199 1* iiiire *4 die ſogenannte Gemeinſchaftsſchule, den Begriff Donnerskag, 14. Juli 2 0 7 Bezugspreiſe: In Mannheim u. umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt mo 0 e eld Bei entl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ ſorderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. Haupt⸗Geſchäftsſtelle N6, 2. Jaupt⸗Nebenſtelle R 14˙6, Sene aldhofſtr. 6, Schwetzingerſtr. 19/20 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12mal. Fernſprecher: 24944, 24945.24951.24952 u. 24953 Beilagen: Spott und Spiel Aus Seit und Leben. Aiannheimer Frauemzeitung. 28 Abend⸗Ausgabe Mannheimer General Anzeiger Preis 1o Pfennig 1027— Nr. 320 eitung Anzeigenpreiſe nach Tarif, dei Vo lung je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 940 N. fl. Neneng —4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen merder dd Senenn Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantworkung übernommen. Höhere Ge⸗ oder ir verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Unterhaltungs-Beilage Aus der Welt der Cechnik. Wandern und Neiſen. Geſetz und Necht der Parttikampf um die Einige Geheimniſſe aus dem Entwurf des neuen Reichsſchulgeſetzes Vaden ſoll noch 5 Jahre die Simultanſchule behalten Die Einigung im Reichskabinett Berlin, 14. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) In einzelnen Blättern wird der geſtrige Beſchluß des Reichs⸗ kabinetts über den Reichsſchulgeſetzentwurf dahin gedeutet: Die volksparteilichen Reichsminiſter wären umgefallen. Da⸗ von kann bei objektiver Prüfung der Lage nicht die Rede ſein. Wir haben hier immer wieder hervorgehoben, die Reichstags⸗ fraktion der Deutſchen Volkspartei hätte ihren Miniſtern die Weiſung mit auf den Weg gegeben, ſich und die Partei nicht zu binden, im übrigen aber der parlamentariſchen Be⸗ handlung des Entwurfs keine Schwierigkeiten zu bereiten. Nach dieſer Weiſung haben die Herren Streſemann und. Curtius auch geſtern gehandelt. Der„Vorwärts“ ſpricht dann auch bereits von einem„Krach“ im Kabinett. Auch das iſt natürlich wieder eine Uebertreibung, im Intereſſe partei⸗ politiſcher Agitation. Die Wahrheit iſt: Man hat ſich im Kabinett trotz der vom offiziöſen Draht beteuerten Ein⸗ mütigkeit eben nicht völli einigen können, und überläßt es nun den anderen Inſtanzen auf mehr oder weniger gut Glück dieſe Einigkeit zu finden. Die Streitpunkte, die ſchon, in den Vorbeſprechungen zwiſchen Regierung und koaliierten Fraktionen oder genauer deren Fachreferenten eine Rolle ſpielten, betrafen im weſentlichen die Simultanſchule, des ge⸗ ordneten Schulbetriebs und die Frage der Schulaufſicht.(Ein paar andere Differenzpunkte von geringerer Bedeutung kom⸗ men noch hinzu.) Die Wolff⸗Meldung hebt hervor, daß die beiden volksparteilichen Miniſter inbezug auf den Artikel 174 der Weimarer Verfaſſung ihren Widerſpruch aufrecht erhalten haben. Sie haben ſich alſo in dieſen Stücken, wie das ja auch von vornherein in Ausſicht genommen war, überſtimmen laſſen. Artikel 174 handelt von der Simultanſchule, ganz präziſe ausgedrückt von der Simultanſchule in Baden, Heſſen und Naſſau. Der Artikel 174 lautet nämlich: Bis zum Erlaß des im Artikel 146, Abſatz 2 vorgeſehenen Reichsgeſetzes (Reichsſchulgeſetz) bleibt es bei der bevorſtehenden Rechtslage. Das Geſetz hat Gebiete des Reichs, in denen eine nach Be⸗ kenntniſſen nicht getrennte Schule rechtlich beſteht, beſonders zu berückſichtigen.“ Die Miniſter Streſemanun und Curtius werden ſich alſo wohl im Kabinett dagegen gewandt haben, daß auf dem Wege über das Antragsrecht der Eltern von dem neuen Reichs⸗ ſchulgeſetz die Möglichkeit geſchaffen wird, dieſe weſt⸗ und ſüddeutſchen Simultanſchule, die ſich dort zur allge⸗ meinen Zufriedenheit eingelebt hat, zu beſeitigen. Der Ent⸗ wurf, der vorausſichtlich noch heute den Reichsrat beſchäftigen wird, wird, was auch der offiziöſe Draht beſtätigt, in den nächſten Tagen veröffentlicht werden. Dann wird man wohl ſchon aus der Preſſe eine ungefähre Vorſtellung davon gewinnen können, wie die Dinge weiter laufen werden. Das B. T. glaubt einen Umfall der Volkspartei prophezeien zu können. Soweit wir die Stimmung in volksparteilichen Kreiſen zu kennen glauben, iſt eher mit dem Gegenteil zu rechnen, will ſagen, die ſchon jetzt ſehr betonte Gegnerſchaft der Volks⸗ partei gegen das Reichsſchulgeſetz wird ſich, zumal, wenn erſt die Agitation einſetzt, vorausſichtlich noch verſteifen. Auch in deutſchnationalen Kreiſen gibt es, was anzumerken nötig ſein wird, eine Richtung, die ſich gegen dieſen Schul⸗ geſetzentwurf wehrt. Mit mehr oder weniger unbedingter Zuſtimmung hat die Vorlage wohl nur beim Zentrum zu rechnen, auf deſſen Druck ſchließlich auch die ganze Aktion überhaupt unter⸗ nommen wurde. Mit ſichtlichem Behagen ſchreibt die„Ger⸗ mania“ ſchon heute:„Wenngleich ein Endurteil über die Vorlage erſt nach ihrer Veröffentlichung möglich ſein wird, darf man doch ſchon jetzt ſagen, daß das Zentrum die Grund⸗ züge des Geſetzes billigen und unterſtützen wird.“ Das B. T. bemerkt übrigens, der aus Württemberg vor etwa 6 Wochen in das Reichsinnenminiſterium berufene Miniſterialrat Löffler habe auf die Ausarbeitung des Ent⸗ wurfs nur wenig Einfluß gehabt, er identifiziere ſich nicht mit ihm und wolle ſo ſchnell als möglich wieder nach Würt⸗ temberg zurückkehren. Die Faſſung des Entwurfs käme ausſchließlich auf das Konto des Reichsinnenminiſters von Keudell, des dem Zentrum naheſtehenden Miniſterial⸗ direktors Pellengahk und des deutſchnationalen Abge⸗ ordneten Dr. theol. Mumm. 35 Wir glauben nicht, daß dieſe Meldung, zumal was die Mitarbeit Mumms angeht, mit den Tatſachen ſich ganz deckt, aber um der Vollſtändigkeit halber ſei ſie hier wiedergegeben. Mit Vedenken gemiſchte Genugtunng EBerlin, 14. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Im Reichsminiſterium des Innern zeigt ſich große Genugtuung über die Verabſchiedung der Reichsſchulgeſetzvorlage im Koginett. Man iſt geneigt, darin ein günſtiges Omen zu ſehen für den weiteren Verlauf der Verhandlungen über das Schul⸗ geſetz. Bedenken hat man dort eigentlich nur noch wegen Baden, die man hofft, dadurch beſeitigen zu können, daß Baden eine fünfjährige Schonfriſt gewährt wird, zu deutſch alſo: In Baden lob auch in Heſſen und Naſſau ent⸗ zieht ſich unſerer Kenntnis) ſoll noch fünf Jahre lang die bis⸗ herige Simultanſchule gelten, ſpäter ſoll im ganzen Reiche der Zuſtand eintreten, daß die drei Schularten die konfeſſionelle Schule, die Simultanſchule und die ſogenannte Gemeinſchafts⸗ ſchule nebeneinander geſtellt werden, wobei die Erzie⸗ hungsberechtigten zu entſcheiden haben, welche Schulart ge⸗ wählt wird. Darüber hinaus ſoll die Einrichtung von beſon⸗ deren Bekenntnis⸗ und Weltanſchauungsſchulen nur dann mög⸗ lich ſein, wenn der geordnete Schulbetrieb dadurch nicht beein⸗ trächtigt wird, was nach fachmänniſcher Auffaſſung der Fall iſt, wenn einklaſſige Minderheitsſchulen des Bekenntniſſes und der Weltanſchauung ſchon bei einer Zahl von 30—40 Schülern er⸗ richtet werden. Das Zentrum verlangt aber die Errichtung Schulen auch bei einer geringen konfeſſionellen Min⸗ erheit. 125 Der Widerſpruch der beiden volkspartei⸗ lichen Miniſter Streſemann u. Curtius ſcheint zu be⸗ weiſen, daß die Zentrumsanſprüche in weitem Ausmaß ſich haben durchſetzen können. In den Kreiſen der Deutſchen Volkspartei indes ſieht man eine derartige Preisgabe der Simultanſchule als für die Partei ſchlechthin untragbar an. Mit der Veröffentlichung des Entwurfs iſt nach unſerer Information am Samstag zu rechnen. Bis dahin ſoll, wie wir hören, die Bevölkerung noch durch halb⸗ amtliche Erklärungen und Erläuterungen bearbeitet werden. Jedenfalls iſt man, wie uns berichtet wird, im Augenblick im Reichsinnenminiſterium dabei, derartige Werbeartikel für das Keudellſche Schulgeſetz zu ſtiliſteren. Das B. T. hatte von dem Miniſterialrat Löffler heute früh erzählen zu können ge⸗ glaubt: Er gehöre zur Deutſchen Volkspartei, er hätte ſich bei dem ganzen Schulgeſetz nicht recht wohl gefühlt und ſtrebe nach Württemberg zurück. Von ſehr gut unterrichteter Seite wird uns dieſe, Darſtellung lebhaft beſtritten. Herr Löffler ſei lediglich von dem Miniſter Keudell und dem württembergiſchen Miniſterpräſidenten Bazille erwählt und nach Berlin gezogen. Er ſei wohl auch der eigentliche Verfaſſer des Entwurfs, von dem ſonſt niemand im Amte etwas rechtes gewußt hätte. Die B. Z. ſchreibt zu den die Simultanſchule betreffenden Beſtimmungen der neuen Schulgeſetzvorlage: Dr. Streſemann habe von Anfang an dieſe Beſtimmung des Geſetzen. esfür untragbar gehalten, zumal ſie eine Auslegung zulaſſe, wonach die Auflöſung der Simultanſchule nach der Uebergangszeit ſo gut wie automatiſch erfolgen könne. Eine Interpretation, die ſich das Zentrum bereits zu eigen gemacht hat. Dr. Streſemann legt Wert auf die Feſtſtellung, daß er in dieſer Frage bei allen Erörterungen über das Schulgeſetz gegenüber den übrigen Mitgliedern des Kabinetts in der Oppoſition geſtanden hat und daß er auch weiterhin nicht gewillt iſt, hier irgend welche Konzeſſionen zu machen. Er verwahrt ſich gegen den Vorwurf, daß er in der Frage der konfeſſionellen Schule irgendwie nachgegeben habe. Daß von einem Umfallen der volksparteilichen Miniſter nicht die Rede ſein könne, haben wir ſchon an anderer Stelle betont. Reichstag und Neichspoſt Vom Reichspoſtminiſterium wird mitgetent: In einigen Blättern war die Meinung geäußert worden, der Reichspoſtminiſter habe durch die Einbringung der neuen Poſt⸗ gebührenerhöhungsvorlage den in die Ferien gegangenen Reichstag brüskiert. Demgegenüber wird feſtgeſtellt, daß der Reichspoſtminiſter die erſte Gebührenerhöhungsvorlage gemäß den Beſchlüſſen des Reichstages am 17. Juni zurückgezogen hat; daraufhin faßte der Verwaltungsrat der Reichspoſt eine Entſchließung, wonach die Frage der Gebührenerhöhung durch eine neue Vorlage des Miniſters zur ſchleunigen Klärung ge⸗ führt werden müſſe. Dieſem Beſchluß des Verwaltungsrats folgend und in Anbetracht der Finanzlage der Poſt trat der Reichspoſtminiſter mit dem Reichstag neuerdings ins Be⸗ nehmen, zunächſt mit dem interfraktionellen Ausſchuß der Regierungsparteien, ſodann mit dem Haushaltsausſchuß. In der letzten Sitzung des Haushaltsausſchuſſes wurde die Frage der Gebührenerhöhung eingehend beſprochen. Der Haushalts⸗ ausſchuß ſah davon ab, einen Beſchluß gegen die Abſichten des Reichspoſtminiſteriums zu faſſen. Er überließ vielmehr dem Verwaltungsrat die Regelung der Gebühren⸗ erhöhung. Hätte der Reichstag ſich gegen die neue Gebühren⸗ erhöhungsvorlage ausſprechen wollen, ſo hätte er dazu Ge⸗ legenheit gehabt und nur einen der Anträge der Oppoſition anzunehmen brauchen. Indem er das nicht getan hat, hat er ſein Einverſtändnis mit den Abſichten des Reichspoſt⸗ miniſteriums zu erkennen gegeben. Der Reichspoſtminiſter hat daraufhin pflichtgemäß dem Verwaltungsrat eine neue Vorlage eingereicht, in der die Wünſche des Reichstages nach Möglichkeit berückſichtigt wurden. 5 Herr, mach uns frei! Der mächtigſte Feind Deutſchlands, Raymond Poin⸗ caré, hat geſtern vom Parlament ſeines Landes ein Ver⸗ trauensvotum erhalten. Zwar nicht in einer außen⸗ politiſchen Angelegenheit, ſondern in einer innerpolitiſchen Frage. Aber gleichviel!l Die franzöſiſche Kammer hat der Welt aufs Neue gezeigt, daß ſie nach wie vor hinter dem Miniſterpräſidenten und Finanzminiſter ſteht. Es geht alſo leider keinesfalls an, daß wir ihn, wie Viele ſicherlich gern möchten, en bagatelle oder noch beſſer en canaille behandeln und uns über ihn hinwegſetzen können. Vielmehr müſſen wir in abſehbarer Zeit damit rechnen, daß an der Spitze unſeres Nachbarlandes, des Landes, das für den Frieden Europas in erſter Linie verantwortlich iſt, ein unverſöhnlicher Feind Deutſchlands ſteht. Das fällt im Augenblick umſomehr ins Gewicht, als der Miniſter, den wir für ſeinen einflußreichſten Gegenſpieler im franzöſiſchen Kabinett halten, als Briand zur Zeit erkrankt iſt und ſich den politiſchen Geſchäften anſcheinend fernhält. Dieſe Feſtſtellungen ſind gerade jetzt von beſonderer Wichtigkeit. Denn, wie wir alle Tage zu unſerem Ingrimm erkennen müſſen, wird ſeit einiger Zeit von allen Ecken und Enden her ein neues Keſſeltreiben, eine neue Ver⸗ leumdungskampagne, gegen uns Wehrloſe inſzeniert. Die ewig unverſöhnlichen Feinde Deutſchlands wiſſen, daß wir nach Erfüllung auch der letzten uns auferlegten Entwaff⸗ nungsverpflichtung einen vertragsmäßigen Rechtsanſpruch auf die immer und immer wieder unter heuchleriſchen Vor⸗ wänden verſchleppte Räumung der beſetzten deut⸗ ſchen Gebiete haben. Das aber wollen ſie unter allen Umſtänden verhindern. Sie wollen, daß die viel zu lange ſchon auf uns laſtende Demütigung uns immer noch mehr niederdrücken ſoll. Das wollen ſie, teils aus einem krankhaft überheblichen Siegerbewußtſein heraus, teils aus der ge⸗ heuchelten oder wirklichen Angſt vor uns und unſerer zukünf⸗ tigen Entwicklung. Man merkt die Abſicht nur allzu deutlich. Verſtimmt brauchen wir freilich nicht erſt zu werden, das ſind wir ſchon lange. Doch Klagen und Beſchwerde führen, hat keinen Zweck. Bei wem auch ſollten wir uns beſchweren? Etwa beim Völkerbund, über den wir gerade jetzt in einer ſehr bitteren, aber leider Gottes nicht ganz ungerechten Kritik leſen, daß er mitunter einem Richter gleiche, der ſich an⸗ maße, über Raub und Verbrechen Anderer mit großem Pathos zu urteilen, ſelber aber insgeheim Chef einer Räuberbande ſei? Nein, ſolche Beſchwerden würden zu nichts führen. Selbſtverſtändlich werden wir von unſerem Rechte Gebrauch machen und unſer Verlangen auf ſofortige Freigabe des be⸗ ſetzten Gebietes in der Septembertagung des Völkerbunds⸗ rates zur Sprache bringen. Aber einſtweilen können wir, wenn wir klug ſind, nur verſuchen, die uns zugedachte poli⸗ tiſche und moraliſche Niederlage in einen Sieg zu verwan⸗ deln, die von unſeren Feinden gegen uns in Szene geſetzte Hetzkampagne zu unſeren Gunſten politiſch auszunutzen. Schon oft ja haben ſich unſere Feinde als ein Teil von jener Kraft erwieſen, die ſtets das Böſe will und ſtets das Gute ſchafft. Es kann deshalb jetzt keine dringendere Aufgabe für unſere Außenpolitik geben, als ſich gegen die haltloſen Unter⸗ ſtellungen des belgiſchen Kriegsminiſters ſo energiſch als nur möglich zur Wehr zu ſetzen und vor den Augen und Ohren der ganzen Welt ſo laut wir nur können gegen dieſe völlig haltloſen Verleumdungen zu proteſtieren. Wie wir ſehen, iſt denn auch die deutſche Regierung feſt entſchloſſen, in dieſer Frage nicht locker zu laſſen und ſich mit allgemeinen Redens⸗ arten und Ausflüchten von belgiſcher Seite nicht zufrieden zu geben. Umſo befremdlicher iſt es deshalb, daß ſelbſt in einer ſolchen Frage, deren Bereinigung für die- weltpolitiſche Atmoſphäre von größter Wichtigkeit iſt und in der deshalb das deutſche Volk völlig einig hinter der Regierung ſtehen müßte, ſich ſchon wieder gehäſſigſte Partei⸗ politik hineinmiſcht. Was ſoll man dazu ſagen, wenn ſich ein verbreitete deutſchnationale Berliner Zeitung(nämlich der„Berl. Lok.⸗Anz.“) von ihrem Londoner Vertreter mit Hinweis auf den diplomatiſchen deutſchen Schritt in Brüſſel drahten läßt:„In einer Unterredung ſagte mir eine bekannte diplomatiſche Perſönlichkeit: Die Franzoſen glauben, daß Streſemann wie üblich, nicht allzu ſtark pro⸗ teſtieren wird. Darauf baſieren ſie ihre Hoffnungen, damit rechnen ſie!“. Solchen häßlichen parteipolitiſchen Unterſtellungen gegen⸗ über können wir nur unſerer feſten Ueberzeugung Ausdruck geben, daß Streſemann den Brüſſeler Zwiſchenfall zum Anlaß nehmen wird, um noch einmal an dieſem Exempel die Halt⸗ loſigkeit und Lächerlichkeit der fortwährenden ſyſtematiſchen Verleumdungen Deutſchlands zu beweiſen. Eine Frage für ſich iſt es freilich, ob ſich unſere Ankläger und Verleumder überhaupt überzeugen laſſen wollen. Doch ſchließlich haben ja nach der in der ganzen Welt geltenden Rechtsauffaſſung nicht wir unſere Schuldloſigkeit in dieſer Angelegenheit zu be⸗ weiſen, ſondern jene Verleumder, die ſich anmaßen, Ankläger und Richter zugleich zu ſein, haben den Beweis vor dem Forum der Welt zu erbringen, daß ihre Behauptung von den angeblichen geheimen Rüſtungen Deutſchlands richtig iſt. Gar zu traurjg und beſchämend wäre es dabei freilich, wenn die Verleumder in Ermangelung überzeugender Beweiſe ſich auf irgendwelche parteipolitiſchen Tendenzmeldungen der deutſchen Linkspreſſe beziehen könnten. Schon macht man den Verſuch dazu. Gerade leſen wir eine Auslaſſung des Brüſſeler „Soir“, der ebenſo wie viele andere belgiſche Blätter von dem amtlichen deutſchen Vorgehen gegen die Verleumdung des belgiſchen Kriegsminiſters unangenehm berührt iſt. Darin 1 19 2. Seite. Nr. 320 — hetßt es: neue Erklärungen könne der belgiſche Kriegsminiſter nicht abgeben, das, was er geſagt habe, leſe man täglich in den ſoztaliſtiſchen Zeitungen des Reiches, ohne daß die deutſchen Behörden irgend welche Preſſeprozeſſe eingeleitet hätten. Eine ſolche Argumentation iſt natürlich höchſt albern. Doch erfahrungsgemäß iſt nichts ſo dumm, als daß es nicht von dummen und böswilligen Leuten geglaubt würde. Unſere Regierung muß alſo jetzt alle Hebel in Bewegung ſetzen, um aus dem Seil, mit dem man uns neue Schlingen legen wollte, einen Strick für unſere Verleumder zu drehen, auf daß die Haltloſigkeit ihrer Lügen vor aller Welt offenbar werde. Aus der belgiſch⸗franzöſiſchen Fanfare müſſen wir eine Chamade, eine Blamage für unſere Ankläger machen. Im übrigen ſollen uns auch dieſe Zwiſchenfälle dazu dienen, um unſere Forderung auf ſchleunige Räumung der beſetzten Ge⸗ biete nicht mehr aus der weltpolitiſchen Diskuſſion ver⸗ ſchwinden zu laſſen. So lange von den 70 000 feindlichen Sol⸗ daten, die ſich als fremde Schmarotzer immer noch auf deutſchem Grund und Boden breit machen, auch nur noch ein einziger diesſeits der Grenzen iſt, kann unſer politiſches Morgen⸗ und Abendgebet nicht anders lauten als: Herr, mach 3 n 5 freil ** M. * Aeberfall im beſetzten Gebiet Aus Birkenfeld berichtet die„Irkf. Ztg.“: lunge Frau ging auf dem Waldwege von Oberſtein nach Idar ſpazieren, als ſie am hellichten Tage von einem fran⸗ zöſiſchen Soldaten überfallen wurde. Trotz ihrer körperlichen Schwäche ſetzte ſich die Frau kräftig zur Wehr, o daß ſie an Armen, Hals und Kopf Kratz⸗ und Bißwunden avontrug und ihr die Kleider in Fetzen vom Leibe hingen. Ein in der Nähe beſchäftigter junger Mann hörte die Hilfe⸗ rufe und eilte herbet, worauf der Täter von ſeinem Opfer abließ und flüchtete. Die Polizei wie auch die Beſatzung wurde ſofort benachrichtigt und letztere hat auch alles zur Er⸗ mittelung des Täters getan. Die Feſtnahme konnte ſchon gegen Abend erfolgen. Die Frau liegt infolge der großen üfregung krank darnieder. Wie ſich Polen ein Oſtiotarno denkt Die nationaldemokratiſche„Gazetta Warſzawſka“, das Organ der ſtärkſten Sefmpartei, äußert ſich zu dem von dem Zentrumsabg. Dr. Kaas in der„Wiener Preſſe“ entwickelten Gedanken über ein Oſtlocarno, deſſen Abſchluß die Erklärung des Korridors als deutſches Mandatsgebiet zur Voraus⸗ ſetzung hätte. Das Blatt erklärt, daß der Gedanke eines Sicherheitspaktes im Oſten begrüßenswert wäre, ſofern die polniſchen Grenzen nicht nur von Frankreich, ſondern auch don England und Italien garantiert würden. Von einer Löſung des Korridorproblems, wie Kaas ſie vorſchlägt, könne aber dabei keine Rede ſein. Im Gegenteil, bei Abſchluß eines Oſtpaktes hätte nicht Deutſchland, ſondern Polen das An⸗ recht auf eine„Zuzahlung“, da der Pakt Deutſchland ja ſchon die Freigabe des Rheinlandes bringen würde. Der ewaltige Machtzuwachs, den Deutſchland durch die Rhein⸗ andräumung erhalte(), dürfe nicht durch eine territoriate Schwächung Polens potenziert werden, ſondern müſſe viel⸗ mehr durch eine weitere Feſtigung der polniſchen Poſition an der Oſtſee ſeinen Ausgleich finden.„Ga⸗ zetta Warſzawſka“ glaubt, daß dieſe Feſtigung auf Koſten Danzigs erfolgen könne. Gebt Spenden für die Antweltergeſchädigten Auf zahlreiche Anfragen teilt die Reichsgeſchäftsſtelle der Deuiſchen Nothilfe, Berlin.g, Wilhelmſtraße 62, mit, daß die Sendung von Kleidungsſtücken und haltbaren Lebens⸗ mitteln für die Opfer der ſächſiſchen Hochwaſſerkataſtrophe dringend erwünſcht iſt. Es wird gebeten, derartige Sendungen Anmittelbar an das ſächſiſche Arbeits⸗ und Wohlfahrtsmini⸗ Dresden N 6, Düppelſtraße 1, zu ſenden. Die zur erfügung geſtellten Reichs⸗ und Staatsmittel können ſelbſt ur Linderung der erſten Not nicht ausreichen, da der Ge⸗ amtſchaden auf 90 bis 100 Millionen Mark ge⸗ chätzt wird. Die Deutſche Nothilfe bittet erneut Jeden, der ie erſchütternden Berichte aus dem Unglücksgebiet geleſen —5 Kräften dazu beizutragen, den von der Kata⸗ trophe Betroffenen zu helfen. Das deutſch⸗franzöſiſche Kohlenabkommen verlängert — Paris, 14. Juli.„Journse Induſtrielle“ berichtet, daß das am 20. Oktober 1926 in Köln zwiſchen der franzöſiſchen und deutſchen Regierung abgeſchloſſene Abkommen über die Kommerzialiſierung der deutſchen Kohlenlieferungen an Frankreich, das bekanntlich am 30. Juni abgelaufen iſt, ent⸗ ſprechend den Ausführungsbeſtimmungen um 3 Monate ver⸗ längert worden iſt. Eine P Lund die darin angeführten Mittel bewilligen wird. Doch ſieht Regierungsmitteilungen im Landtag Zu Beginn der heutigen Vormittagsſitzung beantwortete Dr. Paul von der Waſſer⸗ und Straßenbau⸗Direktion eine von der Zentrumsfraktion geſtellte Anfrage über den der⸗ zeitigen Stand der Rhein⸗ und Bodenſeeregulie⸗ rung. Er ſagte u. a. folgendes: Für die Bodenſee⸗ regulierung liegt ein neuer, ſehr gründlich durch⸗ gearbeiteter Entwurf des eidgenöſſiſchen Amtes für Waſſer⸗ wirtſchaft vor. Das Auswärtige Amt in Berlin hat ſich in Uebereinſtimmung mit den beteiligten deutſchen Uferſtaaten zu internationalen Verhandlungen darüber bereit erklärt. Ob und in welcher Weiſe dieſer Entwurf zur Durchführung kommen ſoll und wann dieſe Verhandlungen beginnen werden, ſteht noch nicht feſt. Vorerſt prüfen die Uferſtaaten, welche Vorteile und Nachteile der Entwurf für ihre Staatsgebiete bringen dürfte. Ueber den Stand der Oberrheinfrage ſagte Dr. Pau!: Ich nehme an, daß unter„Oberrhein“ die ganze Rheinſtrecke zwiſchen Straßburg und Bodenſee gemeint iſt. Es dürfte bekannt ſein, daß die Zentralkommiſſion für die Rheinſchiffahrt am 10. Mai 1922 ſowohl das franzöſiſche rojekt eines linksrheiniſchen Schiffahrtskanals von der Schweizer Grenze bis Straßburg als auch die von der Schweiz vorgeſchlagene Regulierung des Rheinſtromes ſelbſt zwiſchen Baſel und Straßburg für unbeanſtandet erklärt hatte. Im Laufe dieſes Jahres haben die franzöſiſche Kammer und der franzöſiſche Senat die Zuſtimmung zu dem Bau des bei Kembs geplanten Kraftwerkes mit einem etwa fünf Kilometer langen ſchiffbaren Seitenkanal gegeben. Das Werk ſoll von einer Aktiengeſellſchaft in Mülhauſen mit finanzieller Unter⸗ ſtützung des franzöſiſchen Staates gebaut werden. g Ueber die Aufgabe dieſes Werkes ſcheinen in der Oeffent⸗ lichkeit zum Teil unzutreffende Vorſtellungen zu beſtehen. Man ſcheint zu glauben, daß mit dem Bau des Kembſer Werkes der Plan der Regulierung des Rheins er⸗ ledgit und der Bau des Grand Canal'Alsace endgültig be⸗ ſchloſſen ſet. Dem iſt nicht ſo. Das Kembſer Werk iſt auch für die Regulierung unentbehrlich; es dient abgeſehen von der Kraftgewinnung dazu, den der Schiffahrt hinderlichen Iſteiner Klotz zu umgehen, und weiter dazu, den Rhein durch Baſel hindurch bis zur Birs zu ſtauen, damit die Schiffe unbehindert in den Rhein oberhalb Baſel gelangen können. Die Lage hat ſich alſo in der letzten Zeit gegen bis⸗ her nicht verſchlechtert. Es liegt jedenfalls kein Anlaß vor, die bisher in Ausſicht genommene Regulierung aufzugeben. Wegen der Durch⸗ füthrung der Regulierung und der finanziellen Beteiligung des Deutſchen Reiches an den Koſten ſind inzwiſchen auf Wunſch der Schweiz Verhandlungen mit dem Reich auf⸗ genommen worden, die jedoch bisher über eine erſte Aus⸗ ſprache nicht hinausgekommen ſind. Da die Regulierung bis Baſel für Deutſchland erſt dann poſitive Vorteile haben wird, wenn der Rhein auch oberhalb Baſel ſchiffbar gemacht iſt, wird von Deutſchland die Aufbringung größerer Geldmittel für die Regulterung davon abhängig zu machen ſein. daß gleichzeitig die Kanaliſierung des Rheins zwiſchen Baſel und Bodenſee innerhalh angemeſſener Friſt ſichergeſtellt wird. Dieſes ührigens nicht neue Verlangen bildet einen Teil des Inhalts der eingeleiteten Verhandlungen. Die techniſchen Vorarbeiten für das die Schiffbar⸗ machung des Rheins oberhalb Baſel betreffende Projekt ſind inzwiſchen weiter gefördert worden, ſo daß mit der endgül⸗ tigen Fertigſtellung in abſehbarer Zeit gerechnet werden kann. Miniſter Dr. Remmele beantwortete eine kommuniſtiſche Anfrage, über die Maßnahmen der Regierung zur Linderung der Unwetterſchäden die in Baden in der letzten Woche eingetreten ſind. Der Mi⸗ niſter betont, daß der Regterung der Umfang der eingetretenen Schäden noch nicht bekannt iſt. Im Bezirk Villingen, um den es ſich in der Hauptſache handelt, werden Erhebungen bereits angeſtellt. Soweit es ſich um Hagelſchäden handelt, werden dieſe von der Hagelverſicherung abgegolten, und zwar den Landwirten, die verſichert ſind. Kommen andere Schäden in Frage, ſo wird ſich die Regierung vorbehalten, dem Landtag ſpäterhin entſprechende Anträge zugehen zu laſſen. Wo ſofor⸗ tige Hilfe geleiſtet werden muß, wird das Staatsminiſterium das Nötige veranlaſſen. Sodann wird in der Berichterſtattung über die Nachtrags⸗ forderungen zum Staatsvoranſchlag 1926/27 beim Titel „Innenminiſtertum“ fortgefahren. In der allgemeinen Ausſprache nahm der Abg. Kleiber (Ba. Bgg.) das Wort, um ſeine Stellungnahme zur Oſtſied⸗ lungsfrage darzulegen. die er ſehr warm befürwortet. Abg. Weißhaupt(Ztr.) erklärt, daß ſeine Fraktion die Denkſchrift über den Stand der Oſtſiedlungsfrage gutheiße, Pariſer Gleganz Wie man ſie ſich vorſtellt— und wie ſie wirklich iſt Wie aller Ruhm iſt der Ruhm der Pariſer Eleganz von der Legende gefälſcht. Träumen auch alle Frauen der Welt, wie Pariſerinnen auszuſehen, ſo hat dieſe Traumvorſtellung mit der Wirklichkeit wenig zu tun. Was als Pariſer Eleganz ex⸗ poxtiert wird, iſt als Maſſenartikel ſtark vergröbert und den Importländern angepaßt; und ſelbſt authentiſche Erzeugniſſe erſter Pariſer Salons gewinnen im Auslande ein merkwürdig anberes Geſicht. In allen ziviliſterten Ländern gibt es hüb⸗ ſche und elegante Frauen, und Konfektion und kosmetiſche ewöhnung haben eine gewiſſe Eleganz zum Allgemeingut wo ſie früher den Wenigen vorbehalten blieb. In allen Weltſtädten ſtaunt man über die Menge nett gekleideter und reizender Mädchen, die alle ein wenig unifor 1 und ſich gleichen und die das ſtrenge und düſtere Großſtadtbild an⸗ genehm mildern. Und doch reichen ſie trotz heißen Bemühens nicht an die Pariſer Eleganz heran. Mag eir daß die Luft von Paris die Frauen hübſcher erſechinen läßt, als ſie es eigent⸗ lich ſind, und daß ſie es iſt, die ihnen dieſes Leuchten ſchenkt, das ſie auch aus den Steinen ihrer Gebäude und Denkmäler zaubert und in dem ihre Fenſterſcheihen perlmuttern ſchim⸗ mern. Mag ſein, daß hier das Schön⸗ſein⸗wollenmit der douceur de viere geatmet wird und daß eine lange und koſtbare Tradition den Frauen wunderbar gut bekam, ihr Lächeln ſo liebenswürdig und ihr Gehen ſo weich und behutſam machte. Denn darin hat die Pariſer Eleganz ihr eigentliches und un⸗ übertragbares Geheimnis. Wenn ſich mittags und abends die Scharen kleiner Modearbeiterinnen lachend und ſchwatzend über die Boulevards ergießen, ſo berückt ein Lächeln, das in die Welt geſchickt, eine Geſte, mit der der Mantel über die 295 gerafft wird, mehr als die oft beſcheidene Kleidung. nd auch bei der Franzöſin höherer ſozialer Schicht iſt es die Selbſtverſtändlichkeit und graziöſe Liebenswürdigkeit ihres Weſens, die mehr beſtrickt als ihre Eleganz. Dennoch iſt auch dieſe Pariſer Eleganz an ſich etwas ſehr Beſonderes, Unnachahmliches und den Vorſtellungen, die man ſich von ihr macht, meiſtens Entgegengeſetztes. Denn— aller Legende zuwider— iſt die Pariſer Eleganz durchaus maßvoll. Wie keine andere Frau der Welt liebt die Franzüöſin das Un⸗ auffällige, und Extravaganzen iſt ſie wie allen ertremen Jor⸗ meln des Lebens abhold. Iſt es ein Wunder, daß die Ameri⸗ kanerinnen in Faris— den kleinen Hut etwas ſchief überm Kopf und groß ausfahrend im Gehen— fremder und verwege⸗ ner Wirken als ſonſtwo? Und daß der Typus der„Intereſ⸗ ſanten Frau“, wie er in Mitteleuropa gepflegt wird, hier einiges Lächeln erregt? Denn nie wird die Franzöſin zur Keberſchlankheit ſich abmagern laſſen, nie ein Monokel zur Mode proklamieren, wie man es in Berlin zu tun beliebt, nie ſich dank grünem Puder und violetten Strichen unter den Augen Akzente makabrer Dämonie geben. Begegnet man in mondänen Reſtaurants, in der Oper oder im Bois einer er⸗ ſtaunlich gemalten Frau— auf Amynophis oder Salome kühn ſtiliſiert, ſo iſt es gewiß keine Pariſerin. Unterm Knie gerollte Strümpfe amerikaniſcher Provenienz finden hier keinen Zu⸗ ſpruch, und nie hörte ich am Fußgelenk einer Franzöſin ein Armband klirren. Die Franzöſin bleibt einem traditivnellen Schönheitsideal treu, das weder dem Naturalismus noch dem Expreſſionismus Konzeſſionen macht, ſondern das auf die Paſtellfarbengragie des 18. Fahrhunderts ſich beruft. Dieſem Ideal iſt vielleicht e daß es etwas zu ſüß und zart El iſt und nicht ganz unſerer Auffaſſung von der Frau in der heutigen Welt Aher die Franzöſin iſt ja nicht ſo imprégniert von den Ibdeologen und Forderungen dieſes Heute, lebt nicht ſo ausſchließlich 1927 wie wir, ſondern erhält ſich Haltung und Formen langer Ueberlieferung, in denen ſie ſich erprobt hat und ihres Erfolges ſicher iſt. So fehlt der Pa⸗ riſer Eleganz jede Aggreſſivität. Die kleinen Midinetts und die größeren Damen bleiben diskret. Die Röcke decken erſtaun⸗ licherweiſe die Knie, und die ſieht man ſelten ſo hoch über⸗ einander geſchlagen wie bei uns. Man ſchminkt ſich hübſch und etwas puppenhaft, nie exzentriſch, zieht die Lippen nach in einem zarten und erfreulichen Rot, dekolletiert ſich dezent, und gibt ſehr weiſe ab und zu, wenn es gilt, Mängel der Na⸗ tur zu verdecken. Und in dieſer Sicherheit und inneren Frei⸗ heit, die es ſich zutraut, auch einmal den Modewillen zu durch⸗ kreuzen, wenn es not tut, liegt ein großes Geheimnis der Pariſer Eleganz beſchloſſen. Die kleinen Mädchen ſind hübſch, ber 40 und nicht ſo keck wie man ſie 0 vorſtellt, und ihr gro⸗ ßer Charme iſt ihre Einfachheit und Gentilleſſe. Das Geheimnis ber Pariſer ee iſt ihre maßvolle Selbſtverſtändlichkeit. Der letzte Schrei der Mode hat hier nicht die diktatoriſche Gewalt wie in andern Ländern, wo ſich die P Frauen in ihren Kleidern der letzten Saiſon nicht mehr wohl fühlen und jeder Verführung durch das Neueſte erliegen. Die Pariſerin kennt den Reiz des eingelebten Kleides und beweiſt der Redner die Oſtſtedlungsfrage nicht ſo optimiſtiſch an wie eine Vorredner. Abg. Engler(Soz.) betont, daß man an dieſe Fragen mit etwas Optimismus herantreten müſſe, wenn Poſitives erreicht werden ſoll. Doch glaubt er, daß der Optimismus des Abg. Kleiber die Landwirte trreführen könne. dann für vorteilhaft. wenn Kapital vorhanden iſt und hat auch Bedenken dagegen, daß unſere Bauern dort bodenſtändig werden. In Baden ſei mit der Anſiedlung nicht viel anzu⸗ fangen. Nachdem als letzter Redner des Vormittags der kommu⸗ niſtiſche Abgeordnete Bock in nahezu einſtündiger Rede zu dieſem Problem Stellung genommen hatte, vertagte der Präſt⸗ dent nach.30 Uhr die Weiterberatung auf nachmittags 4 Uhr. Steuererleichterungen Die Volksparteiliche Fraktion des badiſchen Landtages richtete an die Regierung folgende Anfrage: „Die früher oder jetzt noch beſetzten badiſchen Gebiete leiden wirtſchaftlich beſonders ſchwer unter den Auswirkungen der Beſetzungen und dem Verluſt eines Teiles ihrer früheren Abſatzgebiete. Dem Ausverkauf während der Beſetzungszeit und der deutſchen Inflation iſt nicht die allmähliche Geſundung deutſchen Mark, ſondern ein erneuter durch die ſtarke Geſchäftsſtockung gefolgt, die die franzöſiſche Geldentwer⸗ etung für die angrenzenden Gebiete zur Folge hat. Dieſe ſchwierigen wirtſchaftlichen Verhältniſſe verpflichten den badiſchen Staat zu einer beſonderen Unterſtützung dieſer mittelbadiſchen Gebiete durch weitgehende Steuererleichte⸗ rungen auf dem Gebiete der Realſteuern. Die Unterzeichneten fragen, welche ſteuerliche Erleichterung hat die badiſche Regie⸗ rung den früher oder noch beſetzten mittelbadiſchen Gebieten bereits gewährt und welche beabſichtigt ſie in Zukunft einzu⸗ räumen. 82 8 getzte Melbungen Arteilsfällung im Kutiskerprozeß Berlin, 14. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.] In Sachen Kutisker wurde einen Tag nach dem Tode Iwan Kutiskers das Urteil gefällt. Der Staatsanwalt ſelbſt hatte die Einſtellung des Verfahrens beantragt. Das Gericht er⸗ klärte, das erſte Urteil iſt nie rechtskräftig geworden, es ſind alſo auch keinerlei Folgerungen möglich, insbeſondere können aus dem Urteil keine Koſtenforderungen hergeleitet werden. Die Strafe Alexander Kutiskers, des Sohnes, der in der erſten Verhandlung zu 6 Monaten Gefängnis verurteilt wor⸗ den war, wurde auf 4 Monate herabgeſetzt, auch bei den mei⸗ ſten Angeklagten werden die Strafen zumteil herabgeſetzt. Bei einigen erfolgte Freiſpruch. Ueberſchwemmungen in China — Schanghai, 14. Juli. Seit Anfang Juli iſt der ſüd⸗ liche Teil der Provinz Hanhwei von einer rieſigen Ueber⸗ ſchwemmung heimgeſucht worden, der bisher nach den ſpär⸗ lich aus dem Unwettergebiet einlaufenden Nachrichten über 1000 Perſonen zum Opfer gefallen ſein ſollen. Viele tauſend Menſchen ſeien ohne Unterkunft und Lebensmittel. Der Sachſchaden iſt ſehr groß. Auch der NYangtſe iſt in ſeinem unteren Teil über die Ufer getreten. Die Hitze in Amerika — Newyork, 14. Juli. Die Hitzewelle, die ſich über New⸗ hork und die ganze Oſtküſte ausbreitet, erreichte geſtern nach⸗ mittag 91 Grad Fahrenheit. Von zahlreichen Hitzſchlägen verliefen 7 tödlich. Große Aufregung entſtand in einem Vergnügungslokal auf Coney Island, als ein Kellner plötz⸗ lich ein Meſſer zog und auf die dichtgedrängte Menge losging · Die Verſuche, den Tobſüchtigen zu überwältigen, waren ver⸗ geblich, ſodaß die herbeigerufene Polizei den Mann durch einen Schuß niederſtrecken mußte. * *Ein Gefallenendenkmal in Dixmuiden. In der Nähe von Dixmuiden wird demnächſt ein Kriegerdenkmal aufge⸗ ſtellt, das von Käthe Kollwitz geſchaffen und zur Erinnerung an die jungen, hier gefallenen deutſchen Kriegsfreiwilligen beſtimmt iſt, unter denen ſich auch ihr Sohn Peter Kollwitz befindet. Das Reichsminiſterium des Innern und das preußi⸗ ſche Kultusminiſterium haben einen Betrag von 10 000 4 zur ae geſtellt, um die Errichtung des Denkmals zu er⸗ eichtern. ſchönen und ehrwürdigen Anblick jener älteren Damen der hohen Ariſtokratie kennen, die bei Feſten Kleider und Haar⸗ tracht Manet'ſcher oder Renoir'ſcher Frauen tragen, mit hoch⸗ ſitzenden Taillen und langen Schleppen, und die ſich wie lie⸗ benswürdige und mafjeſtätiſche Königinnen darin bewegen? Und hätten die wirklich eleganten franzöſiſchen Herren ihren Typus— der mit der Snmate en Karikatur wenig zu tun hat— ſonſt ſo lange halten können? Denn dieſe Herren ſehen noch heute aus wie Gavarnie und die Zeichner der Romantik ſie uns dargeſtellt haben— mit ſpitzen Bärtchen und dem ameri⸗ kaniſchen Männertypus wenig anverwandt— vielleicht ein wenig zu ſüß für unſeren Geſchmack und nicht ganz zeitgemäß und leicht ergraut ſympathiſcher als in jungen Jahren. An großen Opernabenden aber, in Frack und Claque mit nach⸗ läſſiger Grazie auf den Stock geſtützt, bleiben Verbinblichkeie und natürliche Würde ihrer Haltung vorbildlich und ver⸗ mitteln lebendig die koſtbaren Traditionen wahrer Pariſer eganz. Arlane, Ein gefrößiger Pelikan Einem Londoner machte es ſeit langer Zeit Freude, deu in einem öffentlichen Park lebenden Pelikanen bei ihrem Mahl zuzuſchauen. Dieſe Vögel ſind dort die Lieblinge der Spagiergänger und werden von ihnen mit Brotkrumen ge⸗ ſüttert. Wie das ſo üblich iſt, haben andere Vögel dieſe öffentliche Speiſung ausfindig gemacht und ſtellen ſich regel⸗ mäßig zu zenen Mahlzeiten ein. Lange Zeit teilten die Peli⸗ kane ihr Mahl friedlich mit Tauben, Spatzen und anderen Gäſten. Eines Tages war der betreffende Beobachter Zeuge davon, wie ein beſonders zudringlicher Spatz, der einen der Pelikane durch die Frechheit, mit der er die beſten Krumen ſtets für ſich in Anſpruch nahm, lange Zeit geärgert hatte, von dieſem kurzerhand bei lebendigem Leibe geſchnappt und verſchluckt wurde. Ein paar Mongate ſpäter erlebte derſelbe Zeuge, daß einem Pelikan der Verſuch, eine Taube auf gleiche Weiſe zu beſtrafen, ſchlecht bekommen war; denn eine Flügelſpitze ſchaute noch aus ſeinem Schnabel heraus. Der elikan war offenſichtlich beſtrebt, ſeine Beute wieder von ſich ze geben, was ihm endlich nach langem Würgen gelang. Son⸗ erbarerweiſe hatte die Taube bei der Prozebur gar nicht ge⸗ litten, ſondern flog, nachdem ſie der Gefahr, lebendig be⸗ damit, daß es eine Eleganz an 15 die weniger mit der Mode als mit der Perſon zu tu Würde Paris ſonſt den! 1 zu werden, entvonnen war, ſofort auf einen nahen Abg. Hofheinz(Dem.) hält die Siedlungsfrage nur der wirtſchaftlichen Verhältniſſe durch die Stabiliſierung der Donnerstag, den 14. Juli 1927 —P— ²˙ w——————— ——— — ⅛˙:)Ü4 mͥ ü Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 8. Seite. Nr. 320 Stäoͤtiſche Nachrichten Bürgerausſchuß⸗Vorlagen Verlegung des Luiſenmarktes nach dem Augartenplatz Stadtratsbeſchluß vom 19. Mati: Der Stadtrat iſt mit der Verlegung des Lutſenmarktes nach dem Augartenplatz einverſtanden. Die Mittel für die not⸗ wendige Herrichtung, Pflaſterung und Beleuchtung des Au⸗ gartenplatzes und die Errichtung einer Bedürfnisanſtalt nebſt Aufenthaltsraum für die Marktkontrolleure auf demſelben in Höhe von etwa 55 000 M. ſind aus dem Fonds zur Schaffung einer Großmarkthalle zu entnehmen. Der Bürgerausſchuß wird um Zuſtimmung erſucht. Begründung: Der Kleinmarkt, der in der Hauptſache ber Befriedigung der Bedürfniſſe der Bevölkerung der Oſt⸗ tadt, der Schwetzingerſtadt und eines Teiles der L. M⸗ und ⸗Quabrate dient, wird zur Zeit auf dem freien Platz zwi⸗ Rar Luiſenſchule und Heilig⸗Geiſtkirche abgehalten. Da der arktverkehr ſtark zugenommen hat, muß der unbefeſtigte Platz, wenn er weiter dem Markt dienen ſoll, gepflaſtert wer⸗ den. Dies würde einen Aufwand von etwa 24 000 M. er⸗ Der Verkehr ſowohl in der Seckenheimerſtraße wie n der Moltkeſtraße, insbeſondere der Autoverkehr, nimmt ſtändig zu, ſodaß die Polizeidtrektion bereits angekündigt hat, daß ſte die weitere Aufſtellung der Handwagen in der Moltke⸗ ſtraße nicht mehr dulden könne. Der Platz vor dem Gym⸗ naſtum, deſſen Schulhof in den Pauſen nur für die pier unter⸗ ſten Klaſſen ausreicht, iſt ebenfalls ſehr beengt. Mit dem zu⸗ nehmenden Verkehr wächſt die Gefahr von Verkehrsunfüllen an den Markttagen. Der Augartenplatz liegt viel günſtiger etwas abſeits vom großen Verkehr zwiſchen Augarten⸗ und Rheinhäuſerſtraße. Seinen Größenverhältuiſſen nach iſt er wohl geeignet, den Marktverkehr auf lange Zeit aufzunehmen, insbeſondere wenn die Großhändler nach Neuordnung der Großmarktverhältniſſe, ſei es durch Errichtung einer Groß⸗ markthalle oder Schaffung eines Großmarktplatzes, auf dem Markt nicht mehr erſcheinen. Die Verlegung des Marktes nach dem Augartenplatz bietet alſo nur Vortetle, da auch nicht zu erwarten iſt, daß die Markthändler hierdurch Schaden erlelden. Es iſt im Gegenteil wohl anzunehmen, daß die ſtändig wachſende Bevölkerung der beteiligten Stadtteile den ruhig gelegenen neuen Markplatz teber beſuchen als den bis⸗ herigen. Die Mittel können dem Fonbs zur Errichtung einer Großmarkthalle entnommen werden. In ihm werden die Ueberſchüſſe ans dem Marktbetrieb angeſammelt, die beſtim⸗ wieder nur für Marktzwecke verwandt werden dürfen. Das Amt des Gemeinderichters Stadtratsbeſchluß vom 7. Juli: Aufgrund des § 115 Abſ. 9 des Geſetzes über die Einführung der Reichs⸗ juſttzgeſetze in Baden in der Faſſung vom 10. September 1924 [Geſ.⸗ u. Ver.⸗Bl. S. 257) werden Stadtrechtsrat Weinkauf zum Gemeinderichter und Stadtrechtsrat Glückert zum Stell⸗ vertreter des Gemeinderichters auf die Dauer von 3 Jahren, vorbehaltlich ihres früheren Ausſcheidens aus dem Gemeinde⸗ dienſt, ernannk. Der Bürgerausſchuß wird um Zuſtimmung gebeten. Begrändung: Der bisherige Gemeinderichter Stadt⸗ rechtsrat Dr. Spiegel iſt mit dem am 1. Juli 1927 erfolgten Uebergang der Arbeitsgerichte auf den Staat aus dem ſtädti⸗ ſchen Dienſt ausgetreten. Ferner iſt die Dienſtzeit der Stabdt⸗ rechtsräte Weinkauf und Glückert, die bisher Stellvertreter des Gemeinderichters waren, abgelaufen. Es iſt daher eine Neuregelung notwendſig. Aufgrund des§ 115 Abſ. 2 des Ge⸗ ſetzes über die Einführung der Reichsjuſtizgeſetze in Baden ſollen Stadtrechtsrat Weinkauf zum Gemeinderichter und Stadtrechtsrat Glückert zum Stellvertreter des Gemeinderich⸗ kers auf die Dauer von 3 Jahren, vorbehaltlich ihres früheren Ausſcheidens aus dem Gemeindedienſt, ernannt werden. Die Genehmigung des Mintiſters des Innern und der Juſtig gu dieſer Ernennung iſt gemäß 8 115 des vorg. Geſetzes noch einzuholen. Errichtung planmüßiger Religionslehrerſtellen an den Fachſchulen Stadtratsbeſchlüſſe vom 6. Januar und 12. Mat: An der Gewerbeſchule werden je eine katholtſche und evange⸗ liſche außerplanmüßige Religionslehrerſtelle und an der Handelsſchule je zwei katholiſche und evangeliſche außer⸗ planmüßige Religionslehrerſtellen in planmäßige Stellen (Profeſſorenſtellen, Gruvpe X..) umgewandelt. Der Bür⸗ gerausſchuß wird um Zuſtimmung erſucht. Begründung: Nach 8 11 der Staattzminiſtertalver⸗ ordnung vom 18. April 1925 über die Einrichtung von Fach⸗ ſchulen iſt an den Gewerbeſchulen und an den Handelsſchulen ſeit Oſtern 1925 Religionsunterricht als Pflichtfach eingeführt. Kriminalromane Von Richard Rieß Verſchrungen viel und viel geſcholten, ſtehen Kriminal⸗ und Detektiv⸗Erzählungen mit im Vordergrunde der Unter⸗ haltungs⸗Literatur der letzten vierzig Jahre. Ihr Anreiz iſt die Spannung, ihr Zauber die Senſation der Tat. Wa⸗ aber macht ſie auch dem anſpruchsvolleren Leſer zu einer oft begehrten Lektüre? Hören wir doch, daß Geiſteshergen nach ſönen greifen; Sherlock Holmes z. B. war der treue Gefährte der Muſe eines Paul Ehrlich! 5 Vielleicht hätte ſich der berühmte Forſcher, lebte er heute noch, auch der Kriminal⸗Roman⸗Seris verſchrieben, die der Verlag Georg Müller in wirkungsvollem Gewande 5 eint⸗ ger Zeit herausgibt. Die meiſten dieſer Bücher ſin die ge⸗ gebene Unterhaltungslektüre für die Auſpruchsvollen. In 8 5 und von ihnen her wirkt derſelbe Reig der von vielen ufgaben des heute ſo beliebten„Denkſportes“ auszgeht. De⸗ tektivarbeit mit den analytiſchen Problemen, die ſie ſtellt, iſt ja Mathematik. Der ſtrenge, denkſportlich verbiſſene Logiker iſt der eine Typ des Detektios. Aber er wird ſelten der Meiſter ſeines Faches ſein. Einem ſolchen muß auch der geniale Funken gegeben ſein, der ihn durch Intuition zum glücklichen Komblnator macht. 5 Von ſolchen Detektiven wimmeln die Müllerſchen Krimi⸗ nalbände. Vor allem iſt es Asbiörn Kragh, der in den Ro⸗ manen von Spen Elveſtad ſeine ſtets glückliche Rolle ſpielt. Er entdeckt den Mann, der die Stadt plünderte, und entwirrt die myſtiſchen Zuſammenhänge in ſenem Hotel, in dem der Tod einkehrt, Er entlarvt den Mörder im Etſernen Wagen. Er iſt ein liebenswürdiger Weltmann und der Leſer hat ihn bald lieb gewonnen. Vor allem aber werden dieſem bald wärmſte Sympathie mit dem Autor Elveſtad verbinden. Denn dieſer Norweger iſt kein kalter„Macher“, ſondern ein warm⸗ herziger, hinreißend phantaſtevoöller Schriftſteller, deſſen Fi⸗ guren niemals flache Sthablone ſind, ſondern mit dichteriſcher Klarheit geſehen und plaſtiſch geſtaltet wurden. Wer einen Elveſtad las, wird dieſer„Firma“ treu bleiben. Elveſtad iſt niemals plump oder ſtofflich derb— im Gegenteil, auf ſeinen Geſchichten und ihren Geſtalten liegt gern eine diſtanzierende de Wanz und ſie findet im Humor ihre letzte beglückende Aus⸗ Dieſem Norweger, deſſen Technik beſonders in den Poin⸗ tierungen der einzelnen Kapitel Triumphe feiert, ſteht der Schwede Frank Heller nahe. Heller tritt noch klarer als Hu⸗ moriſt in die Erſchetnung. Seine Haupffigur, der namen⸗ U Der Religtonsunterricht wird bisher von außervlanmüßigen und nebenamtlich tätigen Religtonslehrern erteilt. Nach Mit⸗ teilung des Unterrichtsminiſteriums ſind im Staatsvoran⸗ ſchlag für die Rechnungsjahre 102/7 hauptamtliche plan⸗ mäßige Religionslehrerſtellen(Profeſſorenſtellen, Gruppe X B..) vom Landtag genehmigt worden. In Vollzug des Staatsvoranſchlags ſollen an der hieſigen Gewerbeſchule je eine planmäßige evangeliſche und katholiſche Religionslehrer⸗ ſtelle und an der hieſigen Handelsſchule je zwei evangeliſche und katholiſche Religtonslehrerſtellen(Profeſſorenſtellen in Gruppe X..) errichtet werden. Ein Mehraufwand entſteht durch die Umwandlung außerplanmäßtger Religionslehrer⸗ ſtellen in planmäßige Stellen nicht, weil die Religionslehrer auch in außerplanmäßiger Eigenſchaft Bezahlung nach Gruppe X.O. erhalten. Herſtellung der Kleinen Schwanengaſſe im Stadtteil Feudenheim Stadtratsbeſchlüſſe vom 19. Mai und 7. Juli: Die Eigentümer der an die Kleine Schwanengaſſe zwiſchen Blücher⸗ und Schwanenſtraße im Stadtteil Feudenheim an⸗ grenzenden Grundſtücke werden nach Maßgabe des§ 22 des Ortsſtraßengeſetzes und der allgemeinen Grundſätze der Stadt Mannheim vom 27. Juli 1909 in der Faſſung vom 11. Januar 1924 zur Tragung der Straßenkoſten in dem in der Beizugsliſte feſtgeſtellten!“ fange beigezogen. Der Bür⸗ gerausſchuß wird um Zuſtinm ig erſucht. Begründung: Da an er Kleinen Schwanengaſſe im Stadtteil Feudenheim bereits Bauten errichtet ſind und wei⸗ tere demnächſt fertig werden, iſt es notwendig, auch die Straße fertigzuſtellen. Der erforderltche Koſtenaufwand von 14 700 Mark iſt aus den vom Bürgerausſchuß am 24. März 1927 für die Erweiterung des ſtädtiſchen Straßennetzes genehmig⸗ ten 280 000 M. zu decken, die für den FJall bewilligt worden ſind, daß kleinere, im Programm nicht vorgeſehene Straßen⸗ ſtrecken zur Herſtellung notwendig würden. Zur Sicherung des Koſtenrückerſatzes bedarf es daher nur noch der Durch⸗ führung des Beizugsverfahrens. Die hierfür erforderlichen Koſtenanſchläge ſind vom Tiefbauamt aufgeſtellt und durch das Rechnungsamt nachgevrüft worden. Die vom Tiefbau⸗ amt aufgeſtellte Beizugsliſte hat ebenſo wie die Koſten⸗ anſchläge zur Einſicht der Beteiligten offengelegen. Ein⸗ ſr ſind nicht exrhoben worden. Die Vorausſetzungen für die Feſtſtellung der Verpflichtung der Straßenanlieger zum Rückerſatz der Straßenkoſten aufgrund des§ 22 des Babiſchen Ortsſtraßengeſetzes ſind daher gegeben. Die Voſtattung der Jamilie Stutzmann Eine große Trauerverſammlung gab heute nachmittag der auf ſo tragiſche Weiſe am Dienstag aus dem Leben geſchie⸗ denen Familie Stutzmann das letzte Geleite. In der Friedhofkapelle waren die vier Särge, die mit Blumen und Kränzen geſchmückt waren, aufgebahrt. Schulkinder mit Blumen in den Hänben ſtanden neben den kleinen Särgen ihrer ehemaligen Klaſſenkameraden. Seiner Rede legte Pfarrer Gckert den Bibeltext zu⸗ grunde:„Richtet nicht, auf daß ihr nicht gerichtet werdet, ver⸗ dammet nicht, auf daß ihr nicht verdammet werdet; der Geiſt iſt willig, doch das Fleiſch iſt ſchwach.“ Der Redner führte dann u. a. aus: Wir alle ſind erſchüttert daß wir an dieſen Särgen ſtehen müſſen, die Reſte von vier Menſchen zu bergen, die aus unſerer Mitte geſchieden ſind. Wie ſchwer muß ihnen das Leben geweſen ſein, daß ſie es von ſich warfen. Man kann den Verhältniſſen ſchuld geben. Sie wären noch alle vier unter uns, wenn ihr Schickſal nicht ſo ſchwer geweſen wäre, wenn ſie die Kraft gehabt hätten, das Schwere zu tragen. Wir hätten gerne geholfen, wenn wir es gemußt hätten. Wir legen uns die Frage vor, ob wir nicht mitſchuld ſind an dem furchtbaren Zuſammenbruch der Familte. Aber was nutzt uns das alles? Wir können ſie nicht mehr zurück⸗ rufen. Wir wollen zu verſtehen ſuchen und nicht anklagen: Ihr letztes Lied war ein Fltehen zu Gott. Niemand haben ſie ihr Leid anvertraut. Doch Gott wird ihnen vergeben, was wir auf Erden Schuld nennen. Darauf bewegte ſich der Trauerzug zu dem Doppel⸗ grab, in dem nun Eltern und Kinder der Auferſtehung harren. 4 Wie uns unſer Berichterſtatter mitteilt, ſprach Pfarrer Eckert U. a. auch von einer„leichtfertigen Berichterſtattung“ über dieſes tieftraurige Drama. Wir möchten ausdrücklich be⸗ tonen, daß die Berichte, ſoweit unſere Zettung in Frage kommt, auf wahrheitsgetreuen Unterlagen beruhen. Im übrigen war es bisher bet Trauerreden in Mannheim nicht Sitte, gegen die Preſſe zu polemiſteren.— Schriftleitung.) dN Ffeſtgenommen wurden 19 Perſonen wegen ver⸗ ſchiedener ſtrafbarer Handlungen. * Silberhochzeit. Das Feſt der ſilbernen Hochzeit feiert am morgigen Freitag der Kaufmann Paul Caſper mit ſeiner Ehefrau Sofie geb. Meßmer, K 3, 14 wohnhaft. Aus dem„Altertum“ Am Rhenus⸗Vorland liegt eine feſtlich geſchmückte Dahabije. Der glutrote Sonnenball verſinkt ſoeben im weſt⸗ lichen Dunſtmeer. Pyramidenförmige Schatten gleiten über das Waſſer. In Sänften und auf Kamelen begeben ſich die unter⸗ und oberbadiſch⸗ägyptiſchen Gäſte auf das Verdeck, Wir erblicken u. a. Waldecker, Lindecker, Römer, den Ver⸗Walter der Heiligtümer der Schloßburg Mannheimias. Die Flöten⸗ und Saitenſpieler unter dem Stabe Wehmann⸗Hobaus ver⸗ ſammeln ſich in der Cymbalklauſe. Mittlerwetle iſt die Feſt⸗ leiterin, die Hoheprieſterin Nofretete⸗Wilma, begleitet von ihrem Hofſtaat, unter dem Feſtvolk erſchtenen. Sie gibt dem Führer der Dahabije ein Zeichen und ſchon ſteigt am Flaggen⸗ maſt der verweſte Lumpen des Tut⸗anch⸗Amon empor, als Zeichen des Beginns des Feſtes. Inzwiſchen ſenken ſich die Schatten der Nacht auf das Schiff hernieder. Ein dreteckiger Vollmond ſendet ſein magiſches Licht. Doch die alten Aegypter lieben nicht das Halbdunkel und ſo flammen nun zauberiſche Lichteffekte empor(tatſächlich mieſe, moderne Beleuchtung). Die Fellachen lichten die Anker und ſchwingen die Ruder im Takt, nilaufwärts geht's gen Speyer. Wunderbare Palmen⸗ haine umſäumen das Ufer. Männlein und Weihlein tummeln ſich im heiligen Schlamm des Freibades ohne Scheu vor den ſtieläugigen Feſtgäſten der vorüberziehenden Dahabije. Weiter aufwärts feſſeln gigantiſche Waſſerkraftwerke den Blick der Feſtgäſte und in der Ferne heben ſich die Konturen des heiligen Speyertempels von der Mondbelichtung ab. Die Dahabije wendet und kehrt nach dem pfälziſchen Kairo zurück. Die Hoheprieſterin Nofretete⸗Wilma trägt nun Sorge für die Unterhaltung der Feſtgäſte. Tänze der Prieſter⸗ und Prieſterinnen wechſelten ab mit herrlichen Chören der Cymbalſpieler und Flötenbläſer und in ſchwunghafter Rede ließ ſich der hohe Ver⸗Walter der altägyptiſchen⸗römiſch⸗ griechiſchen⸗pfälziſchen Feier vor der Verſammlung hören und pries in hohen Tönen den Vizeprieſter Jacobus, der den Gedanken der Darſtellung alter Erinnerungen aus Mann⸗ heimias altertümlicher Vergangenheit ſo vortrefflich in die Tat umgeſetzt hat. Pünktlich um 28.15 Uhr— nach altägyptiſcher Zeit— legte die Dahabije im Rhenus⸗Vorland wieder an, denn jede weitere angebrochene ägyptiſche Stunde hätte ſonſt 75.— Mk. gekoſtet. Was nun? Die Mehrzahl der Feſtgäſte begab ſich unter Mitnahme der Flöten⸗ und Sailenſpieler in das moderne Hotel am Park, wo man nach modernen Grundſätzen lebt und deshalb für die Fortſetzung alter Ausgrabungen kein Verſtändnis hatte. Ein Fellachenportier ſorgte mit orientaliſcher Lebhaftigkeit und heftigen Geſtikulationen dafür, daß ſich das Altertum ſchleunigſt verdrückte und mit einer Verwünſchung auf die neue Zeit und ihre modernen Anſchau⸗ ungen die Ruheſtätten aufſuchte. Aber ſchön war es doch! 60. Geburtstag von Dr. Schuh Heute vollendet der bekannte Mannheimer Arzt Dr. Bern⸗ hard Schuh ſein 60. Lebensfahr. Schuh iſt geborener Mann⸗ heimer und mit dem Lehen der Stadt in vielfacher Beziehung innig verwachſen. Sein Vater und ſein Großvogter ſaßen Jahr⸗ zehnte hindurch in den ſtädtiſchen Kollegien. Die Ausdehnung ſeiner ärztlichen Praxis konnte Dr. Schuh nie hindern, ſowohl an den Beſtrebungen ſeiner Berufsorganiſation als auch an zahlreichen idealen Aufgaben, teilzunehmen. Er war Vor⸗ ſitzender der Geſellſchaft der Aerzte und iſt heute noch Mit⸗ glied der badiſchen Aerztekammer, und des ärztlichen Ehren⸗ gerichtshofes. In dem Arzt, der eine meiſterhafte Redner⸗ gabe beſitzt, ſteckt ein Stück Hiſtoriker. Bei manchem An⸗ laß hat er in den letzten Jahrzehnten Anſprachen gehalten, die allen Teilnehmern unvergeßlich ſind. Der Hiſtoriker in Verbindung mit dem Arzt beſtimmt ſeine Stellung in der familiengeſchichtlichen Vereinigung Mannheim. Den Mann⸗ heimer Altherrenverband der Köſener S. C. hat er lange Jahre geleitet. Der Univerſität Tübingen ſchenkte er als alter Schüler die Geſchichte ihrer Landsmannſchaften und des Corps Franeonig. Sein mit Humor gepgartes echtes Pfälzer Temperament, eine Univerſalttät der Bildung und des Wiſ⸗ ſens, wie ſie ſelten vorkommt, ſind Eigenſchaften, die man nicht vergeſſen darf, wenn man dem jugendlichen Fußflar zu Ehrentag den Glückwunſch darbringt. * „ Unfälle. Ins Allgemeine Krankenhaus wurden geſtern eingeliefert: Elin 51 Jahre alter Former, der ſich in den Daimler⸗Benz⸗Werken beim Sandſieben an der linken Hand verletzte; ein 21 Jahre alter Taglöhner, der bei einer Speditionsfirma in der Binnenhafenſtraße beim Verladen von Mehlſäcken ſich eine Prellung der Wirbelſäule zuzog; ein 22 Jahre alter Taglöhner, der in einem Hauſe der K⸗Quadrate durch Sturg auf einer Treppe den rechten Knöchel brach; ein 55 Jahre alter Tagner, dem in einem Betrieb an der Sandhoferſtraße von einem Ventilator mehrere Finger der rechten Hand gequetſcht wurden. reiche Edelgauner Collin ſtellt den„Gentleman⸗Verbrechern“ die immer ein bischen nach verlogener Sentimentalität rie⸗ chen, einen ganz unſentimentalen, ingenieuſen Typ, den des Biedermann⸗Verbrechers gegenüber, einen Mann, der die Welt nicht ernſt nimmt und ſie gerne in ihrer Verlogenheit und Unſauberkett bloßſtellt. Seine beſondere Freude iſt es, den Popanzen der Würde und Autorität dies oder jenes Schnippchen zu ſchlagen. Alle Figuren Hellers ſind humori⸗ ſtiſch ſtiliſiert, ſehr originell in der Erfindung, feſſeln ſeine Bücher durch die immer verblüffenden Zuüge der Entwicklung. Am Ende ſagt der Leſer„ſchade“(weils nämlich ſchon Ende iſt...) Denn Heller iſt ein blendender Plauderer, ein Spaßvogel und Parodiſt, und wenn er— in ſeinem beſten Buche„uſſuf Khans Heirat“— großangelegte Charakterſtu⸗ dien treibt und mit ſcheinbarer Nonchalance und aus Pſycho— Logik ein unentrinnbares Netz um einen falſchen Ehrenmann windet, dann gerät er in reſpektable Bezirke des Dichteriſchen. Dieſes Buch, ſeinen„Odyſſeus“, der ein Buch barocker Ueber⸗ raſchungen iſt, und die amüſante Geſchichte von der„Tauſend⸗ unbzweiten Nacht“ findet ſich neben anderen gleichfalls in der neuen Serie. Auch die Werke der anderen Autoren, die meiſt nordländiſchen oder engliſchen Urſprungs ſind, empfehlen ſich als Grillenvertreiber. Aber ſie bergen eine Gefahr in ſich: „Wagſt du zu leſen vor der Nacht, dann biſt du um den Schlaf gebracht“— Es ſei denn, du habeſt ſchon die letzte„gefreſſen“. Atemlos, wie ſie geſchrieben ſind, wollen ſie auch geleſen ſein, und am Ende merkſt du, daß es auch bei dieſer Art Literatur einen Genuß gibt, der„ohne Reue“ iſt: Du legſt ſie fort, dank⸗ bar, und ohne durch faden Nachgeſchmack gekränkt zu ſein. Kommen die Genies aus den kinderreichen Familten? Der Rückgang der Geburtenzahl bei den führenden Kul⸗ turvölkern hat im Zuſammenhang mit der oft vertretenen Anſchauung, daß ſpäter geborene Kinder häufiger begabt ſeien als erſt⸗ ober zweitgeborene, und mit der Meinung, das kinderreiche Haus ſei ein beſſerer Nährboden für poſitive Eigenſchaften, die Befürchtung auftauchen laſſen, daß die Zahl der Hochbegabten in der Abnahme begriffen ſei. Mehrfach ſind Statiſtiken verſucht worden.Material zu einr ſolchen, das er in 20 Jahren, wenn auch nicht ſyſtematiſch, geſammelt hat, legte in der letzten Sitzung der Berliner Geſellſchaft für Geſchichte der Naturwiſſenſchaft, Medizin und Technik Prof. Georg Lockemann vor. Zu ſeinen Sammlungen kam er durch dig Beobachtungen, daß der Begründer der wiſſenſchaftlichen Chemie, Robert Bonle, das 14. Kind war, der belannte N0 Chemiker Scheele im 18. Jahrhundert das 7. Kind unter 10 Kindern, Mendelejew das 14., Liebig das 2. unter 10, Emil Fiſcher das 8. Kind. Als einzige Kinder konnten bei weiterer Zuſammenſtellung nur gefunden werden: Hans Sachs, Abr. Gotth. Käſtner, Herbart, Gauß, Grabbe, Thackeray und Ed. von Hartmann. Dagegen war die Zahl führender Perſön⸗ lichkeiten aus kinderreichen Familien ſehr groß. naturgemäß beſonders in den früheren Jahrhunderten: Kleiſt war ein 5. Blücher An 7. Kind, ebenſo Mozart, Wagner ein., Händel ein 10., marck, Irving, Cooper waren 11. Kinder, Franklin ein 17.; Kant war das 4. Kind unter 9, Cervantes und Bis⸗ marck 4. Kinder unter 1, Napoleon das 2. unter 12, Bach das 8. unter 12, Siemens das 11. unter 13. Auch gab es ſehr viel frühgeborene neben einer großen Geſchwiſter⸗ ſchar: Luther, Jean Paul, Ranke waren Erſtgeborene unter 7, Beethoven das 2. unter 6, Dickens unter 8, Haydn unter 19, Robert Koch das 3. unter 13 und Dürer das 3. unter 18. Die Mitteilungen des Redners, die tendenzlos Tatſachenmaterſal beibringen und höchſtens zeigen wollten, daß bei ſtarker Be⸗ ſchränkung der Kinderzahl viel wertyolle Erbmaſſe verloren gehe, wurden in der Diskuſſtion vielfach ergänzt; ſo wurde darauf hingewieſen, daß auch Virchow ein einziges Kind war, und als Erſtgeborene Goethe, Grillparzer, Hebbel, Reuter, Fichte, Helmholtz, Heinrich Hertz u. a, genannt. Für die An⸗ nahme einer biologiſchen Geſetzmäßigkeit auf dieſem Gebiete liegen jedenfalls hinreichende Grundlagen noch nicht vor. Ein neuer Velasquez entbdeckt. Auf der Ausſtellung der Franziskaner⸗Kunſt, die vor kurzem in Madrid ver⸗ anſtaltet wurde, befand ſich ein vollkommen unbekanntes Velasquez⸗Bild, das unter eigentümlichen Umſtänden entdeckt worden war. Die Veranſtalter der Ausſtellung gaben Sach⸗ verſtändigen den Auftrag, ſämtliche Klöſter in Toledo nach Kunſtſchätzen zu unterſuchen. Bei dieſer Unterſuchung wurde im Kloſter Santa Iſabella ein Bild gefunden, das die ehr⸗ würdige Hieronyma de la Fuenta, eine ehemalige Nonne des Kloſters, die ſpäter das Santa Clara⸗Kloſter in Manilla ge⸗ gründet hat, darſtellte. Das Bild, das ſich in einem äußerſt verwahrloſten Zuſtand befand, wurdereſtauriert, wobet man in einer Ecke Velasquez' Unterſchrift und das Datum 1620 entdeckte. Die ehrwürdige alte Dame befand ſich auf der Reiſe nach Manilla und nahm kurzen Aufenthalt in Seyilla, wo der junge Künſtler die Gelegenheit hatte, ſie zu malen. Das Bild trägt deutliche Spuren des Einfluſſes von Velas⸗ guez Lehrer Pacheco. Die Sachverſtändigen halten das Bild trotzdem für ein Meiſterwerk von größter Bedeutung, um ſo mehr, als es eine Jugendarbeit des großen Malers darſtellt. — ——— 88 — — der Raſſe gehören, die auf dem Erdball herrſcht! weißen Raſſe! J. Seite. Nr. 320 Lene Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Donnerstag, den. 14. Juli 1927 *Seiterer Nückgang der u. Mebe been im Amtsbezirk Maunheim. Die Zahl der beim Arbeitsamt aunheim, öffent⸗ licher Arbeitsnachweis für den Amtsbezirk Mannheim, ge⸗ meldeten Arbeitſuchenden betrug am 6. Juli ds. Is. 10 168(6 555 männl., 3 613 weibl.); davon entfallen 8 205(5 229 d männl., 2976 weibl.) auf den Stadtbezirk und 1963 1326 männl, 637 weihl.) auf den Landbezirk. Von dieſen Erwerbs⸗ loſen werden 3 608(2 669 männl., 939 weibl.) von der Erwerbs⸗ loſenfürſorge, 1882(1 389 männl., 493 weibl.) von der Kriſen⸗ fürſorge unterſtützt. Da am 29. Juni die Zahl der Arbeit⸗ ſuchenden auf 10649 ſich belief, iſt ein weiterer Rückgang um 481 P eingetreten. Der Arbeitsmarktverkehr war ebenſo lebhaft wie in der Vorwoche und umfaßte auch ungefähr die gleichen Berufsgruppen, doch waren die Anforderungen weib⸗ licher Arbeitskräfte vorherrſchend. Dem Saiſoncharakter ent⸗ ſprechend fanden im Bekleidungsgewerbe Entlaſſungen ſtatt. Alle anderen Berufszweige ſind zum Teil ſehr gut, zum Teil wenigſtens befriedigend beſchäftigt. * Kontrolle von Krafträdern. Bei einer in vergangener Nacht vorgenommenen Kontrolle von Krafträdern aller Art, über deren ruheſtörende Geräuſche in letzter Zeit lebhaft Klagen eingingen, wurden 10 Kraft⸗ räder wegen ungenügender Schalldämpfung außer Verkehr geſetzt. * Aufgefundene Kindesleiche. Geſtern vormittag gegen 11 Uhr, hat eine ältere Frau in den Anlagen vor dem Ein⸗ gang zum Hauptfriedhof, einen im Gebüſch liegenden Bün⸗ del bemerkt und dort beſchäftigte Arbeiter darauf aufmerk⸗ ſam gemacht. Es wurde feſtgeſtellt, daß es ſich um die Leiche eines neugeborenen Kindes— eines Knaben— handelt, das in ein Stück weißleinen Stoff, zwei weißen Beinklei⸗ dern und blauen Rock eingewickelt, und mit brauner Woll⸗ ſchnur umbunden war. Ein gelber Briefumſchlag mit der Aufſchrift„Lina Mol!l“ fand ſich bei der Leiche vor. Per⸗ ſonen, die Anhaltspunkte zur Aufklärung des Falles geben können, insbeſondere die Finderin der Leiche, werden gebeten, ihre Wahrnehmungen der Kriminalpolizei mitzutei⸗ len oder ihre Anſchrift bekannt zu geben. *Freiwilliger Tod. Ein 55 Jahre alter, von ſeiner Frau getrennt lebender Dreher von hier, wurde geſtern nach⸗ mittags 2½ Uhr im Oberen Luiſenpark erhängt auf⸗ gefunden. Der Mann hat ſchon früher Verſuche gemacht, ſich das Leben zu nehmen. Krankhafter Zuſtand dürfte die Ur⸗ ſache der Tat ſein. ̃ * Selbſttötungsverſuche. In ihrer Wohnung in Neckarau verſuchte geſtern vormittag eine 54 Jahre alte Ehefrau, durch Oeffnen der Pulsader ſich das Leben zu nehmen. Grund zur Tat noch ungeklärt.— In der ver⸗ gangenen Nacht gegen 2 Uhr fanden Polizeibeamte auf ihrer Streife einen 29 Jahre alten Taglöhner bewußtlos auf dem Gehweg vor N6 liegend. Auf der Zentralwache gab er nach Wiedererlangen des Bewußtſeins an, im Schloßgarten eine giftige Flüſfſigkeit zu ſich genommen zu haben. Der Srund zur Tat dürfte in Arbeitsloſigkeit und Neankheit von Familienmitgliedern liegen. Beide Lebens⸗ Urtde wurden nach dem Allgemeinen Krankenhaus verbracht. Marktbericht Wie nicht anders zu erwarten war, wies der heutige Donnerstag⸗Hauptmarkt einen ausgezeichneten Beſuch auf. Morgens um 5 Uhr ſtanden die Erzeuger⸗ und Händler⸗ fuhrwerke noch in den Seiten⸗ und Parallelſtraßen, was ſchon auf eine außerordentlich ſtarke Zufuhr ſchließen ließ. Daß es aber bei einem ſo ſtarken Fuhrwerksbetrieb nicht gerade ſtill zugeht, iſt bei dem lebhaften pfälziſchen Naturell ohne wei⸗ teres verſtändlich. Mit der Nachtruhe der Angrenzer war es aber ſchon bei der Anfahrt der Erzeuger um 4 Uhr morgens vorbei; man kann es den Anwohnern deshalb gewiß auch nicht verübeln, wenn ſie den Großmarkt dahin wünſchen, wo der Pfeffer wächſt. Dieſer Wunſch wird ſich zwar nicht erfüllen, aber verlangt wird der Großmarkt, ſobald die Er⸗ bauung der Markthalle ſpruchreif iſt. Hoffentlich iſt dieſer Zeitpunkt nicht mehr allzu ferne. Heute hatte die Hausfrau inſofern Intereſſe am Markt⸗ einkauf, als für grüne Bohnen, die am Montag noch 40—50 Pfg. koſteten, nur 15—20 Pfg. verlangt wurden. Für Kirſchen hält die Nachfrage an: ihr Preis bewegt ſich zwi⸗ ſchen 35—60 Pfg. Zu Einmachzwecken wurden viel Johannis⸗, eidel⸗ und Stachelbeeren gekauft. Auch Aprikoſen und irnen, letztere zu 25—40 Pfg. das Pfund, gab es ge⸗ nügend. Es ſind dies alles Obſtſorten, deren Genuß außer⸗ ordentlich bekömmlich, deren Preis aber leider immer noch zu teuer iſt, um ſich genügend damit verſorgen zu können. Man muß ſich damit begnügen, ſeinen Kindern ab und zu ein Pfund vom Markt mitzubringen. Himbeeren koſten 60 bis 70 Pfg. und Aepfel 25—50 Pfg. Zum erſtenmal gabs heute auch franzöſiſche Trauben zu 1,10—1,20 M. und Mirabellen franzöſiſchen Urſprungs von 50 Pfg. an. Pfälzer Kartoffeln, die gegenwärtig viel begehrt ſind, gingen im Preiſe von 14—15 auf 10—12 Pfg. zurück. Da zu dieſer beltebten Knollenfrucht gutes Gemüſe vorzüglich paßt, ſo nahm die kluge Hausfrau auch davon ziemlich mit, a in Wirſing, Weißkraut, Blumenkohl, dann in Karotten, Gurken, Rettichen und Tomaten große Auswahl vorhanden war. Kopf⸗ und Endivienſalat waren gleichfalls begehrt. Der Marktverkehr war gut, der Umſatz befriedigend. Nach den Feſtſtellungen des Städtiſchen Nachrichtenamtes verſtehen ſich die Preiſe, wo nichts anderes vermerkt iſt, in fennig für das Pfund: Neue Kartoffeln(Inland) 10—12; ausländiſche Kartoffeln 15—17; Wirſing 15—20; Weißkraut 18—20; Rotkraut 25—30; Grüne Erbſen 15—25; Grüne Boh⸗ nen 18—25; Blumenkohl Stück 10—70, Karotten Büſchel—8 Gelbe Rüben 10—12; Rote Rüben 14—15; Zwiebeln 12—18; Lauch 10—12; Kopfſalat Stück—15; Endivienſalat Stück 10 bis 15; Salatgurken Stück 20—50; Einmachgurken Stück —12; Kohlraben Stück—15; Mangold 12—15; Rettich Stück-15; Suppengrünes Büſchel—10; Peterſtlie Büſchel —8; Sellerie Stück 20—25; Tomaten 30—50; Pfifferling 30 bis 40; Aepfel 25—50, Birnen 25—40; Kirſchen 35—60; Ana⸗ nas 70—90; Heidelbeeren 38—50; Johannisbeeren 25—28; Stachelbeeren 25—40; Pfirſiche 70—90, Aprikoſen 80—90; Himbeeren 65—70; Bananen Stück 12—20; Zitronen—107 Süßrahmbutter 200—230 Landbutter 160—180; Weißer Käſe 50; Honig m. Glas 150—250 Eier Stück—16: Aale 180; Hechte 180? Barben 80—120? Karpfen 160; Schleien 180; Breſem 80—10; Kabelfau 30—40; Schellfiſch 40 bis 50: Seeal 40; Golobarſch 50; Seehecht 70; Backfiſche 50 bis 60; Hahn: lebend Stück 150—400, geſchlachtet Stück 170 bis 600; Huhn: lebend Stück 150—400, geſchlachtet Stück 170—7007 Enten geſchlachtet Stück 450—900; Tauben geſchlachtet Stück 80—140; Gänſe: lebend Stück 500—600, geſchlachtet Stück 1000 bis 1400) Rindfleiſch 120; Kuhfleiſch 70. Schweinefleiſch 110 bis 120; Kalbfleiſch 130—140; Gefrierfleiſch 70 Reh⸗Ragout 90—100; Reh⸗Bug 150; Reh⸗Rücken und ⸗Keule 200—250. ch. Weitere Poſtverbindungen mit Norddentſchland. Vom 2. Juli an trat eine neue Poſtperbindung über die Züge 345⸗ Heidelberg⸗Frankfurt⸗Leipzig⸗Berlin, 12.30 ab Mannheim — an Berlin Anhalter Bahnhof 22.08— in Kraft mit den glei⸗ chen Anſchlüſſen ab Frankfurt, wie der eine Stunde früher— 11.34— von Mannheim abgehende D 85. Der Geſchäfts⸗ und Handelswelt iſt hierdurch eine weitere und für ſie günſtigere Gelegenheit geboten, die für ſie am Morgen eingehende nord⸗ deutſche Poſt amgleichen Tage noch zu bearbeiten und ſie eine Stunde ſpäter wie bisher noch zur A uflieferung zu bringen, ohne daß hierdurch die günſtigen Anſchlüſſe der früheren Beförderungsmöglichkeit— Zug 85— verloren gehen. Der Poſtſchluß für Zug 345 iſt beim Poſtamt 2(Bahn⸗ auf 12.0, beim Poſtamt 1(Paradeplatz) auf 11.30 feſt⸗ etzt. Blattzeit auf Rehböcke. In der zweiten Hälfte des Mo⸗ nats Juli beginnt erfahrungsgemäß die Blattzeit auf Reh⸗ böcke. Während in den früheren Jahrzehnten die Jäger mit Muſcheln oder ſogar mit der hohlen Hand die Locktöne des weiblichen Rehwildes täuſchend nachgeahmt haben, be⸗ dienen ſie ſich heute kleiner Inſtrumente von den verſchie⸗ denſteni Herſtellungsarten. Mancher Fäger kann ein halbes Dutzend dieſer Lockmittel aufweiſen. Aber was helfen ſchließ⸗ lich alle Locktöne, wenn kein Bock im ganzen Jagdͤgebiet ſteht! Im allgemeinen wurden bisher im Odenwald verhält⸗ nismäßig viele Rehböcke geſchoſſen. Es zeigen ſich dabei jetzt immer mehr die günſtigen Wirkungen der das ganze Jahr andauernden Schonzeiten, die viele vernünftige Jagdpächter in ihren Jagdgebieten freiwillig für das weibliche Reh⸗ wild, Verkez 1 ber Sch arker Verkehr au warzwaldbahn. Die Schwarzwaldbahn läßt die Höhe der Saiſon deutlich erkennen. Sowohl die Schnellzüge Rheinland—Triberg—Konſtanz und Zürich als auch Rheinland— Triberg— Konſtanz— Chur (Engadin), wie die beſchleunigten Perſonenzüge Frankfurt, Mannheim, Karlsruhe, Triberg, Konſtanz wieſen in den letzten Tagen eine außerordentlich gute Benützungsziffer auf. In den beſchleunigten Perſonenzügen war in vierter Klaſſe oft kein Platz zu finden, ſodaß die Züge auch nördlich Offen⸗ burg als ſelbſtändige Züge in Sonder führung vor den Flügelzügen Baſel—Frankfurt gefahren wurden. * Vermeidung und Behandlung der Mückenſtiche. Die Vertreibung der läſtigen Mücken aus den Wohnungen iſt ver⸗ hältnismäßig leicht. Da ſie Zug luft nicht vertragen können, ſo kann man ſie nach mehrfachem Durchlüften ſchon aus dem Zimmer bringen. Ebenſo hilft ein Stückchen Kampfer, das man ſtark erhitzt, oder das Halten der Rizinuspflanze, die ein Tod⸗ feind der Mücken iſt. Im freien werden die Inſekten durch Tabakrauch vertrieben. Waſchung mit einer Miſchung Köl⸗ niſch Waſſer und Nelkenöl, ſowie eine ſtarke Verdünnung von Schwefeläther mit Spiritus ſind gleichfalls vorzügliche Ab⸗ wehrmittel. Hat der Quälgeiſt nicht mehr rechtzeitig vertrieben werden können, ſo beuge man dem läſtigen Jucken durch eine ſtarke Seifeneinreibung oder durch Betupfen mit Salmiak⸗ ſpiritus vor. Raucher verwenden vorteilhaft zum Einreiben Aſche von Zigarren oder Zigaretten. Auch Zwiebelſaft und Arnikatinktur können zur Anwendung kommen. Tasungen 19. Hauptverſammlung des Allg. Deutſchen Lehrerinnen⸗ Vereins in Stettin Hoch hinauf in den Norden in die ſchöne Oderſtadt Stettin, die mit ihren ausgedehnten Hafenanlagen auf die Mannheimer ſo heimatlich wirkte, hatte der Allgemeine Deutſche Lehrerinnen⸗Verein in dieſem Jahre ſeine Mitglieder zur Hauptverſammlung gerufen. Trotz der für viele ſehr weiten Reiſe waren ſie dem Rufe zahlreich ge⸗ folgt, und über 1100 Teilnehmerinnen aus allen Teilen des Reiches ſah die freundliche Stadt Stettin in ihren Mauern. Auch beſonders liebe Gäſte aus den Grenzländern und den abgetretenen Gebieten hatten ſich eingefunden, um im Zu⸗ ſammenſein mit den Amtsſchweſtern wieder Stärkung für den Kampf um das Deutſchtum zu finden. In dieſer ſtatt⸗ lichen Zahl von Vertreterinnen des deutſchen Lehrerinnen⸗ ſtandes vereinigten ſichLehrerinnen von verſchiedenſter Art der Vorbildung und aus den verſchiedenſten Wirkungskreiſen, um zu beraten, was zur Förderung der deutſchen Jugend dienlich iſt. So ſaßen neben den akademiſch gebildeten Studienrätin⸗ nen und Profeſſorinnen die gebildeten Lehrerin⸗ nen aller möglichen Arten von Schulen, die techniſchen Lehrer⸗ innen, die Zeichen und Muſiklehrerinnen. Auch zahlreiche aus ihren Reihen hervorgegangene Schulaufſichtsbeamtinnen hatten ſich eingefunden. So gab dieſe Hauptverſammlung wieder ein anſchauliches Bild von der einzigartigen Organi⸗ ſation des Allgem. Deutſchen Lehrerinnenvereins, der als einziger von allen Berufsvereinen ſeine Mitglieder aus allen Verzweigungen des Berufes ſammelt und zu einem großen Ganzen zuſammenſchließt. Wie ſehr ſich die Wertſchätzung des A. D. L.., der ſich aus kleinem Anfang heraus in 34 Jahren zu dieſem großen Bunde entwickelt hat, mehr und mehr er⸗ höht, das zeigte die große Zahl von Begrüßungen, die dem Vereine bei ſeiner diesmaligen Tagung zuteil wurden. Sie war ſo groß, daß die Vorſitzende Frau Emmy Beckmann; Hamburg in drei Verſammlungen die Redner und Redner⸗ innen ihre Begrüßungen darbringen laſſen mußte; denn nicht allein Behörden der Stadt, der Provinz und des Landes hatten Vertreter zu dieſem Zweck entſandt, ſondern auch ſehr viele verwandte Organiſationen. In der erſten öffentlichen Verſammlung hielt Dr. Gertrud Bäumer⸗Berlin einen ausgezeichneten Vortrag über„Erziehung zur Aus⸗ druckskultur“. Dieſem gewiſſermaßen das Fundament legenden Vortrage folgten in der Mitgliederverſammlung er⸗ gänzende Referate aus Einzelgebieten, ſo über„Deutſch⸗ kunde“ von Anny Schulze⸗Kiel, über„Zeichnen“ von Anna Krüger⸗Deſſau, über„Muſik“ von Frau Traut⸗ wein⸗Berlin und über„Gymnaſtik“ von Frau Färber⸗ Berlin. Die zweite öffentliche Verſammlung war der„Be⸗ rufserziehung durch die Schule“ gewidmet. Den grundlegenden Vortrag hielt Dr. Roſa Kempff⸗Frankfurt a. M. Er wurde ergänzt von Lehrerinnen, die vom Stand⸗ punkte der Volksſchule, der Mittelſchule, der Berufsſchule und der höheren Schule aus die Möglichkeiten einer wirkſamen Berufserziehung darlegten. Die Verbindung mit dem Eltern⸗ haus wurde herzuſtellen geſucht durch einen ſehr gut beſuchten öffentlichen Vortrag über„Die Mutter und die Schule“, den Frau Drechsler⸗Hannover hielt. Neben dieſen großen Veranſtaltungen liefen die Mitgliederver⸗ ſammlungen her, in denen die für den Srand ſelbſt notwendige Arbeit geleiſtet wurde; von beſonderem Intereſſe waren die Beratungen über die Lage der Privatlehrerinnen, die in Nord⸗ nud Mitteldeutſchland ſehr zahlreich ſind, die Not der Junglehrerinnen und die im Widerſpruch zur Reichsver⸗ faſſung ſtehende Rechtloſigkeit der verheirateten Lehrerin. Ein ganzer Tag war den einzelnen Reichsfachverbänden zur Ver⸗ fügung geſtellt worden für die Beratung der die einzelnen Lehrerinnenkategorien beſonders angehenden Berufs⸗ und Standesfragen; neun zum Teil ſehr große Reichsfachverbände hatten ihre Mitglieder zu ſolcher Arbeit verſammelt. Dadurch bot die Tagung allen Teilnehmerinnen viel des Anregenden und Fördernden. Und als am Nachmittag des 8. Juni Emmy Beckmann, der während der Tagung ihre Ernennung zur Oberſchulrätin in Hamburg übermittelt worden war, die 19. Hauptverſamlung des A. D. L. V. ſchloß, da konnte es wohl mit dem Gefühle der Befriedigung und des Dankes für die geleiſtete Arbeit geſchehen. Eine beſondere Freude für die Teilnehmerinnen war die Anweſenheit der greiſen, im 80. Jahre ſtehenden Dr. Helene Lange, der Führerin der deut⸗ ſchen Lehrerinnen und einſtigen Gründerin des A. D. L. V. In voller geiſtiger Friſche folgte ſie den Verhandlungen und richtete zum Schluſſe ſelbſt noch anſpornende Worte an die Mitglieder. Als feſtlichen Abſchluß der Tagung gabßb bie Stkabk Stettin dem Geſamtvorſtand und den Delegierten im großen Saale des Konzerthauſes einen Empfangsabend und ehrte durch ſeine prächtige Ausgeſtaliung nicht nur die Gäſte, ſondern auch die Gaſtgeberin.—n. Im Schatten der Wolkenkratzer 33) Ein Roman aus dem modernen Newyork Von Erich Frieſen (Nachdruck verboten.) Nein. Für ſein Hirn iſt der Inbegriff des zu Ur— Aber er wagt nicht, es zu ſagen. 55 Er, dem die Worte ſonſt ſo locker in der Kehle ſitzen, der ſchimpft und brüllt und flucht, daß es durchs ganze Haus gellt— er beugt ſich unbewußt vor dieſem Mädchen, das von ſeinem Blut iſt. Wird gefügig wie ein Lamm und ganz ſauft und ſtill. 8850 Sie fühlt ihren Sieg und frohlockt innerlich. Ihn wieder zu ihren Füßen ſehen, dieſen brutalen Kraftmenſchen! Mit ihm machen können, was ſie will! Ihn küſſen, ihn züchtigen, ihm den kleinen, braunen Tuß auf den Stiernacken ſetzen— ganz nach Laune. Das iſt das Sehnen der ſchwarzen Joujou. Dafür würde ſie ihre ganzen Triumphe hergeben. Und glitzerndes Geſchmeide. Und die Schar ihrer Verehrer. lles! Nur den Juſſuff will ſie haben! Nur ihnl! Und ihre Blicke bohren ſich in die ſeinen. Und ihre Lippen lächeln verführeriſch. Und ihre Stimme nimmt einen weichen, ſchmeichelnden Klang an, als ſie ihm ins Ohr flüſtert: 5553 „Trennt nicht eine unüberbrückbare Kluft die weiße Raſſe von der ſchwarzen? Sind wir nicht überall nur die— Ge⸗ duldeten? Du bei deiner reichen Lady? Ich bei meinen Ver⸗ ehrern! Nein nicht nur die Geduldeten! Die Verachteten! Waren wir nicht beide glücklicher— damals, als wir noch hier in Harlem wohnten? Als wir noch nichts mit den ver⸗ haßten 8 zu tun hatten? Als wir nur uns gehörten? Nur uns?“ Ihr leidenſchaftdurchglühter Redeſchwall hat etwas Hyp⸗ notiſterendes. 1 Juſſuff hat die Ellbogen auf den Tiſch geſtützt und ſein Geſicht in beide Fäuſte gelege. Und ſtarrt das Mädchen unverwandt an, reglos, willenlos— wie gebannt durch den Blick einer Schlange——— Die Alte bringt Kokosmilch. Und Maisgebäck. Und bald ſitzen alle drei um den groben Tiſch. Und trinken. Und knabbern. Und ſchwatzen in ihrem Neger⸗ jargon, vermiſcht mit urwüchſigen gutturalen Naturlauten. Und Joujou zupft an ihrer einſaitigen Geige. Und ſingt dazu die primitiven Melodien des Niggerſong. Und tanzt 0 bloßen Füßen auf der Rohrmatte den Rag und Nigger⸗ ance—— Und Juſſuff ſummt die Melodie mit. Und wiegt ſeinen ſchwerfälligen Körper im Tanzſchritt hin und her—.— Und die alte Leila klatſcht rhythmiſch in die Hände. Und trampelt derb den Takt dazu.—— Sie hat ihre Wut vergeſſen. Und die Tänzerin ihre Ver⸗ ehrer. Und Juſſuff die Higgins mit allem Drum und Dran. ee⸗ hier ſpricht Raſſe zu Raſſe. Naturlaut zu Natur⸗ ut. Und— Blut zu Blut.—— Der Broadway hat ſeine Geſchäfte längſt geöffnet. Wim⸗ melnde Menſchenmaſſen fluten die Wolkenkratzer entlang. als die ſchwarze Joujou ihren Jugendgeſpielen Juſſuff Zi⸗ gad aus der Negerſiedlung Harlem in ihrer kleinen gelben Iſotta Franklini nach der Park⸗Street fährt. n der Villa Higgins ſchläft noch alles. an hatte bis gegen Morgen im„Klub der Prominen⸗ ten“ getanzt. XVIII. Raſch fliegen die Tage dahin. In dem Trubel der Rie⸗ ſenſtadt am Hudſon noch raſcher als anderswo. Nur Hetty ſcheint die Zeit zu ſchleichen, als habe ſie Blei an den Ferſen. Ihrer offenen klaren Natur widerſtrebt das Myſtiſche, Unerklärliche, das nicht nur ihre Herzensfreundin Aglaja Higgins, ſondern ſeit einiger Zeit auch ſie ſelbſt, die ſtolze 92 175 Gould, wie mit einer Dunſtwolke umgibt. aß in der Diebſtahlsangelegenheit auch nicht das ge⸗ beunruhigt ſie am la ringſte Reſultat zu verzeichnen iſt, wenigſten. Was ſie am meiſten beunruhigt, daß ſie ſich dabei er⸗ tappt, wie Zweifel und Mißtrauen in ihr Wurzel gefaßt haben. Und dort immer weiter freſſen. Und ſie gegen Men⸗ Daaß mißtrauiſch machen, die ſonſt ihr ganzes Vertrauen eſaßen. Seit Bobbys myſtiſchen Andeutungen meidet ſie Uriel Higgins. Und auch ſeinen älteſten Sohn. Der Grund iſt ihr nicht klar. Wohl weil ſie in ihrem tiefſten Innern fühlt, daß der Inſtinkt des armen Jungen den Nagel auf den Kopf getroffen hat. 955 2 Und dieſer Miſter Sniff! Wenn der ihr Haus nur be⸗ tritt, zuckt es ihr ſchon in den Fingern. Und ſie Ritten auß feſt vor, das nächſte Mal um ſeine Liquidation zu bitten un ihn endgültig zu verabſchieden. Daß der eigentliche Grund ihrer Mißſtimmung— win anders liegt, mag ſie ſich nicht eingeſtehen. Ihre Mädchen⸗ würde, ihr Unabhängigkeitsgefühl ſträuben ſich dagegen. Es iſt das letzte krampfhafte Aufzucken des Kampfes zwiſchen ihrem Stolz und ihrem heißpulſierenden Herzen, das in einem anderen ſeinen Herrn und Meiſter gefunden hat. Seit ſie damals in ihrem eigenen Hauſe Norman Black⸗ burgh die unerhörte Beleidigung ins Geſicht geſchleudert, hat ſie ihn nicht wiedergeſehen. Sie weiß, ſie iſt im Unrecht. Aber ſie bekommt es nicht fertig, ihr Unrecht einzugeſtehen. Schon oft nahm ſie ſich vor, ihm ein paar Zeilen zu ſchret⸗ ie telephoniſch anzurufen. Ihn um ſeinen ſuch zu bitten. Aber ſie fürchtete eine ſchroffe Zurückweiſung. Und ſo unterblieb jeder Annäherungsverſuch⸗ Hetty Gould iſt eine durch und durch diſziplinierte Natur. Ihr Leben lang tat ſie nie etwas, ohne es vorher reiflich überlegt zu haben. Und ihr ſcharfer Verſtand, ihr gutes 2 und ihr Gerechtigkeitsgefühl wieſen ſie ſtets den rech⸗ en Weg. Zum erſtenmal hatte ſie ſich gehen laſſen. War ihr Tem⸗ permanent mit ihrer Vernunft durchgegangen. Und alle Reue kam zu ſpät. In der Amerikanerin ſteckt ein gut Teil Mannesmut. Und Manneskraft. Und ſie iſt ſtolz darauf. So auch Hetty Gould. Wenn Norman Blackburgh ſie ſo leichten Herzens auf⸗ gibt, wenn er jeder Möglichkeit zu einer Ausſprache aus dem Wege geht— all right! Sie iſt nicht die Frau, die in Liebesgram winſelt, oh no! Sie hat ja einen ſo kühlen klaren 2 Solch eiſernen feſten Willen! Solch unbeugſamen da!k Seit dem Feſt im„Klub der Prominenten“ hat Hetty auch Aglaja nicht wiedergeſehen. Eine unüberwindliche Scheu ſeit einiger Zeit davon zurück, die Higgins auf⸗ zuſuchen. Und auch Aglaja läßt ſich nicht bei ihr blicken. Auch Edward nicht. Auch Bobby nicht. Vicht einmal Peter Barns. (Fortſetzung folgt.) 15 SV ͤ ͤ ͤ ͤ% Nd m̃m e Auguſt bd. J. Donnerstag, den 14. Hult 1027 NN 4 f Sl dbege, 8 — 8. Seite. Nr. 820 e de ee Straßenſperren Baden 2 C Bezirk Mannheim e Strecke von Hockenheim nach Reilingen vom 11. his 18. Jult. Umleitung von Schwetzingen aus u Ketſch nach Alt-Reulußheim. 55 Bezirksamt Freiburg: Wegen Vornahme von Walzarbeiten werden nachſtehende Straßenſtrecken für den Verkehr mit Laſtwagen von morgens 6 Uhr bis abends 7 Uhr geſperrt, ebenſo für Laſtkraftwagen: 1. Km. 5,5—9, von Oberrted bis zur Hohen Brücke vom 11. bis 29. Jult. 2. Km. 9,8.—10 zwiſchen der Hohen Hrücke und dem Steinwaſen vom 29. Jufi bis 3. Auguſt. Falls Laſtkraftwagen die Walzſtrecken in der Zeit von 7 Uhr abends bis 6 Uhr morgens benützen, dürfen dieſelben nur mit einer Stundengeſchwindigkeit von 4 Km. fahren. Bezirksamt Pforzheim: Die Wilferdingerſtraße von der Kaiſer⸗Wilhelmſtraße bis zum Durlacher⸗Uebergang wird für den geſamten Fahrverkehr in der Zeit vom 11. bis 18. Jult 1927 geſperrt. Wegen Vor⸗ nahme von Walzarbeiten werden nachſtehende Straßenſtrecken für den Fuhrwerksverkehr jeder Art amtlich geſperrt: 1. Landſtraße Nr. 13, Karlsruhe—Stuttgart, Km. 22,5—25,500 d. i. zwiſchen Wilferdingen und Pforzheim, für die Zeit vom 20. 7, bis 1. 8. 27. Umgehungsweg von Wil⸗ erdingen nach Pforzheim über Kreisſtraße Nr. 2 Ellmen⸗ eher Landſtraße Nr. 20, Dietlingen—Pforzheim und umge⸗ ehrt. 2. Kreisweg Nr. 45, PforzheimSeehaus, für die Zeit vom 15. 7 bis 19. 7. 27, Umgehungsweg von Pforzheim nach Seehaus über beſtehende Waldwege, oder über Würm und umgekehrt. 3. Kreisſtraße Nr. 17, Km. 4,800 bis 6,000, d. k. zwiſchen Niefern—Oeſchelbronn und Pinache, für die Zeit vom 2. bis 8. 8. 27, Umgehungsweg von Niefern nach Oeſchelbronn und Pinache über Mühlacker und umgekehrt. 4. Kreisweg Nr. 50, Pforgheim—Büchenbronn, für die Zeit vom 8. bis 13. 8. 27, Ba von Pforz⸗ heim nach Büchenbronn über die Schwarzwaldſtraße—Sonnen⸗ berg und umgekehrt. 5. Dandſtraße Nr. 20, Km. 18,000 bis 19,600 b. k. zwiſchen Dietlingen und Brötzingen für die Zeit von 15. bis 24. 8. 27, Umgehungsweg über die alte Dietlingerſtraße. Bezirksamt Schopfheim: Nachſtehende Straßenſtrecken werden von morgens 6 Uhr bis abends 7 Uhr für den Kraftwagenverkehr geſperrt: 1. Km. 10,200—10,943, d. i. zwiſchen der Enkendorfer Wehrabrücke unterhalb Wehr und Oeflingen, etwa vom 12—17. Juli d. J. Die Straßen Todtmoos—Wehr—Schopfheim u. Todt⸗ mobs—ersbach—Fahrnau ſind für den Verkehr in der bis⸗ herigen Weiſe frei! Für die Walzſtrecke bezw. Straßenſtrecke Vetebe Wehr u. Brennet beſteht kein Umgehungsweg. Für den erkehr Schopfheim—Brennet—Säckingen(Wieſenthal-—oberes Rheintal) dient die Kreisſtraße Schopfheim—Niederdoſſen⸗ bach—Schwörſtadt und die Landſtraße Oberſchwörſtadt Brennet. 2. Landſtraße 193, Todtmoos—Wehr. a) 9 verſchie⸗ dene Strecken zwiſchen Km. 16,450 und 5,200, d. i. zwiſchen. Wehr und Todtmoos und etwa vom 15. his 30. Juli d. J. Um⸗ gehungsſtraße zum und vom Wieſental. Die Kreisſtraße Todt⸗ modbsau—Gersbach—Fahrnau für alle Fuhrwerke und Kraft⸗ wagen für den Verkehr Todtmoosau⸗Wehr und umgekehrt. b) Km. 3,000—3,460, d. i. etwa bei Todtmoos—Glashütten, etwa vom 1. und 2. Auguſt ds. Is. Umgehungsweg nach und von dem Wieſental füx alle jedoch nicht zu ſchweren Fuhrwerke und Kräftwagen Lanbſtraße Todtmoos—Glashütten—Vordertodt⸗ mobos—Kreisweg Vordertodtmoos—Todtmoos—Strick—Todt⸗ moosweg—St. Antoni und Kreisſtraße St. Antoni—Mambach. 3. Landſtraße 229, Todtmoos—St. Blaſien. Km. 1,000 bis 2,000, d. i. oberhalb Vordertodtmoos, etwa vom 3. bis 6. Auguſt d. J. kein Umgehungsweg. 4. Landſtraße 49, St. Blaſten-Bernau-Schönau. à) Km. 55,500—55,800, d. i. oberhalb Bernau—Weierle, etwa am 8. und 9. Auguſt ds. Is. Kein Umgehungsweg; jedoch iſt die Landſtraße St. Blaſien—Todtmoos—Todtmoosau Kreisſtraße Todtmoosau—Gersbach—Fahrnau und Landſtraße Wehr Brennet für alle Fuhrwerke und Kraftwagen frei. Km. 52,100—52,600, d. i. in Bernau⸗Riggenbach, etwa am 10. und 11. Kein Umgehungsweg bezw. wie vorſtehend unter). e) Km. 48,000—51,900, d. i. bei und in Bernau⸗Dorf, etwa von 12. bis 23. Auguſt d. F. Kein Umgehungsweg, bezw. wie vorſtehend unter). d) Km. 40,000—42,000, d. t. von Ge⸗ ſchwend aufwärts, etwa vom 24. Auguſt bis 1. September d. J. Kein Umgehungsweg bzw. wie vorſtehend unter). 5. 116, Notſchrei-Todtnau— Ge⸗ ſchwend. a) Km. 17,015—18,270, d. i. in Ane etwa vom.—7. September d. J. Kein Umgehungsweg. bj Km. 19,200—20,000, d. i. bei Afterſteg, vom.—10. September d. F. Kein Umgehungsweg. c) Km. 20,500—21,000, d. t. vom Gaſt⸗ haus Engel in Afterſteg abwärts, etwa vom 12. bis 13. Sep⸗ tember d. J. 45 Fertigſtellung den altberühmten Vogelwarten in Bezirksamt Sinsheim: Während der Ausführung der Waſſerleitung in Siegels⸗ bach wird die durch den Ort ziehende Kreisſtraße 289(Rap⸗ penau—Siegelsbach—Hüffenhardt) für den ſchweren Kraft⸗ wagenverkehr vom Montag, den 11. d. M. auf die Dauer von drei Wochen geſperrt. Umleitungsweg: Die ſogenannte Alte Heidelbergerſtraße in Siegelsbach im Anſchluß an den Kreis⸗ weg Rappenau—Hüffenhardt und umgekehrt. Bezirksamt Villingen: Nachſtehende Kreis⸗Straßenſtrecken des Amtsbezirks Vil⸗ lingen werden von morgens 6 Uhr bis abends 8 Uhr geſperrt: 1. Kreisſtraße Nr. 1, Dürrheim—Schwenningen vom .—23. Juli 1927. 2. Kreisſtraße Nr. 42 in Bad⸗ Dürrheim vom 25.—28. Juli 1927. Umgehungswege ſind für O. 3Z. 1 über Villingen und umgekehrt,.Z. 2 über Aaſen und Heidenhofen und umgekehrt. Bezirksamt Walbdkirch: Nachſtehende Straßenſtrecken werden von morgens 6 Uhr bis abends 7 Uhr geſperrt: 1. Kreisweg Nr. 21 eberdac vom 11..—16. 7. 2. Kreisweg Nr. 19 und 19a4(Biederbach vom 18..—23. 7. 3. Landſtraße Nr. 36(Oberwinden—Elzach) Km. 22,0—22,85 vom 25..—80. 7. 4. Landſtraße Nr. 36(Blei⸗ bach-WMiederwinden) Km. 18,4—18,6 vom 25..—30. 7. 5. Land⸗ ſtraße Nr. 38(am Stollen] Km..—0,88 vom 1.—3. 8. 6. Landſtraße Nr. 36 A Km. 12,27—13,0 vom 4..—10. 8. 7. Landſtraße Nr. 36(Batzenhäusle—Wald⸗ kirch) Km. 10,1—10,05 vom 11..—17. 8. 8. Kreisſtraße Nr. 214 (Glotterbad—St. Peter) Km. 7,3—9,0 vom 18..—27. 8. 9. Kreisſtraße Nr. 300(Denzlingen—Sexau) Km. 11,5—12,9 und 14,13—15,0 vom 28..—10. 9. An Sonn⸗ und Feiertagen fällt die Sperre aus. Aus dem Lande Eine ſüddeutſche Vogelwarte am Bodenſee *Radolfzell, 2. Juli. Im Herbſt 1919 wurde von mutigen Freunden der ornithologiſchen Wiſſenſchaft die„Süddeutſche Vogelwarte e. V. mit dem Sitze in Stuttgart auf Vereins⸗ grundlage ins Leben gerufen. Leider waren alle Verſuche der S. V. in den letzten Jahren, irgendwo in Württemberg feſten Fuß zu faſſen, vergeblich. Nun iſt aber dieſe Frage durch Entgegenkommen der Stadt Radolfzell in einer ſehr günſtigen Weiſe gelöſt worden. Anfang Mai wurde ein am 1. März 1928 in Kraft tretender Vertrag zwiſchen der Stadt Radolfzell und der S. V. unterzeichnet, laut dem die ſo lange vergeblich erſtrebte ſtändige Beobachtungsſtation auf der von der Stadt unlängſt käuflich erworbenen Halbinſel Mettnau errichtet werden ſoll. Dort ſteht das ſchöne Landhaus, das ſich einſt der Dichter Viktor von Scheffel als Ruheſitz erbaut hat. Das Erdgeſchoß dieſes Hauſes ſoll als Scheffelmuſeum eingerichtet werben, während im erſten Stockwerk die Sammlungen der S. V. ganz oder teilweiſe zur Aufſtellung gelangen ſollen. Da diefe mit etwa 6500 Vogelbälgen und 4500 Vogeletern zu den bebeutendſten Süddeutſchlands gehören, wird dadurch zweifel⸗ los ein neuer Anziehungspunkt für Radolfzell geſchaffen. Im Nebengebäude werden zwei Zimmer für den jeweiligen ornithologiſchen Beobachter zur Verfügung geſtellt, ebenſo Dachkammern und Gartenland zur Errichtung von Vogel⸗ ſtuben und Flugkäſten. Die Mettnau iſt mit ihren großen Schilf⸗ und Rohrdickichten ein Dorado für Sumpf⸗ und Waſſer⸗ vögel. Für die Zugsbeobachtung iſt die Lage der Halbinſel kußerſt günſtig, ſo daß bei planmäßger, ununterhrochener Beobachtung durch gut geſchulte Beobachter wiſſenſchaftlich ſehr wertvolle Ergebniſſe zu erwarten ſind. Alles in allem dürfte dieſe erſte Vogelwarte des deutſchen Binnenlandes nach ihrer Helgoland und Roſſitten in keiner Welſe nachſtehen Oftersheim, 13. Jult. Geſtern abend ſtieß im Wall⸗ dorfer Wald während des heftigen Gewitterregens ein Mo⸗ torrabfahrer an einen Greunzſtein. Sowohl der Fahrer als auch die auf dem Soztusſitze befindliche Dame wurden herabgeſchleudert und erlitten beide Geſichts⸗ und Arm⸗ verletzungen. Ein Laſtwagen nahm die beiden Verunglückten ſamt dem defekten Motoxrad mit. Neulußheim, 13. Juli. Während des geſtrigen Abend⸗ gewitters ſchlug ein ſogen. kalter Blitz in ein Haus der Kornſtraße. Der Blitz durchſchlug die Treppe, zündete aber nicht. Zur gleichen Zeit wurde in einem Hauſe der Kreuz⸗ ſtraße eine Lam pe burch Blitzſchlag zertrümmert. ab7 iſt anſcheinend an der elektriſchen Leitung entlang ge⸗ ahren. N * Freiburg, 12. Juli. Am Samstag gerieten zwei Kriegs⸗ invalkden in einer Wirtſchaft in einen Streit. Die Aus⸗ einanderſetzungen, die auf der Straße fortgeſetzt wurden, arteten ſchließlich in Tätlichketten aus, wobei ſie ſich gegenſeitig mit ihren Krücken bearbeiteten. Die Beiden wurden in Poltzeigewahrſam genommen. * Ponaueſchingen, 12. Juli. Geſtern nachmittag ſtürzte in der Nähe des Hauſes des hieſigen Arztes ein 42 Jahre alter das Der Aus der Pfalz Erfindergeiſt in der Pfalz * Kaiſerslautern, 12. Jult. Das neue Mitteilungsblatk der Pfälziſchen Gewerbeanſtalt(Pfälziſches Gewerbemuſeum] enthält neben einem intereſſanten Aufſatz von Profeſſor Dr. Boſch⸗Ludwigshafen über„Zukunftsprobleme der chemi⸗ ſchen Induſtrie“, aus der Feder von Direktor Dr. Graf eine mit ſtatiſtiſchen Angaben begleitete Abhandlung über „Erfindergeiſt und Fortſchrittswille in der Pfalz“. Der. Ver⸗ faſſer teilt darin u. a. mit, daß in der Zeit von 1907 bis 192⁰ in der Pfalz rund 980 Erfindungen gemacht wurden, und zwar von allen Berufs⸗ und Wirtſchaftsſchichten der Be⸗ völkerung, einſchließlich aller Induſtriebetriebe, ſedoch mit Ausnahme der früheren Anilinfabrik Ludwigshafen, Farbeninduſtrie. Dieſe Zahl von Erfindungen verteilt ſich auf 88 pfälziſche Orte. Obenan ſtehe L ſtadt mit 73, Pirmaſens mit 44, Zweibrücken mit 41, Landau mit 26, Speyer mit 22. Es reihen ſich Oggersheim mit g, Landſtuhl und Lambrecht mit je 8, Ebertsheim mit 7, Ann⸗ weiler und Bad⸗Dürkheim mit je 6 und 75 weitere Orte mit je 1 bis 5 Erfindungen an. Dieſen 980 Erfindungen von 88 Orten der Pfalz in zwei Jahrzehnten ſteht die frühere Badi⸗ Ludwigshafen allein mit rund Wenn auch hier das Sondergebiet der Produktion(chemiſche Präparate) die Menge ſche Antlin⸗ und Sodafabrik 1450 Erfindungen gegenüber. von Erfindungen erkläre, ſo zeigt dieſe impoſante Zahl doch eindringlich, daß aller wirtſchaftlicher Fortſchritt nur davon abhänge, ob es gelingt, durch Zuſammenziehung leiſtungs⸗ fähiger Fachkräfte und erſter Spezialiſten immer neue Arbeitsmethoden, immer neue Mittel und Wege zu erſtnnen, um die Vorwärtsentwicklung 25 erzwingen. *Ludwigshafen, 12. Juli. Der Pfälziſche Architekten⸗ und Ingenieur⸗Verein veranſtaltete am letzten Sonntag eine Geſellſchaftsfahrt mit Damen nach Mainz. Trotz des wenig günſtigen Wetters hatte ſich eine überraſchend große Zahl von Teilnehmern am der Köln⸗Düſſeldorfer Dampf⸗ ſchiffahrtsgeſellſchaft eingefunden. Nach abwechſlungsreicher fahrt den Rhein hinunter langte der Dampfer gegen Mittag in Mainz an, wo man ſich nach einem Rundgang durch dies Stadt zum le in der Stadthalle wieder traf. Nach Tiſch gab Herr Dipl.⸗Ing. O. Duckenbach einen Ueberblick über die wechſelvolle faſt tauſendjährige Geſchichte des Domes. Gegen abend war das Wetter freundlicher gewor⸗ den, und ſo fand der Tag einen ſchönen Abſchluß im Kur⸗ park in Wiesbaden * Ludwigshafen, 14. Juli. Die Leiche der in ber Nachk vom 12. auf 13. Juli in die Blies geſprungenen und geſtern früh geländeten Frau wurde inzwiſchen feſtgeſtellt. Es han⸗ delt ſich um die Ehefran Anna Wünſtel, 28 Jahre alt, von hier. Die Urſache, die ſie in den Tod trieb, iſt unbekannt.— Der Lehrling, der geſtern auf dem Viadukt totgefahren wurde, iſt der 14 Jahre alte Hans Schinkel von bier. * Weyher bei Edenkoben, 12. Juli. Der einzige aus dem Krieg 1866 noch hier lebende Veteran Valentin Bachtler beginnt heute ſein 85. Lebensfahr in ſtaunenswerter geiſtiger und körperlicher Friſche. Nachbargebiete ** Stuttgart, 14. Juli. Am in Denkendorf.⸗A. Eßlingen am Ortseingang von Neu⸗ hauſen her ein Kraftwagenunfall, der leicht hätte ſchwere Folgen nach ſch ziehen können. Ein mit 48 Schulkindern und 3 Begleitsperſonen beſetztes Laſtauto fuhr an⸗ ſcheinend infolge Verſagens der Bremſe auf der abſchüſſigen Straße von Neuhauſen her auf eine gegenüber dem Friedhof befindliche Garkenmauer auf. 14 Schulkinder ihre Begleiter, ſowie der Führer des Wagens erlitten Ver⸗ letzungen, die jedoch meiſt leichterer Art waren. Das Auto wurde ſchwer beſchädigt. Unwetter in Stuttgart * Stuttgart, 13. Juli. Ueber Stuttgart und Umgebung entlud ſich geſtern abend ein ſchweres Gewitter und ein Wolkenbruch, die längere Zeit Verkehrsſtörungen ver⸗ urſachten. Namentlich wurde das Befahren verſchiedener Straßenbahnlinien unmöglich gemacht. Ein Straßen⸗ bahnwagen gertet durch Blitzſchlag in Brand, ein anderer kam durch die Regengüſſe zur Entgleiſung. In Sindelfingen ſchlug der Blitz in einen Neubau, in den ſich 15 Arbeiter ror dem Unwetter geflüchtet hatten. 2 Arbei⸗ Fuhrmann von einem Sandwagen, von dem ſich ver⸗ mutlich infolge Scheuens der Pferde ein Rad gelöſt hatte. Der mußtlos nom Platze getragen werden. Mann trug einen ſchweren Schädelbruch davon und mußte be⸗ 72855 Schaden angerichet. 10—15 000 ter wurden getötet, 3 exlitten leichtere Verletzungen. Auch im württembergiſchen Schwarzwald haben die 3 en durch einen Sturm niedergemäht. + Plüsch- und Finoleum. 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Der Angeklagte, der bereits ſechsmal vorbeſtraft iſt, und gegen den, außer dem ihm heute zur Laſt gelegten Ver⸗ gehen, bereits ein weiteres Verfahren wegen Diebſtahls an⸗ hängig iſt, hat bei verſchiedenen Mannheimer Geſchäften im Mai und Juni d. J. Gegenſtände auf Abzahlung gekauft und dieſe kurzerhand wieder verkauft oder verſetzt. So kaufte er Geſchirr für 22 Mk. und verkaufte es am gleichen Tage an einen Unbekannten für 8 Mk. Einen Muſikapparat für 78 Mk. trug er zwei Tage ſpäter ins Pfandhaus. Außer⸗ Beihilſe auf 42.Jahre Zwanagsanbeit. dem erſchwindelte er ſich einen Photographenapparat, den er um 5 Mk. verkaufte. Dieſe 5 Mk. benutzte er zur Anzahlung für ein Deckbett mit Kopfkiſſen, das ebenfalls den Weg ins Leihhaus machte. Auch als Zigaretten⸗ und Lotterieloſe⸗ verkäufer betätigte ſich Kleemann, allerdings ſehr zum Nach⸗ teil ſeiner Auftraggeber. Der Angeklagte ließ ſich natürlich nur immer von durchaus„ehrlichen“ Motiven leiten. Deshalb beantragte auch Erſter Staatsanwalt Dr. Lippold, da die Be⸗ trugsabſicht des Angeklagten von vornherein feſtgeſtanden habe, eine empfindliche Strafe. Der Vorſitzende, Amtsgerichts⸗ rat Schmitt, verkündete dann folgendes Urteil: Der Kauf⸗ mann Hch. Kleemann wird wegen Betrugs im Rückfall, be⸗ gangen in 4 Fällen, und wegen Unterſchlagung zu einer Ge⸗ ſamtgefängnisſtrafe von 8 Monaten verurteilt. Wegen Urkundenfälſchung und Betrugs ſaßen dann der Reiſende Ludwig Maier und der Former Wilhelm Schu h⸗ macher, beide aus Mannheim, auf der Anklagebank. Maier hatte Beſtellſcheine und Beſt llungen von Verſicherungszeit⸗ ſchriften fingiert, um die Proviſion ausbezahlt zu erhalten. Er war 1926 aus dem Gefängnis entlaſſen worden und ſah keine Möglichkeit, ſich und ſeine Familie durchzubringen. Da wurde er Verſicherungsreiſender und beging in dieſer Eigenſchaft die ihm zur Laſt gelegten Delikte. Schuhmacher machte ſich inſo⸗ fern ſchuldig, daß er einen Antrag mit einem falſchen Namen unterſchrieben hatte. Das Gericht erkannte bei Maier auf eine Gefängnisſtrafe von 3 Monaten, abzüglich einem Monat Unterſuchungshaft und bei Schuhmacher auf 10 Tage Gefängnis. L Der Sohn als Vatermörder, die Mutter als Auſtifterin Vyr dem Schwurgericht Colmar(Elſaß) ſtand am 12. Juli die Ehefrau Maria Grohens und ihr 18 Jahre alter Sohn, der wegen Vatermordes angeklagt war, wozu ſeine Mutter ihn angeſtiftet und ihm Beihilfe geleiſtet hatte. Die Verhandlung entrollte ein entſetzliches Familenbild. Die Ur⸗ ſache des zerrütteten Familienlebens lag in den Kriegsereig⸗ niſſen. Während der Ehemann Grohens zum Militär ein⸗ gezogen war, führte die Ehefrau einen unehrbaren Lebens⸗ wandel. Die älteren Töchter folgten bald dem ſchlechten Bei⸗ ſpiel der Mutter. Die deutſche Militärbehörde mußte den Soldaten den Zutritt zu dem Hauſe Grohens verbieten. Als der Mann aus dem Felde nach Hauſe kam, ergab er ſich in der Verzweiflung dem Trunke. Es kam zu wiederholten Streitigkeiten, die in der Frau den Wunſch entſtehen ließen, ihren Mann beiſeite zu ſchaffen. Sie verſtand es, den Sohn gegen den Vater aufzuhetzen, ſodaß er in der Nacht vom 26. auf 27. Dezember v. Is. den ſchlafenden Vater mit einem Knüppel mehrere Male mit großer Heftigkeit auf den Kopf ſchlug, ſodaß der Schädel geſpalten wurde und der Mann in kurzer Zeit eine Leiche war. Das Urteil lautete auf 7 Jahre Zwangsarbeit für den jugend⸗ lichen Täter und für ſeine Mutter wegen Anſtiftung und VS Das Urteil im Banderolenfälſcherprozeß Dresden. Im Banderolenfälſcherprozeß wurden wegen Tabak⸗ und Mate⸗ rialſteuerhinterziehung und Gebrauchs gefälſchter Banderolen der Angeklagte Belkoff, Inhaber der Zigarettenfabrik Bal⸗ kan, Belkoff u. Co, zu ſechs Monaten ſieben Tagen Ge⸗ fängnis und 7200 Mark Geldſtrafe oder 90 weiteren Tagen Gefängnis, der Angeklagte Tabakwarenfabrikant Schmiedgen aus Reichenberg zu zwölf Monaten ſieben Tagen Gefängnis und 7200 Mark Geldſtrafe oder 90 Tagen Gefängnis verur⸗ teilt. Der Angeklagte Kaufmann Bolten aus München⸗Glad⸗ bach erhielt ein Jahr acht Monate Gefängnis, der Angeklagte Tabakwarenhändler Brüll aus Eupen vier Monate Gefäng⸗ nis, die übrigen Angeklagten je ein Jahr Gefängnis. Außer⸗ dem wurde bei den Angeklagten Belkoff und Schmiedgen auf ie 7600 Mark Werterſatzſtrafe oder 76 Tagen Gefängnis er⸗ eptl. Wohn⸗ u. Schlafzimmer, mit Schreibtiſch dieſes Blattes erbeten. öffentlich verſteigern: kannt. Eine nette Familie. Der 54 Jahre alte Korbmacher Valentin Spieß und ſeine 52jährige Ehefrau Katharina aus Haßloch(Pfalz) bettelten kürzlich im Orte in betrunkenem Zuſtande und beſchimpften die Bewohner, weil ſie keine Al⸗ moſen erhielten. Wegen ihres Betragens verurteilte ſie jetzt das Neuſtadter Amtsgericht zu je 2 chen und 2 Tagen Haft. 5 Nach Beendigung der erſten Schleife am Dienstag fand fabends in Auguſtusburg eine Fahrerbeſprechung ſtatt, Sporlliche Runoſchau Die enoͤgültige neue ſüddeutſche Vezirksliga In einer Sitzung des Geſamtvorſtandes des Süddeutſchen Fußballverbandes wurde die neue ſüddeutſche Bezirksliga entſprechend den Beſchlüſſen des Mainzer Verbandstages endgültig wie folgt eingeteilt: Bezirk Bayern. Gruppe Nordbayern: 1. F. C. Nürnberg; Sp. Vg. Fürth; ASV. Nürnberg; V. f. R. Fürth; F. C. Fürth; FSV. 83 Nürnberg; 1. F. C. Bayreuth; F. V. 04 Würzburg; FSV. 1910 Bayern Hof.— Am Ende des Spieljahres 1927/8 ſteigen zwei Vereine ab und einer auf. Gruppe Südbayern: München 1860; Bayern München; Wacker München; DSV. München; Schwaben Augsburg: Jahn Regensburg; Schwaben Ulm.— Am Ende des Spiel⸗ jahres 1927/8 ſteigt kein Verein ab und einer auf. Bezirk Württemberg⸗Baden. Gruppe Württemberg: V. f. B. Stuttgart;: Stuttgarter Kickers; S. C. Stuttgart; Stuttgarter Sportfreunde; V. f. R. Heilbronn Union Böckingen; F. V. Zuffenhauken; F. C. Bir⸗ kenfeld; V. f. R. Gaisburg. Am Ende des Spieljahres 1927/8 ſteigen zwei Vereine ab, einer auf. Gruppe Baden: Karlsruher F..; Phönix Karlsruhe; V. f. B. Karlsruhe; Freiburger F..; S. C. Freiburg; Sp. Vg. Freiburg; F. V. Offenburg; F. C. 08 Villingen.— Am Ende des Spieljahres 1927/8 ſteigt ein Verein ab, einer auf. Bezirk Rhein⸗Saar. Gruppe Rhein: V. f. L. Neckarau;.f. R. Mannheim; Phönix Mannheim; F. C. o8 Mannheim; Phönix Ludwigs⸗ hafen; Ludwigshafen 03; Pfalz Ludwigshafen; S. V. Mann⸗ heim⸗Waldhof; F. V. Speyer, Germania Friedrichsfeld; Sp. Vg. Sandhofen.— Am Ende des Spieljahres 1927/28 ſteigen drei Vereine ab, einer auf, am Ende des Spieljahres 1928/29 zwei ab und einer auf. Gruppe Saar: F. Saarbrücken; Saar 05 Saarbrücken; Sportfreunde Saarbrücken; Eintracht 06 Trier; S. V. 05 Trier; F. C. Pirmaſens; V. f. R. Pirmaſens; 1. F. C. Idar; Boruſſia Neunkirchen; F. C. 02 Kreuznach.— Am Ende der Spieljahre 1927%8 und 28/29 ſteigen je zwei Vereine ab und einer auf. Bezirk Main⸗Heſſen. Gruppe Main: FSV. Frankfurt; Eintracht Frankfurt; Rot⸗Weiß Frankfurt; Germania 94 Frankfurt; Kickers Offen⸗ bach; V. f. R. Offenbach; F. C. 93 Hanau; Viktoria 94 Hanau; Sport 1860 Hanau; Viktoria Aſchaffenburg; Union Nieder⸗ rad; S. Vg. 03 Fechenheim.— Am Ende der Spieljahre 1927/28 und 28/9 ſteigen je zrei Vereine ab und einer auf. Gruppe Heſſen: FSV. 05 Mainz; Wormatia Worms; Alemannia Worms; S. V. Wiesbaden; Germania Wies⸗ baden; S. V. 98 Darmſtadt; S. Vg. Arheilgen; V. f..Neu⸗ Iſenburg; Haſſia Bingen; S. G. 01 Höchſt.— Am Ende der Spieljahre 1927/8 und 28/9 ſteigen je zwei Vereine ab und einer auf. Sobald in einer Gruppe der Normalſtand von acht Ver⸗ einen erreicht iſt, ſteigt alljährlich ein Verein ab. In allen Gruppen ſteigt alljährlich der Gruppenmeiſter der Kreisliga in die Bezirksliga auf. * Sechstagefahrt der Motorräder die recht bewegt verlief. Beſonders wurden zahlreiche Organi⸗ ſationsfehler in den Kontrollen bemängelt, jedoch ſollen dieſe Schönheitsfehler bald beſeitigt werden. Alle Fahrer vertraten den Standpunkt, daß die Fahrt⸗Bedingungen viel zu ſchwer gehalten ſind, eine Meinung, die durch das Ergebnis der erſten Etappe unterſtrichen wird. Das Ergebnis der erſten Schleifenfahrt war noch weſentlich ungünſtiger, als man zu⸗ erſt angenommen hat. Neben den Berlinern Dr. Bloem und Schikova ſind auch noch Emß(DR), Zeiz⸗Dresden(SM), Oſthaus⸗Dresden(SM) und Henning⸗Düſſeldorf(Wanderer) ausgeſchieden. Von den nun noch im Wettbewerb befindlichen 69 Fahrern ſind nur noch 52 ſtrafpunktfrei, darunter auch die beiden Damen Hanni Köhler⸗Berlin(DKW) und Hanni Bor⸗ mann⸗Chemnitz(Wanderer). Eine übermenſchliche Leiſtung vollbrachten die drei Stock⸗Fahrer Birnholz, Thevis und Wöhlert, die mit ihren kleinen 125 cem⸗Maſchinen vollkom⸗ men erſchöpft am Ziele ankamen, Thevis blieb ſogar ohne Strafpunkte. Von den Fabrikteams waren nach der erſten Schleife nur noch NSu, Schüttof, D⸗Rad und eine Mann⸗ ſchaft der Zündapp⸗Werke ſtrafpunktfrei, von den Clubteams 55—15 die DaW⸗Mannſchaft des preußiſchen Innenmini⸗ eriums. Am Mittwoch früh wurde zur zwelten Schleife ge⸗ ſtartet, die von Auguſtusburg über Lengefeld—Bernſtein Oberwieſenthal—-Klingenthal— Plauen—3Zwickung—Thum Chemnitz und zurück nach Auguſtusburg(320 Km.) führt Wiederum hatten die Fahrer anfänglich unter dichtem Neber und Regen zu leiden, jedoch wickelte ſich die Fahrt diesmal ziemlich reibungslos ab. Es wurde überraſchend flott ge⸗ fahren. Schon vor Ablauf der offiziellen Fahrzeit lagen die meiſten Fahrer vor der Schlußkontrolle. Allerdings gab es auch an dieſem Tage viele Strafpunkte. Eine Fabrikmann⸗ ſchaft wurde unterwegs dabei betroffen, daß ſie durch Fabrik⸗ monteure Reparaturen vornehmen ließ. Die Mannſchaft dürfte disqualifiziert werden. Bis um 7 Uhr Mittwoch abend waren bis auf den Stock⸗Fahrer Wöhlert, der aufgab, und Köcher⸗Breslau(ASd), der unterwegs mit gebrochenem Hinterrad liegen blieb, alle Fahrer am Ziel eingetroffen. Neues aus aller Welt — Ein langgeſuchter Verbrecher ſichergeſtellt. Der in Köln verhaftete langgeſuchte Hochſtabler Ludwig Oertel, der unter dem Namen Freiherr von Egloffſtein in den letzten Jahren in Berlin und im Reiche zahlreiche Betrügereien verurſachte, wird von Kriminalkommiſſar Kanthack, der zur Zeit in Köln weilt, nach Berlin gebracht werden. Bekanntlich wird Oertel⸗ Egloffſtein beſchuldigt, an zahlreichen Aktenſchiebungen, die bei den Berliner Kriminalgerichten aufgedeckt wurden, beteiligt geweſen zu ſein. Als Oertel, ein früherer Schul⸗ reiter, merkte, daß die Kriminalpokizei ihm auf die Spur ge⸗ kommen war, verließ er mit ſeiner Geliebten Emma Bonnet Berlin, trieb ſich in Dresden, München, Wien und Köln um⸗ her und wußte ſich den Zugriffen der Behörden immer recht⸗ zeitig zu entziehen. Inzwiſchen beteiligte er ſich an den be⸗ rüchtigten Einſpongeſchäften, die ihm viel Geld eintrugen. Da Oertel die Abſicht haben ſoll, ein umfaſſendes Geſtändnis ab⸗ zulegen, dürfte bald Licht in die noch nicht aufgeklärten Fälle der Aktenſchiebungen kommen. — Der Streit um die Gebeine des Königs von Rom iſt nunmehr in dem Sinne entſchieden worden, daß ihre Ruhe nicht geſtört werden ſoll. Der König von Rom, auch genannt„L Aiglon“(junger Adler), war der Sohn Napoleons aus deſſen zweiter Ehe mit der öſterreichiſchen Erzherzogin Marie Luiſe. Er brachte den größten Teil ſeines Lebens in Oeſterreich zu und ſtarb auch dort. Seine Gebeine ruhen in der kaiſerlichen Gruft in Wien. Die vielen Aus⸗ lieferungsanträge, die man von allen Seiten an die öſter⸗ reichiſche Regierung geſtellt hat, ließen in Paris den Wunſch entſtehen, den Sarg, in dem der Sohn Napoleons ſeine letzte Ruheſtätte gefunden hat, nach der franzöſiſchen Hauptſtadt zu überführen. Die öſterreichiſche Regierung hat aber be⸗ ſchloſſen, den Sarkophag nicht auszuliefern. Sie iſt der An⸗ ſicht, daß Wien ein Recht darauf hat, ihn zu behalten, da der König von Rom von einer öſterreichiſchen Herzogin ab⸗ ſtammte und bei aller Verehrung für ſeinen Vater doch in der Familie der Mutter heimiſch geworden war. —̃ ́ä—— ů ů ů ů ů ů———————————————————— Welternachrichten der KarlsruherLandeswetterwarte Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7 morgens) S— See⸗ Luft.] Tem⸗· S2 2 2 32 2 8 3 den ade er eeee ee 8 m um Ses Seſs Nicht. Stärte SS Wertheim 1511— 1722 16 ſtill Nebel Königſtuhl[5638 762,2 17 19 15 SW lleicht heiter Karlsruhe 120 762,8 18 25 15„ wolkenl. Bad.⸗Bad. 213 762,8 18 8 13— leicht Villingen 712 764,0 14 21 10—* bedeckt 2 Feloͤbg. Hof 1275 639,9 10 19 10„ ,„ bedeckt Badenweil.— 763,2 17 23 12„ f„ halbbed. St. Blaſien] 780— 1421 11 ſtill heiter 1 Höchenſchw.“——=—— Abgeſehen von allgemeinem leichtem Druckanſtieg iſt die Wetterlage über ganz Europa ſeit geſtern ziemlich unver⸗ ändert geblieben. Der flache Hochdruckrücken liegt noch über Nord⸗ und Weſteuropa. Kleine Teilwirbel an ſeinem Oſt⸗ rande verurſachen ſtrichweiſe Niederſchläge mit Gewitter⸗ neigung. Da vorläufig keine Anzeichen für eine durchgreifende Druckumlagerung vorhanden ſind, müſſen wir auf morgen met vereinzelten Regenfällen von geringer Ausdehnung rechnen. Wetterausſicht ſür Freitag, bis 12 Uhr nachts: Teilweiſe aufheiternd, vereinzelt leichter Regen, ſtellenweiſe in Gewitter⸗ begleitung. Temperatur wenig verändert. BSKK—Ä TBB——————rr Herausgeber, Drucker und Verleger. Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b. 82 Mannheim. E 6, 2 Direktion: Ferdinand Heyme.— Chefredakteur: Kurt Fiſcher—Verantwortl. Redakteure: Für Politik: H. A. Meißner— 1 i. B. Kurt Fiſcher— Kommunal⸗Politik u. Lokales: i..: Franz Kircher— port und Neues aus aller Welt: Willn Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer— Gericht und alles Uebrige Franz Kircher— Anzeigen: i. V. Jakob Faude Zwangsverſteigerung. Freitag, den 15. Juli 1927, nachmittags 2 Uhr, werde ich im Pfandlokal, Q 6, 2 hier, gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege 2 Büfetts, 1 Standuhr, 1 ant. Truhe, 1 Pelzmantel, 1 Perſerteppich, 2 Bücherſchränke, 1 Tiſchuhr, 1 Kredenz, 1 Schreibtiſch, 1 Kaſſe Ideal, 1 Schreibtiſch mit Stuhl und verſch. Kleinmöbel.*2503 Mannheim, den 13. Juli 1927. Götz, Gorichtsvollzieher. Verkàufe Kolonialwaren-Geschäft in guter Lage, umſtändehalber ſofort zu ver⸗ kaufen. Erforderl. 2500. 7 Uhr. Adreſſe in der Geſchäftsſtelle ds. Blattes. Miet-Gesuche boesucht gut möbl. Zimmer Mimmmnmme u. Telephonbenützg., wom. Zentralheizung, für 1. 8. Nur Bahnhof⸗ od. 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Juli 1927 Trommelform, Porzellan⸗Filtriertiegel, ausgeſtellt wurden. insbeſondere an der Verminderung der Abſturzgefahr. — 25 ˙ii ¶;s— ͤöꝛ:— 0 Neue Mauuheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) elt hat es verſtanden, dieſe techniſch⸗wiſſenſchaftliche Fachaus⸗ ſtellung im Laufe der Jahre ſtets in ihrem Charakter und in ihrem pſychologiſchen Wert zu bewahren, ſo daß darin ein ganz weſentlicher Unterſchied ſchon von vornherein im Vergleich zu den üblichen techniſchen Jahresmeſſen gekenn⸗ zeichnet iſt. 8 Dieſe Sonderſtellung erhob die im Juni abgehaltene große Schau für chemiſches Apparateweſen zum Sammelpunkt zwiſchen Chemikern, Ingenieuren und Apparatebauern, eine Tatſache, die auch Prof. Dr. Stock als Wortführer des Ver⸗ eins Deutſcher Chemiker— der gleichzeitig Eſſen zum Ta⸗ gungsort ſeiner 40. Jahresverſammlung wählte,— zum Aus⸗ druck brachte. 3 Es darf nicht vergeſſen werden, daß die„Achema“ im innigſten Verwandtſchaftsverhältnis zu dieſer wiſſenſchaft⸗ lichen Verbandsorganiſation des„V. D..“ ſteht und ſchon dadurch der Stammbaum dieſer Ausſtellungen eine unan⸗ taſtbare Souveränität erhielt. Ueber 200 der leiſtungsfähigſten Induſtriefirmen hatten ſich im Verein mit ſtaatlichen, kummunalen und wiſſenſchaft⸗ lichen Inſtituten an der Achema beteiligt. Ob der Chemiker aus wiſſenſchaftlichen oder aus techniſch⸗wirtſchaftlichen Grün⸗ den arbeitet, ſo müſſen ihm zur Erreichung ſeiner Ziele die verſchiedenartigen Hilfsmittel zu Gebote ſtehen, um die Eigen⸗ ſchaften der Elemente zu ſtudieren und die Möglichkeiten zu ihrer Vereinigung zu finden. Das chemiſche Apparateweſen umfaßt nicht allein die Apparaturen, Maſchinen, Laboratortf⸗ umsutenſilien und ſonſtige Geräte, die zur Durchführung chemiſcher Reaktionen erforderlich ſind, ſondern auch die Werkſtoffe, aus denen jene techniſch⸗wiſſenſchaftlichen Hilfsmittel hergeſtellt werden und darunter ſind es wieder namentlich jene Ausgangsmaterialien, an welche die höchſten Anſprüche einer chemiſchen Beſtändigkeit geſtellt werden. Prof. Strauß iſt der Urheber jenes hochbedeutſamen Erfin⸗ dungskomplexes, aus dem die Kruppſchen Edelſtahle hervor⸗ gegangen ſind, die als VA⸗und VM⸗Stahle als„Thermiſilid“ ſeinem Eiſenſiliziumguß) Säuren und Alkalien widerſtehen, bezw. in ihren hitzebeſtändigen Legierungen„Ferrotherm“ und„Nichrotherm“ für ſogen. alitierte Gegenſtände ver⸗ wendet werden. Thermiſilid iſt ein ſpezielles Ausgangs⸗ material für Rohrleitungen, Armaturen und Apparate für Säurefabriken, Sprengſtoffwerke, Färbereien, Beizereien u.., weil dieſe Legierung auch durch heiße Säuren und Salz⸗ löfungen nicht angegriffen wird. Aus V2A⸗Stahlen zeigte die „Achema“ Säuretürme von 2,5 und 1,3 Meter Durchmeſſer, ferner Zellſtoffkocher, Autoklavenzylinder, Deſtillierapparate Zentrifugentrommeln, Rohrſchlangen, Bierfäſſer, Syphons und Eiszellen neben Eindampfſchalen und kaltgezogenen, nahtloſen Mannesmannrohren. Eine Reihe von Spezial⸗ induſtriefirmen verarbeitet heute ſchon die Kruppſchen Edel⸗ ſtahle; die Amag⸗Hilpert⸗Pegnitzhütte, Nürnberg befaßt ſich mit der Herſtellung von Patentkreiſelpumpen für Säuren aus Thermiſilid, V2A⸗ und V4A-Stahlen, ſowie Ther⸗ miſilid⸗Plunger⸗Säurepumpen, Abſperrſchiebern und ſonſti⸗ gen Armaturen aus Kruppſchen Legierungen. Die Gebr. Sulzer.⸗G. Ludwigshafen a. Rh. baut als Spezialität Kolben⸗Säurepumpen aus V2A- oder V4A⸗Stahlen. Auch für Keſſel mit Stutzen, Rohrſchlangen und Retorten wurde Thermiſilid gewählt, während Ferrotherm für Einſatzkäſten und Nichrotherm für Pyrometerrohre, Ofenroſte, Emaillier⸗ tulpen und gepreßte Tigel beſtimmt iſt. Die gewaltigen Un⸗ terſchiede zwiſchen einem ſogen. alitierten Tiegel und einem gewöhnlichen Flußeiſentiegel wurden im Gebrauche des erſteren nach 2000, unter Benützung des letzteren nach 500 Brennſtunden gezeigt. 50 Die große Gruppe der Werkſtoffe, welche die Halle 1 der vier bedeutendſten Ausſtellungsgebäude auf dem Gelände umfaßte, war in würdiger Repräſentation durch die Staat⸗ lichen Porzellan⸗Manufakturen Berlin und Meißen ver⸗ treten, wo an techniſchem Porzellan nicht nur feuerfeſte Maſſen, ſondern auch alle erdenklichen Laboratoriums⸗ und Induſtriegeräte von den kleinſten bis zu den größten Dimen⸗ ſtonen, Porzellanbrenner, Kugelmühlen in Büchſen⸗ und Spezial⸗Meißener Hartporzellan, feuerfeſte und Pyrometer⸗Schutzrohre, poröſe Maſſen für elektrolytiſche Zwecke und elektriſche Tiegelöfen Erzeugniſſe aus reinem geſchmolzenen Quarz brachte die Deutſche Ton⸗ und Steinzeugwerke.⸗G. Ber⸗ lin⸗Charlottenburg aus ihrer Abteilung„Quarz⸗ ſchmelze“ unter der Spezialmarke„Vitrepſil“ in allen Formen und Größen. Dieſe Vitreoſil⸗Fabrikate aus reinem geſchmolzenen Quarz ſind als Säure⸗, Konzentrations⸗ und Abdampfſchalen, für Kühlſchlangen zur Kondenſation von Säuren, für hochſiedende organiſche Produkte, Kochkolben, Das abſturzſichere Flugzeud Mit Ausdehnung des Paſſaglerflugdienſtes Hand in Hand arbeiten Fluggeſellſchaften und Konſtrukteure unermüblich an der Schaffung weiterer Verbeſſerungen an Aeee * Wiesbadener Prof. Hoke, ein Oeſterreicher von Geburt. ge⸗ hört zu den raſtlos Strebenden, die vollkommenes ſchaffen wollen. Nach vierzehnjähriger mühevoller Arbeit iſt dem in Fliegerkreiſen ſehr geſchätzten Erfinder eine ausgezeichnete techniſche Neuerung gelungen, die Erfindung der ſogenannten „Luftbremſe“ an Flugzeugen. Er ging dabei von dem Grund⸗ ſatz aus den Apparat mit einer Vorrichtung zu verſehen die bei Unfällen am Motor, Propeller oder Tragflächen eine Ver⸗ legung des Schwerpunktes der Maſchine und gefahrloſes Lan⸗ den ermöglichen ſollte. Bei Gefahr ſtellt der Pilot mit einem einzigen Hebelzug die in Scharnieren drehbaren Flügelenden ſeiner Maſchine hoch, der Apparat wird automatiſch in die Normallage gedrückt, und kann weder kopfſtehen, noch ſeitlich, noch rückwärts abrutſchen. Die Erfindung funktioniert auch dann, wenn nur ein Flügel benutzt werden kann oder wenn Propeller und Schwanzſteuer gebrochen wären. Die Vor⸗ führung der Erfindung erfolgte auf dem Flugplatz Fürth⸗ Nürnberg vor einer Reihe Sachverſtändiger, die ſich anerken⸗ nend über die Neuerung ausſprachen. Ein Udet⸗Colobri⸗Klein⸗ igzeug war mit Prof. Hokes Erfindung verſehen und lieferte bei Probeflügen den Beweis, daß durch Einſtellung der Flügel⸗ klappen der Apparat aus jeder anormalen Lage ſofort, ja ruckartig, in eine Stellung gedrückt wurde, und auch die Lan⸗ dung ohne Propeller abſolut glatt ermöglichte. Es iſt zwar eine einfach ausſehende, aber frappierend wirkende Erfindung, die vielleicht noch nicht das Beſte darſtellt, aber ein beachtens⸗ werter Stützpunkt für die weiteren Verbeſſerungen nach dieſer Richtung ſein wird. 1 Süilberpolitur. Eine Miſchung von 2 Pfund Schlemm⸗ kreide, 14 Gr. Oelſäure und 4,5 Liter Benzin wird gut durch⸗ gerührt. In dieſe Miſchung werden Flanellappen, 300& 400 aeen en ee Die große Ausſtellung der Deulſchen Geſellſchaft für chemiſches Apparateweſen Der Schöpfer der„Achema“, Direktor Dr. Max Buchner [Chemiſches Apparateweſen — Deſtillierkolben, gezogene und gerade Rohre Schmelztigel, Muffeln, Brenneraufſätze u.., alſo für Kleingeräte als Laboratoriumsbedarf ebenſo beſtimmt wie für große In⸗ duſtrieapparaturen. Ein intereſſantes thermotechniſches Fabri⸗ kat bildeten die neuen Muffelöfen„Effix“ von der Robert Müller, Kom.⸗Geſ, Eſſen, Gas⸗Muffelöfen, die mit einem gewöhnlichen Brenner infolge des vorzüglichen Iſola⸗ tionsmaterials Temperaturen von 1000—1200 Gr. C. und dar⸗ über ohne Druckluft erreichen laſſen und außerdem noch eine beträchtlicheGaserſparnis ermöglichen. Die Quarzlam⸗ pen⸗Geſellſchaft Hanau a. M. brachte im Verein mit der Tochtergeſellſchaft W. C. Heraeus.m. b. H. ihre modernſten Konſtruktionsſyſteme an Ultraviolett⸗Beſtrah⸗ lungsapparaturen auch hier im vollſten Umfange zur Geltung. Die Quarzanalyſenlampe bewirkt durch ihre Dunkel⸗Ultraviolett⸗Strahlung charakteriſtiſche Fluo⸗ reſzenzen der zu unterſuchenden, beſtrahlten Objekte; der Udurla⸗Apparat dient zur Beſtrahlung durch⸗ laufender, durchſichtiger Flüſſigkeiten(Fette, Oele) mit Hilfe der bekannten Quarz⸗Standardbrenner und zur Anreicherung der Vitamine unter Vakuum. Als neueſte Errungenſchaft darf aber wohl auf dieſem Gebiete die U..⸗Beſtrahlzelle nach Dr. Scholl(Bad Tölz) gelten, zur kontinuierlichen Beſtrah⸗ lung von organiſchen Flüſſigkeiten mit U..⸗Strahlen und zwar entweder ohne jeglichen Zutritt von Luftſauerſtoff(im Vakuum) oder unter Zuhilfenahme indifferenter Gaſe(3. B. Kohlenſäure), in Sonderheit zur haltbaren geruchloſen Vitaminiſierung von Milch. Damit ſind die auf bisheriger falſcher Grundlage gewon⸗ nenen Reſultate amerikaniſcher Forſcher zu Fall gekommen weil nun der effektive Nachweis erbracht iſt, daß nicht nur die Erhaltung, ſondern ſogar eine ganz erhebliche Anreiche⸗ rung an wertvolſen-Vitaminen in der Milch durch die vor⸗ erwähnte Metl de geſichert wird. Die Hallen V und VI ſtellten eine Spezialmaſchinenſchau für die chemiſche Klein⸗ů, Mittel⸗ und Großinduſtrie dar. Die Präziſionswerkſtätten Mittweida zeigten ihre komplette Anlage Rapid⸗Rekord zum gleichzeitigen Füllen und Schließen von Tuben, womit auch Doſen, Töpfe und Schachteln abgefaßt werden können und eine ſaubere und exakte Arbeit geleiſtet wird. Die Seitz⸗Werke G. m. b.., Kreuznach(Rheinland), beſchickten auch die„Achema“ mit vortrefflichem Ausſtellungsmaterial u. a. mit einem Filter⸗ aggregat im geſchloſſenen Syſtem mit 24 qm Filterfläche, das ſpeziell unter Luftabſchluß flüchtige Flüſſigkeiten jeder Art verarbeitet. In dem Arſenal von Apparaturen und Hilfsmaſchinen begegnete man langſamlaufenden Rotations pum⸗ penu, die zur Förderung von kaltem Fett und dickflüſſſgen Stoffen aller Art geignet ſind, Homogeniſierungsmaſchinen zur innigſten Miſchung von zwei oder mehreren ungleich ſchweren Flüſſigkeiten, Miſch⸗ und Knetmaſchinen für Lack⸗, Farben⸗ und Kittfabriken, für die Nahrungs⸗ und Genuß⸗ mittelinduſtrie, Trommelzellenfiltern als Saugtrocknern für ununterbrochenen Betrieb, Zentrifugen als Klein⸗ und Groß⸗ leiſtungsmaſchinen zum Entfeuchten, Imprägnieren, Waſchen, Beizen, Bleichen nud Färben uſw. uſw. Wir wollen aber auch der Halle IV, die ſich mit der Technik und Hygiene der Waſſerwirtſchaft be⸗ faßte, noch das gebührende Augenmerk zuwenden, wo neben neuem Ausſtellungsmaterial die Uraufführung eines neuen großen techniſchen Kulturfilms, der die Gewinnung und Ver⸗ edelung des Waſſers für Trink⸗ und Gebrauchszwecke be⸗ handelte erfolgte, der inſtruktiv erläutert, wie groß und um⸗ fangreich die Technik unſeres modernen Zeitalters ſich auch zugunſten der Waſſerhygiene entwickelte, um anſteckende Krankheiten zu verhüten und das Waſſer für den menſchlichen Genuß brauchbar zu machen. In Eſſen tagte zugleich die erſte Wanderverſammlung des Vereins für Waſſer⸗, Boden⸗ und Lufthygiene, woran außer unſeren deutſchen hervorragendſten Wiſſenſchaftlern und den Vertretern der Staatsminiſterien auch das engliſche Reichs⸗ geſundheitsminiſterium in London und das Reichsinſtitut für Abwaſſerreinigung in Holland teilgenommen haben. In dieſem Zuſammenhange allein iſt wohl zur Genüge der überaus reichhaltige Materialaufbau dargeſtellt, welcher der diesjährigen Veranſtaltung der Deutchen Geſellſchaft für in der„Achema“ ein ſo ein⸗ drucksvolles Gepräge gegeben hat. Dies iſt abgeſehen von der glücklichen Verbindung mit dem befruchtenden Genius des Vereins Deutſcher Chemiker— vor allem der unermüd⸗ lichen Arbeit des Begründers der Achema, Direktor Dr. Max Buchner, nebſt der organiſatoriſchen Leitung durch Dr. Bret⸗ ſchneider zuſtandegekommen, ſo daß wir ſchon heute einer Achema Ul im kommenden Jahre mit erhöhter Spannung entgegenſehen dürfen. groß, getränkt, dann ausgewrungen und zum Trocknen auf⸗ gehängt. Vorſicht iſt zu beobachten, daß man nicht in die Nähe eines Feuers kommt. Dieſe Tücher reinigen und polieren das Silber ſchnell und beſchmutzen die Hände nicht. Beim Reinigen von Silber iſt es vorteilhaft, dasſelbe erſt in heißem Seifenwaſſer zu waſchen; dann wendet man die Poli⸗ turtücher an. Die letzteren können ſo lange benutzt werden, bis ſie ganz aufgebraucht ſind, ſie dürfen nicht gewaſchen werden. Silberbeſteck, das in Käſten, die mit ſolchem Flanell ausgeſchlagen ſind, aufbewahrt wird, behält ſtets den Glanz und wird niemals fleckig. Ebenſo Kannen(Tee⸗, Kafeekannen⸗ und andere große Silbergefäße), welche in derartige Tücher eingeſchlagen werden. Eutfernen von Fett von Maſchinerie. Um Fett oder Oel von Maſchinenteilen zu entfernen, bevor dieſelben geſtrichen werden, bürſte man gelöſchten Kalk und Waſſer auf die Ober⸗ fläche und laſſe dies eine Nacht ſtehen. Nach dem Abwaſchen wird das Eiſen getrocknet, die Farbe wird gut daran haften. Beim Entfernen von Fett von Holz kann gewöhnliche Weißtünche darauf gebracht und nach einigen Stunden dann mit warmem Waſſer abgewaſchen werden, wonach die Jarbe dauernd anhaften wird. 8 Löſung zum Reinigen von Glas. Gläſer, Glasröhren und Schmuckgläſer ſind oft ſchwer zu reinigen, da einzelne Teile ſchwer zugänglich ſind. Folgende Löſung iſt ein ausge⸗ zeichnetes Reinigungsmittel, das den Schmutz von allen dieſen Eckchen fortnimmt. Man nehme neun Teile Waſſer und ein Teil ſtarke Schwefelſäure. Die Säure muß langſam dem Waſſer beigegeben werden, nicht umgekehrt. Darauf wird ſo⸗ viel doppelchromſaures Kali der Löſung beigemiſcht, als ſie zur Auflöſung bringen kann. Beim Reinigen kann noch mehr Kali beigegeben werden.)77%CCFCC”C000000C0(( Die Chemikalien können in jeder Drogerie gekauft wer⸗ den; die Löſung kann in Flaſchen aufbewahrt werden, da ſie immer wieder gebraucht werden kann. Aeber 20 Milliarden K Wh Die Stromerzeugung in Deutſchland Die Bedeutung der„weißen“ Kohle für die moderne Wirt⸗ ſchaft iſt kaum minder groß wie diejenige der ſchwarzen Kohle. Trotzdem war die Stromerzeugung im genauen Umfang bis⸗ her für keines der größeren Wirtſchaftsländer bekannt. Auch die deutſche Statiſtik betraf lediglich die Erzeugung der öffent⸗ lichen Elektrizitätswerke, während die Selbſtverſorgung der Betriebe auf Schätzung beruhte. Auch in Fachkreiſen ſah man in bezug auf die Stromerzeugung der Eigenanlagen keines⸗ wegs klar, wie viele Veröffentlichungen in den letzten Jahren bewieſen haben. Teilweiſe wurde ſie ganz erheblich über⸗ ſchätzt, indem man mit der doppelten Erzeugung der öffent⸗ lichen Kraftwerke rechnete. Die vom Statiſtiſchen Reichsamt ſoeben für das Jahr 1925 abgeſchloſſene Produktionserhebung in der Elektrizitäts⸗ wirtſchaft hat nunmehr hierüber Klarheit geſchaffen. Die deutſche Stromerzeugung betrug im Jahre 1925 insgeſamt 20,3 Milliarden kW. Dieſe wurden je zur Hälfte in öffent⸗ lichen Kraftwerken und in gewerblichen und landwirtſchaftlichen Eigenanlagen gewonnen. Deutſchland ſteht damit in der Elektrizitätserzeugung an der Spitze der europäiſchen Nationen. In der Elektrizitäts⸗ wirtſchaft bleibt es dagegen noch weit hinter verſchiedenen anderen europäiſchen Ländern zurück. Auf den Kopf der Be⸗ völkerung berechnet, ergibt ſich in Deutſchland auf Grund der neuen amtlichen Erhebung eine Durchſchnittserzeugung von 326 kWh. Demgegenüber beträgt die Prokopfziffer in Nor⸗ wegen 1680 kWh, in der Schweiz 1070 kWä, in Schweden 533 kKWh. Mag auch in dieſen Ländern die Bevölkerungs⸗ dichte geringer ſein als in Deutſchland, ſo beweiſen die hohen Prokopfziffern doch eine intenſivere wirtſchaftliche Ausnutzung der elektriſchen Kraft, die in den genannten Ländern haupt⸗ ſächlich aus der reichlich zur Verfügung ſtehenden Waſſerkraft gewonnen wird. In Deutſchland wird die elektriſche Kraft noch zu rund Dreiviertel aus der Kohle gewonnen. Welcher Anteil an der Stromerzeugung auf die Stein⸗ bzw. Braunkohle entfällt, iſt nicht ermittelt worden, doch kann angenommen werden, daß die Steinkohle noch weit überwiegt, da 50 Proz. des elektri⸗ ſchen Stroms in den Eigenanlagen gewonnen werden, die zweifellos in der Hauptſache die transportfähigere Steinkohle verfeuern. Die inſtallierte Maſchinenleiſtung der zur Strom⸗ erzeugung verwendeten Dampfmaſchinen betrug insgeſamt 8,85 kW= rund 13 Millionen PS. Die Ausnutzung der Dampfmaſchinen iſt gegenüber den anderen wichtigeren Pri⸗ märmaſchinen verhältnismäßig gering. Sie beläuft ſich im Geſamtdurchſchnitt auf 2118 kWh je KW Nennleiſtung gegen⸗ lichen Ausnutzung von etwa 8000 kWh. Die Waſſerkraft ſpielt in der deutſchen Stromerzeugung noch eine verhältnismäßig geringe Rolle, denn ſie liefert nur 14 v. H. der Geſamterzeugung. Die deutſchen Waſſerkräfte befinden ſich zum größten Teil in Süddeutſchland in den Vor⸗ alpen. Seine volle Bedeutung wird das ſüddeutſche Waſſer⸗ kraftzentrum für die deutſche Elektrizitätswirtſchaft erſt nach dem endgültigen Ausbau der dortigen Kraftreſerven und der Herſtellung einer Verbindung mit den Kohlenkraftwerken im übrigen Deutſchland gewinnen. Die in den deutſchen Waſſer⸗ turbinen und ⸗rädern inſtallierte Maſchinenkraft beltef ſich im Jahre 1925 erſt auf 1,02 Millionen kW. Demgegenüber haben die Waſſerkraftwerke der Schweiz zurzeit eine Leiſtungsfähig⸗ keit von 2,2 Millionen kW. Auch wenn die deutſchen Waſſer⸗ kraftanlagen inzwiſchen weiter ausgebaut worden ſind, ſo iſt uns die Schweiz in Bezug auf die Ausnutzung der Waſſer⸗ kräfte doch noch weit voraus. Die Waſſerkraftmaſchinen ſind erheblich beſſer ausgenutzt als die Dampfmaſchinen. Sie er⸗ zielten eine durchſchnittliche Stromerzeugung von 2794 KWn je kW Nennleiſtung der Maſchinen. Eine große Bedeutung für die Stromerzeugung hat ferner das Gas. Dieſes in der Montaninduſtrie früher in die Luft entſtrömte oder verbrannte Abfallprodukt liefert heute rund 10 v. H. der in Deutſchland erzeugten elektriſchen Arbeit. Die Gasmotoren ſind in ihrer Leiſtungsfähigkeit weitaus am beſten ausgenutzt. Die Erzeugung je KkW Nennleiſtung be⸗ trägt nämlich hier im Durchſchnitt 4630 KWh; in ihrem Haupt⸗ verwendungsgebiet, Rheinland⸗Weſtfalen, war ſie infolge des kontinuierlichen Betriebes der Montaninduſtrie noch er⸗ heblich höher. Von der Erzeugung bis zum Verbrauch des elektriſchen Stromes gingen im Jahre 1925 rund 10 Proz. durch Leiſtungs⸗ verluſte verloren. Einſchlteßlich des Einfuhrüberſchuſſes ver⸗ blieben der deutſchen Wirtſchaft an nutzbarer Energie 18,6 Mil⸗ liarden kWh. Dieſe ging zu 53 Proz. in den Eigenverbrauch der Erzeuger und zu 47 Proz. an fremde Betriebe. Der elektriſche Strom wird weit überwiegend von der Induſtrie verbraucht. Die induſtriellen und gewerblichen Unternehmen verbrauchten nicht weniger als 80 Proz. der zur Verfügung ſtehenden nutzbaren Energie. Dieſe Ver⸗ brauchergruppe hat naturgemäß auch die höchſte Eigenerzeu⸗ gung. Sie betrug im Jahre 1925 im Durchſchnitt 60 Proz. ihres Stromverbrauchs, in Rheinland⸗Weſtfalen, dem Stand⸗ ort der deutſchen Großinduſtrie, ſogar 80 Proz. 5 Außerordentlich zurückgeblieben iſt der Elektrizi⸗ tätsbetrieb der Landwirtſchaft, die im Jahre 1925 1 ean rauchs aufnahm. ie Schwierigkeit der Verwendung vo elektriſchem Strom iſt in der Landwirtſchaft erheblich 321 als in dem Gewerbe. Während man hier mit einer fährlichen Benutzungsdauer von 2000 bis 3000 Stunden im Durchſchnitt rechnen kann, beträgt dieſe in der Landwirtſchaft ſelten mehr als 500 Stunden, in der Regel weit weniger. Ferner bedingt die Stromverteilung in den landwirtſchaftlichen Bezirken ein ſehr ausgedehntes Verteilungsnetz, das, an ſich ſchon ſehr koſt⸗ ſpielig, große Leiſtungsverluſte zur Folge hat. Die Reu⸗ tabilität der Anlagen iſt daher ſehr verringert und ſowohl die Stromerzeugung in Eigenanlagen, die ebenfalls ſehr gering iſt(3 Prozent des Verbrauchs), wie der Strombezug außer⸗ ordentlich verteuert. Auch der Verkehr verbraucht bisher nur wenig elektriſche Kraft,. im Jahre 1925 nur 5 Proz. des Geſamtverbrauchs. Der elektriſche Schnellbahnverkehr ſteckt noch in den Kinderſchuhen. —— 5 ſind bisher noch nicht 2 Proz. der Strecke elektrifiziert. ſchaftlichen Zwecken und im Kleingewerbe machte im Jahre 1925 9 Prozent des Geſamtverbrauchs aus. Zweiſelos wirs auf dieſen Gebieten noch eine beträchtliche Ausdehnung der Elektrizitätswirtſchaft zu erwarten ſein, ſie wird aber im Ver⸗ hältnis zum Kraftſtromverbrauch immer gering bleiben. Von großem Intereſſe iſt das Ergebnis der amtlichen Er⸗ hebung inbezug auf die Bewirtſchaftung der deutſchen Strom⸗ verſorgung durch die öffentliche Hand. Von den 1370 erfaßten Elektrizitätswerken befanden ſich 1925 nicht weniger als 630 mit einer Stromerzeugung von 4,3 Milliarden Kn ganz in ſtaatlichen und kommunalen Händen; an weiteren 147 Werken mit 4,2 Milliarden kWu Stromerzeugung war die öffentliche Hand im Durchſchnitt überwiegend beteiligt. Die Strom⸗ erzeugung der deutſchen Kraftwerke ſtand ſomit zu 88 Proz. unter der Kontrolle der öffentlichen Hand. Außerdem w noch in ſtaatlichen Werken 456 Millionen kWh erzeuat. urden über einer bei ununterbrochenem Betrieb theoretiſch höchſtmög⸗ des deutſchen Stromver⸗ Der Elektrizitätsverbrauch zur Beleuchtung, zu hauswirt⸗ — 71 — — 1 1 2 8. Secte. Nr. 320 Deutſchlands Automobilaußenhandel im Mai weiterhin paſſid Nachdem im deutſchen Automobilaußenhandel der Einfuhrüber⸗ ſchuß im April eine Höhe von 6,1 Mill. erxreicht hatte(gegenüber .18 Mill.&I in den erſten 3 Monaten d..) ermäßigte ſich dieſer im Mat auf 4,89 Mil. J. Der Wert der Cafabe erhoͤhte ſich aller⸗ bings von 8,72 im April auf 8,94 Mill. J im Mat, dagegen weiſt die Ausfuhr eine Steigerung von 2,61 auf 4,00 Mill./ auf. Dieſes etwas günſtigere Ergebnis hat feinen Grund namentlich in der erhöhten Ausfuhr von Einzelteilen: 1342 gegen 784 dz. im Werte von 1,40 gegen 9,6 Mill. 4. Auch die Laſtkraftwagenausfuhr zeigt eine erhebliche Steigerung, nämlich 104 gegen 93 Wagen im Werke non 924 000 gegen 478 000. Bon den 222(217) Stück ausgeführten Perſonenwagen im Werte von 1,21(4,0) Mill. 4 entfielen 3 auf Reparationskonto nach Sudflawien(56 000 /. An Motorrädern wurden ausgeführt 548(419) Stück mit einem Wert von 467000 (067 000) 4. Auf der Einfuhrſelte ölldet der Poſten Perſonenwagen weiter den Hauptfaktor. + 8 wurden 1609„100) Stuück im Geſamtwert von 7,(7,87) Mill. J. Die Laſtkraftwageneinfuhr hat wieder abgenommen mit 15(21) Stück gleich 32 000(56 000)%/ Einſuhrſteigerung weiſen Motorräder auf: 1003 gegen 00 Stück im Werte von 1,00(0,88) Mill. 4. Teile von Unkerge⸗ ſtellen für Perſonenwagen hatten einen Einfuhrwert von 526 000 gegen 237 000 J. Von den eingeführten Perſonenwagen entfallen 537(768) + bie U. S.., 522(360) auf Italien, 266(155) auf Oeſterreich und 149(187 auf Frankreich. Von den ausgeführten Laſtkraftwagen gingen 18(15) nach Rußland nnd 18(5) nach Braſilien. In der Motorradeinfuhr teht England weiter mit 592(545) an erſter Stelle; es folgen die er. Staaten mit 299(200) und Belgien mit 159(141). Mit Einzel⸗ heiten wurden hauptſächlich die Niederlande, Oeſterreich, Rußland und Schweden von Deutſchland beliefert. Auflegung der holländiſchen Trauche der Rentenbank⸗Anleihe. Morgen wird die holländiſche Trauche der neuen Amerika⸗Anleihe der Deutſchen Rentenbank⸗Krebitanſtalt in Höhe von 3 Mill. Doll. Gprog. Golbobligattonen zum Kurſe von 95½ p. H. burch ein Banken⸗ lonſortium unter Führung der Amſterbamſchen Bank und der Twentſche Bank 9. 25 werden. In New Jork ſind am Montag 800 Woche 19 Mill. Voll. aufgelegt worden, am gleichen Tage in Schweden 1½ Mill. Doll., es ſteht noch nicht feſt, wo die reſtlichen %½% Mill. Doll. zur Zeichnung aufgelegt werden. Angeſichts des hohen Stempels von 2 v. H. in England iſt es vielleicht nicht ausge⸗ ſchloſſen, daß man für den reſtlichen Betrag von 6/½ Mill. Doll. den Eine engliſchen Markt umgeht und die Reſttranche anderswo unterbringt ſchaftsgang bel der Geſellſchaft iſt ſehr gut⸗ biw, ſie auch im Portefeuille behält. Die alleinige Vollmacht über die Vertellung dieſer Tranchen hat das Emiſftonshaus, die National City Co. in New Nork. Die Ueberweiſung der Gelder an die Deutſche Rentenbank⸗Kreditanſtalt erfolgt unabhängig von der Auflegung der Zeichnung und ihrem Ergebnis. e: Germania⸗Verſicherung Stettin. Die drei Germania⸗Geſell⸗ ſchaften haben im Jahre 1920 nach Ausweis der in der Generalver⸗ ſammlung vom 30. Juni ds. Is genehmigten Rechenſchaftsberichte wieber erhebliche Fortſchritte erzielt. wurben neue Lebensverſicherungen über mehr als 122 Millionen 1 abgeſchloſſen, ſodaß ſich nach Abzug des Abgangs der Geſamthbe⸗ Verzögerung des ganzen Verfahrens ein. In dem Prozeß Fiaie n insbeſondere von biger werden ſich jetzt erſt über eine den Gerichtsferten ſchlüſſig werden. Es iſt kaum damit zu rechnen, daß dieſe früher als Ende Oktober ſtattfindet. et der Germanig von 1922 E eine Mai dieſes „Eiſemann⸗Werke Ach. in Stuttgart. Die mit der Robert Boſch AG. in JG. ſtehende G. trägt den im GF. 1926 erzielten Reingewinn von 4557(i. V. 440 194, Verluſt) vor. Das Roherträgnis konnte auf 1 206 162(976 027) geſteigert werden. Bei 83 678(79 845) Abſchreibungen beanſpruchten Unkoſten 1ſ11(1,57) Mill. I. Die Bi⸗ lanzſumme iſt nach der Vermögensaufſtellung auf 31. Dezember 1926 ſtark zurückgegangen, auf 2,17(3,72) Mill.]. Die Verminderung erſtreckt ſich auf die Kundenausſtände(0,48) gegen 0,54 Mill.), auf Waren(1,16 gegen 2,09 Mill. /) und auf die Anlagewerte(0,27 gegen 0,58 Mill.), flüſſige Mittel erhöhten ſich auf 251938(42 613) J. Das AK. iſt jetzt auf 1,5(3) Mill.& herabgeſetzt, die Gläubiger gingen auf 9,44(0,03) Mill./ herunter; Aufwertungen 77 442(01 491), Rück⸗ lage neu mit 150 000. * Wieder Abweiſung der Aufechtungsklage bei der Hamburg⸗ Südamerikaniſchen Dampfſchiffahrtsgeſellſchaft. In der Anfechtungs⸗ klage des Schutzverbandes norddeutſcher Aktionäre und der Firma Vorwerk Gebr. in Hamburg gegen die Beſchlüſſe der GV. auf Kapital⸗ erhöhung und Schaffung von Vorratsaktien iſt die eingelegte Beru⸗ fung gegen das abweiſende Landgerichtsurteil jetzt durch Urtetl des hanſeatiſchen Oberlandesgerichts verworfen worden. Die Urteils⸗ begründung liegt noch nicht vor. * Anleihe der Donau⸗Dampfſchiffahrts⸗Geſellſchaft. Die 7proz. Obligationen der Donau⸗Dampfſchiffahrts⸗Geſellſchaft in Höhe von 15 Millionen Schilling(8,88 Mill.„) die heute zur Zeichnung auf⸗ gelegt worden ſind, konnten in kürzeſter Zeit untergebracht werden, ſodaß die Liſten vorzeitig geſchloſſen werden mußten. An der Emiſ⸗ ſton ſind unter Führung der Allgemeinen Oeſterreichiſchen Boden⸗ Credttanſtalt u. a. öte Schweizeriſche Bankgeſellſchaft Zürich ſowte 8575 Lazard, Speyer, Elliſſen u. Co., Frankfurt a. M. be⸗ eiligt. * Gebr. Himmelsbach Ach. Durch den am 13. Juli ſtattgefun⸗ denen Termin iſt die ee in der Klage gegen die Län⸗ der wegen der Boykottmaßnahmen bei der Geſellſchaft beendet. Durch die eintretenden Gerichtsferien tritt leider eine außerordentliche 5 infolge fern eine ünvorhergeſehene für die Geſellſchaft günſtige Wendung eingetreten, als durch die neueſten Auslaſſungen über den amtlichen bayriſchen Preſſechef, Oberregterungsrat Eiſele, eine direkte Ver⸗ bindung amtlicher Stellen mit dem allgemeinen Bopkottfeldzug gegen die Firma erwieſen zu ſein 1 Von den verſchiedenen Re⸗ er bayriſchen Regierung, war gerade keſer Punkt bisher völlig in Abrede geſtellt worden.— Die Gläu⸗ läubigerverſammlung nach Chriſtoph u. Unmack AG. in Nieſky. Der gegenwärtige Ge⸗ Neuaufträge laufen un⸗ verändert befriedigend ein, wenn auch die Berliner Wochenend⸗ keinen direkten geſchäftlichen Erfolg bedeutete, ſo hat ſie 0 den genannt werden. 177 Werbung allgemein beigetragen. Sowohl die Nachfrage nach ekannten kleineren Typen wie überhaupt muß zufriedenſtellend —— ꝛ: Englands Außenhandel. Der Wert der engliſchen infuhr betrug im Juni 99,328 Mill. Pfund, das heißt erringerung um nur 2,933 Mill. Pfund gegenüber dem Jahres; die Ausfuhr iſt hingegen um 7,294 Mill. Ftand am Jahresſchluß auf 284 Mill.„ Verſicherungskapital erböhte. Pfund auf 55,981 Mill. Pfund geſunken. In den erſten 7 5 755 15 57 755 n a c echs Monaten 1927 betrug der Wert der engliſchen Ein⸗ E nnahm N ahr um Z3 au„ 1 geſtiegen. Die Sterblichkel! verlief günſtig und ergab einen Gewinn ſuhr 617306 Mill. Pfo Sterl, d. 5. 11 Mill. Pfund mehr von 910 883 I. Der Geſamtüberſchuß betrügt 1 886 650„ und iſt um 50 v. H. höher als l. V. Von dem nach der geſetzlichen Ueberweiſung an die Kapitalreſerve verfügbaren Ueberſchuß werden 90 v. H. mit 1521 466„ zur ſpäteren Dividendenverteilung an die gewinnbe⸗ rechtigten Verſicherten zurückgeſtellt. Die Dividendenreſerven der Verſicherten erhöhen ſich dadurch gegen das Vorjahr um 87 v. H. auf insgeſamt 3,3 Mill. J. Auf die im Jahre 1928 fälligen gewinnbe⸗ eee e 1155 105 8 55 ahre, efür Berſicherungen ohne ärztliche Unterſuchung un 25 v.„H. der Jaßrespi beſats Verſchernnzen mit esklicher Kiater⸗ ſuchung. Die Aktionäre erhalten 12 v. H. des bar eingezahlten Alk. — Die Germania, Unfall⸗ und Haftpflicht⸗Verſicherungs⸗A. erzielte eine Prämteneinnahme von rund 4,5 Mill. ¼ degen 3,0 Mill. t. V. Der Schadenverlauf hielt ſich— abgeſehen von den Schäden durch Verkehrsmittel⸗Unfälle— in erträglichen Grenzen. Nach Zurück⸗ ſtellung der techniſchen und verblieb ein Ueberſchuß von 81 421, aus dem an die Aktionäre 12 v. 50 des bar einge⸗ zahlten AK. vergütet werden. Am Jahresſchluß ſtanden insgeſamt 8 842 Verſicherungen in Kraft.— Die Germania⸗Unton, welche die Jeuerverſicherung, die Einbruchdiebſtahl⸗, Waſſerleitungsſchäden, Transport⸗ und Kaskoverſicherung betreibt, weiſt eine Prämienein⸗ nahme auf von 2,8 Mill. gegen 1,7 i. V. Der Schadenverlauf war im allgemeinen normal. Nach il Bemeſſung der Reſerven er⸗ giböt ſich ein Ueberſchuß von 50 574 ¼, ber zum Teil zur Ausſchüttung Einer Aktionärdividende von 4 v. H. des har eingezahlten Ak. ver⸗ wendet wird.— haben die drei Germania⸗Geſellſchaften im Jahre 1920 an Prämien, Gebühren und Kapftalerträgen 20,1 Mill. Mark, rund 5 Mill. 1 4 als k.., vereinnahmt. Das geſamte AK. beträgt 10 Mill. J. uzüglich der Sicherheitsfonds und offenen Neſerven belaufen ſich die Garantiemittel der drel Geſellſchaften auf 30 Mill. gegen 23 Mill. i. V. ——— Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeitung 2* und Auslandsanleihen in Prozenten. bel Stückenotierungen in Mark je Stuch mit T verſehenen Werte ſind Terminkurſe während ſich dle mit verſehenen noch in Bi⸗/ verſtehen. Mannheimer Effektenbörſe vom 14. Juli 13 14. 168,0168,0 13.J14. 18. 14. Had. Aſſekuranz, 235.0ſ235.0 Karlsruber Maſch. 80.—27.— ContinentalePerſ. 99.—93.—C. H. 187,00187, annhelm. Verſ. 131,0192,0 Mannh. 40.—49.— Dberrh. Verſ. 155,0180,0J Neckarfurm Ae 12⁵,0 Mühlenw. 158.0013 .⸗G. füur Seillnd. 98,.—98,.— Pfälz. — Zem. Held. 190,0(18 327&Eie.———.—-IAh. Elektr,.⸗G. 175,0 .G. Farben Mhenania 807,0813,0J Nheinmühkenw. 140,0 warz⸗Storch. 180,0 150,0 Gebr. Fahr —— 00 0 7— 5 oth.—.——.— 5 84 125•9 J79.9 „Freditbank 134.0 134,0 Sadd. Disconto 146,0,145,0 urt 8 Hof, 103.0 leintein Heidelb. 228,0 dewigah Akt Br. 228, 2 8 2 8 S—— 2888885 SSeeee 1 66.— 68,.— Wa reytag 175,0 s 188,0185,0l Deutſche Linol., 275 5 55.—85.— 15 aldhef 350, 500273,0J Südb. Zucker 185,00l Frankfurter Börſe vom 14. Juli TGelſenk. Bergw. 178,5178,5 Baſt.⸗G.. VBanke⸗Alckien. 882 5 05 ſt. 28 Sen 5 S 1% 75 57,78 rp. 214. 0Be enkel 62.—— Jalze Sente: Leseſeeg TJdte Bergb-St. u 289,0 250.0 FBergmn. Clette. 205 200,8 adiſche Bank.. zTRalt Aſchersleb. 187,5184.0 Sing Metallwerke 24.——— —— Bodend. B 292 Taall Beſtersgel 765,0350.0 S. eeh Her.—ſe S Her. e Je 76 0maneeid Nit. 189,0 leg 9 Kb erg denes 109.800 Ianee Bantd, 229 887 TOberſcht. e. Bded 108,2 107.0 Cement Nariſtabt 150.0189.0 1 erlines Hend. 149 8 8a k Stasſin, Ant. 30 Camot Unu 90—90— me Pedatd, 303.9 32,5 Tpdemrdergdau 120,7 13.0 Cßem. W. Aldert 150,5.1800 u. Nat. B 248,8 1———* 795,0 285, Ceat.ürnd 550 1900 ra2t Adce Sast, 170.) 759,7 Selzw. Jellbronn 188.0 150.5 7. eee 5 105 Meach. 148..1 Cel beraben J18 9900 Ne „ u.. 4. Gold⸗u..-An K 5. Udeſe—— 108.0 VK. u. Laurahütte 87, 30090, 99 derb.& Widm. 30,J538 „Bereinsbank. 106.5 ingler Zweibrück—.——— Dpiseenee 198.5199.5 Cransport-Alekien. dir 10 5 St. 90,.—86,— + Tezt aen——— — — —— S2 E —— 283838 22888ne22 —— 28 sdner Bank 177—Düſſeld. Rat. Dürr 78,.—76,.— Tapag 146.479 Tiaeg 2085 Tqlektr. Jicht u. K. 200,0304 —— 1——* m ankfur Emaffe S Adet 4 er. e Eltüing. Spinn. 230,5.230 0 aber elcher J. G.— 5 306,0 ahr Gebr. Pirm. 55 1⁰— Felt-Guld. Carls 148,146,8 Jetter. 99,.—98,.— rantf. Pok.& it. 80,—66,— Fuchswaggon-. 70,2870, 28 TGoldſchmidt Th. 141,0139,1 ritzner M. Durl.——121,2 erſtw, 0 kerſtw Müm. Grün, Wiges 180,0—.— clfek. Hyp. Bank 15270 allb u..⸗G 149,0 ld. Cred.-B 250.02 nb.B.—,— b. Eosd. An ordd. Oloyd.147,5147,5 „„ e er.-U. St. —& Ohlo 98.—„75 ce Niden 157.0 uduſtrie · Alttien. 3 ein. Crebitbank 134.0 8 Reichsdank. 172.0171,7 Eichb.⸗Mannh. +—— in. Hop.⸗Bank 176,0 176,59, Kempf-Sternb. 195.0 105,0 8985. tSeonto. 145,0145,0 Mainzer St.⸗A. 240.0— Wlener Bankver. 6,60 6,60 Schöfferh. Bindg. 584.5365.9 Württb. Notenbk.—.———Schwartz- Storch. 180,0180,0 Mannh Perſ.⸗Heſ.—.——Werger. aac Verſ. 149,8 145.8 Adt, Gebr.. 63,7588,.— derrh. Berſ.⸗Geſ. 180,0161,0 Adler Oppenheim— Sranif-.u. pilng——. Adler Kfeer.. 129,70 TA. E. G. St.⸗A. 192,5/191.5 Aſchaff. Buntpap. 188,0139,5 Aſchaff. Zellſtoff. 215,7215,1 Dahnbed. Darmſt. 40,.—41,.— Jazene Weinh.—.—.— r .75 Vergwerke⸗Alellen. Tgochumer Guß.—— IZuderus Eiſen 128,0.127,7 855 8 5 erſten Halbjahr 1027 342,341 Mill. Pfund gegen 346,467 Pfund im erſten Halbfahr 1926. Der Mill. Pfund im Mai dieſes J. die Neubilbung obiger Roheiſenvereinigung gilt. 90. September d. J. die Neubildung nicht zuſtande kommt, wird auch Holqverkohl.⸗ Junghans St.⸗A, 124,2 Kammg. Kaiſersl.—— 29.— emp, Stettin.. Alaln, Sch KBecker 143.09 Knorr, Konſerven Braun—.— Krauß& Co., Lock. 72,.— Teahmeyer& Co. 185.7 Lech Augsburg„ 123.1 Lederwerk Rolhe 33,5 Ludwigsh. Walzm 128.5 Sußſe Induſtr uß ſche Induſtr.—.— Malnkraftwerke 181.0 Metallgeſ. Frankf. 190,0189,0 Mez bne Miag, Mähte... 145,2148.5 Moenus St. al.—— Bank f. Brauind. 221,0 Barmer Bankver. Bank f. el. Werte 184,7 1 Berl. Handelsg. 280,0 TCom. u. Privatßb, 178,5 ITDarmſt. u..⸗B. 248, JDDeutſche Bank. 170,5 IOt. Ueberſee Bk. 109,8 TDise. Command. 183,0168,2 1Dresdner Bant 175,0 rankf. Tee Reichsbank... 178,1 Rhein Cred. Hank 134.0 Schantungbahn. 8,90 2000 5 1875018,80 1 1— a dadg daee e da 8 als in der entſprechenden Zeit 1926. Die Ausfuhr i 119 Wert des engliſchen Kohlenexports betrug im 13* Mill. Pfund gegen 4,4 ahres. “ Die Arbeitsloſigkeit in England. Die Zahl der Arbeitsloſen hat ſich in der letzten Woche auf 1053 600 erhöht, was einen Zuwachs von 997 8 1 gangenen Jahres iſt jedoch eine Verminderung der Arbeitsloſigkelt um 50 Herſsnen ſehzupelen 12 Gegenüber der entſprechenden Zahl des ver⸗ * Bildung eines franzöſiſchen Roheiſenſyndikats. Wie aus Luxemburg gemeldet wird, tritt die Frage einer Neubildung einer franzöſtſch⸗helgtſch⸗luxemburgiſchen Roheiſenvereinigung am 2. Juli in ein entſcheidendes Stabkum, da die Bildung eines innerfranzö⸗ ſiſchen Syndikats zur Erörterung ſteht, die als Vorausſetzung für Falls bis zum ſicherungen der Spekulatton auf das Kursniveau. Auch ſoll von Großbanken viel Material angeboten worden ſein, für das ſich der Markt nicht aufnahmefähig erwies, zumal das Communiqué des Reichsbankpräſidenten Dr. Schacht über die Newyorker Beſprech⸗ ungen verſtimmte in dem er vor allem Anleiheverhandlungen demen⸗ ttert. Am ſtärkſten in Mitleidenſchaft gezogen wurden die Elektrizi⸗ tätspapiere, die gegen die geſtrige Abendbörſe bis 7 v. H. verloren; Stemens u. Halske waren in erſter Linie angeboten. Im allgemeinen betrugen die Kursrückgüänge 1 bis 9 v. H. Relativ gut gehalten waren Zellſtoffwerte, ſtärker abgeſchwächt aber Deutſche Erdöl. Renten blieben ohne Geſchäft bei abhröckelnden Kurſen. Im weiteren Ver⸗ lauſe zeigte die Tendenz zunüchſt noch Neigung zum weiteren Nach⸗ geben, doch konnten ſich dann die Kurſe auf Deckungskänfe teilweiſe wieder etwas erholen. Namentlich die Elektrowerte konnten ihre anfängliche Kursverluſte verkleinern. Geld bleibt ziemlich ſtark geſucht. Tägliches Geld 7 v. H. Berlin ſchwächer Nachdem ſchon im heutigen Vormittagsverkehr das Geſchäft elnen ruhigeren Charakter gezeigt hatte, ſind die Kurſe im Gegenſatz zu geſtern abend leicht rückgänig. Es ſtellte ſich zum offtziellen Beginn faſt allgemein heraus, daß das Publikum nur in geringem Ausmaße Ordres Rercgeſ hatte, die nicht ausreichen, um bei dem herrſchenden Entlaſtungsbedürfnis der Spekulation ein Abgleiten des Kursnive⸗ aus verhindern zu können. Abgeſehen von einzelnen Erhöhungen ltegen die Kurſe 1 bis 3 v. H. gedrückt. Die letzttüägigen Favoriten weiſen ſogar Verluſte bis zu 7 v. H. auf. Ziemlich feſt ſetzten Deutſche Waffen ein, konnten aber im Verlaufe ihren Gewinn nicht behaupten. Bankaktien und Schiffahrtswerte lagen ruhiger bei einigermaßen behaupteten Kurſen. Auch auf die Widerſtandsfäßig⸗ keit der ſogenannten Freigabewerte iſt hinzuweiſen. Im Ber la ufe wollte man Spekulanten an der Börſe beobachten, die bei den hevor⸗ zuaten Werten(Elektropapiere, Farben, Kunſtſeide⸗Aktien uſw.] her⸗ ausgingen und in den Montanmarft einſttegen. Harvener, Gelſen⸗ kirchener, Rhein. Braunkohle und Mannesmann hatten dann auch ztemlich kebhaftes Geſchäft, ohne daß die Kurſe ſich weſentlich ver⸗ indern. Die anfangs ſtärker gedrückten Papiere, wie Siemens, Schultheiß und Oſtwerke konnten einige Prozent zurügewinnen. Die Allgemeintendenz neigte jedoch unter Schwankungen weiter zur Schwäche, da man für morgen warnende Monatsberichte einiger Großbanken erwartet. Am Devlſenmarkte iſt das Angebot nicht mehr ganz ſo ſtark, wiean den Vortagen. Gelbſätze unveründert. Tages⸗ geld etwa 7 bis 8, Monatsgeld 8 bis 9 v. H. Privatbiskont 57 v. H. Verliner Depiſen Diskonkfätze: Neichsbaulk 6, Lombard 7, Privat 8¼ v. 5. Amilſch IJ. Julſ T. Jult Partfar Flstent in.⸗M. für J. 5 B... M. Hätze/ Holland.... 100 Gulden 168,65169,99 168,88 168,92168,47 9,5 100 Drachmen.884 5676.k5 5/676] 61.—10 Brüſſel„100 Belga 500.⸗Fr. 39.56 38,869 58,5338,65[ 88.— 5 Danzig 100 Gulden 81,54 81,70 81,88 81,71 81.— 8 Helſingfors.„„ 100 finnl. M. 10.80 10.62 10,802 10,622 81.— 1 Italien„„„„„ 100 Lire] 22,895 22,988 22,89522,985 81.— Südſlawien„„„„„ 100 Dinar.408 7,422.408.42 81.— 1 Kopenhagen„„ 100 Kronen 112,54 112,76112,51 112,734112.80 5 Liſſa bon. 100 Eskudo20,78 20.82 20,78—.20,82 153,57 8 Oslo„„„„ 100 Kronen109,69 100,91 108,64 108,86 12,50 4. aris„„ 100 Franken] 16,475] 16,515 16,47 16,51 81.— 5 rag„„„„„„„ 100 Kronen 12.476 12,496 12,474 12,494 86,062 5 Schwelg„„„ Franken] 61,04 81,20 0,09 18 81, 20 9 Soſia„„„ 100 Seva 3,044] 3,580] 3,044 3,050] 81.—10 Spanlen 100 71.83 71,87 71,9 72,10] 81.— 5 Stockholm. 100 Kronen 112,72 112,94 112,64 112,86 112,80 Wien 10⁰0 1 0 39,29 59.40 59,25 39,87.70 0 Budapeſt 100 Pengö 12800 Kr. 73,35 78,49 73,3473,48 85,062 6 Buends⸗Aires eſ. 1,78 1,79.7.792 78 10 Canada.„„ 1 Cauad. Dollar] 4,202] 4,210] 4,202 4, 210—— Japann 1 en].985] 1989 1885 1˙889 2,02 8,, Kaliro.„„„„„ 6„ 1 Pfd..98 21.02 20.98 21.02—.—— a.„ 1 türk. Pfd. 2,158] 2,1 2,158 2,182 18,48 10 Londoen„„„1 Pfd.20,435 20,475 20,43 20,47 20,43 4,82 New Pork„ 0 Dollar 4,209 4217] 4,20854,2165.198 4 Rio de Janelro„ 1 Milreis 0,492 0,496 0,49 9,496.,378 3 Uruguag.. 1 Gold Peſ.] 4,136] 4,1441 4,136] 4,144— 5 Mannheimer Produktenbörſe vom 14. Jult.(Eigenbericht). Die Produktenbörſe verkehrte in—3— Haltung bei kaum veränderter Preislage. Von Auslandweizen iſt angeboten: Manitoba I zu hfl. 17, II hfl. 16.50, III bfl. 15.50, IV 14.90, alles diſp. cif Mannheim. Auſtral. diſp. hfl. 15.60, Kanſas II für Juli hfl. 15.50, Baruſſe 79 1 letzige innerfranzöſiſche Preisvereinigung für Roheiſen aufge⸗ vom 14. Juli 1927 Vörſenberichte Frankfurt ſchwächer, gegen Schluß auf Deckungsküufe hin etwas erholt Nachdem noch im Vormittagsverkehr, namentlich für die Montan⸗ werte, ſeſte Kurſe genannt worden waren— Mannesmann wurden mit 206 gehandelt—, erfuhr die Tendenz zu Beginn des offiziellen Verkehrs eine merkliche Abſchwächung bei etwas ruhigem Geſchäft. Das private Publtkum ſcheint ſich wieder reſervierter zu verhalten; vor allem brücken aber die ſchon geſtern abend beobachteten Gewiun⸗ Kilo für Julie hfl. 14.80, Roſafé 79 Kilo für Jult hfl. 15. usl. Roggen 26.50 J/, ausl. Hafer 28—24, ausl. Braugerſte 31—34, Futter⸗ Geſe—24, Mals gelbes mit Sack 19.25, Biertreber 15.50—15.75, eizenmehl ſüdbd. 41, Weizenbrotmehl ſüdd. 33, Roggenmehl 60 bis * 37—99, Weizenſuttermehl 17, Weizenkleie fein 13, Roggenkleie 15 l. Viehmarkt Maunheim vom 14. Juli. Zugeführt und erlöſt wur⸗ den für die 50 Kg. Lebendgewicht: 94 Kälber, ö) 70—74 4, e) 64—68 ,¼, b) 38—62 l. 0 Schafe, unverkauft. 104 Schweine: a) 60—62, 6) 61 bis 63, e) 64—65 4, d) 68—64., e) 61—68 1, b) 61 bis 59.4. 545 Ferkel und Läufer. Erlös das Stück—25. Zufuhr insgeſ. 753 Stück. Marktverlauf: mit Kälbern ruhig, langſam geräumt, mit Schweinen mittelmäßig, ausverkauft, Ferkel und Läufer mittelmäßtg. 3, 14. Uhrenfabr. Furtw.—.——— Vex. deutſch, Oelf. 87.—87.— 71.78..ch. Ind. Malnz 114,0113,0 „TBer, Stahlwerke—.—— Ver. Ultramarinf. 159,7188.5 Ver. Zellſt. Berlin 172,0—.— Vogtl. Naſch. St. 110,0109.7 —15* Häff, St. 133,5138,5 Volkhom. Seik.K 75.1075 18. 5 Neckarſ. Fahrzg.. 125,8126,8 *5 Leder Ahler 115,0 etersUnionFreft 128,0 149,00Pf. Nähm. Ka 10 70.— 208.5 Philtpps.-G. Frk 67.— 69,25 Porzéllan Weſſel 47.— 124,0 Rein. Gebb& Sch. 188.0 105,0T 1 17⁴.0 28,780Nbö. Paſch. geuder 31,— AAbenanta Aachen 65,30 Wanß e Freytag 174,0 171.0 12 Rfebeck Montan.—.— 87.0 Miedinger Maſch. 148,0 0 TZel Waldhof St 326,00827,8 HEE 184, TRüttgerswerke. 109,0 1Benz e 128.3 Schramm Lackf. 57 1— a. Q..—32.— S —45.—T bg. e S 27609.% Seſtverniusliche Werte. 18.—19,25 145 abrit Herz 80,— D. Ank Abköſgsſch. +10% Wio Seetl 77 5211870 8 olzman 5 —. nd. 69,90 eilbronn 187,0 14. 19. 14. 13. 14. 177,0][Markt, u. Kühlh. 184,7186,9 Wicing ⸗Cement. 189.7168.8 DielMech. Web. Lind. 314,081,5 Wiestoch Tonwar. 110,0110.0 64—[Mez Söhne. 92.—91.—[Piſſener Metall 135.01847 223,3 Miag-Mablen.. 148,0147.5 Wittenerchußſtahl 59.—88, ——ꝗ 8 +— 1745 5 Wolf, Buckau 38,00/58, „OMotoren Deutz 8 0 e 0 m 1 5015 eim Berg 5 Goerz 8.... Nedarſulm. J0758 129.0 Ireiverkehrs⸗Kurſe. Gothaer Waggon 115 85 TRordd. Wollt. 185,0182.0 Adler Ralt Getener Naldeg. 13 iz9f3 30 TodencK. Bed. J03.10l05,0 Beng. meter el Erdgen 13, 129,0 PSberſcht. Kotsm 13,108,5 Jroten. Bon, K. 100.9 9850 —— 480.—.186•0 TOrenſt.& Koppel 189,7140,0 Peutſche Petrol. 97.9 115 Gruſchwiß Testil 118.0113,8 er 2 5— athgeb Wagg. en e aeſhg.: e fa 88 Fe:5 aleſche Waſg. 176f176.0,PRhein Fraunkhl. 23.5284.5, Petersb. Int. H5b. 2,80 2 Hammerſ. Spinn. 128001490 Rheln Chamotts 94.—58,— Kongenderg Aede ee Zannor mekgeſt. 2 N 2 15 ein, Rirtir 1780975%0 Ruſſenbank.80 3,85 bg.⸗Wien Gum 57,7858,5 2 ee Phosphat,—. Ebdrt Bergwek. 20——575 1 aue 11 9— 1— 1 a 18. TGelſenk. Bergw. 170,0 TGelſenk. Gußſt.—7 Genſchow& Co. 84.50 German. 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Mts., nachm. 3 Uhr, von der Leichenhalle aus statt. traurige Mit- *2499 am Freita 9 Uhr zu ½ Uhr Zzu Beachten Sie bitte unsere vielen Schaufenster und Schaukästen, beachten Sie auch besonders unser großes Preisinserat am Freitag.— Dann werden Sie selbst sagen: es gibt nur eins 9 früh Weidner 4& Weisß Speziel-Wösche-Ausstettungs-Geschöft“ Mannheim Telephon 211709 —— denn es gibt keine Abteilung, in welcher die Preise nicht rücksichtslos herabgezeichnet werden, darum gibt's auch für Sie nichts anderes, als 2 7 1 7 Zaullerle& alem. Jur einmal im Jahre ist Saison-Ausverkauf, nur einmal im Jahre können wir Ihnen diese beispiellos billigen Preise machen, deshalb nützen Sie diese Gelegenheit am Freitag früh ½9 Uhr zu S395 Der großbe Salson-Ausverhauf Hommt! lahagaamaamanangadnagnnmnananmaggagaamnggaagmgmaamna B3235 Tnlamilien-Aaus zu kaufen gesuchtf Eil⸗Angebote unt. BL136 an d. Geſch. d. Bl. Neuostheim +4 Feleion 33895. in 2 Familienhaus beſchlagnahmefreie 5 Zim⸗ merwohnung m. 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