————————— Donnerskag, 21. Juli Neue Bezugspreiſe: In eim u. Umgebung frei ins oder durch die Poſt monatlich.⸗M. 2,80 ohne Be 8 5 Bei evtl.Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung vorb Ween Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. Haupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Aanee tr. 19/20 u. Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944. 24945,24951.24952 u. 24953 Beilagen: Sport und Spiel. Aus Seit und Leben Abend⸗Ausgabe Mlannheimer5 Maunheimer General Anzeiger Mannheimer Frauenzeitung. Unterhaltungs-Beilage. Aus der Welt der Technik. Wandern und Neiſen Preis Menrig 1927— Nr. 332 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Kolonelzeile 5 Allgem. Anzeigen 0,40-. Rellemen —4R.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden An Aee e e für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ —— wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streils, Bettiebsſtörungen uſw. berech— u keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch annheim. Geſetz und Necht Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Carol reiſt nicht Mitteilung der Pariſer Geſanoͤtſchaft Wie die rumäniſche Geſandtſchaft in Paris erklärt, wird Prinz Carol Paris nicht verlaſſen., um ſich zu den Beiſetzungs⸗ feierlichkeiten nach Bukareſt zu begeben. Eine ſolche Abreiſe komme auf keinen Fall in Frage. Der Prinz werde am näch⸗ ſten Samstag lediglich an dem Gebächtnisgottesdienſt in der rumäniſchen Kirche in Paris teilnehmen. Der Weiterbeſtand der Dynaſtie Das Thronfolgerecht iſt auf den legitimen Sohn des Ex⸗ kronprinzen Carol, den Prinzen Michael, übergegangen, der jetzt im fünften Lebensjahre ſteht. Die Würde des Kron⸗ inzen ging auf den Prinzen Nikolaus, dem Bruder arols, über. König Ferdinand hat während der letzten Jahre eines Lebens die Mißhelligkeiten innerhalb der königlichen amilte mit der größten Sorge verfolgt. Daß ſein älteſter Sohn dem Lande entfremdet in Paris in zweifelhafter Geſell⸗ ſchaft lebte, bereitete nicht nur dem Vater ſchweren Kummer, ſondern gab auch dem Herrſcher allen Grund, beſorgt in die Zukunft zu blicken. Was ſollte aus dem Herrſcherhaus wer⸗ den, wenn König Ferdinand ſeiner Krankheit erlag? Dieſe Frage hat in Rumänien jedermann bewegt, ſeit der nahe Tod des Königs mit Sicherheit zu erwarten war. Die Ausübung der Herrſchergewalt geht nach dem Regentſchaftsgeſetz auf/ den Regentſchaftsrat über, denn der fünffährige Sohn des ehemaligen Kronprinzen kann ſelbſtverſtändlich die verfaſ⸗ ſungsmäßigen Rechte eines Herrſchers nicht übernehmen. Er wird erſt mit der Vollendung des 18. Lebensjahres großjährig. In der Zwiſchenzeit regiert der Regentſchaftsrat. Außer dem Prinzen Nikolaus, dem gegenwärtigen Kronprinzen, gehören dieſem Rate an ber Patriarch von Bukareſt als der oberſte Geiſtliche des Landes und der Präſident des Kaſſationshofes als der oberſte Richter des Landes. Wird es dieſem Rate ge⸗ lingen, ſich in der Macht zu behaupten? So wie die Dinge gegenwärtig liegen, beſteht wohl keine Gefahr für den Weiterbeſtand der rumäniſchen Dynaſtie nach Numünien auf der Grundlage des Regentſchaftsgeſetzes. In Rumänien haben die ſogenannten Liberalen die politiſche Macht feſt in der Hand. Sie haben ein Intereſſe an der Regelung, wie ſie durch das Regentſchaftsgeſetz getroffen worden iſt, weil ſie während des Waltens des Regentſchaftsrates ihre Macht un⸗ geſtört ausüben können. Bratianu und Prinz Stirbey, die beiden Schwäger, ſind als Führer der Liberalen die eigent⸗ lichen Herren des Landes. Gibt es Kräfte, die ſich erfolgreich gegen dieſe Herrſchaft auflehnen können, ſei es im Innern des Landes oder von außen her? Was die zweite Möglichkeit anlangt, ſo wird man dem ehemaligen Kronprinzen Carol ſicher die Abſicht zutrauen können, ſich wieder in den Beſitz ſeiner früheren Rechte zu ſetzen. Die Königin Maria, die im Regentſchaftsrate nicht mitwirken darf, ſteht mit ihrem Sohne in Verbindung und würde wahrſcheinlich nicht abgeneigt ſein, ſich an einer Aktion zur Rückberufung des früheren Kronprinzen zu beteiligen. Eine ſolche Aktion hätte aber nur Erfolg, wenn ſie wirklich von einer ſtarken Partei im Innern des Landes getragen wäre. Kann man damit rechnen? Die Nationale Bauern⸗ partei, die Gegnerin der Liberalen, hat vielleicht eine Zeitlang einmal mit dieſem Gedanken geſpielt. Aber auch ſie hat ſich mittlerweile wohl davon überzeugt, daß die Regentſchaft un⸗ vermeidlich iſt und getragen werden muß. Es kommt hinzu, daß der ehemalige Kronprinz in der letzten Zeit alles getan hat, um ſich die Sympathien ſeiner Anhänger in Rumänien zu verſcherzen. Vielleicht ſind einige junge Offiziere ſeines Regiments gewillt, ſich perſönlich für ihn einzuſetzen. Von ihnen kann aber eine Volksbewegung zugunſten des ehemali⸗ gen Kronprinzen nicht ausgehen. Im allgemeinen iſt man in Rumänien der feſten Ueberzeugung, daß eine Revolution oder ein Bürgerkrieg zugunſten des abgedankten Kronprinzen ein Ding der Unmöglichkeit iſt. Die Zukunft der Dynaſtie und des Landes bleibt aber doch im Ungewiſſen. Es ſteht heute noch nicht feſt, ovb der ehemalige Kronprinz Carol ſeinen Thronverzicht ſelbſt als vollkommen bindend betrachtet. So⸗ lange dieſe Frage aber noch offen iſt, hinterläßt der Tod des Königs von Rumänien einen Zuſtand der Unſicherheit, aus dem ſich namentlich auf dem unſicheren Boden des Balkans unverhoffte Konſequenzen ergeben können Die Nollage der Eiſenbahner Einmalige Unterſtützung für minderbemittelte Beamte Der Einheitsverband der Eiſenbahner hat bei der Haupt⸗ verwaltung der Reichsbahn beantragt, den Reichsbahnbeamten in Anbetracht der finanziellen Notlage eine allgemeine Unter⸗ ſtützung zu gewähren, da die Aufbeſſerung der Gehälter ent⸗ ſprechend dem Vorgehen der Reichsregierung bis Oktober zu⸗ rückgeſtellt worden ſei. Nunmehr hat ſich die Reichsbahngeſellſchaft der Aktion des Reichsfinanzminiſters und der Reichspoſt auf Erhöhung der Unterſtützungsfonds für bedürftige Beamte angeſchloſſen und wird auch ihrerſeits den finanziell am meiſten bedrängten Be⸗ amten einmalige Unterſtützungen auszahlen. Die Unterſtützungen werden auf Antrag gewährt. Die Dienſt⸗ ſtellenleiter ſollen die Bedürftigen ausſuchen. Die Organiſa⸗ tion nimmt an, daß etwa ſechzig bis ſiebzig Prozent der Beamtenſchaft derartige einmalige Unterſtützungen erhal⸗ ten werde, deren Höhe dem Familienſtand und den beſonderen wirtſchaftlichen Verhältniſſen des Empfängers angepaßt wer⸗ den ſollen. Die 24-Stunden-Zählung Berlin, 21. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie die N. L. C. ſchreibt, iſt vielſach die Auffaſſung verbreitet, daß für den amtlichen Verkehr in Deutſchland die 24⸗Stunden⸗ zählung gelte. Wie wir erfahren, iſt dies nicht der Fall. Das Reichskabinett hat ſich vielmehr einmütig gegen die Anwendung der 24⸗Stundenzählung erklärt. Dieſe 24⸗Stun⸗ denzählung iſt ſeitens der Reichsbahnverwaltung erfolgt, die damit dem Beiſpiel der Eiſenbahnverwaltungen anderer Län⸗ der gefolgt iſt. Aber auch in anderen Ländern hat man dieſe Zählung lediglich auf die Bahnzeit beſchränkt, ſie aber nicht in das öffentliche Leben übernommen. Es wäre deshalb höchſte Zeit, daß auch in Deutſchland dieſe Unterſcheidung Platz griffe, zumal ſchon heute geſagt werden kann, daß die öffentliche Mei⸗ nung ſich niemals der neuen Zählung anſchließen wird. Preußen iſt gegenteiliger Anſicht Das preußiſche Staatsminiſterium hat beſchloſſen, für die geſamte Staatsverwaltung die 24 Stundenzählung einzufüh⸗ ren. Hiernach ſoll in Zukunft auch im dienſtlichen Verkehr verfahren werden. Wo beſondere Verhältniſſe dafür ſprechen, neben der 24 Stundenzählung zur Erläuterung einſtweilen die Zählung beizufügen, ſoll hiergegen nichts eingewen⸗ werden. * Der Deutſche Studententag in Würzburg iſt am Montag geſchloſſen worden mit der Annahme eines Antrags des Vor⸗ ſtandes, in dem es heißt, der Studententag hält an der völ⸗ kiſchen Würzburger Verfaſſung von 1922 unbedingt feſt. Da⸗ mit nimmt die deutſche Studentenſchaft den Kampf mit dem preußiſchen Kultusminiſterium auf. Ein deutſcher Transozeanſlug? In Beſtätigung von Meldungen über Vorbereitungen für einen Ozeanflug mit einer Junkersmaſchine erfahren wir von unterichteter Seite, daß nunmehr auch über die Auswahl des Piloten die Entſcheidung gefallen iſt, und daß das ganze Unternehmen vor ſeiner Verwirklichung ſteht. Die für den Ozeanflug beſtimmte Junkersmaſchine L 33 mit 280/10 PS. Junkers C 5 Motoren wird von dem be⸗ kannten Junkerspiloten Lovſe, einem ehemaligen Marine⸗ flieger, geſteuert werden, der mit einem Flugzeug gleichen Typs bereits zahlreiche Rekorde in der letzten Zeit aufgeſtellt hat. Der Name ſeines Begleiters ſteht noch nicht feſt. Dagegen wird wahrſcheinlich anſtelle des urſprünglich vorgeſehenen dritten Fluggaſtes eine entſprechende Menge Poſt auf dieſem erſten Transozeanflug mitgenommen werden. Die Route wird von Deſſau über Irland⸗Neufundland nach Newyork gehen, alſo über die kürzere ſüdliche Strecke, auf dem man zu dieſer Jahreszeit etwa die gleichgünſtigen Verhältniſſe zu finden hofft, wie ſie ſonſt auf der ſüdlichen Strecke über die Azoren herrſchen. Das Flugzeug iſt ein Tiefdecker der bekannten Junkers⸗ ſchen Bauart mit etwa 12 Meter Spannweite und 8 Meter Länge. Die Benzintanks liegen zu beiden Seiten des Rumpfes an den Tragflächen und zwar wird man etwa 3100 Kilogr. Benzin und 300 Kilogr. Oel mitnehmen. Die geſamte Nutzlaſt mit den Inſaſſen, der mitzuführenden Funk⸗ einrichtung, Poſt uſw. wird ungefähr 3700 Kilogr. betragen. Die bisherigen Verſuche, mit dieſem Flugzeug ſind zur voll⸗ kommenen Zufriedenheit verlaufen. Der Start, der nach Abſchluß aller Vorbereitungen nur noch von der Wetterlage über dem Atlantiſchen Ozean abhängt, iſt für die aller⸗ nächſte Zeit zu erwarten. Litauen und der deutſche Flusverkehr Berlin, 21. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Die litauiſche Regierung hat vor längerer Zeit den deutſchen Flugverkehr nach dem Memelgebiet unterſagt. Die vertrag⸗ lich feſtgelegte Friſt für die Luftverbindung Berlin—Memel war abgelaufen. Die litauiſche Regierung verſucht nun, an die Luftverbindung Berlin—Moskau, die über Riga verlegt worden iſt, Kowno wieder als Haltepunkt einzubeziehen. Deutſcherſeits wurde dieſen Wünſchen aus verkehrstech⸗ niſchen Gründen jedoch nicht entſprochen und deshalb ſperrt ſich Litauen gegen eine Verlängerung des Vertrags. Jetzt aber hat das Memeldirektorium, wie wir hören, im Ein⸗ terſtändnis mit der Regierung in Kowno an die——N das Erſuchen gerichtet, während der Meſſe in Memel den Flugdienſt wieder aufzunehmen. Unter der Bedingung, daß der Flugverkehr auch nach der Meſſezeit nicht wieder ab⸗ gebrochen werden dürfe, wäre die Lufthanſa dazu bereit ge⸗ weſen. Dieſes Anſuchen aber, obwohl es die Unterſtützung des memelländiſchen Direktoriums fand, iſt durch die litauiſche Regierung abgelehnt worden. Steuerfragen in VBaden In der Mittwoch⸗Sitzung des Mannheimer Bürgerausſchuſſes hat der Stadtv. Lenel ſcharfe Kritik an der Steuerpolitik Badens geübt. In dieſem Zuſammenhang ſind die Ausführungen des volksparteilichen Abg. Dr. Mattes über Steuerſenkung und Vereinheit⸗ lichung der Real⸗Steuern in der Freitag⸗Sitzung des ba⸗ diſchen Landtags von beſonderem Intereſſe. Die Mehrheit des Landtags und die Regierung ſind ſeinen Aeußerungen und Anträgen allerdings nicht gefolgt. Schriftleitung. Wenn die vom Reich geforderte Senkung der Realſteuer nicht durchgeführt wird, ſo beſteht die Gefahr, daß die Länder in Zukunft vom Reich nicht mehr neue Zuwendungen oder Steuerüberweiſungen erhalten und daß ſchließlich die ge⸗ ſamte Steuergeſetzgebung beim Reich zentraliſiert wird. Wenn die Ausgaben und Steuern der Länder wie bisher auch in Zukunft ſteigen, dann wird der Einheitsſtaat kommen, nicht weil das Volk ihn will in ſeiner überwie⸗ genden Mehrheit, ſondern die Länder ihn verſchulden, Deshalb brauchen wir eine Steuerſenkung und eine Verein⸗ heitlichung der Realſteuern. Dieſe Vereinheitlichung muß ſich auf drei Gebiete beſchränken, wie die Deutſche Volks⸗ partei es in ihrem Antrag verlangt hat. Auf die Einheit⸗ lichkeit der Realſteuergeſetzgebung, die Ver⸗ gleichbarkeit der Realſteuerbelaſtung und die Sicherung des Steuerpflichtigen gegen Ueber⸗ laſtung. Durch die Ablehnung dieſes Antrages ſeitens der badiſchen Regierungsparteien bekunden ſie, daß ſie für den Realſteuerpflichtigen nichts tun wollen, um ihn gegen das fetzt von ihm zu tragende Uebermaß an Steuer zu ſchützen. Dieſe Haltung der badiſchen Regierungsparteien iſt umſo ſonderbarer, als der Antrag der Deutſchen Volkspartei nur Ziele enthält, die das Reich in dem beabſichtigten Reichs⸗ rahmengeſetz für die Realſteuern durchführen will. Dr. Köhler darf froh ſein, daß er inzwiſchen Reichsfinanzmintſter geworden iſt, denn wenn er noch in Baden wäre und dieſelben Ziele, die er jetzt im Reich vertritt verfolgen würde, ſo müßte er auf Grund der Abſtimmung der badiſchen Regie⸗ rungsparteien von dieſen abgeſetzt werden. Eeine Steuerſenkung iſt aber in Baden möglich. Die Deutſche Volkspartei hat ſte im Ausſchuß verlangt, das Finanzminiſtertum dieſe aber zunächſt als gänzlich unmöglich abgelehnt. Inzwiſchen haben die Regierungsparteien die Gewerbeſteuer ſelber um 700 00%0 4 ohne Schaffung eines neuen Ausgleiches geſenkt. Damit haben ſie die Richtigkeit der volksparteilichen Anſicht, daß eine Steuerſen⸗ kung möglich iſt, beſtätigt. Die Deutſche Volkspartei hält nach wie vor daran feſt, daß eine Senkung der Realſteuer in Höhe von 10 Prozent möglich iſt und daß dieſer Ausfall durch Mehreinnahmen beim Wald, bei der Einkommenſteuer und durch Einſparungen im Etat und durch ſonſtige Einnahmen gedeckt werden kann. Die Steuerſenkung ſolle in erſter Linie dem Gewerbe zugute kommen, deſſen Steuerlaſt durch die letzte Aenderung des Gewerbegeſetzes ſehr geſtie⸗ gen iſt. Die Deutſche Volkspartei hat damals darauf hingewieſen, daß die Gewerbeſtener mit einem Durchſchnitts⸗ ſteuergrundbetrag von 2,75 Millionen 4 mehr einbringen würde, als die Regierung ſchätze, und daß ein Steuergrund⸗ betrag von 2 Mark ausreichen würde. Die Regie⸗ rung hat dies damals aufs energiſchſte beſtritten, die Mil⸗ lionen Mark Mehreinnahmen ſind aber eingetroffen und es ſtellt ſich jetzt heraus, daß ein Durchſchnittsſatz von M..85 ausgereicht hätte, um den Steuerbedarf zu decken, den die Regierung vor einem Jahr von der Gewerbeſteuer er⸗ wartete. Die Regterung hat ſich alſo um ein Drittel in der Auswirkung des Steuergeſetzes verſchätzt. Die Deutſche Volkspartei hat damals auch einen Freiteil von min⸗ deſtens M. 2000 beim Gewerbeertrag verlangt. Das wurde als ein Uebertrumpfantrag ſeitens der Regierungsparteien bezeichnet, jetzt gehen die Regierungsparteien ſogar auf M. 2500. Die Stellungnahme der Deutſchen Volkspartei iſt alſo inzwiſchen regierungsfähig geworden. Durch die Er⸗ höhung des Freiteils beim Gewerbeertrag tritt aber nunmelr eine Ungerechtigkeit gegenüber den Grundſteuerpflichtigen ein, die ebenfalls ihre ganze Arbeit dem Ertrag des Grund⸗ ſteuervermögens widͤmen, aber voll zur Steuer herangezogen werden, auch wenn ſie weniger als M. 2500 Ertrag haben. Die Deutſche Volkspartei hat deshalb beantragt, die Grund⸗ ſteuer für dieſe Steuerpflichtigen entſprechend der Er⸗ mäßigung für die Gewerbeſteuer herabzuſetzen. Das iſt abgelehnt; die Folge davon iſt, daß ein Grundſteuerpflich⸗ kiger mit einem Ertrag unter 2500& in Zukunft eine 50 Prozent höhere Steuer bezahlen muß, als der gleichgeſtellte Gewerbeſteuerpflichtige. Die Regierungsparteien haben dies abgelehnt. Daß das ſteuerliche Gerechtigkeit iſt, was ſie jetzt beſchloſſen haben, werden ſie nicht beweiſen können. Wenn man das Steuer⸗Soll auf den Betrag ändert, der letztes Jahr im Staatsvoranſchlag vorgeſehen war, dann kann man die Grundſteuer um Prozent und dte Gewerbeſteuer um 15 Prozent ſenken. Die Deutſche Volkspartei hat dies beantragt und den Antrag wiederholt, obwohl er im Ausſchuß abge⸗ lehnt worden iſt. Wenn ihn die Regierungsparteien auch wieder ablehnen, ſo hat die Deutſche Volkspartei doch die feſte Ueberzeugung, daß ihr die Zukunft wie bei der Ge⸗ werbeſteuer in der Vergangenheit auch bei dieſer Frage vecht A wirs, und ſie wird ihren Antrag, auch wenn jetzt die Macht der Zahl unterliegk, welter verteidigen, weil er ſich als richtig und gerecht erweiſen wird. Zur Begründung der förmlichen Anfrage der Deutſchen Volkspartei über Einführung einer Höchſt⸗ belaſtungsgrenze für die Realſteuer führte der Redner weiter aus, daß dieſe Frage ein Gegenſtand der ſteuer⸗ lichen Gerecheigkeit, zunächſt unabhängig von der Möglichkeit 14 2. Seite. Nr. 302 Donnerstag, den 21. Hult 102r —— 5 ſie im Augenblick zu verwirklichen. Ste ſel eine Grund: rage des Obfektſteuerweſens. Die Obfektſteuern ſeien nach er alten Meinung abwälzbar und könnten deshalb auf die Berückſichtigung der perſönlichen Leiſtungsfähigkeit verzichten. In der Steuergeſetzgebung ſeien einzelne dieſer Geſichts⸗ punkte längſt aufgegeben. Die Berückſichtigung des Ertrages bedeute eine gewiſſe Sicherheit. Auch die Wiſſenſchaft hätte die Anſicht von der Abwälzbarkeit der Objektſteuern längſt aufgegeben. Die ganz verſchiedenen Möglichkeiten der Ab⸗ wälzung würde zu einer ſehr großen Verſchiedenheit der Be⸗ laſtung führen. Nach den Schätzungen der Regierung würde die Gewerbeſteuer in Baden etwa 12 v. H. des Ertrages be⸗ tragen. Der Hausbeſitz müſſe im Durchſchnitt.10 4 v. H. Steuerwert betragen; das ſei bei einer 6 proz. Miete nach Absug der Reparaturkoſten 24 v. H. des Ertrages. Aus der Denkſchrift des badiſchen Grunbbeſitzerverbandes über die Steuerbelaſtung der Landwirtſchaft gehe hervor, daß in den dort behandelten Fällen die Realſteuern 60 v. H. aller Steuern betrugen und 40 v. H. des Ertrages verzehrt hat. Dazu komme, daß die badiſche Realſteuerbelaſtung weit über dem Reichsdurchſchnitt liege. Das Reich hat im Jahre 1925 878,7 Millionen rund von Gebäuden Steuer erhoben, Baden 64 Millionen. Baden habe bei der Einkommen⸗ ſteuer einen Anteil an Reichseinkommen von 3,4 v. H. Lege man dieſen Maßſtab zu Grunde, dann würden die badiſchen Grundſteuern 213 v. H. des Reichsdurchſchnitts betragen. Das ſei alſo mehr als das Doppelte. Aber auch wenn man einen Teil der Grundſteuer der Gewerbeſteuer zurechnen würde, wie es für Preußen notwendig ſei, da dort Gebäude auch der Gewerbeſteuer unterliegen, ſo würde Baden immer noch 180 v. H. des Reichsdurchſchnitts an Grundſteuern haben. An Gewerbeſteuern habe das Reich 1925 568 Millionen erhoben, Baden 18,5 Millionen oder 70 v. H. des nach dem Reichs⸗ einkommenſteuerſchlüſſel auf Baden entfallenden Anteils Rechnet man die Hälfte der Grundſteuer hinzu, ſo würde die badiſche Grundſteuer 116 v. H. des Reichsdurchſchnitts betragen. Die geſamte Grund⸗ und Gewerbeſteuer hatte 1925 in Babden 77.6 Millionen oder 158 v. H. des auf Baden ent⸗ fallenden Reichsdurchſchnitts an Realſteuern betragen. Damit ſei einwandfrei bewieſen, daß Baden weit mehr Stenern bezahle als die übrigen Teile des deutſchen Reiches Auch das Verhältnis der babiſchen Realſteuern zum badiſchen Anteil der Einkommenſteuer ſei ſehr hoch. Während die Realſteuern im Reichsdurchſchnitt 59 p. H. der Einkommen⸗ ſteuer betragen würden, ſei ihr entſprechender Anteil in Baden 91 v.., oder gemeſſen an der Einkommenſteuer vom Lohn⸗ und Gehaltsabzug würden die badiſchen Realſteuern 150 v. H. betragen. Wir hätten alſo eine außerordentliche Steuermehr⸗ belaſtung des realſteuerpflichtigen Einkommens und Vermö⸗ gens. Daraus ergebe ſich die Notwendgikeit einer Höchſt⸗ grenze für die Steuerbelaſtung. Eine allgemeine Höchſtgrenze würde durch das Steuervereinheitlichungsgeſetz des Reiches geſchaffen werden. Es müſſe aber auch noch eine beſondere Höchſtgrenze für die einzelnen Steuerpflichtigen 9be werden. Erhebe das Land in Baden 200 v. H. und die Ge⸗ meinden 150 v. H. des Gewerbeertrages, ſo betrage die Be⸗ laſtung durch die Gewerbeſteuer 16 v. H. des Ertrages. Dieſer Betrag könnte ein Ausgangspunkt für die Schaffung einer Höchſtbelaſtungsgrenze, gemeſſen am Ertrag, ſein, ſonſt wirke die Grund⸗ und Gewerbeſteuer e iſtenzgefährdend, bei gerin⸗ gem Ertrag oder hoher Verſchuldung. Die alte Scheidung — fundierten und unfundierten Einkommen, zwiſchen biekt⸗ und Subjektſteuern ſei unhaltbar. Jetzt müſſe ein Hausbeſitzer mit einem Rohertrag aus dem Haus von 6000%/ ebenſoviel Steuern bezahlen, wie etwa ein Direktor eines Unternehmens mit 20 000„ Einkommen. Es ſei unerträglich für die kleinen Einkommensbezieher aus dem gewerblichen und landwirtſchaftlichen Mittelſtand, wenn ſie ſehen müſfen, daß ſie zu Land⸗, Kreis⸗ und Gemeindeſteuern beſonders und hoch herangezogen würden, während andere mit einem zehn⸗ fachen Einkommen nur ihre Einkommenſteuer bezahlen würden. Deshalb bedürfe unſer Steuerſyſtem noch eines gründlichen Umbaues. ——— 5 Ehrung für Chamberlin Zu Ehren des Ozeanfliegers Chamberlin veranſtaltete in Newyork der deutſche Generalkonſul, von Lewinski, am Mittwoch abend in den Räumen des Deutſchen Klubs ein Eſſen, an dem nu. a. Bürgermeiſter Walker, der Admiral Plun⸗ kett, Kommandeur der atlantiſchen Seeſtreitkräfte der Ver⸗ Einigten Stagten, die deutſche Fliegerin Thea Raſche, Senator Lockwood und Vertreter der amerikaniſchen und dentſchen Preſſe teilnahmen. Admiral Plunkett wies in einer Rede darauf hin, daß Deutſchlands Führer rolle in der Entwicklung der Luftſchiffahrt trotz der Feſſeln des Verſailler Vertrages keine Einbuße erlitten habe. —2 8 — Ehrungen für Max eiebermann Aus Anlaß des 80. Geburtstages Prof. Max Liebermanns ſuchte am Mittwoch vormittag ber preußiſche Miniſter der Wiſſenſchaft, Kunſt und Volksbildung, Prof. Dr. Becker, den Künſtler in ſeiner Wohnung in Waunnſee auf, um ihn zu be⸗ glückwünſchen. Der Miniſter überreichte dem Jubilar im Namen des preußiſchen Staatsminiſteriums das erſte Stück der vom preußiſchen Staate wieder neugeſtifteten goldenen Staatsmedaille und außerdem als Ausdruck der Glück⸗ wünſche ſeines Miniſteriums noch einen aroßen ſilbernen Kaſten, dem der preußiſche Adler in Stahl aufgeprägt iſt und der au fder Innenſeite des Deckels eine Widmung des Mi⸗ iſters trägt. Der Kaſten enthält 100 Photographien der 100 Hemälde. die fetzt in der Liebermann⸗Ausſtellung in der Aka⸗ demie der Künſte gezeigt worden ſind. „Zu der Verleihung der goldenen Medaille macht der Amt⸗ liche preußiſche Preſſedienſt folgende weiteren Mitteilungen: Um hervorragende Verdienſte um den Staat anzuerkennen, at das Preußiſche Staatsminiſterium die Einführung einer— nicht tragbaren— Staatsmedaille in Gold und Silber be⸗ ſchloſſen. Die Medaille, deren Schöpfer der bekannte und gerade auf dem Gehiete der Plaketten⸗ und Medaillenkunſt er⸗ fahreue Berliner Bildhauer Alexander Oppler iſt, zeigt auf der Vorderſeite den fliegenden preußiſchen Adler mit ber Umſchrift„Das preußiſche Staatsminiſterium“, auf der Rück⸗ ſeite in einem 8 die Inſchrift„Für Verdienſte um den Staat“, Der Durchmeſſer der Mebaille iſt 10,7 em. Sie ſoll in zwei Ausfertigungen, in Silber und Gold, auf Antrag der Reſſortminiſter durch das Staatsminiſterium verliehen werden. Von vornherein iſt beabſichtigt, nur eine beſchränkte ahl auf verſchiedenen Gebieten beſonders verbienten Perſön⸗ lichkeiten durch Verleihung der Staatsmedaille auszuzeichnen. Die Verleihungsurkunde beſteht aus Pergament und liegt ehbenſo wie die Medaille in einer Leberhülle in den preußiſchen Farben, Schrift und Deckel der Urkunde ſind von Vilna Franck in Berlin entworfen. Der Reichspräſidenk bat Max Liebermann zu ſei⸗ nem 80. Geburtstage den Aödlerſchil d des Reiches verliehen und mit nachſtehendem Schreiben zugehen laſſen: Sehr geehrter Herr Profeſſor! gu Ihrem 80. Geburtstage ſpreche ich Ihnen meine Glückwunſch aus. Sie blicken am heutigen Tage auf ein Leben, reich an Arbeit und an Erfolgen, zurück. In ununterbroche⸗ nem Schaffen und Wirken haben Sie als Maler und Graphiker ein Werk aufgeſtellt, das in der Geſchichte der Kunſt von blei⸗ bender Bedeutung iſt. Neue Wege haben Sie gebahnt, einer anzen Zeit die maleriſche Form gegeben. Als Zeichen des ankes, den Jonen das deutſche Volk ſchuldet, laſſe ich Ihnen U wenbelner Neiteng(abenb-Ausgesg Deutſche Militärattachee? Berlin, 21. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie der ſozialdemokratiſche Preſſedienſt erfahren haben will, hätte man im Schoße der Regierung ſich dahin geeinigt, den Bot⸗ ſchaften und Geſandtſchaften nun doch militäriſche und mari⸗ time Sachverſtändige beizugeben. Zunächſt würde bei den Großmächten je ein Militär⸗ und ein Marine⸗Attachee akkredidiert werden. Man verhandle auch mit den 1918 und 1919 neuentſtandenen Regierungen über eine Ergänzung der beiderſeitigen diplomatiſchen Vertretungen durch Militär⸗ attachees. Die ſozialdemokratiſche Nachrichtenſtelle behauptet in dieſem Zuſammenhang: Die Frage, ob dieſe militäriſchen Sachverſtändigen ihre Inſtruktionen vom Auswärtigen Amt oder vom Reichswehrminiſterium empfangen ſollen, ſei noch nicht entſchieden. Soviel wir unterrichtet ſind, hält das Aus⸗ wärtige Amt unverrückt an ſeiner Auffaſſung feſt, daß dieſe Inſtruierung und Orfentierung nur von ihm ausgehen kann. Im Gegenſatz dazu behauptet das„B..“, daß eine Ent⸗ ſcheidung über die Entſendung deutſcher Militär⸗Attachees noch nicht getroffen ſei, zumal ja auch im Etat keinerlei Gel⸗ der für derlei Stellen vorgeſehen ſeien. Eine authentiſche Feſtſtellung war im Augenblick noch nicht zu erlangen. „Eine iatrr einlaufende Drahtmeldung unſeres Berliner Büros beſagt: Von unterrichteter Seite wird uns perſichert, daß die Frage der künftig hinauszuſendenden Militär⸗ und Marineattachés noch keineswegs entſchieden ſei. Vielmehr dürfte es ſo liegen, daß die eine oder andere Perſönlichkeit an dieſen Dingen in⸗ tereſſiert iſt. Zuſammenfaſſend jedenfalls iſt zu ſagen, es iſt keinerlei Gefahr im Verzug. Die Einrichtung der Militär⸗ und Marineattaches, die, wie wir bereits früher hier aus⸗ führten, auch an amtlichen Stellen manche Gegnerſchaft hat, iſt noch recht weit im Felde, und zuletzt: Auch der Reichstag hat hier ein gewichtiges Wort mitzureden, denn ſchließlich iſt er es, der die Mittel zu bewilligen hat. Ueberdies ſcheinen auch noch außenpolitiſche Erwägungen dabei eine gewichtige Rolle zu ſpielen. Wenn auch die rechtliche Seite der Angelegenheit für geklärt gelten dürfte, ſo bleibt doch die Frage offen, ob die Stimmung in den Hauptſtädten ſo iſt, daß den Militärattaches eine erfolgreiche Arbeit gewährleiſtet werden kann. Deutſch-nordiſche Preſſekonferenz Heute(Donnerstag) beginnt in Danzig die e Preſſekonferenz, die im vorigen Jahre zum erſten Male in Lübeck getagt hat. Die Teilnehmer der Konferenz ſetzen ſich zuſammen aus führenden Journaliſten Deutſchlands, der ſkandinaviſchen und baltiſchen Länder. Dieſe Konferenz ſoll nicht nur der Anknüpfung perſönlicher Beziehungen unter den Berufsgenoſſen dienen, ſondern auch der Beratung gemein⸗ ſamer Berufsfragen. Am Freitag beginnen die Konferenz⸗ beratungen durch 5 5 Begrüßungsanſprachen der Präſi⸗ denten des Senats, des Volkstages und der Stadtbürgerſchaft ſowie der Vorſitzenden des Verbandes der Danziger Preſſe und des geſchäftsführenden Vorſitzenden des Reichsverbandes der deutſchen Preſſe. Am Abend empfängt der Senat die Teil⸗ nehmer im Artushof. Am Samstag Nachmittag werden die Konferenzberatungen fortgeſetzt und am Sonntag empfängt die Stadt Zoppot die Journaliſten. Am Montag erfolgt die Abfahrt nach Marienburg. Nach Beſichtigung der Marienburg wird noch eine gemeinſame Autofahrt nach Marienwerder, dem„Zugang Oſtpreußens zur Weichſel“, unternommen. Da⸗ mit findet die Tagung ihren Abſchluß. Es ſind bis jetzt ange⸗ meldet: 22 Journaliſten aus dem Reich, ſieben aus Däne⸗ mark, ſieben aus Schweden, einer aus Norwegen, fünf aus Lettland ſowie zwei aus Finnland, Der Kommuniſtenflug nach Wien Berlin, 21. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) In 17 gutunterrichteten Kreiſen verlautet, daß der Kommuniſt bieck und noch zwei andere Herren derſelben Couleur ſich in dem Flugzeug befunden hätten, mit dem der Polizeioberſt Heimannusberg am Samstag nach Wien geflogen ſei. Der Herr Polizetoberſt hätte demnach dieſen Kommuniſten⸗ export ſelber beſorgt. Oberſt Heimannsberg gehört beiläufig zu den Offizieren, die aus dem Mannſchaftsſtand hervor⸗ gegangen ſind. Herr Heimannsberg, der ſich zum linken Zentrumsflügel zählt, war vor acht ahren noch Kavalleriewachtmeiſter, Wie der„B..“ aus Wien gedrahtet wird, ſoll der Kom⸗ muniſt Pieck in ſtrafgerichtliche Unterſuchung genommen wer⸗ den, unter dem Verdacht, an der Agitation zur Veranſtaltung neuer Unruhen teilgenommen zu haben. Nach einer anderen Meldung ſoll er bereits in das Landgericht überführt worden ſein. Anklarheit über die Genfer Konferenz § London, 20. Juli.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Das Kabinett hat geſtern beſchloſſen, die engliſchen Haupt⸗ delegterten auf der Genfer Flottenkonferenz Bridgeman und Lord Ceecil nach London zu berufen. Dieſe haben be⸗ reits Genf verlaſſen. Dieſes Ereignis wird in der Preſſe widerſprechend aus⸗ gelegt. Einige Blätter ſprechen von einer Kriſis und ſogar von einem Zuſammenbruch der Abrüſtungs⸗Verhandlungen. Im Gegenſatz dazu meint die„Times“, die Ausſichten auf eine endgültige Einigung ſeien ziemlich günſtig. Die engliſchen Delegierten würden in einigen Tagen mit neuen Inſtruk⸗ tionen nach Genf zurückkehren. Reuter meldet ſogar, daß ein Einverſtändnis über die Kreuzer⸗Tonnage im Prinzip geſtern erreicht worden ſei, wonach die Rüſtungen für England und die Vereinigten Staaten 500 000 Tonnen und die für Japan 325 000 Tonnen betrage. Wenn dieſe Meldung richtig iſt, müßte bereits die Zu⸗ ſtimmung Amerikas zu dem engliſchen Kompromiß über die Weiterführung veralteter Fahrzeuge erfolgt ſein. Dies iſt jedoch, ſicheren Informationen zufolge, nicht der Fall. Auch die Frage der Beſtückung der kleinen Kreuzer iſt noch immer völlig ungelöſt. Immerhin iſt bemerkenswert, daß in Regie⸗ rungskreiſen geſtern abend auffallend ſtarker Optimismus herrſchte. Man hofft beſtimmt, daß in der kurzen Anweſenheit der britiſchen Delegation in London ein Ausweg gefunden wird, der den ſchließlichen Erfolg der Konferenz ermöglicht. England und die Seeabrüſtung „Mancheſter Guardian“ berichtet aus Genf, daß an⸗ ſcheinend keine Ausſicht einer engliſch⸗amerikaniſchen Ver⸗ ſtändigung vorhanden ſei. Für Montag iſt eine große Aus⸗ ſprache im Unterhaus über die Genfer Abrüſtungskonferenz auf Verlangen der Oppoſition angeſetzt. In Londoner parla⸗ mentariſchen Kreiſen herrſcht große Beunruhigung über die von der Regierung bereits dementierte Pariſer Meldung, wonach England in Genf Amerika mitgeteilt habe, es müſſe, wenn es keine Kreuzer bauen dürfe, wiederum ein Bündnis mit Japan abſchließen, daß das Gleichgewicht Amerikas im Pazifie zu ungunſten Amerikas verſchieben würde.„Man⸗ cheſter Guardian“ erklärt, daß ein derartiges Bündnis vom amerikaniſchen Standpunkt aus nicht geduldet werden würde. Garibaloi will nach Frankreich Nach einer Meldung aus Havanng hat ſich geſtern Rizziotti Garibaldi nach England eingeſchifft. Er hat erklärt, er beabſichtige, ſeine Güter in Frankreich zu verkaufen, wenn die franzöſiſche Regierung ihm geſtatte, während der erforder⸗ lichen Zeit in Frankreich Aufenthalt zu nehmen. Nachher gedenke er endgültig in Amerika oder in der Schweiz zu Letzte Meldungen Ein Chemikalienlager ausgebrannt — Stockholm, 21. Jult. In Goeteburg iſt das größte Cye⸗ mikalienlager Skandinaviens, das der Fabrik Malmſten und Bergvall gehört, durch Feuer vernichtet worden. Ungeheure Schwefelvorräte ſind verbrannt. Man vermutet Brandſtiftung. Straßenbahnunglück in Lima —, London, 21. Juli. Bei einem Straßenbahnunglück in Lima(Peru) wurden 10 Perſonen getötet und 33 ver⸗ letzt, Das Unglück entſtand durch Verſagen der Bremſe, wo⸗ durch der Führer des Wagens die Gewalt über dieſen verlor. Die Rigaer Pulverfabrik abgebrannt — Riga, 21. Jult. Geſtern nachmittag brach in der Rigaer Pulverfabrik ein Feuer aus, das im Nu das ganze Gebäude umfaßte. Am Abend ſchien es es dann, als ob der Brand gelöſcht ſei, doch flammte das Jeuer nochmals auf und äſcherte das Gebäude bis auf die Grundmauern ein. Einem Zufall iſt es zu danken, daß ein Unglück für die Stadt vermieden wurde. Die Fabrik war gerade von Sprengſtoffen geräumt, ſo daß größere Exploſionen nicht entſtanden. Vulkanausbruch —Jaffa, 21. Juli. In Zarka öſtlich des Toten Meeres in Paläſtina iſt plötzlich ein Vulkan, der ſeit Jahrhunderten er⸗ loſchen galt, in Tätigkeit getreten. * Spanſen und Belgien. Zwiſchen Spanien und Belgien iſt ein Vertrag für Frieden, Freundſchaft und Schiedsgerichts⸗ barkeit abgeſchloſſen worden, der dem italteniſch⸗ſchwetzeriſchen Schiedsgerichtsvertrag ähnelt. biermit den Adlerſchild des Reiches ugehen. Meine beſten Wünſche gelten Ihrem weiteren Schaffen und Ihrem perſön⸗ lichen Wohlergehen. In vorzüglicher Hochachtung v. Hindenburg. Reichskanzler Dr. Marx ſandte an Profeſſor Liebermann ein Telegramm mit den herzlichſten Glückwünſchen der Reichs⸗ regierung. Miniſterpräſident Dr. Braun ein Glückwunſch⸗ ſchreiben der preußiſchen Regierung. Mastagni birigiert (Von unſerem römiſchen Vertreter) Wenn zur unerträglichen Julihitze noch ein bleierner Seirveco hinzukommt, dann giht es nach der bdrückenden Schwüle des Tages nur eine Wohltat: ein abenbdlicher Spaziergang in den hochgelegenen Gärten des Pineio und der Villa Borgheſe. Hier iſt in Rom der einzige Ort, wo das mattgrüne Dämmern unter Palmen und Pinien und das ſilberne Fließen des Mondlichtes einen Lufthauch vor⸗ täuſchen, obgleich die Luft ſtillſteht wie am hohen Mittag. Doch in dieſen Tagen wurde die Wohltat zur Wohltätig⸗ keit, denn Mascagni gab bei Mondſchein und Seirocco ein großes Konzert auf dem Pineio, mit deſſen Erlös tauſende von armen Kindern in die Sommerfriſche ans Meer geſchickt werden ſollen. Da mögen ſich viele, vom Seirveco ermattet und in der dichtgedrängten Menge noch mehr ſchwitzend, gedacht haben, ob nicht für ſie ſelbſt ein augenblick⸗ —98 Aufenthalt am Meere ebenſo löblich und wünſchens⸗ wert wäre. Sorgfältig war der große Platz auf dem Pincio durch einen dreifachen Nwagt abgeſperrt und von unzählichen Schwarzhemden bewacht. Was fürchtete man: daß die weniger begünſtigten Zuhörer auf den Stehplätzen ringsum die viel teueren Sitzplätze ſtürmen könnten, oder daß eine Flut von Begeiſterung dieſe Holzbarrikaden hinwegſchwemmen würde? Wo der berühmte Mas cagni dirigiert, iſt alles möglich, doch geſchehen.——— 7 Zweihundert Muſiker auf einem erhöhbten Podium, zwei⸗ tauſend Sänger auf dem dahinter aufſteigenden Amphitheater und darüber Scheinwerferlampen, die Muſiker und Sänger mit einem Meer von grellen. unbarmherzig barten Lichtſtrah⸗ len überſchütten, ſodaß eine tote Buntheit von Kleidern, Ge⸗ ſichtern und Inſtrumenten ſichtbar wird. Davor auf langen Stuhlreihen das Publikum, im Dunkel wie eine ſchwarze, und doch bewegliche Maſſe. Mascagnt, der ſtür⸗ miſch begrüßte Meiſter, auf einem Piedeſtal vor dem Orcheſter, ſo hochſtebend. dat man ſogar ſeine blinkenden Lackſchule ſehen 2 wo der Seiroecco regiert, wird nie etwas Unerlaubtes A. len 18 war der erſte Eindruck, und dann begann das onzert. Wie immer hatte Mascaani ein Programm aufgeſtellt, das mie ein ulkiger Blumenſtrauß wirkt: etwa Roſen und Lilien, Radieschen und Blumenkohl. Immer aber iſt etwas Vergiß⸗ meinnicht dahei, denn er ſpielt ſich ſelbſt am liebſten, ſeine un⸗ vergeßliche„Cavalleria rusticana“, Auch diesmal dirigterte er ſein eigenes Werk mit einer Hingabe und paſſioneller Luſt, als hätte er es eben erſß vollendet und gäbe, wenn auch zum hun⸗ derttauſendſten Mal ſeine Uraufführung.„Triſtan“ und die „Meiſterſinger“ als Bravourſtücchen aufgezogen, fanden eben vielleicht deshalb einen ſo raſenden Beifall. Und noch ſchlim⸗ mer wurde Beethovens 7. Symphonie geſpielt, obgleich ſſe als Hauptattraktion gedacht war. Und dann Verdi! Da kann man nicht viel verlangen. Wie er auch geſpielt und dirigiert wird, er bleibt ſtets verſtändlich und löſt beim italieniſchen Publikum immer einen jubelnden Applaus aus.— befonders deshalb, weil alle die ſo bekannte Muſik mitſummen können. Aber das beſte war noch, daß man wenig von der Muſik hörte. Ob nun die Akuſtit daran ſchuld war, oder ob die ſchwere, undurchdringliche Luft die Töne aufhielt und ab⸗ ſchwächte,— wie aus wefter Ferne klang oft die Muſik herüber wie Klänge vom kleinen Orcheſter einer abliegenden Garten⸗ wirtſchaft. Doch die tauſenkerzigen Scheinwerferlampen ließen ſeine glückliche Illuſion aufkommen. Da waren zweihundert Muſikänten, zweitauſend Sänger und der berühmte Dirigent, und an. Wirklichkeit hatte man ſich zu halten. Schaute man aber ſeitlich und erblickte dort zwiſchen den ſchwarzen Säulen der Pinienſtämme das verſchwommene Licht des Mon⸗ des, dann wurde die ſentimentale Stimmung vollkommen in den Augenblick, als die weiche und ſo leidenſchaftlich erregte Muſik der Cavalleria rusticana verklang. Leider war die Hitze unter dem ſchwitzenden Publikum ſo groß, daß bald die ſchönſte Sentimentalität zum Teufel ging. Mascagni dirigierte, aufgeregt und voll Temperament, manchmal anzuſehen wie das kreiſende Püppchen auf einer Grammophonplatte. Der ſchwarze Ameiſenhaufen der Zu⸗ hörer tat angeregt und verſtändig, enthuſtasmiert und freudig, weniger, weil die Größe eines Wagner und Beethoven zur nerkennung verpflichtet, ſondern mehr aus Dankbarkeit wegen eines kurzen Nicht⸗denken⸗müſſens an den drückenden Setroceo. So zeigte ſich das Gegenteil von dem, was eigent⸗ lich natürli geweſen wäre: nicht ein unter Hitze und ſchlecht⸗ geſpielter uſik leidendes Publikum, ſondern eine gegen Hitze und Muſik rebellierende Menge, aber rebellierend mit Beifall mit Dankbarkeit und künſtlicher Lebhaftigkeit, weil allen dami geholfen war: dem ermatteten, eng zuſammengepferchten Pub⸗ likum, dem eifrigen Mascagni und dem ſchwergeprüften Or⸗ aet das ſich bei der unerträglichen Hitze auch noch abplagen Es war keine Wohltat, es war eine Woßltätigkeit. * Donnerstag, den 21. Jult 1927 Keue Mauuheimer Zeitung(Abenb⸗Ausgabey 3. Seite. Nr. 332 „Dienſt am Volk' durch den Reichsausſchuß für hygieniſche Volksbelehrung An Stelle der vorfährigen Reichs⸗Hygienewoche wurde geuer vom 15.—30. Juni ein energiſcher„Geſundheits⸗ Feldzug“ eingeleitet. Es ſollte vor allem dem Kampfe gegen die Fliegen und Mücken gelten, jener Inſekten, die gerade in den Sommermonaten Menſchen und Tiere oft in Schwärmen beläſtigen und auch ſonſt bei weitem nicht ſo harmlos und ungefährlich ſind, wie ſie von ſo manchen nur allzu gerne betrachtet werden. Der Reichsausſchuß für huygieniſche Volksbelehrung bediente ſich deshalb des treffendſten und überzeugendſten Agitationsmittels, des Film“, bezw. der Lichtbild⸗Vorträge, um einen hygieniſchen Krieg gegen die ſtechenden und blutſaugenden Inſekten im ſpeziellen und gegen die ſonſtigen ſanitären Uebelſtände und unhaltbaren Lebensgewohnheiten auf dem Lande im allgemei⸗ nen vorzubereiten. Die Veranſtaltungen ſind gewiß nicht dazu geſchaffen, um zu beunruhigen oder eine übertriebene Furcht zu erwecken, ſondern um Mißſtände auszumerzen F und ſich mit allen zu Gebote ſtehenden Mitteln gegen Schäd⸗ linge und Schmarotzer zu wehren, die als Ueberträger ſo man⸗ cher Krankheiten bekannt ſind und ſo häufig in heißen Som⸗ mertagen zur Qual werden. Es wird nicht an die Malaria⸗ Stechmücke(Anopheles⸗Mücke) erinnert, die unter die Stechmückenarten der gefürchteten„Moskitos“ fällt, die namentlich in ſumpfigen Gegenden heißer Länder ſo ſehr be⸗ läſtigen und durch ihren Stich den gefährlichen Erreger der Malaria⸗Krankheit, des Sumpffiebers, in das Blut des Ge⸗ ſtochenen übertragen; auch die Tetſe⸗Fliege, die in Afrika als Verſchlepper der tödlichen Schlafkrankheit bekannt iſt, ſollte für unſere Verhältniſſe keine ſonderliche Beachtung fin⸗ den. Dagegen iſt der Kampf der Stubenfliege(Musca domestica), der Schmeißfliege(auch Brummer), der eigentlichen Stechfliege und der Käſefliege zugeſchworen. Von den Stubenfliegen kennen wir die gewöhnliche(größere) und die kleine Stubenfliege. Die Schmeißfliege charakteriſiert ſich durch ihre plumpe Geſtalt und durch das bläulich ſchillernde Aeußere. Die ſogen. Bremſen oder Bremen haben gleichfalls einen kurz gedrungenen breiten Körper mit grün⸗ lichen Augen und einen dicken vorſtehenden Rüſſel. Die kleinſte iſt die Käſefliege, im warmen Sommer die Maden⸗ entwicklung, beſonders in Weichkäſe verurſachend. Auch die Schmeißfliege legt ihre Eier zu 100—200 Stück an Fleiſch, alten Käſe oder Tirkadavern, wobei die Maden oft ſchon wäh⸗ rend der Eiablage, ſpäteſtens aber innerhalb 24 Stunden aus⸗ ſchlüpfen. Wir können dieſe Fliegenarten äußerlich noch ſehr leicht dadurch unterſcheiden, daß ſich die Stubenfliegen an der Wand ſtets mit dem Kopf nach abwärts niederlaſſen, während Stechfliege, Brummer und Käſefliege immer mit dem Kopf nach oben ſitzen. Es braucht nur eine verhältnismäßig geringe Zahl von Fliegen den Winter zu überſtehen, um eine ganz rapide Ver⸗ mehrung eee denn aus den tauſenden von Eiern gehen die jungen, zur Geſchlechtsreife ſich raſch ent⸗ wickelnden Tierchen hervor, ſodaß innerhalb 20 Tagen ſchon wieder die nächſte Brut entſteht, unter beſonders günſtigen Witterungsverhältniſſen ſogar ſchon innerhalb 12 Tagen. Ein einziger heißer Sommermonat läßt dann drei Generationen reifen, die ſich jedesmal um das Tauſendfache vermehren. Die Vermehrungsfähigkeit bei einem einzigen Fliegenpärchen ſahe ſich beiſpielsweiſe aus folgenden Zahlen und Daten er⸗ ehen: Ein Fliegenmännchen und ein Fliegenweibchen, die den Winter überdauert haben, erzeugen eine Eiablage von durch⸗ ſchnittlich 200 Eiern, aus denen vom Ende April bis Mitte Mai 200 neue Fliegen entſtanden ſind: von dieſen werden nach der Paarung— wieder je zu zweien— 200 neue Eier produziert, ſodaß anfangs Juni bereits 20 000, Ende Juni 2 Millionen, Mitte Juli 200 Millionen und anfangs Auguſt ſchon 20 Milltarden Fliegen voll entwickelt ſind. Dies iſt allein die Nachkommenſchaft eines einzelnen Fliegenpaares bei verhältnismäßig ungünſtiger Ei⸗ entwicklungsperiode; denn in beſonders heißen und trockenen Sommern würde die Vermehrung noch ganz bedeutend be⸗ ſchleunigt, während in einem vorherrſchend regneriſchen, feuch⸗ ten und kühlen Sommer die Entwicklung gehemmt und die Fliegenplage vermindert wird. Die charakteriſtiſch nebeneinander abgelegten Fliegen⸗ eier ſind tatſächlich lauch bei der Stubenfliege) im Miſt und namentlich im Pferdemiſt, in Unrat und allen Abfällen, wie an Fleiſchreſten und Kadavern vorzufinden. Die Brut braucht eine gewiſſe Feuchtigkeit, um aus den Eiern die Maden aus⸗ kriechen zu laſſen, die ſich ſchon ſehr bald verpuppten und aus denen ſchließlich die entwickelten Fliegen hervorgehen. Die großen und kleinen Stubenfliegen halten ſich auch gerne in Schweineſtällen auf, die eigentlichen Stechfliegen vorwiegend in Pferde⸗ und Kuhſtällen und die großen, metalliſch glänzen⸗ den Schmeißfliegen ſind überall zu finden. Schonungslos be⸗ läſtigen dieſe Fliegenarten jedes Lebeweſen, das im Bereich ihrer Flugbahn auftaucht, was ſich allein ſchon geſundheits⸗ ſtörend auswirken kann. Jeder Menſch und beſonders der ſchwer arbeitende iſt eines tiefen ruhigen Schlafes bedürftig, der ihm aber durch die hunderte von ſchwirrenden Fliegen und Mücken geraubt wird. Noch viel mehr macht ſich dieſe Plage bei Kranken, Rekonvaleszenten und Nervöſen bemerk⸗ bar und vor allem bei Kindern und Säuglingen, für die ein geſunder, langer Schlaf gleichbedeutend mit guter Ernährung iſt. Gerade bei den Kleinen kann die Fliegenplage am erſten zu Geſundheits⸗ und Entwicklungsſtörungen führen. Auf dem Lande iſt der Miſthaufen die Brutſtätte aller Fliegen, weshalb die Dungablagerung bei möglichſt täglicher Stallentmiſtung immer in der Weiſe geſchehen ſoll, daß der friſche Miſt in die Tiefe hineingegraben und der ſchon heiß gewordene alte Dünger darüber gelagert wird. Dadurch geht infolge der ſtarken Gärungs⸗ und Fläulnishitze in der Tiefe des Miſthaufens die Fliegenbrut zugrunde. Ganz beſonders wäre aber die verdeckte Dunggrube zu empfehlen, die außerdem die wertvollen Düngerbeſtandteile, die zum Teil durch die auslaugende Wirkung der Luft, der Sonne und des Regens verloren gehen, unbedingt erhält und dadurch tatſächlich die Miſtgrube zur Goldgrube macht. Nicht weniger hat der Reichsausſchuß für hygieniſch Volksbelehrung ſein Augenmerk auf die ſonſtigen ſanitären Verhältniſſe, wie z. B. der Brunnen⸗ und der Abortfrage ge⸗ richtet. Es wird mit vollem Recht jeder Ziehbrunnen als unhygieniſch bezeichnet; denn dieſe Brunnen ſind faſt immer unbedeckt und infolgedeſſen in keiner Weiſe gegen Schmutz und Staub geſichert, abgeſehen davon, daß auch lebende und tote Fliegen mit all' den anhaftenden Ver⸗ weſungsprodukten ungehindert in den Brunnenſchacht fallen können. Um ſo gefährlicher iſt die Anlage dieſer offenen Brunnen in der Nähe von Ställen oder offenen Miſthaufen. Weit gefährlicher noch iſt die durch das Erdreich eindringende erſchmutzung des Brunnens, wogegen ſelbſt ein gut ab⸗ gedichteter Brunnen niemals ſchützen kann, wenn er ſich in unmittelbarer Nähe von Aborten oder Düngergruben be⸗ findet. Zur Trinkwaſſerverſorgung muß jede Brunnenanlage allermindeſtens in 20 Meter Entfernung von Aborten oder üngerſtätten liegen. Geradezu undiskutabel ſind häufig auch heute noch— trotz aller fortſchrittlichen Aufflärungs⸗ verſuche— die ländlichen Abortnerßöltniſſe. Hier kenn der beruflich oder zur Erßolung auf dem Lande weilend« Städter oft ganz entſetzliche Zuſtände wahrnehmen, weil die fugen⸗ los und feſt verſchließbaren Abtritte zu den Ausnahmen ge⸗ hören, die offenen Aborte aber Millionen von Fliegen als Sammelſtätte dienen. Die Fliegen ſind die gefährlichſten In⸗ fektionsträger; Stechfliegen können ſogar infolge der direk⸗ ten Uebertragung von Krankheitsſtoffen ins Blut töbliche Krankheiten, wie Tetanus(Staarkrampf) verurſachen. In⸗ ſektenſtiche übertragen auch anſteckende Tierkrankheiten. Nach Verſuchen, die ſich auf Milzbrandbakterien bezogen, ſaugen die gewöhnlichen Stubenfliegen, wie die großen Schmeiß⸗ fliegen das Blut des an Milzbrand erkrankten Viehes be⸗ gierig auf. Mit den Eingeweiden dieſer Fliegen, in denen die Gegenwart der Milzbrandbakterien mikroſkopiſch nach⸗ zuweiſen war, wurden Meerſchweinchen und Kaninchen ge⸗ impft, die ſchon nach 2 Tagen alle Anzeichen der Milzbrand⸗ vergiftung zeigten und bald darauf verendeten. Ein weiterer Beweis, wie berechtigt die Ausrottung und Bekämpfung aller Fliegen iſt und wie lächerlich widerſinnig die ſo un⸗ angebrachte Gefühlsduſelei von„Menſchen, die keiner liege etwas zu Leide tun können!“ Nicht genug iſt ſchließlich darauf. aufmerkſam zu machen, vor allem bei Kindern auf das Waſchen der Hände vor jeder Mahlzeit zu achten. Auf jedem Landgut und in jedem ländlichen Haus⸗ halt iſt peinlichſte Properität umſomehr grundbbedingend; alle Nahrungsmittel und beſonders Speiſereſte ſind durchgehends unter Verſchluß zu halten! Es ſoll niemand glauben, daß er infolge ſeiner ſtrotzenden Geſundheit keinerlei Schädigung Bremſe Schmeißfliege Käſefliege durch die Fliegen zu befürchten hätte.— Die Statiſtik könnte auch von manchen verlotterten Haushaltungen in Städten, noch vielmehr aber auf dem Lande beweiſen, welch' ungeheure Vorratsmengen an Nahrungsmitteln jährlich allein durch Fliegen verdorben werden. Schinken und Wurſtwaren, Käſe, Milch und rohe Fleiſchſorten müſſen in heißen Sommertagen auf dieſe Weiſe in Maſſen als„verdorben“ nutzlos weg⸗ geworfen und beſeitigt werden. Die Rinderbremſe(Tabanus bovinus.), die als kleiner blutſaugender Vampyr all un⸗ ſeren Haustieren im Sommer zur Plage wird, beeinträchtigt wieder mehr die Qualität und Quantität des Milch⸗ ertrages, da für eine befriedigende Milchgewinnung der ruhige gleichmütige, ſozuſagen zufriedene pſychiſche Zuſtand der Milchkühe grundbedingend iſt. Kühe, die verzweifelt ſich faſt unterbrochen der Fliegen erwehren müſſen, verlieren be⸗ deutend an Kraft, was ſowohl die Milcherzeugung wie den Fleiſchanſatz ſchädigend beeinträchtigt. „Töte die Fliegen, ſonſt töten ſie dich!“, iſt als Merkſpruch in der heurigen Propagandaarbeit des Reichs⸗ ausſchuſſes für hygieniſche Volksbelehrung immer nur im Kern der Wahrheit zu deuten: daß die Fliegenplage abſolut nicht in phlegmatiſcher Ruhe hinzunehmen oder als harmlos aufzufaſſen iſt! Es bliebe noch zu erörtern, auf welche Weiſe wir uns dieſer äußerſt ztiihen Schmarotzer und Schädlinge erwehren können. In Wohnungen ſind ſonnenbeſchienene Fenſter zu ſchließen, bezw. engmaſchige Drahtgasenetze in die Fenſter⸗ rahmen einzuſetzen, was auch für Speiſekammern oder Speiſe⸗ ſchränke gilt. Kleinere Speiſevorräte oder Reſte ſollen unter Glas⸗ oder Gazeglocken aufbewahrt werden. Auch durch kräf⸗ tigen Luftzug(Gegenzug) werden die Fliegen aus Wohn⸗ und Schlafräumen verſcheucht; beſonders abends noch durch⸗ lüften!. Zur direkten Vernichtung der vorhandenen Flie⸗ gen bedient man ſich außer den Fliegenklappen der Fliegen⸗ fallen und des Fliegenleims, wie der in flachen Schälchen aufgeſtellten(letwas geſüßten) Formalinmilch, die je⸗ doch nachts aus Schlafräumen zu entfernen iſt. Das gleiche bezieht ſich auch auf die Familie der Stechmücken, von denen bei uns beſonders die gemeine Stechmücke als gefürchteter Blutſauger gilt, der in feuchten, ſumpfigen Gegenden oder in naſſen, warmen Sommermonaten ſilb (wie heuer) oft zur Landplage auswachſen kann. Man ver⸗ ſucht hier die eigentlichen Brutſtätten zu vertilgen, indem Tümpel und Moraſte, verſumpfte Teiche ete. mit ganz dünnen Oelſchichten überzogen werden. Wenngleich der„Fliegenfeldzug“ des Reichsaus⸗ ſchuſſes für hygieniſche Volksbelehrung, in Verbindung mit allgemein ſanitären Aufklärungsverſuchen, mehr für die brei⸗ ten Maſſen der ländlichen Bevölkerung berechnet iſt, ſo muß doch auch der Städter eine nicht weniger bedeutſame Nutz⸗ anwendung aus der wiſſenſchaftlichen Propaganda⸗ Arbeit ziehen, die Herr Dr. med. Curt Thomalla mit ſeinem neueſten Lichtbildervortrag geleiſtet hat. Ingenieur Kirsch. * Trinkt kein Waſſer auf Obſt und Gurkenſalat! Die Warnung, kein Waſſer auf Obſt und Gurkenſalat zu trin⸗ ken, muß jetzt zur Zeit der Obſtreife erneut ausgeſprochen werden. So gut und erfriſchend das Obſt für den Körper iſt, ſo viel Gefahren birgt unvernünftiger Obſt⸗ genuß in ſich. Man erſieht das am beſten aus den viel⸗ fachen ruhrartigen Erkrankungsfällen, die während der Obſt⸗ zeit auftreten. Der Genuß unreifen und ohne Brot ver⸗ zehrten Obſtes, das womöglich noch mit Waſſer im Magen vermiſcht wird, kann zu den ſchwerſten Darmerkran⸗ kungen, unter Umſtänden zum Tode führen. Wenn auch alljährlich gewarnt wird, ſo zeigen die vielen Erkrankungen doch, daß es das Publikum mit dieſen Ratſchlägen ſehr wenig ernſt nimmt. Teigige Birnen mit Bier genoſſen können einen qualvollen Tod bedeuten; ſchon Waſſer auf Steinobſt getrunken, kann den Darm furchtbar in Mitleidenſchaft ziehen. Harte Schalen(Aepfel, Weintrauben) oder faulige(von Pflau⸗ men] ſollten vor dem Obſtgenuß möglichſt entfernt werden. Aehnlich ſind die Verhältniſſe beim Genuß von Gurken⸗ ſa lat, nach dem das Trinken von Waſſer ſchon häufig zu Todesfällen geführt hat. * Wirtſchaftliches Soziales Die Zahl der Erwerbsloſen im Amtsbezirk Mannheim Wie uns mitgeteilt wird, betrug die Zahl der beim Ar⸗ beitsamt Mannheim, öffentlicher Arbeitsnachweis für den Amtsbezirk Mannheim, gemeldeten Arbeitſuchenden am 13. Juli ds. Js. 9971(6316 männl., 3655 weibl.); davon entfallen 8029(4991 männl., 3038 weibl.) auf den Stadt⸗ bezirk und 1942(1325 ml., 617 wbl.) auf den Landbezirk. Von dieſen Erwerbsloſen werden 3479(2579 ml., 900 wbl.) von der Erwerbsloſenfürſorge und 1866(1365 ml., 501 wbl.) von der Kriſenfürſorge unterſtützt. Die Beſſerung der Arbeitsmarktlage für die männlichen Berufe hat, allerdings in geringem Umfange, an⸗ gehalten. Landwirtſchaft, Metallinduſtrie, Holz⸗ und Bau⸗ gewerbe hatten ſtarken Bedarf an Fachkräften, die zum Teil nicht beſchafft werden konnten. Im Nahrungsmittel⸗ und Be⸗ kleidungsgewerbe iſt es weiter ruhig. Eine größere Anzahl Angeſtellter fand ſelbſt Unterkommen beim Baugewerbe und in der J. G. Farbeninduſtrie. Der weibliche Arbeitsmarkt zeigt einen gewiſſen Still⸗ ſtand. Außer in der Elektrobranche beſtand in keinem In⸗ duſtriezweig größere Nachfrage; auch beim Handwerk und den war die Vermittlungstätigkeit wenig lebhaft. Schiedsſpruch in der rheiniſch⸗weſtfäliſchen Eiſen⸗ und Stahlinduſtrie * Köln, 21. Juli. Der Schlichter für Rheinland und Weſt⸗ falen fällte geſtern über die Arbeitszeit in ſeinem Bezirk folgenden Schiedsſpruch: 1. Das bisherige Arbeits⸗ zeitabkommen bleibt bis 11. Auguſt 1927 mit folgender Maß⸗ gabe in Kraft: a) In den Hüttenwerken beträgt die wöchent⸗ liche Arbeitszeit ab 8. Auguſt 57 Stunden; b) in den Be⸗ trieben der Weiterverarbeitung beträgt ſie 54 Stunden, ab 5. Oktober 52 Stunden. 2. Die Regelung iſt mit einmonatiger Friſt erſtmalig am 1. zum letzten Dezember 1927 kündbar. Er⸗ klärungsfriſt bis 25. Juli 1927.— Sowohl von Arbeitnehmer⸗ wie von Arbeitgeberſeite iſt mit einer Ablehnung dieſer Regelung zu rechnen. Die Gewerkſchaften halten an der grundſätzlichen Einführung des Achtſtundentages feſt, wäh⸗ rend die Arbeitgeber die Einſtellung von neuen Arbeitern und die Steigerung der Selbſtkoſten ſcheuen, die durch die Achtſtundenſchicht notwendig würden. Stäbliſche Nachrichten Millionen tonloſer Trompeten Während im Juni der Paulownienbaum uns mit ſeiner orientaliſchen Blütenfarbenpracht erfreute, ſtand der Trompetenbaum, ebenfalls ein Rachenblütler, in unſeren Anlagen noch blätter⸗ und blütenlos da. Seine alten Früchte, die wie dürre, kleine fingerdicke Hölzchen dahingen, gaben ihm ein unſchönes Ausſehen. Ein hieſiger Herr ſagte mir, als Schuljunge habe er wie andere Buben dieſe Früchte ge⸗ raucht, weil es damals für die Lauſejungen kein Ziga⸗ rettengeld gab. Nach dem heurigen Verblühen der Paulow⸗ nien entwickelte der Trompetenbaum, der aus Mittelamerika ſtammt, ſeine auffallend 8. herzförmigen, dreilappigen, ganzrandigen Blätter und ſeine prachtvollen Sträuße trüb⸗ weißer, innen ſehr ſchön gelb und rotbraun gezeichneter Blü⸗ ten auffallend raſch. Unter einem der an der Carolaſtraße ſtehenden Bäume kann man ſolche allerliebſte Rachenblütchen aufheben. Dort und anderwärts kann man auch ſehen, daß die Paulownienbäume jetzt ebenſo große, herzförmige Blätter haben und ſehr reich mit Früchten behangen ſind, die in fünf⸗ lappigen Kelchen ſitzen wie dicke Eicheln in den Schüſſelchen. Sie ſind mit einer Harzſchicht überzogen. Kein anderer unſerer Bäume prangt wie der Trompeten⸗ baum erſt im Juli mit ſeiner Blütenpracht. Woher der Name Trompetenbaum? Man hat ſchon behauptet, beim 8 der Blütenknoſpen höre man trompetenartige Töne. Seit vielen Jahren beobachte ich einen ſolchen Baum, der mein nächſter Nachbar iſt und mich im Juli jeden Morgen mit ſeiner herrlichen Blütenkrone begrüßt; aber niemals hat er mich mit Muſik erfreut. Nun, vielleicht gehören zu dem Wahrnehmen Inſektenohren. August Göller. 1* * Falſche 2⸗Markſtücke. In der letzten Zeit kam in Karls⸗ ruhe eine größere Anzahl falſcher 2⸗Markſtücke in den Verkehr, die durch Guß aus einer Zinnlegierung hergeſtellt ſind. Sie tragen das Münzzeichen Gund die Jahreszahl 1926. Die Falſifikate machen einen verſchwommenen Eindruck und ind als falſch leicht zu erkennen. Da durch die Vereinnah⸗ ung der Falſchſtücke hauptſächlich die Geſchäftswelt empfindlich geſchädigt wird, wird erneut empfohlen, bei Einnahme von Geld mehr Sorgfalt walten zu laſſen und die Verbreiter falſcher Geldſtücke der Polizei oder Gendar⸗ merie zu übergeben. *. Entwendet wurden in einem Hauſe der Karl⸗Benzſtr. hier: Ein einreihiger grauer Gabardinſakkoanzug, ein Paar Lackherrenhalbſchuhe, ein weißes mit ſchwarz und roten Strei⸗ fen verſehenes Perkalhemd, ein Raſierapparat„Gilette“, 17 Raſierklingen„Mond Extra“, ein Meſſer mit Hirſchgriff, ſchwarze Lederſcheide, mit Ni elbeſchlägen, eine ilberne Damenremontoiruhr mit Goldrand, ein grünſeidener karierter Selbſtbinder. *Unfälle. Ins Allgemeine Krankenhaus wurden geſtern eingeliefert: ein 24 Jahre alter 2 im Strebelwerk bei Verladearbeiten ein Heizkörper auf den lin⸗ ken Fuß fiel(Zehenquetſchung); ein 59 Jahre alter Arbei⸗ ter, dem im Rheinauhafen bei Anſtreicherarbeiten an einem Kranen die rechte Hand ſchwer verletzt wurde und eine 19 Jahre alte Fabrikarbeiterin, die in einem Betriebe in der Käfertalerſtraße infolge eines Schwindelanfalles ihre linke Hand in eine Stanzmaſchine brachte(Quetſchungſ. In der Steinſtraße in Luzenberg lief geſtern abend ein 4 Jahre altes Mädchen gegen einen in Fahrt befindlichen Per⸗ ſonenkraftwagen. Es trug hierbei einen Bluterguß am Hinterkopf und leichte Hautabſchürfungen davon. * Bei 4 Zuſammenſtößen wurden 2 Radfahrerinnen leicht verletzt. * Feſtgenommen wurden 20 Perſonen wegen ver⸗ ſchiedener ſtrafbarer Handlungen. * 79. Geburtstag. Unſere Mitbürgerin Frau Margarete Maier, Jungbuſchſtr. 30, feiert am morgigen Freitag ihren 79. Geburtstag. Einſchreibebriefe im Auslandsverkehr. Ausländiſche Poſtdienſtſtellen, insbeſondere in Aegypten. Bulgarien, Grie⸗ chenland. Paläſtina, Syrien und der Türkei klagen darüber, daß ihnen aus Deutſchland zahlreiche Einſchreibebriefe mit Merkmalen zugehen, die von einer unberechtigten Oeffnung und einem ſpäteren Wiederverſchluß herrühren könnten. Sie beanſtanden namentlich, daß die Briefe an den Verſchlußklap⸗ pen mit Streifen gummierten Papiers, z. B. Markenſtreiſen, oder mit Siegelmarken ohne Aufdruck beklebt, oder mit auf⸗ fallenden Klebeſpuren behaftet ſind. Die deutſchen Poſtanſtal⸗ ten ſind daher angewieſen, Sendungen, die die erwähnten Mängel aufweiſen, von der Annahme auszuſchließen. 55 2 ANuese Maunzeiner Seitung leibenb· Ausgabe) Donnerstag, den 21. Jutt 1927 — 5 M · Da die Kirſchenernte allmäblich ihrem Ende ſich nähert und eine größere Zufuhr 9 8 allgemein beliebten Ware auch nicht mehr zu erwarten iſt, ſo nehmen die Preiſe jetzt eine aufwärtsſteigende Tendenz an. Heute e für Ja,. Qualität ſchon 70 Pf 5 bezahlt werden, während auf dem letzten Markttag noch 60 Pf Preiſes hevorzugte die Hausfrau mehr die anderen Obſt⸗ ſorten, namentlich wurde heute wiederum viel nach Beeren⸗ obſt zum Einmachen gefragt. Auf dem Gemüſemarkt ſah man viele grüne Bohnen, bevorzugt wurden namentlich grüne Stangenbohnen, die erſtmals angeboten wurden und infolge ihrer Zartheit und ihres Wohlgeſchmackes auf der Mittagstafel gerne geſehen werden. Im allgemeinen war das Marktgeſchäft auffallend ruhig. Nach den Feſtſtellungen des Städt. Nachrichtenamts verſtehen ſich die Preiſe, wo nichts anderes vermerkt iſt, in Pfennig für das Pfund: Neue Kar⸗ toffeln Inland.—10, ausländiſche Kartoffel 17, Wirſing 15 bis 18, Weißkraut 12—15, Rotkraut 25—30, Grüne Erbſen 20 bis 30, Grüne Bohnen 20—35, Blumenkohl Stück 10—70, Ka⸗ rotten Bſchl.—8, Gelbe Rüben 10—12, Rote Rüben 10—12, Svinat 3085. Zwiebeln 10.—16, Knoblauch Stück—12 Lauch Stück 10—15, Kopfſalat Stück—15, Endivienſalat Stück 10—18, Salatgurken Stück 30—60, Einmachgurken Stück—6, Kohlraben Stück—12, Mangold 10—15, Rettich Stück—15, Suppengrünes Bſchl.—8, Peterſilie Bſchl.—8, Sellerie Stück 20—30, Tomaten 30—50, Pfifferling 25—40, Steinpilze 60—70, Aepfel 25—45, Birnen 25—45, Kirſchen 40—70, Heidel⸗ beeren 48—55, Johannisbeeren 85—28, Stachelbeeren 25—40, Pfirſiche 60—80, Aprikoſen 90—100, Himbeeren 50—65, Ba⸗ nanen Stück 10—18, Zitronen—10, Süßrahmbutter 190—230, JLandbutter 160—190, Weißer Käſe 50, Honig mit Glas 150 bis 250, Ejer Stück—16, Aale 160—180, Hechte 180, Barben 100—4120, Karpfen 160, Schleien 180, Breſem 80—1 0, Kabeljau 30—40, Schellfiſch 40—50, Seeaal 40, Goldbarſch 50, Seehecht 70, Backfiſche. 50—60, Hahn lebend Stück 150—400, geſchlachtet Stück 200—750, Huhn lebend Stück 150—400, geſchlachtet Stück 200—700, Enten geſchlachtet Stück 600—900, Tauben geſchlachtet Stück 80—140, Gänſe geſchlachtet Stück 1000—1600, Rindfleiſch 120, Kuhfleiſch 70, Schweinefleiſch 110, Kalbfleiſch 130, Gefrier⸗ Reh⸗Ragout 90, Reh⸗Bug 150, Reh⸗Rücken und eule 250. * Geſchwindigkeit der D⸗Züge. Die deutſche Reichsbahn iſt bemüht, die Geſchwindigkeit der Schnellzüge wieder dem Stande von 1914 nähe zu bringen. Dieſes Beſtreben kommt aber faſt ausſchließlich nur den 1925 neu eingeführten FD⸗ Zügen mit nur erſter und zweiter Klaſſe zugute. Daß die Reiſegeſchwindigkeit der übrigen D⸗Züge noch nicht die von 4914 iſt, liegt nur in den Sparmaßnahmen begründet, die der Reichsbahnverwaltung aufgezwungen worden ſind. 1914 hat⸗ ten die D⸗Züge eine Stundengeſchwindigkeit, die zwiſchen 76,8 und 88 Kilometer ſchwankte, in dieſem Jahr liegen die Ziffern zwiſchen 63 und 73 Kilometern. In England und Frankreich ſind auf einigen Renommierſtrecken die Höchſtgeſchwindigkeiten von 101 wieder erreicht mit 96 bezw. 926 Kilometern Stan⸗ dendurchſchnittsgeſchwindigkeit. —— Tagunzen Jugendtag des Jung⸗Odenwaldklubs Am 16. und 17. Juli fand in Reinheim der vierte Jugendtag des Jung⸗Odenwaldklubs ſtatt. Unter den zahlreichen Mitgliedern und Gäſten ſah man die Ver⸗ treter der Behörden, die Vorſtände der befreundeten und Wandervereine Heſſens u. a. m. Eingeleitet wurden die Feſt⸗ tage durch Eröffnung der Ausſtellung„Der Odenwald im Bild“, in der die heimiſchen Odenwaldmaler zur Sprache kommen. Für die Jugend fand ein Kinderfeſt ſtatt. Abends folgte die feierliche Wiedereröffnung des Reinheimer Orts⸗ muſeums; das Muſeum war bereits vor 15 Jahren durch die Odenwalb⸗Ortsgruppe Reinheim geſchaffen worden, mußte aber wegen der Wohnungsnot geſchloſſen werden. Der Be⸗ eete fand dann im Freien ſtatt, wobei die Führer er des Odenwaldklubs zu Worte kamen. Schulrat Haſſinger⸗Darmſtadt ſprach im Namen der heſſiſchen Regierung. Der Sonntag wurde durch Feſtgottesdienſte einge⸗ leitet, denen Wimpelweihen folgten. Pfarrer Meiſinger⸗Rein⸗ eim hielt darauf eine S 147+ edenkrede, da die iesjährige Dichtermorgenfeier dieſem Sänger des Odenwalds gewidmet war. 1100 der dann folgenden Hau tverſammlung wurde als nächtſtjähriger Tagungsort Eberbach a. N. be⸗ ſtimmt. Nach den Vorſtandswahlen wurde der Vorſitzende des Reinheimer Odenwaldklubs, Apotheker Julius Scriba zum Ehrenmitglied des Geſamt⸗Jung⸗Odenwaldͤklubs er⸗ nannt. Tänze und turneriſche Wettkämpfe füllten die Zeit biß Mittag aus. Nachmittags bewegte ſich ein großer Feſtzug durch die Straßen Reinheims. Auf dem Feſtplatz fanden dann Tänze der und turneriſche Vorführun⸗ gen der Jungmannſchaften Im Schalten der Wolkenkratzer 39) Ein Roman aus dem modernen Newyork Von Erich Frieſen (Nachdruck verboten.) Nur über ſeine verſchledentlichen Nachforſchungen in der eenr en übt Peter Barns tiefſtes Still⸗ weigen gegen jedermann. 85 Beſonders aber Norman Blackburgh gegenüber. Um dieſem ſeine Unbefangenheit nicht 95 rauben, falls er hie und da geſellſchaftlich mit den Perſönlichkeiten in Berührung kom⸗ —755 ſollte, 5 unter der Beobachtung des kleinen Polizei⸗ nſpektors ſtehen. Und ſeltſam: noch für einen Menſchen hat der junge Gelehrte ſich ſo etwas wie Zuneigung bewahrt. Für Bobby. Den jüngſten Sprößling der Higgins. Der Norman ſchon aus wiſſenſchaftlichen Gründen intereſſtert. Beſonders aber aus rein menſchlichem Empfinden. Vor etwa einem Jahre war es, da hatte er den ſo grau⸗ ſam von der Natur vernachläſſigten armen Burſchen bei einem ſeiner gelegentlichen Beſuche im Gould⸗Palaſt kennen elernt. Und die mütterliche Zärtlichkeit, das echt weibliche itleiden, mit 551 Hetty den Jungen behandelte, hatte ihm rfurcht eingeflößt. Seitbem iſt er Bobby wiederholt begegnet. Zumeiſt bei Miß Gould. Und beide haben oft ihre Meinungen und Be⸗ fürchtungen über den armen Jungen ausgetauſcht. Uno ihre Zweifel, ob er wirklich ein Idiot ſet. Oder nur äußer⸗ lich 4 4 55 ſeine Pſyche zwar abſonderlich, jedoch normal funktioniert. Noxrman erklärte ihr dann den Fall an der Hand der Schädelbildung und der Gehirnwindungen. Und ſie lauſchte voll lebhafteſten Intereſſes. Und bewies durch kluge Fra⸗ gen und Bemerkungen ihr ſcharfes Verſtändnis, ihr ſiche⸗ res Urteil auch in derlei, dem Frauenverſtand fonſt ferner liegenden Dingen. Es waren keine verlorenen Stunden, die dieſe drei außer⸗ gewöhnlichen Menſchen— der einſame Gelehrte, die ſtolze junge Millionenerbin und der verkrüppelte Junge mit den großen anklagenden Augen— zuſammen erlebten. Und es bedurfte ſtets Hettys ganzer Ueberredungskunſt, um Bobby zum Nachhauſefahren zu bewegen. Dann hob ein abgrundtiefer Seufzer Boboys eingefallene Bruſt. Und er nahm Abſchied wie fürs Leben. g. genügten. Infolge dieſes hohen · —+ Aus dem Lande I. Rotenberg(A. Wiesloch, 21. Jult. In unſerer Ge⸗ meinde leben noch z wei Altveteranen, die die Kriege von 66 und 70/71 mitgemacht haben. Beide, Landwirt Peter Weber und Altgemeinderechner Joſef Dumbeck, erfreuen ſich noch großer Geſundheit. L. Oberöwisheim, 21. Juli. Beim Ernten geriet ein junges Mädchen von hier, Mathilde Feßker, in die Senſe, wodurch ihr Sehnen und Muskeln des linken FJußes durchſchnitten wurden. Die Schwerverletzte wurde ſofort nach Heidelberg verbracht. L. Bad Rappenau, 20. Juli. Der Motorradfahrer Otto von Langen ſtürzte in der Nähe der Grenzpfähle vom Rad und wurde in ſchwerverletztem Zuſtand aufgefunden. Der Verunglückte wurde nach Anlegung eines Notverbandes nach Wimpfen überführt. L. Ittlingen, 20. Juli. Der bei dem Badenwerk beſchäf⸗ tigte Monteur Eberhard von Schefflenz ſtürzte beim Ab⸗ ſtieg von einer Leiter infolge Sproſſenbruches ab und trug ſchwere innere Verletzungen davon. Er wurde in das Kran⸗ kenhaus nach Heidelberg überführt. * Gernsbach, 19. Jult. Der Rennfahrer Karl appler, der bei den Wiesbadener Rennen einen ſchweren Sturz er⸗ litt, iſt bei der Austragung der Rennen um den großen Preis von Deutſchland einen Abhang hinuntergeſtürzt und hat ſich einen ſchweren Schädelbruch zugezogen. * Kehl, 20. Juli. In dem linksrheiniſch gelegenen Schwimmbad ertrank eine etwa 17jährige junge Dame, Schwimmkünſten übte und von den infolge des letzten Hoch⸗ waſſers hochgehenden Fluten fortgeriſſen oder von einem Strudel in die Tiefe gezogen wurde. Die Leiche der Unglück⸗ lichen konnte noch nicht geländet werden, auch die Identität der Ertrunkenen iſt noch nicht einwandfrei feſtgeſtellt, doch dürfte es ſich um eine Straßburgerin handeln. * Triberg, 21. Juli. Der hieſigen Gendarmerie iſt es gelungen einen von zwei Einbrechern dingfeſt zu machen, die in Villingen in einem Geſchäft ber einem Einbruch zwei Fahrräder, mehrere Kleidungsſtücke, Schokolade und Ziga⸗ retten geſtohlen hatten. Der Feſtgenommene iſt ein Karl Volganſki aus Wien. Der zweite Täter iſt noch flüchtig. Er hat ein geſtohlenes Rand Mark International bei ſich und trägt wahrſcheinlich die geſtohlene Lederfacke. * Gutach b. Hornberg, 21. Juli. Auf der Landſtraße zwiſchen hier und Hornberg iſt der Hirſchwirt von Dun⸗ ningen, der 38 Jahre alte Steinwandel' durch ſcheuendes Vieh getötet worden. Als der Mann die Straße auf dem Motorrad paſſierte, Wat das Vieh, das auf die Weide getrieben wurde durch den bellenden Hund. Ein Stier rannte gegen das Motorrad. Der Fahrer erlitt durch den Sturz einen Schädelbruch, dem er wenige Stunden nach der Einlieferung in Hornbergerlegen iſt. Serichtszeitung Großes Schöffengericht Mannheim Auf der geſtrigen Tagesoroͤnung des Schöffengerichts ſtanden unter fünf Fällen allein wieder drei wegen Betrugs und Urkundeufälſchung. Als erſte waren angeklagt der Gärt⸗ ner Emil Jakob Wagner aus Zürich und der Bauarbeiter Georg Adler aus Ladenburg. Der Angeklagte Adler war zu der Verhandlung überhaupt nicht erſchienen. Wagner war zur Laſt gelegt, Beſtellſcheine einer hieſigen Tageszeitung ge⸗ älſcht zu haben, d. h. falſche Beſtellungen aufgegeben zu haben. dler gab hierzu die Unterſchriften. Wagner, der 17mal vorbeſtraft iſt, iſt ſchwer kriegsbeſchädigt und wurde zu dieſem dummen Streich durch ſeine wirtſchaftliche Notlage bewogen. Dies erkannte auch Erſter Staatsanwalt Dr. Luppoldt in ſeinem Plaidoyer an und beantragte 6 Monate Gefängnis. Das Gericht, unter dem Vorſitz von Amtsgerichtsrat Schmitt, ſchloß ſich dieſem Urteil an und erkannte gegen Wagner wegen des Verbrechens Urkunden⸗ fälſchung auf eine Strafe von 6 onaten Gefängnis, ab⸗ züglich 1 Monat Unterſuchungshaft. Faſt heiter konnte der zweite Fall ſtimmen, wenn er nicht mit Schädigungen anderer verbunden geweſen wäre. In Nürnberg und Mannheim ging nämlich der Bäcker M. W. Sehm aus Dresden unter dem Vorwand, der Bäckergehilfen⸗ verein wolle erwerbsloſe Kollegen unterſtützen, mit Rund⸗ ſchreiben, die mit falſchen Stempeln verſehen waren, und lie⸗ benswürdigen Einladungen zu einem Wohltätigkeitsfeſt ſpa⸗ zieren und brachte die Leute um ihr Geld.“ Fragte man bei dem betreffenden Bäckergehilfenverein nach, dann wußte natürlich niemand etwas von der ganzen Angelegenheit. Der Angeklagte, der wegen gleicher Manöver ſchon vorbeſtraft und den Einfluß Dritter geltend. Doch hat der Angeklagte Minutenlang hielt er Hettys ſchmale Hand zwiſchen ſeinen Fäuſten, als wollte er ſie nie wieder los laſſen. Und um Nor⸗ mans Hals ſchlang er ſeinen dünnen Arm und berührte mit ippen die zu ihm herabgeneigte hohe Gelehr⸗ enſtirn. Ueberhaupt hat die Anhänglichkeit des armen Jungen an Norman Blackburgh etwas Rührendes. Stundenlang kann er daſitzen und den Mann unverwandt anſtarren. Wie einen Heiligen, zu dem man beten möchte. Und er verſucht es auf alle nur mögliche Art, in ſeine Nähe zu kommen. Einmal hatte ihn Norman mit auf ſeine Junggeſellenbude genommen, um ihm ein illuſtriertes Werk zu zeigen. Da hatte der Innt ſich mit glänzenden Augen in dem einfach möblierten Zimmer umgeſchaut und geſtammelt: „Hier iſt es ſchön! Hier möcht ich immer ſein!“ Und es war Norman ſchwer gefallen, ihn wieder nach⸗ hauſe zu ſchaffen An all dies denkt der einſame Mann gett oft. Seit wiſcen ihm und Miß Gould eine Scheidewand gekommen ſt, ſieht er auch wenig von Bobby. Und er bangt um das Schickſal des armen Jungen. Denn er weiß nur zu gut: im Elternhauſe verſteht ihn keiner. Nicht einmal die von ihm über alles geliebte Schweſter. Umſo freudiger überraſcht iſt er, als eines Abends Bobhy, wie aus der Piſtole geſchoſſen, in ſeinem Zimmer auftaucht. Man iſt bei Bobby an Abſonderlichkeiten gewöhnt. So iſt es auch nur ſelbſtverſtändlich, daß der Junge den Diener, der ihn nach ſeinem Namen fragt. um ihn ſeinem Herrn fein ſäuberlich zu melden, brüsk beiſeite ſchiebt und unaufgefor⸗ dert eintritt. „Hallo, Bobby!“ 5 Und fröhlich ſtreckt Norman ihm beide Hände entgegen. Und drückt ihn aufs Sofa. Und beſtellt Tee für ihn. Und zeigt ihm auf dieſe Weiſe, wie willkommen er iſt. Und Bobby ſitzt glückſelig auf dem altmodiſchen Sofa. Und preßt die Hände ſeines älteren Freundes zwiſchen ſeinen Fäuſten. Undt rinkt eine Taſſe Tee nach der anderen mit dem Appetit eines Verdurſtenden. 0 Dann aber beginnt er zu erzählen. Haſtig. Sich über⸗ ſtürzend, Verworren. Aber für den erſtaunt Zuhörenden doch verſtändlich—— Was ſich geſtern bei ihnen zuhauſe zugetragen e daß der Alte fort iſt, wohin, weiß Bobby nicht. daß da ſchwarze Ungeheuer die Schweſter immer quäle und den Hund alb tot ſchlege... daß er geſtern mit der Peitſche, anſtatt en Hund, Miß Gould getroffen habe„ und daß er, Bobby, * die ſich trotz Verbots außerhalb des Schwimmbades in ihren iſt, war geſtändig und machte ſeine ſchlechte wirtſchaftliche Lage die erſchwindelten Gelder nicht etwa zu lebensnotwendigen wecken verbraucht, ſondern hat ſie mit anderen vertan. Des⸗ alb erkannte das Gericht auf eine Strafe von(Monaten Gefängnis, abzüglich 1 Monat Unterſuchungshaft. Der Haftbefehl wurde aufrecht erhalten, da der Verdacht des Fluchtverſuchs vorlag. Wiederum Beſtellſcheinfälſchungen für Zeitſchriften brach⸗ ten den Mechaniker Lahm aus Saarbrücken, den Former Kretſchmer aus Bredow und den Taglöhner Heiden⸗ .eich aus Hamburg auf die Anklagebank. Auch hier ſollen finanzielle Schwierigkeiten an den Verfehlungen ſchuld ge⸗ weſen ſein. Das Urteil lautete wegen gewinnſüchtiger Ur⸗ kundenfälſchung und Betrugs gegen La hem auf 3 Monate Gefängnis, abzüglich 1 Woche Unterſuchungshaft, gegen Kretſchmer auf 3 Monate Gefängnis, abzüglich 2 Mo⸗ nate 1 Woche Unterſuchungshaft. Kretſchmer erhält Straf⸗ aufſchub auf Wohlverhalten. Heidenreich wird mangels Beweiſen freigeſprochen. 2 :tr,..ñññxñññ Tvnnavlug genelul? 1 Ghyorm 1⁰ 1 1⁴ 778 26 3 70 77027 Owolkenlos. O heiter. O halb bedeckt. G woltig. Obedecdt. o Regen. GGraupeln.— Nbel. K Gewitter OQ Winbſtille. Os ſehr leichter Oft. Gmäßiger Südſübweſt. Aſtürmiſcher Nordweſt. Schnee. Die Pfeile fliegen mit dem Winde. Die bel den Statlonen ſtehenden Zahlen geben die Tempe⸗ ratur an. Die Linien verbinden Orte mit gleichem aufteeresniveau Umgerechneten Luſtdruck —.. ̃ ͤ œ᷑ñ—ů2ßß—ůA=x Wetternachrichten der Karlsruhersandeswenerwarlt Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7 morgens) Luft- Tem- 8 2 See⸗ S2 288 dbe drac dees⸗ SS r Dan 8 5 in N& tur 888 tte. 33 82 m m Ci S5 Sen E Richt. Stürte 8 Wertheim 151—121 9ſtill Nebel Königſtuhl563 766,3 16 1914 8 leichtſ heiter Karlsruhe 120 764,1 19 23 15 WSwW]„ bedeckt Bad.⸗Bad. 218 764,5 18 88 14 80 15 Villingen 712 766,1 15 23 14 8„ balbbed. Labenen 1275 641,4 10 15 10] S ſſchw Nebel adenweil.]— 704,6]0 19 24 10„ lleicht wolkig St. Blaſien 780— 16 2111 ſtill Höchenſchw.!— 1———— Bei meiſt heiterem Himmel erreichten die Temperaturen geſtern in der Ebene 23 Grad, im Hochſchwarzwald 15 Grad. Ausläufer der Störungen über den britiſchen Inſeln dräng⸗ ten den binnenländiſchen Hochdruckrücken bereits ſo weit zu⸗ rück, daß ſchon heute früh einſetzende Südweſtſtrömung, vor⸗ übergehende Bewölkung, in Südbaden auch Strichregen auf⸗ getreten ſind. Wenn ſich dieſe Störungen entfernen, kann morgen noch mit Einwirkungen des Hochdruckes gerechnet werden. Bei Winden ſüdlicher Herkunft iſt daher für morgen „mit ziemlich heiterem Wetter zu rechnen. Wette rausſichten für Freitag, den 22. Juli: Noch ziem⸗ 07 91 und warm bis ſchwül, Noroͤbaden Gewitter, einige Strichregen. Hergusgeber, Drucker und Perleger. Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.„Mannheim, E 6, 2 Direktion: Zerdinand Heyme. Chefredakteur Kurt Fiſcher—Verantworkl. Redakteure: Für Polltit: H. A. Meißner— euilleion: i. B. Kurt Fiſcher— Kommungl⸗Politik u. Lokales: 1..: Nants Kircher= poxt und Neues aus aller Welt: Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer— Gericht und alles Uebrige Franz Kircher— Anzeigen: Dr. E. Stötzner das alles nicht mehr mit anſehen könne. Er hätte jemand ſein Leld klagen müſſen. Miß Hetin wäre krank, die könne er jetzt nicht ſprechen. Da ſei er zu ihm gekommen— zu ſeinem lieben guten Miſter Blackhurgh. Der werde ihn ſchon verſtehen—— 8 100 Norman berſteht ihn und tröſtet ihn nach beſtem rmeſſen. Bis es ihm plötzlich ſchwer aufs Herz fällt, ob der Junge 17 habe, ihn zu beſuchen. Und ſofort fragt er nach. Wie weggewiſcht der weiche Ausdruck in Bobbys Zügen. Finſter ſchüttelt der Junge den Kopf während das ihm eigene liſtig verſchmitzte Funkeln in ſeine Augen tritt. „Oha! ſage nie, wo ich hingehe! Heidil Ffft! Weg bin ich! Da können ſie ſuchen! Hahahaha!“ Und ſchadenfroh lacht er auf. Doch Norman fühlt ſich nicht abgeſtoßen von der ſchein⸗ baren Gefühlsroheit des armen Jungen. Er weiß, Bobby iſt nicht mit dem Maßſtab zu meſſen, wie körperlich und geiſtig normale Menſchen. Iſt nicht verantwortlich für ſeine Worte und Handlungen. Ebenſo wenig, wie für ſeinen armen, miß⸗ geſtalteten Körper. Und er legt den Arm um ſeine Schulter und zeigt ihm ein paar neue illuſtrierte Werke mit ſchönen Bildern, um ihn abzulenken. „Sieh hier, mein Junge! Schau' dir das mal an! Ich will inzwiſchen mal raſch im Nebenzimmer telephonieren. Habe ein Buch auf der Univerſität liegen laſſen. Daß mir das nicht ab⸗ handen kommt. Bin in ein paar Minuten wieder dal“ Und ſchon iſt er draußen. Bobby iſt für kurze Zeit ſich allein überlaſſen. Er greift nach einem der dickleibigen Bände und blättert mechaniſch ein paar Seiten um. Dann klappt er das Buch zu. Dieſelbe Prozedur mit einem anderen. Und dem dritten. Bobby gähnt. Die Sache intereſſiert ihn abſolut nicht. Er blickt ſich um. Wo nur Miſter Blackburgh bleibt? Da fällt ſein Blick auf den Schreibtiſch, auf dem neben allen möglichen auch ein kleiner Damas⸗ zenerdolch liegt, den Norman ſich von einer Orientreiſe mit⸗ gebracht hat und den er als Papiermeſſer zun Aufſchneiden ſeiner Bücher verwendet. Bobby wird aufmerkſam. Von jeher hatte er eine ſeltſame Vorliebe für Meſſer und Waffen jeder Art. Beſonders für blinkende, ſpitze. Er ſteht auf und nähert ſich auf den Zehenſpitzen dem Schreibtiſch. Und guckt ſcheu hin nach dem Damaszenerdolch. [Sortſetzung folgt.) 8 mehr p— v———— Die Fran in der Kriminalpoltzei Von Elga Kern, Heidelberg Warum iſt ihre Mitarbeit zu fordern? Das neue Geſetz zur Bekämpfung der Geſchlechtskrank⸗ beiten tritt am 1. Oktober dieſes Jahres für ganz Deutſchland in Kraft. Eine Fülle von neuer, noch nicht erfahrungsge⸗ mnäßer Arbeit wird dadurch die ſchwierigen Aufgaben der Polizei problematiſcher noch geſtalten als ſie bislang geweſen. Dieſe vorſchauende Erkenntnis hat zuerſt Preußen zu der Einführung einer weiblichen Polizei gedrängt. Ueber die Weſensgeſtalt dieſes neuen Frauenberufes waren ſich die zu⸗ ſtändigen Behörden von Anbeginn nicht einig; und auch von Seiten der Frauen wurden immer wieder an ſich wohl⸗ berechtigte Einwände gemacht, die ſich hauptſächlich dagegen richteten, daß die Frau für die ſo berüchtigten„Spitzeldienſte“ Verwendung fände. Abgeſehen von der Tatſache, daß lange ſchon ſolche„Polizeidienſte“ von Frauen geleitet werden, weil, wie immer wieder verſichert wird, die Frau ſich dazu ganz ausgezeichnet eigne, handelt es ſich bei dieſer Art von Betätigung um eine untergeordͤnete, in ihren Mitteln äußerſt umſtrittene Arbeitsmethode, übur deren Unentbehrlichkeit und Qualität der ausführenden Elemente zu diskutieren nicht Aufgabe dieſer Ausführungen ſein kann. Es wäre ja auch nicht ſinngemäß, wenn die die Staatsgewalt ſo ausdrücklich repräſentierende Polizeibehörde ſolche Frauen in ihren Be⸗ amtenapparat einreihen würde; konſequenterweiſe mußte dies ihr Anſehen beeinträchtigen. Zweifellos erſcheint, daß die Mitarbeit der ihrer großen Aufgabe im öffentlichen Leben ganz bewußten Frau auf dem Gebiete der weiblichen Polizei — anderer Natur und von hohen Idealen getragen ſein muß. Dies nur einleitend und zur Richtigſtellung des zu for⸗ dernden Arbeitsniveaus und Pflichtengebietes. Baden hat ſich nun in letzter Stunde zur Einführung einer weiblichen Polizei entſchloſſen. Der Zeitpunkt iſt im Hinblick auf die drängenden Poſtulate dieſes Fragengebietes und weil das in Kraft tretende neue Geſetz am 1. Oktober im Sinne einer unmittelbar einſetzenden Erfolgsarbeit wenigſtens theoretiſch vorgeſchulte Polizeibeamtinnen vorfinden müßte, reichlich ſpät gewählt. Ueberraſchen muß, daß die Vorarbeiten für dieſen neuen Frauenberuf in Baden bei Ausſchaltung der Oeffentlichkeit, ohne Beſchlußfaſſung des Landtages und, wie angenommen werden muß, ohne Mitwirken der Frauen⸗ organiſationen durchgeführt worden ſind. Doch nicht nur zeitlich ſehr ſpät, ſondern auch im Prinzip nicht umfaſſend genug und nicht gemäß den hohen Perſönlſch⸗ keitsforderungen(über die wir früher ſchon ausreichend he⸗ richtet haben) wird dieſe neue Frauenarbeit in Baden Ge⸗ ſtalt nehmen. Die Frage wirft ſich logiſcherweiſe auf, warum man bei uns nicht dem Beiſpiele Preußens folgt, warum neue Experi⸗ mente gemacht, neue, noch unbewährte Wege geſucht werden, wenn doch in allernächſter Nähe, in Frankfurt a.., der Leiſtungserfolg für die dort eingeführte Arbeitsweiſe ſo ver⸗ nehmlich ſpricht. Wenn auch eine Anzahl deutſcher Länder (außer Preußen) eine weibliche Polizei ſchon eingeführt, ſo ſcheint es doch, als ob ſie alle noch zu ſehr im Anfangsſtadium des Verſuches ſich befänden, um nun für Baden als vorbild⸗ liches Erfahrungsgebiet dienen zu können. Hinzu geſellt ſich, daß in Frankfurt a.., und ſeit der Berufung von Joſephine Erkens nach Hamburg, auch dort reine Frauenarbeit geleiſtet wird, ein Umſtand, der für den höchſtmöglichen Erfolg und für die Ausnutzung der beſonders fraulichen Fähigkeiten einſt⸗ weilen mehr als alles andere gewährleiſtend erſcheint. Es iſt erwieſen, daß die aus dem Schutze des Hauſes denn je in den Exiſtenzkampf hinausverdrängten Frauen, Jugendlichen und Kinder nicht nur im Stadium der efährdung, ſondern ganz vorzüglich dann, wenn ſie ſchon von der Rechtsnorm abgeglitten, wenn ſie in Konflikt mit Polizei und Staatsanwaltſchaft geraten ſind, der Hilfe der ethiſch intakten, polizeilich beamteten Frau bedürfen. Darum kann die Einführung einer weiblichen Gefähr⸗ deten⸗Polizei bei gänzlicher Außerachtlaſſung einer weiblichen Kriminalpolizei nicht den Zeitpoſtulaten und nicht der zwin⸗ genden Notwendigkeit der wirtſchaftlichen und ſozialen Not genügen; die Verquickung aber der Polizeiarbeit der Frau mit der Fürſorgetätigkeit kann nur als Verkennung deſſen, was wirklich nottut, gewertet werden. Für das Aufgabengebiet in Frankfurt a. M. hat Frau Erkens Grundſätze ausgearbeitet, die, wie aus den vorliegen⸗ den Tätigkeitsberichten erſichtlich iſt, richtunggebend geworden 18 denen in kürzeſter Faſſung hier Raum gegeben werden I. Die n Kriminalpolizei iſt Organ der Strafver⸗ folgung. Es handelt ſich alſo bei der Erfüllung ihrer Auf⸗ gabe nicht, wenigſtens nicht primär, um eine der Fürſorge zuleitende Tätigkeit, was ſie von der weiblichen Gefährdetenpolizei unterſcheidet. ie Straftat iſt in jedem alle als objektives Geſchehnis mit allen geſetzlichen Tat⸗ bellendsmerkmalen zum Zwecke der Strafvollſtreckung zu er⸗ n. II. Als eine neue, ganz weſentliche Aufgabe kommt hinzu, daß neben dieſer objektiven Wahrheitsfindung der Perſönlich⸗ keit des Straftäters, ſeinen pſycho⸗phyſiſchen Eigenſchaften und ſeinen ſozial⸗wirtſchaftlichen Verhältniſſen im Sinne der neueren Entwicklung von Strafrechtswiſſenſchaft und Straf⸗ rechtspflege ein ſtärkeres Intereſſe entgegengebracht wird. Die Straftat wird aus der körperlichen und geiſtigen Eigenart des Straftäters aus ſeinen wirtſchaftlichen und ſozialen Ver⸗ hältniſſen heraus erforſcht, was einer weiblichen Kriminal⸗ deltsef im Sinne der modernen Kriminalpolitik und gemäß er allgemeinen Verfügung des Juſtizminiſteriums vom 2. 3. 26 über die Strafzumeſſung eine rechtliche Grundlage, et 99 ganz entſprechenden zweiten Pol zur praktiſchen Ar⸗ uf. 80 III. Im Intereſſe einer objektiven Wahrheitsfindung wird 5 Auswahl der an eine weibliche Kriminalpolizei zu über⸗ ragenden Aufgaben ganz ſpezifiſcher Natur ſein müſſen. Es Talden zu berückſichtigen ſein müſſen folche Delikte, in deren ſſhtdeltand die Frau kraft 127 weiblichen geſteigerten Ein⸗ blungsvermögens in die decde des Kindes, des Jugend⸗ dchen, der Frau ſtärker als der Mann einzubringen in der 5 55 iſt. Von dieſer Arbeitszuteilung wird im weſentlichen er Exfolg abhängig ſein. 8 IV. Es erſcheint von dag 5 Werte und engſtens verknüpft 5 dem Arbeitserfolge, daß die Auswahl der Arbeitsgebiete 180 weiblichen Kriminalpolizei im Intereſſe der kindlichen, 1 cbWlſchen oder volljährigen weiblichen Zeugen, Verletzten 5 beSeſchuldigten ſelbſt zu erfolgen hat. Dabei iſt einerſeits erückſichtigen, daß bei der Uebertragung von Vernehmun⸗ gen in Sittlichkeitsdelikten an weibliche Beamte bei Kindern K und Jugendlichen von der Erkenntnis ausgegangen werden uß, daß die Vernehmung ſolcher, in ihrer kindlichen Sexuali⸗ arlrabzentie Verletzten eines beſonderen ſozialpädagogiſchen bedarf, damit durch die Verhöre nicht weitere Schä⸗ ngen an der jugendlichen Pſyche geſchehen. Andererſeits m tä T * iſt bei der Vernehmung von Frauen und Mädchen bei Sittlich⸗ keitsverbrechen eine beſondere, Frauenart verſtehende Bear⸗ beitung unbedingte Vorausſetzung, damit das noch erhaltene Schamgefühl trotz eingehender Vernehmung geſchont, dabei aber das Schamgefühl im Intereſſe der Wahrheitsfindung nicht zum Hindernis klarer Ausſagen wird. V. Unter I. wurde geſagt, daß die weibliche Kriminal⸗ polizei auf ganz andern geſetzlichen Grundlagen ſich aufbaue als die Gefährdetenpolizei, die uneingeſchränkt als der Für⸗ ſorge zuleitendes Polizeiarbeitsgebiet zu werten iſt. Nun⸗ mehr aber iſt darauf hinzuweiſen, daß z. B. die an Kindern begangenen Sittlichkeitsverbrechen und Mißhandlungen oder die von Jugendlichen begangenen Straftaten meiſt nur ein Symptom für häusliche Verwahrloſung und nicht aus⸗ reichende Beaufſichtigung und Erziehung ſind. So iſt die von ledigen oder verheirateten Müttern begangene Abtreibung, Kindestötung in den meiſten Fällen der Ausdruck für ſoziale und ſeeliſche Not. In ſolchen Fällen wird neben der rein kriminalpolizeilichen eine der Fürſorge zuleitende Arbeit ge⸗ leiſtet werden müſſen, die Vermittlung von ſozialen und er⸗ zieheriſchen Hilfsmaßnahmen darſtellt. Beſonders hier zeigt ſich klar und überzeugend, daß im Verlaufe der verſchiedenen Verfahren die Gefährdetenpolizei nicht ausreichend ſein kann und faſt ohne ſichtbare Abgrenzung die Arbeit der Kriminal⸗ polizei einzuſetzen hat. Dieſe vermittelnde Tätigkeit der weib⸗ lichen Kriminalpolizei fällt unter den Begriff der vorbeu⸗ 5 Verbrechensbekämpfung einer modernen Kriminal⸗ politik. Nach dieſer ſyſtematiſchen Einteilung der allgemeinen Grundſätze ſind noch die verſchiedenen für eine weibliche Kriminalpolizei beſonders in Frage kommenden Arbeits⸗ gebiete zu nennen, wobei die pſychiſche Einfühlungsfähigkeit und die mögliche Sonderleiſtung der Frau beſonders richtung⸗ gebend ſein muß. Die Forderung„den Frauen die Frauen“ tritt hier ohne Einſchränkung in Kraft und begrenzt das ſpezifiſche Arbeitsgebiet der weiblichen Kriminalpolizei auf natürlich⸗logiſche Weiſe wie folgt: 1. Die Vernehmung von Kindern als Verletzte und Zeu⸗ gen in Sittlichkeitsdelikten(88 173, 174, 176, III Str...), bei Mißhandlungen(§ 223, 223 a, 224). 2. Die Bearheitung aller Strafſachen von Jugendlichen beiderlei Geſchlechtes, die zur Zuſtändigkeit des Jugend⸗ gerichtes gehören.(In ganz beſonderen Fällen mag nach Aus⸗ führung der Tat oder Eigenart des jugendlichen, männlichen Delinquenten die Bearbeitung durch einen männlichen Be⸗ amten zweckentſprechend ſein.) 8 3. Die Vernehmung von Frauen und Jugendlichen als Verletzte und Zeugen in den Fällen, in denen ſie in ihren Eigenſchaften als Geſchlechtsweſen mißhraucht oder beteiligt ſind, bei Notzucht, Schändung, Blutſchande, Verführung, Kvp⸗ pelei, Zuhälterei, Entführung uff. 4. Die Vernehmung von Frauen als Beſchuldigte bei den Delikten der Abtreibung, Kindesausſetzung, Kindestötung. 5. Die Vernehmung der wegen Diebſtahl und Hehlerei be⸗ ſchuldigten Frauen, weil dieſe Delikte meiſt in engſtem Zu⸗ ſammenhange mit der Proſtitution ſtehen. 6. Bei den Uebertretungen gemäߧ 361, 3, 4, 7, 8 und 10 Str.⸗G.⸗B.(Bettelei, Arbeitsſcheu, Obdachloſigkeit, Verletzung der Unterhaltungspflicht, ſoweit Jugendliche und weibliche Perſonen in Frage kommen.) 7. Beratende Mitwirkung im Kampfe gegen die Verbrei⸗ tung unzüchtiger Schriften(8 184 und 184a Str.⸗G.⸗B.) 8. Beſondere polizeiliche Ermittlungen z. B. bei Anfragen von Gerichten. 9. Die Ueberwachung des Schulkindes z. B. auf dem Schul⸗ wege in größeren Städten, weil erfahrungsgemäß Sittlich⸗ keitsdelikte der verſchiedenſten Art hier ihren Urſprung neh⸗ men können. Damit iſt der Aufgabenkreis der polizeibeamteten Frau nur andeutend umriſſen, um wenigſtens einen Begriff davon zu geben, wie groß die Verantwortlichkeit dieſes neuen Frauenberufes iſt, und welche hohe Anſprüche an die ſittliche Geſtalt und an den Intellekt der ihn ausübenden Frau ge⸗ macht werden müſſen. Und gerade dieſe große Verantwortung, die die Frau auf dieſem Gebiete zu tragen hat, zwingt zur Stellungnahme gegen die in Baden beabſichtigte Geſtalt⸗ gebung einer weiblichen Polizei. Lehren aus 30 000 Eheſcheidungsprozeſſen Zur Feier ſeines 30 000. Eheſcheidungsprozeſ⸗ ſes hat der Richter Sabath in Chikago, der ſeit Jahrzehn⸗ ten beſchäftigt iſt, zehn Gebote für Ehemänner und Ehe⸗ frauen veröffentlicht. Wer dieſe Gebote befolgt, braucht nicht vor dem Richter Sabath zu erſcheinen. Und da man dieſem alten Gerichtspraktikus reiche Erfahrung nicht abſprechen kann, ſo ſind ſeine zehn Gebote vielleicht auch außerhalb Chikagos von Wert. Die Gebote lauten für Männer: 1. Sei deiner Frau treu und behandle ſie freundlich. 2. Laſſe deine Frau wirklich an deinem Leben teilnehmen. g. Ziehe ſie in dein Vertrauen. 4. Beſprich alle Fragen mit ihr. 5. Liebe ſie nicht nur, ſondern zeige ihr auch deine Liebe. 6. Hüte dich vor der Einmiſchung von Verwandten. 7. Gib ihr ſtets genug Geld für die Beſtreitung des Haushaltes. 8. Ehre deine Schwiegereltern. 9. Laß keine andere Neigung zwiſchen dich und deine Frau kommen. 10. Begehe keine Indiskretionen, die den Verdacht ernſterer Verfehlungen gegen dich erwecken können. 8 Daran ſchließen ſich folgende zehn Gebote für die rauen: 1. Laß dich nicht als ſchwaches, abhängiges, hilfloſes We⸗ ſen behandeln. 2. Scheue dich nicht, auch einmal mit den Händen tüchtig zuzugreifen. 3. Fürchte nicht das große Greignis im Leben der Frau, die Mutterſchaft. 4. Aergere deinen Mann nicht durch müßigen Flirt. beſt 11 Zeige deinem Mann, daß er deine ungeteilte Neigung eſitzt. 6. Erwecke in deinem Mann das Bewußtſein, daß er den Haushalt nicht nur zu finanzieren, ſondern auch mit dir zu⸗ 4 ⁊— 996 5 Verantwortung für das häusliche Leben zu ragen hat. 8 7, Kümmere dich ſorgfältig und perſönlich um das Früh⸗ 125 deines Mannes und empfange ihn des Abends mit einem uß. 8. Halte deinem Mann nicht alle Verſprechungen vor, die er als Verliebter vor der Hochzeit gemacht hat. 9. Singe ihm nicht das Lob anderer Ehemänner. 10. Behandle deinen Mann nicht, als ob er in ſeinem eige⸗ nen Hauſe eine Polizeivorſchrift übertreten hätte. Das Wochenende und die Mutter Von Margret Halm. „Nein, wir machen keine Sommerreiſe mehr. Wir gehen jeden Samstag zum Wochenende fort; das tut denſelben Dienſt und koſtet bei weitem nicht ſo viel, wie eine regelrechte Som⸗ merreiſe“, erklärte ſo mancher Mann voll Stolz und Ueber⸗ zeugung am Stammtiſch ſeinen Freunden. Viel beneidet der, der ſich ein eigenes Wochenendhaus, wie man es auf den Ausſtellungen ſah, hat leiſten können, und nun mit Kind und Kegel am Samstag nachmittag hinaus auf ſeinen eigenen Grund und Boden zieht. Kann man ſich's ſchöner wünſchen? Welch Hochgefühl, vor ſeiner eigenen Türe behaglich ausgeſtreckt im langen Stuhl zu liegen und den blauen Rauch des heißgeliebten Pfeifchens oder der Zigarre nach den Wipfeln der Bäume zu fenden. Die Kinder jauchzen und ſpringen umher und ſpielen nach Herzens luſt und gemäß ihrer Jahre. Nur eine iſt, die nicht ſo ganz dabei auf ihre Rechnung kommt— die Mutter. Schon am Tage zuvor hat ſie doppelte Arbeit geleiſtet, um alle Vorbereitungen zu treffen, und kann ſich bei der Abfahrt kaum noch auf den Beinen halten. Im Wochenendhaus an⸗ gekommen, erwartet ſie ſchon gleich erneute Tätigkeit. Arbeit?— Bewahre! Stell Dich nicht an! Den Tiſch ein bißchen herzurichten und die Betten, das wirſt Du doch! nicht als Arbeit bezeichnen wollen?“— So der Vater. Stillſchweigend öffnet die Mutter Fenſter und Läden, ent⸗ fernt den Staub, der ſich im Laufe der Woche doch gebildet hat und ordnet dies und das. Den Tiſch zu richten heißt nicht allein Meſſer und Gabel aufdecken— in der Küche oder Koch⸗ vorrichtung ſtellt ſie Waſſer auf zu Eiern und für die Kinder Milch, vielleicht trinkt jemand gerne noch einen Tee, Abſpül⸗ waſſer fürs Geſchirr: Gläſer und Meſſer wollen wieder blank gerieben ſein zum andern Tag— es gibt zu tun. Am Sonntag ſoll das Frühſtück im Freien hübſch appetit⸗ lich zugerichtet ſein. Het, wie das ſchmeckt. Da wird beſonders zugegriffen! Und dann geht's los. „Geht nur ſchon vor, ich komme nach!“— und mit einem „Nun, mach ein bißchen, Mutter, daß Du fertig wirſt“, geht der Vater mit den Jungens einſtweilen„voraus“ und iſt natür⸗ lich längſt ſchon über alle Berge oder tummelt ſich beim Schwimmen im nahen Teich, ſitzt geruhſam beim Angeln am fröhlich plätſchernden Bächlein, während die Mutter die Bet⸗ ten macht, die beiden Zimmer, Bade⸗ und Waſchgelegenheit wieder herrichtet, das Frühſtück abräumt und das Geſchirr ſchon wieder waſchen muß. Und hat ſie ſich auch noch ſo ſehr beeilt, iſt, ehe ſie ſich's verſieht, der Vormittag ſchon wieder rumgeflogen und an der Zeit, die mitgebrachten Vorräte zum Mittageſſen vorzunehmen. Kartoffeln aufſetzen, vielleicht auch eine warme Suppe, das vorgekochte Fleiſch zu wärmen oder anzubraten. Der Mann ſoll ſchließlich etwas Warmes eſſen und auch die Kinder müſſen etwas Kräftiges in den Magen bekommen. Und macht ſie's noch ſo kurz und ſpart an Töpfen und Geſchirr wo ſie nur kann— das Mittageſſen kaum vorbei, hat ſie doch wieder einen ganzen Keſſel voll zu reinigen. Nun endlich wäre auch für ſie das Ruheſtündchen da. glaubt man— doch weit gefehlt. Noch ehe ſie das Höschen aus der Hand legt, das ſich der Bub am Vormittag zerriſſen und das ſie jetzt mit ein paar Stichen ſchnell geflickt, erſcheinen mit freudigem Halloh, von Mann und Kindern 1 0 begrüßt, die guten Freunde und Verwandten von daheim] Man will doch ſehen, wie die Vielbeneideten ſich eingerichtet haben, das neue Haus bewundern. Hat darum heute ſchon beſonders früh gegeſſen, um zeitig da zu ſein. Und eine halbe Stunde ſpäter ſitzen— wenn's gnädig abgeht— zwölf Perſonen um den Kaffeetiſch. „Dummer Bub, ſo paß doch auf, ein andermal nehm ich Dich nicht mehr mit“, ſchimpft die Tante Laura ihren Jüng⸗ ſten, der juſt die Kaffeetaſſe umgegoſſen. Ihr iſt es ſelbſtver⸗ ſtändlich nur um ihr helles Sommerkleid zu tun. Die Haus⸗ frau aber ſpringt hilfreich auf und meint begütigend, es ſei nicht ſchlimm. daß ſich das braune Naß nun über ihre ſchöne geſtickte Kaffeedecke mehr und mehr verläuft. Räumt eilig alles ab und deckt mit einer friſchen Decke, macht etwas heißes Waſſer, um Tante Lauras Kleid zu retten. Obgleich der Flecken in der Decke ziemlich hoffuungslos, verſucht ſie's doch ſo aut ſie kann und weicht die Decke ein, ſteckt gleich das Reiſe⸗ bügeleiſen an, denn ſo im naſſen Zuſtand kann die Decke weder am Abend hier verſtaut, noch mit heimgenommen werden. Reichts mit der Zeit, ſo bleiben ſelbſtverſtändlich alle auch noch zum Abendeſſen da. Wieder iſt der Tiſch zu richten und zierlich alles zu bereiten. Zehnmal ſpringt die Mutter beim Eſſen auf, um alle gaſtlich zu bedienen. Und kaum iſt der letzte Biſſen verſchluckt, dann heißt es in Windeseile einzupacken, um noch die letzte Fahrgelegenheit nach Hauſe zu erreichen. Die Gäſte, die mit Fahrrädern, Wa⸗ gen, Motorrädern oder Autos gekommen waren, haben ſich zLöffel aus dem Mund“ davongemacht, um vor Einbruch der Dunkelheit heimzukommen. Was küm ihre Teller wieder reinigt. mert ſie es aroß, wer „Daß Du auch immer bis zum letzten Augenblick zu kra⸗ men haſt!“ brummt der Vater.„Wi lesten Zng verſtumen⸗ r werden ſicher noch den Und in fliegender Haſt wird noch das Letzte in Ordnu gebracht— ſind alle Läden geſichert? Gashahn und Waſſer abgedreht? Die Türen verriegelt, die Gartenmöbel alle hereingeholt?— Wahrhaftig Kiſſen. Schnell, Heini, lauf und hol es noch herein Nun raſch den Hut auf den Kopf geſtülpt— keine Zeit auch N nur für einen Blick noch in den Spiegel und völlig atemlos keucht die Gute den Vorausgeeilten nach N Totmüde ſinkt ſie in die Kiſſen. „War das ein ſchöner Tagl⸗ reckt ſich der Vater. „Herrlich— famos!“ jauchzen die Kinder. 32 Die Bruſt geſchwellt voll Stolz und in wohligem Behage der genoſſenen Erholung meinen ſte, es gäbe doch nichts Schöneres, als ſo ein eigenes Sommerhaus. „Nein, wir brauchen keine Sommerreiſe mehr! Wir gehen jeden Sonnabend zum Wochenende fort...“ Arme Mutter—— und du? Wenn Frauen ſchweigen Madame Begnier, die Gattin des königlichen Vizeproku⸗ rators in Verſailles, gab ſich einſt im Tiſchgeſpräch eine Blöße, die ihren Gatten veranlaßte, die unzarte Bemerkung zu machen:„Schweigen Sie doch, Sie ſind eine Närrin.“ Madame ſchloß von dieſem Augenblick an den Mund und ſprach ihr ganzes Leben nicht mehr ein Wort. Der Gatte bat, flehte, zürnte, Freunde gaben ſich die größte Mühe, ſie zum Sprechen zu bewegen— umſonſt. Nicht einmal Ueber⸗ raſchung oder Schreck vermochten ihr Schweigen zu brechen, das ſie bis zu ihrem Tode— durch 30 Jahre hindurch— durchhielt. Als man ihre Einwilligung zur Verheiratung ihrer älteſten Tochter begehrte, nickte ſie bloß mit dem Haupte und unterſchrieb den ihr vorgelegten Kontrakt. N. —. dort drüben auf der Wieſe liegt noch ein ————— EFPP˙²˙·— vVI1——8ͤ———2— Tbarmer Banko. 182,5,154,0 TOler bine An. 185.0 155 Cement Nariſtadt 188,5190,0 —.— D. Ueberſee⸗Bant 107. 6, Seite. Ner Wirtſchakts · und Haud. teue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabeß Die Weltmotorrabinduſtrie 1926 Sowohl in bezug auf die Produktion als auch auf den Konſum von Kraftfahrrädern ſteht von allen Wirtſchaftsgebieten der Welt England bei weitem an erſter Stelle. Es folgen England im Jahre 1926 Deutſchland, Frankreich und als Produzent an vierter Stelle die U. S. A. In einem gewiſſen Gegenſatz zu der Herſtellungsziffer der in den Fabriken der U. S. A. gebauten Kraftfahrräder iſt dagegen der Gebrauch, alſo auch der Konſum des beſcheideneren Motorrades in dem reichen Stammlande des Automobils ſehr beſchränkt. Näheres ergibt folgende, einem Bericht des amerikaniſchen De⸗ partement of Commerce entnommene Ueberſicht, auf deſſen Aus⸗ führungen dieſe Betrachtungen baſteren. Weltproduktion und Export von Motorrädern. 50 Produktion Exporte% der Exporte v. d. 1926 192³ 1926 192⁵ Produkt. für 1926 Enaland.. 120000 120 000 2 46 642 28,50 Deulſchtand 75 00⁰ 65 000 215⁵6 1351.9 Frankreich 70000 25009 5052 3102 42 00⁰0 39840 22670 22 825⁵ 54,0 Belglen 12 00⁰0 5000 2588 1497 21%6 6000 70⁰⁰ 85 1092 15,) eſterreich.. 4000 3300— 457 13 0¹⁰ Schweden 250⁰0 60⁰0 102 17,0˙50 Schweiz 1800 2400, 23 265.7 Tſche hoſlowakei 35⁰ 5⁰⁰ 5⁰ 43 7,7 Ungann 180— 0 5 Dällemaret 150—* Insgeſamt 334080 268 340 53 77376 JZahl nicht verfügbar, 4 0r 1925 Wenngleich die Verbeſſerung der deutſchen Exporte ein dem letzt⸗ vergangenen Jahre(gegen 1925 um annähernd 60 v..) ſchon im Intereſſe unſerer Handelsbilanz als ſehr erwünſcht bezeichnet werden muß, ſo beſteht andererſeits(und beſonders im Vergleich mit anderen Produlkionsgebieten) immer noch ein offenſichtliches Mißverhältnis zwiſchen der deutſchen Produktions⸗ und Ausfuhrziffer. Die britiſche Exportziffer für 1926 iſt nicht verfugbar. Aber man wird annehmen dürfen, daß das Heimatland der Motorradfabrika⸗ tion auch im Jahre des Kohlenſtreikes in bezug auf die interna⸗ tionalen Verſendungen von Krafträdern führend geblieben iſt. Näher betrachtet zu werden verdient der höchſt beachtliche Ausfuhrerfolg der U. S..⸗Fabriken, denen es 1925 und 1926 gelang, mehr als die Hälfte ihrer Erzeugung für den Export zu verladen. Als bei weitem beſter Abſatzmarkt der U. S. A. erwies ſich in dem letztbeendeten Jahre Auſtralien, das 5426 amerikaniſche Motorräder im Werte von 1,2 Mill. Dollar aufnahm. Einen weiteren Beweis dafür, daß innerhalb der internationalen Kraftſahrradͤbranche das britiſche Fabrikat ſelbſt im Empire für die Konkurrenz nicht un⸗ überwindlich iſt, waren die letzjährigen amerikaniſchen Verkäufe nach Neu⸗Seeland(1474 Motorräder für 324312 Dollar), nach Britiſch Süd⸗Afrika(1396 Motorräder für 300 471 Dollar) und nach Kanada (4196 Motoräder für 259 467 Dollar). Nächſt Auſtralien erwies ſich Japan im letzten Jahre als beſter Käufer(2558 Motorräder für 572 824 Dollar). Gute europäiſche Kunden der U. S..⸗Fabriken waxen Schweden, Holland und Deutſchland, das im letzten Jahre 1697 amerikaniſche Motorräder mit 376 519 Dollar bezahlte. Vielleicht als bemerkenswerteſtes Ereignis des vergangenen Jahres wird die Produktionsleiſtung Frankreichs angeſehen werden müſſen, das 1926 faſt dreimal ſoviel Motorräder auf den Markt brachte als im Vorjahr. Wenngleich die franzöſiſchen Exporte nicht in demſelben Verhältnis geſteigert wurden, ſo iſt ihre Zunahme, ab⸗ ſolut betrachtet, doch erheblich Kleinere Produzenten, aber relativ ſtarke Exporteure ſind Bel⸗ gien, Italien und Oeſterreich. Als beachtenswerte Abſatzmärkte der nächſten Zukunft werden in einzelnen Fällen nichteuropäiſche Wirtſchaftsgebiete in Betracht kommen, die dem Verkehr durch die Anlage von Straßen neu er⸗ ſchloſſen werden. Als günſtig für den Motorrad⸗Exporteur werden die Ausſichten in Kanada geſchildert. Dividendenerhöhung der Hedwigshütte AG. Die Hedwigs⸗ hütte Anthracit⸗, Kohlen⸗ und Kokeswerke James Stevenſon AG. zu Stettin, von deren AK. ſich 20 v. H. im Beſitz der Kokswerke und Chemiſche Fabriken AG., Berlin, befinden, hat in dem am 31. März 1927 beendeten Geſchäftsjahr 1926/27 einen Rohgewinn von 0,54 (i. V. 0,39) Mill. erzielt. Nach Abſchreibungen von 0,13(0,09) Mill. ergibt ſich zuſammen mit dem Vortrag ein Reͤngewinn von 0,45(0,29) Mill. J, aus dem 8(5) v. H. Dividende auf die StA. ſowie 6 v. H. auf die VA. verteilt werden ſollen. Aus der Gewinn⸗ und Verluſtrechnung geht leider wieder nicht hervor, welche Beträge auf Handlungsunkoſten, ſoziale Laſten, Steuern uſw. entfallen ſind. In der Bilanz ſind u. a. gegenüber dem Vorjahr Beteiligungen und Wertpapiere von 0,81 auf 0,74 Mill./ zurückgegangen. Dagegen haben ſich Kaſſe, Scheck und Wechſelbeſtände von 0,11 auf 0,22 Mill. Mark erhöht. Warenvorräte und Magazinmaterialien zeigen eine Verminderung von 0,88 auf 0,74 Mill. 4. Den Außenſtänden, die von 4,08 auf 4,36 Mill./ angewachſen ſind, ſtehen Schulden gegen⸗ über, die mit 2,89(2,9) Millk faſt unverändert geblieben ſind. Für ·Deutſche Hydrierwerke, AG., Rodleben i. Anhalt gegründet. Mit einem AK. von 4 Mill. wurde die vorgenannte Geſellſchaft gegründet, die ſich mit dem Erwerb und der Einrichtung, ſowie den Betrieb von Fabriken, welche ſich mit der Verarbeitung und Ver⸗ edlung von Rohſtoffen, insbeſondere von Kohle und ähnlichen Stoffen im Wege der Hydrierung und anderer Verfahren befaſſen ſoll. Von dem AK, werden 3,7 Mi.„ verwendet zum Ankauf und zum weiteren Betrieb des der J. D. Riedel, Chemiſche Fabrik, AG., Berlin, gehörenden Tetralinwerkes in Rodleben. Zu den Gründern gehören u. a. die Bergwerks⸗AG. Hibernia, die Steinkohlenzeche König Ludwig, die Geſellſchaft für Teerverwertung in Duisburg, die Rütgerswerke, AG., die Mannesmann⸗Röhrenwerke AG., die Klöck⸗ nerwerke AG., die Harpener Bergbau⸗AG., die J. D. Riedel⸗AG. Vorſitzender des AR. iſt Kom.⸗Rat Dr. Millington⸗Herrman, Deutſche Bank. Ferner gehören dem AR. an: Generaldirektor Dr. Wink⸗ haus, Köln⸗Neueſſen, Generaldirektor von Velſen(Hibernia), Ge⸗ neraldirektor Dr. Spilker(Geſellſchaft für Teerverwertung) und Ge⸗ neraldirektor Fuchs(Riedel). ꝛ5: Die Verbandsbildung in der chemiſchen Induſtrie Frankreichs. Gegenüber den von der Auslandspreſſe verbreiteten Gerüchte über Fuſion in der chemiſchen Induſtrie Frankreichs wird von beteiligter Seite betont, daß das kürzlich unter Beteiligung von etwa 20 großen Firmen ins Leben gerufene Comité des Induſtries Chimiques de France keine Konzentration unter Preisgabe der Selbſtändigkeit der Einzelfirmen bedeutet. Den Zweck der Neugründung bezeichnete Cordier in der jüngſten Verſammlung von Péchiney dahin:„Die chemiſche Induſtrien enger zuſammenzuſchließen, ſei es für eine beſſere und mehr wirtſchaftliche Organiſation der Produktion, ſei es für gemeinſames Studium oder die Inangriffnahme neuer Fabrika⸗ tionen von nationalem Intereſſe“; Cordier erblickt in dem Comité den„Keim einer mehr methodiſchen Organiſation der chemiſchen In⸗ duſtrien Frankreichs“. In der jüngſten Generalverſammlung des Kuhlmann⸗Konzerns bezeichnete Donat⸗Agache das Comité als die dem franzöſiſchen Genie angemeſſenere, geſchmeidigere Form inlän⸗ diſcher Organiſation gegenüber den„etwas brutalen und gigantiſchen“ Konzentrationen in Deutſchland, England und den Vereinigten Staaten. * Deutſche Gasgeſellſchaft AG. in Berlin⸗Tempelhof. Die Geſell⸗ ſchaft verteilt eine Dividende von 3 v. H.(i. V. 0 v..). Unter Be⸗ rückſichtigung des Gewinnvortrages aus 1925 verbleibt ein Reinge⸗ winn von 4243 924 J. In der Bilanz erſcheinen Kreditoren mit 5 128 968(4 584 664) /, Debitoren mit 7077 708(7 23 901) 1. Be⸗ teiligungen unverändert mit 2 666 400 J/.— 33,33 v. H. des 8 Mill. betragenden AK. der Gasbetriebsgeſellſchaft AG. Berlin— und Ef⸗ fekten mit 530 899(468 720) /. Das Konzeſſionskonto ſteht mit 16 000 000(17 000 000)/ zu Buch. Anlagen figurieren mit 87852 374 (85 170 130) l. Golo⸗Schuhfabrik AG. in Frankfurt a. M. Das Unternehmen ſchließt mit einem Gewinn von 86 000 /¼(2,91 Mill./ Verluſt) nach 83 000,/ Abſchreibungen ab. Es wird vorgeſchlagen, 20 000/ der bisher mit 80 000 ¼/ dotierten Reſerve zuzuführen, ferner 20 000, für zu erwartende nachträgliche Hypothekenaufwertung zurückzu⸗ ſtellen und den Reſt von 46 000/ vorzutragen. Die erſten Monaten des neuen Geſchäftsfahres ſeien, nach Mitteilung der Verwaltung, normal verlaufen. Die Abſatzſteigerung gegenüber der gleichen Zeit des Vorjahres betrage rund 50 v. H. Auch das Auslandsge⸗ ſchäft entwickelt ſich befriedigend. ꝛ⸗: Rheiniſcher Akiienverein für Zuckerfabrikation in Köln. Nach Tilgung des letztjährigen Verluſtvortrages von 126 581/ iſt laut „K..“ im abgelaufenen Jahre 1926/7 ein Reingewinn erzielt wor⸗ den, der die Wiederaufnahme der Dividendenzahlungen gewähr⸗ leiſtet. Beſonders vorſichtige Schätzungen halten ſich in der Spanne von—6 v. H. Der derzeitige Geſchäftsgang wird als normal be⸗ zeichnet. Das Unternehmen iſt in den letzten vier Monaten divi⸗ dendenlos geblieben. p () Verluſtabſchluß der Karmitri AG. in Berlin. Das Unter⸗ nehmen, das bekanntlich kürzlich von der Reemtsma AG. Altona⸗ Bahrenfeld übernommen wurde, ſchließt das Jahr 1926 mit einem Verluſt von 916/ ab, durch den ſich der Gewinnvortrog aus 1925 auf 1585„ ermäßigt. In der Gewinn⸗ und Verluſtrechnung wird der Fabrikationsertrag mit 2 978 921(1821 561) ausgewieſen. Allge⸗ meine Unkoſten erforderten 1040 451 4, Fabrikationsunkoſten 447 790 J, Rabatte und Proviſionen 1348 120/(i. V. Generalun⸗ koſten 1582 135). Steuern 63 376(110 869) und Abſchreibungen 80 100(80 077)&l. * Erhöhung der Oeſterreichiſchen Bankrate auf 7 v. H. Das Exe⸗ kutivkomitee der Oeſterreichiſchen Nationalbank beſchloſſen wie ange⸗ kündigt, den Diskontſatz um 1 v. H. auf 7 v. H. zu erhöhen. Die letzte Veränderung(auf 6 v. H. nach unter) erfolgte am 4. Februar 1927. * Prüfungen in Zigarettenherſtellungsbetrieben. Der Reichs⸗ finanzminiſter hat nach der Südd. Tabakzeitung am 14. Juli unter IILb 7976 folgende Verordnung erlaſſen, die— ohne weitere Mittei⸗ lung— in Nr. 31 des Reichszollblattes vom 16. Juli veröffentlicht wurde: An Stelle der in Ziffer 1 der Anlage zu meiner Verfügung vom 18. Mai 1927— II b 5117— aufgeführten Sätze der Maximal⸗ verdienſtſpanne des Handels treten folgende Sätze: unter a) 29½ v. H. ſtatt 27½ v.., unter b) 28½ v. H. ſtatt 26% v.., unter c) 27 v. H. ſtatt 25 v. H 22: Der deutſche Juni⸗Poſtſcheckverkehr. Der deutſche Poſtſcheckver⸗ das laufende Jahr ſei der Umſatz bisher befriedigend geweſen. GV. am 5. Auguſt. kehr hat im Monat Juni 1927 weiter an Ausdehnung gewonnen. Die Zahl der Poſtſcheckkonten belief ſich Ende des Berichtsmonats auf 912 583 gegen 911 875 Ende Mai. Insgeſamt ſind auf den Konten 34 074 000 Gutſchriften über 5 485 267 000„ und 19 222 000 Laſtſchriften über 5 506 542 000 ausgeführt worden. Von dem Geſamtumſatz von 10 991 809 000 ſind bargeldlos beglichen 8 812 325 000 4. Das durch⸗ ſchnittliche Guthaben auf der Geſamtheit der Poſtſcheckkonten betrug im Juni 609 114000 4. Im Ueberweiſungsverkehr mit dem Aus⸗ land ſind 5 558 000„ umgeſetzt worden. Vörſenberichte vom 21. Juli 1927 Frankfurt uneinheitlich Die Börſe eröffnete heute zurückhaltend, doch war die Grund⸗ ſtimmung etwas freundlicher, da die Börſe die Außenhandelsbilans heute teilweiſe günſtiger zu beurteilen geneigt iſt. Ferner iſt am Geld⸗ markt das Angebot kurzfriſtigen Geldes ziemlich groß. Da aber wie⸗ derum kaum Ordres von Publikumsſeite vorlagen und bei Feſtſetzung der erſten Kurſe mehr angeboten wurde, iſt die Kursgeſtaltung unein⸗ heigtlich. Die Mehrzahl der Montanpapiere, die Bauaktien und die Banken eröffneten bis 1 v. H. ſchwächer. Dagegen konnten J. G. Farben und Elektrowerte bis zu 2 v. H. anziehen. Am Rentenmarkt war die Haltung ſtill und kaum verändert. Türken neigten zur Schwäche, da in den Schuldverhandlungen zwiſchen Gläubiger⸗ und Schuldnerangebot noch ziemlich weitgehende Differenzen beſtanden. Im weiteren Verlaufe ſchrumpfte das ohnehin kleine Geſchäft noe mehr zuſammen. Vereinzelt drückten Berliner Abgaben auf die Kurſe. Auf dem ermäßigten Kursnivean ſtellte ſich dann etwas Dek⸗ kungsbegehr ein. Tägliches Geld 5% v. H. Berlin ſchwankend Im heutigen Frühverkehr war man etwas zuverſichtlicher ge⸗ ſtimmt, da reichlicheres Angebot von täglichem Gelde vorlag. Da jedoch die Publikumsbeteiligung weiter klein iſt, war die heutige Börſe faſt ganz von techniſchen Momenten abhängig. Die erſten Kurſe zeigten keine einheitliche Tendenz, lagen aber überwiegen ſchwächer. Nur die geſtern ſtärker gedrückten Werte wieſen mehrpro⸗ zentige Erholungen auf. Ilſe, Berger, Bemberg, Glanzſtoff, Sprit⸗ werte uſw. ſind beſonders zu nennen. Auf die Meldung, daß eine Sanierung der Deutſchen Wollwaren nicht in Frage komme, konnten ſich die Aktien dieſes Unternehmen kräftig erholen und im Verlaufe weiter ſteigen. Sonſt ſind als beſonders ſchwach Bank für elektriſche Werte, Berliner Handel und Kaliwerte zu nennen. Die Umſatz⸗ tätigkeit iſt auch im Verlaufe ſehr gering und beſchränkt ſich in erſter Linie auf den Farbenmarkt, an dem weiter Käufe von guter Seite zu beobachten ſind. Als die Nichterhöhung des engliſchen Bankdis⸗ kontes bekannt geworden war, ſetzten ſich unter Schwankungen leichte Kursbeſſerungen durch, die aber ſelten über ein Prozent hinaus⸗ gingen. Die anfangs 4 v. H. höheren Sarottiaktien mußten die Hälfte ihres Gewinnes wieder hergeben. Anleihen lagen ruhig, Aus⸗ länder wenig verändert. Bemerkenswert iſt die feſte Haltung der Canada⸗Zertifikate, die im Zuſammenhang mit der ſtarken Nachfrage von ausländiſchen Börſenplätzen hier 5 v. H. gewinnen konnten. Der Pfandbriefmarkt neigt zur Schwäche, beſonders Roggenpfandbriefe 10—20 Pfennig nachgebend, dagegen Rentenbriefe etwas erholt. Am Deviſenmarkt überwiegt die Nachfrage. Die deutſche Markt neigt weiter zur Schwäche, dagegen Bukareſt erholt. Die Lage des Geld⸗ marktes iſt ungeklärt. Tagesgeld eher etwas leichter bei einem Satz von—8 v. H. und darunter, Monatsgeld—9 v.., Reportgeld, nach vß welchem erhebliche Nachfrage beſteht, wurde auf 8½—9 feſtgeſetzt. Der Privatdiskont iſt entgegen den Erwartungen der Börſe nicht er⸗ mäßigt worden. Verliner Deviſen Diskonkſätze: Reichsbauk 6, Lombard 7, Privat 6 v. H. Npilich N. Juli TT. Jult ParftarHiskont in.⸗M. für 8. 7 B. G. I B. A. ge Holland... 100 Gulden 169,22 168,56 J 168,50 168,84 168,56 3,5 Athen. 100 Drachmen] 5,594] 5,806] 3,594 5, 806] 81.—10 Brüſſel. 100 Belga 00.-Fr. 38,3838,50 88.455 88,5 75 58,.— 8 Danzig.. 100 Gulden 51,3251.861,4081.56 81.—6 Helſingfors... 100 finnl. M. 10,57710,597 10.59 10,61 81.—7 Italien 100 Lire] 22,85 22,89 22,8722.91 81.— 7 Südſlawien... 100 Dinar.393 7,407 7,400 7,414 7 Kopenhagen.... 100 Kronen 112,38112,60 112,49 112,714112.50 5 Liſſaboern 100 Eskudo] 20,7820,82 20,7820.82 153,57 8 Oslo 100 Kronen] 108,39 108,61 108,68108,85 12,504, Paris. 100 Franken] 16,443 16,485 16,46 16,50 81.— 5 Praggg 100 Kronen] 12,45 12,47 12.46 12,48 86,062 5 Schweiz.. 00 Franken] 60,8581.0180,375 61,1850 81,20 3 Soſia 100 Leva] 3,042 3,048] 3,042] 3,048] 81,.— 10, Spanien.. 100 Peſeten 71,8872,0271.85 71,99 81.— 5 Stockholm.... 100 Kronen 112.40 112,70 112,64112,86 112,50 6 Pe„100 Schilling] 59,14 59,2639,1789.29 1,70 7 Budapeſt 100 Pengö=12 500 Kr. 73,1873,3273,25 73,39 85,062 6 Buenos Aires... 1 Peſ. 1,782.786] 1,784] 1,788 1,7810 Canada... 1 Canad. Dollar] 4,191].199 4,196 4,204]4]— 575 Japan. I en] 1972 1˙978] 1,975].879] 2,002 5,8 Kairoo. 1 Pfd. 20.91520.985 20.95 20.99—.—— Konſtantinopel... 1 türk. Pfd. 2,148 2,152 2,148 2,152 18,45 10 50 Londoeͤen. 1 Pfd. 20,395 20,483 20,414 20,454 20,48 4. New Pork Dollar 4,201 4,209] 4,2055 4,21880 4,198 4 Rio de Janeiro.. 1 Milreis 0,495 0,487 0,495 27—.8780 3 Uruguag....1 Gold Peſ.] 4,186.144] 4,136.1— 5 20. 21. 20. 21. 20. 21, 20.J. 21. 20. 21. 20.J 21. Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeltung Hanfwerke Füßen 144.2 143.00Neckarſ. Fahrzg.. 123,0 128,9 Uuhrenfabr. Furtw.—.——.—[TGelſenk. Bergw. 169,6168,7 Markt⸗ u. Kühlh. 181,80—.—Wicking ⸗Cement. 161.0 7500 Aktien und Auslandsanleihen in Prozenten. bei Stückenotierungen in Mark je Stück Die mit T verſehenen Werte ſind Terminkurſe während ſich die mit + verſehenen noch in Bi⸗ verſtehen. Mannheimer Effektenbörſe vom 21. Juli 20.21, 20. 21. 20.21. Bad. Bank 178,0173,0 Bad. Aſſekuranz. 247,0(250.0 Karlsruher Maſch. 27.—27.— Pfälz. Hypoth. Bk.—.——.— CTontinentaleBerſ. 93.—93.—C. H. Knorr 187,0187,0 Rh. Hypoth. Bank 176,0176,0 Mannheim. Verſ. 134,0134,0 Mannh. Gummi 57.—55.— Ah Creditbank 134,0134.5 Oberrh. Verſ. 162,0162,0 Neckarſulm Fhrzg 125,0123,0 Südd. Disconto 146,0146,0 Pfälz. Mühlenw. 156,0156.0 .⸗G. für Seillnd. 98,.—986,—Portl. Zem. Heid. 156,5 153,0 Durlacher Hof 165,0165,0 Benz& Cie.—.——.—Rh. Elektr..⸗G. 168,0168,0 Kleinlein Heidelb. 226,0228,0 J. G. Farben 313,0311,5 Rheinmühlen w. 140,0 Ludwigsh. Akt. Br. 225,0 225,0 Rhenania 62,.— 62,— Wayß& Freytag 174,0150,0 Schwartz⸗Storch. 180,0180,0 Gebr. Fahr 57.—57.— La ſtoff Waldhoſ 319,00317,0 Werger Worms 185,0J185,0 Deutſche Linol.. 266,0265,0] Südd. Zucker 152,0169,0 Frankfurter Vörſe vom 21. Juli TGelſenk. Bergw. 168,7186,7 Baſt.⸗G.. 2241,01234,0 Bank-Alktien. ſent. Gaff arp. Bergbau. 5 1 e. ſenkel—19.— TAng. D. Creditbt 150,0149,2 T80e Bergb⸗St.u 270,0270,0 TBergm. Elektr. 194,0192,0 Badiſche Bank.. 172,5 ,TKali Aſchersleb. 176..175,0 Ping Metallwerte 28,.— 28,— Bankf. Brau. Ind 222,0219,7 TKali Weſteregel. 184,5 183,0 Brem.⸗Beſigh. Oel 72,.—70.— Bayr. Bodenc 8 Rannesmannr. 193,2192,2 Ch. Brockh..⸗W. 88.—87.65 Babr, Hyp. u. Wo. 42,9121,0kctanefeld Akt. 130,2128.5 Cement Heidelb. 155,2 153,5 8 — 2 TBerliner Hand. 248.0242,8 79 An. 36.5036.25 erline 249,„ tav n. At 91.— ITCom. u. Privatb. 180,017J,5 TPhönixBergbau 127,5 54—— 25. Alberi 2870 1505 daee f Holzmann, Phil.. 197.2195.1 Philipps.-G. Irk 67.7567.— Holzverkohl.⸗Ind. 75,5072,50 Porzellan Weſſel—.— 46.—— 3—— 158,1 A, 123,0122,5 8 1—.—108.5 Gebr. Goedhardt Junghans St.⸗A, Rein. Gebb t Sch. 137,0138.5 Vogtl. Maſch. St. 108,5 TGoldſchmidt Th. 134,0 132,0 Mülbeim Berg. 168.9,187.0 Konſerven Braun 85,—85,— Rodberg Darmſt. 10,5010,50 Freiverkehrs⸗Rurſe. —.—8 Ludwigsh. Walzm—.—127.2 b Lackf.. 100.0 100,5 Lutz Maſchinen.——46,.— Luz'ſche Induſtr. 46.——— Mainkraftwerke 127,0127.2 Schuhfabrik Herz 73,25—.— D. Anl. enlg 17,38017,15 Hilpert Armaturf. 82,7582,75 Nrh. Leder Spier 118,0118,0 467.—[TGelſenk. Gußſt.—.——, HirſchKupf.u. Met. 115,0114,7 PetersunionFrkft 121,00120,0 8 Jeh Anb. Raln 17 0 118 0JGenſchow& Co. 90,2590,— Mez Söhne. 89.— 645 .Nähm. Kayſer 70.—69.— TBer. Stahlwerke—.———German. Portl-3. 215,2214,0 Miag⸗Mühlen.. 143,0141,00 Wittenerußſtahl 55.— 56,.— 5 31Gerresheim. Glas 150,0149,5 Mix& Geneſt.. 145. TGeſ. f. elkt. Unter. 240,8233,2 Motoren Deutz. 73,6574,— Co., Lock. 72,—71,— Gebr. Roeder, D. 142,0— 1+ 126.0 160 170 0 7 Kattgeceerts. 10l.5, I50,ch Se Gruſchwitz Textit 112,5111,5 e 555 96.— Leldburg. 354900 ee e ß, Lederweck diothe—.— 260 57.—82.(galeide wesg.„ 133..18)0 Stbernraunbt. 2805265 0 Peterre ut 555..85 5 Metallgeſ. Frankf. 187,0186,5 Seilinduſte. Wolff 95.—88,— 10% Mh.Sta Grün& Bilfinger 182,5195,0 lüfa. 82.—182,50 ammerſ. Spinn. 164,2188,0 0 122•0119˙0 Rhein Chamotte. 92.7592,75 JSchuckert, Nröog. 196.5 194,5 M. Egeſt. 122,0119,0 Sohah Bernele 9 88.J6 Seſtverzinsliche Werte. 1755— Tbeln Elettrizit. 189,8155.5 959.Wien Gum. 98.503,75 TRtheinſtahl.. 216 —.—Nech. Web. Lind. 305,0320,0 Wiesloch Tonwar. 109.01 89,50]Wiſſener Metall 134,7 45.2147,2J Wolf, Buckau 59.—— 0 1840 Zellſtoff Verein. 166. 3 165 126,0127,0 Motoren Mannh.——— TZellſt. Waldhof 318,5 d Deutſche Petrol., 30.81 e 16.— . 198.0—.— LRheinelekt. St. u—.—166,7 Boigt& Häff. St. 137,5136,5 Larteenherdlaſch. 26,39 29.— Rb. Maſch. Leuder 31.—31,— BolſbenSlitn 75.2780 Gotcd e ran.———ern agede 17.0178.0 Freiverkehrs⸗Rurſe. Kemp, Stetün..— Rhenanig Aachen 68,50 66,50 Wavß de Frevtag 172.7186,2 Geidger Naggan 121.5125,0.dordd. Wolt.„As.oAdler Kali..— Klein, Sch& Becker 141.2141.5 4155— 1480 148 0fTSen Watdboaf St 320,0ls16.2 Grgrſte, Rym 8, ge—17——— Benz⸗Motor. 1150 7 5.„*.37 8— 0 Knorr, Heilbronn 187.0,186,5 Riedinger Maſch. 145.0145, Gebr. Großmann 114,5114,0 Torenſt, 7 12913055 Hrown, Bov.& C. 7907 Ronnenberg...——7 Ruſſenbank. 3,65.90 Stoman Salpeter 88·50— e Phosphat 69.— 3250 Waggon. 1 179,2 anſa Gonb.. 84.—84.15 Rheinfelden Kraft 178,.5 in..Led. 31,5081.50 Rhein. Maſch. Led 902182 Mez Söhne ITSiemensͤHalsk 281,5 281,58% Mh. Stadt. 2 99,25 99,75 Miag, Mühlb. 145,0.145,5 Südd. Moenus St. A. 88.—86,50 S. Led. St. Ingbert———%% PfHyldpfs/?—.— 100,0 5 M Motoren Deutz.———.— Südd. Zucker.. 149,5 145,5 4% D. Schutzg. 08 10,40 10, 35 Motorf. Oberurſ. 72,.— 71,.— Tricotw. Beſighf.—.———4% D. Schuzg, 14—.——,— 1985 Verliner VBoͤrſe vom 21. dul 5 Spinner 149,7149,20T Baulk⸗Alckien. Juduſtrie⸗Aktien. Bank f. Brauind. 228.50219,0]Aeccumulatoren Bankver. 154.0 158,7 Adler& Oppeng. Benz. 126,0124,8 Darmſt. u. Nat. B 238,5 238,2 TRhein d aunt.. 273,0286,5 ee e 28 a. 159 Lalte en 119 538 eeee 1Dei*„. 5 7 75„ 5 .Ffelta. Wechl. 139,9 190,0 PCeurabat 156,0 D. Golb-u..-Anſt 212,0211, 97 107.5,8 K..Cauräbütte 85.2598.78)terb.& Bidm. 35,25 36, 10 0 5 105,01060 Dingler Zweibrück—.——.— Totseente-e. 1220 Cransport- Aletien. Darte pwert St. 92,.—92,— 174.0 50TBerl. Handelag. 249.5248.0.G. f. Verehrew. Tel. 106,0,104,0 Bant f. el. Werte 179,5 Adlerwerke. TCom. u. Privatb. 179,7178,0. Ueranderwerk: TParm 2 239,00234, PAllg. Elektr Geſ. I Deutſche Bank 165,2 165,0 Ammendorf Pap. — 155,0154 Gußſtahl 120,0120 Kabelw. 109,0.108,0 —.——.— Bad. Elektr—. —— 2505002200 Bab. Maſch. Turt. Tid——— 45 40 2 011840 Berein ölbeſchiſf 76,80 76,85 em. Alhert„439,8140 Draht.—.——,8¼ RhHychldpfz/z 99.50 99.50.THarpen. 255 205;0,20.TRiebeck Montan 175,2.177,5 .⸗A. 65,— 64,65 TMannesmann. 131,00189.7 Akt. 19172 42« 92, a) Neichs-u. Staatspap, DAnl Ablsſgsſch.1 297.0,298, dto 1 003 arkort Bergwrk. 20—8,— fRhenanid Chem 63,7568,50 21289 3080 1435135 7/Tomb. Hutten. ſberd hh, 80 8, eſer Wdaumt. 59000555 — 128 70ʃRoſitzer Zucker 8 1 indr.& Aufferm. 120,0124,0 Rackfort z. 108,5 105,0 ſohne Auslöſgerecht 11,1078.50 leſc Kupfer.14,0 148,0 Tautgerzwecte 101,2100,0.ö% Reichsant. 27 88,75 9, 15 berg 122,041,0 TMütgerzwerte. 101.2,00,0ſc 151,2181,0Sachſenwerk. 120,0(120,8 8% B. Kohe 1 15 eſch Eiſ. u. St 181. nwerk„ Kohlenanl. 13,.— 18½½ ohtglahe⸗Bel. 22,80(22,35 TSalzdetfurth. 244,0.289,58% Prß. Kalianl. 6,25 6,2 gil. Holzmann. 108,09185,00Sarokti.. 197,1197,010%% Mh. Stadt 25—.——.— 'orchwerke.. 120,0120,2 Scheidemantel.. 28,50,28,508%% Mh. Stadt. 26 99,75—, Gas 210,9,205,8 Ehugzboldtnraſch. 46—(5,— PScgubere sa. 590,9050408,/ Roggenwert..890 ISchuckert& Ca. 196,5 192,15% Roggenrentb. 7,80 7 —.——.—[Taſſe Bergbau 266,5271.5 Schuhfabrie Herz 101,5 102.05/ Landſch.R.15 8˙06 —— 5103•„Rogg. 6,156, M. Judel& Co. 188,0187,00 FSt 5 Gebr. Junghans. 125,2122,0 Ber 5 765— 94832 OKahla Porzellan. 110,0109, 0 Stettiner Vulkan. 31,8531.— TRaliw. Aſchersl. 170,7178,0 Stoehrgammgrn. 155,0 b) Ausl. Nentenwerke. 76,—76,85 5% Mepikaner 39,50 30,50 158,0 nofeld. ⸗Geſ.. 182.0 160,7 Anglo⸗Et. Guano ö S 4— Teasdner Sla 270 9 leg.% Sgantungbahn..-(büſſehh Mal.pner 75.—ſf8 80 f Bieageer aen. 10 e dablr Fohlen, alfet. Höp.-Bant 15,.2 153,0 Fgapag... 148,9,144.0 Ciſen Kalſerslaut.—,— 44.28f1 lespner Bank 18.(169,0. Annenet Gußſtahi Maſch. 95—58,.—C. M. Kemp..—Stolberger Zine 258,0 255,04%„cond, Rie.—.— ig . etallb. u..-⸗G 148,7 144,0 TRordd. Llond. 147,0144,8 Tülie„Lichtu. K. 196,51960 Feu. Augem. 148,2 149.0 236,0285.0 Kiscnerwerke. 169.7 168,7 Südd. Immiobil. 96.5096,—4½%„ Silberrte.—.— 5,50 Aated Be 2e Heltargar, 8918 58.88f100.0 Cl, Sed. Folke. 35.—28.—.fitteld Kredb. 2419 2460 ludb. Ne Maſch 84—80 Kodn.4 Jou dan 62.60 81 30 Tibenhcüngr dag73 ae ab. t 15 755.ö Nanes bed Nat.20 530l B4lümore& Oßto 6,88J1000 Emagftenkfurtt..—..— Oeſterr. Freditbt. 8,25 8,5 Palce Maſchln. 1470 120.0 Gebr. A5dengde 1380f05.Tbaer Delfgertr1. 108.1 108.244/ Tüet-Ad.-Anl. 13,75,13,0 20 215 0 Emaille St.Ullrich 47.— 47.— Mannh. Verſicher.——Bamag⸗ Meguin. Metall 130.7 154.2 Koſthei er Cad* 73 75 56 30 Tietz, Leonhard„188,0 199,0 9%„ Bagd.⸗Eiſ. 19.— 16.— Nleteege deident 13-.134.9 Induſtrie-Alctien. Cazinger⸗Umen⸗ 4,8.— Keichsbant.. 110070.7 J. P. Pan Aasbenk. 270 8 110,2 grge. Megb.. 25u gpent o ftüng. Spint. 230025070 S88d. 10 888e 4 e. TDonamit Nrogel 15l,0 i66, Franpeing Retalt J60.9f1258 untonwerte Ralch 108.0J108.04%— Jel 1011.— h. ⸗Sternb.—.—. 5„OSüddeutſch. Disc. 147,0——Berl.⸗Gub. Hut. fotzuſer, 5 20/ Barzt i 0 S985. Wrene. 140 14076 iatnger CtA.. 240 0 240.0 Kaber, Jeh. Biel.—sg 2 Berl. Karler. Ind. Eletr. Alekerung. 168.0J198,0fbftbaſer-Hütte 73.50f8, 0 Bereg. Jel Gun. 108.5197,0%½uSt. i8 28 55 2205 iencr Vantoer. 6580.30fS Höſßerh Binbg. 362.0 860.5 Gaber 2 Schieccher 105 9108,g Srausvort⸗Alctien. PSeriin. Maſchb. r. 19740 48 Paabmeger e Co. 32758f84770 Ber, hem Gporl. 199.öJ189.04%%. 1914 25,49 2545 Württb. Notenbkl.—— Scgarg slerg 180,5—,— 13.G. Farbenind. 3138,2810,7 Bing Nürnberg 47. Caurahülte.. 98.24,—8. piſch, Nickelw. 179,0 179,04%½„ Gde 28.88—.— Verſ.⸗Geſ. 14,0 7250 Werger.. 152.0, 183.(Fabr Gebr. Pirm. 516e, Fo. deichdehn.0.50 L Bochum. Sußſt. 64.80 6780 Cinde? Eismaſch. 10001000TBlangſt. Elof. 726,0.709,04%„„ Golorte.(.15 Seen 160 0 k8r c oeor.50.0h58,50 daneg geren. 0 0 dh Beb.. Sir 165.5 1850 Heant 6 Bt Verawerf 228. 45, ee A5 gehſeng 58 ſe demSae 21.75 berrh. Berſ.⸗Gel. 160,0 181.0 Peler Oppenßeim———Feinmesd. Jetter. 7,80,— Aachener Kleinb,———,— Sranntzu. 4 C. 139 0f137.0 Gcart Sindſtrem 37280gz0/Ker Stablwerke 135,2128,86% Pe.u S% ſihie Kieder 119.9 118.8 ae 25.5.— Sa. Siſenbahn— Heener Aereisan 21 08810 o gpeber Hen 27½,5—,— Ber kiram 189.80360 0e.Celdrelo——— TA. E. G. St.⸗A. 186,5 102,0—. 2„Daltimore.... 99,.—99,— Bremer Bulkan 212.0 210,0 TOud. Loecde ko— 155 710 arinf. 110.1090.0% SüdöE.aß——— Aſchaff. J2„480,9186,9]TGoldſchmidt Th. 135,1138,2 PPeutſch⸗Auſtral.———,— Bremer Wolle K 140,0139,00C. Loren 22,75(22,85 Bolgt grepb. 110,0199.5½4.80/„ neue Pr.———— Vergwerk⸗Alckien. Aſchaff. Jeuſtoff 206.7 204,8—.— 128,0.122,0 79 521 banee 1270 1570 Seben, en, Sbeter. 1130ſlia 0 8 ce Senin—.— 150% 55 185 gef f5 44.,50044,.— Ahm.%—.—-HTg.Südamerita 227. 5„Fuchs Waggon.—..— 9 5 1 10.04½% Anat. Ser.I 19,„ ——— 121.2115,2—2— Bennz.—.— 2510 Grün, Bilfinger.—.— 101,5 19 nſa'ſchiff. 223,1 280,1 Chem. Heyden 8 Magirus.-G.. 192,10171,[Wanderer⸗Werke 277,5272,0 4%„„II 19,5019,50 ee galbseu, Räh-+. 59.40 50,—(TRorbd. Lloyd. 1 I Chem. Gelſent e ee 5 ddebed. Albed 85. l Kahbuntebte.—-— rrr T. ²!m ˙— S 222SSr 20 PS. SSN iNle Dlne porden, als darin jetzt nur noch zwei Vertreter der Koninklifke ver⸗ der niederländiſchen Gruppe die Ausſichten des Berginverfahrens —:.———-'—————''- Dounerstag, den 21. Juli 1927 eue Maunheimer Zeltung[Abend⸗Aasgabe) Kombinationen über J. G. FJarben Bei den Verhandlungen der J. G. Farbeninduſtrie mit dem eng⸗ liſchen Chemietruſt, neben denen auch e mit der fran⸗ zöſiſchen chemiſchen Induſtrie geführt werden, handelt es ſich in der auptſache zunächſt wohl darum, eine Grundlage zu finden, um die gegenſeitige Konkurrenz auszuſchalten. Dabei ſpielt nach der K. 8. die Frage des Austauſchs von Patenten, insbeſondere ſoweit dabei die Benzinherſtellung aus Kohle in Betracht kommt, eine weſentliche Rolle. Auf engliſcher Seite haben die Imperial Chemical Induſtries, der engliſche Chemietruſt, ſich ſchon ſeit langem für das Berginver⸗ fahren intereſſiert, das bekanntlich auf den neuen Werken der J. G. arbeninduſtrie in Merſeburg angewandt wird. Auf der Verſuchs⸗ anlage der Deutſchen Bergin AG. in Mannheim⸗Rheinau ſind in größerem Umfange Verſuche mit engliſchen Kohlen durchgeführt wor⸗ den, um feſtzuſtellen, welche Sorten ſich am beſten für die Bergini⸗ ſierung eignen. Aus der Tatſache, daß an der Internationalen Ber⸗ gingeſellſchaft, in deren Beſttz ſich die Deutſche Bergin AG. befindet, auch die große niederländiſche Petroleumgruppe, Shell⸗Gruppe, be⸗ teiligt iſt, hat man geſchloſſen, daß an den Verhandlungen zwiſchen den deutſchen und engliſchen Chemiegruppen auch die niederländiſche Gruppe beteiligt ſei, was von der J. G. Farben beſtritten wurde. Zur Erklärung für die Nichtbeteiligung der holländiſchen Gruppe an den internationalen Chemieverhandlungen wird von unterrich⸗ teter Seite darauf hingewieſen, daß die Beteiliugng der Koninklijke an der Internationalen Bergin Co., von deren aus zwei Anteilen über je 100 000 fl. beſtehendem Kapftal die Koninklijke urſprünglich die Hälfte beſaß, inzwiſchen weſentlich geringer geworden iſt. ährend vorher der AR. der Juternationalen Bergin Co. aus vier Mitgliedern der Koninklifke und vier der deutſchen Gruppe beſtand, iſt nach der im vorgien Jahre erfolgten Umwandlung des Kapitals der Internationalen Bergin Co. in 2000 Anteile über je 1000 fl. auch die Zuſammenſetzung des AR. inſofern weſentlich anders ge⸗ ſreten ſind, während die übrigen acht Mandate auf Vertreter der leutſchen und engliſchen Intereſſenten entfallen. Daraus darf wohl ſoſgleſſen werden, daß die Koninklifke nicht mehr mit der Hälfte, ondern nur noch mit einem Fünftel an dem Kapital der Interna⸗ tionalen Bergin Co. betetiligt iſt. Ueber dieſe Beſitzverſchiebung iſt allerdings in der letzten Jahresverſammluna der Koninklifke nſchts mitgeteilt worden. Aus anderweitigen Auslapungen des Präfidenten der Koninklifke ſchien allerdings hervorzugehen, daß man innerhalb nicht mehr ſo günſtig beurteilt; dann würde man ſich dort allerdings m Gegenſatz befinden nicht nur zu den günſtigen Erwartungen der deutſchen und engliſchen Intereſſenten bezüolich der Entwicklung des erginverfahrens, ſondern auch zu den Auffaſſungen intereſſierter P Kreiſe in Frankreich, Belgien und Luxemburg, wo ſich eine Induſtrie⸗ gruppe, der u. a. Schneider⸗Creuſot und die Arbed nagehören, Li⸗ zenzen für das Berginverfahren geſichert hat. Zwiſchendividende im engliſchen Chemietruſt. Die Brun⸗ ner Mond Geſellſchaft, die bekanntlich zu den Grün⸗ dern des engliſchen Chemietruſts gehört, wird für das ver⸗ angene Geſchäftsfahr eine Zwiſchendividende von 2 v. H. ver⸗ eilen; in den drei Vorjahren wurden je 2 v. H. Zwiſchen⸗ dividende gezahlt, jedoch wurde ſie im vergangenen Jahr erſt im Oktober ausgeſchüttet.— Auch die Nobel Induſtries b. hat jetzt die Ausſchüttung einer Geſamtdividende von 15 v. H. auf die gewöhnlichen Aktien und von 10 v. H. auf die deferred Aktien genehmigt. Die Direktoren berichtelen in der .⸗V. über einen guten Geſchäftsgang, insbeſondere bei den Beteiligungen auf dem Feſtland(J. G. Jarben⸗ induſtrie und Dynamit Nobel.⸗G.). ꝛ6: Mannheimer Produktenbörſe vom 21. Juli(Eigenbericht). Die Tendenz am Produklenmarkt iſt ſtetig bei unveränderten Preiſen. on Auslandweizen wurde angeboten: Manitoba I zu hfl. 17, Ihfl. 16.50, III hfl. 15.50 IVhfl. 14.80 alles für Jukti diſp. eif annheim. Auſtral. diſp. hfl 15.60, Kanſas II für Juli hfl. 15.30, Baruſſo 79 Kilo für Juli hfl. 14.75, Roſafé 79 Kilo für Juli hfl. 15. Ausl. Roggen 26.25—26.50, ausl. Hafer 23—24, ausl. Braugerſte 31 bis 34 J, Futtergerſte 28, Mais gelbes mit Sack 19.25, Blertreber 15.50—15.75. Weizenmehl ſüdd. 40.50 /, Weizenbrotmehl ſüdd. 99.50, Roggenmehl 60—70proz. alter Ernte 36—38, Weizenfuttermehl 17.50, Weizenkleie fein 12.75—13, Roggenkleie 15 /. * Viehmarkt Mannheim, vom 21. Juli. Auftrieb insgeſamt 825 Stück. Zugeführt und erlöſt wurden für die 50 Kg. Lebendgewicht: Kälber 75, b) 66—70, e) 60—66 /, d) 56—60 /, e) 48—54 l¼. Schafe 29, 40—48 /. Schweine 111, a) 55—57 /, 6) 5758, e) 59 bis 60, d) 58—59, e) 56—57, f) 52—55 ¼. Ferkel und Läufer 610. Für—24/ das Stück. Marktverlauf: mit Kälbern zuhig, langſam geräumt, mit Schweinen ruhig, langſam geräumt, mit Ferkel und Läufer ruhig. J. Sette. Nr. 382 Sportliche Rundſchan Mannheim ſchlägt Cambridge:2 Anſtin revanchiert ſich. Es geſchehen doch noch Zeichen und Wunder. Enblich ein Turnier ohne Regen, dafür mit herrlichſtem Sonnenſchein. Lachende Sonne und lachende Menſchen; überall frohe er⸗ wartungsvolle Feſtesſtimmung. Es iſt wieder Sommer, es iſt Sommer geworden. Und iſt es ein Irrtum, daß die Frauen im Sommer ſchöner, noch ſchöner ſind als im Winter?— Ueberall leuchtende Farben, leuchtende Augen, frohe Feſtes⸗ und Stegesſtimmung, den wir werden, wir müſſen gewin⸗ nen. Noch ein letzter bewundernder Blick auf den herrlichen blauen Modellhut, dernier eri de Paris, dann halten einen die Kämpfe auf den beiden Meiſterſchaftsplätzen gefangen. Schade, man ſollte ſich teilen können, namentlich bei den beiden letzten Spielen der beiden erſten beider Parteien, doppelt ſchade, daß der gigantiſche Kampf der beiden Spitzen⸗ ſpieler ſchon nach zwei Sätzen ein vorzeitiges Ende fand. Es beginnt zu dämmern und Fairneß iſt die Parole der beiden internationalen Großkampftage, die Mannheim dieſen großen internationalen Sieg beſcherten. Dr. Buß zieht zurück, über⸗ läßt Auſtin ohne Kampf den dritten Satz, obwohl er bei ſchlechter werdender Beleuchtung im weiteren Verlauf auf bekanntem Platze die beſſeren Chancen hat. Drei Stunden Wimbledon. Noch klingt in uns allen die Erinnerung nach an dieſe drei unvergeßlichen Stunden herrlichſten, nervenaufpeitſchen⸗ den Kampfes, zähen Ringens um jeden Punkt. Tennis in höchſter Vollendung. Selten ganz modernes Tennis, doch alter klaſſiſcher Stil faſt an Vollkommenheit grenzend. Grund⸗ linienſpiel, plazierte Bälle an die Seitenlinien auf Seiten Mannheims und dagegen die fabelhafte, die ganz fabelhafte Lauftechnik der Engländer. Wie der Wind wirbelt Auſtin, der jüngſte der Gäſte über den Platz, faſt noch ſchneller owell, der ungemein zähe Gegner von Hinz und auch der „alte“ Baines jagt von Ecke zu Ecke, gehetzt ohne Unterlaß, denn Waldeck iſt in famoſer Form. Auch Oppenheimer hält Voung in ſtändiger Bewegung. Das Plazierungsvermögen iſt die Stärke der Einheimiſchen, der ſchnelle Lauf, Rückgabe der Bälle aus jeder Lage die große Kunſt der Engländer. Doch laſſen wir die Ereigniſſe in gleicher Folge nochmals Revue paſſieren. Da iſt zunächſt Oppenheimer ſicher un wieder ſicher, Powell läuft, läuft ohne Unterlaß, ſchlägt die plazierteſten Bälle zurück, erläuft immer wieder die beſtge⸗ ſetzten Bälle und unterliegt dennoch nach hartnäckiger Gegen⸗ wehr:3,:3,:3. Zu gleicher Zeit bucht Waldeck den entſchei⸗ denden Siegespunkt. Mit unerſchütterlicher Ruhe ſetzt der Manuheimer ſeine Bälle, doch auch Baines iſt ſchnell, muß aber vor der ausgezeichneten Sicherheit Waldecks kapitulieren, :0,:7,:2, 60 gibt ſich Baines, zum Schluß vollkommen erſchöpft nach heldenhafter Gegenwehr geſchlagen. Die beiden letzten Sniele beginnen. Auſtin—Dr. Buß, der Kampf der Spitzenſpieler. Atemloſe Spannung auf der dichtgefüllten Tribüne. Ueberraſchung mit leichter Enttäu⸗ ſchung gemiſcht: Auſtin geht ohne Widerſtand:0 in Führung. Doch dann hat ſich Mannheims Spitzenſpieler eingeſpielt, noch geht das vierte Spiel verloren, doch dann ſitzen die Schläge; Spiel um Spiel wird zurückgewonnen,:4; Auſtin geht zum Angriff über, ſtürmt vor ans Netz und hier iſt er Meiſter; fabelhaft ſeine Flugbälle, geſtoppt und geſchnitten, immer mit dem allein richtigen Schlag, ſo holt er ſich die beiden nächſten Spiele und damit den erſten Satz. Doch dann wendet ſich das Blatt. Dr. Buß drängt den großen Gegner in die Verteidigung zurück. Rückhand auf Rückhand, Auſtin kommt nicht aus der linken Ecke heraus,:0,:1,:1; ſchon ſcheint der Sieg geſichert, als Vorhandbälle Auſtins erneut Gelegenheit zum Angriff geben und am Netz tötet er mit tödlicher Sicherheit. Schon führt der Engländer mit:5 und 7 Schmutz und Staub werden von der Haustür weggefegt. Die Vorübergehenden bekommen ein Teil davon ab und haben ihn dann in Kleidern, Gesicht und Haar. Wenn Sie deshalb Ihre Kleider tüchtig ausklopfen, Ihr Gesicht waschen— müssen Sie folgerichtig auch Ihr Haar reinigen. Tun Sie das? Waschen Sie es regelmäßig mit 47¹, Kopfwasch- Pulver? Sein voller, milder Schaum reinigt das Haar mühelos und befreit es gründlich von Schuppen und Staub. Nur echt mit der ges. gesch. 2. Gerrel 471 Sin Beutel-30 pfg.· reicht Mopfwasecſi- Pulver d] Abteilungen ſtarten zu laſſen. bleibt auch fernerhin jeweils in Fronk. Noch einmal hat Dr. Buß Chancen: 11:10, 12:11, doch Auſtin ſchafft die nächſten drei Spiele und ſiegt 14:12. Zur gleichen Zeit liefern ſich Hinz und Powell einen nicht minder erbitterten, grandioſen Kampf. Der Engländer führt bereits:0, als Hinz gut aufkommt und Spiel um Spiel aufholt. Giete wechſeln die Chancen; der Kampf des ewi⸗ ge Ballwechſels ſcheint kein Ende nehmen zu wollen, doch mit 13:11 gewinnt Hinz den erſten Satz. Die beiden letzten Sätze ſehen Hinz wiederum in Hochform. Haargenau ſitzen die Bälle an der Seitenlinie, immer wieder erläuft Powell die ſchwerſten Sachen, doch Hinz ſtellt ihm immer ſchwerere Auf⸗ gaben, ſodaß der unermüdliche Engländer ſchließlich mit 13:11,:4,:4 kapitulieren muß. Die großen Kämpfe ſind aus. Voll Stolz freuen wir uns über die großen Erfolge unſerer Mannheimer Mannſchaft, ſtellt doch der große Sieg ein weiteres beſonders ruhmreiches Blatt in Mannheims ruhmvoller Tennisgeſchichte dar. Mit 512 gewonnenen Wettſpielen, 16:7 Sätzen und 136:98 Spielen wurde die Mannſchaft der Univerſität Cambridge geſdigs „. Ruberſport Schüler⸗ und Jugendregatta in Mannheim Die großen ruderſportlichen Wettkämpfe gehören der Geſchichte an, allenthalben haben die Rudervereine ihre Kämpfer teils endgültig, teils mit Unterbrechung aus dem Training entlaſſen, um ſie für kleinere Ereigniſſe, wie Herbſt⸗ regatta, Dauerrudern, wieder auf den Plan zu rufen. Nicht unnütz werden aber die kommenden Sonntage ruderſportlich verſtreichen, vielmehr werden Schüler und Jugendruderer auf der für ſie beſtimmten Rennſtrecke antreten, um in jugend⸗ lich begeiſtertem Kampf Ehr' und Sieg zu erringen. Die all⸗ jährlich im Programm des Mannheimer Regattavereins be⸗ findliche Schüler⸗ und Jugendregatta am Sonntag (24. Juli 1927) auf dem oberen Neckar beim Bootshaus des Mannheimer Rudervereins„Amieitia“ erſreut ſich auch in dieſem Jahr eines großen Intereſſes der Jugendabteilungen der einzelnen Rudervereine. Die 6 Vierer⸗ und Achterrennen kamen alle zuſtande, Im Rennen 4(für Schüler⸗ und Jugend⸗ ru derer] ſind Meldungen ſogar ſo zahlreich eingegangen, daß ſich die Regattaleitung entſchloſſen hat, das Rennen in zwei Der Mannheimer Regatta⸗ verein darf annehmen, daß ſeine Beſtrebungen bezüglich der Pflege des Schüler⸗ und Jugendruderns ſeitens des Publi⸗ kums ebenſo großem Intereſſe begegnet wie ſeine Oberrhei⸗ iſche Regatta, zumal der Eintritt zu dem ſportlichen Ereignis ein unentgeltlicher iſt. Nachfolgend geben wir die Meldun⸗ gen zu den einzelnen Rennen dem Start nach bekannt: 1. Rennen, Vierer: Mannheimer.V.„Amieitia“, Mannheimer Rkl., Ruderverein Hellas Offenbach, Heidel⸗ berger Rkl. 2. Rennen, Erſter Vierer:.G. Heidelberg, Heidelber⸗ ger Rkl., Ludwigshafener.., Mainzer R.., Mannheimer Rkl. Adelkereer Rkl., Maun⸗ 3. Rennen, Zweiter Vierer: heimer.V Amieitia, Mainzer R 4. Rennen, Vierer(für Schüler⸗ und Jugendruderer). 1. Abt.:.G. Worms, Heidelberger Rkl., Rheinklub Aleman⸗ nia Karlsruhe,.V. Hellas Offenbach.— 2. Abt.: Mainzer R..,.G Rheinau,.V. Rüſſelsheim,.G. Heidelberg. 5. Rennen, Anfänger⸗Vierer: Mannheimer Rkl., Mannheimer.V. Baden. 6. Rennen, Achter(Gigachter: Mannheimer Ruder⸗ verein Amieitia, Heidelberger Rkl., Mannheimer Rkl. Die Vorrennen zu den Rennen 1, 2 und 4 beider Abtei⸗ lungen finden am Samstag(28. Juli) abend ſtatt. Und Jeta, 2 * Also sprach Salbermooser Ja was waar denn jetat dees, mei liaber Herr, gegen Eahna Bart is a Igel ja wia-r- a sanſtes Ruhekissenl Sopl Selbstrasierer san 8— ahal Bete de 2 Sꝰ davoꝰ auf'n Pemsel dees gibt an Schaum wia auf n Oktoberbier, und d' Haar genga weg wia da Deifi Gleĩ kaaf n8' Eabna a.. dees g langt fürs halbe Lebn. wo's Peri gibt ja gibt s denn dees aalrꝰ R AN-CyYf erlangen Feri“, der s0 voræugtichen und beltebten Hauterèeme. +—.50 und M.—) DR. M. Hersteller der weltbekannten Khasana ham no nia nix von Peri Rasier- Crẽème ghörtl den Schaug o. 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