re r rrr Wittwoch, 20. Juſi Neu Bezugspreiſe: In eim u. Umgebung aus oder durch die Poſt monatlich.⸗M. 2,80 ohne Beſtellgeld. Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. Haupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R1,-6, Baſſermannhaus). Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr. 6, uefe 19/0 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger M eim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944. 24945, 24951. 24952 u. 24953 Beilagen: Sport und Spiel. Aus Seit und Leben Wittag⸗Ausgabe eMannheimero annheimer Heneral Anzeiger Wannheimer Frauenzeitung. Unterhaltungs-Beilage. Aus der Welt der Cechnikk Wandern und Neiſen Preis 10 Pflennig 1927— Nr. 320 Anzeigenpreiſe nach Tärif, bei Vorauszahlung je einſp. Kaldnelzele fle Algen degen 0,0 25 Nelame —4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. en wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streils, Bertiebsſtörungen uſw. für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch annheim. Geſetz und Necht E Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Eleiriſche Heimwehr und Nätediktatur Intereſſante Einzelheiten über die Ereigniſſe in Wien 100 Tote, 1000 Verletzte, 300 Verhaftungen EBerlin, 20. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Geſamtzahl der Todesopfer wird von dem Wiener Sonder⸗ berichterſtatter des„Vorwärts“ bisher auf 100 angegeben, die Zahl der Verwundeten dürfte nicht weit von 1000 entfernt ſein, die Zahl der Verhafteten iſt inzwiſchen auf etwa 300 geſtiegen. Ueber 72 von ihnen iſt die ordentliche Unterſuchungshaft ver⸗ hängt worden. Unter den Verhafteten befinden ſich Reichs⸗ deutſche, ruſſiſche, bulgariſche, jugoſlawiſche und italieniſche Kommuniſten, darunter angeblich Studenten. Der eifrige Herr Pieck, der am Samstag nach Wien geflogen war, iſt über die Grenze abgeſchoben worden. Heute nachmittag werden auf dem Zentralfriedhof 80 Todesopfergleich⸗ zeitig beſtattet werden. Die Toten der Polizeibeamten⸗ ſchaft werden ſchon vorhex geſondert beſtattet werden. Nach einer Meldung des„Vorwärts“ werden der Vorſtand der deutſchen Sozialdemokratie und der Bundesvorſtand des Reichsbanners Schwarz⸗rot⸗gold Kränze mit entſprechenden „Widmungen“ niederlegen laſſen. Während der Trauerfeier wird in den Wiener Betrieben die Arbeit für 15 Minuten ruhen. Ausgenommen ſind Eiſenbahn, Telephon, Telegraph, Poſt und lebenswichtige Betriebe. Der Nationalrat iſt auf Montag einberufen Wie der„Vorwärts“ ſich berichten läßt, würden die Sozial⸗ demokraten eine Beſprechung der letzten Vorgänge und eine Stellungnahme der Regierung herbeiführen. Bundeskanzler Seipel ſcheint die Abſicht gehabt zu haben, lediglich den Prä⸗ ſidenten eine Trauerrede halten und dann die Sitzung ſchlie⸗ ßen zu laſſen. Dann ſoll in Uebereinſtimmung aller Par⸗ teien ein Unterſuchungsausſchuß eingeſetzt werden, der aber ſeinen Bericht erſt im Herbſt erſtatten wird. Außer⸗ dem ſoll nach einer Drahtung der„Voſſiſchen Ztg.“ über die Vorlage beraten werden, die die notwendigen Maßnahmen wegen der Vernichtung des Aktenmaterials im Juſtizpalaſt vorſieht. Der Wiener Gemeinderat, der zugleich die Stelle des Landtags für den Kanton Wien vertritt, wird ſich bereits morgen nachmittag verſammeln. Der„Tag“ läßt ſich aus Graz melden: Der Zufammen⸗ bruch des ſozialdemokratiſchen Streiks ſei in erſter Linie den ſteiriſchen Heimwehren zu verdanken Die Heimwehr ſei ſeit Freitag abend alarmbereit geweſen. Im Schoße der Landesregierung ſei es zu einem Konflikt zwi⸗ ſchen dem ſozialdemokratiſchen Landeshauptmann, dem chriſt⸗ lich⸗ſozialen Landeshauptmann⸗Stellvertreter und dem chriſt⸗ lich⸗ſozialen Landrat gekommen. Dieſe beiden hätten dann in Feldbach eine proviſoriſche bürgerliche Regierung eingerichtet, der auch Mitglieder der großdeutſchen Partei und des Land⸗ bunde Sangehörten. Dieſe Nebenregierung hätte einen Auf⸗ ruf der Heimwehr erlaſſen und am Sonntag vormittag wäre ganz Unterſteiermark, Mittel⸗ und Weſtſteiermark im Beſitz der Heimwehr geweſen. Die Arbeiterſchaft hätte ſofort den Streik eingeſtellt. Für Montag vormittag ſei ein allgemeiner Aufmarſch der unterſteiermärkiſchen Heimwehren gegen das ſtreikende Graz angeſagt geweſen. Eine Vorhut der Heim⸗ wehr hätte am Montag vormittag Graz erreicht, worauf der Landeshauptmann Befehl an die Polizei und die Regimenter Nr. 9 und 10 gegeben hätte, um 4 Uhr nachmittags Poſt und Bahnhof zu beſetzen, um den Arbeitswilligen die Aufnahme der Arbeit zu ermöglichen. Im Nordoſten von Graz wären 2 Kilometer von der ſteiriſchen Landeshauptſtadt die Heim⸗ wehren, die mit Maſchinengewehren ausgerüſtet waren, ver⸗ ſammelt geweſen. Darauf hätte die ſozialdemokratiſche Lan⸗ desparteileitung dringend den ſofortigen Abbruch des Streiks verlangt. Auch im ſteiriſchen Induſtriegebiet hätten die Heim⸗ wehren großen Erfolg gehabt. In Bruck an der Mur wäre bereits von dem ſozialdemokratiſchen Abgeordneten Wal⸗ liſch, einem ehemaligen Funktionär Bela Kuhns eine Rätediktatur eingerichtet geweſen. Nach eintägigem Beſtand hätte Walliſch unter dem Druck des Aufmarſches der Heimwehren abgedankt. Die Heimwehr kontrolliert jetzt in ganz Steiermark die Durch⸗ führung der Arbeitsaufnahme und würde heute, am 20. Juli, abrüſten. Insgeſamt ſeien 17000 Heimwehrmänner unter den Waffen geweſen. Was an dieſer Meldung wahr iſt, läßt ſich einſtweilen nicht nachprüfen. Der Berichterſtatter des„Vorwärts“ leugnet lebhaft, daß die Heimwehr irgendwie weſentlich eingeſetzt wor⸗ den ſei und auch ſonſt wird von ihren Taten nichts gemeldet. n einem Wiener Epilog wird die Wiener Sozialdemokratie von dem Reichsabgeordneten Stampfer, der zugleich Chef⸗ redakteur des Blattes iſt, durch die Blume gehörig abgekanzelt. Stampfer ſchreibt u..“„Wilhelm Liebknecht war es, der einſt das Wort prägte, Gewalt iſt ſtets reaktionär geweſen. Seit dieſer Zeit hat ſich die Funktion der Gewalt in ſozialen Kämpfen von Grund auf geändert. Die Gewalt, die ſich in Straßenkämpfen entlädt, kann nur Staatsverfaſſungen zer⸗ brechen, nicht aber wirtſchaftliche Ordnungen. Die Gewalt⸗ herrſchaft iſt nicht der Boden, auf dem der Bau des Sozialis⸗ mus erreicht werden kann. Dieſer Boden iſt nur vorhanden auf dem Boden der Demokratie. Eine Arbeiterſchaft, die aus Verzweiflung über ihr ſoziales Elend den Weg verſchüttet, der aus ihr herausführen kann, handelt nicht reaktionär, ſon⸗ der kontra reaktionär.“ Das iſt aus der ſozialdemokratiſchen Phraſeologie in ge⸗ meinverſtändliches Deutſch übertragen eine unumwundene Verurteilung der Wiener Sozialdemokratie Die„Rote Fahne“ fordert die Berliner Arbeiterſchaft auf, heute zugunſten der gefallenen Wiener„Barrikadenkämpfer“, wie ſie ſich ausdrückt, gleichfalls von 14 bis 14 Uhr 15 die Ar⸗ beit ruhen zu laſſen. Die Sozialdemokratie und die Gewerk⸗ ſchaften haben es aber abgelehnt, ſich dieſer Parole an⸗ zuſchließen. 4 Moskauer Generalſtabsarbeit Berlin 19. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie der B. Z. gedrahtet wird, befinden ſich unter den in Wien Verhafteten außer dem kommuniſtiſchen Reichstagsabg. Pieck zwei Funktionäre der ruſſiſchen Handesdelegation in Berlin. Bei einem im Straßenkampf getöteten Kommuniſten wurden Dokumente gefunden, aus denen ſich ergibt, daß er im Dienſte der ruſſiſchen Sowjetdelegation ſtand: Die„Rote Fahne“ und der„Abend“ wurden beſchlagnahmt. Die Wiener„Reichspoſt“ teilt mit: Die ſozialdemokratiſchen Führer ſind in die aus⸗ gebreiteten Netze ihrer kommuniſtiſchen Rivalen blind hinein gerannt. Was aus dieſer Revolte, in die ſich ein ſtarker Flügel der Sozialdemokratie hineinlocken ließ, gemacht wer⸗ den ſollte, das verraten die wohl ausgearbeiteten Aktions⸗ pläne, die dem auf dem Wege nach Wien befindlichen Kom⸗ muniſtenführer Deutſchlands, Pieck, abgenommen worden ſind. Die Pläne ſind Moskauer Generalſtabsarbeit. Gegen Hörſings Politik J Berlin, 20. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Der volksparteiliche Abg. Buchhorn hat im preußiſchen Landtag folgende kleine Anfrage eingebracht: Nach dem B. T. hat der Herr Oberpräſident der Provinz Sachſen, Otto Hörſing, gals Bundesvorſitzender des Reichsbanners Schwarz⸗Rot⸗Gold einen Aufruf an dieſe Vereinigung gerichtet, in dem er ange⸗ ſichts der letzten Ereigniſſe in Wien der öſterreichiſchen Regie⸗ rung„Hilfloſigkeit“ vorwirft, die das Unheil zu einer Kataſtrophe habe werden laſſen.„Ich frage an: Iſt die Staats⸗ regierung damit einverſtanden, daß ein Mann, der ein hohes preußiſches mt verwaltet, in dieſer Weiſe Werturteile über eine uns befreundete Regierung fällt, die dieſe auf das tiefſte verletzen müſſen und die geeignet ſind, in den Beziehungen Deutſchlands zu Oeſterreich Schaden anzurichten?“ Paris über die Anſchlußgefahr VParis, 20. Juli.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) „Der Anſchluß von Oeſterreich an Deutſchland würde zu einem europäiſchen Kriege führen“. Mit dieſem ungeheuer⸗ lichen Satze beginnen alle Boulevard⸗Blätter ihre heutigen Betrachtungen über die Lage in Wien. Man darf mit Be⸗ ſtimmtheit annehmen, daß dieſes Loſungswort, das ſich gegen das Selbſtbeſtimmungsrecht der Nationen richtet, vonn einer Perſönlichkeit des Quai'Orſay ausgegeben wurde, die wäh⸗ rend der ganzen Kriſis die Anſchlußgefahr in den Vordergrund gerückt hat und jetzt fortfährt, die Vertreter der Boulevard⸗ blätter auf die Gefahr aufmerkſam zu machen, die ſich aus dem Anſchluß zwangsläufig ergeben würde. Auch Sauerwein hat die Idee dieſer Perſönlichkeit aufgenommen und vertritt ſie im„Matin“ mit ſolcher Schärfe, daß man ſich fragen muß, ob hinter dieſer Campagne der großen Pariſer Blätter nicht ein Manöver gegen die deutſch⸗franzöſiſche Verſtändigungspolitik ſteht. Jedenfalls ſtimmen die jüngſten, gemäßigten Erklärungen Poincarés nicht mit der Haltung derjenigen Zeitungen überein, von denen man im allgemeinen ſagen kann, daß ſie ſich im Fahr⸗ waſſer des Miniſterpräſidenten und ſeiner Politik befinden. Der„Matin“ klagt wieder Deutſchland der Anſchluß⸗ propaganda an und behauptet, daß man ſich mit Muſſolini über eine Grenzberichtigung geeinigt habe für den Fall, daß die Angliederung Deutſch⸗Oeſterreichs an Deutſchland ſtatt⸗ finden ſollte. Das Blatt glaubt aber nicht an die Möglichkeit einer ſolchen deutſch⸗italieniſchen Einigung und ſchreibt: „Mehr als je iſt es offenkundig, und in allen Regierungs⸗ kreiſen bekannt geworden, daß eine Annexion Oeſterreichs durch Deutſchland, von einer Verſtücklung des Landes be⸗ gleitet oder nicht, das Signal zu einem europäi⸗ ſchen Kriege geben würde und daß ſich im Falle eines Konfliktes die Sendboten von Moskau in Maſſe einſtellen würden. Wir müſſen alſo Oeſterreich helfen. Das iſt eine Sicherung gegen den Kriegsausbruch.“ Auch im„Petit Journal“, deſſen Hauptaktionär, der frühere Finanzminiſter Loucheur, an der finanziellen Sanirung Deutſch⸗Oeſterreichs mitgearbeitet hat, ſchreibt der ſich als Freund Deutſchlands gebärende Marcel Ray, ähnlich wie Sauerwein im„Matin“; daß der Schutzbund eine Organi⸗ ſation ſei, die ebenſo gefährlich werden könne, wie der Stahl⸗ helm in Deutſchland und deshalb durch die Signaturmächte des Vertrages von Saint Germain nicht akzeptiert werden dürfte. Er empfiehlt die zwangsläufige Auflöſung des ſozia⸗ liſten Schutzbundes. Die Offenſive gegen das Zehnpfennigporto Der Kampf um die Erhöhung der Portoſätze nimmt die For⸗ men einer Groteske an, deren Inſzenierung die deutſche Wirtſchaft vorausſichtlich zunächſt mit jährlich mehr als 200 Millionen Mk. zu bezahlen haben wird. Herr Schätzl erweiſt ſich freilich mit dieſer unerwarteten und allen par⸗ lamentariſchen Gebräuchen widerſprechenden zweiten Offen⸗ ſive gegen das Zehnpfennigsporto nach Reichstagsſchluß mehr als geſchickter Taktiker, denn als guter Pſycholog. Wenn er an dem Tage, nachdem der Reichstag in die Ferien gegan⸗ gen war, ſeinen Arbeitsausſchuß auf den 18. Juli und den Verwaltungsrat auf den 22. Juli einberufen hat, damit ſie ihm die neuen Portoſätze ſchon zum 1. Auguſt bewilligen, ſo rechnet er damit, daß die Mitglieder des Reichstages und aller wirtſchaftlichen Organiſationen ſchon auf der Reiſe ſind, daß man ferienreif und politikmüde iſt und daß die proteſtierenden Verbände ihre Leute nicht mehr zuſammenhaben und daß die Vorlage zwiſchen Tür und Angel erledigt werden dürfte. Die offiziöſe Begründung dieſer Vorlage ergibt, daß ihr Geſamtertrag nur um 32 Millionen geringer ſein wird als nach der erſten Faſſung. Sie unterſcheidet ſich auch nur um ganz geringe Abänderungen von jener. Vor allem ſoll das Zehnpfennigporto fallen, das allgemein als eins der wich⸗ tigſten Symbole der Stabiliſierung unſerer Währung und Wirtſchaft angeſehen wird. An ſolchen Symbolen ſoll man nicht ohne Not rütteln. Aber gerade dieſe Not iſt in der neuen Vorlage ebenſowenig begründet wie in der früheren. Wenn Herr Schätzl unter dem Mehrbedarf des Jahres 1927 alle 150 Millionen für Neubauten und Neu⸗ anſchaffungen anführt, ſo iſt darauf zu antworten, daß man im allgemeinen nur dann baut, wenn man wenigſtens ſicher ſein darf, über das Geld verfügen zu können. Notwendige Neu⸗ bauten großen Umfanges pflegt man aber auf Anleihe zu neh men, um ſo die Laſten allmählich zu verteilen. Charakteriſtiſch für die Politik des Reichspoſtamtes iſt es, daß, wie ein Mitglied des Verwaltungsrates der Reichspoſt auf der Cantate⸗Verſammlung des deutſchen Buchhandels in Leipzig erklärte, niemandem die Vorlage überraſchender ge⸗ kommen iſt, als den Mitgliedern des Verwaltungsrates. Denn als man im Frühjahr den Poſtetat aufſtellte, ſei er noch balan⸗ ziert geweſen, und es ſei keine Rede davon geweſen, daß noch etwas nachkommen werde, namentlich nachdem die Neuord⸗ nung der Fernſprechgebühren unter Dach und Fach geweſen ſei. Die Mehreinnahmen aus dieſer Verdoppelung der Fernſprechgebühren für die Wenigſprecher ſpielt in der offiziöſen Begründung überhaupt keine Rolle, ebenſo⸗ wenig wie die Tatſache, daß die Reichspoſt in den erſten vier Monaten 1927 mit 600,7 Millionen Einnahmen gegenüber 556,7 Millionen in derſelben Zeit des Vorjahres einen Mehr⸗ ertrag von 44 Millionen gehabt hat. Ueberhaupt iſt die von Herrn Schätzl aufgemachte Rechnung ſehr ſummariſch und gibt allerhand Rätſel auf. Der Verwaltungsrat hat z. B. die künftige Buchungsgebühr im Poſtſcheckverkehr, für die anfangs 10 Pfennige verlangt wurden, auf 5 Pfennige feſtgeſetzt. 1928 ſind insgeſamt 666 Millionen Buchungen vorgenommen wor⸗ den. Das würde alſo künftig eine Mehreinnahme von 33 Mil⸗ lionen ergeben. Die Reichspoſt rechnet aber ſeltſamer Weiſe nur mit 20 Millionen. Vielleicht bringt ſie damit ſchon einen erheblichen Rückgang des Poſtſcheckverkehrs in Anſchlag. Auf jener Cantate⸗Tagung des deutſchen Buchhandels iſt nämlich bei der einſtimmigen Annahme einer Proteſtkund⸗ gebung gegen„ſo brutale“ Portoaufſchläge ganz unverblümt ausgeſprochen worden, daß man ſehr leicht Vereinbarungen mit den Banken treffen könne, die einen Poſtſcheckverkehr überflüſſig machen würden,. Es iſt nun aber nicht die Art großer Wirtſchaftsverbände, nur in die leere Luft hinein⸗ zudemonſtrieren, ſondern gerade der Buchhandel, der am ſchwerſten unter den angedrohten Portoerhöhungen zu leiden haben wird, dürfte ſicherlich entſprechende Maß⸗ nahmen treffen. Ebenſo andere Verbände. Und genau ſo wie bei den erſten Portoerhöhungen der beginnenden In⸗ flationszeit wird auch der allgemeine Verkehr ſich nach Mög⸗ lichkeit den Wirkungen dieſer gewaltigen Belaſtung des Ver⸗ kehrs dadurch entziehen, daß man vom Brief wieder zur Poſtkarte abwandert und die Poſt möglichſt wenig in Anſpruch nimmt. Der Geldverkehr wird vom Poſtſcheck vielfach auf die Banken übergehen, und die Betriebe, die durch eine umfangreiche briefliche Propaganda heute der Poſt rieſenhafte Einnahmen ſchaffen— Bareinnnahmen, was nicht zu vergeſſen iſt— werden überall bremſen müſſen. Schließlich wird das Ergebnis vielleicht das ſein, daß ein un⸗ nötg verteuerter Verkehr um ſo viel weniger benutzt werden wird, als die Erhöhung der Sätze beträgt. Denn woran Herr Schätzl bei ſolcher Ueberrumpelung der Oeffentlichkeit durch ſeine neue Offenſive mit den Portoaufſchlägen nicht denkt, iſt der paſſive Widerſtand einer Bevölkerung, die es nicht verſteht, wie ein Reichsverkehrsinſtitut bei ſteigenden Ein⸗ nahmen und bei ſteigender Konjunktur die ernſte Mahnung von leitender Stelle, daß die deutſche Wirtſchaft noch lange nicht wieder ſo gefeſtigt ſei, um ſchon wieder willkürliche Preiserhöhungen tragen zu können, leichtherzig in den Wind ſchlagen kann. Die Situation iſt ja auch mehr als grotesk. Dreimal läuft jetzt das Ruhr⸗Kohlenſyndikat Sturm mit ſeiner For⸗ derung einer Kohlenpreiserhöhung. Zweimal hat der Reichs⸗ wirtſchaftsminiſter Dr. Curtius ſie kategoriſch mit der Begründung abgelehnt, daß man die Entwicklung der Konjunktur nicht durch Preiserhöhungen in Frage ſtellen dürfe. Er wird auch diesmal feſt bleiben, denn er ſagt ſich, 2 geſtattet iſt, um alsbald den Abſchluß eines ihren Abſchluß in dem Stelle der einzelnen Verträge treten ſoll. Der neue Vertrag umfaßt 53 Artikel und regelt die Bedingungen in 6 Kapiteln. K e 2. Deilse•9 daß jede Preiserhöhung zur Nachahmung Leist, dan g9 derhüttete Preiserhöhung auch dem Ehrgeiz anderer Zagel anlegt. Eben hat die Reichsbahn eine Senkung der Fracht⸗ tarife vorgenommen, die zunächſt einen Einnahmeausfall von 70 Millionen bringen wird. Aber während der Reichswirt⸗ ſchaftsminiſter Preiserhöhungen ablehnt, trägt ſein Kollege von der Reichspoſt ſelber die Fahne voran. Das was folgen wird, wenn Herrn Schätzl eine 50 bis 100prozentige Tariferhöhung gewiſſermaßen auf dem Bahn⸗ ſteig bewilligt werden wird, iſt allerdings keine zweite In⸗ flation. Darin hat er recht. Aber es iſt ein Signal für leden, der ähnliche Wünſche unter dem Herzen trägt, ſich ganz ungeniert dazu zu bekennen. Inſofern können, wenn jetzt ohne jeden zureichenden Grund mit dem Zehnpfennigporto das Symbol der deutſchen Stabiliſierung beſeitigt wird, die 200 Millionen, mit denen der Verkehr zunächſt neu belaſtet werden ſoll, der deutſchen Wirtſchaft noch ſehr teuer zu ſtehen kommen. Herr Schätzl aber wird, wenn er ſich, wie es in einem der letzten Artikel des verſtorbenen Richard Calwer hieß, an die Spitze der Preisſteigerer ſtellt, ſeines Sieges nicht froh werden. Denn eine ſolche Ueberrumpelung aus dem Hinterhalt pflegt man nicht zu vergeſſen. Die Reichs⸗ poſt aber wird die Folgen zu tragen haben, wenn der Ver⸗ kehr von einem Inſtitut, das die Grundſätze des Verkehrs ſo berleugnet, erſt abzuwandern beginnt. Der deutſch⸗belgiſche Notenwechſel Paris, 20. Juli.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Dem„Temps“ wird aus Brüſſel gemeldet: Die geſtern überreichte Note der deutſchen Regierung bildete den Gegenſtand einer zweiſtündigen Konferenz, an der Mini⸗ ſterpräſident Jaſpar, Außenminiſter Vandervelde und Kriegs⸗ miniſter de Brocgneville teilnahmen. Die Antwort des belgiſchen Kabinetts iſt kurz und bundig. Es iſt anzunehmen, daß ſie heute abend dem deutſchen Geſandten, Herrn v. Keller, übergeben wird. Es heißt darin u.., daß die Quellen, die der belgiſche Kriegsminiſter für ſeine Behauptungen benutzt habe, unbedingt zuverläſſig ſeien und ſorgfältig ge⸗ prüft wurden. Die angeführten Zahlen der Einſtellungen und Entlaſſungen müſſen aufrecht erhalten werden. Der Miniſter habe ſchon am 15. Februar d. Js. ſeine Befürch⸗ ungen der Kammer mitgeteilt. Ihre damalige Bekanntgabe habe der deutſchen Regierung keinen Anlaß gegeben, zu proteſtieren. Die Rüſtungsausgaben Deutſchlands ſtünden außer jedem Verhältnis zu den Bedürfniſſen eines 100 000 Mann⸗Heeres. Am Anfang der Note heißt es, die deutſche Regierung berufe ſich auf den Geiſt von Geuf und Locarno, den auch die belgiſche Regierung wirkſam wünſche. Aber Anklagen, wie ſie durch die Berichte der Unterſuchungskom⸗ miſſion des Reichstages erhoben worden ſeien, liefen ohne Zweifel dieſem Geiſte zuwider. Soeben wird der Wortlaut der beutſchen Antwort auf das belgiſche Memorandum veröffentlicht; der weſentliche Inhalt iſt bereits bekannt. Am Schluſſe der Note heißt es: Zuſammenfaſſend muß hiernach feſtgeſtellt werden, daß die Nachrichten, auf die ſich Herr de Broqueville beruft, jeber Grundlage entbehren. Sie ſtehen mit den offenkun⸗ digen Tatſachen und überdies auch mit den Feſtſtellungen der interalliierten Militärkontrollkommiſſion und der Botſchaf⸗ R terkonferenz in direktem Widerſpruch. Die deutſche Regierung muß hiergegen auf das Eut⸗ ſchiedenſte Verwährung einlegenz ſie muß dies umſomehr, als die Verdächtigungen von dem Wehrminiſte⸗ eines Staats ausgehen, deſſen Beziehungen zu Deutſchland durch die Verträge von Locarno und den Völkerbundspakt auf die Grunblage des Friedens und der vertrauensvollen Verſtändigung geſtellt worden find. Die deutſch⸗franzoͤſiſche Grenze Berlin, 19. Jult.(Von unſerem Berliner Büro.) Dem Reichstag iſt vom Auswärtigen Amt jetzt der Vertrag zwi⸗ ſchen Deutſchland und Frankreſch über die Feſtſetzung der Grenzen zugegangen. rch den Verſailler Vertrag iſt in⸗ folge der Abtretung von Elſaß⸗Lothringen an Frankreich die deutſch⸗franzöſiſche Grenze in der Weiſe feſtgelegt worden, daß die Grenze vom 28. Junt 1870 wieder hergeſtellt wird und die Beſtimmungen der Verträge über die Grenzführung Dor 1871 wieder in Kraft treten. Damit iſt, wie in einer Denkſchrift an den Reichstag, die dem neuen Vertrag betliegt, gusgeführt wird, eine Reviſion der zwiſchen Frankreich einer⸗ ſeits und Preußen, Bayern und Baden andererſeits ab⸗ geſchloſſenen alten Grenzverträge notwendig geworden. Bei der Nachprüfung der Grenzen, die von einer deutſchen und einer franzöſiſchen Kommiſſion gemeinſam vorgenommen wurde, ſtellte ſich die Notwendigkeit heraus, den ganzen Grenzverlauf neu zu vermeſſen und teilweife neu zu vermarken, neue Pläne anzufertigen, ſowie einzelne Unklar⸗ heiten zu beſeitigen, die über den Grenzverlauf beſtanden. Die amtlichen Ergebniſſe der beiden Grenzkommiſſionen führten im Spätherbſt 1925 in Paris zu Verhandlungen, die neuen Grenzvertrag fanden, der an die Die deutſch litauiſchen Verhandlungen Die zum Teil infolge des zeitweilig recht geſpannten Ver⸗ hältniſſes Litauens zu Deuiſchkand immer wieder hinaus⸗ geſchobenen deutſch⸗litauiſchen Handelsvertragsverhandlungen ſind nunmehr am Dienstag mittag in Berlin endlich in Fluß gekommen, nachdem in den letzten Wochen bereits mehrfach in Kowno Vorbeſprechungen innerhalb der intereffierten litauiſchen Kreiſe ſtattgefunden haben. Als Delegierte des Memelgebietes beteiligten ſich an den Beſprechungen Handels⸗ kammerpräſident Jahn, der Präſident der Landwirtſchaftskam⸗ mer v. Dreßler und Gutsbeſitzer Broſzeitiſz. In maßgeben⸗ den deutſchen Wirtſchaftskreiſen hofft man, daß die Iitauiſche Delegation ihrerſeits mit den genügenden Vollmachten aus⸗ endgültigen Han⸗ delsvertrages zu ermöglichen. Es handelt ſich weſentlich bei den jetzt aufgenommenen Verhandlungen um die Anpa ſung des in der Inflationszeit abgeſchloſſenen Handelsvertrages, der ja als durchaus überaltert anzuſehen iſt, an die jetzt maß⸗ geblichen Wirtſchaftsverhältniſſe. Bei der geſtrigen Zuſammenkunft nahm man vorerſt ben Austauſch der gegenſeitigen Vorſchläge en bloe vor, die als⸗ bald von den zuſtändigen Reſſorts beider Länder überprüft werden müſſen. Infolgedeſſen iſt damit zu rechnen, daß die Dauer der einleitenden Beſprechungen nur ganz kurz ſein wird und erſt nach einer längeren Pauſe, die der Ueberprü⸗ fung des einſchlägigen Materials durch die beiden Regierun⸗ gen dienen wird, in die Eröffnung der Einzelberatungen eingetreten wird. Nachdem ſchon durch die Genfer Vereinbarungen über die Memelfrage zwiſchen Reichsgußenminiſter Dr. Streſemann und dem litauiſchen Miniſterpräſidenten Woldemaras eine Entſpannung zwiſchen den beiden Nachbarſtaaten eingetreten iſt, wär» es ſehr zu begrüßen, wenn durch Abf neuen Haußel vertrages die deutſch⸗litauiſchen eine weilene Vereinigung erfahren können. luß eines eziehungen kraft des Schluchſeewerkes. Der 5 50 er Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Mittwoch, den 20. Juli 1027 Vasiſche Politi Aus dem Landtag Die geſtrige Sitzung wurde eingeleitet mit der Beant⸗ wortung der volksparteilichen Anfrage über ſteuerliche Erleichterungen für das und jetzt noch beſetzte badiſche Gebiet durch den Miniſterialdirektor Wundt. Die Antwort ging dahin, daß den betr. Gebieten wie bisher, ſo auch in Zukunft alle Erleichterungen in ſteuerlicher Hinſicht gewährt werden ſollen. Die Regierung will in jedem ein⸗ zelnen Fall mit beſonderem Wohlwollen prüfen. Zur Beratung kam dann ein Antrag der Bürgerlichen Vereinigung, der die Regierung erſucht, das Badenwerk zu peranlaſſen, alsbald das geſamte Projekt, das es in An⸗ griff genommen hat und weiterhin plant, in ſeinen Haupt⸗ zügen und Beſtandteilen mitzuteilen und dazu im Ueber⸗ ſüned öndeben, welchen Aufwand die Ausführung erfordern würde. Abg. Mayer⸗Karlsruhe(..) begründete den An⸗ trag und betont, im Volke herrſche eine Beunruhigung gegen⸗ über den Plänen des Badenwerkes; es habe ein Recht auf offenen Einblick in dieſe Pläne. Im Zuſammenhang mit dieſem Antrag wird die Fö r m⸗ liche Anfrage der Deutſchen Volkspartei über das Schluchſee⸗ und Titiſeeprojekt durch den Abg. Obkircher begründet. In dieſer Anfrage wird die Regie⸗ rung gefragt, ob ſie bereit iſt, Auskunft über ihre Abſichten und über den Stand der ganzen Angelegenheit zu geben. Abg. Obkircher iſt nicht überzeugt, daß das Schluchſeewerk mit all ſeinen Folgerungen für die Bevölkerung und das Land⸗ ſchaftsbild gebaut werden muß. Finanzminiſter Dr. Schmitt beantwortet dieſe Anfrage dahingehend, daß das Finanzminiſterium und Badenwerk dauernd bemüht geweſen ſeien, den Landtag über die Pläne des Badenwerkes auf dem Laufenden zu halten. Die Ver⸗ handlungen mit der Reichsbahn über die Ausnützung des Schluchſeewerkes gehen ihrem Ende entgegen. Mit dem Vor⸗ ſtand des Vereins der Intereſſenten des Schluchſeewerkes iſt vorbehaltlich der Zuſtimmung der Generalverſammlung eine Vereinbarung abgeſchloſſen worden, nach welchen Grundſätzen die Werkbeſitzer für den Wegfall der Waſſerkraft entſchädigt werden ſollen. Mit den übrigen Gruppen ſind bereits Ver⸗ träge über Entſchädigungen abgeſchloſſen worden, teils ſtehen ſolche vor dem Abſchluß. Die künftige finanzielle Belaſtung des Badenwerkes überſchreitet nicht den Betrag, mit dem von vornherein gerechnet wurde. Was das Titiſeeprojekt anbe⸗ langt, ſo iſt der Miniſter der Ueberzeugung, daß der Titiſee nicht zu„ſtinkenden Sümpfen“ werden wird. Die Tiefer⸗ legung des Waſſerſpiegels ſoll nicht zur Zeit der Hauptſaiſon ſtattfinden. Die Reichsbahn hat ein Intereſſe an der Waſſer⸗ Badiſche Landtag wird nach Abſchluß der Verhandlungen unterrichtet werden. Unter Ablehnung des Antrages der Bürgerlichen Ver⸗ einigung wurde der Ausſchußantrag, den Antrag für erledigt zu erklären, mit großer Mehrheit angenommen. Darauf wird der Nachtrag des Finanzminiſteriums zum Staatsvoranſchlag genehmigt. Die Regierungsdenk⸗ ſchrift über die Entwicklung des badiſchen Stra ßen⸗ bauprogramms und den Beizug der Gemeinden zu den Straßenkoſten wurde zur Kenntnis genommen, und die Ein⸗ gabe des Verbandes badiſcher Gemeinden, Beizug der Ge⸗ meinden zum Aufwand für die Land⸗ und Kreisſtraßen, der egierung zur Kenntnisnahme überwieſen. Weiter ſolt die Regierung erſucht werden, denjenigen Gemeinden, für die die ſte betreffenden Straßenkoſtenbeiträge eine ſchwer zu tragende Laſt bedeuten, möglichſt Stundung zu gewähren. 5 Das Geſuch des Induſtrie⸗ und Handelstages Mannheim vom 29. März 27 über die Feſtſetzung der Einheitswerte wurde der Regierung empfehlend überwieſen. Dem in dem Antrag der Abg, Baumgartner(Ztr. und Gen.) enthaltenen Entwurf eines Geſetzes zur Aenderung des Ge⸗ ſetzes vom 7. Juli 1926 und die neunte Aenderung des Grund⸗ und Gewerbeſteuergeſetzes und die achte Aenderung des Steuerverteilungsgeſetzes wurde die Zuſtimmung erteilt. Das Finanzgeſetz wurde in erſter und zweiter Leſung mit 45 gegen 3 Stimmen bei 11 Enthaltungen angenommen. Ein Antrag des Abg. Dr. Baumgartner(Ztr.) und Genoſſen auf Abänderung der Geſchäftsordnung geht dahin, die Einſetzung von Tagungsabſchnitten und damit eine Ratio⸗ naliſterung der Arbeit zu erreichen und zwar verſuchsweiſe nur für die nächſte Landtagsperiode. Der Antrag wurde mit allen bei drei Enthaltungen angenommen. Am Mittwoch unternimmt der Landtag den Ausflug nach Kehl und Breiſach. Nächſte Sitzung: Donnerstag, 21. Juli, vormittags 10 Uhr. Tagesordnung: Aufarbeitung der veſt⸗ lichen Vorlagen, Miniſterpenſionen. *.*. Der Haushaltsausſchuß behandelte zunächſt den Initiativgeſetzentwurf der Regie⸗ rungsparteien über den Ruhegehalt und die Hinterhliebenen⸗ verſorgung badiſcher Miniſter. Zum Berichterſtatter wurde der Abg. Dr. Glockner beſtellt. Ein Zentrumsredner vertrat den Standpunkt, man ſolle auch den freien Berufen die Möglichkeit geben, Miniſter zu werden. Um Ihnen dies zu ermöglichen, ſei nach längerer Amtszeit eine Penſion not⸗ wendig. Der Sprecher der Deutſchnationalen wies darauf hin, daß die grundſätzliche Stellungnahme aus den Verhandlungen zur Lex Geiß bekannt ſei. Den Miniſter Remmele und Trunk, für die das Geſetz gemacht wurde, könne man zubilligen, daß ſie ihre Pflicht erfüllt hätten. Ent⸗ ſprechend ihrer früheren Haltung würde die Partei auch hier Zurückhaltung üben. Er frägt, wie es mit der Penſion ſei, wenn die Miniſter wieder einen Privatpoſten ausfüllen wür⸗ den. Ein demokratiſcher Redner antwortet darauf, daß hierfür die beamtenrechtlichen Beſtimmungen gelten würden. Der Sprechr der Sozialdemokratſe vertrat de Stand⸗ punkt, daß die Sozialdemokratiſche Parteti grundſätzlich der Meinung ſei, daß parlamentariſche Miniſter keine Penſion er⸗ halten ſollen, aber in Ausnahmefällen, wenn ein Miniſter längere Jahre in Dienſt ſei, ſei eine Penſion gerechtfertigt. 50 e Vertreter erklärt die Vorlage abzulehnen. Von volksparteilicher Seite wird erklärt, die Vorlage ſei ein Initfatipgeſetzentwurf der Regierungspar⸗ teien und kennzeichnet ſich ſchon dadurch, als eine ausſchließ⸗ liche Angelegenheit ber der Lage, ein einfaches Miniſterpenſionsgefetz mit einfacher Stimmenmehrheit, alſo ohne Oppoſition zu machen, die Deutſche Volkspartei hätte infolgedeſſen auf dieſe Aktion keinen Einfluß und an ihr keinen Anteil. Sie ſei aber ber Meinung, daß es unerwünſcht ſei, für noch im Amt befindliche Miniſter im voraus durch Spezialgeſetze die Penſion zu regeln. Das Geſetz wird angenommen gegen die Stimme bes Kommuntten, bei Stimmenthaltung der Deutſchen Volks⸗ und Bürgerlichen Vereinigung von den Regierungs⸗ parteien. 1 Dann behandelte der Ausſchuß das Etatgeſetz, Bericht⸗ erſtatter Abg. Marum. Der Fehlbetrag erhöht ſich auf 309 740.—. Der Berichterſtatter meiſt daraufhin, daß vor dem Kriege der Fehlbetrag von—9 Millionen geſchwankt hat. Die Genehmigung für Etatsüberſchreitungen durch den Fi⸗ nanzminiſter ſoll in Zukunft erfolgen, wenn dies im Vollzug geſetzlicher Vorſchriften notwendig iſt. Vom Betriebsvermögen ſoll 230 Hundertteile erhoben werden, dagegen ſtimmte die Deutſche Volkspartei bei Stimmenthaltung der Bürgerlichen Regierungsparteten. Dieſe wäre in d Vereinigung. Die Staatsſchuldenverwaltung ermächtigt die für den Landſtraßenbau, die Oſtſiedlung und die Förderung der produktiven Erwerbsloſenfürſorge notwendigen Beträge im Wege der Anleihe aufzunehmen. Die Wohnungsbauan⸗ lage wird von 10 auf 13 Millionen Mark erhöht; über die Er⸗ höhung der Freigrenze von 15 auf 2500/ beim Gewerbeertrag und über die Erlaubnis an die Gemeinden die Gemeinde⸗ ſteuern nach dem alten oder neuen Geſetz zu erheben, ſoll noch das Staats niniſterium Beſchluß faſſen. Zum Plauener Arteil Wie bereits mitgeteilt, hat das Plauener Landgericht das Urteil der erſten Inſtanz gegen Rechtsanwalt Müller be⸗ ſtätigt. In der Urteilsbegründung wird ausgeführt, der Dr. Streſemann gemachte Vorwurf, er habe die Lieferung von Kriegsmaterial an das feindliche Ausland unterſtützt, gehöre zu den ſchimpflichſten, die einem Staatsbürger gemacht wer⸗ den können. Das Berufungsgericht habe ſehr erwogen, ob nicht den Anträgen der Staatsanwaltſchaft und des Nebenklägers auf eine Freiheitsſtrafe ſtattzugeben ſei, denn es liege eine ungeheuerliche Leichtfertigkeit in der Aufſtellung eines ſo ſchweren Vorwurfes gegen einen an der Spitze des Reiches ſtehenden Staatsmann vor, und durch dieſen Vorwurf könnten die Intereſſen des Reiches ſchwer geſchädigt werden. Nur weil das Gericht annahm, daß Müller im Glauben an die Wahrheit ſeiner Vorwürfe gehandelt habe, heiße man die vom Schöffengericht ausgeſprochene Geldͤſtrafe für angemeſſen. Zum Schluß wies der Vorſitzende darauf hin, daß dem Gericht anonyme Schreiben mit Schmähungen gegen das Gericht und den Zeugen Litwin zugegangen ſeien. Der Vor⸗ ſitzende charakteriſierte dieſe Kampfesart mit folgenden Wor⸗ ten:„Ein ſolches Verfahren, mit giftigen Pfeilen aus dem Hinterhalt zu ſchießen, iſt ſo gemein und verrät eine derart niedrige Geſinnung der Brieſſchreiber, daß ſich das Gericht mit Verachtung von ſolchem Schmutz abwendet und den Brief⸗ ſchreibern ſagen muß, daß ſie an Geſinnung tief unter den von ihnen Angegriffenen ſtehen.“ Die Verteidigung des Angeklagten will gegen das Urteil des Berufsgerichtes Reviſion beim Reichsgericht anmelden. Die Staatsanwaltſchaft iſt ſich über dieſe Frage bisher noch nicht ſchlüſſig geworden. Kommt Chamberlain nach Verlin? Berlin, 19. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Der „Daily Telegraph“ hat jetzt wiederum den Beſuch Chamber⸗ lains in Berlin vor der Septembertagung des Völkerbundes angekündigt. An zuſtändiger Stelle wird demgegenüber er⸗ neut darauf hingewieſen, daß dem Berliner Auswärtigen Amt bisher keine Mitteilung darüber zugegangen iſt Tendenziöſe Behandlung der Räumungsfrage PParis, 19. Juli.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Dem „Echo de Paris“ wird aus London berichtet: Die engliſche Diplomatie iſt neuerdings damit beſchäftigt, das franzöſiſche Kabinett für die Verminderung der rheinländiſchen Gar⸗ niſonen zu gewinnen. Der Londoner Vertreter des Blattes behauptet, daß das Berliner Außenamt nach den ihm gemach⸗ ten Mitteilungen die Hoffnung auf eine nahe bevorſtehende vollſtändige Räumung des Rheinlandes aufgegeben hätte.(2) Doch glaubt man in Berlin, es werde vielleicht im nächſten Jahre ein günſtigerer Zeitpunkt eintreten, um das Problem unter Hinweis auf eine Erhebung wirtſchaftspolitiſcher Ge⸗ ſichtspunkte wieder aufzurollen. Waffenſtülſtand in Ehina? 9 London, 20. Juli.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Zwiſchen Nord⸗ und Sübchina ſind nunmehr die ſchon ſo oft vorausgeſagten Waffenſtillſtandsverhandlungen zuſtande gekommen. In Peking iſt der Unterhändler des Ge⸗ nerals Jangkaitſchecks eingetroffen und hat die Beſprechungen mit General Tſchangtſolin aufgenommen. Auch mit dem im Südweſten ſtehende uchriſtlichen General Feng wird zur Zeit verhandelt. Der allſeitige Zweck iſt vor allem, den gegen⸗ wärtigen Stand der Front auf eine Weile zu ſichern und wäh⸗ rend der heißen Sommermonate gegenſeitige Untätigkeit zu garantieren. Die nördlichen Streitkräfte werden ihre vor⸗ geſchobene Front in Schantung etwas zurückziehen. Nach Meldungen aus Schanghai wird bekannt, daß die Verhandlungen nur einen zeitweiligen Waffenſtillſtand er⸗ geben würden, nicht aber eine endgültige politiſche Einigung zwiſchen Nord⸗ und Südchina. Letzte Meldungen Hindenburg in Pommern — Stettin, 20. Juli. Auf der Fahrt zu ſeinem Schwieger⸗ ſohn, dem Landrat a. D. v. Brockhuſen, in Groß⸗Juſtin traf Reichspräſident v. Hindenburg in Stettin ein, wo er ſich eine halbe Stunde aufhielt. Reichsbahndirektionspräſident Lohſe begrüßte den Die Menge brachte ihm Ovationen dar, für die der Reichspräſident dankte. In Groß⸗ Juſtin wird der Reichspräſident von den Kriegervereinen des Kreiſes Kammin auf dem Bahnhof empfangen werden. Grüne Woche in Berlin IBerlin, 20. Jult.(Von unſerem Berliner Büro.) Auf 1928 iſt eine landwirtſchaftliche Ausſtellung, die ſogenannte zZGrüne Woche“ auf dem Berliner Feſtgelände vorgeſehen. Dieſe Veranſtaltung wird dieſes Mal im Zeichen der Sonder⸗ ausſtellungen ſtehen und das Reich, ſowie Preußen wollen hierzu ihre Unterſtützung verleihen. Es ſollen für die Land⸗ wirtſchaft zwei Sonderabteilungen unter dem Stichwort„Kar⸗ toffel und Mehl“ eingerichtet werden. Forſtwirtſchaft, Fiſcheret, Waidwerk, Gartenbau, ländliche Hauswirtſchaft werden eben⸗ falls in der Sonderausſtellung vertreten ſein. Gerade durch dieſe Art, die Landwirtſchaft zu beheben, dürfte es auch ge⸗ lingen, einen Kreis nicht fachmänniſcher Beſucher anzuziehen. Familientragödie Berlin, den im zweiten Stock gelegenen Toflettenräumen des Kauf⸗ hauſes des Weſtens iſt geſtern nachmittag eine Frau auf die Straße geſprungen. Ihre 21jährige Tochter, die die Mutter zurückzuhalten ſuchte, fiel dabei ebenfalls aus dem Fenſter. ie Mutter war ſofort tot, dſe Tochter ſoll auf dem Trans⸗ port zum Krankenhaus geſtorben ſein. Verhaftung des finnländiſchen Attaches in Moskau? Berlin, 20. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Nach einer Stockholmer Drahtung des„Lokalanzeigers“, ſoll der finnländiſche Militärattachs in Moskau, Oberſt Aeimai, am 20, Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Aus Montag auf Befehl der Tſcheka verhaftet worden ſein. Oberſt Aeimai gelte als einer der tüchtigſten finnländiſchen Offiziere und ſei eine Zeitlang Adjutant des Präſidenten geweſen. * Folgenſchwerer Brückeneinſturz: 27 Schwerverletzte. Tilſit, 20. Juli. Im Kreiſe Tilſit⸗Ragnit ſtürzte beim Ab⸗ bruch einer Holzbrücke über die Szeſchuppe(Nebenfluß der Memel) das Gerüſt der Brücke ein, wobet die Arbeiter, die an den Abbrucharbeiten beteiligt waren, in den Fluß ſtürzten. Da der Fluß nur flach iſt, konnte niemand ertrinken. Jedoch erlitten 27 Perſonen ſchwere Verletzungen. 5 die ing ige an⸗ Sr⸗ de⸗ och as be⸗ Dr. on re r⸗ en uf ne es trf N. an ie m as rx⸗ 1⸗ m rt ef⸗ en eil ge er r- ⸗ mt .) ft n e⸗ en it N⸗ h⸗ 3u ⸗ ie ⸗ 19 ne ſe ;⸗ 8 te n. ⸗ en d⸗ ⸗ Ei n⸗ e⸗ n. 18 if⸗ ſie er — 8⸗ e.— 5. r E und ———— Mittwoch, den 20. Juli 1927 Neue Mannheimer. Zritung(Mittag⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 329 Auswanderung und Arbeitsmarkt Unſichere und ſchwindelhafte Auswanderungsunternehmun⸗ gen— Auswanderungsberatung und Polizeibehörden Nachdem ſchon das erſte Vierteljahr dieſes Jahres nach den Aufzeichnungen der Gemeinnützigen Oeffentlichen Aus⸗ wanderungsberatungsſtelle in Frankfurt a. M.(umfaſſend Heſſen und Heſſen⸗Naſſau,. Baden, die Pfalz und Nord⸗ bayern) eine Abnahme der Nachfragen Auswanderungsluſtiger gebracht hatte, zeigt auch der Viertelfahrsbericht dieſer Be⸗ ratungsſtelle über die drei letzten Monate einſchließlich Juni eine weitere Abnahme der Anfragenden und der Geſamt⸗ anfragen. Die Geſamtzahl der mündlichen Anfragen iſt von 710 im erſten Viertelſahr auf 390 im zweiten Vierteljahr zu⸗ rückgegangen, die ſchriftlichen Anfragen ſind von 905 auf 557 geſunken, zuſammen alſo iſt ein Rückgang von 1615 auf 947 feſtzuſtellen; im gleichen Maße ſind auch die Geſamtanfragen im erſten Quartal mit 2651 auf 1362 zurückgegangen. Wenn nun auch zweifellos die Beſſerung der allgemeinen Arbeits⸗ marktlage nicht ganz ohne Einfluß auf den ſtarken Rückgang des Auswanderungsintereſſes geweſen ſein mag, ſo ſind letz⸗ ten Endes doch hierbei andere Faktoren von Entſcheidung ge⸗ weſen. Der Hauptauswanderungsdrang war nach wie vor auf Nordamerika gerichtet. Da vom 15. Oktober bis 16. Mai 1927 die amerikaniſchen Generalkonſulate für Viſum⸗ anmeldungen geſchloſſen waren, ſo fiel naturgemäß eine große Zahl neuer Anfragen aus Ein weiterer Grund für die Ab⸗ nahme der Anfragen iſt darin zu finden, daß die Auswan⸗ derungsneigung größerer Gruppen infolge der aufklärenden Tätigkeit der Beratungsſtelle im Zuſammenhang mit der leichten Beſſerung der Arbeitsmarktlage faſt ganz aufgehört hat. Allerdings glaubt ſich die Beratungsſtelle auch zu der Annahme berechtigt, daß das immer noch große wirtſchaftliche Elend weiter Kreiſe hemmend auf die Auswanderungsluſt in⸗ ſofern wirkt, als dieſen weder Mittel zur Reiſe zur Verfügung ſtehen noch auch die nötigen Mittel, um im Zielland bis zur Erlangung einer Stelle aushalten zu können. Nach wie vor bilden die ſchwindelhaften oder un⸗ ſichern Auswanderungsunternehmungen den Gegenſtand eingehender Prüfung der Beratungsſtelle, da durch ſolche deutſche Auswanderer immer wieder ins Elend geſtürzt werden. Ueber ein Mannheimer Aus wan⸗ derungsunternehmen, das für eine Auswanderer⸗ gruppe nach Südamerika warb, ohne ſichere Ausſichten auf pabei die bisher in der Preſſe noch nicht veröffentlichten Aus⸗ finanzielle Unterlagen zu haben, wurde mit dem zuſtändigen Bezirksamt eingehender Schriftwechſel gepflogen zur Er⸗ mittlung weiterer Projektmacherei. Einem ſchwindelhaften Auswanderungs⸗Unternehmen fielen 8 junge Leute aus dem bei Bezirksamt Germersheim zum Opfer. Dieſer, ein„Far⸗ mer“ Friedrich Engel, ſollte auf Anordnung der pfäleiſchen Regierung als Sicherheit und zur Deckung etwaiger Rück⸗ reiſekoſten für jeden der jungen Leute 700 Mark beim Bezirks⸗ amt Germersheim hinterlegen, zog es jedoch vor, ſich dieſer Verpflichtung durch vorzeitige heimliche Abreiſe zu ent⸗ ziehen. Einem der jungen Leute, dem es gelungen war, zu⸗ rückzukehren, beſtätigte, daß alle Angaben des Engel un⸗ wahr geweſen ſind und daß er nach einer größeren Unter⸗ ſchlagung nach Kalifornien geflüchtet iſt. Viel Unheil wird auch durch Auswanderungsſchriften angerichtet. In einer namentlich in der Pfalz maſſenweiſe verbreiteten Schrift for⸗ derte ein Padre Bernardo Breuer, Buenos Aires, zur Aus⸗ wanderung nach Argentinien auf. Da es ſich in dieſem Falle mindeſtens um ein unſicheres Unternehmen handelt, hat die Beratungsſtelle die Regierung gebeten, die Bezirksämter zu größter Zurückhaltung anzuweiſen. In einem weitern Fall des letzten Vierteljahres gelang es, vermögende Landwirte, die nach Kanada auswandern wollten, nach eingehender Dar⸗ leaung der dortigen wirtſchaftlichen und klimatiſchen Verhält⸗ niſſe zur Aufgabe ihres Vorhabens zu veranlaſſen, da dort ſind für kapitalkräftige deutſche Siedler die Ausſichten gering ind. Nicht ohne Einfluß auf die Entſchließungen der Auswan⸗ derungsluſtigen iſt vielfach auch die verſtärkte Propaganda der Schiffsagenturen beſonders der engliſchen. Um die Auswanderungsluſtigen ausfindig zu machen und ihnen die Vorteile einer gewiſſenhaften Beratung zugutekommen zu laſſen, ſind die Paßämter verpflichtet, anhand von Melde⸗ poſtkarten der zuſtändigen Auswanderungsberatungsſtelle ſofort Mitteilung von jedem Falle zu machen. Im Intereſſe einer Erhaltung wertvoller Arbeitskräfte und Facharbeitern, die vielfach durch die Auswanderung der deutſchen Wirtſchaft verloren gehen, iſt es bedauerlich, daß eine Reihe von Paß⸗ ämtern in Heſſen, Heſſen⸗Naſſau und der Pfalz dieſer durch Erlaß des Reichsinnenminiſteriums den Landesregierungen auferlegten Verpflichtung nicht entſprechend nachkommen. Welche Folgen ſolche Verſäumniſſe bei den Paßämtern haben können, zeigt der erwähnte Fall des Auswandererſchwind⸗ lers Engel, vor dem neben ſeinen 8 Opfern zwei Leute be⸗ wahrt werden konnten, die auf die Auswanderungsberatung aufmerkſam gemacht worden waren. Die Paßämter ſollten deshalb ſich der großen auf ihnen ruhenden Verantwortung nach dieſer Richtung bewußt ſein. sp. Der intime Liebermann Von Oscar Bie Ueber den Führer der deutſchen Malerei, der am heutigen 20. Juli 80 Jahre alt wird, iſt ſchon bei Gelegenheit vieler Ausſtellungen und vieler Jubiläen ſo viel geſagt worden, daß kaum etwas zu ſagen übrig bleibt. Die Glückwünſche der Welt liegen ihm zu Füßen. In Deutſchland beſitzen Muſeen und private Galerien in großer Zahl ſeine Werke. Er ztiert auch die Sammlungen des Auslandes, es gibt nur wenige Städte, wie merkwürdigerweiſe Amſterdam, die noch kein Stück von ihm erworben haben. Je älter er wird, deſto hervorragender wirkt ſeine Perſönlichkeit. Wenn man ihn ſieht: das Alter iſt auf ſeinem Geſicht geſchrieben, aber er hält ſich ausgezeichnet und verſpricht noch lange, die ihm ſo liebe Erde zu beglütken. Er gilt uns als der Gipfel jener niederdeutſchen Kunſt, die, ganz weit genommen, von den van Eycks über die große holländiſche Kunſt, über die durchaus nordiſchen franzöſiſchen Impreſſioniſten bis in ſeine Spähre reicht, als das ſtrahlende Ende einer wundervollen Epoche. Der Inhalt der Evoche iſt die Entdeckung der Erde für die alerei, der arbeitenden Menſchen, des häuslichen Porträts, ein Geſang der Wirklichkeit, der dem romaniſchen formalen Idealismus gegenüber den Sieg gewann. Liebermanns unſt war nie feierlich und ſie hat ſich zuletzt ganz in einen privaten Kreis zurückgezogen, ein paar Bildniſſe als Zuſam⸗ menhang mit der Welt, aber weſentlich ſeine Studien aus dem Wannſeet Beſitz, auf dem er ſeine Greiſenruhe pflegt. Es iſt, wie wenn ein dramatiſcher Muſiker ſich zuletzt in die Intimität der Streichquartettmuſik flüchtete. Die Berliner Feier von Liebermanns Geburtstag wird außer der großen akademiſchen Ausſtellung jetzt noch von zwei Sammlungen ſeiner privateſten Kunſt gekrönt. die Faſtelle bei Bruno Faſſirer, die Zeichnungen bei Paul Caſſirer. Es iſt intereſſant zu verfolgen, wie ſich Liebermann zum Paſtell geſtellt hat, das mit ſeiner Gefahr der Süßlichkeit Unbeſtimmtheit ſeinem Weſen zu widerſprechen ſcheint. Das Paſtell gibt dem Maler den Ton an ſich, den es bereits verarheitet in ſeinen Skiften trägt. Setzt man es unver⸗ mittelt auf, ſo kommt man leicht in die Verführung, es mit dem Finger wieder zu verwiſchen und eine maleriſche Miſchung herzuſtellen, die eigentlich in dieſer Technik ausge⸗ deur ſe ſein ſoll. Es iſt ein farbiges Zeichnen, das zwiſchen Weſen der Farbe und dem des Zeichnens dauernd hin Städtiſche Nachrichten Arbeitsvermittlung im Amtsbezirk Mannheim Die Zahl der beim Arbeitsamt Mannheim, öffenlicherAr⸗ beitsnachweis für den Amtsbezirk Mannheim, gemeldeten Arbeitsgeſuche im Monat Juni ds. Js. betrug 18 008 11545 männl., 6463 weibl.). Dieſe verteilen ſich auf folgende Berufsgruppen: Lohnarbeit wechſelnder Art 4301(3401 ml., 900 wbl.), Metallverarbeitung und Induſtrie der Maſchinen, Inſtrumente und Apparate 2864(2564 ml., 300 wbl.), Gaſt⸗ und Schankwirtſchaft 1788(626 ml., 1112 wbl.), Häusliche Dienſte 1675(nur weibliche), Kaufmänniſche Angeſtellte 1617(1010 ml., 607 wbl.), Verkehrsgewerbe 970(943 ml. 27 wbl.), Nahrungs⸗ und Genußmittelgewerbe 731(268 ml., 463 wbl.), Bekleidungs⸗ gewerbe 612(213 ml., 399 wbl.), Chemiſche. Induſtrie und In⸗ duſtrie der forſtwirtſchaftlichen Nebenerzeugniſſe 604(230 ml., 374 wbl.), Bürdangeſtellte 450(340 ml., 110 wbl.), Holz⸗ und Schnitzſtoffgewerbe 410(402 ml., 8 wbl.), Baugewerbe 330(nur männliche), Techniker aller Art 281(278 ml., 3 wbl.), Theater, Muſik, Schauſtellungen aller Art 243(201 ml., 42.), Geſundheits⸗ und Körperpflege, Reinigungsgewerbe 232(121 ml., 111, wbl.), Spinnſtoffgewerbe 225 G ml., 220 wbl.), Land⸗ wirtſchaft, Gärtnerei, Forſtwirtſchaft, Fiſcherei 202(190 ml., 12 wbl.), Lederinduſtrie und Induſtrie lederartiger Stoffe 181 (447 ml, 34 wbl.), Heizer und Maſchiniſten 143(nur männl)), Vervielfältigungsgewerbe 105(78 ml., 27 wbl.), Zellſtoff⸗ und Papierherſtellung und ⸗Verarbeitung 62(37 ml., 25 wbl.), In⸗ duſtrie der Steine und Erden 24(12 ml. 12 wbl.), Freie Be⸗ rufe 6(4 ml., 2 wbl.), Kunſtgewerbliche Berufe 2(nur männ⸗ liche). Dieſen 18 008 Arbeitsgeſuchen ſtanden 5839 offene Stel⸗ len(3444 für männliche, 2395 für weibliche Arbeitſuchende) gegenüber. Beſetzt wurden 5033 Stellen(3149 von männlichen, 1884 von weiblichen Arbeitſuchenden). Die Venachteiligung Badens durch die Reichsbahn Baden und Württemberg Geſtern wurde in der amtlichen„Karlsr. Ztg.“ der Wort⸗ laut der Rede des badiſchen Finanzminiſters Dr. Schmitt der Anweſenheit des Reichsbahngeneraldirektors Dr. Dorpmüller veröffentlicht. Von beſonderem Intereſſe ſind führungen des Miniſters, die das Verhältnis Badens und Württembergs bei Verkehrsfragen beleuchten. Der Finanzminiſter ſagt dazu: Es iſt in Baden eine gewiſſe Beunruhigung ent⸗ ſtanden mit Rückſicht auf die Konkurrenz des Landes Würt⸗ temberg. Baden will dem Lande Württemberg nicht das vor⸗ enthalten, was ihm gebührt: Jedem das ſeine. Wenn würt⸗ tembergiſche Linien nicht genügend ausgebaut ſind, ſo mögen ſie verbeſſert werden aber was Baden beunruhigt hat, iſt die Tatſache, daß maßgebende offizielle Perſönlichkeiten es ausgeſprochen haben, die Durchführung des zweiten Gleiſes auf der Nord⸗Südſtrecke von Oſterburken bis Immendingen habe den Zweck,„dem Lande Württemberg ſtärkeren Verkehr“ heranzuziehen. Sie fördere die„Sonderintereſſen“ Württem⸗ bergs. Die Heranziehung ſtärkeren Verkehrs nach Württem⸗ berg kann doch nur auf Koſten Badens geſchehen. Dieſer Umſtand hat lebhafte Beunruhigung in Baden hervorgerufen. Dazu kommt weiter folgender Unterſchied: Als der Herr Generaldirektor in Stuttgart ſeinen Beſuch machte, konnte ein Vertrag unterzeichnet werden. Wir in Baden ſind heute erſt im Stadium der Verhandlungen. Des weiteren kommt in Betracht: Bayern und Württemberg beſitzen im Verwaltungs⸗ rat der Reichsbahngeſellſchaft ihre Vertretung; Baden hat keine ſolche. Wir geben die Hoffnung nicht auf, daß auch wir mit der Zeit einen Vertreter bekommen. Wir ſind überzeugt, daß Generaldirektor Dr. Dorpmüller beſtrebt iſt, dieſen gerechten Ausgleich herbeizuführen. Das badiſche Land ſieht, von ſeinem Standpunkt aus betrachtet, in der Elektrifizierung der Rheintalbahn eine Be⸗ fruchtung ſeiner geſamten Wirtſchaft, und dieſe Be⸗ fruchtung iſt durchaus notwendig, denn Baden iſt Grenzland geworden. Es hat dadurch die Abſatzgebiete links des Rheins verloren, dem Handel, dem Verkehr und der geſamten Induſtrie droht ſchwerer Schaden. Die Zahl der Erwerbsloſen iſt dreimal ſo ſtark wie in Württem⸗ berg. Wir müſſen unſeren Erwerbsloſen Arbeit verſchaf⸗ fen. Wird die Rheintalbahn elektrifiziert, ſo können wir allein ſchon an den Waſſerkraftwerken gegen 12000 Arbeiter vier Jahre lang beſchäftigen. Wir richten daher die dringende Bitte an die Reichsbahngeſellſchaft, unſerem Wun⸗ ſche zu entſprechen. * Kirchweihen. In Ergänzung der amtlichen Bekannt⸗ machung im geſtrigen Mittagsblatt teilen wir mit, daß die Kirchweihe in Käfertal am 14. und 15. Auguſt und die Kirchweihe in Neckarau und Sandhofen am 28. und 29. Auguſt ſtattfindet. und her ſchwankt und in der Geſchichte auch geſchwankt hat,. Die berühmten Paſtelle des 18. Jahrhunderts ſind nichts an⸗ deres als Gemälde, in denen das Paſtell eine zartere Nuance des Oels bedeutet. Erſt im franzöſiſchen Impreſſionismus beginnt ſich das Paſtell auf ſeine zeichneriſchen Qualitäten zu beſinnen. Lfebermann aber entſcheidet ſich bald nach der einen, bald nach der anderen Seite. Es iſt niemals ſein eigentliches Ausdrucksmittel, ſondern immer eine Neben⸗ beſchäftignug, die ſich in irgend ein Verhältnis zu den Bildern ſetzt. Seine erſten Paſtelle kommen nach den Bildern, ſie ſind eine Art Uebertragung des Oels auf dieſe Technik. In der ſpäteren Zeit, als der Vortrag an ſich ihm immer wichtiger G wird, zeigt auch der Paſtellſtift das Temperament des im⸗ preſſioniſtiſchen Zeichners und arbeitet direkt vor der Natur, beſonders in Landſchaften. Hier bilden ſich ganze Zyklen der Paſtelle, wie die Hamburger Studien, ein Milieu, das außer⸗ ordentlich geeignet iſt, in der feinen unbeſtimmten Art dieſes Genres ſich wiedergeben zu laſſen. Aber auch die kurze Florentiner Epiſode ſeines Lebens hat ſonderbarer Weiſe eine ganze Reihe von Paſtellen abgeſetzt, in denen er die ihm an ſich fremden Eindrücke in dieſer ihm nicht ſo verantwor⸗ tungsvollen Technik wie vorläufig feſtzuhalten ſuchte. Zuletzt malt er Paſtelle gleichſam vor ſeinen Bildern, als geſchloſſene farbige Skizze, mit den ſämtlichen Motiven ſeiner großen rückt dieſe Nebentechnik endgültig auf ihren priva⸗ en Platz. Noch privater iſt die Zeichenkunſt. Sie ſitzt bei ihm, wie bei iedem Realiſten, am Anfang aller Arbeit. Aber ſie be⸗ ſchränkt ſich, wie bei jedem großen Künſtler, nicht immer auf ein vorbereitendes Stadium, ſondern genient. beſonders in den Kreidezeichnungen, alle ſelbſtſtändigen Möglichkeiten der abſtrakten Wiedergabe an ſich. Im Kronprinzenpalais be⸗ d findet ſich augenblicklich eine ungeheuere Ausſtellung aller zon Juſti erworbenen Zeichnungen, die ja ſonſt ſo ſchnell in die Maypen wandern und dem Publikum meiſt unbekannt ſind. Nach Meiſtern geordnet, geben ſie eine vollſtändige Ueberſicht über die hundert verſchiedenen Arten, in denen die d Künſtler ihre erſten Konzeptionen zu Papier brachten. Nir⸗ gends zeigen ſie ſich perſönlicher.(s gibt auch hier eine Ab⸗ teilung Liebermann. die ganz beſo! ers ſtark hervorſticht. Wo wir auch ſeine Zeichnungen treffen. ihre Kunſt lebt auf der ganzen Skala nvon der andentenden Kontur zu dem durchage⸗ arbeiteten Schatten. vom Geiſt des Profils bis zum Geiſt der Vertiefung. Es iſt gradezu erregend, mit welcher Inſpira⸗ tion er ſeine Objekte gleich in dem Raum begreift, in dem ſie zu wirken haben, gleichviel ob es eine ſitzende Figur iſt oder Velriebsergebniſſe der Deutſchen Lufthanſa im Monat Mai 1927 Wie im Vormonat, ſo zeigt auch der Luftverkehr im Mai aufſteigende Beförderungsergebniſſe ſowohl gegenüber den vorangegangenen Wochen als auch gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres. Im planmäßigen Verkehr wurden befördert 11281 Perſonen gegenüber 6474 im gleichen Monat 1926 und 5 568 im April d. Is. Die entſprechenden Zahlen ſtellen ſich für befördertes Gepäck auf 94 170 Kg., 44 218 Kg., 50 285 Kg. Für beförderte Fracht auf 95 406 Kg., 22 507 Kg., 33 809 Kg. und für beförderte Poſt und Zeitungen auf 48 560 Kg., 33 350 Kg., 19 127 Kg. Dabei wurden geflogen im Mat 1926 805 560 Km., im April 1927 617911 und 1080 000 Km. im Mai d. Is. Daß ſich die Befördernugsmengen prozentual er⸗ heblich ſtärker geſteigert haben als die Zahl der geflogenen Kilometer bei ungefähr gleichgebliebenem Flugzeugeinſatz iſt eine beſonders erfreuliche Tatſache und ein Beweis dafür, daß der angebotene Laderaum in den Verkehrsflugzeugen all⸗ mählich voll ausgenutzt wird. * * Ergänzung des Bürgerausſchuſſes. Stadtverordneter Eberhard hat ſein Amt als Stadtverordneter niedergelegt, weil er ſeinen Wohnſitz von Mannheim nach Singen ver⸗ legt hat. Gemäߧ 39 Abſatz 2 der Gemeindeordnung tritt an ſeine Stelle für die reſtliche Amtsdauer der nächſte Be⸗ werber der gleichen Wahlvorſchlagsliſte. Stadtverordneter Eberhard war aufgrund der Wahlvorſchlagsliſte der ſozial⸗ demokratiſchen Partei vom November 1926 gewählt. Der nächſte Bewerber iſt Frau Lina Kehl, Waldhof, am Hain 3. Sie tritt ſonach in den Bürgerausſchuß ein. * Ermäßigte Fernſprechgebühren. Seit 1. Mai iſt für Ferngeſpräche, die in der Zeit zwiſchen 19 und 8 Uhr geführt werden, eine Ermäßigung der Gebühr außf zwei Drittel der gewöhnlichen Sätze eingetreten. Nach den bis⸗ herigen Beobachtungen der Poſtverwaltug ſcheint dieſe Neue⸗ rung dem großen Publikum, das die öffentlichen Sprechſtellen benutzt, und auch vielen Fernſprechteilnehmern, die nicht an die Geſchäftszejt gebunden ſind, noch nicht genügend bekannt zu ſein. Die Neuerung bewirkt eine fühlbare Verbilli⸗ gung der Ferngebühr, ſo daß z. B. die Koſten für ein Geſpräch in der 30 Pfg.⸗Zone während der genannten Zeit 7625 Briefporto für eine Anfrage und die Rückantwort gleich⸗ ommen. * Von der Handels⸗Hochſchule Mannheim. An der Han⸗ dels⸗Hochſchule Mannheim ſind im Sommer⸗Semeſter 1927 653 ordentliche Studierende eingeſchrieben; für ein Se⸗ meſter ſind von dem Studium beurlaubt 95 Studierende. Neu aufgenommen wurden 150 Studierende. Die Zahl der Hörer beträgt im Sommer-Semeſter 1927 368. * Radfahrer und Auto. Geſtern abend rannte am Markt⸗ platz ein Radfahrer in ein Auto. Der Radfahrer, der zu Boden geworfen wurde, erlitt an einem Arm Ver⸗ letzungen, ſodaß er ins Krankenhaus verbracht werden mußte. * Zuſammenſtoß zwiſchen Kraftrad und Auto. Ein Zu⸗ ſammenſtoß ereignete ſich geſtern mittag an der Ecke N5/ J 6. Ein Motorradfahrer fuhr in ein kleines Opelauto hinein, wobei das Rad ſo beſchädigt wurde, daß es abgeſchleppt wer⸗ den mußte. Perſonen kamen glücklicherweiſe nicht zu Schaden. * Zuſammenſtoß zweier Straßenbahnwagen. Geſtern nachmittag kurz nach drei Uhr ſtieß an der Halteſtelle Wohl⸗ gelegen ein Wagen der Linie 10 mit einem Anhänger⸗ wagen der..G. zuſammen. Der Zuſammenſtoß war ſo heftig, daß die Plattform eingedrückt und die See des Führerſtandes zertrümmert wurden. Veranſtaltungen 3 Mannheimer Künſtlertheater Apollo. Max Lipmaun wurde für die Rolle des„erſten Fremden“ in der Operette „Der Vetter aus Dingsda“ von Eduard Künnecke, die am Samstag erſtmals zur Aufführung gelangt, verpflichtet, — Die Winterſpielzeit, die am 1. Auguſt beginnt, wird mit der Operette„Die Zirkusprinzeſſin“ von Kalman eröffnet werden. * Friedrichspark. Im Anzeigenteil gibt die Parkleitung neben den regelmäßig ſtattfindenden Konzerten für kommen⸗ den Sonntag eine große Illumination am Weiher mit beſonders ſchönen pyrotechniſchen Darbietungen bekannt, mit dem Hinweis, daß der Tag als billiger Sonntag vorgeſehen iſt. N *Stromſchwimmen SpeyerLudwigshafen. Am Sonn⸗ tag veranſtaltet der Pfälzer Turnerbund ein Strom⸗ ſchwimmen auf dem Rhein. Die Teilnehmer treffen ſich in Ludwigshafen und fahren mit dem Dampfer nach Speyer, wo ein Aufenthalt zur Beſichtigung vorgeſehen iſt. Während der Rückfahrt wird das Stromſchwimmen in drei Gruppen in Entfernung von 5 Kilometer durchgeführt, wozu über 150 Meldungen vorliegen. eine Kompoſition von Bäumen oder die Anlage von Gaſſen oder ein Trupp badender Jungen. Niemals iſt der Gegen⸗ ſtand nur für ſich genommen, ſondern in einer ſprechenden Be⸗ ziehung zur Umgebung, ſo daß ſofort ſchon in der Zeichnung ein wohlabgewogener Rhythmus das naturaliſtiſche Bild gliedert. Ein Vorgang, der ihm ſo ſelbſtverſtändlich erſcheint, als er auf der tiefſten künſtleriſchen Veranlagung beruht. Wie läuft ſeine Linie in Perſonen, die ſich beugen, in auf⸗ ſpringenden Pferden, in allen Typen aus dem Volke, in den anfänglichen Modellen zu den größten Gemälden, wie in den Zeichnungen des Jungen, der die Ziegen führt und der die eneralprobe wird zu der berühmten Frau mit den Ziegen. Lebender Rhythmus und lebende Linie vereinigen ſich in einer Lebendigkeit der Bewegung, die vielleicht das tiefſte Ge⸗ heimnis der erſten zeichneriſchen Auffaſſung ſeiner Umwelt hedeutet. Ob er das Meer wiedergibt oder einen lärmenden Markt oder Tupen der Arbeit oder den Ueberfluß des Sports, immer ſchwingt von Aufang an dieſe aus dem Gelenk entwickelte Bewegung, die keinen toten Punkt duldet, ſondern die Erſcheinung in gefühlte Geſtaltung umſetzt. Aus der Maſſigkeit ſeiner Jugendzeichnungen entwickelt ſich in unbe⸗ ſchreiblicher Leichtigkeit ſeine Handſchrift, die das Leben nie⸗ derſchreibt, ſofort formt und auf die Probe ſtellt,wie weit es ſich aus der Skizze zum Bild auswirken wird. Der eben verſtorbene große Liebermannkenner Julius Glias hat unter dem wenigen Arbeiten, die er neröffent⸗ lichte, eine Studie„Liebermann zu Hauſe“ herausgehracht, die keute allen ſeinen Freunden als gern geſtatteter Blick in ſein Heim empfohlen ſei. Was wir ſoeben zu trachten hatten, war ein anderes Zuhauſe Liebermanns, die intimſten Füßler ſeiner Kunſt, ſeine vrivateſten Aeußerungen. wenn man will, er Kern ſeines Weſens, ein ſo geſunder Kern, daß er die Gewähr gibt für ein langes Leben und eine lange Kunſt. OVorträge zu den Heidelberger Feſtſpielen. Der Feſt⸗ ſpielverein veranſtaltet während der diesjährigen Feſtſpiele rei Vorträge, die die Arbeit oder die Werke der Feſtſpiele ergänzen ſollen. Sämtliche Vorträge finden in der Aula der alten Univerſität ſtatt. Den erſten Vortrag hält Friedrich Gundolf am Sonntag, mittags 12 Uhr, als Einführung ſber„Shakeſpeares Sommernachtst umn“. Am Nrottog, den 2. Juli, mittags 5 Uhr, ſpricht der Dichter Wilbelm vo n Scholz, der Vorſitzende der neugearündeten Dichterakademie über„Das Theater als Feſt“, am Sonntag, den 31. Juli, mit⸗ tags 12 Uhr, wird Richard Benz mit einem Vortrag über den Heidelberger Kulturgedanken die Reihe abſchließen. 4. Seite. Nr. 329 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Mittwoch, den 20. Juli 1927 2 Kommunale Chronik * Heddesheim, 16. Juli. Gemeinderatsſitzung vom 14. Juli: Adam Kolb, David Sohn, geb. am 8. Huk 1902 hier, wurde mit Rang vom 8. ds. Mts. zum angeborenen Bürgerrecht zugelaſſen. Einige Grundſtücksſchätzungen wurden vorgenommen. Von einer Verfügung des bad. Be⸗ zirksamts Weinheim über Beſprechung wegen Eingemein⸗ Ddung der Nachbargemeinden Straßenheim, Muckenſturm und Neutzenho wurde Kenntnis genommen. Ein Darlehens⸗ vertrag über Baukoſtenzuſchuß wurde unterzeichnet. Von der Verfügung des bad. Bezirksamts Weinheim und von der Mit⸗ teilung der bad. Landwirtſchaftskammer in Karlsruhe über Begehung des Umbruchgeländes wurde Kenntnis ge⸗ nommen. Eine Urkunde auf Uebernahme der Ueberbürg⸗ ſchaft wurde unterzeichnet. Das erforderliche Kapital für das angekaufte Stöhrſche Wohnhaus ſoll aufgenommen werden. Verſchiedene Geſuche wurden verbeſchieden. Von einer Ver⸗ fügung des bad. Bezirksamts Weinheim über die Verhält⸗ niſſe bei der Sparkaſſe wegen Anſchluß an eine Be⸗ zirksſparkaſſe wurde Kenntis genommen und ſollen die eingeleiteten Verhandlungen fortgeführt werden. Der Rech⸗ nungsabhörbeſcheid zur 1924⸗25er Rechnung wurde zur Kenntnis gebracht. * Haßloch(Pfalz), 13. Juli. Der Gemeinderat genehmigte den Voranſchlag, der in Einnahme und Ausgabe mit 1618 195/ ſich das Gleichgewicht hält. Das Vermögen der Gemeinde Haßloch beträgt 3,8 Mill. /, die Schulden 343 000 l. Die Einnahmen aus der Feldjagd ſind mit 4700 angeſetzt, aus der Hundeſteuer mit 1000 und aus der Bierſteuer mit 3000 /. Die Umlage und Anteile an den Reichsſteuern ſind mit insgeſamt 149 000/ angeſetzt. Aus bem Lande Saaten⸗ und Obſtſtandbericht * Aus dem Neckartal, 19. Juli. Das feuchtwarme Wetter hat auf die Entwicklung der Feldfrüchte ſehr gün⸗ ſtig eingewirkt. Von den Halmfrüchten ſteht Weizen am heſten, aber auch Hafer, Roggen, Spelz und Gerſte verſprechen gute Ernte, nur haben die letzten ſchweren Gewitter und Re⸗ gen die Halme vielfach auf den Boden gelegt. Der größten⸗ teils geerntete Reps fiel gut aus, ebenſo Heu. Der Anwuchs von Oehmd iſt auch gut. Die Hackfrüchte, Kartoffeln und Rüben, ſowie die Futtergewächſe, ſtehen infolge der Feuchtigkeit geſund und üppig da. Aepfel verſprechen eine gute Ernte, beſonders ſtehen die Bäume mit gutem Behang, die im vorigen Jahre leer ſtanden. Ebenſo zufriedenſtellend iſt die Ausſicht auf Steinobſt und Nüſſe. Weniger azufrieden iſt man mit dem zu erhoffenden Ertrag der Birnen. Im ganzen kann man mit der bald in Ausſicht ſtehenden Ernte zufrieden ſein, wenn kein Hagelſchlag eintritt. Auswirkungen der Wiener Unruhen X Konſtanz, 19. Juli. Die Uunruhen in Wien und der dadurch hervorgerufene Generalſtreik zeigte ſich auch auf dem Bodenſee. Die öſterreichiſchen Kursdampfer waren ſchon am Samstag ausgefallen. Auch das angeſagte Sonderſchiff aus Bregenz kam nicht nach Konſtanz. Die Pfänderbahn hatte den Betrieb ſtillgelegt. In Konſtanz ſelbſt wurden keine Pakete und Güter(ausgenommen Lebensmittel) zur Beförderung nach Oeſterreich * Schwetzingen, 19. Juli. Am 10. Auguſt dieſes Jahres kann Pfarrer a. D. Münch, der in Mingoldsheim lebt, ſein 70jähriges Prieſterjubiläum feiern. Der Jubilar, der be⸗ kanntlich auch in Schwetzingen Pfarrer war, wurde am 9. Ja⸗ nuar 1831 in Gerichtsſtetten geboren, er iſt alſo über 96 Jahre alt. In ſeiner langen Lebensbahn wirkte der Prieſter in ſegensreicher Weiſe in Raſtatt, Heidelberg, Waibſtadt, Schwetzingen(bis 1889) und zuletzt von 1889 bis 1916 in Min⸗ goldsheim, wo er in den verdienten Ruheſtand verſetzt wurde. * Heidelberg, 19. Juli. Die Verlegung eines Kabels des alten Gaswerkes bei der Straße„Am Güterbahnhof“ hat in den letzten Tagen zu der Auffindung einiger alter Grä⸗ ber geführt. Es handelt ſich um ein faſt vollſtändiges Ton⸗ gefäß, eine eiſerne Lanzenſpitze und einen kleinen maſſiven bronzenen Ring, die als Beigaben bei mehreren Skeletten in 0,80 bis 1 Meter Tiefe zum Vorſchein kamen. Die Skelette lagen in weſt⸗öſtlicher Richtung, mit dem Geſicht der auf⸗ gehenden Sonne entgegen. Die Beigaben geben zu erkennen, daß die Gräber dem., vielleicht noch dem 7. nachchriſtlichen Jahrhundert angehören. Leimen bei Heidelberg, 19. Juli. In der Nacht zum Montag gerieten an der Schwetzinger Straße der 23jährige nus Müller und der 18jährige Peter Trindl in Streit. a Habel verſetzte Trindl dem Müller mit einem Prügel drei ſo wuchtige Schläge, daß dieſer bewußtlos zuſammenbrach. Eine beſonders tiefe Wunde an der Schläfe ſollte tödlich wer⸗ den. Man bhrachte den Verletzten in das Krankenhaus, wo er ſeinen Wunden erlag. Der Taäter iſt verhaftet. Heiteres von Mar Liebermann Von Kurt Miethke Die Fälſchung. Zu Liebermann kam eines Tages ein Mann in die Woh⸗ nung, der ein verpacktes Etwas unter dem Arm hielt. „Ich habe hier ein Bild gekauft und möchte Sie mal fragen, Herr Liebermann, ob Sie das gemalt haben“, ſagte der Be⸗ ſucher und zeigte dem Maler eine entſetzlich kitſchig gemalte Landſchaft mit einem Gemüſefeld. Unten ſtand der Name Max Liebermann. Ees handelte ſich um eine plumpe Fälſchung. Nachdenklich blickte Liebermann das Machwerk an. Schließlich ſagte er:„Sie haben gewiß gehört, daß ich zu⸗ weilen Gemüſefelder gemalt habe, hm?“ Der Mann befahte eifrig. „Mein Fleber“, klopfte ihm der Maler auf die Schulter, wenn ick boch ſchon manchen Weißkrautkopp jemalt habe— ſo'n Kohl wie das da würde ick nie fertig bringen!“ Das Autogramm. Ein außergewöhnlich reicher Handſchriftenſammler ſchrieb an Liebermann und bat ihn, ein paar Zeilen für ſeine Samm⸗ Iung aufzuſchreiben und ihn damit glücklich zu machen. Der Sammler erhielt folgenden Brief: „Sehr geehrter Herr! Herr Liebermann hat auf jedes ſeiner Bilder und auf jede ſeiner Zeichnungen ſeinen Namen n. Bitte bedienen Sie ſich. Im übrigen pflegt Herr iebermann nie Autogramme zu geben. Hochachtungsvoll Ewald Meyer, Sekretär.“ Etwas ſpäter traf Liebermann denſelben Sammler und fragte:„Na, ham ſich wohl ſehr jeärgert über meinen Brief?“ „Gewiß.“ ſagte der andere errötend,„ich habe ihn ſofort in den Papierkorb geworfen. Wenn man ſich auf ein paar Zeilen aus der Hand Liebermanns freut und dann irgend ein Gekritzel von irgendeinem Herrn Meyer erhält, iſt das doch ſchließlich kein Wunder!“ „Schade“, ſagte Liebermann,„den Brief hatte ick nämlich ſelber mit der Hand jeſchrieben. Ick habe nämlich jar kee'n Sekretär Der Schwerhörige. Empfangsabend bei einem prominenten Politiker der Reichs hauptſtadt. Aus der Pfalz Der Feuerſchein über der Anilinfabrik * Ludwigshafen, 19. Juli. Ueber den ſeit einiger Zeit über der Anilinfabrik ſichtbaren Feuerſchein wird uns von zu⸗ ſtändiger Seite folgendes mitgeteilt: In der Anilinfabrik werden zur Zeit Verſuche mit der Verbrennung von Gaſen gemacht, wobei eine Flamme erzeugt wird, die aus einem hohen Schlot auf weitere Entfernung ſichtbar ohne jede Gefährdung der Umgebung brennt. Ein Anlaß zur Be⸗ unruhigung beſteht infolgedeſſen nicht. Der pfälziſche Rundfunkſender * Ludwigshafen, 19. Juli. Die techniſchen Einrichtungen des auf dem Rothenberg bei Kaiſerslautern zu errichtenden Pfalzſenders ſind von der Deutſchen Reichspoſt an die Firma Lorenz vergeben worden. Der Sender wird in ſeinem Aufbau, in 1 1 5 Schaltung und Wirkungsweiſe den in Mün⸗ chen und Nürnberg in Betrieb befindlichen Sendern ent⸗ ſprechen und eine Anzahl von Senderöhren aufweiſen, die eine telephoniſche Leiſtung bis zu 3 Kilowatt abzugeben ver⸗ mögen. Um die Ausſtrahlung möglichſt günſtig für die ganze d Pfalz zu geſtalten, werden zwei Holzmaſten von 60 Meter Höhe zur Befeſtigung der Sende⸗Antennen errichtet. Neuere Meſſungen haben nämlich ergeben, daß hölzerne Maſten günſtiger ſind als eiſerne Maſten, da bei dieſen der Fall ein⸗ treten kann, daß die Ausſtrahlung der Sendeantennen in ge⸗ wiſſen Richtungen ſehr ſtark gedämpft wird. Ein beſtimmter Termin für die Fertigſtellung des Senders kann naturgemäß zur Zeit noch nicht angegeben werden, jedoch ſind alle Arbeiten ſo beſchleunigt worden, daß der Pfalzſender vorausſichtlich in den kommenden Wintermonaten in Betrieb genommen wer⸗ den kann. ** * Neuſtadt a. d.., 19. Juli. Der Arbeitgeberverband hielt eine Verſammlung ab, um zu dem Streikbeſchluß der Winzer Stellung zu nehmen. Dem Zentralverband der Land⸗ arbeiter, der zu den Verhandlungen nicht eingeladen worden iſt, ſind keine Zugeſtändniſſe gemacht worden, ſo daß auch hier der Streik ausbrach. Es ſtreiken die Arbeiter der Orte von Maikammer bis Deidesheim und Umgebung. In Haardt und Gimmeldingen ſtreiken ſämtliche Winzer, insgeſamt über 150. In Deidesheim ſind bei den Großweinfirmen von Buhl und Baſſermann heute früh nur einzelne Arbeiter erſchienen, J etwa 250 ſtreiken. In Neuſtadt und anderen Orten am oberen Haardtgebirge iſt die Streikparole noch nicht völlig durchgedrungen. Nachdem die Lohnerhöhung um einen Pfennig pro Stunde abgelehnt worden iſt, fordern die Win⸗ zer jetzt eine Lohnerhöhung von 20 Prozent, das iſt ein Stundenlohn von 58 Pfennig. Sie berufen ſich darauf, daß teilweiſe ſchon jetzt von Weingutsbeſitzern 55 Pfg. bezahlt werden. Auch der Regierungspräſident der Pfalz Dr. Ma⸗ theus hat ſich um die Sache angenommen und wird bemüht ſein, die Beilegung des Streikes zu veranlaſſen. Nachbargebiete Die Wetterkataſtrophe in Rheinheſſen * Mainz, 19. Juli. Von den Gewitterſchäden, die am Samstag die rheiniſchen Ortſchaften Stadecken, Schorns⸗ heim, ÜUdenheim, Wörrſtadt, Nieder⸗ und Oberſaulheim, Niederolm und Eſſenheim betrafen, iſt beſonders hart die Ge⸗ meinde Stadecken heimgeſucht worden. Dort ſind von 3500 Morgen, die die Stadecker Bauern beſitzen, 2800 voll be⸗ vereinzelte Aecker ſind mit einem Scha den bis zu zwei Drittel der Ernte davongekommen. Betroffen ſind nur mittlere und kleinere Bauern, deren Aecker gerade in der Unwetterbahn lagen. In Niederolm, das mit 1000 ver⸗ nichteten Morgen am glimpflichſten weggekommen iſt, ſchätzt man den Schaden, ſoweit er ſich bis jetzt überſehen läßt, ſchon auf 150 000 ¼. * Darmſtadt, 19. Juli. Ueber das Unwetter in Rheinheſſen wird von zuſtändiger Stelle mitgeteilt: Die Regierung wird alsbald Richtlinien über die Bildung örtlicher Kommiſſionen zur Abſchätzung der Schäden er⸗ laſſen, damit unverzüglich die erforderlichen Erhebungen in den geſchädigten Gemarkungen gemacht werden können. Vom zuſtändigen Landwirtſchaftsamt Mainz, unter deſſen Leitung die Abſchätzungen erfolgen, werden außerdem den geſchädigten Landwirten Ratſchläge über die zur Sicherung des not⸗ wendigſten Futterbedarfes erforderlichen Maßnahmen ge⸗ geben. Der Frage, ob und in welcher Weiſe die Notlage der von dem Unwetter baeene Landwirten eine finanzielle Hilfe des Staates erfor treten werden, wenn der Umfang der Schäden und der Kreis der Geſchädigten feſtgeſtellt iſt. Die vorläufige Beſichtigung hat ergeben, daß es ſich um Schäden in einem Ausmaße handelt, wie ſie durch Schadenwetter ſeit vielen Jahren in Heſſen nicht verurſacht wurden. erlich macht, kann erſt näher ge.. Gerichtszeitung Tumult im Kriminalgericht Kampf zwiſchen einem renitenten Angeklagten und den Juſtizwachtmeiſtern Durch wüſte Ausſchreitungen eines Angeklagten wurde die unter den Gerichtsferien jetzt herrſchende Stille im Alten Kriminalgerichtsgebäude in Alt⸗Moabit unterbrochen. Die Szene ſpielte ſich in einem Saale des Erweiterten Schöffen⸗ gerichts Berlin⸗Mitte ab. Hier hatte ſich der ſchon 12mal wegen Betruges, Diebſtahls und Unterſchlagung angeklagte Agent und angeblich ehemalige Deckoffizier Walter Rauſch zu ver⸗ antworten. Der Angeklagte benahm ſich von Anbeginn der Verhandlung an höchſt renitent und frech, ſo daß ihm der Amtsgerichtsrat mehrmals ein beſcheideneres Benehmen an⸗ raten mußte. Die erſte Ordnungsſtrafe erhielt der freche Burſche, als er einem gegen ihn auftretenden Zeugen grobe Schimpfworte entgegenſchleuderte. Dafür erhielt er 3 Tage Haft. Rauſch hatte, nachdem er im November vorigen Jahres nach Verbüßung einer längeren Strafe wegen Betruges wie⸗ der freigelaſſen worden war, unter falſchem Namen und unter er Bezeichnung„Korvettenkapitän a..“ junge Mädchen anzulocken verſucht, um Heiratsſchwindeleien zu verüben. Es war ihm auch gelungen, eine junge Dame aus gutem Hauſe, die Schwä⸗ gerin eines Berliner Stadtverordneten, zu ehelichen. Zum Glück für die„junge Frau“ iſt die Ehe, da ſie unter falſchem Namen abgeſchloſſen worden iſt, rechtsungültig. Rauſch liebte es, den vornehmen Mann zu ſpielen und ſich auf Kredit elegante Kleider und Wäſche zu beſtellen. Eine be⸗ ſondere Vorliebe hatte er für ein Schlemmerleben. Zahlreiche Weinlokale hat er dadurch geſchädigt, daß er ſich die teuerſten Speiſen und die feinſten Weine vorſetzen ließ, ohne einen Pfennig Geld in der Taſche zu haben. Der ſchwerwiegendſte Betrugsfall war die gemeine Schädigung einer 69jährigen Rentenempfängerin. Durch einen Zufall erfuhr der An⸗ geklagte, daß die Greiſin 430 Mk. beſitze. Seiner Ueber⸗ redungskunſt gelang es, die Frau zu veranlaſſen, ihm ihr Kapital zu einer günſtigen Anlage zu übergeben. Das empfangene Geld hat der Angeklagte in wenigen Tagen verpraßt. Für dieſen Fall allein diktierte das Schöffengericht dem Gauner 1 Jahr 6 Monate Zuchthaus zu, nsgeſamt erhielt er für ſeine Betrügereien 2 Jahre 3 Mo⸗ nate Zuchthaus, 5 Jahre Ehrverluſt und 100 Mk. Geld⸗ ſtrafe. Als der Angeklagte abgeführt wurde, drehte er ſich mitten im Gerichtsſaal um und rief dem Gerichtshof eine un⸗ flätige Bemerkung zu. Der Amtsgerichtsrat ließ den An⸗ geklagten nochmals vorführen und das Gericht gab ihm für dieſes ungebührliche Betragen eine weitere Ordnungsſtrafe von drei Tagen, wobei der Vorſitzende meinte, daß es ſchade ſei, daß man für ſolche Burſchen nicht die Prügelſtrafe habe. Der Angeklagte ließ ſich aber durch dieſe Strafen nicht vor weiteren Ausſchreitungen zurückſchrecken. Auf dem Wege zur Gefängniszelle drehte er ſich kurz vor der Tür nochmals um und rief dem Gerichtshof drohend zu:„Und wenn es mich 15 Jahre Zuchthaus koſtet, Ihr lumpige Bagage kommt doch noch dran. Das ſoll eine luſtige Himmelfahrt werden, wenn lich heraus bin!“ Erneut ordnete der Vorſitzende an, daß der widerſpenſtige Angeklagte nochmals auf die Anklagebank zurückgeführt werde. Jetzt ſetzte ſich Rauſch auf das heftigſte zur Wehr. Er ſchlug um ſich, und es entwickelte ſich zwiſchen ihm und dret Juſtizwachtmeiſtern und einem Gefängnisbeamten ein erbitterter Kampf, bei dem auch Fenſterſcheiben zertrümmert wurden. Schließlich gelang es, lt.„B..⸗ Ztg.“, den Beamten, den Verbrecher zu überwältigen. Als die Beamten dann ihre Gummiknüppel herbeigeholt hatten und die Anklagebank umſtanden, gab Rauſch endlich Ruhe. Nach kurzer Beratung beſchloß das Gericht, eine wei⸗ teren Ordnungsſtrafe über Rauſch nicht zu verhängen, ſon⸗ dern den Vorgang in das Gerichtsprotokoll aufzunehmen. Un⸗ ter den drohenden Gummiknüppeln der Juſtizwachtmeiſter ließ ſich Rauſch jetzt ruhig abführen. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Juli 20, Reckar-Begel 13.14. 15. 18, 19, ſfiö, 58.9805.31,5,308.10 4,824, 7 .18 1,25/1,120,88 1,0 105 Rhein-Pegel] 18, 14,15, 16, 46Mannheim 810Jagſtfeld Maxau Mannheim Neue Mannheimer Zeitung G. m. b. Mannheim, E 6, 2 Direktion: Ferdinand——. 12 e euilleton: i. B. Kurt Fiſcher— Kommunal⸗Politik u. Lokales: 1..: Franz Kircher Chefredakteur: Kurt Fiſcher—Verantworll. Redakteure:— Politik: H. A. Meißner 7 port und Neues aus aller Welt: Willy Müller— Handelsteil: rt Ehmer Gericht und alles Uebrige Franz Kircher— Anzeigen:. VB. Jakob Faude Deer ſchwerhörige Geheimrat B. ſieht Liebermann, der ſich auch unter den Gäſten befindet, unaufhörlich an. Dann geht er auf ihn zu und ſagt:„Wiſſen Sie, Sie baben eine ver⸗ blüffende Aehnlichkeit mit Max Liebermann.“ Lachend verbeugt ſich der Künſtler:„Ich heiße auch Lieber⸗ mann, ich bin es ja in eigener Perſon!“ Pruſtend vor Lachen ruft der Geheimrat:„Wiſſen Sie, was ich jetzt verſtanden habe? Wiſſen Sie, welchen Namen ich verſtanden habe, hahaha!? Liebermann, haha!“ Das expreſſioniſtiſche Bild. Für die Expreſſioniſten hatte Liebermann nie viel übrig. Eines Tages geht er durch eine Berliner Ausſtellung. Vor einem Gemälde drängt ſich das Publikum. Liebermann bleibt ſtehen und betrachtet das Bild. AUnterdeſſen hört er Ausrufe von behornbrillten Damen und krummrückigen Jünglingen wie„Fabelhafte Linie! Köſt⸗ liche ſonatenhafte Kompoſition! Geniales Produkt eines kos⸗ miſchen Hirns!“ Plötzlich bemerkt eine der verzückten Damen Liebermann, wendet ſich an ihn und fragt:„Ah, Meiſter, verzeihen Sie, aber was halten Sie davon?“ erwidert Liebermann:„Sehr appetitliches Bild, wirklich.“ Nicht wahr?“ wendet ſich der ganze Chorus an den grei⸗ ſen Künſtler, 5 „Jawoll“, ſagt Liebermann,„richtig appetitlich. Wie Kir⸗ kuchen mit Brathering. Morjen, Herrſchaften Und läßt die verblüffte Geſellſchaft ſprachlos zurück. Von der Unjiverſität Heidelberg. Prof. Dr. Salin hat einen Ruf als Ordinarius für Nationalökonomie an die Univerſität Baſel erhalten und angenommen.— Bankdirektor Richard Betz⸗Karlsruhe wurde von der ſtaatswiſſenſchaft⸗ lichen Kommiſſion der Univerſität Heidelberg wegen ſeiner Verdienſte um das badiſche Wirtſchaftsleben und die badiſchen Finanzen zum Ehrendoktor ernannt. Nenerwerbung der Badiſchen Kunſthalle. Direktor Dr. W. F. Storck hat zwei wertvolle Skizzenbücher von Hans Thoma für das Kupferſtichkabinett erworben. Ganz beſonders wichtig und bedeutungsvoll iſt das ungemein reich⸗ haltige Skizzenbuch aus ſeiner Frühzeit, das den Schlüſſel zu ſeiner geſamten künſtleriſchen Tätigkeit abgibt, und in dem die Schönheit des Schwarzwaldes gewiſſermaßen zum erſten Male künſtleriſch erſchloſſen wird. Das zweite ſtammt aus einer weit ſpäteren Zeit, als der Meiſter eine Reiſe nach 7 land unternahm und in New⸗Brighton reizvolle Aquarelle ſchuf. Es dürfte— auch wenn die Werke einſtweilen noch nicht öffentlich gezeigt werden können— von Intereſſe für die Freunde jeglicher, insbeſondere Thomaſcher Kunſt ſein, daß mit dieſer Erwerbung der Beſtand an Werken Hans Thomas weſentlich erweitert wurde und einzigartige Kunſt⸗ ſchöpfungen dem badiſchen Lande erhalten bleiben. Die Dresdner Volkskunſtausſtellung und das Aus⸗ landsdeutſchtum. Im Jahre 1929 wird in Dresden unter der Leitung des Reichskunſtwartes Dr. Rebslob eine Volks⸗ kunſtausſtellung ſtattfinden, bei der im Zuſammenhang mit der Ausbreitung und der Wanderung der deutſchen Stämme über das heutige Reichsgebiet hinaus auch die Volks⸗ kunſt der Grenz⸗ und Auslanddeutſchen gezeigt werden wird. Der Verein für das Deutſchtum im Ausland wurde dafür ge⸗ wonnen, die Ausſtellung in dem Teile, der das Grenz⸗ und Auslanddeutſchtum betrifft, zu beraten. Eine Halle für das Grenz⸗ und Auslanddeutſchtum ſoll von dem Verein und dem Deutſchen Ausland⸗Inſtitut in Stuttgart, das mit dieſem größten Deutſchtumsverbande in Perſonalunion verbunden iſt, eingerichtet werden. Eine Halle für internationale Volks⸗ kunſt ſoll die Volkskunſtkultur jener Völker zeigen, die von den Grenz⸗ und Siedlungsdeutſchen kulturell befruchtet wor⸗ den ſind. Vorausſichtlich wird der Verein ſeine Haupttagung für 1929 nach Dresden verlegen. st. Beckers Rheinlied in enaliſcher Sprache. Ein in ver⸗ ſchiedener Hinſicht bemerkenswerter Autograuh ſteht bei der bekannten Londoner Firma Magas Broſ. zum Verkauf. Es iſt ein Brief Sir John Herſchels, des berühmten Aſtronomen und Chemikers, Sohnes des großen Friedrich Wilhelm Her⸗ ſchel; geſchrieben iſt er am 30. Oktober 1870, drei Tage, nach⸗ dem Bazaine Metz übergeben hatte. Der füngere Herſchel war von einer engliſchen Mutter in England geboren und hat dort ſein ganzes Leben zugebracht. In diefem Brief gibt er ſeiner Bewunderung für die deutſchen Siege begeiſterten Aus⸗ druck und ſtellt ſie neben Cäſars Triumphe in Gallien; in der neueren Geſchichte hätten ſie nicht ihresgleichen. Herſchel, der auch Schillers„Spaziergang“ und andere Dichtungen ins Eugliſche übertragen hat, teilt zugleich auch eine Ueberſetzung des berühmten, damals wieder viel geſungenen Rheinlieds —„Sie Ur— den freien en deutſchen mit. Vermutlich iſt dieſe tragung niemals bekannt geworden. 9 85 8 80 länder Spiel um Spiel an ſich brachten. Mittwoch, den 20. Fult 1927 Neue Maunhelmer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 329 — Cportliche Rund ſchau Internationaler Tennisklubkampf Maunheim führt gegen Cambridge am erſten Tag:1 Dem glänzenden Können unſerer Mannheimer Turnier⸗ mannſchaft verdanken wir eine ganze Reihe hervorragender Tenniswettkämpfe. Nach den Medenbezirks⸗ und Klubwett⸗ ſpielen mit Froitzheim und der bayriſchen Extraklaſſe folgte das internationale Turnier mit ungariſchen Meiſtern und erſtklaſſigen deutſchen Teilnehmern und nunmehr ein Klub⸗ kampf gegen die ſtarke Mannſchaft der Univerſität Cam⸗ bridge. Nach dem glänzenden Abſchneiden unſerer einheimi⸗ ſchen Spieler beim internationalen Turnier in Pforzheim haben wir begründete Hoffnung, auch dieſen Klabkampf zu gewinnen, zumal Mannheim nach dem erſten Tag bereits mit:1 Punkten in Führung liegt und die Hauptſtärke der Ausländer das Doppel iſt. Am erſten Tag wurden bereits beide Doppelſpiele erledigt, die jeder Partei einen Sieg brachten, während Dr. Fuchs ſein Einzelſpiel gegen Horne in ſehr ſicherem Spiel leicht mit:1,:2,:1 gewann. Im erſten Kampf des Exöffnungstages ſtanden ſich Klop⸗ fer⸗Dr. Fuchs und Auſtin⸗Houng gegenüber. Beide Mann⸗ heimer ſpielten äußerſt aufgeregt und fanden ſich nur im zweiten und letzten Satz zuſammen. Die guten und ſcharf geſchnittenen Angaben der Engländer zwangen die Einheimi⸗ ſchen in die Verteidigung; der ans Netz zum Angriff vor⸗ gehende Gegner wurde von den Engländern immer wieder mit famos geſetzten Bällen paſſiert, zudem gelang nur ſelten ein gutes Ueberſpielen der weit ſchnelleren Cambridger. Nach einem glatten:1 Stieg mußten die Gäſte den zweiten Satz den jetzt gut harmonierenden und auf die Spielweiſe des Gegners ſich beſſer einſtellenden Mannheimern mit:6 überlaſſen, doch holten ſich Auſtin⸗Houng den nächſten Satz ohne Spielverluſt gegen die viel zu nervöſen Mannheimer mit:0. Der vierte Satz fiel nach wechſelnder Führung vor allem wieder durch ſchlechtes Ueberſpielen an die Studenten, die ſomit mit 61, :6,:0,:4 den erſten Sieg errangen. Den Höhepunkt des erſten Tages bildete ſodann das Doppelſpiel der beiden Spitzenpaare. Dr. Buß⸗Oppenheimer, die Endſieger von Pforzheim, waren vor allem im erſten und dritten Satz wie⸗ derum in glänzender Form und ſchlugen Baines⸗Powell 6˙1, :6,:2,:7. Im erſten Satz benachteiligte die ungewohnte, ungünſtige Beleuchtung die Engländer, während die Ein⸗ heimiſchen auf eigenem Platze natürlich weniger unter dem ſchlechten Licht zu leiden hatten. Im folgenden Satz ſpielten die Engländer famos zuſammen, erliefen die ſchwierigſten Bälle; Flugballduelle forderten ſpontanen Beifall heraus, es war wieder einmal ein ganz großer Kampf. Cambridge ge⸗ wann den zweiten Satz knapp mit:6. Im folgenden Satz dominierten Dr. Buß⸗Oppenheimer erneut und gewannen ziemlich leicht:2. Auch im letzten Satz ſchien beim Stand von:1 der Sieg bereits geſichert, zumal Mannheim mit 40:15 in Führung lag, als die Einheimiſchen im Bewußtſein des ſicheren Sieges den Kampf zu leicht nahmen und die Eng⸗ Mannheim ging 75 Nur beste Qualität. Nagelpnepe· Eiuis sonst das Stück 25 Pfg. . jetzt 10 Stück nur Mk. 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Da zur gleichen Zeit Dr. Fuchs im Einzel den Engländer Horne mit großer Sicherheit, die man im Doppel ſo ſehr vermißt hatte, abgefertigt hatte, lag Mann⸗ beim am Schluß des erſten Tages mit:1 Punkten in Führung. Am Mittwoch werden die reſtlichen vier Einzelſpiele aus⸗ getragen, deren Höhepunkt die neuerliche Begegnung zwiſchen Dr. Buß und Auſtin zu werden verſpricht. Dr. Buß hatte Auſtin in Pforzheim bekanntlich nach überaus hartem Kampf knapp:6, 6i3 geſchlagen. Zur gleichen Zeit werden ſich Po⸗ well und Klopfer gegenüberſtehen, während Oppenheimer vor⸗ her gegen Poung und Waldeck gegen Baines ſpielen Automobilſvort Internationale Freiburger Rekordtage des A. D. A. C. am 6. und 7. Auguſt 1927 Der Termin des erſten Nennungsſchluſſes für die In⸗ ternationalen ADAC⸗Freiburger⸗Rekordtage hat gezeigt, daß der internationale Kraftfahrſport an dieſen Rekordtagen allergrößtes Intereſſe hat; ſowohl für den Flachrekord wie für den Bergrekord haben allererſte Fahrer bereits gemeldet, ſodaß ſportliche Glanzleiſtungen zu erwarten ſind. Der ADAce als Veranſtalter der Freiburger Rekordtage wird im Verein mit der Stadt Freiburg alles aufbieten, um auch geſellſchaft⸗ lich dieſe Freiburger Rekordtage zu einem Höhepunkt des Sportjahres 1927 zu geſtalten. An ſich iſt ſchon der Schwarz⸗ wald mit ſeiner landſchaftlichen Romantik ein beſonderes Zugmittel. Die bisherigen Rekordtage in Freiburg hatten jedes Mal einen Maſſenbeſuch aufzuweiſen, ein Beweis, daß ſich die Freiburger Rekordtage ihren Platz in der Reihe der kraftfahrſportlichen Veranſtaltungen geſichert haben. Da aus dem In⸗ und Ausland Preſſevertreter nach Freiburg kommen werden, wird die Stadt Freiburg am 5. Auguſt im Jägerhäusle einen beſonderen Preſſeempfang veranſtalten und auch den Herren der Preſſe Gelegenheit geben, im Kraft⸗ wagen die Romantik des Schwarzwaldes kennen zu lernen. Der 2. Nennungsſchluß iſt der 25. Juli. Täglich laufen neue Meldungen ein, ſodaß die Freiburger Rekordtage 1927 würdig ſich ihren Vorgängern anſchließen werden. Allgemeines Doppelſieg Fritz von Opels auf der Seine Die Hauptrennen im Internationalen Motorboot⸗Meeting am franzöſiſchen Nationalfeiertag brachten dem einzigen be⸗ teiligten deutſchen Boot Opel I1 einen glänzenden Sieg. Es herrſchte ein ſonniges, aber ſehr windiges Wetter und die ſchmale Seine führte hohen Wellengang. Außerordentlich gro war das Publikums⸗Intereſſe. 300 000 Zuſchauer umſäumten die 25 Kilometer lange Rennſtrecke. Fritz von Opel ging mit einem 250 PS⸗Stufengleitboot Opel II zunächſt aus dem ennen der Kategorie für Rennboote mit über 35 Kilometer Stundengeſchwindigkeit um den Preis des Marineminiſte⸗ riums überlegen als Sieger hervor. Der Marineminiſter gratulierte dem Sieger perſönlich. Nach Abwicklung der übri⸗ gen Rennen ſtarteten dann die Klaſſenſieger zum Haupt⸗ rennen, dem Handieaprennen um den Preis der Stadt Paris. Fritz von Opel ſtartete vom Malm, kam ſehr ſchnell in Fahet, ütberholte bald alle Konkurrenten und gewann auch dieſes Rennen trotz ſtarker engliſcher und franzöſiſcher Konkurrenz in der ſchnellſten Zeit des Tages. ——— Neues aus aller Welt — Film auf der Straße... Eine Verfolgung, wie man ſie vor Jahren mit Vorliebe in Filmen zeigte, ereignete ſich kürzlich in Berlin⸗Neukölln. Da erſchien in einem Zigarrengeſchäft ein junger Mann, kaufte eine Kleinigkeit und zahlte mit einem Zweimarkſtück, auf das die Verkäuferin den Reſt herausgab. Noch in der Ladentür ſtehend, wandte der„Kunde“ ſich plötzlich um und erklärte, daß man ihm ver⸗ ſehentlich ſtatt eines 50 Pfennig⸗Stückes nur einen Groſchen gegeben habe. Die Verkäuferin zahlte alſo die 40 reſtlichen Pfennige noch aus, folgte aber dem Kunden heimlich, weil ihr die Sache nicht gehener vorkam. Zu ihrem Erſtaunen ſah ſie, wie er in einen Bäckerladen ging und hier denſelben Schwindel in Szene ſetzte. Die Verkäuferin aus dem Zigarrengeſchäft verſtändigte ſich mit dem Fräulein aus dem Bäckerladen, und die beiden Amateurdetektivinnen ſchlichen weiter hinter dem Verdächtigen her. Zum dritten Male verſuchte er ſein Heil in einem Schankklokal, ſo daß er jetzt bereits 1,.20 Mk. er⸗ ſchwindelt hatte. Die dritte Verfolgerin ſchloß ſich an. und alle drei machten einen Polizeipoſten auf den liſtigen Be⸗ trüger aufmerkſam und ließen ihn feſtnehmen. Der Erwiſchte, ein achtzehn Jahre alter wohnungsloſer Paul Sch. gab auf der Wache ſeinen Schwindel ſofort zu; er habe ſich in Not be⸗ funden. Die dreimal zu Unrecht geforderten 40 Pfg. wurden ihm wieder abgenommen, und er wurde dem Unterſuchungs⸗ richter vorgeführt. — Die grüne Gräfin 7. In Dublin iſt die iriſche Volks⸗ rechtlerin Gräfin Markievicz, die zu den vertrauteſten Mit⸗ arbeitern des während des Krieges ſtandrechtlich erſchoſſenen Jrenführers Sir Roger Caſement und ſpäter De Valeras gehörte, an den Folgen einer Operation geſtorben. Die räfin, die ſtets Kleider in der grünen Farbe Irlands trug und daher die„grüne Gräfin“ genannt wurde, war die Schweſter des iriſchen Lords Plencet. In ihrer Jugend griff ſie aktiv in die engliſche Suffragettenbewegung und in den Kampf um Homerule ein. Im Kriege organiſierte ſie mit De Valera den Oſteraufſtand in Dublin und wurde für die Beteiligung an dieſem Aufſtand von dem engliſchen Kriegs⸗ gericht zum Tode verurteilt, nachher aber ßegnadigt und be⸗ reits 1917 freigelaſſen. Sie hat im iriſchen Parlament zu der Gruppe gehört, die ſich weigerten, den Verfaſſungseid zu 45 2. Bis zu 30% Preisermägigung Brliannlameall garantiert weißbleibend. schwere Ware, mit ganzer Stahleinlage, unzerbrechlich Gemuüselöflel jetzt nur 90 Saucenlöltel ietzt nur 70 4 Suppenschöpier 15 Muster, schwer versilb., Kelle vergoldet, 900 jetzt nur Mk. E. Buüchsenöfiner, Petent, ſein vernick. m. pol. Heft, jetat nur õᷣ O4 Orialnal, Sieser jetzt nur 10 Mk.88 Flaschentropiringe] jetzt Seruleitenringe nur Buiteriormer 13 8 411 Todesanzeige Unsere geliebte, gute Mutter, Schwiegermutter und Grohmutter Luise Schulz geb. Leipold ist am 16. Juli 1927 im achtzigsten Lebensdahre sanft entschlafen. Kassel und Mannheim, den 20. Juli 1927 Beria Eckardi geb. Schulz Dr. Neinhold Schulz, Auntsgerichifsrel Friiz Eckardi, Oberingenieur Frleda Schulz geb. Kleiner und 4 Enkelkinder. Die Einäscherung hat im Sinne der Heim- gegangenen in aller Stille stattgefunden. 3009 (Sekretariat des Notariats Mannheim VII Frauen und Mädchen (orechſtunden Montag u. Donnersta JTelephon 28130 während der Sprechſtuuden. Freſwillige Srundstücksverstelgerung. Auf Antrag der Michael Gattung, Zimmer⸗ meiſter in Ladenburg Erben wird am weh, melh ſhhes lleſ 2 Ein Glück, in solcher Verlegenheit Lux Seifenflocken bereit zu haben! Im Nu läßt sich damit der Schaden gut machen Lux Seifenflocken sind besonders zur Reinigung und Pflege ſeiner Kleider bestimmt. Ihr reicher, mil- der Schaum durchdringt die Ge- webe und löst allen Schmutz be- hutsam heraus. Vermeiden Sie jedes Reiben und Zerren; es ge- nügt, die Stücke wiederholt auf- und niederzutauchen und leicht durchzudrücken. Mit Lux Seifen- flocken können Sie ruhig alles waschen, was ſeuchte Behandlung verträgt. 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Auguſta⸗Anlage ſollen im öffentlichen Wettbewerb vergeben werden: a) die Zimmerarbeiten, b) die Spenglerarbeiten, o] die Dachdeckerarbeiten, d) die Blitzableiterarbeiten. Die Zeichnungen und Bedingungen liegen auf meinem Büro N 7. 7 zur Einſichtnahme auf, woſelbſt auch die Angebots⸗Vordrucke A. e) 1,50 Il, d) 0,50 erhältlich ſind. Die Angebote ſind verſchloſſen und mit ent⸗ 7 0 Aufſchrift verſehen bis ſpäteſtens amstag, den 29. Juli ds. Is., vormittags 11 Uhr auf meinem Büro einzureichen. Die Bauleitung Ernſt PI 7810 attner, Architekt, B..A. Drucksachen für die Abr Indu- strle liefert prompt Druckerel Ur. Haas, G. m. b.., Mannhelm, E 6, 2. Daben kein Ceid um eine Barkaution zur Erlangung einer Poſition zu ſtellen. Die Vertrauens⸗Police wirkt wie e, Barkaution. Wenden Sie ſich an „Hermes“ Kreditverſicherungsbank.⸗G. Geſchäftsſtelle Karlsruhe. Karlſtr. 84, Geſchäftsſtelle e F 1. 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Juli hat Herr Generaldirektor Dorpmüller der Deut⸗ ſchen Reichsbahn⸗Geſellſchaft den Vertretern der Preſſe gegen⸗ über Ausführungen über die Tarifpolitik gemacht, die nicht unwiderſprochen bleiben dürfen, weil ihre Veröffentlichung geeignet iſt, dem Leſer eine ganz falſche Vorſtellung von den tatſächlichen Verhältniſſen zu geben. Daß der höchſte Beamte der Deutſchen Reichsbahn⸗Geſellſchaft in die Einzelheiten der Reichsbahntarife nicht eingeweiht ſein kann, iſt leicht erklärlich. Wir nehmen deshalb an, daß es ihm nur angenehm ſein wird, wenn wir die tatſächlichen Verhältniſſe ſeinen Ausführungen gegenüberſtellen und Generaldirektor Dorpmüller damit in die Lage verſetzt wird, ſich ein wahres Bild zu machen. Nach den Berichten der Preſſe verbreitete ſich Herr Generaldirektor Dorpmüller über die Konkurrenz der links⸗ rheiniſchen franzöſiſchen Eiſenbahnſtrecken, die die Reichsbahn zwang, ihrerſeits Wettbewerbstarife von den deutſchen See⸗ häfen nach Süddeutſchland und der Schweiz einzurichten. Solche Takife ſeien nicht als Wettbewerb gegen die Rhein⸗ ſchiffahrt, ſondern gegen ausländiſche Bahnſtrecken aufzufaſſen. Wir müſſen hier Herrn Dorpmüller entgegenhalten, daß der Reichsbahn nicht das Recht zu Wettbewerbsmaßnahmen be⸗ ſtritten wird, wir fragen uns nur vergebens, weshalb der früher natürliche Weg über den Rhein dabei ausgeſchloſſen bleibt? Die Güter laufen jetzt entweder über die franzöſiſche Strecke oder ab deutſchen Seehäfen über den Eiſenbahnweg nach der Schweiz. Es iſt richtig, daß bei Aufhebung des deut⸗ ſchen Seehafentarifs die Güter nicht zum Rheine zurück, ſondern auf franzöſiſche Strecken abwandern würden. Aber weshalb erhalten die deutſchen Oberrheinhäfen Mannheim, Karlsruhe und Kehl nicht Umſchlagstarife, die einſchließlich der Schiffsfracht Rotterdam⸗Oberrhein den linksrheiniſchen Eiſenbahnweg unterbieten können? Daß bei einer ſolchen Maßnahme die Tonnenkilometer⸗Einnahme der Reichsbahn bedeutend größer wäre, als beim Seehafentarif, ſei nur neben⸗ bei erwähnt. Es wird in Baden die Aufhebung des See⸗ hafentarifs garnicht verlangt; wir bitten nur um Gerechtig⸗ keit, die darin beſteht, daß man dem Rheinweg zum mindeſten dieſelbe Wettbewerbsmöglichkeit gegen die linksrheiniſche Eiſenbahnſtrecke gibt, wie ſie die deutſchen Seehäfen haben. Zur Illuſtration dieſer Forderung ſei ein Beiſpiel gegeben: Sammelgut ab Baſel nach Hamburg(Seehafentarif) koſtet je 100 Kg. 1,62. Die linksrheiniſche Fracht nach Antwerpen iſt etwa dieſelbe. Nach Mannheim, zum Umſchlag auf Rhein⸗ ſchiff, koſtet das Gut 2,61. Wenn die Reichsbahn einwenden will, man könnte das Sammelgut ſchon in Karlsruhe oder Kehl auf Schiff umſchlagen, um einen kürzeren Eiſenbahnweg zu haben, ſo ergibt der Frachtvergleich auch hier die Unmög⸗ lichkeie, über den Rhein zu befördern; denn nach Karlsruhe koſtet die Fracht 2,14%/ und nach Kehl 1,66 J. Alſo ſelbſt Eiſe Baſel nach Kehl auf nur 148 Km. Eiſenbahnſtrecke iſt die Eiſenbahnfracht teurer als auf 853 Km. nach Hamburg. Das Eigenartige an der Sache, das Herrn General⸗ direktor Dorpmüller wohl entgangen ſein dürfte, iſt aber, daß die hier für die Oberrheinhäfen genannten Sätze von 2,61 Jl, 2,14/ und 1,66/ dem Ausnahmetarif 44 entnommen ſind, den Herr Dorpmüller als„direkt zu Gunſten Mannheims geſchaffen“ bezeichnet hat und der„ſo ziemlich alle Güter“ um⸗ faßt. Darin beruht eben das Tragiſche an der Sache, daß„ſo ziemlich alle Güter“ nach dem Seehafentarif von und nach der Schweiz laufen, weil dieſer Ausnahmetarif 44 ſehr viel teurer iſt. Mit Ausnahme von Getreide iſt der Seehafen⸗ tarif durchweg um ein Gewaltiges billiger als der Ausnahme⸗ tarif 44, weshalb die Güter nicht über die Oberrheinhäfen, ſondern über den Eiſenbahnweg ab Seehäfen befördert wer⸗ den. Alle Tarife mit der Bezeichnung 44, 44a, 44b uſw. ſind nicht gegen den linksrheiniſchen Eiſenbahnweg erſtellt, wie Herr Generaldirektor Dorpmüller ſagte, ſondern gegen Straßburg. Dieſer Hafen aber genießt nach der ſehr zweck⸗ entſprechenden Politik Frankreichs alle Vorteile auch der franzöſiſchen Seehafentarife weshalb die Tarife 44 nutzlos ſind, wenn die Reichsbahn den deutſchen Oberrheinhäfen nicht auch die Bergünſtigung der deutſchen Seehäfen gewährt. Herr Generaldirektor Dorpmüller wolle nicht überſehen, daß Tarif⸗ maßnahmen nutzlos ſind, wenn ſie durch andere Tarife unter⸗ boten werden. Das iſt z. B. auch bei dem Ausnahmetarif 44 a der Fall, der angeblich den Getreidetransport über Mann⸗ heim nach Oberbaden heben ſoll. Die Fracht von Mannheim nach Fahrnau(Baden) koſtet 103/ je 100 Kg., während ein anderer Reichsbahntarif(belgiſch⸗deutſcher Spezialtarif) ab belgiſcher Grenze nach Fahrnau nur 1,87/ erfordert. Rechnet man zum Transport von Mannheim noch die Rheinfracht ab Rotterdam, ſo wird der Unterſchied ſo groß, daß man keine weitere Erklärung dafür braucht, weshalb das Getreide für. Oberbaden neben dem Rheine herläuft. „Aber die Reichsbahn iſt noch weiter gegangen, ſie hat den Ausnahmetarif für Steinkohlen und Braunkohlen im Juter⸗ eſſe Mannheims umgeſtaltet“. Wir bedauern, Herrn Dorp⸗ müller ſagen zu müſſen, daß das nicht richtig iſt. Vor einem halben Jahre war einmal die Rede davon, daß dieſer Kohlentarif 6u für Mannheim, das ebenſo wie Kehl gegen Karlsruhe ſehr ungerecht behandelt worden iſt, etwas ver⸗ beſſert werden ſoll. Das iſt jedoch bis heute nicht geſchehen. Wir haben aber den dringenden Wunſch, daß ſich die Reichs⸗ bahn endlich nach den Worten ihres Generaldirektors»ichtet, wonach auf die„geſchichtliche Ueberlieferung Rückſicht genom⸗ men werden ſoll, nämlich darauf, daß Mannheim als bedeutendſter Hafen am Oberrhein von Baden ausgebaut worden iſt“. Herr Dorpmüller wies weiter darauf hin, daß erſt in dieſen Tagen ein Umſchlagstarif für Holz eingeführt worden ſei, der„wiederum Mannheim begünſtigt“. Dieſe Maßnahme iſt bis jetzt nicht amtlich veröffentlicht, wir hören aber, daß ſie ſich auf die Abfuhr von Holz per Schiff zu Tal beziehen ſoll. Kommt der Tarif, ſo ſind wir der Reichsbahn dafür dankbar, müſſen aber doch bemerken, daß damit nicht Mannheim, ſondern Karlsruhe einen Vorteil erhält; denn Mannheim iſt kein Umſchlagsplatz für abgehendes Holz. Noch 2„Begünſtigungen“ Mannheims hat Herr Dorp⸗ müller erwähnt, die Gleichſtellung des Umſchlags⸗ verkehrs zwiſchen den Mannheimer Bahnhöfen und die Beſeitigung des Tarifzuſchlags für die 7 Km. Rheinbrücke. Beide Maßnahmen können unmöglich als„Be⸗ günſtigung Mannheims“ bezeichnet werden. Die erſte betrifft nur die Gleichſtellung des Umſchlags im Induſtriehafen mit dem des Handelshafens, da ſonſt der günſtiger geſtellte Handelshafen dem Induſtriehafen Verkehr genommen hätte. Ein Entgegenkommen der Reichsbahn, das ihr einen Ein⸗ nahmeausfall bringen muß, liegt nicht vor, denn es handelt ſich nur um eine gerechte Verteilung des noch vorhandenen Umſchlags unter die Häfen Mannheims. Die Beſeitigung des Frachtzuſchlags für die Ueberfahrung der Rheinbrücke berührt den Umſchlagsverkehr unſerer Häfen überhaupt nicht. Es iſt eine Erleichterung, die hauptſächlich der Pfalz und darüber hinaus dem ganzen Reichsgebiet zugute kommt, das mit der Pfalz in Güteraustauſch ſteht. Herr Generaldirektor Dorpmüller wies ferner darauf hin, daß ſich der Verkehr, den Mannheim verloren hat, in der Zunahme des Verkehrs der Häfen Karlsruhe, Kehl, Straß⸗ burg und Aſchaffenburg wiederfinden würde; denn dieſe ſeien Mannheim heute vorgelagert und wären beſſer in der Lage, das ehemalige Hinterland Mannheims zu beliefern. Wenn dieſe an ſich logiſche Entwicklung tatſächlich erkennbar wäre, ſo müßte ſich Mannheim mit dieſer Entwicklung der Verhält⸗ niſſe abfinden. Aber die Annahme trifft nicht zu; denn alle Oberrhein⸗ und Mainhäfen leiden unter der Tarif⸗ politik der Reichsbahn und die Verkehrszunahme einiger Häfen beruhi nicht auf einer natürlichen Abwanderung von Mannheim. Karlsruhe hat im Kohlenverkehr etwas zuge⸗ nommen; das iſt auf die vorerwähnte Bevorzugung des Karlsruher Hafens durch die Reichsbahn im Kohlentarif 6u zurückzuführen. Der Umſchlag in anderen Gütern hat um 50 v. H. abgenommen. Die Zunahme des Verkehrs in Kehl beruht auf der Einbeziehung der franzöſiſchen Hafenzone in die deutſche Statiſtik und dem ſtarken Verkehr in Reparations⸗ kohlen. Straßburgs Verkehrsſteigerung iſt— abgeſehen von der allgemeinen franzöſiſchen Unterſtützungspolitik— auf den rieſigen Erzumſchlag zu Tal zurückzuführen, ein Gut das früher die Reichseiſenbahn nach dem Ruhrgebiet beförderte, heute aber— dank franzöſiſcher Politik— der franzöſiſchen Schiffahrt und dem franzöſiſchen Hafen zugute kommt. Ebenſo ſpielt die Abziehung des ankommenden Kohlenver⸗ kehrs von Lauterburg eine Rolle, ein Verkehr, der aus be⸗ kannten Gründen heute Straßburg zukommen ſoll, während Lauterburgs Kohlenverkehr um 50 Prozent abgenommen hat. Aſchaffenburg hat ebenfalls nicht auf Koſten Mannheims zu⸗ genommen, ſondern auf Koſten des Hafens Guſtavsburg, welchem die Dienſtkohlen für die bayeriſchen Eiſenbahnen zu Gunſten Aſchaffenburgs weggenommen wurden. Läßt man dieſe mehr zufällig anfallenden Güter außer Betracht, ſo haben alle dieſe Häfen denſelben Rückgang aufzuweiſen wie Mannheim. Nun erhebt ſich die Frage, wie Herr Generaldirektor Dorpmüller die 6 Millionen errechnet hat, die infolge Tarifmaßnahmen zu Gunſten Mannheims als Ein⸗ nahmeausfall der Reichsbahn entſtehen? Uns iſt eine Er⸗ klärung vollkommen unmöglich. Soweit Wettbewerbs⸗ tarife für Mannheim beſtehen, werden ſie durch Seehafen⸗ und andere Tarife ſo unterboten, daß ſie für uns illuſoriſch ſind und der Reichsbahn kein Ausfall dadurch entſtehen kann. Der Kohlentarif iſt für Mannheim ungünſtig und nicht— wie Herr Dorpmüller un⸗ richtigerweiſe erwähnte— geändert; der kommende Holz⸗ tarif nutzt nur dem Hafen Karlsruhe, weil über Mannheim kein Holz zu Tal geßht; die Gleichſtellung der Mannheimer Häfen bringt der Reichsbahn keinen Ausfall und der Wegfall des Brückenzuſchlags geht den Mannheimer Verkehr nicht mehr an als andere Bezirke, ſoweit ſie nach der Pfalz lie⸗ fern, auch. Wir ſehen alſo, daß noch ſehr viele Punkte durchaus un⸗ geklärt ſind, weshalb wir die Bereitwilligkeit des Herrn Ge⸗ neraldirektors Dorpmüller, eine Mannheimer Abordnung in Berlin zu empfangen und mit dieſer gemeinſam Wege zur Aenderung der für die Oberrheinhäfen kataſtrophal wirken⸗ den Tarifpolitik zu ſuchen, ſehr begrüßen. e * Auch der holländiſche Teil der Rentenbank⸗Anleihe ſtark über⸗ zeichnet. Die in Amſterdam aufgelegten drei Millionen Dollar der 6 v. H. Goldobligationen der Deutſchen Rentenbank⸗Kreditanſtalt ſind in einem ſolchen Umfang überzeichnet worden, daß nur auf die großen Zeichnungen Zuteilungen erfolgen können und auch hierbei noch Abſtriche vorgenommen werden müſſen. * Waggonfabrik Joſ. Rathgeber AG., München⸗Moosbach. Wie i. V. bleibt die G. auch für das am 30. April 1927 beendete GJ. ohne Dividende. Nach Abrechnung der Betriebsunkoſten verbleibt einſchl. Gewinnvortrag ein Rohgewinn von 543 427(i. VB. 474 928). Hand⸗ lungsunkoſten beanſpruchten 404 768(358 874) /¼, Zinſen 14054 (48 868), ſo daß bei 66 417(62 502) ¼/ Abſchreibungen ein Rein⸗ gewinn von 58 188(i. V, unter Berückſichtigung des Gewinnvor⸗ trages aus 192¾5 in Höhe von 154 629 ¼ nur 2340) verbleibt, der wiederum vorgetragen werden ſoll.— Das GJ. 1926/7 habe im Zeichen des langſamen Aufſtieges geſtanden. In der zwei⸗ ten Hälfte habe die Deutſche Reichsbahn die Vergebung von Waggon⸗ bedarf wieder aufgenommen. Da dieſe Beſtellungen ſich erſt im neuen GJ. ausgewirkt haben, konnte der Umſatz gegen das Vorjahr noch nicht geſteigert werden; auch ſei infolge von Konkurrenzunter⸗ bietungen noch nicht ganz zu vermeiden geweſen, daß vereinzelt mit Verluſt gearbeitet werden mußte. Alle Anzeichen ſprechen für eine weitere Geſundung und neue Belebung und berechtigen zu der Hoffnung, daß im nächſten Jahr die Dividendenzahlung wieder aufgenommen werden kann. Gilette Safety Razor Company. Die Geſellſchaft, die bekannt⸗ Pari lich über die Aktienmajorität der Roth⸗Büchner AG. Berlin, ver⸗ fügt, erzielte in den erſten 6, Monaten des laufenden Geſchäftsjahres einen Reingewinn von 6854 579 Dollar. Quartalsdividende.12 Dollar(1 Dollar) für die St. A. Die Sanierung der Elſäſſiſch⸗Badiſchen Wollfabriken AGG. in Berlin.— Uebernahme der Lichtenberger Wollfabrik. Das Unter⸗ nehmen hat von der AG. Lichtenberger Wollſabrik, Berlin, deren in Forſt gelegene Fabrik zum Zwecke der Rationaliſierung übernommen. Der Vertrag wird der auf den 10. Augſt einzuberufenden GV. zur vorgelegt. Von der GV. ſoll gleichzeitig durch Herab⸗ ſetzung des Kapitals um 1,5 Mill. I und Wiedererhöhung um 1,25 Mill. unter gleichzeitiger umwandlung der VA. in StA. die Ver⸗ einigung der Elſäſſiſch⸗Badiſchen Wollfabriken durchgeführt werden. Die Uebernahme der Kapitalserhöhung iſt durch ein Konſortium geſichert, das ſich verpflichtet hat, den alten Aktionären für die neu auszugebenden Aktien ein Bezugsrecht im Verhältnis von:1 zum Kurſe von etwa 102 v. H. einzuräumen. Das Geſchäft ſei zurzeit befriedigend.— Die AG. Lichtenberger Wollfabrik hat den Verkauf ihrer Fabrik Forſt mit der Elſäſſiſch⸗Badiſchen Wollfabrik beſchloſſen. Die Fuſion ſoll im Zuſammenhang mit der Sanierung der letzteren Geſellſchaft ſtattfinden, wozu beide Geſellſchaften ihre GV. am 10. Auguſt einberufen haben. Die AG. Lichtenberger Wollfabrik behält nach Uebergang von Forſt nur ihre Fabrik in Lichtenberg und bleibt nach Verkauf des geſamten Warenbeſtandes lediglich als Grund⸗ ſtücksgeſellſchaft beſtehen. :?: Der Verluſtabſchluß der Gebrüder Himmelsbach in Freiburg. i. B. Die., deren GA. bekanntlich verlängert werden ſoll, veröf⸗ fentlicht im„Reichsanzeiger“ ihre Bilanz auf 31. Dezember 1926. Danach wurden an verſchiedenen Gewinnen 107 947/ und an Wa⸗ rengewinnen 1015 774/ vereinnahmt; dagegen erforderten Zinſen, Unkoſten und Steuern 2528 618/ und Abſchreibungen 866 403 ¼, einer beſonderen Rücklage werden 3,5 Mill./ zugeführt. Es ergibt ſich alſo unter Berückſichtigung des Verluſtvortrages von 3 332 435%¼ ein Geſamtverluſt von 9 103 734. In der Bilanz erſcheinen bei einem Stammaktienkapital von 9,6 Mill. J u. a. Gläubiger 17 970 523 Mark, Schuldner 5 140 067, Waren 7562 942/ und Beteiligungen 2 105 500 4. Außerhalb der Bilanz iſt noch eine Schadenerſatzfor⸗ derung gegen das Reich, Preußen, Bayern u. Heſſen mit 20 106 209 ¼, * Verluſtabſchluß der Deutſchen Zündholz⸗Verkaufs⸗AG. in wenif. Die Geſellſchaft, die bekanntlich als Zündholz⸗Verkaufs⸗Organiſä⸗ tion der geſamten deutſchen Zündholzfabriken Mitte vorigen Jahres gegründet wurde, und von deren AK. von 1 Mill. der Schweden⸗ Truſt 50 v. H. und die freien Fabriken 50 v. H. beſitzen, hat das erſte * Distonto⸗Geſellſchaft über Vörſe u. Geloͤmarkt In ihrem ſoeben herausgegebenen Situationsbericht führt die Disconto⸗Geſellſchaft zu dieſem Thema aus, daß inzwiſchen die neue Aera der Kapitalaufnahme im Auslande durch den Abſchluß einer ganzen Reihe von Anleihen kräftig eingeleitet worden ſei. Das Hereinkommen größerer Deviſenbeträge wirft bereits am deutſchen Deviſenmarkt ſeine Schatten voraus. Ob auch der Geldmarkt von dieſer Seite her bald eine fühlbare Erleichterung erfahren wird, hängt naturgemäß davon ab, wie ſchnell die Auslandsmittel in feſte Anlagen übergeführt werden. Bisher blieb die Lage des Geldmarktes unter dem Druck der Konjunkturforderungen angeſpannt. Abgeſehen von den bevorſtehenden Einflüſſen der Herbſtſaiſon iſt aus der Kon⸗ junkturentwicklung heraus eine Abnahme der Kreditanſprüche von Induſtrie und Handel zunächſt wenig wahrſcheinlich. Hinzu kommt, daß neuerdings auch der Geldbedarf der Börſe bei anziehenden Kurſen wieder eher im Anſteigen begriffen iſt. Das Geſchäft blieb bei geringen Umſätzen im weſentlichen auf die Kreiſe der Börſen⸗ ſpekulation beſchränkt, immerhin wurde im Verlaufe des Monats das Kursniveau im Durchſchnitt um etwa 8 v. H. gehoben. Nach einer vorübergehenden Abſchwächung zu Beginn des Juli, die unmittelbar mit der akuten Verknappung des Geldmarktes zum Semeſterſchluß zuſammenhing, hat ſich in den letzten Tagen eine kräftigere Bele⸗ bung durchgeſetzt. Sie erſtreckt ſich zwar vorwiegend nur auf die bevorzugten Spezialwerte des Terminmarktes, ſcheint aber auch das Intereſſe des Privatpublikums für die Börſe neu zu wecken. Nach⸗ dem der gewaltſam eingeleitete innere Geſundungsprozeß, dem die Effektenmärkte auf die Dauer von faſt zwei Monaten unterworfen geweſen ſind, zu einem gewiſſen Abſchluß gekommen iſt, und mit ihm auch die börſentechniſche Lage bereinigt erſcheint, zeigt die Börſe neue Unternehmungsluſt. 857* Geſchäftsjahr, das nur 3/½ Monate, und zwar die Zeit vom 15. Sept. bis 31. Dez. 1926 umfaßt, mit einem Verluſt von 164 263/ beendet. Der Rohgewinn ſtellte ſich auf 538 007 4, während die Handlungs⸗ unkoſten und Frachten 696 891 4 und Abſchreibungen auf Büro⸗ einrichtungen 5379/ beanſpruchten. Der Verluſt ſoll für 1927 vor⸗ getragen werden. * Der ſchwediſche Zündholztruſt ſtrebt nach dem eſtländiſchen Streichholzmonopol. Nachdem es dem ſchwediſchen Zündholztruſt im Laufe der letzten Zeit gelungen iſt, ſämtliche Streichholzfabriken Eſt⸗ lands unter ſeinen Einfluß zu bringen, hat der Truſt nunmehr der eſtländiſchen Regierung Vorſchläge wegen Ueberlaſſung des Streich⸗ holzmonopols in Eſtland unterbreitet. * Kein dentſches Mühlenkartell. In den letzten Tagen wurde verſchiedentlich gemeldet, daß die Gründung einer deutſchen Mühlen⸗ vereinigung AG. kurz bevorſtehe. Wie von beſtunterichteter Seite mitgeteilt wird, ſind nur ſeit einigen Monaten unverbindliche Vor⸗ beſprechungen geführt worden, die dahin zielten, die ſtark auseinan⸗ dergehenden Intereſſen der deutſchen Mühlen in einer zentralen Stelle zu vereinigen, nachdem die Beſtrebungen der örtlichen bezw. regionalen Gruppen, eine Verbeſſerung der Lage der Mühlenindu⸗ ſtrie herbeizuführen, völlig ergebnislos geweſen ſind. Dieſe unver⸗ bindlichen Beſprechungen erſtreckten ſich ſowohl auf die großen Kon⸗ zerne als auch auf große ſelbſtändige Einzelunternehmungen. Zvu eigentlichen Verhandlungen iſt es nicht gekommen, und die gerade in letzter Zeit auftauchenden Schwierigkeiten haben dazu geführt, daß die Vorbeſprechungen abgebrochen wurden. Auch die Nachrichten von der Uebernahme privater Mühlen bezw. ganzer Mühlengruppen durch eine Bankengruppe ſind vollſtändig aus der Luft gegriffen. * Keine Dividende in der Berliner Mühleninduſtrie. Demnächſt werden auch die bisher mit der Viktoria⸗Mühle AG., Berlin, in der Betriebsgemeinſchaft Berliner Mühlen m. b. H. vereinigten Firmen Berliner Dampfmühlen und die Humboldt⸗Mühle AG. ihre Ge⸗ ſchäftsabſchlüſſe bekanntgeben. Beide Geſellſchaften bleiben nach Blättermeldungen dividendenlos. Der Jahresabſchluß der Berliner Dampfmühlen AG. per 31. Dez. 1926 wird bei normalen Abſchrei⸗ bungen einen gegen das Vorjahr verringerten Gewinnvortrag aus⸗ weiſen. Die Humbold⸗Mühle wird eine Halbjahresbilanz vom 1. Juli bis 30. Dez. 1926 veröffentlichen. In dieſer wird ein Gewinn⸗ 75 8 wie in dem Abſchluß vom 30. Juni 1926 nicht mehr aufge⸗ 1 75 * Leonhard Tietz AG. in Köln. Die Firma hat das Gebäude des Generalkommandos in Breslau für einen Betrag von über 3 Mill. gekauft. Das Gebäude befindet ſich gegenüber dem Block, den A. —— im Jahre 1917 erworben hat, um dort ein Warenhaus zu errichten. Ausloſung der Ausloſungsſcheine der Kriegsanleihe⸗Ablöſungs⸗ ſchuld. Die erſte Ausloſung der zweiten Ausgabe der Ausloſungs⸗ ſcheine(Nr. 30 001—60 000) findet am 31. Aug. ſtatt, Rückzahlung iſt am 1. Oktober. Die zweite Ausloſung der erſten und zweiten Aus⸗ gabe wird gemeinſam im Oktober erfolgen, die Rückzahlung erfolgt am 31. Dezember. Der Rückzahlungsbetrag beläuft ſich in beiden Fällen für je 100„(Nennwertſ Ausloſungsſcheine auf 545 /. Debiſenmarkt Deviſen angeboten Deviſen gegen Reichsmark waren weiter angeboten. Der Dollar notierte.2030 bis.2040. Spanien und Italien kiegen feſter, gegen London 28.36 bezw. 89.25. Oslo ebenfalls eine Kleinigkeit gebeſſert, gegen London 18.79 nach 18.82. Termindeviſen gegen Reichsmark ſehr geſucht. Heute vormittag notierten: % 19. 20 19. 20. 19 20. London-Parts 124,00124,00 Maild.-Schwz.] 28,10J 28.25 Lond.-Stockh. 18,12J 18,12 Lond.-Brüſſel 34.90 34, 90 Holland-Schw. 208.05 208.05Ond.-Madrid 28,41] 23,36 Lond.⸗Maild. 89,75 89.25 Kabel Holland 2,495 2,495 Mailand-Paris 188,20 188.95 Kabel Schweiz 5,194 5,194/ Lond.-Holland 12,12 12.11 Brüſſel-Paris 355,30355,30 Lond.-⸗Schweiz 25,22 25,22 London-Oslo. 18,82 18,795 Holland-Paris 10,23] 1,023 Paris-Schweiz 20.330 20,380 Lond.-Kopenh. 18.15 18.150Kabel London.85.5.85.5 In.⸗Mk. laſſen ſich kolgende Kurſe feſtſtellen London.. 20,43 20,41 Prag.12.47J 12.46 Madrid..71.90 71.98 — aris. 16,47] 16.46 Oslo.. 08.53108,60 Argentinien 1,787.788 Zürich 9229 90,94 Kopenbagen. 12.55 112,35 Japan. 1785.876 Malland..22.76 22,87 Stockhom 112,700112,65 New- Dork 84.20 4, 204 „„ 168.55168.40 Brüſſel 58.53J 58.48 Holland, Berliner Metallbsrſe vom 19. Juli Preiſe in Feſtmart für 18, 19. 18. 19 Lefunbeſe 121,78 121.,75 Aluminium in Raffinadetupfer—.——.— Barren 2,14 2,14 Blei 15—.——— 1125 ausl.———— Rohzink Bd.⸗Pr.)—.——.——.— Hüttenzinn—.——.— „(tr. Verk.) Nickel 8,40•8,50 3,40⸗8,50 Plattenzint 51.78-52,50 5¹,25 52.50 Antimon 0,95-1,00 0,5-1,00 Aluminium.10 2,10 Silber für 1 Gr. 77.50-78.50.,75.78,75 London, 19, Juli. Metallmarkt(In Lſt. f. d. eng. t. v. 1016 Kg. 19. 19. 18. 19. Blei 28,55 23 55 ſcupfer Kaſſa 584,45 84 65 58.— 58.— int 27.75 27.35 do. 8Monat 34,85 55.45 Ni—.——.— ueckſlb. p. Fl. 21,75 21,75 do. Elektrol. 60,.— 60.— Zinn Kaſſa 292,25 285.75 Regulus—— 91. Württembergiſche Zentral⸗Hänteverſteigerung. Auf. der geſtrigen Stuttgarter Zentralverſteigerung für Häute und Felle kamen 14 181 Großviehhäute, 21.371 Kalbfelle und 544 Hammelfelle zum Ausgebot. Der Beſuch war recht zufriedenſtellend. Die Kauf⸗ ſtimmung— Bullen ausgenommen— erwies ſich angeregt. Kalb⸗ felle lagen gefeſtigt. Großviehhäute fanden bequemen Abſatz und gingen um einige Prozente hinauf. Schwere Bullen vermochten ſich nur knapp zu behaupten oder gingen unter Erlös. Im einzelnen wurden erzielt: bis 29 30—40 50—59 60—179 80—100] 100 u. mehr Nbe, 10, en e ib ee u—10 1— Kuhbäute 486—95 92—93 97105 101—104— Farrenhäute 105/ͤ 63—67 89—83 77—81 69—74 Croupon 123, Norddeutſche Häute 79,25, Ausſchußhäute 75, Kalb⸗ felle ohne Kopf bis 9 Pfd. 15g 164, Kalbfelle ohne Kopf 9,1—15 Pfd. 136—143, Freſſerfelle 111,75, Kalbfellausſchuß 106, Hammelfelle geſal⸗ zen, vollwollig 86,5, Blöſſer geſalzen 59, Lammfelle 64, Hammelfelle trocken 105, Hammelſchuß geſalzen 40. Frachtenmarkt in Duisburg ⸗Rubrort vom 19. Juli Die Nachfrage nach Kahnraum war allgemein ſehr ruhig. Die Frachten für Tal⸗ und Bergreiſen blieben unverändert. rreren Mittwoch, den 20. Jult 1927 Im Apollo-reater Letzte 3 Vorstellg.: Heute Mittwoch Uhr „Fiascolichen“ Operette in 3 Akten von Walter Bromme. Hauptdarsteller: EmmyWöbbeling, H. Ritter, Fr. 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