⁵˙.! ANn..—. ̃̃ ÿ eͥ—ͥ̃—?————— 1488 t. 1⸗ * 3= 5 + d, it ft 6 18 der Ausführungen des franzöſiſchen Marſchalls vor, wonach belgiſche Kriegsminiſter erfährt in der franzöſiſchen Rechts⸗ niſchen Verſtändigung, die nicht deswegen weniger wirkſam alle wichtigen Fragen in Genf hinter den Kuliſſen beraten 0 Bezugspreiſe: In u. Amgebung frei ins Haus pder durch die Poſt monatlich.⸗M. 2,80 ohne Beſtellgeld. Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ * forderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. Haupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 1,4·6, 2 Baſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr.6, chwetzingerſtr. 19/0 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ n Adreſſe: ene Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12mal. Fernſprecher: 24944, 24945.24951.24952 u. 24953 Mittag⸗Ausgabe el fer öeit nzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. 250 grtte ſle Aue.. amen Preis 10 Nfennig 1927— Nr. 3¹5 ung nelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40 er —4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet. Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streils, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprllchen für ausgefallene od. beſchrüne 0—. oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Beilagen: Sport und Spiel. Aus Seit und Leben. Mannheimer Frauenzeitung. Unterhaltungs-Beilage. Aus der Welt der Cechnik. Wandern und Neiſen. Geſetz und Necht Narfchall Fol Er wird in 15-20 Fahren ausbrechen Seltſame Prophezeiungen Der Pariſer„Quotidien“ nimmt entſchieden Stellung gegen Aeußerungen, die Marſchall Foch im„Weekly Dis⸗ Hatch“ gemacht hat. Aus London liegt nunmehr der Wortlaut der franzöſiſche Generaliſſimus insbeſondere erklärte:„Wenn man ſich über den nächſten Krieg eine Vorſtellung ver⸗ ſchaffen will, muß man ſich an die Zuſtände erinnern, die an der Weſtfront im Jahre 1918 herrſchten und ſie ergänzen durch die neuen wirkſameren Waffen, die ſeitdem erfunden worden ſind. Dieſe Vorſtellung ſollte einen genauen Eindruck des künftigen Krieges vermitteln, der in viel größerem Maßſtabe, als je der Weltkrieg war, in 15 oder 20 Jahren geführt wird. Dieſer Krieg wird ein Weltkrieg ſein und kann nicht lokaliſiert werden. Faſt alle Länder werden daran teilnehmen. Zu den Kombattanten zwerden nicht nur Männer, ſondern auch die Frauen und Kinder jedes Volkes gehören“, Belgiens Vorſtoß gegen die Reichswehr Berlin, 12. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Der preſſe viel eifervolle Unterſtützung. Es iſt, als ob Herr de Brocqueville mit ſeinen Phantaſien über die Reichswehr dieſer Preſſe das Stichwort geliefert hätte. Inzwiſchen iſt bekanntlich der deutſche Geſandte bei der Brüſſeler Regierung Chamberlain vor dem Anterhaus Bei der Debatte über den Etat des Auswärtigen Amtes forderte der Arbeiterparteiler Ponſonby eine Kür⸗ zung um 100 Pfund, was ein Mißtrauens votum ge⸗ gen Chamberlain darſtellt. Ponſonby begründete ſeine Forderung u. a. damit, daß die letzten Reden Poincarés und Streſemanns den Eindruck erweckt hätten, daß Locarno keineswegs gleichbedeutend ſei mit der endgültigen Freund⸗ ſchaft zwiſchen Deutſchland und Frankreich. Chamberlain möge mitteilen, welches 1 385 die Haltung der engliſchen Regierung zur Rhein⸗ Iandfrage ſei. England ergreife im albaniſchen Konflikt die Partei Italiens. Dann kritiſierte der Redner die Haltung Cham⸗ berlains gegenüber Rußland. Der Völkerbund behandele nur noch Angelegenheiten ſekundärer Bedeutung. Alle wich⸗ tigen Fragen würden, wie vor dem Kriege, hinter den Ku⸗ liſſen verhandelt. Chamberlain ergriff darauf das Wort und wich feder klaren Stellungnahme zur Frage der Rheinlandräumung aus.(Wieder einmall Die Schriftl.) Mit einigen nichtsſagenden Redensarten verſchwieg er die ſachlichen Unterlagen der engliſch⸗italie⸗ ſei, weil ſie, wie die Vorkriegsentente, nicht zu Papier ge⸗ bracht wurde und daher im ſtaatsrechtlichen Sinne dem Unter⸗ haus„nicht verſchwiegen“ worden iſt. Es gebe keinerlei Ver⸗ pflichtungen der engliſchen Regierung gegenüber einem an⸗ deren Staat, die nicht dem Unterhaus bekannt ſeien. Es ſollen auch in Zukunft alle neuen Abmachungen dem Unter⸗ haus zur Billigung vorgelegt werden. Alle Vorwürfe, die Ponſonby dem Auswärtigen Amt mache, könne er auch gleichzeitig anderen Regierungen machen. England habe das größte Intereſſe an der Aufrechterhaltung des Friedens in der Welt. Infolgedeſſen könne es der Entwicklung der Beziehungen zwiſchen anderen Völkern, insbeſondere der deutſch⸗franzöſiſchen Beziehungen, nicht teilnahmslos zu⸗ ſchauen. Der Völkerbund ſei heute ſtärker als vor drei Jahren. England habe ſich immer erfolgreich um den Frie⸗ den bemüht. Bezüglich der engliſch⸗amerikaniſchen Be⸗ ziehungen könne er erklären, daß für jeden Engländer ein engliſch⸗amerikaniſcher Krieg undenkbar ſei. Dann bat Cham⸗ berlain das Unterhaus, doch hinſichtlich der Unterredung mit Muſſolini jeden Argwohn fallen zu laſſen. Es ſei eine ähn⸗ liche Unterredung geweſen, wie ſie eines Tages auch mit dem deutſchen Reichskanzler in Berlin möglich ſei. Die Freund⸗ ſchaft mit einem Lande brauche ſich nicht gegen ein drittes Land zu richten. Chamberlain glaubte, darauf hinweiſen zu müſſen, daß die deutſche Regierung vor dem Kriege in ihrer Politik ſolche Ziele verfolgt habe, indem ſie an dere egierungen gegeneinander aufzuhetzen ver⸗ ſuchte. Er habe niemals andere Mächte gegen Rußland auf⸗ zuhetzen verſucht. Schließlich beſtritt Chamberlain noch, daß worden ſeien. Von unſerem Londoner Verkreter wird uns hierzu noch gedrahtet: 1 Die Frage der Rheinlandräumung hat in der geſtrigen nterhausdebatte eine ſeltſame und bezeichnende Rolle ge⸗ ſpiekt. Sie wurde von der Oppoſition mit aller Deutlichkeit Se und von der Regierung mit diskretem Stillſchweigen übergangen. Die Tatſache, daß über den nüchſten Krieg Frauen und Kinder nehmen daran teil vorſtellig geworden. Die diplomatiſchen Verhandlungen ſind noch nicht abgeſchloſſen. Augenblicklich geht es wohl darum, authentiſch feſtzuſtellen, was de Brocqueville wirklich geſagt hat. Das Ergebnis dieſer Nachforſchungen wird alſo zunächſt abzuwarten ſein. Der Standpunkt der deutſchen Regierung dürfte im übrigen in einem Interview dargelegt werden, das, wie wir erfahren, von der in dieſen Stücken zuſtändigen Stelle gegeben wird und heute oder morgen veröffentlicht werden dürfte. * 5 Rußland rüſtet zum Krieg In Moskau und der ganzen Sowjetunion begann die „Woche der Verteidigung“ mit Sammlungen für Flugzeuge und Stärkung der Rüſtungsinduſtrie, mit Volks⸗ feſten und Vorträgen über die bevorſtehende Kriegs⸗ gefahr und die Notwendigkeit, die Maſſen der Bevölkerung zum Kriege zu organiſteren. Der Vorſitzende des Rates, der Volkskommiſſar Ryk ow, erlätzt einen Aufruf, der als Ziel der Werbewoche bezeichnet, daß jeder Arbeiter der Sowjet⸗ union verſtehen müſſe, mit dem Gewehr umzugehen, daß Hilfskräfte für die Rote Armee und die Flotte geſchaffen wer⸗ den und das ganze Hinterland kriegsmäßig organiſiert werde, nachdem der Bruch der engliſch⸗ruſſiſchen Beziehnugen und eine Reihe weiterer Ereigniſſe eine ernſthafte Bedrohung be⸗ denteten. eines der Hauptſtücke der ſozialiſtiſchen Interpellationen war, wird in der Morgenpreſſe vielfach hervorgehoben. Aber die Blätter gehen nirdends weiter als bis zu regiſtrierenden Feſt⸗ ſtellungen, da man nicht wiſſe, wie weit man ſei. 5 858 Der diplomatiſche Korreſpondent des„Dally Tele⸗ graph“ übergeht die Angelegenheit mit Achſelzucken, indem er ſchreibt: Die Räumung ſei nun in eine außer⸗ ordentliche Ferne gerückt, ſelbſt die Herab⸗ ſetzung der franzöſiſchen Beſatzung iſt durch die Quer⸗ treibereien von belgiſcher Seite gegen die Reichs⸗ wehrorganiſationen fraglich. Man verzeichnet mit Genugtuung das Ergebnis der In⸗ ſpektion der Oſtfeſtungen. Die liberalen Blätter, die in den letzten Tagen offen und energiſch für eine aktive Politik Eng⸗ lands in der Räumungsfrage eingetreten ſind, ſcheinen durch die geſtrige Unterhausdebatte etwas ernüchtert zu ſein. Man muß leider ſagen, daß das Schweigen des Außenminiſters im Augenblich mehr bedeutet als das Reden der Preſſe. Sturz des Kabinelts Pointaré! Paris, 12. Juli.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Die geſamte Morgenpreſſe verzeichnet heute das Gerücht, daß einige rechtsſtehende, der Regierung angehörende Gruppen das Kabinett zu Fall bringen wollen. Es iſt ſehr fraglich, ob dieſe aus politiſchen Kreiſen ſtammenden Mittei⸗ lungen auf Richtigkeit beruhen, vielmehr hat man aus Ge⸗ ſprächen mit linksſtehenden Deputierten den Eindruck, daß die Rechte für den Augenblick nicht beſtimmt weiß, wie ſie ſich ver⸗ halten ſoll. Miniſterpräſident Poincaré nahm bei der Wahlreformdebatte, die ſchließlich zur Verwirklichung der Liſtenwahl führen wird, eine neutrale Stellung ein. In⸗ folgedeſſen verlor er tatſächlich auf dem rechten Flügel ſeiner Mehrheit zahlreiche Anhänger. Von dieſen Deputierten wird nun in den Wandelgängen eine ſtarke Propaganda gegen Poin⸗ caré geführt, der angeblich diejenigen Gruppen verraten habe, mit deren Hilfe er zur Macht gelangt ſein. Deputierten ihren Aerger gegen Poincaré ſoweit treiben wer⸗ den, daß ſie in der heutigen Debatte über die Gehaltserhöhung geſtrige Sitzung der Finanzkommiſſion brachte freilich de m Miniſterpräſidenten eine Niederlage. Mit 13:9 iſt gegen den Willen des Finanzminiſters die Erhöhung der Staatsbeamtenkredite um 425 Millionen Franken bewilligt worden. Poincaré ſtützt ſich auf das im vorigen Jahr erteilte Ermächtigungsgeſetz, doch berückſichtigten die Mitglieder der Finanzkommiſſion dieſe Vorhaltungen des Miniſterpräſidenten nicht. In der geſtrigen Sitzung des Finanzausſchuſſes enthielt ſich der Präſident Malvy und einige Mitglieder der Linken der Oppoſition gegen Poincaré, wäh⸗ rend der rechte Flügel der Kommiſſion ſehr entſchieden den Miniſterpräſidenten angriff. Es wird ſich in der heutigen Kammerſitzung zeigen, ob die Anträge der Finanzkommiſſion durchdringen werden. In dieſem Falle käme natürlich das Kabinett Poincaré in die Minderheit. Der Miniſterpräſident hat die Abſicht, die Vertrauensfrage zu ſtellen. Die meiſten Pariſer Blätter begnügen ſich heute morgen damit, feſtzuſtellen, daß man für Poinvaré ſehr ſchwer einen anderen Finanzminiſter finden könne. Dieſe Feſtſtellung fin⸗ det man ſowohl in Organen der Rechten als auch der Linken. Man hat den Eindruck, daß für den Augenblick dem Kabinett Poincaré eine direkte Gefahr nicht droht, umſomehr als nach einer Mitteilung der„Ere Nouvelle“ jetzt von dem Vertreter Chamberlain in ſeiner außerordentlich lang ro nngen außenpoltitiſchen Rede kein Wort Uber die Rheknlandräumung ſagte, obwohl ſie der Staatsbank Riſt in Newyork amerika⸗ bite für Frankreich verhandelt werden. Es muß ſehr bezweifelt werden, ob die rechtsſtehenden für die ſubalternen Beamten Poincaré im Stich laſſen. Die zum Reichstagsſchluß Nun iſt der Reichstag auch in die Ferien gegangen und man wird ausſprechen dürfen: das war wohl von ihm getan. Als er vor etwa vier Wochen nach ſchier überreich⸗ lich genoſſener Pfingmuße ſich wieder zufammenfand, hien die Regierung gewillt, eine bis an den Rand gefüllte Kom⸗ pottſchüſſel noch vor ihn hinzuſtellen und es gab ſchreibende und auch parlamentariſche Zeitgenoſſen, die mit finſterer Ent⸗ ſchloſſenheit erklärten: die müßte er noch auslöffeln und wenn darüber der Auguſt anbrechen ſollte. Wer mit der Dynamik unſerer Parlamente einigermaßen vertraut iſt und dann von Tag zu Tag beobachten konnte, wie müde man war und wie nervös man wurde, hat das nicht geglaubt. Den Reichs⸗ tag länger beiſammenzuhalten, hätte bedeutet, ihn in Kriſen⸗ gefahren hineinzutreiben. Daran aber hatte in dieſer hunds⸗ täglichen Zeit niemand ein Intereſſe. Selbſt die Oppoſition nicht, ſofern ſie ihrer Verantwortung für das Staatsganze ſich bewußt blieb. Mancherlei an ſich wichtige Aufgaben läßt der ſcheidende Reichstag ungelöſt zurück. Doch ſie übers Knie zu brechen, war nicht möglich. Hing das Herz der Regierung wirklich ſo ſehr an dieſen Dingen, ſo hätte ſie und hätte vor allem das Innenminiſterium ſich zwiſchen Oſtern und Pfing⸗ ſten nicht ſo ausgiebig auf die Bärenhaut legen dürfen. Aber vielleicht war man gar nicht ſo erpicht auf die ſommer⸗ liche Leiſtung und ſah es nicht einmal ungern, daß man ſchließlich der Sandbank zutrieb. Denn der Zwieſpälte gibt es in der Koalition, gibt es ſelbſt in der Regierung viele. Und wenn Sandbänke auch noch keine dauernde Rettung bieten, für eine Weile ſchützen und ſchirmen ſie immerhin. Die tadelnden Zenſuren werden diesmal ſo wenig ausbleiben wie ſonſt nach dem Schluß der Seſſion. Und die fungen Leute, die vor anderen ſich geiſtreich dünken, wenn ſie ihren Oswald Spengler in ſich aufnahmen und wieder von ſich geben, wer⸗ den dieſen Tadel auch auf die Inſtitution des Parlaments als ſolche ausdehnen. Wer abzuwägen verſteht, wird dem Chorus der Aburteilenden heute ſo wentg ſich zugeſellen mögen wie früher. Geiſtesgeſchichtlich iſt der Parlamentaris⸗ mus überwunden: nun ja doch! Der Bonner Staats⸗ rechtslehrer Karl Schmitt hat ein ſehr kluges Buch über die Kriſe des Parlamentarismus geſchrieben und mit viel Scharf⸗ blickt aufgezeigt, wie von den Heutigen niemand mehr an das Repräſentativſyſtem als den Stein der Weiſen glaubt. Nicht einmal an ſeine Fähigkeit zur Wunderſalbe für alle Ge⸗ breſten in Staat und Geſellſchaft. Der Jammer iſt nur: wir wiſſen von keiner anderen. Auch Schmitt hat kein beſonderes Rezept verſchrieben. Und ohne den Parlamentarismus fielen wir alle miteinander ins Leere. Der Parlamentaris⸗ mus der kleinen Körper freilich— darin iſt man mittlerweile wohl ſelbſt auf der Linken ſich einig— iſt ein Unfug. Der Parlamentarismus in den kleinen Staaten, in Thüringen, in Sachſen, in Anhalt, in den beiden Mecklen⸗ burg uſw., iſt nicht nur unnütze Zeit⸗ und Kraftvergeudung, er führt ſich bort ſelber ad absurdum. Mit dem Reichstag indes ſteht es doch wohl anders. Wer den Weg überblickt, den der Reichstag in dieſen letzten dreieinhalb Jahren zurückgelegt hat, wird wohl oder übel zu bekennen haben: ein anſehnliches Stück Arbeit ward von ihm vollbracht. Die fürchterliche Zer⸗ rüttung durch die Inflation hat er beſeitigt. Unſere Finan⸗ zen ſind geordnet wie, Amerika natürlich abgerechnet, kaum in einem anderen Staat der Welt. Auch das Auf⸗ wertungsproblem ward einigermaßen gelöſt. Nicht vorbildlich, nicht von Grund auf: gewiß nicht. Aber eine vorbildliche, allen, Gläubigern wie Schuldnern, gerecht werdende Löſung gab es auf dieſem Feld überhaupt nicht. Wie immer man die Sache anpackte, machte mauns falſch. Geſchädigte, Leute, die— an ſich nicht zu Unrecht— ſich benachteiligt fühlten, ölieben alle⸗ mal zurück. Die Aufgabe war ſo gigantiſch, daß ſie mit den geſchwächten Kräften des durch Krieg, Revolution u. verhängnis volle ſteuerliche und wirtſchaftliche Irrtümer geaangenen Staats einfach nicht zu löſen war. Auch an den anderen geſetz⸗ geberiſchen Leiſtungen des Reichstags wird mancherlei Kritik und mit Recht geübt werden können. Keines von dieſen Ge⸗ ſetzen vielleicht iſt vollkommen. Alle zuſammen ſind ſie über⸗ haſtet, tragen den nämlichen Zug dieſer in Schnellarbeit ſich überſtürzenden Uebergangsepoche. Dennoch: man hat mit ihnen den Zerfall gewehrt, hat das Reichsgefüge wieder leid⸗ lich in Ordnung gebracht, die Dämme neu aufgerichtet, die in dem fürchterlichen Herbſt von 1923 alle miteinander ins Wan⸗ ken gekommen waren. Wenn erſt einmal ruhige Tage kommen, wird man den Notbau abtragen und in ſoliderem Material neu aufführen können. Wird dabei hoffentlich auch ein Gutteil der in den letzten Jahren allzu reichlich üiber uns ausgeſtreu⸗ ten Geſetze verſchwinden laſſen. Man muß ſie heurteilen aus der Zeit und den Umſtänden, denen ſie entwuchſen. Vor einer ſpäteren, objektiver wertenden Geſchichtsſchreibung werden ſelbſt ſie beſtehen. Wenn der Reichstag im Herbſt ſich wieder verſammelt, wird ihn das Pentagramma der Schulvorlage erwarten. Daß er die Aufgabe wirklich bezwingt, dünkt uns vorder⸗ hand noch immer wenig wahrſcheinlich. Vermutlich wird man mit ihr ſo lange in Ausſchuß, Plenum und Verhandlungen hinter den Kuliſſen ſich beſchäftigen, bis ſo oder ſo das Ende des gegenwärtigen Reichstages herangekommen iſt. Es gibt kundige und einflußreiche Parlamentarier, die den Mai 1928 für den beſten Termin für die Neuwahlen halten. Doch ob im Mai oder erſt im Dezember: immer werden dieſe Neu⸗ wahlen ſtattfinden auf der Grundlage von Proporz und Liſtenwahl. Das aber wird das Schmerzlichſte an ihnen ſein. Und an der Verhinderung der von dem früheren Innen⸗ miniſter Külz ſehr ernſtlich gewollten Wahlreform tragen ſo ziemlich alle Parteien(oder Parteibürokratien) die gleiche Schuld. R. 8 5 2. Seite. Nr. 318 Neue Maunheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabey Dienstag, den 12. Juli 1927 —— Die Kriſe der Marinekonferenz Die Lage auf der Genfer Marinekonferenz hat ſich in der Samstagsſitzung des Exekutivkomitees dadurch verwickelt, daß die Engländer von neuem auf die Frage der Großkampf⸗ ſchiffe zurückgriffen, deren Erörterung bereits bis zum Ende der Verhandlungen über die Frage der ſogenannten Hilfs⸗ kriegsſchiffe, Kreuzer, Zerſtörer u. U⸗Boote— Hauptfragen in der Konferenz—, vertagt waren. Nach einem vorläufigen Meinungsaustauſch über die japaniſchen Anträge zur Kreuzer⸗ frage hrachte die engliſche Delegation wieder ihren Antrag vor, jedenfalls bereits hier in Genf und nicht erſt im Jahre 1931 in Waſhington das Programm für die großen Linien⸗ ſchiffe, wie es der Waſhingtoner Vertrag feſtſetzt, mindeſtens grundſätzlich abzuändern im Sinne der Verkleinerung des — der Schiffe und der Verlängerung ihrer Lebens⸗ dauer. Heute(Montag) nachmittag drei Uhr findet eine öffentliche Vollſitzung der Konferenz ſtatt, die über ihr weiteres Schickfal beſtimmen wird. Man zweifelt hier daran, ob es bis dahin möglich ſein kann, die Engländer von ihren Hauptforderungen in der Kreuzerfrage abzubringen und ſo ſteht die Konferenz trotz aller Vermittlungsbemühungen von japaniſcher und ame⸗ rikaniſcher Seite nun doch an einem ſehr kritiſchen Punkt, aber nicht, wie die engliſche Delegation glauben möchte, wegen der Schlachtſchiffrage, ſondern wegen der eng⸗ liſchen Haltung in der Kreuzerfrage. Die Marinekonferenz vertagt „Die für Montag nachmittag 3 Uhr einberufene öffentliche Sitzung der Dreimächtekonferenz zur Beſchränkung der See⸗ Trüſtungen, von der alle Welt eine entſcheidendne Aenderung der Lage oder mindeſten eine Klarſtellung erwartete, iſt plötz⸗ lich auf unbeſtimmte Zeit verſchoben worden. Der General⸗ U ſekretär der Konferenz gab bekannt, daß die Sitzung ohne Zeitangabe für die nächſte Sitzung vertagt ſei und zwar mit der etwas merkwürdig anmutenden Begründung:„In An⸗ betracht des tragiſchen Todes des früheren Mitgliedes der Konferenz, des friſchen Miniſter'Higgins.“ Man wundert ſich über dieſe Begründung umſomehr, als bereits vorher be⸗ kannt war, daß die Engländer eine Vertagung der Sitzung heabſichtigten. Im allgemeinen nimmt man hier übrigens die Vertagung als ein gutes Zeichen im Sinne einer ſich an⸗ bahnenden Verſtändigung auf. Als wahrer Grund für die plötzliche Vertagung der öffentlichen Sitzung der Marinekonferenz wird jetzt bekannt, daß ein neuer engliſcher Vorſchlag für ein Kompromiß vor⸗ lag, der vor der öffentlichen Sitzung zunächſt dem techniſchen Komitee der Marinekonferenz zur Bearbeitung übergeben worden iſt. Der Antrag des engliſchen Marineminiſters Bridgeman, der urſprünglich in der Nachmittagsſitzung vorgetragen werden ſollte, bezweckt, die Neuregelung der Schiffsbauprogramme für die Hilfskriegsſchiffe nur bis zum Jahre 1931 vorzunehmen und bei der in dieſem Jahre ſtatt⸗ findenden zweiten Waſhingtoner Konferenz die Beſchränkung der geſamten Seerüſtungen, alſo der großen Schlachtſchiffe, Kreuzer, Zerſtörer und U⸗Boote gemeinſam zu behandeln. Dieſer Kompromißvorſchlag, der von der amerikaniſchen Delegation bereits einmal abgelehnt worden war, ſoll in dieſem kritiſchen Augenblick noch eine Einignug ermöglichen. edenfills bietet er der engliſchen Admiralität die Möglich⸗ eit, die Frage der Verantwortlichkeit an dem etwaigen Scheitern der Konferenz neu aufzurollen und dieſe Verant⸗ wortlichkeit von ſich abzuwälzen. Das iſt offenbar auch der Grund, warum die amerikaniſche Delegation ſchließlich in deine techniſche Prüfung einwilligte. Die Nariſer Wirtſchaftsverhanolungen Paris, 10. Juli.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Die franzöſiſch⸗deutſchen Wirtſchaftsverhandlungen wurden in der Nacht zum Sonntag fortgeſetzt und dauerten bis 2 lihr Nach dieſer Konferenz empfing Handelsminiſter Boka⸗ nowsky, der den Verhandlungen trotz vorgerückter Nacht⸗ ſtunde beigewohnt hatte, einige Preſſevertreter und ſagte ihnen folgendes; Die Verhandlungen ſind äußerſt ſchwierig und zur gegenwärtigen Stunde kann ich nicht vorausſehen, ob ſie zu einem günſtigen Abſchluß führen werden. Schon von Beginn — 75 Beſprechungen an haben wir Franzoſen unſere Karten auf den Tiſch gelegt und deutlich erklärt, was wir wollen und was wir bieten können. Die deutſche Delegation bewies aber, daß ſie nicht volle Handlungsfreiheit beſitzt. Ihre Mitglieder jeden Tag zahlreiche Inſtruktionen aus Berlin und ſind verpflichtet, über den Stand der Dinge von Fall zu Fall die Regterung in Berlin auf dem Laufenden zu halten. Dort veranſtaltet man weitere Expertentbeſprechungen, ſo daß die Pariſer Verhandlungen in einem langſamen Tempo geführt werden müſſen. Gleichwohl iſt zu bemerken, daß verſchiedene deutſche Induſtrielle, namentlich die der Chemie, verdienſtliche Anſtrengungen machten, um den Abſchluß eines Uebereinkom⸗ mens zu ermöglichen. Bei anderen deutſchen Induſtriellen iſt dies leider nicht ganz der Fall. Unſererſeits kann geſagt werden, daß wir nichts vernachläſſigen, um die Arbeiten zu einem guten Ende zu führen.„Falls wir aber unſer Ziel nicht erreichen könnten“, ſo ſchloß der Miniſter,„werden die Be⸗ ſprechungen nach den Palamentsferien wieder aufgenommen“. Die Unterkommiſſion der beiden Abordnungen werden im Lauf des heutigen Tages noch einige Detailfragen erörtern. Zu den langwierigen Verhandlungen, die wie erwähnt, von Samstag zu Sonntag geführt wurden, iſt von deutſcher Steite noch nichts geſagt worden. Ich erfahre von maßgeben⸗ der deutſcher Seite, daß der Widerſtand der Franzoſen hauptſächlich gegenüber der deutſchen Maſchinenindu⸗ te ſehr ernſtlich iſt und die Verhandlungen bedenklich er⸗ ſchwerten. Das iſt der eigentliche Kernpunkt der Beſprechun⸗ gen. Auch über die Frage der Einfuhr von franzöſiſchen DTeytilwaren nach Deutſchland iſt man noch nicht einig ö geworden. Man hofft jedoch auf deutſcher Seite, daß die fran⸗ zöſiſche Abordnung weitere zur Stunde noch unannehmbare Jorderungen weſentlich abſchwächen wird. Ueber den Aus⸗ gang der Verhandlungen wird von deutſcher Seite erklärt, fällt werden könne. Der deutſche Standpunkt Berlin, 11. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) In dem Kommunique, das am 1. Jult das Eintreten des vertrags⸗ loſen Zuſtandes zwiſchen Deutſchland und Frankreich an⸗ kündigt, war die ſlue en zum Ausdruck gekommen, bis zum 15. Juli zum Abſchluß eines Abkommens zu gelangen. Bei den nun weiter fortgeführten Verhandlungen entwickelten die Franzoſen einen nach Lage der Dinge etwas übertrieben optimiſtiſchen Standpunkt. Man war daher über das recht zögernde Tempo der Verhandlungen recht verſtimmt, was den Ton der Preſſemeldungen erklärt, die in den letzten Tagen aus Paris über den Stand der Verhandlungen hierher ge⸗ langten. Die Verhandlungen werden z. Zt. noch koftgefzen und man hofft in Berliner unterrichteten Kreiſen in der nächſten Woche zum Abſchluß zu kommen. Jedenfalls aber befinden ſich die Dinge bereits im Stadium der Entſchei⸗ dung und die nächſten Tage werden auf alle Fälle ein Ergeb⸗ nis zeitigen. Wie wir weiter hören, hält man auf deutſcher Seite nach wie vor an dem Gedanken eines langfriſtigen K das ſich zum mindeſten auf ein Jahr erſtrecken oll, fe daß darüber zur Stunde noch kein abſchließendes Urteil ge⸗ Reichspoſtfinanzgeſetz der Reichstag in poſtaliſchen Dingen Nie Kataſtrophe im Erzocbirge Weitere ſchwere Anwetter im In- und Auslande Die Jahl der Opfer berühmten Uhrenfabriken ſelbſt ſind zum Teil erhalten, da ſie an den Rändern des Tales etwas höher liegen, indes viele Präziſtonsmaſchinen ſind zerſtört und die Werkzeuge, mit Amtlich wird jetzt die Zahl der Toten der Unwetterkata⸗ 22 i üglitz denen die Uhren und die den Tag nach Sekunden meſſenden FVFPP Chronometer hergeſtellt wurden, ſind meiſt vernichtet. und zwar entfallen auf die Amtshauptmanuſchaft Pirna 113, auf die Amtshauptmannſchaft Dippoldiswalde 32 Tote. Im⸗ merhin iſt anzunehmen, daß dieſe vorläufige Verluſtliſte lei⸗ der noch eine Erhöhung erfahren wird, denn abſchließende Amerikaniſche Teilnahme [ Berlin, 12. Jult.(Von unſerem Berliner Büro.) Zu Meldungen über den Umfang der Kataſtrophe liegen auch jetzt der ſächfiſchen Unwetterkataſtrophe ſchreibt, wie man dem B. T. noch nicht vor. Private Meldungen aus den einzelnen Ort⸗ aus Waſhington meldel, die„Baltimore Sun“:„Da die ſchaften gaben an, daß 166 Tote geborgen ſeien und die Erkn 2 9 9 95 nerung an die Miſſiſſipptüberſchwemmung noch friſch im Fahl der Vermißten zwiſchen 90 und 30 Perſonen ſchwanke. Gedächtnis ſet, könne das Volk Deutſchland ſeine Auch die Reichsbahnverwaltung hat bisher über das Aus⸗ verſtändnisvolle Sympathie bei * 77 bringen, die es an der Elbe befallen hat. Fablreiche Kräfte ſind ketis, um Volk mächte dem deutſchen Volk die Gewißheit ſeiner Teil⸗ maß der Zerſtörungen auf den betroffenen Nebenſtrecken noch keinen Bericht erhalten. der Kataſtrophe entgegen⸗ Das amerikaniſche zunächſt die neben dem Müglitztol laufende Strecke nach nahme übermitteln, die nötigenfalls auch in praktiſcher Hilfe Weeſenſtein wieder aufzubauen. Dieſe Arbeiten gehen allen voran, weil erſt darnach an die Inſtandſetzung der zerſtörten Straßen und Brücken gedacht werden kann. Dur die Kataſtrophe ic auch wieder die Frage der ge⸗ planten Talſperre beſonders akut geworden. Fachleute ihren Ausdruck finden würde.“ Anwelter über Berün In den Montag⸗Nachmittagsſtunden ging über Groß⸗Ber⸗ ind allerdinge der Auffaßung, daß auch Talſverren derartige lin ein Unwetter von außergewöhnlicher Heftigkeit nieder, das Kataſtrophen nicht verhindern können. Im Gottleubatal kam großen Schaden anrichtete. Am ſtärkſten in Mitleidenſchaft die Waſſermenge aus allen Seitentälern, ſodaß nur in einem ezogen wurden die Stadtteile Steglitz, Langwitz, Mariendorf, Punkte die Talſperre hätte Schutz gewähren können. Jeden⸗ eeee Zehlendorf und Lichterfelde und zum Teil auch falls iſt der größte Schaden nicht durch das Waſſer ſelbſt, ſon⸗ Schöneberg. Die Waſſermaſſen ſetzten dern durth das Holz angerichtet worden, das mit dem reißen⸗ Straßen ale Keller—— Waſſer. Bon allen Seiten wurde die en Strom von den Höhen kam. Nach bisheriger Schätzung Feuerwehr, im ganzen 8omal, in den abſchüſſigen zu Hilfe gerufen. Mehrere ſind etwa 300 Quadratkilometer bewohnten deut⸗ Löſchzüge mußten auf dem lughafen Tempelhof, der faſt voll⸗ ſchen Landes das Opfer der Kataſtrophe geworden. 3 Eiſen⸗ 22177 Auf den Startbahnen bahnlinien, 2 Kleinbahnſtrecken durch das Müglitz⸗ und ſtand das Weſſer etwa 40 Itm. hoch, ſodaß es bis an die Achſen Gottleubatal und eine Schmalſpurbahn müſſen mit allen ber Fahrgeſtelle der landenden und ſtartenden Flugzeuge ging. Brücken, Bahnkörpern, Dämmen uſw. neu aufgebaut werden. Schleunige Hilfe Aeberſchwemmungen in Frankreich Am Montag abend gegen 6 Uhr ging über Paris wiederum ein heftiges Unwetter nieder, das dasjenige der letzten Woche EBerlin, 12. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Der an Gewalt noch übertraf. Der angerichtete Schaden iſt auch Reichsinnenminiſter hat, wie das 8 Uhr⸗Abendblatt berichtet, weſentlich höher. zahlreiche Häuſer ſtürzen. angeordnet, die ihm vom Reichsfinanzminiſter Köhler zur Verfügung geſtellte eine Million Mark für die erſte Hilfe In den Armenvierteln von Paris drohen infolge der Ueberſchwemmungen einzu⸗ In drei Telephonzentralen ſind die Telephon⸗ im Kinde nebmen mit der ſächſiſchen Regierung unberzüglich leitungen unterbrochen. Der Telephonverkehr nach der Pro⸗ in die Notſtandsgebiete abzuführen. dieſer Summe eine ſofortige Aktion für eine ausreichende Er⸗ nährung der geſchädigten Bevölkerung in den Notſtands⸗ unmittelbar ſofort Mittel gegeben werden für die Finanzie⸗ rung der dringendſten Ausbeſſerungsarbeiten und Neubeſchaf⸗ ſtarke Verſpätungen erlitten. iu a it geplan, antt vinz und dem Ausland hat ebenfalls bedeutende Störungen erlitten. geſch 7 und eine Perſon verletzt. gebieten herbeizuführen. Außerdem ſollen an die Geſchädigten eine Stunde lang anhaltenden wolkenbruchartigen Regens Der Blitz hat in zwei Wohnhäuſer eingeſchlagen Die Vorſtadtzüge haben wegen des Auch der Stadtverkehr mußte fungskoſten. Der Reichskanzler läßt ſich über den Umfang der ſtark eingeſchränkt werden. Kataſtrophe dauernd auf dem laufenden halten und erwartet auch den Beſuch eines Vertreters der ſächſiſchen Regierung zur ausführlichen Berichterſtattung. Der ſächſiſche Miniſter⸗ präſident hat dem Reichspräſidenten ſeinen Beſuch angekündigt, Anwetter auch über London Am Montag nachmittag ging auch über London und Um⸗ um ihm einen Augenzeugenbericht aus dem Tale der Gottleuba gebung ein ſchwerer Gewitterſturm nieder, der die Straßen und der Müglitz zu geben. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß das der Vororte, namentlich von Kingſtone und Richmond, in ganze Reich mithelfen muß, dieſen Schaden zu tragen und das kurzer Zeit in Ströeme verwandelte. ̃ 90 W5 5 überflutet und Fenſter zerſtört. Ein Teil der City war förm⸗ Unglück nach Möglichkeit zu lindern. Viele Keller wurden Beſonders ſchwer geſchädigt iſt die ſächſiſche Uhreninduſtrie lich in einen See verwandelt. Im Vororte Shepperton ſchlug in Glashütte. Die Stadt Uhreninduſtrie iſt binnen 2 Minuten vernichtet worden. Die L ee e Die Erhöhung der Poſtgebühren UBerlin, 11. Juli.(Von unſerem Berliner Bürbo.) Das Reichspoſtminiſterium hat ſeine neue Gebührenvorlage dem Verwaltungsrat zugehen laſſen, von der offizibs verſichert wird, daß in ihr die Wünſche des Reichstages„nach Möglich⸗ keit“ berückſichtigt worden wären. Die Grundlage der Gebührenerhöhung iſt die Erhöhung der Portifür Brie fſeund Poſtkarten, das Porto für Ortsbrieſe wird von 5 auf 8, für Fernbriefe von 10 auf 15, für Ortskarten von 3 auf 5, für Fernkarten von 5 auf 8 Pfennig erhöht. Künftig gilt nur das einheitliche Druckſachen⸗ porto von 5 Pfennig, jedoch mit der Ausnahme, daß Druck⸗ ſachen in Form einfachſter Poſtkarten nur mit 3 Pfg. ge⸗ bührenpflichtig ſind. Die in der früheren Vorlage geplanten Ueberweiſungsgebühren im Poſtſcheckverkehr fallen fort, aber das Porto für Briefe der Poſtſcheckkunden an die Poſtſcheck⸗ ämter wird auf 5 Pfennig feſtgeſetzt. verkehr werden ſtatt der bisher beſtehenden drei Zonen fünf Zonen geſchaffen, wodurch ſich für manche neugeſchaffene Zwiſchenzone der Verſand billiger ſtellt als bisher. So ſoll die Gebühr für ein Fünf⸗Kilo⸗Paket in der neu zu ſchaffen⸗ den zweiten Zone von 80 auf 60 Pfennig ermäßigt werden. der Feinmechanik und der der Blitz in das Crown⸗Hotel ein; obwohl ſich viele Perſonen darin befanden, wurde niemand verletzt. 2————— er Terror im Memelgebie Verhaftung eines deutſchen Journaliſten Am Samstag iſt der Chefredakteur der Memelländiſchen Rundſchau, Waller Schell, in ſeiner Redaktion verhaftet worden. Am 7. Jult erſchien die„Mmelländiſche Rundſchau“ mit einer Zenſurlücke auf der erſten Seite, was nach dem Befehl des Kriegskommandanten für das Memelgebiet ver⸗ boten iſt. Urſprünglich hatte an Stelle der weißen Lücke die harmloſe Ueberſchrift geſtanden:„Woldemaras verſpricht vor dem Rat Durchführung der Memelkonvention.“ Auf Anord⸗ nung des Heydekruger Zenſors mußte die Ueberſchrift ent⸗ fernt werden. Der Beſehl zur Entfernung der Ueberſchrift war erſt ergangen, nachdem die Zeitung bereits die Zenſur paſſiert hatte und ſchon teilweiſe gedruckt und ausgegeben war. Da der bereits auseinandergenommene Schriftſatz die Für den Paket⸗ Ausfüllung der Zenſurlücke mit anderem Text unmöglich machte, wurde der Chefredakteur bei dem Zenſor in Heyde⸗ krug vorſtellig. Trotzdem erhielt Schell von dem Kriegskom⸗ mandanten für das Memelgebiet einen Strafbefehl, der auf 500 Lit oder 14 Tage Gefängnis lautete. In litauiſcher Sprache wurde dieſer Strafbefehl dem Verurteilten durch einen Poli⸗ Das Porto für das Ein⸗Kilo⸗Päckchen ſteigt von 30 auf 40 zeibeamten verleſen. Eine authentiſche mündliche Ueber⸗ Pfennig. Eine Erhöhung der Rundfunkgebühren iſt nicht vorgeſehen. Der finanzielle Nutzeffekt der neuen Gebührenordnung wird auf 208 Millionen Mark im Jahre und für den Reſt des laufenden Jahres auf 139 Millionen Mark geſchätzt. Der„Vorwärts“ ſieht in dieſer Vorlage und nicht ganz zu Unrecht— eine Brüskierung des Reichstages. In⸗ dem der Reichstag in beachtlicher Einmütigkeit beſchloß, den Poſtminiſter um die Zurückſtellung der Gebührenvorlage zu erſuchen, hat er doch wohl der Meinung Ausdruck gegeben, daß dieſe Gebührenerhöhung ihm zur Zeit inoppurtun, wenn nicht ſchlechthin untragbar erſcheine. Bei der Ausſprache im Reichs⸗ tag iſt gerade auch aus der Mitte der Negierungsparteien von dem Deutſchnationalen Dr. Ouaatz und dem Volksparteiler Dr. Cremer nachdrücklich betont worden, daß trotz dem eſtimmend mitzureden habe. Dieſes Mitbeſtimmungsrecht wird illuſoriſch, wenn die Gebührenordnung während der des Reichstags unter Dach und Fach gebracht wer⸗ en ſollte. Am 22. Juli ſoll der Verwaltungsrat der Reichspoſt zu⸗ ſammentreten. Einige Tage ſpäter wird dann das Eraebnis nerkündet werden. Schon am 1. Auguſtſoll das neue Porto in Krafttreten. Die neuen Paket⸗ und Zei⸗ tungsgebühren will man uns bis zum 1. Oktober auf⸗ ſparen. Neuer Vorſtoß Hörſings Bei einer Weiherede an einer Gebächtnistafel für den ſetzuung gab der Beamte nicht, lehnte ſie ſogar ab. Einen ordnnugsgemäßen Strafbefehl hat Schell nicht erhalten. Nunmehr wurde der Verurteilte, ohne daß er zur Sache auch nur vernommen worden iſt, verhaftet. Das Vorgehen der litauiſchen Regierung gegen die memel⸗ ländiſche Preſſe beweiſt erneut, daß es der Kownoer Regie⸗ rung nicht ernſtlich mit der Erfüllung der Verſprechun⸗ gen zu tun iſt. Wo Willkür herrſcht, kann von politiſcher Ver⸗ nunft keine Rede ſein. Letzte Melöungen Schweres Autbunglück— Zwei Tote — Limburg, 12. Juli. Ein ſchweres Autounglück, dem zwei Menſchenleben zum Opfer ſielen, ereignete ſich in der Nacht zum Montag. Ein mit drei Perſonen beſetztes Lim⸗ burger Auto, das von einem Sängerfeſt kam, überrannte zwei ehenfalls von einem Sängerfeſt kommende Perſonen, einen Maſchinenbauſchüler und ein Hausmädchen. Die bei⸗ den wurden in weitem Bogen auf die Straße geſchleudert und ſo ſchwer verletzt, daß ſie bald darauf ſtarben. Neue deutſche Flugweltrekorde — Hamburg, 12. Juli. Geſtern gelang es dem bekannten Piloten Bäumer mit ſeinem Kleinflugzeug„Sauſewind 2“ eine 100 Km. lange Strecke in 31,15,4 Minuten(191,9 Km. in der Stunde) zu bewältigen und damit den Weltgeſchwindig⸗ Reichspräſidenten Ebert in Magdeburg richtete der Ober⸗ keitsrekord für Kleinflugzeuge mit einem Fahrgaſt zu brechen. präſident Hörſing heftige gegen die gegenwärtige Reichsregierung, ſetzung es zu verdanken ſei, daß wir in der Außenpolitik in der letzten Zeit keine Fortſchritte zu verzeichnen haben. Das ſei darauf zurückzuführen, daß das Ausland kein Vertrauen zu dieſer Regierung habe. In ſeinen weiteren Ausführungen ging er auf die + der Weltwirtſchaftskonferenz ein, die darauf abzielten, die Zollſchranken abzubauen. Im kraſſen Gegenſatz hierzu habe eine Reichstagsmehrheit unter Füh⸗ rung der Regierung neue Zollmauern durch Erhöhung der Kartoffel⸗ und Zuckerzölle aufgerichtet. Der Redner kritiſierte dann in ſcharfen Worten die Reichstagsabſtimmung über die Verlängerung der Arbeitszeit in den Bäckereien und betonte, daß er lieber auf ſein Amt als Oberpräſident verzichten wolle tariſchen Mehrheit. als auf die Krittk der jetzigen Regierung und der parlamen⸗ Ferner ſtellte Bäumer noch einen Weltrekord mit 188,9 Km. eren Zuſammen⸗ pro Stunde in einem Leichtflugzeug⸗Einſitzer auf. — Deſſau, 12. Juli. Ein dreimotoriges Junkers⸗Groß⸗ Flugzeug, Type„G. 24“, hat mit einer Nutzlaſt von 1000 Kg. eine Durchſchnittsgeſchwindigkeit von 183,280 Stundenkilomtr. über eine Strecke von 2000 Km. im Pendelflug zwiſchen Deſſau—Halle—Leipzig—Deſſau erzielt. In dieſem Fluge iſt die Geſchwindigkeitshöchſtleiſtung über die kleinere Strecke mit 500 Kg. Nutzlaſt enthalten, ſo daß zwei Weltrekorde überboten wurden. Zum Erdbeben in Paläſtina — London, 12. Juli. Wie jetzt aus Jeruſalem gemeldet wird, zählt man bei dem ſchon berichteten Erdbeben 31 Tote und 250 Verletzte. In Joruſalem hat in die Kapelle der Grabeskirche der Blitz mehrmals eingeſchlagen. neee neee nnoeinboeereeeenenee ‚ Da e Dienstag, den 12. Juli 1927 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 8. Seite. Nr. 318 ie 700 Jahrfeier der Der Sonntag, der die Hauptveranſtaltungen anläßlich der Feſtwoche trägt, war nicht vom Wettergott protegiert worden. Grau hingen die Wolken am Himmel u. verhießen einen Regen⸗ tag. Wohl ſelten hat man an einem Vormittag ſo oft nach dem Barometer geſehen wie heute. Es rieſelte ſchon leiſe, als man ſich zum Feſtakt in der Turnhalle ſammelte. Unter den Gäſten bemerkte man den Vertreter des Miniſteriums des Innern Dr. Remmele, den Fürſten von Leiningen, Dr. Gugelmaier⸗Lörrach, den Vorſtand der Oberpoſtdirektion Karlsruhe Lämmler u. noch eine Reihe prominenter Perſönlich⸗ keiten. Nach einem Muſikvortkrag und einem Lied ſprach Bütr⸗ germeiſter Dr. Weiß nochmals über die Geſchichte der Stadt, ſtreifte die Jahrhunderte mit ihren Sorgen und ihren Gebde⸗ chen in der Stadtgeſchichte. ließ ſeine Worte ausklingen in dem Wunſche, daß die Stadt blühen, wachſen und gedeihen möge. Begeiſtert ſtimmt die Feſtgemeinde in den Ruf ein. Miniſter Dr. Remmele ſchließt ſich an die Worte an u. ſpricht davon, wie es nicht böſer Wille der Regierung ſei, die Freiheiten und die Selbſtverwaltung manchmal zu ſchmälern, ſondern daß dies zwangsläufig als Folgeerſcheinung des verlorenen Krie⸗ ges zu werten ſei und daß eine Freiheit im Innern nur mög⸗ lich ſei, wenn der Friedensvertrag keine Gültigkeit mehr hat. Dem Miniſter wurden für ſeine Ausführungen reicher Beifall. Namens der Stadtgemeinde ſprach Stadtrat Spohr und teilte den Gemeinderatsbeſchluß vom 22. Juni d. J. mit, wonach Bürgermeiſter Dr. Weiß zum Ehrenbürger der Stadt Eberbach ernannt worden ſei bei ſeinem Ausſcheiden aus dem verantwortungsvollen Amt. Herr Dr. Gugelmaier⸗Lörrach ütberbrachte namens des Badiſchen Städtebundes die herzlichen Glückwünſche. Lieder und Muſik beendeten die ſchlichte eia⸗ drucksvolle Feier. Der Nachmittag Sopiel Menſchen ſah Eberbach wohl noch nie in ſetnen Mauern, umfallen konnte niemand mehr,„die Menge ſtaut ſich, ſteht Fuß an Fuß“ und die Bilder aus der Geſchichte der Stadt Eberbach ziehen vorbei. Es iſt ſchwer zu ſagen, wem der Kranz gebührt, verdient haben die Gruppen alle Lob. Die Aufmachung glänzend, die Gruppen fein abgeſtimmt. Da ſah man die Fiſcher und Jäger vor 1000 Jahren mit ihren Ge⸗ räten, den Burgbau und den Stadtgründer König Hein⸗ rich(VII.) hoch zu Roß mit ſeinem Gefolge und ſeinen Ge⸗ treuen, die freie Stadt Gberbach, Eberbacher Sagen und die Abfuhr von Brandreſten aus dem großen Stadtdrand 1340. Die Erneuerung der Stadtrechte, die Hauptherufe Eberbachs, die pfälziſche Zeit, Kurfürſt Ruprecht, Pfalzgraf Otto, die Peſt, die Univerſität Heidelberg. Dann kam das Hand⸗ werk, das ehrſame, die Bäcker⸗ und Fleiſcherzunft und die „Guguks geſchichte.,“ Die Notzeit des dreißigfährigen Krie⸗ ges erſtand in den Geſtalten der Krieger und die ſchöne Zeit des Wiederaufbaus der Stadt durch den Kurfürſten Ludwig. Ein Jagdwagen Karl Theodors mit Jagdſtücken beſchloß die pfälziſche Epoche, der das leiningenſche Militär als Darſtel⸗ lung der Zugehörigkeit der Stadt zu Leiningen zeigte. Die Artillerte aus den Befreiungskriegen und die Gründung des Kaſinovereins aus der Biedermaierzeit waren kulturhiſtoriſch wertvoll, die Odenwälder Trachten ſchön und die Zünfte im 19. Jahrhundert zeigten in großen Muſtern ihre Arbeit. Die Entwicklung des Fahrrads und die Revolution von 48 fand gute Darſteller. Die Krieger von 1866 und 70 fuhren im Zuge mit, viel geehrt und beachtet. Auch die neueſte Zeit ward nicht vergeſſen. Eine große Lokomotive zeigte die Einführung der Neckartalbahn. Die ſtädtiſchen Unternehmungen waren vertreten in der Sparkaſſe, dem Gaswerk und der Strom⸗ verſorgung. Erwähnt ſei noch der Brückenbau. Auch der Weltkrieg zog an uns vorbei. Die feldgrauen Reiter und die Hnfanterie, den Sanitäter und den Fernſprechzug ſchauten wir, die Marine war durch ein Boot vertreten und die Pioniere mit einem Ponton. Die Zeit nach dem Kriege, des Wieder⸗ aufbaus bildete die Schlußgruppe neben den Ahordnungen der Fahnenträger der einzelnen Vereine. Ueber 35 Gruppen umfaßte der Zug, den die Eberbacher Vereine ſtellten. 2 Auf dem Feſtplatz am Neckar entwickelte ſich ein lebhaftes Treiben, und als der Abend kam, prangte die Stadt im Farbenſchmuck der Illumination. Trommeln wirbelten, denn ein großer Fackelzug durchzog die Straßen der Stadt zum Feſtplatz, wo die Fackeln zuſammengeworfen wurden. Gegen 10 Uhr durchhallten Schüſſe das Tal. Die Bogenbrücke er⸗ ſtrahlte in magiſchem Rot. Dann ſchütteten unſichtbare Hände glitzerndes Feuer in den Strom. Feuerwerk erſtrahlte, ver⸗ loſch. Raketen ziſchten zur Höhe, erfüllten die Lüfte mit ſelt⸗ ſamen Bildern aus Licht und Sprühen. Die Erſtaufführung des Feſtſpiels König Heinrich(VII.) von Dr. Weiß in Eberbach am Samstag, den 9. Juli Das iſt ein fein Spiel, das uns Bürgermeiſter Dr. Weiß ſchenkte. Und wie haben ſich die Eberbacher in ihre Rollen gefunden— natürlich und echt lebenswahr— und der Kinder⸗ Das Plut des Miniſters Von Haus Bauer (Nachdruck verboten.) wanowitſchs, des kaiſerlichen Miniſters, Wagen fuhr in ſchnelem Trah durch die Straßen des Gebirgsſtädtchen. Als die Eqauipage in die Landſtraße einbog, die das Städt⸗ chen mit der Kreisſtadt verband, ſpraug mit geſchicktem Schwunge ein Mann auf das Trittbrett des Wagens und feuerte drei Schüſſe auf den Miniſter. ., Der Kutſcher der Equipage riß mit ſcharfem Ruck die Pferde zum Halten. Schreie tönten, neue Schüſſe krachten. Die Geheimpoliziſten, die in einem zweiten Wagen dem Mi⸗ nRiſter gefolgt waren, gaben ſie auf den Attentäter ab. Einer der Schüſſe traf den zur Flucht Gewendeten in den Fuß. Er ſtürzte hin. Raſch war der Schauplatz der Tat von einer Rroßzen Menge Menſchen umwogen, die unter dem friſchen Eindruck des blutigen Geſchehniſſes trotz aller Unbeliebtheit des Miniſters in wilden Flüchen gegen den Attentäter Stel⸗ zung nahm und ihn zu lynchen verſuchte. Er wurde mit Fäuſten, Stöcken und Eiſenſtücken auf den Kopf, ins Geſicht und auf den Oberkörper geſchlagen. Die 33 Miniſters waren zuerſt ohnmächtig gegen die wilde Wut 145 Volkes, die dieſes gegenüber jedem auf friſcher Tat er⸗ apptem Mörder aufzuhringen geneigt iſt, und erſt ein Kom⸗ 776 7 der Ortspolizei, das bald am Tatorte eintraf, ver⸗ ochte den Attentäter vom Anſturm ſeiner Peiniger zu be⸗ Ai Er wurde gefeſſelt und in einen Wagen geworfen, der Keichzeitig mit dem des ſchwerverletzten Miniſters nach dem rankenhauſe des Ortes kutſchiert wurde. In dieſem ſtellte ſich heraus, daß ſowohl de 1. Miniſter als dutz der Attentäter bedenklich ſchwere Verletzungen erlitten beteen. Jener hatte einen ſtark blutenden Bauchſchuß ab⸗ Sberkün und dieſer war von der Menge vor allem am Aſßſeſt üͤrder und am Kopfe übel zugerichtet worden. Die ürſtige ae entfernten der beiden Patienten ganz not⸗ *—0 18 Verbände, die vornehmlich durch Taſchentücher auf und 1 ege nach dem Krankenhauſe hergeſtellt worden waren —— neue an. Dann nahm ſich der Chefarzt der beiden Fente im Verein mit ſeinen Beratern feſt, daß beide Aae ete ſehr ſtarke Blutungen erlitten batten, die ihre 35 Uberſtet Lebensenergie und die Fähigkeit, eine Operation düßte ehhen die bei beiden unbedingt vorgenommen werden Kalerfachne ic herabgemindert* ten. Eine eingehende ung führte zu dem Befund, daß beiden nur noch eine Stadt Eberbach a. N. reigen zwiſchen den Herren und Bürgern... Das Stück machte einen tiefen Eindruck auf die Zuſchauer. Der Beifall wuchs jedem Akt und ſteigerte ſich zum Schluß zu einem Sturm. r. Weiß wurde auf die Bühne gerufen und ein Lorbeerkranz mit einer Schleife in den Eberbacher Stadt⸗ farben wurde ihm gegeben als ſichtbares Zeichen der Dankbar⸗ keit und Anerkennung. Das Spiel, das in die Zeit der Stadtgründung hinein⸗ führt, iſt ein Spiel von Königs Glück und Leid, von Minne und vom Bürgertum. Es zeigt uns den jungen König Heinrich, wie er die Stadt gründet, zu der ihm ein alter wormſiſcher Burgmann geraten, deſſen Töchterlein von dem Getreuen des Königs von Utzlingen umworben wird. Das Bild von der„Naſeweiſigkeit“ der Magd und des Knechts in der Zeit, da der König zu Gaſt auf Burg Eberbach weilt, iſt eine köſtliche Maleret menſchlicher Schwächen. Die Bürger⸗ ſchaft huldigt dem König und ein Kinderreigen auf dem Eberbacher Marktplatz bringt frohe Stimmung. Des Burg⸗ manns Tochter Gutta aber ſchaut zu tief in des Königs Auge und in ihrem Innern kämpfen Mitleid und Liebe einen ſchweren Kampf. Die Stadt Eberbach ſoll leiden unter dem Zorn des Kaiſers. Da erbieten ſich der wormſiſche Burgvogt und jetziger Bürger Talheim und ſeine Tochter, zum Kaiſer zu gehen. Es gelingt. Der Kaiſer läßt ſich umſtimmen, die Stadt bleibt Stadt und in die Freude des Volkes miſcht ſich die Freude der Gutta, denn ihr Herzliebſter wird aus der Haft entlaſſen und ſiedelt ſich in Eberbach an. Die Aufführung unter der Leitung des Herrn Dr. Friede⸗ mann bot ein ausgeglichenes Bild. Die Spieler waren Eber⸗ bacher Bürger, die ſich mit einem heiligen Eifer der Sache weihten. Beſonders reizvoll war der von Fräulein Becker einſtudierte e bei der Huldigungsſzene, der auf offener Bühne reichen Beifall hervorrief. Die Maſſenſzenen wirkten natürlich und echt. Das Spiel an ſich iſt ſtraff aufgebaut, ohne unnatürxliche Länge flüſſig und gehaltvoll. Keine flüch⸗ tige Arbeit, ſondern eine Dichtung. Dr. Weiß hat es verſtan⸗ den, den ſpröden geſchichtlichen Stoff in eine Form zu gießen, die mitreißt. Reichſter Beifall lohnte allen. Der Abend war ein gutes Omen für das Gelingen der weiteren Ver⸗ anſtaltungen. Gustav Heybach. 32. ordentlicher Städtetag des Vadiſchen Städtebundes in Eberbach Beteiligung der Bezirksgemeinden, der Kreiſe und des Landes an den Koſten der Höheren Schulen und Fachſchulen Bürgermeiſter Hirt⸗Emmendingen legte ſeinen Ausfüh⸗ rungen über dieſen Race e Punkt der Tagesordnung des erſten Verhandlungstages folgende Leitſätze zugrunde: A. Höheres Schulweſen: I. Der Ausbau und die Förderung des Schulweſens dient nicht allein den Intereſſen der Gemeinden, ſondern in erſter Linie jenen des Staates. Deshalb vertreten wir den Stand⸗ punkt, daß bei Aus bau der ſechs⸗ und ſiebenklaſſi⸗ gen Mittelſchulen in den mittleren Stadtgemeinden der perſönliche Aufwand zwiſchen Staat und Gemeinden ſe hälftig getragen wird. II. Seit vielen Jahren ſind die mittleren und kleineren Städte bewährte und opferwillige Träger der Real⸗ und Bürgerſchulen geweſen. Dieſe Schulen dienen aber nicht nur den einheimiſchen Schülern, ſondern oft in großer Zahl Kin⸗ dern der Bezirksgemeinden. Infolge der finanziellen Notlage der Stadtgemeinden ſind dieſe nicht in der Lage, all die hohen Schullaſten ſelbſt zu tragen, umſomehr als das Schulgeld nur eine begrenzte Koſtendeckung der Gemeinden darſtellt. Die erhöhten Schullaſten ſollen daher auf jene öffentlichen Körper⸗ ſchaften verteilt werden, denen die Schüler entſtammen. Die Maßnahmen zur Verringerung der Koſten können zweierlei Art ſein: 1. Verminderung der Ausgahent a) Auf perſonellem Gebiete, b) auf ſächlichem Gebiete. 2. Erhöhung der Einnahment a] Stärkere Heranziehung der Er⸗ ziehungsberechtigten in Form der Erhöhung des allgemeinen Schulgeldes, b) höhere Beteiligung des Stagtes an den Laſten, o) geſetzliche Einführung der Gaſtſchulbeſträge: 1. erhoben von den erziehungsberechtigten Eltern, 2. erhoben von den aus⸗ wärtigen Gemeinden, d) Heranziehung des Kreiſes in Form von fährlichen Zuſchüſſen. III. Von all den angeführten Möglichkeiten für die unter⸗ haltungspflichtigen Gemeinden die Koſten zu verringern, wird mit Rückſtcht auf die großen Schwierigkeiten der Kreis die geeignetſte Körperſchaft ſein, wohel die Erhebung von Gaſt⸗ ſchulbeiträgen von den Bezirksgemeinden oder den aus⸗ wärtigen Schülern nicht ausgeſchloſſen ſein ſoll. Wir bean⸗ tragen daher, daß die Kreiſe die höheren Schulen in den mitt⸗ leren, Aund kleinen Stadtgemeinden des Kreisgebietes durch! jährliche Beiträge unterſtützen. wobei der Staat die Hälfte der Kreiszuſchüſſe übernehmen müßte. B. Fachſchulen: J. Die Fachſchulen ſollen in enger Fühlungnahme mit der Praxis die fungen Leute für Gewerbe, Handel und Induſtrie vorbereiten. Sollen die vielen neuen, aber vielfach erſchwerten wirtſchaftlichen Aufgaben, die dem deutſchen Volke geſtellt ſind, gefördert werden, um unſerer deutſchen Heimat im Welt⸗ verkehr wieder Geltung zu verſchaffen, dann dürfen die Fach⸗ ſchulen nicht vernachläſſigt werden. Wie beantragen daher, daß bei Neugründung von Gewerbe⸗ und Handelsſchulen insbe⸗ ſondere bei Neugründung von höheren Handelsſchulen(ein⸗ und zweijährige Ganztagsſchulen) der Staat den hälf⸗ tigen Anteil des perſönlichen Aufwandes über⸗ nimmt. II. Die Kreiſe ſollten ähnlich, wie bei den höheren Lehr⸗ anſtalten, die Fachſchulen durch Jahresbeiträge unter⸗ ſtützen, wobet der Staat den Kreiſen entſprechende Zuſchüſſe geben müßte. Die Beihilfen ſollen in dem Ausmaße gewährt werden, in dem dieſe Fachſchulen durch Aufnahme auswärtiger dienen. Sc Stäbdtiſche Nachrichten Jührer oͤurch Mannheim Mit dem vom Verkehrsverein Mannheim herausgegebenen und in ergänzter und berichtigter Auflage erſchienenen„JFührer durch Mannheim“ hat der Verein wiederum ein wertvolles Werbemittel für Mann⸗ heim geſchaffen. Der Führer iſt in ſeiner reichen inhalt⸗ lichen Ausſtattung und ſeinem handlichen Taſchenformat nicht nur für den Fremden ein nützlicher Berater und Wegweiſer. ſondern er vermag es auch, bei den Einheimiſchen das Ver⸗ ſtändnis für das Weſen und die Entwicklung der Stadt zu vertiefen. Wie bei der erſten Auflage iſt der Text nach Sach⸗ gebieten in ſechs Kapitel gegliedert, wovon das Einführungs⸗ Juformation dient. Ein Abſchnitt„Orientierende Hinweiſe“ gibt kurze Schilderungen über die Lage und Weſen des heutigen Mannheim. Das zweite Kapitel befaßt ſich mit der Beſchreibung der Bauten, Denkmäler und Anlagen der Stadt. In einem weiteren Kapitel iſt die wirtſchaftliche Bedeutung Mannheims, Induſtrie, Handel und Ge⸗ werbe, ſeine Hafen⸗ und Verkehrsanlagen geſchil⸗ dert. Ein Gegenſtück hierzu bildet das Kapitel„Kunſt und Kulturpflege.“ Ein beſonderes Kapitel zeigt, daß Mann⸗ heim auf dem Gebiet der Sportpflege eine hervorragende Stellung einnimmt. Ein Schlußkapitel behandelt die links⸗ und rechtsrheintiſche Nachbarſchaft und beſpricht lohnende Ausflüge in die Umgebung. Dem über 90 Seiten ſtarken, auf feinem Papier gedruckten Texte folgt ein Illuſtrations⸗ teil, der gegenüber der erſten Auflage um eine ganze Anzahl von Bildern bereichert iſt und durch gutgelungene Auf⸗ nahmen erfreut. Beſondere Erwähnung verdient noch der dem Anhange beigegebene vierfarbige Stadtplan. * Ernannt wurde Kanzlekaſſiſtent Karl Spieß beim Amtsgericht Mannheim zum Kanzleiſekretär. * Verſetzt wurde Kanzleiaſſiſtent Karl Schubert beim Amtsgericht Mannheim zum Amtsgericht Radolfzell und In⸗ ſpektor Magnus Schuler beim Bezirksgefängnis Mannheim zum Bezirksgefängnis 1 Raſtatt. 4* Lotterle⸗Genehmigung. Dem Deutſchen Auslands⸗In⸗ ſtitut Stuttgart wurde die Erlaubnis zum Losvertrieb in Baden erteilt. * Das brennende Motorrad. Geſtern abend geriet einem Motorradfahrer in der Waldparkſtraße ſein Motorrad in Brand. Der Fahrer mußte erſt durch Zurufe darauf auf⸗ merkſam gemacht werden, daß ſein Rad brenne. Es 1275 denn auch höchſte Zeit, daß er abſprang, ſonſt hätte er ſelbſt noch ſchwere Brandwunden davongetragen. Alle Verſuche, die Flamme zu erſticken, mißlangen, bis ein Eimer Waſſer das Feuer auslöſchte. * Gemeldet wurden drei Zuſammenſtöße zwiſchen Straßenbahnwagen, Kraftwagen und Fuhrwerken, bei denen jedoch kein nennenswerter Sachſchaden entſtand. * Unglücksfall. Geſtern nachmittag kurz nach 4 Uhr fuhr ein Junge mit ſeinem Rade an der Ecke von Q 7 in ein Kohlenlaſtfuhrwerk. Der Junge wollte das Auto über⸗ holen und wurde dabei ſo ſchwer verletzt, daß er mit dem Sanitätsauto in das ſtädt. Krankenhaus gebracht werden mußte.— In nächſter Nähe des Waſſerturms wurde ein Junge mit ſeinem Fahrrad von einem Motorradfahrer zu Boden geworfen. Er erlitt im Geſicht leichtere Verletzun⸗ gen. Das Rad wurde ſchwer beſchädigt. * Wegen Ruheſtörung gelangten in der Nacht von Sams⸗ tag auf Sonntag 12 und in der Nacht von Sonntag auf Mon⸗ tag 9 Perſonen zur Anzeige. Zufuhr fremden Blutes die Möglichkeit der Weiterexiſtenz zu verlethen imſtande wäre und daß die Injektion einer Koch⸗ alzlöſung, die Akutheit der Lebensgefahr wegen, die erhoffte irkung keinesfalls erringen küönne. Nur eine Blut⸗ transfuſion, ein Ueberleiten von Blut aus der einen in die andere Menſchenvene komme in Betracht. Die Aerzte be⸗ rieten. Wer, wer könne bas ſein, der ſein Blut vergebe? Ein paar phantaſtiſche Kombinationen tauchten auf. Sie erwieſen ſich als Illuſion. Nach vielen Worten, nach langen Erwä⸗ ternheit das Faztt:„Es bleibt nur eine Möglichkeit, eine ein⸗ zige. Von den beiden Patienten muß der eine dem anderen mt ſeinem Blut aushelfen. Die Zeit eilt. Wir ſtehen im Augenblick jenſeits von aller Politik, von allen philoſophiſch⸗ menſchlichen Betrachtungen. Es gibt hier nur eine ärztliche Einſtellung, eine ärztliche aeenten e Dieſe ärztliche For⸗ derung verlangt bei beiden Patienten eine Zufuhr menſchlichen Blutes. Sonſt ſterben ſie noch in dieſer Stunde. Wir ſtehen vor der praktiſchen Unmöglichkeit, den beiden die Transfuſton zuteil werden zu laſſen. Wir müſſen dann wenigſtens einen retten.“ Jemand aus dem Gefolge des Miniſters rief:„Selbſt⸗ verſtändlich den Miniſter!“ Eine kurze Pauſe entſtand. Dann warf ein hoher Würdenträger aus des Miuiſters nächſter Um⸗ gebung ein:„Natürlich den Miniſter. Immerhin wäre es nicht unwichtig, auch den Attentäter am Leben zu erhalten. Einmal, damit dieſem Schuft nicht der Galgen erſpart bleibt. Und dann... er räuſperte ſich... und dann, meine Herren, wäre es außerordentlich wertyoll, in Erfahrung zu bringen, wer hinter dem Verbrecher ſteht, welcher Clique er angehört. Wir müſſen durch ihn der Verſchwörerbaude auf die Spur kommen, die dieſe Attentate vorbereitet. Ich weiß auch, daß dtes höchſten Ortes ſehr nachdrücklich gewünſcht wird. Wir würden den Mörder ſchon zum Reden zu bringen vermögen. 5 98. ſeiner Strafe uns hier nicht unter der Hand ent⸗ wiſchen. Der Chefarzt hatte ſich inzwiſchen von neuem um den Miniſter bemüht, hatte deſſen Herz behorcht, deſſen Puls be⸗ taſtet.„Es ſteht ſchlimm mit ihm,“ ſagte er.„Sehr ſchlimm. Vielleicht nützt ihm nicht einmal die Transfuſion mehr etwas. Ich möchte ſaßie behaupten, daß ſie ihm wahrſcheinlich nichts mehr nützt. Die Verletzung iſt fürchterlich.“ Nach einer ſehr lebhaften Beratung, in der die Aerzte die mediziniſchen und die Begleiter die allgemeinen Bedenken vorgebracht und gegeneinander abgewogen hatten, beſchloß der unter Billigung aller maßgebenden Anweſenden, den einzig gangbaren Weg der Erhaltung des einen der beiden Lebenden zu beſchreiten: Das Blut des Miniſters „ — gungen, zog der Chefarzt ſchließlich im Tone ſachlicher Nüch⸗h in das ſeines Mörders zu leiten. Der Chefarzt gab den aus, daß das Experiment auch dann zum Mißerfolg ver⸗ urteilt ſein werde, wenn nicht eine gewiſſe Abgeſtimmtheit der Blutarten aufeinander vorliege, aber daß es eben im Augenblick nur das eine gelte: Die allereinzigſte Möglich⸗ keit auszunützen, einen der beiden Verwundeten am Leben zu erhalten. 2 Es ſtellte ſich heraus, daß dieſe Abgeſtimmtheit vorgelegen atte. Während der Miniſter kurz nach der Transfuſion noch am Tage des Attentates geſtorben war, überlebte der Atten⸗ täter die folgende Nacht, überſtand die Kriſe der nächſten Tage und 115 dann einer langſamen Geneſung entgegen. ach vier Monaten war er ſoweit hergeſtellt, daß der Prozeß gegen ihn ſtattfinden konnte. Er trug während der Verhandlungstage jenes Weſen zur Schau, das in den revo⸗ lutionären Kreiſen, denen er entſtammte, als Ehrenpflicht galt: Er nannte weder Namen noch Herkunftsort und ver⸗ weigerte beharrlich jede Auskunft. nach, daß er ein Student namens Martenow ſet und zuletzt in Odeſſa gewohnt habe, aber viel mehr hatte es trotz der fabelhaften Organiſation ſeines Spionage⸗Dienſtes doch nicht in Erfahrung zu bringen vermocht. ihm nicht gelungen, andere Mitſchuldige nachzuweiſen, die zweifllos exiſtierten. Der Student Martenow wurde zum Tode durch den Strang verurteilt. Er war ohne Unruhe, als er den letzten Gang antrat. Unter dem Holzgerüſt zwang er ſich ein bitteres Lächeln auf und ſagte zu den Umſtehenden im Tone infernalt⸗ ſchen Haſſes:„Es iſt ja nur ſein verfluchtes Leben, das ich zum zweitenmale zum Tode tragen kann.“ Dann ergriff ihn der Henker. Die Deutſche Akademie in München erläßt zwei Preisausſchreiben. Recht der nationalen Minderheiten, das die Be⸗ rückſichtigung der geſchichtlichen, ethiſchen und rechtlich⸗philo⸗ ſophiſchen Vorausſetzungen des Problems, das geltende Recht und ein Syſtem des zu erſtrebenden Rechtszuſtandes in ſich ſchließt ohne Beſchränkung auf die auslandsdeutſchen Minder⸗ heiten. Das ellun Thema lautet:„Deutſche Nation“, das eine Darſtellung der geſchichtlichen und kulturellen Zu⸗ ſchaftlichen und ſoztalen Probleme des Reichstages in Gegen⸗ wart und Zukunft erfaſſen ſoll. Für jede der Aufgaben iſt ein Preis von 5000 Mart ausgeſetzt. 5 8 Schüler den Bildungsbebürfniſſen einer weiteren maen kapitel all das enthält, was dem Fremden zur raſchen erſten mediziniſchen Laien noch einige Erläuterungen und führte Das Gericht wies ihm Im beſonderen war es Das eine hat zum Thema das ſammenhänge und eine Einführung in die politiſchen, wiſſen⸗ —————— 4. Sekte. Nr. 318 * Veranſtaltungen Friedrichspark. Wer ſich eines großen muſikaliſchen Genuſſes erfreuen will, beſuche am kommenden Sonntag die Parkkonzerte, wo das Karlsruher Harmonte⸗ Orcheſter in einer Stärke von 42 Mann zwei Kon⸗ gzerte gibt. Die treffliche Künſtlerſchar, zum größten Teil aus ehemaligen Böttge⸗Muſikern beſtehend, bietet außergewöhnlich gute Orcheſtermuſik.(Näheres ſiehe Anzeige.) * Stenographiſches Wettſchreiben. Vergangenen Freitag Hielt der Bad. Lehrerverband für deutſche Einheitskurzſchrift im Gymnaſium ein ſtenographiſches Wettſchreiben ab. Die Beteiligung war recht rege; daher konnten nachſtehende Damen und Herren mit erſten Preiſen bedacht werden, und Swar: bei 200 Silben: H. Herrmann; bei 180 Silben: E. Krieger, H. Nöltner, Jahn, Wilh. Göpel; bei 160 Silben: F. Kaſt, M. Haberſtack, H. Schumacher, E. Lemm; bei 140 Silben: L. Rieger, E. Deſpang, F. Moderegger, E. Gerecke, L. Danner; bei 120 Silben: A. Stein; bei 100 Silben: L. Groß, H. Ernſt, P. Weber, E. Reul, E. Wollmershäuſer, R. Lock, E. Halter, K. E. Stein, R. Leutz, M. Jung; bei 80 M. Franz, E. Biſchoff, H. Heck, E. Hemberger, P. A. Pflaum, H. Kirrſtetter, E. Kießer, E. Silben: Waltenberger, Biſchoff, H. Klor, W. Bartelt; bei 60 Silben: L. Spengler, E. Weſch; 2. Preiſe: W. Bies, H. Würz. Der Mannheimer Arbeitsmarkt für Angeſtellte Die Arbeitsmarktlage für kaufmänniſche, techniſche und Bureauangeſtellte hat ſich im Monat Juni leicht gebeſſert. Das Neuangebot von Arbeitskräften iſt infolge der Befeiti⸗ gung der allgemeinen Wirtſchaftsverhältniſſe erfreulicherweiſe zurückgegangen, wie auch die Zahl der am Schluſſe des Be⸗ richtsmonats noch verfügbaren Arbeitſuchenden gegenüber dem Vormonat eine nicht geringe Abnahme erfahren hat. Wenn auch die Vermittlungsergebniſſe, insbeſondere für die weib⸗ lichen Angeſtellten, günſtiger waren als im Vormonat, ſod darf doch nicht außer acht gelaſſen werden, daß der Rückgang der Zahl der arbeitſuchenden Perſonen nicht allein eine Ur⸗ ſache der geſteigerten Vermittlungstätigkeit, ſondern vielleicht noch mehr eine Folge des ſchon ſeit Monaten beobachteten Ueberganges zu berufsfremder Arbeit geweſen iſt. Betrachtet man von dieſen Geſichtspunkten aus die Aufwärtsentwicklung des Arbeitsmarktes für die Angeſtellten, ſo wird man feſt⸗ ſtellen müſſen, daß ſie im Gegenſatz zu jener in anderen Berufszweigen nur ſehr langſame Fortſchritte macht und vor⸗ läufig noch keine beſtimmte Ausſicht auf einen befriedigenden Verlauf bietet. Die Nachfrage erſtreckte ſich ſo ziemlich auf alle Be⸗ rufsarten, die auch im vergangenen Monat verlangt waren, ohne daß jedoch dem Bedürfnis in jedem einzelnen Falle entſprochen werden konnte. So waren geſucht jüngere Kon⸗ toriſten, Anfangskontoriſtinnen mit guter Fachſchulausbildung, 5 Kontokorrentbuchhalter, Korreſpondenten und Korreſponden⸗ tinnen, auch ältere— aus Mangel an jüngeren Kräften— und Maſchinenſchreiberinnen. Ungenügende Aufträge lagen vor für Buchhaͤlterinnen, Sekretärinnen und Kaſſiererinnen. Die Beſtellungen kamen hauptſächlich von der Induſtrie, dann vom Groß⸗ und Kleinhandel, vereinzelt auch von Be⸗ hörden(Urlaubsvertretungen) und von Verſicherungsgeſell⸗ ſchaften. Der Mangel an erſten Kräften aus der Handſchuh⸗ und Strumpfwarenbranche beſtand fort. Für Berkäuferinnen aus der Leder⸗, Kurz⸗ und Spielwarenbranche waren keine Ar⸗ beitsmöglichkeiten vorhanden. Bei Bureauangeſtellten be⸗ ſchränkte ſich der Bedarf auf Regiſtraturgehilfen, Bureau⸗ gehilfinnen und Kräfte für leichte Schreibarbeit. Für Tele⸗ phoniſtinnen war die Lage unverändert ſchlecht. Die Anforde⸗ rungen von techniſchen Angeſtellten blieben hinter denen des Vormonats zurück. Die wenigen verlangten Kräfte— jüngere Bautechniker, Konſtrukteure und Zeichner aus der Maſchinen⸗ und Elektroinduſtrie— vermögen an der Feſtſtellung, daß die Beſchäftigungsverhältniſſe der techniſchen Angeſtellten nach wie vor ſehr ungünſtig ſind, nichts zu ändern. * Zur Nachahmung empfohlen! Ein junges Mädchen, das, aus einer Düte Kirſchen eſſend, die Kerne auf den Bürgerſteig geſpuckt hatte, war von einem Schuvobeamten aufgefordert worden, die den Verkehr gefährdenden Kerne wieder aufzuheben. Da ſie ſich weigerte, wurde ſie ſofort in Strafe genommen. So geſchehen am 9. Juli in— Bad Kiſſingen. Würde ſich auch in Mannheim empfehlen! Paketbeförderung nach den Niederlanden. Wie die Reichspoſtverwaltung mitteilt, ſind nach den Niederlanden neuerdings auch Zehnkilopakete, ausgenommen ſper⸗ rige, zur Beförderung durch die Niederländiſche Poſt zuge⸗ laſſen. Gleichwohl werden derartige Sendungen von den Auf⸗ lieferern noch häufig mit dem Vermerk„Duch van Gend und Loos“ perſehen. Es wird deshalb darauf hingewieſen, daß dieſer Leitvermerk auf ſolchen Paketen nur dann anzubringen iſt, wenn die Beförderung durch den genannten Spediteur aus beſonderen Gründen ausdrücklich gewünſcht wird. Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) „Schwetzingen, 11. Jult. Am Samstag verſuchte ein Bierfuhrwerk von der Bahnüberführung herkommend in die Marſtallſtraße einzubiegen. Im gleichen Augenblick kam eine 20jährige Radlerin von der Karl Teodorſtraße und ſtieß mit dem Fuhrwerk zuſammen. Die Radlerin wurde vom Rade geſchleudert und kam vor die Hinterräder des Wagens zu liegen, die ihr über die Arme gingen. In ziem⸗ lich verletztem Zuſtande wurde die Verunglückte in das Gaſt⸗ haus zum Zähringerhof verbracht, wo alsbald ärztliche Hilfe zur Stelle war.— Am Ende der Mannheimerſtraße ſtießen am Samstag zwei Kraftwagen zuſammen. Beide Fahr⸗ zeuge wurden erheblich beſchädigt. Perſonen kamen dabei nicht zu Schaden. c8 Schwetzingen, 11. Juli. Die unaufhörlichen Regen⸗ ſchauer am geſtrigen Vormittage machten dem Verkehrsverein die Entſchließung darüber, ob die Darbietungen im Freien oder in den Räumen des Schloßzirkels ſtattfinden ſollen, nicht leicht. Obſchon der erhoffte Maſſenbeſuch infolge des trüben Wetters auszubleiben ſchien, entſchloß ſich der Ver⸗ kehrsverein dazu, das aufgeſtellte Programm durchzuführen. Beim Eintritt in den Schloßgarten nach der Dämmerung waren alle Beſucher entzückt von der feenhaften Beleuch⸗ tung des Gartens durch die vielen buntfarbigen Lam⸗ pions, die in den Alleen angebracht waren. Auch die Kon⸗ turenbeleuchtung an den kleinen Baſſins und die Tätigkeit einzelner Waſſerwerke nahm ſich im Geſamtbild recht wir⸗ kungsvoll aus. Das Sonnwendfeuer inmitten des großen Weihers machte wieder, wie immer, einen überwälti⸗ genden Eindruck. Hoch ſchlugen mächtige Flammen zum Himmel empor! Muſikaliſche und geſangliche Darbietungen umrahmten dieſe Feierſtunde. Mit dem allgemeinen Geſang des Deutſchlandliedes war die Sonnwendfeier beendet. Es folgten dann ein großes Feuerwerk und eine Beleuchtung der Hirſchgruppe und des Schloſſes. In den Zirkelſälen war Geſellſchaftstanz, dem beſonders die Jugend huldigte. Für ie älteren Semeſter war Unterhaltung durch humoriſtiſche Vorträge geboten. 5 ch) Plankſtadt, 11. Juli. Am Samstag vormittag brach der Anhänger eines mit Backſteinen beladenen Laſtautos durch die Kanaliſation in der Eppelheimerſtraße. Der Anhän⸗ ger wurde beſchädigt und mußte entladen werden. Durch dieſen Unfall bekam die Straßenbahn Heidelberg—Schwetzin⸗ gen 1½ Stunden Verſpätung. Kr. Heidelberg, 10. Juli. Bei dem Unwetter in der Nacht zum Samstag iſt in verſchiedene Keller der Altſtadt und des Stadtteils Neuenheim Waſſer eingedrungen, ſo daß die Feuerwache alarmiert werden mußte.— Geſtern wurde in der Halle am Jubiläumsplatz anläßlich der Tagung des Badiſch⸗Pfälziſchen Verbands für das Blechner⸗ und Inſtalla⸗ teurgewerbe eine Fachausſtellung eröffnet, die ſehr gut beſchickt iſt und einen Ueberblick über die weite Ausdehnung der Arbeiten gibt, die in dieſes Jach ſchlagen. Beſonders in⸗ tereſſant für weitere Kreiſe ſind die ausgeſtellten ſanitären Gegenſtände. Die Ausſtellung iſt bis zum 14. Juli geöffnet. Kr. Heidelberg, 10. Juli. Die Allgemeine Ortskran⸗ kenkaſſe zählte am 1. Juli 37 442 Mitglieder gegen 36 621 im Vormonat. Hiervon waren 19 537(18 750) männlichen und 17 905(17871) weiblichen Geſchlechts. Pflichtverſichert waren 18 088(17 314) Männer nud 14 795(14 749) Frauen. Freiwillig verſichert waren 1449(1436) Männer und 3110(3122) Frauen. An Kranke und Arbeitsunfähige wurden am Stichtage 556 (587) Männer und 550(619) Frauen gezählt; hiervon entfallen auf freiwillige Mitglieder 11(16) Männer und 124(154) Frauen. Von 239(230) Wöchnerinnen, die am 1. Juli gezählt wurden, gehören 165(154) den pflichtigen und 74(76) den frei⸗ willtgen Mitgliedern an. Außer dieſen wurden auf Grund der Familienhilfe weitere 187(198) Wöchnerinnen unterſtützt. Die Zahl der arbeitsunfähigen Kranken betrug insgeſamt 1106 (1206) oder 2,96(3,29) v. H. Vom Arbeitsamt waren am 1. Juli 2159(1589) männliche und 971(1030) weibliche Er⸗ werbloſe zur Krankenverſicherung gemeldet. I. Eichtersheim, 9. Juli. Als um 3 Uhr nachmittags der Lokaldampfzug Waldangelloch—Wiesloch den Bahnübergang zwiſchen Eichtersheim und Michelfeld paſſierte, fuhr ein zwei⸗ ſitziges neues Perſonenauto in voller Fahrt auf den Uebergang zu, der dadurch ſehr gefährlich iſt, daß rechts und links die Sicht durch eine Mauer und eine Anhöhe behindert wird. Im letzten Augenblick bemerkte der Chauffeur den herannahenden Zug und beſaß die Geiſtesgegenwart, den Wagen auf die Seite zu reißen, ſodaß er die Maſchine und den erſten Wagen entlang ſtreifte. Das Auto wurde zurück⸗ geſchleudert. Es iſt geradezu als ein Wunder zu bezeichnen, daß die beiden Inſaſſen, der Chauffeur und der Beſitzer des Autos, Schneider aus Eſchelbach, unverſehrt aus den Auto⸗ trümmern herauskriechen konnten. Der Zug bremſte eben⸗ falls, ſonſt wäre wohl das Unglück zu einer mit tödlichem Ausgang verbundenen Kataſtrophe geworden. * Kehl, 9. Juli. In den beiden letzten Nächten entluden ſich über das Rheintal zwiſchen Straßburg und Kehl ſehr ſckwere Gewitter, die mit wolkenbruchartigen Nieder⸗ ſchlägen verbunden waren. Glücklicherweiſe ſind größere Schä⸗ den nicht angerichtet worden. Dienstag, den 12. Juli 1927 Aus bder Pfalz * Ludwigshafen, 8. Juli. Die Deutſche Bau⸗ und Sied⸗ lungsgemeinſchaft in Darmſtadt, die vor kurzem aus dem Genoſſenſchaftsreviſionsverband ausgeſchloſſen wurde, iſt in den Raiffeiſenverband Ludwigshafen aufgenommen worden. * Ludwigshafen, 11. Juli. In der Nacht vom Freitag auf Samstag ſchlug bei dem herrſchenden Gewitter der Blitz in den Fabrikkamin der Chamottefabrik an der Rohr⸗ lacherſtraße hier und beſchädigte dieſen erheblich.— In der gleichen Nacht wurden in einem Stalle an der Pfalzgrafen⸗ ſtraße 10 Hühner und 5 Enten, im Werte von etwa 80 l, durch Blitzſchlag getötet.— In der Nacht von Freitag auf Samstag wurde in die Büroräume einer Baumaterialien⸗ handlung eingebrochen, Schreibtiſchſchubladen gewaltſam und ein kleinerer Kaſſenſchrank mit Nachſchlüſſel geöffnet, ein größerer Geldbetrag, Schreibmaterialien, Zigarren und drei Bürokittel im Geſamtwerte von über 200% geſtohlen. Der Täter iſt unbekannt.— Am Sonntag nachmittag gegen 6 Uhr hat ſich auf dem Speicher des Hauſes ſeiner Wohnung in der Gellertſtraße ein 61 Jahre alter verwitweter Korbmacher von hier ſ erhängt. Urſache: Unheilbare Krankheit. pbl. * Oggersheim, 10. Juli. Nachts brach in dem kürzlich voll⸗ kommen niedergebrannten Fabriklager der Firma Paul Schütze erneut Feuer aus. Entzündet hatte ſich der dort noch lagernde Kohlenſtaub, was, wie nachträglich feſtgeſtellt wurde, auch die Entſtehungsurſache des am 20. Juni ausge⸗ brochenen Großfeuers war. Das zweite Feuer konnte von der ſtädtiſchen Feuerwehr, die mit dem Sanitätsauto und 4 Schlauchleitungen alsbald an Ort und Stelle weilte, bald wieder gelöſcht werden. bpd. Grünſtadt, 9. Juli. Die hieſige Gemarkung wurde bei dem Gewitter in der Nacht auf Samstag durch Hagelſchlag ſtark mitgenommen. Der an dem Getreide und in den Wein⸗ gärten angerichtete Schaden iſt jedoch nicht allzu erheblich. Neues aus aller Welt — Von einem Springer getötet. Ein eigenartiger Unfall, bei dem der Verluſt eines Menſchenlebens zu beklagen iſt, ereignete ſich in dem Freibad Petershagen bei Berlin. Ein Schwimmer ſprang vom Sprungbrett ins Waſſer und fiel dort auf einen anderen Schwimmer, den er vor dem Abſprung nicht bemerkt hatte. Dieſer ging ſofort lautlos unter, während der Springer ohne jede Verletzung davonkam. Die Leiche des Verunglückten wurde ſchnell gefunden. Die Wiederbelebungs⸗ verſuche blieben erfolglos. Der Tote iſt ein 26 Jahre alter Monteur aus Fredersdorf. Die Leiche wurde zwecks Feſtſtellung der Todesurſache beſchlagnahmt. — Backſteine, Seeroſen und Fahrräder. In der letzten Zeit tauchte an verſchiedenen Stellen von Berlin ein Mann auf, der den„Maurerpolier“ ſpielte. Er warb Leute zum Steintragen auf einem Neubau in einem entfernteren Vorort an, beſchrieb ihnen die Fahrgelegenheit und ließ ſich als Sicherheit die Invalidenkarte des Arbeiters geben. Nach Ab⸗ ſchluß der Beſprechung bemerkte der Werber mit Schrecken, daß er ſich verſpätet habe und bat den neu Eingeſtellten, ihm doch ſein Fahrrad zu leihen. Er werde es am nächſten Morgen auf den Bau mitbringen und dem Eigen⸗ tümer zurückgeben. Wenn dieſer dem Wunſche nachkommt, ſieht er weder das Rad noch den„Arbeitgeber“ jemals wieder. Eine ganz ausgefallene Sache hat ſich ein anderer Gauner ausgedacht: Er erzählt, daß er in Birkholz bei Hohen⸗ Schönhauſen einen See gepachtet habe mit der Verpflichtung, die dort in Menge blühenden Seeroſen an einen Blumen⸗ händler in der Markthalle zu liefern. Er brauche daher einen. Mann zur, Hilfe. Um ſein Opfer ſicher zu machen, ſetzt der Gauner einen regelrechten Arbeitsvertrag auf und erbittet zum Schluß eine Kaution, die auch meiſtens ohne weiteres gezahlt wird. In anderen Fällen lieh er ſich außerdem das Fahrrad des neuen Gehilfen und verſchwand damit auf Nimmerwiederſehen. — Die Umtaufe von Konſtantinopel. Die türkiſche Regie⸗ rung hat beſchloſſen, den Namen von Konſtantinopel auf den gegenwärtigen Beherrſcher der Türkei, Muſtapha Kemal Paſcha, umzutaufen. Kemal Paſcha weilt gegenwärtig nach langjähriger Abweſenheit in Konſtantinopel. Die Umbenen⸗ nung der früheren türkiſchen Hauptſtadt ſoll die Erinnerung an dieſen Beſuch verewigen. Der neue Name ſoll durch einen feierlichen Beſchluß des türkiſchen Parlaments verliehen wer⸗ den. Er wird vorausſichtlich Kemalie lauten. Die An⸗ weſenheit Kemal Paſchas in Konſtantinopel iſt von der Bevöl⸗ kerung mit großer Begeiſterung gefeiert worden. Ein end⸗ loſer Fackelzug bewegte ſich am vorigen Sonntag durch die Straßen der Stadt und brachte dem„Ghazi“, der den Vorbei⸗ marſch vom Balkon ſeines Palaſtes beobachtete, eine begeiſterte Huldigung dar. Die Illumination zu Waſſer und zu Lande war märchenhaft ſchön. Ganz Konſtantinopel ſtrahlte in einem vielfarbigen Feuerſchein. Erlebnis mit einem hübſchen Mann meiſter geriet bei unſerem Dame zerſprang das Lorgnon, und die Barmaid mixte da⸗ hübſchen Mann im Kaffeehaus. 7 Von Lene Voigt Geſtern war ich mit dem hübſchen— pardon— bild⸗ Es war fabelhaft. Aller ugen konzentrierten ſich 9 meinen Begleiter. Der Kapell⸗ Eintritt aus dem Takt, einer alten neben. All dieſe unvermeidlichen Attribute ſeines Auftretens längſt gewöhnt, nahm der hübſche Mann gelaſſen an einem Seitentiſchchen mit mir Platz. Bereits nach vier Minuten Eines davon mit der Aufſchrift„Dringend“. am Nebentiſch unterbrach die begonnene Skizze brachte der Ober die erſten Kärtchen aus dem Publikum. Eine Schnell⸗ r bekannten Soubrette und ſtürzte ſich mit verzücktem SGriffel auf meinen Genoſſen. Backfiſche, die an unſerem Platz vorbeidefilierten, verloren epidemiſch die Spitzentaſchen⸗ tücher zu des hübſchen Mannes Jüßen. Die junge Witwe eines Großinduſtriellen offerierte diskret im Vorüberſtreifen ihre Sechszimmerwohnung, und ein diſtinguierter älterer Herr ſprach von Adoption. begann einzuſehen, daß ich mich in einer bevorzugten Situatton befand, und ſuchte den hübſchen Mann in ein leb⸗ hafteres Geſpräch zu ziehen. Er antwortete verbindlich und war ſtets meiner Meinung. Dem Weiterſpinnen irgendeiner ſonſt an unſerem Geſchlecht ironiſieren pflegen. Aber ſofort ſagte ich mir, daß ein derartig Stunde weiter um den Gang der Unterhaltung. in einem Gedankenkette ſchien er jedoch abhold zu ſein. Beim gelegent⸗ lichen Enthüllen ſeines Handtäſchchens nahm ich mit naivem Staunen ſo ziemlich alles wahr, was boshafte Schriftſteller als übertriebenen Luxus zu bildhübſcher Mann natürlich gewiſſe Privilegien hat. Tapfer bemühte ich mich im Verlaufe der 1 5 machte den reizenden Menſchen auf etliche vorzügliche Aphorismen Journal aufmerkſam und erntete dafür ein lächeln⸗ des„Recht nett“. Als der hübſche Mann zum neunten Male mit dem gleichen Wortſpiel aufwartete(die„Fliegenden“ hatten es kürzlich gebracht), ſetzte mein Kampf gegen das Gähnen langſam, aber ſicher ein. Und plötzlich empfand ich an dieſem doch ſo harmloſen jungen Mann irgend etwas Un⸗ 5 heimliches, kriſtalliſiert in dem ſtereotypen Lächeln, das mich tweifeln machte, mit einem wirklichen Menſchen von Fleiſch 1 und Blut oder einer aus dem Plakat getretenen Zahnpaſta⸗ Reklamefigur zuſammenzuſitzen. Gewiß iſt es nett, im Wetter⸗ leuchten übermütigen Geplänkels blendendweiße Zähne zu zeigen. Aber lediglich aus Gewohnheit? Aus Selbſtzweck? Was für Gedanken— wenn überhaupt welche— beherbergte dieſe glatte Stirn? Und ſo war es, wie tauſendmal im Leben: man ward um einer Situation willen beneidet, aus der man ſich ſelbſt ſo bald wie möglich wieder herauswünſchte. eeeeee eeee Theater und Muſik Aus dem Kölner Muſikleben. Der Ruſſiſche Staatschor, aus etwa 80 Männer⸗ und Frauenſtimmen ſo⸗ wie 40 Knabenſtimmen ſich zuſammenſetzend und von deutſchen Muſikern, die Rußland beſuchten, als der beſte-cappella⸗Chor gerühmt, wird im kommenden Winter anläßlich ſeiner erſten Deutſchland⸗Reiſe im Rahmen der Kölner Meiſterkon⸗ zerte im Rheinland debütieren. Die geſamte europäiſche Konzertreiſe des Chors iſt gemeinſame Unternehmung der Berliner Konzertdirektion Wolff u. Sachs, der Hamburger Konzertagentur Böhme und der Weſtdeutſchen Konzertdirek⸗ tion, Köln.— Einen neuen Tenoriſten von ſen⸗ ſationeller ſtimmlicher Veranlagung hat Gene⸗ ralintendant Fritz Remond entdeckt und in ſiebenmona⸗ tigem, perſönlich erteilten Unterricht zum erſten öffentlichen Auftreten auf der Bühne des Kölner Opernhauſes vorbereitet. Der 32jährige Aſpirant auf eine Sternpoſition am Tenor⸗ himmel, Willi Störring mit Namen, war bis jetzt Fabrik⸗ arbeiter in dem kleinen Orte Gevelsberg bei Hagen und zwar in derſelben Fabrik, aus der unſerer Oper vor einigen Jahren der inzwiſchen zu einer ſchönen Stellung und entſprechendem Gehalte emporgeſtiegene, prachtvoll ſtimmbegabte Baritoniſt Rudolf Freſe kam. Der neue Mann ließ als Manrico im „Troubadour“, der ihm zweimal anvertraut wurde, ein über⸗ aus glänzendes und großes Material von edlem Metall hören, das in ſeiner ſichern Verwendung faſzinierende Wir⸗ kung ausübte. Stimme wird von einer wundervollen Höhe gekrönt, die Herrn Störring geſtattete, im erſten Akte ein ſchönes hohes Des ein⸗ zulegen, während der ſtürmiſche Beifall ihm Veranlaſſung gab, die Stretta mit dem nur ſo geſchmetterten C dreimal zu ſingen. Alſo ein ſogenannter Bombenerfolg. Sehr ſchön. Nun aber ie gut ausgeglichene, wahrhaft leuchtende muß geſagt werden, daß der auch muſikaliſch offenbar nicht übel veranlagte Sänger, wie nach dem bisherigen kurzen Studium nicht verwunderlich, noch ſehr der Vervollkommnung bedarf, daß er nicht nur hinſichtlich des noch hülfloſen, kaum Andeutungen erbringenden Spiels, ſondern auch— und natür⸗ lich in erſter Linie— geſanglich und dramattſch⸗geiſtig noch dürf zu lernen hat, bevor er künſtleriſch wird ürfen. Eiteratur * Velhagen u. Klaſings Monatshefte.„Die goldenen Berge!, ein neuer Roman von Clara Viebig, beginnt im Juliheft zu erſcheinen, ein Werk, geſchrieben aus der innigen Heimatliebe der Dichterin, der Liebe zum hart⸗ bedrängten Moſellande. Der Roman zählt zu den bedeu⸗ tendſten, die der Viebig gereift ſind. Er wärmt uns das Herz wie der edle Wein, den der Moſelwinzer in Sorgen und Nöten baut und keltert. Der übrige Inhalt des Heftes iſt durch die beſonders reiche Anzahl von farbig illuſtrierten Auf⸗ ſätzen ausgezeichnet. Zwei Malerinnen gelten zwei— 5 Prof. Dr. Karl Woermann, der ehemalige Direktor der Dresdner Galerie, ſchreibt über Roſalba Carriera, die Mei⸗ ſterin des Rokokopaſtells; Prof. Dr. Georg Biermann bringt uns die Kunſt der Paula Moderſohn⸗Becker nahe, der ſoeben in Bremen ein Haus zum Gedächtnis geweiht iſt. Durch Münſterländiſche Waſſerburgen führt uns, an der Hand von Farbſtiftzeichnungen Paul Geißlers, Peter Werland. Ein ſpannendes Bild aus dem Naturleben entwirft Alwin Rath mit ſeinem„Kampf ums Neſt“; farbige Bilder hat Hans Schmidt beigeſteuert. Viel beachtet werden die Briefe von Carl Peters werden, die Otto v. Gottberg herausgibt. Einen Prof. Dr. R. Roſemann bei(„Ueberlebende Organe“). Her⸗ mann Heſſe plaudert aus ſeiner Schulzeit. ſchildert die Geiſtes⸗ und Geſchmacksrichtung des tanzenden Amerikas. Zahlreiche Kunſtblätter und die abwechſlungs⸗ reichen ſtändigen Abteilungen(Neues vom Illu⸗ bes Leſ Der Beobachter) verdienen das Intereſſe es Leſers. Humor des Tages „Für was haben Sie in der Fiſchvorlage geſtimmt, Herr Kollege?“—„Für Rheinſalm mit zerlaſſener Butter.“ * phyſiologiſchen Aufſatz ſteuert der münſteriſche Mediziner Dr. Fritz Gieſe 4 führungen gemacht und insbeſondere Ditenstag, den 12. Juli 1927 Nene Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 315 Geſetz unò Reeht Die neuen Arbeitsgerichte Von Rechtsanwalt Dr. Artur Simon⸗Mannheim „Mit dem 1. Juli 1927 ſind die, neuen Arbeitsgerichte ins Teben getreten. Bis zu dieſem Tage wurden die arbeitsrecht⸗ lichen Streitigkeiten durch Gerichte verſchiedenſter Art ent⸗ ſchieden, in den größeren Städten hauptſächlich durch die Ge⸗ werbe⸗ und Kaufmannsgerichte, die am 30. Juni 1927 ihre Tätigkeit eingeſtellt haben. Das Arbeitsgerichtsgeſetz(A. G..) bringt einheitliche Spruchbehörden— Arbeitsgerichtbehörden genannt— und durch Schaffung des Reichsarbeitsgerichts eine weitgehende Vereinheitlichung der Rechtſprechung. In erſter Inſtanz entſcheiden fortan die Arbeitsgerichte, in zweiter Inſtanz die Landes⸗Arbeitsgerichte und in letzter In⸗ ſtanz das Reichs⸗Arbeitsgericht. Die Arbeitsgerichte ſind ſelbſtändige Gerichte. Dieſe Tatſache wird äußerlich nicht allerorts in die Erſcheinung treten. In Mannheim z. B. wird das Arbeitsgericht ſeine Ge⸗ ſchäftsräume im Amtsgerichtsgebäude hahen und ſo als ein Teil des Amtsgerichtes erſcheinen, während das Arbeitsgericht in Wirklichkeit ein vom Amtsgericht ganz getrenntes Gericht iſt. Der Bezirk des Amtsgerichts Mannheim umfaßt die drei Amtsgerichtsbezirke Mannheim, Weinheim und Schwetzingen. Da bei jedem Arbeitsgericht verſchiedene Kammern zu bilden ſind(§ 17 A. G..) wurden bei dem Amtsgericht Mannheim als dem größten Arbeitsgericht des Landes Baden vier Kam⸗ mern gebildet und zwar: zwei Kammern für die Streitigkeiten der Arbeiter(Arbeiterkammern), eine Kammer für die Stref⸗ tigkeiten der Angeſtellten(Angeſtelltenkammer) und eine Fach⸗ 5 5 für die Streitigkeiten des Handwerks(Handwerks⸗ ger. Die Zuſtändigkeit der Arbeitsgerichte iſt gegenüber der Zuſtändigkeit der bisherigen Gewerbe⸗ und Kaufmannsge⸗ richte erheblich erweitert, denn dieſe erledigten nur einen, wenn auch beträchtlichen, Teil der geſamten, zwiſchen Arbeit⸗ gebern und Arbeitnehmern erwachfenen Streitigkeiten. Für ganze Gruppen von Arbeitnehmern waren die bisherigen Ge⸗ werbe⸗ und Kaufmannsgerichte nicht zuſtändig, ſo z. B. für die Hausgehilfen, die techniſchen und kaufmänniſchen Angeſtellten mit einem Jahresgehalt von mehr als 5000 /, die Angeſtellten bder Rechtsanwälte, Aerzte, und der übrigen freien Berufe, der Dandarbeiter uſw. Die Arbeitsgerichte ſind nunmehr auch für Dieſe Arbeitnehmer zuſtändig. Die ſachliche Zuſtändigkeit der Arbeitsgerichte iſt im 8 2 und 3 A. G. G. geregelt. Vor ihr Forum gehören: a) alle Arbeitsſtreitigkeiten, mögen ſie ſich aus dem Ein⸗ del, Arbeits⸗ oder Lehrvertrag direkt oder indirekt ergeben, ntögen es Streitigkeiten über das Beſtehen oder Nichtbeſtehen eines ſolchen Vertrags oder Streitigkeiten über Verhandlun⸗ gen über ſeine Eingehung oder ſeine Nachwirkungen ſein, oder Streitigkeiten aus unerlaubten Handlungen, die im Zuſam⸗ menhang mit dem Arbeitsverhältnis ſtehen(§ 2, Ziff. 2 AGG.) b) gewiſſe Streitigkeiten der Tarifvertrags⸗Parteien un⸗ tereinander(8 2, Ziffer 1 AGG.) c) gewiſſe Streitigkeiten, die 055 aus dem Betraebrätege⸗ ſetz ergeben(8 2, Ziff. 4 u. 5 AGG.) Für alle dieſe Streitigkeiten ſind die Arbeitsgerichte aus⸗ ſchließlich zuſtändig, d. h. jedes andere Gericht, das um Ent⸗ ſ ſcheidung dieſer Streitigkeiten angegangen wird, muß die Klage wegen Unzuſtändigkeit abweiſen. Auch kann der Aus⸗ ſchuß der Arbeitsgerichtbarkeit nur in ganz beſtimmten Fällen erfolgen.(8 4 AGG.) Nur für zweierlei Streitigkeiten iſt die Zu⸗ ſtändigkeit des Arbeitsgerichtes ausgeſchloſſen worden: 1. Für Streitigkeiten aus dem Arbeitsverhältnis der Schiffsbeſatzung in der Seeſchiffahrt, 2. für einen Teil der Streitigkeiten, deren Gegenſtand die Erfindung eines Arbeitnehmers bildet.(8 2 Zif. 2 AGG.). Schon dieſes Arbeitsgebiet geht über das Tätigkeitsgebiet der bisherigen Gewerbe⸗ und Kaufmannsgerichte weit hinaus. Die Zuſtändigkeit der Arbeitsgerichte iſt damit aber noch nicht erſchöpfend behandelt. Außer den bisher angeführten eigent⸗ lichen Arbeitsſtreitigkeiten, über die nur das Arbeits⸗ gericht entſcheiden kann, darf es auch noch Streitigkeiten entſcheiden die eigentlich zur Zuſtändigkeit der ordentlichen Gerichte(Amts⸗ bezw. Landgericht) gehören. Das ſind Kla⸗ gen gegen Arbeitgeber oder Arbeitnehmer, ſowie von dieſen gegen Dritte, wenn der Klageanſpruch mit einer der oben an⸗ geführten Rechtsſtreitigkeiten(des§S 2 AGG) in rechtlichem oder unmittelbarem wirtſchaftlichen Zuſammenhang ſteht, vorausgeſetzt daß dieſe Rechtsſtreitigkeit(des 8 2 AGG.) beim Arbeitsgericht gleichzeitig anhängig wird oder bereits an⸗ hängig iſt und für den Klageanſpruch nicht eine ausſchließliche Zuſtändigkeit eines anderen Gericht gegeben iſt(§ 3 AGG.). Auf die große Bedeutung dieſer Beſtimmung kann hier nicht weiter eingegangen werden. Nur ein Beiſpiel ſoll den Zweck dieſer Vorſchrift veranſchaulichen. Ein Angeſtellter, der ſeinem Arbeitgeber ein Darlehen gegeben hat, für das ſich deſſen El⸗ tern als Selbſtſchuldner verbürgt haben, wird friſtlos ent⸗ laſſen. Das Gehalt und die Rückzahlung des Darlehens wer⸗ den vom Arbeitgeber verweigert, mit der Behauptung, der Angeſtellte habe Unterſchlagungen begangen Wo muß der Angeſtellte Klage erheben? Will er ſein Gehalt für die Kündigungszeit beanſpruchen, ſo iſt für dieſe Klage nur das Arbeitsgericht zuſtändig(§8 2 Z. 2 AGG.). Für die Klage gegen den Arbeitgeber und Bürgen wegen Rückzahlung des Dar⸗ lehens iſt an ſich das ordentliche Gericht(Amts⸗ bezw. Land⸗ gericht) zuſtändig, weil es ſich nicht um einen Anſpruch aus dem Arbeitsvertrage handelt. Dieſer Klageanſpruch kann aber auf Grund des 8 AGG. beim Arbeitsgericht erhoben wer⸗ den, wenn die Gehaltsklage bereits beim Arbeitsgericht an⸗ hängig iſt oder gleichzeitig anhängig gemacht wird, da der Darlehensanſpruch des Angeſtellten in unmittelbarem wirt⸗ ſchaftlichen Zuſammenhang mit dem Gehaltsanſpruch ſteht. Will der Angeſtellte jedoch wegen ſeiner friſtloſen Entlaſſung gegen den Arbeitgeber nicht vorgehen, ſondern nur das Dar⸗ lehen zurückfordern, ſo kann er ſeine Darlehensklage gegen Arbeitgeber und Bürgen nur beim ordentlichen Gericht (Amts⸗ bezw. Landgericht) erheben. Strengt der Angeſtellte beim Arbeitsgericht Gehalts⸗ und Darlehusklage gegen den Arbeitgeber an, ſo kann dieſer zwar Widerklage beim Arbeitsgericht gegen den Angeſtellten er⸗ heben und z. B. Schadenerſatzanſpruch geltend machen, er kann aber nicht, wenn z. B. der Angeſtellte eine Werkswohnung innehat, beim Arbeitsgericht die Räumung dieſer Wohnung durch den Angeſtellten verlangen; denn für dieſe Streitig⸗ keiten iſt das Amtsgericht als Mietſchöffengericht ausſchließlich zuſtändig. Die große Maſſe der kleinen arbeitsrechtlichen Prozeſſe wird beim Arbeitsgericht endgültig erledigt; denn ein Rechts⸗ mittel(Berufung) gegen die Urteile der Arbeitsgerichte gibt es nur in zwei Fällen: 1. Wenn das Arbeitsgericht den Wert des Streitgegenſtandes auf mehr als 300 ¼ feſtgeſetzt hat, 2. wenn das Arbeitsgericht bei ſeinem geringeren Streit⸗ wert die Berufung wegen der grundſätzlichen Bedeutung des Rechtsſtreits zuläßt. Im erſteren Falle(Ziff.) kommt es nicht auf die Höhe des Beſchwerde⸗Gegenſtands, ſondern des Streit⸗ gegenſtandes an. Beiſpiel: Der Arbeitnehmer klagt 350, ein, das Arbeitsgericht ſpricht ihm 250/ zu und weiſt ihn mit 100 ab. Der Streitgegenſtand iſt hier 350. Beide Teile können daher gegen das Urteil des Arbeitsgerichts Berufung einlegen. Da bie Strettwertfeſtſetzung durch das Arbeitsgericht end⸗ gültig erfolgt(§ 51 AG) und davon die Zuläſſigkeit der Berufung abhängt, werden die Parteien in vielen Fällen, in denen ſich über die Höhe des Streitwerts ſtreiten läßt, z. B. bei Klagen auf Feſtſtellung oder Unterlaſſung, gut daran tun, Anträge hinſichtlich der Streitwertfeſtſetzung zu ellen. Zu Ziffer 2 muß erwartet werden, daß die Arbeitsgerichte beſonders in der erſten Zeit von dem Recht der Berufungs⸗ zulaſſung häufig Gebrauch machen im Intereſſe der Verein⸗ heitlichung der Rechtſprechung. Das Geſetz hat in zwei Fällen dem Arbeitsgericht eine Verpflichtung zur Zulaſſung der Be⸗ rufung auferlegt(8 61 AGG.): 2 wenn es in der Auslegung einer Rechtsvorſchrift von einem Urteil abweichen will, das für oder gegen eine der Pro⸗ zeßparteien ergangen iſt, b) wenn über die Auslegung eines von einer Prozeß⸗ partei abgeſchloſſenen Tarifvertrages entſchieden wird, der auch in einem anderen Arbeitsgerichtsbezirk gilt. Es iſt aber dringend notwendig, daß die Arbeitsgerichte darüber hinaus in allen Fällen die Berufung zulaſſen, in denen in der Rechtſprechung oder im Schrifttum eine von der Anſicht des Arbeitsgerichts abweichende Meinung vertreten wird bis das Reichsarbeitsgericht oder doch das dem Arbeits⸗ gericht übergeordnete Landesarbeitsgericht die beſtrittene Frage grundſätzlich entſchieden hat. Nur dann. wenn die Arbeitsgerichte von dieſer Berech⸗ tigung reichlichen Gebrauch machen, kann ſich eine auch für das keineswegs einfache Gebiet des Arbeitsrechts einheitliche Rechtſprechung im deutſchen Reich herauskriſtalliſieren, die dringend erforderlich iſt, damit ein ſolcher Wirrwarr, wie wir ihn beim Kündiaungs⸗Schutzgeſetz vom 13. 7. 26 erlebt haben, vermieden wird. Zur Hypothekenaufwertung Ausgleich der Aufwertungslaſten zwiſchen Veräußerer und Erwerber eines in der Inflationszeit bezw. Nachinflations⸗ zeit veräußerten Grundſtückes Ueber die Frage des Ausgleichs der Aufwertungslaſten Habe ich bereits in Nr. 40 dieſer Zeitung vom 25. Januar 1927, Abendausgabe, Beilage„Geſetz und Recht“, längere Aus⸗ darauf hingewieſen, daß die Frage eines Ausgleichs in jenen zahlreichen Fällen zweifelhaft ſein kann, in welchen Hypotheken, die inzwiſchen gelöſcht worden ſind und die nun kraft Rückwirkung auf⸗ gewertet werden ſollen, nicht wieder eingetragen werden Fünnen, weil das Grundſtück nach Löſchung der Hypotheken auf einen gutgläubigen Erwerber übergegangen iſt(§ 20 des Aufwertungsgeſetzes). In ſolchen Fällen handelt es ſich lediglich um die Aufwertung der perſönlichen Forderung. Das Kammergericht und das Oberlandesgericht Stettin ha⸗ ben in ſolchen Fällen das Beſtehen eines Ausgleichsanſpruchs verneint, weil der Kaufvertrag beiderſeits erfüllt und die gegenſeitigen Beziehungen zwiſchen Veräußerer und Er⸗ werber dadurch gelöſt ſeien; ein Rechtsgrund für den An⸗ ſpruch des Veräußerers, daß der Erwerber ihn bei der Be⸗ ſtreitung der perſönlichen Aufwertungslaſt unterſtütze, beſtehe alſo nicht. (Vergl. Deutſche Juriſtenzeitung 1926, S. 1501 und Rechtſprechung in Aufwertungsſachen 1927, Heft 1, Nr..) Nunmehr hat das Oberlandesgericht Karls⸗ ruhe in einer Entſcheidung vom 30. Mürz 1927, abgedruckt in der Badiſchen Rechtspraxis Nr. 5, Seite 65, ſich gegen dieſe Auffaſſung der genannten Gerichte gewendet und ausge⸗ ſprochen, daß auch in den angeführten Fällen ein Ausgleichs⸗ anſpruch zu Gunſten des Veräußerers grundſätzlich anerkannt werden müſſe. Es wird dabei vom Oberlandesgericht Karls⸗ ruhe an die bekannte Entſcheidung des Reichsgerichts vom 10. Februar 1926 angeknüpft und ausgeführt, daß auch in dem zur Erörterung ſtehenden Fall, wo der Veräußerer die — Hypotheken in Papiermark zurückbezahlt und ein ſcheinbar laſtenfreies Grundſtück verkauft habe, durch die unerwarteter Weiſe erwachſene Aufwertungslaſt eine Erſchütterung der Geſchäftsgrundlage eingetreten ſei. Der Zuſammenhang zwi⸗ ſchen Leiſtung und Gegenleiſtung trete allerdings nicht in der Weiſe deutlich zutage, wie in dem vom Reichsgericht ent⸗ ſchiedenen Falle, wo die Verpflichtung des Verkäufers, die Hypothek zu beſeitigen, noch nicht erfüllt war. Aber auch hier ſeien die Parteien beim Abſchluß des Vertrages davon aus⸗ gegangen, daß Leiſtung und Gegenleiſtung in einem gewiſſen Verhältnis zu einander ſtehen ſollten und ſeien übereinſtim⸗ mend der Meinng geweſen, daß die Hypothekenforderung und die Hypothek durch die Papiermarkzahlung endgültig erledigt ſeien. Auf dieſer Grundlage ſeien die Vertragsbedingungen, insbeſondere der Kaufpreis, feſtgeſetzt worden. Durch die ſpäter hervorgetretene Verpflichtung des Verkäufers, ſeine perſönliche Schuld aufzuwerten, ſei die Geſchäftsgrundlage erſchüttert. Beide Parteien hätten bei Abſchluß des Ver⸗ trages von dieſer Aufwertungspflicht noch nichts gewußt, hät⸗ ten ſich alſo über eine objektive Grundlage des Geſchäfts im Irrtum befunden. In einem ſolchen Falle ſeien die beider⸗ ſeitigen Verpflichtungen nach dem Grundſatz von Treu und Glauben gemäß 8 242..B. zu beſtimmen. Nach Treu und Glauben könne aber dem Veräußerer, der vor dem Verkauf die Hypothekenſchuld in Papiermark zurückbezahlt habe, ebenſowenig zugemutet werden, die bei Abſchluß des Ver⸗ trages beiderſeits nicht erkannte Aufwertungslaſt allein zu tragen, wie demjenigen, dem die damals für bedeutungslos gehaltene, jetzt ſehr ſchwerwiegende Verpflichtung obliege, die noch eingetragenen Hypotheken erſt zu beſeitigen. Die Un⸗ billigkeit ſei in beiden Fällen die gleiche; denn in beiden Fällen werde derjenge, der ein in ſeinem Wert über die In⸗ flation hinaus im weſentlichen erhalten gebliebenen Grund⸗ ſtück aus der Hand gegeben und dafür eine geringwertige Papiermarkzahlung erhalten habe, unerwartet mit einer weit über den Erlös hinausgehenden Goldmarkſchuld belaſtet, 7 g jwährend der Beſitzer des wertvollen Grundſtücks von der Aufwertungslaſt frei bleibe. Ein ſolches Ergebnis ſei mit dem Grundgedanken der Hypothekenaufwertung unvereinbar. Dieſe Erwägung müſſe vielmehr dazu führen, dem Veräuße⸗ rer eines Grundſtücks, der eine Hypothek vor dem Verkauf in Papiermark zurückbezahlt habe und jetzt ſeine perſönliche Schuld aufwerten müſſe, gegenüber dem Erwerber des Grundſtückes einen Ausgleichsanſpruch zu gewähren, der, wenn es die Billigkeit verlange, unter Umſtänden ſo weit gehen könne, daß der Erwerber verpflichtet werde, ihn von ſeiner perſönlichen Schuld ganz zu befreien. Auch der Um⸗ ſtand, daß beide Parteien den Vertrag als zunächſt erfüllt angeſehen haben, könne dieſem Ausgleichsanſpruch nicht im Wege ſtehen, denn der Vertrag ſei eben in Wirklichkeit nicht erfüllt. 8 Dieſe Entſcheidung des Oberlandesgerichts Karlsruhe iſt von außerordentlich großer Tragweite im Hinblick auf die zahlreichen, in erſter oder höherer Inſtanz noch anhängigen Aufwertungsfälle derſelben Art. Sie iſt in ihrem Ergebnis auch durchaus befriedigend, da andernfalls, wie bereits in dem früheren Aufſatz vom 25. Januar 1927 gezeigt, die Aufwer⸗ tungsgläubiger in den meiſten Fällen leer ausgingen, weil der als perſönliche Schuldner in Anſpruch genommene In⸗ flationsveräußerer ſich faſt ſtets mit Erfolg auf die Härte⸗ vorſchriften des 8 15 des Aufwertungsgeſetzes berufen kann, und es durchaus wider Treu und Glauben verſtoßen würde, wenn der Inflationserwerber, der ein wertvolles Grundſtück zu einem meiſtens lächerlich geringen Goldmarkbetrag er⸗ worben hat, noch dazu von jeder Aufwertungslaſt verſchont bleiben ſollte. Intereſſant iſt übrigens noch, daß die Ent⸗ ſcheidung des Oberlandesgerichts ſich auf einen Fall bezieht, in welchem im Spätjahr 1923 bereits gegen Goldmark ver⸗ kauft wurde. Auch in ſolchen Fällen will unter Umſtänden das Oberlandesgericht Karlsruhe die Ausgleichsgrundſätze des Reichsgerichts angewendet wiſſen. Es darf noch hinzugefügt werden, daß bei der Aufwertungsſtelle Mannheim dieſe Aus⸗ gleichsgrundſätze ſchon ſeit längerer Zeit auch in den oben⸗ genannten Fällen angewendet wurden und zwar wird neuer⸗ dings in prozeſſualer Hinſicht meiſtens die Entſcheidung über die Höhe der perſönlichen Aufwertungsſchuld ausgeſetzt, bis durch rechtskräftige Entſcheidung des ordentlichen Gerichts feſtgeſtellt worden iſt, ob ein Ausgleichsanſpruch des Ver⸗ äußerers gegen den Erwerber beſteht. Auch dieſes Verfahren iſt vom Oberlandesgericht Karlsruhe in der genannten Ent⸗ ſcheidung gebilligt worden. Amtsgerichtsrat v. Franckenberg⸗Mannheim. Die Aenderung des Aufwertungsgeſetzes Der Reichstag hat in der Sitzung vom 30. Juni den Ent⸗ wurf eines Geſetzes über die Verzinſung aufgewer⸗ teter Hypotheken, ihre Umwandlung in Grund⸗ ſchulden, ſowie über Vorzugsrenten in dritter Leſung angenommen. Das Geſetz wird im Reichsgeſetzblatt veröffentlicht werden. Die Grundzüge des Geſetzes ſind folgende: 5 1. Das Geſetz ſieht zunächſt vor, daß die Verzinſung bereits gelöſchter Aufwertungshypotheken, die nach dem Aufwertungsgeſetz erſt mit dem auf die Wieder⸗ eintragung folgenden Kalendervierteljahr beginnen ſollte, be⸗ reits vom 1. April 1926 ab erfolgen ſoll. Zinſen, die der Gläubiger bereits für eine vor dieſem Termin liegende Zeit erhalten hat, braucht er nicht zurückzubezahlen. 1 2. Der Gläubiger kann der Gefahr eines Abſinkens des Aufwertungsbetrags des dinglichen Rechts als ſelbſttätiger Folge eines erfolgreichen Herabſetzungsantrages des perſön⸗ lichen Schuldners(§ 4 des Aufwertungsgeſetzes) dadurch ent⸗ gehen, daß er den Aufwertungsbetrag ſtatt als Hypothek als Grundſchuld eintragen läßt; die perſönliche JForderung erliſcht in dieſem Falle. Dieſe Regelung hat rückwirkende Kraft. Sie greift alſo auch dann Platz, wenn die Hypothek auf Grund des§8 4 des Aufwertungsgeſetzes bereits auf weni⸗ ger als 25 v. H. des Goldmarkbetrags aufgewertet iſt. Wählt der Gläubiger nunmehr die Rechtsform der Grundſchuld, ſo iſt, falls nicht etwa das Grundftück vor dem Bekanntwerden der Regierungsvorlage, d. h. dem 15. März 1927, auf Grund rechtsgeſchäftlichen Erwerbes den Eigentümer gewechſelt hat, der Aufwertungsbetrag auf 25 v. H. des Goldmarkbetrags aufzufüllen, und zwar entweder an der bisherigen Rangſtelle, 'oder, wenn ſich vor dem 15. März 1927 durch Rechtsgeſchäfte erworbene Rechte dazwiſchenſchieben, durch eine Zuſatzgrund⸗ ſchuld an der nächſtfreien Rangſtelle. Die Grundſchuld und die Zuſatzgrundſchuld unterliegen denſelben Einreden wie die Hypothek. Die Befugniſſe des Eigentümers, ſich auf die für ihn gegebenen Härtevorſchriften des Aufwertungsgeſetzes zu berufen, bleiben unberührt. 3. Der öffentliche Glaube des Grundbuchs wird in den Fällen eingeſchränkt, in denen der Erwerber eines Grundſtücks das Eigentum zwar laſtenfrei erworben hat, vorher aber die Hypothek abgelöſt hat oder für ſeine Rechnung hat ablöſen laſſen. 4. Reſtkaufgeldforderungen, Forderungen aus Gutsüberlaſſungs⸗Verträgen aus dem Jahre 1921, die bisher nur bis zu 100 Prozent des Goldmarkbetrags, berechnet nach der Tabelle des Aufwertungsgeſetzes, aufgewertet werden konnten, können, wenn es zur Vermeidung einer groben Un⸗ billigkeit erforderlich iſt, jetzt bis zu 400 Prozent, und wenn ſie aus dem letzten Vierteljahr 1921 herrühren, bis zu 600 Prozent ihres Goldmarkbetrages aufgewertet werden. Vor⸗ ausſetzung iſt ein Antrag des Gläubigers. Die Antragsfriſt läuft bis zum 1. Oktober 1927. Zuſtändig iſt die Aufwertungs⸗ ſtelle. 5. Kann der Gläubiger nachweiſen, daß er ohne ſein Verſchulden die rechtzeitige Anmeldung des Anſpruchs auf Aufwertung auf Grund Vorbehalts der Rechte oder kraft Rückwirkung(§ 66 des Aufwertungsgeſetzes) verſäumt hat, ſo iſt ihm auf Antrag von der Aufwertungsſtelle die Wie⸗ dereinſetzung in den vorigen Stand zu bewilligen. Die Friſt für den Antrag läuft bis zum 1. Oktober 1927. Hat der Antrag Erfolg, ſo wird aber nur die perſönliche Forderung aufgewertet; eine Aufwertung des dinglichen Rechts findet nicht ſtatt. 6. Im übrigen bringt der Entwurf noch einige Vorſchrif⸗ ten, die eine Erleichterung des Grundbuchverkehrs vorſehen. 7. Vergleiche und rechtskräftige Urteile, die lediglich die in dem neuen Geſetz geregelten Rechtsverhält⸗ 1 0 niſſe geregelt haben, ſollen der Anwendung der neuen Vor⸗ ſchriften nicht entgegenſtehen. 8. Auf dem Gebiete der Anleiheablöſung bringt das Geſetz die für die Altbeſitzer der Reichsanleihe wichtige Beſtimmung, daß die Vorzugsrente ſchon bei einem Jahreseinkommen von nicht mehr als 1000 M.(bisher 800 Mark) gewährt werden ſoll. 2 Neue Mauuheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Dienstag, den 12. Juli 1927 Die deutſche Zahlungsbilanz ſeit der Stabiliſierung im Lichte der Wirtſchaftsentwicklung Die Zahlungsbilanz des Reiches, die die Gegen⸗ Überſtellung der Forderungen und Schulden gegenüber dem Auslande während einer Zeitſpanne— etwa eines Jahres— enthält, umfaßt naturgemäß nicht nur— wie die„Handels⸗ bilanz“— den Warenhandel, ſondern auch Dienſtleiſtungen — 5 Art, wie Schiffsverkehr, Kraftlieferungen, Reiſeverkehr, erſicherungsgeſchäfte, ferner die Reparationsleiſtungen und den ſonſtigen Kapitalverkehr. Sie iſt, im Verein mit den Pro⸗ duktionsüberſchußziffern für die Beurteilung der Kapi⸗ talbildung in einem Wirtſchaftsgebiete völlig unentbehr⸗ lich, die wiederum das Spiegelbild der geſamten Entwicklung gibt.— Die Zahlungsbtlanzen der verfloſſenen letzten drei Jahre weiſen ein ſehr verſchiedenes Bild auf. Im einzelnen ergeben ſich(auszugsweiſe) für die Jahre 1924—26 folgende abgerundete Ziffern, die die(Aktiv⸗ bezw. Paſſiv)⸗Salden, —— bezw. Paſſiva auf den einzelnen Gebieten arſtellen. 1924 1925 1926 in Millionen RM 1. Warenhandel 1924 1925 1926 in Millionen RM 1. Warenhandel Aktivſaldo Paſſivſaldo geſamt—— 888 geſamt 1885 2528— 5 davon: davon: 90 frei. Verkehr——(814) a) freier Verk.(1940)(2959)— b) Repar. Sach⸗ b) Rep.⸗Leiſt..—— lieferung 85 574 1092 2. Dienſtleiſtung.——— 2. Dienſtleiſtung. 118 128 217 davon: a) Schiffsverk.——— davon 2) Schiffsverk.(189)(219)(296) b) ſonſt. Dienſt⸗ b) ſonſt. Dienſtl.—— leiſtungen(71) 90(79) 8. Zinſen 80—— 3. Zinſen— 90 180 4. Rep.⸗Leiſtungen—— 4. Rep.⸗Leiſtung. 230 718 1031 5. Kapitalübertra⸗ gungen a. Wan⸗ derungen— 30 30 8. Kapftalverkehr 2250 3955 743 (Anl. Tilgungen uſw.) 7. Währungsdek⸗ kungsmittel 363 716 667 Man erſteht aus der Gegenüberſtellung der Salden, daß beiſpielsweiſe der Geſamtſaldo aus Dienſtleiſtungen im Jahre 1924, 1925 und 1926 aktiv war— was auf den kontinuierlichen Aktivpoſten„Schiffahrtsverkehr“ zurückzuführen iſt, daß je⸗ doch der Summenſaldo der übrigen Dienſtleiſtungen(Durch⸗ fuhr⸗Reiſeverkehr, Verſicherungsgeſchäfte, Poſtverkehr, Kraft⸗ lieferungen uſw.) paſſiv war.— Eine beſondere ziffernmäßige Darſtellung ſei für den Außenhandel gegeben, der den Lebensnerv unſerer, der halben Welt durch die Reparations⸗ verpflichtungen„verhafteten“ Wirtſchaft darſtellt. Man erhält für die Ausfuhr und Einfuhr folgende Werte(und damit den oben verzeichneten Saldo aus Warenhandel(in Millionen /: 5. Kapitalübertrag⸗ gungen a. Wan⸗ derungen—— 6. Kapitalverkerr— (Anl. Tilgungen uſw.) 7. Währungsdek⸗ kungsmittel —E Aktipfeite 1924 1925 1926 Pafſivfeite 1924 1925 1920 Ansfuhr: davon: 7788 9393 10 583 Einfuhr 9649 11 919 9695 a) freier Verk. 7708 8960 10 009——— Sachleiſtungen b) im Reß.⸗Verf. 85 433 5744 0 Die Zahlungsbilanz des Jahres 1926 zeigt— da die Han⸗ delsbilanz das erſte Mal ſeit der Inflationszeit aktiv ge⸗ worden war, denn auch ein gänzlich verändertes Bild, das übrigens auch durch das Konto„Kapitalbewegungen“ beein⸗ flußt wurde. Anderſeits ſind die Reparationsleiſtungen gegen⸗ über 1924 und 1925— auf 1031 Millionen— geſtiegen. Man Harf aber nicht überſehen, daß, wie aus obiger Aufſtellung er⸗ leächtlich, die Aktivität des Außenhandels weniger durch Steigen der Ausfuhr als vielmehr durch den Rückgang der Einfuhr Bewirkt worden iſt, die ihre Urſache in der Zuſammen⸗ ſchrumpfung des Einfuhrbedarfs fand. Sehr intereſſant iſt es, die Kapitalbildung der Jahre 1925 und 1926 auf Grund der Zahlungsbilanzen feſtzuſtellen, was ſeitens der Reichskreditgeſellſchaft vorgenommen wurde. Danach ergibt ſich für die Jahre 1925 und 1926— verglichen mit 1913— in Gegenwartwerten folgende Ueberſicht, die zeigt, daß die Kapitalbildung der letzten Jahre etwa die Hälfte des Vorkriegszeit beträgt: Während ſich die Eigenkapitalbildung des Jahres 1913 auf rund 12 Milliarden(11,9) Goldmark (Gegenwartswert) beläuft, beträgt ſie im Jahre 1925 nur rund 6,4 Milltarden, im Jahre 1926 rund 6,3 Milliarden Gold⸗ mark, ein deutliches Zeichen, daß die deutſche Wirtſchaft trotz gewiſſer Beſſerungserſcheinungen noch nicht annähernd im⸗ ſtande iſt, neben den(ſteigenden) Reparationslaſten ihren Produktionsapparat entſprechend auszubauen. Dr. H. V. S. ———— * BVereinbarungen zwiſchen Seehandlung und Girozen⸗ krale. Die bereits feit geraumer Zeit ſchwebenden Verhand⸗ lungen zwiſchen dem preußiſchen Staate, der Preußiſchen Staatsbank(Seehandlung) und der Deutſchen Girozentrale aben nunmehr zu Vereinbarungen geführt, die am 1. Juli u Kraft getreten ſind. Wie der Amtliche Preußiſche Preſſe⸗ dienſt mitteilt, wird in den Vereinbarungen die Tätigkeit der Staatsbank und der Deutſchen Girozentrale auf gemeinſamen rbeitsgebieten, insbeſondere auf dem Gebiete des Staats⸗ und Kommunalkredits, abgegrenzt. Für das Konſortial⸗ und Emiſſionsgeſchäft iſt eine wechſelſeitige Unterſtützung der Ver⸗ tragſchließenden feſtgelegt worden, wie ſie bereits in den letz⸗ ten Jahren beſtanden hat. Im Verkehr mit den provinziellen Girozentralen, den Kommunalbanken und Sparkaſſen findet das beſondere Intereſſe der Deutſchen Girozentrale Berück⸗ ſichtigung. Für das Geldgeſchäft am Berliner Platz iſt eine enge Fühlungnahme vorgeſehen, die der traditionellen Stel⸗ lung der Staatsbank in dieſem Geſchäftszweig Rechnung trägt. Der preußiſche Staat beteiligt ſich an dem Kapital der Giro⸗ zeturale mit 10 Mill. J. Die Preußiſche Staatsbank wird die Rechte des Staates aus der Beteiligung wahrnehmen; ihr Präſident wird in den Vorſtand des Deutſchen Sparkaſſen⸗ und Giroverbandes und in den.R. der Deutſchen Girozen⸗ trale eintreten. Anderſeits iſt die Berufung des Präſidenten des Deutſchen Sparkaſſen⸗ und Giroverbandes zum Mitglied des Ausſchuſſes der Preußiſchen Staatsbank vorgeſehen. Der Juhalt der Vereinbarungen läßt die bisherige unparteiiſche Stellung der Staatsbank der Bankwelt gegenüber unberührt, ehenſo wird an dem kommunalen Charakter der Deutſchen Girozentrale nichts geändert. 2: Die Rentenbankauleihe überzeichnet. Die National City Co, Harris Forbes u. Co. und Lee Higginſon u. Co. legten geſtern die neuen öproz. Sinkingfund⸗Golobons der Deutſchen Rentenbank⸗Kre⸗ öditanſtalt zur Zeichnung auf. Der Emiſſionskurs beträgt 95 v. H. Das Verfalldatum der Bonds iſt der 16. Juli 1960, doch ſind die Bonds vor der Verfallzeit ganz oder teilweiſe einlösbar an irgend⸗ einem Zinstermin nach gotägiger Kündigung zu 100 v. H. Von den Geſamtbetrage der Anleihe wurden mehr als 11 Mill. Dollar zurück⸗ behalten. Ein Teil davon, nämlich 4,75 Mill., wird in Europa öffent⸗ lich aufgelegt, und zwar 3 Mill. Dollar in Holland durch die Am⸗ ſterdamſche Bank, de Twentſche Bank, Lippman, Roſenthal u. Co., Mees, Zoonen und die Internationale Bank, 1,75 Mill. Dollar 1 Schweden durch Stockholms Enskilda Bank. Die Anleihe wurde erheblich überzeichnet. Die Zeichnungsliſten konnten unmittelbar nach Eröffnung geſchloſſen werden. Es lagen Zeichnungsaufträge aus gefallen als das Vorfahr. allen Teilen der Vereinigten Staaten ſowie aus dem Auslande vor. — Auch die Goldnoten der Hannoverſchen Landes⸗Kreditanſtalt, welche heute durch die Bankfirma Blair u. Co. aufgelegt wurden, er⸗ fuhren eine ſchnelle Ueberzeichnung. Auch für dieſe Anleihe, deren Ausgabepreis ſich auf 98 v. H. ſtellte, gingen Zeichnungsaufträge aus allen Landesteilen ein. ꝛ6: Die amerikaniſchen Verhandlungen der JG. Farben. Der amerikaniſchen Fachzeitſchrift„Chemical Market“ iſt zu entnehmen, daß die gegen Ende 1926 begonnenen Verhandlungen der JG. Far⸗ beninduſtrie mit der Standard⸗Oilgruppe einen zur Zeit ſehr aus⸗ ſichtsreichen Fortgang nehmen. Als feſtſtehende Tatſache wird ange⸗ führt, daß die Standard⸗Oil⸗Gruppe mit der JG. Farbeninduſtrie eine Verſtändigung über finanzielle Fragen und über die Verkaufs⸗ organiſaton in Europa getroffen hat. Darüber hinaus ſoll Geheim⸗ rat Boſch mit der Standard⸗Oil⸗Gruppe einen Vertrag abgeſchloſſen jaben, der dem deutſchen Truſt gewiſſe Standard⸗Oil⸗Patente in Europa ſichert und der Standard⸗Oilgruppe die Bergius⸗Patente in Amerika überträgt. Als weiteres Ziel wird die Verbeſſerung des organiſation in Europa getroffen hak. Darüber hinaus ſoll Geheim⸗ ſollen ſogar Vereinbarungen zwiſchen der JGG. Farben und der Chemical⸗Eleetrie⸗Company getroffen worden ſein, wonach den Deut⸗ ſchen ein Waſſerkraftwerk am Niagarafall zur Verfügung geſtellt wor⸗ den iſt, um etwa zu errichtende Fabriken mit elektriſcher Kraft zu verſorgen. Der gleichen Zeitſchrift iſt zu entnehmen, daß auf dem Gebiete der Farbenherſtellung und vor allem des Abſatzes in Farb⸗ ſtoffen am chineſiſchen Markt die JG. Farbeninduſtrie und die ameri⸗ kaniſche Induſtrie in ſcharfem Wettſtreit liegen. * Wiederaufnahme der Dividendenausſchüttung bei Rheinmetall. Wie von maßgebender Seite mitgeteilt wird, hat das abgelaufene GJ. bei der Rheiniſche Metallwaren⸗ und Maſchinenfabrik AG. in Düſſek⸗ dorf einen zufriedenſtellenden Verlauf genommen. Das finanzielle Ergebnis iſt derart, daß die Möglichkeit der Wiederaufnahme der Ge⸗ winnanteil⸗Ausſchüttung gegeben iſt. Ob jedoch und in welcher Höhe ein Gewinnanteil vorgeſchlagen werden wird, läßt ſich begreiflicher⸗ weiſe zurzeit noch nicht ſagen. Der Antrag auf Wiedereinführung der Aktien an der Berliner Börſe ſoll nach der Genehmigung der Bilanz für das G. 1926/7 geſtellt werden. In das neue 9. iſt das Unternehmen mit einem Auftragsbeſtand eingetreten, der für etwa—4 Monate Beſchäftigung ſichert. *apitalerhöhung der Hannoverſche Waggonfabrik AG.(Hawa). Das Geſchäftsjahr 1926/7 ſchließt mit einem Reingewinn von 75 445/ ab(i. V. nach der Sanſerung 105 846 Verluſt). Hiervon ſollen 50 000/ der Reſerve zugeführt und der Reſt auf neue Rech⸗ nung vorgetragen werden. Der GV. vom 28. Juli wird eine Er⸗ höhung des AK. um 1,7 Mill.„ auf 3,75 Mill./ vorgeſchlagen. Die vorliegenden Aufträge gewährleiſten gute Beſchäftigung bis in das Jahr 1928 hinein. s Verluſtabſchluß der Badiſchen Lokaleiſenbahn AG., Karlsruhe. Die GV. am Donnerstag genehmigte die Gewinn⸗ u. Verluſtrechnung, ſowie die Bilanz. Das Jahr 1926 ſchloß mit einem Verluſt von 20 360 /¼ ab, welcher aus vorhandenen Reſerven gedeckt iſt. Prof. Heinr. Dietrich⸗Karlsruhe und Rechtsanwalt Heinrich Schmitt⸗ Bretten wurden in den AR. neugewählt. Die Ausſichten für das Jahr 1927 ſeien ein wenig günſtiger. Verluſtabſchluß der Hauf⸗union in Schopfheim i. B. Die zum Blumenſtein⸗Konzern gehörende Geſellſchaft hat ein ungünſtiges GJ. hinter ſich. Der Rohgewinn ging leicht auf 613 721(629 482)% zurück, die Unkoſten wuchſen aber auf 669 834(828 072) an, ſo daß ein Verluſt von 56 113/ verbleibt und durch den Vortrag aus 1925 (19 857)„ ermäßigt, mit 36 256/ in der Bilanz erſcheint(i. V. Ge⸗ winn 19857]. Aus der Vermögensaufſtellung(in Mill.): Be⸗ teiligungen 0,68(0,79), Waren 1,24(2,68), Forderungen 4,04 (2,68); dagegen AK. und Rücklage unv. 3 bezw. 0,3, Schulden 0,48 0,87(2,1), neu Engliſche Anleihe mit 2,58 Mill. Auguſt Wegelin AG. in Köln. Das abgel. GJ. iſt beſſer aus⸗ In den Hauptbetrieben(Teerprodukte⸗Fa⸗ brikation) hat ſich das Geſchäft normal entwickelt, wogegen das Unter⸗ nehmen im Jahre 1925/0 zeitweilig unter Abſatzſtockungen zu leiden hatte. Laut„B...“ dürfte mit einer Erhöhung des vorjährigen Gewinnanteils von 6 v. H. zu rechnen ſein. Unterſchiedliche Schätzungen lauten gegen—10 v. H. Die Kohlenpreiserhöhung wiederum abgelehnt Wie wir erfahren, ſind die Kohlenpreiser⸗ höhungsanträge der verſchiedenen Kohlenſyndikate in der Montagſitzung des Reichskohlenverbandes und des großen Ausſchuſſes des Reichskohlenrates abgelehnt worden. Der Bevollmächtigte des Reichswirtſchaftsminiſteriums gab zur Frage der Kohlenpreiserhöhungsanträge die grund⸗ ſätzliche Einſtellung des Reichswirtſchaftsminiſteriums be⸗ kannt. Es heißt darin u. a.„Kohlenpreisſteigerungen wirken erfahrungsgemäß auf die geſamte Wirtſchaft preistreibend, ſei es durch tatſächliche Belaſtungen der weiteren Produktions⸗ ſtufen, ſei es durch Beiſpiel und Tendenz. Dies gilt auch für die Erhöhung des Preiſes einzelner Sorten. Die Entwicklung des Binnenmarktes und des Exportes werden aber durch weitere Erhöhungen des Preisniveaus beeinträchtigt. Im Rahmen gemeinſchaftlicher Regelung muß darauf Rück⸗ ſicht genommen werden. Die Anträge auf Preiserhöhung werden zum Teil mit Abſatz⸗ und Erlösrückgängen begründet. Eine ſolche Begründung iſt privat⸗ und volkswirtſchaftlich verkehrt. Zulaſſung von Preiserhöhungen wegen Lohn⸗ erhöhungen ohne Rückſicht auf den Markt und die Lage der Werke würde Antrieb und Begründung für neue Lohn⸗ erhöhungen und in der Folge neuer Preiserhöhungen geben. 9 Vom Standpunkt des Preisergebniſſes nach der Selbſt⸗ koſtenrechnung iſt zwar eine Steigerung der Selbſt⸗ koſten bei einem Fallen der Erlöſe feſtzuſtellen. Die Berech⸗ nung erfaßt aber nicht den geſamten Umfang der wirtſchaft⸗ lichen Betätigung der Werke und Konzerne. Die Periode der Beobachtung der gegeneinander wirkenden Faktoren iſt zu kurz. Aus dieſem Grunde hält der Reichswirtſchaftsminiſter Kohlenpreiserhöhungen bei der gegenwärtigen Lage unver⸗ einbar mit dem Geſamtwohle“. *Verſchlechterung der Lage des engliſchen Kohleubergbaues. Seit Beginn dieſes Jahres iſt die engliſche Kohlenproduktion in lang⸗ ſamem aber ſtetigem Rückgang begriffen. Nachdem im Mai eine Pro⸗ buktionszunahme zu verzeichnen war, hat ſich die Abwärtsbewegung im letzten Monat weiter fortgeſetzt. Gleichzeitig hat auch die Zahl der im Kohlenbergbau Beſchäftigten eine weitere Verminderung von 1025 700 am 28. Mai auf 1011.900 am 25. Juni erfahren. ꝛ8: Die neuen Waggonaufträge der Reichsbahn Wie aus Berlin gemeldet wird, hat das Eiſenbahn⸗Zentralamt nunmehr für das zweite Halbjahr 1927 insgeſamt 4500 Waggons zum Bau vergeben Ueber weitere Aufträge für das zweite Halbjahr 1927 ſtehen die Ver⸗ handlungen kurz vor dem Abſchluß In der bevorſtehenden neuen Vergebung ſoll auch ein Prozentſatz von Großraumgüterwagen ent⸗ halten ſein, die derart mit feſterm Untergeſtell und beſſerer Federung ausgeſtattet ſind, daß höhere Geſchwindigkeit trotz ſchwerſter Bela⸗ ſtung damit erzielt werden kann Sie ſollen in der Hauptſache der rheiniſch⸗weſtfäliſchen Kohlen⸗ und Erzbeförderung dienen s Vorſchußleiſtungen der deutſchen Sparkaſſen auf Aufwertungs⸗ guthaben. Die bisherigen Vorſchußleiſtungen der deutſchen Spar⸗ kaſſen auf aufgewertete Sparguthaben betragen rund 100 Millionen 4 Sie verteilen ſich wie unſer Gewährsmann mitteilt, auf mehr als 200 000 Sparer und in vielen Fällen ſind die Aufwertungsbeträge ſchon vollſtändig zur Auszahlung gelangt. () Ausfuhrbelebung in der deutſchen Zementinduſtrie Wie von unterrichteter Seite vyrlautet, hat die verhältnismäßig rege Welt⸗ bautätigkeit in dieſem Jahr zu einer erhöhten Nachfrage nach Zement auf dem Weltmarkt geführt, von dem in den letzten Wochen auch die deutſche Zementinduſtrie entſprechenden Nutzen ziehen konnte Der Auftragseingang aus dem Auslande hat jedenfalls in den letzten Wochen bei der deutſchen Zementinduſtrie ſpürbar zugenommen, ſo bdaß von einer Ausfuhrbelebung der Zementinduſtrie geſprochen wer⸗ den kann Beſonders nach den ſüdamerikaniſchen Staaten haben ſich Die Weltkohlenförderung im Jahre 1926 Steigender Anteil Amerikas auf Koſten Europas. Nach Ermittlungen des Reichskohlenrates beträgt die Weltſtein⸗ kohlenförderung im Jahre 1926. 1 184,1 Mill. Met. To. Gegenüber 1925 ergibt ſich eine Abnahme um 9,7 Mill. To. oder um 0,31 v. H. gegenüber 1913 bleibt das Ergebnis um 32,7 Mill. To. oder um 0,69 v. H. noch zurück. Nach dem Kriege hat die Weltſteinkohlenförderung das Ergebnis des Jahres 1913, in dem 1 216,8 Mill. To. gefördert wurden, noch niemals erreicht. Die Weltbraunkohlenför⸗ derung ſtellt ſich im Jahre 1926 auf 178,3 Mill. To. gegen 177,3 Mill. To. im Jahre 1925 und gegen 124,9 Mill. Tonnen im Jahre 1913. Die Braunkohlenförderung der Welt iſt in einer ſtändigen Zu⸗ nahme begriffen; gegenüber 1913 beträgt die Steigerung 43,2 v. H. Wenn die Steinkohlenförderung und Braunkohlenför⸗ derung zuſammengezählt werden, dann ergibt ſich die Weltkohlen⸗ förderung mit 1,362,0 Mill. Meter To. gegen 1,365,1 Mill. To. im Jahre 1925 und 1,331,7 Mill. To. im Jahre 1913. Die Weltkoks⸗ herſtellung betrug im Jahre 1926 97,1 Mill. Meter To. gegen 100,1 Mill. To. im Jahre 1925 und gegen 107,3 Mill. To. im Jahre 1913. Die Rekordherſtellung der Welt an Koks des Jahres 1913 iſt nach dem Kriege bisher nicht erreicht worden. Die Steinkohlenför⸗ derung der Welt verteilt ſich auf die einzelnen Erdteile folgender⸗ maßen: In Mill. Meter To. 1926 1925 1919 Europa„„ 459,0 588,7 606,8 Amerika„„ 615,0 541,6 532,1 Aſten 1 75,7 797 54,7 Afrika.„ 13,4 17,1 8,7 Ozeanien 21.0 18,7 14,5 Zuſammen 1184,1 1187,8 12¹6,8 Der Anteil Guropas an der Weltförderung iſt ge⸗ genüber 1925 um 6,59 v. H. gefallen und bleibt mit 11,½11 v. H. hinter dem Friedensſatz von 1913 zurück. Amerikas Anteil iſt um 6,34 v. H. geſtiegen und übertrifft den Friedensſatz um 8,22 v. H. Amerika hat damit die erſte Stelle in der Weltſteinkohlenförderung im Jahre 1926 nicht nur behauptet, ſondern ſeinen Vorſprung gegenüber Europa von 0,25 v. H. im Jahre 1925 auf 18,18 v. H. im Jahre 1928 erweitert. Die übrigen Erdteile haben ihren Anteil gegenüber 1925 nur unwe⸗ ſentlich verändert. Aſtien und Ozeanien weiſen eine kleine Sreige⸗ rung, Afrika einen kleinen Rückgang auf. die Verſandziffern erheblich erhöht Die Weltmarktpreiſe für Zement zeigen anſteigende Tendenz Der Inlandsabſatz der Zement⸗ induſtrie war ein wenig größer als im Vormonat und lag zu 20 bis 25 v. H. über der gleichen Zeit des Vorfahres. Deviſenmarkt Am Deniſenmarkt konnte die ſpaniſche Peſeta ihren Kurß verbeſſern, gegen London von 28,47 auf 28,28 Mailand ſchwächte ſich eine Kleinigkeit ab, gegen London 89,40 nach 89,10. Deviſen gegen R. waren eher angeboten. Heute Vormittag notierten: 9, 15. g. 12. 124,001124, 00 Maild.-Schwz.228,27 29.22JLond.-Stockh. J 18,14J 18,13 84,90J Holland-Schw. 08.15208.100Ond.-Madrid 29,44 28,31 89,450 Kabel Holland 2,496 2,4960 Mailand-Paris 138,85138,70 5,197 Lond.⸗Holland 12,12 12,12 Brüſſel-Paris 355,30855,30 Lond.-Schweig 25,2225,228 London-Oslo. 18,78 18,780Holland⸗Peris 1038 1528 Paris-Schweiz 20, 34] Lond.-Kopenh.] 18,17 don In.⸗Mk. laſſen ſich folgende Kurſe feſtſtellen: London.. 20,49 20,48 Prag...12,50 12,49 Madrid.„ 72,05 72,35 Paris 16,51 Oslo 109,10109,10 Argentinien„1,79 1,79 Zürich.. 51,20 81,17 Kopenthagen.112,5112,7 Japan. 98.895 Mailand. 23.97 22,00 Stockbholm.112,95 112,95 New⸗Dork„„ 4,22 4,249 Holland.. 169,05189.02] Brüſſel 58.70J 58,68 London-Paris Lond.-Brüſſel Lond.⸗Maild. 88,25 Kabel Schweiz 18,17IKabel Lon.85,0J.85,8 Mannheimer Produktenbörſe Die Kurſe verſtehen ſich per 100 Kilo netto waggonfrei Mannheim mit Sack, zahlbar in Auntüche Preienolferungen— 11. Juli 1927. 12 28.—.24.—] Wieſenheu loſe.20-10.— Sack—.——.—Rotkleehen— Luz.⸗Kleeh. loſe 11.—11.90 Hafer ausländ. Mais gelbes m. 'mehl. Spez,O Sp. 41.25—.— Weizen inl. neuer——.— ausl. 31.—-88.— Roggen inl. neuer „ ausl. 28.50.26.75 Weizenbrolm m. S. 33.25.—.—„ neues.00-.00 Vrau⸗Gerſte(inl · Roggenmehl mit S. 36.78⸗88,50 Getdreh.50-.90 ausl.) 81.—Weizenkleie m. Sack 12.75—.—Gebund. Stroh.00-.60 Futter⸗Gerſte 28.50-24,50 Trackentreber 15.75.16.—] Raps mit Sack— Hofer inländ.—.——.— Rohmelaſſe—.— IKleefſamen 16,28—10,80 Verliner Metallborſe vom 11. Juli Preiſe in Feſtmark für 1 Kg. 8. 11, 8.. Hofſnabstpſe 122.— 122. Aluminium in Raffinadekupfer—.——.— Barren 2¹⁰0„10 Blei—.—— Zinn ausl.—.——.— Rohzink Bb.⸗Pr.)——.—.— Hüttenzinn—.——— 0 ſe Verk.) Nickel 3,.40•8,50 3,40(9,80 Plattenzink 15,50-52,0 51,—52— Antimon 0,85-1,00 0,/5-1,00 Aluminium.10.10 Silber für 1 Gr. 77,2578,28 77,28-78,28 London, II, Juli. Metallmarkt(In Hſt. f. d. eng. t. v. 1018 Kg. 5 8. 11. I Blei 22,88 28.35 Kupfer Kaſſa 58,68 58,85 beſtſeleet 58,78 57,50] Jint 27.88 27.25 do. 3 Monat 54,15 54.25Nickel———. ueckſlb. p. Fl. 22,.— 21,7 do. Elektrol. 60,25 59,75 J Zinn Kaſſa 296,25 282,.50 Regulus——.— Hamburger Kaffee⸗Wochenbericht vom 9. Juli.(Morris A. Heß Geſ. m. b.., Hamburg.) Der Kaffeemarkt zeigte in der ab⸗ elaufenen Berichtswoche eine ruhige aber gut behauptete Tendenz. Braſilten iſt vorläufig nicht geneigt Konzeſſionen zu machen, ſodaß der Konſum, der im allgemeinen ungenügend verſorgt iſt, volle Preiſe bewilligen muß. Gewaſchene Zentralamerikaner blieben ebenfalls gut behauptet, könnten teilweiſe 14 eine Kleinigkeit anziehen. Heutige Großhandelspreiſe je nach Güte und Beſchreibung: Santos (ſuprior bis extra⸗prime) 1,55 bis 1,90. Gewaſchene Zentral⸗ amerikaner 2,10 bis 2,65 /. Gewaſchene Maragogypes 2,70 bis 2,88 ¼ für ½ Kilo roh verzollt ab Lager Hamburg. Frachtenmarkt in Duisburg ⸗Rubrort vom 11. Juli Die Nachfrage nach Kahnraum war mit Beginn der neuen Woche weiterhin rege. Die Frachten für Berg⸗ und Talreiſen behaupteten ihren ſeitherigen Stand. Mannheimer Hafenverkehr Statiſtiſche Mengenergebniſſe der„...“ (ĩpeeeeerrerrrrrrrrrrrrrr Anfuhr: Abfuhr: zu Ber zu Tal zu Berg zu Tal Gesamtmenge: ene Tonnen Tonnen Tonnen Berichtsmonat: juni 1927 896 378 26 390 5834 81399 Vergleichsziffern: Mai 1927 428 789 25166 7379 85402 April 1927 541286 27169 5290 80 540 März 1927 545 494 42 686 27967 43 106 Februar 1927 429 764 1745¹ 13 786 43 799 Januar 1927 493 181 5055 5 284 89 821 Qesamtalffer: 2. Vierteljapr 1927 1366 453 76 7²⁵ 18 503 97406 Vergleichsziffer: 1. Vierteljahr 1927 1468 386 65 192 47017 1²5 226 Hiervon entfallen im Berichts- monat auf: — Neite e ee— 7257— Jetteldd„„„„ 6 47193³ 2 1466 71 ee eee 69 695— 55 2929 Menl!„„„„„„ 6„ 4957 1N 1852 435⁵⁴ Kies und Sand. 81¹6 21895 12⁰ Roheisenn„„„„ 8965——— Eisen aller Artt.. 9921—— 361¹ Rohzucker„„ 6„„„„6„ 1130 rn 15 Aboranes„ 125⁵6—— 987 Sien:,, 1995——— 6795 Büngemittel„„„„„ 18651— 2— als„„„„„„„„„ 6 135⁵ 26⁵⁰ 0 Dienstag, den 12. Jult 1927 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 7. Sekte. Nr. 315 garry Domelg vor Faſt eine Stunde vor Beginn des Kölner Prozeſſes gegen Harry Domela, den falſchen Prinzen, füllte ſich bereits der BVerhandlungsſaal. Wegen des ſtarken Andranges von Publi⸗ kum und Preſſe mußte die Verhandlung im letzten Augenblick in den großen Schwurgerichtsſaal verlegt werden, da der ur⸗ ſprünglich vorgeſehene Verſammlungsraum das Publikum nicht hätte faſſen können. Wohl an die 40 Preſſever⸗ h treter aus ganz Deutſchland hatten ſich eingefunden. Als Domela gegen 9 Uhr in den Saal geführt wurde, ging ein Aufhorchen durch das Publikum. Domela macht— ein wenig blaß iſt er zwar durch die lange Haft— einen ſicheren, ruhigen und gefaßten Eindruck. Mit leiſer, aber deutlicher und klarer Stimme gibt er auf alle Fragen des Vorſitzenden, Landgerichtsdirektor Neiwinger, Antwort. Die Verhandlung ſetzt ſofort lebhaft ein. In ziemlich ſcharfen Worten proteſtiert der Verteidiger des Angeklagten, Rechsanwalt von der Heyden, gegen die Vernehmung des Polizeirates Buzik als Zeuge. Rechtsanwalt von der Heyden verlangt, daß, wenn dieſer Zeuge vernommen werde, auch eine Anzahl Perſonen aus Heidelberg und Mitteldeutſchland vernommen werden müßten, die nachweiſen würden, daß das von Polizeirat Buzig aufgenommene Protokoll Unrichtigkeiten enthalte. Daraufhin wird der Zeuge vorläufig von Staatsanwalt Hopp zurückgezogen. Weiter proteſtiert Rechtsanwalt von der Heyden gegen einen Sachverſtändigen. Er habe eine aner⸗ kannte Autorität zur Beurteilung der Charakteranlagen Domelas verlangt und ſtatt deſſen ſei ein jüngerer Sachver⸗ ſtändiger, der nicht die genügenden Erfahrungen zur Be⸗ Arteilung der Perſon haben könne, vom Gericht beſtimmt worden. Der Vorſitzende ſtellte hierauf die Perſonalien feſt And verlieſt die bisher verbüßten Strafen. Dann beginnt die Vernehmung von Domela über die jetzt zur Laſt gelegten ſtrafbaren Handlungen. Domela wird dabei hin und wieder unterbrochen. Er gibt eine bis ins einzelne gehende Schilderung ſeines Lebens von dem Augenblick an, wo er in Deutſchland weilt, ſ ſeine Tätigkeit bei der Reichswehr, ſeine Mitwirkung bei den Kämpfen in Dortmund, dann ſeine Tätigkeit als Land⸗ und Ziegelarbeiter, den erſten Diebſtahl von Silberlöffeln, als er keine andere Möglichkeit mehr zum Leben gehabt habe. In Hamburg ſei er zum erſten Male auf den Gedanken gekom⸗ men, ſich einen falſchen Namen zuzulegen, als er die Feſt⸗ ſtellung machte, daß adelige Balten leichter Beſchäfti⸗ gung finden könnten als Leute mit bürgerlichen Namen. Nachdem er ein halbes Jahr in Berlin das Leben eines D Straßenjung en mit allen ſeinen Schreckniſſen geführt habe, ſei er bei einem Schriftſteller tätig geweſen. Seine Stellung habe ihm aber, da er das ungeregelte Leben der Straße gewohnt geweſen ſei, nicht mehr gepaßt und er habe deshalb einen Grund geſucht, von dort wieder fortzukommen. Weiter ſchildert Domela ſein — Gaſtſpiel in Süddeutſchland ſeinen Beſuch beim Grafen Kayſerling, dem er ſich als Graf von der Pahlen vorſtellte, dann weitere kleinere Betrüge⸗ reien in Frankfurt a.., ebenfalls unter dem Namen eines baltiſchen Adeligen, zwiſchendurch Abſitzung von kleineren Haftſtrafen für Vergehen dieſer Art. Die Namen will er ſich nur zugelegt haben, da er überall ſonſt abgewieſen wurde, dagegen als angeblicher Adeliger überall auf Unterſtützung rechnen konnte. Weiter kam Domela auf ſeine Tätigkeit als Zigarrenreiſender in Berlin zu ſprechen. Hier habe er urſprünglich als Harry Domela gearbeitet. Im Winter 1925/26 ſei jedoch ſein Arbeitsfeld ſo gering geworden, daß er ſich beim Verkauf auf Potsdam beſchränken mußte. Doch habe er aber ebenfalls nur Geſchäfte machen können, wenn er ſich einen falſchen Namen zulegte. Er habe ſich deshalb den Namen Graf von der Recke zugelegt. Domela kommt dann auf die Vorgänge in Heidel⸗ berg zu ſprechen. Er habe eine gewiſſe Summe Geldes gehabt und es habe ihn nicht gereut, einmal einige Tage das 4 Leben eines Korpsſtudenten den Saxoboruſſen eingeführt, um dort einmal ein paar Tage mit Menſchen von Kultur und Geiſt zuſammenzuleben. Von dieſem Leben ſei er jedoch ſehr enttäuſcht gewe⸗ ſen. Er habe die 5 oder 6 Tage bei den Saxoboruſſen ſtändig zu führen. Er habe ſich daher als Prinz von Lillien bei nur unter dem Geiſte des Alkohols geſtanden. Dann ſchilderte Domela eingehend die Vorgänge in Gotha, Weimar, Erfurt und Magdeburg, ſowie ſeinen bekannten Aufenthalt beim Kommerzienrat Koſſenhaſchen. Hierbei betonte Domela mehrfach, daß er in dieſe Rolle gewiſſermaßen hineinge⸗ drängt worden ſei. Er habe ſich im Hotel Koſſenhaſchen als dem Kölner Gericht Prinzen von Preußen ehalten worden. Schließlich habe ſich bei ihm eine gewiſſe AKbenbeneesTuf eingeſtellt, beſonders weil er ſich ge⸗ ſchmeichelt fühlte, daß Leute, die noch vor ein paar Jahren einen Bogen um ihn machten, wenn ſie ihn auf der Straße ſahen, jetzt vor ihm katzbuckelten. Betrügeriſche Abſichten abe er niemals gehabt. Zur Begründung dafür führt Domela an, daß er ſich hätte erhebliche Summen erſchwindeln können. Beſon⸗ ders befriedigend äußerte er ſich über die Bekanntſchaft mit Koſſenhaſchen ſelbſt. Nach mehrfachen Unterredungen mit ihm ſei die Situation, in der er ſich befunden hatte, äußerſt pein⸗ lich geweſen. Er habe ſich geſchämt und habe fort wollen. Es ſei ihm jedoch, da man ihn niemals allein gelaſſen habe, nicht gelungen, unauffällig zu verſchwinden. Als die Preſſe in der Angelegenheit annahm, daß es zu Auseinanderſetzun⸗ gen zwiſchen links und rethts gekommen ſei, habe er Angſt bekommen und ſei dann, als der Beſuch des Herrn von Bergh in Gotha angekündigt wurde, entflohen. In die thüringiſche Zeit fallen auch einige Beſuche in Berlin, bel denen er im Brandenburger Hof als Baron Korff abgeſtiegen war. Auch dort, ſo führte Domela weiter aus, habe man, ihn für den Prinzen von Preußen gehalten und ihn deshalb entſprechend behandelt. Von Gotha ſei er zunächſt nach Dortmund und dann nach Köln gefahren.“ Dann ſchildert er die Tage ſeines Kölner Aufenthalts und erklärte, zur Fremdenlegion habe er gehen wollen, um endlich aus Deutſchland, das ihm die Möglichkeit, ſich empor⸗ zuarbeiten, nicht gegeben hätte, wieder herauszukommen. Schließlich habe man ihn dann in Euskirchen verhaftet und nach Köln geführt. Nach der Vernehmung Domelas wird als einziger Zeuge ein Herr Kreibig, der durch Domela um 30 Mark geſchä⸗ digt worden iſt, vernommen. Kreibig hat Domela für einen ſtillen und anſtändigen Menſchen gehalten. Domela hat ſich bei ihm als Student der Medizin vorgeſtellt und um Arbeit gebeten. Der Zeuge hat dem An⸗ geklagten dann mehrfach kleinere Geldbeträge gegeben, die Domela aber, wie der Zeuge betonte, nur unter Zögern an⸗ genommen habe. 555 Es folgte dann die Verleſung der Zeugenausſagen, die von den einzelnen Zeugen an ihren Wohnorten zu Protokoll genommen wurden, vor allen Dingen die Ausſagen des Kom⸗ merzienrates Koſſenhaſchen. Dieſer erklärte, daß er ſich durch omela nicht geſchädigt fühle. Domela habe auf ihn einen ſehr guten Eindruck gemacht und er habe ihn als Menſch zu ſchätzen gewußt. Daß er ſeinem Rang als Prinz von Preußen gegenüber ein gewiſſes Mißtrauen gehabt habe, beweiſe eine von ihm getane Aeußerung:„Ob Sie Prinz ſind oder Baron iſt mir ganz egal, ich ſchätze den Menſchen. Die kleinen Schädigungen, die er durch Domela erlitten habe, ſeien hinreichend wettgemacht worden durch die Stunden der Unterhaltung mit Domela. Nach Anſicht des Sachverſtändigen Dr. Dickhöfer iſt einer der hervorragendſten Charakterzüge Domelas ſeine Unſtet⸗ heit, ſein Hang zum Abenteuerlichen ſowie zur Unwahrheit und zum Hochſtaplertum. Entlaſtend ſei es für den Ange⸗ klagten, daß es für einen Menſchen mit ſolchen Grundanlagen unter den Verhältniſſen, in denen Domela habe leben müſſen, es ſchwer ſei, anſtändig zu bleiben. Wegen des Ausdruckes Hochſtaplertum kommt es zu einem ſcharfen Wortwechſel zwiſchen dem Verteidiger einer⸗ 19 und dem Richter und dem Sachverſtändigen anderer⸗ eits. Hierauf erhält der Staatsanwalt das Wort. Nach einem kurzen Plaidoyer beantragte er wegen zwei von den 7 Domela zur Laſt gelegten Betrugsfälle Freiſprechung, wegen der übrigen fünf Fälle beantragte er 9 Monate Ge⸗ fängnis bei voller Anrechnung der Unterſuchungshaft. Weiter führte der Staatsanwalt aus, daß zwar auf Betrug und auf ſtrafverſchärfenden Rückfall eigentlich Zuchthaus ſtehe, jedoch ſeien Domela mildernde Umſtände in allerweiteſtem Um⸗ fange zuzubilligen. Die beſonderen Verhältniſſe, aus denen er ſtamme und die Not, in die er geraten war, laſſen dieſe Taten in milderem Lichte erſcheinen. Für den Angeklagten ſprach auch, daß er niemals, obwohl ihm manchmal Gelegen⸗ heit dazu gegeben war, mehr genommen habe, als er im Augenblick der Not tatſächlich brauchte. Weiter ſprach für ihn, daß er jetzt, wo er durch die Veröffentlichung ſeiner Me⸗ moiren(bekanntlich ſind die Memoiren von einem deutſchen Verlag angekauft worden) in beſſere finanzielle Verhältniſſe gekommen ſei, die ganzen Beträge ſofort zurückgezahlt habe. Hierauf erhält Rechtsanwalt von der Heyden zu einer längeren Verteidigungsrede das Wort. In dreiſtündigen Baron von Korff eingetragen, ſei dann aber als den Ausführungen gab Rechtsanwalt von der Heyden zunächſt nochmals eine eingehende Darſtellung der verſchiedenen Lebensſchickſale Domelas und ſuchte dann an Hand zahlloſer Reichsgerichtsentſcheidungen nachzuweiſen, daß Domela ſi in keinem der fünf ihm zur Laſt gelegten Betrugsfälle tat⸗ ſächlich eines Betruges ſchuldig gemacht habe. Er beantragte ſchließlich Freiſprechung in allen Fällen. Das Urteil: Sieben Monate Gefängnis Kurz vor 6 Uhr zog ſich der Gerichtshof zur Beratung zurück. Nach 40 Minuten wurde der Spruch verkündet, daß Harry Domela als Rückfallsbetrüger in vier Fällen zu ſieben Monaten Gefängnis verurt ilt wird unter Anrechnung der Unterſuchungshaft. In einer längeren Begründung wurde u. a. ausgeführt, daß dem Angeklagten um deswegen Milde zuteil geworden ſei, weil er ein offenes Geſtändnis abgelegt hat, und weil er bei ſeinen Betrügereien Maß und Ziel einhielt und nicht andere rückſichtslos ausbeutete. Es wurde weiter aus⸗ drücklich feſtgeſtellt, daß in dieſer Verhandlung kein Beweis dafür erbracht worden iſt, daß ſich Domela irgendwie mit dem Hamburger Arzt eingelaſſen hat, deſſen Zumutungen er offen⸗ ſichtlich ablehnte, wenn er ihn vielleicht auch in falſchen Hoff⸗ nungen hielt und ihn deshalb zur Geldhergabe veraulaßte. Auch das widrige Schickſal und die Lebensnot des An⸗ geklagten, ſowie ſeine Jugendlichkeit wurden gebührend be⸗ rückſichtigt und er durch die Zubilligung mildernder Umſtände vor dem Zuchthaus bewahrt. In drei Fällen erfolgte Frei⸗ ſprechung aus Mangel an Beweis für die Betrugsabſicht des Angeklagten. Schöffengericht Karlsruhe „Der Schrecken der Pfalz“ Das Schöffengericht Karlsruhe verhandelte am 7. Juli gegen einen berüchtigten Einbrecher, den 27jährigen Artiſten Jakob Kohler aus Hördt bei Germersheim. Er war der Schrecken der Landbewohner der Pfalz und erhielt für ſeine Straftaten erſt im November v. Js. vom Schöffen⸗ gericht Landau 8 Jahre Zuchthaus und 10 Jahre Ehrver⸗ luſt bei Stellung unter Polizeiaufſicht, nachdem er bereits wegen ſchweren Diebſtahls eine mehrmonatige Gefängnisſtrafe verbüßt hatte. Vor den Landauer Richtern ließ Kohler durch⸗ blicken, daß er ſeine Streifzüge im Jahre 1925 auch auf das benachbarte Baden ausgedehnt hat. Die nach dieſer Richtung angeſtellten Ermittlungen führten denn auch zur Verhandlung. Es wurden ihm fünf Einbrüche zur Laſt gelegt, und zwar in Linkenheim, Hochſtetten, Liedolsheim, Friedrichstal u. Rheins⸗ heim. Das Schöffengericht Karlsruhe verurteilte den Ange⸗ klagten wegen dreier Verbrechen des ſchweren Diebſtahls, eines Verbrechens des einfachen Diebſtahls im Rückfall unter Einrechnung der vom Landauer Gericht gegen ihn ausgeſpro⸗ chenen achtjährigen Zuchthausſtrafe zu einer G eſamtzucht⸗ hausſtrafe von 10 Jahrenz; die Aberkennung der bür⸗ gerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von 10 Jahren und die Anrechnung von 4 Monaten Unterſuchungshaft bleiben auf⸗ recht erhalten. * § Ein ſonderbarer Heiliger ſcheint der Bildhauer Her⸗ mann Lochner aus Mannheim zu ſein. Er hatte mit einem Haßlocher Mädchen ein auf Heirat abzielendes Verhältnis, das aber von der Braut wieder gelöſt wurde. Lochner war da⸗ rüber ſo verärgert, daß er ſich ſpäterhin herbeiließ, Flug⸗ blätter beleidigenden Inhalts in Haßloch gegen ſeine ehe⸗ malige Braut öffentlich zu verteilen. Außerdem ſchrieb er an den Vater des Mädchens verſchiedene Briefe gemeinen Inhalts. Seine Gehäſſigkeit ging ſogar ſo weit, daß er ver⸗ gangene Woche in einer Lokalzeitung durch eine Anzeige die Einwohnerſchaft von Haßloch öffentlich einlud, zu der gegen ihn angeſtrengten Privatklage, die vor dem Neuſtadter Amtsgericht zum Austrag kam, auf dem Gericht zu erſcheinen, um den Verhandlungen beizuwohnen. Das Gebahren des Lochner ging dahin, ſeine ehemalige Braut in Haßloch un⸗ möglich zu machen. Der Vater ſtrengte eine Privatklage gegen Lochner an, die jetzt unter Ausſchluß der Oeffentlich⸗ keit ausgetragen wurde. Lochner wurde zu vier Monaten Gefäng nis verurteilt. Ein Stadtrat wegen Unterſchlagung vor Gericht. Vor dem Amtsgericht Pirmaſens hatten ſich vier in der Schuhfabrik Lehnung hier beſchäftigte Arbeiter wegen Unterſchlagung bezw. Diebſtahl und Hehlerei zu verantworten. Es handelt ſich bei den Diebſtählen um Entwendung von Kinder⸗ den Stadtrat W. Gerlach, der als Zuſchneider bei der Firma beſchäftigt war, zu zwei Monaten Gefängnis, einen weiteren Arbeiter Jakob Hirſchelmann zu vier Monaten Gefängnts, Geſ zu drei Wochen und den 4. zu vierzehn Tagen efängnis. Herausgeber, Drucker und Verleger. Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim, E 6, 2 Direktion: Ferdinand Heyme. ———— 7 928—— eton: i. V. Kurt Fiſcher— Kommun olitik u. Lokales: i..: Fra ir Sport und Neues aus aller Welt: Willo M 3 5 üller— Handelskeil: Kurt Ehmer— Gericht und alles Uebrige Franz Kircher— Anzeigen: i. V. Jakob Faude grititin ſloclſin ſtrer achi verloren in ein Mſeer von Vebel Andlete zmmandlnt Byra mit drei puſſagieren auf ſeiriem uαehalſigen bleiben itil. Nuge Ven Zſorle· frumleteichi in einemm kleinen DGc chieri dlichit an det. Niiſte der· Norrnandie. Dieſes muiſige Abenteiier des Hiegers und ſeinet Begleiter etleberi umberugi Aſilliomem dleuiſcher Agateiteri/ rauchiet: Sie ſuicheri taſtemd in einem Meer verlole ttend lauiemcler Adngebote nach einem gaeal, das- innen vorſchiu-ebt urid doch niclit das uahre iſt Sie glauben, die liciten Foieri des Nutuichetpere olleſes duurenflogem æu haben umd ſind ihim cloch u,dlich ferr- bis ſis dlem Mamen Ereilimg erii feociſier: urd ſomit ili: Ziel erreichen. Wee. eimmal Greiling- Zigareimen geruudliił hiaß utu nie wiedet au einer anderen Sotie groiſem, dem er· iat᷑ ſeiri Jdſeai clerii et· immet: treu 8 JuuꝰelZαe GlIag Se S οnſ=S General- Vertreter: Otto Lehlbach, Mannheim, F 2, 9. Fabriklager Böckstraße 7. Telephon 235 76. ſchuhen, Sohlen und Lederteilen. Das Gericht verurteilte „7TTTTT——TT—TTT—T0——TT 8. Selte. Nr. 315 ee 825 Nene Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Stenskag, den 12. Hult 1927 Sportliche Rumoſchau Das internationale Tennisturnier in Mannheim Die Hauptkonkurrenzen beendet. Waren am Vormittag die Einzelſpiele beendet worden, ſo galt der Nachmittag vor allem den Entſcheidungen in den noch ausſtehenden Doppelkonkurrenzen. Zuerſt wurde das Damen⸗ doppelſpiel entſchieden. Die große Sicherheit von Frau ., Reznicek gab den Ausſchlag. Fr. Hemp wurde zudem von Frl. Weihe nicht genügend unterſtützt, während Fr. Ledig durch gutes Netzſpiel weſentlich zu dem:4,:7,:3⸗Sieg von Fr. v. Reznieek⸗Fr. Ledig beitrug. Einen überaus ſpannen⸗ den Kampf mit ganz vorzüglichen Leiſtungen gab es ſodann im gemiſchten Doppel. Kurz vor Beginn ſtellte ein ungemein heftiger Niederſchlag erneut die Weiterführung des Turniers in Frage. Doch die hervorragende Beſchaffenheit des en tous cas⸗Platzes trug den Sieg gegen die Unbilden der Witterung davon, ſodaß der wechſelvolle Kampf beginnen konnte. Frl. Weihe⸗Prenn gewannen gegen Fr. Hemp⸗Dr. Buß den erſten Satz glatt mit:1. Doch kamen Fr. Hemp⸗Dr. Buß immer mehr auf, führten:0 und:1, indem ſie Prenn in feiner Weiſe am Eingreifen hinderten. Doch jetzt holen Frl. Weihe⸗Prenn gut auf und kommen ſchließlich mit 816 zum Endſieg, da Fr. Wagner⸗v. Kehrling infolge des zum Länder⸗ ſpiel Ungarn⸗Spanien abgereiſten Ungarn auf die Durchfüh⸗ rung des Endſpiels verzichten müſſen. Bis auf das Herren⸗ einzel und Doppelſpiel der B⸗Klaſſe und das Junioreneinzel⸗ ſpiel wurden ſämtlich Konkurrenzen— teilweiſe durch das Los— zu Ende geführt. Die letzten Ergebniſſe: Herreneinzel Klaſſe B: Vorſchlußrunde: Schwab.—Allſtadt :7,:1.:1. Dameneinzel Klaſſe B: Schlußrunde: Frl. Krafft—Frl. : Vorſchlußrunde: Frl. Janus 715,:4. Herren⸗ und Damendoppel Klaſſe Weihe⸗Prenn— Fr. Hemp⸗Dr. Buß:1,:6. Schlußrunde: Frl. Weihe⸗Prenn— Fr. Wagner⸗v. Kehrling o Sp. Herren⸗ und Damendoppel Klaſſe B: Fel Viktor⸗Krebs Fr. Jakoby⸗Benſinger:1,:2. Fr. Dr. Ganß⸗Packheiſer— Frl. Janus⸗Stich:2,:3. Frl. Erhardt⸗Dr. Ganß— Frl Vierling⸗Lion 725,:2. Frl. Jakobſen⸗Jordan— Fr. Goehrig⸗ v. d. Stadt:1,:2. Frl. Victor⸗Krebs 1— Frl. Sillib⸗Sillib 5 4,:0. Frl. Steibelt⸗Krebs 2— Frl. Müller⸗Hirſch:1,:0. Irl. Krome⸗Hauß— Frl. v. Hagen⸗Wanſcheidt:1,:4,:4. Frl. Müller⸗Dürr— Frl. Stöldt⸗Scheel o. Sp. Frl. Vicetor⸗ Krebs 1— Frl. Erhardt⸗Kloos:7,:7, 613. Fr. Dr. Gauß⸗ Packheiſer— Frl. Erhardt⸗Dr. Ganß 876,:5. Fr. Steibelt⸗ Krebs 2— Frl. Krome⸗Hauß:2,:4. Vorſchlußrunde: Frl. Victor⸗Krebs 1— Frl. Müller⸗ Dürr 6: 1, 621. Fr. Dr. Ganß⸗ Packheiſer— Fr. Steibelt⸗Krebs 2 o. Sp. d. Los. Schlußrunde: Frl. Victor⸗Krebs 1— Fr. Dr. Ganß⸗Packheiſer o. Sp. d. Los. Damendoppel: Fr. v. Reznicek⸗Fr. Ledig— Fr. Hemp⸗ Frl. Weihe:4,:7, 6ꝛ8 in der Schlußrunde. Funioreneinzei fürr Mädchen: Karcher⸗Hanſer:6,:2, :5. Jakobſen⸗Jacobi:4,:2. Dürr⸗Köbner:4,612. Ruff⸗ Müller:5, 64. Krafft⸗Karcher:0,:2. Vorſchlußrunde⸗ Clemm⸗Ruff 623 zg. Krafft⸗Jakobſen bo. Sp. Krafft⸗Clemm o. Spiel. H. B. Schwimmen Schwimmeiſterſchaften des Badiſchen Turnkreiſes in Pforzleim Am Sonntag kamen in Pforzheim im Emma FJäger⸗ bad die Schwimmeiſterſchaften des Badiſchen Turnkreiſes der D. T. zum Austrag, die in den Hauptkonkurrenzen folgende Ergebniſſe hatten: 100 Meter⸗Rückenſchwimmen, Turnerinnen: 1. Stoll, Pforzheim,:46,6; 2. Aberle,.V. 46 Mannheim,:49,4 Min. — 100 Meter⸗ enbeieren Turner: 1. Daub, T. B. 1846 Karlsruhe,:24,4;; 2. Silberling, T. V. 46 Mannheim, 1180,6 Minuten.— 1 40 Meter Bruſtſtaffel, Turnerinnen: 1. T. V. 1846 Mannheim,:83,2; 2..V. Konſtanz:40,8 Min. 100 Meter⸗Bruſtſchwimmen, Turner: 1. Müller.,.V. 46 Mannheim,:29, 2. Voigt, 1834 Pforgheim,:82,4 Min.— 4 X* 40 Meter Lagenſtaffel: 1. T. V. 46 Mannheim:28,4 Min.; 2..V. 1834 Pforzheim. 100 Maer eicenöenmeg, Turner: 1. Alexander,.V. 1846 Karlsruhe,:23 Min.; 2 Müller.,.V. 46 1 1231,1 Min.— 20 bis 40 Mtr.⸗ Streckentauchen für 1 Richter, TV. 1834 Pforzheim (40 Meter) 43,4 Sek.; 2. Mack, T. V. 1846 Mannheim.— 4 mal 10⁰0 Meter⸗Bruſtſtaffel, Turner: 1. T. V. 1846 Mannheim:20 Minuten; 2. T. V. Konſtanz:21 Min. 4 mal 40 Meter⸗ Lagenſchwimmen, Turner: 1. Fitzer,.V. 1846 Mannheim, :26,6 Min.; 2. Steinle, Pforzheim,:50 Min.— 100 Meter⸗ Pape Turner: 1. Fitzer, T. V. 1846 Mannheim, :11,8 Min.; 2. Butz,.V. 1846 Mannheim,:19,2 Min.— 40 Meter N Turner: 1. Launer, T. V. Leimen, 40 Meter, 34,3 Sek.; 2. Aubel,.V. 1846 Mannheim, 35 Sek. — Schwelſtaffel, Turner: 1..V. 46 Mannheim:34,4 Min.; 2. T. G. Pforzheim:05 Min.— Waſſerballſpiel: Vorrunde: T. V. 1846 Mannheim— T. V. Konſtanz:1; Endſpiel: T. V. 1846 Mannheim— T. V. 1846 Karlsrube:7(Proteſt von Sei⸗ ten Mannheim). Gr. Motorraoſport Karlsruher Wilbparkrennen Im Rahmen der Karlsruher Sportausſtellung brachte der Karlsruher Motorradverein am Sonntag auf der 7,41 Kilo⸗ meter langen Wildparkrundſtrecke ein Rennen für Motor⸗ räder zum Austrag, Leider verregnete die Veranſtaltung völlig. Die Fahrer hatten unter dem Regen und den ſtark auf⸗ geweichten Straßen ſehr zu leiden, ſo daß auch keine beſon⸗ deren Zeiten erztelt wurden. Im Gegenſatz zu dem vor 6 Wochen abgehaltenen Wildparkrennen waren diesmal die Rennen beſſer beſetzt, fanden aber beim Publikum nur ein ge⸗ ringes Intereſſe. In allen Kategorien mußten 10 Runden= 74,1 Kilometer durchfahren werden. Dieſe lange Diſtanz be⸗ dingte natürlich viele Ausfälle durch Defekte und auch durch Stürze, die aber ſämtlich glücklich abliefen. Einen glänzen⸗ den Erfolg erzielte die Stuttgarter Marke Standard, die drei⸗ mal ſiegreich blieb. Die beſte Leiſtung des Tages aber bot der Seitenwagen⸗Fahrer Dopler Stuttgart auf New Imperial, der mit 54,04 Minuten die beſte Zeit des Tages herausfuhr bei einem Stundenmittel von 80 Kilometer. Ergebniſſe: bis 175 cem: 1. Geiß⸗Pforzheim(D. K..) 56:29,1— bis 250 cem.: 1. Gerlach Weill(Standart):01,58,1, 2. Mall Daxlanden :07,05— bis 350 cem.: 1. Hiller⸗FJeuerbach(Montgomery) 57:89, 2. Kolmſperger⸗München(Ernſt Mag) 57:53,— bis 500 cem.: 1. Hofmann(Standart) 10:07, 2. Sieber⸗Stuttgart (Norton) 10252— bis 750 cem.: 1. Motz⸗ ⸗Konſtanz(Standard) 55:35, 2. Herzogenrath⸗Köln(Scott) 57:08— bis 1000 cem.: 1. 5 K0 Köln(Scott) 103,1, 2. Mörſch⸗Saarbrücken(.S..) :03,55,— mit Seitenwagen bis 600 cem.: 1. Göhler⸗Karls⸗ ruhe(Imperia):00,53, 2. Hatzner⸗Karlsruhe(.S. Jap) :06,16— mit Seitenwagen bis 1000 cem: 1. Dobler⸗Stuttgart (New Impertial) 54:04(beſte Zeit des Tages). .ñ ᷑ñ ññ ᷑ñ̃ ñ ññ̃ ͤ ͤ Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Juli Rhein-Pegel]5, 6,.].J 9. 12, Reckar-Pegel]f 5, 6,] 7. 8, 8, 125 Schuſterinſel 2,99.2,30 2,252,25 2,223,00 Mannheim.19.10 4,10,4,5,4.18 4,97 Kebhl. 8,47 3,443,44 8,42 3,42 4,30 Jagſtfeld 0,84 0,84 0,84 0,75 0,87 1,15 Maxau 5,20.17.135,188,17 5,98 Mannheim 4,28.22 4,15 4,18.224,86 Caub.852,85 2,752,782.752.94 Köln 2783.62 2,60 2,55.562, Waſſerwärme des Rheins 17,5 die Jentralſtelle für die Bearbeiſung der Benzii⸗Fabrikate, 2 Achten Sie beim Einkauf der Benzit⸗Geife auf die Schutzmarke(T im Ning). 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Familie Emil Baier, e s, 6 Familie Aug. Fendel, Rneinkalstr. 14 Die Beerdigung findet von der hiesigen Leichenhalle aus am Straßenſperre betr. Wegen der Vornahme v. Walzarbeiten wird die Kreisſtraße Nr. 146 zwiſchen Heddesheim und Wallſtadt vom 11. bis 27. Juli für den geſamten Fuhrwerksverkehr geſperrt. Um⸗ leitung des Verkehrs von Wallſtadt über Ladenburg nach Heoͤdesheim und Mannheim, den 7. Juli 1927. Badiſches Bezirksamt— Abteilung V.— nt Veröffenthehungen der ztadt Maunelm rgen früh auf der Freibank 9 11etch ohne Nummer Krankenkasse d. Bad. Gewerbe⸗ u. Handw.⸗Vereinig. Heidel⸗ berg. Freie u· 8* voll. endalter 65 J. Näh. m. Tarif. Anm, b. hieſ. Vertr. Carl Eduibt 0 5, 14, Tel. 22 680. EIboten 8 — 8⁴ Bekanntmachung. Die Generalverſammlung vom 14. Junt 1927— beſchloſſen, das Kapital unſerer Geſellſchaft von nom. RM. 20 540 000.— auf nom. RM. 10 000 000.— herabzuſetzen. Der Beſchluß 5 am 1. 1927 in das Handelsregiſter eingetragen worden. Um der Vorſchrift des§ 289 H..B. zu genügen, fordern 775 hiermit unſere Gläubiger auf, ihre Forderungen anzumelden. Berlin, den 6. Juli 1927. Rhenania-Kunheim Verein Chemischer Fabriken Aktiengesellschaft. benglerei- Installalion Herd-1Ofengeschäft Iin Krehs à Runkel ſal 2 Abt. Spenglerei und Installation: Alle Neuarbeiten und Reparaturen an Gas, Wasser, Dach, Entwässerung, Bade-Einrichtungen, sanitäre Anlagen u. dergl. Abt. Herdschlosserei und Ofensetzerel: Alle Reparaturen — an Herden, Gasbherden u. Ofen. Garantie für Brennen —— und Backen. Sowie Setzen, Putzen und Ausmauern. Auee 7 Verkauf von Herden, Gasherden u. Ofen. Teilzahlung. Warzen, Leberfleecken entfernt mittels Elektrolyse unter Garantie durch anerk. ee Verfaͤhren.—9 : Einzig bewährte Methode: Luise Naler 25.e lnstitut für Gesichtspflege— 18jähr. Praxis— Beratung kostenlos. Aerrti. Empfenl.— r. 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