadaver ſowie alle Abgänge, Blut oder Abfälle zu beſeitigen. Dies geſchieht am beſten durch Verbren⸗ nen oder Vergraben bis zu einer ſolchen Tiefe, daß das ver⸗ dächtige Material mit einer mindeſtens 1 Meter ſtarken Erd⸗ ſchicht bedeckt wird. 5 Bei Viehſeuchen mit leicht zerſtörbarem Anſteckungs⸗ ſtoff kann der Dünger, verunreinigte Streu uſw. durch Packung oder durch Vermiſchen mit geeigneten Desinfektionsmitteln un⸗ ſchädlich gemacht werden. Die Packung hat an Plätzen zu ge⸗ ſchehen, die für Tiere u. unbefugte Perſonen unerreichbar iſt. Sie erfolgt in der Weiſe, daß Kot u. Streu im Verhältnis 223 innig gemiſch und mäßig durchfeuchtet in größeren Haufen drei Wochen lang gelagert werden müſſen. Trockener Dünger iſt nach Stapelung mit Jauche oder Waſſer(10—15 Liter auf 1 Kubikmtr.) zu durchtränken. Die Oberfläche des Haufens wird mit einer etwa 10 Zentimeter dicken Schicht von nicht infi⸗ ziertem Dünger, Stroh, Laub, Torf uſw. belegt und hierauf mit einer 10 Zentiemter dicken Erdͤſchicht eingebeckt. Jauche und Schmutzwaſſer iſt unter Anwendung einer Chlorkalklöſung (:100) zu desinfizieren. Die Reinigung hat ſich nicht nur auf den Stallboden, ſondern auch auf das Mauer⸗ und Holzwerk zu erſtrecken. Hierauf folgt die Desinfektion. Als Desinfek⸗ ktionsmittel kommen in Frage: Kalk⸗ oder Chlorkalkmilch:100, 38.—Fprozentige Karbolſäurelöſung, 5prozenttge Bazillollöſung, —Aprozentige Formaldehydlöſung. Vorzüglich hat ſich auch kochend heiße Zprozentige Sodalöſung bewährt. Die gleich⸗ mäßigſte Verteilung der Desinfektionsmittel erfolgt am beſten mit einer Baumſpritze, iſt eine ſolche nicht vorhanden, ſo muß mit dem Pinſel der Anſtrich erfolgen; hierzu nimmt man die dicke Kalk⸗ bezw. Chlorkalklöſung ſehr gern. Hölzerne Geräte ſind, wenn ſie keinen großen Wert be⸗ ſitzen, zu verbrennen, andernfalls gründlich zu reinigen und mit der erwähnten Desinfektionsköſung abzuſcheuern. Bei nicht gepflaſtertem Boden iſt ein Abſtechen der oberſten Boden⸗ ſchicht angezeigt.— Nach Beendigung der Desinfektion muß der Stall gut durchlüftet werden; am beſten bleibt er einige Zeit unbenutzt. Die Desinfektion der Tiere, ſowie aller Gegen⸗ ſtände, die mit kranken oder verdächtigen Tieren in Berührung kommen, ferner die Desinfektion des Warte⸗ und Pflegeper⸗ ſonals ſowie des Kleider⸗ und Schuhzeugs darf nicht vergeſſen werden. Bei Tiefſtällen für Rindvieh und Schafſtällen iſt die voll⸗ ſtändige Entfernung des Düngers oft mit großen Schwierig⸗ keiten verbunden. Handelt es ſich hierbei um Erreger, die keine Dauerformen bilden, ſo genügt, da die Erreger ſich faſt ausſchließlich in den oberen Schichten des Düngers aufhalten, die Entfernung derſelben. Es wird eine etwa 10—20 Zenti⸗ meter ſtarke Dunglage abgetragen und außerhalb des Stalles, wie beſchrieben, aufgeſtapelt und bedeckt. Die nun zu Tage liegende Dungſchicht wird mit Desinfektionsmitteln mittels einer Gießkanne bebrauſt und dann durch eine—10 Zentti⸗ meter dicke Lage Sand oder Torfſtreu abgedeckt. Erſt dann iſt das übliche Streumaterial aufzubringen, das aber minde⸗ ſtens eine Woche lang mit heißer Sodalöſung oder Bazillol⸗ waſſer zu bebrauſen iſt. Im übrigen wird die Desinfektion wie in den erſterwähnten Fällen ausgeführt. Die Düngung nach der Spargelernte Mit St. Jobannt, dem 24. Juni. ſchließt für gewöhnlich die Spargelernte, aber nicht deshalb, weil nach dieſer Zeit ge⸗ ſtochener Spargel nicht mehr gut ſchmecken würde, ſondern aus dem einfachen Grunde, um den Wurzelſtock in ſeiner Trie b⸗ kraft nicht zu ſehr zu ſchwächen. Bei jungen Anlagen pflegt man noch ein bis zwei Wochen früher mit dem Stechen aufzuhören. Nach der Ernte müſſen wir vor allem die Ent⸗ wicklung des Laubes fördern; denn ohne kräftige Laub⸗ bildung gibt es keine gute Ernte im nächſten Frühjahre. Die Blätter müſſen gemeinſam mit den Wurzeln die Reſerveſtoffe (im Wurzelſtocke) anſammeln, aus denen im nächſten Jahre die Sproſſen(Spargelpfeifen) gebildet werden. Je ſtärker das Jaub, umſo reicher der Nährſtoffvorrat und um ſo höher die Ernte. Die Laubentwicklung iſt nun in einer verhältnis⸗ mäßia kurzen Zeit, nämlich in drei Monaten(Juli⸗Septem⸗ ber] abgeſchloſſen; daraus erhellt, daß rechtzeitig die erforder⸗ lichen Maßnahmen zur möglichſt kräftigen Lauhbildung eragrif⸗ ſen werden müſſen. Zu dieſen gehört an erſter Stelle eine gute Volldüngung, die wir gleich nach der Ernte ver⸗ abreichen. Verrotteter Stalldünger ſowie Jauche finden direkt nach der Ernte gute Verwendung; manche Spargelzüchter rühmen derart gedüngten Spargel beſonderen Wohlgeſchmack nach. Indeſſen werden wir in den meiſten Fällen des Kunſt⸗ düngers nicht entbehren können. Man verabreiche pro Ar etwa—8 Kilogramm Kainit— kein vierzigprozentigeß Kali⸗ falz, da der Spargel den höheren Chlorgehalt des Kainits vor⸗ zieht—, ferner—4 Kilogramm Superphosphat und 4 Kilo⸗ gramm ſchwefelſaures Ammoniak. Dieſen Kunſtdünger ſtreue man in guter Vermiſchung bald nachdem Ste chen aus und bringe ihn durch Graben unter. Die noch hier und dort be⸗ liebte Sitte, die Stickſtoffdüngung kurz nach der Ernte und die Kaliphosphatdüngung erſt im Herbſte zu geben, muß als rück⸗ ſtändig bezeichnet werden, weil ſie dem beſonderen Wachs⸗ tumscharakter des Spargels nicht Rechnung trägt. Die zur zkrautloſen Zeit“ verabreichten Dunaſtoffe können non den Wurzeln nicht verdaut, nicht verarbeitet werden und gibt man z. B. Jauche kurz vor dem Stechen, ſo kann man ſolchermaßen gedüngten Spargel ſchon am Geſchmack und Geruch(während ſeiner Zubereitung) anmerken, daß er unverdaute Dung⸗ ſtoffe enthält. Darum verabreiche man den Dünger ſtets als Volldünger und zwar kurz nach der Ernte. Hps. Ueber Bedeutung und Anban des Schotenklees Die ſo hohe wirtſchaftliche Bedeutung der Leguminoſen als Dauerfutterpflanze findet leider vielfach noch immer nicht die ihr zukommende Beachtung. Die Anbaufähigkeit der bei⸗ den geſchätzten Futterpflanzen Eſparſette und Zuzerne iſt lei⸗ der für manche Gegenden eine beſchränkte. Hier haben wir dann im Schotenklee eine Futterpflanze, die dieſe Lücke vor⸗ züglich auszufüllen vermag. Als Grünfutter ſowohl wie als Heu iſt der Schotenklee beſonders für Milchkühe als ein nähr⸗ ſtoffreiches und gut milchendes Futter zu empfehlen. Mancher⸗ ſeits wird behauptet, der Schotenklee ſei etwas bitter und werde darum von manchen Tieren nicht genommen. Für den wildwachſenden mag das zutreffen, doch keinesfalls für den kultuvierten. Mit Wieſenſchwingel zuſammen entwickelt er ſich ganz vorzüglich, liefert aroße Futtermengen und ſchlägt nach jedem Schnitt wieder freudig aus. Aber auch rein ange⸗ baut iſt er ſehr zu empfehlen. Sehr vorteilhaft wird er mit Ueberfrucht, Hafer oder Gerſte, auf 15—20 Zentimeter Reihenweite gedrillt. In der Stoppel der reif gemähten ———ůͤ—————7— Neue Maunnheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Ueberfrucht kann der Schotenklee noch im Herbſt, nachdem er ſich genügend entwickelt hat, abgeweidet werden, im Gegen⸗ ſatz zur Luzerne, die lang in den Winter kommen muß. Am beſten gedeiht der Schotenklee auf friſchem Lehmboden mit Lehm im Untergrund, jedoch nimmt er auch mit ärmerem fürlieb. Er verträgt ganz gut Trockenheit, liebt aher trotz⸗ dem Feuchtigkeit. Als Grünfutter. beſonders für Milchkühe, iſt der Schotenklee etwa vierzehn Tage ſpäter als Luzerne, bleibt aber viel länger weich und zart. Für Pferde eignet er ſich wegen ſeiner Weichheit und Zartheit weniger. Nach dem ſehr ergiebigen erſten Schnitt gibt er ſtets noch einen zweiten, nicht ſelten auch noch einen dritten. Als Heu gewonnen, iſt er ein ganz vorzügliches zartes und blattreiches Futter von hohem Futterwert, doch muß er, da die zarten Blätter bei trockener Witterung und Sonnenſchein leicht agruſen, gereu⸗ tert weren. ck. Obſt. und Gartenbau Zur Pflege der Tomaten Nach genügendem Anſatze werden die Pflanzen an den Seitenäſten entſpitzt. Bei beſonders günſtiger Lage und vor⸗ ſchriftsmäßiger Behandlung beginnen wohl ſchon die erſten Früchte ſich zu färben. Man kann die Reife beſchleunigen, wenn man im Umkreis um die Früchte ſo viel Laub fort⸗ nimmt, daß erſtere unmittelbar von der Sonne beſtrahlt wer⸗ den können. Man ſoll ſich aber dabei auf das äußerſte Maß beſchränken. Ganz fehlerhaft iſt es, wie man es leider noch recht oft findet, die Pflanzen ganz oder teilweiſe zu ent⸗ blättern, oft auch in der irrigen Annahme, daß die Fruchtbar⸗ keit der Pflanze dadurch vermehrt werde. Mit dem Laub bezw. ſeiner Arbeit werden die Früchte erzeugt, und die Weg⸗ nahme von Blättern bedeutet ſtets eine Abnahme der Er⸗ zeugungsmöglichkeit und Erzeugungskraft. Was darum an Laub erhalten bleiben kann, ſoll auch erhalten bleiben. Ferner iſt die Tomate dankbar für reichliche, warme Bewäſſerung. Darum ſoll nur mit überſchlagenem, ſonnenwarmem Waſſer gegoſſen werden. Glänzende Ergebniſſe erzielt man, wenn man dieſem Gießwaſſer noch etwa zu ein Drittel Düngerjauche beimengt. Bei feuchtwarmer Witterung tritt nicht ſelten an den Tomaten die Fruchtfäule— ähnlich der Kartoffelfäule— auf. Es iſt bei beiden Pflanzen derſelbe Erreger, nur geht er bei der Kartoffel an die Knolle, bei der Tomate an die Frucht. Hier iſt ihm infolgedeſſen beſſer beizukommen. Sobald Faul⸗ ſtellen ſich zeigen, ſind die betreffenden Früchte abzuſchneiden und zu verbrennen. Sie wären doch rettungslos verloren und gefährden nur den übrigen Behang. Zum Anban der Stangenbohnen Wer Stangenbohnen anbauen will, muß zunächſt in Er⸗ wägung ziehen, daß ihre Kultur umſtändlich iſt und ziemlich viel Mühe und Arbeit erfordert; auch die Koſten für Anſchaf⸗ fung von Bohnenſtangen ſind mit in Betracht zu ziehen und nicht zuletzt der Umſtand, daß Stangenbohnen zur Erzielung reicher Erträge guten, nährſtoffreichen Boden verlangen. Von den gegebenen Verhältniſſen wird es abhängen, ob man ſich zum Anbau von Stangenbohnen entſchließt oder nicht beſſer Buſchbohnen kultivieren will, die in jeder Beziehung anſpruchslos ſind. Stangenbohnen vertragen eine kleine Stall⸗ miſtdüngung, die möglichſt ſchon im Herbſte gegeben wurde, gut, an deren Stelle kann man auch eine ſchwache Ammoniak⸗ düngung(nicht mehr als 1 Kilogramm pro Ar) geben. Man braucht bei einer ſolchen Düngung eine zu üppige Laubbildung auf Koſten des Fruchtanſatzes nicht zu befürchten. Allerdings bleibt die Kali⸗Phosphatdüngung beim Anbau der Stangen⸗ bohnen die Hauptſache; man verabreiche pro Ar etwa 3 Kilo⸗ gramm 40prozentiges Kaliſalz und 4 Kilogramm Superphos⸗ phat; den angegebenen Dünger bringt man in guter Ver⸗ etwa 8 Tage vor dem Legen der Bohnen flach in den oden. Bohnen ſollen nichttief gelegt werden; 2 bis höchſtens 3 Zentimeter Tiefe genügt vollkommen; man bedecke ſie namentlich in ſchwerem Boden mit leichter Erde oder mit an⸗ gefeuchtetem Torfmull, der der Erde beigemengt wurde, und man wird ein gleichmäßiges Keimen beobachten können. Uebri⸗ gens empfiehlt es ſich, in ſchlechterem Boden die Erde des Keimbetters mit guter Kompoſterde und Torfmull zu vermen⸗ gen; zu dem Zweck macht man um jede Stange eine flache Ver⸗ tiefung, die mit der guten Erdmiſchung angefüllt wird. Sogar in wenig fruchtbarem Boden wird man auf dieſe Weiſe noch ganz ſchöne Erträge erzielen. In manchen Abhandlungen über Stangenbohnenkultur wird empfohlen,—8 Bohnen um jede Stange zu legen; das iſt Samenverſchwendung. Es ge⸗ nügen—5 Bohnen vollſtändig, vorausgeſetzt, daß man hoch⸗ keimkräftiges Samenmaterial beſitzt. Als beſte grünhülſige Stangenbohnenſorte gilt trotz aller Neuzüchtungen noch immer Phänomen, die verbeſſerte Rheiniſche Speckbohne: an Fruchtbarkeit und Geſchmack wird ſie von keiner andern Sorte übertroffen, verlangt aber als hochgezüchtete Sorte guten Boden und wärmeres Klima. Für rauhere Lagen taugt ſie nicht viel. In fadenloſen Sorten kann Mulſtopper zum Anbau empfohlen werden, während die bekannten Prunkbohnen, auch Feuerbohnen oder Wölle⸗ bohnen genannt, in erſter Linie für rauhere Lagen in Frage kommen. Von letzteren empfehle ich zum Anbau beſonders die Weiße ruſſiſche Rieſen.— Die Stangenbohnen er⸗ geben wohl eine ſpätere Ernte als die Buſchbohnen; dafür ſind 50 ſie aber auch ertragreicher als letztere und halten vor allen Dingen länger mit ihrem Ertrage an. Während Buſchbohnen bei heißem Wetter manchmal in wenigen Tagen kaum brauch⸗ bar für die Küche ſind, liefern die Stangenbohnen den ganzen Sommer hindurch bis zu den Spitzen hinauf zarte Bohnen. Blattlänſe Unter allen ſchädlichen Inſekten, die unſere Kulturpflan⸗ zen heimſuchen, gehören die Blattläuſe zu denen, die mit am ſchwerſten zu bekämpfen ſind. So unſcheinbar die Tierchen auch ſind, durch ihr Auftreten in großen Maſſen verurſachen ſie einen nicht unbeträchtlichen Schaden. Die Vermehrungs⸗ weiſe der Blattläuſe iſt ſehr intereſſant. Die entwickelten In⸗ ſekten gehen ſchon durch die Kälte der erſten Wintertage zu⸗ grunde, nur die Eier überwintern. Aus dieſen Eiern ent⸗ wickeln ſich im zeitigen Frühfahr ſogenannte flügelloſe„Am⸗ men“, die zunächſt lebende flügelloſe Junge zur Welt bringen. Später entwickeln ſich geflügelte„Ammen“ und im Sommer erſt geflügelte männliche und geflügelte weibliche Tiere, die ſich dann paaren und deren Eier überwintern. Faſt alle unſere Kulturpflanzen werden von Blattläuſen heimgeſucht: Gras, Getreide, Kohl, Bohnen, Erbſen, Kartoffeln, Kern⸗Stein⸗ und Beerenobſt, faſt alle Blumenarten im Garten wie im Zimmer. Die Bekämpfung iſt in allen Fällen recht beſchwerlich, wenn nach Art des Auftretens nicht unmöglich. Werden Gras⸗ und Getreidefelder angegriffen, iſt eine durchgreifende Bekämpfung nicht möglich; gleiche sgilt, wenn große Bäume bezw. ganze Plantagen heimgeſucht werden. Im Gemüſe⸗ und Blumen⸗ garten kann man noch am eheſten die ſchädliche Wirkung der Blutſauger begrenzen. Man ſpritzt hier mit Tabakslauge oder beſtreut die Pflanzen mit Tabaksſtaub. Das Spritzen hat bei windſtillem Wetter und bedecktef Himmel zu geſchehen. Schrei⸗ tet man zur Anwendung von Tabaksſtaub, ſo geſchieht ſolches am beſten frühmorgens, wenn noch der Tau auf den Pflanzen legt, andernfalls muß man erſt die Pflanzen beſprengen. ——— 8 eee eeete 5. Seite. Nr. 306 — Wie man Gurken pflanzt Es ſoll immer nur eine Reihe Gurkenpflanzen auf ein Beet kommen und zwar längs desſelben in die Mitte. Hier wird ein Graben ausgehoben, etwa 20 Zentimeter breit und tief. Dieſer Graben wird zur Hälfte mit altem Dünger ge⸗ füllt. Der Dünger muß ſehr feſt angetreten werden. damit die Pflänzchen ſpäter nicht hohl ſtehen, dadurch an Trocken⸗ heit leiden, nicht gut Wurzel faſſen können und aus allen die⸗ ſem zögerndes Wachstum haben. Dann wird der Erdaushub in den Graben gefüllt und die überſchüſſige Erde in Form eines Dammes über dem Graben angehäuft. Dieſer Damm ſoll in der Mitte ausgemuldet ſein und in die Mulde ſetzt man mit etwa 30 Zentimeter Entfernung die Gurkenpflänachen. Man ſetze ſie immer tiefer, als ſie in den Töpfen geſtanden haben, nämlich faſt bis an die Keimblätter in die Erde. Sieht man ſich die Pflänzlinge genauer an, wird man finden. daß ſich unter den Keimblättern kleine Perlen, beſſer geſagt, knopf⸗ artige Gebilde befinden. Das ſind vorgebildete Wurzel⸗ anlagen. Kommen dieſe in das Erdreich, wachſen ſie zu Wur⸗ zeln aus, vermehren alſo das Wurzelwerk und bereichern die Bewurzelung, verbeſſern die Ernährung. Das Gießwaſſer. welches den Gurken gereicht wird, ſoll immer vorgewärmt ſein. Selbſt dann ſoll es nicht unmittelbar an den Stamm der Pflanzen gegoſſen werden. Man agibt es zwiſchen je zwei Pflanzen in die Mulde, wo es ſich von ſelbſt verteilt. Kaltes Waſſer unmittelbar an die Stämme gegeben, führt ſehr häufig zum Wurzelkrebs, zu krebsartigen Wucherungen am Stamm. der dann Gummitropfen abſondert und zu bitteren, krüppe⸗ ligen Früchten. Bei dem hohen Nährſtoffbedürfnis der Gur⸗ kenpflanzen ſollte mit dem Begießen alle 8 Tage eine flüſſige Düngung verbunden werden, wozu man entweder verdünnte Miſtjauche oder eine Löſung von Harnſtoffkunſtdünger ver⸗ wendet. In ketzterem Falle gibt man allwöchentlich einmal —3 Gramm Harnſtoff auf eine 10 Liter⸗Gießkanne. Kleintierzucht Auf dem Geflügelhofe im Juli Hühner Haben die Hennen bei entſprechender Fütterung auch bis jetzt ſtark gelegt, ſo kommen ſie doch nun etwas ins Stocken. Allerdings beſſert ſich die Legetätigkeit gewöhnli nochmal im Auguſt. Auf Befragen, wie das im vorigen Monate er⸗ wähnte Vertreiben der Brütluſt bei Hennen vorzunehmen iſt, gebe ich den Rat, eine ſolche gluckende Henne weitab von den anderen Hennen in einen Raum zu ſperren, der keine Niſt⸗ gelegenheit bietet. Hier wird ſie mit dem beſten Futter reich⸗ lich verſorgt. Kann man ihr einen Hahn beigeben, ſo beſchleu⸗ nigt dies das Verlieren der Brütluſt; unbedingt notwendig iſt es aber nicht. Auf die Trennung der Geſchlechter weiſe ich nochmals hin. Es genügt, wenn die Junghennen mit den altenZuchthennen und dementſprechend die jungen und alten Hähne zuſammengeſperrt werden. Trut⸗ und Perlhühner Der Juli iſt der letzte Monat zum Ausnutzen der Brut⸗ luſt der Puter. Es ſind vornehmlich Enteneier unterzulegen. Die ſtrafferen Hühnerküken können mit dem ſie führenden Puter mittelſt des Hühnerwagens hinausgeſchafft werden auf die Stoppelfelder, die ja in vielen Gegenden von Mitte des Monats an reichlich vorhanden ſind. Truthennen, die zum zweiten Male gebrütet haben, legen jetzt wieder. Achten wir darauf, daß ſie nicht verlegen.— Die Perlhühner legen noch fleißig; einige von ihnen wollen auch brüten. Doch dazu wollen wir ſie nicht verwenden. 4 Gänſe 8 Verſäumen wir nicht, unter den Jungen der erſten Brut die Auswahl der für unſere eigene Zucht beſtimmten Tiere vorzunehmen, ehe wir davon einige zum Schlachten oder zur Fortzucht abgeben. Die für uns ſelbſt ausgewählten Jung⸗ gänſe, ganz gleich, ob ſie zum Schlachten oder zur Fortzucht dienen ſollen, halten wir recht mager. Vorteilhaft iſt es, wenn ſie ebenfalls auf die Stoppelfelder hinausgetrieben werden können. Allerdings ſollte ihnen auch hier Gelegenheit ge⸗ geben werden, Waſſer zu ſich zu nehmen, da nicht alle Aecker ſoviel Unkraut haben, daß die Gänſe dadurch ihrem Körper das nötige Naß zuführen können. Der ſoeben geſtellten Jor⸗ derung iſt beſonders an glühend heißen Tagen ſeitens der Gänſebeſitzer nachzukommen. Enten Mit der Legetätigkeit der Enten geht es zu Ende, ſofern nicht gerade eine Raſſe gehalten wird, die als außerordentlich viel Eier legend geſchätzt wird. An Futter könnte in dieſe Monat bei weitem mehr geſpart werden, als dies in der Regel der Fall iſt. Auszunehmen hiervon ſind die Spätjungenten, die mit etwa zwölf Wochen ſchlachtreif ſein ſollen. Enten⸗ grieß, auch Waſſerlinſen genannt, ein Futter, das auf ſehr vielen Teichen und in den meiſten Gräben vorkommt, iſt her⸗ vorragend für das Gedeihen der Enten. Tauben Die Ernte iſt im Gange bezw. ſteht vor der Tür. Da gibt es für die feldernden Tauben reichlich Abfall, kein Wunder alſo, wenn ihre Jungen jetzt ſo volle, fleiſchige Bruſt haben. Wem zudem an Jungen gelegen iſt, die recht weit entwickelt ſind, ehe ſie geſchlachtet werden, wer aber auch verhindern ill, daß ſie vom Schlage fliegen, ehe es ihnen ans Leben geht, dem ſei empfohlen, ihnen beizeiten die Schwungfedern des einen Flügels zu verſtutzen. Wer ſeine Tauben feldern laſſen kann, der hat auf der einen Seite den Vorteil, daß er an Futter ſpart, andererſeits drohen ihm aber auch durch Weg⸗ [ſchießen Verluſte. Solchen Tauben, die fortwährend einge⸗ ſperrt gehalten werden, iſt Grünzeug zu reichen, z. ſchnittene Vogelmiere oder zerkleinerter Salat. * Die Fütterung der Welpen In den erſten 14 Tagen erhalten die Welpen kein beſon⸗ deres Futter. Von der dritten Woche ab kann man ihnen neben der Muttermilch bereits feingeſchabtes Rindfleiſch pro Kopf etwa 20—30 Gramm, geben. Im Alter von vier Wochen tritt hierzu gemahlener Hundekuchen, oder mit ongeſalzener Fleiſchbrühe aufgebrühter Haferſchleim. Solange die Welpen noch von der Mutter geſäugt werden, darf Milch nicht gegeben werden. B. zer⸗ Literatur * Roſen⸗Sonderheft 1927 des Praktiſchen Ratgebers im Obſt⸗ und Gartenbau, Verlag Trowitzſch u. Sohn, Frankfurt a. O.— Königin Roſe hat wieder mit ihrer Blütenpracht und Schönheit bei uns Einzug gehalten. Dieſe Gelegenheit gibt dem Praktiſchen Ratgeber willkommenen Anlaß zu einer ſo⸗ eben erſchienenen Roſen⸗Sondernummer. Der Vorſitzende der deutſchen Röſengeſellſchaft, Prof. Gnau, leitet das umfang⸗ reiche Heft mit einigen wertvollen Gedanken über„Wege zur Jörderung der Roſenliebhaberei“ ein. Feſſelnde Aufſätze alter, gewiegter Praktiker folgen. Die intereſſanten, dabei praktiſchen Ausführungen ergänzen gewählte, farbige Aufnahmen, die den 75 85 des ſorgfältig zuſammengeſtellten Heftes weſentlich er⸗ öhen. Verantwortlich: Franz Kir ch er 1 10 Wirtichakts · und D. Hypothekenbk. 143,0]1 . Seite. Nr. 306 Keue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Mittwoch, den 6. Juli 1927 82 Die deutſch⸗engliſchen Induſtriebeſprechungen Beide Spitzenverbände für Beſeitigung der Ein⸗ und Ausfuhrverbote. Ueber die Verhandlungen zwiſchen den Vertretern des Reichsver⸗ bandes der deutſchen Induſtrie und der Federation of Britiſh In⸗ duſtries wird mitgeteilt: Eine eingehende Ausſprache über das Er⸗ gebnis der Weltwirtſchaftskonferenz ergab eine völlige Uebereinſtim⸗ mung in der Anerkennung der von der Konferenz geleiſteten Arbeit. Den wertvollen Anregungen der Weltwirtſchaftskonferenz müſſe die ihrer Bedeutung entſprechende Folge gegeben und dabei denjenigen Gebieten der Vorrang gewährt werden, auf denen ſchon in naher Zeit greifbare Ergebniſſe erzielt werden könnten. In dieſem Hin⸗ blick ſeien die Fragen der Beſeitigung der Ein⸗ und Ausfuhrverbote der Vereinheitlichung und Vereinfachung der Zollnomenklatur und des Ausbaues der internationalen Handelsſtatiſtik beſonders akut. Die Federation of Britiſh Induſtries wird deshalb bei der engliſchen und der Reichsverband der Deutſchen Induſtrie bei der deutſchen Re⸗ gierung vorſtellig werden, daß beide Regierungen die Löſung der vorliegenden Aufgabe mit allen Kräften und mit möglichſter Be⸗ ſchleunigung in Angriff nehmen. Beide Induſtrievertretungen hielten es für notwendig, daß ſchon bei den Vorarbeiten für die Zollnomen⸗ klatur ſachverſtändige Perſonen aus den Induſtrieorganiſationen zu maßgeblicher Mitarbeit herangezogen werden und wollen ent⸗ ſprechende Anträge bei ihren Regierungen ſtellen. Die Behandlung wirtſchaftlicher Fragen durch den Völkerbund bildete einen weiteren Gegenſtand der Beſprechung. Beide Verbände erklärten es für not⸗ wendig, daß Mittel und Wege gefunden würden, um den Vertre⸗ tern induſtrieller Organiſationen eine Mitarbeit mit den in Frage kommenden Ausſchüſſen des Völkerbundes zu ermöglichen. Da der Völkerbund es bisher abgelehnt hat, bezügliche Anträge von Ver⸗ bänden in den einzelnen angeſchloſſenen Staaten entgegenzunehmen, wurde es als wünſchenswert bezeichnet, daß nach dem Vorbild der bereits von anderen Wirtſchaftsgruppen eingeleiteten Gemeinſchafts⸗ arbeit eine Fühlungnahme zwiſchen den geſchäftsführenden Leitern der induſtriellen Intereſſenvertretungen, wenigſtens der großen europäiſchen Länder, herbeigeführt werde. Die Verhandlungen werden heute fortgeſetzt. 25: Erhöhung des Aufwertungsſtocks der Alten Stuttgarter. Nach dem neueſten Rechnungsabſchluß der Alten Stutt garter Le⸗ bensverſicherungsgeſellſchaft.G. hat ihr Aufwertungs ſtock, der zur Befriedigung der Aufwertungsanſprüche der alten Markverſicherungen dient, im GZ. 1926 eine weitere Erhöhung er⸗ fahren. Während die Rechnung auf Ende des Jahres 1925 ein Ka⸗ pital von 65 160 915.58/ und eine Zinsrücklage von 657 185.69%/ auswies, beläuft ſich für 31. Dez. 1926 der Aufwertungsſtock allein auf 67 595 499.68, daneben ſind die ſeit dem 14. Febr. 1924 ange⸗ fallenen Zinſen mit 3 032 082.11 /¼ beſonders zurückgeſtellt. Die Er⸗ höhung des Aufwertungsſtocks iſt auf günſtige Erfolge bei der Be⸗ arbeitung der einzelnen Aufwertungsobjekte zurückzuführen. Der Entwurf eines Teilungsplanes liegt dem Reichs⸗Aufſichts⸗ amt für Privatverſicherung zur Genehmigung vor; die Genehmigung iſt in Bälde zu erwarten. Die Vorbereitungen zur Aufwertung der einzelnen Policen ſind im vollem Gang. Für den Aufwertungsan⸗ ſpruch maßgebend iſt die Goldmarkprämienreſerve. Vorausſichtlich wird ſich eine Verteilungsquote von mehr als 15 v. H. ergeben. Ir⸗ gend einer Anmeldung des Aufwertungsanſpruchs bedarf es nicht. * Bank für Orientaliſche Eiſenbahnen dividendenlos. Das In⸗ ſtitut bringt für das am 30. Juni 1927 abgelaufene GJ. weder eine Dividende auf die Aktien zur Verteilung, noch werden Zinſen auf die Obligationen gezahlt. Aus Zinſen wurden 156 582(119 399) Fr. eingenommen. Ertrag und Zinſen von div. Effekten erbrachten 457 314(—) Fr. Nach Abzug der Unkoſten von 61 702 Fr. ermäßigt ſich die aus dem Vorjahre übernommene Unterbilanz von 7873 298 auf 7621 105 Fr. Das Obligationenkapital, das vor den 30 Mill. nur zur Hälfte eingezahlten Aktien ſteht, wir dmit 36 749 000 Fr. aus⸗ gewieſen. Gläubiger betragen 2574 261(2 574 846) Fr. Ihnen ſtehen gegenüber Bankguthaben von 3 491 774(277 717 Fr. und ſonſtige Schuldner 340 548(2 961 514) Fr. Die Anlagen werden mit 42 449 236 (49 202 869) Fr. ausgewieſen. Sie ſetzen ſich zuſammen aus Aktien der Anatoliſchen Eiſenbahn⸗Geſellſchaft, aus Aktien der Hafen⸗Geſell⸗ ſchaft Haidar⸗Paſcha, aus Vorzugsaktien der Merſina⸗Tarſus⸗Adana⸗ Geſellſchaft, aus a4proz. Obligationen der Merſina⸗Tarſus⸗Adana⸗ Eiſenbahn⸗Geſellſchaft von nom. 20 Pfund Sterling und aus%½ proz. Obligationen der Anatoliſchen Eiſenbahn⸗Geſellſchaft von nom. 87 243 000 Fr. e: Ein neues ruſſiſch⸗amerikaniſches Erdölabkommen? Blätter⸗ meldungen aus Waſhington zufolge, iſt zwiſchen der Standard Oil Co. und dem Allruffiſchen Naphthaſyndikat ein Abkommen unter⸗ zeichnet worden, das ſehr bedeutende ruſſiſche Erdöllieferungen an den amerikaniſchen Konzern vorſieht. Wie verl. handelt es ſich dabei um mehrere Verträge, und zwar erſtens um eine Lieferung von 500 000 To. Petroleum durch die ruſſiſch⸗amerikaniſche Handelsgeſell⸗ ſchaft Amburg Trading Company(welche die Vertretung des Naph⸗ thaſyndikats in New Nork hat), die ſich auf fünf Jahre verieilt, zweitens um ein Abkommen über den Monopolvertrieb ruſſiſcher Erdölprodukte durch die Vacuum Oit Tompany leine Tochtergeſell⸗ ſchaft der Standard Oil Co.) auf beſtimmten Märkten, und drit⸗ tens um einen dreijährigen Optionsvertrag zwiſchen dem Allruſſi⸗ Kurszettel der Neuen Mannhelmer Zeitung Aktien und Auslandsanleihen in Prozenten. bei Stückenotierungen in Mark je Stück Die mit T verſehenen Werte ſind Terminkurſe während ſich die mit T verſehenen noch in Bi⸗/ verſtehen. Mannheimer Effektenborſe vom 6. Juli 8 e, 8. Bad. Bank 168,0 ContinentaleVerſ. 92.—92,—C. H. Knorr 188,0 . Mannheim. Verſ. 181,0131,0 Mannh. Gummi—.— „ppoth Bank 190,0.180,9[Oberrh. Verſ. 150,0 180,0 Neckarſulm Fhrzg 124,0123.0 Ah Creditbank 134,0 134,0 1 Pfälz. Mühlenw. 151,0151,0 dee le e ae. Durlacher Hof 164,0 4 4 Clektr..⸗G. 170, 0 Saae ge 2200 Sbe Wg g ene 169 00890 Zudwigeh Akt. Br. 228,0228,0 Gebr. Fahr 56.— 55.— 175 Taldhag 77 1 Sanderdesbeuch 1850.189.0 eutſche Enol. 286,0 285,0 Jubd. Uucge 991755 Verger Worms 188,0 185,0 Karlsruher Maſch. 20,— 30,— Südd. Zucer 148, Bad. Aſſekuranz 225,0 Frankfurter Vörſe vom 6. Juli UTSgalſenk. N 174,5176,2— 5 10 8 e.5 25 auk⸗ Akekien. elſenk. Gußſt.—.——.— Bayriſch. Spiegel 59.—87, * JHarp. Bergbau 209,0 208,5 Beck& Henkel. 81.—77,50 Tung. D. Creditbt 148,5 149,5 TIlſe Bergb. St. A 276,0—.— T Bergm. Elektr.. 187.2187,5 Badiſche Bank. 163,.0 IKali Aſchersleb. 179,5 181.5 Bing Metallwerke 26,5026,25 Bankf. Brau. Ind. 220,5 224,0 JKali Weſteregel. 185,00184,5 Brem.⸗Beſigh. Oel 75,50.75,.— Bayr. Bodencr..eJ. Mannesmannr. 195,0195,9,Ch. Brockh..⸗W. Bayr, Hyp. u. Wb. 173,5 173,5 1 Mansfeld Akt. 133,7132,5 Cement Heidelb.. 183.00153,0 TBarmer Bankv. 151,0 151.,0 1Oberſchl. E. Ved 107, 7 105.2 Cement Karlſtadt 195,0 184, JBerliner Hand. 248,5—.JOtavi-Min. Ant. 30 5037,7 Chamotte Annaw. 91.——.— IJTCom. u. Privatb. 180,0 179,5 127,1 7 Darmſt. u. Nat. B 287,1 239,0 — TPhönix Bergbau 127,0„W. Al 14⁵ SatesHeſen 6 Cont.ürnb-6.—— 52 elus Beraban 120.0— TDaimler Motor. 129,0132,5 2..Cantabdttg 39—.50 O. Gold-u..- Anſt 2120020855 S8885 IJDeutſche Bank167 1 1 ſchen Naphthaſyndikat und der Vacuum Oil Company für die Lie⸗ ferung von ruſſiſchen Erdölprodukten in Aegypten, der am 10. Juni zu laufen begonnen hat. Eine Beſtätigung dieſer Meldung war bis⸗ her ruſſiſcherſeits nicht zu erhalten. * Alpine Montaugeſeäſchaft— Vereinigte Stahlwerke. Vorausſichtlich dürfte in der erſten Julihälfte zum erſten Mal in Durchführung der zwiſchen der Alpine und den Ver⸗ einigten Stahlwerken getroffenen Austauſchv erein⸗ barungen ein mit rheiniſchem Koks beladener Güterzug als Rückfracht Eiſenerz vom Erzbergwerk nach Deutſchland zurückführen. 2⸗: Krupp zieht ſich aus Brod zurück. Die öſterreichiſche Induſtrie iſt neuerdings bereit, langjährige Kreditlieferungen nach Süd⸗ ſlavien durchzuführen. Nunmehr erfährt die„J. u..“, daß Oeſter⸗ reich auch auf anderen Gebieten beſtrebt iſt, ſich die alte Vormacht⸗ ſtellung in Südſlavien zu ſichern. Wie bekannt, iſt die ſüdſlaviſche Waggonfabrit in Brod a. d. Save eine Gründung der Eiſenbahnaus⸗ rüſtung⸗ und Maſchinenfabrik AG. in Kiſtareſa bei Budapeſt geweſen, gemeinſam mit der„Erſten kroatiſchen Sparkaſſe“ in Agram. Später nahm die Firma Krupp durch Erwerb eines Teils der Aktien ſtarkes Intereſſe an dem Unternehmen, und zwar war die Errichtung einer Lokomotipfabrik— der erſten auf dem Balkan— geplant. Die tech⸗ niſchen Ausrüſtung wurde von Krupp auch geliefert, doch entſprachen die nachfolgenden Ereigniſſe nicht den Erwartungen. Krupp ſowohl wie auch das Broder Unternehmen erlitten infolge ungenügender Staatsaufträge ſehr ſtarke Verluſte. Dies und noch andere Gründe waren für Krupp Anlaß, ſich aus dem Unternehmen wieder vollſtändig zurückzuziehen durch Verkauf ſämtlicher Anteile. Nach⸗ dem auch die ungariſche Maſchinenfabrik in Kiſtareſa in den ungari⸗ ſchen Ganzkonzern übergegangen iſt und dieſer für Brod kein In⸗ tereſſe hat, hat nunmehr überraſchenderweiſe die„Oeſterreichiſche Staatseiſenbahngeſellſchaft(Steg)“ einen Großteil der Broder Wag⸗ gonaktien erworben. Geichzeitig haben ſich die Oeſterreicher ein Vor⸗ kaufsrecht für die Erwerbung der Mehrheit des ſüdſlaviſchen Unter⸗ nehmens bis Ende Auguſt nächſten Jahres geſichert. *„Inag“ Induſtrie⸗Unternehmungen AG. in Berlin. Die zum Siemens⸗Konzern gehörende Gefellſchaft erzielte im GJ. 1926 einen Rohgewinn von 241 743(698 593) /. Davon beanſpruchten die Un⸗ koſten 186 295(664 397) J. Es ergibt ſich ſomit unter Berückſichtigung des Vortrages aus 1925 in Höhe von 57 058/ ein Reingewinn von 112 474(57 028)] /, aus dem wieder kein Gewinnanteil ausgeſchüttet werden ſoll. Die Vorarbeiten zum engeren Zuſammenſchluß der ſich mit dem Vertrieb elektro⸗mediziniſcher Gegenſtände befaſſenden Toch⸗ tergeſellſchaft mit der Siemens⸗Reiniger⸗Veifa⸗Geſellſchaft für medi⸗ ziniſche Technik wurde im vergangenen Jahre abgeſchloſſen. Die Ab⸗ machungen brachten einen angemeſſenen Nutzen. Wenn von einer Gewinnausſchüttung abgeſehen werden muß, iſt es in der Hauptſache darauf zurückzuführen, daß das Geſchäftsergebnis durch die Wertver⸗ minderung einer großen Forderung gegen die braſilianiſche Tochter⸗ geſellſchaft Caſa Lohner Sa. in Rio de Janeira erheblich beein⸗ flußt wurde, die zum Teil durch die Senkung der Milreiſe bewirkt wurde. Der Geſchäftsgang bei den übrigen Tochtergeſellſchaften habe ſich gegenüber dem Vorjahre gebeſſert. Im laufenden Jahr hält die Beſſerung an. 2: Conrad Tack u. Cie AG. Die GV. genehmigte den Abſchluß mit einer Dividende v. 6 v. H.(5 v. H. i..) Die Eingänge auf Warenkonto ſind von 2331238/ auf 2580 461 ¼ geſtiegen. Aus dem ..b..⸗Konto wurden 573 326 ¼(859 328 /) vereinnahmt. Ab⸗ ſchreibungen betragen 312846 ¼(393 451), Verwaltungskoſten 2 448 019(2 201 021). Der Reingewinn beträgt 472 630%¼ (412 109). Die Bilanz zeigt in dieſem Jahre ein Bankguthaben von 480 362 ¼, während im Vorjahre Bankſchulden ausgewieſen werden mußten. Debitoren betragen 421 045 ½/(—), die G. m. b. H. Beteiligung 525 000/(485 000) und Waren 7370 077 1. Auf der Paſſivſeite erſordern Kreditoren 1015909 ,/(843 689), Akzepte 2964 678„,(i. V. zuſammen mit Bankſchulen 4479 437 ¼/. Auch im laufenden Jahre hat das Unternehmen ohne Inanſpruchnahme von Bankkrediten den Umſatz um 30 v. H. erhöht. Der Umbau und die Vergrößerung von weiteren Verkaufsſtellen hat Fortſchritte gemacht. e ee iſt die Fabrikation auch auf Luxusſchuhe ausgedehnt worden. 2⸗: Um die Lombardfähigkeit von Schuldverſchreibungen öffent⸗ licher Kredinaſtalten. Es ſchweben ſchon ſeit einiger Zeit Bera⸗ tungen über einen Geſetzentwurf, der den Schuldverſchrei⸗ bungen öffentlich⸗rechtlicher Kreditanſtalt, die vielfach auf Grund von Hypotheken ausgegeben werden, aber im übrigen nicht den ſtrengen Deckungsvorſchriften des Hypothekenbankgeſchäftes unterliegen, den Charakter von Pfandbri efen und damit deren Lombardſfähigkeit verleiht. Es handelt ſich in der Hauptſache darum, die betreffenden Kreditanſtalten zur Ausgabe von Schuldverſchreibungen ausſchließ⸗ lich auf Grund von Hypotheken zu veranlaſſen, und andere Dek⸗ kungen insbeſondere kurzfriſtig ausgeliehene Gelder, auszuſchalten. Dem Vernehmen nach iſt in Ausſicht genommen, dieſe ſog.„Erſatz⸗ deckung“ innerhalb der nächſten 10 Jahre auf 25 v. H. der Geſamt⸗ deckung zu beſchränken. Eine ſtrenge Durchführung der Deckungs⸗ vorſchriften nach dem Muſter des Hypothekenbankengeſchäftes müßte jedenfalls zu einer Trennung von Hypothekenſchuldverſchreibungen und Kommunalobligationen führen. Ueber die Mündelſicherheit von öffentlichen Anleihen und Obligationen ſchweben z. Zt. Verhand⸗ lungen u. a. ob mit der Landesmündelſicherheit ohne weiteres auch die Reichsmündelſicherheit verbunden ſein ſoll. 8. Hanfwerke Füßen 138,00148.0 Hilpert Armaturf. 83.—80, HirſchͤKupf. u. Met. 115,5 115,0 Hoch- und Tiefbau 139.0138,0 Holzmann, Phil.. 203.0205.0 6, 123.5 115⁵,0 121.0 68.— 67.25 5˙7 Neckarſ. Fahrzg.. 123,0— Nrh. Leder Spier 118,0 etersUnionFrkft 121,0 f. Nähm. Kayſer 68,.— Phiüpps.-G. rk 67.50 Ver. deutſch. Oelf.—.— V..ch. Ind. Mainz 113,9 JVer. Stahlwerke—.— Ver. Ultramarinf. 151,5 Uhrenfabr. Furtw. 5 1130 151.5 Holzverkohl.⸗Ind. 70,5068,50 Junghans St.⸗A, 125,1126,0 Kammg. Kaiſersl. 192,0193,0 Farlsruher Maſch. 29,5029,.— Kemp, Stettin..—.——.— Klein, Sch& Becker——144,0 Knorr, Heilbronn 187.—.— Konſerven Braun 70.— Krauß& Co., Lock. 78,.— TLahmeyer& Co. 178,0 Lech Augsburg. 123,5 123,5 Lederwerk Rothe——35,.— Porzellan Weſſel 46,.—48.50 Rein. Gebb& Sch. 138.0137,0 1Rheinelekt. St.A 169,2—.— Rb. Maſch. Leuder 33.—33.— 65,.—68,50 ebe ontan.——. S 59 55 ge 51. 170 1 925 TZell Waldhof St 309,5 odbert armſt. 7 Gebr. Noeder, O. 167,0—.—Freiverkehrs⸗Kurſe. IRüttgerswerke. 107,7107,2 Benz—. Brown, Bov.& C. 178,0 Schlinc a.og.—.— Snelzer, Fent 1040 03.9 Raſtatter Waggon.— Ver. Zellſt. Berlin—.— Vogtl. Maſch. St. 103.0 Vol gt& Häff. St. 137,0 Volthom. Seil.K 76.—78 Wayß& Freytag 170,5 72.— 1760 1070 1010 133.7 169,8 81⁰0,5 — Gruſchwitz Textil 106,5 177,0 4 32, Feſtverzinsliche Werte 100.0 188,0 87.25 80.,25 Schramm Lackf.. 99,50 1Schuckert, Nrbög. 188,0 Schuhf. Berneis. 86.— Schuhfabrik Herz 80,50 Ludwigsh. Walzm 128..—.— — 44,.— 44,.— ſche Lalntraferie 131,0 — 31,50 18,25 Mainkraftwerke. 131,7 Metallgeſ. Frankf. 185,5 185,0 Mez Söhne Miag, Mühlb.. 144,5143.0 Moenus St. A. 78,.—— 8 69.— D. Anl. Ablöſgsſch. 18,10 92.50 16%19 8445 25—.— 278,58% Mh. Stadt. 26 99,80 —.—8—„RhHyGldpfs /9 100,0 =8PfYyGldpfsg—.— 148,04% D. Schutzg, 08 10,90 Seilinduſtr. Wolff 91,.— ISiemenssHalsk 281,0 Südd. Draht-.—.— S. Led. St.Ingbert—.— Südd. Zucker.. 143,7 Tricotw. Beſigh--—.— Motoren Deutz— Motorf. Oberurſ. 71,75 Berliner Vörſe vom 6. Juli Vaule-Alckien. Induſtrie-Altien. Concord. Spinner 150,0 Vank f. Brauind. 219,0 Accumulatoren. 172,0179,0 T Daimler Benz. 128,2 223,7 105,0 1078 —.—14% D. Schußg. 14—.—— 151,7 132,6 Adler& Oppenh. 157,0157.0 T Deſſauer Gas. 205,2 Bant. d. Wert⸗ 170 Adlerwerke... 12,2128,7 Diſch.⸗Atlant. Tel. 110,0 TBerl. Handelsg. 240,0-G. f. Verkhrsw. 172,0 151,7 178,0 240,0 Aleranderwerk.. 69,8570,.— D. Eiſenb.-Signl.—.— 205,8 1¹⁰,0 170,00J Dtſch.⸗Luxemb.—,——,— Vörſenberichte vom 6. Juli 1927 Frankfurt unſicher Nachdem auch heute wieder, anſchließend an die etwas feſtere Abendbörſe, im Vormittagsverkehr die Tendenz freundlich geblieben war, eröffnete die Börſe ſelbſt im allgemeinen nur behauptet, da kaum neue Auregungen vorlagen. Die Geſchäftstätigkeit bleibt nach wie vor, auf ein Minimum beſchränkt. Das Publikum hält ſich immer noch der Börſe vollſtändig fern. Die Spekulation löſt ſich zum Teil in einer gewiſſen Unſicherheit von ihren Engagements, da die Entſpannung des Geldmarktes nicht in dem erwarteten Maße hier eingetreten iſt. Bei Feſtſetzung der erſten Kurſe ergaben ſich gegen die geſtrige Abendbörſe nur unweſentliche Veränderungen nach oben und unten. Autowerte eröffneten etwas feſter, namentlich Daimler plus 3 v.., in denen Großbankkäufe feſtgeſtellt worden ſein ſollen. J. G. Farben dagegen 21/½ v. H. ſchwächer. Am Rentenmarkt erhält ſich das Intereſſe für Schutzgebietsanleihe. Alle ſonſtigen Renten ſtill. Im weiteren Verlaufe konnte von einer Umſatztätig⸗ keit kaum noch die Rede ſein. Die Stimmung blieb allgemein luſtlos. Die Kurſe waren aber allgemein behauptet, die Börſe ſchloß ſtill. Tägliches Geld 7 v. H. Berlin ſchwankend Selbſt bei den Großbanken liegen heute kaum Orders für die Börſe vor. Da auch neue ſachliche Momente nicht zu nennen ſind, iſt die Kursentwicklung geringen Schwankungen ausgeſetzt. Bei einem großen Teil der Nebenwerte konnte mangels Umſatzes keine erſte Notiz zuſtandekommen. Soweit Kurſe feſtgeſtellt wurden, wichen ſie ſelten über 1 v. H. gegen die geſtrigen Schlußkurſe ab. Eine Ausnahme auch in Bezug auf dieſe Tendenz machten Automobilwerte und in kleinerem Maße Reichsbankaktien. Mit ein Grund für die allgemeine Luſtloſigkeit iſt auch der Umſtand, daß jetzt ſchon die Vor⸗ bereitungen für den Medio getroffen werden müſſen, da die Diffe⸗ renzzahltage mit dem 15. bezw. dem Monatsende zuſammenfallen. Die Geſchäftsloſigkeit nimmt im Verlaufe eher noch zu. Die Speku⸗ lation zeigt eher Abgabeneigung, und die Kurſe weichen in der erſten Börſenſtunde einige Prozent unter Anfangsniveau. Eine Ausnahme machen Glanzſtoff, die 6 v. H. höher gehandelt werden, und Siemens. Auslandsanleihen ruhig. Am Geldmark nennt man für Tagesgeld einen Satz von—8/½ v. H. und darunter, für Monatsgeld—9 v. H. Der Privatdiskont iſt unverändert geblieben. In der zweiten Bör⸗ ſenſtunde bleiben die Umſätze ſehr klein; jedoch iſt von einigen Spe⸗ zialwerten(Daimler, Rheinſtahl) ausgehend eine leichte Erholung zu bemerken. Berliner Deviſen Diskonkſätze: Neichsbauk 6, Lombard 7, Privak 5⅛ v. H. Imflich B. Juli F. Jult dstont in.⸗M. für G. B. G. IL. B. M. Iſätze Holland... 100 Gulden 169,94 169,28 168,98 169,27 168,47 3,5 Athen 100 Drachmen 5,89 5,70 5,66. 5,67 81.— 10 Brüſſel.100 Belga=500.⸗Fr. 58.61 88,73 88,62588,775 58,.— 5 Danzig 100 Gulden81,64 81,80 81,62 81,78 81.— 6 Helſingfors. 100 finnl. M. 10.07 10,627 10,607 10,627 81.—* Italien. 100 Lire 23,36 23,40 22,98 2,97 81.— 7 Südſlawien. 100 Dinar] 7,419 7,.433.419 7,433 81.— 7 Kopenhagen.... 100 Kronen 112,71 112,98 112,69 112,91 4112.50 5 Liſſabon. 100 Eskudo 20,8820.9220,88 20,92 153,57 8 Oslo. 100 Kronen 109,05 109,27 109,04 109,26 12,50 4, Paris. 100 Franken 186,50 16,54 16,50 16,54 81.—— Prag.. 00 Kronen 12.494 12,514] 12,49 12,51 86,062 5 Schweiz.. 100 Franken 61,185 81,295 81.,135 81,295 81.,20 3 Sofia 100 Leva 3,047 3,058 3,052 3,056 81.— 10, Spanien 100 Peſeten] 72.2572,39 71,75 71,89 81.— 5 Stockholm... 100 Kronen 112,90 113,12 112.89 113,11 112,50 4 Wien 100 Schilling] 39,32[ 89. 59,32 89,64 1,70 6 Budapeſt 100 Pengö=12 500 Kr. 73,2378,5478,44 73,58 85,062 6 Buenos⸗Aires. I Peſ. 1,787] 1,791] 1,790.794] 1,78 10 Canada.... 1 Canad. Dollar 4,208 4,216 4,208 4,216—— ZJapan l[ den 2,000.004 1,998 2 002 2,092 5,8 RAiir„ 21.03 20.99 21.03——— Konſtantinopel... 1 türk. Pfd. 2,178 2,182 2,171.182 18,45 10 Sondenn 1I Pfd. 20,467] 20,807] 20,482 20,512 20,43 4,50 Rew Dork„ Dollar4,2155 4,2235 4,21554,2235 4,198 4 Rio de Janeiro... 1 Milreis 0,491] 0,493] 0,493 0,495 1,378 3 Uruguag.. 1 Gold Peſ. 4,186].144] 4,136 4, 1444— 5 * Abermalige Ermäßigung der Zinkpreiſe. Nachdem erſt am 1. Juli die ſüddeutſchensgZinkblechpreiſe um ca. 1½ v. H. herabgeſetzt wurden, ermäßigte die Zinkblechhändlervereini⸗ gung heute die Preiſe um weitere rö. 2 v. H. * Weitere Preisermäßigung für Bleifabrikate. Die Rhei⸗ niſch⸗weſtfäliſche Bleifabrikate⸗Händlervereinigung hat be⸗ ſchloſſen, ihre Lagerpreiſe für gewalzte und gepreßte Blei⸗ fabrikate mit Wirkung ab 2. Juli um 3/ auf 66 ¼ für die 100 Kg. zu ermäßigen. Die letzte Preisänderung war eine Ermäßigung um 3/ auf 69/ am 4. Mai. * Starke Preiserhöhung für Meſſingfabrikate. Mit Wir⸗ kung ab 2. Juli haben, wie ein weſtdeutſches Büro hört, die Grundpreiſe für Meſſingfabrikate eine Erhöhung um 5 ¼, je Doppelzentner erfahren. Es koſten nunmehr Meſſing⸗ bleche, ⸗bänder und ⸗drähte 152/ gegen 147/ und Meſſing⸗ ſtangen 134/ gegen 129 4, alles Richtpreiſe im Großhandel für Werkslieferungen. 8 TGelſenk. Bergw. 175,5 JGelſenk. Gußſt.—.— Genſchow& Co. 89,85 German. Porkl⸗3. 218,5 Gerres heim. Glas 148,0 ITGeſ. f. elkt. Unter. 285,5 Gebr. Goedhardt 130,2 5 Wicking ⸗Cement. 163.0165.2 Wiesloch Tonwar. 114,0—.— Wiſſener Metall 130.0133,7 Wittener Gußſtahl 59.,75 59,.— Wolf, Buckau.. 56,——.— Zellſtoff Verein. 167,7167.9 TZellſt. Waldhof 308.5307.0 Freiverkehrs⸗Kurſe. Adler Kal..—.— 112,0 6. 184,1 310.2 94.50 143,5 153.0 82.— 150.0 122.0 180.0 0. 5. 175,10 Markt- u. Kühlh. 184,0 .—Mech. Web. Lind. 315,0 90,.—[Mez Söhne.92.— 218,5 Miag⸗Mühlen.. 144,8 149,7 Mix& Geneſt.. 155,0 292,5 Motoren Deutz 79.— 130,5 Motoren Mannh.—.— JGoldſchmidt Th. 188,7138,2[Mülheim Berg 159.0 Goerz C.....—.——.—Necgarſulm. Fhrzg 1752 Gothaer Waggon—.——=— TNordd. Wollk. 180,0 Gettſten mea n 1414lJTOperschl.E. Sed. 100 0ſ195,9 Beng-Motor:.:—— Geultagrahmane 113.0118...5berſchl. Kaksw. 10.0f105,9 Bropn, Bov.& K. 178.0 1770 Gebr. Grhmanr 188.9f188'5 7 drenſt,& Koppei 185,0,184,7 Deutſche Petrol. 79.8082-88 Grün& Bilfinger 186,5188,5 Abem 127,7—.— Diamond....— 108,0—5 96 geldburg.. 82,— 84,50 Zalkeſde mesd 28 1780 e0 Popies 2775 Leigershel 225206220 Hameczeſ Spſcn. 498,0 185,5 Pordein Braunh. 278,0,2755,Petersb. Int. 55..75.79 ſeſt. 136·0 128.0 Ngein Ehamotte. 98.750 Ronnenberg 185.0 184.0 Jaug. 28„Egeſt. 20.0128.0 TRhein. Elektrizit. 170..188,0 Ruſſenbank.75 8,85 ————55.—5 Uel 5 85 Sudſer Salpeter 80.9081.92 75 ee ein. Ma ed. 33.8,—Sũü—.——.— 5 28 Tgtbeine Gen e Uia 1 2 81.32 81550 405 nani—67.— 2 Haneng beaſg. 35. kaibeg dantan 1558ſl88.c a) Neichs⸗ u. Staatsyay. Momb. Hütten. ſ½ DAnl Ablöſgsſch.1 305,08035 e 2— 78 30 0 Roſitzer Braunk.. 121.,5 dto* 303˙5 3 1 Jlndr. e Aufferm. 115,00115,2 Nalert 1— 7 he dunebaerec 18,25 *„Ferd. 5 0 2—— ee be eee ee eee e Thoeſch Eiſ. u. St 187,5187,7 Sachſenwerk... 119,5 50% B. Kohlenanl. 12,80 THohenlohe⸗Wrk. 222,6222,6ISalzdetfurth.. 239,7241,5 10% Prß. Kalianl. 6,18 Shalh denheann. 199 01260 Schendemanter. 2880 8 16, u Stan 20 89. Horchwerke.. 128,0128,0 Scheidemantel..28,50 97 157 tadt. 26 99,90 THumboldtMaſch. 47,5045,25 J Schuberts Salz. 395,0 87½ 88 e Taiſe Bergbau 274,00276,0 S aneee Herz 8ſ sandſch. Rogg. rt 0 5 9— 0—„ M. Jüdel& Co. 179,0134,0 TStemenss Halsk 280,5 77.5 107,8 122,0 222 8 b) Ausl. Nentenwerte. 5% Mexikaner 40.— 40,50 473 Oeſt. Schatza., 25,50 26,50 4%„„Goldrente 27,90—.— 4%„ conv, Rte.—.—.,50 4½0%„ Silberrte.———.— 4/5%„ Papierrte.—.—.— %/ Türk. Ad.⸗Anl. 12,7812,9) 2 40%„ Bagd.⸗Eiſ.J 19,50/18,50 52,500Transradio.. 143,0 0% n 11 17.——.— 85 Unionwerke Maſch—.——.——5 N 22 74,150Varziner Papier 150,0„200-.- 225 „ 3.⸗Los 24, 17 Ver. B. Frkf. Gum. 110,0109,5 4½% St.⸗R1913 26.45 78,0Ber Chem Charl. 154,5154,54 5½„„„ 1914 25.— 1 2 Itſch. Nickelw. 196,5 178,04%„%„ Goldrte 22.75 — 1Glanzſt. Elbf. 671,50885,0 4% Kronr. 13— 269,0 Pchch rnd 8135084858% deſ.Stb.altz 21.4523,45 5,0% Ver. Stahlwerke 145,0141,1%De-⸗UIX Sr(74)—.—.— 92— 149,0 04% Oe. Goldprior.——— r arinf. EUüidz 1 TLud. Loewe&Co 274,0274,0 Bogel Telegraph. 109,0108,5.50% Südöc. aß— Bremer Wolle.215,0 Lorenz. 21,5121,0 9.60%„ neue Pr.— 8 Voigt& Haeffner 132,5132,5 8. Buderus Eiſenw. 122,5—.— R. Friſter.. 85,50 96,50 Lothr. Portl.-Cem—.——.— D. lb, Wech, 139 2. Mesze Banl 107, D. Bereinsbank. 106.0 5 I Disconto⸗Geſ.. 163,5 10——————9—5 rkfrt. Hyp.⸗Bank 153, 147,2 eld. Cred.⸗B—.— Nürnberg. Bs.⸗B. 190,01 Oeſter. Cred. Anſt 8,75 K lzer Hyp.⸗Bk. 215,0 5 hein. Creditbank 134,0 ee ein. Hyp.⸗Bank—.——, Sbdd. Asconte 143.5ʃ1 JCom. u. Privatb. 178,5 J Darmſt. u..⸗B. 237,5238,0 JDeutſche Bank. 166,5 166,5 + St. Üeberſee Bt. 108,5108.1 IDisc, Command. 163,2168,7 2295 Gebr. Junghans. 125,0 Kahla u Aſgerel 110,5 IJKaliw, Aſchersl. 179,5 Karlsr. Maſchin.—.— C. M. Kemp.— Klöcknerwerke.. 174,7 C. H. Knorr...187,2 Kollm.& Jourdan 62,.— Gebr. Körting.. 108,0 Koſtheimer Cell. 52,50 Krauß& Cie, Lok.—.— Kronprinz Metall 131,7 Kyffhäuſer⸗Hütte 77,50 JLahmeyer& Co. 178,0 Laurahütte.. 98.— Linde's Eismaſch. 162,5 Lindenberg.. 60,50 TCarl Lindſtröm 266,0 Lingel Schuhfabr. 92,25 J Linke& Hoffm. 69,.— 126,0 Sinner.⸗G.. 78, 109,80Stettiner Vulkan. 32,35 178,0 Stoehr Kammgrn. 185,1 30,——[Stoewer Nähm.. 76,.— ——Stolberger Zink 2858,2258,0 174,0][Südd. Immobil. 99.——.— 167,0,Teleph. Berliner 88,50 TboerlOelfabrik- 103.00105,0 108,0[Tietz, Leonhard 170,0 VK. u. Laurahütte 99,.—98,50 Dyckerh.& Widm. 55.604,— i Dingler Zweibrück.—.— Trancvork-Alktten. Jicher vert t. 810 99.— Schantungbahn. 9,90] 9,— Düſſeld.Rat. Dürr—.—73,.— Hapag. 40.7141,5 . Eiſen Kaiſerslaut. 45,.—46.— Deſter ul. SB. 1 Füleer Gittn. K. 186.7186.5 Franß. Aeagem. 149.01d.0 Bellirore F. 951c 57.25.88.— Ell. Sed. Kolle.—.— Tiited. Krebb. 234.0280.0 antmors& Odid en Emagßrankfurt. 9,4.— Heſterr. Freditbk. 8,80 8,50 Emaille St. Ullrich 48.7548.— Mannh. Verſicher.—.——.— Induſtrie⸗Aktien. 70— 70— Reichsbank... 166.6788,1 Eichb.⸗Mannh. + 271.0 unger maſch. 79,79,—- Ahein Ereditbank 134,0134.0 9.— 192.0 Eltling. Spinn.. 280,02800 Süddeutſch. Disc. 144,5145,0 Mainzer St.⸗A. 237,0239, 5 erh. Bindg. 356,0357,0 8 Faber, Joh. Blei——91 rt⸗Alktien. 30 Schö ranspo en. Diener Bankver. 6,70 6, Schulerg Storch. 10,0 180,0 9 G. enind. ———.— 5 Werger. 188,0185.0— 1 Cat dent⸗ 1405 1400 Sch0—— 7570 ann 1NNl„ 1 arls 195 „Allg. Berf. 148,5 145.00Adt, Gebr... ·63,.—62,75 7 Allg. Lok. u. Str. 180,5180,5 rantf. Allg—— Oppenheim e 88 5 Kleinb, Feinmech. Jetter. 98,— 100,0 VBerſ.⸗Geſ. 180,0,150,0—77— berrf. Werl dler Kleger.. 125,5 130,5 Grankf. Pofd& Wit.—.—77, 84n h 55 5 altimore— Fuchswaggon-.—— THeutſch⸗Auſtral.—.— 156,0 120,0 107.0 150.1 102,2 231,0 67,20 93 148,0 88,25 140,0 186,1 198,5 49,65 66,75 234,0 TAllg. Elektr.⸗Geſ. 184,8 Ammendorf. Pap. 241,0 Anglo-⸗Ct. Guano 100,2 Anhalt. Kohlen. 119,2 Annener Gußſtah!—.— Aſchaffbg. Zellſt. 204.5 187,5 TDeutſche Erdöl 159,1 239,0[Deutſch. Gußſtahl 120,0 100,2 Deutſche Kabelw. 107,5 119,0 Deutſche Kali. 151,2 —.—IDeutſche Maſch. 102,7 204,2 Deutſche Steingg. 230.0 Augsb.⸗Nb. Maſch 144, 1147,0[Deutſche Elſeng. K1 eutſch. Eiſenh.. 95, Balcke Maſchin.. 118,1119,0 e 120,0 Bamag. Meguln. 48,7549,— Dürener Metall. 151,8 Pergen An.—5 5 19—— Dürkoppwerke 83,25 + 1 9 i Berl.⸗Bub. Hut.36,0372, ITDynamit Nobel 141,2 Berl. Karlsr. Ind. 108,7 107,7 Elektr. Lieferung. 188,0 JBerlin. Maſchb. 140,5139,0TElktr. Licht u. Kr. 196,0 Bing Nürnberg.—,26,50 Emaille Ullrich 49,65 18T Bochum.———(—— Enzinger⸗Union. 65,.— Gebr. Böhlerckco.—.——,— Eſchw. Bergwerk 234,0 Braunk. u. Brikets 193,0194,5 „Beſigh. Oelf. 73.—72,— Fahlb., Liſt& Co. 142,0140, 2 e eee 220.0 28G Farbeniad. 285,284,7 i Bremer ean 251,0 5 9 143 FeldmühlePapier 213,0—.— Bremer Walle 218.0 1. kHeiten& Guill. 140.2 10 1 888888 98.— — — SDeDreeSSDDSDe — N 8 8¹⁰ 7 25,50 25,.— 2 27 1925 239,0 — 2 222 38 S2 — 2 — . Frankf. R. u. Mitv.—.——.— Vergwerk⸗Akktien. Fee D.Berg.— Fes een—·1245,0 TA. E. G. St.⸗A. 183,5184, Aſchaff. Buntpap. 135,5 135,5 Aſchaff. Zellſtoff. 205,0 205,2 Bahnbed. Darmſt. 40,.—40,.— Badenia Weinh.—.——.— ad. Elettr.· Sab. Maſch url. 180,0l4l.7 188,9 ⸗Südamerita 230,5 2 Grün, Bilfinger..— 190.0 IHanſa Deſchiff. 224,7 alds Neu, Näh 81.—80 50 T Norbd. eob 142, ammerſh„ 400l1860 Berein Gibeſgiſ 70 * N ITGoldſchmidt Th. 137,0 Gritzner M. Durl. 121,5„ 5 Grkrftw. Mhm.6%—.— 20,10 18,80 24,40 igt 5%„Obligat.—.— Fuchs Waggon.—.—— Vogtländ. Maſch. 105.0 47J% Anat. Ser. 19,78 Chem. Heyden.. 128,0128,5 Magtrus.⸗G. 78,75 14,500 Wanderer ⸗Werke 297,00270,0 4%„„II 19,45 14, Chem. Gelſenk.. 92.2592,50 Saßgab.⸗A. 64.—63,35 1 Mannesmann.194,192,5—— eie„„I 18,85 eſchen Aibert..140.16½0 Gebhard Lertſt. 1818fl50.0 fNtansfelh. At. 130lla1.a Teſerg. ali 86,Cl184.CJ8% Teguentchec.—— rrrrrrrrrrrrnn * eitren eereeene e 0 mA r Wetttwoch, den 6. Jult 1027 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Gerichtszeitung Schöffengericht Ludwigshafen Das Große Schöffengericht Ludwigshafen beſchäftigte ſich — geſtern mit dem tödlichen Unglücksfall, der ſich am Abend des 46. April d. J. auf der Straße zwiſchen Ludwigshafen und Oggersheim in der Nähe des„Guten Hirten“ ereignete, wo⸗ bei die 22 Jahre alte Philippine Lenhardt aus Oggers⸗ heim von dem Auto des Arztes Dr. Fruth aus Lambsheim bderart unglücklich erfaßt wurde, daß ſie einen Schädelbruch erlitt und eintige Tage ſpäter im Krankenhaus verſchied. Die Lenhardt kam von Oggersheim, während Dr. Fruth aus der gegenüberliegenden Richtung kam. Nach des Angeklagten Ausſage ſei das Mädchen plötzlich auf die andere Straßenſeite abgewichen und vom Kotflügel des Wagens erfaßt worden. Die Beweisaufnahme ergab kein klares Bild. Nach längerer Verhandlung wurde der Angeklagte zu 3 Monaten Ge⸗ fängnis verurteilt. Für die Strafe wurde ihm Bewäh⸗ rungsfriſt bis 1. Januar 1932 zugebilligt. Die vier Eiſenbahndiebe von Oggersheim, die in den Jahren 1924%5 auf dem Mundenheimer Bahnhof zum Nach⸗ teil der Reichsbahn nächtliche Gaſtſpiele gaben und am 18. Mat in Unterſuchungshaft genommen wurden, ſind für die Haupt⸗ verhandlung am 19. d. M. vormittags vor dem erweiterten Schöffengericht Ludwigshafen unter Anklage geſtellt. Während anfänglich auf Grund der noch nicht abgeſchloſſenen Ermitt⸗ lungen ihre Vergehen als Eiſenbahnberaubungen beurteilt wurden, beſchuldigt die Anklageſchrift die vier Täter nun des Diebſtahls in Tatmehrheit. In der gleichen Sache haben ſich auch die 34 Jahre alten Eheleute Wilhelm und Anna Gött⸗ mann aus Mannheim wegen Hehlerei zu verantworten. Die des Diebſtahls Beſchuldigten ſind inzwiſchen, zwei gegen Stellung einer Kaution, einer wegen Krankheit und der vierte 5 Ausſchaltung der Fluchtgefahr, auf freien Fuß geſetzt worden. Schwurgericht Frankenthal Das Schwurgericht Frankenthal hatte ſich am 5. Juli wiederum mit einem Totſchlag zu beſchäftigen. Als An⸗ geklagter erſchien der 20 Jahre alte ledige Maurer Rudolf Lill aus Waldſee, der am Sonntag den 29. Mai ds. Js. gegen Abend den verheirateten Arbeiter Johann Land⸗ fried aus Neuhofen, einen noch jugendlichen Mann, bei einem Geraufe durch einen Stich in das Herztötete. Der Angeklagte, der anſcheinend ein geiſtig etwas minderwertiger Menſch iſt, gab die Tat zu. Er will aber in Nokwehr ge⸗ handelt haben, nachdem ihn Landfried angegriffen und er einen Meſſerſtich in den Arm erhalten habe. Nach den Aus⸗ ſagen des bei der Tat anweſenden Lutz ſei es ausgeſchloſſen, — daß Landfried bei dem Raufhandel zum Meſſer habe greifen können. Nach der Anſicht dieſes Zeugen muß ſchon der erſte Stich, den der Angeklagte gegen Landfried führte, tödlich ge⸗ weſen ſein, denn Landfried fuchtelte mit den beiden Armen in der Luft, worauf Lill nochmals zweimal zuſtach. In der weiteren Sitzung beantragte Staatsanwalt Jung, der die Anklage vertrat, gegen den Angeklagten Lill unter Be⸗ rückſichtigung mildernder Umſtände eine Gefängnisſtrafe von 5 Jahren. Der Verteidiger des Lill, Referendar Dr. Teufel, plädierte auf Körperverletzung mit Todesfolge. Das Urteil lautet auf 4 Jahre Gefängnis unter Zubilligung mil⸗ dernder Umſtände. 3 * S Das Urteil im Saarbrücker Landfriedensbruch⸗Prozeß. Der ſeit 8 Tagen vor dem Saarbrücker Schwurgericht verhan⸗ delte Landfriedensbruchprozeß nahm am Montag abend halb 10 Uhr einen gänzlich unerwarteten Ausgang. Da die Geſchworenen ſämtliche Schuldfragen verneinten, mußte das Gericht einen Freiſpruch fällen. Die Hauptangeklagten waren zwei kommuniſtiſche Landesratsabgeordnete, die der Staatsanwalt des einfachen nud des ſchweren Landfriedens⸗ Hbruches, ſowie der Rädelsführerſchaft und Anſtiftung dazu überführt hielt, begangen anläßlich eines Kriegervereinszuges in Neunkirchen, der durch einen organiſierten kommuniſtiſchen AUeberfall auseinandergeſprengt worden war. 13 an dem Ueberfall beteiligten ſind bereits vor einigen Mona⸗ ten wegen einfachen Landfriedensbruches von der Saarbrücker Strafkammer zu mehrmonatigen Gefängnisſtrafen verurteilt worden, während die Aburteilung der Hauptſchuldigen wegen der Schwere des Verbrechens dem Schwurgericht überwieſen wurden. Durch deſſen Freiſpruch kommen merkwürdigerweiſe die Hauptſchuldigen beſſer weg als die Verführten. Saumſelige Arbeitgeber. Von der Ortskrankenkaſſe Pirmaſens wurden im Jahre 1926 29 Arbeitgeber, bei denen die Zwangsbeitreibung erfolglos blieb, dem Amtsgerichte gemäߧ 533 R. V. O. zur Anzeige gebracht, weil ſie Beitrags⸗ teile, die ſie ihren Beſchäftigten abgezogen hatten, der Kaſſe nicht ablieferten. Sie wurden teilweiſe zu Freiheits⸗ ſtrafen, teilweiſe auch zu Geldſtrafen verurteilt. Sportliche Runoͤſchau Madſport Jnternationale Fliegerreunen in Kaiſerslantern auf der Rennbahn Eſelsfürth N Der Rab⸗ und Motor⸗Sportverein 1926 Kai⸗ ſerslautern führte am Sonntag ſein zweites Rennen in fiel am Samstag die Entſcheidung zugunſten der zweifellos beſſeren Spielerin. Die Amerikanerin Helen Wilks knügft allmählich wieder an ihre Form von vor zwei Jahren an. Die Spanierin de Alvarez war ihr trotz guter Leiſtungen nicht ge⸗ wachſen und Helen Wills ſiegte:2,:4.— Im Herrendoppel qualiftzierten ſich Tilden— Hunter durch einen:0, 10:8, :4 Sieg über die Engländer Auſtin—Lycett für das Demi⸗ final und im Damendoppel kamen Mrs. Godfree—Miß Nut⸗ hall:6,:2,:1 über Miß Fry—Miß Saunders ins Viertel⸗ final. Das Gemiſchte Doppel ſah die ausſichtsreichen Süd⸗ dieſem Jahre durch. Die Beſetzungen der einzelnen Rennen waren erſtklaſſig. Es wurde ſehr guter Sport geboten. Im Gegenſatz zu früheren Veranſtaltungen fiel die ſtraffe Or⸗ ganiſation der Rennen angenehm auf. Die Ergebniſſe: 39 1. Eröffnungs⸗Rennen: 1. K. Schuler⸗Mannheim 13., 2. H. Zirker⸗Dudenhofen 6., 3. E. Rihm⸗Speyer 5 Punkte. 2. Großer Preis der Nationen(Internationales Flieger⸗ treffen— 9 Läufe): 1. Lauf: 1. M. Bonneaut⸗Paris, 2. J. Steger⸗Augsburg; 2. Lauf: 1. Rob. Trauden⸗Köln, 2. J. Schoettel⸗Paris; 3. Lauf: 1. M. Schlembach⸗Köln, 2. M. Mareret⸗Paris; 4. Lauf: 1. Rob. Trauden⸗Köln, 2. M. Bonneau⸗Paris; 5. Lauf: 1. J. Schoettel⸗Paris, 2. Marc⸗ ret⸗Paris; 6. Lauf: Joſef Steger⸗Augsburg, 2. Mareret⸗ Paris; 7. Lauf: 1. Bonnea u⸗Paris, 2. M. Schleret⸗Köln; 8. Lauf: 1. Joſef Steger⸗Augsburg, 2. J. Schoettel⸗Paris; 9. Lauf: 1. Joſef Steger⸗Augsburg, 2. J. Schoettel⸗Parts. e 1. Deutſchland 15 Punkte, 2. Frankreich 12 Punkte. „Fliegerrennen: 1. Lauf: 1. Becke r⸗Köln, 2. Jakob Milz⸗ Kaiſerslautern; 2. Lauf: 1. M. Steger⸗Augsburg, 2. Plauth⸗ Kaiſerslautern; Endlauf: 1. Becker⸗Köln, 2. M. Steger⸗ Augsburg. 4. Runden⸗Zeitenfahren: 1. M. Bonneau⸗Paris 27,4 Sekunden, 2. J. Steger⸗Augsburg 27,8 Sek. 5. Mannſchaftsverfolgungsrennen(Aus land.—Deutſchland): 1. Mannſchaft: M. Bonnea u⸗Paris, Schoettel⸗Paris, Marc⸗ ret⸗Paris; 2. Mannſchaft: J. Steger⸗Augsburg, Martin Steger⸗Augsburg, R. Trauden⸗Köln; Sieger: die deutſche Mannſchaft 350 Meter Vorſprung. 6. Mannſchaftsfahren über eine Stunde nach Art der Sechstage⸗Reunen: 4 Wertg. 1. M. Bonneau⸗Paris— J. Schoettel⸗Paris 17 Punkte, 2. Joſef Steger— M. Steger⸗ Augsburg 16 Punkte, 3. A. Müller⸗Schifferſtadt— H. Zirker⸗ Dudenhofen 12 Punkte. 15 eh. * Altherren⸗Wanderfahrt des Bundes deutſcher Rad⸗ fahrer. Am Donnerstag, 7. Juli, werden die alten Herren des Bundes deutſcher Radfahrer, etwa vierzig Teilnehmer, auf ihrer Wanderfahrt zum Bundestag in Köln, von Heidel⸗ berg über Schwetzingen kommend, vormittags zwiſchen 10 und 11 Uhr unſere Stadt paſſieren. Die Begrüßung in Schwetzin⸗ gen, ſowie die Führung durch Mannheim hat der hieſige Ortsvertreter des B. d.., Senior Gräber, übernommen, der die Radler nach kurzem Aufenthalt über Dürkheim, Deidesheim nach Neuſtadt geleitet. Schwimmen * Erfolge des Schwimmverein Mannheim e. V. Anläß⸗ lich des am vergangenen Sonntag in Lahr zum Austrag ge⸗ kommenen Gaufeſtes des Gaues 2 Kreis V, hatte auch der hieſige Schwimmverein verſchiedene Rennen belegt. Die hie⸗ ſigen Vertreter führten ſich ſehr gut ein bei der erſten Frei⸗ waſſerveranſtaltung und konnten ſehr beachtliche Zeiten als Sieger erreichen. K. Staudt wurde Sieger im Junior⸗ freiſtil 100 Meter in 1 Min. 10,3 Sek., nachdem er im erſten Rennen totes Rennen mit Ludwik, Karlsruher S. V. in.08,6 geſchwommen war. Ferner konnte ſich Staudt nach ebenfalls zweimaliger Austragung im Seniorbruſtſchwimmen als Sieger in der ſehr guten Zeit von 1 Min. 18,8 Sek. über 100 Meter gegen E. Köpf⸗Karlsruhe behaupten. Im Springen für Herren dominierte Boſſo vom.V. Mannheim, ſodaß er mit 46,1 Punkten überlegener Sieger wurde. Im Kunſt⸗ ſchwimmen ſowie im Altherrenſchwimmen bewies der alte Kämpe Juilfs vom.V. Mannheim ſeine Kampftüchtigkeit, indem er mit 49,5 Punkten bezw. 33 Sek. für 50 afrikaner Mß Peacock— Conidon 64,:6,:3 über Miß Colyer—Brugnon erfolgreich. Rubderſport Henley⸗Regatta 1927 Die diesjährige Henley⸗Regatta auf der Themſe weiſt eine nur ſchwache ausländiſche Beteiligung auf. Den Endlauf zum Großen Achter entſchied der Thames.V. London in 7216 knapp gegen den Londoner.V. für ſich. Eine Ueberraſchung gab es im Großen Einer um die„Diamond Skulls“. Beres⸗ ford jr. wurde wieder einmal geſchlagen und zwar im Zwi⸗ ſchenlauf von dem jungen Oxfordſtudenten R. T. Lee, der im Final dann dem Auſtralier Wrigbt in:.06 Min. mit einer Länge ſicher das Nachſehen gab. Die Silver⸗Goblets, der Zweier ohne Steuermann, fiel an den London.., der Ste⸗ wards⸗Cup(Vierer ohne Steuermann) ſowie der Thames⸗ Cup(Erſter Achter) fielen an den Thames.C. London. NMidi moch gnd. Juli S6A.. Owolkenlos. O heiter. O halb bedeckt. wolkig. bedeckt. Regen. GGraupeln. Nebel. K Gewitter O Windſtille.⸗O- ſehr leichter Oſt. E mäßiger Südſüdweſt · Aſtürmiſcher Nordweſt. Schnee. Die Pfeile fliegen mit dem Winde. Die bei den Stationen ſtehenden Zahlen geben die Tempe⸗ ratur an. Die Linien verbinden Orte mit gleichem aufMeeresniveau ümgerechneten Luftdruck Wetternachrichten der KarisruherLandeswetterwarte Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7 morgens) eter Frei⸗——— ſtil Sieger blieb. Beſonders erwähnenswert an dieſer Stelle See· Fuft, Tem: 2 2 Wind 323 ſet noch die von R. Frank, Nikar Heidelberg erzielte Zeit döde mig S SSe Wette 88 über 100 Meter Rücken, die dieſer in.16,8 gegen.21,8 vor m mm Co S888 Ses Richt. Stärte S Neff⸗Karlsruhe heimſchwimmen konnte. kr. Tertheim Iö 1 S eicht bebecf Tennis Königſtuhl]563 761,0 21 24 19 F70 fleicht 7 9— 515 20 30 17 SW[/„ wolkig 25 ̃ ad.⸗Bad. 2 25 1 9„ halbbed Cochet Sieger in Wimbledon Helen Wills gewinnt das Piſfngen.712 70 1c, 1 bolenl Dameneinzel Feldbg. Hof 1275 640,2] 8 20 16 6„heiter London, 2. Julf. Der Samstag brachte in Wimbledon die Badenweil.]— 761, 20 30 16 8 4 Entſcheidungen in den Einzelſpielen. Da das prächtigſte St. Blaſſen 780— 15 25 13 ſtin wolken Sommerwetter die Veranſtaltung begünſtigte, war alles] Söchenſchw.—————— ausverkauft. Das Endſpiel bei den Herren zwiſchen den Fran⸗ zoſen Cochet und Borotra war nicht ſo feſſelnd wie man hätte erwarten können. Beide ſpielten ziemlich müde, er Borotra machte viele Fehler. Henri Cochet, als der ſicherere und überlegtere Spieler, gewann:6,:6,:3,:4,:5 und wurde damit Sieger von Wimbledon. Auch bei den Damen Jefzi Amtliche Bekanntmachungen Handelsregister. In das Handelsregiſter wurde heute ein⸗ getragen bei den Firmen: Mannheimer Gummi⸗Guttaperchg& Aſpeſt⸗ Fabrik Aktlengeſellſchaft in annheim: Joſef Böhm, Mannheim iſt als Geſamtpro⸗ kuriſt beſtellt. Er iſt berechtigt, gemeinſam Die 8 N Pfundpereien S5 Arbeitsvergebung. Für die Wohnhausbauten an der Richard⸗ Wagnerſtraße ſollen in öffentlichem Wettbe⸗ werb vergeben werden: a) die Lieferung der Steinhanerarbeiten in Kunſtſtein oder hellem b) die Treppenſtufen in Kunſtſtein. eichnungen und Bezingungen liegen ſehr warm und meiſt heiter, einzelne Wärmegewitter. Auch bis heute hat der Irland⸗Wirbel ſeine Lage noch nicht verändert. Für morgen ſteht daher Fortdauer des heiteren und ſehr warmen Sommerwetters bevor. Eine neue Rand⸗ ſtörung über der Biscaya ſtellt Wärmegewitter in Ausſicht. Wetterausſichten für Donnerstag, 7. Juli: Fortdauernd Fmischtes dkl. Etche, hervorrag. ſchön. Ton, bill. abzug. Carl Mauk 0 14 Klavierbauer UI; B3085 Ihron babikonf trocknen Sie am billig⸗ ſten mit unſer. elektr. „Fön⸗Son“ zu 20 l. Roſa Armbruſter E 1. 13ſ/14, Tel. 32518 S75 nkauf baun Stlefel, Zahngeblsse. Obstfeid E, 3, 4 Pferrug Srlflichn. Tel. 20091 ⁰ Zabnarzt Dr. Erich Lewy früher B l, 1 VoOobhun feizt Q7, 16(Friedrichsring) alurſandſtein; Tel. 32209. Edz77 getrag. Ee. 2 dchylle Tage ermüden nichtt, wenn Fochlenberger folnisctes Dasser zur Band ist. Iber Slirn, Schidten de und Nacten damif einreibi, erhadlt ick geistige Mische und Koi perliches Dohbehagen. ½ Flascte Ix. 125 ½ Flasche Mk. 2. 20 auf unſerem Baubüro Müßhldorferſtraße 6 auf woſelbſt auch die Angebotsvordrucke gegen Entrichtung von 0,60„ zu a und 0,30 zu b erhältlich ſind Angebote ſind verſchloſſen und mit ent⸗ ſprechender Aufſchrift verſehen bis ſpäteſtens Mittwoch, den 13. Juli 1927, vormittags 11 Uhr, auf Zimmer Nr. 21 im Rathaus N 1 einzureichen. 6750 Gemeinnützige Bangeſellſchaft Mannheim S. m. k. H. mit einem Vorſtandsmitgliede oder mit einem Prokuriſten die Firma zu zeichnen. M. Dreyfuß& Söhne in Mannheim: Dem „Fritz Kammer(nicht Kramer) in Mannheim iſt Einzelprokura erteilt. 92 Mannheim den 4. Jult 1927. Amtsgericht F. G. 4. R 4, 15 Tel. 23218 P. Kuhn Herrenschnolderel Peleh li fneabnge Herren-Zimmer] beſonders ſchöne Modelle noch zu alten Preiſen trotz Aufſchlag ſehr verkaufen. Anton Oetzel, Möbelwerkstätte Etage B 3, 12 Stage e ———— — 1 1 8. Seite. Nr. 306 Reue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Mittwoch, den 6. Juli 1927 Elanger non-Wefte Ahien-Geseltschaft. „Als weitere Hinterlegungsſtelle von Aktien für die zum 25. er. einberufene Generalverſammlung wird in Ergänzung unſerer Be⸗ kanntmachung vom 1. er. in Berlin die Bank des Berliner Kaſſen⸗ 6892 vereins Berlin⸗W, bekannt gegeben. Mannheim, den 5. Juli 1927. Der Borſtand. Pfclasche Hypothekenkank Tudwigstafen à fü. Wir nehmen Bezug auf unſere dritle Bekanntmachung über die Ausgabe von Liqufdationsgoldpfandbriefe vom 5. April 1927 und machen darauf aufmerkſam, Pfandbriefe alter Währung briefe am 15. Juli ds. Is. abläuft. daß die Friſt zum Umtauſch unſerer in unſere 473prozentigen Goloͤpfand⸗ 6894 Wir werden Veranlaſſung nehmen, die Streichung der Börſen⸗ notiz für unſere Pfandbriefe alter Währung mit Wirkung vom 1. Auguſt 1927 herbeizuführen. Lubwiashafen a. Rh., den 4. Juli 1927. Die Direktion. Küchen anerk.ſchöne Modelle von M. 183.— an 2. verkaufen. Teil · zahlung gestattet. Anton Oetzel Möbel werkstätte P3, 12 Etage ö 1 6908 Tüchtige Schneiderin empfiehlt ſich. Angeb. unter W G 172 an die Geſchäftsſtelle. 41599 Dcutsdnationale Folkspartel Auf unserem Geschäftszimmer M 2, 17 liegt eine Einzeichnungsliste auf zu Ehren des 70. Geburtstags Großherzog Friedrichs DERVORSTAND 6802 Früchten, herrlichen beeren. *N K Ich empiehle die berühmten.R. P. AIK ior-ein-Aelen zur Hausweinbereitung aus allen eßlbaren gunder aus Johannisbeeren, Rüdesheimer aus Stachelbeeren oder Malaga aus Heidel- n. Beachten Sie den Gärungsprozeg in meinem Schaufenster! Ich gebe genaue Anleitung. Weinbuch, 190. Auflage mit allen Vorschriften 25 Pfennig. Ein Liter fertiger Wein kostet dann ungefähr 15 Pfennig. Bordeaux oder Bur- D 6, 2 Weinhaus Holzapfel 35205 vdonnerstag ab 6 Unr Samm: Schinken in Brotteig u kart.-Salat 21605 Maardelna zuttanele HaupferöffnungR35, 153 neben der Druckerei Volksstimme. Horgen Donnerstag, Freitag u. Jamstag kommen von frisch eingetroffenen Sen- dungen verschiedene Sorten Tochlat. in-. auständ. Modkereibufter oie ochtst. Land- U. Aolgutshutter zu staunend billigsten Preisen zum Verkauf. Große Sendung frische Eier v. 8 Pfg. an Kokosfett, Pfd.-Tafel 55 Pfg. Norddeutsche Blockwurst, Pfd. Mk..70 Niemand versäume es 6906 deder Käufer erhält ein Geschenk. Beachten Sie die aushängendenPreistafeln. Die Geschäftsfüährung Ph. Brechtel. fel. 29619 Aufofahrt Mannheim—Erfurt, am 13. oder 14.., mit Springmann's Drogerie, p 1, 6 Ia. Herrenfahrer, 6880 Angebote an G 7,. 2 Teilnehmer gesucht. Bg097 14, Laden. Verlag ogumeeemun Bon einem großen Zeitſchriften⸗ und Zeitungs⸗ wird f. Baden u. die Rheinpfalzmit dem Sitz in Mannheim ein im Anzeigenweſen erfahrener, erfolgreicher, in Induſtrie⸗ und Handelskreiſen beſtens eingeführter Vertreter geſucht. Ausführliche Angebote mit Angaben über bis⸗ herige bezw. augenblickliche Tätigkeit, Referenzen, mögl. mit Vichtbild und ſonſtige Unterlagen unter W 0 179 an die Geſchäftsſtelle ds. Blattes erbeten. egahmngneanedmangduinnguuumnnnbigmmmgnunimmninun 6914 Oelegenheltskaut! erKàduffe 1 Mathis offener-Sſtzer .22PS. Vierradbremse, neuestes Modell, nur als Vorführungs- wagen gelauf., m. Fabrikgarant. RM. 3200.— 1 Opel-Limousine, 4sſtzg, 4/8 Ps. Baujahr Oktober 1926, mit Vierradbremse in best Zustand RM. 2600.— Zahlungserleiehterung. 6874 Paul Dülk, ludwigshafen a. Ul. Schulstr. 2 Telephon 61 638 Mathis-Vertretung. Vermietungen Clundstück zwiſchen Käfertal und Waldhof gelegen, 61 Ar, mit Wohnhaus, Gewächshäuſern etce., für Gärtnerei od. Ge⸗ flügelzucht geeign., zu verpachten. Angebote unter B J 38 an die Geſchäftsſtelle. B3107 Wirtschaft zu verpachten. 1000 41 Kaution erforderlich. Näheres durch S262 Ferd. Lütke, Immob., 'heim ⸗Sandhofen, Karlſtraße 51. EIILTLITLILTLITTLITITLITTATI Wir suchen für Neuheit E lüchtig. Vertreter — — — 2 für Stadt und Cand bei hohem Verdienſt und wöchentlicher Kus⸗ — zahlung. Angebote unter F M 2532 an I Ann.-Exp. D. Frenz G. m. b. H. 8 Mannheim. Edꝛ77 QILILITILCLILCILITLLILI Wir suchen fiat Hunbur für Stadt und Land gegen Fixum und Provision Vorzustellen zwischen 10 u. 12 Uhr morgen vormittag. Bismarckplaiz 15 3 Treppen Eudꝰr⸗ roße hiesige Zigarrenſab sucht per 1. September 6898 5 lungen zweiten Expedienten Angebote v. branchekundigen Herren (andere zweeklos) unter W D 169 an die Geschäftsstelle dsr. Ztg. WN 1 2 Suche für ſofort eine tüchtige, intelligente jüngere Stütze für Geſchäft und Haushalt. werberinnen bevorzugt. Delikateſſenhaus G. Nägele, Auswärtige Be⸗ *1584 in klein. Haushalt bei geſucht zum ſofortigen Eintritt. Angeb. mit d Zeugnisabſchrift. unt. W 174 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle. 2537 Fleißiges Häddhen hohem Lohn per ſofort geſucht. Vorzuſtellen vormittags u. abends ab 7 Uhr*1607 Angarteuſtr. 28, I. Iks. Nannheim. 0 3, 9 35 Branchekundige Aemen-u. Damenffserf, bersee Kraft, 5 f Volfäutein Angebote unt. Y U 73 gelucht. 41601 an die Geſchſt. B3985 Hermanns& Froitz⸗ erſert beim 1. 2. Stenotypistin Höchin 39 eſucht. 25 Hotel Fiſchkultur, aden⸗Baden. Kinberliebes Zweit⸗ mädchen, i. Nähen be⸗ wand., p. ſof. geſucht. Vorzuſtellen bei Levy, e 18, p. Ualt. Srlich. Maehen für Kaffeeküche geſucht zum 15. 7. 27.*1586 Kaffee be. Breite⸗ *„ U. Einige tüchtige Werhekräfte f. neues Unternehmen d. Fahrradhilfe ſof. ge⸗ ſucht. Ang. u. WI. 176 an die Geſchſt. 41612 Tüchtiges, braves Mädchen auf 15. 7. od. 1. 8. ge⸗ ſucht. Gordt, D 2. 15, I. * 1600 Stellenbesuche Servierfräulein ſucht Stelle in gutem Lokal. Ang. u. B L 40 an die Geſchſt. 11619 Verkäufe Lauplätle in Seckenheim in jeder Größe u. Lage zu verkaufen. 2541 Georg Röſer, Secken⸗ heim, Teleph. Nr. 53. Gutgehendes Lebensmitteigeschaft mit 1 Zimmer umſt.⸗ halber zu verkaufen. Adreſſe i. d. Geſchäfts⸗ ſtelle öſs. Bl. 31561 Motorrad Marke„Triumph“ 500 cem, mit Ricardo⸗ Motor u. Boſch⸗Zünd⸗ lichtanlage umſtändeh. zu verkaufen bei Gonizianer, Mittel⸗ *1624 ſtraße 18. „Frerd“-Motorrad m.„Royal“⸗Beiwagen, 500 cem, 3½ PS., faſt neu, ſehr preiswert zu verkaufen. B3105 Schuell [Büro: Mhm.⸗Viehhof, Wohnung: Neuoſtheim Fenerbachſtraße 3. Altdeutſches Büfett, Spiegel, Salon, Silberſchrank, Kaſſette, Oelgemälde bill. z. vk. Bg3101 R 6. 6b, part. Gebr., tadellos erhali. Gas-Bade- Einriehtung preisw. zu verkaufen. Anzuſeh. vormitt. bei Arnold, Rheindamm⸗ ſtraße 60, 3. St. 51590 Il. Mahatzaupegen mit Saal, Kegelbahn und überdachter Gar⸗ tenwirtſchaft bei RM. 20 000 Anzahlung bil⸗ lig zu verkaufen. 6918 Näheres unter W Q181 an die Geſchäfts⸗ ſtelle dieſes Blattes. EckKkhaus mit gutgehender Wirtschaft Neckarſtadt bei RM. 10 000 Anzahlung billig zu verkaufen. Angebote unter W P 180 an die Geſchäftsſtelle ds. Blattes. 6916 Laden-Einfichtung beſtehend aus: Warenſchränken mit Glastür Vitrinen Schaufenſtererker Theken mit Glasauffätzen Stühle, Schreibtiſch uſw. uſw. wegen Aufgabe des Geſchäfts billig zu ver⸗ kaufen. Beſichtigung vormittags. 6912 Engelswerk, P 3, 1. Herren- und NUA Damenfahrrad Iniigewehr neu, f. 75/ abzugeb. zu kaufen geſucht. An⸗ 1594 C4. 19, part. gebote unter 2 Vs an die Geſchäftsſt. 1631 Miet-Gesuche Wonhnungstausch Geboten: In beſter Lage der Neckarſtadt 3 Zimmer. 2 gr. ſchöne Manſarden, Bad, Küche uſw. Geſucht: 5 Zimmerwohnung in gutem Hauſe der Weſt⸗ oder Oſtſtadt mit Zubehör. Angebote unter V W 1 an die Geſchäfts⸗ ſtelle dieſes Blattes. B3051 L ad e 1 Suche Mansarde zur Aufbewahrung n. Hausgeräten z. 15. 7. für Milchgeſchäft ge⸗ eignet, nebſt AunnerWobnung von pünktlich. Zahler zu mieten geſucht. Zuſchriften erbet. unt. C S 110 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle. Se502 Tausch! Geboten: an die Geſchſt. 51499 Berufstätiger Herr ſucht für ſofort ol. Ane Angeb. mit Preisang. unt. W F 171 an die Geſchäftsſtelle. 1595 Schöne ſonn. 3 Zimmer⸗ Wohn., Wohnküche, Bad, Logg. u. Zbh., Neub., fr. Lage Neckarau mit ge⸗ ring. Baukoſtenzuſchuß Geſucht:—4 Z. mit Zubeh., Stadtm. Zuſchrift. unt. W V25 an die Geſchſt. 51362 Eine elektr. Haffeemaachie n. Schreibtiſchgarnitur (Marmor), neu, billig zu verkaufen. 1582 E 4. 15, parterre. Möbl. Zimmer mit Schlafkabinett von berufst. Herrn ſofort geſucht im Zentrum. Angeb. unt. B D 33 an die Geſchſt. 11604 inf. nöbl. Immer Nähe Marktpl., Preis bis 25 monatl., von einem anſtänd. Mieter zu mieten geſ. Adreſſe in der Geſchſt. 1581 Möbl. Zimmer mit 2 Betten in gut. Hauſe, in der Nähe des Hauptbahnh. für 2 höhere Schüler geſucht. unter V V 161 an die Geſchäftsſtelle. 2531 Gefl. Angeb. Ein ſchöner, großer Laden Nähe der Börſe, zum 1. Aug. zu vermieten. Adreſſe i. d. Geſchäfts⸗ ſtelle dſs. Bl. 11588 1 Laden mit Nebenraum, ca. 60 qm, zentr. Lage, Nähe Planken, ſofort zu vermieten. Angeb. unter A V 28 an die Geſchäftsſtelle. 1598 Jut möbl. Zimmer an Herrn zu vermiet. *1537 F 4. 1, 3 Tr. Gut möbl. Zimmer m. elekt. Licht an beſſ. Herrn zu verm. Näh. Q 5. 9, 3. St.*1557 Möbl. Zimmer an Herrn oder Dame mit Bad u. Telephon⸗ benütz., el. Licht ſofort zu vermieten. 1550 Prinz⸗Wilhelmſtr. 23, 3 Trepp., Tel. 32 973. Gut möbl. Wohn⸗ und Schlafzimmer, ev. auch Einzelzimmer, v. ſof. an berufst. Herrn od. Dame zu verm. Bad u. Tel. vorh.*1551 J6. 8 bei Schmid. Sehr gut möbl. Wohn- und Schlafzimmer elektr. Licht, Badegel., an ſeriöſen Herrn zu vermieten. Angebote unter W K 175 an die Geſchäftsſtelle. dut nöblert. Ammer an Herrn zu vermiet. *1606 u a p Wohn- und Schlafzimmer ſofort zu vermiet. bei Frau Hummel, K 1. 5a 3 Tr., Bernhardushof. *1518 Schönes, gut möbl. Zimmer mit 1 od. 2 Betten od. gut möbl. Wohn⸗ und Schlafzim., a. W. auch Klavier, zu vermieten. Max⸗Jvyſefſtraße 27, 3 Tr. rechts. 1546 Nähe Schloß Großes, ſehr gut möbl. Zimmer, elektr. Licht, auf 1. 8. zu vermieten. Anzuſeh. zwiſch. 12—2 u. nach 5 Uhr 31555 M2. 16, part. Links. Gut möbl. Wohn⸗ und Schlafzim m. Küchen⸗ 1603 Friebrichsxing 40, II. Vermietunngen TwWei Büro-Räume 7, 6. Rheinſtraße, part., zu vermieten. Anfragen unter A W 236 an die Geſchäfts⸗ ſtelle dieſes Blattes.*1591 Oststadit Schöne 3 Zimmerwohnung mit Bad, Manſarde, Speiſekammer. Beſenkam., Erker, Balkon und Veranda an ruhiges Ehepaar Anfang Auguſt an Wohnungsberechtigte zu vermieten. Angebote unter B H 37 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes.*1616 In herrſchaftl. Haus, beſter Zentrums⸗ lage, Wohuſchlafzimmer mit elektr. Licht, Heizung, an ſoliden Herren oder Dame per ſofort zu vermieten.*1617 Telephon Nr. 30 128 Achön mönl. Iimmar] Gemütl. möbl. Zimmer ſofort zu vermieten. m elektr. Licht ſof. od. Seckenheimerſtr. 36, ſpät. z. verm. Stamitz⸗ B3104 1 Treppe. ſtraße 9, 1 Tr. links. Seld-Verkehr 1000.- Nk. von ſtrebſamen, tüchtigen Geſchäftsmann geg. Sicherheit und gute Zinſen, am liebſten von Selbſtgeber, ſofort geſucht.*1554 Gefl. Angebote unter A M 16 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle ds. Blattes erbeten. e ekas Aadee rasend flert Sehr günſtig u. billig. Auszahlung in wenig. geg. Hypothekenſicherh. F 35 Tag. Ankauf v. Reſt⸗ Ang. erb. unt. B u. Aufwert.⸗Hypothek. an die Geſchſt. 21809 Hrediſe— Fapbg F. Schmidt, uskeſtzer ſach 4. 5. ſbb Maf —11 und—4 Uhr. Ed276 zu leihen gegen hohen Zins u. prima Sicher⸗ Wer Kkaufti: heit. Zuſchriften unter Hypotheke, 5000.—, EB31 a. d. Geſchäfts⸗ 1. Recht. Angeb. unt. 12 Bl.*1598 B 45 an die Geſchſt. *1627 Intelligente Dame, 39 Jahre, evgl., große gute Figur mit ſehr gut eingerichteter Drei⸗ zimmerwohnung, wünſcht netten beſſeren Herrn, 40—48 Jahre, große Figur, Motor⸗ ſportler, zwecks treuer Freundſchaft und Spätgrer Heirat kennen zu lernen. 5 Erbitte Zuſchriften unter A R 21 an die Geſchäftsſtelle ds. Blattes. Diskretion zugeſichert und verlangt. Dr. 35 Jahre, 1,71 groß, ev., Kunſt⸗ u. Bücher⸗ freund, ſucht nur ſehr hübſche ſchlanke Dame, ca. 1,65 groß, 20—28 J. alt, mit geiſt. Inter⸗ eſſen, vermögend, zwecks Heirat kennen zu lernen. Ausf. Darlegung m. Bild u. VI Nr. 159 an die Geſchäftsſtelle ds. Bl. 11563 Frl. v. Lande, 27.][. Dame, 23 Jahre alt, j., mit 2 Kindern engl., jugendl. ſymp. Lagl., dart Erſchein., einwandfr. 35— Vorleb., intellig., äuß. f cb 5 + uer tücht. i. Haush., wünſcht errn in g Stellung, mit gutem paſſ. Lebenskameraden kenn. zu lern. Beſitzt Charakter, kennen zu Ausſt. u. 2000„ bar. lernen zwecks ſoßterer Gefl. Zuſchr. viell. m. Heirat Bild unter A S 22 an Zuſchrift. unt. B A 30 41567 die Geſchäſtsſt.*1574 an die Geſchſt.*1597 5 Jermischtes Spezialgeschäft für Daby-Hüsstaltungen Kleinkinder-Bekleldung Hermann Taus Zimmerwagen m. abnenhmbar. Holz- verdeck. dicht. Weid.- Korb, mit Bemberg- seide garn Ia. Pikee- Ausschlag 2535 NIK. 39.— Quartett ſucht je einen 1. u. 2. Teaor und 1. Baß. Näheres von—9 Uhr abends b. Fr. Ebert, B 5. 19, 3. Stock*1622 Gebranchte S2 Ichreibmaschinen gt. erh., preisw. abzug, W. Lampert, L 6 12. Friseuse nimmt noch Kunden an. Zuſchr. erbet. unt. A U 24 an die Geſchſt. *1580 Wo kann ig. Frau ſich als 1618 Friseuse ausbilden geg. Bezahl. v. Lehrgeld? Ang. unt. B K 39 an die Geſchſt. Kaufen Sie Nähmaschinen — beſtes Fabrikat— mit 5.I Anzahlung, Wochenraten 3.., langj. Garantie, bei 2511 Piſter, J 1. 7. Flickerin ſucht gute Plätze zum Wäſcheausbeſſern. Adreſſe in der Geſchſt. od. Tel. 31 578. B30⁴ Dame, ſelbſt., allein⸗ ſtehend, 51 Jahre alt, ſucht Herrn z. gemein⸗ ſamen Spaziergängen, kl. Ausflügen u. ſpät. kenn. z. lern. Diskret. verlangt u. zugeſichert. Gefl. Zuſchr. m. Bild erb. unter 1 V 74 an die Geſchäftsſt.*1476 HEIRAT( AYVN 9 Rathaus, Bogen 38 Geb., intell. Geſchäfts. mann, 39., Junggeſ., vermög., ſucht die Be⸗ kanntſchaft eines geb. Fräul. od. Witwe mit etw. Vermögen zwecks Heirat. Gefl. Zuſchr. unter Z J 87 an die Geſchäftsſtelle. Bg3089 Wir legen immer besonderen erleichtern. Diesem Zwecke dienen die Aaadlaltgd. Anahnetelen Neckarstadt: Schwetzingerstadt: Lindenhof: Jungbusch: Parkring: Wert darauf, unserer Kundschaft die Aufgabe von An- zeigen- und Abonnement-Bestellungen zu zahlreichen . UM. ————————ññͤͤ——-————„-—————— Aanlnaaanamannmmgenmannggnnancnagnngcadanne Waldhofstrasse 6 Schwetzingerstrasse 19/20 Meerfeldstrasse 11 Jungbuschstrasse 33 Parkring 1 a Neckarau: Feudenheim: Käfertal: Waldhof: Heidelberg: Friedriclistrasse 4 Hauptstrasse 23/25 Beim Rathaus Oppauerstrasse 8 Hauptstrasse 67, I. Sandhofen: Seckenheim: Hockenheim: Ladenburg: Weinheim: Schwetzingen Lampertheim: Viernheim: Rheingönheim: Marktplatz ſep. Eing. an gut. Ehe⸗ pvaar ſof. zu vermiet. benütz., elektr. Licht u. Schönauerstrasse 12 Luisenstrasse 1 Untere Hauptstrasse 11 Hauptstrasse 72 Mannheimerstrasse 9 Kaiserstrasse 19 Rathausstrasse 16 Bismarekstrasse 16 Adreſſe in der Geſchſt. eeee eeee.eee