7. ch⸗ . Garaus macht und will ſie daher der gezogen. Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatlich.⸗M. 2,80 ohne Beſtellgeld. Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung vorbehalten. Poſtſchecktkonto 17590 Karlsruhe. Haupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R.4˙6, (Baſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr.6, Schwetzingerſtr. 19/20 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951.24952 u. 24953 0 Beilagen: Sport und Spiel Mittag⸗Ausgabe annheimer Heneral Anzeigernn: Aus Seit und Leben. Mannheimer Frauenzeitung. Unterhaltungs⸗Beilage. Aus der Welt der Cechnik. Wandern 1927— Nr. 327 0 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen —4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks, Berriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. und Neiſen. Geſetz und Necht —— Der Inhalt wird auf belgiſchen Wunſch noch immer geheimgehalten Vefremdung Berlin, 19. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Wider alles Erwarten hat die deutſche Regierung dem über⸗ raſchenden Erſuchen des Herrn Vandervelde ſtattgegeben, bis zu einer abermaligen belgiſchen Replik die Veröffentlichung der Texte— ſowohl des belgiſchen Memorandums, das der Demarche des deutſchen Geſandten in Brüſſel folgte, als auch die geſtern überreichte deutſche Antwort— nicht vorzunehmen. Die Affäre von Brocqueville hat alſo ihre Erledigung vor⸗ erſt noch nicht gefunden. Die Behandlung, die die Sache bis zur Stunde erfahren hat, dient allein den belgiſchen In⸗ tereſſen. Daß Deutſchland dieſe Taktik des Schweigens zu ſeinem eigenen Nachteil unterſtützt, erſcheint uns ſchlechthin unbegreiflich. Im Sinne der deutſchen Politik läge es im Ge⸗ genteil, durch eine möglichſt baldige Erörterung der bisheri⸗ gen belgiſchen beiden Noten das Mißtrauen zu zerſtreuen, das die Behauptungen des belgiſchen Kriegsminiſters in aller Welt wieder einmal gegen uns wachgerufen haben. Belgien ſcheint wohl zu wiſſen, daß die deutſche Entgegnung den Vor⸗ würfen, die Herr de Brocqueville erhoben hat, völlig den Weltöffentlichkeit ſo lange vorenthalten, bis man über die Dinge zur Ruhe ge⸗ kommen iſt. Die belgiſchen Angriffe verlangen umſo gebiete⸗ riſcher eine ſofortige Zurückweiſung, da wir z. Zt. annehmen können, durch die Verabſchiedung des Kriegsgerätegeſetzes und die endgültige Regelung der ſogenannten Oſtfeſtungs⸗ frage auch die Anerkennung unſerer unerbittlichen Gegner zu finden. Reichen wir' zu den belgiſchen Verſchleppungs⸗ und Vertuſchungsmanövern unſere Hand, ſo helfen wir ſelbſt den Eindruck zu verlöſchen, den dieſe Tatſachen in der Welt hervorrufen müſſen. Erſt be⸗ reitete es bekanntlich in Brüſſel unbegreiflich große Schwie⸗ rigkeiten, den authentiſchen Text der Kammerrede des Grafen von Brocqueville feſtzuſtellen, aber auch, nachdem dies ge⸗ lungen, erfolgte kein Widerruf, ſondern es wurde uns vor⸗ erſt ein Memorandum überreicht. Die deutſche Antwort darauf ſoll wiederum eine Entgegnung erfahren, und wer weiß, wie lange man im belgiſchen Außenminiſterium dieſes Die Poſtzebühren⸗Srhöhung Der Arbeitsausſchuß des Verwaltungsrates der Deutſchen Reichspoſt begann am Montag die Beratung der neuen Poſt⸗ gebührenvorlage: Reichspoſtminiſter Dr. Schätzl eröffnete die Sitzung mit einer Anſprache, in der er etwa Folgendes ausführte: Die neue Gebührenvorlage ſei von weiten Kreiſen der deutſchen Oeffentlichkeit einer Kritik unterſtellt worden, die ſich von den Bahnen der Sachlichkeit mit der gerechten Beurtei⸗ lung zum Teil weit entfernt habe. Die Oefſentlichkeit ver⸗ geſſe, daß auch die Deutſche Reichspoſt der Mittel bebürfe, mit denen ſie wirtſchaften ſolle. Es geht nicht mehr weiter an, daß die Reichspoſt für ihre gewaltigen Ausgaben 100prozentig bezahlen und dafür Gebühren beziehen ſolle, die im Durch⸗ ſchnitt nur etwa 60 Prozent des Friedenswertes darſtellten. Die Reichsbahn, die übrigen Verkehrsanſtalten, die geſamte Wirtſchaft, Induſtrie, Handel und Mittelſtand hätten in⸗ zwiſchen oftmals ihre Preiſe in einer viel ſchwereren Be⸗ laſtung der Abnehmer erhöht, ohne daß dies mit einer ähn⸗ lichen Leidenſchaftlichkeit von der Oeffentlichkeit begleitet worden wäre. Er weiſe die Vorwürfe von ſich, krumme Wege gegangen zu ſein. Er habe die erſte Gebührenvorlage, als vom Reichs⸗ tag deren Zurücknahme beſchloſſen worden ſei, ſofort zurück⸗ Als daraufhin der Verwaltungsrat der Deutſchen Reichspoſt die Einbringung einer neuen Vorlage in kürzeſter Friſt gefordert habe, habe er ſich ungeſäumt mit dem Reichs⸗ tag in Fühlung geſetzt. Nichts ſei hinter dem Rücken des Reichstags geſchehen. Er habe dem interfraktionellen Aus⸗ ſchuß und im Hauptausſchuß des Reichstags keinen Zweifel darüber gelaſſen, daß er aus zwingenden finanziellen Grün⸗ den die Vorlage ſobald als möglich einbringen müſſe. Hätte nun der Reichstag gewollt, daß überhaupt keine Vorlage mehr einzubringen ſei, ſo hätte er dies durch eine entſprechende Willenskundgebung zum Ausdruck bringen müſſen. Im Hauptausſchuß habe die Feſtſtellung, daß nunmehr die weitere Behandlung der Angelegenheit der Entſcheidung des Verwal⸗ tungsrats zu überlaſſen ſei, von keiner Seite Widerſpruch erfahren. Wie die Telegraphen⸗Union erfährt, hat ſich der Arbeitsausſchuß des Verwaltungsrates der Reichspoſt in ſeiner Sitzung vom Montag nach dem Referat des Reichspoſtminiſters gegen die Beſtimmung der neuen Vor⸗ lage ausgeſprochen, daß das Ortsporto auf Orte bis 100 000 Einwohner beſchränkt werden ſolle. Dagegen hat der Ausſchuß beſchloſſen, das Ortsporto für Briefe allgemein von 5 auf 10 Pfennig zu erhöhen. * v. Maltzan in Berlin. Der deutſche Botſchafter in Waſhington, Frhr. v. Maltzan, iſt zum längeren Aufenthalt in Deutſchland eingetroffen. Spiel einer Ermattungsſtrategie fortzuſetzen gedenkt. Der belgiſche Kriegsminiſter hatte gegen die deutſche Reichswehr⸗ leitung in erſter Linie den Vorwurf erhoben, ſtarke Reſerve⸗ kräfte dadurch zu ſchaffen, daß die Zahl der jährlichen Ent⸗ laſſungen weit über die im Verſailler Vertrag zugebilligten hinausgehe. Anſtelle der zwölfjährigen Dienſtzeit ſetze man in der Praxis achtjährige und ſechsjährige, für Intellektuelle gar nur dreijährige. Dieſe kühnen Behauptungen wollte Herr de Brocqueville, wie wir aus unterrichteten Kreiſen hören, aus einer Note ableiten, die im Februar 1925 durch die interalliierte Kontrollkommiſſion der Reichsregierung über⸗ ſandt worden ſein ſollte. Dieſe Note iſt jedoch, was in der deutſchen Antwort feſtgeſtellt wird, niemals in Berlin ein⸗ getroffen. Richtig iſt vielmehr, daß ſchon im Sommer 1925 durch die Botſchafterkonferenz anerkannt wurde, daß die Frage der„beſonderen Einſtellungen“ in die Reichswehr— denn lediglich in dieſem Punkt iſt ein Notenwechſel erfolgt— in be⸗ friedigender Weiſe erledigt ſei. Die deutſche Antwortnote kann ſogar ſo weit gehen, für die Zeit vom April 1925 bis 1927 an Hand des amtlichen Zahlenmaterials den Nachweis zu führen, daß über 1000 Mann weniger entlaſſen wurden, als der Friedens⸗ vertrag erlaubt. Der belgiſche Kriegsminiſter verſuchte auch ſeine Angaben durch die Zitierung von Aeußerungen Geßlers und des demo⸗ kratiſchen Abgeordneten Rönneburg im Reichstag zu erhärten. Dieſe hätten von 15—20 000 VBerſorgungsanwärtern aus dem Militärdieuſt geſprochen. Hierbei handelt es ſich jedoch, wie Herr de Brocqueville nicht zu wiſſen ſcheint, nicht nur um Reichswehr⸗Entlaſfene, ſondern um Anwärter auch des alten Heeres, die ſchon ſeit Jahren auf die Befriedigung ihrer An⸗ ſprüche warten. Weiter verſuchte Herr de Broecqueville die De⸗ batte über den durch die wochewlange Diskuſſion doch wirklich erledigten Reichswehretat von neuem zu entfeſſeln. Er regte ſich dabei vornehmlich über die zu hohen Aufwendungen Deutſchlands über Heer und Marine auf. Hier iſt ihm in der deutſchen Antwort dieſelbe ſtichhaltige Entgegnung zuteil ge⸗ worden, wie ſie auch die leider damals im Inland vorgebrach⸗ ten Angriffe erfordert hatten. 11 0 2 8 Japaniſch⸗engliſche Einigung in Genf Die amerikaniſche Delegation der Marinekonferenz gab am Montag eine offizielle Erklärung ab, worin anerkannt wird, daß durch die Beſprechungen in den letzten Tagen zwi⸗ ſchen der japaniſchen und engliſchen Delegation eine erhebliche Annherung der nach amerikaniſcher Anſicht bisher weit aus⸗ einandergehenden Standpunkte der beiden Delegationen ge⸗ zeitigt worden iſt. Die amerikaniſche Delegation ſtellt feſt, daß die britiſch⸗japaniſchen Verhandlungen große Fortſchritte gemacht haben und daß die Meinungsverſchiedenheiten, die zwiſchen England und Japan beſtanden, überbrückt ſind. Nachdem nun die grundſätzliche Einigung zwiſchen der japaniſchen und engliſchen Delegation auf der Marine⸗ konferenz, wie es ſcheint, Tatſache geworden iſt, erörtert man in Konferenzkreiſen die Gerüchte, die vom Scheitern der Kon⸗ ferenz verbreitet worden ſind. Wären dieſe falſchen Nachrichten nur von Paris ausgegangen, ſo würde eine Erklärung dafür leicht ſein; denn Paris hat durch ſeinen Genfer Beobachter eine ſolch offenſichtlich feindſelige Haltung eingenommen, daß ſich die Rückwirkungen dieſer Politik am Quai d Orſay ſehr bald bemerkbar machen dürften. Man war und iſt aber noch mehr erſtaunt darüber, daß auch aus London bis Ende der vergangenen Woche dauernd Nachrichten über d. bevorſtehenden Abbruch der Konferenz verbreitet wurden und von dort mit aller Gewalt auch in die kontinentale und amerikaniſche Preſſe lanciert wurden. In dieſen Londoner Tendenzmeldun⸗ gen erblickt man ein Manöver gewiſſer engliſcher In⸗ duſtriekreiſe, denen das Zuſtandekommen einer Einigung in Genf denkbar ungelegen kommt. Zum Teil erklärt man, die engliſchen Falſchmeldungen in amerikaniſchen und japani⸗ ſchen Kreiſen auch als einfachen Druckverſuch der Londoner Admiralität, die Amerikaner und Japaner in Genuf nach⸗ giebig zu machen. Wahrſcheinlich wird in einigen Tagen be⸗ reits eine neue Sitzung des Exekutivkomites der Konferenz, d. h. der politiſchen und der Hauptmarinedelegierten der drei Mächte ſtattfinden. 58 die Wietſchaftsverhandlungen mit eitauen IBerlin, 19. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Die deutſch⸗litauiſchen Wirtſchaftsverhandlungen beginnen vo ſchriftsmäßig am 20. Juli. Die litauiſche Delegation trifft, wie die„Germania“ mitzuteilen weiß, am Dienstag in Ber⸗ lin ein. Wir haben hier ſchon berichtet, daß zunächſt nur kurze Zeit verhandelt werden wird, ſo daß man nur die Wünſche der Gegenpartei entgegennehmen und dann die eigentlichen Verhandlungen bis nach der Sommerpauſe ver⸗ tagen wird. Durch die Anberaumung der Wahlen für das Memelgebiet auf den 30. Auguſt, die hoffen läßt, daß auch die übrigen drei Punkte in der Memelfrage baldigſt erledigt wer⸗ den, hat ſich die Atmoſphäre für die Wirtſchaftsverhandlungen weſentlich günſtiger geſtaltet. 0 — 5 Engliſche eulſchland⸗Politik Von Staatsſekretär z. D. Frhr. v. Rheinbaben, M. d. R. Im Großen und Ganzen wird es wohl zutreffen, daß die bitteren Erfahrungen ſeit 1918 und das, was ſeitdem über Vorgeſchichte und Entſtehung des Weltkrieges bekannt ge⸗ worden iſt, den breiteſten Schichten des deutſchen Volkes die das deutſch⸗franzöſiſche Verhältnis beſtimmen⸗ den Faktoren genügend klar gemacht haben. Wir kennen nun allmählich die in Paris abwechſelnd maßgebenden franzöſiſchen Politiker nach ihren beſonderen Eigenſchaften und Betäti⸗ gungsmethoden. Wir ſind uns der unveränderten Macht der Phraſe ebenſo wie der nach außen weniger hervortretenden, hinter den Kuliſſen aber deſto rührigeren Bedeutung alles Mi⸗ litäriſchen bewußt. Wir haben nicht vergeſſen, daß der Ge⸗ neral Foch 1918 das Rheinland von Deutſchland abtrennen wollte und den Mißerfolg ſeiner diesbezüglichen Pläne zwei⸗ fellos auch heute noch nicht verwunden hat. Wir verfolgen den famoſen Sozialiſten Paul Boncour in Paris und Geyf bei ſeinen erfolgreichen Bemühungen, die Abrüſtung zu ſabo⸗ tieren und ſeinem Lande die ſtärkſte Rüſtung zu Lande ge⸗ ſetzlich und völkerrechtlich zu ſichern. Wir ſahen Herriot, Caillaux und zuletzt wieder Briand und Poincars an der Arbeit und haben noch unlängſt an dieſer Stelle den Verſuch gemacht, uns über die künftig e Geſtaltung der deutſch⸗fran⸗ zöſiſchen Beziehungen auf Grund der bishericen Erfahrun⸗ gen eine feſte und dauerhafte Grundlage des Urteils zu ver⸗ ſchaffen. Sehr viel ſchwerer zu beurteilen und undurchſich⸗ tiger, als all dieſes ſind jedoch die Beziehungen zwi⸗ ſchen Deutſchland und England. Um die gegen⸗ wärtige Einſtellung Englands zu Deutſchland richtig zu verſtehen, iſt zunächſt ein kurzer Rückblick auf die letzten Jahre notwendig.— England— nicht Frankreich— hat die europäiſche Politik vor dem Kriege maßgebend beeinflußt, während die Geſchichte allerdings von allen damaligen Staatsmännern dem jetzigen franzöſiſchen Miniſterpräſidenten die Rolle zuwei n, wird, im Verein mit Iswolſky das Meiſte zur Eutfeſſelung des Weltkrieges getan zu haben. Die ſchneidenſte Waffe Englands im Kriege war neben Technik, Geld und Hunger⸗ blockade die Propaganda, ohne die Amerika niemals in den Krieg eingetreten wäre. Als Deutſchlaud völlig am Boden lag, hatte in den Khaki⸗Wahlen vom Dezember 1918 Lloygd George die öffentliche Meinung ſeines Landes aufs Aeußerſte gegen Deutſchland aufgepeitſcht, um dann ſchon drei Monate ſpäter vergeblich für Mäßigung gegenüber dem beſiegten Geg⸗ ner in Paris einzutreten. Zwar iſt es ihm zu verdanken, daß Danzig nicht auch noch dem habgierigen neuen Polen über⸗ antwortet wurde, aber der Skandal der oberſchleſiſchen Tei⸗ lung iſt nicht zuletzt auf ſein Schuldkonto zu ſetzen. Sein Ver⸗ ſuch, die Sicherheits⸗ und Reparationsfrage auf den Konferen⸗ zen von Cannes und Genua mit Frankreich zu löſen, ſcheiterte und die Macht entſank ſeinen Händen. Es begann die Zeit des ſchwächlichen Beiſeiteſtehens unter Bonar Law, das Frankreich den Einbruch in die Ruhr ermöglichte. Der plato⸗ niſche Proteſt Lord Curzons im Auguſt 1923 gegen die franzö⸗ ſiſche Invaſion mußte wirkungslos verhallen, weil Poincars wußte, daß kein Willen zur Tat ſich hinter dem Votum der engliſchen Kronjuriſten verbarg. Erſt als England der amerikaniſchen Unterſtützung ſicher war, erfolgte ſeine Initiative zum Dawesplan und als dieſe geglückt und der Umſchwung durchgeführt war, entſtand wiederum unter der eigentlichen Führung Englands die Politik des Locarno⸗ jahres 1925. Die engliſche Politik hat damals nach langem Zuwarten und manchem Schwanken endgültig in poſitivem Sinne für eine ſolche europäiſche Politik Stellung genommen, die ſie von einſeitigen Bindungen an den Genoſſen des Krieges befreite und ihr, wenn auch in anderen und neuen Formen, ohne direkte Bündnisverpflichtungen, die dauernde Mitbeſtimmung der künftigen Politik Europas ermöglichte, wie dies mit ſo großem Vorteil in der letzten Vorkriegspolitik geſchehen war. Das war die hiſtoriſche Bedeutung der Unter⸗ ſchrift der Locarno⸗Verträge in London am 1. Dezember 1925, als im Goldenen Saal des Foreign Office das Bild Lord Caſtlereagh's auf die Außenminiſter Englands, Deutſchlands, Frankreichs, Italiens und Belgiens herniederſchaute, während ſie die Feder in die Tinte tauchten Aber es waren noch einige Reſte von früher her vorhan⸗ den, die bald die neugewonnene Harmonie zu trüben be⸗ gannen. Der von England beſonders gewünſchte Eintritt Deutſchlands in den Völkerbund mißlang zunächſt im März 1926, weil neben den Verſprechungen Frankreichs an Polen auch ſolche ſeitens England an Spanien hinter dem Rücken Deutſchlands gegeben waren. Der Kohlenſtreik brach aus, und das gute Geſchäft, das Deutſchland dabei machte, ſchlug auf die Stimmung. Sie wurde durch den deutſch⸗ruſſiſchen Vertrag vom April 1926 noch weiter zu Ungunſten Deutſch⸗ lands beeinflußt, auch wenn nach außenhin und offiziell dieſe Verſtimmung nicht gezeigt wurde. Dann kam der September und der feierliche Eintritt Deutſchlands in den Völkerbund. Unzertrennlich von ihm iſt der Verſuch von Thoiry, zwar unter Informierung der engliſchen Politik, aber doch ohne ihre Vermittlung und Aſſiſtenz eine großzügige und direkte deutſch⸗franzöſiſche Geſamt⸗Ver⸗ ſtändigung herbeizuführen. Das war nicht, was England wünſchte! Wieder enthielt es ſich äußerlich der Kritik, aber in geradezu vorbildlicher Uebereinſtimmung der großen politiſchen Zeitungen mit der Meinung maßgeb⸗ licher Kreiſe konnten wir in Deutſchland bald erkennen, daß wir in eine Periode der Abkühlung deutſch⸗engli⸗ ſcher Beziehungen hineingeraten waten. Sie Jäußerte ſich u. a. in der veränderten Stellungnahme zu Preis 10 Mfenrig ————————— ——————— —ů —————— 4 1 berückſichtigen, einem Gebot der Billigkeit, Miniſter für den Fall ihres ſpäteren Ausſcheidens aus dem 2. Seite. Nr. 327 Dienstag, den 18. Jukt 1927 deutſch⸗pofuiſchen Fragen, in einer Verſteifung der Haltun in der Militärkontrolle und in dem auch 2 Fad Au völligen Vergeſſen der Verſprechungen und Zuſicherungen, die Deutſchland vor der Unterſchrift der Locarno⸗Verträge gegeben waren. 5 Die Entwicklung ging weiter. Durch Poincaré und die hinter ihm ſtehenden politiſchen und militäriſchen Kreiſe wurde die Möglichkeit einer direkten deutſch⸗franzöſiſchen Verſtändigung nicht ausgenutzt, bezw. zerſtört. Sie iſt auf unabſehbare Zeit vorbei. Ich glaube es war von deutſcher Seite notwendig, trotz der bekannten faſt unermeß⸗ lichen Schwierigkeiten, ehrlich und rückhaltslos noch einmal dieſen Verſuch zu machen. Aber gerade diejenigen unter uns, die in der ganzen deutſchen Außenpolitik dieſer Jahre immer nur wie gebannt auf Paris und Frankreich ſahen, ſollten nun bekehrt ſein und offen zugeben, daß es eine deutſch⸗franzöſiſche Berſtändigung nur geben kann, wenn England ihr Partner iſt. Und manches deutet darauf hin, daß die engliſche Politik die Zeichen der Zeit erkennt und die Entwicklung dieſer letzten Monate auch hinſichtlich ihres Verhältniſſes zu Deutſchland bewußft beeinflußt, jedenfalls aber gut genutzt hat. Der Bruch mit Pußland freilich hat ſeinen Teil dazu beigetragen. Ganz allmählich iſt Deutſchland für England wieder etwas„in⸗ tereſſauter“ geworden und wieder fühlen wir in der Stim⸗ muna und Einſtellung von Preſſe und Parlament ein beſſeres Berſtändnis deutſcher Dinge und deutſcher Notwendigkeiten. Herr Chamberlain hat vor wenigen Tagen im Unterhaus formell den deutſchen Standpunkt hinſichtlich der Verpflich⸗ tung der Beſatzungsmächte auf erhebliche Reduüzierung der Trunven ausdrücklich anerkannt. Die Kurzſichtigkeit und Eugſtitrnigkeit der franzöſiſchen Politik unter Poincaré hat es mit ſich gebracht, daß die demnächſt nun wohl erfolgende Heraßbſetzung wenigſtens um einige tauſend Mann nicht als freiwilliger Akt franzöſiſcher Politik und als lovyale Er⸗ füllung franzöſiſcher Verpflichtungen erfolgt, ſondern als ein oßne die Mitwirkung, ja zumindeſtens ſtarken Druck der engliſchen Politik unmöglicher Akt. Und Weiteres und Grundſätzliches kommt hinzu: Dem franzöſiſchen Prinziy der Erſtarrung und des Er⸗ haltens der durch den Verſailler Vertrag geſchaffenen Lage ſteht das opportuniſtiſche Prinziv der Bewegung und Evo⸗ Iution auf der engliſchen Seite gegenüber. Durch ſtarke wirtſchaftliche und finanzielle Impulſe angetrieben, treten die eurvpäſſchen Großmächte mit Einſchluß Deutſchlands in eine neue Pertode der Zuſammenarbeit ein, die durch Diktate und Gewalt unmöglich geſtaltet werden kann. Dieſe Theſe, die der engliſche Außenminiſter ſoeben noch einmal ſtark unterſtrichen hat, ſoll und kann von Deutſchland aufgenommen und reſtlos zu der unſrigen ge⸗ macht werden. Den Gefahren und Riſiken, die ein Ein⸗ treten Deutſchlands in die Gemeinſchaft ſtark gerüſteter und ſouveräner Großmächte hente noch enthalten mag. ſteht der Joßons⸗ und Entwicklungswille des deutſchen 60 Millionen⸗ Volkes gegenüber. Wir Deutſche müſſen mit beſonderem Blick auf die kommenden Auseinanderſetzungen über Dawes⸗ Plan und interalliierte Schulden wünſchen, daß unſere beiden großen europäiſchen Kriegsgegner England und Frankreich ſich weiter gut vertragen, weil ihre Zerwürf⸗ niſſe in erſter Linie auf dem deutſchen Rücken ausgetragen mürden. Wir müſſen andererſetis ſelbſt ſo erſtarken, und ſopiel wioder als Staat und Nation bedeuten, daß keiner non beiden eine volitiſche oder wirtſchaftliche Zukunft Euvropas ohne die Zuſammenarbeit mit Deutſchland ernſt⸗ Faft nerſuchen kann. Wir müſſen ſchließlich für die deutſche Zukunft noch eine ganze Menge anderer Dinge leiſten und aßer das, was hier über das Verhältnis Deulſchlonds zu Frankreich und England ausgeführt wurde, ſcheint mir das Wichtigſte von Allem! Vadiſche Politik Eein Miniſterpenſionsgeſetz Dem Landtag iſt als Initiativantrag der Koalitions⸗ parteien der„Entwurf eines Geſetzes über den Ruhegehalt und die Hinterbliebenenverſorgung badiſcher Miniſter“ zu⸗ gegangen. Seine weſentlichſte Beſtimmung lautet: „Die am 1. Juli 1927 im Amt geweſenen Miniſter, die bet der Berufung zum Miniſteramt nicht als badiſche Staats⸗ beamte planmäßig angeſtellt waren, haben beim Rücktritt von ihrem Amte oder bei ihrer Abberufung durch den Landtag nach Ablauf des Vierteljahres, das auf den Monat ihres Rück⸗ tritts oder ihrer Abberufung folgt, Anſpruch auf Ruhegehalt und Hinterbliebenenverſorgung. Der Ruhegehalt wird aus der Gruppe B 2 der Beſoldungsordnung berechnet; er beträgt mindeſtens 40 v. H. des ruhegehaltsfähigen Dienſteinkommens. 5 die Berechnung— insbeſondere für die Anrechnung von ordienſtzeiten, für die Hinterbliebenenverſorgung ſowie für das Ruhen⸗der Bezüge— gelten die beamtenrechtlichen Vor⸗ ſchriften ſinngemäß. In der Begründung heißt es u..: Von den der⸗ zeitigen badiſchen Miniſtern ſind zwei, Staatspräſident und Juſtizminiſter Dr. Trunk und Miniſter des Innern Dr. Remmele aus freien Verufen hervorgegangen. Von ihnen iſt Stgatspräſtdent und Juſtizminiſter Dr. Trunk ſeit der Staatsumwälzung im November 1918, Miniſter des Innern Dr. Remmele ſeit April 1919 im Miniſteramt, ſie verfügten alſo beide am 1. Juli 1927 über eine Miniſterdienſtzeit von etwas über 8 Jahren. In dem Maße, als die Dienſtzeit wächſt, vermehrt ſich für ſie die Schwierigkeit, ſpäter wieder in ihre frühere Berufe zurückzukehren. Es entſpricht deshalb die Verſorgung der beiden Amt und ebenſo die Verſorgung ihrer Hinterbliebenen für den Fall ihres Todes ſchon jetzt ſicher zu ſtellen. Die vorge⸗ ſchlagene Berechnung der Verſorgungsbezüge ſchließt ſich eng —— allgemeine Regelung der Beamtenverſorgung in aden an.“ Letzte Meldungen Neuer Zwiſchenfall in Nitaragua In Erwiderung des Angriffes des Führers der liberalen Aunſſtändigen, General Sandinod, auf die von amerikaniſchen Marinetruppen verteidigte Stadt Ocotal haben fünf amerika⸗ niſche Flugzeuge ein ſchweres Luftbombardement guf die Truppen Sandinos durchgeführt. Sandino floh unter urücklaſſung von 150 Toten, unter denen ſich der Unter⸗ hrer Sandinos befand, ins Gebirge. Auf amexrikaniſcher Seite wurde ein Marineſoldat getötet, ein weiterer ſowie ein nicaragnaniſcher Soldat wurden verletzt. * 255 Verhaftung Cachins und Doriots — Paris, 19. Juli. Geſtern abend verhaftete ein Inſpek. tor der Sicherheitspolizei in den Räumen der„Humanité die beiden kommuniſtiſchen Doriot und Cachin, die der Aufforderung, ſich um drei Uhr nachmittags zur Ver⸗ büßung ihrer Gefüngnisſtrafe zu ſtellen, nicht nachgekommen waren. Neuer Staatsſtreich in China London, 19. Jult. Nach ben hier vorliegenden Mel⸗ dungen iſt in Hankau ein neuer Staatsſtreich gelungen, der von einem General namens Hochien ausgeführt wurde. Es ſei ſeine Abſicht, die kommuniſtiſchen Elemente aus Hankau zu vertreiben. Nölge Keine rote Diktatur Berlin, 19. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) In der Hugenberg⸗Preſſe, aber auch in ein paar anderen Organen der Rechten wird noch immer behauptet, mit der Einrichtung der Gemeindewache ſei in Wien die rote Diktatur ein⸗ gezogen. Wir können nur wiederholen, daß das eine Ueber⸗ treibung iſt. Es iſt nicht einmal richtig, daß dieſe Gemeinde⸗ wache nicht im Einvernehmen mit der Bundesregierung eingeſetzt worden iſt. Die hat zwar, wie uns aus den Kreiſen der Geſandtſchaft mitgeteilt wird, nicht zugeſtimmt, aber ſie hat auch nicht widerſprochen. Die Verfaſſung gab zu ſolchem Widerſpruch nämlich keine Möglichkeit. Jede Gemeinde⸗ behörde hat das Recht, ihre Gebäude und Anlagen zu ſchützen. Auch die Kompetenzen der am Sonntag mit einiger theatra⸗ liſcher Feierlichkeit auf die Republik vereidigten Wiener Wache gehen nicht weiter, ſie hat ſich lediglich auf dieſen Schutz zu beſchränken und darf unter keinen Umſtänden Straßen⸗ dienſt tun, ihre Gerechtſame und Obliegenheiten ſind genau feſtgeſetzt worden, und es iſt darüber hinaus auch vereinbart, daß ſie mit der Bundespolizei im Einvernehmen ihren Dienſt zu leiſten hat. Wenn man will, mag man darin immerhin eine Teilkonzeſſion an die Sozialdemokratie ſeben, aber es iſt eine, die man nicht tragiſch zu nehmen braucht, in Wirk⸗ lichkeit wird ſie wohl eher zur Entlaſtung der Situation als zer Verſchärfung beigetragen haben. Die Hauptſache bleibt jedoch, und darüber ſollte man gerechterweiſe auch bei uns im Reich Genugtuung empfinden, daß die Regierung der hart⸗ geprüften Schweſterrepublik nicht den Kopf verloren und ſich von der meuternden Straße keine Zugeſtändͤniſſe abzwingen gelaſſen hat, die die Zukunft präjudizieren könnten. Der Erfolg iſt ſolcher Feſtigkeit auch nicht verſagt geblieben. Schon heute nachmittag wurde uns von einer der öſterreichiſchen Sozialdemokratie naheſtehenden Seite erklärt, ſie befürchte deren Niederlage. Je länger dieſe Wiener Wirren andauern, umſomehr ſtellt ſich heraus, daß die Bundeßregierung keines⸗ wegs ſo aller Machtmittel bar war, wie ſie ſelbſt vielleicht im erſten Augenblick geglaubt haben mochte. Immer energi⸗ ſcher und eindrucksvoller begann ſich die Provinz zu rühren, bekundeten die Länder ihren entſchiedenen Willen, ſich dem Diktat der Wiener Sozial⸗ demokratie nicht zu beugen.. Tirol, das ſich ſozuſagen ſelbſtändig gemacht und die Ord⸗ nung des Verkehrs in eigene Hand genommen hatte, iſt nur erſt der Anfang. Auch in Steiermark mit ſeinen von dem früheren Unterrichtsminiſter Rintelen organiſierten Heimat⸗ wahren war man entſchloſſen, den gleichen Weg zu gehen. Der Sonderberichterſtatter des„Vorwärts“ erzählt ſogar von einem befriſteten Ultimatum dieſer ſteieriſchen Heimat⸗ wehren: Entweder Aufhebung des Verkehrsſtreikes oder wir marſchieren. Das alles hat den Herren Bauer und Genoſſen ein Einlenken wohl ratſam erſcheinen laſſen und der ſozial⸗ demokratiſche Hauptvorſtand hat dem erweiteren Parteivor⸗ ſtand und der Gewerkſchaftskommiſſion, die um halb 6 Uhr nachmittags zu einer gemeinſamen Sitzung zuſammentraten, vorgeſchlagen, den Verkehrsſtreik heute um Mitternacht zu beenden. Dieſer Vorſchlag iſt denn auch angenommen wor⸗ den. Man wird trachten, den Verkehrsſtreik heute nacht ab⸗ zubrechen. Jedenfalls wird im Laufe des morgigen Tages der Verkehr in vollem Umfange wieder aufgenommen werden. Wenn heute das Leben in Handel und Verkehr auch in Wien wieder ſeinen normalen Gang gehen wird, wird man in größter Ruhe und wohl auch mit mehr Objektivität der Frage nach den Urhebern der Revolte nachſpüren können. Der Berichterſtatter eines Spätabendblattes verſichert, es ſei nun klar erwieſen, daß der Republikaniſche Schutzbund den Putſch von langer Hand vorbereitet hätte. Zwei Pläne hätten ausgearbeitet in ſeinem Büro ge⸗ legen. Der erſte habe die Beſetzung des Parlamentes, der Univerſität und der umliegenden Gebäude und die völlige Uebernahme der Regierung vorgeſehen. Wenn dieſer Plan mißlang, ſollte ein Erſatzplan ausgeführt werden, der ſich auf die Beſetzung des Juſtizpalaſtes, die Vernichtung der„Reichs⸗ poſt“, der„Wiener Neueſten Nachrichten“ und der„Deutſch⸗ Oeſterreichiſchen Tageszeitung“ und den Generalſtreik be⸗ ſchränkten. Das klingt ſenſationell, aber nicht ohne weiteres überzeugend. Ein Mitarbeiter der„Täglichen Rundſchau“ wieder iſt der Anſicht— und dieſe Deutung dünkt uns die wahrſcheinlichere—, daß die blutigen Tage von Wien auf das Konto Moskaus zu ſetzen ſind. Die Sowjetiſten hätten ſeit Jahr und Tag in Wien eine Zentrale der bolſche⸗ wiſtiſchen Propaganda für Mittel⸗ und Oſteuropa errichtet und die Revolte von Anfang bis in die kleinſten Einzelheiten orga⸗ niſiert. Der erſte Schuß iſt, wie auch im Bericht des Bundeskanzlers feſtgeſtellt wird, erwieſenermaßen von dem bekannten Wiener Kommuniſten Fiala auf die Polizei abgegeben worden. Ebenſo wurde von einwandfreien Augen⸗ zeugen konſtatiert, daß während der Kampfſtunden auf der Ringſtraße ein überaus reger Verkehr von Autos und Per⸗ ſonen nach der ruſſiſchen Geſandtſchaft ſtattfand. Mit Recht hat denn auch die Wiener Polizet energiſch gegen die Kommuniſten durchgegriffen. Nach einer Meldung des„Acht⸗Uhr⸗Abendblattes“ beträgt die Zahl der verhafteten kommuniſtiſchen Hetzer, Brandſtifter uſw. bereits 270. Auch ber deutſche kommuniſtiſche Abgeordnete Pieck ſowte dͤrei ſeiner Parteifreude, die am Sonntag im Flugzeug in Wien eintrafen, um dort eine Hetze in größtem Stil zu organiſtren, ſind fürſorglicherweiſe verhaftet worden. Im Zuſammenhag damit fragt das„Acht⸗Uhr⸗Abendblatt“, warum die Lufthanſa es überhaupt für notwendig gehalten habe, dieſe vier kommuniſtiſchen Herren in das ohnehin ſchon bedrohte Wien zu bringen. Eigentlich ſollten wir von einem ſolchen Bolſchewikentransfer ſeit Lenins plombierten Wagen genug haben. Und die 400 Mark, die die Lufthanſa in dieſen Dagen für jede Fahrt nach Wien nahm, hätte ſie ſchließlich auch noch von anderen Paſſagieren bekommen können. N Die Kämpfe vom Freitag ſind, wie in der„Täglichen Rundſchau“ feſtgeſtellt wird, die größte Straßenſchlacht ge⸗ weſen, die Wien in ſeiner Geſchichte geſehen hat. Die Revolution von 1848 war dagegen ein Kinderſpiel. Der barbariſch niedergebrannte Juſtizpalaſt wird leider nicht wieder erſtehen. Die Wiederaufbaukoſten würden annähernd 50 Millionen Schilling betragen, rund 20 Millionen mehr, als * Mirner Verkehrsſtreif Innen- und außenpolitiſche Auswirkungen der Bau im Frieden koſtete; für das heutige Rumpföſterreich natürlich eine ganz untragbare Belaſtung. Alle im Juſtiz⸗ palaſt untergebrachten Arbeitsſtellen der Rechtspflege, Ober⸗ ſter Gerichtshof, Generalprokurator und ſo weiter ſind provi⸗ ſoriſch in ein benachbartes Bankgebäude übergeſiedelt. Un⸗ berührt von dem Werk der Zerſtörung iſt nur die Statue der Juſtitia. Auch die Grundbuchabteilung iſt, wie nunmehr feſt⸗ ſteht, dem Brand zum Opfer gefallen. Die Macht des Feuers war ſo groß, daß die eiſernen Türen, die die Abteilung ſchützen ſollten, ſchmolzen und die Grundbücher verbrannten. Nach den letzten Nachrichten ſoll die Zahl der Toten ſich infolge neuer Sterbefälle unter oͤen Verwundeten auf 82 erhöht haben. Mit der italieniſchen Drohung, den Tranſit⸗ verkehr nach Deutſchland unter militäriſcher Bedeckung zu er⸗ zwingen, hat es ſich, nach einer Meldung der„Voſſiſchen Zeitung“, wie folgt zugetragen: Nicht die italieniſche Regie⸗ rung hat mit der Intervention gedroht, ſondern das italie⸗ niſche Armeekommando am Brenner. Der italie⸗ niſche Kommandant hat in ſeinem Korpsbereich eine Verlaut⸗ barung dieſes Inhalts veröffentlicht. Eine offizielle Mittei⸗ lung dieſes Armeekommandos an eine amtliche öſterreichiſchg Stelle iſt nicht erfolgt. Wie aus Wien gemeldet wird, iſt der geſamte Verkehrs; s in Oeſterreich am Montag abend um 18,15 Uhr beendet worden. Ausländiſche Intervention? Die Errichtung einer Gemeindeſchutzwacht von 2000 Mann, die mit Revolvern ausgerüſtet worden iſt und durch Bürger⸗ meiſter Dr. Seitz angeordnet wurde, hat zu einer Interven⸗ tion des italieniſchen Geſandten in Wien ſowie des Vertreters eines anderen Staates(Ungarn? Die Schriftl.) bei der Re⸗ gierung Seipel geführt. Die beiden diplomatiſchen Vertreter haben offiziell Proteſt namens ihrer Regierungen erhoben, insbeſondere der italteniſche Delegierte erklärte, daß die Er⸗ richtung einer Schutzwacht dem Friedensvertrag von St. Ger⸗ main widerſpreche. Weiter beſagt eine Innsbrucker Meldung, daß von Gen⸗ darmeriepoſten am Brenner übereinſtimmend mitgeteilt werde, daß gemäß einer vom italieniſchen Polizeikommiſſar am Brenner erfolgten Verlautbarung der Grenzüber⸗ tritt nach Italien ſeit Montag vormittag 11,30 für Oeſter⸗ reicher, gleichgültig, ob ſie ein Einreiſeviſum beſitzen oder nicht, geſperrt ſei. Perſonen, die auf der Einreiſe beſtehen, müßten vorher eine beſondere Einreiſebewilligung aus Rom abwarten. Angeheuere Vernichtung von Grundbuchakten Wie jetzt bekannt wird, iſt im Wiener Juſtizpalaſt die Grundbuchabteilung dem Brand zum Opfer gefallen. Die Grundbuchabteilung von 21 Wiener Gemeindebezirken und ſomit die Juſtizunterlagen für ungefähr 25000 Grund⸗ ſtücke ſind zugrundegegangen. Die Rekonſtruktion der Grundbücher wird Jahrzehnte dauern. Der Fall, daß der größte Teil der Grundbücher einer Millionenſtadt zerſtört wurde, hat ſich bisher noch nicht ereignet. Die Eigentums⸗ verhältniſſe von Milliardenwerten hängen ſozuſagen in der Luft. Kaufs⸗ und Verkaufsgeſchäfte ſind unmöglich. Realkre⸗ dtte können nicht gegeben, nicht mobiliſiert. und nicht gelöſt werden, ſolange die Rekonſtruktion der Grundbücher nicht glückt. Wieviel Prozeſſe geführt werden müſſen, bis dieſes Ziel erreicht wird, iſt nicht abzuſehen. Die geſamte Wirt⸗ ſchaft Oeſterreichs iſt durch die Zerſtörung der Grundbücher ſehr geſchädigt. Anwetterkataſtrophe in Mocklenburg Ein verhängnisvolles Unwetter wütete am Sonntag in einem Teil von Mecklenburg⸗Strelitz. Ein wolkenbruch⸗ artiger Regen ſetzte in mehreren Teilen von Neuſtrelitz, Wie⸗ ſen, Gärten und Felder zum größten Teil unter Waſſer. Die Heuernte iſt in dieſem Jahr vollſtändig vernichtet. Die niedriger gelegenen Gärten ſind vielfach verſchlammt. Der Schaden iſt beträchtlich. Auch der ſüdöſtliche Teil von Meck⸗ lenburg⸗Schwerin iſt geſtern von einem ſchweren Unwetter mit wolkenbruchartigem Regen heimgeſucht worden. Die Ernte iſt auch hier zum größten Teil vernichtet. Die Kartoffelfelder ſind vielfach abgeſchwemmt. Der Blitz tötete einen auf dem Felde arbeitenden Landbewohner. N Am Montag mittag war der Boden unter dem Stellwerk auf dem Reichsbahnhof Blankenweg bei Neuſtrelitz ſo ſehr unterſpült, daß das Gebände keinen Halt mehr hatte und mit lautem Krach zuſammenſtürzte. Da das Stellwerk vollkommen zerſtört iſt, können Signale nicht mehr gegeben werden. Der Zugverkehr ſtockt. Der Bahndamm der Fried⸗ rich⸗Wilhelm⸗Bahn iſt an mehreren Stellen unterſpült. Die Eiſenbahnſchienen hängen in der Luft. Der Bahndamm unter den Geleiſen iſt hier vollſtändig fortgeſpült. Glücklicherweiſe ſind Perſonen, ſoweit man bisher überſehen kann, nicht zu Schaden gekommen. Berggieshübel erneut geſchädigt Die Gemeinde Berggieshübel wurde am Sonntag gegen %7 Uhr abends erneut ſtark durch Hochwaſſer gefährdet. Nach einem vorausgegangenen heftigen Gewitter ſtieg das Waſſer der Gottleuba innerhalb kurzer Zeit von 55 auf 180 em. Die geſamte innere Stadt wurde überſchwemmt und ein Teil der bisher mühſam geleiſteten Arbeit iſt vernichtet. Die Bevöl⸗ kerung befindet ſich in großer Erregung. Viele der errichteten Notſtege und Brücken ſind wieder verſchwunden. 260 Tote in Paläſtina — London, 18. Juli. Nach Berichten aus Jeruſalem ſind dort geſtern früh 10,05 Uhr und zehn Minuten ſpäter wieber leichte Erdbeben verſpürt worden. Die Bewohner liefen ent⸗ ſetzt aus ihren Häuſern. Die ſchon beſchädigten Häuſer wur⸗ den noch übler zugerichtet. Die offiziellen Ziffern der Opfer lauten jetzt: 192 Tote und 356 Schwerverwundete in Paläſtina ſelbſt, 68 Tote und 102 Schwerverwundete in Transjordanien ſowie 375 Leichtverwundete in Paläſtina. Die Zahl der Leichtverwundeten in Transjordanien iſt nicht be⸗ kannt. Auch in Tiberien ſind, wie jetzt bekannt wird, 160 Häuſer beſchädigt worden. * Vulkanausbruch auf Island .London, 19. Juli. Nach Meldungen aus Reykjamik iſt der größte isländiſche Vulkan, Watnagokull, in Tätigkeit ge⸗ treten. Er ſtößt große Rauch⸗ und Feuerſäulen aus. N — 4 Dienstag, den 19. Jult 1927 Neue Maunheimer Zettung(Mittag⸗Ausgabe) Von der 11. Makaſſar—Stiller Ozean Gleich rieſigen Polypenarmen breitet Celebes ſeine vier langgeſtreckten Halbinſeln in dem Sunba⸗Archipel aus; die drittgrößte der Sunda⸗Inſeln iſt's, von den großen Eilanden noch die am wenigſten erſchloſſene. Bei zweieinhalb Millionen Einwohnern, meiſt Malayen, iſt nur der Norden mit Menado und der Süden mit Makaſſar als Hauptſtadt kultiviert und von Europäern bewohnt; im mittleren Hauptteil der Inſel wohnen dagegen im hohen Felſengebirge ſtellenweiſe noch Kopfjäger. Ausgeführt wird meiſt Kaffee, Tee und Reis, die Einfuhr jeboch iſt nicht rege, da den wenigen Hafenſtädten das Hinter⸗ land als Abnehmer fehlt. Makaſſar iſt daher in erſter Linie Umſchlaghafen und hat im Tranſitverkehr große Bedeutung. Durchſchnittlich lagen zehn Dampfer in dem wohlgeſchützten und mit langen Kaimauern verſehenen Hafen, der eine be⸗ queme Oel⸗ und Kohlenübernahme am Pier ermöglicht. Wir kamen in eine barbariſche Hitze hinein. Es war Mitte April, gerade die Zeit des Monſunwechſels; der Nordweſt⸗ monſun hatte aufgehört und der Südoſtmonſun noch nicht ein⸗ geſetzt. So brannte die Sonne erbarmungslos auf uns herab. ohne daß eine friſche Briſe in unſere ſtählerne Wohnung Küh⸗ lung brachte, und die tägliche Durchſchnittstemperatur ſank nicht unter 30 Grad Celſ. Wir waren daher froh über die Ab⸗ wechſlung, die uns die zahlreichen Veranſtaltungen brachten. Die deutſche Kolonie unter Führung ihres tatkräftigen Kon⸗ ſuls Janſen mit ſeiner liebenswürdigen Gattin, einer Wil⸗ helmshavener Seeoffizierstochter, und die Jolländiſche Be⸗ völkerung wetteiferten, uns die Tage ſo angenehm wie mög⸗ lich zu geſtalten. Dazu kam, daß Makaſſar Marinegarniſon iſt; außer der Seefahrtsſchule, der erſten Ausbildungsſtelle für die eingeborene Beſatzung der in Indien ſtationierten Kriegs⸗ ſchiffe, fanden wir das als Schulſchiff dienende Kanonenboot „Koetei“ dort vor, ſodaß uns zu manchem Zuſammenſein mit unſern holländiſchen Kameraden Gelegenheit gegeben war. Die Tage waren reichlich ausgefüllt, kaum daß wir noch einen Tag für das Torpedoſchteßen verfügbar hatten, das den erſten Ausbildungsabſchnitt in einer Waffe abſchloß, die wir nach dem Friedensdiktat auch auf den Kreuzern nur noch über Waſſer aufſtellen dürfen. Das Eraebnis zeigte, daß die Torpedowaffe ihrer Konkurrenz, der Artillerie, an Treff⸗ ſicherheit in keiner Weiſe nachſteht. In der Oſterzeit fand ein mehrtägiges Pferderennen ſtatt, bet dem die landesühlichen kleinen, aber flinken und aus⸗ dauernden Ponys von farbigen Boys geritten werden, die genau 42 Kilo wiegen müſſen. Es ſah zu ulkig aus, wenn ein vor aller Augen gewogener und zu leicht befundener Boy in ſeiner mit Blei beſchwerten Kleidung zu ſeinem Pferde ſchwankte. Die nur kurzen Runden wurden flott und rück⸗ ſichtslos geritten. Der Geburtstag des Prinzgemahls der Niederlande wurde vormittags mit einem Waſſerſport⸗ feſſt und nachmittags mit einem Fußballwettſpiel, beides unter Mitwirkung der„Emden“⸗Sportmannſchaften, feſtlich began⸗ gen. Bei erſterem errangen im Wettſtreit mit drei hollän⸗ diſchen Kuttern zwei von unſeren vier teilnehmenden Kuttern den 1. und 2. Preis, darunter einer mit Seekadetten beſetzt. Beim Schimmfeſt holte ſich ein Gefreiter im Springen den 1. beim Wettſchwimmen ein Seekadett den 2. Preis, und beim Fußhallwettſpiel ging unſere Mannſchaft als Sieger hervor. Bei der Preisverteilung konnten unſere ſiegreichen Rämpfer koſtbare Preiſe davontragen, u. a. die Kutter⸗ beſatzung einen von der deutſchen Kolonie ausgeſetzten Silber⸗ pokal und die Fußballmannſchaft ein von der Stadt geſtiftetes gleiches Prachtſtück. Unſer Pfarrer bekam wieder reichlich zu tun. Vier Kinder wurden an Bord getauft, darunter das Töchter⸗ chen des deutſchen Konſuls Janſen, und ſogar eine deutſche Trauung, die erſte während unſerere Reiſe, fand an Bord ſtatt. Auf dem mit Flaggen und Blumen geſchmückten Achter⸗ deck war unter dem Rohr des 15 Ztm.⸗Geſchützes der Altar aufgebaut, davor ein Teppich von Land für die Trau⸗ zeremonie und anſchlteßend die Sitze für das Paar und die Hochzeitsgeſellſchaft. Von der Kafüte des Kommandanten aus ſich dann übers Außendeck nach achtern ein regel⸗ rechter Brautzug, dem kleine Kinder blumenſtreuend vorangingen, ein ebenſo anziehender wie ungewohnter Vorgang für uns. Nach der Trauung an Land formterten ſich auf der Landungsbrücke der Zug noch einmal bis zu den Autos, für den Zuſchauer von ⁰ lkreiſe des Kreuzers Von Korvettenkapitän Adalbert Schüßler Land aus durch die„Emden“ als Hintergrund wirkungsvoll geſtalteter Anblick.— Ein Autbausflug führt uns weit über flaches Land ins Innere zu dem Felſengebirge, wo ein reißender, breiter Waſſerfall ſich mit Getöſe aus einer Felſenſchlucht jäh in die Ebene ſtürzt. Seitlich des Falls kann man ſich— aller⸗ dings nur im Badeanzug— über zackigen Felsboden nach oben zwängen, und nach mühſeligem Klettern glücklich an⸗ gelangt, findet man in der engen Felsſchlucht, von der Sonne nicht erreicht, eine herrliche Badegelegenheit vor, wobei man ſich allerdings vor unfreiwilliger Rückkehr infolge der reißen⸗ den Strömung hüten muß. Eine Jagdpartie bringt uns 50 Kilometer weit land⸗ einwärts in den Urwal d, wo wir nachts bei Vollmondſchein auf Hirſche anſtehen, dann in der Hütte des Kampong⸗ (Dorf⸗) Aelteſten übernachten und morgens in aller Frühe auf Treibfagd gegen Hirſche und Wildſchweine losziehen. Bei brennender Sonne geht's über Berg und Tal, Stock und Stein, durch Bäche und Schluchten, dichtes Geſtrüpp und ſchattenloſe Lichtungen, von Myskitos verfolgt, 8 Stunden lang von Trei⸗ ben zu Treiben. Diesmal brachten wir eine Hirſchkuh zur Strecke und einen Hühnerhabicht, dem meine Kugel den Gar⸗ aus machte. Dafür ſorgten aber Affen und Trupps wilder Karbauen(büffelähnliches Hornvieh), die gezähmt von den Eingeborenen als Zugtiere verwendet werden, für Abwechs⸗ lung. Es war unheimlich, wenn plötzlich ganz nahe die Affen⸗ herden mit„Affenfahrt“ durch die Büſche fegten oder die plum⸗ pen Karbauen mit dumpfem Trampeln ſich rückſichtslos Bahn durch den Urwald brachen. Das Schießen wilder Karbauen iſt übrigens verboten. Den Höhepunkt bildete für uns Jäger entſchteden eine nächtliche Krokodiljagd auf dem Berang⸗Fluß im ſüdlichen Celebes. So etwas Span⸗ nendes und Aufregendes habe ich ſelten erlebt! Man fährt mit dem Auto zunächſt flußaufwärts, beſteigt dann ein Ein⸗ geborenenboot mit Ausleger, das außer den 2 eingeborenen Ruderern 4 Jägern Platz bietet. Vorn im Boot ſteht der Schütze, hinter ihm ein zweiter mit einem von einer trag⸗ baren Batterie geſpeiſten kleinen Scheinwerfer nach Art der Autoſucher, der ein ſcharfes konzentriertes Licht über die Waſſerfläche wirft. Dahinter hält ſich ein dritter für einen etwaigen Fangſchuß bereit, der ſchnell abgegeben werden muß, da ſonſt das nicht tödlich getroffene Krokodtil leicht wegtauſcht oder mit ſeinem Schwanze um ſich ſchlagend das Boot gefähr⸗ det. Man läßt ſich nun mit dem Strom treiben und ſucht mit dem Scheinwerfer den Fluß ab. Die Krokodile liegen meiſt an der Waſſeroberfläche und ſtecken nur Kopf, Hals und Rücken etwas aus dem Waſſer heraus. Wird nun bdas Auge des Tieres vom Scheinwerfer getroffen, leuchtet es weithin auf mehrere 100 Meter rötlich glühend auf, bei eini⸗ ger Uebung ein garnicht zu verkennendes Licht. Man fährt mit dem Boot, das Auge immer feſthaltend, bis auf 3 Meter an das geblendet daliegende Tier heran und ſchießt aus aller⸗ nächſter Nähe in den Hals, nicht etwa in den Kopf, da die Dumdumkugel den Kopf zerſchmettern und dadurch den Hauptteil der Jagdtrophäe zerſtören würde. Bei der nahen Entfernung iſt der Schuß meiſt tödlich, und man holt dann das Tier mit dem Bootshaken ſchnell ans Boot heran und mit den Händen ins Boot hinein. Beim erſten Krokodil, einem 4 Meter langen Tier, das wir anſteuerten, verſagte dem Kameraden leider die Büchſe; im ſelben Augenblick berührten wir mit dem Ausleger das Tier, das ſofort mit gewaltigem Schwanzſchlag verſchwaud. Aber im Laufe der Nacht ſchoſſen auf dieſe Weiſe der uns führende holländiſche Krokodiljäger, ein rückſichtsloſer Draufgänger, der Staßsarzt und ich je ein kleineres Krokodil im Flußdelta. Man muß es geſehen haben, wie unmittelbar nach jedem Schuß der Holländer ein⸗ fach über Bord ins ſeichte Waſſer ſprang, das noch zappelnde Tier packte und ins Boot warf. Im übrigen iſt die Jagd nicht ungefährlich; bei einer auderen gleichzeitig ſtattfinden⸗ den Jaadpartie wagte ſelbſt deren Krokodiljäger, als ſie auf ein 7 Meter langes Tier ſtießen, nicht darauf zu ſchießen, da das Rieſentier im Todeskampf leicht mit einem Schwanz⸗ ſchlage Boot und Jäger hätte erledigen können. Die Verarbeitung der Beute, d. h. die Gewinnung der Haut, iſt wohl bei keinem Tier ſo ſchwierig und zeitraubend wie beim Krokodil. Die Haut ſitzt ſehr feſt an dem ſehnigen und zähen, übrigens völlig ungenießbaren Fleiſch, von deſſen Ge⸗ nuß z. B. Hühner ſterben. Sehr ſorgfältig muß man ſie Schnitt für Schnitt abtrennen, und vor allem die Bear⸗ beitung der Füße und des gepanzerten Schwanzes, deſſen In⸗ Mißtrauende Liebe Ein Kapitelchen über die Eiferſucht Von Käthe Altwallſtädt. „Unter allen Leidenſchaften“, ſagte Profeſſor Pelmann in ſeinem Buche über„Pfychiſche Grenzzuſtänbe“, viſt die Eifer⸗ ſucht“ unbedingt die, welche uns die meiſten Rätſel aufgtbt. Bel keiner anderen iſt die Grenze zwiſchen geiſtiger Geſund⸗ heit und Krankheit ſo ungewiß, der Uebergang ſo fließend und die Beſtimmung dieſer Grenzen ſo ſchwer, wie gerade hier. Jedenfalls bedarf es durchaus keines zureichenden Grundes, um ſie wachzurufen, und der von Natur Eiferſüchtige wird es auch ohne jede Veranlaſſung von der anderen Seite zur Betätigung ſeiner Leidenſchaft bringen. Bei vielen Men⸗ d ſchen iſt ſie eine angeborene Charakteranlage, wie ſie ſuf auch bei beſonderen Raſſen von Hunden(Neufundländern) findet. Mancher Fall aus ſeiner Praxis iſt dieſem Pſychiater nach ſeinem eigenen Geſtändnis ſchlechttin ſeeliſch unerklärlich ge⸗ blieben. Er ſah Ehegatten ihre Lebensgefährten in der ſinn⸗ loſeſten Weiſe quälen und dabei Handlungen von ſolcher Torheit ausüben, daß man geiſtige Geſundheit kaum mehr annehmen mochte. Monatelang peinlichſte Beobachtung jeboch, daß es ſich um im übrigen völlig geſunde Perſonen handelte. Der berühmte Bußprebiger Abraham a Santa Clara, der eifrig gegen die Eiferſucht kämpfte, erzählt folgende Eifer⸗ ſuchts⸗Tragödie: „Ludovieus Severus, Hertzog von, Bayrn, halte in der Raſerei der Etferſucht wegen eines Briefes, dem ſeine Ge⸗ mahlin an einen Grafen geſandt, e Totſchlag be⸗ gangen, indem er„nicht allein vier andere ſeines bethörten ahns nach beſchuldigte Perſonen hingerichtet, ſondern auch ſeine hochfürſtliche Gemahlin, ob ſie ſchon die Unſchuld ſelbſten war, tyranniſch enthaupten laſſen zu Donauwerth.“ In der darauffolgenden Nacht wird er von ſeinem Gewiſſen ſowohl als von dem Geiſte ſeiner Frau dergeſtalt geplagt, daß er, der als ein junger Fürſt von 26 Jahren ſchlafen gegangen, als ein grauer Mann von 60 wieder aufſteht! Zur Buße erbaut er das Kloſter Fürſtenfeld und verſieht es mit großen Renten. Da ſieht man, was nit ſolche eyferfüchtige Mucken für ein Gewalt haben!“ Aber auch an die Frauen ergeht die Warnung vor der⸗ gleichen gefährlichen Mucken. Eiferfſichtige Weiber enanuern den Bußprediger an nichts ſo ſehr als an die Fröſche iin Sommer, die, falls man ihr Lied recht verſteht, die ganze Zeit nichts anderes quacketzen als„Gib acht, gibt acht, gib ach!“„Der eyferſüchtige Weiber⸗Gedanken redet nichts anders als eben dieſe Fröſchſprach gib acht. Wann der Mann nur aus dem Haus geht, ſo heißt es gib acht, wo er den Weg hinnimmt. Wenn er einer andern ein guten Morgen gibt, ſo laubt ſie, es ſet ſchon der Ahend ſeiner Treu vorhanden. Da heißt es, gib acht, wie er ſie nit anlacht; wann er bey einem hochzeitlichen Ehrentantz zweymal mit einer tantzt, ſo heißt es ſchon, gib acht, ob er ihr nit die Händ druckt; ich aſchenmeſſer das Angeſicht Creutzweis zerſchnitten, umb weilen ſte ihren Mann mit dem Ellenbogen ſchertzweis ge⸗ ſtoßen. Gib acht, gib acht. Ein andre iſt geweſt, welche einen ſehr gottesförchtigen Ehemann gehäbt, gleichwohl mit ihme ermaßen geeyffert, daß bei ihr faſt nichts anzutrffu war, als das ſtäte gib acht. Unter onderem hat ſie acht geben, daß er alle Tag ſo eyffrig nur aneiner Stelle des Bet⸗Büchteins geleſen, welches ſie veranlaßt hat, zu ſehen, was es doch für ein Gebet ſey. Und ſihe! da nimbt ſie wahr, daß die Blätter gautz ſchmutzig, wo die Bußpfalmen des Davids ſtunden, gleich hierauf ſchöpft ſte den Argwohn, weilen David einen Ehebruch begangen, habe er diſe Bußpſalmen gebetet, und weilen dergleichen Andacht bey ihrem Mann ſo ſeye,⸗auch ein gleicher Verdacht bey ihm, welche Eyferſucht dergeſtalten ſie gequellet, daß ſie ihr endlich ſelbſten den Todt angetan. Es iſt bekannt, daß Frauen auf„alles“ eiferſüchtig ſein können, was den Mann von ihnen ablenkt, alſo auch auf ſeine Arbeit, auf ſeine Freunde, auf ſeine Tiere. Dies ſtreift der große Volksſchriftſteller Jeremias Gotthelf in ſeiner Geſchichte von Ult, dem Knecht und nachmaligen Pächter.„Nur von innen heraus“ kann nach Gotthelfs Meinung die Heilung erfolgen, nur durch religtöſe Umſtimmung, durch den„Sinn, der von oben kommt“, und der lehrt,„durch Liebenswürdigkeit zu gewinnen und feſtzuhalten zu ſuchen, was ein ſchnödes Weſen behandelt wie ein Kind eine Uhr, das ſte zernichtet, zerſtört, und doch fordert, daß ſie in regelrechtem Gang gehe und die Stunden gehörig zeige.“ Die grundloſe, krank⸗ hafte Eiferſucht bezeichnet der ſeelenkundige große Schrift⸗ ſteller ſchließlich ſehr treffend als den„Ausbruch des Bewußtſeins der eigenen Schwäche oder der etgenen Unliebenswürdigkeit.“ Es iſt dies eines der goldenſten und heilſamſten Worte, die jemals nieder⸗ geſchrieben worden ſind. Denn es ſchenkt dem Eiferſüchtigen hab ſelbſt eine gekennt, welche der andern mit einem ſcharpffen d dis Erkenntnis ſeines Zuſtandes und damit die Möglichkeit, ändern, es deckt die Wurzel des Uebels auf und eiht n en „Emden' neres nur aus Knochen und Sehnen beſteht, iſt ſehr mühſellg. Ich hätte mir jedenfalls eine andere Oſterſonntag⸗Beſchäfti⸗ gung vorſtellen können, als von morgens bis abends ein Kro⸗ kodil abzuhäuten! Die Haut wird dann mit Alaun und Salz präpartert und muß an der Luft trocknen, bis ſie nach etwa einer Woche als Wandſchmuck in die Kammer wandern kann.— Am 25. heißt es Abſchied nehmen von dem uns ſchnell liebgewordenen Makaſſar; wir taten es aber auch mit einem lachenden Auge, weil die Fahrt nach dem Norden uns endlich die erſehnte Kühlung bringen ſollte. Aus dem Spermonde⸗ Archipel, einer Gruppe Makaſſar vorgelagerter Juſeln und Riffe, ſteuern wir heraus, wobei manchmal der Meeresgrund bei dem klaren Waſſer unter dem Schiff zu ſehen iſt, und in der Makaſſar⸗Straße zwiſchen Borneo und Celebes nord⸗ wärts, paſſieren am 26. April zum vierten Male den Aequa⸗ tor, durchfahren die Celebes⸗See und haben am 28. 5 Uhr früh bei der Südſpitze der Philippinen⸗Inſel Mindanago den Stillen Ozean erreicht. An der Oſtküſte von Mindanao ent⸗ lang ſteuern wir das Planet⸗Tief an, eine von dem Vermeſ⸗ ſungsſchiff„Planet“ vor dem Kriege mit dem Lotdraht feſt⸗ geſtellte Waſſertiefe von 9788 Metern. Ihre Nachprüfung mit dem Echolot war unſere Aufgabe, da die fremden Seekarten ſie noch nicht aufgenommen hatten. 6 Stunden lang über⸗ fuhren wir am 29. April unter ſtändigem Loten mit dem Echo⸗ lot, etwa alle 20 Sekunden ein Lotwurf, die angegebene Stelle mit Umgebung und ſtellten etwas 10 Seemeilen ſüdlich vom Planettief mehrmals Waſſertieſen von über 10 000 Metern, —* bis zu 10 290 Meter feſt, meines Wiſſens die bisher erreichte größte Maſſerttefe auf der Erde. Es iſt doch ein eigenartiges Gefühl, alle paar Sekunden vom tiefſten Punkt des Welt⸗ meeres auf eine beſtimmte Anfrage eine ebenſo prompte Ant⸗ wort zu erhalten, wie ſie einem der Kopfhörer des Echolotes vermittelt!— Doch weiter nordwärts geht die Fahrt. Am 1. Mat paſſieren war den Wendekreis des Krebſes und haben damit die Tropen verlaſſen, am 2. Mat erreichen wir bet den japaniſchen Liu⸗Kiu⸗Inſeln das Oſtchineſiſche Meer, das uns mit kühlen Regenſchauern und Temperaturen von kaum 20 Gr. C. empfängt, und am 4. Mai geht das Schiff in dem wohlgeſchützten Hafen Nagaſaki an die Boje, wo⸗ ſelbſt uns ausahmswetſe nicht Palmen, ſondern— dem Auge als Abwechſlung äußerſt wohltuend— ſaftiges Grün von Nadel⸗ und Laubwäldern empfängt. Sommernächte In den warmen Sommernächten iſt die Stille von feinem, fernem Saitenſpiel durchzaubert. Die Lieder der Sehnſuch und die e Capriceios geheimer Wünſche irren glei nachtblinden, phantaſtiſchen Vögeln durch das ſternenfahle Dunkel. Klingen in einem Nocturno weltentflogenen Be⸗ als eine ſelig⸗ſüße Sphärenmuſik über der tag⸗ müden Erde. * Ein Nachtfalter flattert aus dem Dämmer auf, tau⸗ melt vom Licht geblendet zurück und verſchwindet, wie der Geiſt einer gequälten Seele, wieder im Unſichtbaren. Die laue Luft ließ ſeinen Lebenshunger erwachen. Ein leuchtender Junke ſtiebt irgendwo auf. Blitzartig. Für Sekundenlänge. Wie ein verwirrender Gedanke, der als Feuerſtrom durch die Gehirndrähte raſt, was an Exploſtoſtoffen zwiſchen dem Netz unerfüllter Hoffnungen und Pläue herumhängt, entzünde zur begeiſternden Rakete ochſchießen, zerſprühen un verglimmen läßt. Es iſt dann etwas Feierliches um die Blumen und Büten, die wie verſchleiert aus dem Dunkel dämmern. Nicht mehr in ſcharfumriſſenen Formen, nicht mehr in ſatten Farben, nicht mehr wie eben fertig gewordene Stilleben, ſonder mehr wie auf den Gemälden alter Meiſter, über die die Jahrhun⸗ derte einen ſtumpfen Ueberzug gelegt haben, ohne dadurch ihre urſprüngliche Lebendigkeit zu töten. Wie in abendlichen Do⸗ men, wenn ſich das letzte Licht durch die bunten Fenſterſcheiben ſtiehlt und alles Farbige langſam mit myſtiſcher Ungewißheit die einen ſeltſamen Reiz auf Seele und Sinne au 5 Bisweilen verfängt ſich ein verſchlafener Vogelruf in den Zweigen. Halblaut. Hingehaucht. Wie ein Traufetzen ge⸗ lallt. Unwillkürlich weich. Wie ein verlangender Seufzer. Oben blinken aus tiefhlauer Kuppel die Sterne. Bald wie ein ſchelmiſcher Gedanke, bald wie ein liebeverſponnenes Auge. Bald wie ein leidenſchaftlich flackernder Blick. Und ver⸗ leiten zu weltunterdrücktem Sinnieren———. K. J. G. damit die Anleitung zu ſeiner Ausrottung. Kurz, es iſt ein Mahnruf an alle, die es angeht, ſchnell und tapfer um⸗ zukehren und ſtatt ſofort einmat liebenswürdt zu ſein. Verſteckt in dieſem goldenen Worte liegt aber au eine Mahnung an diejenigen, die unter Eiferſüchtigen zu leiden haben: Es iſt die Mahnung zum Mttleid. Mitleid die einzig richtige Einſtellung gegenüber dieſen armen Opfern einer unheimlichen ſeeliſchen Krankheit. Gibt es doch tatſäch⸗ lich kaum ein friedloſeres, unglücklicheres Menſchenkind als dasjenige, das ſeine Seele unterjochen ließ von der Eiferſucht, „h. von der„Leidenſchaft, die mit Eifer ſucht, was Leiden ſchafft“, wie ein traurig⸗wahres Sprichwort ſagt. Die Joppoter Tabelle Von Peter Robinſon. Hinkelmann war ein bißchen nach Zoppot gefahren. Nun ſaß er an einem ſchönen Vormittage auf einer Bank am See⸗ ſtege und duſelte in der Sonne. Da kam ein noch nicht alter, aber doch ſchon etwas wackeliger und entſchieden vom Leben mitgenommener Herr an und ſetzte ſich neben ihn. Er ſah aus wie eine merkwürdige Miſchung vom Zirkusdirektor, Künſt⸗ ler und Gelehrten. Auf den Zirkusdirektor deutete der mit irgend einem kosmetiſchen Pech geſchwärzte Schnurrbart, auf den Künſtler die luſtig flatternde Krapatte und auf den Ge⸗ lehrten die Brille, ſowie ein Stapel Hefte, die er neben ſich auf die Bank legte. Hinkelmann wurde durch dieſe Hefte au ſeine Schulzeit erinnert, denn ſie ſahen aus wie Diarien. Der fremde Herr hatte einen Spazterſtock und mit dieſem ſtieß er Hinkelmann gegen das Knie.„O entſchuldigen Sie gütigſt!“ ſagte er.„Ich habe es nicht mit Abſicht getan.“ „Aber natürlich nicht!“ meinte Hinkelmann entgegen⸗ kommend.„Ein Zufall———“ „Ein Zufall?“ Der fremde Herr ſchien dieſes Wort be⸗ gierig aufzugreifen.„Es gibt keinen Zufall. Die menſchliche Bequemlichkeit hat ihn erſonnen. Was denkt man ſich denn unter Zufall? Ein Geſchehnis, das nicht notwendigerweiſe hätte einzutreten brauchen oder auch in anderer Art hätte an⸗ laufen können. Das gibt es aber, genau beſehen, gar niche. Alles, was geſchieht, kritt nach notwendigen Geſetzen ein. Bitte: Rehmen Ste doch einmal den als Symbol unglücklichen Zufalls ſo gern zitterten Ziegel an, der vom Dache fällt. Der Ziegel iſt mit Mörtel befeſtigt; unter atmoſphäriſchen Wirkun⸗ gen hat ſich dieſe Bindung gelockert, ſie wird ſchwächer und ſchwächer, bis dann der Augenblick eintritt, wo die an dem Iſt 4. eette. Nr. 27 5 ene Maurhetmer Zeltung WeittagAusgrbe) Dienstag, den 18. Jult 10 —— Etiädiiſche Nachrichten Sitzung des Evang. Kirchengemeindeausſchuſſes Es waren ernſte und bedeutſame Gegenſtände, über die der evaͤngel. Kirchengemeindeausſchuß in dieſen Tagen zu be⸗ raten hatte. Daß ſie alle eine ebenſo ernſte Behandlung und insbeſondere einmütige Annahme fanden, konnte die Bedeu⸗ tung der Dinge nur erhöhen und der Kirchenfreund mit großer Freude erfüllen. Zunächſt handelte es ſich üm Er⸗ werbung eines Kirchenbauplatzes für Nepoſtheim Die Stadtgemeinde hat hierfür die weſtliche Hälfte des Ge⸗ ländes zwiſchen der Seckenheimerlandſtraße, Grünewald⸗ ſtraße, Dürer⸗ und Holbeinſtraße mit einem Flächeninhalt von 3000 am als Kirchenbauplatz preiswert zur Verfügung geſtellt. Von dem Kaufpreis ſind zwei Zehntel ſofort fällin, die wei⸗ teren Zehntel ſind je auf den 1. Januar der kommenden 8 Jahre zu entrichten. Die Kaufſumme iſt auf Ortskirchen⸗ ſteuer zu übernehmen. Das bedeutet zunächſt neue Belaſtung, im übrigen aber neue kirchliche Aufgaben zum Segen einer werdenden Großſtadt, die nichts nötiger bedarf, als Impulſe und Kräfte aus einer anderen Welt. Die Erwerbung des Hoſpizes F 4,—9 bildete den Zweiten Verhandlungsgegenſtand. Mit Recht heißt es in der Begründung der Vorlage durch den Kirchengemeinderat: Un⸗ erwartet raſch iſt ein lang gehegter Wunſch der Kirchenge⸗ meinde, ein eigenes Gemeindehaus mit größerem Saal und Hoſpizbetrieb zu gewinnen, in Erfüllung gegangen. Es hat ſich Gelegenheit geboten, die genannten Häuſer, in denen ſeit dem Jahre 1921 von der biſchöfl. Methodiſtengemeinde ein Hoſpis betrieben wird, unter günſtigen Bedingungen zu er⸗ werben. Mit dieſem Erwerb wird die Frage des Ge⸗ meindehausneubaus einer vorläufigen Löſung zuge⸗ führt werden. Hierbei ſoll der große Saal des Hoſpizes als Gemeindeſaal für die Innenſtadt Verwendung fin⸗ den. In den vorhandenen Reſtaurationsräumen ſoll der Be⸗ trieb weitergeführt werden. Die Zahl der vorhandenen Frem⸗ denzimmer wird durch Einbeziehung freiwerdender Wohn⸗ räume auf etwa 45 mit etwa 60 Betten erhöht. Das Ganze ſoll mit neuzeitlichen Einrichtungen verſehen nud ſo' ausge⸗ Haut werden, daß es allen Anforderungen genügen kann, ohne eine Maßnahme, den harmoniſchen Verlauf geſchloſſen werden. * dieſe evangeliſche Sache aufgefordert. ſeinen beſonderen Charakter verleugnen zu müſſen. Das An⸗ weſen wird bereits auf 1. Auguſt von der Kirchenge⸗ meinde übernommen. Zur Durchführung der nötigen Renovierungs⸗ und Ausbauarbeiten wird der fetzige Betrieb für einige Wochen geſchloſſen, ſodaß die Wiederaufnahme durch die Kirchengemeinde wa Mitte September erwartet werden kann. Die Leitung des Betriebes ſoll in die Hände einer ſelbſtändigen G. m. b. H. gelegt werden. die natürliel dem Kirchengemeinderat verantwortlich iſt. Bemerkenswert iſt noch, daß der Kauf nicht aus Ortskirchenſteuermitteln, auch nicht durch Verwendung von laͤufenden Betriebsmitteln, ſon⸗ dern zu Gunſten des Evangel. Kirchen⸗ und Almoſenfonds getätigt wird. Eine Belaſtung des Steuerzahlers findet alſo nicht ſtatt. Das Ergebnis der regen Ausſprache war ein⸗ mütige Aunnahme der Vorlage. Des Weiteren handelte es ſich um das Pfarrhaus der oberen Pfarrei der Konkordienkirche. Dem Antrag des Kir⸗ chengemeinderats wurde auch hier ſtattgegeben. Es folgte noch Beſchlußfaſſung über die Ortskärchenſteuer für 1927/28. Der Aurſprünglich vorgeſehene Steuerfuß von 6 Pfg. wird vorausſichtlich auf 5 Pfg. herabgeſetzt werden können, die vom Steuerzahler begrüßt werden dürfte. In Schlußbemerkungen wurde u. a. auf die vom Euangel. Landesverein für Innere Miſſion eingerichtete Sterbevorſorge hingewieſen und zur Werbung für So konnte die bedeut⸗ ſame Sitzung nach verhältnismäßig kurzer Zeit von Stadt⸗ pfarrer Dr. Hoff mit dem Ausdruck der Dr. B. * * Der Lohnkampf in der Mühleninduſtrie. Die Arbeit in den vom Streik betroffenen Mühlenbetrieben in Mannheim und Ludwigshafen iſt vereinbarungsgemäß geſtern morgen wieder aufgenommen worden. In den Verhandlungen vor dem Landesſchlichter in Karlsruhe kam es zu einer Einigung, in der vereinbart wurde daß ab 1. Juli eine Lohnerhöhung um? Pfennig und ab 1. Oktober um weitere 2 Pfennig eintritt. Die Regelung gilt bis zum 31. März 1928. Der Manteltarif bleibt mit unweſentlichen Aenderungen weiter beſtehen. Maß⸗ regelungen finden nicht ſtatt. * Tätigkeitsbericht der Freiwilligen Feuerwehr Mann⸗ heim. Die Freiwillige Feuerwehr ſtellte in der Zeit vom 1. April bis 30. Juni ds. Is. an Feuerſicherheitswachen: Im Nationaltheater bei 97 Wachen 97 Offiziere und 1067 Wehrleute, im Roſengarten bei 96 Wachen 53 Offiziere und 217 Wehrleute, im Apollotheater bei 97 Wachen 97 Offi⸗ ziere und 388 Wehrleute, bei 3 Brandwachen 6 Wehrleute, bei 3 Abſperrkommandos 25 Offiziere und 240 Wehrleute. Ins⸗ geſamt wurden ſomit 296 Wachen mit 272 Offizieren und 1918 Wehrleuten geſtellt. dieſem Tage iſt Feiertagsruhe. Wegen dieſes Sonntagsruhe am Verfaſſungstag Von der Preſſeabteilung der badiſchen Regierung erhalten wir folgende Zuſchrift: In Baden iſt ſeit dem Jahre 1928 der 11. Auguſt als Verfaſſungstag ein gebotener Feſttag d. h. an eiertags haben urſprünglich die Induſtriellen, ſchließlich aber auch die Land⸗ wirte Beſchwerde erhoben, letztere mit der Erklärung, ſie würden in der Erntezeit an der Arbeit gehindert, während im benachbarten Württemberg und auch in den übrigen deutſchen Ländern eine Arbeitsruhe nicht erzwungen ſei. In der Tat läßt ſich auf die Dauer die unterſchiedliche Behandlung dieſer Frage in den deutſchen Ländern nicht aufrechterhalten, das umſoweniger, weil in Württemberg es mit der Sonntagsruhe überhaupt recht mangelhaft beſtellt iſt. Selbſt an Feiertagen, wie z. B. dem Oſtermontag, werden in Württemberg im gro⸗ ßen Ausmaß allergröbſte landwirtſchaftliche Arbeiten wie Pflügen uſw. verrichtet. N Der Umſtand, daß die badiſch⸗württembergiſche Grenze im Verhältnis zur Größe dieſer beiden Länder außerordentlich lang iſt, und die weitere Tatſache, daß dieſe Grenze überhaupt nur in rein landwirtſchaftlichen Bezirken verläuft, gibt der im Grenzgebtet beider Länder wohnenden landwirtſchaftlichen Bepölkerung ſtarke Gelegenheit, Vergleiche anzuſtellen. Wenn nun noch gar bei der Betrachtung über den 11. Auguſt als ge⸗ botenen Feiertag politiſche Motive eine Rolle ſpielen, dann hat man die Erklärung dafür, weshalb gerade in landwirtſchaft⸗ lichen Kreiſen der 11. Auguſt als Feiertag nicht oder nur ungern hingenommen wird. Es iſt deshalb eine reichs⸗ rechtliche Regelung für den Verfaſſungstag eine der dringend⸗ ſten politiſchen Aufgaben der Reichsregierung und des Reichstages. Das für den Verfaſſungstag beſtehende Verbot der öffent⸗ lichen Arbeiten in der Landwirtſchaft hat Ausnahmebeſtim⸗ mungen für den Fall, daß infolge der Witterungsverhältniſſe unverſchiebbare Arbeiten geleiſtet werden müſſen. Auch kann die Ortspolizeibehörde für unverſchiebbare Arbeiten in der Landwirtſchaft Nachſicht erteilen, wenn die Notwendigkeit der Sonntagsarbeit vom Unternehmer nicht abſichtlich herbeige⸗ führt worden iſt. Der Stand der landwirtſchaftlichen Arbeiten iſt im laufenden Jahre durch die ſchlechten Witterungsverhält⸗ niſſe kein günſtiger. Der Miniſter des Innern hat infolge⸗ deſſen durch Erlaß an die Bezirksämter nach Maßgabe der landesherrlichen Verordnung vom Juni 1892(§ 15 Abſ. 2) allgemeine Nachſicht angeoroͤnet und insbeſondere darauf hin⸗ gewieſen, daß es nicht Aufgabe der Polizei⸗ und Gendarmerie⸗ behörde ſein könne, durch eine intenſive Umſchau eine große Zahl von Streitfällen zur Anzeige zu bringen. Er hat weiter auch im Zuſammenhang mit den Anordnungen der Reichs⸗ regierung über die Feier des Verfaſſunggstages durch die Reichsbehörde die Bezirksämter verpflichtet, mit den Behörden der großen Gemeinden im Lande über die Durchführung der Verfaſſungsfeier in Verhandlungen einzutreten. Auch ſoll die Bezirksbehörde zu dem gleichen Zwecke mit den repu⸗ blikaniſchen Parteien und Vereinigungen in Verkehr treten. Wenn insbeſondere in den Induſtriezentren des Landes der Verfaſſungsfeier ein entſprechend würdiger Rahmen gegeben wird, dann können nach Lage der Sache die Anhänger der republikaniſchen Staatsform vollauf zufrieden ſein. Wie anderwärts, ſo ſtrebt auch im Lande Baden die Bevölkerung in großen Nationalfragen auf die Reichsregierung hin. Eine geſetzliche Regelung nur durch das Land findet immer grö⸗ ßeren Widerſtand wie eine Reichsregelung. Eben weil wir nun in Baden in der Frage der Feier des Verfaſſungstages der Reichsregelung ein großes Stück voraus ſind, emneiehlt es ſich, daß die republikaniſche Preſſe gegenüber dem Teil der landwirtſchaftlichen Bevölkerung, die den Ver⸗ faſſungstag noch nicht gus innerer Ueberzeugung begehen mag. Duldſamkeit und Nachſicht übt. Mit Angriffen auf dieſe Teile der Bevölkerung in der Preſſe iſt im allgemeinen wenig gedient, es ſei denn, daß Arbeiten verrichtet werden, die ihrer beſonderen Art nach als eine Provokation und eine Herausforderung der republikaniſchen Bevölkerungsſchichten angeſehen werden müßten. Bei ſolchen Vorkommniſſen hätte allerdings die Orts⸗ polizei und die Bezirksbehörde ſtrafend einzu⸗ ſchreiten. *Freibank. Auf der Mannheimer Freibank wurden im Juni ds. Is. 4 156 Kg. Fleiſch verkauft(1 Ochſe, 14% Kühe, 2 Rinder, Kalb, 1194 Schweine). Die Verbraucherpreiſe— für 1 Pfund— waren folgende: Ochſenfleiſch 60 Pfg., Kuh⸗ fleiſch 25—50 Pfg., Rindfleiſch 50—55 Pfg., Kalbfleiſch 40 Pfg., S Schweinefleiſch 45—60 Pfg., gekochtes Fleiſch 25—50 Pfg. * Verkehrsunfall. Am Montag nachmittag gegen halb 5 Uhr ereignete ſich am Ring Ecke S und J ein ſchwerer Ver⸗ kehrsunfall. Ein Auto, das aus der Goetheſtraße kam, ſtieß gegen einen jugendlichen Radfahrer, der vom Neckar kam und trotz lautem Signal des Autolenkers weiter fuhr. Der Radfahrer, der übrigens neben einem anderen Radler fuhr, kam unter das Auto zu liegen, von dem ein Rad ihm auf dem Fuß ſtehen blieb. Das Rad wie das Auto ſind be⸗ ſchädigt. Das Krankenauto war ſofort zur Stelle. Die Folge des Unfalles war ein großer Menſchenauflauf, ſodaß eine kurze Verkehrsſtockung eintrat. ̃ Kommunale Chronik Dringliche Gemeinderatsſitzung in Lampertheim ib Lampertheim, 16. Juli. Die auf geſtern abend 8 Uhr anberaumte Sitzung wurde.15 Uhr durch Bürgermeiſter Keller eröffnet. Bezüglich der Erhebung einer Steuer auf den örtlichen Bierverbrauch kommt der Gemeinde⸗ rat zur einſtimmigen Ablehnung, denn bis die Orts⸗ ſatzung ausgearbeitet und durch die verſchiedenen vorgeſetzten Stellen genehmigt, wird keine weſentliche Einnahme für die⸗ ſes Jahr zu verzeichnen ſein.— Auf Antrag ſoll Erſtellern von Wohnhausneubauten vom Jahre 1927 ab auf fünf Jahre die Gemeindeumlage erlaen werden.— Der Aufſchlag der Koſten für das Faſelvieh iſt zu dreiviertel von den Vieh⸗ beſitzern, zu einviertel von der Gemeinde zu tragen. Es wer⸗ den dementſprechend feſtgeſetzt: für ein Stück Großvieh 5,10 A, ein Schwein 5 und eine Ziege 1,20.— Der Bauunter⸗ nehmer Adam Maiſchein 2 hat um eine Vergütung der Gemeinde für ausgeführte Waſſerleitungsarbeiten nach⸗ geſucht. Er begründet ſein Geſuch damit, daß er bei den ſchlechten Bodenverhältniſſen und der Zuteilung ungeeigneter rbeitskräfte aus den Erwerbsloſen, großen Schaden erlitten habe. Der Gemeinderat kann ſeinem Anſinnen nicht ſtatt⸗ geben, da Maiſchein die Arbeiten nicht für die Gemeinde, ſon⸗ dern für die, die Waſſerleitung ausführende Baufirma übernommen hat, er als Lampertheimer die Bodenverhält⸗ niſſe ſehr genau kennen mußte und laut mit der Firma abge⸗ ſchloſſenem Vertrag keinerlei Nachforderungen eingereicht werden dürfen.— Ein Antrag des früheren Hilfsfeldſchützen Ad. Moos 2 in Hüttenfeld, den derzeitigen Feldſchützen zu penſionieren, wird zurückgeſtellt.— Die hier fret gewordene Feloͤſchützenſtelle ſoll nicht mehr definitiv beſetzt wrdenunakuntermwurdenundOPnnaber umlhw umlhw umlh werden, ſondern den Dienſt ſollen während der Sommer⸗ monate dret Hilfsfeldſchützen verſehen.— Die Anſchaffung und Aufſtellung einer elektriſchen Feueralarmſirene auf dem Schulhaus in der Kaiſerſtraße würde einen Betrag von—3500 4 erfordern. Die Bürgermeiſterei wird beauf⸗ tragt, Offerten über—10 P..⸗Sirenen einzuholen.— Dem Geſuch des Albert Mühle um Erlaubnis zum Betrieb einer Gaſtwirtſchaft im Hauſe Kaiſerſtraße 3 und der Phil. Heiſel⸗ betz 2⸗Ehefrau für Steinſtraße 4 wird ſtattgegeben, da es ſich um Uebergangskonzeſſionen handelt. Bei ſeiner außerhalb des Ortsbauplanes gelegenen Geflügelfarm will Peter Schneibel 3 ein Wohnhaus errichten. Die nachgeſuchte Erlaubnis hierzu wird ihm erteilt. Fabrikant Jak. Eberhardt hat um An⸗ bringung eines Eingangstores von ſeinem Grundſtück nach dem Friedhof nachgeſucht. Bei dieſer Gelegenheit wird die Bildung einer beſonderen Kommiſſion ins Auge gefaßt, die die Umgeſtaltung bezw. Verhältniſſe im alten Friedhof regeln ſoll.— Von der Schulleitung hatte man in Vorſchlag gebracht, die Gemeinde möge das Laboratorium in Neuſchloß auf Ab⸗ bruch erwerben und beim alten Schulhaus für Schul⸗ räume wieder aufbauen. Der Betrag hierfür wäre 550 J. Der Gemeinderat kann ſich hierzu nicht entſchließen, da hier⸗ durch die beſtehenden, ganz unzulänglichen Schulverhältniſſe nicht gebeſſert werden und ein Schulhausneubau doch nicht ausbleiben kann.— Der evangel. Jugendverein der Lutherkirche Mannheim hatte um Pacht eines Grundſtüs beim Forſthaus Heide nachgeſucht. Eine Geneh⸗ migung hierzu wird jedoch nicht erteilt.— Eine Aufforderung des Volksbund deutſcher Kriegsgräberfürſorge an die Ge⸗ meinde zum Beitritt, verfällt der Ablehnung.— Eine Vor⸗ lage bezüglich Erſtellung von Flachbauten für dringend Woh⸗ nungsſuchende wird zurückgeſtellt. Die Anſchaffung von Eiſenbahnwagen für böswillig nicht zahlende Mieter ſoll alsbald erfolgen.— Das Elektrizitätswerk Rheinheſſen beabſichtigt KRabelverlegungen vorzunehmen und wollte zu dieſem Zweck im Schulhof des Schulhauſes in der Kaiſer⸗ ſtraße ein Transformatorenhaus errichten. Die Schulleitung hat hiergegen Einſpruch erhoben und auch der Gemeinderat verſagt hierzu ſeine Genehmigung. Der Gemeindebaumeiſter wird aber beauftragt, einen hierfür geeigneten Platz in Vor⸗ ſchlag zu bringen.— In nichtöffentlicher Sitzung werden an⸗ ſchlienend einige Geſuche um Bürgſchaftsübernahme durch die Gemeinde erledigt. * 5 Für einen Ehrenbürgermeiſter. In ber letzten Ge⸗ meinderatsſitzung in Waldfiſchbach ſtand die Frage„Ehren⸗ oder Berufsbürgermeiſter“ zur Beratung. Nach längerer Ausſprache beſchloß der Gemeinderat mit 19 gegen eine timme, keinen Berufsbürgermeiſter anzuſtellen, ſondern wieder einen Ehrenbürgermeiſter zu wählen. Ziegelziehende Schwerkraft überwiegt——und dann muß er eben fallen, er kann keinen Moment länger an ſeinem Platze bleiben. Wie kann man das Zufall nennen? Habe ich recht?“ Hinkelmann nickte. Er meinte jetzt, daß der Herr doch wohl ein Gelehrter wäre. Aber dann mußte er wieder an den Zirkusdirektor denken, denn der Herr zwirbelte ſeinen Schnurrbart und deutete mit einer der Anmut nicht ent⸗ behrenden Geſte nach rückwärts auf das Kurhaus.„Ha, da wird beſonders ſtark an den Zufall geglaubt. Waren Sie auch ſchon drinnen? Geſpielt? Gewonnen? Verloren?“ Hinkelmann geſtand:„Ich habe zweimal bei der Roulette geſetzt; einmal verloren, einmal gewonnen. Hat ſich alſo aus⸗ deächen. Da hatte ich genug. Ich laſſe mich nicht gern auf Liſkante Sachen ein.“ nuctscant? Es gibt kein Riſtko. Es gäbe eines, wenn das Fallen der Kugel vom Zufall 8 00 wäre. Es gibt aber kein Zufall, wie ich Ihnen bewieſen habe,— auch die Kugel der Roulette gehorcht notwendigen Geſetzen. Sie glauben das geſeet inſtinktiv ahnen Sie es doch. Worauf haben Sie geſetzt?“ „Rot; da gewann ich. Und nachher auf Schwarz.“ Aha! Warum haben Sie nachher auf Schwarz geſetzt? Weil Sie gedacht haben: vorhin iſt die Kugel auf Rot geblie⸗ ben, jetzt muß ſie doch mal auf Schwarz kommen. Sie muß, haben Sie gedacht. Wenn die Kugel aber muß, dann ſind doch Geſetze da, die dieſes Müſſen veranlaſſen. Dieſe Ge⸗ ſetze ſind ja auch völlig klar. Wie iſt denn die Sache? Da dreht ſich die Scheibe, auf die die Kugel geſchleudert wird; die Drehung mird allmählich gehemmt durch die Reibung zwiſchen Achſe und Achſenlager. Wäre der Apparat ganz vollkommen gebaut, dann müßte das Stillſtehen der Scheibe immer an demſelben Punkte eintreten. Es gibt aber kein vollkommenes Menſchen⸗ werk; mikroſkopiſche Unregelmäßigkeiten ſind doch da; außer⸗ dem wirken Temperatur und Feuchtigkeitsgehalt der Luft auf den Apparat ein, darum fällt die Kugel verſchieden, aber doch geſetzmäßig. Den Geſetzen nachzuſpüren, geht nicht an, denn man würde keinem erlauben, die Roulettes im Spielſaal aus⸗ einanderzunehmen und den Reibungskoeffizienten und ſolche Dinge feſtzuſtellen. Aber die Wirkungen der Sache kann ich konſtatieren, und das genügt.„Sehen Sie“— der fremde Herr zeigte Hinkelmann eines der Diarien—„da habe ich zehntauſendmal das Fallen der Kugel regiſtriert, mit Aus⸗ dauer, Hingabe und entſetzlicher Mühe. A merken, habe ich eine Fülle von Serien für das Fallen der natürlich jeden Tag umgewechſelt.“ Kugel konſtruiert. In kleineren oder größeren, aber ſchließ⸗ lich doch beſtimmten Intervallen ſucht die Kugel wieder die andere Farbe auf. Dieſe Intervallen wechſeln in auffallen⸗ der Weiſe an einzelnen Tagen, wobei jedenfalls die ſchon er⸗ wähnte Temperatur und der Feuchtigkeitsgehalt der Luft mit⸗ ſpielen, welche Zahlen ich— bitte, überzeugen Sie ſich!— auch immer genau angegeben habe. Wenn Sie nun, mit einer 85 Tabelle ausgerüſtet, ſich in den Spielſaal begeben und—“ „Wie ſtelle ich aber die Temperatur und den Feuchtigkeits⸗ gehalt der Luft feſt?“ fragte Hinkelmann, um zu zeigen, daß er aufgepaßt hätte. „Eonfachſte Sache: hier iſt doch ein Wetterhäuschen! Alſo weiter: wenn Sie mit dieſer Tabelle an der erſten Roulette vom Eingang aus, denn dieſe habe ich für meine Beobach⸗ tungen vorgenommen, Platz nehmen und einige Zeit das Spiel verfolgen, dann werden Sie bald die notwendig auf einander folgenden Serien ermitteln. Na, und dann brauchen Sie nur an der Hand der Tabelle zu ſetzen. Der Preis einer ſolchen Tabelle beträgt 150 Danziger Gulden, mein Herr.“ Hinkelmann fand das teuer; er bot zwanzig Gulden. Aber da der fremde Herr noch einmal die Ausdauer, Hingabe und entſetzliche Mühe betonte, die zu ſeinem Werke nötig geweſen wäre, einigte man ſich ſchließlich auf ſechzig Gulden. Dann zog der fremde Herr mit den übrigen Diarien ab und ſetzte ſich auf eine andere Bank zu einem vornehmen jungen Manne, der ſich wohl im Urlaub von der Mühe hinter irgend einem Ladentiſch erholte. Hinkelmann glaubte zu bemerken, daß der vornehme junge Mann ſich dann das Knie rieb! wahrſcheinlich hatte ihn der Herr mit den Diarien auch mit dem Spazierſtock dagegen geſtoßen.——— Natürlich ging Hinkelmann noch am gleichen Tage in den Spielſaal. Aber er hatte ſich in der Zeit geirrt; es war noch zu früh. Der Saal war leer; nur ein Arbeiter war an einem der Roulettetiſche beſchäftigt. Grade ſetzte er die Dreh⸗ ſcheibe ein. Hinkelmann fand das verdrießlich. Am Ende wurde das Ding geölt, jeden zweiten oder dritten Tag, und davon ſtand doch nichts in ſeiner Tabelle. Er erkundigte ſich diesbezüglich bei dem Arbeiter. Der ſchüttelte den Kopf.„Geölt hab' ich nich'. Aber was Theater und Muſik Von den Kölner ſtädtiſchen Theatern. Im Laufe der ſoeben beendeten Spielzeit 1926%7 gelangten im Opern⸗ hauſe lunter Generalintendant Fritz Rémond) erſt⸗ malig zur Aufführung:„Turandot“ von Giacomo Puceini; „Adrienne“ von Walter Goetze;„Der wunderbare Mandarin“ von Béla Bartok(Uraufführung, 1mal);„Judith“ von Arthur Honegger(Deutſche Uraufführung);„Meiſter Pedros Puppen⸗ ſpiel“ von Manuel de Falla(Deutſche Uraufführung):„Die Macht des Schickſals“ von Verdi;„Bathyllus“, Tanzdrama von Fritz Fleck(Uraufführung);„Don Gil von den grünen Hoſen“ von Walter Braunfels;„Der Narr“, Ballett von Serge Prokofieff(Uraufführung). In neuer Einſtudie⸗ rung erſchienen:„Samſon“ von Camille Saint⸗Saëns;„Der Evangelimann“ von Wilhelm Kienzl;„Fidelio“ von Beet⸗ hoven;„Der Poſtillon von Lonjumeau“ von C. A. Adam;„So machen's alle“(„Cosi fan tutte“) von Mozart.— Das Schau⸗ ſpielhaus lals deſſen Intendant Theo Modes im Herbſte eingetreten) brachte an Neuheiten:„Fahrt nach der Südſee“ von Bernh. Blume;„Der Unwiderſtehliche“ von Moreto(Be⸗ arbeitung Fulda):„Die Schule von Uznach“ von Carl Stern⸗ heim(Uraufführung);„Das Grabmal des unbekannten Sol⸗ daten“ von Paul Raynal;„Der Brand im Opernhaus“ und „Juana“ von Georg Kaiſer;„Paulus unter den Juden“ von Franz Werfel(Uraufführung);„Peripherie“ von Franz Lan⸗ ger;„Vogelfrei“ von Leo Lunz(Uraufführung):„Der Him⸗ melsſchneider“ von Max Jungnickel;„Dover—Calais“ von Julius Berſtl:„Die luſtigen Vagabunden“ von Impekoven und Mathern:„Und das Licht leuchtet in der Finſternis“ von Tolſtoi:„Thomas Paine“ von Hanns Johſt(Uraufführung): „Neidhardt v. Gneiſenau“ von Wolfgang Goetz:„Der Liebes⸗ trank“ von Wedekind:„Die Wochenſtube“ von Ludwig Hol⸗ berg:„Pourceaugnac auf Freiersfüßen“ von Moliere;„Ein beſſerer Herr“ von Walter Haſenelever. Von klaſſiſchen Wer⸗ ken gelangten in neuer Inſzenierung zur Wiedergabe:„Ein Sommernachtstraum“ von Shakeſpeare;„Iphigenie auf Tau⸗ ris“ von Goethe;„Der Traum ein Leben“ von Grillparzer; „Wallenſtein“⸗Trilogie von Schiller in der Einrichtung zur einabendlichen Darſtellung von Theo Modes. Im ſtädtiſchen Kammerſpielhauſe werden weiter Schwänke und Operetten Wie Sie ſofort be⸗ die Scheiben ſind, die ſich drehen,—— ſehen Sie: die werden aufgeführt. P. H. ———— —— Dienstag, den 19. Juli 1927 Briefmarken⸗Allerlei Von Germanikus Der Reichspräſident wird zu Ehren ſeines 80. Geburts⸗ tags im Bilde auf deutſchen Briefmarken erſcheinen. In außerdeutſchen Staaten iſt es ſeit langem Gebrauch, daß der jeweilige Herrſcher oder in Volksſtaaten der Präſident auf den Marken im Bilde zu ſehen iſt. Im Deutſchen Reiche und den ehemaligen deutſchen Einzelſtaaten dagegen gibt es nur wenig Beiſpiele. Bayern, das bis 1921 eigene Marken herausgab, hat 1911 zum 90. Geburtstag des Prinzregenten Luitpold deſſen Bild auf den Marken des Landes gebracht. Ihm folgte König Ludwig III. auf den Marken von 1914, ſein Bild auf den Marken wurde dann im Drange der Revolutton mit Volksſtaat und Freiſtaat unkenntlich gemacht. Württem⸗ berg, das bis 1921 eigene Marken für ſeine Landes⸗ und Kommunalbehörden hatte, zeigte 1916 zum 25jährigen Regie⸗ rungsjubiläum des König Wilhelm II., deſſen Bild auf vor⸗ übergehenden Jubiläumsmarken. Damit ſind aber die Bei⸗ ſpiele für das Deutſche Reich erſchöpft. Vor 1870 waren es nur Preußen, Sachſen und Hannover. In Preußen Friedrich Wilhelm IV., in Sachſen Friedrich Auguſt II. und ſein Nach⸗ folger Johann l. und in Hannover Georg V. Zu dieſen weni⸗ gen deutſchen Landesoberhäuptern, deren Bild die Briefmar⸗ ken zierten, kommt nun der Marſchall Hindenburg. Seine Marken werden mit einem Aufſchlage über den Nennwert ver⸗ kauft. Der Ueberſchußerlös fließt in die Hindenburgſpende, die Kriegsbeſchädigten und Hinterbliebenen Segen ſpenden ſoll. Hoffentlich nimmt man niedere Werte und einen gerin⸗ gen Zuſchlag, damit jedem Volksgenoſſen Gelegenheit gegeben iſt für die Hindenburgſpende ſein Scherflein zu geben. Die Hindenburgmarken gehören in die Reihe der Wohl⸗ fahrtsmarken und da intereſſiert es vielleicht, daß der geiſtige Vater dieſer Wohlfahrtsmarken, der vor kurzem ver⸗ ſtorbene däniſche Poſtmeiſter Holboel auf der däniſchen Weihnachtsmarke in dieſem Jahre im Bilde verewigt werden wird. Die däniſchen Wohlfahrtsmarken haben aber keine Frankaturkraft, ſondern werden nur neben der Freimarke be⸗ nutzt. Die Dankbarbeit des däniſchen Volkes dem Schöpfer der Wohlfahrtsmarken gegenüber zeigt ſich aber nicht nur in dieſer äußerlichen Ehrung, ſondern es hat auch materiell für die Witwe und ihre Kinder in großzügiger Art geſorgt. Es iſt dies nicht mehr recht als billig; durch die Wohlfahrtsmar⸗ ken werden jährlich Rieſenſummen in faſt allen Kulturſtaaten hereingebracht und da iſt es doch am Platze, wenn die Ange⸗ hörigen des Urhebers dieſer Marken keine Nyot leiden müſſen. Die Idee Holboels, jährlich um Weihnachten allen Briefſen⸗ dungen eine Marke aufzukleben, deren Erlös dazu dient, auch den Aermſten Weihnachtsfreude zu bereiten, iſt nun leider all⸗ mählich ſehr verwäſſert. Im vernünftigſten iſt die Heraus⸗ gabe ſolcher Marken noch in der Schweiz, wo in dieſem Jahre vier Werte mit Bildern Peſtalozzis erſcheinen werden. Hier haben ſie den Namen„Pro Juventuté“ weil ihr Erlös der Jugendfürſorge hauptſächlich zukommt und ſind ſo volks⸗ tümlich, daß ſie in der elendſten Hütte im Gebirge ebenſo be⸗ nutzt werden, wie im Bankpalaſte der Großſtadt. Aber in eini⸗ gen Ländern legt man auf den Abſatz an das Volk gar keinen Wert, ſondern Spekulantengruppen kaufen einen Poſten gan⸗ zer Sätze, der Reſt wird vielleicht ſogar verbrannt und nur der Briefmarkenſammler ſoll herhalten Wohlfahrtsgelder und dazu die Koſten der Spekulation zu tragen. Das gehört ge⸗ brandmarkt. Das iſt aber ſchon oft geſchehen, nützte aber leider nichts. Hauptbahnhof zur Kirche. Dreéi mit Tannenreis und Blumen zugrunde. Rene Maunheimer Zeitung(Mittag⸗elusgabs) ———— ͤ———— Aus dem Lande Schweres Antounglück bei Wieblingen. * Heidelberg, 19. Juli. ereignete ſich auf der Straße zwiſchen Wieblingen und Heidel⸗ berg ein ſchweres Automobilunglück. Beim Ueber⸗ holen eines Kraftwagens ſtieß ein mit mehreren Perſonen beſetztes Automobil mit dieſem zuſammen. Der Zuſammen⸗ prall war derart ſtark, daß vier Perſonen mit dem ſofort herbeigerufenen Heidelberger Sanitätswagen in das Akade⸗ miſche Krankenhaus in Heidelberg in ſchwerverletztem Zuſtand eingeliefert werden mußten. Beide Wagen wurden ſehr ſtark beſchädigt und mußten abgeſchleppt werden. Nach einér weiteren Meldung ſind die Verletzten, ein Kauf⸗ mann aus Mannheim namens Ruf, ein Fräulein aus Heidelberg, die beide⸗leichtere Verletzungen erlitten, und ein Herr aus Leimen bei Heidelberg, namens Müller, der außer Verletzungen am Arm und an den Beinen eine Rippenfraktur erlitt. Ihre Verletzungen ſtellten ſich als erheblich leichter heraus, als anfänglich vermutet werden durfte. 90 85 * Ettlingen, 15. Juli. Der 23 Jahre alte Schleifer Karl Bolazus verunglückte dadurch, daß er beim Schleifen einer einen Meter langen Säule mit Daumen und Handgelenk in das Meſſer geriet. Nach kurzer Zeit trat Wundſtarrkrampf ein, an dem er erlag. Gr. Bad Peterstal, 14. Juli. Heute nachmittag 5 Uhr er⸗ folgte die feierliche Abholung der. neuen Glocken vom ſinnig geſchmückte, mit je 6 Pferden veſpannte Wagen dien⸗ ten zur Ueberführung. Den Feſtzug eröffneten die Schulkin⸗ der mit Fahnen und Blumenſträußchen, dieſen folgten Jung⸗ frauen in Tracht und weißen Kränzchen, Miliz und Muſik in Tracht, Militärverein und Feuerwehr mit ihren Fahnen, Ge⸗ ſangverein und Kixchenchor, Geiſtlichkeit und Miniſtranten, der Stiftungsrat u. a. Vom Hauptbahnhof ging es üher die Brücke zur Hauptſtraße und Kirche. Kirchenchor und Geſang⸗ verein trugen je ein Lied vor. Naͤch dem Prolog eines Schul⸗ knaben hielt der Stadtgeiſtliche eine Anſprache. In ſeinen Ausführungen unterſtrich er beſonders die Sprache der Glocken, dankte dem früheren und fetzigen Gemeinderat namens der ganzen Pfarrgemeinde, daß der langerſehnte Wunſch, ein neues Geläute zu erhalten, nunmehr in Erfüllung gegangen ſei. Mit dem Liede„Großer Gott, wir loben dich“, das machtvoll im Gebirge widerhallte, ſchloß die ſchlichte, eindrucksvolle Feier. * Radolfszell, 15. Juli. Ein von Konſtanz kommendes mit fünf Perſonen beſetztes Auto verunglückte geſtern früh dadurch, daß während der Fahrt ein Reifen platzte und die Inſaſſen herausgeſchleudert wurden. Die Verletzungen ſind teils leichter, teils ſchwerer Natur. * Weisweil(badiſches Oberland), 14. Juli. Eine teuf⸗ liſche Tierquälerei trug ſich hier zu. Um Faſanen, die bekanntlich gern Welſchkorn naſchen, zu vertilgen, wurden von einem oder mehreren rohen Menſchen, nachdem das Welſchkorn im Felde geſteckt und mit Erde gedeckt iſt, oben auf dieſes Feld Welſchkörner geſät, die- mit Nadelſpitzen von etwa 6 mm Länge beſteckt ſind. Dieſer obenliegende Köder lockt nicht nur Faſanen, ſondern auch Tauben, Raben und anderes Geflügel an. Jedes Tier aber, das ſolch einen Köder Geſtern nacht gegen 12 Uhr! der Betrieb bis gegen 9 Uhr unterbrochen war. Gärten aufnimmt, geht innerhalb acht Tagen auf die elendeſte Weiſe 5 5. Seite. Nr. 327 Nachbargebiete Wiederum Unwetter. 2: Annmeiler, 18. Juli. In der Nacht von Freitag auf Samstag gingen über der Südpfalz, Hinterpfalz und Mittel⸗ haardt wolkenbruchartige Gewitter nieder, die in allen Ge⸗ markungen zirmlichen Schaden anrichteten. Der nieder⸗ gehende Platzregen richtete in der Annweiler und Albers⸗ weiler Gegend in den Feldern und Wingerten erhebliche Schä⸗ den an. Von den Beérgabhängen wurden wieder große Ge⸗ röll⸗- und Schuttmaſſen in das Tal abgeſchwemmt. Be⸗ ſonders in den Gärten ſieht es ſehr troſtlos aus. In der Neu⸗ ſtadter u. Edenkobener Gegend war das Unwetter ſtärker. Die Oberlandbahn konnte infolge Ueberſchüttung der Geleiſe mit Geröll und Schutt ihren fahrplanmäßigen Betrieb nicht auf⸗ recht erhalten. Bei Rambach entgleiſte ein Wagen, ſodaß 8 Ganz ver⸗ heerend toͤbte das Unwetter in dem Zweibrückener Gebiet. In den Ortſchaften um Homburg, ſo in Bechofen, Sanddorf und Bruchhof drang das Waſſer plötzlich in die Häuſer bis zu.50 m Höhe ein, ſadaß das Vieh nur mit Mühe gerettet werden konnte. Die Straßen waren ſtellenweiſe völlig zerſtört. Die ſehen Schutthaufen ähnlich. Die Kleintiere und beweglichen Gerötſchaften wurden in die oberen Stock⸗ werke gerettet. Das Waſſer riß in die Felder und Gärten ganze Kanäle bis zu 3 m Tiefe und.50 m Breite. Die alar⸗ mierte Feuerwehr konnte nur mit Mühe das Mobiliar der am ſchwerſten betroffenen Häuſer retten. Der angebliche Sch a⸗ * 5 — den läßt ſich noch nicht üherſehen, wird aber erheblich ſein. * Mainz, 17. Juli. Ueber dem Rheingau und dem weſt⸗ lichen Taunus ſind heftige Gewitter mit wolkenbruch⸗ artigem Regen niedergegangen, die beſonders in den Fel⸗ dern großen Schaden aurichteten. Das Waſſer, das ſich durch die Aecker einen Weg zu Tal bahnte, riß alles mit ſich fort und vernichtete beſonders ganze Kartoffeläcker. Domela bezahlt ſeine Schulden * Offenbach, a. M. 17. Juli. Der falſche Hohenzollernprinz Domela, der. dieſer Tagen, wie gemeldet, zu 7 Monaten Ge⸗ fängnis verurteilt worden war, hatte vor einiger Zeit auch in Offenbach ein kurzes Gaſtſpiel gegeben. Er pumpte von einer in Offenbach lebenden baltiſchen Famile 40 Reichs⸗ mark. Man hatte das Geld ſchon als verloren betrachtet; aber jetzt hat Domela ſeine Schuld der betreffenden Familie einſchließlich Zinſen zurückbezahlt. * * Ludwigshafen, 16. Juli. Geſtern abend gegen 12 Uhr gerieten in einer Wirtſchaft der Gellertſtraße ein 23jähriger Schloſſer und ein 26fähriger, Tagner von hier mit⸗ einander in Streit, in deſſen Verlauf der Tagner den Schloſſer mit einem Stußl niederſchlug. Darauf verſetzte dieſer dem Tagner mit einem Taſchenmeſſer fünf Stiche in die Bruſt, Schulter und dem linken Arm. Beide wurden erheblich verletzt ins Krankenhaus gehracht, das der Schloſſer nach Anlegung eines Notverbandes wieder verließ. Bei dem Geſtochenen beſteht keine Lebensgefahr. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Juli Rhein-Pegel] 2. 18, 16,15,[18, 18, Nectgr-Begel12. 13.J 14. 15..18.J5 Schuſterinſel 3,00.85.80.78 225 Mannheim.97.035581.,30.124.82 Fehl.30.098,98.90.88.85 Jagſtfeld.191.18.251.12.80.88 1 Maxau„986,30.17.99.71—.10 124112 5 Mannheim 5,17 5,485,42.91 Caub 942.973,18 3,58 Köln.93 8,85.79 Waſſerwärme des Rheins 18.0 2 Nürburgring meter 7 L. auf uüber mehr ais 3000 Kurven NMerz Auf NMercedes-Benz Mif„Continenta 40 gewirnf den„Groben Preis von Deufsctland“ muit der phenfesfischen Gescwindigkeif von 102 Stunden-Kilometfern „Confinental“ siegfe auf der ganzen Linie SSrrifliche Sieger uνdN PlZI Gruppe(uber 3000 oο: Cruppe I(I500-3000 ccm): Gruppe III(750- 1500 com): Sleger Sieger Sleger „Contiinenfal“ MERNZ Auf Mercedes-Benz WERNRBNN äàuf Mercedes-Benz WALE aul Mercedes-Benz V. GUILLRBAUME auf Sfeyr Freu JUNEK auf Bugaffi 2tfer Iter AIer Ater CLEPR auf Bugeffi Srfe Fcrrer Aller S Werfungsgrupper fubrer 7 „Confinental „Confinentfal⸗ „Continental“ it„Continental““ mit„Continental““ miſ milf mlf RPAN-EMMRNRICH àuf Telbof mit„Confinienfal“ mit„Continental“ Werner amercedes-Benz mit„Confinentar'“ fährf die schnellsfe Eunde mift 107 Killomefer Durchschmiftsgeschwindigkeif und sfellt damit einen neuen Nürburg- Rekord auf Sle. flrwer drid sSiegfer Sulf ene Maunheiůer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe)h)— Dienstag, den 19. Juli 1927 e Das Vild der Wirtſchaft IJn dem Berlauf der Linien die Förderung und Er⸗ zeugung der Grundſtoffe für die Induſtrie drückt ſich deutlich der allgemeine Zuſtand der beteiligten Induſtrien aus. Die Kohle leidet ſeit der Jahreswende andauernd unter immer mehr zunehmenden Abſatzſchwierigkeiten, die ihre Haupt⸗ urſache auf dem Auslandsmarkt haben und durch die zuneh⸗ mende Beſchäftigung der Inlandinduſtrie nicht behoben wer⸗ den können. Förclerung und Erzeugung Die Produktionskurven der Eiſeninduſtrie zeigen zwar in den letzten Monaten einen unregelmäßigen Verlauf, ſie weiſen jedoch ſeit mehr als anderthalb Jahren im ganzen eine durchaus und ſtetig ſteigende Richtung auf. Auch der leichte Rückgang der Roheiſengewinnung im letzten Monat, bei dem überdies zu berückſichtigen iſt, daß der Juni nur 8 Tage hat, unterbricht den ſteigenden Geſamtverlauf der surye nicht. Die Kokskurve liegt naturgemäß in ihrer Richtung zwiſchen der Kohlen⸗ und der Eiſenkurve: Der mangelnde Auslandsabſatz an Koks wird nur zum Teil durch den ſtei⸗ genden Bedarf der inländiſchen Eiſeninduſtrie ausgeglichen. Der Kaliabſatz hat, wie ſtets im Frühſommer, nach dem „Tieſſtand im Mai wieder etwas zugenommen. Sp. Die Auslandsanleihe der Landesbankenzentrale. Die Landes⸗ bankenzentrale hat den Anleihevorvertrag mit dem engliſchen Bank⸗ haus Higginſon u. Co. in London zwecks Auflage einer Anleihe von 20 Mill.(1 Mill. Pfund Sterling) bei 7proz. Verzinſung und einem Zeichnungskurs von etwa 91 bis 92 v. H. abgeſchloſſen. Ein⸗ zelheiten über den Zeitpunkt der Auflegung können noch nicht be⸗ kannt gemacht werden. Die neuen Mittel dienen vorzugsweiſe der ſtärkeren Inangriffnahme des Wohnungsbaues im Weg der Ver⸗ teilung über die angeſchloſſenen Landesbanken. gefaßt. Weitere Zuſammenfaſſung bei den Vereinigten Stahlwerken. Die Bereinigten Stahlwerke haben die Belieferung ihrer einzelnen Stahlbetriebe mit feuerfeſten Materialien in Dortmund zuſammen⸗ Es handelt ſich dabei um die Belieferung der Hochöfen mit Qarziten, die größenteils in Silika⸗ und Chamotte⸗Betrieben der Vereinigten Stahlwerke in Heſſen und im Weſterwald gewonnen Während die Gründerwerke teilweiſe in jetzt erſt ablaufenden Ver⸗ trügen größere Mengen feuerſter Materialien am freien Markt be⸗ zogen, hat der Zuſammenſchluß der Vereinigten Stahlwerke bewirkt, daß allmählich nur noch Spitzenmengen dieſer Materialien durch frei⸗ händige Ankäufe ausgeglichen werden. Auch die Verwendung der hei den Hüttenbetrieben der Vereinigten Stahlwerke abfallenden Schlacke iſt in Dortmund zuſammengefaßt worden. Neben der Ver⸗ wendung von Schlacke zur Herſtellung von Schlackenſteinen und Ze⸗ ment ergibt ſich—— in etzter Zeit eine ſehr günſtige Schlackenver⸗ wendung durch die immer mehr aufkommende Verwendung von Teer⸗ makadam für Straßenbauten. Die Vereinigten Stahlwerke ſind bis⸗ her an derartgen Wegebau⸗Geſellſchaften nicht nennenswert inte⸗ reſſiert. Die Zentralifation der Schlackenverwertung, die bisher ebenfalls auf Grund längerer Verträge, teilweiſe noch durch die Gründerwerke erfolgte, dürfte ungeachtet deſſen im Zuſammenhang mit der geſteigerten Nachfrage für Schlacke durch den Wegebau er⸗ höhte Ergebniſſe bringen. Quotenerhöhung der Vereinigten Stahlwerke beim Grobblech⸗ nd. Die G. hat die Beteiligung der Geisweider Eiſenwerke beim Grobblechverband in Höhe von 43 000 Tonnen übernommen, womit ſich die geſamte Beteiligung der Vereinigten Stahlwerke beim Grobblechverband auf etwa 40 v. H. ſtellt. Znu den Anleiheverhandlungen der Rheiniſch⸗ Weſt⸗ fäliſchen Elektrizitätswerk.⸗G. in Eſſen. Zu den aus dem Auslande ſtammenden Meldungen über die Aufnahme einer neuen Auslandsauleihe der.⸗W. E. erfährt W. T.., daß Verhandlungen über Aufnahme einer neuen Auslandsan⸗ leihe zurzeit nicht geführt werden und auch nicht beab⸗ ſichtigt ſind. Es ſchweben lediglich auf Grund der ſchon vor Monaten gegebenen Ermächtigung des Aufſichtsrats Er⸗ wägungen, ob zurzeit eine weite re Tranche der ſei⸗ nerzeit begebenen Anleihe aufgenommen w 92 ſoll. Dieſe Erwägungen ſind aber noch nicht ab⸗ geſchloſſen. Zuſammenſaſſung der Mühlenintereſſen des Oſtwerke Konzerns Die— der Schleſiſchen Mühlenwerke AG., Breslau, genehmigte den dividendenloſen Abſchluß. Auf der TO. ſtand weiter die Herab⸗ etzung des Grundkapitals im Verhältnis von 10:6 von 3 auf 1,8 il.„ ſowie die Wiedererhöhung um 2,2 Mill.„ neue St. A. und 400 000 ¼ Gproz. BA. Dieſe Transaktion dient, wie erinnerlich, zur Zuſammenfaſſung der durch JG. bereits mit dem Oſtwerkekonzern verbundenen Mühlen und Produkten⸗Handelsintreſſen, unter Führung der Schleſiſchen Mühlenwerke AG. Durch die Reduktion des bisherigen Grundkapttals hoffe die Verwaltung, die erforder⸗ liche geſunde Baſis für eine angemeſſene Rentabilität geſchaffen zu haben. Weiterhin wurde beſchloſſen, die aus der Kapitalerhöhung zur Verfügung ſtehenden tA. und VA. wie folgt zum Erwerb der aufgeführten Betriebe zu r rwenden: 900 000 4 StA. für die Roſen⸗ thaler Mühlenwerke G. r b.., Breslau, 600 000„ StA. für die Mühlen der Oſtelbiſchen Spritwerke, Produktenabteilung G. m. b. H. in Vietz an der Oſibahn und Schöpfurth, ſowie die Produkten⸗ abteilung dieſer Geſellſchaft in Berlin. 400 000 4 Sta. für die (Von unſerem Moskauer Moskau, Anfang Juli. Die Mängel bes ſtaatlichen Außenhandelsapparats Die bei der Ausnutzung des deutſchen 300⸗Mill.⸗Kredits ge⸗ machten Erfahrungen haben die Sowjetregierung veranlaßt, die Arbeit des ſtaatlichen Importapparates nachzuprüfen und eine Reihe von Maßuahmen zu ſeiner Vereinfachung zu treffen. Tatſächlich ſind bei der Vergebung von Aufträgen im Rahmen des deutſchen Kredits diejenigen Organiſationsmängel des ruſſiſchen Außenhandelsapparates beſonders ſtark in Erſchei⸗ nung getreten, an denen die ruſſiſche Wirtſchaft auch im all⸗ gemeinen krankt. Die ruſſiſchen Beſteller, d. h. die einzelnen Induſtrietruſts und Syndikate, operierten zumeiſt mit Spezifikationen aus den Jahren 1912 und 1913. Infolgedeſſen waren auch zahlreiche Kurioſa zu verzeichnen, wie beiſpielsweiſe Aufträge, die für nicht mehr beſtehende deutſche Firmen beſtimmt waren oder auf Maſchinen lauteten, die in Weſteuropa ſchon längſt nicht mehr in Gebrauch ſind. Dieſe Spezifikationen waren ferner, vor allem bei komplizierten Anlagen, nicht genügend aus⸗ gearbeitet. So enthielten ſie nur in den ſeltenſten Fällen alle erforderlichen techniſchen Einzelheiten und noch ſeltener Hin⸗ weiſe auf die Eigenheiten des betreffenden ruſſiſchen In⸗ duſtriezweiges. ufolgedeſſen wurde viel koſtbare Zetit— im Durchſchnitt 2 bis 3 Monate— verloren, bis die notwen⸗ digen Ergänzungen auf dem Wege über die zahlloſen ruſſi⸗ ſchen Inlands⸗ und Auslandsinſtanzen der deutſchen Firma zugänglich gemacht wurden. In der„Torgowo⸗Promyſchlen⸗ naja Gaſeta“, dem Organ des Oberſten Volkswirtſchaftsrats der Sowjetunion, berechnet ein bekannter ruſſiſcher Inge⸗ nieur, daß minoͤeſtens 50 v. H. der für die Auftragsvergebung in Anſpruch genommenen Zeit für ſolche„unproduktive Schreibereien“ verwendet werden mußten. Auf dieſem Gebiet machte ſich die große Diskrepanz zwiſchen der wiſſenſchaftlich⸗ techniſchen Vorbildung der ruſſiſchen Ingenieure und Wirt⸗ ſchaftler und den großen Fortſchritten der Technik und Wirt⸗ ſchaft in Weſteuropa beſonders ſtark bemerkbar. Wie der Bevollmächtigte des Oberſten Volkswirtſchaftsrates bei der Berliner Sowjethandelsvertretung, Shukowski in der Sow⸗ jetpreſſe erklärt,„gingen die techniſchen Vorſtellungen der ruſſiſchen Beſteller beim erſten Zuſammenſtoß mit der deut⸗ ſchen techniſchen Wirtklichkeit in Rauch auf“. Aber auch das überbürokratiſche Verfahren bei der eigent⸗ lichen Vergebung der Aufträge auf Induſtrieausrüſtungen verurſachte große Geld⸗ und Zeitverluſte. Die Regulierung des Importgeſchäfts erfolgte auf dem Wege langwteriger und komplizierter Beratungen im Oberſten Volkswirtſchaftsrat und im Handelskommiſſariat. Die Zahl der Inſtanzen, die ſich mit den einzelnen Beſtellungen und Aufträgen befaßten, betrug bis zu 20. Infolgedeſſen brauchte die Durchführung des Importauftrages eines ruſſiſchen Beſtellers im Durch⸗ ſchnitt—6 Monate. Hier ſoll nun eine grundlegende Aenderung eintreten. Zunächſt ſollen die ruſſiſchen Truſts mit ausländiſchen Katalogen und Preisliſten in weitaus größerem Maße als bisher verſorgt werden. Es iſt ja bekannt, daß noch bis zuletzt ſolche Kataloge und Preisliſten in Rußland beinahe als Schmuggelware galten. Nun beſteht hier die Schwierigkeit, daß die einzelnen Truſts und Syndikate nicht über eine genügende Anzahl geſchulter und vor allem ſprachkundiger techniſcher Kräfte verfügen, die die Kataloge rationell ver⸗ wenden können. Daher plant man, die Handelsvertretungen im Auslande damit zu beauftragen, in ruſſiſcher Sprache zu⸗ ſammenfaſſende Kataloge gufzuſtellen, die ſodann den ruſſi⸗ ſchen Beſtellern zugänglich gemacht werden könnten. Ein ſolcher Katalog iſt bereits von der ruſſiſchen Handelsgeſellſchaft in New Nork, Amtorg Trading Corp., die als Sowjethandels⸗ vertretung in den Vereinigten Staaten fungiert, zuſammen⸗ geſtellt worden. Sodann wird beabſichtigt, über 200 ruſſiſche Ingenieure jährlich nach dem Auslande, vor allem nach Deutſchland und Amerika, zu Studienzwecken zu entſenden. Die Dauer des Auslandsaufenthaltes, die bisher nicht über Erree Waren⸗AG. Katz u. Naumann, Görlitz⸗Hamburg, 200 000 StA. für die Breslauer Spritfabrik, Produktenabteilung G. m. b.., Breslau, und die reſtlichen 100 000„ StA. für die J. Graetzer G. m. b.., Gr.⸗ Strehlitz(Oberſchleſten) ſowie 67 000„ VA. für die M. Aſcher G. m. b.., Stargard i. Pomm., während die reſtlichen 333 000% VA. in den Beſitz der Oſtwerke übergehen. * Rationaliſierung in der Rheinſchiffahrt. Die unter dem Namen Köln⸗Düſſeldorfer Dampfſchiffahrt zuſammengeſfaßten zwei großen Dampfſch ab el d 9 die Preußiſch⸗Rheiniſche Dampfſchiffahrt⸗ Gefellſchaft in Köln und die Dampfſchiffahrt⸗Geſellſchaft für den Mit⸗ tel⸗ und Niederrhein in Düſſeldorf, haben mit der Niederländiſchen Dampfſchiffahrt⸗Geſellſchaft in Rotterdam, die auf dem Rhein eben⸗ falls führend iſt, zur Erreichung eines ſparſamern Betriebs und Hand in Hand damit einer größeren Wirtſchaftlichkeit eine Betriebsgeſell⸗ ſchaft geſchloſſen. Sowohl im Fracht⸗ wie im Perſonenverkehr werden verſchiedene Fahrten, die bisher jede Geſellſchaft für ſich ausführte alſo nebeneinandergingen, zuſammengeworfen, was auch eine Er⸗ ſparnis von Schiffen bedeutet. Für den Perſonenverkehr kommen die Strcken Mannheim⸗Rüdesheim und Köln⸗Emmerich in Frage. Das betriebliche Zuſammengehen läßt die Selbſtändigkeit der ein⸗ zelnen Geſellſchaften vollkommen unberührt. Das Uebereinkommen iſt ſchon ſeit April d. J. in Kraft und bedeutet im weſentlichen eine Verſtändigung über Tarife u. Fahrpläne und läuft verſuchsweiſe auf eine beſchränkte Anzahl von Jahren. Südweſtdeulſchlands Ernte ⸗Ausſichten Südweſtdeutſchland hat in der letzten Zeit häufig unter heſtigen Gewitterregen zu leiden gehabt, die viel Getreide zum Liegen ge⸗ bracht haben, die Ernteausſichten in Baden und in der Rheinpfalz werden jedoch im allgemeinen etwas günſtiger als im Vorfahre be⸗ ruteilt. Ungünſtiger Stand in einzelnen Bezirken wird durch beſ⸗ ſeren in anderen Landesteilen mehr als ausgeglichen. In bevor⸗ zugten ſonnigen Lagen der Rheinebene hat der Roggenſchnitt bereits begonnen, in den übrigen Landesteilen ſetzt er bei günſtiger Wit⸗ terung in kommender Woche ein, im Gebirge etwas ſpäter. Der Schnitt der anderen Halmfrüchte beginnt Ende dieſes nats, ſpä⸗ teſtens anfangs Auguſt. Hafer wird erſt in der zweiten Auguſthälfte geerntet, in den Höhenlagen des Schwarzwaldes, des Odenwaldes und der Haardt 1 bis 2 Wochen ſpäter. Ueber die zu erwartenden Hektarerträge liegen dem Statiſtiſchen Landesamt, wie es auf Anfrage erklärte, Angaben noch nicht vor. Wintergerſte hat in Unterbaden diesmal bis zu 20 dz. je ha erbracht gegen 12,4 dz. Landesdurchſchnitt im Vorjahr, doch können die unter⸗ badiſchen Erträgniſſe nicht für das ganze Land verallgemeinert wer⸗ den. Vorausgeſetzt, daß günſtiges Erntewetter herrſcht, glaubt man an der Mannheimer Produktenbörſe, daß die Vorjahrserträge um 10 bis 15 v. H. überſchritten werden dürften. Dieſe betrugen für Som⸗ mergerſte 15, Winterroggen 11,6, Winterweizen 13,9, Winterſpelz 12,6, und Hafer 14,7 döz. je Hektar. Es hängt jedoch alles davon ab, wie die Ernte hereingebracht werden kann.— Das Sondererzeugnis des ba⸗ diſchen Baulandes, das aus Spelz gewonnene Suppenprodukt Grün⸗ kern iſt an der geſtrigen Mannheimer Produktenbörfe erſtmals in dieſem Jahr gehandelt worden. Die Forderungen lauteten auf 68 bis 80 ¼ je dz. ab badiſcher Erzeugerſtation. Inſolge geringeren An⸗ baues iſt die Erzeugung der Menge nach kleiner als im Vorjahre ausgefallen, vorzüglich dagegen in der Beſchaffenheit. L Die Neuorganiſation des ruſſiſchen Imporigeſchäftes Sonderberichterſtatter.) 2 bis 3 Monate betragen hatte, ſoll auf mindeſtens 1 Jahr verlängert werden. Dabet werden den betreffenden Inge⸗ nieuren genau umgrenzte Aufgaben geſtellt. Bei der künf⸗ tigen Auftragsgebung ſollen in den Lieferungsverträgen mit den ausländiſchen Firmen die Aufnahme ruſſiſcher Inge⸗ nieure zu praktiſcher Arbeit auf den Werken der betreffenden Firma beſonders ausbedungen werden. Schließlich wird auf Grund der Erfahrungen der letzten Jahre an einer Standardi⸗ ſierung der zum Import beſtimmten Ausrüſtungen gedacht. Was nun die Vereinfachung des Inſtanzen⸗ weſens bei der Vergebung von Beſtellungen im Auslande anbetrifft, ſo hat die Sowjetregierung folgende Neuregelung getroffen. Anſtelle des bisherigen Verfahrens, wonach die einzelnen Anträge auf Erteilung von Importlizenzen erſt über die Auslandsabteilung des Oberſten Volkswirtſchafts⸗ rates gehen mußten, werden nunmehr von den Beſtellern allgemeine Importſpezifikationen(Jahres⸗, Halbjahres⸗ und Quartalvoranſchläge) unmittelbar den entſprechenden In⸗ duſtrieverwaltungen des Oberſten Volkswirtſchaftsrats zur Prüfung und Beſtätigung vorgelegt. Dieſe Spezifikationen werden künftighin von den Induſtrieverwaltungen der Aus⸗ landsabteilung übermittelt, die ſie binnen zweier Tage mit entſprechenden Korrekturen den Beſtellern zugehen laſſen muß. Die Beſteller ſind berechtigt, ihre Spezifikationen ſodann un⸗ mittelbar dem Handelskommiſſariat zwecks Lizenzerteilung vorzulegen. Der Lizenzausſchuß des Handelskommiſſariats wird aufgelöſt. Die Erteilung der Lizenzen durch das De⸗ partement für Auslandsoperationen muß binnen Wochenfriſt erfolgen. Die Importausſchüſſe bei der Auslandsabteilung des Oberſten Volkswirtſchaftsrars werden gleichfalls aufge⸗ hoben; die Verteilung der Importkontingente unter den Be⸗ ſtellern erfolgt durch die betreffenden Induſtrieverwaltungen des Oberſten Volkswirtſchaftsrats und zwar binnen einer Friſt von 7 bis 20 Tagen, je nach Spezifikation. Beſondere Schwierigkeiten ſind im Importgeſchäft, abge⸗ ſehen von den organiſatoriſchen Mängeln, auch dadurch ent⸗ ſtanden, daß zwiſchen der betreffenden Sowjethandelsvertre⸗ tung und den ruſſiſchen Beſtellern die Zahlungsbedingungen nicht genau feſtgeſetzt wurden. Anſcheinend haben die Truſts es mit der Pünktlichkeit bei den Zahlungen nicht beſonders genau genommen. Dies hat dazu geführt, daß die Sowfet⸗ handelsvertretungen die endgültige Vergebung der Aufträge ſo lange verzögern mußten, bis ſie in dieſer Hinſicht genügende Sicherheiten vom innerruſſiſchen Auftraggeber erhalten hat⸗ ten. Eine weitere Verzögerung trat ſchließlich durch die Art der Bearbeitung der Aufträge bei den Handelsvertretungen ein. Das Beſtreben der Handelsvertretungen, ſich vor nach⸗ träglichen Reklamationen zu ſchützen, führte dazu, daß jede Beſtellung nahezu 100 Inſtanzen paſſieren mußte. Dieſes Verfahren wurde nicht nur bei großen Beſtellungen ange⸗ wandt, ſondern auch bei ganz kleinen Aufträgen. Viele Klagen werden in der Sowfetpreſſe auch über das ſchlechte Funktionieren des Abnahmeapparates der Handels⸗ vertretungen laut. Vielfach ſeien Anlagen mit größeren und großen techniſchen Mängeln abgenommen worden. Die Sow⸗ jetpreſſe erwähnt dabei allerdings nicht, daß dieſe Mängel zu⸗ meiſt wohl auf die ungenügenden ruſſiſchen Spezifikationen zurückzuführen ſind. Die Abnahmeabteilungen der Sowjet⸗ handelsvertretungen ſollen von jetzt ab durch neue inner⸗ ruſſiſche Fachkräfte vetſtärkt werden. Die Abnahmebedingun⸗ gen ſind erheblich verſchärft worden und es wurde ſogar viel davon geſprochen, daß in den Verträgen mit ausländiſchen Firmen Klauſeln eingefügt werden ſollen, wonach die end⸗ gültige Abnahme der gelieferten Ausrüſtungen erſt an Ort und Stelle in Rußland ſelbſt zu erfolgen habe. Die bisherigen Erfahrungen, die man in Rußland mit Reformen zur Vereinfachung des bürokratiſchen Apparates gemacht hat, berechtigen zu einem gewiſſen Peſfimismus über die möglichen Auswirkungen der Neuregelung des ruſſiſchen Importgeſchäftes. Die überbürokratiſche Organiſation des Außenhandels iſt zu eng mit der geſamten wirtſchaftlichen und ſozialen Struktur des Sowjetſtaates verknüpft, um als Son⸗ derproblem für ſich erfolgreich gelöſt werden zu können. N e * Großhandelspreiſe. Die auf den Stichtag des 13. Juli berech⸗ nete Großhandelsinderziffer des Statiſtiſchen Reichsamts hat ſich ge⸗ gegenüber der Vorwoche um 0,2 v. H. auf 137,4(137,1) erhöht. Von den Hauptgruppen war die Indexziffer der Agrarſtoffe unverändert 137,4. Die Indexziffer der Kolonialwaren iſt um 0,2 v. H. auf 127,3 (127,6) zurücknegangen. Unter den Induſtrieſtoffen hat die Anderx⸗ ziffer der induſtriellen Rohſtoffe und Halbwaren um 0,2 v. H. auf 132,0(131,7) und diejenige der induſtriellen Fertigwaren um 0,4 v. H. auf 147,0(146,4) angezogen. Deviſenmarkt Reichsmark befeſtigt Die Reichsmark war weiter befeſtigt, der Dollar notiert.2105 —5 feſter liegen auch Schweiz olland. panien be einen Umſätzen gegen London 28.41 bis 28.43. Henſe e notierten: 8 N 2 16. 19 London-Paris 124,00 124. 00 Naild.-Schwz.] 28 28 28,17JNond.-Stockh. J 18.18J 18, Lond.-Brüſſel 34,1] 34.90 Holland-Schw. 208.05 208,05 end.⸗Mabrid 28.37 2841 Lond.-Malld. 89.15 89.75 Kabel Holland 2,195.4950 Mailand-Parie 139,10138.20 Kabel Schweiz 5,195 5,104 Lond.⸗Holland 12.12J 12,12/ Brüſſel-Paris 255,15855.30 Lond.-Schweiz 25,225 25,22 London-Oslo. 15.79 19,82[Holland-Paris 1028 10½23 Paris-Schweiz 20,34 20,33 Lond.-Kopenh.] 18.16 18.15[Kabel London.85.5.85.5 In.⸗Mk.—1 27 8 folgende Kurſe feſtſtellen: ondon 4] Prag. 12.49 12.47J Madrid.. 72.10 71.90 Paris. 16,49 18.47 Oslo... 19,70108.5⸗] Argentinſen..789.,787 Zürich...04 81,00 Kopenhagen„ 112,60112.58 Japan..986.785 Mailand..22.91 22.78 Stockholm. 112.72112.70 New-⸗Nork..4,212.200 Holland... 168.70(168.55] Brüſſel.. 58.6 58.53 Mannheimer Produktenbörſe Die Kurſe verſtehen 100 Kilo netto waggonfrei Mannheim mit Sack. zahlbar in RM⸗ mtliche Preisnotierungen vom 18. Juli 1927. Weizen inl. neuer———.— Hafer ausländ. 23.—.24.— Wieſenheu loſe.20.10.— ausl. 30.75-83.— Mais gelbes m Sack 19.25.—.— Rotkleeheu—.—.— Roggen inl. neuer—.—.——'mehl. Spez.0 7.——.— Luz.⸗Kleeh. toſe 11.—-11.90 „ ausl. 26.50—.— Weizenbrotm m. S. 88.—.—„ iͤ neues.00-.00 Brau⸗Gerſte(inl · mit S. 86.78.39,.—Preß ⸗Stro.50-.90 ausl.).—.—[Veizenkleie m. Sack 12.78-18.— Gebund. troh.00..60 Futter⸗Gerſte 23.—.24,50 Trackentreber—.——— Ravs mit Sack—.—.— Hofer inländ.—.——.—Rohmelaſſe—[Kleeſamen 15,50—16,.— Berliner Metallbörſe vom 18. Juli Preiſe in Feſtmart für 1 Kg. 16. 10. 18, 18. Elektrolytkupfer 121.78 121.,75 Aluminium in Raffinadekupfer—.——.— Barren.14 2,14 Blei—.——.— Zinn ausl.—.——.— Rohzink Bb. Pr.)—.——.——.—.,— Hüttenzinn—.— 2 „ fr. Verk.)—.——.— Nickel.40-3,50 8,40-3,50 Plattenzint 51,75 52.75 51.75-52,50] Antimon 0,951.00.95-1,00 Aluminium.10.10 Silber für 1 Gr. 7/25.78 28 77,50-78.50 London, 18, Jull. Metallmarkt(In Lſt. f. d. eng. t. v. 1016 Kg. . 16. 19. Blei 23 20 23.5 Rupfer Kaſſa 54.25 54,45 beſtſeleet 58,.—.— int 1235 27 175 do. 3 Monat 54.63 54,.95 Nickel— ueckllb. p. Fl. 21,75 21,75 do. Eiektrol. 60,— 60.— Zinn Kaſſa 200.25 252.28 Frächtenmarkt in Duisburg ⸗Mubrort vom 78. Fuuli Bei ruhigem Geſchäft blieben die Frachten Berg⸗ wie Talwärts unverändert. 2 Regulus * Dienstag, deſt 19. Juli 1927 7. Seite. Nr. 52 — Reue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Sportliche Rund ſchau Die Deulſchen Leichtathletikmeiſterſchaſten Die Bilauz der Meiſterſchaften: 7 neue deutſche Rekorde— Verbeſſerungen der Leiſtungen in faſt allen Diſziplinen — Unſere Ausſichten bei der Amſterdamer Olympiade 1928 Mit den Meiſterſchaften hat die Leichtathletikſaiſon ihren Höhepunkt erreicht. An dieſem Zeitpunkt ſind die meiſten Leichtathleten in ihrer beſten Form. Das Ergebnis der dies⸗ jährigen Meiſterſchaften iſt beſonders erfreulich, hat es uns doch wieder ein großes Stück weitergehracht. Es wurden im ganzen 7 neue deutſche Rekorde aulfgeſtellt. In einigen Diſziplinen haben wir uns den Welthöchſtleiſtungen bis auf Bruchteile genähert, in den andern, wo dies noch nicht der Fall iſt, ſind wir aber gegen die Vorjahre ebenfalls weiter⸗ gekommen. Eine Gegenüberſtellung der Meiſterſchaften von 1926 mit denen von 1927, den Ergebniſſen der Pariſer Olympiade 1924 und den Welthöchſtleiſtungen wird am beſten den gegenwär⸗ tigen Stand der deutſchen Leichtathletik veranſchaulichen, der allerdings in einigen Wochen ſchon wieder ein ganz anderes Ausſehen haben kann. 5 Im 100 Meter⸗Lauf konnte Kör nig, der jetzt für Char⸗ lottenburg ſtartet, nur 1,8 gegen 1926 10,3 erzielen. Man muß hier allerdings berückſichtigen, daß ſtarker Gegenwind herrſchte. Bei dem mörderiſchen Kampf mit dem wieder nach vorn gekommenen Crefelder Altmeiſter Houben, der im toten Rennen mit ihm durchs Ziel ging, wäre bei normalen Verhältniſſen beſtimmt eine ſehr gute Zeit erreicht worden. Bei der Pariſer Olympiade war die Zeit des Siegers Scholz 10,8, die Welthöchſtleiſtung hält immer noch Paddock mit 10,4 Sekunden. Den deutſchen Rekord ſtellte Körnig mit ebenfalls 10,4 Sekunden auf. Körnig konnte auch in dieſem Jahre wieder die 200 Meter Meiſterſchaft in neuer deutſcher Rekord⸗ zeit mit 21,4 gegen 21,5 1926 erringen. Dicht dahinter folgten Schüller und Schlößke mit je 21,6, Scholz benötigte bei der Dlympiade in Paris 21,6, die Welthöchſtleiſtung hat Paddock mit 21,2 inne. Eine Ueberraſchung brachte diesmal der 400 Meter⸗Lauf. Nicht weniger als 4 Läufer liefen unter 50 Sek. Büchner⸗ Magdeburg ſicherte ſich den Titel in Abweſenheit von Dr. Peltzer in 48,8(49 Sek. 1926). Neumann⸗Berlin, früher M. T. G. Mannheim, benötigte 49 Sek. Die von H. Braun aufgeſtellte deutſche Höchſtleiſtung mit 48,3 konnte nicht er⸗ reicht werden, trotzdem iſt hier unverkennbar ein Fortſchritt zu verzeichnen. Lidell⸗Amerika ſtellte in Paris mit 47,6 eine neue Welthöchſtleiſtung auf. Büchner⸗Magdeburg iſt auf dieſer Strecke noch weiter verbeſſerungsfähig; gerade von ihm iſt noch viel zu erwarten. Im 800 Meter⸗Lauf wurden ebenfalls gute Zeiten erzielt, 4 Läufer hielten ſich weit unter der 2 Minuten⸗Grenze. Böcher⸗Berlin, der Titelhalter,(1926::00,5) ſiegte in der ausgezeichneten Zeit von:55,1. Lowe⸗England benötigte in Paxis:52,6 und Dr. Peltzer⸗Stettin ſtellte 1926 bei den eng⸗ liſchen Meiſterſchaften mit:51,6 einen neuen deutſchen und Weltrekord auf. 5 Eine weſentliche Verbeſſerung gegen 1926 wurde auch im 1300 Metez,Lauf erzielt. Dr. Peltzer benötigte 1926:09,2, ſein Clubkamerad Bolze erreichte dieſes Jahr:03,2. Nurmi, das finniſche Laufwunder, erzielte in Paris:53,6 er mußte aber dann die von ihm aufgeſtellte Welthöchſtleiſtung mit:52,6 am 11. September 1926 nach grandioſem Kampf in Berlin mit:51 an Dr. Peltzer⸗Stettin abtreten. Im 5000 Meter⸗Lauf konnte Cohn⸗Berlin die Leiſtung Dieckmanns⸗Hannover von 15:13,2 auf 15:03,2 verbeſſern und damit einen neuen deutſchen Rekord aufſtellen. Hier ſteht Nurmis Leiſtung in Paris mit 14.31,2 und ſeine Welthöchſt⸗ leiſtung mit 14:28,2 auf einſamer Höhe. Auch im 10 000 Meter⸗Lauf wurde ein neuer deutſcher Rekord erzielt. Petri⸗Hamburg ſiegte ſicher in 32:00,8 (1926: Rätze⸗Luckenwalde 32:20,8). Alter Rekord: Bedarff⸗ Düſſeldorf 32,14,2. Gegen den Weltrekord, den Ritola in Paris mit 30:23,2 Minuten aufſtellte, treten dieſe Zeiten natürlich noch zurück. Einen leichten Sieg errang Steinhardt⸗Karlsruhe im 110 Meter⸗Hürdenlaufen mit 15,4. Bei Anweſenheit des Meiſters von 1926, Troßbach⸗Berlin(15,2), wäre die Zeit be⸗ ſtimmt beſſer geworden, konnte er doch den Weltrekord des Canadiers Thomſon(14,8) mit 14,9 nahezu erreichen und damit den deutſchen Rekord aufſtellen. Bei der Pariſer Olym⸗ piade wurden 15 Sekunden benötigt. Eine weitere deutſche Höchſtleiſtung ſtellte Dr. Peltzer⸗Stettin mit 54,8(1926: 54,9) im 400 Meter⸗ Hürdenlaufen auf. Taylor⸗Amerika lief in Paris 52,6, den Weltrekord hat jedoch Petterſon⸗Schweden mit 53,8 Sekunden inne, da die Leiſtung Taylors wegen Werfens von 2 Hürden nicht als Rekord anerkannt werden konnte. Auch die 4 100 Meter⸗Staffel brachte einen neuen Rekord. S. C. Charlottenburg benötigte 41.3 Sek. (1926: Phönix Karlsruhe 42,1) vor Preußen⸗Crefeld und Ein⸗ tracht⸗Frankfurt a.., je 41,4 Sek. Die amerikaniſche Mann⸗ ſchaft ſtellte in Paris mit 41 Sekunden einen neuen Weltrekord hinauskommen. Im Diskuswerfen verhält es ſich faſt ebenſo. auf. Dieſe Zeit kann von einer deutſchen Mannſchaft glatt erreicht werden. Die Sprungkonkurrenzen brachten ebenfalls beſſere Leiſtungen als 1926. Diesmal konnten Beetz⸗Berlin und Köppke⸗Stettin im Hochſprung je 1,88 Meter hoch ſpringen. Skorzinski⸗Berlin erreichte 1,85(1926: Huhn⸗Jena 1,80). Osborn⸗Amerika ſprang in Paris 1½98 Meter und ſtellte den Weltrekord mit.05,58 Meter auf. Hier ſind wir mit unſeren Leiſtungen noch zurück. Paſemann hält den deutſchen Rekord mit.92,3 Meter ſeit 1911. Der Weitſprung weiſt gegen 1926 einen kleinen Rückgang auf. Dobermann⸗Köln erzielte 1926 7,36 und diesmal 7,.28 Meter. Hieran mögen auch die Witterungsverhältniſſe ſchuld ſein, denn Dobermann ſprang vor einigen Wochen in Ludwigshafen 7,56 Meter weit(naeuer deutſcher Rekord.) Hubbard⸗Amerika erzielte in Paris 7,44 und hält den Welt⸗ rekord mit.89,6 Meter. Wenn wir im Stabhochſprung auch noch anderen Völkern gegenüber zurück ſind, ſo wurden dieſes Jahr die Leiſtungen doch wieder beſſer. Reeg⸗Neu⸗Iſenburg überſprang 3,76 Meter(Deutſcher Rekord: Fricke⸗Hamburg 3,80 Meter.) Werk⸗ meiſter⸗Berlin brachte es auf 3,71 und 3 Leute überſprangen glatt 3,60 Meter. Barnes⸗Amerika ſprang in Paris in Ab⸗ weſenheit von Hoff⸗Norwegen 3,95 Meter. Hoff ſtellte den Weltrekord mit 4,25 Meter auf. Die Wurfübungen laſſen ebenfalls teilweiſe eine Verbeſſe⸗ rung erkennen. Im Kugelſtoßen erzielte Brechenmacher⸗ Frankfurt a. M. 14,22 Meter(1926: Schröder⸗Dortmund 13,66; deutſcher Rekord: Schröder 14,60 Meter). Houſer⸗Amerika ſtieß in Paris 14.99 Meter und Roſe⸗Amerika hat ſeit 1909 mit 15.44,4 den Weltrekord inne. Brechenmacher konnte im geidarmigen Kugelſtoßen eine zweite Meiſterſchaft und eine neue deutſche Höchſtleiſtung mit 26,05 Meter aufſtellen. 5 Im Speerwerfen gingen die Leiſtungen gegen 1926 etwas zurück. Nolles⸗Königsberg warf 56,15(1926: Zimmermann⸗ Zehlendorf 57,96; deutſche Höchſtleiſtung Dr. Ludecke⸗Berlin 62,14 Meter). Mygra⸗Finnland erzielte in Paris 62,96 und er hält auch den Weltrekord mit 68,55 Meter. Nolles⸗ Königsberg wurde Doppelmeiſter, er konnte auch das beid⸗ armige Speerwerfen mit 98,01 Meter gewinnen(1926: Dr. Ludecke⸗Berlin 98,66 Meter). Im Diskuswerfen ſind die Leiſtungen beſſer geworden. Hänchen Berlin erreichte 44.67 Meter(1926: Hoffmeiſter⸗ Hannover 44.23,5; deutſcher Rekord 47,04 Hoffmeiſter). Houſer⸗ Amerika warf in Paris 46.15,5 und Hartrauft⸗Amerika hat mit einer Leiſtung von 47,89 Meter die Welthöchſtleiſtung auf⸗ geſtellt. Auch im beidarmigen Werfen wurden Hänchen mit der neuen Rekordleiſtung von 77,66 Mtr. Meiſter. Im Hammerwerfen, das zum erſten Mal in das Meiſter⸗ ſchaftsprogramm aufgenommen wurde, ſind wir noch im Hintertreffen. Mang⸗Regensburg warf 40,71 Meter weit, gegen 53.29,5, welche Leiſtung Tootell⸗Amerika bei der Pa⸗ riſer Olympiade erzielte. Gerade im Hinblick auf die Amſterdamer Olympiade 1928 muß trotz der verbeſſerten Leiſtungen noch viel Arbeit ge⸗ leiſtet werden, wenn unſere Leichtathleten gut und ehrenvoll abſchneiden ſollen. Die Verbeſſerungen der Leiſtungen ſind nicht zuletzt der unermüdlichen ſyſtematiſchen Arbeit des Reichstrainers Waitzer zu verdanken. Er hat ſchon viel geleiſtet und wird unſere Leute beſtimmt zu Erfolgen führen. Unſere Ausſichten bei der Amſterdamer Olympiade laſſen ſich, gemeſſen an den Leiſtungen der Pariſer Olym⸗ piade, einigermaßen beurteilen; allerdings darf nicht vergeſſen werden, daß in der Zwiſchenzeit verſchiedene Leiſtungen ver⸗ beſſert wurden und auch noch verbeſſert werden können. Un⸗ bedinat gute Siegesausſichten haben wir im 100 u. 200 Meter⸗Lauf. Hier dürften unſere Läufer in Front enden. Ueber 400 Meter wird es zu einem guten Platz rei⸗ chen. Im 800 Meter⸗Lauf ſind unſere Ausſichten ebenfalls nicht ſchlecht, konnte doch der noch verbeſſerungsfähige Böcker hei den engliſchen Meiſterſchaften hinter dem Olympiaſieger Lowe⸗England den 2. Platz mit Bruſtbreite⸗Ahſtand belegen und Martin⸗Frankreich auf den 3. Platz vercheiſen. Ueber 1500 Meter haben wir nur dann Siegesausſichten, wenn Dr. Peltzer wieder ſeine Höchſtform erreicht. Bei den langen Strecken 5000 und 10000 Meter ſind unſere Ausſichten ſehr gering, da die Zeiten unſerer Meiſter, die auch neue Höchſtleiſtungen aufſtellten, eine bis zwei Minuten unter den Leiſtungen in Paris liegen. Im Hürdenlaufen über 110 und 400 Meter dürfte es vielleicht zu Plätzen reichen. Es kommt darauf an, ob Trüßhbach wieder in Schwung kommt und der Nachwuchs ſich ſtark verbeſſert. Unbedingte Ausſichten hat Deutſchland dann in der 4 K 100 Meter⸗Staffel, da unſer ganz ausgezeichnetes Svitzenmaterial dem der füh⸗ renden Länder zum mindeſten gleichwertig iſt. Im Weitſprung dürfte es Dobermann mit Glück zu einem Platz reichen, gemeſſen an den Leiſtungen in Paris. Im Hochſprung werden unſere Vertreter wohl kaum in die Entſcheidnug eingreifen, ebenſo wenig beim Stabhochſprung. Im Speerwerfen werden wir über einen Platz kaum Ond Schallet weise im hduslichen Kreise. Dazu gehört auch, daß man sich Blusen, Kleider, Strümpfe u. dergl im Haushalt selbst färbt. Mit HEITMANNZ FARBEN geht das mũhelos und erspart Geld. SINPTI-FARBEN in Kugeln und Tabletten färbeg 0 8 0 2 Wer Achte auf Marzes Duahcleopt in Stern-. beliebig Kalt oder heltz. Auch im Hammerwerfen ſind unſere Ausſichten ſehr gerine Alles in allem: Gute Ausſichten haben wir nur 55 5 5 kurzen Strecken und in der 4& 100 Meter⸗Staffel, vielleicht noch über 1500 Meter, ſonſt nur Platzchancen. . 40 Jahre Turnverein Sandhofen Anläßlich des 40jährigen Beſtehens des.V. 1887 Mann⸗ heim⸗Sandhofen wurden am Sonntag turneriſche Wettkämpfe ausgetragen, deren Ergebniſſe wir unſerem Bericht vom Mon⸗ tag früh nachtragen. Die Ergebniſſe Zwölfkampf Oberſtufe. 1. Theodor König, Turnverein 1846 Mannheim 206; 2. Max Nill T. V. 1846 196; 3. Willi Reuner T. V. 1846 188; 4. Hermann Ebel.V. Jahn Neckarau 180 Punkte. Zwölfkampf Unterſtufe. 1. Ludwig Möll T. V. 1898 Secken⸗ heim 196; 2. Martin Uhrig T. V. Badenia Feudenheim 190: 3. Emil Kirſchner.V. Jahn Neckarau 189; 3. Albert Raule T. V. 1898 Seckenheim 189; 3. Adolf Biſchoff T. V. 1846 Mann⸗ heim 189 Punkte. Zehnkampf Oberſtufe. 1. Max Nill T. V. 1846 Mhm. 186 2. Karl König.V. 1846 Mhm. 172; 3. Hermann Ebel.V. Jahn Neckarau 169; 4. Auguſt Leis MTG. Mannheim 155 P. Zehnkampf Unterſtufe. 1. Peter Hafner Turngemeinde Käfertal 173; 2. Martin Uhrig.V. Badenia Feudenheim 1707 3. Heinrich Lupp.V. 1846 Mhm. 168; 4. Emil Kirſchner.B. Jahn Neckarau 166; 4. Karl Bickel.V. Jahn Neckarau 166 P. Turner über 35 Jahre. Siebenkampf. 1. Adolf Orth.V. Jahn Neckarau 124; 2. Emil Gaucher Tgde. Käfertal 108 P. Jugendturner. Siebenkampf Oberſtufe. 1. Willi Schwarz T. V. 1846 Mhm. 122; 2. Paul Streckfuß Tade. Käfertal 120, * Fritz Hartmann.V. 1898 Seckenheim 113 Punkte.— Vierkampf Unterſtufe. Mhm. 74; 2. Emil Anna T. V. Badenia Feudenheim 71; 2. Karl Merz T. V. Jahn Neckarau 71; 3. Georg Finkenberger T. V. Jahn Neckarau 70 Punkte. Turnerinnen. Siebenkampf Oberſtufe. 1. Marie Greulich T. B. 1846 Mhm. 123; 2. Martha Latin.V. 1846 Mhm. 115; 3. Lena Janſon.V. Badenia Feudenheim 98; 4. Amalte Appel T. V. Badenia Feudenheim 97 P.— Siebenkampf. Unterſtufe. 1. Hilde Förſter.B. Germania 126; 2. Lidia Zimmermann T. V. 1846 125; 3. Luiſe Dederer T. B. Germania 120; 3. Roſel Groh.V. Jahn Neckarau 120 Punkte.— Vierkampf Oberſtufe. 1. Maria Greulich.V. 1846 Mhm 78: 2. Marta Lardin.V. 1846 Mhm. 77; 3. Amalie Appel T. B. Badenia Feudenheim 69 Punkte.— Vierkampf. Unterſtufe. 1. Henriette Stowick T. G. Käfertal 79; 2. Lidia Zimmermann T. V. 1846 Mhm. 75; 2. Käte Bechtler.V. 1846 Mhm. 75 3. M. Feſenbecker.B. Germania 74; 3. Luiſe Dederer.B. Germania 74 Punkte. Volkstümlicher Sechskampf Oberſtufe. Turner. 1. Albert Möll T. V. 1898 Secken⸗ heim 106; 2. Hermann Steitz Tgde. Käfertal 102; 3. Zahnleiter Adam Tgde. Käfertal 98 Punkte.— Mittelſtufe. 1. Otto Kermas T. V. 1846 Mhm. 114; 1. Albert Waas Tgde. Käfertal 114; 2. Georg Brück.V. 1846 Mhm. 102; 3. Karl Maas Turngenoſſenſch. Rheinau 101 Punkte.— Unterſtufe. 1. Willy Pfeiffer.V. 1846 Mhm. 101; 2. Ludwig Stalf.V. Jahn Neckarau 100; 3. Robert Friebel Tgde. Käfertal 99 Punkte. Volkstümlicher Vierkampf. Turnerinnen. 1. Dora Klein T. V. 1846 Mhm. 80, 2. Emma Höfler.V. 1846 Mhm. 68; 3. Marie Greulich T. V. 1846 Mhm. 55; 4. Anna Hohnhold T. V. 1846 Mhm. 50 Punkte. Reisſchild. 1..V. 1846 Mannheim 720 2. Turn⸗ gemeinde Käfertal 649 Punkte. Siegfried Wanderpreis der Ufa. 1. Turngemeinde Käfertal 919 2. T. V. 1846 Mhm. 896 Punkte. Siebenkampf der Jugendturnerinnen. 1. Louiſe Welz Tgde. Käfertal 115; 2. Käthe Eckert Tgde. Käfertal 110; 3. Johanna Eckert Tade. Käfertal 108; 4. Eliſabeth Hoog T. V. 1846 Mhm. 107 Punkte. Fünfkampf der Jugendbturner. 1. Willi Hoffmann.V. 1846 94; 2. L. Weber T. V. Seckenheim 89; 3. Paul Streckfuß Tade. Käfertal 88; 4. Alfred Jakob.V. Seckenheim 86 P. 4 mal 100 Meter Staffel. Turnerinnen. 1. T. V. 1846 Mhm. (1. Mannſchaft) 617 Sek.; 2..B. Germania 6275 Sek. 3. T. V. 1846 Mhm.(2. Mannſchaft) 657 Sek. „„Volkstümlicher Fünfkampf. Altersturner. 1. Hermann Kölle Tgde. Käfertal 101; 2. Auguſt Döring.V. 1846 Mhm. 78; 3. Richard Rauh T. V. 1846 Mhm. 72 Punkte Vereinswetturnen. 1. Abteilung:.V. 1846 Mhm.(62 Teilnehmer) 100 Punkte,.V. Jahn Neckarau(45 Teiln.) 95 2. Abteilung:.V. Seckenheim(33 Teiln.) 90, T. B. Sand⸗ hofen(33 Teiln.) 86; 3. Abteilung:.B. Germania Mhm, (27 Teiln.) 95, Badenia Feudenheim(25 Teiln.) 91, Tade. Käfertal(28 Teiln.) 72; 4. Abteilung: T. G. Rheinau(15 Teiln.) 83, T. V. 1877 Waldhof(13 Teiln.) 91 Punkte. R. G. Herausgeber, Drucker und Verleger. Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b. H. Mannheim, E. 6, 2 Direktion: Ferdinand Heyme. Chefredakteur: Kurt Fiſcher—Verantwortl. Redakteure: Für Politik: H. A. Meißner Feuilleton: i. V. Kurt Fiſchen— Kommunal⸗Politik u. Lokales: i..: Franz Kircher= Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer— Gericht und alles Uebrige Franz Kircher— Anzeigen: i. V. Jakob Faude um so willkommener 47l Portugal! Abspannung und Mattigkeit schwinden, wenn dieses einzigartige Haarwasser die Kopfnerven ertrischt und belebt. Angeregt durch den kühlen Duft des 4⁴ Portugal, genieft man die Mußze- Ganze Flasche A.80 stunden heißer Sommertage mit köstlichem Behagen. Nr 22 nt 95 Les Jesd. 4 1. Wilhelm Hoffmann.V. 1846 ——————————— — ——é— — e eee —— Die Weinbauausſtellung in Bad Dürkheim. ſteller beläuft ſich auf nahezu 100, darunter die bekannteſten 8. Sette. Nr. 327 1 5. lr Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Dienstag, den 10. Jali 107 Aaurs der Pfalz : Bad Dürkheim 17. Jult. Aus Anlaß der Vorbereitun⸗ gen der„Deutſchen Weinbauausſtellung 1927“, die mit dem 34. Deutſchen Weinbaukongreß in Bad Dürkheim(Rheinpfalz) verbunden iſt, herrſcht auf dem Ausſtellungsgelände neben dem Wurſtmarktplatz reges Leben. Die große Ausſtellungs⸗ Halle ſteht im Gerüſt fertig. Die Handwerker ſind an der Ar⸗ beit. um in beſchleunigtem Tempo die Halle bis zu Beginn des Kongreſſes zu vollenden. Auch das Gelände für die Halle der techniſchen Ausſtellung wird vorbereitet. Hier findet eine 1600 Am. große Weinhalle Aufſtellung. Die Zahl der Aus⸗ Firmen der Wein⸗ und Kellereimaſchineninduſtrie, ſowie die größten Firmen für die Herſtellung von Düngemitteln und Schädlingsbekämpfungsmitteln. * * Lubwigshafen, 18. Jult. Durch die Preſſe wurde ver⸗ gangene Woche Aeußerungen eines früheren Angeſtellten der irma Albert Wagner Ludwigshafen a. Rh. anläßlich einer erichtsverhandlung verbreitet, in der Herr Albert Wagner als ein unſozialer, teilweiſe brutaler Arbeitgeber hingeſtellt worden iſt. Die Angeſtellten und Arbeiter der Firma ſehen ſich vranlaßt, die Aeußerungen als unberechtigte Verleum⸗ dungen entſchieden zurückzuweiſen. * Ellerſtadt, 18. Juli. Vergangene Woche wurde zwiſchen hier und Fußgönheim auf dem Geleiſe der Rhein⸗Haardtbahn auf eine Strecke von 80 Meter eine Anzahl größerer Steine gefunden, die zum Zwecke einer Zugsentgleiſung gelegt worden waren. Die Steine wurden jedoch vom Zugführer noch rechtzeitig bemerkt und entfernt. Die ſofort verſtändigte Polizei konnte nun den erſt 12 Jahre alten Volksſchüler Ottmar Ruß aus Oggersheim als Täter feſtſtellen. Er gab an, die Steine hingelegt zu haben, um einmal eine Zugs⸗ entgleiſung zu ſehen. Er verſteckte ſich zu dieſem Zweck in einem Kornacker in der Nähe. Der Burſche kam nunmehr in Zwangserziehung. 2: Kirchheimbolanden, 17. Juli. Seit 8. Mai wird der Müller Kurt Schloſſer, geb. 1906 in Lambrecht, zuletzt in Biſchheim bei Kirchheimbolanden, vermißt. Es wird Un⸗ * oßder Eintritt in die franzöſiſche Fremdenlegion ver⸗ mutet. Tagungen Landestagung des Badiſchen Baumeiſterbundes Der Bund der Badiſchen Baumeiſter hielt am 9. und 10. Juli in den Harmonieſälen in Freiburg ſeine Landes⸗ tagung ab. Der eigentlichen Tagung gingen verſchiedene Fachverſammlungen und ein gemeinſamer Be⸗ grüßungsabend voraus, der der Ehrung der Jubilare im beſonderen galt. Am Sonntag eröffnete der Landesvorſitzende Friſchmuth⸗Karlsruhe die Tagung mit einer Begrüßung der zahlreich erſchtenenen Bundesmitglieder und der Ver⸗ treter der Behörden und der Ehrengäſte. Den Geſchäftsbericht erſtattete Baumeiſter Langholz⸗Karlsruhe. Wie aus dem Bericht hervorgeht, hat ſich der Bad. Baumeiſterverband in den zwei Jahren ſeines Beſtehens gut entwickelt; es gehören ihm gegenwärtig 1100 Mitglieder an. In Ergänzung des Ge⸗ ſchäftsberichts wurde einſtimmig eine Entſchließung an⸗ genommen, in der gefordert wird, daß die ſtaatlich geprüf⸗ ten Baumeiſter endlich die Stellen bekämen, die ihnen nach Außerdem wird gerügt, daß ein großer Teil der badiſchen Techniker zum großen Teil keine Stellung finden können, da der Bedarf an Technikern immer aus außerbadiſchen Bezir⸗ ken gedeckt wird. Es wird dringend erſucht, freiwerdende Stellen mit badiſchen Technikern zu beſetzen. Nach Er⸗ ledigung des Geſchäftsberichtes erfolgten eine Reihe von An⸗ ſprachen. Die Tagung ſchloß mit einem Vortrag von Prof. 8 Weyrich⸗Karlsruhe über„Neuzeitliche Gasverwen⸗ ung“. Landesverſammlung des Verbandes badiſcher Aufſichtsbeamter Die Verſammlung des Badiſchen Aufſichtsbeamten⸗Ver⸗ bandes fand am 9. und 10. Jult in Bruchſal ſtatt. Der Vor⸗ ſitzende des bad. Landesverbandes, Inſp. Dittes, erſtattete den Geſchäftsbericht, woraus zu entnehmen war, daß die Vor⸗ ſtandſchaft, und insbeſondere der Vorſitzende des Bundes im verfloſſenen Geſchäftsjahr keine Mittel unverſucht ließen, um eine Beſſerſtellung der badiſchen Aufſichtsbeamten zu erzielen. Am Sonntag nachmittag fand dann die eigentliche Haupt, verſammlung ſtatt. Nebſt zahlreichen Beamten aus allen Teilen Badens waren verſchiedene Landtagsabgeorbnete, Ver⸗ treter der Regierung und der Mintſterien erſchienen. Der Landesvorſitzende begrüßte die Gäſte und wünſchte der Tagung einen harmoniſchen Verlauf. Hierauf referierte Oberaufſeher Keller über„Der Aufſichtsbeamte in der Fürſorge.“ Durch den neuen Strafvollzug, der in der Hauptſache die Erztehung der Gefangenen im Auge hat, iſt es ſelbſtverſtändlich, daß hierzu nur Strafanſtaltsbeamte fähig ſind, die in dem Gefangenen nicht nur einen Verbrecher, ſondern auch einen armen gefalle⸗ nen Mitmenſchen erblicken. Als nächſter Redner ſprach Be⸗ amter Horning⸗Berlin, der begrüßt, daß auch in Baden der Gedanke der Errichtung von Aufſeherſchulen Boden ge⸗ fäßt hat. Miniſtertalrat Dr. Umhauer begrüßt die Beſtre⸗ bungen der Aufſichtsbeamten an der Mitarbeit der Ge⸗ fangenen⸗Erziehung. Hierauf erfolgte die Durchbeſprechung der eingegangenen Anträge. Die 10. Landestagung des Evang. Verbandes für weib⸗ liche Jugend in Baden. Der im Jahre 1910 als Zweig des Verbandes für weib⸗ liche Jugend in Deutſchland gegründete badiſche Verband hielt in Freiburg i. Br. vom.—4. Juli ſeine Landes⸗ tagung ab. Von ſeinen in 115 Vereinen zuſammengefaßten 3300 Mitgliedern erſchienen zum Feſte etwa 1200, um die Gemeinſchaft eines großen Bundes erleben zu dürfen. Die Tagung wurde am Samstag nachmittag durch den Verbands⸗ vorſitzenden Pfarrer Bender⸗Hugsweier mit herzlichen Begrüßungsworten eröffnet, denen ſich die mündlichen und ſchriftlichen Segenswünſche der ſtaatlichen und kirchlichen Be⸗ hörden, der Vertreter der anderen Jugendverbände und des Frauenverbandes für innere Miſſion anſchloſſen. In der Vertreterverſammlung gab der Vorſitzende einen Tätig⸗ keitsbericht über das vergangene Jahr, der von einer umfangreichen und intenſiven Arbeit zeugte. Es ſind 13 neue Vereine aufgenommen worden. Ein Referat von Frau Pfarrer Spitzer⸗Heidelberg über„Zucht nach innen und außen“ führte in die brennenden praktiſchen Arbeitsfragen hinein und gab wertvolle Anregungen. Der neue Geſchäfts⸗ führer, Pfarrverwalter Mono in Königsſchaffhauſen, ſprach über das Thema„Geiſt und Leib“. Ueber die Singbewegung ſprach Fräulein Graf⸗Bretten, der das Amt einer Landes⸗ ſingmeiſterin übertragen wurde. Die religiöſe Grundlage des Verbandes wurde in den gottesdienſtlichen Fetern klar ausgeſprochen. Die ganze FJeier fand ihren Ausklang in Bender noch einmal die Geoͤanken der Tagung zuſammen⸗ den Beſtimmungen der badiſchen Regierung zuſtänden. einer e e 15 Abhendandacht, in der Pfarrer faßte. veranlaßt. § Bezirksſchöffengericht Darmſtadt. Der nicht alltägliche Fall der Anklage einer Krankenſchweſter wegen fahr⸗ läſſiger Tötung ſtand vor dem Bezirksſchöffengericht Darm⸗ ſtadt zur Aburteilung. Die Schweſter iſt ſchon längere Zeit in., einem Orte im Kreis Groß⸗Gerau, tätig. Sie wurde am Abend des 6. Dezember zu einem Kranken gerufen, der angeblich wegen Kolik ſtarke Schmerzen hatte. Sie hat die Angehörigen von der Zuziehung eines Arztes abgehalten und zur Linderung der Schmerzen ihm eine halbe Spritze Morphium gegeben. Später wurde bei dem Kranken auf ſeinen Wunſch ein Einlauf vorgenommen. Es ſtellte ſich dann heraus, daß der Mann ſchon vor Jahren eine Blinddarm⸗ operation überſtanden hätte. Erſt dann veranlaßte die Schweſter die Herbeiholung des Arztes, der den Zuſtand ſehr bedenklich fand und das Verbringen in das Krankenhaus in Mainz anordnete, wo der Mann nach der Operation(Nekroſe des Darmes) ſtarb, da Lungenentzündung dazu kam. Der behandelnde Arzt, wie der Chefarzt der chirurgiſchen Abtei⸗ lung des Mainzer Krankenhauſes ſind als Zeugen und Sach⸗ verſtändige der Auffaſſung, daß der Arzt hätte früher ge⸗ rufen werden müſſen. Das Gericht kam zur Freiſprechung, da die Frage, ob der Tod tatſächlich durch die verzögerte Zu⸗ kart ſet des Arztes verurſacht wurde, nicht einwandfrei ge⸗ ärt ſei. § Beſtrafte Verleumder. Im Anſchluß an die Verur⸗ teilung des Landwirtes Hanſtein von Großniedesheim, der verſchtedenen Landwirten Stecknadeln in die Rüben ſteckte, zu zwei Jahren Gefängnis, ſchrieb ein in der Ge⸗ fangenenanſtalt Zweibrücken befindlicher Strafgefangener namens Jakob Wageck von Frankenthal, einen Brief an die Gemeinde Großniedesheim, worin er den Landwirt Hebel von Großniedesheim der Mittäterſchaft bet dem Hauſteinſchen Verbrechen bezichtigte. Hebel wurde darauf in Haft genom⸗ men, nach kurzem Verhör, das die Haltloſigkeit der Behaup⸗ tung darlegte, aber wieder freigelaſſen. Wageck hatte dieſen Brief aus Rache darüber geſchrieben, daß Hebel, der ihn im letzten Jahre einige Tage beſchäftigte und dem er ein Fahr⸗ rad entwendete, ihn deshalb anzeigte, ſodaß er zu 5 Monaten Gefängnis verurteilt wurde. Hebel klagt nun gegen Wageck wegen falſcher Anſchuldigung. Eine Ortsbeſichtigung in Groß⸗ niedesheim ergab die Unſchuld Hebels. Das Gericht ver⸗ urteilte Wageck gleich an Ort und Stelle im Gemeindehaus Großniedesheim wegen falſcher Anſchuldigung zu einem Jahr Gefängnis. 8 § Eine gerechte Strafe. Das Düſſeldorfer Schwurgericht verurteilte den Gelegenheitsarbeiter Uhlig wegen ver⸗ ſuchten Raubmordes zu ſieben Jahren Zuchthaus. Uhlig, der mehrfach bei der Jamilie eines Einziehungs⸗ beamten der Gasanſtalt Almoſen erhalten und dafür für die Frau des Beamten Holz gehackt hatte, fiel eines Tages in Ab⸗ weſenheit der Frau über den ahnungsloſen Beamten her und verſetzte ihm mit einem Beil mehrere Schläge auf den Kopf, ſodaß der Mann ſchwerverletzt wurde. Der Täter, der erfahren hatte, daß der Beamte häufig in ſeinem Hauſe Geld zählte, hatte ſich in den Beſitz dieſes Geldes ſetzen wollen. 8 Beſtrafte Tierquälerei. Wegen einer ungemein rohen, leider vielfach geübten Tierquälerei wurde der Schuh⸗ macher Brandler von Welden(Bayern) in eine Geldſtrafe von 20 Mk,, erſatzweiſe 8 Tage Haft, genommen. Er hat ge⸗ fangenen Fröſchen lebend die Schenkel abgeſchnit⸗ ten und die übrigen Teile der Tiere wieder in den Bach ge⸗ worfen, wo ſie noch nach Stunden lebend herumkrochen. Das angerufene Amtsgericht ſah ſich gegenüber einer ſolchen em⸗ pörenden Tierquälerei zu einer Ermäßigung der Strafe nicht Benzit⸗Fabrikate, d 1 n Achten Sie beim Einkauf der Benzit⸗Geife auf die Schutzmarke(T im Ning). Alleinſge Fabrikanten für Baden, Württemberg und die Nheinpfalgz: Föll E Schmalz, Bruchſal(Baden). Auskunſt über (Dentſches Reichepatent) Polborn Akt.⸗Geſ.. Berſin W10. mit 9 die Benzit⸗Geifſe und ihre Wirkung auch durch die neue, einzigartige Haushaltsselfe mit gleichzeitig ſchmutz⸗ löſender Wirkung; des⸗ hald Del der Wäſche ſo⸗ wie bei allen Neinigungs⸗ arbeiten verblüffenden Neinigungseffekt, halbe Arbeit und Erſparniſſe an Zeit und Geld. 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