* Donnerskag, 14. Juli Sezugspreiſe:In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatlich.⸗M. 2,80 ohne Beſtellgeld. Bei entl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ 19.20 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. T2mal. Fernſprecher: 24944.24945,24951.24952 u. 24953 Beilagen: Sport und Spiel Aus Seit und Leben Eine intereſſante Abſtimmung Die Linke für, die Rechte gegen Poincaré yVParis, 13. Juli.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) „Die entſcheidende Kammerſitzung über die Erhöhung der Be⸗ amtengehälter begann mit einer Rede des Sozialiſten Cana⸗ velli, der für die Erhöhung der vorgeſehenen drei Mil⸗ liarden⸗Kredite eintrat.„Wenn wir zu viel Beamte haben,“ rief er Poincaré zu,„dann entlaſſen Sie eine Anzahl, abper bezahlen Sie die, die übrig bleiben.“ Poincaré antwortete, daß er gerne dem Wunſch des Red⸗ „enrs auf Erhöhung der Kredite entſprechen würde, daß ihm er die Sorge um das Gleichgewicht des Budgets dies ver⸗ FPiete. Es müſſe deshalb an die Aufrechterhaltung der vorge⸗ ſehenen Kredite die Vertrauensfrage geknüpft werden. Zur Mitte und zur Rechten gewandt, rief Poincaré aus:„Es gibt Stunden, in denen man klar und offen ſprechen muß. Stimmenthaltung in dieſer Debatte kommt einer Deſertion gleich und iſt für die Regierung gefährlicher als offene Feind⸗ ſchaft. Jeder mag ſich klar entſcheiden. Wenn Sie mich ſtürzen wollen, dann tun Sie es nicht morgen, ſondern ſofort. Wenn Sie mich für unfähig halten, das begonnene Werk weiterzuführen, dann ſagen Sie es ſofort.“ Wenn das Parlament am 14. Juli, dem Nationalfeiertag der franzöſiſchen Republik, in die Ferien gehen wird, ſo kann ſich Poincaré ſagen, daß ſein Kabinett der nationalen Einigung bis zum Herbſt Schonzeit erhalten hat. In der Finanzkom⸗ miſſion ſchon fühlte der Miniſterpräſident die Gefahr, in der das Kabinett ſchwebt. Die Radikalſozialiſten gaben ihm eine Lektion, als ſie ihn in der Frage der Gehalts⸗ erhöhung der Staatsbeamten mit einem Mißtrauensvotum be⸗ dachten. Poincaré mußte, obwohl er ſich zuerſt auf die ihm durch das Ermächtigungsgeſetz erteilten Vollmachten ſtützte, den radikalſozialen Eutwurf und die Formel annehmen, daß weitere Gehaltserhöhungen bewilligt werden ſollen, falls Budgetüberſchüſſe in einem beſtimmten Umfang erreicht Ausdruck darin fand, daß Marin zweimal würden. Der Miniſterpräſident wehrte ſich ſichtlich gegen die Mehrforderung der Radikalſozialen, aber er akzeptierte ſchließ⸗ lich in der heutigen Nachmittagsſitzung den Antrag des Depu⸗ tierten Caſal. Mit 347 gegen 200 Stimme nerhielt er das Vertranen der Kammer. Das Votum iſt von beſonderer Wichtigkeit, da die Linke für das Kabinett ſtimmte mit Ausnahme der Sozialiſten, während die Rechtsgruppen ſich gegen den Antrag Caſal, alſo gegen die Regierung, ausſprachen. Dieſe ſcheinbare Linksorientierung Poincarés wird jedoch nach den Ferien unvermeidlich zu einer Kriſe führen. Die Unzufriedenheit des rechten Mehrheitsflügels iſt beſonders infolge der Haltung Poincarés in der Wahlreformdebatte be⸗ gründet und ſteigerte ſich unmittelbar vor Kammerſchluß zu einer offenen Proteſtkundgebung, die ihren ſtärkſten hintereinander gegen die von Poincaré unterſtützten Anträge zur Wahl⸗ reform und zur Staatsbeamtenzulage ſtimmte. Die Wahlſorgen werden nach den Ferien ausſchlaggebend ſein für das Schickſal des Kabinetts. Man fragt ſich freilich, vob Briaud, deſſen Erkrankung das Miniſterium Poincaré der Sturzgefahr vor den Ferien entriß, im Herbſt ſoweit wiaderhergeſtellt ſein wird, um gegebenenfalls bei einer Neu⸗ bildung die Zügel zu ergreifen. Die Perſönlichkeit Briauds wöre ſogar imſtande, Gegenſätze zwiſchen Radikalen und den Sozialiſten zu überbrücken. Nach Meinung führender Links⸗ republikaner hängt tatſächlich das Sein oder Nichtſein der hentigen Regierung davon ab, ob Briand im Oktober die phy⸗ ſiſche Kraft beſitzen wird, dem Ruf einer Linksmehrheit zu einem von ihm zu präſidierenden Kabinett Folge zu leiſten. Die Verleumdungen des belgiſchen Kriegsminiſters E Berlin, 14. Juli.(Von unſerem Berliner Bürv.) Die Berhandlungen über die Senatsrede des belgiſchen Kriegs⸗ miniſters dauern noch an. Der authentiſche Wortlaut der Brocquevillſchen Aufrüſtungsrede hat ſich, ſeltſam genug, immer noch nicht feſtſtellen laſſen. Die diplomatiſchen Schritte ſind alſo einſtweilen noch nicht zum Abſchluß gekommen, und um deswillen iſt das Interview, in dem, wie wir ankündigen konnten, von berufener Seite der Standpunkt der deutſchen Regierung dargeſtellt werden ſollte, vorderhand nicht ver⸗ öffentlicht worden. Inzwiſchen hält man ſich hier an die vor⸗ geſtrige Kammerrede Vanderveldes, die in der Art, wie ſie zwiſchen Streſemann und Poincaré unterſcheidet, ohne Frage den Wunſch verrät, Deutſchland und der deutſchen Außen⸗ politik gerecht zu werden. Auch Vandervelde befindet ſich im Kampf mit Herrn de Brocqueville: Das iſt vielleicht die beſon⸗ dere Bedeutung dieſer Rede. Nach einer aus Brüſſel in Paris vorliegenden Meldung beabſichtigt die belgiſche Regierung die Informationen und Dekumente, die Kriegsminiſter de Brocqueville in ſeiner Senatsrede benutzte, der Botſchafterkonferenz zu übermitteln. Auf Grund dieſer Unterlagen ſoll dann die Botſchafter⸗ konferenz eine Mitteilung nach Berlin richten, deren Gegen⸗ kand bauptſächlich die Reichswehrorganiſation bilden ſoll. Von Genf aus ſoll dann die Weiterbehandlung dieſer Frage ſtattfinden. Bertruurnsvolum für Pointure Mit 347 gegen 200 Stimmen Wittag⸗Ausgabe 0 4. Faneſteſel. eſe 118. 75 75 aupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Nebenſtelle K.•6, Waf ermamichaus], Geſchäfte⸗Nebenſtellen Waldhofftr. g H I l + Mannheimer Frauenzeitung. Unterhaltungs-Beilage. Aus der Welt der Technik. Wandern und Neiſen. Geſetz und Necht Oberhetzer Pointaré eilt nach Brüſſel Paris, 14. Juli.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Wie in der Kammer geſtern Abend bekannt wurde, wird Poin⸗ caré anläßlich ſeines zweitägigen Aufenthalts in Brüſſel Gelegenheit haben, mit Vandervelde und de Broc⸗ queville über die jüngſten Zwiſchenfälle zu ſprechen, die ſich aus den Erklärungen des belgiſchen Kriegsminiſters im Senat ergeben haben. In Poincarés Umgebung wird be⸗ tont, daß der Miniſterpräſident, ohne ſich in die auswärtigen Angelegenheiten einzumengen, das vertragsmäßige Recht be⸗ ſitze, ſeine Stellungnahme zu Fragen der Außenpolitik zu präziſieren. Demgemäß werde der Miniſterpräſident in Brüſſel mit den genannten belgiſchen Miniſtern über die Tragweite der deutſchen geheimen Rüſtungen eingehend konferieren und die Eventualität eines geſchloſſenen Vorgehens der alliierten Regierungen ö erörtern, um die noch beſtehenden Unzulänglichkeiten bei der Reichs⸗ wehr zu beſeitigen. Poincars habe, ſo wird erklärt, die Doku⸗ mente, auf die Brocqueville ſeine Senatsrede ſtütze, zur ſelben Zeit kennen gelernt, wie der belgiſche Kriegsminiſter. In ſeiner Lüneviller Rede wies Poincars auch auf dieſe ihm zugegangenen Informationen hin, überließ es aber ſeinem Freunde, dem Deputierten und ehemaligen Kriegsminiſter Maginot, anläßlich einer Denkmalsenthüllung, auf die ge⸗ heimen deutſchen Rüſtungen näher einzugehen. Poincars wird auch in Brüſſel über die Frage der Truppenver⸗ minderung im Rheinland ſprechen. Nach den dem engliſchen Unterhaus gemachten Mitteilungen beträgt die Zahl der Beſatzungstruppen gegenwärtig 7 283 Engländer, 56 569 Franzoſen und 6318 Belgier. Nach einer Brüſſeler Meldung iſt die belgiſche Regierung im jetzigen Zeitpunkt nicht geneigt, ihren im Rheinland ſtehen⸗ den Kontingent zu vermindern. Zuſammenfaſſend kann ge⸗ ſagt werden, daß Poincarés Beſuch in der belgiſchen Haupt⸗ ſtadt eine beſondere außenpolitiſche Bedeutung beigemeſſen wird. Poincars wird, wie bereits berichtet, in Brüſſel der Feier am Grabe des unbekannten belgiſchen Soldaten präſi⸗ dieren. Die außenpolitiſch wichtigſten Stellen ſeiner Rede ſind dem Leiter des Quai'Orſay zur Kenntnis gebracht worden. Immer neue Hetzereien des„Matin“ V Paris, 14. Juli.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Dem„Matin“ wird aus Brüſſel berichtet: Der belgiſche Außenminiſter Vandervelde brachte eine zweite Antwort auf das deutſche Weißbuch über die Kriegsurſachen, beſonders über die Frage der belgiſchen Franctireurs, ein. Aus dieſer Ant⸗ wort ergibt ſich, daß die deutſchen Behauptungen über die ſoge⸗ nannten Akte der belgiſchen Franetireurs abſolut der Wahr⸗ heit widerſprechen und daß der deutſche Berichterſtatter den genauen und umſtändlichen Anworten der Unterſuchungs⸗ kommiſſion über die deutſchen Greueltaten in Belgien nicht Rechnung trägt. Demnächſt wird ein dritter Bericht die Frage der Deportierung belgiſcher Arbeiter behandeln. Die Räumungsfrage VParis, 14. Juli.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Der „Intranſigeant“ behauptet, die deutſche Regierung habe neue Vorſchläge gemacht, um Frankreich Garantien in der Räumungsfrage anzubieten. Das Abendblatt, deſſen Chef⸗ redakteur gute Beziehungen zu Poincaré unterhält, läßt zweifellos einen Verſuchsballon aufſteigen, denn es gibt zu, über die Art der angeblichen deutſchen Propoſitionen nichts zu wiſſen, was nicht verraten werden dürfe. Es ſei bemerkt, daß in letzter Zeit kein deutſcher Schritt bei der franzöſiſchen Regierung in der Truppenverminde⸗ rungsfrage gemacht wurde. Die Genfer Flottenkonferenz §London, 14. Juli.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Die Flottenkonferenz wird heute zu einer Plenarſitzung zu⸗ ſammentreten, die, wenn nicht im letzten Augenblick neue In⸗ ſtruktionen der verſchiedenen Regierungen eintreffen ſollten, zu einer offenen Kriſe der Seeabrüſtungskonferenz führen wird. Die engliſchen Blätter geben als wahrſcheinlich an, daß in der heutigen Sitzung nur die unvereinbarten Differenzen der drei Standpunkte dargelegt werden ſollen, worauf die Konferenz vertagen wolle, um den Regierungen Gelegen⸗ heit zu diplomatiſchen Verhandlungen zu geben. Der Gegen⸗ ſatz zwiſchen dem amerikaniſchen Verlangen nach vollkom⸗ mener Flotteneinheit und den unmöglichen hohen engliſchen Kreuzerforderungen ſchienen zu groß zu ſein, um ein Kom⸗ promiß zu ermöglichen. Es iſt jedoch nicht ganz ausgeſchloſſen, daß ſowohl die Vereinigten Staaten wie auch England noch einlenken werden. Der amerikaniſche Hauptdelegierte Gibſon hat geſtern bereits erklärt, daß die ſeit. einigen Tagen verbreitete An⸗ nahme, Amerika wolle 25 Kreuzer zu je 100 Tonnen bauen, falſch ſei. Man ſcheine jetzt auf einen urſprünglich von Japan gemachten Vorſchlag zurückkommen zu wollen, nach welchem Kreuzer und Zerſtörer zu einer Schiffsklaſſe zuſammen ge⸗ Preis 10 Pfeunig 1927— Nr. 319 Anzeigenpreiſe nach Tarff, bei Vdrauszahlung je einſp. Kolon dzelle für—— 0,40 NM. Vellenen —4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werde ee Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ar aben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen.—*— 1 Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt annheim. Aegypten und die Mächte Von Graf E. v. Zedtwitz Am 4. Juli traf K 54 ig Fuad von Aegypten mit groß Gefolge in London ein und wurde dort von König Georg V. und der engliſchen Regierung mit demſelben Pomp empfan⸗ gen, den man vor wenigen Wochen bei der Begrüßung des franzöſiſchen Staatsoberhauptes entfaltet hatte. Auch dies⸗ mal reiſte der Prinz von Wales dem Gaſt bis Dover ent⸗ gegen, den der König mit den Prinzen, dem geſamten Kabi⸗ nett, den Führern der Parlamentsparteien, den Generalen und Admiralen am Londoner Viktoria⸗Bahnhof erwartete, Drei Tage lang jagte eine Feſtlichkeit die andere, dann reiſte der ägyptiſche König nach den Induſtriegebieten des 2 ab, wo insbeſondere Baumwollbetriebe beſichtigt werden ſol⸗ len. Sarwat Paſcha, der ägyptiſche Miniſterpräſident, wird bis zur Heimreiſe ſeines Königs in London bleiben, um zu⸗ ſammen mit Lord Lloyd, dem Oberkommiſſar von Aegypten, Sir William Tyrrel, dem Generalgouverneur des Sudans, und der engliſchen Regierung die endgültige Liquidierung des britiſch⸗ägyptiſchen Konflikts durchzuführen. Denn dies war der eine Hauptzweck des Königs⸗ beſuches: die Wiederherſtellung normaler Beziehungen zwi⸗ ſchen den beiden Ländern. Seit der engliſchen Flottendemon⸗ ſtration im Mai ds. Is. war das britiſch⸗ägyptiſche Verhält⸗ nis geſpannt und blieb es trotz der offiziellen Beilegung des Streites. Bekanntlich hatte die ägyptiſche Kammer damals den Wunſch ausgeſprochen, daß das Amt des Sirdars, d. h. das engliſche Oberkommando über die ägyptiſche Armee, all⸗ mählich abgebaut werde. Da nicht nur die ägyptiſche Natio⸗ nalpartei unter Saad Zaglul Paſcha, ſondern das ganze einmütig die Entfernung der engliſchen Offiziere und Trup⸗ pen forderte, machte die Regierung den Engländern den Vor⸗ ſchlag, zum Schutze des Suezkanals künftig die Sinai⸗Halb⸗ inſel zu beſetzen, die Aegypten für 99 Jahre an die engliſche Regierung verpachten würde, wenn dieſe ihre Organe aus Aegypten zurückzieht. England antwortete bekanntlich mit einer ſcharfen Note und der Entſendung von Kriegsſchiffen nach Alexandrien und die Sprache der Londoner Blätter ließ keinen Zweifel aufkommen darüber, daß Baldwin dieſe Ge⸗ legenheit benutzen würde, um das durch die innerpolitiſchen Schwierigkeiten in England ſelbſt, durch die Ereigniſſe in Aſien und das Vordringen Italiens im öſtlichen Mittelmeer geſchädigte Anſehen Großbritanniens auf Koſten Aegyptens wiederherzuſtellen. In England berief man ſich hierbei auf die Gefährdung der britiſchen Stellung am Suezkanal und im Sudan, nur der„Evening Standard“ war ehrlich genug, zuzugeben:„Unter dem ſchwachen Lord Allenby hatten die Aegypter gute Zeiten. Lord Lloyd, der neue Oberkommiſſar, wollte von allem Anfang an energiſcher auftreten, wurde hierbei aber durch Chamberlains Friedenspolitik behindert. Solange der Geiſt von Locarno über dem Foreign Office ſchwebte, konnte man in Aegypten nicht ſcharf zugreifen. Seit dieſer der Vergangenheit angehört und der rechte Flügel der Konſervativen die Regierung beherrſcht, hat die britiſche Politik in Aegypten wie überall auf der Welt eine Aenderung erfahren.“ Was Aegypten betrifft, dürfte auch dieſe Dar⸗ ſtellung nicht ganz richtig ſein. Tatſache iſt, daß Lord Lloyd ſchon im Januar 1926 öffentlich erklärte, daß er in einem, ſpäteſtens anderthalb Jahren den Aegyptern„die Zähne zei⸗ gen werde“. Nun, Ende Mai 1927 ankerten die britiſchen Schlachtſchiffe vor Alexandrien Englands Maßnahmen trafen Aegypten umſo härker, als die Regierung eben in letzter Zeit die Nationalpartei etwas Baumwollkriſe ſchwer litt. Da die Baumwolle faſt 85 v. H. der ägyptiſchen Ausfuhr ausmacht, iſt die geſamte Volkswirtſchaft des Landes abhängig von der Geſtaltung des Baumwollmarktes. Und da der Anteil Aegyptens an der Baumwoll⸗Weltproduktion nur 6,5, der Anteil Nordamerikas aber 65 v. H. beträgt, richtet ſich die Preisbildung am äguyp⸗ tiſchen Baumwollmarkte ſtets nach der amerikaniſchen. Dies trat namentlich im Jahre 1926 fühlbar in Erſcheinung, als der Preisſturz am amerikaniſchen Markte ſich in Aegypten ge⸗ radezu kataſtrophal auswirkte: die Ausfuhr ging trotz der mengenmäßigen Steigerung— von 3,2 Mill. Kantar im Vor⸗ jahre auf 3,8 Mill. Kantar im Jahre 1926— dem Werte nach um 15 Mill. Pfund zurück, die Lage in den Baumwollgebieten geſtaltete ſich bald kritiſch, ſodaß die Regierung rund 4 Mill. Pfund an Unterſtützungen für bedürftige Baumwollpflanzer auszahlen mußte. Dieſer Betrag war jedoch bald verbraucht, ohne daß eine Beſſerung erzielt wurde. Eine tiefgehende Mißſtimmung blieb zurück, die ſich ſowohl gegen die eigene Regierung richtete wie ganz beſonders gegen die engliſche, deren erfolgreiche Bemühungen, die Baumwollkultur in Cey⸗ lon und Indien zu heben und den Aegyptern dort eine gefähr⸗ liche Konkurrenz zu ſchaffen, auch von der gemäßigten Preſſe des Landes ſcharf kritiſiert wurden. Unter dieſen Umſtänden konnte es den Agitatoren der ägyptiſchen Nationalpartei nicht ſchwer fallen, den Zorn des Volkes gegen die Engländer zu richten. Zaglul Paſcha gewann täglich neue Anhänger und ſein Blatt. der„Balagh“, ſchlua immer ſchärfere Töne gegen die ägyptiſche Regierung an, die ſich bald in einer ſchwierigen Lage befand. Dieſen Augenblick benutzte England, um ſeinen Willen in Aegypten durchzuſetzen. denheit. Die franzöſiſche Preſſe mußte ſich zwar mit Rück⸗ ſicht auf die ſoeben erfolgte Erneuerung der Entente cordiale einige Zurückhaltung auferlegen, konnte ſich aber doch nicht hören ſollen. Dieſer Vorſchlag würde noch eine letzte Baſis der Verſtändigung bilde 1 5 enthalten, auf die wachſenden Schwierigkeiten des britiſchen Reiches hinzuweiſen. Die Ereigniſſe in Oſtaſien, die Gärung IIK zurückgedrängt hatte und das Land unter den Folgen der Solange die Stellung Großbritanniens dort gefährdet ſchien, herrſchte in Paris und Rom eitel Freude und Zufrie⸗ —.——— —— — und Indochina. 2. Seite. Nr. 319 Jene Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Donnerstag, den 14. Juli 1927 in Indien, die Flaggenkriſe in Südafrika, die englandfeind⸗ liche Bewegung in Afghaniſtan, der britiſch⸗ruſſiſche Gegenſatz und die engliſch⸗fapaniſche Rivalität in China, das alles ſei eine Kette von Symptomen, die— ſo war deutlich zwiſchen den Zeilen zu leſen— doch erkennen ließen, daß das britiſche Reich ſchon alt, recht alt ſei. Weit offener ſprach die italieniſche Preſſe, die Englands Verlegenheiten mit hämſſchen Kommen⸗ taren gloſſierte. In London ſchluckte man die bittere Pille und bemühte ſich, dieſe„Freundlichkeiten“ der lieben Ver⸗ hündeten zu überhören. Bis die„Weſtminſter Gazette“ in den letzten 3 15 des Monates Mai mitteilte, daß bei der eugliſchen Flottendemonſtration gegen Aegypten der Nachdruck auf die außenpolitiſche —— Aktion gelegt werden müſſe, nämlich bezüglich Italiens, deſſen Londoner Botſchafter ſoeben erklärt habe, daß Muſſolini gerne bereit ſei, Aegypten zu beſetzen und ein Protektorat über dieſes Land zu erklären, falls England ſich zur Zeit nicht ſtark genug fühle, um dort Ordnung zu ſchaffen. Nun horchte London auf, Noch immer zweifelte man, ob es ſich bier um eine fette Ente oder um ein Mißverſtändnis handle, da erſchien jener bekannte Artikel in der römiſchen„Tribuna“, in dem es hieß:„Unſere Intereſſen in Aegypten ſind ſehr bedeutſam.“ Die ägyptiſchen Italieuer, der Stolz des Mutter⸗ landes, haben ſich durch ſchwere Opfer eine gute Stellung im Lande geſchaffen und können wohl eine geeignete Baſis für eine neue italieniſche Politik bilden.“ Dieſe Worte verfehlten ihren Eindruck auf das engliſche Volk nicht. Das ganze Land geriet in begreifliche Erregung, die Preſſe aller Partei⸗ ſchattierungen wies die italieniſchen Aſpirationen ſcharf zurück und das Kabinett trat ſofort zu einer Sitzung zuſammen, in der beſchloſſen wurde, dem britiſchen Botſchafter in Rom„neue Inſtruktionen zu erteilen“, Ob und in welcher Weiſe dies geſchehen iſt, blieb ſelbſtverſtändlich Geheimnis. Doch die Sticheleien der italieniſchen Preſſe dauerten fort und es iſt außerordentlich bezeichnend, daß eben an dem Tage, an dem Sbnig Fuad nach London abreiſte, der offiziöſe„Popolo 'talia den Schlußpunkt hinter dieſe Erörterungen ſetzte mit der Erklärung:„Italien hat in Verfailles und nun in ſeiner Adriapolitik ſo trübe Erfahrungen gemacht, daß es bei aller Würdigung der britiſchen Freundſchaft die weitere Ent⸗ wicklung des engliſch⸗ruſſiſchen Konfliktes in aller Ruhe ab⸗ warten wird. Es wird dies umſomehr tun, als dieſer Konflikt bereits einen ſchweren chroniſchen Charakter angenommen hat und weder Deutſchland noch Frankreich Englands Standpunkt zu bem ihren machen.“ König Fuad kam auf perſönliche Einladung König Georgs nach England, deſſen Regierung dieſen Beſuch für nötig hielt, um ihren Frieden mit Aegypten zu machen und aller Welt zu zeigen, daß dieſes, ſo ungern es die britiſche Herrſchaft erträgt, in ihr doch die einzige Möglichkeit ſieht, um einem Wirkung noch ſchlimmeren Schickſal zu entgehen: nämlich der Zank⸗ apfel zu werden zwiſchen England und ſeinen„Freunden“. Und dies war der andere Hauptzweck des ägyptiſchen Königsbeſuches in der engliſchen Hauytſtadt, deſſen Bedeutung von der engliſchen Propaganda mit allen ihr zu Gebote ſtehen⸗ den Mitteln unterſtrichen wurde, damit ja niemand an dem Ernſt der Warnung zweifle: Hände weg von Aegypten Proleſt gegen weitere Erhöhung der Poſigebühren Berlin, 14. Jult.(Von unſerem Berliner Bürd.] In führenden wirtſchaftlichen Kreiſen erzählt man ſich, daß außer den von der Reichspoſtverwaltung bekanntgegebenen Aende⸗ rungen der erſten Gebührenvorlage noch weitere vorge⸗ 2 en ſeien, von denen eine beſonders den Verkehr der roßſtädte belaſten müſſe. Nach dem neuen Entwurf ſoll nämlich in allen Orten mit mehr als 100 000 Einwohnern lalſo auch bei uns in Mannheim. D. Schrftl.) die Er⸗ mäßtgung des Ortportos für Brieſe und Poſt⸗ karten fortfallen. Das„B..“, dem wir dieſe Mitteilung entnehmen, macht unſeres Erachtens mit Recht auf die Vorgeſchichte der er⸗ mäßigten Ortstarife aufmerkſam. Bis zum Jahre 1900 gab es nämlich in den Großſtädten private Beförderungsgeſellſchaf⸗ ten, die die ihr anvertrauten Poſtſachen vielleicht nicht ganz ſo ſchnell wie die Reichspoſt(die damalige Kaiſerliche Poſt heißt das), aber doch recht zuverläſſig und vor allem zu äußerſt billigen Sätzen beſorgten. Damals beſchloß der Reichstag zum Ausgleich für die Vernichtung der privaten Briefbeförderung einen ermäßigten Ortstarif einzuführen. Die einſtige Zu⸗ ſage würde alſo, wenn das Gerücht über die Schätzelſchen Pläne zuträfe, gebrochen. Der Reichsverband des deutſchen Groß⸗ und Ueberſeehandels bezeichnet in einer Eingabe an das Reichspoſtminiſterium die neue Vorlage des Reichs poſt⸗ miniſters als untragbar und fordert ihre Zurückziehung. Die Geringfügigkeit der in der neuen Vorlage vorgenom⸗ menen Aenderungen, heißt es u. a. in dieſer Eingabe, kommt am deutlichſten dadurch zum Ausdruck, daß als Geſamtmehr⸗ ertrag von den neu vorgeſchlagenen Gebühren immer noch der Betrag von 208 Millionen Mark jährlich gegenüber rund 240 Milltonen Mark der erſten Vorlage angenommen wird. Meichskabinett und Reichsſchulgeſetz Berlin, 14. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Das Reichskabinett hat ſich geſtern erneut mit dem Schulgeſetz befaßt und wie uns mitgeteilt wird, die Vorlage ange⸗ nommen. Der Entwurf wird nunmehr unverzüglich dem Reichsrat zugeleitet und vorausſichtlich heute veröffentlicht werden. Die eigentlichen Kämpfe um das Geſetz werden erſt im Herbſt beginnen. Die Wirtſchaftsverhandlungen mit Irankreich Berlin, 14. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Ein 5 Spätabendblatt meldet, daß die Einigung mit Frankreich über ein einjähriges Handelsproviſorium perfekt geworden ſei. Nach unſerer Kenntnis ſind im Augenblick die Dinge noch nicht ſo weit. Allerdings war man im Auswärtigen. Amt der Auf⸗ faſſung, daß die Nachricht über den vollzogenen Abſchluß und die Unterzeichnung des Abkommens jeden Augenblick ein⸗ treffen könne, wie wohl man es auch für möglich hält, daß ſchließlich doch die Verhandlungen ſcheitern. Die letzten Ver⸗ handlungen drehten ſich, ſoviel wir hören, um die Frage bder unbebingten Gegenſetitigkeit. Nur unter dieſer Vorausſetzung waren unſere Unterhändler bereit, den Fran⸗ zoſen die Meiſtbegünſtigung, u. a. auch für Wein einzu⸗ räumen. Nach der„Germania“ war ein weiterer Streitpunkt die Freiheit des deutſchen Waren⸗, Schiffs⸗ und Perſonen⸗Ver⸗ kehrs in den franzöſiſchen Kolonien, beſonders in Marokko 2 55 Erdrutſch 0 Paris, 13. Jult. Durch einen großen Erdru e Hendaye an ber koauſchen Grenze wurde be Glenbahnune aris—Bordeauxz—San Sebaſtian pöllig zerſtört. Die Nollage der Veamtenſthaft Eine Rede des Finanzminiſters In der des Landtags wurde 0 über die Regelung der Beamtenbezüge fort⸗ geſetzt. Abg. Büchner(Zentr.) teilte mit, daß die Parteien, die noch nachträglich Anträge einreichten, auf das Erſuchen des Ausſchuſſes dieſe wieder zurückgezogen haben, mit Ausnahme der Kommuniſten. Darauf hielt Finanzminiſter Dr. Schmitt eine längere Rede zur Notlage der badiſchen Beamtenſchaft. Er ſprach zunächſt der Beamtenſchaft ſeinen Dank aus für das beſonnene Verhalten in den letzten Wochen. Die Regierung würde alles tun, um der Notlage, in der ſich die Beamten⸗ ſchaft befindet, zu lindern. Die reichsgeſetzliche Regelung der Beamtenbezüge wird auf 1. Oktober nicht zuſtande kommen; es kann November, aber auch Dezember werden, bis das Reichsgeſetz über die Beſoldung der Beamten zur Annahme im Reichstag kommt. Es iſt nicht möglich, den Beamten vor dem 1. Oktober etwas zu geben. Es ſollen aber bis zur reichsgeſetzlichen Regelung Abſchlagszahlungen ge⸗ leiſtet werden. Die badiſche Regierung hat eine Vorlage für diejenigen Gruppen ausgearbeitet, die am ſtärkſten unter der Notlage zu leiden haben und zwar von—VI. Unabhängig vom Reich ſollen dieſe Abſchlagszahlungen von 10 v. H. er⸗ halten. Da dieſe Beamten am ſchlechteſten bezahlt ſind, muß innnen in erſter Linie geholfen werden. Es ſoll kein Unter⸗ ſchied gemacht werden zwiſchen der Reichs⸗ und Landesrege⸗ lung. Der Finanzminiſter ſprach den Wunſch aus, daß der Regierung ſoviel Zeit zur Beratung gelaſſen wird, daß ſie in der Lage iſt, auf dieſe Regelung denjenigen Einfluß aus⸗ zuüben, den die Regierung ausüben muß. Der Staat darf nicht nur die Intereſſen der Beamten⸗ ſchaft berückſichtigen; er will allen Gliedern des Stagates ein Helſer ſein. Die entgegengeſetzten Intereſſen müſſen aus⸗ geglichen werden. Es gehe zur Zeit nicht an, bei einer Er⸗ höhung der Begmtenbezüge auch eine Erhöhung der Steuer eintreten zu laſſen. Es ſei dies auch nicht nötig. Bei Er⸗ reichung des Reallohnes müßte der Beamte 150 Proz. des⸗ Friedenslohnes erhalten. Dieſer Reallohn iſt aber bei wei⸗ tem nicht erreicht. Das treffe aber nicht nur auf die Beamten zu. Man müſſe vor allem an die große Zahl derer denken, die durch die Inflation ihr Vermögen verloren haben. Doch auch hier ſtellen die Beamten das Gros der Enterbten. Die Beamtenſchaft hahe jedoch den Vorzug: Die Sicherſtellung ihrer Bezüge. Den Beamten drohe nach dem Abbau keine Entlaſſung mehr. Das Exiſtenzminimum müſſe auf alle Fälle geſichert ſein. Das Einkommen des Beamten gibt ihm gicht das, was er zum Leben braucht. Im März 1927 ſtellte ſich dieſes bei einem Beamten mit einer vierköpfigen Kinderzahl auf 245 Mark monatlich. Dieſe Familie kann bei den heu⸗ tigen Preiſen in der Großſtadt mit dieſem Einkommen nicht leben. Die Not der Beamten wurde einerſeits hervor⸗ gerufen durch die Inflation, dann aber auch durch die un⸗ erſchwinglichen Wohnungsmieten. Die Schuldenlaſt bei der Badiſchen Beamtenbank hat ſich auf über fünf Millionen Mk. erhöht. Die Ueberſchuldung rührt auch daher, daß der Be⸗ amte heute ſeine Eltern oder Schwiegereltern unterſtützen muß. Die Not zeigt ſich aber auch in dem Zurückgehen der Kinderzahl. Im kommenden Staatsvoranſchlag wer⸗ Die Anwelterkataſtrophe in Sachſen Der ſtändige Ausſchuß des ſächſiſchen Landtages hat die Regierung ermächtigt, bis zuzehn Millionen für die Opfer der Unwetterkataſtrophe aufzuwenden. Miniſterpräſident Heldt teilte mit, daß die Erhebungen über den Umfang der Schäden noch nicht abgeſchloſſen ſeien. Im Müglitztal ſei die Eiſenbahn faſt völlig zerſtört. 27 Eiſenbahnbrücken ſeien weggeſchwemmt, die Gleiſe vom Bahnkörper abge⸗ hoben, die Bahndämme durchbrochen und zerſtört. An der Bahnlinie von Pirna und Gottleuba und Großkotta ſeien neun Brücken weggeriſſen worden. An der Müglitz von der Landesgrenze bis Heidenau ſind 31, im Gottleubagebiet 10 Brücken der Talſtraße und ihre Anſchlußwege verſchwunden oder ſo ſtark beſchädigt worden, daß ſie abgebrochen oder er⸗ neuert werden müſſen. Die Straßendämme ſeien auf mehrere Kilometer Länge zerſtört und weggeſpült, die Fahrbahn auf⸗ gewühlt und beſchädigt. Mit Hilfe von hölzernen Behelfs⸗ bauten werde in ſpäteſtens vierzehn Tagen der Fahryerkehr wieder möglich ſein. Um für den Fall neuer Regengüſſe Ge⸗ fahren vorzubeugen, werden die Flußbecken ſo ſchnell wie möglich geräumt und proviſoriſch befeſtigt. Die Zahl der Todesopfer ſteht noch nicht feſt, ebenſowenig der Materialſchaden. In der Müglitz ſind von der Landes⸗ grenze bis Oberloßwitz allein 30 Wohnhäuſer und Fabrik⸗ gebäude weggeriſſen oder ſo beſchäbigt worden, daß die Reſte abgebrochen werden mußten. Im ganzen Kataſtrophengebiet ſind mehrals 100 Wohnhäuſer vernichtet worden. Es iſt zu hoffen, daß der Notverkehr in den Tälern in etwa zwölf Tagen wieder aufgenommen werden kann. Jwan Kutisker Berlin, 14. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) JIwan Kutisker wurde geſtern mittag, als er in der Charite ſich mit dem Wachtmeiſter über das mutmaßliche Urteil in ſeinem Berufungsprozeß unterhielt, das heute gefällt werden ſollte, von einer Lungenembolie befallen, die in wenigen Minuten ſeinen Tod herbeiführte. Kutisker gehörte zu jenen Inflationsgewinnlern, die aus den kleinſten Urſprüngen hervorgegangen, in den Schieber⸗ jahren zwiſchen 1920—1923 Geſchäfte ganz großen Stils mit Unterſtützung ſtaatlicher Geldinſtitute machen konnten. Er ſtammte aus Libau, wo er als junger Mann in einem Heringsgeſchäft war. Später wurde er ruſſiſcher Kriegs⸗ lieferant, um nach dem Zuſammenbruch ſeine Tätigkeit nach Berlin zu verlegen, wo er mit Heeresgut handelte und ſich bald Generaldirektor nannte. Die preußtſche Staatsbank, die alte Seehandlung, hat ihm ohne ernſte Sicherheit 14 Mill. Goldmark geborgt. Um dieſe Geſchäfte, zum Teil auch um die Beamten, die ſie ermöglicht hatten, handelte es ſich in den Prozeſſen, die ſeit dem September 1924 gegen Kutisker geführt wurden. Schließlich war Kutisker zu 5 Jahren [Zuchthaus verurteilt worden. Kurz vor dem Spruch der Reviſtonsinſtanz iſt er geſtorben. In der Preſſe wird viel⸗ fach bemängelt, daß der offenbar ſeit langem ſchwerkranke Mann von den Gerichtsärzten für haft⸗ und verhandlungs⸗ fähig erklärt worden iſt. 5 Millionen Dinar(14 bis 15 den 787 neue planmäßige Stellen geſchaffen werden. Dem Landtag wird eine Denkſchrift vorgelegt werden können, wo⸗ nach eine Einigung zwiſchen Regierung und Beamtenorgani⸗ ſation geſchaffen werden kann. Zum Schluſſe betonte der Miniſter die Bedeutung des Beamten für den Staat, die un⸗ eingeſchränkt anerkannt werden müſſe. Doch müſſe dafür ge⸗ ſorgt werden, daß er wieder zu dem Anſehen kommt, das er im Volke genoſſen habe. 5 In der ſich anſchließenden Ausſprache billigt der volks⸗ parteiliche Abg. Bauer die Haltung der Regierung und wünſcht vor allem eine beſſere Entlohnung der unteren Be⸗ amten, weil dieſe das Exiſtenzminimum noch lange nicht er⸗ reicht hätten. Eine zehnprozentige Erhöhung des Gehalts der Gruppen—6 mache über 700 000 Mark aus. Die Härten im Beamtengeſetz hätten ſchon früher ausgeglichen werden müſſen. Die Regierung ſolle prüfen, ob die Oberlehrer nicht wie früher ein höheres Gehalt bekommen könnten. Das neue Geſetz wird die Mängel des alten ausmerzen. Abg. Hofheinz(Demokrat) bemerkt, die vorllegenden 200 Beamtenpetitionen ſeien eine draſtiſche Darſtellung der ſozialen und wirtſchaftlichen Not der Beamten. Abg. Seubert(3tr.) ſchildert die Notlage der Beamten und bedauert, daß die Beamten ihre Forderungen nicht immer mit dem nötigen Takt angekündigt haben, Dem Kriegs⸗ beſchädigten⸗Antrag der D..P. werde das Zentrum zu⸗ ſtimmen. Abg. Weißmann(Soz.) verteidigt die Arbeit des Unter⸗ ausſchuſſes für die Beamten, wo die ſämtlichen Beamtengeſetze eine eingehende Prüfung erfuhren, was in früheren Land⸗ tagsperioden nicht erfolgte. Bei der Beamtenbank ſei die Hälfte der badiſchen Staatsbeamten Schuldner. Das zeuge auch von der Not der Beamten. Die Induſtrie und die Ban⸗ ken hätten zur Zeit höhere Einnahmen und beſſere Verdienſt⸗ möglichkeiten als die Beamten. Abg. D. Mayer⸗Karlsruhe(Bg. Vag.) hofft, daß die Beamtenſchaft nicht etwa annehme daß man der Drohung ge⸗ wichen ſei. Die Beamtenſchaft dürfe aber auch nicht ver⸗ ſuchen, mit Drohungen auf den Landtag zu wirken. Der Redner erkennt ebenfalls die Notlage der unteren Beamten an, tritt jedoch auch für eine Erhöhung der Bezüge der oberen Beamten ein. Die Steuerlaſt dürfe in keinem Falle arößer werden. Der Geſetzentwurf wurde darauf in erſter und zweiten Leſung unter Einſchluß des ergänzenden Geſetzentwurfes mit 55 Stimmen bei vier Enthaltungen der Kommuniſten an⸗ genommen. Die volksparteilichen Kriegsbeſchädigten⸗An⸗ träge wurden einſtimmig angenommen. Der kummuniſtiſche Antrag wurde abgelehnt. Die übrigen Teile des Geſetzent⸗ wurfes fanden ebenfalls mit 55 Stimmen bei vier Enthal⸗ tungen Annahme. Zur Beratung kam dann die Nachtragsforderung zum Staatsvoranſchlag. Im Nachtrag zum Staatsvoranſchlag werden vom Staats⸗ miniſterium als Ehrengabe an den Erzhiſchof von Freiburg aus Anlaß der Hundertfahrfeier der Erzdiözeſe für Wohltätig⸗ keitszwecke Mark 50 000 angefordert, die von den bürgerlichen Parteien bei Enthaltung der Sozialdemokraten und gegen die Stimmen der Kommuniſten genehmigt werden. Gegen Schluß der Sitzung kamen noch die Berichterſtatter⸗ für das Miniſterium des Innern zum Wort. Fortſetzung Donnerstag vormittag 10 Uhr. Letzte Meldungen Heute letzte Kabinettsſitzung vor den Ferien Berlin, 14. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Das Reichskabinett hält vorausſichtlich heute ſeine letzte Sitzung vor den Ferien ab. Man wird ſchon ſehr früh, nämlich um 10 Uhr vormittags zuſammenkommen und ſich mit den Liqui⸗ dationsſchäden der Auslandsdeutſchen, mit dem Steuerverein⸗ heitlichungsgeſetz und der geplanten Verordnung zur Rege⸗ lung der ſtandesherrlichen Anſprüche befaſſen. Der Achtſtundentag in der Eiſeninduſtrie EBerlin, 13. Juli. Den Berliner Blättern zufolge hal der Reichsarbeitsminiſter die Arbeitgeber der geſamten deut⸗ ſchen eiſenſchaffenben Induſtrie nach Berlin eingeladen, um ihre Anſicht zu dem Gutachten des Reichswirtſchaftsrates über die Einführung der reinen Achtſtundenzeit in der Groß⸗ induſtrie ab 1. Januar 1928 zu hören. ̃ Von Einbrechern erſchoſſen — Dresden, 14. Jult, In der vergangenen Nachk wurde in Pulsnitz der Kriminalkommiſſar Rölling von einem Einbrecher, den er ſtellen wollte, erſchoſſen. Der Verbrecher und ſein Begleiter ſind auf Fahrrädern entkom⸗ men. Die Polizei hat 500 Mark Belohnung für ihre Ergrei⸗ fung ausgeſetzt. Zwei Matroſen der Reichsmarine ertrunken — Flensburg, 13. Juli. Der Dampfer Wiking war n 9, Juli mit Mannſchaften der Marineſchule Mürwik zur Abhaltung eines Sportfeſtes nach Stein 8 aff 9 5— und hatte in der dortigen Bucht verankert. Bei der Wieder⸗ einſchiffung der Matroſen anz ein mit 5 Matroſen befetztes Zivilboot voll und kenterte. ährend 3 Inſaſſen von einem anderen Boot aufgenommen werden konnten, fanden 2 hier⸗ bei den Tod in den Fluten. Allgemeine Amneſtie in Frankreich — Paris, 14. Julti. Der Präſident der Republik hak an⸗ läßlich des Nattonalfeiertages am 14. Jult 401 Verurteilte be⸗ gnadigt. Es handelt ſich dabei in der Mehrzahl um Kriegs⸗ gerichtsurteile. Leon Daudet iſt nicht unter den Begnadigten. Blutige Zuſammenſtöße in Indien London, 13. Jult. Bei den religibſen Feſtlichketten in Multam kam es, wie aus Lahore berichtet wird, geſtern er⸗ neut zu Zuſammenſtößen, bei denen fünf Perſonen getötet und neun, zum größten Teil Mohammedaner, verletzt wur⸗ den. Der Belagerungszuſtand wurde verhängt, die Garniſon von Lahore durch eine Schwadron Kavallerie und vier Pan⸗ zerwagen verſtärkt. 5 Walbdbrände in Serbien — Belgrab, 13. Jult. Aus verſchiedenen T niens werden rieſige Waldbrände—5 5 85 Dörfer einäſcherten. In einem Dorfe ſind 150 Familien ob⸗ dachlos geworden. Der bieig mee wird auf 200 illtonen Mark) geſchätzt. * *Die Verzinſung aufgewerteter Hypotheken. Das Geſetz über die Verzinſung aufgewerteter Hypotheken und ihre Um⸗ wandlung in Grundſchulden ſowie über Vorzugs renten wird in der Nummer des Reichsgeſetzblattes veröffentlicht, die am 12. Juli 1927 in Berlin ausgegeben wird. Das Geſetz wird daher am 13. Juli in Kraft treten. Militärſſche Uebungen der polniſchen Schuljugend. Die Durchdringung Polens mit militäriſchem Geiſte hat jetzt in der Jugenderziehung ihren Höhepunkt erreicht. Für die großen Ferien dieſes Sommers ſind 11 Militärlager zur militäriſchen Ausbildung der Schuljugend zur Verfügung ge⸗ ſtellt worden. Dort werden 12500 Schüler militäriſch von Offisieren gedͤrillt. b * 1 Beſchluß des Stadtrats vom Schule, und ſie läßt das hängen, ſchwer und traurig. Donnerstag, den 14. Juri 104, „5„ „ener Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 8. Seite. Nr. 319 Sſtädtische Nachrichten Bürgerausſchuß⸗Vorlagen Der Bürgerausſchußſitzung am 20. Juli ſtehen folgende Borlagen zur Erledigung: Haushaltplan 1927 Beſchluß des Stadtrats vom 23. und 30. Juni: Im Haus⸗ haltplan der Stadt Mannheim für 1927 werden aufgrund der e e des Bürgerausſchuſſes folgende Anſätze ge⸗ ndert: I. Im Voranſchlag Nr.9„Wohnungsamt und Miet⸗ einigungsamt“ werden bei O. Z. 1 die Einnahmen um 6000.“ ermäßigt. 2. Im Voranſchlag Nr. 17„Oeffentliche Straßen und Wege. Brücken“ werden bei O. Z. 13 die Ausgaben um 20000 R. erhöht, um die erſte Rate an den Koſten eines Steges über den Rheinauhafen um den gleichen Betrag erhöhen zu können. 3. Im Voranſchlag Nr. 36„Oeffentliche Anlagen“ wird der Anſatz bei O. Z. 47 um 10 000.KIerhöht. um eine erſte Rate für die Verlegung einer Waſſerleitung nach der Baumſchule(Geſamtkoſten 25 000.4) zu gewinnen. 4. Im Voranſchlag Nr. 39„Fortbildungsſchule“ wird in O. Z. 2b die Einnahme von 500.“ geſtrichen, damit die Lernmittel unentgeltlich abgegeben werden können. 85 5. Im Voranſchlag Nr. 53„Kunſthalle“ wird der An⸗ ſatz in O. Z. ga um 15 000.(erhöht. um für Anſchaffung von Kunſtwerken 25000.“ bereitſtellen zu können. 6. Im Voranſchlag Nr. 61„Oeffentlicher Arbeitsnachweis wird der Anſatz für die Kriſenfürſorge um 51 500 Rô vermindertz; er beträgt ſomit 373 500.v. Der Bürgerausſchuß wird um Zuſtimmung bei Feſtſetzung des Haushaltplanes erſucht. Begründung: Zu 1) Für die Inanſpruchnahme des ſtädtiſchen Wohnungsamtes ſollen nach dem Wunſch des Bürgerausſchuſſes geringere Gebühren erhoben werden. Dieſe Gebühren beruhen jedoch auf einem Gemeindebeſchluß. Es können aber bei der Anwendung dieſer Beſtimmungen zur Vermeidung von Härten kleinere Wohnungen, falls nicht die Zahl der Bewohner im Verhältnis zur Zahl der Räume eine niedrigere iſt, freigelaſſen werden. Es wird daher der Anſatz der Einnahmen um 6000.J ermäßigt. Zu 4) Gegen die Streichung der Beiträge der Eltern für Abgabe freier Lern⸗ mittel in der Fortbildungsſchule in Höhe von 500.“ wird nichts eingewendet. Die Verhältniſſe an der Fortbildungs⸗ ſchule ſind andere als jene an der Volksſchule. Zu 0) Die Min⸗ derung der Zahl der Fälle der Kriſenfürſorge(Ende Juni noch rund 1500) läßt erwarten, daß der Voranſchlag Nr. 61 mit einem geringeren Betrag abgeglichen werden kann: es iſt daher möglich, zum Ausgleich der Belaſtungen in Ziffer—5 der Beſchlüſſe 51 500./ abzuſetzen. Auf dieſe Weiſe bleibt der Anſatz für Steuern unverändert. Errichtung einer zweigeſchoſſigen Großviehmarkthalle. 28. April: Im öſtlichen Teil des ſtädtiſchen Viehhofs, ſüdlich des Muſterungsplatzes, iſt eine doppelgeſchoſſige Viebhalle zur Unterbringung von etwa 700 Pferden und Großvieh zu erſtellen. Von dem Koſten⸗ aufwand von 500 000.J ſtehen aus Erübrigungen des Schlacht⸗ und Viehhofs auf Ende des Rechnungsjahres 1926 150 000.“ zur Verfügung. Der Reſt mit 350 000.L iſt in die Haushaltpläne der nächſten fünf Jahre einzuſtellen Bei etwaiger Steigerung der Bauſtoffpreiſe oder Löhne erhöht ſich die Ausgabebefugnis entſprechen. Der Bürgerausſchuß wird um Zuſtimmung erſucht. Begründung: Die Unterbringung von Großvieh und Pferden während des Maimarktes iſt ſchon immer ungenügend geweſen. Aber auch für die regelmäßigen Viehmärkte reichen ſeit dem Wegfall von fünf Stallungen der Halle 2, die zur Vergrößerung der Schweinemarkthalle dringend benßtigt wur⸗ den, die Einſtellſtallungen nicht mehr aus. Es fehlt ferner an Stallungen für Reſtbeſtandsvieh. an weiteren Stallabtei⸗ lungen für die Unterbringung von verkauften Schweinen(Jog. Metzgerſtallungen) und an Raum für eine weitere Vergröße⸗ rung der Schweinemarkthalle. Es wird deshalb die Errich⸗ tung eines zweiſtöckigen. maſſiven Stallgebäudes gegenüher dem Muſterungsplatze vorgeſchlagen. Für eine eingeſchoſſige Halle, die genügend Raum bietet, iſt ausreichendes Gelände, das zur Rampenanlage günſtig liegt. nicht vorhanden. Zweti⸗ geſchoſſige Hallen ſind in anderen größeren Märkten bereits erſtellt. Laut Koſtenanſchlag des Hochbauamtes belaufen ſich die Geſamtbaukoſten auf 500 000.(, davon entfallen auf maſchinentechniſche Arbeiten 3000.4. auf tiefbautechniſche Arbeiten 34000.“. Die Pläne werden im Sitzungsſaale auf⸗ gehängt. Die Koſtenanſchläge ſind von der techn. Reviſion geprüft und gehen in Ordnung. Nach dem Gemeindebeſchluß — vom 11. März 1925 ſind die Erübrigungen des Schlacht⸗ und Viehhofes zur Deckung des Aufwandes für notwendige Er⸗ weiterungen und Verbeſſerungen der Anlage zu verwenden; über die Verwendung beſchließt der Stadtrat. Für Fehl⸗ beträge hat der Schlacht⸗ und Viehhof aufzukommen. Eine nachhaltige Belaſtung der Stadtkaſſe tritt ſonach durch den Neubau der Viehhalle nicht ein. Zur Oelſchalter⸗Eeploſion in Rheinau berichtet die Direktion des Kraftwerkes Rheinau.G. uns folgendes: Am Dienstag nachmittag kurz vor 14 Uhr wurden durch Blitzſchlag in einen Gittermaſt 2 Iſolatoren der 20 000 Volt Leitung Schwetzingen⸗Leimen zerſtört. Durch den hier⸗ durch hervorgerufenen Kurzſchluß auf der Fernleitung löſten ſich gleichzeitig der Oelſchalter in der Schaltſtation Schwetzingen und aus nicht feſtzuſtellenden Urſachen ebenfalls der Hauptſchalter in Rheinau aus, über welchen die geſamte Stromlieferung des Großkraftwerkes Mannheim an Rheinau erfolgt. Der Schwetzinger Schalter ſchaltete den Kurzſchluß ordnungsmäßig ab; dagegen leitete der Schaltvorgang in dem druckfeſten Hochleiſtungsölſchalter im Rheinauer Schalthaus eine gewaltige Exploſion ein. Der Deckel dieſes Schal⸗ ters wurde abgeriſſen und große Gasmengen, die ſich durch den in Hel brennenden Lichtbogen bildeten, wurden ee herausgeſchleudertes brennendes Oelent⸗ zündet. Die Wirkung ſieht einer ſchmeren Schlagwetter⸗ exploſion durchaus ähnlich. Die Wände des oberen Stockwerkes des dreiſtöckigen ſehr maſſiv errichteten Gebäudes wurden mit ungeheuerer Gewalt nach außen gedrückt und ſtürzten teilweiſe ein. Die herabſtürzenden Steinmaſſen durchſchlugen auf der Weſtſeite das Da ch des Bürogebäudes und zertrümmerten auf der Südſeite den mittleren Teil der Maſchinenſchalt⸗ tafel. Ein Teil der 20000 Volt Schaltanlage wurde durch die unmittelbare Einwirkung des Feuers zerſtört, die ührigen Teile der Anlage durch die Zertrümmerung des Ge⸗ bäudes und Verrußung gänzlich unbrauchbar gemacht. Die Stromlieferung, die vollkommen unterbrochen war, wurde wie folgt wieder hergeſtellt: Die Hauptleitung nach Ladenburg⸗Weinheim⸗Odenwald wird über die Reſerve⸗ leitung, die Rheinau über die Station des Badenwerkes mit dem Großkraftwerk verbindet, geſpeiſt. Das Wieslocher Ge⸗ biet erhält Strom über die Reſerveverbindung, die von der Badenwerksleitung Rheinau⸗Mosbach nach unſerer Schalt⸗ ſtation in Leimen hergeſtellt iſt. Das Induſtriegebiet Rheinau erhält Strom über die Verbindungskabel mit dem Groß⸗ kraftwerk, die unmittelbar an Haupt⸗Speiſekabel des Netzes angeſchloſſen wurden. Die Außenbezirke waren bereits am Nachmittag, Rheinau am nächſten Morgen wieder in Betrieb. Ein neues 20000 Volt Schalthaus, deſſen Bau im vortk⸗ gen Jahre in Angriff genommen wurde, iſt in etwa pier Wochen betriebsfertig. Die Störung im Großkraftwerk Mannheim, durch welche die Stromnerſorgung in Mannheim unterbrochen wurde, ſteht mit der Exploſion im Schalthaus der Kraftwerk Rheinau.G. in keinem unmittelbaren Zu⸗ ſammenhang. Erfreulicherweiſe iſt bet dem Unglück niemand zu Schaden gekommen. Katholiſche Jugendwoche Träger der Jugendwoche iſt die Kath. Jugend⸗ gemeinſchaft Mannheim, eine loſe Ueberorganiſation, in der die Kath. Jugend⸗ und Jungmännervereine, Geſellen⸗ vereine, die Jugend des..V. Columbus, die Neudeutſch⸗ land⸗, Jungborn⸗ und Quickborngruppen zuſammengefaßt ſind. Von Jahr zu Jahr ſteigerte ſich bisher die Teilnahme an den teils religiöſen, teils weltlichen Vorträgen und Ausſprache⸗ abenden; letztere zeichneten ſich zudem regelmäßig durch eine ſehr anregende und lebhafte Diskuſſion aus. In dieſem Jahre ſteht für den Ausſpracheabend das Thema„Jugend und Politik“ auf dem Programm der Jugendwoche. Das ein⸗ leitende Referat hatte dankenswerter Weiſe Herr Rechts⸗ anwalt Dr. Moekel übernommen. Heute, wo ſchon in jugendlichen Kreiſen die Stimmen der Kritik an den beſtehenden Verhältniſſen vielleicht mehr als wünſchenswert laut werden, wo der junge Menſch mit zwanzig Jahren ſchon ſich aktiv am politiſchen Leben beteiligen darf, iſt ein ſolcher Diskuſſions⸗ abend nur zu begrüßen und kann derſelbe viel zur Klärung polttiſcher Dinge im Geiſtesleben des Jugendlichen beitragen. In drei religiöſen Abendvorträgen wird ſodann der Jeſuiten⸗ pater Lauck die entſcheidende Frage behandeln:„Was iſt uns Ehriſtus?“ Die Vorträge finden am Mittwoch. Don⸗ nerstag und Freitag, abends jeweils.15 Uhr in der Unteren Pfarrkirche am Marktplatz ſtatt. Schließlich wird am nächſten Sonntag die katholiſche männliche Jugend in allen Pfarr⸗ kirchen Mannheims gemeinſam zum Tiſche des Herrn gehen. *„ Tätigkeit der Berufsfeuerwehr. Die Mannheimer Berufsfeuerwehr wurde im Monat Juni ds. Is. 13mal alarmiert: 5mal nach der Innenſtadt, je 2mal nach dem Lindenhof, Jungbuſch und nach Neckarau, je 1 mal nach der Oeſtlichen Stadterweiterung und nach Käfertal. Nach der Art der Brände handelte es ſich in 1 Falle um Mittelfeuer, in 5 Fällen um Kleinfeuer. In 7 Fällen wurde die Berufsfeuer⸗ wehr zu ſonſtiger Hilfeleiſtung in Anſpruch genommen. Die Alarmierung erfolgte 8 mal in der Zeit von 6 Uhr morgens bis 6 Uhr abends und 5 mal in der Zeit von 6 Uhr abends bis 6 Uhr morgens. Der Krankentransportwagen wurde in 290 Fällen benötigt; hiervon entfallen 13 Fälle auf Krankenanſtalten, 36 Fälle auf öffentliche Straßen und Plätze, 231 Fälle auf Wohnungen, Fabriken uſw., 10 Fälle auf auswärts. Die Arten der Erkrankung waren folgende: Innere Erkrankungen 133, Stichwunde, Verletzung 61, An⸗ fälle 22, Knochenbruch 16, Geiſteskrankheit 13, Wöchnerinnen 9, Scharlach 6, Blutungen und Operationsfälle je 4, Diphtherie 2, Influenza 1, Sonſtige 19. Von dieſen 290 Transporten wurden 176 auf ärztliche Anordnung, 25 auf polizeiliche oder ſonſtige behördliche Anordnung und 88 auf Anſuchen von Privatperſonen ausgeführt. * Ausdehnung des Streiks der Mühlenarbeiter. Der, wie gemeldet, geſtern ausgebrochene Streik in der Mühlen⸗ induſtrie hat auch auf die Walzmühle Ludwigshafen übergegriffen, wo die Arbeiter geſtern morgen in den Streik getreten ſind. In Mannheim ſtreikt die Arbeiterſchaft der Pfälziſchen Mühlenwerke, der Rheinmühlenwerke, der Kauf⸗ mannsmühle und der Heymannsmühle. Der Streikbeſchluß erfolgte in einer Urabſtimmung am Sonntag, in der der vom Schiedsgericht gefällte Schiedsſpruch mit großer Mehr⸗ heit abgelehnt worden iſt. Die Mühlenarbeiter fordern einen Wochenlohn von 53 Mark gegenüber jetzt 46.54 Mark. Der Spruch des Schlichtungsausſchuſſes ſah eine Lohnerhöhung auf 49.92 M. vor. Die übrigen Differenzen beziehen ſich auf die Arbeitszeit. * Die Fordſon⸗Karawane in Maunheim. Eine Auto⸗ kolonne aus 7 Wagen beſtehend, beladen mit Traktoren der Fordſonwerke und landwirtſchaftlichen Maſchinen, traf am Mittwoch vormittag in Mannheim ein und zeigte auf den Wieſen an der Käfertalerſtraße hinter dem neuen Fuhrpark der Stadtuerwaltung die praktiſche Verwendung dieſer Ma⸗ ſchinen. Der Mannheimer Vertreter der Werke, Wolf& Diefenbach hatte die Leitung. Eine große Anzahl In⸗ tereſſenten aus bäuerlichen Kreiſen hatte ſich hierzu ein⸗ gefunden. In einfacher verblüffender Art wurden die Trak⸗ toren von den Laſtkraftwagen gebracht, ein beſonders kon⸗ ſtruierter Pflug, eine Scheibenegge uſw. drangeſpannt und ſchon fuhr in gleichmäßiger Fahrt die Maſchine üher den un⸗ bearbeiteten Ackerboden. Mühelos und leicht wurde die Erde umgewühlt. Die Traktoren ſind von einer außerordentlichen Wendigkeit und Anſpruchsloſigkeit im Hinblick auf den Be⸗ triebsſtoff. Die Vorführungen dauerten einige Stunden und dürften ſicher bei vielen Zuſchauern das Intereſſe für dieſe Maſchinen, die in der Landwirtſchaft große Helfer ſind, er⸗ weckt haben. * Böſe Verwechſlung. Geſtern abend um halb 7 Uhr trank ein junger Mann von 18 Jahren in der Dalbergſtraße aus Verſehen Lötwaſſer. Das Lötwaſſer war in eine Bier⸗ ldaſche ahgefüllt und ſo kam die Verwechſlung vor. Mit dem Krankenauto wurde der Mann in das Krankenhaus gebracht. * Schwindler am Werk. Dringend wird vor einem Schwindlerpaar gewarnt, das bei Landwirten Pferde ankauft und für jeden Kauf einen Scheck aus⸗ ſtellt, für den keine Deckung vorhanden iſt. Die ſo„gekauf⸗ ten“ Pferde werden dann auf auswärtigen Märkten losge⸗ ſchlagen unter Preis. In Frage kommen zwei Perſonen, die bereits ſteckbrieflich verfolgt werden. Sie heißen Stro⸗ meyer und Ott. Ott hat in Waldalgesheim bereits ein Gaſt⸗ ſpiel gegeben. Die Pferde, die er dort erſtanden hatte, wur⸗ den laut„Rhein⸗ und Nahezeitung“ auf einem Pferdemarkt in Mannheim unter Preis verkauft und geſchlachtet. * Vom Fahrrad geſtürzt. Ein 45 Jahre alter Händler, der auf der Rhenaniaſtraße mit ſeinem Fahrrad ſtürzte, mußte wegen einer Verletzung am Kopf ſich von einem Arzt einen Verband anlegen laſſen. Bei 4 Zuſammenſtößen zwiſchen Straßenbahnwagen, Kraftwagen und Radfahrern entſtand nur leichter Sachſchaden. * Ehrung. Poſtaſſiſtent Jakob Geiger, Krappmühl⸗ ſtraße 30, feierte die 46jährige Wiederkehr ſeines Eintritts zur Deutſchen Reichspoſt. Vom Herrn Reichspräſidenten iſt dem Jubilar aus dieſem Anlaß ein Anerkennungs⸗ und Dank⸗ ſchreiben für treu geleiſtete Dienſte zugegangen. * 25jähriges Dienſtjubiläum. Bezirks⸗Direktor Hugo Rudolph feiert am morgigen Freitag ſein 25jähriges Dienſtjubiläum beit der„Nordſtern⸗Verſicherungs⸗ Aktien⸗Geſellſchaften“. Dem Jubilar wurde vor kurzem auch 5 e für Württemberg und Hohenzollern rtragen. Kinderbegräbnis Von Richard Rieß Einmal kommt die kleine Marion ganz ernſt aus der Ihre Eltern fragen ſie, aber die Antworten kommen mühſam, els müſſen ſie ſich innen irgendwo erſt losreißen. Schlechte Noten“! Sie ſchüttelt den Kopf.„Strafarbeiten?) Aber ſchin 1„Das Fräulein Lehrer hat Dich gewiß ſehr ge⸗ Da mag die kleine Marion plötzlich erſtaunt erkannt baben, wie mißtrauiſch doch die Menſchen im Verkehr mit⸗ emander ſind. Wenn ſogar ihre Eltern den Grund für ihres Kindes Traurigkeit nur in ihm ſelber, in irgendeiner Schuld ſuchen! Es krampft ſich eiwas in ihr, der Eruſt in dem kleinen Geſichterl wird Schmerz, und endlich gebiert das Weh, das ſie drückt, ein Schluchzen, das ſchließlich in Tränen dahin⸗ fließt. Und wie die Muttl, aufs quälendſte beſtürzt, ihr Kind nun tröſten will, da empfindet ſie Abwehr der Kinderſeele, die nielleicht unterbewußt etwas von der Einſamkeit des Schmerzes ahnt. Marion ſchweigt eine Seten Dann kommts, ſtoßweis: ele“. es ja wegen n Holtzinger Mar „Holtzinger Mariele?“ Die Mutter hört dieſen Ramen zum erſten Male. „Die wo im vorigen Jahr in der erſten Klaſſ' Läus ge⸗ habt hat. Weißts denn nimmer?“ Nein, die Muttl weiß es nicht. Da aber kommt ein neuer Tränenſtrom. Und auf dieſem ſchwimmen ein paar Worte, tieftraurige Worte:„Geſtern is ſtorbn, das Mariele. Weils krank war. Vom Blinddarm her. Und morgen wird es be⸗ grabn. Der Tod in der zweiten Schulklaſſe. Auf zwanzig Bänken ſitzen achtjährige Kinder. Vorne, geſtexn noch das ſchwarze Holtzinger Marele, mit zarten Händen hält es Buch und Griffel. Und auf einmal iſt es verſchwunden, auf Nim⸗ merwiederkehr, und ſeinen Platz hat der Tod eingenommen. Der Tod. Wer iſt der Tod? Iſt er ein Kind, das die latei⸗ niſchen Buchſtaben lernen ſoll und den kleinen Kathechtsmus? Marion kennt ihn nicht. Und auf einmal muß ſte ſeine 8 wart fühlen. Furchtbar iſt er, dieſer neue Schulkamerad. Noch ſchlimmer als ein Laubub, der den kleinen Mädeln hinterrücks Schneeballen und Steine nachwirft. Er hat ſich hinter das Holtzinger⸗Mariele geſchlichen und es mit ſeinem Knochbein geſchlagen. Nun liegt es da, das Mariele, wächſern bleich und Zang aan ſchmal. Und morgen wird es beſtattet werden 15 3 10 von ſels De it. re Empfindſamkeit hat ein wenig nachgelaſſen. Die Hatdenen des neuen Erlebniſſes„Gegräbn erfüllt ſie ſträußlein in die Hand nehmen. Das iſt ſchon gekauft und wird immer wieder begoſſen und aus dem Glaſe genommen. kengirht daß das Mariele ſich freun wird, wenns vom Himmel herniederſchaut und mein Sträußerl ſieht?—„—„Obs ſchon jetzt an richtig Engerl iſt, oder ob's noch martn muß, bis ſein Flügelkleid fertig iſt?“— Sie muß das himmliſche Kleiderl doch natürlich erſt mal anprobiern?“— Und dann bewegt ſich der Zug der Kinder durch die Straße, die zum Kirchhof führt. Sie ſchwätzen nur ſelten und ſchauen ernſt drein und denken an das Liedl, das ſie ſingen werden. Und wenn ihnen das tote Martele in den Sinn kommt, dann ſind ſte gar nimmer ſo traurig wie geſtern. Denn der Tod erſcheint ihnen jetzt lichter als noch geſtern, als der leere Platz ihrer Kameradin ihnen eine ſchmerzliche Mahnung war. Heut iſt der Tod der ſanfte Geleiter in jenes himmliſche Jenſeits, in dem ihr lieber, holder, glückhafter Glaube nur Jubel und eitel Heiterkeft ahnt, im Kreiſe ſeliger Englein, mit denen der Liebegott eine nie endende Spielſtunde hält. Launiſch iſt der Frühfahrshimmel, der über dem Fried⸗ hofe liegt. Aus bewegter Wolkenlandſchaft ſchauen blaue Augen. Dann treibt der Wind das Grau heiſeite, und ein azurenes Meer wird ſichtbar, mit krauſen Küſtenlinſen. Durch die Bäume aber geht ein Rannen und Rauſchen, als wollten Aeſte den Aeſten kraurige Kunde ſagen: Da ſeht den Trauer⸗ zug, wie ein Opferzug ſſts. Erſtlinge des Menſchenfrühlings werden der Erde dargebracht. Der Vater ſelber, dem das ungewohnte ſchwarze Feier⸗ tagsgewand 1919 ſitzt, trägt auf Händen, die von den harten Mühen rauher Arbeits⸗Jahrzehnte künden, den kleinen Sarg. Sein Antlitz iſt ſtarr. Wie er ſeine Laſt nun niederſetzt und die Totengräber ſich des Sarges annehmen, wachſen zwei Tränen aus ſeinen Augen und ſie rinnen über das gefurchte Geſicht, in zwei Kanälen, die das Leben hier ee raben. Nun beugt er ſich auch zu ber ſchluchzenden Frau, die neben ihn getreten iſt, und ſeine groben roten Hände wollen tröſten: „Unſer Mariele unſer liabs...“ Da ſetzt der Chor der Kinder ein: „Es iſt beſtimmt in Gottes Rat, Daß man vom Liebſten, das man hat, Muß ſcheiden. Daßs Fräulein Lehrer nickt den Takt. Die dreißig dünnen Jungmädchenſtimmen verbinden ſich, wie dünnen Fäden, ge⸗ meinſam ineinandergeflochten, ein ſtarkes Seil ſchaffen. Und es iſt, als ſpanne das Lied, das empordringt, die Brücke vom der hier vereinten Kameradſchaft ins Jenſeits, in das die arme kleine Tote nun eingehen ſoll Wieder 920 der Wind, leis, durch die Aeſte der Bäume am Wege. Er ſpfelt auf dem Gezweſge wie auf einer Geige. ſanga an e dunkles Kleid anziehen und ein Blumen⸗ Weiche Moll⸗Töne. Auch die Natur trauert, wenn Jugend ſtirbt— wider die Natur. Der Sang der Kinder iſt verſtummt. Mit großen Augen nimmt der Chor der Klaffe das ihm fremde Bild dieſer Trauerfeier auf. Kinder vermögen den Tod nicht zu erfaſſen. Aber wie nun alles ſchweigt und nur das Schluchzen der Eltern und Tanten hörbar wird, da beginnen auch die Kinder zu weinen, bezwungen von den Tränen der anderen. Nun ſpricht der Prieſter, Worte als Weggeleit für das kleine Seeichen, um deſſen noch ofſenem Grab die Schatten Längſtverblichener ſchweben, es emporzugeleiten in den Kinderhimmel der Unſchuld. Hier ſtehen die Engel ſchon be⸗ reit, mit ſchönem Spielzeug, den kleinen Kameraden zu er⸗ warten. Steht nicht auch in ihren Geſichtern das Leid des Mitleidens? Wiſſen ſie, daß voller Süße das Menſchenleben iſt, wert ausgelebt zu werden trotz aller Laſt und Schwere? Nun weinen ſie, die guten Englein, und ihre Tränen rinnen auf die Erde hinab, durch den dunklen Wolkenvorhang hin⸗ durch, der ihr den Himmel jetzt verbirgt * Eine ſonderbare Kunſtverſteigerung Bei Kunſtverſteigerungen wünſcht im allgemeinen jeder Bieter, das ausgebotene Kunſtwerk für ſich ſelbſt zu ergattern, und kämpft gegen die Mitbieter bis aufs Blut. Bei einer Pariſer Kunſtverſteigerung ereignete ſich kürzlich jedoch der ſeltene Fall, daß verſchiedene Bieter einen andern nicht be⸗ kämpften, ſondern unterſtützten. Es handelte ſich um die wert⸗ volle Sammlung alter Möbel der Madame de Poles, deren Prachtſtück ein kleines, aber ungemein ſchönes Schreibpult im Stile Ludwigs XV. war, ein Meiſterwerk des Roger Vander⸗ eruſe mit Frucht⸗ und Blumenſtücken in eingelegter Arbeit. Als bereits 300 000 Franken für das Prachtſtück geboten wor⸗ den waren, erhob ſich der Leiter der ſtaatlichen Kunſtſamm⸗ lungen des Petit Palais, Herr Gronkowski, und ſagte, er möchte das Pult für ſein Muſeum haben. Das hinderte aber die anderen Bieter nicht, ihre Apgebote zu ſteigern, bis 600 000 Franken erreicht waren und Herr Gronkowski einge⸗ ſtehen mußte, höher dürfe er nicht gehen. Schon glaubte der höchſte Bieter ſich im Beſitz des Kunſtwerks, als plötzlich der vaterländiſche Sinn in verſchiedenen Zuſchauern erwachte, die dem ſtaatlichen Kunſtwart Beträge von zehntauſend Franken und mehr anboten, damit er weiter ſteigern könne. Dabei wandte ſich die einmal vaterländiſch entflammte Volksgunſt gegen den Gegner Gronkowskis, der unentwegt weiter bat, und ſetzte ihm mit Kalauern und hämiſchen Bemerkungen ſo 898 38— 5 55 aufgab und nie pfung Vandereruſes in den Händen des ſtaatli Kunſtwarts verblteb. * Neue Mauuheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Donnerstag, den 14. Jult 1927 4 Seite. Nr. 319 Veranſtalunen Abendfahrten auf dem Rhein. Die Köln⸗Düſſel⸗ dorfer Rheindam fſchiffahrt teilt uns mit, daß bei günſtigem Wetter die Abendfahrten nicht nur Donners⸗ tag⸗, ſondern auch Mittwochabend ausgeführt werden. Mittwoch erfolgen die Fahrten ſtromaufwärts, Donnerstag ſtromabwärts. Fahrtdauer iſt jeweils 2½ Stunde. An Bord ſpielt das Orcheſter Homann⸗Webau. Näheres ſiehe Anzeige. Film⸗Nundſchau Palaſt⸗Theater. Das Frauenideal von heute ſtellt uns in durchaus reizender und köſtlicher Art der ausgezeichnete Film„Venus im Frack“ dar. Die vermännlichte Frau tritt nor uns hin, in ihrem ganzen Männerhaß, in ihrer ganzen Gefühlskälte und in ihrer ganzen— Unlogik und Inkon⸗ er Erſte Darſteller und Darſtellerinnen geben dem ilm einen glänzenden Rahmen, von deſſen Bild, das er ein⸗ ſaßt, hier nichts weiter verraten ſoll. Denn ſo ſchön, ſo ulkig, ſo wirklich nett und reizend wie der Film, vermag es die Feder kaum zu ſchildern. Die Bilder, die Regie des Films ſind ſehr anerkennenswert, ſodaß das aktuelle Werk nur empfohlen werden kann.— Der Film„Liebe“ ſpielt wie der erſte ebenfalls in Paris, und weiß wirklich zu feſſeln und eine atemloſe Spannung hervorzurufen. Ergänzt wird das Pro⸗ gramm durch die„Trianon⸗Wochenſchau“. So kann man von dem neuen Spielplan des Palaſt⸗Theaters ohne Uebertreibung ſagen, daß ſich, was ſonſt ſehr ſelten iſt, Quan⸗ tität mit Qualität verbindet. Vereinsnachrichten * Hebammenverein Mannheim. Am 12. Juli abends ver⸗ ſammelte der Hebammen⸗Verein des Amtsbezirks Mannheim ſeine Mitglieder in den Germania⸗Sälen. Galt es doch die Ehrung von 6 Kolleginnen vorzunehmen, die zum Teil auf eine 40jährige, zum Teil auf eine 25jährige Berufstätig⸗ keit zurückblicken konnten. Es ſind dies die Frauen Lerner⸗ und Nägele⸗Mannheim, Frau Spiegel⸗Neckarau und Frau Schmelzer⸗Sandhofen, die ihr 40., Frau L. Schmitt⸗ Mannheim und Frau Ferner⸗Käfertal, die ihr 25. Berufs⸗ jubiläum feierten. Schon beim Eintritt in den Saal erregte der von Hebamme Schweſter Nicola ſehr ſchön ausgeſtattete und ausgeſchmückte Geſchenktiſch allgemeine Aufmerkſamkeit. Die Vorſitzende des Vereins, Schweſter Nicola, begrüßte die Feſtverſammlung wie die erſchienenen Jubilarinnen in einer Anſprache, wobei ſie auch auf die große Arbeit und die Gefahren hinwies, die der Beruf mit ſich bringt und wie der Beruf trotz alledem mit Freude, Aufopferung und Nächſten⸗ liebe ausgeführt wird. Zum Schluß ehrte ſie die Jubilarin⸗ nen durch Uebergabe von ſchönen Geſchenken. Anſchließend daran wurde zum gemütlichen Teil übergegangen und da war es beſonders Frau Hebamme Heck, die dafür ſorgte, daß die gute Stimmung erhalten blieb. Alle Darbietungen gefielen und hielten die Erſchienenen recht lange bei⸗ ammen. Sommerliedchen Ich gehe an einem Buſch wilder Roſen vorbei. Sie blü⸗ hen für den Wind, Windröschen nennt man ſie. Blühen ſie nicht auch für mich? Eine für das Knopfloch: ach dieſer ſchöne friſche reine Duft! Eine für mein Herz und ein Sommerlied⸗ chen dazu, das mir juſt einfällt. Nicht wie jenem, der ſich an den Dornen geſtochen hatte und deſſen rotes Blut ein Herz auf das Blütenblatt des Windröschens zeichnete. Mein Rös⸗ lein hat es auch leiden müſſen und hat mich nicht geſtochen. Ich will es mitnehmen und in ein Waſſerglas tun. Und das Lied, das mir durch den Sinn geht, will ich nicht vergeſſen und nicht nur jetzt trällern, ſolange mir nichts anderes einfällt: ich will es ſingen in der Roſenzeit, ſolange ſie blühen, die ſchlichten und die herrlichen Roſen in allen Farben voller Wohlgerüche. Habt ihr bei euern Ausflügen die Blumen der Wieſe ge⸗ zählt? Nur die Arten, meine ich. Man hat keine Namen da⸗ für. Die Blumen warten auch nicht darauf, daß wir ſie nen⸗ nen können. Sie warten nur auf den warmen Sommer. Bielleicht auch auf die frohen Hände, die einen Strauß davon beglückt nach Hauſe nehmen, damit die einſame kahle Woh⸗ ung davon lebendig wird und den Hauch des Sommers ſpürt. in blühender Lindenzweig, Birkenreiſer und drum herum Margeriten, Mohn und Kornblumen, Ritterſporn, Kornraden, Löwenmaul und Fingerhut— und wer will noch mehr! Sie blicken uns an mit ihren Blütenaugen;: ſie erzählen vom Som⸗ mer und ſchenken uns ſo reiche Freude. Warum freuen ſich nicht alle Menſchen an den Blumen! Viele Herzen haben kei⸗ nen Platz für ſo etwas. Immer nur Geld, immer nur Geld! Ich gehe die einſamen Feldwege, hinter mir liegt das letzte Haus, wenige Menſchen begegnen mir, ich bin bei meinen Blu⸗ men, im Sommer: ſelber ein Stück Sommer, darum weiß ich garnicht mehr, ob ich ſinge oder nicht. ETs klingt in mir. Süßes Sommerliedchen H. H. Bericht über die wi liche Lage des deulſchen———— Junt RII. Vom Reichsverband des deutſchen Handwerks wird uns geſchrieben: Für den Monat Juni läßt ſich wohl überwiegend ſagen, daß die bereits im Vormonat gemeldete Beſſerung der wirtſchaftlichen Lage im Handwerk ſich in einer Anzahl von Gruppen hat halten können und zum Teil langſam vor⸗ wärts geht. Andererſeits berichtet auch eine große Anzahl von Handwerkskammern, daß die geſamte Lage des Hand⸗ werks in ihrem Bezirk kaum als befriedigend zu be⸗ zeichnen iſt, da gewiſſe Zweige, bei denen der Höhepunkt der Saiſon in der erſten Hälfte des Juni liegt, bereits ein merk⸗ liches Abflauen der Tätigkeit feſtſtellen müſſen. Die Lage wird beherrſcht durch die verhältnismäßig günſtige Kon⸗ junktur im Baugewerbe, das im großen und ganzen gut beſchäftigt iſt. Lediglich die Handwerkskammer Berlin be⸗ richtet, daß infolge der viel zu ſpäten Verteilung der Haus⸗ zinsſteuerhypotheken die Tätigkeit im Bauhauptgewerbe ſtark gehemmt ſei und nunmehr hierunter auch die Baunebenge⸗ werbe zu leiden haben. In den Handwerken, bei denen ein Einfluß des Baugewerbes nicht in Frage kommt, war die Be⸗ ſchäftigung uneinheitlich. Bis Pfingſten war im Beklei⸗ dungsgewerbe der Auftragsbeſtand noch größtenteils zu⸗ friedenſtellend, wenn auch das ſchlechte Wetter das Geſchäft, namentlich in Betrieben mit Verkaufsläden, erheblich beein⸗ trächtigt hat. In der zweiten Hälfte des Monats folgte dann eine ſtark rückläufige Bewegung. Den gleichen Rückgang zei⸗ gen auch einzelne holzverarbeitende Gruppen. Nach Meldung der Kammer Nürnberg iſt ein ſtarker Rückgang wieder bei den Gewerbezweigen feſtzuſtellen, die in ſtarkem Maße von der In⸗ duſtrie abhängen. Die Verminderung der Arbeitsloſigkeit und die damit verbundene Steigerung der Kaufkraft der Bevöl⸗ kerung hat nur in geringem Maße zu einer geſteigerten Nach⸗ frage geführt, da ein weſentlicher Teil der vorhandenen Mittel dafür gebraucht wird, Abzahlungsverpflichtungen nachzu⸗ kommen. Ein beſonderes Merkmal für dite Lage in den letzten Wochen iſt auch die ſich ſtark bemerkbar machende Geldver⸗ knappung. Die Erhöhung des Reichsbankdiskonts macht ſich für das Handwerk zum Teil in einer ſtarken Er⸗ ſchwerung der Kreditbeſchaffung bemerkbar. Der Wechſel pielt daher wieder eine verhängnisvolle Rolle. Eine ganze Anzahl Handwerker ſind genötigt, ihren Einkauf nur mit Wechſeln zu bezahlen, während ſie andererſeits gezwungen ſind, ihren Kunden lange Abzahlungstermine zu gewähren. Wenn auch der Zahlungseingang zum Teil etwas beſſer ge⸗ worden iſt, ſo bleibt dieſe Beſſerung doch noch weſentlich hinter dem wünſchenswerten Umfang zurück. Beſonders in länd⸗ lichen Gebieten iſt infolge der Verluſte der Landwirte in der Schweinemaſt der Zahlungsverkehr ſchlecht. Von weittragender Bedeutung für die Entwicklung des Handwerks werden die Auswirkungen der neuen Ar⸗ beitszeitnotverordnung bezeichnet. Es iſt eine ſtarke Erregung über die neuen Beſtimmungen feſtzuſtellen, weil durch ſie den Organiſationen, die bis jetzt noch keine Tarifver⸗ träge hatten, dieſe aufgezwungen werden. Die Mißſtimmung richtet ſich vor allem gegen die Ueberſtundenzuſchläge, die zum Teil eine für das Handwerk nicht tragbare Belaſtung bilden. Kriegsgräberfürſorge Aus den ſtatiſtiſchen Angaben, die auf der am 27. und 28. Mai in München ſtattgehabten 9. Bundestagung bekannt ge⸗ geben wurden und im Heft 7 der Bundeszeitſchrift„Kriegs⸗ gräberfürſorge“ veröffentlicht ſind, geht hervor, in welch un⸗ geahnter Weiſe die Leiſtungen des Volksbundes Deutſcher Kriegsgräberfürſorge e. V. Berlin, im vergangenen Jahre geſteigert wurden. Die im engſten Zu⸗ ſammenarbeiten mit den deutſchen Reichsbehörden begonnenen Inſtandſetzungsarbeiten auf deutſchen Kriegerfriedhöfen im Ausland, beſonders in Frankreich und in Belgien, haben gute Fortſchritte gemacht und ſind an manchen Orten bereits be⸗ endet. Zur Zeit läßt der Volksbund deutſche Kriegsgräber⸗, friedhöfe in Jugoſlavien und Polen beſichtigen, um dann die Pläne für ihre Ausgeſtaltung zu entwerfen. Nach ihrer Be⸗ gutachtung durch den Kunſtbeirat, dem neben namhaften Künſtlern aus ganz Deutſchland Perſönlichkeiten des Auswär⸗ tigen Amtes angehören und Genehmigung durch die betref⸗ fenden ausländiſchen Regierungen werden die Ausgeſtaltungs⸗ arbeiten in Angriff genommen. In den einzelnen Verbänden und Gruppen herrſcht recht reges Leben. Und trotzdem ſtehen immer noch zahlreiche den Beſtrebungen und der Arbeit des Volksbundes fern. * * Zuſammenſtoß. In der Heinrich⸗Lanzſtraße fuhr geſtern nachmittag ein älterer Radfahrer mit einem Korb Bier⸗ flaſchen einem Laſtauto in die Seite. Die leeren Flaſchen waren zum Teil zerbrochen. Der Radfahrer erlitt eine kleine Verletzung am Knie und kam mit den zerbrochenen Bier⸗ flaſchen und dem erlittenen Schrecken davon. — Der evangeliſche Religionsunterricht in den badiſchen Fortbildungs ⸗ und Fachſchulen Der vor längerer Zeit angekündigte Lehrplan des Evangeltiſchen Oberkirchenrats für den Religions⸗ unterricht in den badiſchen Fortbildungs⸗ und Fachſchulen iſt jetzt erſchienen. Er bezeichnet es als die Aufgabe dieſes Un⸗ terrichts, der konfirmierten Jugend den Dienſt eines Bera⸗ ters, Helfers, Führers und Freundes zu leiſten. Dies Ziel ſoll nicht Förderung individualiſtiſcher Frömmigkeit ſein, ſon⸗ dern es müſſe erſtrebt werden, die konfirmierte Jugend dem kirchlichen Leben zu erhalten und möglichſt viele zu tüchtigen Mitgliedern der Landeskirche zu erziehen. Dabei unterſcheidet ſich der Religionsunterricht in den Fortbildungs⸗ und Fach⸗ ſchulen grundſätzlich von dem ihm vorausgegangenen in der Volksſchule und Mittelſchule. Es handelt ſich hier um An⸗ leitung zur Anwendung des religiöſen Lernſtoffs in den neuen fe ſozialer und beruflicher Art wie zur Bildung einer ſelbſtändigen Ueberzeugung und freudigen Glaubens⸗ gewißheit. Als Unterrichtsmittel iſt vor allem die Heilige Schrift zu benützen. 7 Es ſind ddrei Lehrgänge vorgeſchrieben. Der erſte Lehrgang umfaßt Themen wie: Unſere Arbeit, unſer Beruf, unſer Heim, unſere Heimat, unſer Vaterland, unſere Eltern und Geſchwiſter, unſer Erwerb, unſer Beſitz, das Gewiſſen, die Pflicht uſw., ferner aus der Kirchengeſchichte die Märtyrer, das Mönchtum, Konſtantin der Große, Karl der Große, Kaiſer und Papſt. Der zweite Jahrgang hat folgende Themen zu behandeln: Umgebung der Kirche, Friedhof, Kirchgang, Bibel, Geſangbuch, Sekten, die Brüdergemeinde, das Judentum, die Religionsloſen, Chriſtl. Sitte, Barmherzigkeit und Liebe uſw., ferner Bilder aus der Reformation, der Gegenreformation und der Gemeinſchaftsbewegung. Im dritten Jahrgang iſt zu behandeln: das Evau⸗ gelium und die ſozialen Forderungen, Bilder aus dem Guſtav⸗ Adolf⸗Verein, aus der inneren Miſſion und aus dem Evan Bund, die Verfaſſung der Landeskirche, der Glaube an Got an die Erlöſung durch Chriſtus, an eine Vorſehung, die Recht⸗ fertigung durch den Glauben, Endlichkeit und Unſterblichkeit, Gebet, Taufe und Abendmahl. Alle 2 Jahre ſoll der Unter⸗ richt durch den zuſtändigen Dekan inſpiziert werden. Zunehmende Sterblichkeit. Die Sterblichkeit der deuk⸗ ſchen Großſtädte iſt nach der Beſſerung der Vorwoche vom 12. bis zum 18. Juni wieder etwas ſchlechter geworden, indem ſie auf 1000 Ortsanſäſſige im Jahr von 9,5 auf 9,9 geſtiegen iſt, in ganz Berlin auf 11,1, Alt⸗Berlin 11,4, Neu⸗Berlin 10,7, Köln 8,4, Eſſen 9,7, Dortmund 9,9, Duisburg 9,0, Bochum 10,6, Gel⸗ ſenkirchen 10,0, Mühlheim a. d. R. 9,8, München⸗Gladbach 9,0, Königsberg i. Pr. 12,9, Stettin 10,7, Altona 14,2, Hannover 10,7, Magdeburg 9,6, Halle 9,5, Braunſchweig 12,5, Erfurt 10,2, Dresden 8,2, Chemnitz 9,0, Plauen i. V. 7,8, Frankfurt a. M. 8,0, München 10,8, Nürnberg 10,2, Stuttgart 8,1. Sie blieb gleich in Elberfeld mit 9,5 und Karlsruhe 77. Sie fiel in Düſſeldorf auf 7,4, Barmen 9,4, Aachen 9,3, Krefeld 9,5, Ham⸗ born 10,6, Münſter i. W. 8,5, Oberhauſen 8,2, Buer 6,5, Ham⸗ burg 10,0, Bremen 10,7, Kiel 7,2, Lübeck 9,0, Breslau 10,8, Hindenburg 12,7, Gleiwitz 6,1, Kaſſel 9,4 Leipzig 9,2, Mann⸗ heim 6,0, Wiesbaden 9,4, Mainz 10,9, Ludwig 89a fen 4,0, Augsburg 10,6, Saarbrücken 6,7. *Reiſe ohne Bargeld. Die meiſten Reiſeluſtigen haben unter Zurückſtellung vieler anderer Wünſche und Bedürfniſſe ſich das nötige Reiſekapital für ihre Sommerreiſe erſt erſparen müſſen. Ein Verluſt des Geldes auf der Reiſe würde die Reiſefreuden in das Gegenteil verwandeln. Der deutſche Reiſende macht noch viel zu wenig von den Reiſe⸗Kredit⸗ briefen Gebrauch, die ihn praktiſch vor jedem Verluſt auf der Reiſe ſchützen. Die Welt⸗Reiſekreditbriefe des Mitteleuro⸗ päiſchen Reiſebüros(MEg.) ſind die erſten in Deutſchland nach Kriegsende zuſammengeſtellten Zirkular⸗Kreditbriefe. Sie bieten größere Vorteile als alle bisher beſtehenden ähn⸗ lichen Kombinationen, da ſie drei Forderungen, die man unbe⸗ dingt an einen Kreditbrief ſtellen muß, erfüllen: ſie ſind ſicher, billig und bequem und an den hauptſächlichſten Plätzen der Welt zahlbar und können in jeder Höhe und in jeder Währung ausgeſtellt werden. Ihr beſonderer Vorteil beſteht noch da⸗ rin, daß ſie an den meiſten Orten außer bei Banken auch noch bei Reiſebüros zahlbar ſind und der Reiſende hierdurch in dem gleichen Büro(auch nachmittags und Sonntags) die Auszah⸗ ball auf ſeinen Kreditbrief, Auskunft und ſeine Fahrkarte er⸗ Geſunde gtinder geſund erbalten, ſchwãchliche— kräftisen, krauten zur Geneſuns verbelfen, heißt die Kinder richtig ernährenl Größte Fachaͤrzte bevorzugen und empfehlen Kußele. Milch: Die Mannheimer Stamitz· Gemeinde kann nunmehr bereits auf ein fünfjähriges Beſtehen zurück⸗ blicken. Von muſikbegeiſterten Männern und Frauen ge⸗ gründet— Rechtsanwalt Dr. Bing war an ihrer Organi⸗ ſation hervorragend beteiligt—, wollte die Stamitz⸗Gemeinde vor allem keine Dilettantenvereinigung ſein, die unter der Vorſpiegelung irgend welcher Ideale Muſikverhunzung be⸗ treibt. Es geht vielmehr um die Muſik der Meiſter in der Originalbeſetzung, alſo um ein colleglum medicum edelſter Art und beſter Tradition. Prüft man die von der Gemeinde jetzt veranlaßte Zuſammenſtellung alles deſſen, womit man ſich in den verflaſſenen fünf Jahren befaßt hat, muß man er⸗ ſtaunen über die Fülle der Arbeiten und Leiſtungen. Nach der Gründungsverſammlung 1921 begannen im November bei einem Beſtand von 65 Aktiven die erſten Proben. Schon im Februar 1922 fand ein internes Konzert im alten Rat⸗ haus ſtatt. Im Mai folgte eine Abt Vogler⸗Feier in der Schloßkirche, während das erſte öffentliche Konzert im Dezember in der Harmonie vor ſich ging. Im bunten Wechſel, aber ſtets im Rahmen der klaſſiſchen Muſik reihen ſich nun die Vorführungen der nächſten Jahre an. Einiges ſei heraus⸗ gegriffen: 1923: Februar: Bach⸗Kantatenabend in der Chriſtuskirche; Beteiligung beim Regerfeſt in der Chriſtus⸗ kirche(Mai); Collegium musicum des Freien Bundes im Schloß(Ritterſaal) Barockmuſik; Oktober: Aufführung eines Chorwerkes von Schütz(der 12jährige Jeſus) in der Chriſtuskirche; Dezember: Händelkonzert(anläßlich der Erſt⸗ aufführung von„Julius Cäſar“ im Nationaltheater. Ein⸗ führende Wort: Lert).— 1924: Konzert mit Julia Menz und dem Bachklavier in der„Harmonie“(Juni); Oktober: Konzert im Schwetzinger Schloß(Bühnenvolksbund); Dezem⸗ ber: Aufführung neuer Muſik(Orgelkonzert Landmann), Emborg, Hoyer⸗Aufführung des Oratoriums„Joſua“ von Händel.— 1925: Einführungsabend zur Uraufführung von Monteverdis„Orfeo“ in der Neufaſſung von Carl Orff im Natonaltheater(Verſammlungsſaal); Juli: Feſtakt der Han⸗ delshochſchule(zum erſten Mal); Dezember: Internes Kon⸗ zert mit Lautenvorträgen von Rudolf Rapp(München).— 1926: Juli: Auftreten im Rundfunk(zum erſten Mal); Dezember: Konzert in Worms(Feſthaus) für den dortigen „Liederkranz.— 1927: Feſtkonzert im Mufenſaal(März), Erſtaufführung der„Waſſermuſik“(Händel). Von bedeutenden Soliſten ſeien genannt: Julia Menz, Alice Orff⸗Sollſcher, Rudolf Rapp, Gunnar Graarud, Max Lipmann, Fritz Seefried, Arno Landmann, Kurt Utz, Dr. Otto Urſprung, Julius Schüller, Franz Neumayer, Lene Heſſe, Luiſe Schatt⸗Eberts, Dr. Halbig, Profeſſor Dr. Kroyer, Dr. S. Kayſer. Geſpielt wurden Werke von Bach, Händel(faſt 50 verſchiedene Werke!), Stamitz, Mozart, Beethoven, Haydn, Monteverdi, Boccherini, Corelli, Vivaldi, Friedrich d. Gr. Locatelli, Lully, Monn, Hameau, Reger, Debuſſy, Scalero, Emborg, Hoyer, Vogler, Telemann, Schütz, Schein. Bei einem gegenwärtigen Beſtand von über 50 Aktiven umfaßt der Tätigkeitsbericht der Stamitz⸗Freunde folgende Gebiete: Mehrere Schülerkonzerte für den Ausſchuß für Volksmuſik⸗ pflege; Regelmäßige Beteiligung bei den Feſtakten der Han⸗ delshochſchule; Geiſtliche Konzerte in der Chriſtuskirche zu wohltätigen Zwecken; Interne Abende für Mitglieder im Konfirmandenſaal der Chriſtuskirche; Einige geſellige Abende mit künſtleriſchen Darbietungen; 3 Rundfunkabende. Man kann die Genugtuung verſtehen, die Vorſtand und Leitung(Kapellmeiſter Max Sinzheimer) über eine der⸗ artig umfangreichee und künſtleriſche Arbeitsleiſtung empfin⸗ den. Die Stamitz⸗Gemeinde erfreut ſich aber auch weitgehen⸗ der ideeller Unterſtützung, wie die Verleihung der Ehren⸗ mitgliedſchaft früher an Profeſſor Oeſer und jetzt an Stadt⸗ pfarrer Dr. Hoff beweiſt. Aus dem muſikaliſchen Leben Mannheims iſt jedenfalls die Stamitz⸗Gemeinde nicht mehr fortzudenken, weshalb auch an dieſer Stelle der Wunſch für eine geiſtig erſprießliche und künſtleriſch fruchtbare Zukunft ausgeſprochen ſei. Fr. Kunſt und Wiſſenſchaft Tagung europäiſcher Staatsmänner und Wiſſenſchaftler. Nach dem„Heidelberger Tageblatt“ findet die vierte Jahres⸗ tagung des Verbandes für kulturelle Zuſammenarbeit (Fédération des Unions intellectuelles) vom 20.—23. Oktober in Heidelberg ſtatt. Es handelt ſich hierbei um diejenige Organiſation für eine Einigung Europas, die von Prinz Rohan geleitet wird. Zu der Veranſtaltung werden zahl⸗ reiche führende Männer der europäiſchen Welt nach Heidel⸗ 8 ſodaß dem Kongreß beſondere Bedeutung zu⸗ ommt. BVon der Univerſität Heidelberg. Prof. Dr. Thann⸗ hauſer hat den Ruf des preußiſchen Kultusminiſteriums al⸗ Direktor der Inneren Klinik der Mediziniſchen Akudemie Düſſeldorf zum 1. Oktober angenommen. Ein Muſeum auf der Mettnau. In dem ehemaligen Hauſe Scheffels auf der Mettnau wird nach einem zwiſchen der Stadtgemeinde Radolfzell und dem Deutſchen Scheffelbund abgeſchloſſenen Vertrag ein Scheffelmuſeum errichtet werden. Ohne die Beſtände des Deutſchen Scheffelmuſeums im Schloß zu Karlsruhe dadurch zu beeinträchtigen, wird der Deutſche Scheffelbund aus ſeinem Archiv im Scheffelmuſeum Mettnau⸗ Radolfzell insbeſondere Manuſkripte und Erinnerungsſtücke ausſtellen, die den letzten, in jenem herrlich gelegenen Land⸗ 55 am Bodenſee verbrachten Lebensjahren des Dichters ent⸗ ammen. Schillers erſte Grabſtätte. Vor nahezu hundert Jahren wurden aus dem verfallenen Kaſſengewölbe in der Ecke des alten Jakobfriedhofes in Weimar Schillers Gebeine in die Fürſtengruft überführt. Unerklärliche Vernachläſſigung durch die ſtaatlichen Behörden ließen den Friedhof, die Ruheſtätte bedeutender Perſönlichkeiten des klaſſiſchen Weimar, und das Kaſſengewölbe in Verfall geraten. Es war ein ſelbſtver⸗ ſtändlicher Akt der Pietät, daß die erſte Begräbnisſtätte Friedrich v. Schillers in ihrer früheren architektoniſchen Form wieder hergeſtellt und auch der Umgebung des Friedhofes ſelbſt ein würdiges Ausſehen gegeben wurde. Der Anreger des Gedankens der Wiederherſtellung iſt, wie unſer Korre⸗ ſpondent meldet, der Ehrenbürger der Stadt Weimar und Präſident des Schiller⸗Bundes, Oberregierungsrat Profeſſor Dr. Scheidemantel, dem der Oberbürgermeiſter der Stadt Weimar, Dr. Mülley bei dem geſtern im kleineren Kreiſe ſtattgefundenen Weiheakt den beſonderen Dank der Stadt Weimar ausſprach. In einer kurzen, ſchlichten Rede ſprach Profeſſor Dr. Scheidemantel den am Gelingen der Wiederherſtellungsarbeiten beteiligten ſtaatlichen und ſtädti⸗ ſchen Behörden ſeinen Dank aus. Sumor des Auslandes Man ſprach in der Geſellſchaft über einen jungen Mann, der eben das Zimmer verlaſſen hatte.„Ja“, erklärte jemand, „er hatte ſich ſterblich in die Verkäuferin eines Handſchuh⸗ geſchäfts verliebt und kaufte eine ganze Woche lang jeden Tag ein Paar Handſchuhe, bis das Mädchen, um den läſtigen Werber loszuwerden, die Stellung wechſelte und Maniküre wurde“.„Ich nehme an“, bemerkte einer der Anweſenden, daß ſich der verliebte junge Mann jetzt täglich von ihr mani⸗ küren ließ“.„Stimmt“, ſagte der erſtere,„aber ich glaube, er wird die Sache jetzt aufgeben, denn das junge Mädchen hat inzwiſchen eine Stellung bei zuem Zahnarzt angenommen.“ Koſename. 90„Liebling, welchen Koſenamen ſoll ich dir geben? „Hiol.„Boſton Transeript“ 0 oeeerreeeeleeeeeeee ER Donnerstag, den 14. Juli 1927 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 319 Tagungen Jahresverſammlung ſüddeutſcher Lichtſpieltheaterbeſitzer in Frankfurt a. M. Eine große Anzahl Lichtſpieltheaterbeſitzer aus allen Teilen Deutſchlands haben ſich in Frankfurt a. M. zuſammen⸗ gefunden, um ihre Jahresverſammlung abzuhalten. Im Mittelpunkt der ganzen Tagung ſtand die Luſtbarkeits⸗ ſteuerfrage, die als erdrückend bezeichnet wird, und im Durchſchnitt allein 18 Proz. der Einnahmen ausmacht. Als eine beſondere Härte wird es von der deutſchen Filminduſtrie empfunden, daß ſie immer noch gegenüber dem Sprechtheater als etwas Minderwertiges empfunden wird. Den etwa 320 Sprech⸗ und Opernbühnen, die Deutſchland beſitzt, ſtehen rund 3600 Lichtſpieltheater gegenüber, und zwar haben die Sprech⸗ theater in ihrer Majorität durch Jahrhunderte hindurch ſtaatliche und private Unterſtützungen gefunden, wohingegen der Film ſeit ſeinem Erſcheinen Hemmungen und Be⸗ drückungen aller Art unterworfen war. Es war intereſſant, zu erfahren, welche Zuſchüſſe eine An⸗ zahl Sprechbühnen aus Steuergeldern erhielten, und wie hoch ſich demgegenüher die Erträgniſſe aus der Luſtbarkeitsſteuer der Kinotheater belaufen. So wurden beiſpielsweiſe im Jahre 1925 in Hamburg Mk. 1 506 981 Zuſchüſſe an Sprechbühnen gewährt, während aus den Lichtſpieltheatern an Luſtharkeits⸗ ſteuern Mk. 1616 949 herausgezogen wurden. In Braun⸗ ſchweig ſteht das Verhältnis von Mk. 159 000 zu Mk. 191 000. 85 Breslau Mk. 680 000 gegen Mk. 600 000. Faktiſch liegt die ache ſo, daß die Steuerabgaben der kleinen Leute, die die 3600 Lichtſpieltheater beſuchen, die Mittel aufbringen für die Erhaltung der Sprechbühnen, die nur einem kleinen Kreis Auserwählter zugänglich ſind. Neben einer ganzen Anzahl von Fachfragen wurde noch ein Punkt erörtert, der ebenfalls die breiten Maſſen, vor allem die Kinobeſucher intereſſiert. Gewiſſe amerik. Firmen haben als ſmarte Geſchäftsleute ſeit Jahren wüſte Hetzfilme gegen Deutſchland fabriziert, und fabrizieren ſie noch, ſie er⸗ teilen auf dieſe Art und Weiſe Deutſchland mit der einen Hand eine Ohrfeige aus dem Hinterhalt, mit der anderen Hand ſtecken ſie ſchmunzeln die Gelder ein, die das gleiche Deutſch⸗ land als Abnehmer 55 anderen Filmen zahlt. Es iſt ſeit längerer Zeit eine Boykottbewegung im Gange, die 115 egen eine amerikaniſche Großfirma in erſter Linie richtet, te, 1 Deutſchland große Geſchäfte tätigt, ſich aber nicht bereit finden läßt, ihre antideutſchen Hetzfilme endlich und bald zehn Jahre nach dem Krieg aus dem Verkehr zu ziehen. In den Feſtſälen des Hotels Kyffhäuſer fanden ſich die Lichtſpieltheater⸗ beſitzer zu einem gemütlichen Abend zuſammen. Am 6. Juli beſuchten ſtie die Ausſtellung„Muſik im Leben der Völker“, wo ſie von der Stadt offiziell empfangen wurden. Otto Schwerin. Reichstagung der Bankbeamten Unter ſehr zahlreicher Beteiligung wurde in Köln die dies⸗ jährige ordentliche Hauptverſammlung des Deutſchen Bankbeamten⸗Vereins abgehalten. Als Vertreter des Reichsarbeitsminiſteriums war Oberlandesgerichtsrat Dr. Siller, für den Bund Deutſcher Bodenreformer Dr. Damaſchke und für den Gewerkſchftsring Deutſcher Arbeiter⸗ Angeſtell⸗ ten⸗ und Beamten⸗Verbände deſſen Generalſekretär, Reichs⸗ tagsabg. Lemmer, erſchienen. Den Bericht über die verfloſſene Geſchäftsperiode erſtattete der Vorſitzende Fürſtenberg, der u.., geſtützt auf ein reiches Zahlenmaterial, die innere Kraft des Bankgewerbes und ſeine Entwicklung in den letzten beiden Jahren ſchilderte und davon ausgehend die Tätigkeit des D. B. V. in der Tarifbewegung beleuchtete. Er erörterte auch eine Anzahl ſozialer Fragen, mit denen ſich die Organiſation be⸗ ſchäftigt hat. Trotzdem in der Berichtsperiode ein weiterer Ab⸗ bau von faſt 25 000(meiſt kaufmänniſchen) Angeſtellten er⸗ folgte, blieb der Verein infolge ſehr erheblichen Zuwachſes mit rd. 32 000. Mitgliedern die weitaus ſtärkſte Arbeitnehmer⸗Or⸗ ganiſatin im Bankgewerbe. Aus dem Kaſſenbericht geht her⸗ vor, daß das Vereinsvermögen ſeit Anfang 1924 beträchtlich geſteigert werden konnte. Der diesmalige Abſchluß zeigt einen Ueberſchuß von rund 195 000 Reichsmark. Unter lebhaften Bei⸗ fallsbezeugungen wurde dem Vorſtand einſtimmig Entlaſtung erteilt. Nach einem Vortrag von Dr. Damaſchke über das Heimſtättenweſen u. deſſen Bedeutung für die geſamte Volks⸗ wirtſchaft und nach Erledigung der Regularien wurden ver⸗ ſchiedene Entſchließungen angenommen. In dieſen wurde u. a. eine beſſere Ausgeſtaltung des Reichstarifes in arbeitsrecht⸗ licher und gehaltlicher Beziehung, eine erhöhte Sicherung der älteren Angeſtellten, die Einbringung des Geſetzes über die Bildung von Heimſtätten und ein ſtärkerer Schutz für Be⸗ triebsrats⸗Mitglieder gefordert. Gegen jede Lockerung der Mieterſchutz⸗Geſetzgebung wurde lebhaft proteſtiert.— Die ſndler Hauptverſammlung wird 1929 in Hamburg ſtatt⸗ inden. Kommunale Chronik Eine neue Stabtgründung im Solinger Induſtriegebiet Das vom preußiſchen Innnenminiſter eingeforderte Gut⸗ achten des Direktors Dr. Schmidt vom Ruhrſiedlungsverband Eſſen über die Städtevereinigung im Solinger Induſtriegebiet iſt von der Regterung den Beteiligten zugeſtellt worden. Es ſpricht ſich aus totographiſchen, ſied⸗ lungspolitiſchen und ſtadtwirtſchaftlichen Gründen für die verwaltungstechniſche Zuſammenfaſſung der fünf Gemeinden Solingen, Ohligs, Wald, Höhſcheid und Gräfrath zu einer neuen Stadt mit rund 140000 Einwohnern aus. Das Gutachten empfiehlt die baldige Vereinigung der Gemeinden ohne Beſchreitung einer Zwiſchenlöſung, weil die ſtadtwirt⸗ ſchaftliche Entwicklung dieſes einheitlichen Wirtſchaftsgebie⸗ tes bereits ſoweit fortgeſchritten iſt, daß eine Zerſplitterung in verſchiedene Verwaltungen unrattonell iſt und bei den gleich⸗ laufenden Intereſſen dieſer fünf Gemeinden ſich die großen gemeinſamen Aufgaben der Stadtwirtſchaft nur unter ein⸗ heitlicher Leitung und unter Zuſammenfaſſung der Finanz⸗ kräfte löſen laſſen. Flaggeuſtreit im Rathaus. Hof i.., 10. Juli. Das Reichsbanner Schwarz⸗Rot⸗ Gold hält am 17. Juli hier einen republikaniſchen Tag ab. Der Stadtrat hat bereits vor einiger Zeit beſchloſſen, bei feſt⸗ lichen Gelegenheiten in den Stadt⸗ und Landesfarben zu flaggen. Nun ſtellte in der öffentlichen Sitzung Stadt⸗ rat Mähr im Auftrage der Sozialiſten den Antrag, Schwarz⸗ Rot⸗Gold zu flaggen. Darüber entſpann ſich eine heftige Debatte, in deren Verlauf die Vertreter der Beamten und Angeſtellten erklärten, ſie würden nicht mitſtimmen, da ſte als Vertreter der Stadt im Rate ſeien und parteipolitiſche Angelegenheiten nicht vertreten könnten. Sie verließen da⸗ rauf den Saal. Als dann neuerdings der Antrag geſtellt wurde, in den Stadt⸗ und Landesfarben zu flaggen, verließen auch die Sozialdemokraten den Saal. Hierauf wurden die Beamten⸗ und Angeſtelltenvertreter wieder zurückgeholt und die Beſchlußfähigkeit des Hauſes wieder hergeſtellt. Der Vorſitzende, Oberbürgermeiſter Dr. Buhl, erklärte, daß der Antrag der Linken mit 13 gegen 13 Stimmen durch Stich⸗ entfcheid des Vorſitzenden abgelehnt ſei. E * Schriesheim, 7. Juli. In der Gemeinderatsſitzung vom 5. Juli wurden folgende Beſchlüſſe gefaßt: Der ledige Land⸗ wirt Valentin Merkel wurde zum angeborenen Bürgerrecht zugelaſſen; für einen auswärtigen Bauluſtigen wird die Ge⸗ meindebürgſchaft bis zu 60 Prozent der Bauſumme übernommen, wenn bei Vermietung nur Schriesheimer Woh⸗ nungsſuchende in Betracht kommen und die Erſtellung des Baues in erſter Linie nur Schriesheimer Geſchäftsleute über⸗ tragen wird; die Ausführung der Kanaliſationsarbeiten am großen Mönch bis zum ehem. deutſchen Hof werden dem Maurermeiſter Jakob Näher übertragen; ein Geſuch um Errichtung einer Gaſtwirtſchaft mußte abgelehnt werden, weil ein Bedürfnis hierzu zur Zeit nicht anerkannt werden kann; einem Bauherrn wurde die Gemeindebürgſchaft von 6000 auf 8000/ erhöht; ein Geſuch um Befreiung von der Hundeſteuer wurde genehmigt; ein Invalide erhält ab 1. Juni ds. Js. einen Rentenvorſchuß von monatl. 30 /. * Brühl, 7. Juli. Auszug aus der Gemeinderatsſitzung. Für das Gebiet der Gemeinde Brühl wird— vorbehaltlich der Zuſtimmung des Bürgerausſchuſſes— ab 1. Juli eine Bierſteuer in der geſetzlich zuläſſigen Höhe von 7 v. H. des Herſtellungspreiſes nach Maßgabe der miniſteriell ent⸗ worfenen Steuerordnung erhoben. Der Gemeindevor⸗ anſchlag für das Rechnungsjahr 1927 wurde in vorgelegter Faſſung feſtgeſtellt unter Erhöhung der geſetzlichen Steuer⸗ grundbeträge für Grundſtücke um 250 v. H. ſo daß eine vor⸗ läufige Gemeindeſteuer von 100./ Steuerwert zu erheben iſt: für klaſſifizierte, einzeln geſchätzte Grundſtücke und Wald .38.„, für Gebäude 1,10.JJ., für Betriebsvermögen 45 Pfg., für Gewerbeertrag 8,28.I. Die ausgeſchriebenen Maurerarbeiten in verſchiedenen Gemeindewohnhäuſern wur⸗ den dem Baugeſchäft Ganz um das Angebot zur Ausführung übertragen. Kleine Mitteilungen Der Konſtanzer Bürgerausſchuß beſchäftigte dieſer Tage mit der Feſtſetzung des ſtädtiſch 41 1 925 fußes für das Rechnungsjahr 1926. Es wurde feſtgeſetzt 186 Rpf. von je 100 RM. Steuerwert des Grundvermögens, 54 Rpf. vom Betriebsvermögen und 1020 Rpf. vom Gewerbe⸗ ertrag. Ferner wurde die Vorlage betreffend Feſtſetzung des vorläufigen Steuerfußes für 1927 nach ſehr erregter Debatte nom Stadtrat zurückgezogen. Der Oberbürgermeiſter betonte in längerer Rede, daß nach An⸗ ſicht des Stadtrates der Steuerfuß faſt bis zu einem Drittel geſenktwerden könnte, wenn alle Bürger ihre Steuererklärun⸗ Aus dem Lande Der letzte Zeppelin⸗Patrouillenreiter feiert ſeinen 80. Geburtstag *Söllingen bei Durlach, 12. Juli. Mittwoch, den 13. Julk, feiert hier der Poſtagent a. D. Karl Zilly, der letzte noch lebende Teilnehmer an dem bekannten Zeppelin⸗ patrouillenritt nach dem Schürlenhof im Feldzuge 1870 in voller geiſtiger und körperlicher Friſche ſeinen 80. Ge⸗ burtstag. Mit großem Intereſſe und beſonderer Lebhaftigkeit erzählt der Jubilar noch heute ſeine Erlebniſſe, die er damals als junger Gefreiter im Badiſchen Leibdragoner⸗Regiment mit ſeinem wagemutigen und draufgängeriſchen Patrouillenführer, dem Grafen Zeppelin, hatte. + * Ladenburg, 13. Juli. Die von der Bergſtraße gekom⸗ menen ſchweren Gewitter haben geſtern auch hier allerlei Schaden angerichtet. Ein Blitz ſchlug in das ſtädtiſche Waſſerwerk ein, zerſtörte die Sicherungen des Trans⸗ formators, die Schalttafel und ſonſtige Apparate, ſo daß das Pumpwerk ſtillgelegt war. Glücklicherweiſe war das Re⸗ ſervoir auf dem Waſſerturm gerade gefüllt, ſo daß kein Waſſermangel eintrat. Am Abend war der Schaden notdürf⸗ tig behoben, die gründliche Reparatur wird noch ausgeführt. In der Nähe des Weges nach Schriesheim wurden drei Te⸗ lephonmaſte durch Blitze zerſplittert. Auch an elektriſchen Anlagen in Betrieben und Privathäuſern richtete das Un⸗ wetter Schaden an.— Während unſer Städtchen trotz der engen Straßen und des lebhaften Verkehrs bisher von ern⸗ ſteren Unfällen verſchont blieb, haben ſich in den letzten Tagen auf einmal deren zwei ereignet. inem Motorrad⸗ fahrer platzte bei einer Geſchwindigkeit von etwa 60 Kilo⸗ meter auf der Ilvesheimer Landſtraße zwiſchen Brücke und Stauwehr der Hinterreifen, ſo daß das Fahrzeug herumgeriſſen und die hinten ſitzende 19jährige Begleiterin, Frl. Broßjen vom Weierhof, heruntergeſchleudert wurde; ſie trug einen ſchweren Schädelbruch davon und ſchwebt in Lebensgefahr. Der zweite Unfall verletzte die hier zu Be⸗ ſuch weilende Schweſter des Hauptlehrers Illg ebenfalls ſchwer, ſo daß ſie nach Heidelberg gebracht werden mußte. Das aus der Richtung Neckartor kommende Auto eines Metz⸗ germeiſters aus Hohenſachſen wurde vom Lenker zu weit nach links geriſſen, als dieſer hinter einem auf der Haupt⸗ ſtraße haltenden Laſtauto plötzlich eine Frau mit einem Kind hervorkommen ſah, die ſonſt unfehlbar überfahren worden wären. Dabei wurde das links auf dem Gehweg ſich befindende Fräulein umgefahren. * Heidelberg, 13. Jult. Nach den Unterſuchungen des Stadtſchularztes ſind nahezu 1700 Heidelberger Schulkinder nach ſtrengem ärztlichen Maßſtab dringend erholungsbedürftig. Bei über 700 Kindern wäre eine Er⸗ holungskur erwünſcht, muß aber aus finanziellen Gründen zurückgeſtellt werden. Bei mehr als 100 fkrophulöſen, tuber⸗ kulös gefährdeten, herzkranken Kindern hat die Gefährdung einen ſolchen Grad erreicht, daß ihre Unterbringung in ge⸗ für ſechs und mehr Wochen erfor⸗ * Sinsheim, 12. Juli. Am Sonntag fand in der hieſigen evang. Stadtkirche das Jahresfeſt der Bad. Landes⸗ bibelgeſellſchaft ſtatt. Es begann mit einem Schüler⸗ gottesdienſt, deſſen Liturgie reich gegliedert und mit Chorlie⸗ dern ausgeſtattet war. Prälat D. Schmitthenner be⸗ ſprach das Gleichnis vom Säemann und vom vierfachen Ackerland. Um 2 Uhr begann in dem mit grünen Pflanzen und duftenden Blumen reich ausgeſchmückten Gotteshaus der Feſtgottesdſenſt. Dekan Eiſen begrüßte die Feſtgemeinde namens des Kirchengemeinderats und des Kirchenbezirks: Die größte Not, die der Seele, kann nur durch Darreichung der rechten Speiſe, des Gotteswortes, überwunden werden. Die Zeitprobleme erfaſſend, zog der Feſtprediger Rektor Ka m pp aus Heidelberg, einen Vergleich zwiſchen der Tageszeitung und der Bibel: wir brauchen die Bibel für die Welt um uns, ſte dieſen Ausführungen. * Freiburg i. Br., 13. Juli. Die im Bärental in Altglashütten errichtete größte deutſche Silberfuchs⸗ farm iſt jetzt mit Füchſen bevölkert worden. 64 Silber⸗ füchſe ſind in das Gehege eingeſetzt worden, die mit Hack⸗ fleiſch, Eiern, Haſenfleiſch, Geflügel uſw. gefüttert werden. bpd. Illmenſee bei Konſtanz, 12. Juli. Ein kleine Köpe⸗ nicktade erlebte kürzlich Illmenſee. Kam da ein 24jähriger junger Mann zum Stromwarte, gab ſich als Ingenſeur des Badenwerkes aus und ließ ſich die ee Trans. formatorenhaus geben, Dort nahm er ſeine Manipulation vor und verſchwand mit den Schlüſſeln. Wie es abend wurde, gab es eine Aufregung im ganzen Ort, denn nirgends brannte das elektriſche Licht. Der angebliche Ingenieur des Baden⸗ gen richtig abgeben würden. Des weiteren wurden ſechs Pro⸗ Ilzent Gemeindebierſteuer beſchl hat erst durch ihre Güte den Naucher oſſen. ſchaltet und ſich dann da werkes war in Wirklichkeit ein jugendlicher Leichtfuß von Kappel, der um die Leute zunarren, den Stromausge⸗ 55 von gemacht hatte. 400 N LR 0 1 ul — As ist leicht gesagt, h. doch sduver getanim arispruchsvoll gemackt. Diese An · allgemeinen steigt sprüche, die wir erwect haben, uf. 2 A mi deer Güte einer len wir auch für die Felge erfüllen. Ne 0. Naore auch der preis Alle Ersperrisse, welche die steiger 0, ee We unsere OVERSTOILT zeigt, gibt de Nachfrage schafft, kcommen im 6üe n,, g es aber Wege, für weruüg Geld viel mer wieder dem Jabak unseren 0 Qualität zu liefern. OVERSTOLZ zugute. Ausser uns karm riemand eine Inre Mischung wird in kurzen Zeit solche Tigarette für 5pf in den han abschnitten · wie auch in den letzten 0 del bringen. auch wir könnten es nicht, wenn sich richt die Qualität auf eine grosse Nachffrage stützte. OVERSTOL ist heute die meistge rauchte Ligarette Deutschlands und N Wochen wieder-fortgesetzt verbes- zert.onme dass wir den Preis erhõhen 0 106+0% 0 ———ççC) 0 0 +1 e 0 5 uns und über uns. Mit geſpannter Aufmerkſamksit folgts e 8 —— ———BF5ͤĩ ᷣ ĩoð¹1ͤ-rL ̃ͤ 5 ——————— 9 Neue Mauuheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Dionnerstag, den 14. Juli 1927 —— Oeutſches Kapital im Ausland Deutſches Kapital war vor dem Kriege in ſehr erheblichen Mengen in ausländiſchen Unternehmungen angelegt. Wie hoch die Bezüge waren, die Deutſchland damals aus dieſen Anlagen in Geſtalt von Zinſen oder Dividenden bezog, kann nur ſchätzungsweiſe feſtgeſtellt werden. Der Krieg mit ſeiner Verwüſtung aller Eigen⸗ tumsbegriffe und noch mehr der Friedensſchluß, der den Alliierten das Recht zur Liquidierung der deutſchen Beſitztümer gab, haben die deutſchen Kapitalanlagen im Auslande faſt reſtlos zuſammenſchmel⸗ zen laſſen. Nach dem Kriege kam die Inflation, in der das entwertete deutſche Kapital ſich ſelbſtverſtändlich nicht oder nur in beſonderen Ausnahmefällen im Auslande betätigen konnte, während auslän⸗ diſches Kapital in großen Mengen nach Deutſchland hereinſtrömte, um hier in Grundſtücken, Unternehmungen, Aktien und anderen Werten inveſtiert zu werden. Nach der Währungsſtabiliſierung blieb die deutſche Kapitaldecke zu knapp, und dauernd mußte daher aus⸗ ländiſches Kapital hereingeholt werden, um die deutſche Produktion ausreichend finanzieren zu können. Die Vorausſetzungen für eine Neuanlage deutſchen Kapitals im Auslande lagen in dieſer ganzen Zeit denkbar ungünſtig. Trotzdem ſind in letzter Zeit, insbeſondere aber in dem laufenden Jahre 1927, ſchon wieder in beachtlichem Umfange deutſche Kapitalien ins Ausland gefloſſen, um dort nutzbringend zu arbeiten. In einer kürzlich veröffentlichten Zuſammenſtellung werden dieſe Neuanlagen ſeit Beginn des Jahres 1927 bereits auf insgeſamt 165 Millionen.% beziffert. Die Höhe dieſer Summe muß um ſo mehr überraſchen als bisher die deutſche Wirtſchaft bekanntlich in ihrer Kapitalver⸗ ſorgung in ſehr ſtarkem Maße auf ausländiſche Kredite angewieſen war. Es iſt aber eine überaus ſeltene Erſcheinung, daß ein Land gleichzeitig Kapital importiert und Kapital in erheblichen Mengen ausgeführt. 7 (ä) Mont Cenis und Stickſtoff⸗Syndikat.— Kein Preiskampf in der deutſchen Stickſtoffinduſtrie. Zu der nunmehr beginnenden Stick⸗ ſtoffprodurtion auf der Zeche Mont Cenis erfahren wir, entgegen den vielfach verbreiteten Nachrichten, von gutunterrichteter Seite, daß von einem Preiskampf zwiſchen dem Röchling⸗Konzern, der die Stick⸗ ſtöfferzeugung auf der Zeche Mont Cenis gemeinſam mit der Berg⸗ werksgeſellſchaft Hibernia durchführt, und dem Stickſtoffſyndikat nicht die Rede ſein kann. Vielmehr erfolgt der Verkauf der Stickſtoffer⸗ zeugung von Mont Cenis durch den Apparat und zu den Preiſen des Stickſtoff⸗Syndikates. Die Zeche Mont Cenis iſt Geſellſchafterin der Deutſchen Ammoniak⸗Verkaufsvereinigung und auf dieſem Wege dem Stickſtoff⸗Syndikat angeſchloſſen. Bisher hält ſich übrigens die Pro⸗ duktion noch in engen Grenzen und wird nach dem aufgeſtellten Pro⸗ gramm vorausſichtlich erſt im Herbſt größeren Umfang annehmen. 7: Internationale Bergin Compagnie in Amſterdam. Die kürzlich in Berlin abgehaltene ARsSitzung dieſer Geſellſchaft, deren Anteilsmajorität ſich bekantlich im Beſitz der J. G. Farbeninduſtrie befindet, nahm nach Blättermeldungen unter anderm zur Kenntnis, daß die für England auf der Rheinauer Bergin⸗Anlage durchge⸗ führten Verſuchsarbeiten beendet ſind. Der engliſche Chemietruſt E hat ſich bereits vor einiger Zeit an der Geſellſchaft beteiligt, deren 1255— 33 Minderheitsanteil außerdem die Bataafſche Petroleum Mij. eſitzt. Man kann demnach annehmen, daß in abſehbarer Zeit auch der engliſche Chemietruſt Kohlehydrierungsanlagen errichtet. Umſatzſteigerung bei der Lingner⸗Werke AG. in Dresden. Bei Rohergebnis von lalles in 1000) 3465(3269) erforderten Hand⸗ lungsunkoſten 2296(2783). Nach 119(132) Abſchreibungen ſtehen zu⸗ züglich 33(34) Gewinnvortrag zur Verfügung der Geſellſchaft 388 86), aus denen bekanntlich wieder 7 v. H. Gewinnanteil ausge⸗ ſchüttet werden. Da die Tantiemen bereits vorher verrechnet worden find, verbleiben zum Vortrag 36(34). Die verminderte Konſumkraft beeinflußte bei erhöhten Fabrikationskoſten zwar den Abſatz, doch kann trotzdem eine weitere Umſatzſteigerung feſtgeſtellt werden. Die Auslaudsauleihe der Ver. Stahlwerke abgeſchloſſen. Die Verhandlungen, die von der Vereinigten Stahlwerke AG. wegen eeiner Anleihe von 30 Millionen Dollar zur Ablöſung der Gutſcheine mit der Firma Dillon⸗Read geführt wurden, ſind geſtern zum Ad⸗ ſchluß gelangt. Die Anleihe wird in Kürze zu etwa Pari aufgelegt werden. Der Zinsſatz beträgt 6,5 v. H. mit einer zuſätzlichen Ver⸗ zinſung bei ſteigendem Gewinnanteil, und zwar wird für jedes Pro⸗ zent über 6 v. H. 0,5 v. H. Zuſatzverzinſung gewährt. Die Zuſatzver⸗ 95 binſung erreicht ihr Ende bei 9 v. H. Gewinnanteil. Außerdem wird bDon der Firma Dillon⸗Read der Reſtbetrag der ſogenannten C⸗Bonds von rund 4,2 Mill. Dollar übernommen. (Eiſenwerk Kaiſerslautern AG. Das abgelaufene Geſchäfts⸗ jahr ſchließt nach 101 275/ Abſchreibungen mit einem Verluſt von 181 476 J, der vorgetragen werden ſoll,(i. V. wurde der Verluſt von 145 377/ mit 45 377/ aus der Reſerve und mit 100 000% durch Einführung von Vorratsaktien gedeckt). Das AK. der Geſellſchaft beträgt 1 849 000 4. Die Ausſichten für das laufende Geſchäftsjahr werden als günſtig bezeichnet. (̃68s) Neunkirchener Eiſenwerk AG. vorm. Gebr. Stumm, Neun⸗ keirchen(Saar), Homburger Eiſenwerke AG. Die GV. des Neun⸗ kirchener Eiſenwerkes(Forges et acieries de Neunkirchen) ge⸗ nehmigte die Vorſchläge des Verwaltungsrates. Nach Tilgung des Verluſtvortrages aus dem Vorfjahre von 10 426 916 Fr. verbleibt ein Reingewinn von 2198009 Fr. Die Dividende beträgt 8 v. H.— Die GV. der Homburger Eiſenwerke AG. vorm. Gebr. Stumm, ge⸗ nehmigte den Abſchluß für 1926. Zur Deckung des Verluſtes von 30²⁶ 408 Fr.(i. V. 17 856891 Fr.) werden die Reſerven herange⸗ zogen. 26: Büttnerwerke AG. in Uerdingen. Die o. GV. genehmigte ein⸗ ſtimmig die Ausſchüttung von 5 v. H. Dividende. Nach Mitteilung der Verpaltung iſt der Geſchäftsgang im neuen Geſchäftsjahre zu⸗ friedenſtellend. Der Auftragsbeſtand, der zu einem ſehr erheblichen Prozentſatz auch aus dem Auslande ſtamme, habe ſich erhöht, ſo daß die Werkſtätten für die nächſten Monate volle Beſchäftigung hätten. Es ſei der Firma gelungen, den langjährigen Leiter der Wärme⸗ wirtſchaftsſtelle des Weſtdeutſchen Dampfkeſſel⸗Ueberwachungsvereins, Herrn Profeſſor Dr.⸗Ing. Karl Aſchoff, für das Werk zu ver⸗ pflichten. : Apollo⸗Werke AG. in Apolda. In der o. GV. wurde der Ge⸗ ſchäftsbericht für das Jahr 1926 vorgelegt, in dem bekanntlich das A. im Verhältnis 16:1 von 1,6 auf 0,1 Mill. zuſammengelegt und auf 300 000 wieder erhöht wurde. Der durch die Zuſammenlegung 2. wird zur Abdeckung des Verluſtvortrages von 925 ſowie des Verluſtes von 1926 in Höhe von 131 000% und zu Abſchreibungen verwendet. Eine Dividende wird nicht verteilt. Dem Vorſtande wurde Entlaſtung erteilt, dem Aufſichtsrat indeſſen ver⸗ weigert. Eine Oppoſition die über mehr als 10 v. H. des jetzigen Ak verfügte, beantragte, die frühere Geſchäftsaufſichtsperſon, jetziges AMitglied RA. Dr. Zerſch, dafür regreßpflichtig zu machen, daß durch verſäumte Aufnahme von Prozeſſen in die Gläubigerliſte er⸗ hebliche Schäden entſtanden ſind, ferner von ihm für Geldbeſchaffung 19 einbehaltene Proviſionen zurückzufordern. Dieſe⸗ Anträge wurden ab⸗ gelehnt; die Oppoſition gab Proteſt zu Protokoll. Weiterhin pro⸗ teſtierte die Minorität, daß der im AR. vertretenen Emiffionsbank ihre bei der Sanierung für eigene Rechnung übernommenen neuen Aktien zum Schaden der übrigen Aktionäre mit dem Werke zu einem Unterparikurs verrechnet worden ſeien, und gab auch zu dieſem ö»Punkt Proteſt zu Protokoll. Ueber die Ausſichten des laufenden Geſchäftsjahres wird berichtet, daß dieſe von den Mitteln abhingen, die für die Propagierung des neu in die Fabrikation aufgenommenen Traktors aufgewendet werden könnten. 29: Nähmaſchinen⸗ und Fahrräderfabrik Bernhard Stoewer AG. 1 in Stettin. Die GV. erledigte die Regularien. Der Ueberſchuß von 44 240„ wird vorgetragen. Der Vorſitzende des AR., Kommerzien⸗ rat Schleſinger, hat ſeinen Poſten aus Geſundheitsrückſichten nieder⸗ gelegt. Von der Verwaltung wurde darauf hingewieſen, daß die Ar⸗ bheitsloſigkeit dadurch verſtärkt werde, daß die Mehrzahl der ſtaat⸗ llichen, kommunalen und ſonſtigen amtlichen Stellen bei ihren Ein⸗ käufen dem amerikaniſchen Fabrikat den Vorzug vor dem deutſchen zu geben pflegtern. Hinzu komme, daß die ausländiſche Einfuhr durch niedrige Zölle auf Erzeugniſſe, die in Deutſchland mindeſtens ebenſo hergeſtellt werden könnten, erhöht wird, während andererſeits die ausländiſchen Staaten den unbedingten Schutz ihrer einheimiſchen Fabrikate als eine Selbſtverſtändlichkeit betrachten. * Abſchlüſſe im Konzern der Vereinigten Deutſchen Textilwerke AG. in Zittau. Von den Konzerngeſellſchaften legen jetzt die Her⸗ mann Wünſches Erben AG. in Ebersbach i. Sa. und die Wagner u. Moras AG. in Zittau ihre Abſchlüſſe für 1926 vor, nach denen eine Dividendenreduktion von 6 auf 4 v. H. erfolgt iſt. Die Dachgeſell⸗ ſchaft ſelbſt, die Verein. Deutſche Texilwerke AG. die bekanntlich 1 8 2 * 1 10 Zur Notenbank-Konferenz in New- Vork Nach der Weltwirtſchaftskonferenz in Genf und der Konferenz der Internationalen Handelskam⸗ mer in Stockholm, die den Zweck hatter, in die wirtſchaftliche Verwirrung der Nachkriegszeit ſo hineinzuleuchten, daß der Weg zu einer neuen Ordnung gebahnt wird, die bedeutſame Einzelprobleme des internationalen Handelsverkehrs tat⸗ kräftig in Bearbeitung genommen, ja zumteil ihrer Löſung ſchon recht nahe gebracht haben und die auch den großen Fra⸗ gen der internationalen Wirtſchaftspolitik neue Wege wieſen, ſind nunmehr ſeit Wochenfriſt die Leiter der maßgebenden Notenbanken, der Bank von England, der deutſchen Reichsbank, der Bank von Frankreich und der Gouverneur der amerikaniſchen Bundesreſervebank in New⸗ vork zu Beſprechungen zuſammengetreten. Ueber den Inhalt dieſer Beſprechungen iſt bis jetzt wenig verlautet, ob⸗ wohl dieſer Konferenz allgemein große Bedeutung beigemeſſen wird. Dieſe Bedeutung ergibt ſich ohne weiteres ſchon aus dem Aufgabenkreis dieſer Zentralbanken. Sie beſitzen die Macht und haben die Pflicht, das Kreditvolumen und den Notenumlauf zu kontrollieren. Durch das Medium der Zen⸗ tralbanken üben Goldbewegungen ihre Wirkung auf die Geld! und Wechſelmärkte aus, und es iſt Pflicht dieſer Banken, den Goldſtandard, oder die Relation zum Goldſtandard, aufrecht zu erhalten. Um dieſe Aufgaben erfüllen zu können, müſſen die Zentralbanken den Hauptgoldbeſtand oder die Wechſel⸗ reſerven beſitzen, womit unter normalen Verhältniſſen die Verpflichtung verbunden iſt, auf Verlangen Banknoten in Gold einzulöſen oder Deviſen abzugeben, Gold oder Deviſen zu einem feſtſtehenden Preiſe oder beides zu kaufen; ſte müſſen die Barreſerven der Banken, die Handel und Indu⸗ ſtrie eines Landes finanzieren, aufnehmen, die ihrerſeits in ihrer Kreditgewährung durch den Umfang ihrer Barreſerven geleitet werden und endlich ſind die Zentralbanken mit der Wahrnehmung der Notenausgabe betrant. Hieraus ergibt ſich ohne weiteres die Bedeutung, die die Zentralbanken in der geſamten Wirtſchaft beſitzen. Normalerweiſe fließen in ihren Kaſſen auch die Staatsgelder zuſammen. Die Konfe⸗ renz der Zentralbanken, die über ſo große Goldbeſtände und wirtſchaftlichen Einfluß verfügen, kann ſonach ohne Zweifel große Auswirkungen haben. Die Finanzprobleme der Nach⸗ kriegszeit erfordern internationale Zuſammenarbeit auch auf dem Gebiete des Finanzweſens und wenn Newyorker Ver⸗ lautbarungen recht behalten, hat den wichtigſten Verhand⸗ lungsgegenſtand die Beziehung der gegenſeitigen Dis⸗ kontſätze ſowie die Aufrechterhaltung des Goldſtan⸗ dards gebildet, der ſeit dem Kriege eine ſo weitgehende Verbreitung gefunden hat. zwiſchen den Bankpräſidenten über die gegenſeitige Gold⸗ Exportpolitik und über feſte Verhältniszahlen für die Diskontſätze als Vorbedingung einer allſeitigen Stabi⸗ liſierung des Goldſtandards Abmachungen erfolgten. Dieſe ſollen angeblich dahin gehen, daß Frankreich, bisher noch der einzige gefährliche Außenſeiter des Goldſtandards, eine feſte Zuſage für die Stabiliſierung des Franken gegeben hat und daß nach der Abmachung in Zukunft keine größeren Goldver⸗ ſchiffungen von Notenbank zu Notenbank erfolgen, ſondern daß jede Notenbank außerhalb ihres eigenen Goldbeſtandes beſonders ausgewieſene bei anderen Notenbanken unterhalten ſoll. Poincaré hat bekanntlich in ſeinem Budget den valutariſchen Faktor, von dem das Budget⸗ Gleichgewicht doch in erſter Linie abhängig iſt, als quantité négligeable vollkommen außer Acht gelaſſen, indem er die Frage der weiteren Frankenſtabilität ausdrücklich offengelaſſen hat, da er ſich aus valuta⸗techniſchen, namentlich aber aus innerpolitiſchen Gründen noch nicht öffentlich zu einer Legaliſierung der tatſächlichen Stabiliſierung bekennen will. Die Abmachung über Sonder⸗Golddepots zwecks Vermeidung von Goldverſchickungen lag nahe, weil da⸗ durch das Deckungsminus der europäiſchen Zentralnoten⸗ banken aus dem Deckungsplus der Vereinigten Staaten auf⸗ die Betriebe der beiden genannten StG. und der Wagner u. Co. Kommandit⸗Geſ. in Zittau pachtweiſe betreibt, hat ihre Dividende ſogar von 10 auf 6 v. H. herabgeſetzt. Bei der Geſellſchaft, die von der bis zum Herbſt dauernden Kriſe des deutſchen Baumwollwaren⸗ geſchäftes, wie ſie berichtet, erheblich mit betroffen war, vereinnahmte 1407 255(2 029 981)/ auf Fabrikationskonto labzüglich der bereits an die Stammgeſellſchaften gezahlten Pacht); nach Abſchreibungen im Betrage von 55 222(291 200) 4 verbleiben, einſchl. 43 637(23 972) ¼ Vortrag, 138 353(448 477) Aals Ueberſchuß, woraus nach Zahlung der Dividende und der Tantieme 34 353/ neu vorgetragen werden (i. V. außerdem Zuweiſung von 240 000„ an Reſerve und Sozial⸗ fonds). Die Bilanz verzeichnet u. a. Waren mit 9,72(11,65) Mill., Beteiligungen und Wertpapiere mit 6,83(3,82) Mill. und De⸗ bitoren mit 8,20(11,57) Mill. J/. Unter den 15,99(24,57) Mill. ¼ Kreditoren ſind 6,15(6,76) Mill. Schulden an Stammgeſellſchaften und 0,71(1,21) Mill. Akzeptverbindlichkeiten enthalten. Das Diſagio aus der im Berichtsjahr aufgenommenen 7⸗Mill.⸗Schuldverſchrei⸗ bungsanleihe, die einſchl. 140 000/ Diſagio in der Bilanz erſcheint, iſt mit 740 000 aktiviert.— Bei der Wagner u. Moras AG. ſtellt ſich der Bruttogewinn auf 429 500(505 400) /, der Ueberſchuß, nach 105 342(82 400)/ Abſchreibungen und Abzug der Unkoſten, auf 205 267(307 602) J. Nach Zahlung der Dividende uſw. verbleiben 7267(8042)„ zum Vortrag. In der Bilanz haben ſich Debitoren auf 3,88(4,04) Mill., Kreditoren auf 0,31(0,47) Mill.“ verringert.— Bei der Hermann Wünſches Erben AG ergibt ſich ein Bruttogewinn von 464 198(500 000) /, aus dem ſich nach 168 955(143 917) Ab⸗ ſchreibungen und nach Abzug der Unkoſten uſw. 191135(279 585) ¼/ als Ueberſchuß ergeben. Neu vorgetragen werden davon 26 135 (27 627) /, nachdem Dividende und Tantiemen in Abzug gebracht ſind. In der Bilanz ſtehen den 389 246(670 130)/ Kreditoren die Debitoren mit 2517 664(2 713 047)/ gegenüber. Wertpapiere und Beteiligungen, die i. V. noch mit 175 001/ erſchienen, ſind bis auf den Erinnerungspoſten gebucht. Kapitalverluſt der Neckarmühle Rottenburg AG. in Rottenburg. Die G. hat auch das GJ. 1926/27(i. V. 27 586 Verluſt) derartig ungünſtig abgeſchloſſen, daß der o. HV. am 16. Auguſt in Stuttgart Mitteilung gemäߧ 240 HGB. vom Verluſt von mehr als der Hälfte des AK.(72 000„) gemacht werden muß. Gleichzeitg ſoll auch Be⸗ ſchluß gefaßt werden über Auflöſung der G. E Dividendenerhöhung bei der„Vauen“ Vereinigte Pfeifen⸗ fabriken vorm. Gebhard Ott und Ziener u. Ellenberger, AG. in Nrünberg. Das Geſchäftsjahr 1926 ſchließt nach Abſchreibungen von 15 996 li. V. 17 263) Mark mit einem Reingewinn von 28 208(16 874) Mark ab. Die HV. am 11. Juli genehmigte den Abſchluß und er⸗ teilte Entlaſtung. Es wurde beſchlöſſen, 5(i. V. 3) v. H. Dividende zur Ausſchütung zu bringen. Nach Mitteilung der Verwaltung hat ſan der Geſchäftsgang im neuen Jahre bis jetzt befriedigend ange⸗ aſſen. * Eiſenbahnverkehrsmittel AG. in Berlin. Die Geſellſchaft ſchlägt 8 v. H. Dividende(i. V. 5 v..) vor. 1 Deutſchland als Hauptbelieferer der Schweiz. Wie die ſchwei⸗ zeriſchen Außenhandelszahlen für den Monat Juni bei einem genauen Vergleich der Ein⸗ und Ausfuhrwaren und der Ein⸗ und Ausfuhrländer ſteht Deutſchland wiederum an erſter Stelle in bezug auf Ein⸗ und Ausfuhr, Deutſchland lieferte im Juni für 43,46 Millionen Fr. nach der Schweiz, und bezog von der Schweiz Daraus würde ſich ergeben, daß Probleme der Welt⸗Goloͤwirtſchaft Von Georg Haller⸗Mannheim gefüllt werden kann, ohne daß die Wechſelkurſe beeinflußt werden und weil damit gleichzeitig eine Stabilität des Wer⸗ tes der Goldvorräte der Welt geſchaffen wird. Die Frage ſoll angeblich dadurch gelöſt werden, daß aufgrund einer inter⸗ nationalen Goldreſerve die gemeinſame Ausgabe von Gold⸗ bonds erfolgt, wofür die gemeinſame Ausgabe der zwölf amerikaniſchen Reſervebanken das Vorbild abgeben könnte. Bereits zu Beginn des Jahres 1025 kam in den Vereinigten Staaten die Erwartung ſehr deutlich zum Ausdruck, daß auch dem ſtändigen ſtarken Anwachſen des amerikaniſchen Goldbeſitzes eine Periode der regelmäßigeren Verteilung der Beſtände angebrochen ſei mit Rückſicht auf die erheblichen Goldausfuhren aus den Vereinigten Staaten, die längere Zeit anhielten. Dieſe Erwartungen ſind ent⸗ täuſcht worden und der Ausfuhrüberſchuß an Gold betrug in 1925 nur 134 Mill. Dollar, wodurch die Beſtände auf 4436 Mill. Dollar vermindert wurden. Das Jahr 1926 brachte erneut einen Goldein⸗ fuhrüberſchuß von 98 Mill. Dollar und auch im erſten Halbjahr 1927 haben die amerikaniſchen Goldvorräte per Saldo eine ſtarke Zunahme zu verzeichnen, deren genaue Höhe ſich jedoch infolge der zahlreichen privaten Transaktionen nicht feſtſtellen läßt. Die Goldbeſtände der Federal Reſervebanken allein betrugen Mitte Junt 3 293 901 000 Dollar. Dabei muß man berückſichtigen, daß Ende 1920 die geſamten amerikaniſchen Goldvorräte nur 2647 Mill. Dollar betrugen. Die Federal Reſervebanken verfügen heute alſo mit 3 293 Mill. Dollar über mehr als die Hälfte der Beſtände der 15 wichtigſten Notenbanker Amerikas und Europas, die ſich auf rund 6400 Mill. Dollar ſtellen. Enthalten ſind in dieſen Zahlen nur die Beſtände der Notenbanken, während die privaten Beſtände nicht mitgerechnet ſind. Demgegen⸗ über betragen die Goldvorräte der Bank von England noch keine 700 Mill. Dollar, obwohl England und ſeine Dominions im erſten Halbjahr 1927 nach vorſichtigen Schätzungen nur eine Kleinigkeit we⸗ niger als 70 v. H. der Weltgoldproduktion deckten. Die Ereigniſſe in der Goldwirtſchaft der letzten Monate, durch die die eben genann⸗ ten Zahlen noch ungünſtiger für die Geſamtwirtſchaft geſtaltet wur⸗ durchaus Veranlaſſung zu internationaler Aus⸗ prache. Man darf in dieſem Zuſammenhang daran erinnern, daß im Sommer 1925 ein vom amerikaniſchen Senat heraus⸗ gegebenes Buch erſchienen iſt, in dem die Währungen Europas treffend beleuchtet wurden. Aus dem Buch ging klar hervor, daß Amerika von ſeinem Goldüberfluß befreit werden will. Nicht zuletzt aus dieſem Grunde beteiligte es ſich führend am Zuſtandekommen des Dawesabkommens und der Dawesanleihe, unterſtützte es die Wiedereinführung der Goldwährung in verſchiedenen Ländern(Schweden, Eng⸗ land, Dänemark uſw.), trat es für eine Regelung der inter⸗ alliierten Schulden und für eine internationale Währungs⸗ konferenz zur Regelung des Währungsweſens der ganzen Welt ein. Aus dem erwähnten Buch ſpricht auch ganz deutlich der Wunſch, daß alle Länder wieder zur reinen Gold⸗ währung übergehen, d. h. die Noten in Gold einlösbar machen und Gold in den inneren Verkehr führen und die Goldeinfuhr und ⸗ausfuhr völlig frei ſtellen. Ob dieſe Wünſche Erfüllung finden, wird von der weiteren Entwicklung der wirtſchaftlichen und politiſchen Verhältniſſe abhängen. Eine große Anzahl von Theoretikern erklärt bekanntlich auch die Verwendung des Goldes im inneren Geldumlauf eines Lan⸗ des als Luxus. Zudem können auch eine Reihe von Län⸗ dern die von Amerika erwünſchte Verſtärkung des Gold⸗ beſtandes finanziell kaum tragen. In Deutſchland jedenfalls darf das Tempo nicht allzu ſehr beſchleunigt werden. Wenn die Währung das Symbol der geſamtwirtſchaftlichen Kraft eines Landes iſt, ſo entſpricht andererſeits der wertmäßigen fang und der Geſamtwert der Währung. Es dürfen nur ſoviel Zahlungsmittel vorhanden ſein,— und ein vergrößerter Gold⸗ beſtand könnte den Anreiz zu erweiterter Notenemiſſion geben— als hinter ihnen wirkliche Erträgniſſe in Form von Produkten oder Leiſtungen nachweisbar ſind. Entſtehen mehr, ſo wird zuſätzliche Kaufkraft geſchaffen, der Wert des einzelnen Zahlungsmittels ſinkt, die Preiſe ſteigen, das ſind alte, wirt⸗ ſchaftliche und währungspolitiſche Grundſätze, die auch für die Wiedereinführung einer reinen Goldwährung Geltung haben, die in der Praxis als die zweckmäßigſte Baſis aller Währungs⸗ abmachungen zu gelten hat. 3 der Schweiz für 41,3 Millionen, bezog dagegen von der Schweiz nur für 11,79 Milltonen Fr. ‚ * Der Reichsverband der Autoinduſtrie hat ſeine Berliner Aus⸗ ſtellungshalle an die Stadt Berlin verkauft.— Ausfall der Dezember⸗ Ausſtellung. Der Reichsverband der Automobilinduſtrie hat die große Berliner Ausſtellungshalle am Kaiſerdamm an die Stadt Berlin verkauft. In dem Kaufvertrag hat er ſich das Recht geſichert, in jedem Jahre etwa vier Wochen lang eine Ausſtellung in der Halle zu veranſtalten. Der Reichsverband hat beſchloſſen, die Große deutſche Automobflausſtellung, die für Dezember gevlant war, mit Rückſicht auf das Produktionsprogramm der Automobilinduſtrie aus⸗ fallen zu laſſen und dafür im Frühjahr eine Antomobs!laus⸗ ſtellung zu veranſtalten. 55 Deviſenmarkt Die Reichsmark war vorbörslich ſehr feſt, der Dollar war mit 4,2105 offeriert, zog aber an der Börſe bis auf 4,2135 an. Spanien ſchwächte ſich ab, gegen Lande 28.44 nach 28.32. Die letzten Kurſe zeigten aber wieder eine Beſſerung an. In den übrigen Deviſen war das Geſchäft gering. Heute vormittag notierten: 8 19, 13. 19. 1. ondon-Paxis 124,00124,00 Maild.-Schwz.228,22 28 26lLond.-Stockh. 18,13J 18,12 Lond.-Brüſſel 34.92 34,91 Holland-Schw. 208.10208.10 Enb.-Mabrld 280 Lond.⸗Maild. 5 89,25 Kabel Holland 2,495 2,495 Mailand-Paris 138,80139,00 Kabel Schweiz 5,195„5,196 Lond.⸗Holland 12,12 12,12 Brüſſel-Paris 9 Lond.-Schweiz 285.22 25,225 London-Oslo. 18,78 18,800Holland-Paris 10,28.028 Paris-Schweiz 20.34] 20,840 Lond.⸗Kopenh.] 18.16] 18.17JKabel London In.⸗Mk. laſſen ſich folgende Kurſe feſtſtellen: London... 29,48] 20,44J Prag.. 12,48] 12.49l Madrid. 72.00 7 Paris.. 16,49 16,49 Sslo.. 08,95 108,75] Argentinien..,78 1759 Meatond 5 1205 2201 Stoenbigen 5 11200 11250 Japan 1,87.887 * N ockholm 12,80. 4. 1 Holland... 69.78186.75 Brüſſel 5 89.57 8 0 8 Verliner Metallbörſe vom 13. Juli Preiſe in Feſtmark für 1 Kg. 12, 18, 12. 1³ Elektrolytkupfer 122,— 121,½8 Aluminium in Raffinadekupfer———.— Barren 2,10.10 Blei—.——.— Zinn ausl.—.——.— ee—.——.——.—.— e—.——— 5,(fr. Vert.———— ickel 8,40⸗8, Plaktenzin 135,50.5250 50,80 51.50 Antimon 988—-100 0 98.100 Aluminjum.10.10 Silber für 1 Gr. 77,7578.78 7/.75•78.7 ꝛ6: Der erſte offizielle.S. A. Baumwollſchätzungsbericht 1927. Der in dieſem Jahre mit beſonderer Spannung erwartete 5 offi⸗ zielle Schätzungsbericht des Waſhingtoner Ackerbaubüros errechnet, laut New Norker Kabelbericht des„Konfektionär“, die Anbaufläche der Baumwollfelder auf 42 683 000 Acres. Der vorjährige Bericht, etwa gleichen Datums, lautete auf 48 800 000 Acres. Die Verringe⸗ rung der diesjährigen Anbaufläche iſt auf die offiziell propagterte en—.— 58 258 Ueberſchwemmungen des 8 8 ren. ne Konditionsziffer veröffentlicht worden. Frachtenmarkt in Duisburg⸗Ruhrort vom 13. Juli Waren im Werte von 31,13 Millionen Fr. Frankreich lieferte nach Das Geſchäft an heutiger Börſe war weiterhin zi ſeitherigen Frachten konnten ſich weiter te 0 Summe von Produkten in beſtimmtem Verhältnis der Um⸗ 4,85.0J.85.5 Deonnerstag, den 14. Jult 1927 RNeue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) e e e +. Sene. Nr. 30 Aus ber Pfalz Die Straßenbahn LudwigshafenOppau * Oppau, 13. Juli. Das bayeriſche Staatsminiſterium hat die Inbetriebnahme der elektriſchen Straßenbahn⸗ linie Ludwigshafen—Oppau bisher noch nicht genehmigt, an⸗ geblich auf einen Einſpruch von Bezirk und Stadt Fran⸗ kenthal. Die Bahnbauarbeiten ſollen in den erſten Tagen des Auguſt fertig werden. Die Eröffnungsfeier der Linie war auf den 11. Auguſt 1927 nach den Abmachungen zwi⸗ 8 den Bürgermeiſterämtern Oppau⸗Ludwigshafen feſt⸗ geſetzt. 22. pfälziſcher Feuerwehrtag * Bad Dürkheim, 12. Juli. Bei zahlreicher Beteiligung aus der ganzen Pfalz, dem rechtsrheiniſchen Bayern nud dem Saargebiet, das über 300 Teilnehmer entſandte, fand am heutigen Sonntag hier der 22. Pfälziſche Kreisfeuer⸗ wehrtag ſtatt, mit dem die Feier des 75jährigen Jubi⸗ läums der Dürkheimer Feuerwehr verbunden war. Am Samstag nachmittag 4 Uhr wurde die nicht öffentliche Sitzung des Kreisausſchuſſes abgehalten, an die ſich abends eine Begrüßungsfeier ſchloß. Es ſprachen namens der Stadt Bad⸗Dürkheim, Erſter Bürgermeiſter Dr. Dahlem, den Willkomm, namens der Dürkheimer Feuerwehr, Komman⸗ dant J. Kaltenhäuſer. Den Dank des Kreisverbandes erſtattete der Kreisvorſitzende Lang⸗Landau. Weiter ſpra⸗ chen Bürgermeiſter Popp⸗Bergzabern und die Brandirek⸗ toren Emig⸗Kaiſerslautern, Jaekel⸗Erlangen u. Vogel⸗ Landau. Die Haupttagung fand am Sontag vormittag 10 Uhr ſtatt. Sie wude vom Kreisvorſtand Lang geleitet. Hier ſprach den Willkomm des Bezirkes Branddirektor Schneider⸗Bad Dürkheim, den der Stadt Bürg»meiſter Dr. Dahlem. Die Grüße der Kreisregierung überbrachte RegierungsratWill⸗Speyer. Namens der pfälziſchen Be⸗ zirksvorſtände ſprach Oberregierungsrat Poehlmann⸗ Zweibrücken. Im Auftrage der Städte überbrachte Oberbür⸗ germeiſter Dr. Baumann⸗Kaiſerslautern die Grüße. Den Verwaltungsbericht erſtattete der Vorſitzende, nachdem die Anweſenheit von 106 ſtimmberechtigten Vertretern feſt⸗ geſtellt war. In 21 Bezirken einſchließlich der neu ange⸗ gliederten drei Saarbezirke zählt der Kreisverband 737 Orts⸗ wehren, 30 Fabrikwehren und 73 521 Mannſchaften. Jür Motorſpritzen wurden 41850%/ angewandt. Seitens der Regierung wurden an Städte 35 460 l, an Orte 40 000 überwieſen. Die Feuerwehrverſicherung ſtellte ſich 1926 auf 87 Fälle mit 2378 für 1927 liegen bis jetzt 34 Fälle mit 2035 % vor. Die Rechnungsſtellung ergibt 15000 in Einnahmen und 6190/ in Ausgaben. * Ludwigshafen, 13. Juli. Geſtern Abend gegen 12 Uhr ſprang eine bis jetzt noch unbekannte Frau mit einem etwa 3 bis 4 Jahre alten Bübchen im Arm in die Blies bei Mundenheim. Durch das Schreien des Kindes wurden An⸗ geſtellte der pfälziſchen Eiswerke auf den Vorfall aufmerkſam und eilten zu dem Ort, wo die Schreie herkamen. Der Be⸗ triebsingenieur und der Chauffeur genannter Firma ſprangen raſch ins Waſſer und ſuchten Frau und Kind zu retten. Während es bei dem Bübchen gelang, ging die Frau unter. Die an dem Kinde vorgenommenen Wiederbelebungsverſuche waren von Erfolg. Indes war es bewußtlos und mußte ins Krankenhaus überführt werden. Die Leiche der Frau konnte heute früh geländet werden.— Geſtern Abend ſchlug der Blitz bei dem über Mundenheim ziehenden Ge⸗ witter in ein Haus in der Kettlerſtraße, beſchädigte den Kamin und deckte das Haus zur Hälfte ab. Perſonen kamen nicht zu Schaden. Ludwigshafen, 12. Juli. Geſtern vormittag gegen 8 Uhr wurde am ſtädtiſchen Frauenbad am oberen Rheinufer die Leiche einer unbekannten 50 bis 60 Jahre alten Frau gelän⸗ det. Dieſe iſt etwa 1,56 Meter groß und mit ſchwarzem Stoff⸗ kleid, ſchwarzer geſtrickter Wollweſte, ſchwarzen Strümpfen und ebenſolchen Schnürſchuhen bekleidet. Sie hat zahnloſen Mund, längliches Geſicht, Sattelnaſe und vorſtehendes Kinn. Im Arme hielt ſie noch eine wachslederne Taſche, in dem ſich eine braunlederne Geldbörſe mit einem kleinen Geldͤbetrag und ein Etui mit Nickelbrille befand. * Leimersheim, 12. Juli. Am Sonntag ertrank im Rhein bei Leimersheim der 19jährige Matroſe Sebaſtian Blum von Gernsheim. Er war auf einem im Anhange des Dampfers „Nancy“ zu Berg fahrenden Kahne beſchäftigt, iſt auf Deck ausgerutſcht und in den Rhein gefallen. Ein Steuer⸗ mann ſah den Verunglückten im Strome treiben und gab ſo⸗ fort Signale, worauf die Fahrt eingeſtellt wurde und ein Boot zur Hilfe eilte. Dieſes kam aber zu ſpät. Die Leiche konnte noch nicht geborgen werden. Grau Cherreau-Ocſenſchuh in. grou imit. Schlangeblaft. m. Trotteur- Abs- Damen hellfarbig Kalbleder oder Schlanse-Kalbleder m. Komſebabs. Gerichtszeitung Das Eiſenbahnunglück bei Eppelheim Der wegen fahrläſſiger Transportgefährdung, fahrläſſiger Tötung und fahrläſſiger Körperverletzung vom Schöffengericht Heidelberg zu ſechs Monaten Gefängnis verurteilte 28jährige Kraftwagenführer Johann Hiefner aus Heidelberg⸗Kirch⸗ heim hatte ſich auf ſeine Berufung vor der Großen Straf⸗ kammer Heidelberg zu verantworten. Die Strafkammer kam zu dem Ergebnis, daß Hiefner grenzenlos leichtſinnig ge⸗ weſen, ſeine Pflicht in gröblicher Weiſe mißhandelt habe, und wies die Berufung als unbegründet koſtenpflichtig zu rück. Das Autonnglück am Weinsheimer Zollhaus vor dem Bezirksſchöffengericht Ein im Dezember v. Js. am Weinsheimer Zollhaus ſtatt⸗ gefundener Zuſammenſtoß zwiſchen einem Zug der Süddeur⸗ ſchen Eiſenbahngeſellſchaft und einem Ludwigshafener Auto hat jetzt ein gerichtliches Nachſpiel. Es hatten ſich wegen fahr⸗ läſſiger Eiſenbahntransportgefährdung ein Chauffeur und ein Kaufmann aus Ludwigshafen zu verantworten. Der Vertei⸗ diger iſt ebenfalls aus Ludwigshafen. An einem regneriſchen Dezemberabend fuhr ein Zug der Eiſenbahngeſellſchaft von Worms nach Weinsheim⸗Horchheim. Zu gleicher Zeit fuhr das Auto des Angeklagten mit ſeinem Chauffeur und einem Ar⸗ beiter von Kleinniedesheim kommend nach Worms. An dem Uebergang am Weinsheimer Zollhaus ſtieß nun das Auto gegen die Lokomotive des Zuges, wobei das Auto zunächſt zurückgeſchleudert wurde und dann umfiel. Hierbei wurde der Beſitzer des Wagens ziemlich verletzt, während der Chauffeur und der andere Mitfahrer mit dem Schrecken davon kamen. Der Wagen ſelbſt wurde ziemlich beſchädigt. Das Urteil lautete auf 50 RM. Geldſtrafe für den Chauffeur und Frei⸗ ſpruch für den Beſitzer. Neues aus aller Welt — Sankt Bürokratius in der Luftſchiffahrt. Das folgende Geſchichtchen, ſo unglaublich es klingt, kann als verbürgt gel⸗ ten; der„Figaro“ hat die Garantie für die Tatſächlichkeit über⸗ nommen.“ In einem großen Flughafen wachen gewiſſenhafte Mechaniker darüber, daß die Motore nicht in Oel erſticken. Sie tun das ſo brav und genau, daß ſie bei der wöchentlichen Bilanz einen anſtändigen Ueberſchuß erzielen. Der aufſichts⸗ führende Prokuriſt prüfte nun den Oelvorrat und es entſpann ſich folgendes Geſpräch:„Sie haben 150 Liter Oel zu viel?“ „Ja, wir legen Gewicht darauf, daß die Motore arbeiten ohne zum Uebermaß eingefettet zu werden. Sie gehen dann viel beſſer und funktionieren viel ſauberer.“ Ja, das mag alles ſehr ſchön ſein, aber meine Rechnungen ſtimmen dann nicht. Sie müſſen nach den Flügen, die Sie ausgeführt haben, 150 Liter Oel weniger im Vorrat haben.“„Na ja, aber was ſoll man machen?“ Gießen Sie die überſchüſſigen Liter weg.“ Und die Mechaniker mußten gehorchen! — Ein außergewöhnliches Jagdabenteuer in den Kara⸗ wanken. Im Morgengrauen ſaß der Bahnbeamte Rudolf Hohenberger aus Villach am Rande eines Holzſchlages auf dem Hange der Karawanken, in der Nähe von Neuhaus, um einen Rehbock zu ſchießen. Da riß ihn aus ſeiner Ruhe eine ſchreckende Rehgeiß, die in ängſtlicher Haſt im Holz um⸗ herlief und unaufhörlich jene ins Herz ſchneidenden Pfiffe ausſtieß, mit denen die ſprachloſe Kreatur von ihrer Not Laut gibt. Es mußte der armen Rehgeiß etwas Fürchter⸗ liches zugeſtoßen ſein, das ſie die Nähe des jagenden Menſchen mit ſeiner Waffe vergeſſen ließ. In dem ehrlichen Weidmann ſank die jagdliche Luſt, und an ihrer Stelle wuchs das Mitleid und die Hilfsbereitſchaft. Er ſpähte und fand: Dreißig Schritte unter ſeinem Stand ſprang ein rieſiger Vogel hinter einem Bodenhügel wütend auf und nieder und hackte und riß. Dem Schützen war alles klar, er hob die Büchſe und ſchoß auf das ſchnellende Ziel, als es ſich wieder über den Hügel erhob. Dann eilte er zu ihm hinab und fand. was ſein Weidmanns⸗ herz ebenſo ſchmerzte, wie beglückte. Stark angeſchoſſen mühte ſich ein Weißkopfgeier mit einer Höhe von einem Meter und zweieinhalb Meter Spannweite aus der Fichtenkultur, in der die Fetzen eines zerriſſenen Kitzes verbluteten, heraus⸗ zukommen. Das Jagdmeſſer, das ihm ins Herz fuhr, hielt den Kondor nicht ab, noch zwanzig Schritt weit zu fliegen. Dann erſt verendete er im Buſch. Jetzt geht der ſeltene Rieſen⸗ raubvogel der große Schädling des Rehwilds ſeinen letzten Gang vom Ausſtopfer ins ſtädtiſche Muſeum nach Villach, denn er iſt dort ſonſt nicht bekannt. — Ein Schmugglerneſt in einer Kirche. In der hiſtoriſchen Kirche von Rye, einem an der Südküſte von England ge⸗ legenen Ort, hat man durch einen Zufall über der Sakriſtei eine Geheimkammer entdeckt, die in alten Zeiten zweifellos Seeräubern und Schmugglern als Zufluchtsort gedient hat. Man fand den Zugang infolge des Zuſammenbruchs eines Pfeilers, den man für ſolides Mauerwerk gehalten hatte der aber tatſächlich eine Treppe umſchloß, die nach der Geheim⸗ kammer führte. Nach der Ueberlieferung iſt eine Zeitlang die Krypta der Kirche als Lagerſtätte für Schmuggelware, darunter in erſter Linie franzöſiſche Spirituoſen, benutzt wor⸗ den. Es gehen in dem Orte manche Erzählungen von Schmugglern um, die in der Kirche Zuflucht ſuchten, um der Verfolgung durch die Zollwächter zu entgehen. Von der Ge⸗ heimkammer hatte man aber bisher noch keine Kenntnis. Die Stadt Rye genießt in England einen Ruf als alte Schmuggei⸗ ſtadt wie keine zweite. Viele der verwegenſten Streiche, die die Schmuggler verübt haben, ſtehen in enger Verbindung mit der alten Kirche oder ihrer nächſten Umgebung. Landwirtſchaft Der Stand der Reben in der Südpfalz * Landau, 12. Juli. Die Rebenblüte iſt in allen Gemar⸗ kungen der Südpfalz beendet. Sie verlief gleichmäßig und hinterließ durchſchnittlich einen guten Traubenſtand. Die Wurmſchäden ſind teilweiſe gering, teilweiſe bedeutender. Die Peronoſpora konnte nur in ſolchen Weinbergen größeren Schaden anrichten, in denen die Bekämpfung mangelhaft durch⸗ geführt wurde. Die naßkalte Witterung hat zwar die Ent⸗ wicklung der Reben beſonders in der Bergzabener und Albers⸗ weiler Gegend etwas gehemmt, in welchen ſich auch der Heu⸗ wurm ſehr ſtark verbreitete. Die Bekämpfung des Heuwurms mit Spritz⸗ und Staubmitteln wird überall mit Nachdruck vor⸗ genommen. Im allgemeinen iſt man mit dem Stand der Reben zufrieden. Briefkaſten Wir bitten für den Briefkaſten beſtimmte Einſendungen auf dem Umſchlag als ſolche kenntlich zu machen. Mündliche Auskünfte können nicht gegeben werden. Beantwortung jfuriſtiſcher, medizini⸗ ſcher und Aufwertungsfragen iſt ausgeſchloſſen. Jeder An⸗ krage iſt die Bezugsquittung beizufügen. Anfragen ohne Namens⸗ nennung werden nicht beantwortet. H. Neckarau. Anonyme Anfragen beantworten wir nicht. K. W. Wir könnten Ihrer Zuſchrift näher treten, wenn Sie uns Namen und Wohnung angeben. Sonſt muß ſie als anonym dem Papierkorb verfallen. U. Dieſer Ausſpruch iſt uns unbekannt. M. E. Film. Am beſten fragen Sie zuerſt bei einer Filmgeſell⸗ ſchaft an, die Ihnen die genauen Auskünfte geben kann. H. Der Fronleichnamstag iſt nur in Bayern geſetzlicher Feiertag, in der Pfalz nicht. Erika. Erkundigen Sie ſich beim Auswärtigen Amt in Berlin. Frau Sch. 1. Am 10. 8. waren 1 Million Papiermark 1,33 Gold⸗ mark. 2. Ein Unterſchied beſteht nach unſerer Auffaſſung nicht, er⸗ kundigen Sie ſich beim Amtsgericht. g Neffe. Die Möbel können Sie mit lauwarmen heißem Waſſer reinigen. C. Me. Auf unſerer Redaktion können Sie ſich im Zeitungs⸗ band das gewünſchte Datum nachſehen. E. E. Heime. Erkundigen Sie ſich beim Bezirksamt. L. K. 100. Nach unſerer Anſicht eine ſtrafbare Handlung. Beim Amtsgericht können Sie ſich über den ganzen Fall koſtenſoſe Aus⸗ kunft holen. Steuer. Wegen der Rückvergütung der Einkommenſteuer wenden Sie ſich am beſten perſönlich an das Finanzamt. Ueber alle 3 Fragen erkundigen Sie ſich am beſten beim Wohnungsamt. Die Koſten trägt der verlierende Teil. Frankfurt. Ohne polizeiliche Genehmigung dürfen Sie nicht bauen laſſen, ſonſt kann es Ihnen paſſieren, daß Sie wieder ab⸗ reißen müſſen. * Anton. Wenn der Raum in Ordnung gehalten wird, wird kaum etwas dagegen einzuwenden ſein. 3 V. J. C. 99. 1. Verſuchen Sie es mit einer perſönlichen Vorſprache bei der Stadtkaſſe. 2. Eine Beſchwerde bei der Geſundheitspolizei (Bezirksamt) wird hier ſchon Abhilfe ſchaffen. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Juli Aheln-Pegel] 7. 8. 9,12. 18. 14. Rectar-Pegel] 7..J 8,J12. 18,1. Aee 2233422424028,350 52.10,4.95.18,4.978.9304.81 ehl...44.42 3,42 4,30.08.98 Jagſtfeld.,84 0,75 0,87 1,191,18.25 Nern.435.43.47.88.50.47 lcf ieeeee Mannheim.15 4,13.22 4,565,17 5,43 Caub.752.752.7.84.94348 Köln.60.55 256.85.53.35 0·· ·N——!fff. ̃⅛—)———————— Herausgeber, Drucker und Verleger. Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b. H. Mannheim, E 6, 2 Direktion: Ferdinand Heyme. Chefredakteur: Kurt Fiſcher—Verantwortl. Redakteure: Für Politik: H. A. Meißner— Jeuilleton: i. B. Kurt Fiſcher— Kommunal⸗Politik u. Lokales: i..: Franz Kircher— Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller— Handelseil: Kurt Ehmer— Gericht und alles Uebrige Franz Kircher— Anzeigen: i. V. Jakob Faude eere mit L. XV. Absetz, hellgrau Kroko-Kalbleder mit hellgrau Chevreau- Flugelkappe: derſelbe Schuh auch in bellbraun ohne Rückſicht auf den regulären Wert, Lagers im Preiſe ermäßigi. des Ausverkaufes, Lacchalbſchuh tur Herren, eleg. Form beginnf morgen 15. 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Juli 1927 5 Sportliche Rundſchau Baden⸗Badener Autoweltbewerb Cargceiola auf Mercebes⸗Benz Geſamtſieger!— Schönheits⸗ konkurrenz mit Rekordbeteiligung— Geſatereſcher Abſlaß Von unſerm Sonderberichterſtatter) Unſerem kurzen Bericht vom Montag früh tragen wir noch den ausführlichen unſeres Sonberberichterftatess nach: Der große Kampf um den Batſchari⸗Wanderpreis iſt dies⸗ mal erwartungsgemäß von Rudolf Caracctola auf ſeinem neuen Mercedes⸗Benz⸗Sportwagen gewonnen worden, auf demſelben Wagen, mit dem er das Eröffnungsrennen auf dem Nürburgring ſtegreich beſtritten hatte. Kein Bugattt und auch zein anderer Sportwagen hatte die Zeiten ſeines Mercedes⸗ Benz in den Schnelligkeitsprüfungen erreichen können, und in der Geſchicklichkeitskonkurrenz bewies der ſportfrohe Rhein⸗ länder, daß er auch ein ſo überlegen geſchickter Fahrer iſt, daß kein anderer ihm gleichkam. Schon 1925 hatte Caracciola den Batſchari⸗Wanderpreis gewonnen.. Um endgültig in den Beſitz dieſer wertvollen Trophäe zu gelangen, muß der Batſchari⸗Preis zwetmal hintereinander oder dreimal im ganzen gewonnen werden. Caracciola wird alſo im Rächſten Jahre nochmals verſuchen müſſen, das Baden⸗Badener Treffen ſtiegreich zu beenden, um dann endgültig ͤen großen Goldpokal nach Hauſe bringen zu können. Zweiter im Ge⸗ ſamtklaſſement iſt gleichfalls ein Mercedes⸗Benz⸗Fahrer Walb(mannheim), der in allen Wettbewerben wieder einmal hervorragend gefahren war und der im Großen Preis von Deutſchland als Caracciolas ausſichts⸗ reichſter Gegner gelten darf. Erſt an 3. Stelle folgt Kimpel auf Bugattt, ſodaß, vom Spezialrennwagenwettbewerb abge⸗ ſehen, das 7. Baden⸗Badener Turnier wieder einmal zum großen Erfolg der deutſchen Weltmarke Mercedes⸗Benz ge⸗ worden iſt. Deilmann auf Auſtro⸗Daimler rangiert an vierter Stelle und der Gewinner des erſten Batſchari⸗Wanderpreiſes, Karl Kappler auf Simſon⸗Supra, an 5. Stelle im Geſamt⸗ klaſſement. Alle 5 Sieger fuhren deutſche Continental⸗Reifen; auch Caracciola fuhr diesmal und wird künftig wieder Conti fahren. Als Betriebsſtoff war Motalin hervorragend an den Enderfolgen beteiligt. Im Geſamtklaſſement erhalten noch folgende Sieger der einzelnen Wertungsgruppen Klaſſenpreiſe: Dr. Schalſcha (Breslau) auf Pluto in der Tpurenwagenklaſſe bis 1155 cem. Prinz zu Leiningen auf Bugatti als Lizenzfahrer in der Tourenwagenklaſſe bis 1575 cem. Walter Laaſer(Olden⸗ burg) auf Bugatti als Ausweisfahrer in der Tourenwagen⸗ an den Flanſcen veben der Hauptnpost klaſſe bis 1575 cem. C. W. Andreae(Frankfurt) auf Bugatti als Litzenzfahrer in der Sportwagenklaſſe bis 1% Liter. J. Kerſting(Bremen) auf Bugatti als Ausweisfahrer in der Sportwagenklaſſe bis 1½ Liter. Kimpel auf Bugatti in der Sportwagenklaſſe bis 2 Liter. Caracciola auf Mercedes⸗Benz in der Sportwagenklaſſe über 5 Liter. von Wentzel⸗Moſau guf Mercedes⸗Benz den Sonderpreis der Stadt Baden⸗Baden für die beſte Zeit aller Tourenwagen in Bergrennen. Einen Anerkennungspreis wird Deilmann erhalten, der auf ſeinem Auſtro⸗Daimler hervorragende Rennen fuhr. Der Schönheitswettbewerb Es war ein Tag der Superlativ! Dieſe Baden⸗Badener Schönheitskonkurrenz war die am ſtärkſten beſchickte Schön⸗ eitskonkurrenz, die bisher je ſtattgefunden hat. Und dieſe aden⸗Badener Schönheitskonkurrenz lieferte mehr noch als die letzte Berliner Autboausſtellung den unendlich eindrucks⸗ vollen Bewetis vollendeter, ſieghafter, jetzt endlich konkurrenz⸗ fähiger, ja, ſogar konkurenzloſer Umſtellung der deutſchen Automobilinduſtrie. Da wurden Opel⸗Wagen vorgeführt, die an der Windſchutzſcheibe ihren Verkaufspreis verzeichnet hatten... es gibt kein Fabrikat der Welt, das bei ſolchen Qualität ſolche Preiſe bieten könnte!.. Da gab es Opel⸗ Innenſteuerlimouſinen auf großem, konſtruktiv hervorragen⸗ dem Chaſſis mit geräuſchlos arbeitendem, ſtarkem 6 Zylinder⸗ Motor für knapp 6000 /. da gab es kleine Vierzylinder Opel⸗Innenlenker für 3700 /. und das alles hübſch und ge⸗ ſchmackvoll karoſſiert. Allerdings: es gab auch Farbenkom⸗ binationen, die einer Filmdiva gefallen mögen und über die der realer Denkende den Kopf ſchütteln wird. Doch das tut nichts zur Sache, und auch durch das Abſurde bewies Opel, daß es das amerikaniſchen Uniformierungsprinzip erfreu⸗ licherweiſe nicht mitmacht, ſondern trotz der billigen Preiſe und ohne Preisaufſchlag dem Kunden das liefern kann, was deſſen Geſchmack entſpricht, ſelbſt wenn der Geſchmack nicht alltäglich iſt. Und dann Merecedes⸗Benz! Ueberhaupt: Opel und Mercedes⸗Benz beherrſchten die Baden⸗Badener Schön⸗ heitskonkurrenz. Daß Marken von Weltruf und von ſo wun⸗ dervoller Qualität wie z. B. Maybach nicht ſtärker vertreten waren, wurde ſehr bedauert. Und dennoch: es waren ſchon übergenug Wagen und Fabrikate vor den Baden⸗Badener Preisrichtern erſchienen. 27 Mercedes⸗Benz⸗Wagen zeigten ſich den Tur⸗ niergäſten in verſchiedenem Gewande. Keiner war übertrie⸗ ben, keiner überkultiviert.. jeder war ſchön in ſeiner Eigen⸗ art. Jeder Mercedes⸗Benz zeugte von Gemackskultur, in Art und Aufmachung der Karoſſerie, in ſeiner Innenaus⸗ ſtattung, in der Karoſſeriefarbenwahl, in der Anbringung von Reſerveräder, Werkzeugkäſten nud in allen Einzelheiten, in bei uns unvefgleicilia bilig/ 2 85 2 5 irn Mbasere Semster Seœigst AnG Ein Blick gewaftigen Sreisieraßsefzungen Kleinigkeiten, die in der Punktwertung von der Jury mit⸗ H. geewrtet wurden. Was Opel bewieſen hatte, das trat auch bei den 2 und 3 Liter Mercedes⸗Benz⸗Sechszylindern klar und eindrucksvoll zu Tage: es gibt keine überlegene Konkurrenz! Was von deutſchen Automobilfabriken erkämpft und erſtrebt wurde, iſt erreicht: techniſche Vollendung bei konkurrenzloſer Preiswürdigkeit. In der Klaſſe der großen offenen Wagen wurde ein amerikaniſcher Cadillac von Eduard Winter(Berlin preisgekrönt und dieſes Urteil war wohl das einzige Urteil der Jury, das ein Kopfſchütteln erregte. Der Cadillae, einer der beſten und teuerſten amerikaniſchen Wagen, war die Höhe der Eleganz. Nur war die Eleganz ſolcher Art, wie wir ſie in der ſchlimmſten Inflationszeit hatten. Ueberluxus über⸗ reichlicher Nickel,— kurz: ein Wagen, für indiſche Nabohs oder dergleichen, aber weder ein Wagen für den europäiſchen Gentleman, noch ein Wagen für Stadt⸗ oder Landgebrauch. Die Maybach⸗Wagen dagegen, oder die großen 4 oder 6 Liter Mercedes⸗Benz, der Dux.. das war Klaſſe! An wirklich 1 W ſah man Laneia, Chrysler, Lincoln und Buick. Die Schönheitsergebniſſe: Offene 2 bis 3⸗Sitzer: 1. Eduard Winters La Salle⸗ Cadillac; 2. Karoſſeriewerk Kühn, Opel.— Offene Wagen, mehr als 3 Sitze: 1. Merecedes⸗Benz; 2. Thila Hummels Opel. — Offene Wagen mit—6 Sitzen, über 8 PS: 1. Eduard Winters Cadillac; 2. Mercedes⸗Benz; 3. Mercedes⸗Benz; 4. Mercedes⸗Benz.— Cabriolets u. Allwetterwagen,—3 Sitze, bis 8 PS: 1. Karoſſeriewerke Kühn, Opel; 2. Mercedes⸗Benz: 3. Bruhns Merc.⸗Benz.— Cabriolets und Allwetterwagen, —3 Sitze, über 8 PS: 1. Wilhelm Merck, Mercedes⸗Benz; 2. P. Ziegenhorns Mercedes⸗Benz; 3. Diehl's Mercedes⸗ Benz.— Cabriolets und Allwetterwagen,—6 Sitze: 1. Dir. Niebels Mercedes⸗Benz; 2. Gräfin Fugger⸗Kirchbergs May⸗ bach; 3. Mercedes⸗Benz.— Limouſinen, Landaulets und Coupés bis 4 Sitze(bis 8 PS): 1. Karl. Ernſts Opel; 2. H. Bangers Opel; 3. Mercedes⸗Benz.— Limouſinen, Landaulets und Coupés bis 4 Sitze, über 8 PS: 1. Mercedes⸗Benz: 2. Opel; 3. Mercedes⸗Benz— Limouſinen, Landaulets und Coupés über 4 Sitze: 1. Mercedes⸗Benz: 2. Mercedes⸗Benz: 3. Haniels Meredes⸗Benz. Mag zum Schluß noch erwähnt ſein, daß die Organiſatton unter Oberleitung von Direktor Hauß(Baden⸗Baden) von erfreulicher Friſche zeugte und um die Durchführung des Turniers im Allgemeinen und Verbindungsdienſt mit der Preſſe im Beſonderen ſich Hans Prahl, einer unſerer tüch⸗ tigſten Sportorganiſatoren, beſonders verdient machte. 5 S. Doerschlag. —— etæt æaufen Sie Nachruf. Am 6. Juli 1927 verschied in Uekerath uner- Wwaärtet rasch unser früherer Reisebeamter Herr Gusfav Lohmann I,n ͤunermüdlicher Schaffensfreudigkeit gehörte Herr Lohmann über 20 Jahre unserer Firma an und hat sich während dieser Zeit unsere größte Wertschätzung erworben. Leider war es ihm nur wenige Monate vergönnt, im wohlverdienten Ruhe- stand zu leben. Wir werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren. Emz34 MANNHEIM, den 13. Juli 1927 Heinrich Lanz Aktiengesellschaft. [Dem Ernſt Schwager, Mannheim, iſt Pro⸗ Mannheim: Die Geſellſchaft iſt durch Geſell⸗ untche Betanntmacfüngen Handelsregister. In das Handelsregiſter wurde heute ein⸗ getragen zu den Firmen: Rheiniſche Creditbank, Mannheim. Die Prokuren von Wilhelm von Hagen, Max Funck und Karl Riedmüller ſind erloſchen. kura erteilt. Er iſt berechtigt, die Firma gemeinſam mit einem Vorſtandsmitgliede oder einem anderen Prokuriſten zu zeichnen. Die Prokura iſt auf den Betrieb der Haupt⸗ niederlaſſung Mannheim beſchränkt. Scheuber& Cie. mit beſchränkter Haftung, Salson-Ausverkauf Verwandten,. Freunden und Bekannten die traurige Nachricht, daß mein lieber Gatte, unser herzensguter Vater, Bruder und Schwager Ludwig Gradel nach 1½ ährigem, mit Geduld ertragenem Leiden, heute morgen sanft entschlafen ist. 2396 Mannheim, 13. Juli 1927. Die frauernden Hinierbllebenen nebsi Verwandien. Die Beerdigung kindet Freitag. den 15. Juli nachm. ½2 Uhr von der Leichenhalle aus statt. Danksagung. Für die so zahlreichen Beweise aufrichtiger Teil- nahme, für die vielen Kranz. und Blumenspenden bei dem Hinscheiden meines innigstgeliebten, unver- ezlichen Gatten, unseres guten Vaters und — sagen wir allen auf diesem Wege unseren hetzinnigsten Dank. Besonderen Dank dem Herrn Stadtvikar Zahn für seine trostreichen Worte, dem Herrn Vertreter der freien Schlosserinnung, sowie den Herrn Kollegen für das letzte Ehrengeleite, den Diakonissenschwestern für ihre liebevolle auf-· opfernde Pflege und nicht zuletzt dem Herrn Dr. Fritz Kauffmann für seine aufmerksame hingebende Die trauernd Hinterbliebenen: Margareſa Nied WW. 2441 Dr. WIIlbela Nied u. Frau. ſchafterbeſchluß vom 24. Juni 1927 aufgelböſt. Serle 1 7 5 Nenne er, Mannheim, iſt Liquidator. ie Firma iſt erloſchen. 991 95p.. „Antiqua“ Mobilienverwertung, Geſell⸗ Serie Il Aae Heen e e ie Geſe aft iſt dur eſellſchafterbeſchluß vom 24. Juni 1927 aufgelöſt. Julius Scheu⸗.95 ber, Mannheim, iſt zum Liquidator beſtellt. Serie IIl Die Firma iſt erloſchen. eene 5 Wilhelm Scheuber Geſellſchaft mit be⸗ 2 95 ſchränkter e Die Geſell⸗— ſchaft iſt durch eſellſchafterbeſchluß vom je V 24. Juni 1927 aufgelöſt. Der bisherige Ge⸗⸗ Serie ſchäftsführer Julius Scheuber, Mannheim, 5 95 iſt Eiquidator. Die Firma iſt erloſchen. 5 05 Mannheim, den 11. Jult 1927. 8 195 Amtsgericht F. G. 4. Serle V nl. Peröffantichungen fer Stalt Mannkeim Arbeitsvergebung. Serle VI Ausführung von Tüucherarbeiten(Anſtrich der Straßenfaſſaden) Natjonaltheater B g. 5, 95 Firmen m. Anfangsbuchſtaben—Sch einſchl.— Nähere Auskunft Rathaus N 1, ZimmerSerie VII 119a, vorm. v.—9 Uhr, wo Ausſchreibungs⸗ bebingungen, ſoweit vorrätig, gegen Erſtat⸗ 9,0 der Selbſtkoſten erhältlich. 2141 inreichungstermin: Serle VIII Dienstag, den 19. Juli 1927, vorm. 9½ Uhr, 7 Rathaus N 1. Zimmer 1214. 12,50 Hochbauamt. Arbeitsvergebung. 55 Ausführung von Schreinerarbeiten, wie Eingangstüren. weit vorrätig, gegen Erſtattung der Selbſt⸗ beginnt am 15. 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Juli 1927, vorm. 994 Uhr Einreichungstermin Traucrbricicefte 1 ſezw. 9½ Uhr, Rathaus N 1. Zimmer 124. Hochbauamt. Irt d 5 Rheinschiffahrl. Herr Oberingenieur Riechers bei der Firma Mannheimer Lagerhaus-Gesellschaft Mannheim igt am 1. Juli ds, Jahres in den Ruhestand getreten. Während seiner 31Jährigen Tätigkeit bestand zwischen ihm und den Schiffsführern und Kapitänen der Firma stets das beste Einvernehmen. Sein Ausscheiden aus dem Dienst wird darum von uns fühlbar empfunden und wünschen wir ihm einen verdienten, glücklichen Lebensabend. Sehlfksführor u. Kapftäne d. Mannheimer Lageraus⸗Geselschaft Flshe, Schwaben ete. rotten Sie samt Brut radikal aus durch die IWanzen-Vertilgs.- Essenz Preis à Fl. Mark.— aus der Kurfürsten-Hrogere 2589 2⁴⁴⁰ Ii. 10g klobsteat, 4, 15½4 Strümple, welche berelfs Dedeufend Donnerstag, den 14. Juli 1927 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 9. Seite. Nr. 319 Groze Sehuh-Tabrik- bagerposten teilweise æu direicten Spontpreisen sind eingetroften. 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