5 forderun Donnerskag, 7. Juſi Bezugspreiſe: In u. Amgebung frei ins Haus gder durch die Poſt monatlich.⸗M.2,80 ohne Beſtellgeld. Bei eyntl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ ſcaſteſtelle Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. Haupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 1,4˙6, Baſſermannhaus). Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr.6, Schwetzingerſtr. 19/20 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12mal. Fernſprecher: 24944, 24945,24951.24952 u. 24958 Dit ewige Abend⸗Ausgabe Angſt vor Deulſchland Velgiens Kriegsminiſter über„deutſche Rüſtungen beunruhigt Haltloſe Verleumdungen nach der Methode: Haltet den Dieb! EBerlin, 7. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Nach einer Brüſſeler Meldung des„Vorwärts“ hat der belgiſche Kriegsminiſter erklärt, daß er über die deutſchen Rüſtun⸗ gen Angaben beſitze, die für die Zukunft beunruhigend ſeien. Er erging ſich in dieſem Zuſammenhang in ebenſo dunklen wie haltloſen Behauptungen über unzuläſſigen Mann⸗ ſchaftserſatz und die Schaffung von Reſerven bei der deutſchen Reichswehr. Die belgiſche Armee müſſe einen Friedens⸗ beſtand von 230000 Mann haben Der ſchwache Punkt der Verteidigung Belgiens ſei jedoch der abſolute Mangel eines Grenzverteidigungsſyſtems. Der Miniſter ſei gegen⸗ wärtig mit der Ausarbeitung einer Verteidigungsvorlage be⸗ ſchäftigt, die er nach den Parlamentsferien vorlegen werde. Die Ausführungen des belgiſchen Kriegsminiſters werden von deutſcher Seite, ſobald die zuſtändige Stelle offiziell da⸗ von in Kenntnis geſetzt iſt, jhre Entgegnung finden. Es iſt überdies nicht das erſte Mal, daß man belgiſcherſeits mit Kla⸗ gen über angebliche deutſche Rüſtungen zu brillieren ſucht. Rüſtungsbeſchlüſſe der Pariſer Kammer Vertrauensvotum für den Kriegsminiſter Die franzöſiſche Kammer hat am Mittwoch die Diskuſſion des Rekrutierungsgeſetzes fortgeſetzt. Ein Gegenprojekt des Sozialiſten Renaudel, das die Dienſtzeit auf neun Monate ſtatt auf zwölf, wie in der Regierungsvorlage, vorſieht, wurde nach Stellung der Vertrauensfrage durch Kriegsminiſter Painlevs mit 431 gegen 120 Stimmen abgelehnt und darauf zur Beratung der Einzelartikel übergegangen. Renaudel entwickelte beim Artikel 1 einen neuen Zuſatzantrag, wonach die Anwerbung von Freiwilligen aufhören ſolle. Nach Stellung der Vertrauensfrage wurde auch dieſer neue Vorſchlag mit 342 gegen 198 Stimmen ab⸗ gelehnt. Artikel 2, der die einjährige Dienſtzeit feſtſetzt, wurde darauf einſtimmig mit 542 Stimmen angenommen. Der Artikel beſtimmt, daß der franzöſiſche Soldat nach der ein⸗ jährigen Rekrutenſchule während dreier Jahre zur Dispoſi⸗ tion bleibt, dann während 16 Jahren in der erſten und Die Arbeiten des Reichstags Berlin, 7. Juli. Aelteſtenrat tritt heute zuſammen, um über den Arbeitsplan für dieſe letzten Tage und auch über die geplante September⸗ tagung endgültig zu beſchließen. Es wird wohl dabei bleiben, was wir von vornherein hier für wahrſcheinlich erklärt haben: Die Frage des Nationalfeiertages wird aus den von uns dargelegten Gründen— weil auch die Befürworter der Erhebung des 11. Auguſt zum geſetzlichen Feiertag in Einzel⸗ heiten auseinandergehen— den Reichstag jetzt nicht mehr be⸗ ſchäftigen. Es handelt ſich alſo eigentlich nur noch um die Zollvorlage. Hier und da wird in den Blättern aus den auch von uns erwähnten Differenzen im Ausſchuß ge⸗ folgert, daß der Reichstag doch wohl noch bis in die kommende Woche hinaus würde beiſammen bleiben müſſen. Das ſcheinen uns unnötige Beſorgniſſe. Die Regierungsparteien werden ſich ſchon irgendwie noch einigen. Eine Obſtruktion der So⸗ zialdem okratie aber iſt nicht zu befürchten. Sie hat ſich damit begnügt, ihre Anhänger geſtern hier in Berlin zu Maſſenverſammlungen zuſammen zu trommeln, in denen die übliche Proteſtreſolution einſtimmig angenommen wurde. Das Reichskabinett wird nun heute zuſammentreten, um, nachdem es bisher ſozuſagen inoffiziell ſich mit dem Schulgeſetzentwurf befaßt hatte, nun ex officio zu ihm Stellung zu nehmen. Möglicherweiſe wird dann auch noch über das Liqufdationsfchädengeſetz verhandelt. Das ſoll, wie der Scherlpreſſe berichtet wird, einen Geſamtaufwand von 800 Millionen für die Entſchädigungen vorſehen, alſo etwa den 10. Teil, der ungefähr—9 Milliarden betragenden Schä⸗ den. Aber das Liquidationsſchädengeſetz wird ja keinesfalls das Plenum mehr beſchäftigen. Die Refſorm des Strafrechts Berlin, 7. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Im Rechtsausſchuß iſt geſtern beſchloſſen worden, die Aus⸗ ſchußarbeiten für das neue geſamtdeutſche Reichsſtrafgeſetz⸗ buch am Mittwoch, den 21. September, zu beginnen, gleich⸗ zeitig ſind die Referate ausgeteilt worden. Der Entwurf entſtammt der gemeinſamen Arbeit der beiden deutſchen Staaten, und hüben wie drüben beſteht der Wunſch, die Staatsrechtsreform möglichſt gleichmäßig und gleichzeitig wikſam werden zu laſſen. Die Arbeiten ſollen dann auch in ſtetiger Fühlungnahme mit den öſterreichiſchen geſetzgebenden Faktoren geführt werden: In der Richtung bemühen ſich außer den Regierungs⸗ und parlamentariſchen Kreiſen auch beſonders die in Oeſterreich wie in Deutſchland wirkende deutſch⸗öſterreichiſche Arbeitsgemeinſchaft. Namentlich der vom früheren Miniſter Schiffer geleitete ſehr rührige Rechtsausſchuß, der als private Organiſation naturgemäß während acht Jahren in der zweiten Reſerve bleibe, ſomit während 28% Jahren der Militärdienſtpflicht unterſteht. Die Kommuniſten brachten bei Artikel 3 den Zuſatzantrag ein, wonach die Strafkompagnien aufhören ſollen. Der An⸗ trag wurde aber von den Urhebern zurückgezogen, nachdem der Kriegsminiſter erklärt hatte, in die Strafkompagnien würden nur gemeine Verbrecher und ſolche, die gegen die Militärdiſziplin verſtoßen, verſetzt. Painlevs verſprach außerdem, daß die Regierung die Strafkompagnien in Nord⸗ afrika, die berüchtigten Afrika⸗Bataillone, nach Frankreich zurücknehmen werde. Ein neuer Zuſatzantrag der Kommu⸗ niſten, der darauf hinauslief, daß kommuniſtiſche Soldaten ihrer politiſchen Ueberzeugung wegen nicht ſchikanjert werden dürften, wurde mit 443 gegen 195 Stimmen abgelehnt und die Fortſetzung der Debatte auf heute(Donnerstag) vormittag vertagt. Neubauten für die norwegiſche Flotte Wie aus Oslo gedrahtet wird, nahm das Storting mit 35 Stimmen Mehrheit den Vorſchlag zu einem Fotten⸗⸗ bauprogramm für die erſte Bauperiode von fünf Jahren mit einer Geſamtausgabe von 25 Millionen Kronen an. Das Programm umfaßt den Bau zweier Zerſtörer und eines Unterſeebootes ſowie die Inangriffnahme des Baues eines größeren Artillerieſchiffes und eines großen Minenlegers. Zur Räumungsfrage Der bekannte Leitartikler der Weſtminſter⸗Ga⸗ zette, Spender, bezeichnet in einem Auſſatz eine baldige Unterhausdebatte über die auswärtigen Angelegenheiten als höchſt wünſchenswert. Hoffenklich werde dann Chamber⸗ lan in der Lage ſein, zu verſichern, daß zer britiſche Ein⸗ fluß zur Regelung aller ſchwebenden Fragen und vor allem bezüglich der Beſchleunigung der Rheinlandräumung ſtets vorherrſchend ſei.(Vergleiche hierzu die Londoner Meldung auf der 1. Seite unſeres Mittagblattes und den Leiartikel im vorliegenden Abendblatt. D. Schriftl.) Wenn Poincaré beab⸗ ſichtige, neue Bedingungen an Deutſchland in der Rheinland⸗ frage zu ſtellen, die unmöglich oder demütigend für Deutſch⸗ land erſcheinen, dann werde die Zeit der Erbittrung nicht (Von unſerem Berliner Büro.) Der vorüber ſein und die Politik der Verſöhnung ſei untergraben. eine viel freiere Hand hat und vermittelnd eingreifen kann, wo das den offiziellen Organiſationen nicht möglich wäre. „Das Zentrum“, ſagt die„Germania“,„ſpricht ſchon in dieſem Zeitvunkt die Hoffnung und Erwartung aus, daß ſämtliche Fraktionen von dem Vertrauen beſeelt ſein mögen, das große Geſetzgebungswerk, das ein Kultur⸗ dokument erſten Ranges darſtellt, im Einvernehmen mit un⸗ ſerem Brudervolk in Oeſterreich möglichſt bald zur Verab⸗ ſchiedung zu bringen.“ So ganz im allgemeinen wird dieſer Wunſch ja auch von den anderen Fraktionen geteilt werden. Indes gibt es im⸗ merhin Zwiſchengeräuſche, vornehmlich bei der Sozfaldemo⸗ kratie, deren deutſch⸗öſterreichiſcher Partner neuerdings aus ſchäbigſtem Parteiegoismus zweifelhaft geworden iſt. Hier wünſcht man, daß der öſterreichiſche Nationalrat möglichſt bald die erſte Leſung im Plenum vornimmt, was bisher noch nicht geſchehen iſt. Man befürchtet— und zwar nicht ganz ohne Grund—, daß das große Werk der Gemeinſamkeit leicht gefährdet werden könnte, wenn bei uns die Ausſchußbera⸗ tungen und damit die Feſtlegungen beginnen, ehe ſich in Wien der Nationalrat überhaupt mit dem Problem befaßt hat, damit man auch in der Grundſtimmung einig iſt. Es gibt auch allerlei Querköpfe, die teils aus parteipolitiſchen, teils aus wiſſenſchaftlichen Erwägungen den nationalen Ge⸗ ſichtspunkt hinter juriſtiſche zurückzuſtellen geneigt ſind. Valbo in Verlin Der Unterſtaatsſekretär des italieniſchen Luftfahrtmini⸗ ſteriums, Balbo, iſt am Mittwoch nachmittag mit ſeinem 500 PS. Fiat⸗Doppeldecker im Berliner Zentralflughafen ge⸗ landet; in Begleitung des Oberleutnants Guerra, eines er⸗ folgreichen italieniſchen Jagdoͤfliegers, hat er die Strecke Lon⸗ don—Berlin in rund 5% Stunden glatten Fluges zurückgelegt. Die italieniſchen Flieger wurden durch den Berliner ita⸗ lieniſchen Botſchafter und die Herren der italieniſchen Bot⸗ ſchaft ſowie durch die Vertreter der deutſchen Reichsbehörden empfangen. Die Berliner Gruppe der faſhiſtiſchen Partei hatte ſich, um ihre Fahne geſchart, eingefunden und begrüßte Exz. Balbo, der General der faſhiſtiſchen Miliz iſt, mit lebhaften Zurufen. Nach einem Mittageſſen in den Räumen der Mit⸗ ropa beſichtigte General Balbo eingehend die Anlagen des Tempelhofer Flughafens. Der Beſuch Balbos in Berlin hängt nicht mit beſtimmten Plänen zuſammen, aber es iſt zu er⸗ warten, daß Luftfahrtangelegenheiten, die die Intereſſen Deutſchlands und Italiens berühren, beſprochen werden. — Danzig, 7. Juli. Wie wir hören, iſt dem Senat der freien Stadt Danzig jetzt die amtliche Mitteilung zugegangen, daß am 12. ds. Mts. deutſche Kriegsſchiffe dem Hafen von Danzig einen Beſuch machen wollen. Es handelt ſich um das Linienſchiff„Heſſen“ und das Torpedoboot„T 1900. eue MannheimerSeil Mannheimer General Anzeiger Pree1 Nenrg 1927— Nr. 308 ung Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Kalegelgele 15 Agen. Aegen 0,40.⸗M. Neklamen —4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet. Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks, ee uſw. 2 keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben der für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch e ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Betlagen: Sport und Spiel. Aus Seit und Leben. Mannheimer Frauenzeitung. Unterhaltungs-Beilage. Aus der Welt der Cechnik. Wandern und Neiſen. Geſetz und Necht Haß und Verſteckſpiel So kann das nicht weiter gehen mit Frankreich! Wir wollen und müſſen endlich Klarheit haben, ob Briand oder Poincaré für die Richtung der franzöſiſchen Politik uns gegenüber maßgebend iſt, ob das franzöſiſche Volk dem Frie⸗ densweg des einen oder dem Krtegspfad des andern folgen will. So wie ſich die franzöſiſche Außenpolitik uns gegenüber jetzt zeigt, gleicht ſie einem Wagen, an den vorn und hinten ſtarke Pferde geſchirrt ſind, die ſtändig nach zwei direkt ent⸗ gegengeſetzten Richtungen ziehen. Was würde das Ausland ſagen, wenn man auf die Leitung der deutſchen Außenpolitik einen ſolchen Vergleich auch nur mit einem Schimmer von Berechtigung anwenden könnte? Wie würde man über uns herfallen, wie würde man unſere Doppelzüngigkeit vor aller Welt brandmarken? Jeder auch nur halbwegs unbefangene Beurteiler aber muß zugeben, daß ſich bei uns in Deutſch⸗ land die weitaus überwiegende Mehrzahl des Volkes ehr⸗ lichen Herzens auf dem Boden der von Streſemann geführ⸗ ten Locarno⸗Politik der Verſtändigung und Verſöhnung zu⸗ ſammengefunden hat. Trotzdem werden wir noch alle Tage von Frankreich in jeder Weiſe verdächtigt und mit miß⸗ trauiſchen Augen belauert. Mit heroiſcher Geduld haben wir immer und immer wieder die ſo ſchwer enttäuſchenden Rück⸗ ſchläge über uns ergehen laſſen, weil wir uns mit Streſe⸗ mann, ſo ſchwer es uns auch ankam, darüber klar waren, daß gerade für die ſo ſchwierige Verſtändigungspolitik mit Frankreich die uralte Erfahrungstatſache zutrifft, daß ebenſo wie die Entwicklung eines Volkes, ſo auch die Beziehungen der Völker untereinander niemals eine gerade Linie, ſondern ſtets eine Entwicklung in Wellenlinien iſt. Doch auch die größte menſchliche Geduld und Oßf ferwilligkeit geht ein⸗ mal zu Ende. Mit Friedenspalmen in beiden Händen wan⸗ dern die ehrlichen Befürworter einer deutſch⸗franzöſiſchen Verſtändigung nun ſchon ſo lange Zeit durch ſonnenloſe Täler, daß man nur dringend wünſchen kann, daß jetzt end⸗ lich einmal wieder ein Berg mit hoffnungsvollem Ausblick kommt, wenn den Wanderern im dunklen Tale nicht alle Hoff⸗ nung auf einen ſonnenhellen Aufſtieg genommen werden ſoll. Was ſich die Franzoſen jetzt wieder geleiſtet haben, iſt für unſere ſchon ſo viele Jahre hindurch gemarterten Nerven eine neue ſchwere Belaſtungsprobe. Wir müſſen uns zur Ruhe zwingen! Gewiß!-Nicht eine Angelegenheit des Gefühls iſt ja alle Außenpolitik, ſondern eine Sache des leidenſchaftslos urteilenden Verſtandes. In der furchtbaren Schule der Nach⸗ kriegsjahre haben wir das, ſo bitterſchwer es uns auch oft ge⸗ worden ſein mag, gelernt. Die verantwortlichen Männer in unſerer Regierung können und dürfen auch gar nicht anders als ihre geſamte Politik auf dieſen Grundſatz aufzubauen, Aber kann man ſich wundern, iſt es nicht vielmehr nur gar zu gut verſtändlich, wenn wie in der ganzen Welt ſo auch in dem immer wieder aufs Neue getäuſchten und gedemütigten deutſchen Volke der ideale Glaube an eine nach all' dem un⸗ ſäglichen Unglück nun langſam aufleuchtende Aera der Ver⸗ ſtändigung und Verſöhnung, des friedlichen Nebeneinanders der Völker der Erde, immer mehr und mehr von einer fataliſtiſchen Hoffnungsloſigkeit, von einer bitteren Skepſis verdrängt wird? Der in unſerem heutigen Mittagsblatt ge⸗ brachte Appell an das franzöſiſche Volk iſt ganz dazu angetan, eine ſolche peſſimiſtiſche Entwicklung zu fördern. Während ſich weitere Kreiſe des deutſchen Volkes der Hoffnung hin⸗ gaben, daß die viel zu lange ſchon immer wieder und wieder verſchleppte Räumungsfrage nun allmählich doch einer uns zufriedenſtellenden Löſung entgegengehe, müſſen wir es erleben, daß in einem neuen Verhetzungsfeldzug der fran⸗ zöſiſchen Nationaliſten dieſe„Warnung vor einer Rheinlandräumung“ in aller Oeffentlichkeit an das franzöſiſche Volk gerichtet wird. Man treibt die Schamloſig⸗ keit ſogar ſo weit, die bekanntlich viel zu ſpät erſt erfolgte Räumung Kölns noch jetzt„als verfrüht“ zu beklagen und, obwohl nach franzöſiſcher Auslegung die Räumungsfriſten im Rheinlande noch volle 7 Jahre laufen, ſchon jetzt für den toll⸗ wütigen Plan Stimmung zu machen, die Rheinlandbeſetzung „über die Vertragsfriſt hinaus zu verlängern“, falls Deutſch⸗ land nicht allen ſeinen Verpflichtungen nachgekommen ſei 4 Dabei haben wir gerade eben erſt wieder durch die eigen⸗ händige Schleifung der an der Oſtgrenze beanſtandeten Betonunterſtände einen neuen Beweis unſerer Fried⸗ fertigkeit gegeben, wie er im Hinblick auf die uns dort ſtändig bedrohenden Gefahren eindrucksvoller und überzeugender nicht gegeben werden konnte. Mit einer Selbſtüberwindung, die uns ſo leicht kein anderes Volk von der Größe und der Kulturgeltung der deutſchen Nation nachmachen wird, haben wir uns ſogar bereit erklärt, daß die kümmerlichen Beton⸗ löcher, die jetzt an Stelle der geſprengten Befeſtigungen zu ſehen ſind, von den militäriſchen Beauftragten der ehemaligen Alliierten beſichtigt werden, wozu ſie bezeichnenderweiſe nicht weniger als drei Wochen angeſetzt haben. Doch während ſie ſich ſo an der reſtloſen Entwaffnung des einſt ſo ſtolzen Deutſchlands weiden, ſind ſie ſich ſelbſt darüber vollkommen einig, nicht abzurüſten, wie es gemäß dem Verſaillere Vertrag ihre Pflicht wäre, ſondern ihre Rüſtungen immer nur noch mehr zu vermehren. Komödie, eitle Spiegelfechterei ſind all die Abrüſtungskonferenzen! Das zeigt ſich jetzt auch wieder auf der ſogenannten Seeabrüſtungskonferenz in Genf, wo man im unüberwindlichen gegenſeitigen Mißtrauen nicht von der Stelle kommt, und das zeigte ſich auch mit aller nur wünſchenswerten Deutlichkeit in der geſtrigen franzö⸗ ſiſchen Kammerſitzung in der Debatte und den Be⸗ ſchlüſſen über die Armeereform. Doch was ſagt Briand dazu? Noch wiſſen wir es nicht. Er iſt noch immer krank und hat alſo den ſchönſten FFFFFV tiſcher Gedankengänge iſt in der Nachkriegszeit ein pylitiſcher 5 — . machte dem allen der unglückliche Ausgang des Krieges ein das nachträglich noch geſchieht. Doch einſtweilen haben wir ere e. V. hat der Reichsregierung von folgender Ent⸗ regierung getan, (on unſerem Konſtantinopeler Vertreter) ſhrer Gründung feſtlich begehen. bleiben können. So gedachte man denn der reichen Geſchichte mierkneipenbetrieb ließen nicht viel von der Schönheit des konnten die Schweizer das Gerettete wieder für die erſte 2. Seite. Nr. 308 2 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Dornerszeh, ben I. Oul— Grund, ſich in Schweigen zu hüllen. Was ſchon deshalb ſehr bedauerlich iſt, weil wir gern von ihm eine Stellungnahme zu der großen Friedensrede Streſemanns in Oslo gehört hätten, wo er von Streſemann bekanntlich zu wiederholten Malen direkt apoſtrophiert iſt. Hoffentlich brauchen wir auf eine klipp und klare Erwiderung Briands nicht ebenſo vergeblich warten, wie auf eine Antwort Poincarés auf die Feſtſtellung der vielen Irrtümer, die ihm Streſemann in ſeiner letzten großen politiſchen Reichstagsrede nachgewieſen hat? Aber wie iſt es mit England? Bei England können wir doch ſicher ſein, daß es dieſen neuen Verhetzungsfeldzug friedensſtörender Franzoſen gegen Deutſchland und ſein Recht auf alsbaldige Räumung auf das ſchwerſte mißbilligen wird? So oft ſchon in den letzten Jahren haben wir von Engländern der verſchiedenſten Partetrichtungen es klipp und klar aus⸗ ſprechen hören, daß Deutſchland nach Locarno ein unbeſtreit⸗ bares Recht auf ſofortige Freigabe der noch immer beſetzten deutſchen Gebiete habe. Auf Englands Beiſtand können wir bei unſerer Abwehr dieſes neueſten franzöſiſchen Vorſtoßes alſo doch ſicher rechnen?.. Man ſollte es wahrlich annehmen! Doch die Welt iſt voll von Verſteckſpiel und Heuchelet, und ſo werden auch diesmal alle etwaige diesbezügliche Illuſſionen unverbeſſerlicher deutſcher Idealiſten raſch zerſtöbrt. Der Zu⸗ fall, man kann auch ſagen, die Ironie der Weltgeſchichte, will es, daß gerade geſtern der für Englands Außenpolitik verant⸗ wortliche Miniſter Chamberlain von einem Mitglied des Unterhauſes gefragt worden iſt, ob er nicht auch der Meinung wäre, daß es im Intereſſe eines wirklichen Friedens in Europa höchſte Zeit ſei, die militäriſche Beſetzung deutſchen Gebietes alsbald zu beenden. Und Chamberlain? Hat er Farbe bekannt? Hat er die Gelegenheit wahrgenommen, um klipp und klar vor aller Welt zu bekennen, wie er in dieſer Frage denkt, daß er in dieſer Angelegenheit auf der Seite des Rechts und der feierlich beſchworenen Verträge, alſo auf Seiten Deutſchlands ſteht?... Nein, er hat es nicht getan! Statt ſich in Erinnerung und Bekräftigung ſeiner tränen⸗ reichen Verſicherungen beim Liebesbecher von Locarno rück⸗ haltlos in den Dienſt des Rechts und des Friedens zu ſtellen, hat er ſich in einer Weiſe, die einem berufsmäßigen Diplo⸗ maten aus der Schule Talleyrands vielleicht alle Ehre, einem ehrlichen Menſchen aber alle Schande macht, um eine klare Antwort herumgedrückt. Er hat, wie man auf gut deutſch ſagt, gekniffen! Und im ganzen Parlament fand ſich kein Menſch, der ihn ob dieſes feigen Verſteckſpiels tadelte. Mag ſein, daß noch nicht das geringſte darüber gehört. So wie bisher kann das jedenfalls nicht weiter gehen unter Vertragspartnern, die ſichgegenſeitig Gleichberech⸗ tigung und friedliche Verſtändigung zugeſichert haben. Der alte Haß muß endlich abgebaut werden, die mißtrauiſche Ver⸗ ſchleppungstaktik und das Verſteckſpiel aufhören. Wenn wir auch waffenlos ſind, ſo ſind wir doch noch ſtolz genug, um nicht länger wie läſtige Bettler mit den Broſamen fürlieb zu nehmen, die uns ab und zu von dem vollbeſetzten Tiſche der großen Herren zugeworfen werden. H. A. M. —— Großhandel und ollpolitil Der Reichsverband des deutſchen Groß⸗ und Ueberſee⸗ ſchließung Kenntnis gegeben: An die Stelle wirtſchaftspolt⸗ Nationalismus getreten, der ſein Ziel im Ueberprotektionis⸗ mus der Induſtrie, in Zollſchranken und anderen Hemmniſſen Ur den freien Güteraustauſch ſieht. Dieſe ernſten Hemmniſſe Ur eine geſunde Entwicklung der Außenhandelsbeziehungen her Völker Europas zu einander zu beſeitigen und damit der troſtloſen wirtſchaftlichen Lage ein Ende zu bereiten, war das Leitmotiv der Beratungen der Weltwirtſchaftskonferenz in Genf und des internationalen Handelskammerkongreſſes in Stockholm. Praktiſche Bedeutung werden dieſe Beſtrebungen gher erſt dann gewinnen können, wenn die Regierungen aller Länder ihre bisherige wirtſchaftspolitiſche Einſtellung fallen laſſen und ſich ohne Vorbehalt auf den Boden jener Kon⸗ ferenzbeſchlüſſe ſtellen. Einen erſten Schritt hat die Reichs⸗ indem ſie zum Herbſt eine oll⸗ ſenkungsaktion in die Wege leitet, die vom Reichs⸗ verband des deutſchen Groß⸗ und Ueberſeehandels wärmſtens begrüßt und mit allen Kräften und zweckentſprechenden Mit⸗ teln unterſtützt werden wird. Dieſer Schritt der deutſchen Regierung kann allerdings nur dann zum Ziele führen, wenn auch die anderen Länder den einſtimmigen Empfeh⸗ lungen der Genfer Konferenz alsbald beitreten und ſich dem ben der deutſchen Regierung anſchließen, um der freien Betätigung aller wirtſchaftlichen Kreiſe Europas wieder die Wege zu ebnen. 80 Jahre Teutonia in Konſtantinopel 3 Im Beiſein des deutſchen Botſchafters Nadolny und aller ſeiner Beamten und unter Geber Teilnahme ihrer Mitglieder konnte die„Deutſche Geſellſchaft Teutonia“ am 25. Juni in ihren ſchönen Räumen die achtzigſte Wiederkehr Und man war gerade zu dieſem Tage beſonders gern erſchtenen, weil der ſonſt wohl feierlich begangene Tag der Dreiviertel Jahrhundert gerade in die traurigſte Zeit des Deutſchtums gefallen iſt, in die Zeit der feindlichen Beſetzung Konſtantinopels, als von den einſti⸗ gen Mitgliedern nur die Schweizer Deutſchen hier hatten ver⸗ der mit dem Deutſchtum am Goldenen Horn, ja überhaupt in der Türkei ſo eng verknüpften Geſellſchaft Teutonia doppelt freudig und hoffnungsvoll. 71 Nabre hatte ſie getren ihren weck gedient, der deutſchen Kultur, zu der auch die deutſche aſtlichkeit gehört, ein Heim und einen Mittelpunkt zu bieten, atte ſich der Achtung des türkiſchen Volkes erfreut, das in den eutſchen ſeine loyalſten Gäſte ſah, ja ſelbſt die Achtung und das Vertrauen des ſonſt gegen die Fremden ſo mißtrauiſchen Sultans Abdul Hamid gewonnen, ſodaß er ihr zum 50. Stif⸗ tungsfeſt im Jahre 1807 zwei prächtige, in ſchwerem Silber ge ⸗ triebene Pokale zum Geſchenk machte, und ſie hatte ihre glän⸗ endſte Zeit erlebt, als der Botſchafter Marſchall von lderſtein, der ehrlichſte und offenſte Freund Abdul amids, in ihren Räumen ein häufiger Gaſt war— noch eute blickt ſein Oelbild auf die Mitglieder im Klubzimmer—, Ende. Franzöſiſche Einquartterung und ſchließlich ein Ani⸗ Heims übrig. Zum Glück war es den Schweizer Mitgliedern * 237 der Ankunft der Beſatzungstruppen, einen roßen Teil der Ausſtattung und ſo auch jene Pokale in Eicherbeit zu bringen. Und als dann nach faſt fünfjähriger Abweſenheit vom Herbſt 1923 an, nachdem die Beſatzung Kon⸗ ſtantinopel auf Grund der Siege Muſtapha Remel Paſchas ge⸗ räumt hatte, die Deutſchen allmählich wieder zurückkehrten, da Ausſtattung des zurückerlangten Heims hervorholen. Und abermals war es ein Schweizer, der Kaufmann Diehl⸗ mann, heute der Kruppvertreter in Konſtantinopel, der ſich Vabiſche Politik Die Regelung der Beamtenbezüge wurde am Mittwoch im ne des Landtags be⸗ ſprochen. Der Berichterſtatter Abg, Büchner(Zentrum) nahm zunächſt Bezug auf die in den letzten Jahren ein⸗ gegangenen Anträge, die ſich mit der Lage der Beamten be⸗ ſchäftigen und Beſoldungsänderungen verlangen. Er berich⸗ tete über die Arbeit des Unterausſchuſſes zur Prüfung der dem Landtag zugegangenen Beamtengeſuche und über die Richtlinien, die der Unterausſchuß für die weitere Behandlung dieſer Geſuche aufgeſtellt hat, und gab eine Darſtellung der heutigen ſchwierigen Lage der Beamtenſchaft, deren Gehalt nicht dem Vorkriegsrealeinkommen entſpricht. Der Finanzminiſter teilte mit, daß der erſte Geſetz⸗ entwurf über die Regelung der Beamtenbezüge von der badi⸗ ſchen Regierung ohne Rückſicht auf das, was das Reich zu tun beabſichtige, aufgeſtellt worden ſei. Das Ziel ſei geweſen, ein⸗ mal tatſächliche Härten von beſtimmten Perſonenkreiſen zu be⸗ ſeitigen und zum andern den unteren Beſoldungsgruppen weitmöglichſt zu helfen. Die Regierungsvorlage ſei auf Grund der Beratung der Länderfinanzminiſter mit dem Reichsfinanzminiſter in Berlin erfolgt. Sie entſpräche dem Vorgehen des Reiches. gehalt einen Unterſchied zwiſchen Reichs⸗ und Länderbegmten zu machen. Für eine Erhögung vor dem 1. Oktober beſtehe keine Möglichkeit. Die finanzielle Auswirkung be⸗ deute für das halbe Jahr des gegenwärtigen Staats⸗ voranſchlages einen Aufwand von 3,75 Mill. /. Er wies nach, daß für 3 Mill. Deckung vorhanden ſei, ein Betrag von 750 000/ bleibe noch ungedeckt. Auf eine Anfrage eines Vertreters der Deutſchen Volkspartei, ob und inwieweit die Länder an der Auf⸗ ſtellung der neuen Beſoldungsordnung beteiligt ſeien, teilte der Miniſter mit, daß eine Beteiligung der Länder an der Ausarbeitung der neuen Beſoldungsordnung 10 vorgeſehen ſei. Ein kommuniſtiſcher Vertreter beanſtandete es, daß eine gleiche Behandlung aller Beamten ſtattfindet. Er lehnte die Vorlage ab. Ein ſozialdemokratiſcher Vertreter ſtimmte der Vorlage zu. Ein Vertreter der Deutſchen Volkspartei führte aus, daß der Unterausſchuß durch die Erledigung der zahl⸗ reichen Beamtenpetitionen wertvolle Arbeit geleiſtet habe, daß allerdings das finanzielle Ergebnis gering ſei. Er begrüßte es auch, daß die unteren Beſoldungsgruppen in der erſten Vorlage beſonders berückſichtigt worden ſeien. Bei der ſchwierigen Lage aller Beamten wäre ſchon jetzt eine Gewäh⸗ rung von. Erhöhung dringend erwünſcht geweſen; Sachſen habe ja eine ſolche Erhöhung auch beſchloſſen. Auch wäre es würnſchenswert geweſen, wenn ſtatt 10 v. H. ein höherer Pro⸗ zentſatz vom 1. Oktober ab hätte gewährt werden können. Nachdem aber der Finanzminiſter mitgeteilt habe, daß eine Erhöhung von 1 v. H. eine Mehrausgabe von 785 000/ be⸗ deute, müſſe eben auch die Finanzlage berückſichtigt werden. 55 Geſebentwutf werde die Deutſche Volkspartei zu⸗ mmen. Ein Vertreter der demokratiſchen Partei ſah in dem erſten Geſetzentwurf eine Art non Beruhigungsfaktor. Er iſt von der Vorlage nicht befriedigt. Er bringt die in den Richtlinien aufgeſtellte Forderung nach Beſeitigung der bisherigen Schlechterſtellung der ſogenannten Altpenſionäre erneut zur Sprache. Ein bezüglicher Antrag wird einſtimmig an⸗ genommen. Ein Vertreter der Bürgerlichen Vereinigung er⸗ klärte, daß er Verſtändnis für die ſchlechte Lage der Beamten, beſonders der unteren Gruppen, habe. Seine endgültige Stel⸗ lungnahme zu ben beiden Vorlagen behalte er ſich vor. Der Finanzminiſter ſtellt feſt, daß die Arbeit des Unterausſchuſſes großen Wert gehabt habe. Die Frage der Altpenſionäre müſſe einheitlich im Reich geregelt werden. Er teilte mit, daß am 1. Jult im ganzen 186 Beamtenſtellen frei geworden ſeien und daß davon 25 endgültig eingeſpart würden. Der erſte Geſetzentwurf wurde mit 20 Stimmen bei einer Enthaltung(GFommuniſt) angenommen; der zweite Geſetz⸗ entwurf, der die Regierung ermächtigt, ähnlich wie es für das Reich beabſichtigt iſt, vom 1. Oktober 1927 ab allen Beamten Ahſchlagszahlungen zu gewähren, mit 18 Stimmen bei 3 Ent⸗ haltungen(Kommuniſt, 2 Bürgerl. Vereinigung) angenom⸗ men. Die Geſamtahſtimmung für beide Vorlagen ergab 18 Stimmen für die Vorlagen, 3 Enthaltungen(Kommuniſt, 2 Bürgerl. Vereinigung). Reichskabinett und Nationalfeiertag Berlin, 7. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Die B. 3, behauptet, Dr. Hergt würde heute im Reichstag bei Beſchlußfaſſung über die Verfaſſungsfeier im Auftrag des Kabinetts eine Erklärung abgeben, in der die Reichsregierung ſich bereit erklärt, die Frage der reichseinheitlichen Regelung der Verfaſſungsfeier einer genauen Nachprüfung zu unter⸗ ztehen. Da aber die Regierung dazu längere Zeit braucht, bittet ſie, die Anträge vorläufig zurückzuſtellen. Es ſei nicht möglich, im Beamten⸗ N Die Bilder der Woche zeigen diesmal zwei Männer, die den deutſchen Namen in der Welt zu hohen Ehren gebracht haben: Dr. Streſe⸗ mann, der als Träger des Nobelpreiſes in Oslo dis ſatzungsgemäß vorgeſehene Rede gehalten hat, die als neuer Sieg des deutſchen Gedankens angeſehen werden darf und Kapitän Spieß, der als Leiter der ſoeben zurückgekehrten „Metor“⸗Expedition von der Wiſſenſchaften mit der goldenen Leibniz⸗Medaille als An⸗ erkennung für ſeine großen, wiſſenſchaftlichen Erfolge aus⸗ gezeichnet wurde. Der Ozeanflieger, Comander Richard Byrd, iſt augenblicklich in Frankreich Gegenſtand zahlreicher Ovationen. Außer ſeinem Portrait zeigt die Bilderſchau ſeine und ſeiner Gefährten Ankunft auf dem Bahnhof St. Lazare in Paris. Der Prozeß Groſaveſeu in Wien hat überraſchenderweiſe mit dem Freiſpruch der Frau Nelly Groſaveſeu geendet, die ihren Gatten Trajan Groſaveſeu, Tenor an der Wiener Staatsoper, erſchoſſen hatte. Die Hauptzeugin in dieſem Prozeß war Frau Prof. Stranſky, die ſelbſt Künſtlerin iſt. Frau Groſaveſeu glaubte auf ſie beſonders eiferſüchtig ſein zu dürfen, was ſich aber in der Verhandlung als unbegründet herausgeſtellt hat. Das Anglück auf der Harzbahn UBerlin, 7. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Von einem Augenzeugen, der die Jahrt mit dem verunglückten Brockenzug mitgemacht hat, wird der„Voſſiſchen Zeitung folgende kurze Schilderung gegeben: Der Brockenzug, der neben einem Packwagen ſieben Waggons mit ſich führte, fuhr kurz nach 6 Uhr von Drei⸗Annen⸗Hohne ab in der Richtung Steinere Renne. In der Mitte zwiſchen beiden Stationen befindet ſich ein großer Tunnel. Der Zug hatte eben dieſen Tunnel paſſiert, als die Lokomotive plötzlich ins Rutſchen geriet und bei einer kleinen Biegung aus dem Gleis heraus⸗ ſprang. Ich ſelbſt ſtand auf der Plattform des dritten Wa⸗ gens und ſah mit einem Male, wie der Wagen 2. Klaſſe vor mir ſich losriß und mitſamt der Lokomotive und dem Pack⸗ wagen die Böſchung herabſtürzte. Gleichzeitig legte ſich der Wagen, indem ich war, zur Seite und kippte langſam um. Ich ſelbſt fiel von der Plattform, blieb aber wie durch ein Wunder unverletzt. Nachdem ich mich aufgerichtet hatte, be⸗ merkte ich erſt, was eigentlich paſſiert war. Das Umfallen des Wagens, in dem ich mich befand, hatte glücklicherweiſe verhindert, daß die 5 weiteren Wagen, die alle voll beſetzt waren, ebenfalls die Böſchung heruntergeſtürzt waren. Im nächſten Augenblick entſtand eine unbeſchreibliche Panik. Alle Fahrgäſte eilten aus den Wagen ins Freie und liefen laut ſchretend umher. Von der Lokomotive, dem Gepäckwagen und dem Wagen 2. Klaſſe ſah man nur tief unten, mehr als 100 Meter unterhalb der Unfallſtelle, die Trümmer aus der Bode herausragen. Wie weiter berichtet wird, ſollen bisher außer den vpler Perſonen des Perſonals 5 Paſſagiere tot ge⸗ haben die Leichen Hunderte von Metern weit weggeſpült. Der Bachdurchlaß unter der Unglücksſtelle war infolge des Un⸗ wetters durch Geröll verſtopft. Vor dem Durchgang be⸗ fand ſich ein kleiner Feldkeſſel. Dieſer hatte ſich mit Waſſen gefüllt, das gegen den Bahndamm drückte und deſſen Wand⸗ maſſen mitgenommen hatte. Das Waſſer iſt dann über die Chauſſee hinweg durch ein Viadukt geflutet und hinter dieſem wieder in das Bachbett geſtrömt. Dieſen Weg haben auch die Leichen genommen. Letzte Melbungen Aus dem Auswärtigen Ausſchuß Berlin, 7. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.)] Der Auswärtige Ausſchuß des Reichstages nahm heute den Be⸗ richt entgegen, den der Abgeordnete Graf Bernſtorffals Referent des Auswärtigen Amtes über die Genfer Ab⸗ rſitſtungsverhandlungen erſtattete. Reichsaußenminiſter eine Erklärung ab, daß die durch eine Nachrichtenſtelle verbreitete Mitteilung über Beſprechungen oder ſogar Vereinbarungen hinſichtlich einer deutſchen Auf⸗ rüſtung völlig aus der Luft gegriffen ſeien. Geheimrat Bergmann geſtorben — Berlin, 7, Juli. Der bekannte Induſtrielle und Be⸗ gründer der Bergmann⸗Elektrizitätsgeſellſchaft, Geheimrat Dr. Sigismund Bergmann, iſt heute früh kurz nach Voll⸗ endung ſeines 76. Lebensjahres geſtorben. Er war einer der älteſten Pioniere der amerikaniſchen und deutſchen Elektritzi⸗ tätsinduſtrie und lange Zeit Partner Ediſons. ſtellte und die Wiedereröffnung des von der franzöſiſchen Soldateska in allen ſeinen Teilen beſchädigten und über und über beſchmutzten Heims der Teutonia energiſch betrieb. Große Opfer mußten die erſten Mitglieder bringen, um das Haus nur einigermaßen wieder wohnlich zu geſtalten. Ihre ſchwachen Kräfte hätten aber gleichwohl nicht ausgelangt, wenn die Deutſche Bank und die Deutſche Orienthank nicht imt Spenden und Darlehen eingeſprungen wären. Als dann im Sommer 1924 der deutſche Botſchafter Nadolny in Konſtantinopel eintraf, da trat er für die Wie⸗ dergeneſung der Geſellſchaft Teutonia tatkräftig ein; vor allem gelang es ihm, vom Reich eine erhebliche Entſchädigung für die Teutonia herauszuholen. So iſt es den gemeinſamen An⸗ ſtrengungen der Geſellſchaft und ihrer Gönner gelungen, wie⸗ der auf einen Stand zu gelangen, der die deutſche Geſellſchaft Teutonſa unter den Fremdenkolonien heute ſchon eine füh⸗ rende Rolle ſpielen läßt. Wieder iſt die Teutonia der Mittel⸗ punkt für die Verbreitung deutſcher Kultur, in ihr tagt der Reichsauslandsdeutſchen⸗Bund, der Deutſche Handwerkerver⸗ ein Alemannia hat hier ſein Heim, hier fetern die Oeſterreicher ihre Feſte, und ſelbſt ein Verein höherer türkiſcher Lehrer, die in Deutſchland ſtudiert haben, hat in der Teutonia ſeine Zu⸗ ſammenkünfte. Das Deutſchtum hat wieder ſein Heim, deſſen es ſich nicht zu ſchämen braucht. —— Der Dornſtrauch Von A. Weber Mitten zwiſchen ben ſtolzen Tannen, Buchen und Eichen des Waldes ſtand der armſelige Dornſtrauch, Hochmütig blick⸗ ten die andren Bäume auf ihn herab. Sie ſchämten ſich ſeiner Geſellſchaft und hätten ihn am liebſten ganz verdrängt. Nicht einmal ein paar Sonnenſtrahlen gönnten ſie ihm. Eng ver⸗ woben ſie ihre Zweige und Blätter ineinander, daß ja nicht ein bißchen Sonnenlicht hindurchkonnte. Da grämte ſich der arme Dornſtrauch und beſchloß auszuwandern. Draußen vor dem Wald, am ſandigen, unfruchtbaren Rain ſand er ein Plätzchen, und hier ſiedelte er ſich an. Da hatte er Licht und Luft und den Blick über die bunte Wieſe und das grüne Feld. So mager auch der Boden war, er gab ihm doch ſoviel, daß er, wenn auch nur kümmerlich, leben konnte. Freilich, im Sommer, wenn die Sonne ſo heiß brannte, war er oft nahe an die Spitze ſeiner Schweizer und deutſchen Stammesgenoſſen 0 ihn der Sturm gar jämmerlich. Doch mit zäher Kraft hielt er ſich im Boden feſt. Beſſer als drinnen im Walde unter den hohen Bäumen war es hier wohl, aber glücklich war er dennoch nicht. Nie⸗ mand kümmerte ſich um ihn. Die Kinder, die herkamen, ſuch⸗ ten und pflückten wohl die Blumen, die ringsum blühten, aber keines beachtete ihn auch nur einen Augenblick. Das tat ihm unſagbar wehe. Aber niemand vernahm ſein ſtilles Klagen, und nur dem Lüftchen, das ſachte um die Büſche ſtreicht, ver⸗ traute er zuweilen ſein Leid. an. Dann hätte ein fühlend Herze wohl etwas vernommen, das klang wie ferner, leis er⸗ ſterbender Harfenton. Da kam eine wundermilde Lenznacht, Der Frühling ſelbſt ging heimlich durch ſein Reich. Alle Blumen, alle Bäume, alle Vöglein wachten, lauſchten und flüſterten. Und der Frühling kam auch zu dem Dornſtrauch. Er ſah und fühlte ſein Kind war. Und voll Erbarmen ſprach er:„Ich will dich ſchmücken mit einer Pracht wie keinen der andren, Und als der Tag anbrach, ſtand der Strauch im roſigſten Schimmer und wetteiferte mit dem Schein der Morgenröte an Glanz und Pracht. Und vergeſſen war all ſein Leid. A Weber. „Ein beſſerer Herr“ in Köln. Walter Haſeneke⸗ vers modernes Luſtſpiel„Ein beſſerer Herr“, in dem gewiſſe des Zeitgeiſtes in Geſchäft und Familie mit gar köſtlichem Humor beleuchtet und ſchlagend ironiſtert werden, fand bei der in Gegenwart des Verfaſſers erfolgen⸗ den Kölner Erſtaufführung als letzte Neuhelt der zu Ende 90ů 7 Spielzeit des ſtädtiſchen Schauſpielhauſes reudigſte Aufnahme. Oberregiſſeur Godard hatte für eine bei flottem Tempo wirkſam pointierende Wieder abe des zu zwei Teilen(8 Bildernſ gehaltenen Wahrheit mit ulkiger Phanutaſte geſchickt miſchenden Stücks geſorgt und M. 8. rüllmanns ſzeniſche Bilder, die vermöge der verdunkel⸗ ten Drehbühne bei offenem Vorhange verblüffend ſchnell wechſelten, hatten alle Wahrſcheinlichkett für ſich. Richard Aßmann(Herr Compaß), Phoebe Monna rd(Lia), Friedrich Krahmer(Harry), Otto Brodowfki(Raſper) und Minna von Seemen(Frau Schnitchen), zu denen ſich Ser⸗ gius Sax vom Düſſeldorſer Stabttheater Moöbing als hin⸗ länglich gewandter Aushilfsgaſt geſellte, ſchuſen beſonders wohlgelungene Geſtalten. In die Ehren des zahlreiche Her⸗ dem Verſchmachten und Vertrocknen, und im Winter zauſte vorrufe zeitigenden ſtürmiſchen Heiterkeitserfolgs teilte ſich am Schluſſe Haſenelever mit ſeinen Darſtellern. N preußiſchen Akademie der borgen worden ſein. Die Waſſermaſſen des Thumkullenbaches Dabei gab der den Schmerz des verachteten, armen Gewächſes, das doch auch 70 4* e e Sde e — PPPPF ˙— ˙— ˙ ˙ u NAWYGKoe. 5 * 4+ 0. * , r W. Donnerstag, den 7. Juli 1927 — p ̃ ̃ p. p ͤp, p p««——— SBilder der Woche —— — ———U y————— UUUUU—??«« — — —.. CC.CC ²˙¹....]¶ ͤ]— wV Kapitän Spieß, der Leiter der„Meteor“-Expedition erhielt die Leibnitz-Medaille Deutsche Presse· Photo-Zentrale rrrrrnnrrr Der Ozeanflieger Richard Byrd Dr. Stresemann mit dem deutschen Gesandten in Oslo Anen Byrds und seiner Begleiten in Earis yun zu dier Mitte) ·¶····¶¶··( Der gufall in der Wellgeſchichte 1 5 Von Dr. Max Kemmerich⸗München „Die Erdbebenkataſtrophe in Japan, die nach dem Urteile vieler das junge und ſo erfolgreich in den Wettbewerb der Großmächte eingetretene Inſelreich geraume Zeit lahm legte, lenkte den Blick auf die Rolle des Zufalls in der Weltgeſchichte. llgemein erwartete man in Bälde einen bewaffneten Kon⸗ flikt zwiſchen dem England des Oſtens und den Vereinigten Staaten um die Vorherrſchaft auf der öſtlichen Halbkugel. Man glaubte— unſeres Erachtens mit Recht— daß Erbſtreitig⸗ keiten um das zerfallene China unvermeidlich ſeien, und daß deren Ausbruch ſehr nahe gerückt wäre. Ohne in Fragen der Tagespolitik einzugreifen, wollen wir dies zum Anlaß nehmen, um einmal die Rolle zu prüfen, die der ſog. Zufall in der Weltgeſchichte ſpielte. Und zwar denken wir hier nicht an perſönliches Mißgeſchick, das etwa den Staatsmann oder Schlachtenlenker vorübergehend durch Krankheit bezw. Ver⸗ wündung, dauernd durch den Tod von der Bühne abrief, ſon⸗ dern ausſchließlich an ſolche Kataſtrophen wie Erdbeben, Stürme, Wolkenbrüche oder vulkaniſche Eruptionen; wir wer⸗ den ſogar ſehen, daß ein harmloſer Landregen der Geſchichte eine andere Wendung zu geben vermag. „In die Antike zurückblickend, finden wir wiederholt Be⸗ richte von terreſtriſchen und kosmiſchen Eingriffen in den Gang der Geſchichte. So ſoll die angeblich von Thales für den 8. Mai 585 v. Chr. vorhergeſagte Sonnenfinſternis der Schlacht zwiſchen Medern und Perſern ein Ende bereitet haben. Die Folge war ein Friedensſchluß nach fünffjährigem Hader. on ungleich größerer hiſtoriſcher Bedeutung waren die Wüſtenſtürme, die die Heere Perſiens in der Lybiſchen Wüſte überfielen und vernichteten, damit ein weiteres Vordringen nach dem Weſten verhütend. Aehnlich erging es viele, viele Jahrhunderte ſpäter den Ruſſen, die in der Bucharei gleichfalls 10 Wüſtenſtürme an weiteren Eroberungen verhindert n. „Welthiſtoriſche Bedeutung haben wir ganz unzweifelhaft dem Sturme beizumeſſen, der die Flotte vernichtete, die Chu⸗ lai⸗Chan gegen Japan ausgeſandt hatte. Es war in der Zeit der gewaltigen Eroberungen der Mongolen, die als wahre Geißel der Menſchheit ihre raub⸗ und blutgierigen Hände über die ganze damals bekannte Erde auszuſtrecken verſuchten. Von Karakorum in der Mongolei aus hatten ſie von China bis olen die ungeheuren Ländermaſſen Aſiens ſich untertan ge⸗ macht, bis Liegnitz waren ihre Heere weſtlich vorgedrungen, Nerſten und Aegypten hatten ſie exobert, in Meſopotamien 1 72 Zerſtörung der uralten Kanäle ein Unheil angerichtet, as aus dieſem einſt fruchtbarſten Lande der Erde geradezu 3 5 Wüſtenei gemacht hat. Noch bis zum heutigen Tage onnte das Zweiſtromland ſich nicht von dieſer Kataſtrophe erholen. Aber nicht genug mit der Niederwerfung Aſiens und großer Teile Europas, ſtreckte die Beutegier dieſes Reiter⸗ volkes ſeinen Arm noch über das Meer aus. Auch Japan ollte von Korea aus erobert werden. Mit einer gewaltigen lotte von 3000—4000 Seglern kam der Admiral Chublai⸗ Chans(1260—1294) an die Küſte von Kiuſiu. Japan ſchien g verloren. Da brach ein Taifun aus(1281), zerſtörte die Flotte 5 rettete das Inſelreich. Die Stoßkraft der Mongolen nach üdoſten war erlahmt, das Weltreich, das Dſchingis⸗Chan 275 ſeinem Tode(1227) ſeinen Nachfolgern hinterlaſſen, die es in den letzten Jahrzehnten um China und Tibet vermehrt atten, löſte ſich auf. Betrachten wir anſchließend einen Seeſturm von gleicher elthiſtoriſcher Bedeutung! Philipp II. von Spanien, in deſſen Reich die Sonne nicht unterging, hatte klange mit der Königin Eliſabeth von England zu keinem anderen Zwecke als um ſie in Sicherheit zu wiegen, verhandelt, um endlich trotz allen Entgegenkommens der großen Fürſtin die Be⸗ ziehungen abzubrechen. Philipp hatte die Eroberung Eng⸗ lands beſchloſſen, teils um den Tod Maria Stuarts zu rächen, teils in der Abſicht, Erbanſprüche an die Krone geltend zu machen. Der Papſt hatte finanzielle Beihilſe zugeſagt, lag es doch in ſeinem Intereſſe, das vom Katholizismus abgefallene Land wieder in den Händen eines treuen Sohnes der Kirche zu wiſſen. Philipp ſchien die Weltherrſchaft zur See in ſiche⸗ rer Ausſicht zu ſtehen. So hatte er denn heimlich eine gewal⸗ tige Armada gerüſtet, 130 große Kriegsſchiffe, bemannt mit 30000 Matroſen und Soldaten. An der niederländiſchen Küſte ſollten noch 30 000 Mann dazukommen. Eliſabeth, die zu ſpät erkannte, daß ſie durch Philipps hinziehende Verhandlungen nur getäuſcht werden ſollte, rüſtete fieberhaft. Aber die Aus⸗ ſicht, ſich gegen die gewaltige Uebermacht eines kriegserprobten Heeres verteidigen zu können, war recht gering, zumal man nach einer eventuellen Landung der Spanier einen Aufſtand der engliſchen Katholiken mit Recht befürchten mußte. Nur auf die Flotte konnte England vertrauen. Zwar beſtand ſie nur aus 34 Kriegsſchiffen, wurde aber durch zahlreiche kleine Fahrzeuge, die mit den beſten Seeleuten der Welt bemannt waren, ergänzt. Durch fortgeſetzte Angriffe unter peinlicher Vermeidung eines entſcheidenden Gefechtes war die Armada unter Führung des Herzogs Medina⸗Sidonia bereits ſehr ge⸗ ſchwächt nach Calais gekommen. Hier ließ der Seeheld Drake einige Brander mit ſolchem Erfolge gegen die ſpaniſche Flotte los, daß der Herzog aus Furch“, die ganze Flotte könne in Flammen aufgehen, die Ankertaue durchzuſchneiden und die offene See zu gewinnen befahl. Nun ſetzte ein Südweſtſturm ein, der die Schiffe den Kanal hinuntertrieb. Sie ſtießen gegeneinander, wurden auf die Klippen und Sandbänke des Ufers geworfen, ſteuerlos nach Schottland, Norwegen, Irland abgetrieben und bis auf 50, die mit 1000 Mann Beſatzung nach Spanien zurückkehrten, vernichtet. Selbſt die Flüchtlinge kamen ſo beſchädigt in der Heimat an, daß ſie nicht mehr ge⸗ braucht werden konnten. Die Engländer aber hatten kein ein⸗ ziges Schiff verloren. Dieſer Schiffbruch der Armada 1588 war gleichzeitig ein ſolcher der Macht Spaniens. Nie wieder vermochte das Land ſich hiervon zu erholen. Die Weltherr⸗ ſchaft war erſchüttert, das Rad der Geſchichte rollte um eine Speiche nach Oſten weiter. Nicht vergleichbar mit der welthiſtoriſchen Bedeutung, die den beiden vorgenannten Seeſtürmen zuzumeſſen iſt, aber immerhin von nicht geringem hiſtoriſchem Intereſſe iſt die Rolle, die ein harter Winter in den nachgenannten beiden Fällen zu ſpielen berufen war. König Karl X. von Schwe⸗ den hatte mit der Glegen einer polniſch⸗öſterreichiſch⸗däniſch⸗ holländiſch⸗ruſſiſch⸗brandenburgiſchen Koalition 1657 gegen ſein durch den dreißigjährigen Krieg übermächtig gewordenes Land zu rechnen. Da kam ihm der Winter zu Hilfe und er⸗ möglichte es ihm, im Februar 1658, den gefrorenen Kleinen und Großen Belt zu überſchreiten, Fünen und Seeland zu erobern und Friedrich III. von Dänemark zu einem gün⸗ ſtigen Frieden(von Roeskilde) zu zwingen. Der zweite ein⸗ ſchlägige Fall ereignete ſich 1795, als der franzöſiſche General Pichegru Holland eroberte. Dies war nur dadurch möglich geweſen, daß der ſcharfe Froſt das unter Waſſer geſetzte Land paſſierbar machte, während der Verteidiger damit gerechnet hatte, durch Oeffnung der Kanäle dem Feind das Eindringen zu verwehren. So ſtand der Winter Pate bei der Prokla⸗ mierung der„Bataviſchen Republik“ am 26. Jauuar des gleichen Jahres. Frau Nelly Grosavescu Dentsehe Presse· Photo·Zentrale Frau Stransky de Haupfzeugin im Grosavescu-Prozeli Arlantſe Paris Deutsche Presse· Photo-Zentrals bentsche- Presse Fhoto enkralg ———————————————————— Welthtſtoriſche Bedeutung erlangte der Winker 1812, der den Verſuch Napoleous, Rußland zu erobern, zum Schei⸗ tern brachte und damit zugleich ſeiner überragenden Vor⸗ machtſtellung einen tödlichen Stoß verſetzte. Dieſe Tatſachs iſt zu bekannt, als daß wir länger bei ihr verweilen dürften. Wohl aber müſſen wir des Regens Erwähnung tun, der in der Schlacht bei Belle Alliance Gaterloch ſo weſentlich zum endgültigen Unterliegen Napoleons beitrug. Statt mit ſeiner weit überlegenen Armee Wellintgon ſchon am Morgen des 16. Juni 1815 anzugreifen, zögerte Napoleon bis zum Mittag, um den vom Regen etwas durchweichten Boden auftrocknen zu laſſen. Das ſollte ſein Verhängnis werden, da die wenigen Stunden es Blücher ermöglichten, ſeine Armee den Engländern zuzuführen. Schon zwei Jahre vorher, in der Schlacht an der Katzbach, hatte der Regen Blücher einen ſehr großen Dienſt erwieſn. Die im Reiter⸗ kampf geworfene franzöſiſche Kavallerie hatte ſich auf ihre M—55 erfolglos. Denn der heftige i unition unbrauchb 500 miehe een ge 55 chbar gemacht. So wurden er hochgeſchwollenen Neiſſe hinuntergeworfen, wo viele i Tod in den Wellen fanden. Blücher, der Tnlare fehle die Schlacht geliefert hatte, wurde zum„Fürſten von nice erhoben. Das Heer MacDonalds war ver⸗ Ein Zufall ganz anderer Art, der in der Geſchi äufi eine große Bedeutung erlangte, ſollte in der Migaredobal 1848 die verhängnisvollſten Folgen heraufbeſchwören: König Friedrich Wilhel mIV. von Preußen hatte ſich durch eine Reihe wertvoller Zugeſtändniſſe im Sturme die Sympathien der Berliner erobert. Vom Balkon des Palais aus gahm er am 18. März die Huldigungen der Bevölkerung entgegen; alles war in freudigſter Stimmung. Da aber die Maſſen zum Portal drängten und ſtürmiſch die Zurückziehung der an⸗ ſcheinend überflüſſig gewordenen Truppen forderten, ließ der König den Platz ſäubern. Das erregte Unwillen. Plötzlich fielen zwei Schüſſe. Wie nachträglich feſtgeſtellt wurde, war das eine Gewehr durch Ungeſchicklichkeit losgegangen, das an⸗ dere durch den Schlag eines Arbeiters. Verwundet wurde nie⸗ mand, aber die Folge war kataſtrophal. Es wäre eine dankbare Aufgabe für einen Hiſtoriker, Stromer⸗Reichen bachs Anregung folgend,. die Geſchichte nach unſeren Geſichtspunkten zu durchforſchen, was bisher noch niemals geſchah. Man würde über die ungeheure olle des„Zufalls“ ſtaunen. Mein perſönliches Erſtaunen iſt allerdings ſo groß, daß ich den Zufall in dieſem Zuſammenhang leugne. Nicht etwa durch unkritiſcheGläubigkeit, ſondern ganz im Gegenteil, durch intenſivſte Beſchäftigung mit der Ge⸗ ſchichte und ihren Geſetzen, bin ich zur felſenfeſten Ueber⸗ zeugung gelangt, daß wir die volle Wahrheit im Bibelwort finden:„Alles iſt geordnet nach Maß, Zahl und Gewicht und die Geſetzte ſind ohne Wandel.“ Auch Cäſars Ermordung, Alexanders vorzeitiger Tod, waren Eingriffe von höherer Hand. Die Geſchichte hat einen tiefen, tiefen Sinn, nur muß es uns gegeben ſein, ihn zu erkennen. Humor des Tages kommſt Du wieder erſt um drei Uhr zum Eſſen, ar! „Ja, meine Liebe, wir hatten drei Hammelſprünge zu machen, da war ich unabkömmlich.“ „Sb, kommts denn da auf jeden einzelnen Hammel an?“ 4 8. Sette. Nr. 509 Dnnne Fußvolke den Abhang nach * ———— —— 4. Seite. Nr. Nene Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe] Donnerstag, den 7. Juli 197 Nach der endgültigen Feſtſtellung der Religionszugehörig⸗ keit der Bevölkerung, die für die Bewohner des Deutſchen Reiches und ſeiner Länder auf Grund der Volkszählung bezw. Religionsauszählung vom 16. Junt 1925 vom Statiſti⸗ ſchen Reichsamt fetzt in„Wirtſchaft und Statiſtik“ vorgenom⸗ men wird, ergibt ſich gegenüber der e Vorkriegszählung im Jahre 1910 für die einzelnen Religtonsgeſellſchaften in Baden folgendes Bild ihres gegenwärtigen Beſtandes und der in ihm ſeit der vorletzten Zählung des Jahres 10910 ein⸗ getretenen Veränderungen. Vorausgeſchickt ſet, daß die Geſamtbevölkerun von Baden von 2142 838 Perſonen im Jahre 1910 ſich 800 2J12 402 Perſonen im Jahre 1925 vermehrt hat. Sie hat alſo in abſoluter Zahl um 169 629 Perſonen, relativ gefaßt um 7,91 vom Hundert ihres Beſtandes im Jahre 1910, zuge⸗ nommen. Mit dieſem allgemeinen Bevölkerungszuwachs in Baden iſt im folgenden jeweils die Zunahme oder Abnahme zu vergleichen, die die einzelnen religibſen Gruppen der Be⸗ vßlkerung Badens aufweiſen. Die Zahl der Evangeliſchen in Baden hat ſich von 831417 Perſonen im Jahre 1910 auf 910 324 Perſonen im Jahre 1925 vermehrt. Die Zunahme beträgt in abſoluter Zahl 78 907 Perſonen, in Verhältniszahl ausgedrückt beläuft ſie ſich auf 9,49 vom Hur dert der Evangeliſchen des Jahres 1910. Die relative Vermehrung der Evangeliſchen iſt größer als die relative Vermehrung der Geſamtbevölkerung Badens. Dementſprechend iſt der Anteil der Evangeliſchen an der Ge⸗ ſamtbeyhlkerung Badens geſtiegen. Im Jahre 1910 waren unter 100 Perſonen der Bevölkerung Badens 38,80 Evan⸗ geliſche, im Jahre 1925 ſind es 39,37 Evangeliſche auf das Hundert der Bevölkerung Badens. 5 Bei den Katholiken Badens haben wir geringere relative Zunahme. Ihre Zahl iſt von 1271015 Perſonen im Jahre 1910 auf 1350 479 Perſonen im Jahre 1925 gewachſen, alſo in abſoluter Zahl um 79 464 Perſonen, relativ um 6,25 vom Hundert thres Beſtandes vom Jahre 1910. Dieſe rela⸗ tive Zunahme der Katholiken iſt geringer als die ralative Vermehrung der Geſamtbevölkerung Badens. So war auch der Anteil der Katholiken an der Geſamtbevölkerung Badens im Jahre 1910 noch 59,31 Katholiken auf hundert Einwohner, im Ja re 1925 beträgt er 58,40 Katholiken auf hundert Per⸗ er Geſamtbevölkerung Badens. Die badiſche Strecke der Hafraba⸗Autoſtraße 1 Der Hafraba⸗Verein, der durch den jetzt erfolgten Bei⸗ tritt des Senats der Stadt Hamburg nunmehr alle an der Autoſtraße intereſſterten Städte, Handelskammern, Behörden und wirtſchaftlichen Verbände als Mitglieder umfaßt, iſt gegen⸗ wärtig im Begriff, das 45 Bände umfaſſende Mappenwerk des Projekts in den hauptſächlichſten Städten an der Strecke zur Ausſtellung zu bringen, um Verbeſſerungsvorſchläge als Grundlage für eine Vertiefung und Veredelung des Ent⸗ wurfsgedankens zu gewinnen. Nach Hamburg und Frankfurt a. M. wo das Werk das brennendſte Intereſſe aller irgendwie in Beziehung dazu ſtehenden Kreiſe fand, wird die öffentliche Auflegung vom W. bis 30. Juli in Baſel erfolgen und Ende September bis anfangs Oktober erſt in Freiburg Br., Mannheim⸗Heidelberg und Karlsruhe. Aufgrund einer Einſicht des Werkes können wir unſern Leſern heute ſchon die hauptſächlichſten Detafls der badiſchen Strecke mitteilen und hoffen, damit der ſehr erwünſchten Kritik an dem Projekt ſchon heute die nötigen Unterlagen geben zu können. Bei der Entwurfsbearbeitung der auf badiſchem Gebiet liegenden Teilſtrecke lag der Gedanke nahe, den vorhandenen Haupteiſenbahnlinten zu folgen und zwar entweder entlang der Strecke Mannheim— Schwetzingen—Karls⸗ ruhe-Durmersheim—Raſtatt-Baſel oder der ſonen Strecke Heidelberg-—Bruchſal-Karlsruhe—Ettlingen—Raſtatt Baſel. Die nähere Verfolgung dieſes Gedankens erwies ſich aber hald als undurchführbar, da dabei die Autolinie ſehr viele Ortſ 857 in großen Bogen umfahren müßte, was die Traceführung äußerſt ungünſtig beeinflußt hätte; auch wäre der Geländeerwerb zweifellos auf großen Widerſtand ge⸗ ſtoßen. Eine andere Möglichkeit, die Trace in die Rhein⸗ niederung zu legen, erwies ſich wegen der vielen Altrhein⸗ arme als unzgweckmäßig, Von Schliengen nach dem Süden mußte die Linſe an den Rhein gelegt werden, da das weitvor⸗ ſpringende Gebirge hier keinen andern Raum läßt. Für die Führung der Linie im nördlichen Baden war als zweck⸗ mäßigſte Anordnung die Neckarkreuzung entſcheidend. Eine — laionsgliederung und Neligionsverſthſebung in Baden 1910-1925— Starke Zunahme der Meligionsloſen Die dritte religiöſe Gruppe, die der„anderen Chri⸗ ſten“, der Angehörigen der altkatholiſchen, morgenländiſch⸗ orthodoxen und verwandter chriſtlicher Religionsgeſellſchaf⸗ ten, hat ſich von 8176 Perſonen im Jahre 1910 auf 8058 Per⸗ ſonen im Jahre 1925 vermindert. Sie hat um 118 Perſonen, in Verhältniszahl ausgedrückt um 1,44 vom Hundert ihres Beſtandes vom Jahre 1910 abgenommen. Im Jahre 1910 hatte ſie einen Anteil von 0,38 vom Hundert der Bevölkerung, der Anteil iſt bis zum Jahre 1925 geſunken auf 0,35 vom Hundert der Bevölkerung. Die JIsraeliten haben gleichfalls eine Abnahme er⸗ 19— 0 und zwar um 1832 Perſonen, oder um 7,07 v. Hundert hrer Anzahl von 25 896 Perſonen im Jahre 1910, die auf 24064 Perſonen im Jahre 1025 zurückgegangen iſt. Der An⸗ teil der JIsraeliten an der Geſamtbevölkerung Badens iſt von 1,21 vom Hundert der Bevölkerung im Jahre 1910 auf 4,04 vom Hundert der Bevölkerung im Jahre 1925 gefallen. Beſonders ſtark gewachſen iſt in Baden die letzte religtöſe Gruppe, die der„Sonſtigen“, das 1 7 die Angehörigen nichtchriſtlicher oder nichtisrgelitiſcher Religionsgeſellſchaften, erner die Perſonen, die keiner eigentlichen Religionsgeſell⸗ chaft angehören, aber wohl Mitglieder einer Vereinigung zur 11 einer Weltanſchauung ſind, endlich die Gemein⸗ ſchaftsloſen und die Perſonen ohne Angabe über Religions⸗ zugehörigkeit. Dieſe Gruppe iſt von 6320 e im Jahre 1910 auf 19 537 Perſonen im Jahre 1925 flt egen. Sie hat in 1 Zahl um 19 208 Perſonen, in Verhältniszahl ausgedrückt um 208,60 vom Hundert ihres alten Beſtandes vom Jahre 1910 zugenommen, kurz geſagt, ſich verdreifacht. Die Haupturſache dafür iſt die ſogenannte Kirchenaustritts⸗ bewegung. Im Jahre 1910 machte dieſe Gruppe der„Son⸗ ſtigen“, im weſentlichen die der Religionsloſen, 0,30 vom Hundert der Geſamtbevölkerung Badens aus, heute, das heißt im Jahre 1925, beträgt ihr Anteil 0,84 vom Hundert der Geſamtbevölkerung Badens. Relativ ſtärker gewachſen als die Geſamtbevölkerung Badens ſind von dieſen fünf ſtatiſtiſchen Religionsgruppen zwei Gruppen, die der„Sonſtigen“— Religionsloſen und die der Evangeliſchen. An ſich gewachſen, aber relativ nicht ſo ſtark als die Geſamtbevölkerung Badens, iſt die 1 7 der Katholiken. Vermindert haben ſich die zwei Gruppen der „anderen Chriſten“ und der Israeliten.—8. Vaxiante führt öſtlich, eine andere weſtlich Friedrichsfeld. Der Anſchluß an der Schweizer Grenze erfolgte im Benehmen mit dem Baudepartement Baſel. Im Koſtenanſchlag iſt vorge⸗ ſaſſen die Strecke einſtweilen nördlich Baſel endigen zu aſſen. Der generelle Entwurf bietet an ſich noch weitgehenden Spielraum, der bei der endgültigen Bearbeftung es ermög⸗ licht, unter gegenſeitiger Abwägung aller techniſch und wirt⸗ ſchaftlich ieerdee Faktoren die günſtigſte Trace im Be⸗ nehmen mit den ſtaatlichen und kommunalen Stellen zu finden. Teilſtrecke Heidelberg⸗Mannheim. 1. Oeſtliche Linie: Die Autoſtraßenlinie überſchreitet öſt⸗ lich Viernheim die heſſiſch⸗badiſche Grenze. Die nördliche Zubringerſtation für Weinheim anſchließt, liegt noch auf heſſiſchem Gehiet, un⸗ mittelbar öſtlich Biernheim. Der Neckar wird bei Schwaben⸗ heim überkreuzt, wobei eine Brücke mit 90, 97 und 39 Meter Spannweite vorgeſehen iſt. Die Landſtraße Wieblingen⸗ Edingen wird unterfahren und wird und muß nur un⸗ weſentlich erhöht werden. Unmittelbar nördlich der Bahnlinie Heidelberg⸗Friedrichsfeld überkreuzt die Auto⸗ ſtraße. Die geplante Autoſtraße Heidelbe 1 Mann⸗ heim⸗Schwetzingen findet den Anſchluß auf der Land⸗ ſtraße Schwetzingen⸗Heidelberg. 2. Weſtliche Linie. Der nördliche Anſchluß von Mannheim bezw. der Anſchluß von Weinheim an die Autoſtraße erfolgt ſüdlich Viernheim ganz in der Nähe der heſſiſch⸗badiſchen Greuze. Der Neckar wird weſtlich Ladenburg gekreuzt und zwar unmittelbar oberhalb des Wehrs der Stauſtufe Laden⸗ burg. Die Autoſtraße Heidelberg⸗Maunheim wird füdlich Seckenheim überfahren, während die Ueberführung der Auto⸗ ſtraße über die Bahn Friedrichsfeld⸗Mannheim unmittelbar weſtlich Friedrichsfeld bet einer ſchon vorhandenen Ueber⸗ führung eines Waldweges geſchieht. Maunheim findet ſeinen ſüdlichen Anſchluß durch die Landſtraße Mannheim⸗Schwetzin⸗ gen zwiſchen Brühl und Schwetzingen. Teilſtrecke Speyer⸗Wiesloch. 1. Oeſtliche Linte. Die Linie 5 in direkt nordſüdlicher Richtung zunüchſt durch ein großes Waldgebiet und überſchrei⸗ Im Schatten der Wolkenkratzer 27 Ein Roman aus dem modernen Newyork 8 7 Von Erich Frieſen (Nachdruck verboten.) „Goddam! Dann aber etwas plötzlich! Das Zeug— lange genug da als totes Kapital!l Vorwärts! Time is monayl“ Der Blonde zieht ein ſkeptiſches Geſicht. „Well, Sir. Ich werd's probieren. Hab' drüben Geſchäfts⸗ freunde. Vielleicht—— aber ich brauche Begleitung. Zwei ſind beſſer als einer— von wegen der Poltzei. Wenn's waz zu nasführen gibt! Kann nicht der Sniff— er möchte gern—“ Den brauch' ich hier!“ Weiß ſchon. Aber der Haſſan??⸗ 5 der 79 8 0 mach' ich's auch ſelber!“ „Un te iſſe 155 „Sind zur Zeit zur Stelle. Unſere Druckmaſchinen—“ „— ärbeiten prompt! On ves!“ Ein Abwinken—— 5 5 verſchwindet mit ſeinem dreckigen Lachen. er Mann iſt wieder allein. Ein befreiter Seufzer entringt ſich ſeiner Bruſt. Jetzt 1 5 3980— ſeinem ſüßen Rauſch hingeben— ganz unein⸗ eſchränkt— 5 ſchrach wenig Sekunden ſchon ruht er auf dem Divan, die Opiumpfeife zwiſchen den Lippen—— Ein prickelndes Gefüht des Wohlbehagens durchzittert ſeinen Körper.... Seine Gedanken beginnen ſich zu ver⸗ 5 Alle Genüſſe des Lebens, denen er im Uebermaß huldigt, taumeln ſchemenhaft an ihm vorbet. Reizen ſeine erſchlaf⸗ fenden Sinne. Und hüllen ihn ein in einen flammenden Purpurmantel—— Iſt er denn überhaupt alt? Hat nicht kürzlich die kleine Fift vom Dingsda⸗Kabarett ihm geſagt, er empfinde friſcher und feuriger als die jungen Meſſieurs von heutzutaged.. Und hat nicht noch geſtern die ſchwarze Joujou vom„Non⸗ plus⸗ultra“ ihm verſichert, ſie zöge Männer in ſeinen Jahren bei weitem den Milchbärten vor, die ſo dumm wären. Und ſo ennuyeux]! Oh, trés-ennuyeux! Fil“ „Ja, er iſt jung! Jungl! Jung!!! Er hat das Geheimnis der ewigen Jugendl Er hat den Tod bezwungen—— Die kleine Haruko huſcht auf leiſen— herein, in den zierlichen Händen einen großen Strauß ſeuerroter Nelken. * „Tan— zen——, Ha— ru—— ko——— ſtammelt er mit ſchwerer Zunge.„Tan—— zen———“ Und die kleine Haruko tanzt, den buntbemalten Fächer leiſe ſchwingend. Einen einförmigen, ſchwebenden, rhyth⸗ musloſen Tanz, der mehr ein Gleiten iſt. Der einlullt einwiegt... einſchläfert... wie das monotone Gerieſel eines Waſſerfalless— Als der Mann nach zwei Stunden an der Ecke der Doyers⸗ und Pel⸗Street wieder ſeinen Brennabor mit den abgeblen⸗ deten Laternen beſteigt und davonrattert, folgt ihm der kleine Zweiſttzer auch jfetzt in einiger Entfernung. Und verſchwindet erſt, nachdem der Brennabor in der Garage der Villa Higgins in der Park⸗Street verankert iſt. d XIV. 5 letzt faſt ſtets, verbringt Aglaja auch heute die Nacht 08 0.* Das große, prunkvolle Baldachinbett iſt noch unberühet. Im Innerſten von dem Beſuch der Freundin und dem Zwang, den ihr die daran an 55 Spazier⸗ fahrt auferlegte, ſitzt ſte, ohne das Shlaſehr icht angedreht u hahen, am offenen Fenſter ihres Sthlafgemachs und ſtarrt inaus in die dunkle Nacht. Zurück fliegen ihre Gedanken— um etwa ein Jahr zurück.„„ Sie ſieht ſich als umſchwärmte, gefeierte Tänzerin der vornehmen Klubs—— Doch alle Huldigungen waren ihr gleichgültig. Bis er in ihren Geſichtskreis krat. Der blonde, ſchlanke Sports⸗ mann mit den hellen Augen und dem ſonnigen Lachen—— Bald fühlte ſie, wie eine ihr ganz fremde, ſüße Befangen⸗ heit ſie beftel, ſobald ſie mit Harry Morriſon zuſammen⸗ traf.... wie dieſe Befangenheit wuchs und wuchs und ſich auch auf ihn übertrug... und wie es bald jeder⸗ mann in ihren Kreiſen wußte, daß Aglaja Higgins und Harry Morriſon einander zugetan waren— Freilich— zu einer birekten Erklärung war es noch nicht Eine unbegreifliche Scheu hielt den jungen portsmann ſtets davon ab, der Angebeteten ſeine Liebe zu geſtehen. Obgleich Blicke und Händedruck bereits eine gar beredte Sprache redeten. Es war, als wolle er die faſzinterende Wonne der geheimen, unausgeſprochenen Liebe 0 1— gegen das ruhige Glücksgefühl des feſten Beſitzes eintauſchen——— Zu niemandem ſprach Aglaja über ihre Empfindungen. Nicht einmal zur Mutter, an der ſie doch mit kindlichem Ungeſtüm und faſt beängſtigender Leidenſchaft hängt. Nur annheim, die gleichzeitig auch D tet weſtlich Walldorf die Landſtraße Wiesloch⸗Speyer. Beide Städte finden bei Walldorf ihren Anſchluß an die Autolinie, Oeſtlich Kronau biegt die Linie nach Südweſten um und folgt dann einer der langen Waldſchneiſen der untern Lußhardt. 2. Weſtliche Linie! Die weſtliche Linie nähert ſich allmählich der Oſtlinſe, die ſie bei Kronau erreicht. Der Anſchluß von Wiesloch und Speyer erfolgt ebenfalls auf der Landſtraße Wiesloch⸗Speyer. Stäotiſche Nachrichten Ein Straßenerlebnis In einer Seitenſtraße ſteht ein ärmlicher, kleiner Wagen, ein ungepflegter, großer, ſchwarzer Hund iſt davor geſpannt. Die heiße Sonne brenut dem armen Tiere beſtändig auf den verſtaubten Körper. Mürriſch, mit durſtig heraushängender Zunge ſchaut er die Vorübergehenden an, die ihn nicht beachten, und ſtößt ab und zu einen Klagelaut aus. Von dem Eigentümer des Hundewagens iſt nichts zu ſehen, in nächſter Nähe befindet ſich ein Wirtshaus, dort wird er ſeinen Durſt ſtillen, ſeinen treuen Hund hat er vergeſſen. Ein kleiner, barfüßiger, furchtloſer Funge von ungefähr ſieben Jahren, hat Erbarmen mit dem verlaſſenen Tiere. Er wagt ſich an ihn heran und ſtreichelt ihm das zerzauſte Fell. Wie mag dieſe ungewohnte Liebkoſung dem Tiere vorgekommen ſein? Der Junge ſprang davon, er mußte in nüchſter Nähe wohnen, denn in kurzer Zeit kam er wieder und brachte in einem kleinen Eimer— er war nicht groß, aber man ſah den guten Willen— zum Erſtaunen der Vorübergehenden„Waſſer“, das der Hund mit großer Begierde austrank. Und noch zwei⸗ mal holte er Waſſer. Es machte ihm, wie man ſah, große 1 dem armen Tiere dieſen Liebesdienſt erweiſen zu nnen. 4 5 Auf meine Frage, wie er dazu komme, Mitleid mit dem Hunde zu häben, ſagte er:„Ich habe alle Tiere gern, unſer Hund deham hot immer Milch in ſeiner Schüſſel.“ Inzwiſchen war der Hundebeſitzer herbeigekommen. Mit einem kräftigen Fußtritt wollte er den Hund zum Aufſtehen bewegen. Neu⸗ gierige, die ſich wie gewöhnlich bei ſolchen Vorkommniſſen au⸗ hatten, verhinderten ihn aber an ſeinem rohen orhaben, und ein ſehr energiſch dreinſchauender Herr notierte ſich von dem kleinen Schild am Wagen die Adreſſe des Inhabers, und ſagte ihm in derbem Ton, daß er ihn beim Tierſchutzverein wegen Tierquälerei anzeigen werde. luchend zog der Rohling von dannen. Nur eine ſofortige nzeige kann Beſſerung ſolcher gefühlloſen Menſchen bringen, E. L. A. 1 * Straßenſperren. Die Kunſtſtraße zwiſchen den Quadra⸗ ten O 7 und N7 wird wegen Vornahme größerer Bau⸗ arbeiten für den geſamten Fahrzeug verkehr einſchl. Radfahrer und Handwagen von den Kapuzinerplanken in Rich⸗ tung nach dem Kaiſerring bis auf weiteres 8en perrt. In der Gegenrichtung d. h. vom Kaiſerring nach der Breiteſtraße, bletbt die Kunſtſtraße für den Straßenverkehr freigegeben. Die Kreiswege 10a und 11 von Seckenheim bis Friedrichsfeld werden wegen Grabarbeiten auf die Dauer von vorausſichtlich 2% Monaten für jeglichen Verkehr mit Perſonen⸗ und Laſt⸗ kraftwagen geſperrt. 7 Neeß der Studenten der Handelshochſchule. Aus Anlaß des Jahrestages der Handelshochſchule und zu Ehren ihres ſcheidenden Rektors Prof. Dr. Sommerfeld und des von der Hochſchule abberufenen Rektor⸗Stellvertreters Prof. r. Rumpf veranſtaltet die Studentenſchaft heute Ahend um .15 Uhr einen Fackelzug. Nach Aufſtellung bei der Stern⸗ warte geht der Zug über den Zeughausplatz, nach den Planken, der Breiteſtraße, durch den Schloßhof, die Bismarckſtraße, Schloßſtraße den Bismarckplatz und vom Kaiſerring nach dem Waſſerturm, wo der Abwurf der Fackeln erfolgt. * Für die Ladenbeſitzer! Am Sonntag, 17. Juli, findet eine öffentliche Sammlung für die Krüppelfür⸗ ſorge ſtatt. Zu Propagandazwecken werden u. a. auch Pla⸗ kate in verſchiedenen Läden von Mitte nächſter Woche ab ausgehängt. Aeltere Schüler des hieſigen Gymnaſiums bringen dieſe zum Aushang über den 17. Juli hinaus in die Geſchäfte.— * Unfälle. Ins Allgemeine Krankenhaus wurden geſtern eingeliefert ein 46 Jahre alter Schreiner, der ſich in einem Betriebe im Waldhof bei der Arbeit an einer Fräsmaſchine an der linken Hand verletzte, ein 24 Jahre alter Tag⸗ löhner, der bei einem Neubau in der Garniſonſtraße vom Baugerüſt herabfiel und den linken Oberarm brach, und eine 24 Jahre alte Kontoriſtin, die bei einem Zu⸗ ſammenſtoß zwiſchen einem Perſonenkraftwagen und einem Großkraftrad als Mitfahrerin des Großkraftradfahrers Weich⸗ teilverletzungen davontrug. * Beim Baden ertrunken. Im Neckarkanal iſt heute vor⸗ mittag kurz nach 11 Uhr ein Mann namens dler aus Heppenheim ertrunken. Adler war in Viernheim wohnhaft. 5 war es, der ſie in vertrauten Stunden ihr übervolles erz ausſchüttete. Der ſie anvertraute, wie roſenrot und glückverklärt ihr die Zukunft lachte—— Da kam plötzlich wie ein Blitz aus heiterm Himmel, das urchtbare, das ihre ganzen Glücksträume wie mit einem chlage vernichtete—— Uriel Higgins hatte eine Unterredung unter vier Augen mit der Tochter—— Niemand je, um was es ſich bei dieſer Unter⸗ redung handelte. Aber noch jetzt jagt die Erinnerung daran Aglaja kalte Schauer über den Rücken. Zuerſt befahl Uriel Higgins— kraft ſeiner Vaterrechte. ann, als er ſah, daß er mit Befehlen nichts ausrichtete, bat er. Um ſchließlich, als auch dies nichts nutzte, das Schwergeſchütz ins Jeuer zu führen: die gefährdete Ruhe, das an einem Faden hängende Leben der Mutter—— Das half. Uriel Higgins kennt ſeine Tochter—— Sie willigte ein—— Und damtt hat die erbarmungsloſe Fauſt des Schickſals n Wanan der 2 5 al— + einem arten, roſigen Duft um e, zerriſſen. Hatte das ſchwarze ahrtuch über ihr Glück gebreitet——— das ſie zum Schutze gegen die Nachtluft über die Schultern geworfen, zuſammen. Ste friert, trotz der milden Sommer⸗ uft. Mit verlorenen Blicken, in denen Tränen brennen, ſtarrt ſie hinguf zum ſternenglitzernden Himmel, von dem der „Orton“ in ſanftem 7 zu ihr herabſtrahlt. „Ihr ewigen Lichter da oben, gibt es bei euch auch Trä⸗ nen und Herzweh und todesbange Verzweiflung? Oder iſt und ewige Ruhe?“ bebt es durch ihren ſchmer⸗ 8 opf. Polternde Schritte nebenan wecken ſie aus ihrem verzwei⸗ e e diee g Es ſt e kennt dieſe ritte nur zu gut. Es ſind die ri des Mannes, deſſen Namen ſſe trägt. 2 Ste hält den Atem an. Tut, als ob ſie ſchläft. Jetzt Klopfen an ihrer Tür. Aglaja rührt ſich nicht. Ernentes Klopfen— lauter, brutaler. Uäh! Aufmachen!“ Lautloſe Stille. Nebenan heult es auf vor Wut. Noch ein Raſſeln und Poltern an der Türklinke— ein dröhnender Fußtritt an d Tür—(Fortſesung folatl“ Aglafa erſchauert. Feſter zieht ſie das weiße Wolltuch, *+ — Donnerstag, den 7. Juli 1927 0 . Seite. Nr. 908 Marktbericht Für Kirſchen wurden 55 Pfg. verlangt. gabs heute erſtmals in dieſem Jahre, ebenſo inländiſches Rot⸗ kraut. Im übrigen war der Hauptmarkt mit allen Erzeug⸗ niſſen des Sommers ſo gut und ſo reichlich beſchickt, daß ein Gang durch den Markt, vorausgeſetzt, daß man nicht zuviel Püffe erhielt, Freude bereitete. An den Fiſchbottichen herrſchte ebenſo Betrieb wie an den Verkaufsſtänden von Johannis⸗ und Stachelbeeren. Gemüſe war in guter Qualität vorhanden. In Pfifferlingen herrſchte ebenfalls kein Mangel, da die Witterung der letzten Zeit den Pilzen ſehr förderlich war. Leider zeigten die Obſtpreiſe auch heute wieder ſteigende Tendenz. Nach den Feſtſtellungen des Städtiſchen Nachrichtenamts verſtehen ſich die Preiſe, wo nichts anderes vermerkt iſt, in Pfennig pro Pfund: Neue Kartoffeln, Inland, 12—14; aus⸗ länd. Kartoffeln 16—17; Wirſing 15—20, Weißkraut 20—25; Rotkraut 30—35; Grüne Erbſen 20—30; Kohlraben, Stück 7 bis 15; Blumenkohl, Stück 10—90; Gelbe Rüben 10—15; Rote Rüben, Büſchel 10—15; Spinat 25—30; Zwiebeln 15—18; Grüne Bohnen 60—80; Lauch 10—12; Kopfſalat, Stück 10—20, Endivienſalat, Stück 10—20; Rettich, Stück—20; Suppen⸗ grünes, Büſchel—10; Schnittlauch, Büſchel—8; Peterſilie, Büſchel—8; Sellerie, Stück 20; Tomaten 35—70; Kirſchen 40 bis 60; Ananas 65—100; Stachelbeeren 25—50, Heidelbeeren 45—55; Zitronen, Stück—10; Johannisbeeren 20—25; Bananen, Stück 12—20; Pfirſiche 70—80; Aprikoſen 70—80; Süßrahmbutter 200—230; Landbutter 160—190; Eier, Stück —16; Aale 180; Hechte 180; Barben 80—120; Karpfen 160; Schleien 180; Breſem 80—100; Kabelfjau 30—40; Schellfiſche 40—50; Goldbarſch 50; Seeaal 40; Seehecht 70; Backfiſche 50 bis 60; Hahn, lebend, Stück 150—400; Hahn, geſchlachtet, Stück 200—700; Huhn, lebend, Stück 150—400, Huhn, geſchlachtet, Stück 300—700; Enten, geſchlachtet, Stück 800—900, Tauben, lebend, Paar 180; Tauben, geſchlachtet, Stück 80—140; Gänſe, geſchlachtet, Stück 1200; Rindfleiſch 120 Kuhfleiſch 70; Kalb⸗ Schweinefleiſch 110—120; Gefrierfleiſch 70; Reh⸗Ragout 90; Reh⸗Bug 150; Reh⸗Keule und Rücken 200 bis 250. Veranſtaltungen * Aus der Deutſchen Volkspartei. Im feſtlich erleuchteten Ballhausgarten fand Mittwoch abend eine geſellige Zuſammen⸗ kunft der Frauengruppe ſtatt. Bald hatte ſich aller eine frohe Stimmung bemächtigt. Die Kapelle Mohr tat ihr Beſtes. Wie angenehm plaudert es ſich an einem ſolchen herrlichen Sommerabend, in dem friſchen, grünen blätter⸗ überdachten Garten. Was gibt es Schöneres und für die Nerven Entſpannenderes als einige Stunden im Kreiſe Gleich⸗ geſinnter zuſammen ſein zu können? Nicht immer ſind dieſe Stunden nur dem Plaudern gewidmet. Hier und da ſpricht jemand über ein ſoziales Thema, über Muſik und Kunſt. Es kommt ganz auf die Intereſſen der Anweſenden an. Im all⸗ gemeinen ſollen dieſe Stunden ein Ausruhen in jeder Bezie⸗ hung bilden, auch geiſtige Anſtrengungen ſollen vermieden werden. Es iſt die Aufgabe der einzelnen Frauen, hier den richtigen Weg zu finden, ſelbſtverſtändlich ſollen ſich alle An⸗ weſenden wohl und behaglich fühlen. Die meiſten ziehen ein gemütliches Plauderſtündchen vor, man hat ſich ſo lange nicht geſehen, hat ſich ſo viel zu ſagen, die Zeit vergeht gar ſchnell, die ſpäten Abendſtunden mahnen zum Abſchiednehmen, man trennt ſich mit dem Gedanken, treu zuſammenzuhalten, mit dem Wunſche auf ein frohes Wiederſehen. Heuſchnupfen Was iſt nicht alles ſchon über dieſes Thema geſchrieben worden, aber wohl nicht eine einzige Abhandlung iſt rein ſach⸗ lich geblieben. Meiſtens wurde eine ironiſche Kritik an der mehr als unangenehmen Krankheit geübt. Da ich nun ſchon über 14 Jahre an dieſem Uebel leide, habe ich es mir zur zſlicht gemacht, meine Erfahrungen verannt zu geven. So einfach der Name„Heuſchnupfen“ wohl ſich anhören mag, ſo furchthar klingt er dem in die Ohren, der damit behaftet iſt: denn ſchon im Monat Mai, wenn ſich der Menſch ſo recht aus vollem Herzen an der ſchönen Natur nach der langen Win⸗ te zert ertreuen tann. muſſen wir, die wir den Heuſchnupfen als pünktlich wiederkehrenden Leidensgenoſſen haben, auf die Annehmlichteit verzichten ſich in der Natur zu erholen, denn Ende Mai beginnt das Gras zu blühen und damit beginnt auch unſere Plage. Die feinen Blüten trägt uns der Wind in unſere empfindliche Naſe und der Herd der Krankheit iſt geleat. Was zommen nun eſtr aräßliche Begleiterſcheinungen? Kopfweh, Fieber, Froſtgefühl; den Höhepunkt aber erreicht die Krankheit mit Erſtickungsanfällen und Entzündung im Hals. Es kommen Bruſtſchmerzen und Schlingbeſchwerden hinzu. Keine Medikamente helfen. Iſt der Tag beſonders heiß mit trockener Luft, nehmen die Beſchwerden in erhöhtem Maße zu. Bei kühler Temperatur iſt eine leichte Beſſerung zu verſpüren, bis dann Ende Auguſt, wenn das Heu geborgen iſt, auch der Heuſchnupfen allmählich verſchwindet. Daß bei dieſer höchſt unangenehmen Erkrankung, die lei⸗ der unſere Umgebung ſehr leicht nimmt, das allgemeine Wohl⸗ Befinden ſehr darunter leidet. wird wohl jeder nernünftige Menſch ſich denken können. Daß die, die mit dieſem Leider Tag aus Fag ein ohne fede Beſerung faſt volle nier Monate behaftet ſind, nicht liebenswürdig ſein können, iſt doch woßt leicht denkbar, beſonders wenn das Leiden eine vielgeplaate Hausfrau trifft, die zu ihrer Unterſtützung gar keine Hilſe bat. Ich ſelbſt hatte vor 10 Jahren einen ſo heftigen Anfall— wobl den ſchlimmſten, der mir, ſolange ich daran leide, erinnerlich iſt—, daß ich die ganze Nacht am offenen Fenſter ſitzend zu⸗ bringen mußte, um den furchtbaren Erſtickungsanfall wenig⸗ ſtens durch die kühle Nachtluft etwas zu lindern. Warum nur, ſo habe ich mich ſchon oft gefragt, nehmen ſich die Herren Aerate nicht mehr dſeſer Krankßeit an ſie würden ſicher ein reiches Arbeitsfeld vorfinden und ſich den größten Dank aller Kranken ſichern. Ich würde mich gern jedem Arzt mit meinen Erfahrungen in dieſer Krankheit zur Verfügung ſtellen, denn bisher habe ich faſt jedes angeprieſene Mittel verſucht, aber bei keinem auch nur im geringſten Maße Lindexung gefunden. Dieſe Zeilen aber richte ich vor allem an die lieben Mit⸗ menſchen, die immer bereit zum Spott ſind. Martha Renn-Neckarau. Kommunale Chronik Kleine Mitteilungen Der Arbeitsmarkt hat ſich erheblich gebeſſert. Vor allem im Baugewerbe war die Nachfrage nach Arbeitskräften groß. Stellenweiſe iſt bereits Mangel an Facharbeitern eingetreten, doch iſt es bisher noch immer gelungen, dieſen Mangel durch Heranziehung auswärtiger Arbeitskräfte wieder auszu⸗ gleichen. Die Landbezirke berichten weiterhin über ſchlechten Geſchäftsgang. Hier iſt es den Handwerkern nur dadurch möglich, die gegenwärtige Notlage zu überſtehen, daß ſie neben ihren Betrieben meiſt noch im Beſitz eines kleinen Anweſens mit etwas Landwirtſchaft ſind, durch die ſie ſich ihren Lebens⸗ unterhalt verſchaffen. Die Rohſtoff⸗ und Materialbeſchaffung war überwiegend ohne Schwierigkeiten möglich. Vereinzelt wird allerdings über Knappheit von Baumaterialien, insbeſondere von Zie⸗ 88 und Holz geklagt. Die Preiſe weiſen eine ſteigende Ten⸗ enz auf. Birnen konnte. Neue Maunheiner Zeliung(älbend⸗Ausgabe) Aus dem Lande Gi Schwetzingen, 7. Juli. Die von Ketſch kommende elek⸗ triſche Straßenbaßhn hat geſtern nachmittag das Bau⸗ gerüſt am Kaſerneneck umgeriſſen. Ein Querbalken des Gerüſtes ragte ſoweit in die Straße, daß er von der Straßenbahn erfaßt wurde. Das zuſammenſtürzende Ge⸗ bälk zertrümmerte eine große Scheibe des Straßenbahn⸗ wagens. Die Inſaſſen wurden von ihren Sitzen geſchleudert. Eine Frau und ein Kind, die im Augenblick des Unfalles auf dem Bürgerſteig gingen, wurden von den herabſtürzen⸗ den Balken und Brettern zu Boden geworfen, erlitten aber glücklicherweiſe keine beſonderen Verletzungen. sch. Hockenheim, 5. Juli. Der 22jährige Techniker Georg Fiſcher iſt in dieſen Tagen nach Amerika abgereiſt.— Die 42jährige Ehefrau des hieſigen Rottenführers Adam Zim⸗ mermann, die von einem 14jährigen Jungen mit dem Fahrrad umgefahren und dabei ſchwer verletzt wurde, iſt im Heidelberger Krankenhaus verſtorben. Sie iſt erſt vor einigen Monaten von der Schweizer Grenze(Neuhirch) hier⸗ her nach Hockenheim gekommen.— Am 9. Juli findet hier in der„Kanne“ die.o. Generalverſammlung der Kraichhach⸗ wäſſerungsgenoſſenſchaft Hockenheim ſtatt, in der Beſchluß ge⸗ faßt werden ſoll über eine Aufnahme von weiteren 1000 1 zur Ausführung der geplanten Verbeſſerung der An⸗ agen. ? Heddesheim, 6. Juli. Geſtern abend bald nach 11 Ahr] G ertönte das Signal der Feuerwehr durch das Dorf. Die Mannſchaften eilten dem üblichen Sammelplatze beim Rat⸗ haus zu, von wo aus man alsbald mit den Löſchgeräten nach einem gedachten Brandplatze Die Feuerlöſch⸗ übungen, die hier vorgenommen und allerſeits gelungen durch⸗ geführt wurden, dauerten kaum eine Stunde, worauf die Wehr wieder zurückzog. * Walldorf, 7. Juli. Zur Zeit wird die Wieslocherſtraße geteert, daran anſchließend erfolgt die Teerung der Heidel⸗ berger⸗ und Schwetzingerſtraße. Die große Staubplage in dieſen drei Verkehrsſtraßen dürfte damit vorüber ſein. * Niedereſchbach b. Villingen, 5. Juli. Heute vormittag brach in dem Anweſen des Fabrikarbeiters Engelbert Eß⸗ wein Feuer aus, das in kurzer Zeit ſich auf das ganze Gebäude ausbreitete. Das Feuer ſoll durch ſpielende Kinder verurſacht ſein. Es konnte nur das Vieh und ein Teil der Fahrniſſe gerettet werden. Der Beſitzer des abgebrannten Anweſens befindet ſich zur Zeit in einer Klinik in Frei⸗ burg, während die Mutter bei Ausbruch des Brandes auf dem Felde beſchäftigt war. * Immenſtadt bei Konſtanz, 6. Juli. Ein aufregendes Beiſpiel ereignete ſich dieſer Tage am Schiffslandeplatz. Vieh⸗ händler Kopp war im Begriffe, einen 16 Zentner ſchweren Farren einzuladen. Als das gefeſſelte Tier über die Ein⸗ ladebrücke geführt wurde, ſtolperte es auf dem Stege, ſcheute und bäumte ſich auf. Er ſtürzte kopfüber, das Geländer mit ſich reißend, in den See. Der Farren ſuchte anfänglich ſich durch Schwimmen zu retten, was ihm aber wegen der Feſſeln unmöglich war und weil er die Augen verbunden hatte, fand er nicht die Richtung ans Land. Die Matroſen ließen ein Rettungsboot vom Dampfer herab. Zwei ältere Matroſen ſuchten dem Tiere beizukommen, legten dabei aber viel Aengſtlichkeit zu Tage, obwohl der Farren ja wehrlos war. Die jüngeren Matroſen ſchauten teilnahmslos zu. Kopp ge⸗ lang es im letzten Augenblick, dem Tier einen Strick um die Hörner zu winden, nachdem er ſelbſt ins Rettungsboot ge⸗ ſtiegen war und ſo dem Farren den Kopf über Waſſer halten Ein herbeigeeiltes Motorboot nahm das Tier in Schlepptau und brachte es noch glücklich lebend ans Land. Durch das Morgenbad iſt der Farren nur gründlich gereinigt worden und wird in den nächſten Tagen, wenn er nicht wie⸗ der ähnliche Seitenſprünge macht, der Konſtanzer Bevölkerung ſehr ſchmackhafte Nahrung geben. Nachbargebiete Pb. Ludwigshafen, 7. Juli. In der Nacht vom./4 Juli drang ein Unbekannter in das Schlafzimmer einer Fa⸗ milie, während dieſe ſchlief, von der Rückſeite dieſes Hauſes ein und ſtahl einen Herrenanzug im Werte von 50., der außerdem noch eine Geldbörſe mit etwa 10 Mark enthielt. Der Täter wurde nicht ermittelt.— In der Nacht vom./6. Juli wurde durch Unbekannte eine in der Platanenallee beim Stadtparke hier aufgeſtellte Ruhebank mit Gewalt aus ihrer Bodenbefeſtigung herausgeriſſen und quer über die Straße geſtellt. Die Bank ſelbſt wurde nicht beſchädigt.— Feſtgenommen wurde geſtern in ſeiner Wohnung in Munden⸗ heim ein 33 Jahre alter Tagner, der wegen Kuppelei von einer auswärtigen Behörde ſteckbrieflich verfolgt wird. * Ludwigshafen, 6. Juli. Eine unglaubliche politiſche Taktloſigkeit hat der Stadtrat von Oppau gegenüber dem bayeriſchen Innenminiſter Dr. Stützel begangen. Vor einigen Jahren hat die Gemeinde Oppau in Anerkennung der Verdienſte des damaligen Miniſterialrates Stützel, der den Wiederaufbau der durch die Exploſionskataſtrophe 1921 zerſtörten Gemeinde Oppau im Auftrag des bayeriſchen Miniſteriums leitete, einer Straße den Namen Stützelring gegeben. Zu der gleichen Zeit, in der der jetzige Staatsmint⸗ ſter Dr. Stützel ehrenhalber von der Univerſität München die Doktorwürde erhielt, beſchloß der Gemeinderat von Oppau auf einen kommuniſtiſchen Antrag hin, die Straße Stützel⸗ ring in Oeſtliche Ringſtraße umzubenennen. Dazu bemerkt die„Pf.“: Der bayeriſche Innenminiſter wird ja wohl über dieſen Schritt zur Tagesordnung übergehen. In der Oeffenrlichkeit aber verdient dieſer Vorfall feſtgehalten zu werden als ein Muſterbeiſpiel parteipolitiſcher Verbohrtheit. Wir meinen, in Oppau hätte man allen Grund dazu, dem damaligen Staatskommiſſar Stützel für ſeine Wiederaufbau⸗ arbeit dankbar zu ſein. * Neuſtadt a.., 3. Juli. Das ſeit langen Jahren bekannte Neuſtadter Volksfeſt„Winzinger Kerwe“ wurde heute in einer Aufmachung eröffnet, die dieſe Veranſtaltung aus der Friedenszeit weit übertraf. Zu Tauſenden bildete das Publi⸗ kum in den Straßen Spalier, um den großen Feſtzug zu beobachten, der etwa 60 Wagen und Gruppen umfaßte, die in ihrem Charakter dem Feſte angepaßt waren. Jeder der vier Feſtwirte ſtellte eine größere Gruppe, desgleichen die ver⸗ ſchiedenen Berufe wie Metzger, Bäcker und andere Handwer⸗ ker, die Sportvereine, die Sängervereine, die Winzer, Gärt⸗ ner, die Feuerwehr, die Markthändler u. a. Dem Wein und dem Bier waren beſondere Wagen gewidmet. Die Mitte des Zuges bildete ein Automobil⸗Kinderkorſo mit 30 Wagen. Am Schluß des Zuges fuhren 20 Reklamewagen der verſchiedenſten Firmen. Die Gruppen der Winzer und Winzerinnen waren beſonders charakteriſtiſch. Der geſamte Stadtrat mit dem Bürgermeiſter fuhr in vier Chaiſen im Zuge, der von Muſikkapellen begleitet war. Auf dem Feſtplatz, der in dieſem Jahre zum erſten Male auf das Doppelte vergrößert wurde und den des Dürkheimer Wurſtmarktes übertreffen dürfte, ſtaute ſich die Menge derart, daß man geſchoben wurde. sw. Darmſtadt, 5. Juli. Um die Mittagszeit wurde in der Langgaſſe ein etwa 2 Jahre altes Kind durch ein Bier⸗ fuhrwerk am Kopfe ſehr ſchwer verletzt. Das Kind ſaß mit dem Rücken an ein Haus gelehnt auf dem Fußſteig. Der Führer des Fuhrwerkes, der in Höhe des Kindes ſeinen Wagen umdrehte, muß mit dem Hinterteil des Wagens oder dem Hinterrad das Kind erfaßt und derart feſt gegen die Wand gedrückt haben, daß ſchwere Kopfverletzungen ent⸗ ſtanden. Es wurde ſchwerer Schädelbruch feſtgeſtellt Das Kind liegt hoffnungslos darnieder. Die Ermittlungen über die Schuldfrage ſind eingeleitet. 1575 zu zwei Jahren Gefängnis. Serichtszeitung Aus den Mannheimer Gerichtsſälen Schwurgericht Mannheim. Das Schwurgericht hatte ſich heute vormittag mit dem un⸗ ſeligen Vorgang vor der Wirtſchaft„Walfiſch“ in E 4 in der Nacht des 9. April d. J. zu befaſſen, der ein Menſchenleben forderte. Kleine Urſache, große Wirkung, könnte man als Motto über dieſen Fall ſchreiben, der eine Ohrfeige zur Todesurſache werden ließ. In der Nacht des 9. April kam der Ingenieur Alexander Friedrich Müller mit der Hausangeſtellten Barbara Straub kurz vor halb zwei Uhr in den Walfiſch, wo der angeklagte Linoleumleger Joſef Ger⸗ net mit dem Kaufmann Schäfer beim Kartenſpiel ſaß. Müller gab ſich als verheiratet aus und verlangte für ſich und die Straub ein gemeinſames Zimmer. Der Sohn des Wirtes Feuerſtein kannte jedoch das Mädchen und ſagte dem Müller, daß bereits Polizeiſtunde ſei und er daher kein Zim⸗ mer mehr abgeben dürfe. Als dann die Polizei erſchien und Feierabend bot, wollte Müller immer noch nicht aus dem Lo⸗ kal. Vor der Wirtſchaft hämmerte dann der Müller, wütend darüber, daß ihm erſtens das Mädchen fortgelaufen war und zweitens, daß er kein Zimmer bekommen hatte, an die bereits verſchloſſene Tür. Da miſchte ſich dann der 33 Jahre alte ernet ein, der nach kurzem Wortwechſel, nachdem er, wie er ſagte, vorher einen Stoß von Müller vor die Bruſt bekom⸗ men hatte, dem etwas angeheiterten Ingenieur, der ein großer ſchwerer Mann war, auf die linke Backe ſchlug, ſodaß Müller über den Randſtein auf die Straße fiel und röchelnd liegen blieb. Gernet und Paſſanten bemühten ſich um den Geſtürzten. bis ihn das Sanitätsauto ins Allgemeine Krankenhaus über⸗ führte, wo er nach Verlauf von zwei Stunden ſtarb. Auf die Frage des Vorſitzenden, Landgerichtsdirektor Dr. Weiß, iſt der Angeklagte, der in Fürſorgeerziehung und wegen Diebſtahls vom Kriegsgericht vorbeſtraft war, geſtän⸗ dig und zeigt Reue. Die Zeugen wiſſen nicht viel hinzuzu⸗ fügen. Nur die Schwiegermutter des Angeklagten ſtellt ihm kein günſtiges Zeugnis aus. Der Sachverſtändige, Medizi⸗ nalrat Dr. Zix, berichtet dann über die Sektion und den Be⸗ fund der Leiche Müllers, deſſen Tod durch einen klaffenden Knochenbruch auf der Schädelbaſis hervorgerufen worden ſei. Oberſtaatsanwalt Mickel führt aus, daß dem Angeklag⸗ ten nicht vorgeworfen werde, daß er einen Totſchlag, abſicht⸗ lich und mit Vorbedacht, begangen habe. Doch ſcheine der An⸗ geklagte zu der Sorte von Menſchen zu gehören, die ſich um Dinge kümmerten, die ſie garnichts angingen. Unter Zu⸗ billigung mildernder Umſtände beantragt der Oberſtaats⸗ anwalt eine Gefängnisſtrafe nicht unter einem Jahr. Der Verteidiger Rechtsanwalt Dr. Pfeiffenberger, neunt den Fall tragiſch und ſchickſalshaft. Die Ausſagen der Schwie⸗ germutter könnten nicht ſo ſchwer genommen werden, da Schwiegermütter an ihren Schwiegerſöhnen ja immer etwas auszuſetzen hätten. Der Verteidiger plä⸗ dierte ſchließlich auf eine Gefängnisſtrafe von drei Monaten, mit Strafaufſchub auf Wohlverhalten. Das Urteil lautete dann wegen Körperverletzung mit Todesfolge auf drei Monate Gefängnis, abzüglich zwei Wochen Unterſuchungshaft. Außerdem wird der Ange⸗ klagte zur Tragung der Koſten des Verfahrens verurteilt. In ſeiner Begründung hob der Vorſitzende hervor, daß die Schuldfrage unzweifelhaft erwieſen ſei. Doch habe die außerordentlich ſchwere Perſon des Toten den Ausſchlag gegeben. Sonſt hätte der Sturz nicht dieſe verhängnisvolle Folge gezeitigt. Weil Gernet ſonſt anſtändig war, auch als tüchtiger Arbeiter geſchätzt wurde, ſei die Strafe auf das Min⸗ deſtmaß beſchränkt worden. A* 8 12 Jahre Zuchthaus für den Oeslauer Meineids⸗ Fabrikanten Vor dem Schwurgericht Koburg iſt nach fünftägiger Dauer der große Meineidsprozeß gegen den Möbelfabrikan⸗ ten Eduard Eckardt aus Oeslau bei Koburg und acht weitere Angeklagte zu Ende gegangen, nachdem 78 Zeugen ver⸗ nommen waren. Die Beweisaufnahme ergab, daß Eckardt mit einer unvergleichlichen Frechheit ſeine Lehrlinge, ſeine Frau und Verwandten zum Meineid verleitete, ja, ſie ſo⸗ gar unter Dr ohungen dazu zwang und ihnen die eidlichen Ausſagen ſchulmäßig einlernte und gewiſſermaßen ein Examen üüher die Ausſagen abhielt. Für ſeine Zwecke, Leute, die bei ihm Beſtellungen machten, zu betrügen und angeſtrengte Prozeſſe zu gewinnen, ſtellte er faſt nur Lehr⸗ linge ein, die elternlos waren, damit er eine abſolute Ge⸗ walt über die jungen Leute erhielt, die er auch dahin brachte, daß ſie, ohne Zeugen der ſtrittigen Vorgänge geweſen zu ſein, von ihm angegebene Ausſagen beeidigten. So verloren ſeine Kläger, zu denen Aerzte, Geſchäftsleute, ja ſogar eine Spar⸗ kaſſe gehörten, faſt alle Prozeſſe und wurden erheblich ge⸗ ſchädigt. Eckardt trieb dieſes Geſchäft vom Jahre 1919 bis 1925, bis einem der Lehrlinge das Gewiſſen ſchlug und er den Schwindel verriet. Mit Eckardt ſaßen ſeine unglückliche Ehefrau, ſeine jugendliche Nichte und ſieben ehemalige Lehr⸗ linge auf der Anklagebank. Eckardt leugnete mit zyniſcher Frechheit bis zum Schluß und bezeichnete die Zeugen als Lügner, während von den anderen Angeklagten einer nach dem anderen zuſammenbrach und geſtand. Gegenüber dieſen ließ das Schwurgericht Milde walten und ſbrach vier der jugendlichen Angeklagten frei, verurteilte die Ehefrau Eckardt zu 6 Monaten und die Nichte zu 4½ Monaten Gefängets zwei Angeklagte zu je einem Jahre Zuchthaus, Eckardt aber dem Antrag des Staatsanwalts gemäß zu 12 Jahren Zuchth aus. 10 Jahren Ehrverluſt: außerdem ſprach es ihm auf Lebenszeit die Fähigkeit ab, das Amt eines Schöffen oder Geſchworenen bekleiden zu können. 8 * 8 Wegen fahrläſſiger Tötung angeklagt und freigeſpro Vor dem Erweiterten Schöffengericht Zweibrü de 5 ein Verkehrsunfall abgeurteilt, der ein Menſchenleben ver⸗ nichtete. In der Nacht zum 28. März fuhr der 1906 geborene Kraftwagenführer Arthur Ecker aus Erbach einen Kraft⸗ wagen über Land. In Bruchhof erfaßte er den 24 Jahre alten Hüttenarbeiter Adolf Rippel, der bei Seite geſchleudert und getötet wurde. Rippel war angetrunken und befand ſich auf dem Heimweg vom Wirtshaus. Dem Kraftwagenführer wurde zur Laſt gelegt, daß er in nicht ganz nüchternem Zu⸗ ſtand zu gefahren ſei und ſo das Unglück verſchuldet habe. Er beſtritt ſeine Schuld und erklärte wie die Inſaſſen des Kraftwagens, die als Zeugen vernommen wurden, daß ſtarker Nebel die Sicht verſperrt habe. Während der Staatsanwalt zwei Monate Gefängnis beantragte, kam das Gericht zu einem freiſprechenden Urteil, da es ein Verſchulden des 2 555 einwandfrei nachgewieſen erachtete. Ungetreuer Sekretär. Vor dem Königsberger Schöffen⸗ gericht fand am 28. Juni die Verhandlung gegen Geſchiſts⸗ führer des Reichsbundes für Kriegsbeſchädigte, Spoerr, ſtatt. Spoerr hatte ſich wegen ſchwerer Urkundenfälſchung und Unterſchlagung zu verantworten. Er war im Jahre 1925 von der Berliner Bundesleitung nach Königsberg geſchickt worden um in der dortigen Gruppe des Reichsbundes Ordnung zu ſchaffen. Der Vorgänger Spoerrs, ein gewiſſer Schönwald, hat dort ſeinerzeit Unterſchlagungen begangen und war deshalb zu ſechs Monaten Gefängnis verurteilt worden. Spoerr fußr mit dieſer Methode fort und unterſchlug bis zum Jahre 1927 nach und nach etwa 17000 Mark. Die Staatsanwaltſchaft bean⸗ tragte gegen Spoerr drei Jahre Gefängnis und Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte. Das Gericht verurteilte Sperr Wirtſchakts· und Handelsz 7 N . Seite. Nr. 0 e Deue Manuußeimer eitung lelbend⸗tlsgape) Der Stahlwerksverband im Zahre 1926 Internationale Rohſtahlgemeinſchaft u. Kontingentabkommen Der Stahlwerksverband legt jetzt ſeinen Geſchäftsbericht für das Jahr 1926 vor und gibt zunächſt einen Ueberblick über die bekannte Entwicklung des Eiſenmarktes, die in der erſten Hälfte der Berichtsperiode trotz leichter Frühjahrsbeſſerung ſtagniert hat und erſt in der zweiten Hälfte des Jahres, in erſter Linie im Zuſammenhang mit dem engliſchen Berg⸗ arbeiterſtreik, einen Aufſtieg nahm. Ueber die internationale Rohſtahlgemeinſchaft äußert die Leitung des Stahlwerksver⸗ bandes, daß der Leiſtungsfähigkeit der deutſchen eiſenſchaf⸗ fenden Induſtrie von ihr zwar nicht genügend Rechnung ge⸗ tragen werde, daß ſie aber im Zuſammenhang mit dem lothringiſch⸗luxemburgiſchen Kontingentabkommen eine ge⸗ wiſſe Beruhigung in die Verhältniſſe des Eiſenmarktes ge⸗ bracht hat. Während die allgemeine Preisbeſſerung, die zu⸗ nächſt auf dem Weltmarkt eintrat, nicht von Dauer war, ſcheint man alſo die poſitive Seite der internationalen Ab⸗ machungen in der Schließung der Grenzen gegen freien aus⸗ ländiſchen Wettbewerb zu ſehen. Immerhin iſt man von dieſem protektioniſtiſchen Erfolg, der mit ganz anderen Zielen gegründeten Organiſation offenbar nicht voll befriedigt, denn wie es weiter heißt, wird es von dem weiteren Ausbau, namentlich vom Zuſtandekommen feſter Verkaufsverbände ab⸗ hängen, ob die deutſche Eiſeninduſtrie ſich auf die Dauer mit den beſtehenden Verhältniſſen abfinden kann. Die Grundpreiſe im Inlande blieben bekanntlich im allgemeinen unverändert, der Abſatz nach dem Auslande war durch ſchutzzöllneriſche Maßnahmen erſchwert. Im einzelnen ſtellte ſich der Abſatz des Halbzeugverbandes auf 818 200 To., wovon 94,6 v. H. ins Inland und 50,64 v. H. ins Ausland gingen. An Oberbaumaterial wurden 1145 800 To. abgeſetzt, davon 70,78 v. H. im Inland und 29,22 v. H. im Ausland, an Formeiſen 738 500 To., davon 69,17 v. H. im Inland und 30,83 v. H. im Ausland, an Stabeiſen 2394 500 Tonnen, davon 60,56 vom Hundert im Inland und 39,44 vom Hundert im Ausland, an Bandeiſen 402 000 Tonnen, davon 73,81 v. H. im Inland und 26,90 v. H. im Ausland und an Grob⸗ blech 846 900 To., davon 54,04 v. H. im Inland und 37,45 v. H. im Ausland. Im laufenden Jahr war die Beſchäftigung bis⸗ her durchweg zufriedenſtellend, doch wird wieder über die Preiſe geklagt, wobei man wohl an die Auslandspreiſe zu denken hat, zu deren Hebung nach dem Verſagen der inter⸗ nationalen Rohſtahlgemeinſchaft bekanntlich die projektierten Verkaufsverbände beſtimmt ſind. Die Verteuerungen der Selbſtkoſten konnten im großen und ganzen durch Rationali⸗ ſierungsmaßnahmen ausgeglichen werden, doch warnt der Verband davor, der Induſtrie neue Laſten aufzuerlegen. Deutſche Woerner⸗Werke AG. in Mannheim Verluſtabſchluß— Gebeſſerte Ausſichten Das Unternehmen(Maſchinen und ſonſtige Artikel für die Tabak⸗ und Zigarreninduſtrie) litt unter der allgemein ſchlechten Konjfunktur in der Zigarrenbranche während der erſten—9 Monate des Jahres 1926, ſodaß die allmähliche Beſſerung im letzten Viertel nicht ausreichte, um das ungün⸗ ſtige Ergebnis der erſten auszugleichen. Hinzu kam, daß noch größere Debitorenverluſte und bedeutende Proviſionsforde⸗ rungen aus Auslandsaufträgen aus dem Jahre 1925 mit⸗ übernommen werden mußten. Außerdem waren noch bedeutende Aufwendungen an Zinſen für in den Vorjahren aufgenommene Bankkredite zu machen, Bei einem Fabrikationsgewinn von 175 801(239 619) verzeichnet das Unternehmen auf 31. Dez. 26 einen Verluſt von 28 926 Mark(i. V. 320 770/ Verluſt, der eine Sanierung durch Zuſammenlegung des AK.:1 auf 110 000 zur Folge hatte). Die heutige o. GV. genehmigte die Bilanz und beſchloß Vor⸗ trag des Verluſtes. In der Vermögensaufſtellung ſtehen u. a. 99 180(110 431) /, Debitoren und 67 761(142 000) Mark Vorräten 175 588(221 472)/ Kreditoren gegenüber. Wie in der von.⸗A. Dr. Eder geleiteten GV. mitge⸗ teilt wurde, hielt ſich der Geſchäftsgang im lfö. Jahre in nor⸗ malen Grenzen und in dem erſten Semeſter 1927 konnte der Verluſtvortrag bereits getilgt werden, wie überhaupt eine vorgelegte Zwiſchenbilanz auf 30. Juni 1927 eine Erleichterung des Status aufweiſt. Bis zu dieſem Zeitpunkt konnte bereits ein Fabrikationsgewinn von 136 409/ erzielt und nach Abzug der Unkoſten uſw. der Verluſtvortrag von 28 926, getilgt und außerdem ſchon ein Gewinn von 7150 4 verzeichnet werden. Die Debi⸗ toren haben ſich Ende Juni auf 109 047/ erhöht, Vorräte uſw. betrugen 43 049/ und Kreditoren 175 588 l. Wenn die Verhältniſſe weiterhin ordentlich bleiben, dann könne für —5 mit einer verhältnismäßig guten Bilanz gerechnet werden. * Die Konferenz der Notenbankpräſidenten. Wie dem B. T. aus New York gemeldet wird, haben es die Teilnehmer der Konferenz der Präſidenten der führenden Zentral⸗Notenbanken abgelehnt, irgendwelche Mitteilungen über den Gang der Verhandlungen der Oeffentlichkeit bekannt zu geben. Auch die Ergebniſſe der Konfe⸗ renz ſollen nicht veröffentlicht werden. Finanzkreiſe betonen jedoch, daß ſich unter den bisher nicht erwähnten Programmpunkten die Erſchließung des New Yorker Kapitalmarktes für franzöſiſche An⸗ leihen befinden dürfte. Die Dauer der Konferenz wird vorausſicht⸗ lich mindeſtens einen halben Monat betragen.— Der bekannte Wirt⸗ ſchaftler Sir Joſia Stamp erklärte bei ſeiner geſtrigen Ankunft baus Amerika in England, die augenblicklich in New Nork tagende Konferenz zwiſchen dem Gouverneur der Bank von England, dem Gouverneur der amerikaniſchen Federal Reſerve Bank, dem Reichs⸗ präſidenten Schacht und dem ſtellvertretenden Gouverneur der Bant von Frankreich ſei„eine wichtge Konferenz in der Geſchichte der In⸗ ſtrie“. Er gab ſeiner Anſicht Ausdruck, daß dieſe vier Männer eine gemeinſame Aktion unternehmen werden, die die augenblickliche automatiſche Aufſaugung des Goldes von Seiten der Vereinigten Staaten verhindern werde. * Die Dollaranleihe der Rentenbankkreditanſtalt. Die Bera⸗ tungsſtelle beim Reichsminiſterium hat wie aus Berlin gemeldet wird, den von der Rentenbankkreditanſtalt geſtellten Antrag zur Auf⸗ legung einer Dollaranleihe genehmigt, und zwar für den vollen Betrag von 30 Mill. Dollar. Die Bedingungen werden in kurzer Zeit bekanntgegeben werden; der Zinsfuß wird vorausſichtlich 6 v. H. betragen. Die Auflegung wird wieder durch eine Bankengruppe unter Führung der National City Co. erfolgen, ſobald der Vertrag abgeſchloſen iſt.— Damir wird nach einem Zeitraum von faſt zwei Jahren der langerwartete zweite Teil der großen landwirtſchaftlichen Anleihe der Reutenbankkreditanſtalt zur Auflegung kommen. Ur⸗ ſprünglich waren, wie erinnerlich, 100 Mill. Dollar in Ausſicht ge⸗ nommen; davon wurden 25 Mill. im Sept. 1925 durch die amerika⸗ niſche Bankengruppe aufgelegt, die aus der National City Co., Harris, Forbes Lee Higginſon, Brown Bros. und anderen Firmen beſtand. Die gleiche Gruppe dürfte auch den jetzt genehmigten zweiten Tei“ von 30 Mill. Dollar übernehmen. Die diesmaligen Be⸗ dingungen, die ſich günſtiger ſtellen ſollen als beim erſten Abſchnitt, werden bekannt gegeben werden, wenn der Vertragsab⸗ ſchluß mit den Amerikanern erfolgt iſt. Vom deutſchen Standpunkt aus iſt noch beſonders die Frage der Praduktivität der Anleihe zu erwägen, um die ſich wahrſcheinlich auch die Erörterungen bei der Beratungsſtelle, die nach der K. Z. nicht ganz einfach geweſen zu ſein ſcheinen, gedreht haben mögen. Verhandlungen über ausländiſche Staatsaufträge für die deutſche Induſtrie. Eine deutſche Induſtriegruppe, der u. a. die Siemens⸗Schuckert⸗Werke, die Gute Hoffnungshütte, Krupp AG. und die Deutſche Maſchinenfabrik in Duisburg ange⸗ hören, ſteht in Unterhandlungen mit mehreren ausländiſchen Re⸗ gierungen wegen der Vergebung umfangreicher Staatsaufträ⸗ ge. Auf Grund dieſer Verhandlungen wird anderweitig von un⸗ mittelbar bevorſtehenden„Millionen⸗Auslandsaufträgen für die deutſche Induſtrie“ berichtet. Demgegenüber wird von beteiligter Seite darauf hingewieſen, daß die erwähnten Verhandlungen keines⸗ wegs kurz vor dem Abſchluß ſtehen, ſondern ſich wahrſcheinlich noch monatelang hinziehen werden. Im übrigen ſteht die deutſche Indu⸗ ſtriegruppe in ſtarker Konkurrenz mit ausländiſchen Unterneh⸗ mungen, ſo daß ſich noch nicht ſagen läßt, ob und in welchem Umfang die hier in Frage kommenden Aufträge von der deutſchen Induſtrie hereingeholt werden können. * Zuſammenſchluß von weſtdeutſchen Eiſenkonſtruktions⸗ werken. Zwiſchen verſchiedenen rheiniſch⸗weſtfäliſchen Unter⸗ nehmen ſchweben gegenwärtig Verhandlungen über einen en⸗ geren Zuſammenſchluß. Die Verhandlungen, an denen u. a. auch die AG. für Brückenbau⸗ und Eiſenkonſtruk⸗ tionen vor m. Joh. Caſpar Harkort in Duisburg be⸗ teiligt iſt, werden möglicherweiſe nach dem Muſter der Röhren⸗ keſſelwerke und der Berg⸗Heckmann⸗Selve⸗A.⸗G. zu einer völligen Verſchmelzung einer Reihe von Werken führen. [) Elektriſche Eiſenbahnen in Deutſchland und im Auslande. Nach den neueſten Ermittlungen waren Ende 1926 von dem geſamten deutſchen Eiſenbahnnetz 961 Kilometer oder 1,7 v. H. elektrifiziert, gegen 439 Kilometer oder 0,7 v. H. im Jahre 1921/22. Mit der abſo⸗ luten Höhe der elektrifizierten Kilometer ſteht Deutſchland damit an vierter Stelle hinter den Vereinigten Staaten, Frankreich und Ita⸗ lien. Der Anteil der elektrifizierten Strecke am Geſamtſchienennetz iſt jedoch in 8 Ländern größer als in Deutſchland. An erſter Stelle ſteht die Schweiz mit 896 Kilometer oder 15,6 v. H. des Geſamt⸗ ſchienennetzes. Es folgen Schweden mit 926 Kilometer oder 5,9 v.., Norwegen mit 206 Kilometern oder gleichfalls 5,9 v.., Oeſterreich mit 345 Kilometern oder 5,2 v.., Italien mit etwa 1000 Kilometern oder 4,8 v.., Holland mit 115 Kilometern oder 3,3 v.., Chile mit 255 Kilometern oder 2,9 v. H. und Frankreich mit ewa 1060 Kilomet. oder 2. H. In den Vereinigten Staaten beträgt die Länge der die Fried. 3 elektrifizierten Strecke 3127 Kilometer, das ſind 0,8 v. H. des Ges ſamtſchienennetzes. In England ſind erſt 139 Kilometer oder 0,3 v. H. des Geſamtnetzes auf elektriſchen Betrieb umgeſtellt.— Vörſenberichte vom 7. Juli 1927 Frankfurt ſtill e Die Börſe verkehrte auch heute wieder in ſehr ſtiller und luſt⸗ loſer Haltung, trotzdem einige anregende Momente vorlagen. Sg wird die Reichsbahn ihr altes Beſchaffungsprogramm wieder auf⸗ nehmen, das der Induſtrie Aufträge von insgeſamt 120 Mill. ſichern wird, was viel beſprochen wurde, aber ohne ſichtlichen Ein⸗ fluß blieb. Die ſommerliche Ferienſtimmung verhindert eben jedes lebhafteres Geſchäft. Allein in Rheinſtahlaktien war etwas Geſchäft bei einer Kursſteigerung von 2 v. H. auf den günſtigen Bericht des Stahlwerksverbandes. Im allgemeinen war die Tendenz wenig ver⸗ ändert; die Kurſe lagen bis zu höchſtens 1 v. H. nach oben oder unten. Auch Kaliwerte trotz des guten Abſatzes des Kaliſyndikats im Monat Juli unverändert. Auf den Rentenmärkten konnte ebenfalls von einem Geſchäft kaum die Rede ſein. Erſt im weiteren Verlaufe wirkte ſich der große Auftragsplan der Reichsbahn etwas aus und in Mannesmann, Zell Waldhof und weiter in Rheinſtahlaktien konnte ſich etwas Geſchäft entwickeln, wenn auch in kleinem Ausmaße, ſodaß ſich das Kursnivean etwas hob. Die Entſpannung am Geldmarkt hat zwar weiter Fortſchritte gemacht, doch iſt der Medio bereits in ben trächtliche Nähe gerückt. Tägliches Geld 6,5 v. H. Berlin nicht weſentlich verändert Obwohl heute genügend anregende Momente vorlagen, hat ſich an dem Geſamtbild der Börſe nichts geändert. Das große Ar⸗ beitsbeſchaffungsprogramm der Reichsbahn, die diverſen neuen Aus⸗ landsanleihen, die zum größten Teil ſchon die Zuſtimmung der Be⸗ ratungsſtelle erhalten haben(Deutſche Rentenbank), die Verlänge⸗ rung des Saarabkommens, die günſtigen Wirtſchaftsberichte uſw. ſind Tatſachen, die bei einigermaßen regulärer Börſe als Hauſſemo⸗ mente gewertet worden wären. Da aber die Spekulation in erſter Linie vom Geldmarkt abhängig iſt, der nicht in dem erwarteten Aus⸗ maße eine Erleichterung gefunden hat, ſo traten alle wirtſchaftl. Mel⸗ dungen in den Hintergrund, und die Geſchäftsloſigkeit hielt an. Abgeſehen von den wenigen geſtrigen Spezialpapieren(Rheinſtahl, Glanzſtoff, Zellſtoff Waldhof, Vemberxa und Daimler) ſind die erſten Kurſe eher ſchwächer. Am Pfandbriefmarkte waren die Umſätze ebenfalls durchaus ſehr gering. Gold⸗ und Roggenpfandbriefe lagen unverändert. Nur Rentenbriefe ſind um ½ v. H. höher. Berliner Deviſen Diskontfätze: Neichsbauk 6, Lombard 7, Privat 5/ v. H. Amlſch F Juft 7. Jult Ttont in.⸗M. für G. B. G. B. M. ſſätze/ Holland... 100 Gulden 168,93 169,27 168,91 169,25 168,47 8,5 Athen 100 Drachmen 5,664 5,676 5,6864 5,667] 81.— 10 Brüſſel. 100 Belga 500.-Fr. 58,825 88,775] 58.525 88.745 88,.— 8 Danzig..... 100 Gulden 61.6281.7881,5581,7/181,.—8 Helſingfors...„ 100 finnl. M. 10,607] 10,627 10.614 10.634 81.— 1 talien. 00 Lire22,93 22,97 23,07 23,11 81.— 7 Südſlawien. 100 Dinar.419] 7,433] 7,415 7,429 81, 7 Kopenhagen.. 100 Kronen 112,69 112,91 112,70 112,92 4112.50 5 Liſſabon.„ 100 Eskudo 20,88] 20,92[ 20,58 20.82J 153,57 8 Oslo„ q V100 Kronen 1109,04 109,26108,94109,16 12,50 4. Paris„„ 100 Franken 16,.50 16,54 16,505 16,545 81,.—— Prag.„„„„„. 100 Kronen] 12,49 12,51] 12.493 12,513 86, 062 5 Schweiz..„„„ 100 Franken] 81,135 81,295 81,145 81,305 81,20 3 Sofiaa 100 Leva] 3,052 3,056 3,052].056 81.—10, Spanien..... 100 Peſeten 71,75 71,89] 71.85] 71,99] 81, 5 Stockholm..„ 100 Kronen 112,89 113,11 112,85 113,07 112,50 4 Wien.100 Schilling 89,32 59. 59,32 59,44.70 6 Budapeſt 100 Pengö=12 500 Kr. 73,44] 73,58] 73,45 73,49 85,062 8 Buenos⸗Aires.. 1 Peſ.].790.794] 1,790] 1,794] 1,78 10 Canada.... 1 Canad. Dollar] 4,208] 4,216] 4,208] 4,216—— Japan en.998 2 002 1,994].998] 2,092 5,8 Falro„„„„ 1 21¹.03 20.99 21.03—.—— Konſtantinopel.„. 1 türk. Pfd. 2,171 2,182 2,178] 2,182 18,45 10 Londoͤn I Pfd. 20,482 20,512 20,467] 20,597 20,43.,50 New Dorkt Dollar4,2155 4, 2235 4,2155 4,2235 4,198 4 Rio de Janeiro„. 1 Milreis 0,493 0,4 0,493] 0,495] 1,378 8 Uruguahg.. I Gold Peſ. 4,136] 4, 144 4,136].144—— *Maunheimer Produktenbörſe vom 7. Juli.(Eigenbericht). Die Tendenz am Produktenmarkt iſt abgeſchwächt bei ermäßigten Preiſen. Von Auslandweizen iſt angeboten: Manitoba zu hfl. 17, II hfl. 16.50, III hfl. 15.50, IV hfl. 14.60 alles per 1. Hälfte Juli eif Mann⸗ heim. Auſtral diſp. hfl. 15.50, Kanſas II diſp. hfl. 15.60, Baruſſo 79 Kilo für Juli hfl. 14.65, Roſafe 79 Kito für Juli hfl. 14.80 alles cif Mannheim. Auslandsroggen 26.50—27 J, ausl. Hafer 22.50—24.25, ausl. Braugerſte 31—34, Futtergerſte 24.50—25.50, Mais gelbes mit Sack 19.25—19.50, Biertreber 15.75—16 ¼. Weizenmehl ſüdd. 40.25 bis 41.25 /, Weizenbrotmehl ſüdd. 33.25, Roggenmehl 60—70 proz. 36.50—38.50 /, Weizenfuttermehl 17.25, Weizenkleie fein 12.75, Rog⸗ genkleie 15 J. Neue pfälziſche Frühkartoffel 10—10.50/ per 50 Kilo ab Station. * Viehmarkt in Mannheim vom 7. Juli. Zufuhr Kälber 56 Stück. Preis für 50 25. Lebendgewicht: a) 72—76, b) 66—70, d) 60—64 l. Schafe 1. unvrk. Schweine 245 Stück. a) 57—59, b) 58—60, c) 60—62, d) 59—60, e) 58—59 /. Ferkel und Läufer 760 Stück.—23/ das Stück. Geſamtzufuhr: Marktverlauf: mit Kälbern ruhig, langſam, mit Schweinen ruhig, Ueberſtand, mit Ferkel und Läufer ruhig. 2 Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeftung Aktien und Auslandsanleihen in Prozenten. bei Stückenotierungen in Mark je Stück Die mit T verſehenen Werte ſind Terminkurſe während ſich die mit + verſehenen noch in Bi⸗ verſtehen. Mannheimer Effektenborſe vom 7. Juli N .J. J. 6,7. 111 J785 Jer bt 23 66c 0 eenge Beg 22J 0 alc Aahn 1580 Pfälz. Aaegen 180 0 154 0 Sber Ber 131.9181.0 dece a hen 1210 180 29. Hopoth Benk 180,9 174,9 Oderrh. Berſ. 180,0180.,0 Neckarſunm Fhrzg 1280f12,0 Ah Creditbank 134,0134.0 Pfälz. Mühlenw. 151,0156.0 Sbob. Disernte 142,0 40 e e n Eier.0. 170 5 158 0 Autacge en 2750258.0 Ferben 2815 254,5 e, Aleinlein Heideld. 228.0 228,0 Nhenania Sag 4 Peglag 10.01090 Saeh ere. 400 f05 Seiſe de 2880 8850 Je, Kewbe1a hee Derger Worms 185.0 185,0 Karlaruher laſch. 30,— 30,— Südd. Zuder 143.048.0 Bad. Aſſeturanz 228,0228.0 Frankfurter Vörſe vom 7. Juli Tcgeſent. 1. 178,2178,0 Saſiſch& 1 0 77 67. Aleki elſenk. Gu——.—Bay„Spiegel 57,— Bank⸗ 5 ITHarp. Bergbau. 208.5 209.7 Beck& Henkel 77.5007 TAllg. D. Creditbt 1498J149,5 J7Iiſe Bergb. St. A—.——,— IBergm. Elektr.. 187,51870 Badiſche Bank..—.—166,0 TKali Aſchersleb. 181.5179,0 Bing Metallwerke 26,25 26,50 Bankf. Brau. Ind. 224,0——TKali Weſteregel. 184.5184,0 Brem.⸗Beſigh. Oel 75,—74.— Bayr. Bodener. B—— T Nannesmannr. 195,0.199,1 Ch. Brockh..⸗W. 96,.——.— Bayr. Hyp. u. Wb. 173,5173,51 Mansfeld Akt. 132.5131,2 Cement Heidelb.. 153,0153.2 TBarmer Bankv. 151,0152,5 T Oberſchl..Bed 105.21083,2 Cement Karlſtadt 194.0 184.0 1Berliner Hand.—.— 288,0LOtavi-Min. Ant. 3775 37.50 Chamotte Annaw.—.—90.— TCom. u. Privatb 179,5 176,0 TPhönirBergbau 127,1127.0 Ehem. W. Alber 145,0145,0 1Darmſt. u. Nat.B 239,0ſ239,0 IRhem Braunt.. 224,0274,0 Cont.Nürnb. Vzg.—.——.— D. Hypothekenbk. 143,0140,0 Salzw. Heilbronn 178,5180,0 TDaimler Moto 181 2 IHeutſche Bank. 108,2188,5 Tellus Bergdau. f113,8 5 7 15 er.-A 85 182,5 2000 .ffekt.u. Wechſ. 13.0 188,0 B K..gaurabüfte 88,50f86,— Page—41750 Z. Ueberſee⸗Bank 109.0 108,0 77 D. Vereinsbank. 106.0 106,0 Crausport⸗Aletien. 2 5— TDisconto-Geſ. 188,0182,0 ürkoppwerk St. 98,—90, 7Hresdner Bank 169..188,5 75 antungbahn 15 22N5 Düſſeld. Rat. Dürr 78,.—78,.— . bapag. 141, Eiſen Kaiſerslaut. 46.—45.— 5 a N. 1478 1472 TNordd. diohd. 141,5141.0 JClettr. N0 u. K. 1885 196,0 1 Mitteld. Cred.⸗B 230, 0 280,0 Oeſter.-U.—Elſ. Bad. Wolle.———.— Nürnberg. Bg.⸗B. 190,0—,— Baltimore& Ohio 98.—98,.——.—.— Oeſter. Cred. Anſt.75 8,58 Emallle St. Ullrich 48.— 48.— Pfälzer—.—— 215,0 1970 Induſtrie⸗Alctien.— 8 79— Rhein. Creditbank 184,0 nger Maſch. 79,.—79.— Nachsbenk.. 187,0 85 9 f gegf⸗Blgrnt. 182.0ll0 0 Elüing. Spinn. 289.50,0 Thein. Hpr.⸗Bank 1149.0 Rainzer St. A. 238,0288.0 Faper, Joh. Blel 91.—og,80 Füdd. Doconto 14510 170 Schöfferh. Bindg. 37.0,385.0 Faber.Schleicher 105,0f108.0 Miener Bankver, 470 6, 70 Schalarg Storch. 180.0f155,0 J5.6. Farbenind. 284.9288,0 Württb. Notenbk. 144,5 145.0 chwartz⸗Storch. 180,0179, üind. 284, Mannbi— 00 eſ. 148.0—.— Werger 185.0—.— Fahr Gebr. Pirm. 56,5055,— rantf. Allg-Bert. 148.0 J48)9 Adt, Gebr.... 62, 78,62.— Fanenn gedal. 400.908 10 errh. Berſ.⸗Geſ. 180,0 180,0 Adler ane 25 nmech. 100,0 5 Frantf..u. Mitb.—.—- Adler Flever. 10.,5 128,5 Sramute o.——.— ee e Leswtag: W. 809 ns aff. Bu. 185, 5 oldſchm. 180, 1 Aſchaff. Zellſtoff. 205.„[Gritzner M. Durl. 121, Vergwerke⸗ Alctien. Alftoff. 205.2 207,0 Sritzner N. Durl. 121,5 ITBochumer Guß.—.—[—— Bahnbed. Darmſt. 40,.— 40.— Tubderus Elſen, 123,7 121,5 Badenla Weinh.—.——,— Grün, Bilfinger. 190.0ſ189,0 .5.——, Grteſtw Nöm 8% 14.—D888 f 6, 7. Hanfwerke Füßen 148.0147,5 Neckarſ. Fahrzg.. 123.5123,5 Uhrenfabr. Furtw.—.——.— Nlpert Armaturf, 80.—77.— Arh. Leder Spier 115,0115,0Ber. deutſch. Oelf.—.—88.— Hirſchaeupfeu. Met. 118.9 110,6.Petersunionfreft 121.01205.f. h. Ind. Malnz 113,0113,8 Hoch⸗und Tiefbau 188.0132.9,Pf. Nähm. Kayſer 58.—88,25 TVer. Stahlwerke—.——,— Holzmann Piil. 2050 18.5 Abilprs..drt 67.287.75 Ver. Ultramarinf. 151.5151,5 Holzverkohl.-Ind. 66,5070.— Porzellan Weſſel 46.5046,25 Per. Zellſt. Berlin—.——.— Junghans St.⸗A, 126,0125,1 Rein. Gebb 88171 187.,00137.0 Boßek 157 87 1930 1250 Kammg. Kaiſersl. 193,0193,0 T Rheinelekt. St.A—.———Voig äff. St. 133, Karlenherdlaſc. 29,.—29,.— Rb. Maſch. Leuder 33,— 33,.—Volthom. Seil.K 76,.— Kemp, Stettin..————[Rhenania Aachen 68,5071.— Wayß& Freytag 169,8168,2 Klein, Sch K Becker 144.0143.0 Riebeck Montan.— 148,0 TZell Waldhof St 310,51813,5 — .J. 7. 6..7. TGgeſſenk. Bergw. 175,1176,00Markt⸗ u. Kühlh. 184,1 188,0 Wicking-Cement. 165..165.0 TGelſenk. Gußſt.—.——.—Mech. Web. Lind. 310,2310,00 Wiesloch Tonwar.—.——— Genſchow& Co. 90,—88,—-Mez Söhne.. 94.5092,—Wiſſener Metall 133,7182,.0 German. Portl⸗3. 218,5218,5 Miag⸗Mühlen.. 143,5144,0]Wittener Gußſtahl 59.— 60.— eee eſ..elkt. Unter. 782,„5Motoren Deutz 7 82,—81,—5 167.0168, Gebr. Goedhardt 130,5130,0 Motoren Mannh.—.——— 7 9el. Waldho 3070— TGoldſchmidt Th. 138,2186,0 Mülheim Verg. 159.0162.0 Goerz C....—.——Nedarſulm. Fhrzg 122,0124,2 Freiverkehrs⸗Kurſe. Gothaer Waggon 12170 INordd. Wollt. 180.0178,2 Adter Kalt... 112.0112.0 Gritzner Maſchin. 121,71219foberſchl. E. Bed. 108,8,106,5 Benz-⸗Motor. Grerftw Mym.5% 14—10,88 T7 Hberſchl. Kotsw. 105,8.105,0 Dromn, Bov.& C. 177,0,176.0 Knorr, Heilbronn—.——— ande +75 1 —.— odberg Darmſt. 8,.— 0 Koalſg 2 Co.-Lott. 22.—70,„ Gebr Roeder, H..— 143 0 Freiverkehrs⸗Kurſe. TNahmeyer& Co. 178,0 178,0 TRüttgerswerke. 107,2 107,1 Benz——, dech Augsburg. 128.5 124.5 Schung e.bg.. aftalte en 80 Lederwerk Rothe 35.——.— Schnellpr. Frank. 107.0108,5 2 50 atter Waggon 81.50.— Ludwigsh. Walzm—.——.— Schramm Lackf.. 100.0,109.0.... 1,— Lutz Maſchinen 44,— 44,.— 1Schuckert, Nrbg. 1980189,0 Gebr. Großmann 118,0118.0 134.7ʃ1 trol., 82.838 Grün& Bilfinger 188.5 188.2 TOrenſt,& Koppel 134,7183,0JDeutſche Petro 8881•83 Gruſchwiz Tektil 106,0108,5 TPpönte Bergo..—.—[la 70 Heldburg....5088.— 55 IRathgeb. Wagg.——95.— Hochfrequenz... 19.— 19.25 Hackethal Draht. 170 5 1 75 Reishulz Papier. 27.52770 Saadee de. 153,0 158,0 Halleſche Maſch.. 169.51712, PRhein Braunkhl. 27825.2745 Petersb. Int.Höb. 3,20.10 Hammerſ. Spinn. 128·0 129.0 Nhein Chamotte. 925092,59 Ronnenberg 154.0,188.0 Hanhov,.Egeſt. 25,0129,0 TRhein.Elettrizit. 158,0.156,5 Ruſſenbank. 3,653,88 Luzeſche Induſtr.———, Schuh. Berneis 87.2080.— Jeſtverzinsliche Werte. Mainkraftwerke 131,9131.7 Schuhfabrit l 80,2580,.—D. Anl. Ablöſgsſch. 18,2518.10 Metallgeſ. Frankf. 185,0184,5 Seilinduſtr. Wolff 92.5092,.—10% Mh.Stadt 25—.— 104.5 —.—TSiemenssHalsk 278,5 279,08ů% Nh. Sbadt. 26—.—100,0 Mez Söhne 5„ Miag, Mühlb.. 143.0143,0 Südd. Draht-.—.——.—8% RhhHyldpfß /) 109,0100,0 Moenus St. A. 78.5079,.— S. Led. St. Ingbert—.———8% PfHycldpfs“9—.—99,50 Motoren Deutz. 77.——.— Südd. Zuder.. 143,0(142,04% D. Schutzg, 08 10,75 10,65 Motorf. Oberurſ. 69,—70,— Tricotw. Beſigh·—.——,4% D. Schußg. 14—.——.— Berliner Vörſe vom 7. Juli Vank-Aletien. Induſtrie-Aktien. Concord. Spinner 151,7151,0 f Accumulatoren. 173,0/171,5 TDaimler Benz. 132,6132,6 Barmie Bamter. 151,)151 J Adler& Oppenh. 181..14.0 T Peſſauer Gas. 205, 204,8 Bank f. el. Werte 173,0173,0 Adlerwerke. 128,7 128,5 Dtſch.⸗Atlant- Tel. 110,0108,0 TBerl. Handelsg. 240,0 233,0 A⸗G. f. Verkhrsw. 170,00170,0 L. Otſch.-Luxemb.—.——.— ITCom. u Privatb 180,0179,0 Aleranderwerk. 70,.—68,—.Eiſenb.-Signl.———, ITDarmſt. u..-B. 289,0ſ23,0.Allg.Elektr Geſ. 19,50——fDeuiſche Erdöl 158,9159.9 T Heulſche Bank. 158..156,3 Ammendorf Pap. 288.0—.—, Deutſch. ußſtaht 720,0 118.2 JOt. Ueberſee Bk. 108.1 108,2 Anglo-Ct. Guano 100,2 101,9 Oeutſche Kabelw. 109..190, J DiseCommand. 163.7 1831 Anhalt. Kohlen, 119,0118.5 Deutſche Kau. 180.1820 I Dresdner Bank 169,0168,5 Annener Gußſtahl————Deutſche Maſch. 102,2104, Frankf. Allgem. 148,0148.5 Alchafege Zellſt.. 204,2203.8 Deutſche Steinzg. 231.0229.0 IMitteld. Kredb. 230,0229.0 Augsb.⸗Nö. Naſch 147,0 147,0 Heutſche Boülm...30 85.J8 5 92.—91, Helterr. Freditok..50 ld.50 alge Maſchin. 119.0118,8hHenegsaadeh.—.— ll850 Mannh. Verſicher.————[Bamag- Meguin. 49,— 47,— Dü 6 0„ ergmann Elkt. 188, Süͤddeutſch. Disc. 145,0(148,2 Berl.⸗Gub. Hut.372,0371,0 TDynamit Nobel 140,0188,5 5 8 139,0—.— Kr. 198,5 155— ing Nürnberg 26,50 26,50 Emaille Ullrich 49,8548,— ID. Reichsbahn—,e TBochum. Gußſt.—.——,— Enzinger⸗Union. 66,7565,— Schantungbahn. 915ſle,50 Gebr. Böhler go.—.——.— Eſchw. Sergwert 234..235,0 Aachener Kleinb,———.—[Br.—73.— Fahlb., Liſt& Co. 140,2142,0 Kurd. Eiſenbahn 288558,—.— Beemer Aaneleun 260,05),0 k3.C. Farbeniad. 280⸗7 2850 Berl. Karlsr. Ind. 107,7 96,50[Clektr. Lieferung. 186,1182,5 Crausport-⸗Aktien. Allg. Lak. u. Str. 180,5 180,) Braunk. u. Brilets 184,5 195.0 — Suene, Berg ee Ler. Getr. gabgnen, Bb f. 5969 r Kaelt Bergen zcbgcſcgb Sd- Bes..e Taldl ül,Senme e 7C. M. Hann. Waggon„88,2585,— Rheinfelden Kraft 174,5179.5 Sloman Satpeier 61.9282.92 Hanſa Lloyd... 85,2555.— Rhei 36,.— 33,.—S5 90g. Wien Gum. 94.—88.— 204,52040 Phosphat—, Harkort Bergwrk. 70— 20, TRhenania Chem 87,—87725 eeee 24 32 TRiebec Montan 13.0L81.5 a) Reichs⸗u. Staatsyap. artman„ An N—.——.— Hedwigshütte.. 142,7142,0 Boſiger Lau. 1172 11570 DAnl Abtolgsſch 9925 993 0 HAilperk Masch.. 14859ſ1650 Koſiher Jucer:. 52.203,78“ohnegluslöſgsrecht 18,18.18,.— 115,20115,7 Rückforth, Ferd 104,10102,005 9 Reichsanl. 27 89.— 88.— JHirſch Kupfer.129, 1le, TRütgerswerke. 107,8,108,[Goldanleihe.. 97.4097.— ITHirſchberg Leder 118,0121,5 5¼ôB. K 90 THoeſch Eif. u. St 187,7186,7 Sachſenwerk...122,9119,5 52% P*1 THohenlohe⸗Wrk. 222,6222,5 LSalzbetfurth.. 241,5242,5 105 51— 112 5. Phil, Holzmann. 20,0.200.][Sarott 28721878059 2* Horchwerke.. 128,0f126,0 Scheidemantel.. 28,1528,18 92—— 920 1 THumboldtMaſch. 45,2547,— JSchuberts Salg. 391,039,9 0% ogge N +7Schuckert& Co. 187,0.189,05% Roggenrentb. 792 7,90 15 809488 b e. 1—5 Schuhfabrik Herz 80,1578.— 5¼ Landſch. Rogg. 8,14.14 e„ATSiemensͤhals 279,0 Gebr. Junghans. 126,0124,0 Staner 79.J5 70,—b) Ausl. Neutkenwerte. Kahla Porzellan. 109,8—,— Stettiner Vulkan. 31.—30,255% Mezikaner 49,50 40,20 TKaliw. Aſchersl. 178,0.178,00StoetrKammgrn. 152,9.181,0475 Oeſt, Schatza., 26,50 25, Karlsr. Maſchin.. 30,—29,0Stoewer Nähm.. 77—78,.—4%„,Goldrente——27, Kemp.—,——.— Stolberger Zine 280,0—.—4%„ conv, Rte. 1,50 1,50 uee 82 1270 1270 Südd. Immobil.—.——.— 435 15———.——.— C. H. Knorr...187,001 Teleph. Berliner 90,7591,—4¼9/% Papierrte.———— Kollm.& Jourdan 92,—88.— Töoer delfabr 105,0106.84% Türk. Ad.-Anl. 12,8012,80 .Q Q. 1, 85 Gebr. Körting.. 108,0,1070 Tietz, Leonhard. 16,0,169,74/), Bagd.-⸗Eiſe 18,5019,85 Koſtheimer Cell.. 52,052,30 Transradio.. 140,0184,54% Lrtd 1—.—16,85 Krauß& Cie Lok.—.—70,15 Unionwerke Maſch—.——.— 4% Türk. unif Anl.———.— Kronprinz Metall—.—181,7 50ʃ1680 4%„ Jollob. 1911 13,.—13,90 Kyffhäuſer⸗Hütte 74,1574,—Varziner Papier 165,0168, 400-.-Los—..— Ber. B. Frkf, Gum. 109,5 109,04½% lSt.-R1913 25,5024,15 TLahmeyer& Co. 178,0178,00Ber.Chem. Charl. 154.5—.— 47500„„„ 1914 25,—25,25 Laurahütte... 57—8,28 8. Piſch. 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Llond. 14,1 140,5 Ehem.— v1II 18.50 18,55 .0 Berein Elbeſchiff. 77,50—[cChem. Albert 147,0ʃ148,0 Gebhard Textil. 150,0 elſenk.. 92,5089.— 1 N.⸗A. 63,35 1 IMannesmann. 192,5 194,3 Weſer Akt.⸗Geſ..—— 15„ U U TMansfeld. Akt. 181,2 131.0 Taeſeteg. Alkali 184,0182,00% Tehuantspec. 24,40 28.80 50032,.—8 2211812— 81891re NU „4 11488 1818 SSSIIIISSannSiaiiSsi18 4 Spmotllche Rundſchan Weltrekord der Holländerin Frl. Baron, der auf:54,8 Min. ſteht, bedenklich nahe. mwurf und Geſ. Bock. Donnerstag, den 7. Juli 1927 n Rene Maunheimer Beitung[Abend⸗Ausgabe) eeeeeeeee eeeeee eeeee, eeeeee eeeeeeee— Kτο νi 2. Seite r 08. Leichtathletik AKulzer ſtößt in München 14,62 Meter Kugel Beim leichtathletiſchen Abendſportfeſt in München gab es am Dienstag einige vorzügliche Leiſtungen. Im Kugelſtoßen blieb Kulzer⸗DSV. München mit 14,62 Meter nur um 4 Zentimeter hinter dem von Söllinger⸗Darmſtadt gehaltenen Deutſchen Rekord zurück. Eine neue deutſche Beſt⸗ leiſtung gab es in der 4 mal 800 Meter Staffel durch München 1860 mit:11,3 Min.(Alter Rekord:15,4 Min.) Den Hoch⸗ ſprung holte ſich der Augsburger Weſtphal mit der guten Leiſtung von 1,83 Meter. Jenuwein⸗München gewann das 800 Meter Laufen in:00,9 Min., während der Schwede Joſſelius über 400 Meter in 50,3 Min. ſiegte. Schwimmen * Neuer deutſcher Damen⸗Schwimmrekord. Im Magde⸗ burger Wilhelmsbad konnte am Dienstag die Magdeburger Schwimmerin Hilde Schrader(1. Damen S..), eine bis⸗ lang weniger bekannte Größe, einen offiziell angemeldeten und kontrollierten Rekordverſuch im Bruſtſchwimmen über 400 Meter erfolgreich durchführen. Frl. Schrader durch⸗ ſchwamm die Strecke in dem 25 Meter⸗Baſſin in:02,5 Min. Sie verbeſſerte damit den bisherigen Rekord von Ida Brei⸗ mann(Düſſeldorf) um 5 Sekunden. Die Leiſtung kommt dem Auf feden Fall berechtigt die junge Magdeburgerin zu den beſten Hoffnungen. Pferoeſport Prinz Sigismund von Preußen geſtorben. Der bei dem Reitturnier in Luzern verunglückte Prinz Friedrich Sigis⸗ mund von Preußen iſt ſeinen ſchweren Verletzungen, wie wir bereits meldeten, erlegen, Der Prinz war am 17. Dezember 1891 als Sohn des Prinzen Friedrich Leopold zon Preußen geboren. Schon vor dem Krieg wurde er als Sportsmann und Herrenreiter bekannt. Mit ſeinem Bruder — Karl, der im Jahre 1918 als Fliegeroffizier auf dem elde der Ehre fiel, war er in einer Fußballmannſchaft tätig Aund betetligte ſich des öftern mit Erfolg an leichtathletiſchen Kämpfen des Berliner Sportklubs. Nach dem Kriege erzielte er im In⸗ und Ausland bemerkenswerte Siege als Turnier⸗ reiter. Erſt vor kurzem konnten wir einen glänzenden Erfolg des Prinzen Sigismund von Preußen, errungen auf dem Trakehner Heiliger Speer, melden. Den Sieg ritt er in einer ſchweren Prüfung gegen ſieben Nationen mit großem Vor⸗ ſprung heraus. Er galt zurzeit als beſter Sieganwärter Deutſchlands für die kommenden olympiſchen Spiele in Amſterdam. Prinz Friedrich Sigismund von Preußen hatte ſeinen ſtändigen Wohnſitz auf Schloß Glienicke bei Potsdam. Kegelſport *Kegler⸗Verband Mannheim. In Wiesbaden iſt der Start von Mannheim auf den 10. Juli früh Uhr beſtimmt. Mannheim kämmpft um die Städtemeiſterſchaft als auch um den Ehrenwanderpreis der Stadt Wiesbaden. Um das Sportab⸗ zeichen werfen: Friedebach, Gernet, Höfer, Maier, Martin, Mitſch, Spatz, Speier, Schreckenberger, Weber und Weinmann. Auf den Stierle⸗Bahnen hat der ausgeſchriebene Pokalkampf hereits eingeſetzt. Es ſtarten zunächſt Geſ. Gute Gaſſe, Geſ. 08 Sandhofen, Geſ. Pudel, Geſ. Fiedele Brüder 21, Geſ. Gold⸗ Am 10. Juli iſt Startſchluß. Das in Edingen von 50 Bahnfrei und Geſ. Rhein⸗Neckar ausgetra⸗ ene Freundſchaftsſpiel konnte„Bahnfrei“ mit einem Vor⸗ prung von 9 Holz für ſich entſcheiden. Ergebniſſe von 108 Holz mit 30 Wurf ſollten nicht vorkommen. Zwiſchenzeitlich fand auch ein Kampf zwiſchen Edelweiß und des Meiſters vom 5. Gaubezirk der Städtemannſchaft Weinheim ſtatt. Ergebnis Edelweiß 6135 und Weinheim 6110 Holz. Diefer Erfolg ge⸗ reicht Edelweiß alle Ehren; ſtand doch Klub⸗ und Auswahl⸗ mannſchaft gegenüber. Der deutſche Keglerbund umfaßt jetzt 883 Verbände. Neu hinzu gekommen iſt Pforzheim, Traben⸗ Trabach und Stuttgart. Die Bannerweihe vom ſüddeutſchen Gau erfolgt am 6. Auguſt in Mainz. Mabſport *Der„Große Carlospreis von Süddentſchland“. Am 10. 7. läuft auf der Strecke Stuttgart⸗Mühlacker⸗Pforzheim⸗Durlach⸗ Bruchſal⸗Heidelberg⸗Mannheim das von den Carloswerken Kreienſen ausgeſtattete Induſtrierennen um den„Großen Carlospreis von Sübddeutſchland“. Eine Reihe der beſten DRl.⸗Amateure Deutſchlands gibt ſich in dieſem Rennen ein Stelldichein. Das Rennen beginnt vormittags 7 Uhr in Stutt⸗ gart und führt teilweiſe über ſehr ſchwierige Strecken, ſodaß an die Fahrer enorme Anforderungen geſtellt werden. Das Ziel befindet ſich an der Feudenheimer Allee, wo die Spitzen⸗ gruppe ungefähr um 12 Uhr eintreffen wird. Da die ae und -Klaſſe ihr Rennen getrennt beſtreiten, ſind in beiden Klaſſen intereſſante Kämpfe zu erwarten. In Mannheim ſelbſt läuft an dieſem Tage der„Große Jugendpreis von Mannheim“ der ebenfalls eine ſehr gute Beſetzung aufzuweiſen hat. Start zu dieſem Rennen iſt um halb acht Uhr an der Feudenheimer Allee. Neues aus aller Welt — Was geſchieht mit der Millionenerbſchaft? Das Erb⸗ ſchaftsgericht von Newyork wird vor einer ſehr ſchwierigen Aufgabe ſtehen, wenn es über das Teſtament des kürzlich verſtorbenen bekannten Millionärs Charles King, eines nahen Freundes von Carnegie, zu entſcheiden haben wird. Der 70jährige, einſam lebende Sonderling ſcheint ſeinen erwar⸗ tungsvollen Erben ſchlimme Pläne zugetraut zu haben. Sein Teſtament iſt nämlich mit einer Klauſel vperſehen, derzufolge es null und nichtig ſein ſoll, wenn ſein Verfaſſer nicht eines natürlichen Todes ſtirbt oder mit Abſicht von irgend jeman⸗ dem getötet wird. Offenbar fürchtete der Millionär ange⸗ ſichts der reichen Erbſchaft einen Anſchlag auf ſein zähes Le⸗ ben. Das Gericht wird nun zu entſcheiden haben, ob die Klauſel Anwendung finden ſoll oder nicht. Denn der bekannte Millionär wurde am 8. Juni in ſeiner Wohnung in Brooklyn tot aufgefunden, nachdem ſeine Leiche bereits eine Woche ge⸗ legen hatte. Die Todesurſache war nicht mehr mit voller Sicherheit feſtzuſtellen, doch deuteten Anzeichen auf eine Gas⸗ vergiftung hin. Auf jeden Fall wird das Teſtament angefoch⸗ ten werden. — Sein letzter Wunſch. Ginen ſonderbaren letzten Wunſch äußerte ein Todeskandidat namens Iblahim in Tirana, ein kleines Männchen, das aber etliche Morde auf dem Gewiſſen hatte, Als er unter dem Galgen ſtand und die in Albanien üblichen letzten Minuten zur Aeußerung eines Wunſches ein⸗ geräumt erhielt, bat er ſich aus, noch einmal nach Herzens⸗ Iuſt auf die Polizei ſchimpfen zu dürfen. Darauf wandte ſich Iblahim zur Menge und legte los, um erſt zu enden, als die letzte Sekunde der Galgenfriſt geſchlagen hatte. „Sowie ich auf die Welt zurückkomme,“ ſchrie er, ſchon die Schlinge um den Hals,„werde ich es ihr heimzahlen!“ — Auf der Suche nach Manna. Die hebrätſche Univerſität in Jeruſalem hat Dr. Bodenheimer, den Leiter der zio⸗ niſtiſchen landwirtſchaftlichen Verſuchsſtation, mit einer Reihe anderer Gelehrten in die Wüſte Sahara entſandt, um genau feſtzuſtellen, was man unter dem bibliſchen Manna zu ver⸗ ſtehen hat, jener wunderbaren Speiſe, die wie Honigwaffeln ſchmeckte und bekanntlich dem Volke Iſrael während ſeines Zuges durch die Wüſte Sinai als Nahrung diente. Die Mönche des Sinai verkaufen das ſogenannte Tamariſken⸗Manna als die bibliſche Speiſe. Dieſes Manna bildet ſich aus dem Safte, den der Tamariſkenſtrauch infolge eines Inſektenſtiches ab⸗ ſondert. Nach anderer Anſicht iſt das bibliſche Manna in⸗ deſſen gleichbedeutend mit der ſogenannten Kuchen⸗ und Schüſſelflechte, einer Pflanze, die in nordafrikaniſchen und aſiatiſchen Steppen bei Regen ſehr ſchnell wächſt, vom Wind in großen Mengen zuſammengetrieben wird und außer Gallerte auch Fruchtzucker enthält. Die hebräiſche Univerſität will wiſſenſchaftlich feſtſtellen laſſen, welches von beiden das rich⸗ tige bibliſche Manna iſt., Die Expedition wird ſich etwa vier⸗ zehn Tage im Innern der Wüſte in Schluchten aufhalten, in denen der Tamariſkenſtrauch beſonders gedeiht. — Auf der Flucht mit dem Auto verunglückt. In Heiners⸗ dorf bei Berlin überfuhr ein Privatauto ein Kind. Um ſich der Feſtſtellung zu entziehen, fuhr der Chauffeur mit höchſter —— Man kocht pro Person 1 starken Elöffel durch etas braune Zutter verfelnert I8ftel Zucker mit 3 Eülsffel Milch zus Heferflocken/ Stunde in Milech oder Wesser und salzt oder zuchert ſe nach Geschmack. ODes Gericht wirs „Knorritsch“ gas Rohkost· Frühettek. Für jede Person werden abends 2·8 gehlufte EBA. Iäftel Knorr Haferflocken, 1 schwacher Eß. rührt, damit das Ganze über Nacht ziehen kann. Am anderen Morgen reibt man 1 Apfel samt der Schale und dem Gehäuse hinein, gibt den Saft elner viertel Zitrone und nach Belieben 1˙2 Kal· teelöftel geriebene Haselnüsse, Mandeln oder bel- des hinzu. Der Apfel kann auch durch Apfel- sinen, Erdbeeren, Himbeeren, Kirschen usw. je nach Jahreszeit ersetzt, bezw. ergünzt werden. Geſchwindigkeit davon. In einer Kurve überſchlug ſich das Auto, wobet drei Fahrgäſte aus dem Wagen geſchleudert wur⸗ den. Trotzdem verſuchte der Chauffeur zu entkommen, wurde aber von zwet Radfahrern eingeholt, die ſich während der Fahrt auf das Auto ſchwangen. Erſt nach einem Kampf mit dem Chauffeur wurde das Auto zum Halten gebracht. Die Verletzten mußten ins Krankenhaus gebracht werden. den Juliigæg Donners0g 7 A. Carsgn * Oꝛzdr⸗— * e S 0 7* 9550 + 7 2 a 82 2¹ 12 90 Oen 1 klore Owolkenlos, O heiter. 0 halb bedeckt. o wolkig. O bedeckt. o Regen. GdGraupeln.— Nebel. K Gewitter O Windſtille. Os ſehr leichter Oſt. Smäßiger Südfüdweſt. E ſtürmiſcher Nordweſt. x Schnes. Die Pfeile ſliegen mit dem Winde. Die bei den Stationen ſtehenden Zahlen geben die Tempe⸗ Dñññ ñññ ñ ñ. Wetternachrichten der Karisruher Landeswetterwarle Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7 morgens) 2 — „Luft⸗ Tem⸗ Se 2 2 2 812 da e m m c SSs SesRicht. Stärte 8 8 Wertheim 151— 8 Königſtuhl563 758,7 15 25 14 SwW] mäß. St.⸗Reg. 8 Karlsruhe 120 759,0 18 29 17 SwW leeicht bedeckt 20 Bad.⸗Bad. 213 758,7 18 30 16 0„ Regen 21 Villingen 712 760,4 16 29 15 8W[„ bedeckt 2 Feldbg. Hof 1275 636,7 9 21 9„ Imäß.] Nebel 13 Badenweil.“— 760,0 16 30 14„ lleicht halbbeb. St. Blaſien 780— 1527 14 ſtill Regen Höchenſchw.—— 5— 28. In der letzten Nacht zogen in Begleitung einer Rand⸗ lung. Auf der Rü r Störung iſt bei uns heute Be⸗ wölkung aufgetreten, doch iſt mit dem bevorſtehenden neuen Druckfall wieder Aufheiterung zu erwarten. Wetterausſichten für Freitag, 8. Juli: Zeitweiſe auf⸗ heiternd, weitere Gewitterregen, Temperatur wenig ver⸗ ändert. Herausgeber, Dructer und Verleger⸗ Drucketei Dr. Oaas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannßeim, E 6, 2 „„„eeeee Direktion Ferdtaand Beyme.. Chefredakteur: Kurt Fiſcher—Berantwortl. Redakteure; 127 Jeullleton: i. B. Kurt Fiſcher— Kommunal⸗politik u. Lokales: i..: Franz Kircher= Gericht und alles Uebrige Franz Kircher— Anzeigen: i. B. Jarob Faude * voll Knorr ,,,, 2 — , 2 2 . — ͤ—— . ,,, ammenge- ,,, ,, . ,. ,. * Maehecenpgpcegpddh abdepünde Drucksachen Druckerel Dr. Naas, G. m. h.., Mannheim, E 6, 2. aegeeeeeaeanmgndmphenae für edle gesamte Industrie liefert prompt 1 Doch wohl deshalb, weil sich in ihnen der umherfliegende Staub der Straſze festgesetzt hat. Aus dem gleichen Grunde sollten Sie sieh daran gewöhnen, Ihr Haar regelmäßig mit 27. Kopfwasch. Pulver zu waschen. Mühelos grt sich das Haar damit von Staub und Schmutz reinigen. 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Inhaber iſt Moritz Neu, Kaufmann, Mannheim. Der Moritz Neu Ehefrau, Roſalie geborene Meyer, Mannheim, iſt Prokura erteilt. Die Niederlaſſuna iſt von Weinheim nach Mann heim verlegt. Julius Schwarzmann, Mannheim. Inha⸗ ber iſt Julius Schwarzmann, Kaufmann, Mannheim. Neckardruckerei Geſellſchaft mit beſchränkter Mannheim. Der Geſellſchaftsver⸗ trag der Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung wurde am 2. Mai 1927 feſtgeſtellt. Gegen⸗ ſtand des Unternehmens iſt die Herſtellung von Druckarbeiten jeder Art und der Ver⸗ lag von Druckſchriften und Zeitungen. Das Stammkapital beträgt 20 000 RM. Willy Reckhoff, Kaufmann, Mannheim, iſt Geſchäfts⸗ führer. Sind mehrere Geſchäftsführer be⸗ ſtellt, ſo wird die Geſellſchaft entweder durch zwei Geſchäftsführer oder durch einen Ge⸗ ſchäftsführer und einen Prokuriſten vertre⸗ ten. Als nicht eingetragen wird veröffent⸗ licht: Die Bekanntmachungen der Geſellſchaft erfolgen durch den Deutſchen Reichsanzeiger. Weiter wurde eingetragen zu den folgen⸗ den Firmen: L. Leffmann, Mannheim: Die Geſellſchaft iſt aufgelöſt und das Geſchäft mit Aktiven! und Paſſiven und ſamt der Firma auf den Gefellſchafter Kaufmann Sieafried Leffmann, Mannheim, als alleinigen Inhaber überge⸗ gangen, der es unter der bisherigen Firma weiterführt. Der Geſchäftszweig Anfertigung von Corſetts, Strumpfbändern und einſchlägigen Artikeln ſowie Handel in dieſen Gegenſtänden. Leo Knöpflmacher Mannheim: Die Firma iſt erloſchen. Th. Faßhold& Co. Mannheim: Die Pro⸗ kura des Albert Schwabe iſt erloſchen. Dem iſt Einzelprokura, to Betz, Frankfurt a. M. d Wilhelm Leibfried, Mannheim, Geſamt⸗ Dieſer iſt gemeinſam mit dem Geſamtprokuriſten Lochert zeichnungsbe⸗! kura erteilt. rechtigt. 92/93 Weiß& Schwarzmann Geſellſchaft mit be⸗ ſchränkter Haftung Mannheim: Die Geſell⸗ vom 1. Juli 1927 aufgelöſt. Die bisherigen Julius Schwarzmann, beide in Mannheim, ſind Liquidatoren. Mannheim, den 6. Juli 1927. Amtsgericht F. G. 4. 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Juni 1927 hat beſchloſſen. das Kapital unſerer Geſellſchaft von nom. RM. 20 540 000.— auf nom. RM. 10 000 000.— herabzuſetzen. 1927 in das Handelsregiſter eingetragen worden. Um der Vorſchrift des§ 289 H..B. zu genügen, fordern 97 hiermit unſere Gläubiger auf, ihre Forderungen anzumelden. Berlin, den 6. Juli 1927. fhenania-Kunheim Verein Chemischer Fabriken Aktiengesellschaft. Der Beſchluß iſt am 1. 902 e Empfehle mich den verehrl. Damen für bie Nervenmaſſage. —4 Uhr. Ausübung feiner Maſſagen im beſonderen Sprechſtunde: nachmittag *1789 Fran Joh. Kiefer, F 3, 1. 2 Tr., ärztl. geprüfte u. empfohlene Damenmaſſeuſe. gebung. Gesudn Tanend-Nerreie für einen gutgehenden patentierten Maſſenartikel für Mannheim und Um⸗ Alilngebote unter X J 198 an die 85 Geſchäftsſtelle ds. Bl. 83124 geſucht. tion zugeſichert. Fate Auuutan noane Ausſichtsreiche Stellung. Diskre⸗ *1727 Angebote mit Zeugnisabſchriften u. Lebens⸗2 lauf u. D D 8s an die Geſchäftsſtelle ds. Bl. 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