Aittwoch, 13. Juſi Bezugspreiſe: In u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatli.280 ohne ſe nc Bei eptl.Aenderung der wirtſchaftlichen Vethältniſſe Nach⸗ forderung ſcaſten ten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. Haupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R1,4•6, (Baſſermannhaus). Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr.6, Schwetzingerſtr. 19/20 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944. 24945,24951.24952 u. 24953 eMa Aiktag⸗Ausgabe SGgallerweins Stimmungsmathe Gegen deutſch öſterreichiſchen Zuſammenſchluß Ein Alarmruf im„Matin“ Paris, 13. Juli.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Einen Alarmruf ſtößt Sauerwein im„Matin“ aus, um das franzöſiſche Publikum auf die vermeintlichen Folgen der An⸗ gliederung Deutſch⸗Oeſterreichs an das Deutſche Reich auf⸗ merkſam zu machen. Es iſt ſehr zweifelhaft, daß Sauerwein die Gedankengänge Briands wiedergibt, der in Genf einmal das Wort ausſprach, daß die Anſchlußfrage mit einem den europäiſchen Frieden ſtärkenden Geiſte geregelt werden könne. Sauerweins Artikel gehört in die Kategorie der ſeit Deutſchlands Entwaffnung veranſtalteten Kundgebungen, deren Zweck es iſt, der Oeffentlichkeit neue Gefahren vor Augen zu halten. Sauerweins Artikel trägt auch einen aus⸗ geſprochen propagandiſtiſchen Stempel.„Deutſch⸗ Oeſterreichs Angliederung an Deutſchland würde Europa in eine Kampfformation bringen“, ſchreibt er und fährt fort:„Stellen wir uns eine Karte vor, auf der Deutſch⸗ Oeſterreich dem Deutſchen Reich angeſchloſſen iſt, ſo ſehen wir folgendes: das Reich würde in dieſem Falle eine Grenze be⸗ kommen, die mehr als 5 Kilometer mit der italie⸗ niſchen gemeinſam iſt und würde ſich bis auf 100 Kilo⸗ meter dem Adriatiſchen Meere nähern. Deutſchland käme in die Lage, über Ungarn, Rumänien und Jugoſlawien hinweg den Drang nach Oſten, der eine der Kriegsurſachen ge⸗ weſen iſt, fortzuſetzen. Die Tſchechoſlowakei geriete in eine Kneifzange und wäre nicht mehr in der Lage, eine unab⸗ Hhängige nationale Wirtſchaft zu führen. deutſchen Macht würde rings um Deutſchland den Verdacht und das Mißtrauen ſtärken und die bisher erreichten Re⸗ Eine Erhöhung der ſultate der Verſtändigung zunichte machen. Ohne Zweifel kann Deutſch⸗Oeſterreich das Recht auf Selbſtbeſtimmung der Nationen geltend machen, doch müſſe man in Wien bedenken, daß die durch den Anſchluß Deutſch⸗Oeſterreichs an das Reich ent⸗ ſtehende Verſchlechterung der Lage im allgemeinen ein Faktor iſt, der den Anſpruch auf das Selbſtbeſtimmungsrecht weſent⸗ lich vermindern muß. Italien, Südſlavien, die Tſchechei und Polen, von den großen Mächten nicht zu ſprechen, würden ohne Zweifel als Gegner des Anſchluſſes offen auftreten. Aus dieſem Grunde ſei zu erwarten, daß jeder Antrag an den Völkerbund ſofort zurück⸗ gewieſen werden müßte. Man könne ſich nicht vorſtellen, daß die Tſchechen jemals einen Anſchluß Deutſch⸗Oeſterreichs an das Reich zugeben könnten. Von dem Augenblick an, wo der erſte Schritt beim Völkerbund in der Anſchlußfrage er⸗ folgen ſoll, würde natürlich alles verſucht werden, um einen Ausgleich herbetzuführen. Wäre es nicht beſſer, ſchon jetzt auf gewiſſe Anregungen einzugehen, die aus Wien und aus Prag kommen? Die Möglichkeit durch wirtſchaftliche Ver⸗ ſtändigung den Anſchluß Deutſch⸗Oeſterreichs zu verhüten, iſt ſehr groß, man ſoll aber die Frage nicht in die Länge ziehen und darauf warten, bis in Genf ein Schritt erfolgt iſt, der die Weltöffentlichkeit in Unruhe verſetzen könnte.“ Inſpektionsreiſe durchs beſetzte Gebiet Berlin. 12. Juli.(Von unſerem Berliner Büro!] Die Reiſe zur Beſichtigung der weſtlichen Grenzgebiete, die be⸗ kanntlich jetzt auf den 18. Juli verſchoben iſt, beginnt, wie wir erfahren, in Mannheim. Zuerſt iſt vorgeſehen eine Be⸗ ſprechung bei der Regierung in Speyer, anſchließend daran eine Fahrt mit Kraftwagen über Germersheim, Bergzabern, Ludwigswinkel, Hornbachgrund, nach Zweibrücken, wo über⸗ nachtet wird. Am nächſten Morgen wird in Zweibrücken eine Beſprechung mit den Vertretern der Behörden, anſchließend eine Fahrt mit Kraftwagen über Waloͤmvor und Kuſel nach Birkenfeld ſtattfinden. Soweit es die Zeit geſtattet, ſollen verſchiedene Einrichtun⸗ gen in Birkenfeld, die aus Mitteln des Miniſteriums für die beſetzten Gebiete unterſtützt worden ſind, beſichtigt werden. Im Augenblick ſind vorgeſehen: Die Beſichtigung der preu⸗ ßiſchen Reſtkreiſe Baumholder und Wabern, von dort Fahrt nach Saarburg und Trier. Beſprechung mit den Vertretern der Behörden in Trier, anſchließend Fahrt mit Kraftwagen durch die Kreiſe Bitburg und Prüm und eine Fahrt durch die Kreiſe Schleiden und Monſchau. Die Reiſe endet in Aachen, wo gleichfalls Beſprechungen mit Vertretern der Behörden ſtattfinden ſollen. Läſtiger Ausländer E Berlin, 13. Juli.(Von unſerem Berliner Bürv.) Graf Narvky, der erſte und letzte Miniſterpräſident der ungari⸗ ſchen Republik hält ſich z. Zt. in Berlin auf, um hier mit Kommuniſten, aber wohl auch ſonſt mit linksgerichteten Poli⸗ tikern zu verkehren. In der Preſſe wird daran, beiläufig mit Recht, erinnert, daß Karoly Zeit ſeines Lebens zu den nichtsnutzigſten Deutſchen haſſern gehört hat, und daß er insbeſondere nach dem Zuſammenbruch dem Feinde das Land öffnete, bevor noch die an der rumäniſchen Grenze kämpfenden deutſchen Truppen in die Heimat zurückbefördert werden konnten und Mackenſen bei ſeiner Durchreiſe von Budapeſt verhaften und der Entente überantworten ließ! Die „Tägliche Rundſchau“ meint:„Wir können dem Herrn Grafen nur den guten Rat geben, ſich einen anderen Aufenthalt aus⸗ muſuchen, denn bei uns iſt er durchaus unenmünſchtt. Die engliſche Erklärung zur Räumungsfrage EJ Berlin, 13. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Berliner Abendblätter beſchäftigten ſich faſt durchweg mit den geſtrigen Erklärungen des Unterſtaatsſekretärs Locke Lampſon im engliſchen Unterhaus. In der Tat kann man dieſe Ausführungen nicht ſtark genug unterſtreichen. Sie ſind aus Ententekreiſen das erſte offizielle Zugeſtändnis, daß die Herabminderung der Beſatzungstruppen in den letzten 1¼ Jahren weit hinter den Verſprechungen der Botſchafter⸗ konferenz zurückgeblieben iſt, mit anderen Worten: Deutſch⸗ land hat erfüllt, die anderen Partner haben nicht erfüllt. Herr Locke Lampſon hat im Unterhaus verſichert, die engliſche Regierung würde ihr beſtes tun, um dafür zu ſorgen, daß die durch die Entſchließung der Botſchafterkonferenz geweckten Erwartungen auch tatſächlich erfüllt würden. Dieſe Be⸗ mühungen werden in Deutſchland auf dankbares Verſtändnis ſtoßen. Angeſichts des von keinem Locarnohauch geſtreiften Treibens der franzöſiſchen Preſſe und der, wie Figura zeigt, im belgiſchen Kriegsminiſterium herrſchenden Stimmung, wird es die engliſche Regierung dabei wohl nicht ganz leicht haben. In ſonſt gut unterrichteten Berliner Kreiſen erhält ſich das Gerücht. Die Räumung würde wohl 1930 akut werden, die Räumung und zugleich die Abſtimmung im Saargebtet.— Wir warten. 6 Wie wir ſelbſt über die Räumungsfrage denken, haben wir erſt geſtern wieder in einer Bemerkung auf der erſten Seite unſeres Abendblattes erklärt. Dabei iſt übrigens ein Druck⸗ fehler unterlaufen. Es muß lin der 9. Zeile) richtig heißen, Idaß die überwiegende Mehrheit des deutſchen Volkes von einer halben Löſung jetzt nichts mehr (D. Schriftl.). Veſuch Chamberlains in Verlin? In gut unterrichteten Kreiſen rechnet man damit, daß Chamberlain ſeinen Beſuch in Berlin noch im Spät⸗ ſommer ds. Is. abſtatten wird. Es ſei nicht das erſte Mal, daß Chamberlain die Abſicht ausgeſprochen habe, nach Berlin zu kommen. Schon gelegentlich der wiederholten Beſprechun⸗ gen in Genf habe der engliſche Außenminiſter die Möglichkeit angedeutet, perſönlich mit den deutſchen Staatsmännern in Berlin zu verhandeln. Falls ſich Chamberlain entſchließe, ſeine Abſicht in Bälde zu verwirklichen, ſo dürfte als nächſt⸗ möglicher Termin die Woche vor der September⸗ tagung des Völkerbundes in Betracht kommen. Die perſönliche Fühlungnahme mit den maßgebenden deutſchen Stellen wäre gerade zu dieſem Zeitpunkt beſonders wertvoll, da in Genf oͤie Herabſetzung der Truppenzahl im beſetzten Ge⸗ biet bezw. die vorzeitige Räumung des Rheinlandes im Mittel⸗ punkt der Beſprechungen ſtehen werde. Engliſche Staatsgarantie für Exportkredite § London, 12. Juli.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Wie die„Morning Poſt“ mitteilt, hat die engliſche Regierung den Plan einer umfaſſenden ſtaatlichen Garantie für Export⸗ kredite ausgearbeitet, die zunächſt verſuchsweiſe bis zum Herbſt 1929 eingeführt werden ſollen. Das Miniſterium für Ueberſeehandel, das für die Garantien verantwortlich iſt, erklärte, daß die ſteigende Verwendung von ſtaatlichen Ex⸗ portkrediten in anderen Ländern den engliſchen Export be⸗ nachteiligt hat und daß ſich England auf den gleichen Weg ge⸗ drängt ſehe. Das neue Projekt ſei ein Verſuch, verlorene Werte für England wieder zu gewinnen. Dementi Pariſer Preſſephantaſien In einer Erklärung nimmt das Reichswehrminiſterium zu Behauptungen des„Echo de Paris“ über einen angeblichen Bau von„Obſervatorien“ anſtelle der zerſtörten Unterſtände an der Oſtgrenze wie folgt Stellung:„In der Gegend von Landsberg haben Pioniere der Reichswehr auf Wunſch der dortigen Forſtverwaltung drei Holztürme gebaut. Der Zweck des Baues für die Pioniere war die Ausbikoͤung im Schlag und der Bearbeitung von Holz. Der Zweck des Baues für die Forſtverwaltung die Ueberwachung von Waldbränden. Die Türme ſind Eigentum der Forſtverwaltung. Fernſprechverbin⸗ dungen zu Reichswehrgarniſonen beſtehen nicht. Die Forſt⸗ verwaltung hat eigene Leitungen zu ihrer ſchnelleren Benach⸗ richtigung gelegt. Eine Beſichtigung oder Uebernahme durch höhere Reichswehrſtellen oder Vertreter des Reichswehr⸗ miniſteriums hat niemals ſtattgefunden. wiſſen will. * Um das Reichsſchulgeſetz. Gemäß einer Vereinbarung zwiſchen Reichskabinett und Regierungsparteien ſoll der Eut⸗ wurf des Reichsſchulgeſetzes, ſobald er dem Reichsrat zugeht, veröffentlicht werden, um eine öffentliche Diskuſſion über die Einzelheiten des Entwurfes zu ermöglichen. 0 0 mnen igen⸗Borſchriſten für beſtimmte Tage, Stell Mannheimer Heneral Anzeiger „Betriebsſtörungen uſw. Erſa anpalden für We od. beſchrande Ausgaben Preis 10 Dleunig 1927— Nr. 317 eitun Anzeigenpreiſe nach Tarif, dei Vorauszahlung je einſp. Alendgetle für Allgem. Anzeigen 040.. Neuamen —4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden dad Sbeleehnet 5 der für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Seaee ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim⸗ Beilagen: Sport und Spiel. Aus Seit und Leben Mannheimer Frauenzeitung. Unterhaltungs⸗Beilage. Aus der Welt der Technik. Wandern und Neiſen. Geſetz und Recht Die Türkei und die weltpolitiſche Lage (Von unſerem Konſtantinopeler Vertreter) Die neu erſtandene franco⸗britiſche Freundſchaft, die in der Türkei als ein Wiedererſtehen der„Entente cordiale“ aufgefaßt wird, hat bei der türkiſchen Regierung größte Auf⸗ merkſamkeit erregt. Man neigt zu der Meinung, daß ſich abermals eine neue politiſche Konſtellation anbahnt, die eine Abkehr von der Völkerbunds⸗ und Locarno⸗Politik bedeute. Die natürliche Folge von dieſer Erkenntnis oder Meinung iſt, daß man in Angora plötzlich erhöhtes Intereſſe für einen Balkanbund unter Einſchluß der Türkei zeigt, und daß man ſehr aufmerkſam die vielen Beſuche des italieni⸗ ſchen Botſchafters bei Tſchitſcherin verfolgt. Man hebt auch die Befriedigung darüber hervor, daß die Geſandten Griechen⸗ lands und Bulgariens bereits das grundſätzliche Einverſtänd⸗ nis ihrer Regierungen mit einem ſolchen Balkanbund erklärt haben. Ebenſo kommentiert man oſtentativ die Aeußerungen des afghaniſchen Geſandten in Angora, der öffentlich über den notwendigen Zuſammenſchluß der aſiatiſchen Völker geſprochen hat. Das Vademecum der türkiſchen Politik geht, wie hier ſchon des öfteren geſagt worden iſt, darauf hinaus, ſich abſo⸗ lute Handlungsfreiheit ohne jede Bindunz nach irgend einer Seite hin zu bewahren; daher hat man ſte Bal⸗ kanbund⸗Pläne bisher auch nur in ſehr lauem Tone be⸗ ſprochen, und aus dem gleichen Grunde hat man es verſtan⸗ den, ſich trotz aller Freundſchaftsbeteuerungen mit Rußland doch peinlich von einem Bündnis mit Moskau, wie es von dort erſtrebt wurde, fern zu halten. Aber man iſt ſich auch klar darüber, daß die Verhältniſſe eines Tages ſtärker werden können, als der feſte Neutralitätswille der türkiſchen Regie⸗ rung, und einen ſolchen Fall ſieht man mit Beſorgnis aus der neuen franco⸗britiſchen Freundſchaft heraufſteigen, die eng⸗ liſcherſeitts als Mittel des Kampfes gegen Rußland und der britiſchen Weltpolitik, die über die Türket hinwegſchreiten würde, gedacht iſt, wozu ſich Frankreich von England ein⸗ ſpannen läßt, um wieder in London freie Hand gegen Deutſch⸗ land zu erhalten. Einer ſolchen Kombination gegenüber ſucht man ſich in Angora zu wappnen, und man ſucht daher nach Völkern, die in der gleichen Lage wie die Türkei ſind, um gegebenenfalls den Anſchluß an ſie zu ſuchen. Da erſcheint den Türken nun als einer der wichtigſten Schlüſſel zur ge⸗ ſamten politiſchen Lage das deutſch⸗türkiſche Verhältnis, die neue Spannung, die aus dem Stimmungsumſchwung in Paris infolge der Hetzerei Poincarés entſtanden iſt. Die türkiſche Preſſe beſchäftigt ſich ſehr eingehend damit, und zwar durchweg in deutſchfreundlichem Sinne. So wird z. B. in der Zeitung„Wakyt“ die franzöſi⸗ ſche Haßpolitik gegen die Deutſchen ſehr ſcharf kritiſiert und ausgeführt, nicht Deutſchland, ſondern Frankreich ſei der Friedensſtörer und Friedensgefährder. Frankreich hätte nicht den geringſten Grund zur Angſt vor Deutſchland, denn für deſſen Friedensliebe bürgten das An⸗ ſehen des in der geſamten nicht franzöſiſchen Welt ob ſeiner vorbildlichen Treue hochgeachteten Reichspräſidenten Hinden⸗ burg und die aus Ueberzeugung befolgte Politik Streſe⸗ manns, der auch die Deutſchnationalen, wenn auch vielleicht nicht gefühlsmäßig, ſo doch aus Gründen der politiſchen Not⸗ wendigkeit folgten. Sehr eingehend beſchäftigt ſich mit dieſer Frage Mah⸗ mud Bey, der in der Regierung hochangeſehene Abgeord⸗ nete von Seerd, der beſondere Freund Kemal Paſchas und Ismet Paſchas, in dem man den demnächſtigen türkiſchen Außenminiſter ſieht, in der halbamtlichen Zeitung„Milliet“. Er hält die Locarno⸗Politik für ſchon geſcheitert, für das weg⸗ geſchwommene Fell Briands, deſſen Einfluß täglich mehr vor Poincarsé auch in der Außenpolitik verblaſſe, obwohl Poin⸗ caré bei Uebernahme des Finanzminiſteriums ſich verpflichtet hätte, ſich nicht in die Außenpolitik zu miſchen. Mahmud be⸗ zeichnet die Reden Poincarés als Haßgeſang ſchlimmſter Sorte, als Abſchiedsreden zugleich am Grabdenkmal der Locarno⸗ Politik, die von der alten franco⸗britiſchen Machtpolitik völlig verdrängt werde. Warnend fragt er die Franzoſen, ob noch nicht genug Unglück aus dieſem fanatiſchen Haß über die Völker gekommen ſei, und ob all das, was ſeit vielen Monaten alle Regierungen und Völker und die geſamte Weltpreſſe ſo intenſiv beſchäftigt hätte, nun doch wieder nur ein Wahn ge⸗ weſen ſein ſollte. Mahmud betont dann, daß auf ſolche Haß⸗ geſänge, wie ſie Poincaré ſänge, das„Quo vadis Gallia?“ Streſemanns die einzig richtige Antwort geweſen ſei. Der türkiſche Abgeordnete fragt ſich dann, welches nun wohl die vorausſichtliche weitere Haltung Deutſchlands ſein würde, das bislang gerade genug nachgegeben hätte, und er erklärt es für durchaus verſtändlich, wenn heute ſchon weite Kreiſe des deut⸗ ſchen Volkes für den Anſchluß an Rußland, für einen Oſt⸗ block einträten. Es ſei ſicher, daß alle Schichten des deutſchen Volkes in dem Wunſche„Weg mit Verſailles!“ übereinſtimm⸗ ten, weil die Bedingungen des Verſailler Vertrags einfach unerträglich und unerfüllbar wären. Streſemann und ſeine Anhänger ſuchten zwar noch den Ausgleich mit dem Weſten unter immer neuen unerhörten Opfern, aber angeſichts der neuen Haltung Frankreichs ſei es eine Frage, wie lange Streſemann dieſe Richtlinie ſeiner Politik noch werde durch⸗ halten können. Drohend ballten ſich Kombinationen gegen Deutſchland zuſammen, ſo daß ſich Deutſchland über ſeine Politik in Kürze endgültig ſchlüſſig werden müßte; viel Zeit bliebe ihm nicht mehr, die Ereigniſſe überſtürzten ſich. Dieſe Ausführungen laſſen es an Deutlichkeit für die Franzoſen nicht fehlen, ſie ſind auch als ernſte War⸗ nung an die franzöſiſche Adreſſe gedacht. Es geht den Tür⸗ 2. Sbike. Nr. 8l7, Wannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Mittwoch, den 13. Juli 87 ken gewiß ſehr gegen den Strich, aus ihrer Neutralität, der ſie zu ihrem Aufbauwerk dringend bedürfen, herausgehen zu müſſen, aber ſie laſſen keinen Zweifel darüber, was ſie über die Gewaltpolitik der Franco⸗Briten denken. Um der Ruſſen willen allein werden ſie nie in den Krieg gehen, aber ſie wiſſen, daß für die Engländer das Niederzwingen des Bolſche⸗ T wis mus nur der Anfang zu weiteren Angriffsplänen gegen den Oſten wäre. —— Die Veratung der gollvorlage 25 Berlin, 13. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Das Reichskabinett hat ſich geſtern bis nahe an die mitternächtliche Stunde mit der Zollvorlage beſchäftkgt, iſt jedoch zu einem Ab⸗ ſchluß noch nicht gekommen. Man wird daraus ſchließen dürfen, daß die Meinungen immer noch weit auseinander⸗ gehen. Mehr zu folgern, wie das hier und da in der Berliner Preſſe geſchieht, wäre voreilig. Der vorausſichtliche Gang dieſer Beratungen liegt, wie wir das ſchon mehrfach hier be⸗ tonten, in den Umriſſen bereits feſt. Die beiden volkspartei⸗ lichen Miniſter werden weder ſich noch ihre Fraktion binden, aber ſie werden ſich dem nicht widerſetzen, daß der Entwurf des Reichsinnenminiſteriums dem Reichstag zugeht. Im übrigen möchten wir unſeren perſönlichen Eindruck noch hervorheben, daß eine Einigung im Kabinett wohl er⸗ heblich weiter wäre als eine Einigung unter den Fraktionen im Reichstag. Der Reichsrat tritt morgen nachmittag zuſammen, um ſich mit den Zoll⸗ beſchlüſſen des Reichstags zu befaſſen. Senſationell, wie manche gehofft hatten, wird dieſe Sitzung nicht ſein. Bekümmert teilt das B. T. mit, daß das preußiſche Miniſterium beſchloſſen habe, der Entſcheidung des Reichstags ſich nicht mehr in den Weg zu ſtellen. Wir haben, wie unſere Leſer ſich erinnern werden, eine ſolche Entwicklung von vornherein hier als wahrſcheinlich hingeſtellt. Es war zu erwarten, daß die Zentrumsminiſter im Preußenkabinett ſich eine fortgeſetzte T Oppoſition gegen den Kanzler, der zugleich ihr Parteivor⸗ ſitzender iſt, verſagen würden. Außerdem war mit der Gefahr zu rechnen, daß man ſchließlich nach Irrungen und Wirrungen bei dem Zolltarif von 1902 und deſſen erheblich höheren Sätze anlangen könnte, ſo hat ſich dann das preußiſche Kabinett ent⸗ ſchloſſen, dieſen Kampf abzubrechen, den es, wenn es weiſe be⸗ raten geweſen wäre, überhaupt nicht begonnen hätte. Das B. T. aber und die„Voſſiſche Ztg.“ vergießen bittere Tränen. Was bringt das Liguidationsſchädengeſetz? UBerlin, 13. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Ueber den vorausſichtlichen Inhalt des Liquidationsſchädengeſetzes glaubt das„Berl. Tagbl.“ mitteilen zu können, daß Anſprüche bis zu 2000 Mark voll, bis zu 20 000 Mark mit 50 v.., bis zu 100 000 Mark mit 20 v.., bis 200 000 Mark mit 12½ v.., bis zu einer Million mit 7 v. H. und über eine Million mit 5 v. H. abgegolten werden ſollen. Dieſe Prozentſätze werden in durch⸗ gehender Staffelung angewendet, ſo daß z. B. ein Geſchädigter, deſſen Schadensſumme 20 000 Mark beträgt, die erſten 2000 Mk. voll abgegolten erhält und die nächſten 18000 Mark mit 50 v.., ſodaß er insgeſamt 11000 Mark bekäme. In keinem Fall ſoll aber die Entſchädigungsſumme höher als eine Million Mark ſein. Für gewiſſe Fälle iſt ein Wiederaufbauvorſchuß vorgeſehen, außerdem ſoll ein Härtefonds für beſonders indi⸗ viduell gelagerte Fälle geſchaffen werden. Schäden bis zu 20 000 Mark würden vorausſichtlich bar abgeſtattet, höhere Entſchädigungsanſprüche ſollen als Schuldbuchforderungen eingetragen werden. Baudes franzoͤſiſchenRhein⸗Seitenkanals Der franzöſiſche Senat hat am Dienstag das von der Kammer bereits gebilligte Geſetz über die Arbeiten der Rheinkorrektion bei Kembs und die Errichtung von Elektrizitätswerken gebilligt. Der Miniſter für öffentliche Ar⸗ beiten, Tardieu, betonte hierbei, daß das Stauwerk von Kembs nicht nur zur Erzeugung von elektriſcher Kraft ver⸗ wendet werden ſolle, ſondern den Anfang der Schaffung eines neuen Rheinbettes darſtelle, und daß es hauptfächlich darauf ankomme. Der Beſchluß des Senats iſt ein neues Glied in ber Kette der franzöſiſchen Beſtrebungen, den Rhein in ſeinem Oberlauf zu einem franzöſiſchen Fluß zu machen. Der Bau eines Rhein⸗ ſeitenkanals im Elſaß, deſſen 1. Etappe der Ban des Kembfer Stauwerkes iſt, bedeutet praktiſch nichts anderes als die Lahmleagauna der geſamten Schiffahrt auf dem Oberrhein, womit der Rhein dort zu einem Altwaſſer wird. Sobald das Kembſer Stauwerk fertia iſt und die not⸗ wendige elektriſche Kraft liefert, werden die reſtlichen 6 Stau⸗ werke gebaut, die mit dem Projekt des Rheinſeitenkanals verbunden ſind. Der Sprachunterricht im Elſaß Berlin, 13. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Die franzöſiſche Unterrichtsverwaltung hält, wie der„Voſſ. Ztg.“ aus Straßburg berichtet wird, eine Verordnung zur Neu⸗ regelung des Sprachunterrichts im Elſaß bereit. Darnach ſoll das Deutſche in der Volksſchule zum Prüfungsfach ge⸗ macht und der Anfang des deutſchen Unterrichts auf den Be⸗ ginn des 3. Schuljahres feſtgeſetzt werden. Der erſte Teil dieſer Zugeſtändniſſe wird vom katho⸗ liſchen„Elſäſſer“ als weſentlicher Fortſchritt gegenüber dem heutigen Zuſtand, der zweite als ungenügende Abſchlags⸗ zahlung gewertet. Das Blatt ſchreibt:„Er würde für die Maforität der Bevölkerung noch nicht dem entſprechen, zu was ſich die deutſche Regierung, von der die franzöſiſche hätte lernen ſollen, ſchließlich veranlaßt ſah, für die franzöſiſch ſprechende Minderheit der Bevölkerung zu tun.“ Das katho⸗ liſche Blatt betont noch beſonders das Intereſſe des Religions⸗ Antetrichts. Solange ſich die Regierung auf die ungenügende Abſchlagszahlung beſchränke, ſei die Möglichkeit, den Reli⸗ gionsunterricht in der Mutterſprache zu erteilen, nur auf dem Papier vorhanden. Wenn die franzöſiſche Regierung die Un⸗ zufriedenheit beſeitigen wolle, die ſie in Elſaß⸗Lothringen durch falſche Politik gezüchtet hat, dann dürfte ſie nicht bei emen ſtehen bleiben, ſondern müſſe ganze Ar⸗ eit tun. Die Wirtſchaftsverhanolungen mit Frankreich Berlin, 13. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) In den Verhandlungen über den deutſch⸗franzöſiſchen Handels⸗ vertrag rechnet man an hieſigen unterrichteten Stellen mit einem günſtigen Abſchluß für heute, ſpäteſtens für morgen. Man nimmt an, daß das franzöſiſche Parlament noch vor ſeinem Auseinandergehen mit dem neuen Proviſorium ſich wird befaſſen können. Die parlamentariſche Zuſtimmung in Im Kampf um die deutſche Freiheit Die Sommerzeit bringt eine Fülle von Kongreſſen ins Land, nicht immer zur Freude der Zeitungsleſer. Von der agung aber, die in der letzten Woche in der gaſtlichen Stadt Goslar ſtattfand, wird man ſagen können, daß ſie der wich⸗ tigſten eine geweſen iſt. Sie war einberufen vom Arbeits⸗ ausſchuß deutſcher Verbände und galt der Fortfüh⸗ rung des geiſtigen Kampfes gegen die Kriegsſ chuldlüge. Ueber 70 Verbände hatten ihre Vertretungen entſandt, ferner waren die Wiſſenſchaft und die Parlamente zahlreich ver⸗ treten. Von der Deutſchen Volkspartei bemerkte man neben dem ausgezeichneten Präſidenten des Arbeitsausſchuſſes Exz. Schnee, M. d.., die Abgeordneten von Rheinbaben und Frau Mende. Die Reichstagsfraktion hatte ein Be⸗ grüßungstelegramm geſchickt. Abg. Schnee wies bei der Eröffnung auf die große Ar⸗ beit der Aktenpublikation des Auswärtigen Amts hin. Mancher Erfolg in der Einwirkung auf die Pſychologie anderer Länder iſt erreicht, vieles bleibt zu tun übrig. Wir werden den Kampf um Ehre und Freiheit des Vaterlandes in Einig⸗ keit fortſetzen. Das Geſchäftsführende Vorſtandsmitglied des Arbeitsausſchuſſes Hans Draeger hielt einen einleitenden, glänzenden Vortrag über den Stand der deutſchen„Reviſion⸗ bewegung“. Wilſon hat 1918 die Rechtsbaſis der 14 Punkte Stück um Stück verlaſſen. Unſere Aufgabe iſt die Heraus⸗ bildung des internationalen Willens zum Recht. London und Loearno waren gewiß zwei Schritte vor⸗ wärts. Amtliche Schritte gegen die Schuldlüge ſind z. Zt. wenig ausſichtsreich, ſelbſt Abg. Freytag⸗Loringhoven iſt der Anſicht, daß ähnliche Schritte keinen Erfolg haben werden. Der Vortrag von Dr. O. Kriegk über die deutſche Außenpolitik ſeit Verſailles war ſubjektiv gefärbt, bot viel Intereſſantes, entbehrte aber doch der großen Linie. Als Auf⸗ gaben der Außenpolitik nannte der Redner nur die Parole des Abwartens. Auch er wünſcht einen realen Ausgleich mit Frankreich, will aber, wenn unſer Anſpruch auf Räumung der Weſtgebiete abgewieſen wird, darauf verzichten, ihn neu zu ſtellen, um den Gegnern zukünftig dieſe Frage als Aus⸗ gleichsobjekt zu entziehen. Dieſe Auffaſſung wurde von der agung einmütig abgelehnt, wie eine Entſchließung zeigt, die die völlige Räumung des Rheinlandes vor Ablauf der Ver⸗ ſailler Friſten nachdrücklich fordert. Univerſitätsprofeſſor Dr. Jaſtrow ſtellte das Problem der Reparationen neben die Frage der internationalen Verſchuldung. Das geiſtvolle Referat trat der Schuldlüge mit wiſſenſchaftlichem Material wirkungsvoll entgegen. Jaſtrow glaubt nicht an die dauernde Tragbarkeit der Dawes⸗Laſten, wünſcht aber den Verſuch ihrer Leiſtung mit allen Kräften. Nur ſo werde eine Reviſion angebahnt, wenn die anderen Vertragspartner ſelbſt gelernt haben, daß dieſe Verträge zum eigenen Schaden gereichen. Dieſe Theſe fand in der Ausſprache ſtarken Widerſpruch. Oberſt Schwerdtfeger wandte ſich wieder dem eigent⸗ lichen Thema der Schuldfrage zu. Er zeigte die Entſtehung des Weltkrieges. Deutſchland hatte 1914 das geringſte Inter⸗ eſſe an einem Kriege, von dem es gar nichts zu hoffen, aber alles zu fürchten hatte. Die Ausſprache war hier beſonders rege, wenn ſie auch nicht immer auf der Höhe der Vorträge ſtand. Mit Nachdruck betonten verſchiedene Redner, daß wir den Kampf gegen dieSchuldlüge mitErfolg nur führen können, wenn wir dabei Sachlichkeit, Ruhe und Würde zu vereinigen wiſſen. Beſonders überzeugend wirkten hier die Ausführun⸗ gen der Frau Abg. Mende über die Arbeit im Auslande. Prof. Dr. Pohl(Tübingen) zeigte in einem überaus wert⸗ vollen Vortrage neue völkerrechtliche Entwicklungen, die durch das Verſailler Diktat entſtanden ſind. Im ganzen ſtellten ſie aber keine Verbeſſerung des internationalen Rechts dar. Die Schiedsrichter des Völkerbundes haben oftmals Entſcheidun⸗ gen unverſtändlichſter Art gefällt. Für den verhinderten Zentrumsabg. Dr. Kaas ſprang der junge Dr. Mommſen in letzter Stunde ein, um die Prob⸗ leme der deutſchen Völkerbundpolitik zu behandeln. Der Vor⸗ trag konnte daher nur die augenfälligſten Fragen behandeln. Der Völkerbund ſei gewiß kein Ideal, aber doch ein Mittel der modernen Diplomatie, auf das wir nicht verzichten können. In der Außenpolitik müßten die Parteien mehr nationale Diſziplin bekunden. Exz. Riedel brachte Grüße aus Deutſch⸗ Oeſterreich und 300 Linien großdeutſcher Politik. Ein packendes Schlußwort von Exz. Schnee beſchloß die bedeutungsvolle Tagung. Sie erbrachte den Beweis, wie ein⸗ heitlich das deutſche Volk gegen die Lüge von der Kriegsſchuld kämpft, ſie ſchärfte dafür aufs neue die Waffen. Dte Reichs⸗ tagung hattte aber weiter das erfreuliche Ergebnis, die Prob⸗ leme der Außenpolitik zu ſachlichem Meinungsaustauſch zu vertiefen und damit den Beweis zu erbringen, daß über alle Verſchiedenheiten von Temperament und Parteien hinweg alle guten Deutſchen einem Ziele zuſtreben: der F reiheit. Daher hat ſich der Arbeitsausſchuß deutſcher Verbände mit dieſem(auch äußerlich wohlgelungenen) Kongreß ein großes Verdienſt erworben. Der begeiſterte Dank, den die Teilneh⸗ mer am Schluſſe der Leitung darbrachten, kam aus vollen deutſchen Herzen. G. W. ———— Die Opfer der Wetterkataſtrophen Am Dienstag nachmittag 4 Uhr fand unter außerordent⸗ licher Teilnahme aus dem ganzen Reiche die Beiſetzung der meiſten Opfer in Berggieshübel ſtatt, nachdem ſchon am Mon⸗ tag ſieben der Verunglückten beerdigt worden ſind. Vertreter der Reichsregierung, der ſächſiſchen Regierung mit dem Miniſterpräſidenten Heldt und die Spitzen der ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behörden, der Reichswehrdiviſton, der Reichsbahn, zahlreichen Gemeinden uſw., nahmen an der Feier teil und legten Kränze nieder. In Dresden hatten heute ſämtliche offiziellen Gebäude zum Zeichen der Trauer halbmaſtgeflaggt. 77 17 IW Unnetterhatzstronhe 122 Lirn2 +/S fino- 85 8 sd 2 5 17 5 N. — 2. S f e K 20 92 70 528N SsLenstel erge⸗ n 8 Ae N Tsbhechoslov. N l 8 e,eee 1 Schwerer Wirbelfturm über Südrußland Wie aus Moskau gemeldet wird, iſt die ſüdruſſiſche Stadt Noworofſijsk von einem ſchweren Wirbelſturm heim⸗ geſucht worden, der zahlreiche Opfer an Menſchenleben for⸗ derte. Nach den bisherigen Meldungen ſind 30 Perſonen Deutſchland wird vorläufig im handelspolitiſchen Ausſchuß gegeben werden. und 20 verwundet worden. In Kertſch hat er Wirbelſturm ebenfalls große Verwüſtungen angerichtet. Die Eroͤbebenkataſtrophe in Paläſtina Das Ausmaß des Erdbebens in Paläſtina iſt weit größer gewefen als zuerſt angenommen. In faſt allen Teilen des Landes und in Transjordanien wurden Verwüſtungen an⸗ gerichtet. Die Zahl der Todesopfer beträgt bisher 56, die der Verletzten über 250. Beſonders ſchwer ſcheint die bibliſche Stadt Sichem, wo allein 20 Perſonen getötet wurden, mitgenommen zu ſein. In Jeruſalem iſt die Villa des Feldmarſchalls Lord Plummer vollſtändig eingeſtürzt, während die neue hebräiſche Univerſität und die Allenby⸗ Brücke, das Poſtgebäude, das zioniſtiſche Hauptquartier und die Kirchenmiſſionsgeſellſchaftsſchule ſchwer beſchädigt wurde. Auf dem Oelberg ſtürzten mehrere Häuſer ein, ebenſo in Ain Karim, dem Geburtsort Johannes des Täufers, wobei meh⸗ rere Perſonen unter den Trümmern begraben wurden. Frankreichs neue Wahlreform Die hauptſächlichſten Artikel der von der Kammer ver⸗ abſchiedeten Wahlreform ſind folgende: Die Mitglieder der Deputiertenkammer werden in Zukunft nach Arrondiſſe⸗ ments⸗ und Einzelwahlen gewählt. Für die nächſte 14. Legis⸗ laturperiode wird die Zahl der Abgeordneten auf 611 feſtgeſetzt. Jemand iſt im erſten Wahlgange gewählt, wenn er nicht entweder die abſolute Mehrheit der abgegebenen Stimmen erreicht hat oder eine Anzahl Stimmen auf ſich ver⸗ einigt, die mindeſtens den vierten Teil der Stimmzahl der eingeſchriebenen Wähler entſpricht. Im zweiten Wahlgange genügt die relative Mehrheit. Bei gleicher Stimmzahl iſt der älteſte der Kandidaten gewählt. Der zweite Wahlgang findet am Sonntag nach der Proklamation der Reſultate des erſten Wahlganges ſtatt. Vom Tage der Veröffentlichung des neuen Geſetzes über die Rückkehr zur Arrondiſſementswahl bis zu den allgemeinen Kammerwahlen findet keinerlei Erſatzwahl mehr ſtatt. Vaodiſche Politik VBasdiſcher Landtag n der Dienstag Nachmittagsſitzung wurde die Beratung des Polizeibeamtengeſetzes fortgeſetzt. Abg. Dees(Demokrat) glaubt, daß nach der ausgezeich⸗ neten Ausſchußberichterſtattung jene Parteien, die dem Ent⸗ wurf zuſtimmen, im Intereſſe einer beſchleunigten Auf⸗ arbeitung des Stoffes auf eine Ausſprache hätten verzichten können(Dr. Schofer: Sehr richtig.). Der Entwurf ſei im Ausſchuß gründlich durchberaten worden(Dr. Schofer: Auch das iſt richtig.). Der Entwurf ſei im Ausſchuß mit großer Mehrheit angenommen worden. Der Redner betont, daß die Regierungsparteien die Mitarbeit der Deutſchen Volkspartei und der Bürgerlichen Vereinigung anerkennen. Die Demo⸗ kraten ſtimmen dem Entwurf ebenfalls zu. Abg. Ritter(Komm.) ſprach ſich im Namen ſeiner Gruppe gegen den Entwurf aus. Abg. Dr. Hoffmann(3tr.) betont, daß das Zentrum für ſich in Anſpruch nehmen kann, den berechtigten Wünſchen der Polizeibeamten gerecht geworden zu ſein. Auch der Zentrumsredner bezeichnete wie der volksparteiliche Sprecher das Geſetz als ein gutes. 5 Abg. Weismann(Soz.) erklärt die Zuſtimmung ſeiner Fraktion und dankt dem Berichterſtatter für ſeine mühe⸗ volle Arbeit. Der Ausſchuß habe ſich bemüht, den Wünſchen der Polizeibeamten gerecht zu werden. Miniſter Dr. Remmele teilt mit, daß nach einem Tele⸗ gramm des Reichsminiſteriums des Innern das Auswärtige Amt berichtet hat, die internationalen Regierungen hätten —. badiſchen Geſetzentwurf zugeſtimmt. Der Miniſter dankte em Haus für die raſch geleiſtete Arbeit. Das Geſetz ſei eine Folge des Friedensvertrages. Er ſpreche ſich grundſätzlich dafür aus, daß den Polizeibeamten ganz allgemein die Nutzung des allgemeinen Beamtenrechts zugeſprochen werde. Allerdings ſei in einigen Punkten eine Sonderregelung not⸗ wendig. Der Miniſter hofft, im Laufe der Zeit die Geld⸗ mittel zu erlangen, um die Kaſernierung auf eine andere Grundlage zu ſtellen. Das Ziel ſei, Polizeiſiedlungen ähnlich der Feuerwehr zu erlangen, ferner die Schaffung einer Einheitspolizei durch die Verſchmelzung der Einzel⸗ polizei und der Beamtenpolizei. Schon deshalb, um die gegenſeitige Mißſtimmung zu beſeitigen. Zum Schluſſe dankte der Miniſter dem Hauſe für die einmütige Zuſtimmung, weil darauf die hohe Wertſchätzung beruhe, die der Landtag der Beamtenſchaft angedeihen läßt. In der nun folgenden Ab⸗ ſtimmung wurde das Geſetz unter Ablehnung der kommu⸗ niſtiſchen Abänderungs⸗Anträge mit 59 Stimmen gegen drei Stimmen der Kommuniſten in erſter und zweiter Leſung an⸗ genommen. Die Entſchädigungskaſſe wurde mit dem gleichen Stim⸗ menverhältnis als erledigt erklärt.— Nächſte Sitzung Mitt⸗ woch vormittag 9 Uhr. Letzte Meloungen Furchtbare Familientragödie „— Bochum, 13. Jult. Als geſtern ein Obergerichtsvoll⸗ zieher in der Wohnung des Konkursverwalters Rudolf Krae⸗ mer vorſprechen wollte, fand er die Haustür verſchloſſen. Nachdem dieſe gewaltſam geöffnet worden war, bot ſich ein gräßlicher Anblick. Im Flur lag in einer Blutlache die 23jährige Tochter des Kraemer, in der Küche fand man die 49 Jahre alte Ehefrau ebenfalls erſchoſſen in ihrem Blute liegend und im Wohnzimmer lag der Ehemann tot mit der Piſtole in der Hand. Kraemer hat wahrſcheinlich ſich und ſeine beiden Familienangehörigen aus Verzweiflung über die ſchlechten finanziellen Verhältniſſe getötet. Als der Verlobte der Tochter Kraemers nichtsahnend das Haus be⸗ trat und die Leiche ſeiner Braut ſah, verfiel er in Herz⸗ krämpfe. Der Rückgang der Arbeitsloſenzahl — Berlin, 12. Juli. Der Geſamtrückgang in der Zahl der Hauptunterſtützungsempfänger im Juni beträgt 107 000 16,5 Prozent(648 000 Hauptunterſtützungsempfänger am 1. Juni gegenüber 541000 am 1. Juli 1927). Ueber die Kriſenfür⸗ ſorge liegt eine neue Zahl erſt Mitte des Monats vor. Saccv und Vanzetti vor der Hinrichtung —. Paris, 12. Juli. Einem Telegramm aus Boſton zu⸗ folge ſind Sacco und Vanzetti in die Zelle der zum Tode Verurteilten geführt worden. Die Hinrichtung iſt auf den ſ e b. ae e e eiden gt große internationale Kund für den 31. Juli vor. 1 2 an 6251 italieniſchen Riviera — Rom, 12. Juli. Ein ſchwerer Sturm hat die italieniſche Riviera heimgeſucht. Die Fluten haben an Schiffswerften—5 vielen Vadcanſtalten große Zerſtörungen angerichtet. * Verkehrserleichterungen mit der Tſchechei. Nach Mol⸗ dungen der deutſchen Preſſe aus Prag ſoll 2 2 Hen 1928 der Viſumszwang zwiſchen der Tſchechoflowakei und Deutſch⸗ land aufgehoben werden. 5 10 müſſen oft feſtſtellen, daß die Begleiterin mit Brieftaſche und geben, für das Ereignis dieſer Wochen. Wir ſehen nämlich Stämme froh vereint hat.“ Wahrzeichen unſerer Stadt iſt, iſt der Brennpunkt des Ge⸗ der ſich dem Platze nähert. Mittwoch, den 13. Juli 1927 Neue Maunheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) — ùÄꝛ—— 8. Seite. Nr. 317 Hochſtapler in der Sommerfriſche Eine Mahnung zur Vorſicht von Otto Schwerin Falſchſpieler und Bauernfänger— Moderne Heiratsſchwindler — Der Herr„Graf“ und der Spielelub— Maunlescu, der König der Hochſtapler Wenn der gehetzte und nervöſe Großſtadtbewohner in den Sommermonaten die ihm dringend nötige Erholung ſucht, bedenkt er vor der Abreiſe nie, daß ihm unterwegs und in der Sommerfriſche ſelbſt mancherlei Aerger und Verdruß bevorſteht, und daß Gefahren vielerlei Art ihn um den Ge⸗ nuß der Erholung bringen können. Beides, der Aerger ſo⸗ wohl als auch die Gefahren, laſſen ſich in zwei verſchiedenen Gruppen einteilen, in eine ſogenannte allgemeine, und in eine, wenn wir ſo ſagen dürfen, kriminaliſtiſche.— Die all⸗ gemeine, wie beiſpielsweiſe Enttäuſchung über verregnete Ur⸗ kaubswochen, oder die Gefahren durch Eiſenbahn und Auto⸗ Aunglücksfälle intereſſieren uns hier nicht, wir wollen viel⸗ mehr die kriminaliſtiſche Gruppe etwas ausführlicher be⸗ leuchten und wenden uns ſofort dem gefährlichen Hoch⸗ ſtaplertum männlichen und weiblichen Geſchlechts zu, das die Sommermonate und die größeren und kleineren Fremden⸗ plätze des In⸗ und Auslandes zu ſeinem Arbeitsfeld erkoren hat.— Die üblichen Kriminalverbrechen wie Diebſtahl, Ein⸗ bruch, Raub oder gar Mord, ſetzen in erſter Linie Gewandheit oder auch nur rohe Kraft voraus. Anders liegt die Sache beim Hochſtapler, der gewiſſermaßen die Elite des ganzen Gaunertums darſtellt, über gute Umgangsformen und mit⸗ unter ſehr große ſchauſpieleriſche Talente verfügen muß. Be⸗ reits im Eiſenbahnzug ſucht der gewerbsmäßige Hochſtapler Bekanntſchaften zu machen. Nachdem er das in Frage kom⸗ mende Subjekt, das aber bei ihm zum Objekt geworden iſt, unauffällig auf Herz und Nieren, aber nicht zu vergeſſen, auch auf die Brieftaſche geprüft hat. Er ſucht zumeiſt unter einem hochtönenden Namen, der in Deutſchland noch nie ſeine Wirkung verfehlte, die Bekanntſchaft ſeiens Opfers zu machen und ſtellt dann feſt, daß Beide zufällig das gleiche Reiſeziel Faben. Entweder wird der„Freier“ Fereits im Eiſenbahn⸗ zug ſelbſt, durch ein Spielchen gerupft, oder er wird durch einen Diebſtahl möglicherweiſe noch vor Ankunft am eigent⸗ lichen Ziel geſchädigt. Häufig ſind die Fälle, wo brave Familienväter, aber auch unverheiratete abenteuerlüſterne Herren in die Netze einer mehr oder weniger hübſchen Hochſtaplerin geraten und + Uhr das Weite geſucht hat. Selbſtverſtändlich fallen auch viele Frauen in die Schlingen routinierter männlicher Hoch⸗ ſtapler. Das Anſchlußbedürfnis der Kur⸗ und Sommergäſte oleichtert das gefährliche Gewerbe dieſer Gauner und leiſtet ihnen in jeder Weiſe Vorſchub. Dieſen geſellſchaftlichen Hoch⸗ ftaplern gelingt es nur allzu leicht, in die beſten und finanz⸗ kräftigſten Kreiſe Eingang zu finden, und bei paſſender Ge⸗ legenheit wird das Opfer entweder in geſchickter Weiſe be⸗ ſtohlen, oder durch einen unwiderbringlich verlorenen Pump um mitunter recht beträchtliche Summen erleichtert. Vorſicht iſt auch dem„adligen“ Ehepaar gegenüber am Platze, das aufgeklärt, und in keiner Weiſe adelsſtolz bürger⸗ liche Sommerfriſchler(mit vollen Brieftaſchen) ſeines Um⸗ gangs würdigt, die entzückten und geſchmeichelten Opfer zu intimen Soupers mit darauffolgenden Spielchen einladet und dem Geldͤbeutel dieſer Dummen, die niemals alle werden, in recht intenſiver Weſe ſchröpfen.— Häufig iſt es dem Hochſtapler nur darum zu tun, einem heiratsluſtigen weiblichen Kurgaſt zu einer öffentlichen Ver⸗ lobung zu veranlaſſen, da es dem„Ehrenmann“ in vielen Fällen gar nicht darum zu tun iſt, ſein Opfer gewaltſam zu ſchädigen. Er reflektiert nur auf das ſogenannte Schweige⸗ geld, das die aus gut bürgerlicher Familie ſtammende Braut nur zu gerne bezahlt, um die Dummheit ungeſchehen zu ma⸗ chen, ſobald ſie in Erfahrung bringt, daß der„Herr Graf“ in Wirklichkeit ein häufig vorbeſtrafter Kellner oder Friſeur iſt. Und, daß ſie die Wahrheit erfährt, dafür ſorgt der Schwindler ſchon von ſelbſt, wenn er ſeine Zeit für gekommen hält. Häufig machen ſich Hochſtapler an hochſtehende Perſön⸗ lichkeiten heran, ohne direkte Betrugs⸗ oder Diebſtahls⸗ abſichten zu zeigen. Es iſt ihnen nur darum zu tun, mit dem bekannten Würdenträger, Staatsmann oder Künſtler über⸗ all geſehen zu werden, um den eigenen Kredit auf dieſe Weiſe zu feſtigen oder zu erweitern. Eine kumiſche Hochſtaplererſcheinung der Neuzeit war der „Fürſt von Lachovary“ reete Georg Manulescu aus Foeſani in Rumänien, ein, wenn man ſo ſagen darf, geradezu genialer Gauner, der ſogar die Frechheit hatte, ſeine„Memoiren“ heraus zu geben. Manulescu war pſychologiſch und krimi⸗ naliſtiſch ein derart intereſſanter Typ, daß der bekannte Friminalwiſſenſchaftler Wulffen, den Memoiren dieſes Schwindlers ein ganzes Buch widmete. Zuſammenfaſſend kann geſagt werden, daß die Hoch⸗ ſtaplergefahr in der Sommerfriſche weit ernſter zu nehmen iſt, als der Laie ahnt; es muß daher immer zur Vorſicht und zum Mißtrauen geraten werden. bevor es zu ſpät iſt. Gerade augenblicklich, während der Reiſezeit, iſt eine Warnung vor Hochſtanlern und ähnlichen Betrügern dringend geboten. München im Zeichen des 18. deutſchen Bundesſchießen Von unſerem ſtändigen.⸗R.⸗Mitarbeiter. Zum dritten Male ſeit Begründung des„Deutſchen Schützenbundes“, der ſich im Jahre 1861 in Gotha gebildet hat, iſt unſer München der Feſtort für das große deutſche Bundes⸗ ſchießen geworden. München freut ſich darüber. Denn ein⸗ mal iſt es ſtets gerne bereit, Feſte zu feiern, zumal ihm in der Künſtlerſchaft die beſten Helfer dazu erwachſen, zum anderen iſt München als Schützenſtadt traditionell. Abgeſehen von der bier wohl erkannten doppelten Bedeutung des Schützenweſens als Sport, der die Mannhaftigkeit und den geraden Sinn bil⸗ dete und als Wehr für die Stadt⸗ und Vaterlandsverteidigung, hat die Hauptſtadt des deutſchen Alpenlandes ſtets eine Be⸗ tätigung gefördert, die mit dem hier heimiſchen Handwerk des ägers und Forſtmannes ſo innig verwachſen iſt. München freut ſich ſeiner Schützengäſte, die es nach ein⸗ undzwanzig Jahren wieder bei ſich ſieht. Und wenn das Feſt auch nicht ſo pomphaft gefeiert wird wie anno dazumal, wie in den Zeiten des Reichtums, ſo kann es ſich— das ſah man ſchon an den beiden erſten Tagen— vor jedermann ſehen laſſen! Jetzt ſchon, in der ſogenannten„Vorwoche“ gibt das Schützenfeſt der inneren Stadt ſeinen Stempel: Einladende Sprüche vor den Portalen der Bier⸗Paläſte, eine Reihe weiß⸗ blauer Wimpeln am Bahnhofsplatze weiſen direkt auf das große Ereignis hin. Der regere Verkehr nach der Thereſien⸗ wieſe zu zeigt den Weg. Vor allem aber zeigen die Fremden, die den Straßen der inneren Stabt jetzt ihre beſondere Note unter ihnen weniger die Sommerfriſchler⸗Typen anderer Zeit; wetterharte, ſehr ſchnittige Geſichter, vielfach mit dem her⸗ kömmlichen Barte geſchmückt, fallen auf, die linke Bruſt zieren die Abzeichen und im Wirrwarr der Dialekte bildet ſich der Eindruck, daß München jetzt wiedermal„der Deutſchen Auf der Thereſienwieſe aber, draußen, unter den Stufen des Bavaria⸗Denkmals, das neben den Frauentürmen das ſchehens. Ein Rauſch von Farben empfängt den Beſucher, Hat er eines der prachtvollen Portale paſſiert, das Haupttor, das R. v. Miller mit Schützen⸗ ſiguren machtvoll geſchmückt hat, oder das andere, dann wird der Feſtgaſt vom bayeriſchen Weißblau gerührt, den Farben Städtiſche Nachrichten enee„ e Wie ſchon im geſtrigen Abendblatt gemeldet, explodierte geſtern nachmittag kurz nach zwei Uhr im Kraftwerk Rheinau ein 30000 Voltſchalter, der ungefähr 800 Liter Oel enthielt. Die Berufsfeuerwehr und die Freiwillige Feuerwehr waren ſchnell zur Stelle und nahmen die Löſcharbeiten in Angriff. Man bekämpfte das Feuer zu⸗ nächſt mit Waſſer, was eine rieſige Rauchentwicklung zur Folge hatte. Um die dadurch entſtehende größere Brand⸗ gefahr auszuſchließen, wurde das Feuer mit Sandlöſch⸗ apparaten bekämpft. Kurz darauf erfolgte eine weitere Exploſion von zwei Trennmeſſern der Verbindungs⸗ kabel des Städt. Elektrizitätswerkes mit den Sammelſchienen des Großkraftwerkes. Das Leitungsnetz der geſamten Stadt wurde ſomit zum zweiten Male vollkommen geſtört. Nach einer halben Stunde konnte der Strom über Nebenkabel der Stadt zurgführt werden. Der Sachſchaden an Gebäuden iſt ſehr erheblich. Gegen fünf Uhr konnte die Feuerwehr wieder abrücken. Eine Brandwache blieb zurück. An weiteren Einzelheiten erfahren wir noch: Um zwei Uhr nachmittags erſchreckte ein furchtbarer Knall die Anwohner. Die Dachziegel des Kraftwerks Rheinau flogen in die Luft, während aus dem Gebäude ſelbſt eine große Feuerſäule emporſchoß. Die Stromzufuhr hörte ſofort auf. Feuerwehrleute rückten an und bekämpften den Brandherd in mühevoller Arbeit. Niemand weiß die Ur⸗ ſache des Brandausbruches. Man vermutet Blitzſchlag. Da⸗ durch, daß weder Beamte noch Arbeiter in dem Gebäude waren, kamen Menſchenleben nicht zu ſchaden, jedoch iſt der Gebäude⸗ und Materialſchaden ſehr bedeutend. Kaum war die Störung beſeitigt und die Stromzufuhr wieder hergeſtellt, als eine Stunde ſpäter der Blitz in das Großkraftwerk Mann⸗ heim einſchlug und einen Trennſchalter zerſtörte, wodurch die Stromzufuhr um 25 Minuten geſtört wurde. Die Branddirektion der Berufsfeuerwehr gab über die Exploſion folgende Brandberichte aus: Durch unbekannte Urſache war geſtern nachmittag 1,58 Uhr im Kraftwerk Rheinau ein Oelſchalter in Brand geraten und explodierte. Durch die Exploſion wurde das Gebäude ſtark beſchädigt. Mit Schaumlöſch⸗ und Trockenfeuerlöſch⸗Apparate wurde das Feuer durch die alarmierte Berufsfeuerwehr be⸗ kämpft. Der Schaden iſt bedeutend. Um.50 Uhr nach⸗ mittags wurde durch Blitzſchlag im Großkraftwerk Mannheim ein Trennſchalter zerſtört. Beim Eintreffen der alar⸗ mierten Berufsfeuerwehr war die Gefahr bereits beſei⸗ tigt. Schaden: unbedeutend. Schweres Anwelter über Mannheim Zum zweiten Mal binnen wenigen Tagen ging ein ſchweres Unwetter über Mannheim nieder. Nachdem ge⸗ ſtern tagsüber eine fürchterliche Schwüle geherrſcht, machte ſich abends halb 7 Uhr fernes Donnergrollen bemerkbar, das raſch näher kam. Wenige Augenblicke ſpäter entlud ſich ein heftiges Gewitter über Mannheim, Blitz und Donner folgten Schlag auf Schlag. Während beim letzten Unwetter in der Nacht vom Freitag auf Samstag ſo⸗ fort ein wolkenbruchartiger Regen einſetzte, erfolgten die Niederſchläge geſtern erſt eine Stunde ſpäter. Dieſe waren namentlich in Waldhof ſehr intenſiv. An der Endſtation der Elektriſchen ſtand das Waſſer ſo hoch, daß die Fahr⸗ gäſte faſt nicht ausſteigen konnte. In niedergelegenen Häuſern füllten ſich ſofort die Keller mit Waſſer. Im Hauſe Speckweg 61—65 war die Gefahr ſo groß, daß die Berufsfeuerwehr kurz vor 8 Uhr nach dem Waldhof herbeigerufen werden und mit einer Motorſpritze die Räume auspumpen mußte. Während die anderen Stadt⸗ teile ſo ziemlich vom Hagel verſchont blieben, ging im Ge⸗ wann Herzogenried und ſtellenweiſe auch in Waldhof ein ſchweres Hagelwetter nieder. Erſt nach 9 Uhr hörten die Niederſchläge auf. Sie ſetzten heute früh 3 Uhr wieder aufs Neue ein und hielten bis 7 Uhr an. Ihre Stärke betrug heute früh 15,8 mm gegenüber 1,3 von geſtern. Bemerkens⸗ wert iſt, daß es im Vorort Feudenheim geſtern abend nur wenig regnete. Infolge des Unwetters der letzten Tage iſt der Waſſerſtand von Rhein und Neckar ſtark ge⸗ ſtiegen. ch. des bayeriſchen Himmels und der bayeriſchen Heimat, die— wie wir es gerne mögen— als die Farben der Gaſtlichkeit gelten ſollen. Der große Platz der Thereſienwieſe, Münchens promi⸗ nenter Feſtplatz, iſt fürs Bundesſchießen recht überſichtlich geteilt und geordnet. Der vorbildliche künſtleriſche Geſchmack Prof. Ranks, des künſtleriſchen Oberleiters, hat hier wieder Triumphe gefeiert. Dem„offiziellen Teile“ des Feſtes, dem Bundesſchießen als ſolchem, iſt der ſüdlichſte Teil der Wieſe eingeräumt. Hier ſteht zunächſt, im Schützen⸗ und Jäger⸗ Grün prangend, die rieſige, über 300 Meter lange und etwa 16 Meter breite Schützenhalle, die Arena des knallenden Wett⸗ bewerbs. 189 Stände für die verſchiedenen Waffen reihen ſich aneinander. Schon haben viele von ihnen ihrem Zwecke dienen dürfen, wenn an dieſen, den erſten Tagen der„Vor⸗ woche“, es ſich zumeiſt nur um das„Probeſchießen“ handelte. Recht weit zurück liegen die Ziele. Die größte Diſtanz be⸗ trägt 300 Meter, und wenn auch gewiſſe Viſierhilfen geboten ſind, erſcheint die Aufgabe, die kaum ſichtbare Scheibe wohl zu treffen, nicht leicht. Auch die kleinere Diſtanz mißt immer noch 175 Meter und verlangt einen ſehr ſicheren Blick und eine ruhige Hand. Die Entfernung für Kleinkaliber iſt 50, für Piſtolen 35 Meter. Rechtwinklig zu dem großen Schießſtande, in Farbe und Bauart ihm gleich, iſt das„Schützenamt“ aufgeſtellt, das Herz des Feſtes, dem die Reſultate zur Verarbeitung und Verwer⸗ tung ſchnellſtens zugeführt werden. Die Schießhalle iſt, gegen geringes Entgelt, auch dem Publikum zugänglich. Dicht belagert ſind die Seitenwände von Zaungäſten, die mit Sachkenntnis an den Schützen, ihrer Haltung und dem Anſtand, mit dem ſie das Gewehr hand⸗ haben, Kritik üben. Noch mehr Intereſſe vielleicht findet aber der modern geformte, durch ſein leuchtendes Weiß⸗Gelb freudig auf⸗ fallende„Gabentempel“. Ludwig Seidl hat ihn errichtet: ein Cubus auf breiterem Unterbau, darüber hält ein vergoldeter Adler Wache. Es iſt freilich gut, daß dieſem„Wächter“ eine kleine Schutzmannſchaft aſſiſtiert, denn dieſer Gabentempel iſt ſo koſtbaren Inhaltes, daß er leicht unwillkommene Liebhaber finden könnte. Im Untergeſtell ſind die beſcheideneren und die dem Alltag dienenden Gaben untergebracht. Da ſich die Stiftungen im Werte von 20 bis 2500 Mark bewegen, kann man ſich vorſtellen, welche Verſchiedenheit in der Fülle— an Art, an Stoff und Geſchmack— hier vorherrſcht. Bemalte Scheiben, wohlgepinſelte„Oelbilder“ finden ſich hier neben unzweideutig nützlichef Toilettegarnituren, Eßkiſten und * Sitzung des Bürgerausſchuſſes. Am Mittwoch, 20. Juli, nachmittags 4 Uhr, findet eine Sitzung des Bürger⸗ ausſchuſſes mit folgender Tagesordnung ſtatt: 1. Mittei⸗ lungen, 2. Fortſetzung der Voranſchlagsberatungen für das Rechnungsjahr 1927(gegebenenfalls auch zweite Leſung), 8. Errichtung einer zweigeſchoſſigen Großviehmarkt⸗ halle, 4. Verlegung des Luiſenmarktes nach dem Augarten⸗ platz, 5. Das Amt des Gemeinderichters, 6. Errichtung plan⸗ mäßiger Religionslehrerſtellen an den Fachſchulen, 7. Her⸗ ſtellung der Kleinen Schwanengaſſe im Stadtteil Feudenheim. — Nicht⸗öffentliche Sitzung: 8. Veräußerung von Grundſtücken. 4Beigeordueter Dr. Helmuth Bartſch feiert am heutigen Tage ſeinen 50jährigen Geburtstag. Dr. Bartſch wurde am 13. Juli 1877 zu Langenbielau in Schleſien als Sohn eines Kaufmanns geboren. Nach Abſolvierung des Gymnaſiums war er zunächſt als Kaufmann tätig und ſtudierte dann an der Univerſität Berlin Nationalökonomie, Rechtswiſſenſchaft, Geſchichte, Philoſophie und Pſychologie. Im Sommer 1904 promovierte er zum Dr. phil. mit einer Arbeit über die Frage der Entwicklung der gewerblichen Betriebsverhältniſſe. Er war darauf ein Jahr als Volontär bei der Handels⸗ kammer Berlin tätig und trat dann als Aſſiſtent zur Handels⸗ kammer Halle über. Im Januar 1906 übernahm er als Ge⸗ ſchäftsführer den weitbekannten Verein zur Wahrung der Rheinſchiffahrtsintereſſen Duisburg, welcher Tätigkeit er ſeine hervorragenden Kenntniſſe in der praktiſchen und theoretiſchen Binnenſchiffahrtswiſſenſchaft verdankt. Im Mai 1913 über⸗ nahm er als Vorſtand das neugebildete Hafen⸗ und Induſtrieamt in Mannbeim, in welcher Stellung er zum bürgermeiſteramtlichen Referenten der Abteilung IX der inneren Stadtverwaltung(Verkehrs⸗ und Wirtſchaftsabtei⸗ lung) aufrückte. Neben ſeinem Hauptberuf war Dr. Bartſch vom Sommerſemeſter 1914 ab an der hieſigen Handels⸗ Hochſchule als nebenamtlicher Dozent für Verkehrswiſſen⸗ ſchaft tätig und trat in bedeutendem Umfange auch literariſch hervor. Seine Bedeutung als Fachwiſſenſchaftler iſt allgemein anerkannt und manche ſeiner Ideen wurden für die Binnen⸗ ſchiffahrtspolitik richtunggebend. Beigeordneter Dr. Bartſch hat es verſtanden, ſich allſeits große Achtung zu erwerben. Wir wollen in der langen Reihe der Gratulanten nicht fehlen und hoffen, daß es Dr. Bartſch vergönnt ſein möge, noch lange Jahre zum Nutzen unſerer Stadt zu wirken. * Die Autoſtraße Mannheim⸗Heidelberg. Sämtliche in Mannheim, Heidelberg und Schwetzingen wohnhaften Ab⸗ geordneten des badiſchen Landtages, mit Ausnahme der Kommuniſten, haben einen Antrag eingebracht, die Regie⸗ rung zu erſuchen, bei der Reichsregierung mit Nachdruck dar⸗ auf hinzuwirken, daß für die geplante Autoſtraße Mann⸗ heim⸗Heidelberg die Erhebung von Gebühren genehmigt wird. * Tagung des deutſchen Werkbundes in Mannheim. Die Ta gung des deutſchen Werkbundes iſt nach einer Mitteilung in dem offiziellen Organ des Werkbundes„Die Form“ nun⸗ mehr endgültig auf den 28. und 29. September d. Is. ver⸗ legt worden. Es iſt damit zu rechnen, daß mehrere hundert der hervorragendſten Architekten, Kunſtgewerbler und Indu⸗ ſtriellen Deutſchlands mit ihren Damen zur Tagung in Mannheim eintreffen werden. Die Ausſchußſitzungen, die Mitgliederverſammlung und die öffentliche Verſammlung fin⸗ den in der ſtädtiſchen Kunſthalle ſtatt. Ueber Vorträge, Be⸗ ſichtigungen, Feſtlichkeiten und den offiziellen Empfang erfolgt ſpäter Mitteilung. * Sally Weil 7. Ueberraſchend kommt die Nachricht von dem Hinſcheiden des Herrn Sally Weil, eines Mannes, dem Wohltun ein Herzensbedürfnis ſtets war. Im beſonderen trauert die Handels⸗Hochſchule, deren Rektor ihm bei ſeiner Einäſcherung das letzte Geleit gab, ihrem Helfer und Gönner nach. Sally Weil hat nicht nur, als einer ſeiner Söhne auf dem Felde der Ehre ſein Leben opfern mußte, zu deſſen Gedenken umfangreiche Mittel zur Begründung einer Karl Weil⸗Bibliothek geſtiftet, ſondern hat ſich auch ein beſonderes Verdienſt durch ſeine Mitgliedſchaft im Ver⸗ waltungs⸗Ausſchuß der Förderungs⸗Geſellſchaft erworben, die dadurch in der Erfüllung ihrer Aufgabe, die Not deutſcher Studenten in Mannheim zu lindern, weſentlich gefördert wurde. Für dieſen hochherzigen Opferſinn wird 2 55 8 Handels⸗Hochſchule ſtets ein ehrendes Gedenken be⸗ ren. * Städtiſche Krankenanſtalten. In den ſtädtiſchen Kran⸗ kenanſtalten befanden ſich am 9. Juli ds. Is. 936 Kranke 513 männliche, 423 weibliche), und zwar im Krankenhaus 816, im Spital für Lungenkranke 93, im Geneſungsheim Neckarge⸗ münd 27. Von den im Krankenhaus befindlichen Kranken waren 291 in der mediziniſchen Abteilung, 282 in der chirur⸗ giſchen Abteilung, 90 in der gynäkologiſchen Abteilung, 65 im Säuglingskrankenhaus, 65 in der dermatologiſchen Abteilung, 12 in der Abteilung für Hals⸗, Naſen⸗, Ohrenkranke und 11 in der Abteilung für Augenkranke. einer veritablen— Badewanne. In dieſem Katakomben des Gabentempels können nicht nur Familien Kaffee kochen, weil ſich auch Kaffeemaſchinen und zahlreiche Service für dieſen Zweck vorfinden— nein, ganze Haushalte könnten hier reich⸗ Iich ausgeſtattet werden. Die köſtlichſten Gaben aber, die des Luxus, aber die des Wertes, ſind oben, im Rieſenkubus unter Glas zu ſehen. Machtvoll baut ſich die Fülle auf: überſichtlich und ſchön. Und von all dem Gold und Silber geht ein Strahlen und Leuchten aus, das die Blicke der Menſchen ſchon von weither an ſich zieht. Wer näher tritt, glaubt in der Schatzkammer eines Märchenkönigs zu ſein. Aus Pokalen, ilberſchüſſeln, edel geformtem, edelſtoffigem Gerät iſt eine yramide gebaut. Eine Kette von Bildern zieht ſich, auf der unterſten Reihe als Hintergrundsdekoration. Von Bildern? Was da unter Glas und Rahmen ausgeſtellt iſt und der glück⸗ lichen Gewinner harrt, ſind Bilder eigener Art: Jächerförmig angeordnete Reichsbanknoten, Hypothekenbank⸗Pfandbriefe u. ähnliche Werte. Eine große Kaſſette, Silber, vergoldet, iſt mit blitzenden Zweimarkſtücken gefüllt, eine Schale, ſchwer aus Silber getrieben, mit couranten Münzen voll gehäuft. Vier Preiſe des Münchener Stadtmagiſtrats: Jardinieren und— je 2000 Mark in bar obendrein. Die Staatsregferung ſtiftete ein Kaffe⸗ und Tee⸗Service, das auf der Tafel des König Midas gute Figur gemacht hätte. Mächtig wirkt, von dieſer Fülle her die Gewalt der„Dinge“. Man ſiehts an den Blicken der Staunenden, der Hochachtung, hörts an Bemerkun⸗ gen, in denen die Bewunderung ſich freimacht.„Da müaßt ma ſchiaſſnu könn'“, ſagt ein biederer Bürger zu ſeiner 8—.— Taſelgeſch ſie, e ihre Blicke ſind von dem g erſehnte afelgeſchirr gebannt,„Du mit Dein' Hexen⸗ ſchuß tätſt do nix gwinna!“ 1 Der Schützenfeſt⸗Gaſt wendet ſich von den platoniſchen Ge⸗ nüſſen des Schauens den realeren zu, die auch ihm möglich ſind: In weitem Bogen iſt eine blauweiße Budenſtraße ge⸗ zogen, die ſogenannte„Schützendult“. Auch hier, in der An⸗ ordnung der Wurſt⸗, Käſe⸗, Limonaden⸗, Süßigkeiten⸗, Zigarren⸗ und Zeitungslädchen ſpürt man die Wirkung künſt⸗ leriſchen Geſchmackes. Der weite Schwung des Bogens iſt erquickend raumſpendend und verhindert einen allzu maſſigen Andrang. Außerhalb dieſer„Schützendult“ aber kommt der „Rummelplatz“ zu ſeinem Recht. München feiert ein vorzei⸗ tiges„Oktoberfeſt“, und viele der Luſt⸗Bauten werden his in den Herbſt ſtehen bleiben, um alsdann der alljährlichen „Wieſen⸗Gaudi“ zu dienen. Auch die Bier⸗Rieſenpaläſte und die„Wein⸗Burg“ wird das Nützliche des„Bundesſchi 2 mit dem des Oktoberfeſtes verbinden. ——ü———— —— ů ů— Seite. Nr. 917————„ —— Nene Maunnheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) tittwoch, den 18. Jult 1927 Kommunale Chronik Heddesheim, 12. Jult. In der Gemeinderats⸗ ſitzung vom 7. Juli wurde folgendes beſchloſſen: Die All⸗ mendvertetlung auf Ableben der Jakob Wilhelm Reichle Witwe wurde genehmigt und verſchiedene Grundſtücksſchätzun⸗ gen vorgenommen. Die Baupläne für das Bauprogramm der Gemeinde wurden feſtgeſetzt. Auf dem Radolfszeller Zucht⸗ piehmarkt im September ſollen zwei Farren angekauft wer⸗ den. Als Beiſitzer zur Abſtimmungskommiſſion für die am kommenden Samstag, den 9. ds. Mts., abends 7 bis 9 Uhr ſtattfindende Abſtimmung über Verlegung von ſieben Kappes⸗ gärten im Gewann Krumlach und Umbruch der Allmendwiefen wie z. B. Faulenwieſen, Krottenwieſen uſw. wurden Alois Schmich. Wilh Kopp. Joſef Fleck 2, Georg Geißinger, ernannt. Der Voranſchlag für das Rechnungsjahr 1927⸗28 wurde auf⸗ geſtellt.— Den Mitgliedern des Bürgerausſchuſſes wird je ein Abdruck zugeſtellt. Die Umlage hat ſich gegen die im vorigen Jahre um 20 Pfg. ermäßigt. I. Reilingen. 4. Juli. Am Donnerstag fand unter dem Vorſitz von Bürgermeiſter Römpert eine Bürgeraus⸗ ſchußſitzung ſtatt, die folgende fünf Punkte auf der Tages⸗ ordnung ſtehen hatte: 1. Die Kapitalaufn ahme von 80 000 G. l. zur Förderung des Wohnungsbaues. Einſtimmig mit der Bedingung genehmigt daß über die Ver⸗ wendung des Geldes ein ſpäterer Beſchluß eingeholt werden ſoll. 2. Erhebung eines Gemeindezuſchlags von 50 Prozent zur ſtaatlichen Hundeſteuer. Dieſer Punkt wurde mit 38 gegen 9 Stimmen abgelehnt. 3. Abgabe von Baugelände, Quadratmeter au 1,35, an: Martin Kneis, Maurer, Wilhelm Becker, Maurer an der Wilhelmſtraße und an Chriſtoph Villhauer Ehefrau und Franz Kühner an der Friedrichſtraße. Einſtimmige Annahme. Punkt 4 Gehalts⸗ regelung des Sparkaſſenrechners Klotz für das Jahr 1925 und 1926 mit einem Jahresfixum von 1000 J. Einſtimmige Annahme. Punkt 5: Ankauf von Gelände zur Verbreite⸗ rung der Wilhelmſtraße im Flächenmaß von 63 Qua⸗ ratmeter und 1,35 je Quadratmeter von den Anſtößern. Stimmergebnis 46 gegen 1. Walldorf, 10. Juli. Aus der letzten Gemeinderats⸗ ſitzung iſt zu berichten: Die Einführung einer Feuer⸗ chutzabgabe wird beſchloſſen. Die Sätze bewegen ſich von der 1. Klaſſe bis zur 5. Klaſſe von 3 bis 25/ und darüber. Ferner wurde auf Vortrag des Bürgermeiſters beſchloſſen, die Bierſteuer ab 1. Juli einzuführen. Sie ſoll den höchſt zuläſſigen Satz von? Prozent pro Hektoliter einge⸗ führten Bieres betragen. Der Erlös hieraus wird auf un⸗ gefähr 3000 errechnet. Weiter wurde eine Kapital⸗ aufnahme von 7000 bei der hieſigen Sparkaſſe zu er⸗ mäßigtem Zinsſatz zum Zwecke des Rückerſatzes an die Stadtkaſſe beſchloſſen. Die 70 000 ¼, die bereits zur Tilgung eines kurzfriſtig⸗! Darlehens bewilligt wurden, ſollen jetzt zur Fertigſtellung von begonnenen Neubauten verwendet werden und das kurzfriſtige Darlehen in ein langfriſtiges umgewandelt werden. Weiter wurden verſchiedene privaten Darlehensverträge gutgeheißen. Die Tagesordnung für die nächſte Bürgerausſchußſitzung wird feſtgeſetzt. Von der Reinigung der Leimbach und Hardtbach wird Kenntnis ge⸗ nommen. Aus öͤem Lande Schweres Unwetter bei Offenburg * Offenburg, 12. Juli. Heute nachmittag gingen über Durbach ſchwere Gewitter nieder, die von ſchwerem Hagelſchlag begleitet waren. Die Hagelköner, die tau⸗ beneigroß herniederpraſſelten, lagen teilweiſe bis zu 20. Zentimeter hoch auf den Feldern, Rebgeländen und Straßen. Der Durbach, ein unſcheinbares Wäſſerchen, ſchwoll im Nu an und überflutete die Straßen, Ge⸗ röll und Erdmaſſen mit ſich führend. Das Waſſer drang in die Keller und Ställe ein und verſchlammte dieſe voll⸗ kommen. Auf Stollen mußte das Vieh aus den Ställen ge⸗ ſchafft werden, da es bis zu 30 Zentimeter im Waſſer ſtand. Die Straßen waren infolge des Gerölls und Sandes teilweiſe unpaſſierbar. Der Schaden iſt ſehr bedeutend, da viel Reb⸗ grund, der friſch gedüngt war, durch den Regen abgeſchwemmt worden iſt. * Sinsheim, 11. Juli. Das nach dem Plane und unter der Leitung des Regierungsbaurates Koch⸗Heidelberg hier erbaute Peſtalozzi⸗Haus wurde mit einer ſchlichten Feier ſeiner Beſtimmung übergeben. Zugegen waren Staats⸗ präſtdent Dr. Trunk, höhere Beamte des Juſtizminiſteriums, Prof. Dr. Gregor, Flehingen, und Kreisoberſchulrat Dr. Reitz⸗ Heidelberg. Die Feier wurde durch Orcheſtervorträge und Geſänge umrahmt. Regierungsbaumeiſter Koch übergab dem Direktor Schmidt das neue Haus, worauf nach einem Feſt⸗ ſpiel Staatspräſident Dr. Trunk allen an der Schaffung des Werkes Beteiligten herzlich dankte und den hohen Wert der charitativen Weiterhilfe nach der Schulentlaſſung betonte. Dann ſprach Landtagsabg. Geh. Rat Mayer der die Einig⸗ keit aller Landtagsparteien hervorhob, wenn es ſich darum handle, die Jugend zu fördern. * Karlsruhe, 10. Juli. Einer der angeſehenſten Archi⸗ tekten der Stadt, Guſtav Betzel, iſt am Samstag in den Morgenſtunden im Alter von 48 Jahren nach kurzer, ſehr ſchwerer Krankheit geſtorben. Der Bund deutſcher Architekten, Landesgruppe Baden, hat in ihm ſeinen Vorſitzenden ver⸗ loren. Als Architekt genoß er vorab im Baugewerbe großes Anſehen. Unzählige Male ging er bei Wettbewerben als Sie⸗ ger hervor. Durch ſeinen unermüdlichen Fleiß und ſeine auf Grund fortgeſetzten Studiums und weiter Reiſen geſammelten Erfahrungen gelang es ihm, die Firma Betzel u. Langſtein zu einer der beſten im ganzen Lande auszubauen.— Wie erinner⸗ lich, verunglückte der Präſident der Waſſer⸗ und Straßenbau⸗ Direktion, Miniſterialdirektor Rudolf Fuchs, anläßlich der Eröffung der Geographentagung, indem er ſich durch Sturz in die Orcheſterverſenkung des Konzerthauſes einen Beinbruch zuzog. Der bisherige Verlauf des Heilungsprozeſſes berech⸗ tigt zu der Hoffnung, daß die Wiederherſtellung in Wochen zu erwarten iſt und daß dauernde Folgen des bedauernswerten Unfalls nicht zurückbleiben werden. * Kehl a. Rh., 11. Juli. Eine ungewöhnlich ſtarke Regen⸗ menge ging in der Nacht vom Donnerstag auf Freitag nie⸗ der. So wurden am Regenmeſſer der landwirtſchaftlichen Schule Rheinbiſchofsheim 52 1 pro Quadratmeter gemeſſen. Wie groß dieſe Menge iſt, kann man daraus erſehen, daß die Jahresniederſchlagsmenge im dreißigjährigen Durchſchnitt für die Kehler Rheinbrücke 670 1 pro Quadratmeter beträgt. Es iſt alſo in einer Nacht der dreizehnte Teil der geſamten Jahresniederſchlagsmenge gefallen. Für die Getreide⸗ felder bringen dieſe ſchweren Regenfälle große Nachteile, da nun alle Felder durch das Waſſer niedergedrückt, ja wie gewalzt liegen. Die Getreideernte wird dadurch in dieſem Jahre außerordentlich erſchwert. Aus der Pfalz Die neuen Bauprojekte in Ludwigshafen * Ludwigshafen, 12. Juli. Die raſch aufſtrebende Stadt Ludwigshafen, die bekanntlich ſeit geraumer Zeit in die Reihe der deutſchen Großſtädte eingetreten iſt, iſt beſtrebt. jetzt auch ihr äußeres Bild zu verſchönen und den Bedürfniſſen einer wirklichen Großſtadt mehr Rechnung zu tragen. Wie ſchon bekannt, ſoll das lange und eintönige Brücken⸗ quadrat gegenüber dem Jubiläumsplatz durchbrochen und mit einer neuen breiten Straße verſehen werden. Das Kenn⸗ zeichnende des neuen Projektes liegt darin, daß von der Lud⸗ wigsſtraße aus eine neue Straße nach der Brücke führt, wie auch im Schnittpunkt von Wrede⸗ und Bismarckſtraße eine neue Straße einmündet und in der Richtung der verlängerten Brückenachſe verläuft. Dieſe angeſtrebten Verkehrslinien durchſchneiden den jetzigen Jubiläumsplatz. Auf der nördlichen Hälfte dieſes Platzes ſoll ein groß⸗ ſtädtiſches Lichtſpieltheater mit Saalbau erſtellt werden. Das lange Brückenquadrat ſelbſt wird dur ch⸗ brochen, ſodaß man vom jetzigen Jubiläumsplatz ſelbſt direkt in die Bismarckſtraße gelangen kann, ohne die Wredeſtraße zu berühren. Zu dieſem Zwecke werden ſieben Häuſer niedergelegt werden müſſen, um den Durchgang zu ſchaffen. Entlang der neuen Verbindungsſtraße werden große Ge⸗ ſchäftshäuſer mit großen Läden, Büros und modernen Wohnungen erſtehen. Ebenſo iſt ein Hotel⸗ bau mit 100 Betten vorgeſehen. Das neue Lichtſpielhaus wird ein Theater, Läden, zwei Säle, ein Weinreſtaurant, ein Kaffee und Nebenräume enthalten. Das Theater iſt in erſter Linie für Lichtſpiele beſtimmt, wird aber auch für jeden weiteren Theaterzweck eingerichtet werden. Es ſind rund 1400 Sitzplätze vorgeſehen. Eine An⸗ zahl Läden im Parterre ſind vorgeſehen. Ein Saal für rund 2000 Beſucher mit Bühne, Eſtraden, Galerien, Wandelhallen, großen Garderoben dient Konzerten, Theateraufführungen, Verſammlungen, Bällen uſw. Ein kleinerer Saal für rund 500 Beſucher ſchließt ſich dem großen Saale ſo an, daß er zu dieſem hinzugezogen werden kann. In dem oberen, der Brücke zugewandten Teile des Bauwerkes iſt ein Weinreſtaurant in eigenartiger architektoniſcher Geſtaltung für alle Bevölke⸗ rungsſchichten, insbeſondere auch als Anziehungspunkt für Mannheimer Beſucher vorgeſehen. Es ſollen hier alle pfäl⸗ ziſchen Weinſorten ausgeſchenkt werden. Der hieran ſich an⸗ ſchließende, von Arkaden umgebene Gartenhof ſoll eben⸗ falls Reſtaurationszwecken dienen, er wird ein Mittelpunkt des geſellſchaftlichen Lebens der Stadt inmitten pulſierenden Verkehrs und angeſichts des Rheinſtromes werden. Ausſtat⸗ tung und innere architektoniſche Geſtaltung des Baues ſoll in künſtleriſch vornehmer Weiſe durchgeführt werden. Nachbargebiete Ein beſetzter Laſtkraftwagen in eine Waldklinge geſtürzt Ein Toter— vier Schwerverletzte— acht Leichtverletzte * Stuttgart, 11. Juli. Geſtern ereignete ſich an der Straßenkurve zum Ebniſee bei Welzheim(Württ.) ein ſchweres Autbunglück. Ein mit 17 Perſonen beſetzter Laſtkraft⸗ wagen, der von Göppingen aus an den Ebniſee fahren wollte, ſtürzte infolge Verſagens der Bremſe in eine rechts der Straße befindliche Waldklinge. Der Wagen fuhr die Böſchung hinunter und ſtreifte einige Baumſtämme, ſodaß der hintere Teil des Wagens abgeriſſen wurde. Infolge des ſtarken Anpralls wurden die Inſaſſen herausgeſchleudert und hauptſächlich die auf der Seite des Anpralls befindlichen Per⸗ ſonen ſchwer verletzt. Ein Fräulein namens Lydia Fiſcher aus Bartenbach hlieb tot am Platze liegen, Baumwart Chr. Rot aus Göppingen, Frl. Anna Schmauter aus Göppingen, Eugen Mühleiſen aus Bünzwangen und Dr. Eckert, Geſchäftsführer des Jungbauernbundes Stuttgart, wurden ſchwer verletzt. Das Befinden dieſer Schwerverletzten iſt verhältnismäßig be⸗ friedigend, wenn ſich auch noch nicht ſämtliche außer Lebens⸗ gefahr befinden. Acht leichter verletzte Perſonen konnten, nachdem ihnen ärztliche Hilfe zuteil geworden war, mit dem Kraftwagen in ihre Heimat zur weiteren Pflege gebracht werden. 7 * Frankfurt a.., 11. Juli. In der Nacht zum Sonntag hat ſich in Bockenheim ein blutiges Liebesdrama abge⸗ ſpielt. Die 20 Jahre alte Marie Jakob wurde von ihrem Geliebten, dem 24 Jahre alten Schlächter Neimann, durch zwei Revolverſchüſſe in den Kopf ſo ſchwer verletzt, daß ſie in bedenklichem Zuſtande in das Krankenhaus ein⸗ geliefert werden mußte. An ihrem Aufkommen wird ge⸗ zweifelt. Der Täter erſchoß ſich nach der Tat. Das Motiv ſoll Eifer ſucht ſein. Oppenheim, 11. Juli. Hier ereignete ſich am Bahnhof ein ſchrecklicher Unfall. Ein 8 Jahre alter Junge ſprang auf einen mit Holz beladenen Laſtwagen mit Anhänger auf. Er konnte ſich jedoch nicht halten, ſtürzte während der Fahrt ab und geriet unter das Rad des Anhängers. das ihm über den Kopf ging. Der Tod trat auf der Stelle ein. Den Wagenführer trifft keine Schuld. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Juli 6 Ahein-Pegel 6,.] 8,.12, 18, Reckar-Pegel] 6, 7,] 6, 6, 14. 8, Schuſterinſel.20.252,25 2,228.,992,88 Mannhelm.10.10.95.154,875.0 Kehl...44 8,44 3,42 3,43 4,30 4,08 Jagſtfed.840,840,75.87.18 1, Narau..175.185,135,17 5,98 8,30 Mannheim.22 4,15 4,13.2 4,52.½L7 Caub..85 2,7.75 275284.84 Köln.62.60 2,55.58 2,88 2,58 Waſſerwärme des Rheins 17,5 Herausgeber, Drucker und Verleger. Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim, E 6, 2 Direktion: Ferdinand Heyme. Chefredakteur: Kurt Fiſcher—Verantwortl. Redakteure: Für Politik: H. A. Meißner— Feuilleton: i. V. Kurt Fiſcher— Kommunal⸗Politik u. Lokales: i..: Franz Kircher— Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer— Gericht und alles Uebrige Franz Kircher— Anzeigen: i. V. Jakob Faude Hoffentlich bleibt auch die Anlage der elektriſchen Beleuch⸗ tung uns noch längere Zeit erhalten. bei Nacht“ iſt heuer wohl der ſtärkſte Eindruck unſeres Feſtes. Hierin iſt das Bundesſchießen von 1906 ſicherlich übertroffen. Durch Lichterzeilen ſind die architektoniſchen Umriſſe des ganzen dem Dunkel entriſſen. Die grotesken und pittoresken Formen der mächtigen Vergnügüungsmaſchinen er⸗ wachen, durch die Beleuchtung hervorgehoben, zu Bildern märchenhaften Eindrucks. Flutendes Licht in den rieſigen Pylonen wirkt wie Zauber⸗Pracht. Ein Gewirr feuriger Dinien, das den Stadteil weit beherrſcht, erſteht, für den Zu⸗ ſchauer von den Schwantaler⸗Hängen, ein anmutiges, har⸗ —2.4 melodiſches Bild wunderſam geſchwungener Licht⸗ zeilen. München ſteht jetzt ſchon im Banne des Bundesſchießens, ohwohl der größte Teil der angemeldeten 13 000 Gäſte noch ausſteht. Schützen werden ja aus allen Teilen der Welt, wo Deutſche leben, erwartet, und die Tage des Bundesſchießens werden der Ausdruck nicht deutſcher Staats⸗ ſondern deutſcher Kulturgemeinſchaft ſein.— Den Höhepunkt des Feſtes wird der 17. Juli bilden, der Tag des großen Umzuges und des Feſtbankettes. Schauſpielerin und Che Von Mady Chriſtians Die Zeiten, als der Schauſpieler nicht nur außerhalb der bürgerlichen Geſellſchaft ſtand, ſondern ſich auch zuſammen mit Vagabunden und Hauſierern einer beſonders peinlichen Beach⸗ tung durch die Polizeibehörde erfreute, liegen weit zurück. In manchen Kreiſen hat ſich aber die Anſchauung erhalten, daß der Beruf des Schauſpielers ſeiner Weſensart nach unbürgerliche Menſchen verlangt, denen Temperament und genialiſche Ver⸗ anlagung die geſellſchaftl. Einordnung unmöglich macht So ſind viele Menſchen recht enttäuſcht, die im Privatleben mit Büh⸗ nenkünſtlern zuſammenkommen. Sie gehen nicht auf den Hän⸗ den, klettern nicht auf die Kronleuchter und wiſſen gar nichts von der Romantik der Kaffeehäuſer und wildem Sichausleben, zu dem ſie nach den Bekundungen erfindungsreicher Roman⸗ ſchriftſteller eigentlich verpflichtet wären. Ein Blauſtrumpf hat allerdings nichts auf der Bühne zu ſuchen, aber Genialität im Privatleben ſagt nichts für die Qualität des Künſtlers und findet ſich ſogar häufig bei ſolchen Schauſpielern, deren Geniali⸗ tät auf der Bühne nicht gerade augenfällig iſt. Wir Schauſpielerinnen ſind für die Ehe beſſer geeignet als jede andere Frau. Wir haben die Kunſt der Verſtellung von Grund aus gelernt und können liebenswürdig und char⸗ -mant bleiben, wenn der Gatte auch noch ſo knurrig zu ſein beliebt. Häusliche Szenen haben für uns gar keinen Reiz, denn auf der Bühne kommen die räumlichen und akuſtiſchen Möglichkeiten einer wirkungsvollen Exploſton viel mehr ent⸗ gegen. Unſer Haushalt bedeutet uns nicht nur eine tägliche Pflicht, ſondern eine freudig begrüßte Ablenkung nach künſt⸗ leriſcher Arbeit. Da iſt es kein Wunder, daß kluge Männer mit Vorliebe Schauſpielerinnen heiraten. Die entſcheidende Frage für die Berufstätigkeit der Frau iſt nicht die Perſon des Ehegatten, ſondern das Kind. Die junge Mutter darf nicht ihrer wichtigſten Pflicht entzogen werden. Wenn es die wirtſchaftlichen Verhältniſſe irgendwie zulaſſen, ſollte die verheiratete Frau ihren Beruf aufgeben, wenn es gilt, für die Kinder zu ſorgen und ſie ſo zu erziehen, wie es eben nur die Mutter vermag. Sicher iſt die Berufstätigkeit der Frau eine gewiſſe Be⸗ laſtung für die Harmonie der Ehe, aber nach meinen Beobach⸗ tungen iſt die Beſchäftigungsloſigkeit und Langeweile einer jungen ſtand des Glückes. Wenn beide Ehegatten Schulter an Schul⸗ ter arbeiten, und wechſelteitig ihrem Berufsleben Intereſſe und Verſtändnis entgegenbringen, wird dieſe geiſtige Kame⸗ radſchaft die Bande ehelicher Gemeinſchaft nur feſter knüpfen. Thealer und Muſil Eine kirchenmuſikaliſche Andacht bedeutſamer Art wurde uns geſtern in der kleinen Spitalkirche(E 6, 1) geboten. Zum erſten Male hörten wir eine Meſſe von Karl Maria von Weber. Die Kirchenmuſik dieſes Meiſters iſt beinahe verſchollen. Nur im Jahre 1870/71 kam ſein Oratorium „Kampf und Sieg“ zur Aufführung. Dann wird es ganz ſtill, und manche Kunſtfreunde meinten, Webers Meſſen ſeien Jugendwerke, minderer Gattung. Man könnte ſich den Ton⸗ dichter als ſolch einen ernſten Muſiker, als Kirchenmuſiker insbeſondere, gar nicht vorſtellen. Im Grunde hörte man nur den„Freiſchütz“⸗Komponiſten; die vier Klavierſonaten als dramatiſche Fantaſien fielen bereits aus dem Rahmen heraus, den wir uns ſelbſt gezimmert hatten. Und die Muſikgeſchicht⸗ ler? Sie ſagten uns zwar, daß Michgel Haydn(der jüngere Bruder Joſef Haydns) Kirchenmuſikdirektor zu Salz⸗ burg, den zwölfjährigen Karl unterrichtet hatte. Aber wer kannte Meſſen von Michael Haydn? Wer kennt die„Nelſon“⸗ Meſſe von Joſef Hayon? Muſikgeſchichtler tragen ſehr oft Meinungen weiter, ohne die Werke ſelbſt zu kennen. Um es kurz zu ſagen: die Missa sancta II in g⸗dur, Webers 76. Werk, ſtammt aus den Dresdener Tagen des Meiſters. Der — wie ſpäter auch Richard Wagner— eitete auch die Kirchenmuſik in der Hofkirche. Chor Frau eine Quelle viel größerer Gefahren für den Be⸗ und Orcheſter bot das Hoftheater und die Soliſten waren Sänger der Hofoper. Als Weber dieſe Meſſe ſchrieb, rechnete er auf einen Chor von Berufsſängern, denen er gewiſſe Höhenlagen ſchon zumuten durfte. Sie iſt außerdem geſchrie⸗ ben zur ſilbernen Hochzeit des Königspaares, als Feſtmeſſe. Pracht und Glanz, kein Kunſtgepränge, aber durchweg edls Muſik ſind die beſonderen Kennzeichen dieſer Meſſe. Sie iſt mit Unrecht vergeſſen worden. Umſo mehr iſt das Verdienſt des jungen Feldherrn Joſ. St. Winter zu wür⸗ digen, der— gegenwärtig in Heidelberg muſtkaliſchem Uni⸗ verſitäts⸗Studium obliegend— mit ſeinem jungen Chor⸗ verein, unterſtützt von unſerm Orcheſter, den Soliſten E. Hoffz mann⸗Stetter, G. Walleſer, O. Binkel und J. Steinel und dem jungen Organiſten Walter Ochs dieſe Meſſe zur Auf⸗ führung brachte. Es ging überraſchend gut, der Idealismus ſolcher Kunſtübung iſt in jedem Fall mit beſonderem Lob an⸗ uerkennen.... Es war eine kirchenmuſikaliſche Andacht; orſpiel und Nachſpiel von Abt Vogler, dargeboten auf der kleinen Orgel, mochten uns in jene Zeiten verſetzen, da Georg Vogler zu Mannheim Organiſt war und ſeine Muſik zur Liturgik ſchuf. Wir hörten ſie geſtern als ſolche und waren im Bilde Karl Theodors. A. Bl. ( 580 000 Mk. Theaterzuſchuß in Freiburg i. Br. Der ſoeben an die Stadtverordneten verſandte Hauptvoranſchlag der Stadt Freiburg i. Br. ſieht für das Theater einen Zuſchuß von 580 000 Mk.(gedeniter 529 000 Mk. im Vorfjahre) vor. Die Einnahmen aus dem Theaterbetriebe ſollen 727000 Mk. (+ 23 800 Mk. aus beſonderen Veranſtaltungen) erbringen, während für 1926⸗27 806 700. Mk. + 2400 Mk. veranſchlagt waren, hinter denen aber die Iſteinnahmen um zirka 80 000 Mark zurückblieben. Die Ausgaben für das Perſonal zeigen durchweg eine kleine Erhöhung auf. Dieſes iſt von 273 Köpfen um 6 auf 267 vermindert worden. Davon entfallen 3 auf das Soloperſonal und 3 auf Ballett und Chor. Der geforderte Zuſchuß beträgt pro Kopf der Bevölkerung 6,50 Mk. und ent⸗ ſpricht einer Umlage von etwa 18 Pfg. Die Erhöhung des Zuſchuſſes hat allgemein überraſcht. Gt. Der Rheiniſche Dichterbund. Die zweite Tagung der deutſchen Dichter am Rhein, die vom 7. bis 11. Juli in Kob⸗ Llenz ſtattfand und der Gemeinſchaft endgültig den Namen Rheiniſcher Dichterbund gab, ergänzte den bisheri⸗ gen Vorſtand durch Neuwahl von drei weiteren Mitgliedern. Das mit weiteſten Befugniſſen ausgeſtattete Präſidium beſteht nunmehr aus den Herren Herbert Eulenberg, Fritz Droop, Adolf v. Hatzfeld, Jakob Kneip, Alfred Mom⸗ bert, Alfons Paquet, Joſef Ponten, D. H. Sarnetzki und Wilhelm Schmidtbonn. Für das nächſte Jahr li Einladungen aus Düſſeldorf und Frankfurt 2 N 2 3 — een eenmc een rboeen 4 u un u nn u. — K 7 Fainee 0 Pittwoch, den 18. Juli 1927 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) EEFFLLU.CA˙¹¹ꝛ—Lkſr˙¹.n˙ ,½¼e———Ä5 5. Seite. Nr. 317 Gerichtszeitung Eine Verleumdung der Mannheimer Strafkammer Der verantwortliche Schriftleiter des Völkiſchen Deut⸗ ſchen Tageblatt in Berlin, Dr. Julius Lippert, der bereits mehrere Male auf Grund des Republikſchutzgeſetzes verur⸗ teilt worden iſt und gegenwärtig deswegen eine Gefängnis⸗ ſtrafe abbüßt, ſtand in Berlin vor Gericht wegen eines Artikels, in dem er behauptet hatte, daß die Strafkam⸗ mer in Mannheim einen Angeklagten, der von der Re⸗ publik als von einer„Schieberrepublik“ geſprochen hatte, freigeſprochen habe. Der Artikel war mit der Auf⸗ ſchrift erſchienen:„Die Schieberrepublik; ihr Charakter ge⸗ richtlich feſtgeſtellt“. Nachdem feſtgeſtellt worden war, daß das Mannheimer Gericht den betreffenden Angeklagten ver⸗ urteilt hatte, hat Lippert eine Berichtigung des Land⸗ gerichts Mannheim in einer redaktionellen Verarbeitung wie⸗ dergegeben. Das Berliner Schöffengericht verurteilte Dr. Lippert anſtelle eines Monats Gefängniſſes zu 300 RM. Geldſtrafe, indem es ihm zugute rechnete, daß er jetzt mit ſeiner politiſchen Laufbahn Schluß machen wolle. * Liebe Mitmenſchen. Der Zigarrenhändler Franz Winkler von Ludwigshafen, der im Verlaufe eines Diſputs einem Mieter mit dem Beil auf den Kopf ge⸗ ſchlagen und verletzt hatte, wurde vom Schöffengericht Lud⸗ wigshafen zu 1 Monat Gefängnis und 20 Mark Geldſtrafe verurteilt. *Ein gerichtliches Nachſpiel zur Frankenthaler Schwur⸗ gerichtsſitzung. Wie wir von maßgebender Seite hören, wird der Vorgang am erſten Tage der Frankenthaler Schwur⸗ gerichtsperiode, wobei der Staatsanwalt in die Gefahr geriet, von hinten erſtochen zu werden, gegen den Meſſerhelden Joh. e noch ein gerichtliches Nachſpiel zur olge haben. Ungetreuer Beamter. Vor dem Schöffengericht Landau ſtand der Poſtaushelfer Matz in Rinnthal wegen Vergehens im Amte. Er unterſchlug in ſeiner Eigenſchaft als Poſtbote Gelder und fälſchte Poſtanweiſungen. Der Staatsanwalt beantragte ein Jahr Gefängnis. Das Gericht verurteilte ihn zu 6 Monaten Gefängnis wegen Amtsunterſchlagung in Tateinheit mit einem Vergehen der falſchen Beurkundung. Ein Preſſeprozeß. Vor der Strafkammer des Land⸗ 7 1 Berlin fand am 7. Juli die Verhandlung gegen en früheren Redakteur des„Vorwärts“ Reuter wegen der in der Oeffentlichkeit viel erörterten Beleidigungen des Kommandanten und der Offiziere des Kreuzers„Hamburg“ anläßlich des Beſuches in San Franzisco ſtatt. Es handelt ſich um eine Berufungsverhandluns gegen ein ſchöffengerichtliches Urteil, das den Angeklagten zu 500%¼ Geldſtrafe wegen zweier grober, beleidigender Artikel ver⸗ urteilt hatte. Der Angeklagte erklärte, die Artikel ſeien um der Forderung der Reſpektierung der offiziellen Flagge willen veröffentlicht worden. Eine Beleidigung der Offiziere habe aber ferngelegen. Der Gerichtshof verurteilte den An⸗ eklagten Reuter zu einer Geldͤſtrafe von 1500 /, im Nicht⸗ heibringungsfalle für je 100 einen Tag Gefängnis. In „der Urteilsbegründung iſt ausgeführt, daß es ſich um ſehr ſchwere Beleidigungen handle und die Hauptver⸗ handlung ergeben habe, daß die Tatſachen überhaupt un⸗ richtig ſeien. Es liege nicht nur formale Beleidigung, ſondern auch Beleidigung im Sinne des§ 186 vor, da der Kommandant und die Offiziere verächtlich gemacht wor⸗ den ſeien. Der Verurteilte will das Reichsgericht an⸗ rufen. § 47 mal verheiratet.„Daily Mail“ meldet aus New⸗ york, daß dort ſoeben ein Prozeß begonnen hat gegen einen gewiſſen Robert Whitmann, der im ganzen mit 47 Frauen verheiratet war und einer nach der anderen das Ver⸗ mögen wegnahm. Er hat auf dieſe Weiſe etwa 60 000 Sportliche Rundͤſchau Tennis Vorſchlußrunde um den Davis⸗Pokal Die beiden Vorſchlußrundenſpiele der europäiſchen Zone um den Davis⸗Pokal wurden am Freitag in Angriff genom⸗ men. In Eaſtbourne(England) ſetzte ſich Frankreich gegen Südafrika mit:0 in Führung. Die Begegnung ſcheint erwartungsgemäß einen glatten Sieg der Franzoſen zu ergeben, denen die Südafrika⸗ ner nicht gewachſen ſind. Im erſten Einzelſpiel ſiegte der Wim⸗ bledonſteger Henri Cochet:0,:11,:2,:5 gegen den jungen Condon und im zweiten Spiel fertigte René Lacoſte 5 imponierender Weiſe den Südafrikaner Raymond:2, 1 ab. In Prag ſpielten am erſten Tage Tſchechoflowakei und Dänemark 121 Das erſte Spiel ſah erwartungsgemäß den Dänen Axel Pe⸗ terſen:5,:1,:6, 8: 10,:3 über Rohrer erfolgreich. Der Däne mußte ſich dabei aber ſehr anſtrengen und fand in dem aufſtrebenden Tſchechen einen überaus harten Gegner, der ſich im vierten Satz zu ſehr verausgabte. Jan Kozeluh holte durch einen:6, 61,:5,:4 Sieg über Ulrich den Punkt für die Tſchechoflowakei. Ulrich zeigte ein ſehr ſchönes, ſtark verbeſſertes Spiel, war aber einem Kozeluh doch nicht ge⸗ wachſen. Die Entſcheidung dürfte im Doppel fallen, da es an⸗ zunehmen iſt, daß Kozeluh ſowohl wie Ulrich ihre beiden Ein⸗ zelſpiele gewinnen. Von den beiden Vorſchlußrundenſpielen der europäiſchen Zone um den Davispokal iſt in Eaſtbourne das Treffen Frankreich gegen Südafrika bereits entſchteden. Nachdem die Franzoſen am erſten Tage bereits die beiden Einzelſpiele ge⸗ wonnen hatten, brachten ſie durch Borotra und Brugnon mit 715,:4,:6 gegen Raymond⸗Condon auch das Doppel an ſich und führen nunmehr mit:0 Siegen. Damit iſt ihr Ende bereits entſchieden. Es iſt kaum damit zu rechnen, daß die Südafrikaner ein Spiel gewinnen können. Auch in Prag iſt die Vorentſcheidung in dem Kampf Dänemark gegen die Tſchechei bereits gefallen. Die Dänen Axel Peterſen und Ulrich brachten das Doppel gegen die Tſche⸗ chen Kozeluh⸗Zemla nach hartem Kampf:6,:6,:6, 725, :7 an ſich und führen jetzt mit:1 Siegen. Ein knapper Sieg der Dänen iſt wahrſcheinlich. Abſchluß des Kölner Turniers Hannemann Sieger im Einzel— Frl. Außem ſchlägt Frau Friedleben Das internationale Tennisturnier in Köln konnte mit eintägiger Verſpätung zu Ende gebracht werden. Da des Wetter kaum zu wünſchen übrig ließ, war der Beſuch auf den Plätzen im Stadion ſehr ſtark. Das Ereignis des Tages war die Niederlage der Meiſterin Frau Friedleben durch die junge Kölnerin Frl. Außem. Frau Friedleben ſpielte reichlich aufgeregt und verſchlug zahlreiche Bälle, dagegen zeigte Frl. Außem ſchöne Schläge und gab mit ihren leichten Bällen der Meiſterin immer wieder das Nachſehen. Das End⸗ ergebnis war:2,:2 für Frl. Außem.— Die Meiſterſchaft von Köln im Herreneinzel holte ſich Hannemann:2,:6,:2,:8 gegen Fiſher. Der körperlich weſentlich ſtärkere Hannemann war immer überlegen und beſtätigte ſeine gegen Molden⸗ hauer gezeigte Form. Hannemann war es auch im Herren⸗ doppel mit Moldenhauer, der die beſſeren Leiſtungen zeigte, während Moldenhauer enttäuſchte. Moldenhauer verſchlug viele leichte Bälle und verhalf ſo der ſtarken Kombination Bouſſus⸗Fiſher zu einem:1,:5,:6,:3⸗Sieg.— Im Ge⸗ miſchten Doppel waren die Spiele noch weit zurück. Frau Friedleben⸗Fiſher, die erſt Frl. Kallmeyer⸗Kreuzer 612,:7, 622 geſchlagen hatten, unterlagen 12:10,:6,:7 gegen Frl. Außem⸗Moldenhauer, die im Endſpiel auf Mme. Mathieu⸗ Bouſſus trafen. Nach hervorragendem Spiel ſiegten die Dollar erſchwindelt. Deutſchen ſchließlich:2,:5. Boxen Weſtdeutſchland gewinnt den Pokal des.R. f. A. Trotzdem vier Europameiſter im Ring ſtanden, erſchienen zum Endkampf um den Pokal des Deutſchen Reichsverbandes für Amateurboxen, den Weſtdeutſchland und Berlin am Sams⸗ tag abend in der Dortmunder Weſtfalenhalle austrugen. nur wenige Zuſchauer. Sportlich befriedigte der Abend. Weſt⸗ deutſchland trug mit 10:6 Punkten den erwarteten Sieg davon. Alle Kämpfe waren ſehr ſchön, es gab aber auch einige Ueber⸗ raſchungen. Die größte war wohl die Niederlage des Europa⸗ meiſters Dalchow⸗Berlin gegen den Elberfelder Kurth, der innerhalb kürzeſter Friſt zehn Pfund abtrainiert hatte, um das vorgeſchriebene Gewicht bringen zu können. Die Europa⸗ meiſter Domgörgen und Dübbers mußten ſich mächtig ſtrecken, um ihre Gegner ſchlagen zu können, nur Europameiſter Mül⸗ ler landete einen glatten Sieg. Schönrath⸗Krefeld kam nur knapp an einer Niederlage vorbei. Die Ergebniſſe: Fliegen⸗ gewicht: Klemp⸗Berlin ſchlägt Schindler⸗Weſtd. n..; Bantamgewicht: Jonſchker⸗Berlin ſchlägt Stadtländer⸗ Weſtd. n..; Federgewicht: Kurth⸗Weſtd. ſchlägt Europa⸗ meiſter Dalchow⸗Berlin n..; Leichtge wicht: Dübbers⸗ Weſtd. ſchlägt Volkmar⸗Berlin n..; 1 1 Domgörgen⸗Köln ſchlägt Riecke⸗Berlin n..; Mittelge⸗ wicht; Gaikowski⸗Berlin und Kievernagel⸗Weſtd. kämpfen unentſchieden; Halbſchwergewicht: Europameiſter Mül⸗ ler⸗Weſtd. zwingt Michaelis⸗Berlin in der zweiten Runde zur Aufgabe; Schwergewicht: Daniels⸗Berlin und Schönrarh⸗ Krefeld kämpfen unentſchieden. Allgemeines * Segelfliegerei in Mannheim. Wie wir erfahren, hat der Bad.⸗Pfälz. Luftfahrtverein 3 Jungflieger zu einem augenblicklich in Roſſitten ſtattfindenden Uebungskurs für Segelfliegerei geſchickt. Es ſind dies die Herren Achenbach, Hatry und Weinhart, ſämtlich aus Mannheim. Es iſt ſehr zu begrüßen, daß dieſer Sport nun auch in Mannheim ein⸗ geführt wird und damit immer weitere Kreiſe für das Flug⸗ weſen intereſſiert werden. Augenblicklich ſind Sachverſtändige auf der Suche nach einem geeigneten Gelände an der Bera⸗ ſtraße oder im Odenwald, das naturgemäß leicht von Mann⸗ eim aus erreichbar ſein muß. Sofort nach Rückkehr der ungflieger aus Roſſitten werden Uebungsflüge auf Hänge⸗ gleitern, einer Vorſtufe zum komplizierten Segelflugzeug aufgenommen werden. Ueber das gewählte Uebungsgelände richt die Segelflüge ſelbſt, werden wir zu gegebener Zeit be⸗ richten. * Stadion⸗Einweihung in Michelſtadt. Ein Werk, das in weiten Gauen ſeines gleichen ſucht, wird am Sonntag, 17. Juli 1927, in Anweſenheit zahlreicher Ehrengäſte eingeweiht wer⸗ den. Das Stadion der Stadt Michelſtadt, von Notſtands⸗ arbeitern ausgeführt, umfaßt auf rund 27 000 qm Fläche einen Fußballplatz von 105 auf 70 Meter, zwei Plätzen für Leicht⸗ athletik, eine 400 Meter⸗Aſchenlaufbahn, ein betoniertes Schwimmbad in der Schwimmerabteilung von 50 auf 33 Meter in der Nichtſchwimmerabteilung von 50 auf 32 Meter, mit Sprungturm von 5 und 3 Meter Höhe, ein Licht⸗, Luft⸗ und Sonnenbad, einen Turnplatz und einen Kinderſpielplatz. An der Einweihungsfeierlichkeit nehmen teil durch Vorführung eines großen Fußballwerbeſpiels, die Spielvereinigung Fürth der vorjährige deutſche Meiſter, und der bekannte Fußball⸗ ſportverein Frankfurt. An den leichtathletiſchen Kämpfen be⸗ teiligen ſich die Leichtathletik⸗Abteilung des Offenbacher Fuß⸗ ball⸗Clubs Kickers 1901 und des Sportvereins Darmſtadt 1898. An den ſchwimmſportlichen Veranſtaltungen beteiligen ſich der Offenbacher Schwimmverein von 1896 e. V. und an⸗ dere Verbände. Die vorjährigen deutſchen Meiſter des Rad⸗ fahrvereins Germania Frankfurt führen radſportliche Ver⸗ anſtaltungen, u. a. ein Raſenradballſpiel durch. Ferner wer⸗ den noch andere namhafte Veranſtaltungen zur Einweihung des Stadions geboten werden. Die Anlage ſelbſt macht einen vorzüglichen Eindruck und erweckt die Bewunderung aller Beſucher. Ternichlet die Inselxlen! li i die Motten und stoffressenden Eite⸗ 57. Pend Larven. F in Schmutz und Kot und sind Neß +* verursacht voller Krankheitskeime. FLIT befreit das Haus in ein 25 Minuten von krankheits- eimtragenden Fliegen und Stechmücken. FLII istsauber, zuverlässig und handlich im Gebrauch. Vernichfei alle Hausinsekien. ELIT vernichtet auch Wanzen, Küchenschaben und Ameisen. Es dringt in alle Risse und Spalten, wo Insekten nisten und brüten. Bestäube die Kleider mit FLIIT. FLIIT tötet Ein auf wissenschafflicher Grundlage hergesielltes Inselcien- Verfilgungsmittel. FIIT ist das Ergebnis jahre- langer Versuche bekannter Insektenforscher u. 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Platz Söhne AG. in Weinheim Exporthindernde Zollpolitik des Auslandes— Uumſtellung des Be⸗ triebes nahezu vollendet— Kleiner Ueberſchuß. 5 Nach dem jetzt vorliegenden Geſchäftsbericht zeigte die zweit⸗ Hälfte des GJ. 1926, nachdem die erſte den Auswirkungen der fi⸗ nanziellen Schwierigkeiten unterlag, die durch das Entgegenkommen der Stadt Weinheim behoben wurden,(u. a. Sanierung durch Re⸗ duzierung des AK. von 2 980 000 auf 298 000), eine gewiſſe Stetig⸗ keit des Umſatzes. Ein beträchtlicher Teil der Vorräte in größeren Dreſchmaſchinen konnte im Inland abgeſetzt werden, auch ließ ſich hier ein befriedigender Abſatz in kleinen Maſchinen erzielen, die in Zutunft die Hauptfabrikation des Unternehmens bilden werden. Im Auslande wirkten die Unterangebote der Konkurrenz in den valuta⸗ ſchwachen Nachbarländern hemmend auf den Export, auch verhindert die Zollpolitik ein weiteres Eindringen in dieſe Abſatzgebiete. Mit der Heinrich Lanz AG. in Mannheim wurde bekanntlich ein Abkommen über die Aufteilung der Fabrikationszweige getroffen; durch Ver⸗ legung gleicher Fabrikationszweige an eine gemeinſame Produktions⸗ ſtätte ſoll den Anforderungen größter Wirtſchaftlichkeit in Herſtellung und Vertrieb entſprochen werden. Dieſer Aufteilung entſprechend wurde die Umſtellung des Betriebes nach neuzeitlichen Fabrikations⸗ methoden in Angriff genommen und geht in ihren Hauptzügen jetzt ihrer Vollendung entgegen. Bei einem Rohgewinn von 580 518(479 443) verbleibt nach Abzug von 1238 162 ¼ auf 511.660 ermäßigten Geſchäftsunkoſten und 60 062 Abſchreibungen ein buchmäßiger Ueberſchuß von 8795 l, der uaf neue Rechnung vorgetragen werden ſoll(i. V. Verluſt von 758 719 /¼/]). Die Vermögensaufſtellung weiſt Grundſtücke mit 400 000, Gebäude mit 579 600(i. V. zuſammen 1 294 475) aus. Einrichtungen ſtehen mit 254000(1 000 587)/ zu Buch, Außenſtände mit 331 447 (358 209) Aund Vorräte mit 1343 641(2 838 780). Dagegen er⸗ ſcheinen neben dem AK. von 298 000(2 980 000), der Rücklage von 30 000(245 000) u. einem Ausgleichsſtock von 188 000 J¼, Teilſchuld⸗ verſchreibungen mit 100 541(99 645) J¼. Kreditoren mit 1979 471 (.827 274) und Anzahlung mit 332 45 7(—)— Das Ergebnis des Jahres 1927 wird nach Anſicht der Verwaltung im weſentlichen von dem Ausfall der Getreide⸗ und Obſternte, ſowie von dem Ver⸗ kauf der Lagerbeſtände abhängen. * Frankfurter Rückverſicherungs⸗Geſellſchaft in Frankfurt a. M. Die Geſellſchaft nimmt laut„F..“ die Dividendenzahlung mit 6 v. H. wieder auf. *Eine nene textilfaſer⸗ſpinnfähige Kunſtſeide der Zell⸗ ſtoffabrik Waldhof. Wie von unterrichteter Seite verlautet, bhat die Zellſtoffabrik Walöhof ein in Karlsruhe aus⸗ gearbeitetes Verfahren erworben, wonach die Kunſtſeidefaſer Hurch Krümmen ſpinnfähig gemacht wird, ſo daß es möglich iſt, daraus ein wollähnliches Garn herzuſtellen. Es handelt ſich allerdings vorerſt noch um Verſuche, die einen wirklichen Erfolg bisher noch nicht ergeben haben und es be⸗ dürfe nach Anſicht der Geſellſchaft noch längerer Zeit zur Un⸗ terſuchung, ob ein Verfahren für die praktiſche Auswertung der Faſern in der Textilinduſtrie Erfolg verſpricht. Waldhof beſitze das deutſche Patent, während die Snia⸗Viscoſa das italieniſche Patent in Händen hat. Die Auskruppung, von der die Frage des wirtſchaftlichen Erfolges vollkommen abhängig iſt, iſt indeſſen, worauf beſonders hinzuweiſen iſt, aus dem Verſuchsſtadium noch nicht herausgekommen. 8( Eine neue Zuſammenfaſſung in der Edelſtahl⸗Induſtrie. Zwiſchen dem 7. und 9. Juli fanden in Heidelberg Beſprechungen mehrerer Edelſtahlwerke, und zwar der Stahlwerk Becker AG., der Poldi⸗Hütte AG., der Edelſtahlwerke Röchling⸗AG., der Stahlwerke Röchling⸗Buderus AG. und der Schoeller⸗Beckmann⸗Stahlwerke ſtatt. Saut„Metallmarkt“ wurde in dieſen Beſprechungen eingehend üver Maßnahmen beraten, um durch Rationaliſierung in den Betrieben, dem Verkauf und der Verwaltung Erſparniſſe zu erzielen, wobei je⸗ doch die vollkommene Selbſtändigkeit aller beteiligten Unterneh⸗ mungen gewahrt bleiben ſoll. * Metallwarenfabrik normals Max Dannhorn.⸗G. in Nürnberg. Die Geſellſchaft, deren Aktienmehrheit die Bin g⸗ Werke.⸗G. beſitzen, ſchlteßt das Geſchäftsjahr 1926 mit rund 510090 Verluſt ab, wovon 50 000/ aus der Spezial⸗ reſerve, die damit aufgelöſt wird, gedeckt werden ſollen(t. V. 10 v. H. Dividende). Das Unternehmen iſt im laufenden Jahre gut beſchäftigt, allerdings bei gedrückten Preiſen. &: Voltohm Seil⸗ und Kabelwerke AG. in Frankfurt. Die HV. genehmigte den Verluſtabſchluß, der nach der Verrechnung mit dem verbleibenden Verluſtſaldo mit 90 860 /¼ wieder auf neue Rechnung vorgetragen wird. Ueber das laufende GzZ. teilt die Verwaltung mit, daß ſich eine ſtarke Beſſerung bemerkbar gemacht habe und daß der Auftragseingang weſentlich günſtiger geworden ſei. Die Verkaufspreiſe ſeien indeſſen noch immer unzureichend. Die G. habe beim Drahtſeilverband einen Antrag auf Erhöhung der Preiſe geſtellt, der jedoch mit der Begründung abgelehnt wurde, daß das Reichswirtſchaftsminiſterium Bedenken erhoben habe. Wenn auch die Verwaltung glaubt, das laufende Geſchäftsjahr ſelbſt bei den heutigen Preiſen mit einem befriedigenden Ergebnis abzuſchließen, ſo ſei gerade von der Genehmigung der Drahtſeil⸗Preiserhöhung die Rentabilität abhängig. Die Betriebe des Unternehmens ſeien neuzeitlich ausgeſtaltet, und zwar ſo, daß die G. in techniſchen Ein⸗ richtungen Vorläufer ſei. Das Schwergewicht der Organiſation liege in der Entſpannung gewiſſer Intereſſengegenſätze zwiſchen den ge⸗ miſchten und den reinen Drahtſeilunternehmungen. (2) Fleusburger Schiffsbau⸗Geſellſchaft in Fleusburg. Das ab⸗ gelaufene Geſchäftsja hr ſchließt mit einem Verluſt von 311061 l. während im Jahre 1925 bereits ein Verluſt von 145 092/ entſtanden war. Die Verwaltung erklärte indeſſen, daß bei Schluß des Ge⸗ ſchäftsjahres eine Belebung im deutſchen Schiffbau eingetreten ſei. Auch die Geſellſchaft erhielt Aufträge auf rund 49 000 Tonnen Neu⸗ bauraum, wodurch der Betrieb rationeller geſtaltet werden könne. Das nächſtjährige Ergebnis verſpreche beſſer zu werden. Die er⸗ zielten Preiſe ſeien allerdings immer noch geoͤrückt. In der Bilanz ſind die Beſtände mit 1,33 Mill. gewertet, Schuldner erſcheinen mit 0,48 Mill. /, dagegen Gläubiger mit 0,43 Mill. und bereits geleiſtete Abzahlungen auf Neubauten mit 1,14 Mill. I. Kapitalerhöhung der Berliner Induſtriebau AG. Wie bereits mit geteilt, will die Induſtriebau AG. die Held u. Francke Asd. durch Aktientauſch im Verhältnis von 9 zu 4 angliedern. Dazu hört man jetzt, daß die Induſtrieban AG. zur Durchführung der Transaktion und zur Verſtärkung der Betriebsmittel evtl. auch zur Ausführung weiterer Angliederungsprojekte ihr AK. um 2,657 auf 8 Mill. erhöhen will. Da ſich die Majorität der Held u. A (reichlich 50 v. H. von 2,3 Mill. Kapital) bereits im Beſitz der der Ibau befindet, ſind zur Durchführung der Fuſion nur etwa 500 000 bis 600 000% neue Ibau⸗Aktien erforderlich. Den alten Ak⸗ tionären der Ibau ſoll aus dem reſtlichen Erhöhungsbetrag ein Be⸗ zugsrecht von:1, vorausſichtlich zum Kurſe von 140 v. H. gewährt werden. Weiter wird mitgeteilt, daß die Held u. Francke⸗Geſellſchaft anläßlich der Fuſion für 1926/27 keine eigene Bilanz mehr vorlegen will. Der Auftragsbeſtand der Ibau wird mit etwa 17 Mill. 4, der⸗ jenige der Held u. Francke mit 8 bis 9 Mill. beziffert. “: Jntereſſengemeinſchaft in der engliſchen Zementinduſtrie. Während in Deutſchland vor wenigen Tagen der Weſtdeutſche Ze⸗ ment⸗Verband gekündigt worden iſt, haben ſich in England eine An⸗ zahl Zementfabriken mit einem Kapital von über 40 Millionen +1 zu einer Intereſſengemeinſchaft zuſammengeſchloſſen. Dieſe JG. ſtrebt die Förderung des Straßen⸗ und Häuſerbaues an; raſcher Ze⸗ menttransport nach irgend einem Teil des Landes iſt ihr dadurch er⸗ möglicht, daß die Werke im Süden, im Zentrum und im Norden des Vereinigten Königreiches an Eiſenbahnlinien, Schiffskanälen und Landſtraßen liegen. Es handelt ſich um die Ship Canal Portland Cement Manufacturers Etd., die Holborough Cement Co. Ltd. und Greaves, Bull und Lakin Ltd. Die Ship Canal Companny, welche ein emittiertes AK. von 330 175 Lſtr. und 600 000 Lſtr. in 6½ proz. Obliga⸗ tionen beſitzt, hat ihre eigene Tieſwaſſerwerft am Mancheſter Shiy Canal mit direktem Zugang zum Shropfhire Union Canal. Die Werke in Ellesmere, Port, Cheſhire, haben Bahnanſchluß an die Lon⸗ don, Midland und an die Scottiſh und Great Weſtern⸗Bahngeſell⸗ ſchaften.— Die Holbrough Company hat ein AK. von 450 000 Sſtr. * N (Von unſerm ſtändigen Die Neue Lira ⸗Hauſſe In dieſen Tagen hatte unter dem Einfluß der auslän⸗ diſchen Börſen eine neue Lira⸗Hauſſe eingeſetzt, die in italie⸗ niſchen Wirtſchaftskreiſen lebhafte Beunruhigung her⸗ vorrief. Das engliſche Pfund, das während des ganzen Mo⸗ nats Mai um 90 herum notiert wurde, iſt im Laufe des Junt auf 87 heruntergegangen und der Durchſchnittskurs der letz⸗ ten Juni⸗Woche betrug nur noch 85.731. Inzwiſchen hat an der geſtrigen Börſe bereits eine Gegenbewegung ein⸗ geſetzt, die die Ergebniſſe dieſer Hauſſe zum guten Teil wieder aufhebt. Das Pfund wurde wiederum mit 88 notiert und weiterhin iſt eine leicht ſteigende Tendenz zu beobachten. „Die Quote 90“— wie man mit der im faſsziſtiſchen Italien auch für die Wirtſchaft beliebten militäriſchen Ter⸗ minologie ſagt— iſt alſo mehr oder weniger wieder erreicht. Daß aber dieſe verhältnismäßig geringe neue Beſſerung der Lira ſolche Beunruhigung hervorrufen konnte, zeigt, wie geſpannt zur Zeit die italieniſche Wirtſchaft infolge der durch die Deflation geſchaffenen Lage iſt. Geldknappheit und Ex⸗ portſchwierigkeiten dauern an, haben ſich zum Teil ſogar ver⸗ ſchärft, während im Haushalt des Einzelnen, der in dieſem teuerſten aller europäiſchen Länder leben muß, nur ſehr langſam eine Erleichterung eintritt. Jedenfalls fühlte ſich der Finanzminiſter, Graf Volpi, veranlaßt, durch ein Interview, das er geſtern dem Vertreter des Mailänder„Popolo'Italia“ gewährte, be⸗ ruhigend zu wirken. Er führte die neue Hauſſe auf die inter⸗ nationale Spekulation zurück und erklärte damit indirekt, daß ſie von der Regierung nicht gewollt ſei. Die italieniſche Valuta biete ſelbſtverſtändlich als eine der weni⸗ gen noch in Bewegung befindlichen großen europäiſchen Va⸗ luten lebhaften Anreiz zur Spekulation. Aber die Regierung habe die Lira feſt in der Hand. Die Quote 90 werde erhalten bleiben. Und zwar auf lange Zeit, was natürlich kleine Schwankungen nicht ausſchließe. Auch im Herbſt werde es keine Ueberraſchungen geben.(Der Miniſter hatte kürzlich vor der Kammer erklärt, daß vielleicht im Herbſt eine„Revi⸗ ſion“ des jetzigen Zuſtandes eintreten könne.) Daß der Miniſter von der Möglichkeit kleiner Schwan⸗ kungen ſpricht, zeigt von neuem, daß ſich die Regierung nicht mit Stabiliſierungsabſichten trägt. Die Regierung ſcheint vielmehr ihr Hauptaugenmerk auf die Beſſerung der durch die Deflation geſchaffenen ſchwierigen Lage zu richten. Eine Herabſetzung der Steuern iſt im letzten Mini⸗ ſterrat beſchloſſen worden und ein entſprechender Verord⸗ nungs⸗Entwurf ſoll im nächſten Miniſterrat verabſchiedet werden. Ferner iſt ein Dekret erſchienen, das die Mieten für kleinere Wohnungen um 15 Prozent, für größere um 10 Prozent, für Lebensmittelgeſchäfte auf 20 Prozent herabſetzt. Auf keinen Fall aber darf die Miete mehr als das Vierfache der Friedensmiete betragen, was tatſächlich dem gegenwär⸗ tigen Goldwert der Lira entſprechen würde. Weitere Maß⸗ nahmen der Regierung zielen auf Senkung der Kleinhandels⸗ preiſe, während überall Verhandlungen über Lohnreduk⸗ tionen im Gange oder bereits abgeſchloſſen ſind. Dagegen haben die ſtaatlichen Gebühren und Preiſe(für Tabak, Salz, Poſt, Telegraph ete. etc.) noch keine Verbilligung erfahren, ebenſowenig die Fahrpreiſe der Verkehrsmittel(Eiſenbahn, Straßenbahn). Bei der ſcharfen und ſtändig zunehmenden Kontrolle, unter der im faſziſtiſchen Italien das Kapital und die ge⸗ ſamte Wirtſchaft, der Arbeitsmarkt und die Preisbildung ſtehen, werden die wirtſchaftlichen Maßnahmen der Regierung für die Ueberwindung der gegenwärtigen Kriſe von größter Bedeutung ſein. Bemerkenswert iſt in dieſem Zuſammen⸗ hang, daß der Finanzminiſter keinerlei Autoriſation für die Ihre Werke liegen in Snodland, Kent, mit einer Jahreserzeugung von 200 000 Tonnen. Dieſe Werke ſind im Tag⸗ und Nachtbetrieb beſchäftigt, liegen an der Southern⸗Bahn und der Maidſtone⸗Straße mit einer Flußfront von 618 Fuß am Medway und verfügen über eine Werft. Sie ſind 6 Meilen von Rocheſter entſernt, woſelbſt Hoch⸗ ſeeſchiffe bis zu 5000 To. anlaufen können. Die Werke von Greavesd, Bull u. Lakin, einer über hundert Jahre alten Firma, mit einem autoriſierten AK. von 475 000 Lſtr. liegen in den Midlands. Weiter gehört der J. G. die im letzten Jahr errichtete Britiſh Cement Pro⸗ duets and Finance Co. mit einem Kapital von 105 000 Eſtr. an. Dieſe Firmen haben gemeinſam die„Portland Cement Verkaufs⸗ und Ver⸗ teilungsgeſellſchaft“ mit einem Kapital von 250 000 Eſtr. errichtet, die als Verkaufs⸗ und Verteilungsagentur arbeiten wird. L ⸗ä⸗ Jnternationale Rohſtahlgemeinſchaft und deutſch⸗fran⸗ zöſiſcher Handelsvertrag. Die Satzungen der Internationalen Rohſtahlgemeinſchaft enthalten bekanntlich eine Klauſel, die Deutſchland bei Nichtzuſtandekommen eines Handelsvertrags mit Frankreich das Recht zur Kündigung der Gemeinſchaft gibt. Angeſichts der Möglichkeit, daß es bis Ende Juli nicht zum Abſchluß eines deutſch⸗franzöſiſchen Handelsvertrages kommen wird, prüft die Uſine die Frage, ob die Inter⸗ nationale Rohſtahlgemeinſchaft von deutſcher Seite ge⸗ kündigt werden wird. Das Blatt kommt zu dem Schluß, daß dieſe Kündigung wenig wahrſcheinlich ſei. Man habe viel⸗ mehr in den bisherigen Beſprechungen den Eindruck ge⸗ wonnen, daß die deutſchen Induſtriellen zunächſt das Ergeb⸗ nis der Verhandlungen über die internationalen Verkaufs⸗ verbände abwarten möchten und man könne daher trotz aller Schwierigkeiten bezüglich der Fortdauer der Rohſtahlgemein⸗ ſchaft zuverſichtlich bleiben. Was den Eintritt Polens angeht, ſo hat die mit der Prüfung der Frage betraute Kom⸗ miſſion ihre für Juli vorgeſehene erſte Zuſammenkunft auf September verſchoben, weil die für eine eingehende Dis⸗ kuſſion erforderlichen Unterlagen noch nicht vollſtändig ſind. Die Umwandblung der Auslandanleiheerlöſe. Mit dem wieder beginnenden Hereinkommen von Auslandanleihen gewinnt die Frage der Umwandlung in Mark an Intereſſe. Früher hat die Reichsbank vielfach das ſich daxaus ergebende Deviſenangebot aufgenommen, um einem zu ſtarken Druck auf die ſeinerzeit bekanntlich nach der Wie⸗ derherſtellung des freien Dollarmarktes unter Parität ſinkenden Kurſe zu begegnen. Zurzeit ſtehen umgekehrt Dollar und Pfund ſehr hoch. Daher wird die Reichsbank den zunächſt fälligen Erlös der Berliner Stadtanleihe nicht zu einem feſten Kurs abnehmen, ſondern es den Anleihenehmern überlaſſen, ihn am freien Markt zu ver⸗ werten. Das muß natürlich eine Neigung zur Senkung der Deviſen⸗ kurſe hervorrufen. Entgegen anderslautenden Meldungen hören wir aber, daß es keineswegs in der Abſicht der Reichsbank liegt, grundſätzlich auch bei weitern Auslandanleihen ſo zu verfahren. Sie will nur vorerſt nicht zu den teuern Kurſen kaufen, wird ſich aber in 0 nach der ja wohl kurz über lang wechſelnden Marktlage richten. —— Deviſenmarkt Reichmark befeſtigt Die Unterbringung der Berliner Pfundanleihe und die bevorſtehende Umwandlung weiterer Anleiheerlöſe in Mark Italieniſcher Wirtſchaftsbrief römiſchen Mitarbeiter) Aufnahme ausländiſcher Anleihen erteilen will, weil er der Meinung iſt, daß die italieniſche Wirtſchaft beſſere Bedingun⸗ gen verdient, als ihr 3. Zt. vom Ausland gewährt werdcg. Einige Zahlen mögen noch das Bild der gegenwärtigen italieniſchen Wirtſchaftslage vervollſtändigen. Die Index⸗ ziffer der Großhandelspreiſe iſt weiter ſtark heruntergegan⸗ gen: von 576,4 Anfang April und 547,3 Anfang Mai auf 500,2 (Ende Juni). Gleichzeitig iſt aber auch die Indexrziffer der wichtigſten Aktien und Obligationen von 75,82(Ende April) auf 57,63(25. Juni) weſentlich geſunken, worin die ſchwierige Lage der italieniſchen Wirtſchaft mehr als deutlich zum Aus⸗ druck kommt, gtalieniſcher Außenhandel Die gegenwärtige Kriſe der italieniſchen Wirtſchaft, die durch die plötzliche Lirahauſſe hervorgerufen wurde, läßt die eben erſt erſchienenen Außenhandelsſtatiſtiken für das erſte Trimeſter 1927 beſonders intereſſant erſcheinen. Allerdings kommen die Wirkungen der Deflation in dieſen Statiſtiken erſt teilweiſe zum Ausdruck, da. die Aufwertung der italie⸗ niſchen Valuta weiterging und deren Konſequenzen noch nicht abzuſehen ſind. Der Import, in den entſprechenden Monaten des Vor⸗ jahres auf 6506 Mill Lire eingeſchätzt, weiſt eine Verringerung um 436 Mill. auf, während der Import. der im 1. Quartal 1926 4005 Mill. Lire betrug, in dieſem Jahre um 76 Mill. Lire zu⸗ rückgegangen iſt. Der Tmportüberſchuß des erſten Quartals 1927 iſt alſo gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres um 360 Mill. Lire zurückgegangen. Unter den importierten Waren hat vor allem das Getreide eine Zunahme erfahren und zwar von 58 ö. H. der eingeführten Menge. Dieſe ungewöhnlich hohe Zunahme hat zweierlei Urſachen: einmal die ſchlechte Ernte des Jahres 1926; dann aber auch, daß in dieſem erſten Quar⸗ tal 1927 bereits 90 v. H, der geſamten, von Italien im Aus⸗ land gekauften Getreide eingeführt wurden, während in den dret erſten Monaten des Vorjahres erſt 77 v. H. über die Grenze kamen. Weiterhin nahm die Einfuhr von geſalzenen Fiſchen, Trockengemüſen, Pflanzenölen und Käſe zu, während die Einfuhr von friſchem Fleiſch und Gefrierfleiſch(127,7 Tau⸗ ſend Dz. gegen 160,5 Tauſend Dz.), Mais und Zucker abge⸗ nommen haben. In Folge einer Auffüllung der Vor⸗ räte der Induſtrie, die durch den günſtigen Stand der Lira begünſtigt wurde, hat die Einfuhr von freier Kohle zuge⸗ nommen, während der Import von Reparationskohle annähernd unverändert blieb.(Geſamteinfuhr erſtes Quartal 1927: 3874 Tauſend Tonnen; erſtes Quartal 1926: 8126 Tauſend Tonnen.) Der Menge nach iſt eine Zunahme des Importes um 30 v. H. zu verzeichnen, während di⸗ Aus⸗ gaben für dieſen Import ſogar um 44 v. H. geſtiegen ſind. Ebenfalls ſtiea der Bedarf an Erdölen und ſeinen Derivaten. Eine Folge der Kriſe in der Tertilinduſtrie iſt der Rückgang des Imports von Rohſtoffen für die Baumwoll⸗ und Wollinduſtrie. Aehnliche Erſcheinungen ſind in der metallur⸗ giſchen Induſtrie zu beobachten. „Die ſchwierige Lage in der Textilinduſtrie trägt zum Rückgang des geſamten Exvportes weſentlich bei, wie überhaupt faſt in allen Poſitionen des Zolltarifes Aus⸗ fuhrrückgänge zu beobachten ſind. Eine Ausnahme bilden der Erport von Zitronen und Apfelſinen, Olivenbl. Käſe und Reis. Ferner erfreut ſich die Marmorinduſtrie, die im Vorjahre mit Schwierigkeiten zu kämpfen hatte, einc⸗ geſteigerten Exports. Die Ausfuhr von Automobilen iſt von 7510 Stück im erſten Quartal 1926 auf 7944 Stück im glei⸗ chen Zeitraum dieſes Jahres gewachſen, wä rend der Exvort von Pneumatiks und knöpfen und Filzhüten weiter zurückging. führte zu einer erheblichen Befeſtigung des Reichsmarkkurſes. Der Dollar notierte 4,2110 nach 4,2185. Gegen Schluß wurde aber wieder 4,2140 bezahlt. Die übrigen Uſancen waren unverändert. Heute vormittag notierten: 12. 13. 12. 138. 12. 18. London-Paris 124,00J124, 00 Maild.-Schwz.] 28 22228,22JLond.-Stockh. Lond.-Brüſſel 34,90 34.92 eeeee 208.10208. 10 Eab.-Mabrid Lond.-Maild. 89,45 88,30 Kabel Holland 27496 2,4950Mailand-Paris 188,70 138,80 Kabel Schweiz 5,19) 5,195Lond.-Holland 12,12 12,12 Brüſſel-Paris 5 Lond.-Schweiz 25,228 25,22 London-Oslo. 18,78 18,78 Holland-Paris Paris-Schweiz 20, 34J 20,84] Lond.-Kopenh.] 18.17 18,160Kabel London In.⸗Mk. laſſen ſich folgende Kurſe feſtſtellen: London.. 20,48] 20,40 Prag 12.49J 12,48J Madrid Paris 18,51 16,49[Oslo. 109,10(108,85 Argentinien 1,79 ürich 91.17 8705Kopenhagen. 112,75112.60 Japan Mailand 22,00] 22.89 Stockholm. 12,95112,80 New⸗Dork Holland... 169,02169.78 Brüſſel 58.68 58.57 Verliner Metallborſe vom 12. Juli Preiſe in Feſtmark für 1 Kg. 1I. 12, 11, 12. Elektrolytkupfer 122.— 122,.— Aluminium in Kaffinadekupfer—.——.— Barren 2,10 2,10 Blei—.——.— 1— ausl.—.——.— Rohzink Bb⸗Pr.)—-—.—„2J üttenzinn—.——.— „ Ffr. Verk.)—.— 8,40-3,50 3,40-8,50 Plattenzink 5 Nickei 51.—.52— Antimon.95-1,00 0,95-1,00 Aluminfum.10 Silber für 1 Gr. 77,25.78,25 77,75-78,75 London, 12, Juli. Metallmarkt(In Lſt. f. d. eng. t. v. 1016 Kg. Blei 18.50.52,20 210 5 . 12 23.85 23,85 beſtſelert 557,30 57,50 ink 27.25 27,7 Nickel 2 2 ueckſlb. p. Fl. 21,75 22,.— Zinn Kaſſa 282.50 282,50 Regulus—.—— * Hamburger Wochenbericht über Oele, Fette, Chemikalien (von Carl Heinr. Stöber, K. G. a. Hamburg 11). Talg: Geſchäft ruhig, dieswöchige Londoner Talg⸗Auktion ausgefallen. Südamerik. Talge loco kurzfällig 70—74, deutſcher Schlachthaustalg 70—74 l, Techn. Schweinefett: ebenfalls ſtill, je nach Qualität 65—68 dän. Kronen. Leinöl: leicht abgeſchwächt, Kaufluſt gering, prompt 76 /, Juli—Auguſt 75.50 J. Leinölfirnis: gutes Bedarfsge⸗ ſchäft 79 l. ab Mühle. Soyabohnenöl feſt, prompte Ware knapp, prompt 72, exel., ſpätere Termine 68 J. Rizinusöl: bleibt ſtetig, Anfang der Woche lebhaftes Geſchäft, 1. Preß 46, 2. Pr. 43, D. A. B. VB. 51 Lſtr. Kokos⸗ und Palmkernöl ruhig unveränderte Preiſe Harz: plötzlicher Tendenzumſchwung, Amerkka weſentlich feſter, FG 39.45, KM RM 41.45, WG RM 45.75, WW RM 47.40. Ter⸗ pentin ebenfalls feſter, amerik. Balſam 85.60 4l, deutſch mild rie⸗ chend 49—65. Leim: unverändert feſt. Bei mittleren Umſätzen notierte: Aetznatron 25,50—36.25, Aetzkali 56.20—62 J, Chlorkalium: 21„J¼, Kalilauge 29—33.40 A, Natron⸗ 1* 9., Pottaſche 49.60—54.30, So da cale. 12.85 A. 12. Kupfer Kaſſa 53,55 53,55 do. 3Monat 54, 25 54,25 do. Elektrol. 59,75 59.75 Frachtenmarkt in Ouisburg ⸗Mukrort vom 12. zuli Die Nachfrage nach Schiffsraum war an heutiger Börſe nicht beſonders lebhaft; immerhin behaupteten die ſeitherigen Frachten ihren Stand, ebenſo trat eine Veränderung in den Schlepplöhnen nicht ein. Gummireifen, ferner von Palmkern⸗ Rübbl unveränderte Preiſe, fehlende Kaufluſt, 96% *E1 125 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag ⸗Ausgabe) Heimgekehrt vom Grabe unseres teuren Entschlafenen, sagen wir für die uns in so reichem Maße erwiesene warme Teilnahme, für die herrlichen Blumenspenden, sowie für die zahlreiche Begleitung auf dem schweren Gang unsern tief- gefühltesten Dank. Danksagung. In tiefer Trauer: Frau Marie Häßler, Gattin Maria u. Maria Häfler, Töchter Marle u. Irma Häfßler, Schwestern Mannheim, Ludwigshafen a. Rh., 12. Juli 1027. 7120 Gestern verschied nach schwerem Leiden unsere langjährige Angestellte, Fräulein Sofort gesucht. der Automobilbranche ſucht zum beldigeg et Monafa ſchulbildung geſucht. Hdfiger fäulel 157* Aushilfe ab Ende Juli auf ca. 9156 Mannheim, 12. juli 1927. Gerirud Sdileidh. Wir verlieren in derselben eine fleißige und tüchtige Mitarbeiterin, der wir stets ein ehrendes Andenken bewahren werden. 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Neuwahl des Mitgliederausſchuſſes, 7. Verſchiedenes Die Bilanz nebſt Gewinn⸗ und Verluſt⸗ rechnung liegt in unſerer Geſchäftsſtelle Waldhof und im Baubüro der Almenſied⸗ lung allen Mitgliedern zur Einſicht offen. Der Geſchäftsbericht mit Rechnungsabſchluß geht ſpäteſtens 19. Juli 1927 jedem Mitglied durch die Poſt zu. Wir bitten unſere zu erſcheinen. Das Mitgliedsbuch dient als Ausweis, ohne den niemand ſtimmberechtigt iſt. Mitglieder, zahlreich Wagens pre Verkäufe 6/20 Aga del kapagen fi, Aaen gut erhalten, wegen Anſchaffung eines gro iswert zu verkaufen. 2259 Zuſchriften unter 0 H 38 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle dieſes Blattes erbeten. Der Aufſichtsrat. Vermietungen dline-Annerwobnunt beſchlagnahmefret mit Bad, eine Minute vom Bahnhof in Schwetzingen per 1. 8. zu vermieten. Jahresmiete 1800 Mk. Angeb. u. A B 102 a. d. Geſchäftsſt. 7078 Mieter erforderlich. 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