Montag, 11. Juli Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatlich.⸗M.2,80 ohne Beſtellgeld. Bei evtl.Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951.24952 u. 24953 Abend⸗Ausgabe 0 forderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. Haupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 1, 4·6, 2 (Baſſermannhaus). Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr.6, Schwetzingerſtr. 1920 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ —— eeee e ee Preis 10. Pfeuuig 1927— Nr. 314 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Kolonelzeile für Algen. Atelgen 0,40.⸗M. Nellames —4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks, Berriebsſtörungen uſw. u keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben oderfür verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Beilagen: Sport und Spiel. Aus Seit und Leben. Mannheimer Frauenzeitung. Unterhaltungs⸗Beilage. Aus der Welt der Technik. Wandern und Neiſen. Geſetz und Necht Die Wetlerkataſtrophe im Erzgebirge Bericht über eine Fahrt ins heimgeſuchte Gebiet Die Verkehrsſtörungen werden viele Monate dauern Von unſerem ſächſiſchen Vertreter, der ſich in unſerem Auftrage in das Kataſtrophengebiet begeben hat, er⸗ halten wir heute in Ergänzung ſeiner geſtrigen Schilderungen noch folgenden Drahtbericht: Auf einer ernenten Fahrt, die ich geſtern in das Kataſtro⸗ vhengebiet unternahm, ließ ſich ſchon einigermaßen ein Ueber⸗ blick über den Umfang der Unwetterkataſtrophe gewinnen, nachdem auch Telephonleitungen gelegt und einige Wege wieder notdürftig paſſierbar gemacht worden waren. So kann man, wenn auch auf großen Umwegen nach den einzelnen Tä⸗ lern und Ortſchaften gelangen und feſtſtellen, daß das Unheil im Oelſengrund dicht an der ſächſiſch⸗böhmiſchen Grenze ſeinen Anfang nahm. Hier ging ein furchtbarer Wolkenbruch nieder, der in Kürze das kleine Bächlein zu einem reißenden Strom machte, der mit raſender Geſchwindigkeit alle Gehöfte des Tales und alle Häuſer verſchlang. Alle fünf Mühlen ſind ſpurlos verſchwunden, davon eine mit Mann; und Maus. Hier iſt es unmöglich, feſtzuſtellen, wieviele Per⸗ ſonen der Flut zum Opfer gefallen ſind, da das Tal völlig ver⸗ wüſtet iſt. Die Häuſertrümmer, Balkenwerk und entwurzelte Bäume wälzten ſich aus dem Oelſengrund mit furchtbarer Ge⸗ walt auf das Gottleubatal zu und erfaßten zuerſt das Städt⸗ chen Gottleuba, wo ſie in kurzer Zeit unter wahnſinnigem Toſen und Krachen maſſive Gebäude, u. a. eine große Brauerei zerſtörten und die Trümmer mit ſich führten. Hier gab es weitere Todesopfer. Verſtärkt durch die Trümmer von Gott⸗ leuba ergoß ſich die ungeheure Flutwelle auf Berggieß⸗ hübel, das heute ein einziger Trümmerhaufen iſt, mit Ausnahme weniger Häuſer am Ende des Städtchens, die ſo hoch am Berge liegen, daß dort die Gewalt der Fluten ge⸗ brochen war. Auch die anderen Ortſchaften, flußabwärts, haben ſchwere Verluſte an Menſchenleben und gewaltige Kataſtro⸗ phenſchäden zu beklagen. Oeſtlich des Gottleubabaches liegt das Baratal, das nur Ausläufer des Unwetters ſpürte, ſo⸗ daß hier zwar ſchwerer Schaden angerichtet, Menſchenleben aber nicht vernichtet worden ſind. Das Müglitztal dagegen weſtlich des Gottleubabaches hat ebenfalls furchtbar gelitten, wenn ſich auch das Unheil bei weitem nicht mit der Kataſtrophe im Gottleubatale vergleichen läßt. Von Lauenſtein über Glashütte bis zur Einmündung der Müglitz in die Elbe iſt das Tal in einer Länge von etwa 30 Kilometern furchtbar verwüſtet. Ver⸗ luſte an Menſchenleben ſind in Glashütte(18 Tote) und Lauen⸗ ſtein(9 Tote) zu beklagen. Auch hier iſt eine große Reihe von Häuſern völlig vom Erdboden verſchwunden oder ſo zerſtört, daß ſie jeden Augenblick zuſammenſtürzen können. Zwiſchen Gottleuba und der Müglitz erſtreckt ſich das Seidewitztal, wo nur das Städtchen Liebſtadt größeren Gebäudeſchaden da⸗ vongetragen hat. Todesopfer während dieſer Kataſtrophe ſind in dieſem Tal nicht zu beklagen, doch ſind auch hier die wirt⸗ ſchaftlichen Schäden bedeutend. Die Eiſenbahnlinien und Straßen aller dieſer Täler ſind bis auf eine Länge von 30 Kilometer völlig zerſtört, die Brücken weggeriſ⸗ ſen, ſodaß es viele Monate dauern wird, ehe der Ver⸗ kehr wieder ordnungsgemäß in Gang kommen kann. Beſon⸗ ders lange Zeit wird es dauern, die Bahnlinie wieder in Be⸗ trieb zu ſetzen, da die Strecken völlig neu gebaut und aufgeſchüttet werden müſſen. Die beiden Städtchen Gottleuba und Berggießhübel ſind ſo gründlich zerſtört, daß eine neue Aulage erforderlich iſt. Bis zum Sonntagabend hatten ſich die Waſſer noch nicht verlaufen, ſodaß die ſonſt harmloſen Flüßchen noch immer Wildbächen gleichen. Seit Samstagvor⸗ mittag arbeiten im ſchlimmſten Unglücksgebiet einige Kompag⸗ nien und Schwadronen der Reichswehr, ſtarke Komman⸗ dos der Landespolizei, die Feuerwehren der weiteſten Umge⸗ bung, Sanitätskolonnen aller Art, Stahlhelm, Jungdo und rote Frontkämpfer in treuer Kameradſchaft Schulter an Schulter und haben ſeither übermenſchliches geleiſtet. Noch immer iſt die Arbeit gefährlich und beſonders grauenerregend. Sie bergen die Toten aus den Trümmern, helfen die letzten Reſte der Habe der Unglücklichen aus den zerſtörten Häuſern ber⸗ gen, bauen Notbrücken, beſeitigen die aufgedunſenen Pferde⸗ kadaver, die ſchon einen furchtbaren Geſtank verbreiten. Es ſteht nunmehr amtlich feſt, daß 82 Einwohner des nur 1300 Köpfe ſtarken Städtchens Berggießhübel er⸗ trunken ſind, vermißt werden noch 3 Kurgäſte und Arbeiter, die an der Legung des Kabels BerlinWien beſchäftigt waren. Von ihnen fehlt jede Nachricht. 7 oder 8 Familien ſind ſamt ihren Häuſern in den Fluten verſchwun⸗ den, alſo völlig ausgerottet. Auch hier klingt das Lied vom braven Mann, der 6 Frauen unter größter Lebensgefahr rettete und bei dem Verſuch, die 7. Frau zu retten, ſelbſt von den Fluten mit⸗ geriſſen wurde und ertrunken iſt. Amtlich ſteht feſt, daß allein aus-dem Gottleubat al ein Verluſt von mindeſtens 130 Menſchenleben zu beklagen iſt. Dazu kommen noch die Toten aus dem Müglitztal, ſo daß die Geſamt⸗ der Toten wohl 200 erreichen wird. Alles in über alſo eine Naturkataſtrophe, wie ſie in ſolcher Größe r Sachſen noch nicht hereingebrochen iſt. Die ſächſiſche Regierung hat heute einen Aufruf an die Bevölkerung erlaſſen, worin zu ſofortiger und reichlicher Hilfe aufgerufen wird. Es wird darauf hingewieſen, daß ganze Städte und Dörfer zerſtört und an 200 Tote zu beklagen ſind. Obwohl Staat und Reich ſofort Mittel zur Verfügung geſtellt haben, ſo werden ſie doch nicht ausreichen, da die Größe des Unglücks alle Begriffe überſteigt. Das Kabinett iſt heute vormittag auch zu einer außerordentlichen Sitzung wegen dieſer furcht⸗ baren Kataſtrophe zuſammengetreten. Um eine einheitliche Aufbauarbeit zu gewährleiſten, iſt Miniſterpräſident Heldt zum Staatskommiſſar ernannt worden, dem ſich der Wehrkreis IV und die beiden Präſidenten der Reichsbahn und der Poſt zwecks gemeinſamer Zuſamemnarbeit unterſtellt ha⸗ ben. Man hat beſchloſſen, zunächſt Notbauämter in den verwüſteten Gebieten einzurichten. Auch der Ferienausſchuß des Landtages iſt einberufen worden, um die erſten Mittel zu bewilligen. Veileidstelegramme Der Reichswehrminiſter hat an das ſächſiſche⸗ Staatsminiſterium und an die ſächſiſche Staatsregierung fol⸗ gendes Telegramm geſandt: An der Unwetterkataſtrophe nimmt die Reichswehr wärmſten Anteil. Es wäre ihr eine Genugtuung, wenn ſie die eingetretene Not lindern könnte. Die örtlichen Befehlsſtellen werden an ſie ergehenden For⸗ derungen auf Hilfeleiſtung gern entſprechen. gez. Geßler, Reichswehrminiſter. 1% Der Reichskanzler hat an den ſächſiſchen Miniſter⸗ präſidenten das folgende Telegramm gedrahtet: Tief erſchüt⸗ tert von der Nachricht über die furchtbare Wetterkataſtrophe im Erzgebirge, ſpreche ich der ſächſiſchen Regierung zugleich im Namen der Reichsregierung herzliches Beileid aus. gez. Marx, Reichskanzler. Der Reichspräſident drahtete an den Miniſterprä⸗ ſidenten Heldt: Der ſächſiſchen Regierung übermittle ich den Ausdruck aufrichtigſter Teilnahme an der Unwetterkata⸗ ſtrophe, die im Erzgebirge ſo vielen Ortſchaften Schaden und ſo vielen Familien Trauer gebracht hat. Ich bitte Sie, die ſo ſchwer Betroffenen meines herzlichſten Mitgefühls zu ver⸗ ſichern. gez. von Hindenburg, Reichspräſident. 1 Million für erſte Hilfeleiftung Berlin, 11. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Der däniſche Geſandte hat dem Reichspräſidenten das Beileid der däniſchen Regierung wegen der durch die Unwetterkata⸗ ſtrophe in Sachſen hervorgerufenen Opfer an Menſchenleben zum Ausdruck gebracht. Der Reichsfinanzminiſter hat dem Reichsminiſterium des Innern für die erſte Hilfe⸗ leiſtung zur Linderung der im Kataſtrophengebiet entſtandenen Schäden eine Million Mark überwieſen. Anwetter auch in der hannoverſchen Gegend Ein ſchweres Gewitter mit ſtundenlangem wolkenbruch⸗ artigem Regen ging über den Kreiſen Northeim und Trögen nieder. Bei Hardegen im Solling ſchlug der Blitz zweimal in das Haus des Gutsbeſitzers Schlemme. Durch den zwei⸗ ten Schlag wurden die beiden Söhne des Beſitzers ge⸗ tötet, dieſer ſelbſt gelähmt. Was wir zahlen müſſen Das Büro des Generalagenten für Reparationszahlungen gibt eine Ueberſicht über die Einnahmen und Zahlungen im 3. Annnitätsjahre bis zum 30. Juni 1927 bekannt. Danach be⸗ tragen die Geſamteinnahmen im Monat Juni 1927 111 454 427,80 GM. Die Geſamtſumme der 3. Jahresannuität betrug bis zum 30. Juni 1927 1097 363 035,80 GM. Der Kaſſen⸗ beſtand am 31. Auguſt 1926 bezifferte ſich auf 98 626 074,81 GM. ſo daß der Geſamtkaſſenbeſtand am 30. Juni 1927 1 190 989 110,61 GM. betrug. An Zahlungen wurden im Juni 1927 insgeſamt 108 570 777,51 GM. geleiſtet. Die Geſamtſumme der Zah⸗ lungen für die 3. Jahresannnität betrug bis zum 30. Juni 1927 1 036 460 787,73 GM., ſo daß am 30. Juni 1927 ein Geſamt⸗ kaſſenbeſtand von 154 528 322,88 GM. verblieb. An Zahlungen für die einzelnen Mächte im Juni 1927 wurden abgeführt: an Frankreich 51 192 479 33 GM., an das Britiſche Reich 22 853 001,031 GM., an Italien 6 238 744,55 GM., an Belgien 7 191 006,20 GM., an den ſerbiſch⸗kroatiſch⸗ſlo⸗ weniſchen Staat 3 658 760,09 GM., an die Vereinigten Staaten von Amerika 5 881 259,39 GM., an Rumänien 1039 507,32 GM. an Portugal 9283 778,01 GM., an Griechenland 251 878,71 GM. und endlich an Polen 35 383 13 GM. Die Geſamtzahlungen an die Mächte im Monat Juni 1927 betragen alſo 99 369 797,76 Goldmark. Deutſch⸗litauiſche Wirtſchaftsbeſprechungen Berlin, 11. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie wir hören, werden die Beſprechungen zum Abſchluß eines deutſch⸗litauiſchen Handelsvertrags am 20. Juli in Berlin beginnen. Schickſal und Schuld Wie armſelig wir ſtolzen Menſchen im Grunde genommen doch ſind! Da bilden wir uns immer ein, Wunders wie weit wir es in Ueberwindung der Naturgewalten ſchon gebracht haben, wie wir es immer mehr verſtehen, uns die geheimen Kräfte der Natur zu nutze zu machen, wie wir ohne Zwiſchen⸗ landung von einem Erdteil zum anderen fliegen, wie wir den Gang der ewig unerreichbaren Geſtirne auf Jahrzehnte vor⸗ aus auf das genaueſte berechnen und die Witterungsverhält⸗ niſſe auf Tage hinaus mit ziemlicher Sicherheit vorausſagen können. Doch mitten in unſerem Stolze und unſerem Stre⸗ ben, immer tiefer in die Geheimniſſe der Natur einzudringen, trifft uns plötzlich wie ein blindes Ungefähr die Hand der Vorſehung, der wir alle, ob wir es nun wiſſen oder leugnen, auf Zeit und Ewigkeit unterworfen ſind. Dieſe Allmacht, ganz gleich, ob wir ſie nun Vorſehung, Schickſal oder Gott nennen,— Nauie iſt Schall und Rauch— trifft uns. Und in einer mit jähem Entſetzen gemiſchten Ehrfurcht überkommt uns wieder jene Erkenntnis, die man vielleicht am treffendſten mit den Worten des bekannten Lutherliedes zum Ausdruck bringen kann:.„mit unſerer Macht iſt nichts getan, wir ſind gar bald verloren!“ An der Häufigkeit gemeſſen, mit der uns in dieſem Un⸗ glücksſommer dieſe Erkenntnis ins Bewußtſein gehämmert wurde, ſcheinen wir armſelige Erdenpilger erſchütternde Mah⸗ nungen zur Selbſtbeſtimmung dringend notwendig zu haben. In der Tat muß das jeder bejahen, deſſen Erkenntnis nicht von eitler Selbſtgerechtigkeit umnebelt iſt. Nie zuvor ſeit dem Ausbruch des Weltkrieges war die Welt ſo voll von politiſcher Spannung und Kriegsgefahr wie in dieſem letzten halben Jahr. In China, in jenem Reiche, das ein Viertel aller Erdbewohner in ſich birgt, tobt noch immer die blutige Kriegsfurie und wenn ſie in Europa noch nicht wieder entfeſſelt iſt, ſo liegt das ſicherlich nicht ſo ſehr an der abſchreckenden Wirkung, die die Erinnerung an das Grauſen der Kriegsjahre auf uns ausübt, als an der kühl rechneriſchen Erkenntnis, daß bei der heutigen engen Verflochtenheit der Weltwirtſchaft auch ein gewonnener Krieg nicht mehr rentabel iſt. Doch vielleicht iſt,— und darauf wollen wir bei dieſen Jeſtſtellungen hinaus— all die nervöſe Spannung, all' das lauernde Mißtrauen zwiſchen den Völkern dieſes Erdballs, das uns nicht zu dem erſehnten Frieden, deſſen Notwendig⸗ keit wir alle einſehen, kommen läßt, nicht Urſache, ſondern Wirkung. Und zwar in dem Sinne, daß, wie wir alle, ſo ſelbſtverſtändlich auch die Männer, die als verantwortliche Leiter an der Spitze eines Volkes ſtehen und ſeine Entwicklung beſtimmen, ebenſo wie das Volk ſelbſt, wie allle Völker dieſer Erde, von den atmoſphäriſchen Verhältniſſen abhängig ſind, daß eine ſeltſame, aber an und für ſich durchaus nicht verwunderliche Verkettung beſteht, zwiſchen den meteorologiſchen und den politiſchen und allen ſonſtigen menſch⸗ lichen Hoch⸗ und Tiefdruckgebieten. Wir wiſſen es ja alle nur zu gut, wie ſehr das menſchliche Wohlbefinden und damit auch das menſchliche Tun und Laſſen von den Witterungsverhält⸗ niſſen abhängig iſt. Wer ſich in den Naturwiſſenſchaften einigermaßen auskennt, weiß auch, wie ſehr die Kultur einer Epoche mit den klimatiſchen Verhältniſſen verknüpft und davon abhängig war. Weder in tropiſchen Gluten noch in polariſcher Vereiſung kann die Kultur einen wirklichen und dauernden Hochſtand erreichen, wobei daran erinnert ſei, daß zur Zeit der älteſten Kulturepoche Indiens ganz Europa noch von Eis und Gletſchern bedeckt war. Doch wie intereſſant all' dieſe geheimnisvollen Zuſammenhänge auch ſein mögen, ob man ſie nun leugnen mag oder nicht, feſt ſteht jedenfalls, daß jene ſchweren und ſenſationellen Unglücksfälle, die wir in letzter Zeit zu verzeichnen hatten, von jenen Gewalten herbeigeführt wur⸗ den, die wir in ihrer Wirkung eine Naturkataſtrophe nennen. Alle menſchliche Vorausſicht, Vorſicht und kluge Be⸗ rechnung hat ihren Hereinbruch nicht verhindern können. So war es mit dem Ozeanflieger Chamberlin, der nach langem, glückbegünſtigtem Fluge über das Weltmeer dicht vor ſeinem Ziele Berlin zweimal kurz hintereinander von den Natur⸗ gewalten zu Boden gezwungen wurde, ſo war es mit dem Amerikaflieger Byrd, dem zwar der vierzigſtündige Flug durch das Nebelmeer gelang, der dann aber noch unmittelbar vor der franzöſiſchen Küſte von den Elementen des Himmels zum Schiffbruch in Nacht und Waſſer verurteilt wurde. Und ſo war es auch mit dem Unglück auf der Harzbahn. Man wußte, daß der Bahnkörper durch die ſtarken Regen⸗ maſſen überſchwemmt war, hatte deshalb alle Vorſichtsmaß⸗ nahmen getroffen— und muß trotzdem an die anſcheinend ſo blindwütige Gewalt des Schickſals ſechs Todesopfer her⸗ geben Doch all' die bisherigen Unglücke dieſes Sommers er⸗ ſcheinen gering gegenüber der entſetzlichen Naturkata⸗ ſtrophe im Erzgebirge mit ihren etwa 200 Todes⸗ opfern, an deren Bahre heute ganz Deutſchland in tiefer Ergriffenheit ſteht. Hunderte von Volksgenoſſen, die ſich in dieſem als beſonders arm bekannten Gebiete mühſelig um ihr täglich Brot plagten, haben nun auch noch ihr Leben ver⸗ loren. Bei den verzweifelten Verſuchen, ihr bischen Habe zu retten, ſind auch viele umgekommen. Und viele, die ſchließ⸗ lich noch ihr nacktes Leben retten konnten, ſind nun völlig dem Elend preisgegeben... Wie war es nur möglich, daß eine Forellenbach innerhalb ſo kurzer Zeit zu einem ſolch reißenden, hunderten von Menſchen und Tieren jähen Tod bringenden Strome werden konnte? Wie konnte es nur ge⸗ ſchehen., daß die Fluten des vom Kamme des Erzgebirges nach langem Wolkenbruch hinunter ins Tal praſſelnden Hoch⸗ waſſers eine ſolche Gewalt bekamen, daß z. B. Eiſenbahn⸗ 2 ——*3 Neue Mannheimer Zeitung[Abend⸗Ausgabe) Montag, den 11. Juli 1927 — wagen dreihundert Meter weit weggeſchleudert und hundert⸗ jährige Bäume wie Streichhölzer geknickt wurden? Leider können wir uns mit unſerem faſſungsloſen Ent⸗ ſetzen, mit unſerem ohnmächtigen Grimm diesmal nicht hinter das Wort Schickſal verſchanzen. Gewiß iſt letzten Endes alles Schickſal, aber bei dieſer Wetterkataſtrophe im Erz⸗ gebirge hat es ſich zu einem erklecklichen Teil um ein Schick⸗ ſal gehandelt, das wir bei rechtzeitiger und genügender Vor⸗ ſorge, wenn vielleicht auch nicht ganz vermeiden, ſo doch in ſeinen verhängnisvollen Auswirkungen weſentlich hätten ab⸗ ſchwächen können, alſo um Schickſal und Schuld. Und zwar iſt verſäumt worden, dieſe durch Hochwaſſer beſonderes ge⸗ fährdeten Seitentäler der Elbe rechzeitig durch Staudämme zu ſichern. Die Tatſache, daß dieſes Gebiet ſchon wiederholt aufs ſchrecklichſte durch die Auswirkungen des Hochwaſſers ge⸗ litten hat, hätte ſchon längſt zu einem entſprechenden Schutz, zzu umfaſſenden Vorbeugungsmaßregeln und Sicherungen von Staatswegen führen müſſen. Daß dies nicht geſchehen iſt, iſt zweifellos ein Unterlaſſungsfehler, deſſen wir uns alle insgeſamt anklagen müſſen. Für ſolche Sicherungen muß unter allen Umſtänden Geld vorhanden ſein, ſelbſt auf die Gefahr hin, daß wir einmal mit unſeren Tributzahlungen an unſere Feinde im Rückſtande bleiben. Dies um ſo mehr, wenn es zutrifft, was von dem ſozialdemokratiſchen Reichs⸗ tagsabgeordneten des oſtſächſiſchen Wahlkreiſes dem„Vor⸗ wärts“ geſchrieben wird. Dort heißt es: 5 „Die heutige Kataſtrophe war ſeit langem vor⸗ auszuſehen, und daß ſie nicht verhindert wurde, iſt lediglich auf die bürokratiſchen Widerſtände zu⸗ rückzuführen, die, geſtützt auf angeblichen Geldmangel, den von uns ſeit Jahrzehnten immer wieder geforderten Bau von Staudämmen in den gefährdeten Seitentälern der Elbe verhindert haben. Schon im Jahre 1897 war eine ähnliche Ueberſchwemmungskataſtrophe nach einem Wolken⸗ bruch in einem Nebental, das gleichfalls bei Pirna mündet, entſtanden. Damals wurde insbeſondere die Ortſchaft Weiſſeritz ſchwer heimgeſucht. Zahlreiche Häuſer ſtürzten 1 ein, und es gab über vierzig Tote. Unter dem Ein⸗ druck dieſes Unglücks wurde der Bau von zwei Staudämmen oberhalb von Weiſſeritz bewilligt und beſchloſſen. Seitdem iſt das Weiſſeritzer Tal geſichert. Aber obwohl wir Sozialdemokraten ſchon damals und ſeither ununter⸗ brochen den Bau weiterer Talſperren forderten, geſchah nichts zum Schutze der Einwohner des jetzt betroffenen Gebietes.“ So ſehr wir die agitatoriſch zugeſpitzte Form dieſer Mitteilungen auch ablehnen müſſen, ſo ſcheint doch ihr In⸗ — —————————— halt im großen und ganzen zutreffend zu ſein. Denn gleich⸗ zeitig finden wir in den„Hamburger Nachr.“, einem ziemlich weit rechts ſtehenden Blatte, in einem Berichte des in das Erzgebirge entſandten Sonderberichterſtatters der Zei⸗ tung folgende Beſtätigung: „In der Bevölkerung der betroffenen Gebiete herrſcht daß ſich bei den vielen Hochwaſſerkataſtrophen, die gerade das Gottleuba⸗Gebiet immer wieder heimgeſucht haben— im vergangenen Jahre allein zwei— die immer wieder geforderte Gottleubau⸗Talſperre noch immer nicht gebaut worden iſt, obwohl dieſe Kataſtrophe wieder lehrt, daß die Notwendigkeit auf der Hand liegt. Beſtände eine ſolche Talſperre, dann hätte dieſes Unglück ein ſolches nicht ſoviel Menſchenleben gefordert.“—9 Unter diefen Umſtänden ergibt ſich unſere Stellungnahme zu der Unwetterkataſtrophe im Erzgebirge ganz von ſelbſt. Nicht unfruchtbares Klagen und Jammern nutzt etwas, ſon⸗ dern nur der ſtarke und opferbereite Wille aus der Kataſtrophe die Lehre für die Zukunft zu ziehen und ohne Verzug die Aufgabe zu beginnen, die unſere nächſte ſein muß: Zu helfen die Not unter dieſen Armen zu lindern und dem blindwütigen Schickſal durch den ſchleunigen Bau geeigneter Staudämme ein Paroli zu bieten. So gut wie es wir Menſchen mit un⸗ ſeren ſtarken und im Lichte der Vorſehung doch ſo nuendlſch ſchwachen Kräften vermögen. H. A. Meißner. Der Sommerurlaub des Reichspräſidenten — München, 11. Juli. Wie der„Oberbayriſche Gebirgs⸗ bote“ berichtet, wird der Reichspräſident ſeinen Sommer⸗ urlaub wahrſcheinlich wieder in Ditramzell verbringen, wo er wie alljährlich bei Frau von Schilcher Wohnung nehmen wird. Falls keine beſondere Umſtände dazwiſchen kommen, wird der Reichspräſident dem Bericht zufolge am 15. Auguſt dort eintreffen und bis zum 10. September verweilen. große und wohl auch verſtändliche Empörung darüber, M. Ausmaß nicht annehmen können; vor allem de gewiß kannt. Die Attentäter konnten in dem Auto entkommen. Die Polizei hat ſofort umfangreiche Nachforſchungen angeſtelltf und an den Ausgängen der Stadt beſondere Beobachtungs⸗ Die Jerſtörung der Oſtbefeftigungen Das nun endlich vorliegende amtliche Anerkenntnis von alliierter Seite, daß die Zerſtörung der vereinbarungsgemäß zu beſeitigenden Unterſtände im Sſten durchgeführt iſt, zieht den Schlußſtrich unter ein langes und trübes Kapitel der Mächtepolitik nach Locarno und eröffnet einen neuen Ab⸗ ſchnitt in den Beziehungen Deutſchlands zu den Vertrags⸗ partnern. Die Hinderniſſe, die man ſolange vorgeſchoben und feſtgehalten hat, um die Durchführung der„Rückwirkungen“ von Locarno zu umgehen, ſind nun beſeitigt. Es gibt keinen „Reſtpunkt“ mehr. Der eine iſt durch die Annahme des Kriegsgerätegeſetzes im Reichstag erledigt, der andere durch die Feſtſtellung der Militärattachees. Dies beſagt, daß die im Verſailler Vertrag ſtipulierte Entwaffnung Deutſchlands voll⸗ ſtändig, in allen Stücken durchgeführt iſt. Und daraus ergibt ſich: Von dieſem Augenblick an ſtehen wir unſeren Gläu⸗ bigern von Verſailles als ihre Gläubiger von Locarno gegenüber. Jetzt muß ſich zeigen, ob der „Kampf gegen die Methode der Locarnopolitik“, von dem Streſemann in ſeiner letzten Reichstagsrede ſprach, fortgeſetzt werden ſoll oder nicht. Die Frage nach der„Ehrlichkeit der Abſichten der Vertragsgegner“ muß nun ohne Verzug beant⸗ wortet werden. Von der am 16. November 1925 uns ge⸗ gebenen Zuſicherung der Beſatzungsverminderung auf den normalen Stand war die Unterzeichnung des Locarnovertrages abhängig. Dieſer Wechſel iſt jetzt en d⸗ gültig fällig, nachdem die letzten erzwungenen Pro⸗ longationsbedingungen geſchwunden ſind, und das deutſche Volk, in allen Schichten und in allen Parteien, erwartet ſeine unmittelbare Einlöſung. Es hat aber auch Anſpruch auf die Räumung des Rheinlandes, da die hierfür im Friedensvertrag feſtgeſetzten Bedingungen erfüllt ſind. Die Verweigerung der Räumung, unter welchem Vorwand immer, iſt nichts als ein glatter Vertragsbruch.— Auch der„Man⸗ cheſter Guardian“ erklärt nunmehr, daß Deutſchland alle ihm durch den Verſailler Vertrag als Vorbedingung für eine frühere Rheinlandräumung vorgeſchriebenen Bedingun⸗ gen erfüllt habe. Die Alliierten könnten für eine Verzöge⸗ rung der Räumung nur den Fall gemäß Art. 429 des Frie⸗ densvertrages anführen, daß„die Bürgſchaften gegen einen nicht herausgeforderten Angriff Deutſchlands von den Alliier⸗ ten als nicht genügend erachtet werden“. Eine ſolche Bürg⸗ ſchaft beſitzen aber, wie der„Mancheſter Guardian“ richtig ſagt, die Alliierten in den Locarnoverträgen. Die Folgen der Nichteinhaltung des von den Alliterten gegebenen Ver⸗ ſprechens würden ſich wohl allerdings nicht ſofort bemerkbar machen, meint das engliſche Blatt weiter, da die gegenwärtige deutſche Regierung es nicht wagen könne, ſich einer demütigen⸗ den Zurückweiſung auszuſetzen. Sie würden ſich aber in Zukunft als überaus ſchwerwiegend bemerkbar machen. Der iriſche Zuſtizminiſter ermordet Auf den iriſchen Juſtizminiſter'ᷣHiggins wurde am Sonntag nachmittag in Dublin ein Attentat verübt. O/,Higgins war auf dem Wege nach ſeiner Wohnung, als drei änner in einem Auto ſein Auto einholten, und als ſie es erreicht hatten, eine Reihe von Schüſſen auf den Juſtizminiſter abgaben. Von ärztlicher Seite wurde über die Art der Ver⸗ letzungen ſtrengſtes Stillſchweigen gewahrt; ſpäter jedoch wurde bekannt, daß'Higgins drei Schüſſe in den Leib und einen in den Kopf erhalten hat. Um 5 Uhr nachmit⸗ tags iſt er ſeinen Verletzungen erlegen, wie es heißt, ohne das Bewußtſein wieder erlangt zu haben. Ueber die Gründe des Attentats iſt bisher nichts be⸗ ſtationen eingerichtet. Der Präſident des iriſchen Freiſtaates, Cosgrave, hat aus Anlaß der Ermordung des Vizepräſidenten und Juſtiz⸗ miniſters'Higgins einen Aufruf an das iriſche Volk er⸗ laſſen, in dem u. a. geſagt wird, das iriſche Volk laſſe ſich in dieſer Stunde nationaler Trauer nicht erſchüttern.'Higgins habe mit unbezähmbarem Mute und unerſchütterlicher Ener⸗ gie den Weg verfolgt, den Griffith und Collins vorgezeichnet hätten. Ein weiterer großer Verteidiger der Nation habe auf⸗ gehört zu leben. Das iriſche Volk könne überzeugt ſein, daß Abchn fe Kugeln das Land nicht zu terroriſieren ver⸗ möchten. Sowjetruſſiſche Truppenbewegungen an der polniſchen Grenze? — Paris, 11. Juli. Aus Warſchau liegen hier Mel⸗ dungen vor, denen zufolge längs der polniſch⸗ſowjetruſſiſchen Grenze ruſſiſche Truppenbewegungen im Gange ſeien. ſeien auch Vorkehrungen getroffen, um Fluchtverſuche räte⸗ ruſſiſcher Staatsangehöriger nach Polen zu verhindern. Zur Affaire Daudet Paris, 10. Juli.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Der Chefredakteur der„Action Francaiſe“, Pujot, iſt heute vormittag 11 Uhr aus dem Santé⸗Gefängnis entlaſſen wor⸗ den. Bezüglich ſeiner Enthaftung ſagte er den Journaliſten, er habe nichts anderes erwartet, denn ſeiner Ueberzeugung nach habe der Juſtizminiſter eine ſchweren Fehler begangen, zals er ihn arretieren ließ.„Die Regierung befindet ſich in großer Verlegenheit. Sie weiß nicht, was ſie mit Daudet an⸗ fangen ſoll,“ ſagte Pujot höhniſch zu den Journaliſten,„und⸗ jetzt verſucht ſie, die Bahn frei zu bekommen, indem ſie miaß aus der ungerechten Haft befreite. In aller Kürze wird ſie auch Daudet einen Weg geben, wieder auf der Bilofläche zu erſcheinen. Léeon Daudet kann ſchon heute auf Strafloſigkei errechnen.ſ“ ̃ Vlradiſche Politik Aus der Deutſchen Volkspartei Die Ortsgruppe Heidelberg der Deutſchen Volkspartei veranſtaltete auf Grund ihrer zahlreichen Ar⸗ beitermitglieder am vergangenen Sonntag einen Redner⸗ ausbildungskurs in Heidelberg. Der Beſuch zeigte ein erfreuliches Intereſſe. Profeſſor Horn, der Vorſitzende des Wahlkreiſes Heidelberg, führte die Zuhörer in das Weſt der verſchiedenen Parteien und Wirtſchaftsverbände ein. betonte klar die Stellungnahme der Deutſchen Volkspartei gegenüber den anderen Parteien. Der Vortrag wurde mit reichem Beifall aufgenommen. Generalſekretär Wolf ſprach ſodann über Organiſation einer Partei und Verſammlungs⸗ technik an Hand zahlreicher Beiſpiele. Nach einer kurzen Mit⸗ tagspauſe wurden die Kursteilnehmer durch Generalſekretär Wolf mit politiſchen und wirtſchaftlichen Fragen vertraut gemacht. Reichsſchutzgeſetz, Konkordat, Beamtenbeſoldung, Arbeitsloſenverſicherung, Zollvorlage ſowie die badiſche Wahl⸗ rechtsvorlage wurden eingehend behandelt. Dem Redner dankte lebhafter Beifall für ſeine Ausführungen. An Stelle des verhinderten Stadtrat Born hielt Rechtsanwalt Harrer einen groß angelegten Vortrag über die Gemeindeordnung. Auf Grund ſeiner Tätigkeit gab er einen ausgezeichneten Ueberblick über die wichtigſten Beſtimmungen. Als Abſchluß des Kurſus fanden praktiſche Uebungen im Vortraghalten, Anlegen von Diſpoſitionen und Verſammlungsleitung ſtatt. Unter Dankesworten an die zahlreich Erſchienenen ſchloß Profeſſor Horn die überaus gut verlaufene Tagung, die er⸗ neut den Beweis erbracht hatte, wie ſtark die Arbeiterbewe⸗ gung innerhalb der Deutſchen Volkspartei Fuß faßt. Dorpmüllers Reiſe nach Vaden Der Generaldirektor der Deutſchen Reichsbahngeſellſchaft, Dr. Dorpmüller beabſichtigt dem Lande Baden um die Mitte des Monats einen Beſuch abzuſtatten. Dabei wird am Freitag, 15. Juli, eine Ausſprache mit der badiſchen Regie⸗ rung und den Vertretern der badiſchen Wirtſchaft über aktuelle Fragen ſtattfinden, die die Reichsbahn und das Land Baden betreffen. Bei der Reichbahndirektion iſt ferner ein Im Anſchluß an die Beſprechungen beabſichtigt der General⸗ direktor das Schluchſeegebiet zu bereiſen und die Kraft⸗ anlagen und Stauſtufen am Oberrhein zwiſchen Waldshut und Baſel zu beſichtigen. Letzte Meloͤungen Beſuch Hindenburgs im Berliner 3osv J Berlin. 11. Juli.(Von unſerem Berliner Bürb.) Reichs⸗ präſident von Hindenburg hat heute vormittag dem zoolo⸗ giſchen Garten einen längeren Beſuch abgeſtattet, der in erſter Linie der Beſichtigung der Tiere galt, die ihm der Regent von Abeſſinien zum Geſchenk gemacht hat. Von Bomben zerriſſen — Rom, 11. Juli. Die Blätter melden aus Bari: 6 Fi⸗ ſcher von Monopoli fuhren mit mehreren Dynamitbomben zum Fiſchen auf das Meer, als plötzlich eine der Patronen losging. Die Barke wurde zertrümmert und alle Inſaſſen Straßenkämpfe in Bagdad — London, 11. Juli. Bei einem relegiöſen Feſt kam es in Bagdad zwiſchen einer großen Menſchenmenge, die aus einer Moſchee kam, und einer Truppenabteilung zu heftigen Stra⸗ ßenkämpfen. Bei dem Kampfe wurden dreißig Soldaten und Ziviliſten getötet. * Rücktritt des rumäniſchen Generalſtabchefs. Der Ge⸗ 8neralſtabchef General Lupeſeo hat zum 15. Juli ſeine Demiſ⸗ ſion überreicht. Die Gründe dieſes Rücktritts ſind bisher nicht bekannt. Theater und Muſik DIm Nationaltheater tobte am Sonntag abend ein Orkan, freilich kein ſo⸗ 15 edin und unheilbringender, wie ſie jetzt über den Erdball dahinraſen, ſondern ein Tor⸗ nado der Begeiſterung, der gewiſſermaßen die Begleitmuſik für das Abſchiedsauftreten Frau Roſe Pauly⸗Dree⸗ ſens darſtellte. Es hieße Waſſer in den Rhein und Neckar und ſeine Nebenflüſſe tragen, wollte man zum Lobe von Frau Pauly⸗Dreeſen eine nochmalige Aufzählung alles deſſen vor⸗ nehmen, was ſie uns in der vergangenen Spielzeit teuer und wert gemacht hat. Allein ihr Salome hätte ſchon genügt, aber auch ihre Carmen, Martha, Aida und was ſie uns ſonſt noch beſcherte, trugen dazu bei, den etwas ramponierten Ruf unſerer Bühne wieder zu heben und im beſonderen die Oper mit einer Magnetkraft auszuſtatten, die an frühere beſſere Zeiten erinnerte. In der geſtrigen„Aida“⸗Vorſtellung, die vor ausverkauftem und überfülltem Hauſe ſtattfand, ver⸗ einigten ſich noch einmal alle jene Vorzüge der Titelheldin und des Enſembles, die ſo oft an dieſer Stelle gewürdigt wurden. Die dankbare Zuſtimmung der Hörerſchar nahm von Akt zu Akt zu und nach dem Schluß ſelbſt für Mannheimer Verhältniſſe ungewohnte Formen an. Unzählige Male muß⸗ ten die Hauptdarſteller, voran Frau Pauly⸗Dreeſen und Emilie Poſſert, die ſich ebenfalls geſtern verabſchiedete, ſich zeigen. Zeichen dankbarer Anerkennung wurden in Fülle gereicht.„Blumen und Bänder ſah' ich dort!“(Sogar in den Mannheimer Stadtfarben). Schließlich mußte ſich ſogar noch die Tür des eiſernen Vorhangs öffnen. Das Publikum ruhte nicht eher, als bis Frau Pauly⸗Dreeſen, die aufs tiefſte bewegt war, einige ſchlichte Worte des Dankes geſprochen und ein Wiederſehen bei Gaſtſpielen im kommenden Winter ver⸗ ſprochen hat. Erſt nach dieſem Troſt entfernten ſich die Zu⸗ ſchauer. Damit ſchloß die Opernſpielzeit. Möge ihr rauſchen⸗ der Ausklang ein gutes Vorzeichen für die nächſte bedeuten. Städtiſches Theater Heidelberg. Das Schauſpiel hat vor kurzer Zeit einen ruſſiſch⸗engliſchen Abend gegeben. Bernard Shaws„Große Katharina“ hatte unter der auf ſtarken Luſt⸗ ſpielton geſtellten Regie Kurt Alexanders durch den Mangel richtiger Vertreter einzelner Hauptrollen nicht ſo gefallen wie Tſchechows„Heiratsantrag“. Schmid⸗Wildy hatte ſich mit dem Potemkin ganz auf den bäuerlichen Poltron eingeſtellt, bei dem aber immer Bauernſchläue und bäuerliche Herzens⸗ güte durchleuchten. Daß Hilde Weſtermann keine über⸗ zeugende Katharina ſpielen werde. war vorauszuſehen. Den beſten Eindruck des Abends hinterließ Robert Fitz als Stepan, Bärbel Wolff kam ihm ſehr nahe, während es bei Wiemuth Hemmungen im Text gab. Die ſommerliche Hitze verlangt nach leichtgeſchürzter Ware, die nun in Form von Benatzkys„Adieu Mimi“ feilgeboten wird. Schulze⸗ Holz führte die Regie, ſtellte ſeiner Begabung entſprechend das Werkchen aufs Tänzeriſche und holte ſich damit, ſowie mit ſeinem Sekretär gemeinſam mit der reizenden Mimi von Marga Mayer einen Sondererfolg, an dem Fitz als Präſi⸗ dent und Nelly Theiſen als Präſidentin wohlverdient teil⸗ nehmen konnten. Dr. Eduard Weiß als muſikaliſcher Leiter, iſt für dieſe Art Muſik zu ſeriös veranlagt. Bei ſolcher Art von Muſik dürfen muſikaliſche Ehrlichkeit und faſt metronom⸗ hafte rhythmiſche Präziſion ruhig etwas in den Hintergrund treten. Die Oper brachte als letzte Vorſtellung unter Radigs Leitung„Cavalleria ruſticana“, gab dabei Julius Welcker Gelegenheit, ſeine prächtige Stimme zu zeigen. Helene Ref⸗ fert war als Santuzza überraſchend gut, beſonders in der Darſtellung, die ſich von aller Schablone fernhielt. Die Stimme klang gut, die Art ihrer Stimmführung muß aber in der Höhe immer zum Detonieren führen. Sembros Turiddu war mäßig, die hohen Töne kommen gequält und faſt immer zu tief(„drum muß durchbohren dieſer Stahl“!!). Reine Freude hatte man an der Lola von Liane gens Regie hatte die Kinodramatik dieſes„Volksſtücks“ zum Vorteil des Ganzen ſehr gemildert. Im Aunſchluß gab es ein Ballett„Liebeszauber“ von Martinez Sierra mit einer an Einfällen nicht gerade überreichen, aber geſchickt inſtrumen⸗ tierten Muſik von Manuel de Falla, bei der Dr. Eduard Weiß muſikaliſchen Geſchmack viel beſſer zeigen konnte. Joſef Berdolt wußte mit dieſer andalufiſchen Zigeunerſzene nicht allzuviel anzufangen. Man tanzte, ſchwang vor allem die Arme, gab hübſche Einzelleiſtungen, die aber inhaltlich kaum in Zuſammenhang gebracht wurden. Ein Glück, daß die In⸗ haltsangabe auf dem Zettel ſtand. Die in dem Ballett ein⸗ geſtreuten Lieder möchte ich einmal geſungen hören. J. K. Verliner Theater Ein Ueberblick über die verfloſſene Spielzeit ergibt dies Reſultat. Großen Erfolg machten hiſtoriſche Dramen, wie Gneiſenau und Bonaparte im Deutſchen Theater, auch der Patriot im Leſſingtheater. Das Publikum beruhigt ſich gern in ſolchen geſchichtlichen Ereigniſſen. Zweites Kennzeichen: der Kampf um die moderne Richtung— das Schauſpielhaus, Müllegger. Der Chor klang abgeſungen und vielfach unrein. Schulze⸗Hol⸗ das ſich von der modernſten Literatur etwas zurückzog, wurde weſentlich durch die Diskuſſion über Jeßners„Hamlet“, und die Volksbühne erſchütterte ſich in der Tendenzregie Piscators bei„Gewitter über Gotland“, was zu einer Abzweigung dieſes Regiſſeurs und Begründung ſeines eigenen Theaters führte, während die Volksbühne ſelbſt in ruhigere Bahnen zurück⸗ kehrte. Die Reinhardtſchen Bühnen, die abgeſehen von ihm ſelbſt, keine Ueberfülle von perſönlichen Regiſſeuren aufweiſen, exiſtieren mehr in der Subſtanz der Literatur, das Schauſpiel⸗ haus, ſehr reich geſegnet mit Regiſſeuren, mehr in der Auf⸗ faſſung und Methode. Barnowsky hat ſich ſeit dem Mißerfolg von Shaws„Me⸗ thuſakem“ 2. Teil dem leichteren Genre verſchrieben. Die Notiz über ſeine neue Theatergründung ſtimmt nicht. Ernſtere franzöſiſche Literatur feierte einen Triumph in der„Gefange⸗ nen“(Komödie). Das beſſere hieſige Luſtſpiel erlebte in Mol⸗ nars„Spiel im Schloß“(Tribüne) den größten Serienerfolg des Winters. Schwänke kommen und gehen. Aus den letzten Tagen ſind noch zwei zu erwähnen, beide nicht neu für Berlin. „Der keuſche Lebemann“ von Arnold und Bach(Komödie), die Geſchichte eines Spießers, der aus Heiratsgründen zum Lebe⸗ mann gemacht wird, gibt Wallburg glänzende Gelegenheit zur witzigen, durchſchattierten Geſtaltung des ſehr geſchickt inſze⸗ nierten Typs eines verlegenen Liebhabers. Der franzöſiſche Schwank„Wenn Frauen reiſen“ von Monezy⸗CEon und Nan⸗ cey(Renaiſſance), eine tolle Verwechslungskomödie am In⸗ trigenfaden einer Frau, die während ihrer Reiſe ihren Mann durch eine Kokotte vor den Freundinnen ſchützen will, iſt bis auf den zu platten Schluß nach beſtem Rezept gearbeitet. Star⸗ ker Applaus. Hilde Wörner von der Operette ſpielt die Frau mit aufallend gelungenem Unterton. Oscar Bie. Forſchungsinſtitut für innere Medizin in Heidelberg. Der Hauptausſchuß des Reichstages hat am Samstag die Ver⸗ teilung des Grenzlandfonds mit 25 Millionen Mark geneh⸗ migt. 3,25 Millionen kommen davon nach Baden und von dieſer Summe rund dreiviertel Millionen Mark nach Heidelbergals erſte Rate zur Errichtung eines For⸗ ſchungsinſtituts für innere Medizin. Das neue Inſtitut wird der Kaiſer Wilhelms⸗Geſellſchaft angegliedert Deutſchland mit einem Jahreszuſchuß von 300 000%/ werden. Eine Reihe wiſſenſchaftl. Spezialabteilungen wird das For⸗ ſchungsinſtitut enthalten. Als Baugelände kommt die Nähe des Thermalbades in Betracht. ſchwer verletzt. 5ſind tot und der ſechſte liegt im Sterben. werden und das größte Forſchungsinſtitut ſeiner Art in Empfang der Preſſe durch Dr. Dorpmüller vorgeſehen. —— + + .) ute Or⸗ ing en, in an⸗ tnd⸗ tich ſie eil hen Ar⸗ ein des teĩ mit 1. aut rtt. er⸗ rft, die Im ie⸗ der nd ein en. al⸗ ft⸗ zut 8⸗ lo⸗ ter di⸗ en ſen en.. ter ze⸗ in⸗ yn⸗ nun 1 rr⸗ au rg. r⸗ h⸗ on 44 ne en. r⸗ he rt 7 liche 13 Montag, den 11. Juli 1927 1———77 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) —— —— e e eeeee 3. Seite. Nr. 314 Buliſcher Stüdtebund 0 32. ordentlicher Städtetag in Eberbach Am zweiten Verhandlungstag ſprach, wie mitgeteilt, Bür⸗ germeiſter Keil⸗Triberg über en 57 Auto⸗ und Fernſtraßen Die Ausführungen dieſes aus der Technik hervor⸗ 1 Stadtvorſtandes fußten auf folgenden Leit⸗ 11*2 1. Der Neubau von Autoſtraßen iſt mit Rückſicht auf die immer noch ſehr geſpannte Finanzlage der geſamten deutſchen Wirtſchaft vorläufig nur im Rahmen eines großen mittel⸗ europäiſchen Autoſtraßennetzes durchzuführen— ſoweit nicht heute ſchon ein außerordentlicher Zwiſchenorts⸗ verkehr, wie z. B. Köln— Düſſeldorf, den Bau einer Autoſtraße dringend verlangt. 2. Der Ausbau der zwiſchen den deutſchen Großſtädten ſchon beſtehenden Landſtraßenverbindungen als Fernſtraßenverbindungen iſt möglichſt nach gleichen bau⸗ und verkehrstechniſchen Grundſätzen wie bei reinen Auto⸗ ſtraßen alsbald durchzuführen. 3. Der Ausbau der übrigen Landſtraßen iſt unter vorbe⸗ haltsloſer Berückſichtigung der Erforderniſſe des Autoverkehrs Anverzüglich durchzuführen und zwar 5 a) durch Verbreiterung der Fahrbahn auf Drei⸗ ſpur d. ſ. 7,.5 Meter bezw. mindeſtens auf Groß⸗Doppel⸗ 3 ſpur d. ſ. 6 Meter. b) Umbau und Verbreiterung der Straßenkurven mit ein⸗ 2 ſeitigem Gefälle; 0) Befeſtigung der Fahrbahnen mit einem Dauerbelag, ſei es Stein⸗, Beton⸗ oder bituminöſen Belag. Der Redner beſprach nach einem Rückblick auf die Entwick⸗ lung, die der Fahrzeugverkehr in den ziviliſierten Ländern im allgemeinen und in Deutſchland im beſonderen genommen hat, die großen Straßenbauprojekte, die gegenwärtig zur Diskuſ⸗ ſton ſtehen. Sehr ausgedehnt iſt das Programm des Deut⸗ ſchen Straßenbauverbandes, das für Baden zwei Aroße Durchgangslinien vorſieht, durch Rheintal und Schwarzwaldbahngebiet über Offenburg nach Konſtanz und durch das Neckartal nach Würzburg und Stuttgart. Die Gro zügigkeit dieſer beiden Projekte iſt vor allem in dem Vorteil zu erblicken, daß keine beſonderen Straßen gebaut Merden ſollen. Am weiteſten geht Regierungsrat Otzen, Pro⸗ feſſor an der Techniſchen Hochſchule Hannover, der ein mit⸗ teleuropäiſches Straßennetz propagiert. Prof. Otzen ſieht drei Gruppen vor: Straßen, die nur von Autos befahren werden dürfen, Durchgangsſtraßen unter Benützung der vorhandenen Fahrbahnen mit gemiſchtem Verkehr und Landſtraßen mit gemiſchtem Verkehr auf kürzere Entfer⸗ nungen. Die Hafraba hat ſich den Otzenſchen Gedanken zu eigen gemacht. Bei Würdigung des Projektes der Hafraba, dem der Redner den Vorzug gegenüber der Linie über Nürn⸗ berg und München gibt, hörte man, daß ſich bereits der Kon⸗ kurrenzneid der Franzoſen gegen die Linie Hamburg—Frank⸗ furt—Mannheim—Baſel zu regen beginnt, die eine franzöſiſche Jernſtraße von der Nordküſte bis Marſeille ſchaffen wollen. Die Hafraba⸗Autoſtraße läuft ihnen wohl zu nahe an der Oſt⸗ grenze entlang. Bürgermeiſter Keil iſt der Anſicht, daß die Autodurchgangslinie durch das Neckartal weit mehr alle Vor⸗ Fedingungen erfüllt wie die Schwarzwaldlinie. Wegen der großen finanziellen Belaſtung wird man bei beiden Strecken Von Durchbrüchen abſehen und die Täler in engſter Anleh⸗ nung an die vorhandenen Straßen benützen müſſen. Ange⸗ ſichts unſerer wirtſchaftlichen Lage könne man an die Verwirk⸗ lichung der Straßenbauprojekte nur im Rahmen der vorhan⸗ denen Mittel herantreten. Man därfe ſich bei dem Studium dieſer Frage aber nicht wie Berlin von der Verkehrsanſchwel⸗ Lung überraſchen laſſen. In Triberg habe ſich, um ein Beiſpiel anzuführen, der Autoverkehr in der Hauptſtraße derart ent⸗ wickelt, daß die Entlaſtung durch eine Umgehungsſtraße unbe⸗ dingt erfolgen müſſe, wenn der Charakter Tribergs als Kur⸗ platz nicht in Frage geſtellt ſein ſolle. Iſt das Projekt der Autoſtraße Maunheim—Heidelberg gefährdet? Die Antwort auf dieſe Frage gab Finanzminiſter Dr. Schmidt, der während des Vortrags des Bürgermeiſters Keil eintraf. An der Hafraba⸗Straße habe, ſo führte der Miniſter aus, das Land Baden großes Intereſſe, was ſchon daraus hervorgehe, daß die Waſſer⸗ und Straßenbaudirektion ein Mitglied in den Vorſtand ſchickte und ſich an der Projek⸗ tierung beteiligte. Een längeres Zuwarten ſei nicht angängig geweſen, da die großen Städte inzwiſchen ihre Generalbebau⸗ ungspläne ſo ausgeführt hätten, daß die Beziehungen zwiſchen der Hafraba⸗Straße und den Städten gelitten hätten. Bezüg⸗ lich der Autoſtraße Mannheim—Heidelberg habe der Reichsverkehrsminiſter vor einigen Tagen eine Entſchei⸗ dung mitgeteilt, die von ausfchlaggebender Bedeu⸗ tung ſei. Die Reichsregierung habe es abgelehnt, daß für die Autoſtraße Köln—Düſſeldorf Gebühren erhoben wer⸗ Stäbdtiſche Nachrichten Graf von Verckheim Außf ſeinem Stammſchloß in Weinheim verſchied Ende letzter Woche Exzellenz Graf Siegmund von Berckheim, Wirklicher Geheimrat, Großh. Badiſcher Kammerherr und Ge⸗ ſandter a.., nach langem Leiden im Alter von 77 Jahren. Mit ihm iſt eine der markanteſten Perſönlichkeiten der alten Staatsform und einer der würdigſten Repräſentanten der früheren Großherzoglich badiſchen Regierung in die Ewigkeit abberufen worden. Bekannt wurde Graf Berckheim insbe⸗ ſondere durch ſeine Tätigkeit am Berliner Hof als badiſcher Geſandter, bei welcher Gelegenheit er die badiſchen Landes⸗ intereſſen mit Nachdruck und Temperament und doch mit viel diplomatiſchem Geſchick und Talent in wirkungsvollſter Weiſe vertrat, ſodaß er ſich ſtets der beſonderen Gunſt Großherzog Friedrichs J. erfreute. Gern erzählte der Graf von ſeiner in Mannheim verlebten Schulzeit, wie er ſich aus dieſer heraus als tegsfreiwilliger zu den Fahnen meldete und den Heldeng 1870/71 als Kriegsfreiwilliger und Fahnenjunker eim 2. Garde⸗Dragoner⸗Regiment Berlin mitmachte. Sämt⸗ A Schlachten und Gefechte des Regiments machte er mit. ſeiner Beförderung zum Offizier wurden ihm hohe Di zeichnungen zuteil. Für ſeine dem Vaterland geleiſteten 277 05 als Vertreter des Großherzogtums Baden beim Bun⸗ rat wurden ihm die höchſten Auszeichnungen verliehen, ſo 85 der Preußiſche Rote Adlerorden 1. Klaſſe mit Stern und Brillanten. Seit dem am 21. Mai 1917 erfolgten Ableben jeiner Gemahlin lebte Graf Berckheim in großer Zurück⸗ Mitdenheit. In politiſcher Beziehung war er ein treues itglied der früheren Nationalliberalen Partei, auf deren rechtem Flügel er ſtand. Graf von Berckheim entſtammt einem elſäſſiſchen Uradels⸗ beschlecht, wurde am 23. März 1851 zu Mannheim ge⸗ in den cdmete ſich zunächſt der milktäriſchen Laufbahn, kam Disußen Generalſtab und wurde 1891 auf ſein Anſuchen Ob ispoſition geſtellt. 1900 erfolgte ſeine Ernennung zum Naegſchloßhauptmann. Vier Jahre ſpäter wurde er achfolger des Geſandten von Jagemann am preußiſchen Hof, den. Dieſe Entſcheidung ſtützt ſich auf die Beſtimmungen des § 13 des Finanzausgleichsgeſetzes, nach denen für die Be⸗ nützung von öffentlichen Wegen und Brücken von Kraftfahr⸗ zeugen Gebühren nicht erhoben werden dürfen. Die Reichs⸗ regierung habe ohne weiteres die Autoſtraße Köln— Düſſel⸗ dorf als öffentlichen Weg angeſehen. Der badiſche Finanzminiſter nimmt einen anderen Standpunkt ein. Nach ſeiner Anſicht iſt der Charakter des öffentlichen Weges nur dann gegeben, wenn die Unterhaltungspflicht durch den Staat vorliegt. Wenn aber eine Autoſtraße von Pri⸗ vaten unterhalten werde, dann ſcheine ihm die Frage erwägenswert, ob die Auslegung des Geſetzes nicht in der von ihm gekennzeichneten Richtung erfolgen müſſe. Wenn es nicht gelingen ſollte, das Geſetz zu ändern, ſo beſtehe nach ſeiner Auffaſſung keine Möglichkeit, die Autoſtraße Mannheim—Heidelberg zu bauen. Er habe bereits im Haushaltsausſchuß des Landtages zugeſagt, eine Eingabe der beteiligten Kreiſe bei der Reichsregierung nach Kräften zu unterſtützen. Bezügli der Befeſtigung der Fahrbahnen führte der Finanzminiſter aus: Man befinde ſich noch im Stadium des Verſuchs. Jede Straße müſſe nach ihrer Eigen⸗ art behandelt werden. Bei den feuchten Schwarzwaldoͤſtraßen könne man nicht die Teerung anwenden. Wenn es möglich wäre, in Baden ohne Pflaſterung auszukommen, dann wäre 337 Straßenbauprogramm fedenfalls viel billiger auszu⸗ führen. Verwendung des Ertrags der Kraftfahrzeugſteuer und Straßengeſetz Im Zuſammenhang mit dem Keilſchen Vortrag ſtand das nicht minder ſachkundige Referat des Oberbürgermeiſters Renner⸗Raſtatt über die Verwendung des Ertrags der Kraftfahrzeugſteuer und die von der badiſchen Regierung geplante Aenderung des Straßengeſetzes vom 14. Juni 1884. Nach dem klaren und unzweideutigen Wortlaut und Sinn des§ 41 Abſ. 2 des Finanzausgleichs⸗ geſetzes vom 10. Auguſt 1925 in ſeiner Faſſung gemäß Ar⸗ tikel UI des Geſetzes vom 15. Mai 1926 zur Aenderung des Kraftfahrzeugſteuergeſetzes vom 8. April 1922 haben, ſo führte der Raſtatter Stadtvorſtand aus, die Länder den ihnen zufal⸗ lenden Ertrag der Kraftfahrzeugſteuer„zu Zwecken der öffent⸗ lichen Wegeunterhaltung zu verwenden“. Der einfachſte und natürlichſte Weg zur Verwirklichung dieſer Zweckbeſtimmung iſt im Hinblick auf die Beſtimmungen der§s 17 und 18 des bad. Straßengeſetzes über die Beitragspflicht der Gemeinden der Abzug des Ertrags der Kraftfahrzeugſteuer an dem Ge⸗ ſamtaufwand des Landes für Zwecke der öffentlichen Wege⸗ unterhaltung und die Berechnung der Beitragsquoten der Ge⸗ meinden von dem hiernach verbleibenden Reſt. Es beſteht kein Bedenken, daß zur Beſeitigung der nach dem bisherigen Verfahren zutage getretenen unnatürlichen Ungleichheiten für den Beitragskilometer das Landesmittel ſtatt des bis⸗ herigen Mittels der Kreiſe zugrunde gelegt wird. Zur Begründung und Erläuterung dieſer Forderungen führte Oberbürgermeiſter Renner aus, daß die Regierung ſich mit Recht gegen das Verlangen der badiſchen Gemeindever⸗ bände gewandt habe, die eine Verteilung der Erträgniſſe aus der Kraftfahrzeugſteuer auf die einzelnen Gemeinden verlangt hätten, weil ſelbſt bei einer Verdoppelung und Verdreifachung der Einnahmen einerſeits ein außerordentlich arbeitsreicher Verwaltungsapparat notwendig werde und andererſeits auf einzelne Gemeinden zu kleine Beträge entfallen. Bei dem Studium der Denkſchrift über die Aenderung des Straßengeſetzes hat Oberbürgermeiſter Renner den Eindruck gewonnen, daß man den Gemeinden nicht geben wolle, was ihnen zukomme. Nach den Berechnungen des Redners verbliebe dem Lande ſelbſt unter Berückſichtigung der 51 Mill., die in den nächſten drei Jahren für den Straßenbau auf⸗ genommen werden ſollen, nach Abzug der Kraftfahrzeugſteuer ein jährlicher Nettoaufwand von 3 960 000 Mk. Das Land, das im Jahre 1912/13 ſchon 3,9 Mill. Mk. für den Straßenbau auf⸗ wendete, wurde alſo keineswegs ſtärker in Anſpruch ge⸗ nommen, während die Gemeinden das Vierfache des Auf⸗ wandes wie vor dem Kriege aufzubringen hätten. Die Städte glauben Forderungen zu ſtellen, die dem Wortlaut und Sinne des Reichsgeſetzes entſprechen. Er möchte der Hoffnung Aus⸗ druck geben, daß das Finanzminiſterium die Wünſche der Ge⸗ meindeverbände noch einmal eingehend überprüft. Finanzminiſter Dr. Schmidt verwies darauf, daß der Landtag erſt im Spätjahr zu der Denkſchrift Stellung nehmen könne. Inzwiſchen ſei die proviſoriſche Regelung erfolgt. Auf⸗ geſchoben ſei nicht aufgehoben. Es werde ſein Beſtreben ſein, alle Fragen im Spätjahr noch einmal prüfen zu laſſen und ſelbſt zu prüfen und mit Vorſchlägen an die Gemeindeverbände heranzutreten. Der Entwurf zum Straßengeſetz ſei nichts weiter wie ein Referentenentwurf. welchen Poſten er bis 28. Mai 1915 innehatte und dann in den Ruheſtand verſetzt wurde. Von da an verbrachte er die meiſte Zeit ſeines Lebens auf ſeinem Schloß in Weinheim. Die Beiſetzung fand am geſtrigen Sonntag Nachmittag in der Gräflich Berckheimſchen Familiengruft in Weinheim in aller Stille ſtatt. ch. Straßenerlebnis Das Benehmen von zwei jungen Burſchen auf dem Haupt⸗ wochenmarkt erregte heute meine Aufmerkſamkeit. Beide gaben ſich verſtohlen geheime Zeichen und ein Dritter am Ein⸗ gang des Marktes ſtand Poſten, um zur rechten Zeit vor einem Schutzmann zu warnen. Die Beiden gingen gemütlich hinter zwei alten Frauen her, die jede in ihrem Korb eine kleine Taſche liegen hatten. Man merkte den beiden Früchtchen die Abſicht an, denn ſie hefteten ſich ſtramm an die Sohlen der beiden ahnungsloſen Frauen. Ich konnte mich nicht zurück⸗ halten, eine der Frauen darauf aufmerkſam zu machen. Sie hatte mich ſofort verſtanden, denn ſie ſtieß ihre Begleiterin an und beide nahmen ihre Geldtaſchen in die Hand. Die beiden Burſchen mußten dies wohl gemerkt haben, denn ſie verloren ſich alsbald in dem Gedränge. Am Eingang ſtand noch der lauernde Poſten; und wie er merkte, daß ich einen Beamten auf ihn aufmerkſam gemacht hatte, eilte er ſchleunigſt davon. Zur Warnung aller Hausfrauen ſoll hier bemerkt ſein, daß es eine große Gleichgültigkeit und Unachtſamkeit iſt, die Geldtaſche ſo offen und frei in den Marktkorb zu legen. Wie ſchnell iſt es geſchehen, und dann iſt es zu ſpät. Die Geld⸗ börſe gehört beſonders verwahrt und feſt in der Hand getra⸗ gen; da getraut ſich ein Dieb nicht ſo leicht heran, weil er auf Gegenwehr gefaßt ſein muß. Auch ſollte die Husfrau beim Einkaufen an den Verkaufsſtänden mehr Aufmerkſamkeit auf ihre Umgebung legen. Zum größten Teil ſind übrigens faſt immer nur Aermere und Minderbemittelte die Leidtragenden. Dies zur Warnung für alle! 5 E * Zu früh erwacht. Von einem Angeſtellten wurde uns heute ein Maikäfer, der in den Spelzengärten gefunden wurde, auf die Redaktion gebracht. Seit 24 Stunden in einer Schachtel verwahrt, hat dieſer bereits 3 Eier abgeſondert. Was mag den Maikäufer wohl zum vorzeitigen Verlaſſen des * Entwendet wurde ein gelblicher Rindleder⸗Handkof⸗ fer mit Meſſingbeſchlag, ferner ein gleicher Hanokoffer mit Nickelbeſchlag. Beide Koffer aus einer Marſarde in der Gluckſtraße. Ferner wurde ein Handkoffer mit ſchwarzem Gehrockanzug, Zylinderhut, Wäſche und einer Anzahl Gummiſohlen und Abſätzen entwendet. * Vom Auto überfahren. Heute vormittag gegen 9 Uhr wurde vor der Reichsbank in M7 ein Dienſtmädchen, das hinter einem dort ſtehenden Möbelwagen die Straße über⸗ queren wollte, von einem Perſonenauto erfaßt und ſchwer verletzt. Die Verunglückte, die im Nacken ſtark blutete, wurde ſofort in ein Nachbarhaus getragen. Den Führer des Autos, der ſofort anhielt, ſoll keine Schuld treffen. Selbſttötungsverſuch. Eine 28 Jahre alte Kontori⸗ ſtin, die in der elterlichen Wohnung ſich durch innehmen einer giftigen Flüſſigkeit ſich das Leben zu nehmen verſuchte, wurde ins Allg. Krankenhaus eingeliefert. Der Grund zur Tat iſt noch unbekannt. * Unfalls⸗Chronik. Ins Allg. Krankenhaus eingeliefert wurden am Samstag ein 19 Jahre alter Taglöhner, dem im Strebelwerk ein Formkaſten auf den Unterleib gefallen war, und am Sonntag ein 24 Jahre alter Taglöhner, der im gleichen Betriebe eine Verletzung am linken Fuß erlitten hatte, und eine 78 Jahre alte Frau, die auf dem Gehweg vor QO 2 geſtürzt war und einen rechten Schenkelhalsbruch erlitt.— Ein 61 Jahre alter Arbeiter, der geſtern nach⸗ mittag auf der Treppe vom Schloßgarten zur Rheinbrücke ſtürzte, das Bewußtſein verlor und an der Stirne verletzt wurde, mußte durch den Sanitätskraftwagen nach ſeiner Wohnung verbracht werden. Veranſtaltungen *Parkfeſt des Waldparkreſtaurants Stern. Das für heute abend anberaumte Parkfeſt im Stern⸗Reſtaurant wird infolge ſch% auf 16., 17. und 18. Juli ver⸗ oben. * Der Mannheimer Hausfrauenbund E. V. hält Montag. den 18. Juli, nachm. 6 Uhr in P 6, 20 ſeine ordentliche Mitglie⸗ derverſammlung ab. Außer über die Punkte der ſatzungs⸗ mäßigen Tagesordnung wird noch über die laufende Vereinsarbeit einiges Wichtige zu berichten ſein, was die Mit⸗ glieder intereſſieren dürfte.(Näheres ſiehe Anzeige). Aus dem Lande Schwere Anwetter in Vaden * Untergrombach(Amt Bruchſal), 10. Juli. Ueber das ſchwere Unwetter in der Freitag Nacht ſind noch folgende Mel⸗ dungen eingegangen: Geſtern früh entlud ſich gegen 4 Uhr ein ſchweres Gewitter mit Hagelſchlag und Wolken⸗ bruch über der hieſigen Gegend. Die Straßen des Unter⸗ dorfes ſtanden in wenigen Minuten unter Waſſer, und die Grombach ſchwoll zu reißender Stärke an, Sträuche und ſelbſt Baumſtämme mit ſich nehmend. Durch das Zugreifen be⸗ herzter Männer konnte jedoch bald für einen Abfluß geſorgt und damit großes Unheil verhütet werden. Sie ſchlugen die geſchloſſene Schleuſe ein und beſeitigten damit einen weſent⸗ lichen Teil der drohenden Gefahr. An den Fluren iſt der Schaden ſehr groß, ein großer Teil der Felder iſt umgelegt. Auch die Kartoffelfelder haben ſchwer gelitten. Der Schaden, der fich auch auf die Umgebung, und beſonders auf den Ort Büchenau und Gemarkung erſtreckt, iſt noch nicht zu überſehen. * Vom Schwarzwald, 11. Juli(Privat⸗Telegramm). In⸗ folge des in der Nacht zum Sonntag im Schwarzwald und in Oberbaden eingetretenen plötzlichen Wetterumſchlages mit außerordentlich verbreiteten und faſt 24 Stunden anhal⸗ tenden ſchweren Regengüſſen mit teilweiſe ſtürmiſchem Charakter, bringen ſämtliche Schwarzwaldflüſſe ſehr große Waſſermengen zu Tal. In den unteren Teilen der Waſſer⸗ läufe ſind die Flußbette ausgefüllt und haben teilweiſe die angrenzenden Niederungen unter Waſſer geſetzt. Die Re⸗ genfälle gehören zu den ergiebigſten der letzten Woche und dürften bei weiterem Anhalten für die tieferliegenden Ge⸗ biete eine gefahrdrohende Anſtauung des Waſſers be⸗ deuten. Die heftigen Regengüſſe hielten am geſtrigen Sonntag abend mit kleinen Unterbrechungen noch immer an. * Villingen, 10. Juli. Zur Unwetterkataſtrophe in der Nacht zum Freitag iſt noch zu berichten, daß die Gemarkungen Fiſchbach und Burgberg amſchwerſten betroffen wurden. Das ſich hier entladende Hagelwetter hat die Kartoffel⸗ und Getreideernte teilweiſe faſt bis zu 100 Prozent ver⸗ nichtet. In Fiſchbach führte der durch den Ort fließende Bach derartiges Hochwaſſer, daß er ganze Bauernwagen mit ſich fortriß und große Balken und Bretter fort⸗ ſchwemmte. Die erſt kürzlich neu angelegte Waſſerlei⸗ tung wurde größtenteils wieder aufgeriſſen, ſo daß der Ort für Fuhrwerke unpaſſierbar war. Die Straße Kirnach⸗ Peterzell wurde an zwei Stellen derartig beſchädigt, daß ſie teilweiſe für den Verkehr geſperrt werden mußte. Auch wurde beim Bahnhof Peterzell ein großes Stück aus dem Bahnkörper herausgeriſſen, jedoch glücklicherweiſe bei einem Nebengleis, ſo daß die Züge verkehren konnten. Im Bri⸗ gachtal waren die Landwirte mitten in der Heuernte auf den Wieſen von dem plötzlich daherkommenden Hochwaſſer überraſcht worden, ſo daß ſie in aller Eile flüchten mußten. Einem Müller gingen etwa ein halbes Hundert durch das Hochwaſſer überraſchte Hühner zugrunde. Die Schätzung des Schadens wird mehrere Tage in Anſpruch nehmen. Be⸗ dauerlicherweiſe ſind trotz aller Ermahnungen ein großer Teil der geſchädigten Landwirte gegen Hagel verſichert. 2 Von der Bergſtraße, 10. Juli. Die Gewitterregen der letztverfloſſenen Nächte haben endlich dem Boden eine reichliche und auch auskömmliche Menge Feuchtigkeit gebracht. Garten, Feld und Flur ſind nun gut durchfeuchtet; denn der Regen iſt auch beſonders bei Rüben, Tabak uſw. gehörig ein⸗ gedrungen. Von Hagel⸗ oder Waſſerſchäden durch die Gewit⸗ ter hat man weiter nichts erfahren; nur das Getreide, beſon⸗ ders die Gerſte, iſt durch die Platzregen meiſt mehr oder weniger ſtark gefallen und ſollte— da die Körner jetzt aus⸗ reifen müſſen— ſonnige Tage genießen dürfen, wobei es ſich auch wieder eher etwas aufrichtete. Die Korn⸗ und Gerſten⸗ felder haben ſich ſchon hell gefärbt. Immerhin wird es bis zur allgemeinen Getreideernte noch einige Wochen dauern. In der Ebene dürfte der Getreide⸗ ſchnitt in—14 Tagen beginnen, günſtiges Wetter voraus⸗ geſetzt. Der Ausfall der Ernte dürfte nach dem Stand von Getreide ein befriedigender werden, wozu auch günſtiges Erntewetter erforderlich iſt. Auffallend für die diesmalige Ernte iſt, daß ein Teil des Frühjahrsgetreides, weil es erſt ſpäter geſät werden konnte, gegenüber dem früher geſäten weit in der Reife zurück iſt. *Maxanu, 8. Juli. Der Abgang deutſcher Staatsangehöri⸗ ger über die elſäſſiſche Grenze zur Fremdenlegion hat nach den gemachten Feſtſtellungen überraſchend nachgelaſ⸗ ſen. Große Transporte werden überhaupt keine mehr an⸗ getroffen; ein Beweis, daß ſich die ſeit vorigem Jahr ein⸗ geführte Grenzüberwachung gut bewährte. In der Regel ſind es nur Einzelperſonen, die ihren unüberlegt ein⸗ gegangenen Verpflichtungen Rechnung tragen. Verſchiedene Beobachtungen laſſen indes vermuten, daß man neuerdings die geworbenen jungen Leute uniformiert die Grenze Erdreichs beſtimmt haben, da ein Weiterleben für ihn doch nicht möglich iſt? paſſieren läßt, um ſie dem Zugriff der Grenzkontrolle zu entziehen. 2 2 .5 Seite. Nr. 814 meue Mauuhelmer Zeitung(bend ·Ansgabe) Montag, den 11. Juli 1927 Das internationale Tennisturnier in Mannheim Von Kehrling und Fr. v. Reznicek gewinnen die Einzelſpiele. Am Montag vormittag fallen bei gutem Beſuch weitere Entſcheidungen. Im Dameneinzel kommt Fr. v. Reznicek gegen Fr. v. Petry mit:0, 623 zu einem überraſchend leichten Sieg, der erneut die zur Zeit hervoragend gute Form der Berlinerin beſtätigt. Aeußerſt hart umſtritten iſt dagegen das Schlußſpiel im Herreneinzel um die Meiſterſchaft der Pfalz. Der junge Berliner Prenn geht im erſten Satz in Führung, doch von Kehrling holt ſich ſodann Spiel um Spiel und gewinnt den erſten Satz:2. Der zweite Satz iſt noch hartnäckiger; v, Kehrling ſpielt mit großem Raffinement und nützt auch die kleinſte Chance glänzend aus. Sein gefährlicher Augſchlag ſitzt faſt ſtets genau plaziert und zwingt Prenn in die Verteidigung. 68 iſt hier das Ende. Doch dann kommt Prenn ſtark auf, v. Kehrling iſt ſichtlich ermüdet. Prenn geht raſch:0 in Führung, Schnittbälle bringen dem Ungarn ein Spiel, doch Prenn holt ſich das nächſte. Noch einmal verſucht v. Kehrling nach gewonnenem Aufſchlag das Geſchick zu wen⸗ den, doch Prenn iſt in beſtechender Form und gewinnt die beiden letzten Spiele, und ſomit den Satz mit:2. Auch im 4. Satz hat der Berliner gleich zwei Spiele an ſich gebracht; v. Kehrling holt ein Spiel auf, Prenn vergrößert ſeinen Vor⸗ ſprung auf:1. Dann läßt Prenn eine große Chance aus, ſodaß v. Kehrling gleichziehen kann. Noch einmal reißt Prenn mit:3 die Führung an ſich, wird aber nervös als ihm einige prächtige Bälle knapp mißlingen. Kehrlings Routine gibt gegen den hochtalentierten Prenn mit:5 ſchließlich den ent⸗ ſcheidenden Ausſchlag. Einen intereſſanten Dreiſatzkampf gibt es ſodann noch in der Vorſchlußrunde des Gemiſchten Doppelſpiels. Ofan—Fr. Ledig gewinnen gegen Fr. Wagner— v. Kehrling den erſten Satz leicht:2. Doch dann iſt Kehrlina wieder in guter Form, ſcheint ſich von den Anſtrengungen des Einzelſpiels erholt zu haben und gewinnt von Fr. Wagner M gut unterſtützt die beiden folgenden Sätze je:3. Auch das Damendoppel iſt bis zur Schlußrunde gefördert. Frl. Krafft —Frl. Janus ſchlugen Fr. Eulau—Fr. Grieshaber, unter⸗ lagen dann aber in der Vorſchlußrunde Frl. Weihe—Fr. Hemp die ſomit auf Fr. v. Reznicek—Fr. Ledig treffen. Weitere Ergebniſſe: Herreneinzel um die Meiſterſchaft der Pfalz. Schlußrunde. v. Kehrling—Prenn:83, 6ꝛ3,:6,:5. Herreneinzel. Klaſſe B. Faber—Hildebrand:0,:4. WannſcheidtWerner 61, 63. Dameneinzel um die Meiſterſchaft von Süddeutſchland. Schlußrunde. Fr. v. Reznicek—Fr.v. Petery:0,:8. Dameneinzel. Klaſſe B. Frl. Krome—Frl. Kohler:8,:8. Frl. Krafft—Fr. Böhm:6,:2,:4. Fr. Adeneuer—Frl. Clemm 611, 613. Fr. Laourette—Frl. Schmitt:6,:3,:1. Frl. Zöpffel—Frl. Krome:2,:4. Frl. Krafft—Frl. Pudel :0,:0. Frl. Janus—Frl. Vietor:4, 6ꝛ3. Fr. Adeneuer— 25 Laburette:3,:6,:4. Vorſchlußrunde: Frl. Krafft— rl. Zöpffel:2,:4. Frl. Janus—Fr. Adeneuer:2,7:5. Herrendoppel. Klaſſegl. Koſche⸗FJaber—Wagner⸗Soherr :9, 715. Salmony⸗Karcher—Silljib⸗Pockheiſer 68,:4. Herren⸗ und Damendoppel. Klaſſe A. Vorſchlußrunde. Fr. Wagner⸗v. Kehrling Fr. Ledig⸗Ofan:6,:8,:8. Damendoppel. Frl. Krafft⸗Janus—Fr. Gulau⸗Fr. Gries⸗ haber:2,:5. Fr. Petery⸗Ottenheimer—Fr. Brandner⸗Fr. Janſon:2,:2. Vorſchlußrunde: Frl. Weihe⸗Fr. Hemp Frl. Krafft⸗Frl. Janus:1,:0. Fr. v. Reznicek⸗Fr. Ledig— Fr. v. Petery⸗Fr. Ottenheimer o. Sp. H. B. Schwimmen Ausſcheidungs⸗Schwimmwettkämpfe in Bielefeld Erſter Tag— Nene deutſche Rekorde In Verbindung mit der Einweihung der neuen Biele⸗ elder Schwimmanlage, die eine 100 Meter⸗Bahn von 18 eter Breite aufweiſt, wurden am Samstag und Sonntag in Bielefeld Ausſcheidungs⸗Wettkämpfe des Deutſchen Schwimmverbandes für den bevorſtehenden Länderkampf Deutſchland—Schweden durchgeführt. Leider regnete es in Strömen, ein Gewitter löſte das andere ab und unter dieſen Umſtänden wieſen die Tribünen eine gähnende Leere auf. Dennoch gab es gleich im einleitenden 400 Meter Damen⸗ Freiſtilſchwimmen zwei neue deutſche Rekorde. Die ſiegreiche Meiſterin, Frl. Lotte Lehmann⸗Dresden, unterbot den von Frl. Erkens⸗Oberhauſen gehaltenen Rekord mit:20,5 Min. um 10,4 Sekunden. Zweiter wurde Frl. Erkens in:30 Min., alſo ebenfalls unter der alten Rekordzeit. Die Zwiſchenzeit für 300 Meter bedeutet mit:46 Min. gleichfalls eine neue deutſche Höchſtleiſtung. Im Hauptlauf zum 200 Meter⸗Frei⸗ ſtilſchwimmen ſiegte H. Heinrich⸗Leipzig in:25,2 Min. vor Heitmann⸗Magdeburg:27,1 Min., Berges⸗Darmſtadt:27,4 Min., Schubert⸗Breslau:27,5 Min. und Neitzel⸗Magdeburg 2231 Min. Den zweiten Lauf gewann Eckſtein⸗Dortmund in :35 Min. Ueber 400 Meter Freiſtil blieb Heinrich in:23,8 Min. vor Berges:28 Min. und Neitzel:28,1 Min.— Das Kunſtſpringen brachte Riedſchläger⸗Zeitz mit 148,6 Punkten vor Baumann⸗Dresden 137,9 Punkten und Frieling⸗Köln 127 Punkten an ſich.— Das 200 Meter Bruſtſchwimmen gewann in Abweſenheit von Erich Rademacher Ziemtz⸗Gelſenkirchen in:03 Min. vor Dornheim und Hügel⸗Berlin. Gute Leiſtungen auch am zweiten Tag Im Gegenſatz zum erſten Tag war die Witterung am zweiten Tage der Ausſcheidungs⸗Schwimmwettkämpfe für den Länderkampf Deutſchland—Schweden ſehr gut. Etwa 3000 Zuſchauer wohnten den Kämpfen bei, die auf der ganzen Linie guten Sport und zum Teil hervorragende Ergebniſſe brachten. In den Freiſtilſchwimmen dominierten H. Hein⸗ rich⸗Leipzig und Neitzel⸗Magdeburg, Küppers⸗Vierſen zeigte ſich im Rückenſchwimmen wieder der übrigen Kokurrenz über⸗ legen. 100 Meter Freiſtil: 1. Lauf: 1. Heinrich⸗Leipzig:02,5 Die Ergebniſſe: 2. Heitmann⸗Magdeburg und Schubert⸗Breslau im toten Rennen:03,7 Min. 2. Lauf: 1. Wichmann⸗Eimsbüttel:08. Min. 2. Bartels⸗Hellas Hildesheim.— 100 Meter Damen⸗ Freiſtil: 1. Lotte Lehmann⸗Dresden:7 Min. 2. R. Erkens⸗ Oberhauſen:19,3 Min. 3. H. Rehborn⸗Bochum:22, Min. — 100 Meter Rücken: 1. Küppers⸗Vierſen:14 Min. 2. Schumburg⸗Magdeburg:16,6 Min. 3. Dahlem⸗Ruhrort:21 Min. 4. Günther⸗Gelſenkirchen:22 Min.— 200 Meter Damen⸗Bruſtſchwimmen: 1. Zimmermann⸗Berlin:24,5 Min. 2. Wiedemann⸗Charlottenburg:83 Min. 3. Schrader⸗Magde⸗ burg:22,3 Min.— 1500 Meter Freiſtil: 1. Neitzel⸗Magde⸗ burg 22:27 Min. Berges⸗Darmſtadt gab bei 1300 Meter auf. — 200 Meter Freiſtil: 1. Ziemtz⸗Gelſenkirchen:03,2 Min.— 11. 100 Meter Freiſtilt 1. Miller⸗Bielefeld:09,1 Min. 2. Bar⸗ tels⸗Hildesheim 1109,5 Min.— Damen⸗Springen: 1. Söhn⸗ gen⸗Bremen 79,30 Punkte. 2. H. Rehborn⸗Bochum 72,98 P.— Herren⸗Turmſpringen: 1. Riebſchläger⸗Zeitz 127,86 Punkte. 2. Kohle⸗Leipzig 115,20 Punkte. Waſſerball: Waſſerfreunde Hannover— Spandau 04:0 20). Die im geſtrigen Bericht erwähnten Leitſätze haben fol⸗ genden Wortlaut: Voxen Der Sportwerbetag der Fauſtkämpfer in Maunheim Vorzügliche ſportliche Leiſtungen.— V. f. R. Maunheim Gewinner des Wanderpreiſes für die beſte Geſamtleiſtung. Wenig verheißungsvoll begann am geſtrigen Sonntag vor⸗ mittag die Boxkämpfe auf dem V. f..⸗Platz. Schier endlos rauſchte der Regen hernieder, durchnäßte alles, mithin auch die aufgebauten Boxringe, ſodaß die Veranſtaltung mit einer nahezu zweiſtündigen Verſpätung begann. Trotz der niedri⸗ gen Eintrittspreiſe war der Beſuch auch am Nachmitag nicht beſonders. Das war ſchade, die Kämpfe in allen Klaſſen boten ſehenswertes. Um ſo beſſer war der Beſuch bei der Abendver⸗ anſtaltung, die in den Kaiſerſälen abgehalten wurde. Im Mittelpunkt des Abends ſtand der Weltergewichtskampf, bei welchem ſich Schuler(Singen) und Krieger(V. f. R. Mann⸗ heim) gegenübertraten. des Abends. Er wurde ſehr flott durchgeführt, hart geſchla⸗ gen, gut gedeckt und beſte Beinarbeit vorgeführt. Krieher be⸗ ginnt den Kampf in mörderiſchem Tempo und brachte dadurch die erſte Runde an ſich, In der zweiten Runde landet Schuler verſchiedentlich in Kriegers Magengegend, dieſem damit die Luft nehmend, was ſich in der dritten Runde deutlich bemerk⸗ bar macht. Krieger kommt nicht mehr recht mit und unter⸗ liegt ſeinem Gegner knapp nach Punkten. Weſentlich beſſer machte Wißler ſeine Sache. Willand(Frankfurt) kam ſchon hart angeſchlagen in die zweite Runde, wo ihn dann ſein Schickſal erreichte. Wißler traf den Punkt genau und Willand mußte über die Zeit den Boden aufſuchen. Einen eigenarti⸗ gen k..⸗Sieg erfocht Heußer(Heilbronn). Nach einer aus⸗ geglichenen erſten Runde, muß der Heilbronner auf die Bret⸗ ter, erhebt ſich jedoch im letzten Momenk wieder. Tatenlos ſieht Erler(Bockenheim) zu und ehe er ſichs verſieht, wandelt ſich ſein ſicher ſcheinender Sieg in eine Niederlage durch k. o. it der Begegnung Harius(03 Ludwigshafen)— Trumpf⸗ heller(Darmſtadt), die ſich einen überaus hartnäckigen und ſpannenden Kampf lieferten, den Harius knapp aber verdient noch Punkten gewann, war die ſportliche Seite des Werbetages bendet. Die Preisverteiluns nahm Vorſitzender Werle vor. Den vom Sübdweſtdeutſchen Amateurboxverband. Beziyf Baden⸗Württemberg, geſtifteten Wanderpreis für die beſte Geſamtleiſtung errang die Boxabteilung des Vereins für Raſenſpiele Mannheim, Schuler(Singen) kam durch ſeinen Sieg über Krieger(V. f. R. Manheim) in den Beſitz des wertpollen von der„Neuen Badiſchen Landeszeitung“ ge⸗ ſtifteten Pokals. Ergebniſſe: Fliegengewicht: Wißler(V. f. R. Mannheim) gegen Wil⸗ land(Frankfurt) Sieger: Wißler durch k. o.— Federge⸗ wicht: Erler(Bockenheim) gegen Heußer(Heilbronn). Sieger durch k. o. Heußer.— Weltergewicht: Schuler(Singen) gegen Krieger(V. f. R. Mannheim). Schuler Sieger nach Punkten.— Mittelgewicht: Haarmann I1(03 Ludwigshafen) gegen Kirſch(Phönixr Mannheim). Sieger nach Punkten Haarmann II.— Febergewicht: Schneider(03 Ludwigs⸗ hafen) gegen Burkard(V. f. R. Mannheim). Sieger nach Punkten Schneider— Mittelgewicht: Nickel(Offenbach) gegen Albrecht(Phönix Ludwigshafen). Sieger durch k. o. Nickel. — 1 1 Philipp(V. f. R. Mannheim) gegen Schwarz (Heidelberg). Einſtimmiger Punktſieger Philipp.— Miſch⸗ gewicht: Trumpfheller(Darmſtadt) gegen Harius(03 Lud⸗ wigshafen). Sieger nach Punkten Harius. Ruderſport Regnitz-Regatla in Vamberg Die Ergebniſſe des erſten Tages. Gutes Wetter und leichter Rückenwind begünſtigte am Samstag die Austragung der 11 Rennen der Bamberger Reg⸗ nitz⸗Regatta auf einer landſchaftlich ſchönen Rennſtrecke über 1900 Meter. Es wurden allgemein gute Leiſtungen geboten. Wiking Berlin ſchnitt am erfolgreichſten ab, gewann den 1. Junjor⸗Vierer, Jungmann⸗Einer und Doppelzweier. Wegen Riemenbruch beim Offenbacher RV. mußte der Vierer ohne zweimal geſtartet werden. Beim zweiten Start kam es zu einer Kolliſion, das Rennen wurde aber laut Schiedsſpruch ausgefahren. Zweiter Junior⸗Vierer: 1. RV. 75 549, 2 Min.; 2. RG. Wiking Berlin:52 Min.; 3. Eiſenacher RC. :10, 2 Min.— Erſter Junior⸗Vierer: 1. RG. Wiking Berlin :50 Min.; 2, Würzburger RG.:57 Min.; RC. Bamberg auf⸗ gegeben.— Jungmann⸗Einer: 1. RG. Wiking Berlin(Koblo) :16,8 Min.; 2. Würzburger RV. 75(von Hoven):25,2 Min.— Gaſt⸗Vierer: 1. Ulmer RC. Donau(Bernheimer, Jackſties, Kreuzberger, Schäfer, Steuer Flunger):46,2 Min.; 2. Kitzinger RV.:47 Min.— Jungmann⸗Achter: Jl. RV. Bam⸗ berg:28 Min.; 2. RC. Wiking Leipzig:35,4 Min. Zweier ohne Steuermann: 1. Deggendorfer RV.(Holmer⸗Tröger) :24 Min.; 2. Franken Schweinfurt(Schwalb⸗Neubert):89,8 Min. Zweiter Vierer: 1. Würzburger RG.:03,4 Min.; 2. Magdeburger RC.:09 Min. Doppelzweier ohne St.: 1. Wi⸗ king Berlin(Vogtmann⸗Koblo):53,8 Min.; 2. Offenbacher RV. 1874(Braun⸗Wagner):00,2 Min. Vierer ohne Steuer⸗ mann: 1. Offenbacher RV. 1874(Inſel, Wich, Zimmermann, Böhm):46 Min.; 2. Ulmer RC. Donau:52 Min.— Akade⸗ miſcher Vierer: RC. Würzburg:08 Min. im Alleingang.— 9 0 Vierer: RV. Bamberg:27,8 Min.; 2. RC. Bamberg 235 Min. Der zweite Tag Auch der zweite Tag fand bei günſtigem Wetter ſtatt, ver⸗ lief aber nicht ohne Kolliſton. Der 2. Vierer ohne Steuermann wurde nach Schluß der Regatta nochmals ausgetragen, wo⸗ durch die Veranſtaltung eine Verzögerung erlitt. Ergebniſſe: 2. Vierer ohne Steuermann: 1. R. Geſ. Wiking Berlin :11,2 Min. Mannheimer R. Geſ. wegen Behinderung ausge⸗ — 2. Jungmann⸗Vierer: 1. Ulmer RC. Donau 618,2 in.— 1. Jungmann⸗Vierer: 1. Würzburger RV.:16,4— 2. Einer: 1. RV. Bamberg(Bayerwaltes) ſchlägt wegen Be⸗ hinderung von Offenbach 20 m vor dem Ziel um und paſſiert ſchwimmend das Ziel. Offenbacher RV. ausgeſchloſſen.— Großer Vierer: 1. Ulmer RC. Donau:02,8— Ermunte⸗ rungs⸗Vierer: 1. Eiſenacher RC.:17: 2. RV. Nürnberg:23; Mannheimer RG. wird wegen Behinderung ausgeſchloſſen.— Junior⸗Achter: 1. Deſſauer RV.— Leichter Vierer: Mann⸗ heimer R. Geſ. im Alleingang.— Großer Einer: 1. Wi⸗ king Berlin:38,2(Kobla)—, Großer Achter: 1. Offenbacher RV.:33.— 3. Vierer: 1. RC. Bamberg:20,4.— 3. Achter 1. RG. Wiking Berlin:40,8. Madſport * Neuer deutſcher Rekord im 100 Kilometer⸗Manuſchfts⸗ fahren. Auf der Strecke Nauen⸗Frieſack⸗Nauen brachte der Vereinsmannſchaftsfahren zum Austrag. Eine glänzende Form wies die Mannſchaft des Radvereins Diamant 1921 Berlin auf. Sie verteidigte nicht nur die Meiſterſchaft mit Er⸗ Ifolg, ſondern verbeſſerte auch den deutſchen Rekord auf:42,9. Der Kampf war der techniſch beſte Gau Berlin des B..R. ſeine Meiſterſchaft im 100 Kilometer ————————— Mittelrheiniſche Regatta in Koblenz Zweiter Tag. Auch der zweite Tag der Koblenzer Regatta brachte ſehr ſchöne und ſcharfe Kämpfe. Die Racke⸗Mannſchaft des Main⸗ zer R. V. konnte auch an dieſem Tage wieder den erſten Achter an ſich bringen. Im erſten Einer unterlag der Wormſer Wolf dem gutdisponierten Koblenzer Roth 3. Wind⸗ und Wetterverhältniſſe waren wieder einwandfrei. Die Ergebniſſe: Erſter Jungmann⸗Vierer: 1. Kölner.G. 1891:20,2; 2. Kölner Cl. f. Waſſerſp.:36,7; 3. Frankf. R. G. Germania :39,7. Jungmann⸗Einer: 1. Cochemer.G.(Hausmann) :59,3; 2..C. Germania⸗Köln(Saftig):49,4; 3. Mainzer.G. (Holler). Stadt Coblenz⸗Vierer: Binger R. G.:20,8; 2. Gie⸗ ßener.G. 1877:29,2; 3. Kölner C. f. W.:29,4. Doppelzweier ohne St.: 1..G. Worms(Lerch⸗Wolf):33,27 2. W..V. Beuel(Joſef⸗Heinz):39,2. Rheinland⸗Achter: 1. Kaſteler.G. :47,8; 2..R. Eſſen:53,2; 3..C. Germania⸗Düſſeldorf :57,2; 4..G. Trier:58. Dritter Vierer: 1..C. Rhenania⸗ Coblenz:29,9; 2. Frankfurter.G. Germania:33,6; 3. Bin⸗ ger R. G.:33,8. Jungmann⸗Achter: 1. Kölner.G. 1891 :50,3; 2. Neuwieder.G.:03; 3. Cölner C. f. W.:09,2. Schüler⸗Vierer(Rennſtrecke 1200 Meter]: 1..C. Rhenania⸗ Koblenz:55: 2. W. S. V. Honnef:06,6. Vierer v. St.: 1..⸗ .⸗V. Düſſeldorf(Schimpf, Fock, Flemming, Rhode):09,3: 2. Gießener.G. 1877:18,4. Junior⸗Vierer: 1. Frankf..G. Germania:24; 2. Mainzer R. G.:27,3; 3. R. C. Rhenania⸗ Coblenz:27,4. Erſter Einer: 1..C. Rhenania⸗Coblenz (Roth 3):48,5:.G. Worms(Wolf) und..V. Beuel (Heinz) tot. Rennen in:05,2. B⸗Achter: 1. Cochemer.G. 2. Neuwieder R. G. nicht gezeitet..V. Treviris⸗Trier wegen Behinderung ausgeſchloſſen. Ermunterungs⸗Vierer: 1. Kaſte⸗ ler.G.:43,4; 2. Saarburger.C.:47,2; 3. Coblenzer.G. 6149. Reichsachter: 1. Mainzer R. V.(Eiſold, Becker, Schnei⸗ der, Apel, Wagner, Seemann, Funk, Racke, St. Kalkhof):45,3; 2. Kölner Cl. f. W.:53,8. Alſter-Regatta in Hamburg Erſter Tag— Flinſch⸗Frankfurt gewinnt den Alſter ⸗Pokal. Die Hamburger Alſterregatta, eines der größten ruder⸗ ſportlichen Ereigniſſe der Saiſon, hatte am erſten Tage unter ſtark böigem, teilweiſe ſogar ſturmartigem Wind zu leiden. Die Vorrennen am Morgen mußten deswegen mit fliegendem Start ausgetragen werden. Im Kaiſer⸗Vierer ſchied der Ber⸗ liner.C. zunächſt durch Kolliſton aus, Kölner.G. 91 und Hellas Berlin lieferten ſich einen ſcharfen Endkampf, gerieten aber im Ziel auch noch in Kolliſſion. Das Rennen mußte wie⸗ derholt werden und ſah Hellas Berlin in:54 Min. glatt vor Köln 91 mit:00 Min. in Front.— Der Alſter⸗Pokal⸗Einer wurde eine verhältnismäßig leichte Beute des Frankfurters Flinſch. Penner⸗Hamburg hatte zunächſt die Führung, Flinſch ſuchte aber ſpäter die windgeſchützte Oſtſeite der Alſter auf und ging dann mit langen Schlägen ſicher in Front. Im Ziel hatte er einen Vorſprung von 17,; Längen. Die Ergebniſſe: 2. Jungmann⸗Vierer: 1. Lübecker RG.:27 Min. 2. Ham⸗ burger.C.:08 Min.— 2. Vierer„ohne“: 1. Hanſa Ham⸗ burg:1 Min. 2. Der Hamburger.C.:22 Min.—. Jun.⸗ Einer: 1. Lübecker.K.(Fidemuk):41 Min. 2. Neptun Meißen:49 Min. Akadem.⸗Vierer: 1..R. C. Hannover:55 Min. 2. Fav.⸗Hammonia Hamburg:34 Min. Jungm.⸗Vierer: 1. Favorite⸗Hammonia Hamburg:09 Min. 2. Germania Ham⸗ burg.— Alſter⸗Pokal⸗Einer: 1. Flinſch(Frankfurter R. V. 65) :12 Min. 2. Penner(Hamburger..):17 Min. 3. Rutkowſki (Favorite Hammonia Hamburg):31 Min.— Zweier„ohne“: 1. Hannover⸗Linden:13 Min. 2. Hamburger.C.:30 M. Junior⸗Achter: 1. Berliner.C.:37 Min. 2. Hanſa Hamburg :47 Min.— Zweiter Einer: 1. Lübecker.C.(Fidemuk):55 Min. 2. Gubener.C.:56 Min.— Hammonia⸗Vierer: 1. Kölner RG. 91:20 Min. 2. Berliner RCV.:20,4 Min. 3. Sturmvogel Berlin:24 Min.— Hellas Berlin aufgegeben, Mainzer.V. nicht am Start.— Leichter Jungmann⸗Vierer: 1. Kieler.C. 2,. Hanſa Hamburg.— Zweiter Achter: 1. Hanſa Hamburg:09 Min. 2. Dresdener RV.:09,4 Min. 3. Lü⸗ becker.G.— Kaiſer⸗Vierer: 1. Hellas Berlin:54 Min. 2. Kölner.G. 91:00 Min. Zweiter Tag: Im Mittelpunkt des Sonntags⸗Programms ſtand bei der Großen Alſterregatta das Achterrennen um den Senatspreis, einer der ſportlich wertvollſten Preiſe im deutſchen Ruder⸗ ſport. Trotz des regneriſchen Wetters waren die Tribünen an der Alſter bis auf den letzten Platz gefüllt. Leider machte ſich wieder ein ſtark böiger Wind unangenehm bemerkbar. So glückte der Start im Senatsachter erſt nach mehrmaligen Verſuchen. Dann gab es aber ein ſehr ſchönes Rennen. Die favoriſierten Boote des Berliner.C. und der Kölner.G. von 1891 legten ſofort mächtig los und führten ſchon bei 500 Meter mit Längen vor Hanſa Hamburg und Sturmvogel Berlin. Der Dresdener.V. war ſchon hier ausſichts los zurückgefallen. Bei 1000 Meter hatten die Berliner eine halbe Länge Vorſprung vor dem Kölner Boot herausgerudert, Köln kam aber in kräftigen Zwiſchenſpurts immer wieder auf gleiche Höhe. 200 Meter vor dem Ziel ließen die Berliner etwas nach, aber im harten Endkampf gelang es ihnen dann doch noch, einen ganz knappen Vorſprung zu gewinnen. Dritter Vierer: 1. Hellas Berlin:08 Min. 2. Alemannia Hamburg:12 Min.— Senats⸗Achter: 1. Berliner.C.:20 Min. 2. Kölner RG. 91:20,2 Min. 3. Hanſa Hamburg:32 Min. 4. Sturmvogel Berlin:36 Min.— Jungmann⸗Vierer: 1. Kieler.C. 730 Min. 2. Der Hamburger.C.:42 Min. — Junior⸗Vierer: 1..C. Deſſau:22 Min. 2. Favorite— Hammonia Hamburg:32.— 2. Vierer: Der Hamburger.C. :20 Min. 2. Hellas Berlin:23 Min.— Zweier„ohne“: Hellas Berlin im Alleingang.— Jungmann⸗Einer: 1. Thöns⸗ Neptun Meißen 10:20 Min. 2. Bremer R. V. 82.— Doppel⸗ zweier„ohne“: 1. Renner—Rutkowſki⸗Hamburg:42 Min. 2. Brema Bremen:28 Min.— 2, Vierer: Hanſa Hamburg 8112 Min. 2. Sturmvogel Berlin:26 Min.— Vierer ohne“: 1. Berliner.C.:52 Min. 2. Hellas Berlin:57 Min. 3. Kölner R. G. 91:57,4 Min.— Alſter⸗Vierer: 1. Hannover⸗ Linden 99:16 Min. 2. Hanſa Hamburg:24.— Schluß⸗ achter: 1. Der Hamburger.C.:31 Min. 2. Favorite⸗Ham⸗ monia:32 Min. 5 Die Deutſche Waſſerballmeiſterſchaft Bayern 07 Nürnberg qualifiziert ſich für die Vorſchlußrunde In der 3. Runde der Spiele um die Deutſche Waſſerball⸗ meiſterſchaft ſchlug Bayern 07 Nürnberg den.V. 05 Erfurt mit:2(:1) Toren und qualifizierte ſich dadurch für das am 2 Auguſt ſtattfindende Vorſchlußſpiel gegen Hellas Magde⸗ urg. Herausgeber, Drucker und Verleger. Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim, E 6, 2 Direktion: Ferdinand Heyme. Chefredakteur: Kurt Fiſcher—Verantwortl. Redakteure: Für Politik: H. A. Meißner— Feuilleton: i. V. Kurt Fiſcher— Kommunal⸗Politik u. Lokales: i..: Franz Kircher— Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer— Gericht und alles Uebrige Franz Kircher— Anzeigen: i. V. Jakob Faude ten 3. März. ſtand des Unternehmens iſt der Vertrieb von Montag, den 11. Jult 1927 neue Maunheimer Zeitung kAbend⸗Ausgase) ———— ——— 8. Seite. Nr. 314 Gerichtszeitung Schwurgericht Mannheim Das Martyrium einer Frau. Der letzte Fall dieſer Schwurgerichtstagung entrollte ein tragiſches Bild einer ſchon von Anfang an zerrütteten Ehe. Die 22 Jahre alte Ehefrau Wilhelmine Löb geb. Walter aus Köln⸗Mülheim lernte ihren Mann mit 15 Jahren in einer Tanzſtunde kennen. Erſt beim dritten Kind kommt es zur Ehe. Aber Frau und Kind mußten in bitterſter Not leben; oft gab es Mißhandlungen der Frau. Sie fälſchte in der Not einen Wechſel von 50„ auf den Namen ihres Mannes. Da findet die Frau nach einem Ausgange in der Nacht zum 14. Februar ihr Kind tot in ſeinem Körb⸗ chen— anſcheinend erſtickt. Sie macht einen Selbſtmord⸗ verſuch mit Gas, wird aber wieder ins Leben zurück⸗ gerufen. Am 3. 3. macht ihr Mann ihr den Vorſchlag, wie ſchon vorher, ſich ſcheiden zu laſſen, und als ſie das ablehnte, ſchlägt er ihr mit der Fauſt ins Geſicht. In ihrer Ver⸗ zweiflung beſchließt ſie nun, gemeinſam mit ihren Kindern und ihrem Gatten zu ſterben. Der Mann bemerkt aber den Vorgang. Schließlich greift die Frau zum Aeußerſten: ſie erſtattet gegen ihren Mann Anzeige wegen Mordes an dem Kinde. Er wird am 22. April in Haft genommen, aber nach einem Monat wegen ungenügenden Beweiſes frei⸗ gelaſſen. In der Haft erſtattete er nun ſeinerſeits Anzeige gegen die Frau wegen Mordverſuchs an dem erwähn⸗ Die Erbitterung im Zuſchauerraum wuchs ſichtlich immer mehr, als der Ehemann, der 28 Jahre alte Kaufmann Siegfried Löb, obſchon er das Zeugnis ver⸗ weigern konnte, als Zeuge gegen ſeine Frau auftrat und alles ihn Belaſtende trotz mehrmaliger Ermahnungen des Vorſitzenden abſtritt: daß er ſogar der Frau wiederholt ge⸗ raten, ſich einen Kavalier anzuſchaffen, um Geld zu be⸗ kommen, daß er es ſich am Tiſche wohl ſein ließ, während ſie und die Kinder hungerten, daß ſie ſogar das zweite Kind mit der Muttermilch nährte, nachdem das erſte geſtorben war, nur aus Nahrungsſorgen. Das Gericht er⸗ kannte auf eine Gefängnisſtrafe von zwei Monatenz; der Entſcheid üßer den Strafaufſchub wird ſchriftlich zugeſtellt. Als der Ehemann hinausging, drängten die Zuhörer ihm ſo⸗ fort nach. Mit knapper Not entging er nur dadurch ſchon im Gericht einer Lynchjuſtiz, daß ein Gendarm ihn die Hintertreppe hinunterdrängte. Dann machte er auf den Schloßanlagen Sprünge wie ein Langſtreckenläufer, um ſeinen Verfolgern zu entkommen. 1 N Domela vor Gericht Am heutigen Montag hatte ſich das erweiterte Kölner Schöffengericht mit der Perſönlichkeit des ſogenannten„fal⸗ ſchen Prinzen“ näher zu befaſſen. In aller Erinnerung bürf⸗ ten noch die„Heldentaten“ jenes Harry Domela ſein, der in Heidelberg, Erfurt und Gotha und an anderen Orten ſeine Gaſtrollen als Prinz oder Baron gab, die unwillkürlich an den Fall des Hauptmanns von Köpenik erinnern. Abenteuerliche eingeſtellt wurde. Er nahm dann an der Nie⸗ derkämpfung der Unruhen im Ruhrgebiet teil, wurde aber nach Beendigung der Ruhrkampagne wieder abgeſchoben. 1 er zunächſt in einem Flüchtlingsheim Aufnahme ge⸗ funden, fand er vorübergehend eine Stellung als Haus⸗ burſche. Nach ſeiner Entlaſſung trieb er ſich obdachlos in den Straßen Berlins und dann in ganz Deutſchland umher. Bald hier, bald dort fand er vorübergehend Beſchäftigung. Nun verſuchte bei ſeinen balitiſchen Landsleuten anzupochen, mußte aber bald den Hochmut des baltiſchen Adels am eigenen Körper empfinden. haupt nur Gehör finden könnte, wenn er ſich bei ſeinen Landsleuten als Baron uſw. einführte. Da ſie meiſtens keine Arbeit haten, verſuchten ſie ihn mit Geld los zu wer⸗ den. In Frankfurt a. M. trat er darauf unter den Namen eines Grafen aus Buxleben bei einem baltiſchen Gra⸗ fen auf, und erſchwindelte bei dieſer Gelegenheit einen Be⸗ trag von 100. Wegen dieſes Vergehens zu einer Gefäng⸗ nisſtrafe von 6 Wochen verurteilt, ging, Domela nach Ver⸗ büßung der Strafe ſeinem abenteuerlichen Leben weiter nach. Zwiſchendurch wieder einmal in Berlin, wurde er durch einen angeblichen Leutnant Waldick veranlaßt, für einen nationalen Flugſportverband Gelder zu ſammeln. Als der Winter kam und Domela keinen Ausweg mehr aus ſeiner verzweifelten Notlage fand, beſchloß er, um über⸗ haupt leben zu können, ſich auf Grund eines zugelegten Adelstitels Geldmittel zu beſchaffen. Nun begann für ihn eine„günſtigere Konjunktur“. Zunächſt kam er nach Ham⸗ burg, wo er verſuchte, aus Deutſchland herauszukommen. Beim Glücksſpiel in St. Pauli lernte er zufällig eine Menge Leute kennen, die ihm helfen wollten oder vorgaben, ihm helfen zu können. Schließlich aber wandte er der Stadt Hamburg den Rücken und reiſte mit einer Barſchaft von 500%¼ nach Süddeutſchland. In dem romantiſchen Heidelberg erwachte in ihm ein gewiſſer Schwarmgeiſt; er möchte ſich einmal unter Stu⸗ denten glücklich fühlen. So kam er zu den Saxo⸗Boruſſen, unter denen immer viele Kurländer geweilt haben. Wie überall, ſo führte er ſich auch hier ſo tadellos, daß noch Wochen nach ſeinem Verſchwinden die Saxo⸗Boruſſen ſich lo⸗ bend über ihn äußerten. Die Verhandlung am 11. Juli ſoll insbeſondere unterſuchen, ob Domela die Heidelberger Saxo⸗ Boruſſen betrogen habe, was Domela in Abrede ſtellt. Jeden⸗ falls erklären die Heidelberger Boruſſen, ſich nicht geſchädigt zu fühlen. Als Domela in Erfurt Arbeit zu finden hoffte, wo er bereits vor Jahren einmal. geweilt wurde er für Prinz Wilhelm von Preußen gehalten. Er ließ ſich den Irr⸗ tum gefallen und nutzte ihn weidlich aus, zunächſt, ohne jemand zu ſchädigen, da er noch über Geld verfügte. Später trat er in Gotha mit dem bewußten Willen des Spielers auf; er behauptet jetzt jedoch, daß ein Schaden auch in Gotha für das Hotel, in dem er gelebt hat, nicht entſtanden ſei, da durch ſeine Anweſenheit das Hotel einen größeren Umſatz gehabt habe. Außer den Betrugsfällen, die die Staatsanwaltſchaft in Hei⸗ delberg und Gotha zu ſehen glaubt, werden in der Verhand⸗ lung dem Angeklagten kleinere Betrugsfälle vorgeworfen, die Domela, kleiner Leute Kind, war gerade 10 Jahre alt, als der Weltkrieg ausbrach. Erſt 15jährig, trat Domela in Amtſiche gekanntmachungen Handelsregister. Indas Handelsregiſter wurde bei den nachſtehenden Firmen eingetragen: Am 8. Juli 1927: die Baltiſche Landeswehr, wo ſein Sinn allmählich ganz aufs Er war ſich darüber klar, daß er über⸗ ſich auf andere Zeiten beziehen. Nontag deni Jull gaæg; 2 5 9— vorm a 18 rrse 8 0 15 en Ns N 7 5) NN; —. kior.* 2 O wolkenlos. O heiter. 0 halb bedeckt. wolkig. Obedeckt. o Regen. GGraupeln. Nebel.& Gewitter OWindſtille. ⸗Os ſehr leichter Oſt. + mäßiger Südſüdweſt. Aſtürmiſcher Nordweſt. Schnee. Die Pfeile flie en mit dem Winde. Die bei den Stationen ſtehenden Zahlen geben die Tempe⸗ ratur an. Die Linien verbinden Orte mit gleichem auftſteeresniveau Umgerechneten Luftdruck AAAA Wetternachrichten der Karlsruhergandeswetterwarie Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7 morgens) Luft⸗ Tem. N 8 See · S 82 Wind 8832 dr e eee wee, m. mm Ce SS SUE Kicht. Stärte 588 Wertheim 151—[19 f 71 14 ſtill heiter 0,5 Königſtuhl] 563 760,90 15 1614 Nlleicht Nebel 4 Karlsruhe 120 761,1 19 2117 SW„ bedeckt 6 Bad.⸗Bad. leicht„ 2 Villingen 712762,6 15 15 14 W„ bedeckt 17 Feldbg. Hof 1275 688,6 10 10 9„„Nebel 80 Badenweil.— 762,7 16 16 13 SW(„ bedeckt 28 St. Blaſien] 780— 14 1417 ſtill 587 5¹ Höchenſchw.]—— 25—— Vorausſichtliche Witterung bis einſchließlich Dienstag, den 12. Juli nachts: Vorübergehende Beſſerung, zeitweiſe auf⸗ heiternd und etwas wärmer. Vermischtes Sihlatzimmer nur Qualitätsware in großer Auswahl rieſig billig. Keil& Co., Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung, Mannheim. Die Geſellſchaft iſt durch Beſchluß vom 1. Juli 1927 aufgelbſt. Der bisherige Geſchäftsführer Max Stückgold, Mannheim iſt Liquidator. Die Firma iſt Adlolf Freinkel d 2, 4. Auf Wunſch bequeme ahlungsweiſe. erloſchen. B3130 Schmidt& Willmes Geſellſchaft mit be⸗ ſchränkter Haftung, Mannheim: Die Geſell⸗ ſchaft iſt durch Geſellſchafterbeſchluß vom 5. Mai 1927 aufgelöſt. Die bisherigen Ge⸗ ſchäftsführer Robert Schmidt, jetzt in Berlin 12 Joſef Willmes, Mannheim, ſind Liqui⸗ atoren. Hermann Wronker Aktiengeſellſchaft Zweig⸗ niederlaſſung Mannheim in Mannheim: Das Grundkapital iſt gemäß dem bereits durchgeführten Beſchluſſe der Generalver⸗ ſammlung vom 2. Juni 1927 um 670 000 RM. erhöht und beträgt jetzt 1 800 000 RM. Durch Beſchluß der Generalverſammlung vom 2. Juni 1927 iſt die Satzung in Artikel 4 Abſatz 1(Grundkapital und Aktieneintei⸗ lung) und Artikel 18 Abſatz 4(Stimmrecht der Aktien in der Generalverſammlung) ge⸗ 0 ändert; Abſatz 5 des Artikels 4 iſt geſtrichen. Als nicht eingetragen wird veröffentlicht: Auf das erböhte Grundkapital werden 400 Aktien über je 1000 RM. und 2700 Aktien über je 100 RM. zum Kurſe von 105% aus⸗ gegeben. Das Grundkapital iſt jetzt einge⸗ teilt in 400 Aktien über je 1000 RM., 900 Aktien über je 250 RM. 2750 Aktien über je 400 RM. und 45 000 Aktien über je M RM. Am 9. Juli 1927: Mayer& Keller, Mannheim: Das Ge⸗ ſchäft iſt ſamt der Firma von Sally Neuber⸗ ger auf Kaufmann Benedikt Keller, Mann⸗ heim übergegangen, der es als alleiniger Inhaber unter der bisherigen Firma weiter⸗ führt. Der Uebergang der in dem Betriebe des Geſchäfts begründeten Forderungen und Verbindlichkeiten iſt bei dem Erwerbe des Geſchäfts durch Benedikt Keller ausgeſchloſ⸗ ſen. Die Prokura des Benedikt Keller und der Hanne Aumüller iſt erloſchen. Schnepf& Co., Mannheim: Die Firma* iſt erloſchen. Ferner wurde am 9. Juli eingetragen: Firma Tabakpulvergeſellſchaft mit beſchränk⸗ ter Haftung, Mannheim. Der e d pertrag der Geſellſchaft mit beſchränkter Haf⸗ tung iſt am 10. Juni 1927 feſtgeſtellt. Gegen⸗ Tabakpulver und deſſen Trägern, ſowie der ertrieb anderer Artikel, die im Zuſammen⸗ hang mit dem Zweck der Geſellſchaft ſtehen, im Deutſchen Reich, dem Saargebiet und dem Areiſtaat Danzig. Das Stammkapital be⸗ Kanf 20 000 RM. Geſchäftsführer ſind die aufleute Ludwig Bauer, Julius Breithei⸗ 2 und Rudolf Bauer, alle in Mannheim. füh⸗ Geſellſchaft wird durch zwei Geſchäfts⸗ künrer oder durch einen Geſchäftsführer und 28— Prokuriſten vertreten. Als nicht ein⸗ 5 1 wipd veröffentlicht. Die Bekannt⸗ 2 chungen der Gefellſchaft erfolgen durch den Heinntoen Reichsanzeiger. Geſchäftslokal: einrich⸗Lanz⸗Straße 13. ntssericht F.& 4 Mannbeim. Innt. Deröffaathehungen der ztaat Manmhein Morgen früh auf der Freibaur ant DasErgebnis einerPrüfung DER GROSSE TOURENWAGEN-WETTREWERB DES JAHRES 192/, die Kartellfahrt des A. v.., bot uns eine vill- kommene Gelegenheit, Leistung und Zuverlässigkeit unserer beiden neuen, in diesem Jahr herausgebrachten Sechsæylinder- Modlelle 87/88 PS und 12%56 BS vor aller Offentlichkeit zu be- b veisen. 2700 km Stredte unter Einhaltung einer vorgeschriebenen hohen Durchschnittsgeschwindigkeit, durch ausgesucht sdywie- tiges Gelände und Über schlechte Straßen, bei einer durchschnitt- lichen JIagesleistung von 450-500 km, dazu An- und Abmarsch, also insgesamt rund 4500 Kilometer in 40 Fahrtagen, das waren die Aufgaben, die bei dieser Prüfung gestellt waren. Das endguͤltige Cesamtergebnis bedeutet einen durchschlagenden Erfolg fur NMERSEPESBENIT Unter 87 gemeldeten Fahrzeugen befanden sich 11 Mercedes-Benz 8/88 PS und 12/55 PS Sechszylindeer... Unter 24 Fahrzeugen, welche die Tourenfahrt strafpunktfrei beendigten, befanden sich 8 Mercedes-Benz 8/38 PS und 12/55 PS. Unter 4 Tahrzeugen, welche auch in der Bergprüfung strafpunktftei blieben und damit den Gesamtsjeg ertangen, befanden sich 2 Mercedes-Benz. 50% Der einzige Clubteampreis wurde gewonnen auf Mercedes-Benz Sämtliche teilnehmenden Vagen unserer beiden neuen Sechs- zylindet-Modelle haben diese schwere Iouren-Prüfung in vor- bildlicher Regelmäßigkeit und bester Verfassung beendet und damit ihre unvergleichliche Qualität im Vettbewerb mit besten in- und ausländischen Marken bewiesen. DAINMEER-BENZ Verkaufstelle MANNHMHEIM, p Fernruf 32455 Nachtlampe Mxk..50 Durch eig. Fabrikation die billigsten Preise. däger, 0 3, 4 u. Flllale 0 7, 12 Hausfrauen pört! Kauft nur in der neueröffneten 1 Mannheimer Butterquelle R g. 18, neben der „Volksſtimme“. Butter, Eier, Käſe, 1 Fett, Wurſtwaren zu ſtaunend billigſten Preiſen. Achten Sie auf die aushängenden Preistafeln. Manche Artikel ſind halb ge⸗ ſchenkt.* 067 Die Geſchäftsführung: Ph. Brechtel. in Misfer u. Pitsch, große Auswabl, besond. prelswert Waalt Frenkel, J 2,4 Aul Wansch Zahlungserleicht. B3140 Paff. Al. Nünelderh nimmt Kunden in u. außer d. Hauſe an bei mäß. Preis. L. Roth, UG. 19, 3. St. links. 2054 Nelirmreparaturöl Ueberzieh., Neuanfert. 0 4 25 12 0% 2 6„. 2337½⁴⁰0/0 2„ 0„ 100% .-G. 7, 24 fleiſch, ohne Nummer Schirme v..50 an. Hillenbrand, S 2. 7. —————2————* —2030 ——2 2— 2— Tücht., ſehr gut empf. Deuf, P f, 7 Neur Matins Heringe Put- Ind Mas frad hat noch Tage frei, nimmt a. Büro. Fran Schneider, J 3. 14. 72095 4 werden, was geeignet wäre, dieſen Markt zu gefährden. niſche Valuta als Ausfuhrprämie wirkt und die Hand⸗ ſein ſollte, ſo iſt vom Standpunkt der deutſchen Kohlenwirtſchaft zu⸗ . Seite. Nr. 344 Wiriſcharts- und N ene Mannbeimer gettung(Abenbelusgabe! Landelsg li 1927 Montag, den 11. Ju — Jahresbericht des Reichs⸗Kohlenverbandes Starker Abſatzrückgang im neuen Geſchäftsjahre. Zunehmende 0 enbeſtände.— Drohende polniſche Dumping⸗Konkurrenz im Inlande.— Die neuen Stimmrechtszahlen. Die Ac. Reichskohlenverband legt den Bericht über den wirtſchaftlichen Verlauf des Geſchäftsjahres 1926/27 vor mit einer reichen Fülle ſtatiſtiſcher Daten in dem als Anlage beigege⸗ benen Sonderheft. Den Ausführungen über„Die deutſche Kohlen⸗ wirtſchaft“ iſt nach einer Schilderung des Jahresverlaufs zum Schluß zu entnehmen: Die Verminderung der Kohlenförderung, die innerhalb des erſten Vierteljahres 1927 in allen Revieren feſtzu⸗ ſtellen iſt— die arbeitstägliche Förderung hat vom Januar bis März 1927 in den deutſchen Steinkohlenrevieren von 547,6 auf 521.700 To. abgenommen— war zu erwarten; ſie ſteht im Zuſammenhang mit der Verminderung der Ausfuhr nach Beendigung des engli⸗ ſchen Streiks. Immerhin war die arbeitstägliche Förderung im März 1927 noch um faſt 100 000 Tonnen größer als im März 1926; ſie überſtieg ſogar die arbeitstägliche Förderung des Jahres 1913 um krund 55 000 Tonnen. Die erſten Wochen des neuen Geſchäftsjahres haben in⸗ deſſen einen recht erheblichen Rückſchlag gebracht. Die Förderung in den Steinkohlenrevieren iſt im April 1927 auf 491 500 Tonnen arbeitstäglich geſunken. Die Haldenbeſtände ſind in allen Revieren geſtiegen; faſt überall mußten wieder Feier⸗ ſchichten eingelegt werden. Beachtlich iſt hierbei, daß die Verladungen nach dem Inland in ſtärkerem Maße abgenommen haben als die Ausfuhr. Zum Teil iſt die Abſchwächung der Nachfrage als Saiſonerſcheinung, als Folge des Aufhörens des Heizbedarfs, anzuſprechen. Ob ſie im übrigen nur eine vorübergehende Stockung iſt, etwa wegen reich⸗ licher Auffüllung der Lager bei den Verbrauchern in den Vormonaten wird abzuwarten ſein. Jedenfalls ſollte ange⸗ chts der überragenden Bedeutung des deutſchen Inlandsmarktes für das Gedeihen des deutſchen Kohlenbergbaues alles vermieden Eine ſolche Gefährdung würde in der Zulaſſung einer größeren Menge polniſcher Kohle zur Einfuhr nach Deutſchland erblickt werden müſſen, zumal die ſchlechte pol⸗ habe ſo ſtarken Preisunterbietungen auf dem deutſchen Markt bieten würden. Wenn die Zulaſſung der polniſchen Kohte, für die ein Be⸗ dürfnis in Deutſchland keinesfalls vorhanden iſt, nicht zu umgehen mindeſt erforderlich, daß einmal die zur Einfuhr freigegebene Menge möglichſt klein iſt und daß zum andern und namentlich wirkſame Ver⸗ einbarungen feſtgelegt werden, die den deutſchen Kohlenbergbau vor einem Valuta⸗Dumping der polniſchen Kohle ſchützen. IJIn dem ſich anſchließenden. Bericht über die geſchäftliche Tätigkeit des Reichskohlenverbandes wird bezüglich des Mitgliederbeſtandes angegeben, daß Veränderungen nicht ſtattgefunden haben. Wegen Ab⸗ laufs der Syndikatsdauer haben ſich das Niederſchleſiſche Kohlen⸗ ſyndikat, das Mitteldeutſche Braunkohlen⸗Syndikat und das Ober⸗ ſchleſiſche Steinkohlen⸗Syndikat neu konſtituiert, das letztere unter Schwierigkeiten, die zunächſt eine zwangsweiſe Ver⸗ längerung auf kurze Zeit notwendig machten. Die Stimmrechtsverhältniſſe der Mitglieder, die durch Veränderungen der Abſatzzahlen Verſchiebungen gegen das Vorfahr aufweiſen, geſtalten ſich für das neue Geſchäftsjahr wie folgt: Rheiniſch⸗Weſtfaliſches Kohlenſyndikat 116. Aachener Steinkselen⸗ Syndikat 5. Niederſächſiſches Kohlenſyndikat 2. Sächſiſches Steinkoh⸗ lenſyndikat 4. Niederſchleſiſches Kohlenſyndikat 7. Oberſchleſiſches Steinkohlenſyndikat 18. Rheiniſches Braunkohlenſyndikat 14. Mittel⸗ deutſches Braunkohlenſyndikat 23. Oſtelbiſches Braunkohlenſyndikat 15. Kohlenſyndikat für das rechtsrheiniſche Bayern 2. Gaskoks⸗Syn⸗ dikat 6, zuſammen 212 Stimmen, dazu noch Land Preußen 15 und Sand Sachſen 2 Stimmen. Reichsbank ⸗Entlaſtung Aber nicht im Maß ihrer Ultimobeanſpruchung— Zunahme des Deviſenbeſtandes Die erſte Juliwoche bracht⸗ der Reichsbank nach dem Aus⸗ weis vom 7. d. M. die gewohnte Entlaſtung ihrer Anlage⸗ konten. Die geſamte Kapitalanlage an Wechſeln und Schecks, Lom⸗ bards und Effekten ging um 251,6 auf 2482,5 Mill.„ zurück; im ein⸗ 1. nahmen die Wechſelbeſtände um 177,0 auf 2317,3 Mill. I und ie Lombar dforderungen um 74,7 auf 71,9 Mill./ ab. Die An⸗ lage in Effekten blieb mit 93,1 Mill./ nahezu verändert. An Reichsbanknoten und Rentenbankſcheinen zuſammen ſind 173,0 Mill.& in die Kaſſen der Bank zurückgefloſſen, und zwer hat ſich der Umlauſf in Reichsbanknoten um 138,7 auf 3676,5 Mill. Mark verringert. Der Umlauf an Rentenbankſcheinen nahm um 34,4 auf 982,8 Mill. ab. Dementſprechend und unter Berückſichti⸗ gung, daß in der Berichtswoche Rentenbankſcheine in Höhe von 15 Mill. 4 getilgt wurden, ſtiegen die Beſtände der Reichsbank an ſol⸗ Die Beſtände an Gold und deckungsfähigen Deviſen erhöhen ſich um 6,1 auf 1875,7 Mill. J; die Zunahme entfällt auf die Be⸗ ſtände an deckungsfähigen Deviſen, welche um 6,6 auf 73,5 Mill. angewachſen ſind, während ſich die Goldbeſtände um 446 000 4 auf 802,1 Mill.& verringerten. Die Deckung der Noten durch Gold allein beſſerte ſich von 47,2 in der Vorwoche auf 49,0 v..,die Deckung durch Gold und dek⸗ kungsfähigen Deviſen von 49,0 auf 51,0 v. H. Enzinger Union⸗Werke AG., in Manuheim. Nachdem vor einigen Wochen die Breslauer Maſchinenfabrik der Geſellſchaft durch das Bankhaus Berliner u. Zwick an die Georgi u. Bartſch AG., Bres⸗ lau, zum Preiſe von 280 000 verk auft wurde, iſt nunmehr durch Vermittlung derſelben Firma die Breslauer Gießerei des Unter⸗ nehmens an die Großeinkaufs⸗Geſellſchaft Deutſcher Konſumvereine m. b.., Hamburg zum Preiſe von 225 000%/ gegen Barzahlung ver⸗ äuß erwtorden. Die Maſchinen der Geſellſchaft, ſoweit ſie bei den anderen Betrieben entbehrlich waren, erwarb eine Breslauer Ma⸗ ſchinenfabrik. * Einigung bei der Deutſchen Gußſtahlkugel.⸗G. Die GV. der Deutſchen Gußſtahlkugel⸗ und Maſchinenfabrik.⸗G. in Schweinfurt, der man mit viel Spannung entgegengeſehen hatte, verlief wider Erwarten ruhig und lieferte keine Debatten. Am Tage vorher hatten ſich die Vertreter der neuen Majoritäten letwa 60 v..), öte ſich bekanntlich um die Konkurrenzfirma Fichtel u. Sachs in Schweinfurt und Herrn Paum Rohde gruppiert, zu einer Beſprechung bei dem der Geſellſchaft naheſtehenden Bankhaus Gebr. Arnhold in Dresden eingefunden. Es ergab ſich hierbei eine vollſtändige Einigung, die mit einer Neube⸗ ſetzung des Aufſichtsrats und mit einer Poolung in der bisher bei Gebr. Arnhold verfügbaren Stimmrechtsaktien zugunſten der Geſamtverwal⸗ tung fundiert wird. So war der Verlauf der GV. reichlich farblos. Der Vorſitzende ſtellte in einer längeren Rede feſt, daß man im Grunde genommen, immer einig geweſen ſei. Hierauf wurde der Abſchluß genehmigt; eine Dividende kommt bekanntlich nicht zur Verteilung. Ferner wurde be⸗ ſchloſſen, die Firma um zuändern in Fries& Höpf⸗ linger AG. Damit ſcheint der Streit um die Deutſche Guß⸗ ſtahlkugelfabrik beendet zu ſein und den Rationaliſierungs⸗ und Zuſammenſchlußbeſtrebungen der Kugellagerfabrikanten ſtehen keine grundſätzlichen Hinderniſſe mehr entgegen. — Internationale Golöfragen auf der Notenbank⸗ Konferenz Ein amtliches Kommuniqud Die New Norker Bundesreſervebank veröffentlicht eine amt⸗ liche Erklärung über den Gang der Verhandlungen auf der gegenwärtigen Tagung der Leiter der führenden Zentral⸗ notenbanken. Genauere Angaben darüber, welche beſondere Fragen im Laufe der Tagung zur Beſprechung kommen würden, hätten nicht erfolgen können, da die Zuſammenkunft nicht im voraus auf die Erörterung einzelner beſonderer Punkte abgeſtimmt worden ſei. In der verfloſſenen Woche habe man in der Hauptſache die An⸗ ſichten über finanzwirtſchaftliche Fragen, über Noten⸗ bankpolitik und ähnliche Fragen ausgetauſcht, welche ſich aus dem Geſchäftskreis dieſer Inſtitute zu ergeben pflegen. Zu dieſen gehöre folgerichtig das Verhältnis der Diskontſätze der verſchie⸗ denen Banken untereinander, die Aufrechterhaltung des ſogenannten Goldwährungsſtandards, ſowie die großen Goldverſchiffun⸗ gen der letzten Zeit, die notwendigerweiſe die Reſerven der be⸗ treffenden Banken beeinfluſſen. Ferner ſei die Frage der Kauf⸗ kraft des Goldes beſprochen worden. Außerdem habe man mehrere Vorſchläge zur Herbeiführung engeren Zuſammen⸗ arbeitens zwiſchen den Hauptzentralnotenbanken erörtert. Eine beſtimmte Art und Weiſe, wie man dieſe Fragen zu behandeln habe, laſſe ſich nicht feſtſetzen. Eine Erörterung über irgendeinen Teil des Reparationsproblems oder eine Beſprechung der Stabi⸗ liſierung des franzöſiſchen Franken habe nicht ſtatt⸗ gefunden und den ganzen Verhältniſſen nach auch gar nicht ſtattfin⸗ den können. ꝛ2: Abſchluß der Rentenbankanleihe. Der Nachrichtendienſt der Deutſchen Rentenbank⸗Kreditanſtalt teilt nunmehr mit: Die Verhandlungen zwiſchen der Deutſchen Rentenbank⸗Kre⸗ ditanſtalt und der National City Company über eine neue öproz. Hypothekaranleihe in Höhe von 30 Mill. Dollar ſind zum Abſchluß gelangt. Die Anleihe wird am Montag dem 11. Juli d. J. in Newyork zur Zeichnung aufgelegt werden. Vereinbarungsgemäß können die Einzelheiten des Abſchluſſes erſt dann von der Rentenbank⸗Kreditanſtalt veröffentlicht wer⸗ den.— Deſſenungeachtet ſcheint ſich der amerikaniſche Partner chen Scheinen um 19,4 auf 65,9 Mill. J. Die fremden Gelder gingen um 81,6 auf 587,9 Mill. zurück. nicht ſo ſtreng an die Vereinbarung zu halten, denn aus New⸗ vork wird gemeldet, daß ſich der Ausgabekurs auf 95 v.., der Auszahlungskurs auf 92 v. H. ſtellen wird. Gegenüber den Bedingungen des erſten Anleiheabſchnitts im September 1925(93 v. H. bezw. 88 v..bei 7 v. H. Verzinſung) ergibt ſich demnach eine nicht unweſentliche Verbeſſerung *Leichter Rückgang der Großhandelsſtandzahl. Die auf den Stichtag des 6. Juli berechnete Großhandelsſtandzahl des Statiſti⸗ ſchen Reichsamts iſt gegenüber der Vorwoche um 0,6 v. H. auf 137,1 (137,9) zurückgegangen. Gegenüber der Vorwoche hat die Standziffer der Agrarſtoffe um 1,5 nachgegeben, die für Kolonial⸗ waren um 0,9 v. H. Unter den Induſtrieſtoffen verzeichnete die Standziffer der induſtriellen Rohſtoffe und Halbwaren einen Rück⸗ gang um 0,2 v.., während diejenige der induſtriellen Fertigwaren nahezu unverändert lag. Vörſenberichte vom 11. Juli 1927 Frankfurt ſeſt und lebhaft— Farben bis 292 gehandelt Nach der außerordentlichen Stille und Geſchäftsloſigkeit der letzten Börſentage ging die Börſe lebhaft und feſt in die neue Woche. Trotz des morgigen Medios hat der Geldmarkt eine Erleich⸗ terung erfahren. Anregend wirkten ferner die Geheimkonferenz der Bankpräſidenten in Amerika, und die deutſch⸗franzöſiſchen Wirt⸗ ſchaftsverhandlungen, derenAbſchluß man trotz großer Schwierigkeiten. bis zum 15. Juli erwartet. Neben der lebhaften Tätigkeit der Spe⸗ kulation ſollen auch heute verſchiedene Kundenordres des Publikums vorgelegen haben, ſo daß ſich bei Feſtſetzung der erſten Kurſe allge⸗ meine Steigerungen von durchſchnittlich 1 bis 3 v. H. ergaben. Zell«!“ ſtoff Aſchaffenburg u. Waldhof auf die Berliner Hauſſe in Glanz⸗ ſtoffwerten 4 v. H. höher bei lebhaften Umſätzen. Auch Süddeutſa e Zucker 4 v. H. feſter. Auf den Rentenmärkten war es ſtill; nur Anatolier etwas erholt. Im weiteren Verlaufe erhielt ſich die feſte und lebhafte Stimmung. Das Hauptintereſſe wandte ſich Farbe::⸗ aktien zu, die bei zeitweiſe ſtürmiſchem Geſchäft bis auf 292 gehau⸗ delt wurden. Alle anderen Märlte blieben etwas vernachläſſigt und die Nebenwerte erlitten kleine Kurseinbußen. Die Börſe ſchloß feſt und lebhaft. Tägliches Geld 6 v. H. Berlin freundlich, Spezialwerte feſt Im Gegenſatz zur Vorwoche zeigt der heutige offizielle Verkehr ein weſentlich lebhafteres Bild. Die Engagements der Börſe ſelbſt ſind nicht umfangreich, nur daß ſchon gering einſetzende Nachfrage von außen eine gewiſſe Materialknappheit hervorrufen kann. Be⸗ ſonders für Spezialwerte ſind heute auch von auswärtigen Bankiers Kaufordres hergelegt worden, die nur zu erheblich höheren Kurſen zur Ausführung gelangen konten. Im Hinblick auf die heute fäl⸗ ligen Steuertermine u. den Medio zeigte der Geldmarkt eine ziemlich ſtarke Anſpanung; andererſeits war jedoch ein ſtärkeres Deviſenau⸗ gebot gegen Mark feſtzuſtellen, was man mit dem Hereinſtrömen der Auslandsanleihen in Zuſammenhang bringen will. Die Entlaſtung der Reichsbank in der 1. Juliwoche machte keinen ſichtlichen Eindruck. Zu den erſten Kurſen konnte man dann auch Kursbeſſerungen von 1 bis 3 v. H. im Durchſchnitt feſtſtellen. Etwas lebhafter ware alle Kohlenwerte, bei denen die Hoffnung eines poſitiven Ergebniſſes der heutigen Sitzung des Reichskohlenrates angeregt haben dürfte. Aus dem allgemeinen Bild heraus ragten Bemberg, Glanzſtoff, Waldhof, Feldmühle, Schultheiß, Oſtwerke, Mitteldeutſche Kredit uſw. mit Steigerung bis zu 25 v. H. Im Verlaufe kamen zu den Spezial⸗ papieren die Werte des Schiffahrtsmarktes in denen ſich ziemlich leb⸗ haftes Geſchäft entwickelte. Farbenaktien, bei denen man von großen Deckungskäufen ſprach, während Rheinſtahl ſich nur auf dem An⸗ fangsniveau behaupten konnte. Bis auf die Spezialmärkte ließ das Geſchäft wieder etwas nach. Die Grundtendenz blieb aber durchaus freundlich. Inwieweit Schwierigkeiten bei der Reportgeldſſeſchaffung hierbei hemmend gewirkt haben, iſt ſehr undurchſichtig. Geldmarkt unverändert. Tagesgeld 7 bis 8½, Monatsgeld 8 bis 9, Reportgeld 8½% bis 884 v. H. Privatdiskont unverändert. * Mannheimer Produktenbörſe vom 11. Juli(Eigenbericht) Die Tendenz am heutigen Produktenmarkt iſt etwas freundlicher. Neue Inlandware iſt noch nicht am Markt. Von Auslandweizen wurde an⸗ geboten: Manitoba I zu hfl. 17, II hfl. 16.50, 1II hfl. 15.75, IVhfl. 14.70 alles für 1. Hälfte Juli cif Mannheim. Auſtral. diſp. hfl. 15.60, Kanſas II für Juli hfl. 15.50, Baruſſo 79 Kilo für Juli hfl. 14.75, Roſafè 79 Kilo f. Juli hfl. 15. Ausl. Roggen 27 J, ausl. Hafer 23.50, 24.50 J1, ausl. Braugerſte 31—34, Futtergerſte 24, Mais gelbes mit Sack 19.25, Biertreber 15.75—16, Weizenmehl ſüd. 40.75—41.25, Wei⸗ zenbrotmehl ſüd. 33, Roggenmehl 60—70proz. 36.75—38 50, Weizen⸗ futtermehl 17.25, Weizenkleie fein 12.75, Roggenkleie 15 //. Neue pfälziſche Frühkartoffeln 10—10.50/ per 50 Kilo ab Station. Mannheimer Viehmarkt am 11. Juli Preis für 50 Kg. Lebendgewicht: Geſamtzufuhr... 4685 Stück Ochſen... 256 St Kühe.. 336 St. Kälber.. 622 St. 0 40555 St. a).. Mk. 48—62]).. Mk. 47—52).. Mk. a). Mk. 60—32 )..„ 36—56)..„ 35—40).„ 16—80 62—63 ch.„ 32—35 f„ 26—80).„ 66—12 J.„ 64—65 d)..„ 30—32 d)..„ 16—20—64 G„ Bullen... 164 St. Färſen. 7—).„52—56 7—** ..Mk. 52—54 a).. Mk. S„ 80 St. 2* 8:„ 42—46.„ 50—54.— 690„„ 50—85 9„ 34—36 Freſſer..— St. 1— Arbeitspferde 170 St. d)..„ 30—34]). Mk.— eſ..„ 39—444 Mk. 900— 1600 Marktverlauf: mit Großvieh ruhig, Ueberſtand, mit Käl⸗ ber ruhig, Ueberſtand, mit Schweinen mittelmäßig, geräumt, mit Ar⸗ beitspferde mittelmäßig. 1¹ 2 2.11. 8, 1.] 11. 8. J 11. 8. Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeltung Hanfwerke Füßen 143.7146,7 Nedarſ. Fahrzg.. 122.(124,80uhrenfabr. Furtw.—.——.—rGeſſenk. Bergw. 178,0172,5 Markt- u. Kühlh. 188.7188,0 Alpert Armaturf. 79.—(81,— Arh. Leder Spier 115,0 115,0 Per. deutſch. Oelf. 76.—86,— TGelſenk. Gußſt.——fe Mech. Web. Lind. 3080ſg Arten und Auslandsanleihen in Prozenten. bei Stückenotterungen in Mark je Stück Hirſchsupf u. Met. 116,0—,— PetersUnionörkft 120,5122,0..0. Ind. Mainz 112,2112,5[Genſchom& Co. gg, 28 mez Süöhne. 91251,.— Die mit T verſehenen Werte ſind Terminturſe während ſich die mit + verſehenen Hoch⸗ und Tiefbau 138..139,5 Pf. Nähm. Kayſer 68.— 69,50 112,2 12,8 German. Portl. J. 217,0 218,0 MiagMühlen.. 145,0148,0 * noch in Bi⸗h/ verſtehen. Holzmann, Phil.. 200,0.200 7 Philipps.-G. Frk 65.—65.— Per. Ultramarinf. 151.1 151.1 Gerresheim.Glas 152,0152,00 Mix& Geneſt.. 152.5158.0 annheimer Wolf, Buckau 5,75 75 3 Holzvertohl.-Ind. 70,—69,25 Porzellan Weſſel 46.5047,—Ver. Zellſt. Berlin 163,0162,0.Geſ..elkt. Unter. 240,0ſ243,0Motoren Deutz. 62, 7582,75 Zeuſtoff Verein.—— 1350 Effektenborſe v om 11. Zuli Zunghans St⸗, 128 6Jl2516 Rein. Ge5b. Sch. 197.0 427 9,Gegd Meſc. S. 105.0 107 0 Serr Keepterdt 13008 moteren Maung. Naea 8.. 11. 2 5 0 Dad. Bank 166,0166,0 ContinentaleVerſ. 90,5090,50 C. H. Knorr 188,0187,0 A Mannheim. Verf. 131,0 131,0 25 8. 11. Wicking⸗Cement. 160.5165.0 Wiesloch Tonwar.—.— 111.5 Wiſſener Metall 182,0122.0 Wittener Gußſtahl 57.—-5— 8 8 — Kammg. Aalſersl.—.- TR heineleg S4 J 188.070,0 Bofgt& Hafb St. 132.0 435.2 Soöſo wadt ö. 2585 12050 fildei Bera. 128.0i6 Hypoth. Br Mannh. Gummi Karlzen her aſch. 28.50 25,15ꝰRb. Maſch. Lender 31.—(21,— Poltbom. Stitnu.K 28,—(78.— Goerd...e.—.——.— Resarfulm ög 159. 186. Freiverktehrs⸗Rurſe. Hppotz Bt e. . Bent 174,0174,00Oberrh. Verſ. 160,0 160,0 Neckarſulm Fhrzg 123,0122,5 Ereditbank 154.9 14.0 5.—.——.— Rhenania Aachen 88,— 69,— Wayß& Freytag 168,5170,0 Gothager Waggon 7 eTRordd. Wollk. 177.5177.80Adler Kali. 112,0—. ſälz. Mühlenw. 155,0180.0 aleesdeeer 8. ſdee weern in e Grisner Maſchin. 120,5120.0 roberſchl.E. Bed. 104,0.106,0 Benz-⸗Motor 77 älh. eum- 480,9188. 187.0ſ186,2 Riedinger Maſch. 145,—— Sund. Biaennte 1440045.0 g0. für CGeund. 9280J0e— Pork, Jen He. Jege lee Loaſerren Beaun 30 6e⸗Aodbecg Parn. 76 l0 89 genn Si e eere ee. 8 .c Farben 28870 281.0 19, Diamond.— Heldburg.. 82,— ochfrequenz.. gershall.. 153,0 Petersb. Int. Hdb..35 4 Aiebinger Maſch. 1489 TZell Waldhof St 318,7320,5 Grkeftw ahm.5/— ,89 JOberſchl. Kotsw. 105,0 Brown, Bov.& C. 174.0 ü 191,0182,5 Ae e. 28 0425 5— Kleinlein Heidelb. 228,0228,0 Rhenania—88.— Wayß& Freytag 169,0.170,0 TLahmeyer& Co. 177.2129.5 TRüttgerswerke. 107, 27 SddK 774⁰ 1570 92,75 94.75 TRathgeb, Wagg.—88,78 WWVkIi ̃.. 105 „* 5 24„ 01——..„„ ſch.„„ Zeuiſce Enon 283.9 258.o Sͤdd. Zucer 143.01470 Federwe Fe Schrammn. Saaf. 100.]102.5ſüia....—f1.— Hamns et..980 Abeln Cbemob. 21.50 8 305 34.— Werger Worms 185,0185,0 Karlsruher Maſch. 30,— 30,.— ee 9. Walzm—.—128.5 5 Bad. Aſſeturanz 228,0228,0 Lutz Maſchinen. 45,.—.—(echcer ns. 080 85—5 Seſtverfinsliche Werte 5 geſt. 14l,2 180,0 PRetn. leggtste 185.(195,7 Kaſenben 1820 8— Ruſſenbank 3,16 3 Lux'ſche Induſtr.—.——,— Schuhf. Berneis. 98.5088,— ann. Waggon.—, 5 1 178,0179,5 ee 131,0131.8 Schuhfabrit Herz 90.—90,—DO. Anl. melgee 17.900177900Hanſa Soyd... 85,2558,50 Abeinfelden Kraft Sloman Salpeter 85-95 85.90 Frankfurter Vörſe vom 11. Juli— TGelſenk. Bergw. 174,0173,2, Baſt.-G.. 249,0—.— 5 0 Motoren Deutz.—.—84 33,.—81,75 Si— Metallgeſ. Frankf. 183,7185,0 Seilinduſtr. Wolf 92.—92,5010%% Mh. Stadt.25 104.5 104.5 Hbg.⸗Wien Gum. 94.5095,50 Aaheinahl 213,5021,%7 Aia⸗ Phosphat—, Mez Söhne.—TSiemenscHalst 280,5286,00%% Mh. Stadt. 26 99.7590,50 Harkort Bergwrk.—475 707 1Rhenanid Ghem 58,—68,—. 14270 144,8 Südd. Draht-.—.——.% Ah Glbpfg) 105.088,80 KHarpen. Perge. 20,0210,? kRiebeck Montan 150,51870 TGelſenk. Gußſt.———,— Bayriſch. Spiegel 56,75 57,25 TI 149.5149,2 TAe 62564 r. 21900 785 1 Glette 1807 1917 M 70,—71.— 5 4% D. S 1⁴ Hilpert Maſch. 78 93,3005 .D. Creditbk 149,5 149,2 TIlſe Bergb. St. A—.— 278, ergm. Elektr.. 189, 5 otorf. Ob 70,—71.— tw. Be—.——— Schußg. 14—.——.— ren„. 98,— Sabiſche Bant.. 185.0 190.5 Talt Aſcdersteb. 128. 188,0 Sing Retallwecte 2030 25,— bef. Oberürf FFCCCCC fe auſew. 1292 u6 Aalſorch Ferd. 40 0 10 224,0 225,5 7— Weſteregel. 1 115*5 Brem.⸗Beſigh. Oel 74,.—75,— Berli Börſe bom 11 guli 15 99 60— 77. 1— 0 TRütgerswerte. 107,0,108,7 97.75 anr. Bodencr 5 gI, Nannesmannr. 183,5 139.0 Ch. Brockh..⸗W. 99,75.—.— erliner ö 8 THoeſch Eiſ. u. St 186,7186,5 Sachſenwerk... 122,0118,25% B. Kohlenanl. 12,80 12,90 Bapr, Hop. u. Bb. 174,5 174.9,1 Mansfeld Att. 181.2138,) Cement Heidelb. 152.0185,0 ad. 0h 25 Tohedlohz⸗ Wek. 222,0½2228 LSalzvetfurtß. 715 Seen0 5000 —.— 5 —.— 31.— a) Reichs⸗ u. Staatsyap· DAnl Ablöſgsſch.1 301.5 301,5 —* 4 03020 17,75 —— 79,5080,.— S. Led. St. Ingbert 8% PfHyGldpfs /) 99,50 artmann Maſch. 35, 38, TRomb Hütt — S. Led. N 80.—.— 143 15[TRomb. en re Südd. Zucker.. 143,0149.04% D. Schutzg, O8 10,88 11,— gebwige ütte.. 13320141,5 Roſiter Braunk.. 1137 2— ohne Auslöſgsrecht 18.— 5% Reichsanl. 27 87,80 87,75 Goldanleihe 97.— TBarmer Banko. 151,5 151,0.Operſchl. E. Bed 102,2102,0 Cement Karlſtadk 194,0194.0 Induſtrie⸗Alctien. eeree. hil, Holzmann 125 02,0 Sade antet 215 1150 Stadt 5 e Accumulatoren 171,5178,0TDaimler Benz. 131,5 5 rchwerke.. 123,5—,— Scheidemantel. Mh. Stadt. 26—.——,— Bernke 151. 121. Adler à Oppenh. 154,0.184,0 T Peſſauer Gas 209,9 210,0 Hucnboldemaſch. 47,75048,50 FSchubertg Salz. 301,0.400,0 5% Roggenwert..70 9,68 Bant f. el. Werte 173,0 177,0 Adterwerke.... 423,5428,0„Atlant. Tel. 108, Bergbau 271,0(27f.0 SSchucert& Es. ſ8s,5 le4,7 8, Jragenzendd. 7e 45 155 2241˙5-G. f. Verthrsw. 170,0 170, 2½T Diſch.-Luxemb.—.— JIlſe Bergbau. 0 Schuhfabrik Herz 80,—78.—.1 8 7 TCom u Brnale. 179.0 46l. TbengVergban 227,0 57.8 om. u. Privatb. 5 önixBergbau 127, 1 147 ganen 180 197 Saheee— 600 Fandteb 6,— . thekenbk.„2 Salzw. Heilbronn—.—„ 2e Bank. 186,5187,5 Talus Bergbau. 113,0 l18:6 5501d.u. S At 7100.295 P. Effekt.u. Wechſ. 188,5 138,5 B K. u. Laurahütte 84,—85,50.Gold-u. G. Anſt 210,0215 H. Ueberſee⸗Bant 168.0 168,8 f Dyckerh. K Widm. 39,.—40,15 Crausport⸗Alctien. Chamotte Annaw. 87.—90, 2 0 5% Landſch.Rogg. 8,14 TVerl. Handelsg. 288,2241,5 8e⸗.Uſſend.-Slont.———— d. Judel Ce. 123, 18%0 TSlenſensg galet 278.8,287 — leranderwerk. 68,.——.— n ugler Zwe—— e Bank 166 3J Ammendorf. Pap. 241,7242, Deutſch. Gu„[Kahla Porzellan. 114, iettiner Vulkan. 31.—31,—5% Mexikaner 49,2040,2 Tdieentege, 180 le 8 Düſſeld-Rat. Dürr 7 74 Tot lbenſee B. 00 0 las age e 1 0—967 e 1155 181 2—————. 51—— 1220 17 Neee, 25,75 tungb.—.—.—.— eld. rr 74,—74.— 162˙ 4 lt.„115, eutſche Kali.. 152, arlsr. Maſchin. 28,—28,.— m.. 16,—74,„Goldrente 27,65—.— THresdner Bank 169.9 170,0 Schantungbahn 45 TDisc, Command. 163,5161,7 Anhalt. Kohlent. Tdeltſche Maſch. 101,5 102,5 C. M. Kemp—5 25.—Stolberger Zine 250,5 2612 400—— 1055 mmobil.——99.50 47%50„Silberrte.—.——. TDisconto⸗Geſ.. 162,0 162,0 Dürkoppwerk St.——90,.— 8 Tgapag. 149,5 142. Ciſen Kaiſerslaut. ee Fle n N- 140 0 f4l0 Serdl dehe 44 14 kilent gegten. 2805 Frantf. Adgem. 147.0 448.0 aſcaffog, Jelſt. 20.5 219.0 Heutſch Slenndg. 286e 89 oſkisgnerwerte.. 7,8 lies Südd. .Watald. Gced. 230,240.0 Deltar, K. 818 58.— 57 50 Ell. Sod. Wole.—64.— TMitteld, Kredb. 220,0 2400 Augsb.-Bts Raſch 145:2 145,0 Seuiſche Giſeng. 92,50.94.55 Koln. A Hautpan 54—85 78 Telenh Beruner 21 e4eedere. 7050 Rürnberg. Bg.-B.—.———. Baltimore& Ohio 98,—97.50 Emafſfe e Alend 979 47.—] Heltere. Freditot..5 Balcke Maſchin.. 113,2118,5 P 12800 190 Gehr. King 1070 40 gat eler 1060 1090 4% 61 12780 12— 8„Anſt.75 5 5 8 maille St. ch 47,1547.———.— 65 172—ç—„ 115,..ꝗ 107, 22 Tie onhard. 168, 5 8 agd.⸗Eiſ.1—.— 19,.— Ale Het 2i8 nn Induſteie-Altien. Ccſncerienen 48— Reichsbank. d. 185,2 80,0 5. Benbern. 8405 847.0 Jürener Metalt. 1095 450.0 doltheimer Cen. 83.29 50.45 Traßsradlo... 137,,140.04% 1 246,0 J. P. Bemberg. 540, 5420 Dürk. le, 85˙25—,— Krauß& C Rhein. Crebitbank 134,0 138,0 5 Eßlünger Maſch. 78.——.— Rhein Creditban 134,0 184,0 T 8 n Elkt. 190.0 194.7) Jürkoppwerte„8,25 ½ Frauß& Cie Lok. 80,15.—.— Reichsbank.. 185,2185,5 55 empf⸗ Slern 1970 1958 Ettling. Spinn.. 23070280,0 ergman 190.0,493,) TDynamit Nobel 137,5142,7 Kronprinz Metall 131,513l,0 „2165, Süddeutſch. Disc. 145,2145,2 Berl.⸗Gub. Hut. 370,C870,0 5 Varziner 8 5b. Nerröen 147 0 147,0 Sanzer S. 240.c ana Faber doß, dier 24g N Sibder antbet....10 Schofferh. Pindg. 357,0ſ888.0 Jaber E Schleccher J08.9 108. Cransport-Akctien.) FBerim Maſchö. 239,7 186,5 Teitte Schtu. Kr. 136.5201,0 Toahmeder 4 Co. 120 6ſ7ete Per.Cbem. Charl. 168.2 19,04%½% 1914 2525 25 85 ahe Gebr. Pirm. 56 48 587. T9. nelcebehn——.—(T Bogum. 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Tganbt'ſchiff. 222,0227,0 1 175 Berg——.——.— Haid Reu, Näh 51,—50,25 Gaggenau.⸗A. 63,25 JMannesmann. 194,0198,0 Weſer. Akt.⸗Geſ. 9, III—.—19, Aichweſl. Bergwel 280,0J280,0 Sad. Aaſch.Burl. 14l. 7II48,0 Hammerſen. ITRordd. Lloyd. 141,2 143,0Chem. Gelſenk.. 90.—90. 63,50„5 2 5 17550180,0 Berein Eibeſchiſl. 71, 75,77,25 Chem. Albert. 133,0146,5 Gebhard Tertl.——144.0 T Mansfeld. Att. 181,20138,50T Weſtereg. A Tehuantehec. 24,802640 —.—— —.— 5 7 .00/ Südö.aß——— 22 u.ali8f, 7J8% — — ber ber ſich den ſti⸗ 37,1 die tal⸗ die ück⸗ ren — ontag, ben 11. Jurt 1027 Nene Mannheimer Zeitung[Abend⸗Ausgabe) Im Schatten der Wollenkratzer 3⁰0) Ein Roman aus dem modernen Newyork Von Erich Frieſen (Nachdruck verboten.) O, der ſchönen Stunden, da er mit ihr durch den Park —geritten und beide im verwegenſten Galopp ihre Reitkünſte gegeneinander abmaßen! Da er im Halbdunkel ihrer Loge in der Metropolitan Opera neben ihr geſeſſen und ab und zu wie zufällig leiſe ihre ſchmale Hand, die das Opernglas hielt, ſtreifte! Da er auf irgend einem Ball ihre zarte Geſtalt tm Arm hielt und ſie im rhythmiſchen Gleiten des Shimmy oder Boſton leiſe an ſich drückte! Sie, die anerkannt glänzendſte Tänzerin! Dex verkörperte Rhythmus-— Er blickt ſie an, die da in ihrer keuſchen jungfräulichen Schönheit, die faſt ans Unwirkliche grenzt, ſo knabenhaft ſchmal und kindlich neben ihm daherreitet. Das blaſſe, ſchmale, etwas olivfarben angehauchte Geſicht, die dunklen, langbewimperten Augen mit den Rieſenpupillen, das gerade griechiſche Näschen, die tiefroten, im Moment glückſelig lächelnden Lippen, die Ueberfülle blauſchwarzer, 55 dem kleinen Reithut eigenſinnig hervorquellender Locken—— 5 Und ihm iſt, als fühle er ihren zarten Körper im Tanz ſich an ihn ſchmiegen. Als höre er ihre dunkle, in Momen⸗ ten ſeeliſcher Erregung leicht vibrierende Stimme freundliche Worte zu ihm ſprechen. Als ſähe er ihren lächelnden Mund dicht vor ſich— ſo dicht, daß er ihn faſt mit ſeinen Lippen ve⸗ krühren kann. Dieſen wunderſamen, tiefroten Mund, der ſo berauſchend lächeln konnte, ſchüchtern und verſchämt und doch mit unbewußter, mädchenhafter Koketterie, mit beſtrickender wie ſie dieſer exotiſchen Treibhauspflanze im Blut lag—— So reiten ſie nebeneinander her— langſam, ohne zu ſprechen. Nur jedes die Nähe des Anderen fühlend. Und glücklich im Bewußtſein des Beiſammenſeins. Der Rappen hat ſeinen Kopf der Stute genähert und ſtößt ein frohes Wiehern aus, in das Violet ſchüchtern ein⸗ ſtimmt—— Alles wie früher. Sogar Aglajas Lieblingsparfüm, ein Hauch von Tube⸗ roſen, der ſie auch heute umſchmeichelt— genau wie damals. Noch immer fällt kein Wort zwiſchen den beiden. Still genießen ſie die Poeſie des Augenblicks. An einem kleinen Weiher machen ſie Halt. Gleiten aus dem Sattel und binden ihre Pferde an einen Baum. Dann gehen ſie zu Fuß am hohen Schilf entlang. Ha, wie die Sonnenlichter über den ruhigen Waſſerſpiegel hinzittern! Horch!... Flüſtert es nicht über den Waſſern? Ge⸗ heimnisvoll lockend? Sind es die Geiſterſtimmen der Ver⸗ ſtorbenen? Sind es Träume und Hoffnungen und Sehn⸗ ſüchte, die gleich Lichtelfen über die Erde huſchen? Sind es je die lind verhallenden letzten Schwingungen unerfüllter Wünſche, die, bevor ſie für immer verklingen, mit ihrem Todes-Anzeige. Nach langem schweren Leiden entschlief in der Nacht zum Sonntag mein innigstgeliebter Gatte, unser guter Vater und Schwiegervater, Herr Valentin Mied Schlossermeister im Alter von 52 jahren 4 Monaten. Die Feuer- bestattung findet am Dienstag nachmittag 2 Uhr vom Krematorium aus statt. Die trauernden Hinterbliebenen: Margareta NMied Wwe. Dr. Willibald Nied u. Frau Mannheim, 11. Juli 1927. Augartenstr. 74. *2029 Unser lieber, herzensguter Sohn, Bruder, Schwager, Onkel und Neffe, Flerr Emil Wolff wurde uns im 47. Lebensjahr im Schwarzwald, wo er Erholung suchte, durch den Tod entrissen.“ 2058 In tiefster Trauer: Frau K Wolff WWe. Hermann Wolff u. Frau Lucy geb. Casewitz Mannheim(B 2,), den 11. Juli 1927. Die Einäscherung findet in der Stille statt. Blumen- spenden und Kondolenzbesuche dankend verbeten. kinder erzittern laſſen? 550 ſicherheit. Angeb. unt. ſtelle dſs. Bl. Igeg. Möbelſicherheit u. Imonatl. Rückzahl. An⸗ gebote unt. J W 26 an ldie Geſchäftsſt. Zaubergetön noch einmal das Herz der armen Menſchen⸗ Die Blicke der beiden begegnen ſich. Und tauchen inein⸗ ander— tief, ſchrankenlos. Und ihre Seelen küſſen ſich. Und tauſchen zärtlichere Liebesworte, als 4 es je vermögen. Leichte Röte ſteigt in die bleichen Wangen der Frau. Und auch die Stirn des Mannes färbt ſich dunkler. Nein, es iſt nicht mehr wie früher zwiſchen ihnen! Alles iſt anders geworden! 72 nur äußerlich. Auch ihre Empfindungen für ein⸗ ander. 155 Sie iſt nicht mehr das harmloſe Jungmädel. Er nicht mehr der ſchwärmeriſche Jüngling. Beide glücklich und zu⸗ frieden, wenn ſie einander ſahen. Stärkere, leidenſchaftlichere Das Leid hat beide gereift. Gefühle ſind erwacht. Und beide ſtehen mit bangem Herzen vor dieſer Erkennt⸗ nis. Jetzt, da es— zu ſpät iſt. Aglaja iſt es, die das ſchwüle Schweigen bricht. „Ich möchte zurück,“ ſagt ſie gepreßt. Er macht noch einen ſchwachen Verſuch, unbefangen zu erſcheinen, ſie zurückzuhalten. „Warum? Unter meinem Schutz ſind Sie ſicher!“ „Trotzdem. Es iſt beſſer.“ „Aber—“ „Bitte, fragen Sie mich nichts!“ Iſt es der dämmrige grüne Schein, der ihr Geſicht ſo geiſterhaft blaß erſcheinen läßt? Er fühlt, wie eine Blutwelle ihm zum Herzen ſchießt. Doch gehorcht er ihrem Wunſch und hebt ſie in den Sattel. Stumm reicht ſie ihm die Hand zum Abſchied. Er umſpannt die zarten heißen Finger, von denen ſie feſt Handſchuh abgeſtreift hat, und hält ſie einige Sekunden eſt. „Darf ich ſagen: Auf Wiederſehen?“ Sie ſchüttelt den Kopf. „Lieber nicht.“ „Aglaja!!“ „Ich habe ſchon genug zu tragen. Laſſen Sie mich!“ Und ſie ſprengt davon. Harry ſtarrt der dahingaloppierenden, ſchlanken Geſtalt nach, bis ſie ſeinen Blicken entſchwunden iſt. Dann ſchwingt auch er ſich auf ſeinen Hengſt und gibt ihm die Sporen, daß das edle Tier ſich hoch aufbäumt. XVI. 1 Feſt auf dem Dachgarten des„Klubs der Promi⸗ nenten“ Wer Pracht und Glanz, Schönheit und Geiſt, Reichtum und Snobismus bis zum Ueberfluß genießen will— aber auch Karrikatur und Lächerlichkeit— er kommt hier auf ſeine Rechnung. Der Nankee liebt das Außergewöhnliche, Bizarre, Gro⸗ teske. Das Nackte intereſſiert ihn nicht. Nackt ſein kann der. Aber drei Beine haben. Oder nur eines, mit dem er auf dem Seil tanzt. Oder Klavier trommelt, wie ſonſt nur — RRrDrDr Srpprrrr—— A— ———————————————————— ur dlie Ferien: Oen ⁊wei-Nosen-Anxug Ganz gleich, wo Sie hingehen: Sie können den Zwei⸗ Hosen-Anzug gut gebrauchen! fehlen, wenn Sie ihn nicht hätten. Sie tragen ihn auf der Reise mit der langen Hose, beim Sport und auf Wanderungen mit der Knickerbocker oder Breeches. Sie können diesen Anzug strapazieren, wie Sie wollen, Geſch 1 zwei regelrechten Armen es kann. Das iſt Pankee⸗ eſchmack. Jazz⸗bands mit hunderten von affenartig koſtümierten Kerlen, mit affenartigen Bewegungen und affenartiger Muſik Daneing⸗girls, deren regenbogenfarbene Koſtüme mit ihren regenbogenfarbenen Perücken und ihrem regenbogen⸗ farbenen Teint an Geſchmackloſigkeit wetteifern... Sänger in knallroten und zitronengelben Fracks, mit bis auf die Erde hängenden Schößen, faſt meterlangen, ſpitzzulaufenden Lack⸗ ſchuhen und tellergroßen Chryſanthemen im Knopfloch, die unbeweglich, wie Marionetten, ihre Lieder herunterleiern und an Charlie Chaplins ausdrucksloſe Puppenviſage gemahnen. Und dann— als Clou— die ſchwarze Joujou vom„Non⸗ puls⸗ultra“, die den neueſten Modetanz zum beſten gibt: den berüchtigten„Charleston“. Den Tanz des verbogenen Rück⸗ grats, der verrenkten Knie und Zehen, der ſpitzen Ellbogen und Schultern. Der klaſſiſche Tanz des„Kubismus“. Bei dem man nie weiß, hat man es mit Schwerbetrunkenen, dem Irrenhaus Entſprungenen oder in epileptiſchen Krämpfen ſich Windenden zu unn Um dieſe auserleſenen Genüſſe herum der auserwählte Kranz der„Prominenten“. Der Multimilliardäre. Der „Herren der Welt“. Die Lichter der Filmoperateure blitzen auf—-— „Feſtgenagelt das ganze charakteriſtiſche Bild der„big society“ Newyorks. Mit all ihrem grotesken Drum und Dran. Für alle Erdteile. Für alle Zeiten. All right!— Unter der Damenwelt dieſer Hochprominenten ſind es auch heute wieder Miß Hetty Gould und Miß Aglaja Hig⸗ gins— oder vielmehr Mrs. Aglaja Zigad, wie ſie ja jetzt heißt— die beſondere Aufmerkſamkeit erregen. Die eine ge⸗ wiſſermaßen der andern als Folie für ihre individuelle Schönheit dienend. Beide tragen— der Wichtigkeit des Abends entſprechend — koſtbare Poiret⸗Toiletten. Ob direkt aus Paris importiert oder kopiert in der Fifth⸗Avenue oder dem Broadway— wer fragt danach! Miß Goulds goldblonde Schönheit badet ſich in meer⸗ grünem Chiffongewoge. Um Mrs. Zigads dunkle Raſſigkeit ſchmiegt ſich glühroter Atlas, der bei jeder Bewegung ihrer ſchlanken Glieder Flammen zu ſprühen ſcheint. „Neidlos erkennt jedermann ihnen die Palme der Schön⸗ heit und Eleganz zun. „Nur bemerkt man mit leiſem Kopfſchütteln, daß keine von beiden auch nur die geringſte Ahnung von Schmuck trägt. Kein Collter, keine Armſpangen. Kein fuwelengeziertes Haar⸗ band. Nicht einmal Ringe an den ſchlanken Fingern. Nur eine einzige vollerblühte Marschal Nil⸗Roſe duftet an Mrs. Zigads Bruſtausſchnitt. Und in Miß Goulds Gürtel ſteckt ein Büſchel friſcher Veilchen. es Naoiee Seltſam! Aen Man begreift, daß Miß Gould nach jenem ſenſationellen Diebſtahl eine Abneigung gegen Schmuck im allgemeinen und Brillanten im beſonderen hat. Wenigſtens vorläufig. [Fortſetzung folgt.) D — —— — 2 — 8— ————— — — — Er würde Ihnen — er ist dafùr geschaffen! 0 Die Preise unserer Zwel- Hosen-Anzüge mit einer Knickerbocker oder Breeches und einem langen Beinkleid für die Reise extrafeine Qualitäten 125.— 138.— 154. ———— — —27 — —— — 64.- 39.— 110.- —2— ———————————— PP—————.——..——̃ ̃— 1— RN———— Auch all das Drum und Dran: Der Pullover, Sportstrumpt, Sportgurtel, Wettermantel, die Windiacke · sehr preiswert. —— — 2 ———— — lanken n beldverkehr Berufst. Dame ſucht 0 zu leihen geg. Möbel⸗ Bru —.— J U 24 a. d. Geſchäfts⸗ *2037 v. Selbſtgeber geſucht *2041 Mein Vertreter iſt am unsagbar schweren Schmerz bekundeten. Mannheim-Neckarau, 11. Juli 1927. Herzlichen Dank sagen wir allen, die ihrer Gesinnung der Verehrung und Hochschät- zung für unseren unvergeßlichen Vater Obewerwaltungsrat Th. Reitinger durch die Beteiligung an der Beisetzung und am Trauergottesdienst, durch den trostreichen Nachruf, die ehrenden Anerkennungen und innigen Abschiedsworte, durch Blumenspenden und ein Memento im Gebete zum Ausdruck brachten und uns ihr Mitgefühl an unserem Familie Reitinger. kKoſtenlos zu ſprechen. leidende Eine Erlöſung von dauernder Qual iſt das berühmte Spranz-Band Scutsdies neicmspaient Kein Gummiband, ohne Feder und ohne Schenkelriemen, trotzdem un⸗ bedingt zuverläſſig für alle Arten von Brüchen. Ceiſte vollſte Garantie. Glänzende Zeugniſſe.— Kuch Heilerfolge. Billigſte Berechnung. Mittwoch, 13. 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