0 ———— Samskag, 23. Juli Bezugspreiſe: In Mannheim u. umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatlich.⸗M. 2,80 ohne Beſtellgeld. Bei eptl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. Haupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle E 1,4⸗6, Baſſermannhaus). Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr.6, 5 e 19/0 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945,24951.24952 u. 24953 Abend⸗Ausgabe Neue MannheimerSeitung Mannheimer Heneral Ameiger Preis 10 Pfennig 1927— Nr. 336 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Kolbnelzele für Allgem. Anzeigen 0,40 t. Netlemen —4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen me en Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. 111 keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ar sgaben oder 5 verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch : Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim⸗ Beilagen: Sport und Spiel. Aus Seit und Leben. Mannheimer Frauenzeitung. Unterhaltungs-Beilage. Aus der Welt der Cechnik. Wandern und Neiſen. Geſetz und Necht NMlumung gegen Anſchlußverzicht? Ein franzöſiſcher Verſuchsballon Ein Weg, der nicht gangbar iſt Berlin, 23. Juli.(Von unſerem Berliner Büro,) Vor etwa 14 Tagen bis 3 Wochen iſt in der franzöſiſchen Preſſe, zumteil auch in der italieniſchen mit lebhaftem Eifer die An⸗ ſchlußfrage erörtert worden. Wir haben ſchon damals der Vermutung Ausdruck gegeben, daß dem Anſchluß von den Pariſer Politikern die Rolle zugewieſen ſein könnte, als Kompenſation für die Räumung zu dienen, in der Art etwa, daß Frankreich eher Miene machen könnte, zu räumen, wenn wir feierlich und endgültig allen Anſchlußge⸗ danken abſchwörten. In einem Artikel des„Matin“ hat Herr Sauerwein die Katze nun vollends aus dem Sack ge⸗ laſſen und dieſe Vermutung wörtlich beſtätigt. Demgegen⸗ üüber iſt nur zu wiederholen, was hier immer wieder geſagt worden iſt, es iſt keine Regierung im Reich, wie auch immer ſie parteipolitiſch zuſammengeſetzt ſein mag denkbar, die den Verzicht auf den Anſchluß ausſprechen dürfte. Daran wird auch nichts geändert, daß die völlig einflußlos gewordene wirt⸗ ſchaftlich auf dem letzten Loch pfeifende„Kreuzzeitung“, wie wir ſchon berichtet haben, geſtern i einer wahrhaft abſtoßen⸗ den Form gegen den Anſchluß Stellung genoenmen hat. Natürlich gibt es unter den preußiſchen Konſervativen, je öſt⸗ licher ſie wohnen, umſo mehr, denen jede Verbindung mit Deutſch⸗Oeſterreich in tiefer Seele zuwider iſt, deren Ideal überhaupt die Mainlinie iſt. Schon in der ſtaatlichen Gemein⸗ ſchaft mit dem zum Reich gehörenden Süddeutſchland fügen ſie ſich nur widerwillig und knurrend. Aber dieſe Gruppe iſt politiſch ohne Gewicht. Sie bedeutet im Grunde nicht viel⸗ mehr als das Häuflein ſchwarz⸗gelber Legitimiſten in Oeſter⸗ reich. „Anſchluß bedeutet Krieg und Verlängerung der Beſatzung“ V Paris, 23. Juli.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Die Drohung des„Matin“, daß der Anſchluß Deutſch⸗ Oeſterreichs Krieg bedeute, wird in einem zweiten Artikel Sauerweins ausgeſprochen. Der Mitarbeiter des Blattes teilt vor allem mit, daß ihm ein Miniſter der kleinen Entente erklärte, die Annexion Oeſterreichs durch Deutſchland würde unvermeidlich zu einem Kriege führen. Von dieſer Vorausſetzung ausgehend, wird die Idee lanciert, es müſſe eine internationale Konferenz zuſammentreten, um ein Locarno Oſteuropas und ein Balkan⸗Locarno zu verwirklichen. Eine ſolche Kon⸗ ferenz könne aber nicht in Genf ſtattfinden, wo die Intrigen zu ſtark wären und die Widerſtände zu groß. Sie müßte ebenſo wie die Rheinpakt⸗Konferenz aus der Atmoſphäre des Völkerbundes gerückt werden. Sauerwein betont ausdrücklich, daß das Mißtrauen in Frankreichgegen Deutſch⸗ land ſehr groß ſei, hauptſächlich wegen der oſteuropäiſchen Probleme. Die Haltung Deutſchlands im Falle eines Kriegs⸗ ausbruchs auf dem Balkan oder in Südoſteuropa wäre ge⸗ heimnisvoll, und man wolle in Frankreich endlich wiſſen, welche Stellung Deutſchland im Falle eines oſteuropäiſchen Konfliktes einnehmen würde. Solange dieſe Klärung noch nicht ge⸗ ſchaffen worden ſei, könnte Frankreich nicht daran denken, über die Zurückziehung der Beſatzungstruppen. am linken Rheinufer zu verhandeln. Sollte jedoch, ſo betont Sauerwein ausdrücklich, bis zum Ablauf der Beſatzungsfriſt eine Verſtändigung zwiſchen Deutſchland und Frankreich über die oſteuropäiſchen Verhältniſſe nicht ſtattgefunden haben, ſo wäre Frankreich immerhin genötigt, an die Verlänge⸗ rung der Beſatzung über das Jahr 1935 hinaus zu denken. Das Argument für die Aufrechterhaltung dieſer verlängerten Beſatzung wäre dadurch gegeben, daß die Sicher⸗ heit in Europa noch nicht hergeſtellt iſt und Frankreich es für nötig erachtet, als Sicherheit ein weiteres Pfand, das Rhein⸗ land, feſtzuhalten. Am gleichen Tag veröffentlicht das nationaliſtiſche Blatt „Avenir“ ganz gleichartige Ausführungen, wie Sauerwein. Der Chefredakteur des„Avenir“ erhebt in dem Artikel die Forderung, daß die Feſthaltung des Rheinlandes ü ber über dieſe Frage verhandeln. Als Unterlage für die Be⸗ ſetzung des Rheinlandes ſollten die Artikel 42 und 43 des Ver⸗ ſailler Vertrages dienen, von deren Erfüllung überhaupt die Rückgabe des Rheinlandes an Deutſchland abhängig wäre. Die Veröffentlichungen im„Matin“ und„Apenir“ ſtehen zweifellos mit gewiſſen Plänen desfranzöſiſchen Ge⸗ neralſtabes in Zuſammenhang, daß für den Ausbau der franzöſiſchen Befeſtigungen an der neuen Oſtgrenze viel länger Zeit benötigt wird als urſprünglich vorgeſehen war. Infolgedeſſen drängen jetzt die meiſten durch militäriſche Kreiſe beeinflußten Blätter dazu, Gründe für die Aufrecht⸗ erhaltung der Beſatzung über die Vertragsfriſt hinaus ins Treffen zu führen und in der öffentlichen Meinung für eine ſolche Möglichkeit Stimmung zu machen. Der Gedanke Sauer⸗ weins über die Einberufung eine Oſt⸗ und Südoſteuropa⸗ Locarno⸗Konferenz wurde von zahlreichen franzöſiſchen Poli⸗ tikern bereits lanciert und iſt in ſeiner gegenwärtigen Form nur inſofern neu, als Sauerwein Stellung gegen den Völker⸗ bund nimmt, dem er gewiſſermaßen mißtraut. ³·Ü. VꝓyꝓꝓꝓꝓꝓS6CCCccccCCc—————PPPꝓPP ˙—». ĩ⅛)—⅛ũꝗj.— 7˙,).————............ Die Vilanz der Reichspoſt Nachdem das Reichspoſtminiſterium bereits die endgül⸗ kigen Rechnungsergebniſſe für das Rechnungsjahr 1926 be⸗ kann gegeben hatte, ſind dem Verwaltungsrat der Deutſchen Reichspoſt jetzt auch die Bilanz für den 31. März 1927 und die Gewinn⸗ und Verluſtrechnung für die Zeit vom 1. April 1926 bis 31. März 1927 vorgelegt worden. Es iſt alſo gelungen, Bilanz und Gewinn⸗ und Verluſtrechnung für den Rieſen⸗ betrieb der Deutſchen Reichspoſt in 3½ Monaten fertigzu⸗ ſtellen. Die Betriebseinnahmen ſind um 108 Millionen RM. hinter dem urſprünglich verſchlagt geweſenen Soll zurückge⸗ blieben. Der Einnahmeausfall iſt durch Einſchränkungen der Betriebsausgaben um 35 Millionen RM., durch Unterlaſſung von Anſchaffungen in Höhe von 55 Millionen RM. und durch Erhöhung des Vorgriffs um 18 Millionen RM. eingeholt worden. Gleichzeitig iſt das genaue Ergebnis für den Monat Juni 1927 bekannt gegeben worden, ſodaß nunmehr auch die Zahlen für das erſte Viertel des neuen Rechnungsjahres voll⸗ ſtändig vorliegen. Das Ergebnis ſtellt ſich wie folgt: Die Ein⸗ nahmen ſind um 18,5 Mill. RM. hinter dem Durchſchnittsſoll ür drei Monate zurückgeblieben. Der nach Berückſichtigung der ausſtehenden Ausgaben ſich ergebende rechnungsmäßige Fehlbetrag ſtellte ſich auf 67,4 Mill. RM. Zum Kampf um die Portoerhöhung ;Berlin, 23. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Das „B..“ hat bekanntlich heute trotz der Erklärung des Reichs⸗ voſtminiſters in der geſtrigen Verwaltungsratsſitzung ſeine ehauptungen aufrecht erhalten, daß Dr. Curttus ſich— wie das„B..“ behauptet, ſogar ſchriftlich— gegen die Er⸗ höhung der Poſtgebühren gewandt habe. Damit hat das „B..“, ohne das allerbings auszuſprechen, den Poſtminiſter angeſchuldigt, den Verwaltungsrat belogen zu haben, um die Bor ume ſeiner Gebührenvorlage ermöglichen zu können. — 1 dem heute vormittag wieder einberufenen Verwaltungs⸗ 855 der Reichspoſt hat nun Dr. Schätzl zu der Behauptung 1.“ Stellung genommen und„mit aller Beſtimmt⸗ dte Geren daß der Herr Reichswirtſchaftsminiſter gegen dat ebührenerhöhung nlemals Einſpruch erhoben „ſondern ihr, allerdings unter Bedenken gegen einige Sätze, ausdrücklich zugeſtimmt habe. Vom Reichs⸗ wirtſchaftsminiſterium wurde bekanntlich die Erklärung ab⸗ gegeben, daß in der Frage der Gebührenerhöhungen ein Ka⸗ binettsbeſchluß vorliegt und eine Auskunft über die Stellung⸗ nahme der einzelnen Kabinettsmitglieder zu dem Beſchluß nicht erfolgen könne. um das Neichsſchulgeſetz Berlin, 23. Juli.(Von unſerem Berliner Bürob.) Hier iſt immer bezweifelt worden, daß es wirklich zu der Sonder⸗ tagung im Herbſt wegen des Reichsſchulgeſetzes kommen wird. Jetzt gibt dem ähnlichen Zweifel auch das B. T. Ausdruck. In den Kreiſen des Reichsrats, meint das Blatt, bezweifelt man, daß die Ausſchüſſe und das Plenum des Reichsrats die Verabſchiedung des Reichsſchulgeſetzentwurfes bis zu dem be⸗ abſichtigten Wiederzuſammentritt des Reichstags werden durch⸗ führen können. 5 Das iſt genau dasſelbe, was auch von uns ſchon vor Wochen geſagt worden iſt. Es kann ſehr leicht ſein, daß der Reichsrat, der zunächſt noch auf die ausführliche Begründung der Vorlage wartet, mit ſeinen Beratungen nicht vor Beginn der ordentlichen Seſſion im November fertig wird. Streſemann zur Danziger Preſſekonferenz Aus Anlaß der Tagung der Deutſch⸗Nordiſchen Preſſe⸗ konferenz hat Reichsaußenminiſter Dr, Streſemann der „Danziger Zeitung“ folgendes Geleitwort überſandt:„Mit aufrichtiger Freude begrüße ich es, daß in dieſem Jahre wie⸗ derum eine alte Hanſaſtadt, getreu ihrer völkerverbindenden Tradition, die Vertreter der Preſſe aus den meiſten Ländern, die die Oſtſee und ihre Zugänge umſchließen, als Gäſte bei ſich ſehen wird. Wie in der Politik immer mehr die Wirkung bekannt wird, die von der Perſönlichkeit als dem Trä⸗ ger einer Idee ausgeht und infolgedeſſen Zuſammenkünfte der leitenden Staatsmänner eine zukunftsreiche Methode der Verhandlungsführung geworden ſind, ſo wird auch die Preſſe aus der perſönlichen Verbindung und dem unmittel⸗ baren Gedankenaustauſch wertvollen Gewinn für ihre ver⸗ antwortungsvolle Arbeit erzielen können. In dieſem Sinne wünſche ich der Danziger Tagung den beſten Erfolg.“ 1935 hinaus ernſtlich ins Auge gefaßt werden müßte. Frankreich ſollte ſchon heute mit England und Italien Rückblick und Vorſchan Wiener Schlußbilanz— Der Bankerott der öſterreichiſchen Sozialdemokratie— Zwei bewaffnete Parteilager— Rück⸗ ſchlag der Anſchlußbewegung Eine Woche iſt ſeit den blutigen Ereigniſſen in Wien ver⸗ floſſen. Aeußerliche Ruhe und innerliche Beſinnung laſſen zuſammen mit dem nötigen zeitlichen Abſtand nunmehr die Bilanzziehung zu, die in den erſten Tagen der Aufregung weder in Wien noch in Deutſchland möglich war.f Stellen wir einmal die Haben⸗ und Soll⸗Poſten nebeneinander. Auf jener Seite wäre darnach folgendes zu buchen: Die— vielleicht vielen unerwartete— Feſtigkeit der Re⸗ gierung Seipel hat binen drei Tagen der verfaſſungsmäßigen Gewalt die Herrſchaft wieder zugeführt. Die öffentliche Mei⸗ nung unterſtützt weiter über die rein bürgerliche Sphäre hinaus alle Faktoren, die ſich für Ruhe und Ordnung ein⸗ ſetzen. Die Bundesländer ſtehen geſchloſſen hinter der Bun⸗ desregierung gegen die Uebergriffe der ſozialiſtiſchen Mehr⸗ heit in Wien, Polizei und Bundesheer haben ſich trotz der parteipolitiſchen Zerſetzung als zuverläſſig und pflichtgetreu erwieſen, die Ruhe iſt tatſächlich wieder hergeſtellt. Demgegenüber wäre auf der Debetſeite folgendes einzu⸗ tragen: Ein Ausgleich, geſchweige denn eine Ausſöhnung zwi⸗ ſchen bürgerlicher Regierung und ſozialiſtiſcher Oppoſition iſt bisher nicht erfolgt, im Gegenteil, die„Arbeiter⸗Zeitung“ er⸗ geht ſich in fortgeſetzten Haßgeſängen gegen die bürgerlich⸗ kapitaliſtiſche Welt, die als„Syſtem“ vernichtet werden müſſe. Die Radikaliſierung der Maſſen macht durch den Wettlauf der Sozialiſten und Kommuniſten um ihre Gunſt ſtändige Fortſchritte. Im Zuſammenhang damit und der ſchweren Niederlage, die ſich die Sozialdemokratie durch den be⸗ dingungsloſen Abbruch des Verkehrsſtreiks zugezogen hat, ſind die gemäßigten Führer in den Hintergrund gedrängt worden, während dafür die radikalen Elemente die Oberhand gewinnen. Die rechtswidͤrig errichtete und bewaffnete Ge⸗ meindeſchutzwache iſt beſonders bedenklich, nachdem vom Bundeskanzleramt ausdrücklich ſeſtgeſtellt worden iſt, daß der Bürgermeiſter die Gemeindeſchutzwache ohne verfaſſungs⸗ mäßige oder ſonſtige geſetzliche Grundlage, weiter ohne Be⸗ ſchluß des Gemeinderates oder des Wiener Landtages einge⸗ richtet hat. Die Bundesregierung iſt alſo der Auffaſſung, daß die Gemeindeſchutzwache. eine illegale bewaffnete Macht iſt. Woher ſie die Waffen bezogen hat, iſt dem Bun⸗ deskanzleramt„derzeit noch nicht bekannt“. Darüber wird ſich vorausſichtlich im Nationalrat eine heftige Debatte ent⸗ ſpinnen, wenn der Antrag der Chriſtlich⸗Sozialen auf Auf⸗ löſung der Wache zur Diskuſſion kommt. Durch die Schaf⸗ fung dieſer bewaffneten Parteigarde und die Ausrufung der Diktatur des Proletarias in Bruck an der Mur unter Füh⸗ rung eines ſozialdemokratiſchen Abgeordneten hat ſich die So⸗ zialdemokratie bereits ſoweit vorgewagt, daß ſie nur noch ſchwer und nur unter großen Preſtigeverluſten zurückweichen kann. Statt eines Ausgleichs der Gegenſätze wird man alſo noch weitere Zuſpitzung und Verſchärfung erleben. Welches ſind nun die Lehren von Wien? Die öſterreichiſche Sozialdemokratie hat nicht nur äußerlich eine Niederlage erlitten, ſie hat auch jeden Kredit als eine Verfaſſungspartei verloren. Wenn die reichsdeutſchen Sozialdemokraten und Demokraten ſie in Schutz nehmen, ſo beweiſen ſie damit nur, wie wenig ſie ſelbſt noch Veranlaf⸗ ſung haben, ſich ihrer Verfaſſungstreue zu rühmen. Es iſt unverfälſchter Kommunismus, wenn der Parteivorſtand der öſtereichiſchen Sozialdemokratie nach einer gewiß unverdäch⸗ tigen Meldung des„Vorwärts“ in ſeiner Wiener Tagung zum Ausdruck gebracht hat, das gegenwärtige Regime ſei in einem Blutbade, in Anarchie und Zerſtörung zuſammen⸗ gebrochen und es müſſe deshalb ein anderes Regime kom⸗ men. Tatſache iſt, daß die öſterreichiſche Sozialdemokratie für das Blutbad und die Anarchie in Wien mindeſtens mo⸗ raliſch mit verantwortlich iſt, daß die Regierung Seipel ſtandgehalten hat und daß die Sozialdemokratie zuſammen⸗ gebrochen iſt. Es iſt eine geradezu groteſke Anmaßung, wenn die Sozialdemokratie aus dieſen Vorausſetzungen die Konſe⸗ quenz zu ziehen wagt, es müſſe ein neues Regime ans Ru⸗ der kommen. Viel offenherziger iſt die„Voſſiſche Zeitung“, die behauptet, die ſozialdemokratiſche Parteileitung brauche einen politiſchen Erfolg, um damit ihren Vorſchlag auf Be⸗ endigung des Verkehrsſtreikes begründen zu können. Wenn ſie gleichzeitig behauptet, es ſei den ſozialdemokratiſchen Parteihäuptern gelungen, die Führung der Maſſen zurück⸗ zugewinnen, ſo ſtraft ſie ſich allerdings ſelbſt Lügen. Aber mit ihren Mitteilungen über die Gründe der öſterreichiſchen Sozialdemokratie wird ſie wohl das Richtige treffen. Sie be⸗ ſtätigt damit nur, wie ſtark dieſe Partei der Entartung be⸗ reits anheim gefallen iſt. Niemals wieder werden die öſter⸗ reichiſchen Sozialdemokraten ſich von dem Vorwurf reinigen können, daß ſie ſich an einer außerparlamentariſchen Aktion gegen eine verfaſſungsmäßig gebildete Regierung beteiligt, daß ſie gewaltſame Erpreſſungsmanöver in Szene geſetzt haben, um eine parlamentariſche, legale Regierung zu ſtür⸗ zen. Was unterſcheidet ſie nun noch von den Kommuniſten? Im Grunde genommen nichts weiter, als das heuchleriſche Beſtreben, mit leeren Worten noch eine Verfaſſungstreue zu markieren, die ſie längſt nicht mehr beſitzen. Während die Kommuniſten wenigſtens den Mut haben, ſich zu ihren Taten zu bekennen und außerparlamentariſche Gewalttaten aus⸗ drücklich zu billigen, redet der Parteivorſtand der Sozial⸗ demokratie noch davon, es ſei keineswegs geſagt, daß die ſozialdemokratiſche Partei ſich der Fortführung der par⸗ lamentariſchen Demokratie widerſetze. Was hat ſie denn in Wien anders getan, als die parlamentariſche Demokratie mit Füßen zu treten? Wäre es nach ihr gegangen, ſo hätte der Neue Maunheinter Zeitung kbend⸗Ausgabe) SEeamskag, den 28. Jult · toꝛ/ ſchen Regierung unter dem Druck des Pöbels einfach preis⸗ und ſich einer Diktatur der nackten Gewalt gefügt. Die öſterreichiſche Sozialdemokratie hat alſo alle Grundſätze der Demokratie und des Parlamentarismus preisgegeben und Elementen die Hand gereicht, die die Abſicht hatten, mit i bs Gewalt über die Verfaſſung hinwegzugehen. Das iſt das Schuldkonto der öſterreichiſchen Sozialdemokratie, zu⸗ gleich das moraliſche Schuldkonto aller derer, die ſie in Schutz zu nehmen verſuchen. Eine weitere Lehre beſteht in der Erkenntnis, daß die Sozialdemokratie in taktiſchen Dingen Anſchauungen huldigt, die als überlebt und veraltet angeſprochen werden müſſen. Der Generalſtreik war von ſe ein Lieblingsgedanke der ſozialiſtiſchen Weltanſchauung. Nur iſt man ſich auch dies⸗ mal nicht über die Folgen von vornherein im klaren geweſen. Man erinnere ſich der verheerenden Folgen des Generalſtreiks in Deutſchland gegen den Kapp⸗Putſch. Aber während er doch damals ausgerufen wurde, um die gegenrevolutionäre Regie⸗ zung in Berlin zu ſtürzen. erfolgte ſeine Proklamierung in Wien diesmal nicht, um der bolſchewiſtiſchen Putſchiſten Herr zu werden, ſondern um ſie zu unterſtützen und um die ver⸗ faſſungsmäßige Regierung zu ſtürzen. Das Abblaſen des ſinnloſen Verkehrsſtreiks vollendete ſchließlich den geiſtigen Bankrott der öſterreichiſchen Sozialdemokratie. Was man in iren Blättern zur Begründung des Abbruchs des Streiks lieſt, iſt politiſche Arterienverkaltung in höchſtem Ausmaße. Ihr Adeenkreis iſt ſo eng begrenzt und das Arſenal der ge⸗ werkſchaftlichen Waffen iſt ſo klein und rückſtändig, daß man ſich immer wieder über ihren Glauben verwundern muß, mit derartigen Mitteln Fortſchrittsarbeiten oder gar Erlöſungs⸗ werke bewerkſtelligen zu können. Wenn man ſich allerdings auf den Standpunkt ſtellt, den der deutſche Sozialdemokrat Wels einmal vertreten hat, daß man lieber mit den Maſſen irren als gegen die Maſſen handeln ſoll, erledigt ſich das Führerproblem für den Sozialismus von ſelbſt. So abſurd es klingen mag: die Sozialdemokratie iſt heute zu einer der geiſtigunfruchtbarſten Bewegungen herabgeſunken. Der Fortſchritt der Ideen iſt ſchon längſt bei anderen anzufinden, mögen ſie nun rein kapitaliſtiſch oder auch kommuniſtiſch ge⸗ —4 ſein. Unverändert geblieben iſt auch die Anmaßung und das Beſſerwiſſenwollen. Wie es ums Beſſer machen beſtellt iſt, hat gerade der Verlauf der Vorgänge in Wien wieder ein⸗ mal deutlich genug gezeigt. All dieſe Betrachtungen finden noch ihr beſonderes Ge⸗ präge, wenn man ſich der lebhaften Propaganda erinnert, die por einigen Monaten von deutſcher ſozialdemokratiſcher Seite für die Reorganiſation der Reichswehr und der Schutzpolizei wurde. Der Reichstagspräſident Paul Löbe war abei einer der lauteſten Rufer im Streit. Die Zuſtände im öſterreichiſchen Bundesheer u. der Schutzpolizei wurden damals als geradezu ideale Vorbilder über den Schellenkönig gelobt. Die Neigung, dem öſterreichiſchen Beiſpiel zu folgen, wird trotz der erfreulichen Tatſache, daß ſich diesmal noch die beiden Faktoren der ſtaatlichen Macht den Befehlen der Regierung nicht entzogen haben, nicht gerade gefördert. Die eindring⸗ lichſte Lehre für Deutſchland aus den Wiener Ereigniſſen be⸗ ſteht zweifellos darin, daß wir alles tun müſſen, um eine Uebertragung der öſterreichiſchen Parteidurchſetzung guf deutſche Verhältniſſe zu vermeiden. Sehen wir doch die Vorkommniſſe der letzten Woche einmal mit ganz nüchter⸗ nen Augen an, ſo ergibt ſich Folgendes: Die einſeitige Partei⸗ Herrſchaft der Sozialdemokratie in Wien führte zu offenem Widerſtand der Bundesländer. Die Organiſation des republikaniſchen Schutzbundes, der eine de facto bewaff⸗ nete„Rote Armee“ darſtellt, hat mit Naturnotwendigkeit zur Organiſation der Heimwehren geführt. Endergebnis: Zwei Aungefähr gleich ſtarke Lager ſtehen ſich bewaffnet gegen⸗ über. Der Bürgerkrieg kann alſo jeden Augenblick aus⸗ brechen. Nun braucht es gewiß in Deutſchland nicht zu glei⸗ chen oder ähnlichen Folgeerſcheinungen zu kommen, aber die Anfänge ſind leider ſchon vorhanden. Die Zügelloſiakeiten Herrn Hörſings, deſſen hemmungsloſe Einſeitigkeit immer mwehr Fenſterſcheihen zerſchlägt, legen Zeugnis ab von der 8 gewiſſer Kreiſe, die ſeiner Weltanſchauung hul⸗ gen. Wie man auf ſolche Weiſe den doch gerade von der Sozial⸗ demokratie beſonders vertretenen Anſchlußgedanken kördern will, iſt unbegreiflich, wie denn überhaupt bei dieſer Bilanzziehung leider feſtgeſtellt werden muß, daß der erfreu⸗ liche Fortſchritt der Anſchlußbewegung in der letzten Zeit durch die Wiener Unruhen wieder zunichte gemacht wor⸗ den iſt. Ziehen wir auch die außenpolitiſchen Auswirkungen im Betracht, aus denen erſichtlich iſt, daß Deutſch⸗Oeſterreich Such heute noch von einer Welt von Feinden umgeben iſt, er⸗ 55 ſich als betrüblicher Reſt, daß an eine Reviſion des Friedensvertrages von Saint⸗Germain als der eigentlichen Wurzel allen Uebels noch lauge nicht zu denken iſt. Auf weite politiſche Sicht eingeſtellt, hat damit auch die deutſche Außenpolitik durch die Schuld der Sozialdemokratie eine Schlappe erlitten. Auf dem Wege zum zweiten deutſchen Reich, das Großdeutſchland heißen wird, ſind wir abermals ein Stück zurückgeworfen worden. Kurt Fischer Stland und die Frage der Oſtfeſtungen yParis, 23. Juli.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Dem„Echo de Paris“ zufolge hatte Briand geſtern Gelegen⸗ eit, am Quai'Orſay den von einem belgiſchen und einem ranzöſiſchen Offizter abgefaßten Bericht über den Beſuch der an Oſfeſtungsgebleke kennen zu lernen. Der Außenminiſter hatte ſodann eine Beſprechung mit Cambon und mit dem Generalſekretär der Botſchafterkonferenz Maſſigly. Der Bericht über die Oſtfeſtungsfrage wird auf Grund der Beſprechungen des Außenminiſters mit Maſſigly am nächſten Mittwoch vor die Botſchafterkonferenz gelangen. Es iſt, wie das Blatt zu berichten ſo gut wie ſicher, daß die Konferenz ohne Kommentar die Durchführung der im Februar aufgeſtellten Forderungen als erledigt betrachten wird. Ueber die deutſchen Befeſtigungen im Oſten ſoll jetzt, dem„Echo de Paris“ zufolge, eine merkwürdige Ge⸗ chichte im Umlauf ſein. Das Blatt erzählt, daß von den befeſtigten Unterſtänden, die zerſtört werden mußten, keine einzige ſo gebaut war, wie es den Vorſchriften der Militär⸗ verwaltung entſprach. Man wird jetzt gegen die Unternehmer vorgehen und Schadenerſatzprozeſſe anſtrengen. Der franzö⸗ ſiſche Außenminiſter iſt geſtern unmittelbar nach dem zu Ehren bincares gegebenen Eſſen wieder nach Cockerelle zurück⸗ gereiſt. Es ſcheint, daß ſein Geſundheitszuſtand noch nicht ſo aiſee iſt, um ihm die Wiederaufnahme der anſtrengenden ätigkeit im Quai d' Orſay zu ermöglichen. Briand wird wahrſcheinlich noch 14 Tage in Cockerelle verbringen und dann eine große Reiſe unternehmen, um ſich dann wahrſcheinlich direkt nach Genf zu begeben. Man ſpricht neuerdings von einer Zuſammenkunft Briands mit Chamberlain vor dem Wiederzuſammentritt der Ratsverſammlung im September. Deutſch polniſche Wirtſchaftsverhandlungen Berlin, 23. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) 15 den deutſch⸗polniſchen Verhandlungen iſt, nachdem der deutſche Geſandte in Warſchau, Rauſcher ſeinen Urlaub, den er am Bodenſee verbringen will, angetreten hat, die Sommerpauſe eingetreten. Die Handelsyertragsverhandlungen werden alſo erſt wieder Ende September, anfangs Oktober aufgenommen werden. Gleichzeitig iſt auch die private deutſch⸗polniſche In⸗ duſtriekonferenz in Ausſicht genommen worden, von der hier ſchon gelegentlich die Rede geweſen iſt. Anfangs Oktober wird eine Abordnung polniſcher Induſtrieller den Reichsver⸗ band der deutſchen Induſtrie beſuchen. Hündeskanzler die verfaffungsmäßtgen Rechte der öſterreichi⸗ Von Generalſekretär Guſtav Wittig Es war am 24. Juli 1917, als Eruſt Baſſermann die Augen für immer ſchloß. Draußen tobte der Weltkrieg und forderte Menſchenopfer unerhört. Hier blieb ein Herz ſtehen, das ſich bis zur letzten Sekunde um den Ausgang dieſes Rin⸗ gens verzehrte. 5 Seitdem verfloß ein Jahrzehnt. Wir fragen uns an dieſem Gedenktage; was war uns Ernſt Baſſermann? Was machte die Trauer um ihn ſo echt, ſelbſt in jener Zeit des großen Ster⸗ bens? Was berechtigt uns auch heute noch, ſeines Wirkens in Dankbarkeit zu gedenken? Wie jeder, ſo war auch Baſſermann ein Kind ſeiner Zeit. Dennoch war er ein Eigener, ein Menſch, der weit über ſein Zeitalter hinausſah, Wege ſuchte und Ziele ſteckte. Als Parteiführer vereinigte er in ſich die prägende und vornehme Art Rudolf von Bennigſens mit dem Temperament und der realpolitiſchen Denkweiſe Mi⸗ quels. Niemals war dieſer Mannheimer ein grauer Theo⸗ retiker. Ein fleißiger Arbeiter, der mitten im Leben ſtand, fröhlich nach Pfälzer Art, Bürger unter Bürgern, eng ver⸗ knüpft mit Vaterſtadt und Heimatgeſchichte. Sein Schickſal wollte, daß ihn das Lebensſchiff weit über die badiſchen Grenzen hinaustrug. 1893 tritt er als Vertreter von Mannheim—Schwetzingen—Weinheim erſtmals in den Reichstag. Sowohl Zentrumswähler wie Demokraten haben in der Stichwahl gegen die Sozialdemokraten mitgeholfen. Nur wenige der Mitkämpfer ſind heute noch unter uns, die den jungen Rechtsanwalt damals in den Sattel ſetzten. Die Reichspolitik iſt fortan ſein Feld geworden, während Vater und Schwiegervater ſich dem badiſchen Landtage wid⸗ meten. Die glänzende Laufbahn, die den Mannheimer Ab⸗ geordneten bis zum Parteiführer emporhob, ließ ihn ſeine Vaterſtadt nicht vergeſſen. Er behielt ſeine Vorliebe für die Gemeindepolitik und hat länger als 25 Jahre den Poſten eines Stadtrats bekleidet. Der Mann der hohen Politik und der großen Aufgaben hielt auch die Treue im Kleinen. **.*. Als Parteiführer hat es Baſſermann gewiß nicht leicht gehabt. Oft klagte er in ſeinen Reden, daß die großen Tage Bismarckſcher Politik vorbei ſeien, daß wirtſchaftliche Geſichtspunkte das Feld beherrſchten. Sozialpolitik und Schutzzoll waren die Streitpunkte. In beiden Dingen gingen die Meinungen ſtark auseinander, zeitweiſe auch in der eigenen Partei. Baſſermann war Sozialpolitiker aus Ueberzeugung: man hat ihm das oft verdacht. Stolz war er darauf, 1912 von den Arbeitern des Saargebiets in d. Reichstag entſandt zu ſein. In den Zollfragen hielt er die mittlere Linie und führte Stadt und Land auf dieſer Grundlage zu⸗ ſammen. Alles das ging nicht ohne Kämpfe und Anfeindungen, Wurden ſie perſönlich zugeſpitzt, ſo ging der Führer mit ſouveräner Nichtachtung darüber hinweg. Wandelte ſich Ge⸗ folgſchaft in Untreue, ſo konnte er manchmal bitter werden. Das ſtärkſte Bindeglied der Partei und des Vaterlandes ſah Baſſermann im nationalen Gedanken. Es iſt un⸗ nötig, hier daran zu erinnern, was dieſer Mann für die Stärkung unſerer Wehrmacht, für den kolonialen Gedanken, für eine zielbewußte Außenpolitik uſw. geleiſtet hat. Von mancher glänzenden Rede zu dieſen Lebensfragen wiſſen die Mannheimer noch aus den letzten Friedensjahren zu er⸗ zählen. In ſolcher Stunde öffnete ſich das heiße Herz des Redners und ſein ſonſt etwas zurückhaltender Vortrag erhob ſich zu mitreißender Kraft. Baſſermann war— und das iſt das Ergebnis dieſer Rück⸗ ſchau— ein nach oben und unten unabhängiger Mann, ein leidenſchaftlicher Verfechter der nationalen Idee, ein auf⸗ rechter Liberaler, der die Zeichen ſeiner Zeit erkannte, alles daran ſetzte, um die Arbeiterſchaft für den nationalen Staat zu gewinnen. 4 50 Vielen unſeren Leſern mögen die Stunden vor Augen ſtehen, als wir in Mannheim und Heidelberg den 60. Geburtstag des Führers feierten. In jene Feierſtunde hinein klang die Glocke der Weltgeſchichte. Bald zog auch Ernſt Baſſermann hinaus in Feindesland. Das war wohl das größte Erlebnis ſeines Daſeins. Nicht achtend Alter und Strapazen iſt er gleich den anderen nach Polen geritten. Dort mag er ſich die Urſache der Krankheit geholt haben, die ihn auf das letzte Lager warf. Dazwiſchen verlangte die Politik ihr Recht. Schwere Kämpfe gegen Bethmann⸗Hollweg waren damit verbunden, Es ſpricht nicht für die Grüße dieſes Kanz⸗ lers, daß er in der Abwehr gegen den unbequemen Mahner auch kleinliche Mittel nicht verſchmähte. Es klingt ergreifend, aber es iſt Tatſache, daß der kranke Parteiführer ſich in den letzten Monaten ſeines Lebens um das deutſche Schickſal zer⸗ quälte. Dennoch durfte er im Glauben an den Sieg ſeine Augen ſchließen. Das Schickſal hatte ihm gnädig erſpart, das Unausdenkbare, den Juſammenbruch, 20 erleben. Wir lagen unter den Kanonen von Verdun, als die Trauerkunde in die Schützengräben gelangte. Mauch einem war es, als ſei wieder einer der guten Kameraden in den Tod geſunken. Der„Mannheimer General⸗Anzeiger“, dem Ernſt Baſſermann lange Jahre nahe geſtanden hatte, brachte als Beilage ein großes Bild mit Trauerrand. In unſerer Unterkunft haben wir es angehängt. Dort blieb es, bis feindliche Granaten dieſes dürftige Dach zertrümmerten. Seitdem ſind wir den Weg der Not und der Erniedrigung gegangen. „Deutſchland iſt blutig in der Schlacht zerſchellt, Beſiegt zwar nicht, zu Boden doch gezwungen. Von Not entkräftet, wehrlos ſpürt es bloß, Durch große Leiden, daß es einſtmals groß.“ So ſchrieb der Dichter Hermann Stehr. Trotzdem wollten wir unſere Pflicht beim Wiederaufbau tun und wir glauben, ſie nicht verletzt zu haben. Ernſt Baſſermann ſagte einmal 9 7 ee 3 23 144. niemals ſagen, aß man erledig 12 89 8.9 XAr polttiſchen. hat ſich geändert..— Rezepte und Parolen der Gege Führerverantwortung uſw., für die politiſchen. Baſſermanns nichts Neues ſind. Er ſelbſt hat ſie uns oft ge⸗ lehrt und ſelber vorgelebt. Eine ſtarke Perſönlichkeit, auch wenn ihr die letzte Auswirkung ihrer Kraft verſagt blieb, lebt fort in der Geſchichte, lebt weiter in denen, die ihres Geiſtes Erben ſind. Wir haben uns noch füngſt in Hannover unter Dr. Streſemann als die Nachfolger der Bennigſen und Vaſſer⸗ mann bekannt;: wir werden alles zu tun wiſſen, um mit dieſen Namen vor der Geſchichte zu beſtehen. In treuer Dankbarkeit neigen wir uns heute, 10 Jahre nach ſeinem Hinſcheiden, vor den Manen Ernſt Baſſermanns. Wir freuen uns der Stunde, in der wir eine Dankesſchuld an ihn abtragen werden— dann nämlich, wenn wir die Ver⸗ treter der Deutſchen Volkspartei aus dem ganzen Reiche vor dem Denkmal verſammeln können, das hier in der Stadt Mannheim erſtehen ſoll. Dieſes Denkmal wird einem Deutſchen gewidͤmet ſein, der der Treueſten einer war und ſoll zu einer Mahnung an Alle werden, es ihm gleichzutun in der Hingabe an das Vaterland. Denn das war der In⸗ begriff ſeines Lebens und Strebens. Der Aufruf für das Vaſſermann⸗Denkmal in Mannheim befindet ſich auf Seite 7. Unterzeichnet iſt er vom Geſamtvorſtand, Landesverband Baden und dem Ar⸗ beitsausſchuß des Ortsvereins Mannheim der Deutſchen Volkspartei. Ein beſonderer örtlicher Aufruf wird noch im Herbſt erſcheinen. Am Grabe Vaſſermanns auf dem Mannheimer Friedhof werden am morgigen Sonn⸗ tag, dem 10. Todestage folgende Kränze niedergelegt werden: Namens des Parteivorſtandes der Deutſchen Volks⸗ partei mit weiß⸗ſeidener Schleife und Aufdruck:„Dem Vor⸗ kämpfer für Freiheit und Vaterland in treuem Gedenken der Parteivorſtand der Deutſchen Volkspartei.“ FJerner von Reichsaußenminiſter Dr. Guſtavr Streſemann mit wei⸗ ßer Schleife und der Aufſchrift:„Dem unvergeſſenen Führer und Freund“. Weiter wurden Kränze geſtiftet vom Orts⸗ verein Mannheim der Deutſchen Volkspartei mit ſchwarz⸗ weiß⸗roter Schleife und Aufdruck:„In Dankbarkeit und Treue Ortsverein Mannheim der Deutſchen Volkspartei“ und von der„Neuen Mannheimer Zeitung“. Der Parteivorſtand der D. V. P. hat in einem Telegramm an Frau Julie Baſſermann des Toten gedacht, auch hat der Ortsverein Mannheim der D. V. P. an Frau Baſſermann ein Schreiben gerichtet, in dem auf die Verdienſte Ernſt Baſſer⸗ manns als Parteiführer und auf ſeine langjährige hervor⸗ ragende und erſprießliche Arbeit auf kommunalvolitiſchem Gebiete als ehrenamtlicher Stadtrat der Stadt Mannheim hingewieſen wird. CCC((( ͤ ͤ // ² ͤ TTT—TTTTcc Neues Hochwwaſſer EBerlin, 23. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie der„B..“ aus Wittenberge gedrahtet wird, haben die geſtri⸗ gen Regenfälle und Wolkenbrüche der letzten Tage dem Mit⸗ tel⸗Elbegebiet neues Hochwaſſer gebracht. In der Um⸗ gebung von Wittenberge ſind bereits 17000 Morgen Wieſen⸗ gelände überſchwemmt. Mehrere Dörfer ſind von dem Ver⸗ kehr mit Wittenberge abhgeſchnitten. Viel ſchlimmer ſieht es im Hochwaſſergebiet der Altmark aus. Dort ſind bereits über 100 000 Morgen über⸗ ſchwemmt. Das Vieh mußte auf die höchſt gelegenen Weideplätze zuſammengetrieben werden, um vor dem Erſaufen geſchützt zu ſein. Die Verwaltung des deutſch⸗franzöſiſchen Grenzortes Perl an der Moſel öder die Uebergangsſtelle der deut⸗ ſchen Fremdenlegionäre nach Frankreich iſt, gibt der„Ger⸗ mania“ zufolge neuerdings einen Bericht heraus, aus dem hervorgeht, daß faſt täglich acht und mehr junge Leute vom Grenzbahnhof Perl zum Hauptverwaltungs⸗ gebäude der Polizei zur Vernehmung gebracht und dann über die Grenze nach Frankreich zur Fremdenlegion ent⸗ laſſen werden. Wenn das Strafregiſter und das Ausſehen des Mannes der Behörde keinen Anlaß zum Eingreifen gibt, bleibt nichts anderes übrig, als den fraglichen jungen Mann ſeinem Schickſal zu üherlaſſen, trotz aller Warnungen, die nun ſchon ſeit Jahrzehnten veröffentlicht worden ſind. Die Ju⸗ gendlichen werden im Polizeipräſidium feſtgehalten und meiſt nach telegraphiſcher Erkundigung bei der Heimatbehörde zurückexpediert. Die„Germania“ ſtellt mit Recht feſt. daß das Suſtem der Anwerbung Jugendlicher und abenteuerlicher, haltloſer Leute aus aller Herren Länder für die Fremdenleaton ganz und gar nicht mehr in unſere Zeit paßt. Es iſt geradezu ein Skan⸗ dal. Deshalb ſollte die deutſche Oeffentlichkeit die Welt immer wieder an dieſes Ueberbleihſel eines vergangenen Jahrhun⸗ derts erinnern, deſſen Weggteneng länaſt überfällig iſt. Noch zehn Perſonen im Erzgebirge vermißt — Dresden, 23. Juli, In dem Notgebiet im Erzgebirge werden noch immer zehn Perſonen vermißt, die jedenfalls von den Fluten weggeſchwemmt worden ſind. In Berggießhübel wurden geſtern aus den Schuttmaſſen die Leichen einer Frau und eines 15jährigen Mädchens geborgen. ˖ Letzte Meldungen Der Junkersrekorò⸗Verſuch Die Deſſauer Junkersflieger, die mit dem Junkersflug⸗ zeug J83 am Freitag vormittag in Deſſau aufgeſtiegen ſind, um den Dauerweltrekord Chamberlins zu brechen— er beträgt 51 Stunden— haben geſtern gegen Mitternacht in der Nähe von Leipzig auf freiem Felde notlanden müſſen. Das Flugzeug wurde bei der Landung leicht beſchädigt, doch ſind die Flieger wohlauf. Ueber die Urſache der Notlandung iſt noch nichts bekannt, doch glaubt man, daß ihr Rekordverſuch an der Ungunſt der Witterung geſcheitert iſt. Sie hatten den ganzen 175 auf ihrer Rundſtrecke zwiſchen Leipzig und Deſſau mit heftigen Gewittern, ſtarken Regenbben und Stürmen zu kämpfen. Zur Zeit ihrer Notlandung zog erneut ein Ge⸗ witter auf. * Dr. Schacht in England J. Berlin, 23. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Reichsbankpräſident Dr. Schacht, der ſeine Rückreiſe von Newyork in Southampton nterbrochen hat, verſicherte einem Korreſpondenten der„B..“, daß er die Reiſe nur unterbrochen hat, weil ſie ihm zu lang war(2) v. Maltzan bei Hindenburg Berlin, 23. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie wir hören, hat der Reichspräſident heute vormittag den deut⸗ ſchen Botſchafter in New York Frhr. v. Maltzan empfangen. Unterſchlagungen —. Lübeck, 28. Juli. Bei der Lübecker Kreditbank G. m. b. H. ſind Unregelmäßigkeiten feſtgeſtellt worden. Zwei Direk⸗ toren ſind entlaſſen. Die Bank foll mit Verluſten in Höhe von 100 000% zu rechnen haben, die dadurch entſtanden ſind, daß Direktoren und Bankangeſtellte an der Börſe ſtark ſpeku⸗ —55 und bei Verluſten die Bank in Anſpruch genommen aben. Vierfache Hinrichtung in Dünaburg — Riga, 23. Juli. In Dünaburg ſind die drei Mörder der jüdiſchen Kaufleute Finger und Flamm ſowie der Mörder eines Polizeibeamten durch den Strang hingerichtet worden. zum 10. Lodeskag Ernſt Baſſermunns ee FETTCCCCCCCCC 92 W.„ ‚ rn ee e eee + ee Ffetragen, welche für Baden⸗Baden eine zeitgenöſſiſch reprä⸗ f 1 5 d Alfred Kerr in einer Sprechſzene zeigen und allgemein großen ———¼—————̃— h— Td᷑ Samstag, den 23. Juli 1927 8 Neue Mannheimer Zeitung(Abenb⸗Ausgabe) * 3. Seite. Nr. 380 Mamheim am Wothenendt Wann kommt die Großmarkthalle Der Augartenplatz als Marktplatz Errichtung von Autoparkſtellen in Mannheim Voner Straßenbahn Das Ausland auf dem Hauptmarkt Der Hauptmarkt vor dem alten Rathaus iſt iner noch ein Schmerzenskind der Händler ſowohl wi Käufer und der Anwohner. Vor Wochen ſchon wurde aß⸗ lich der Beratung des ſtädtſchen Voranſchlags vom Verft tungstiſch aus erklärt, die Vorbereitungen für das Prkt der Erſtellung einer Großmarkthalle auf dem Platzs alten Gaswerks Lindenhof, die die ſo dringend nötige b⸗ laſtung des Hauptmarktes bringen ſoll, ſeien ſoweit gediel, daß es in nächſter Zeit Marktkommiſſion und Stadtrat 5 gelegt werden könne. Inzwiſchen iſt wieder geraume Zeit gangen. Man hat von der Sache nichts mehr gehört. unſere Erkundigungen hin wurde uns mitgeteilt, daß 1 Schwierigk eiten dadurch aufgetreten ſeien, letzter Stunde eine angrenzende Großfirma auf Grund Je zurück liegender unverbindlicher Beſprechungen Anf pr ſe auf das Gelände erhebe, ſo daß hierüber erſt wieder de Verhandlungen geführt werden müßten. Dieſe neue k⸗ zögerung iſt tief bedauerlich, die Verhandlungen ſollten dam möglichſt beſchleunigt werden. Ihr Ziel muß ſein, die Fra anderweitig zufrieden zu ſtellen; denn es wäre unerträch, wenn das dringende:;. reſſe an dem Ner⸗ einer Marktnon 3 fe⸗ Intereſſen zukt dan E in 1 25geſehen, echet wird. Es iſt ja aßge in Mannheim ſehr große 1 Werelcet, ſtellt doch das Gelände des Gaswerks indeühböf mit ſeinen rund 20 000 qm wohl das äußerſte Mini⸗ mum deſſen dar, was für die Erſtellung einer modernen Halle nebſt Zubehör erforderlich iſt und es iſt ſicher, daß der Platz ſeiner ganzen Lage nach keineswegs als durchaus ideal an⸗ zuſehen iſt. Aber wo einen beſſeren finden? Dar⸗ über muß man ſich doch klar ſein, daß, je größer die Stadt wind, deſto ſchwerer die Platzfrage zu löſen iſt, da Eiſenbahnanſ⸗on ebenſo wie möglichſt zentrale Lage Hauptbedingung iſt. Hof⸗ fen wird, daß dieſes Jahr nicht wieder herumgeht, ohne daß wir in dieſer Frage weitergekommen ſind, daß nielmehn die Angelegenheit ſo gefördert wird, daß bereits im nächſten Frühjahr mit dem Bau bagonnen werden kann. 8 — Eine andere Marktfrage hat der Bürgerausſchuß in ſeiner letzten Sitzung behandelt, nämlich die Verlegung des Marktes von dem Platz an der Luiſenſchule nach dem Augarten⸗ platz. Bei dieſer Gelegenheit werden viele Mannheimer, insbeſondere auch Bewohner der Schwetzingerſtadt, erſt von der Exiſtenz eines Augartenplatzes gehört haben. Im Volks⸗ mund hieß dieſer Platz„Gabelsbergerplatz“ und nur auf den amtlichen Karten fand er ſich unter der Bezeichnung„Au⸗ gartenplatz“ vor. Nun iſt ihm durch Bürgerausſchußbeſchluß dieſer Name wieder feierlichneu verliehen worden und es wird intereſſant ſein, zu beobachten, ob er ſich gegenüber der volkstümlichen Bezeichnung durchſetzen wird. Der Ver⸗ legung hat der Bürgerausſchuß einſtimmig zugeſtimmt. Die ründe, die hierfür im Kollegium geltend gemacht wurden, ſind durchſchlagend. Erfreulich iſt, daß der Bürgerausſchuß aus ſeiner Mitte angeregt hat, an Stelle der geplanten ober⸗ irdiſchen Bedürfnisanſtalt eine unterirdiſche ein⸗ zurichten. In dieſes dicht bevölkerte Stadtviertel gehört ſie. man allerdings ſoweit gehen ſoll, wie Redner der ſoztaldemokratiſchen und Zentrumsfraktion gegangen ſind, die namens ihrer Fraktion erklärten, daß dieſe in Hinkunft nur noch unterirdiſche Bedürfnisanſtalten bewilligen würden, er⸗ ſcheint doch zweifelhaft. Eine unterirdiſche Bedürfnisanſtalt koſtet mindeſtens dreimal ſo viel als eine oberirdiſche und das Tempo der Erſtellung neuer Bedürfnisanſtalten könnte dadurch mehr als erwünſcht verlangſamt werden. Es iſt auch nicht einzuſehen, warum an gewiſſen Punkten weniger bevölkerter Stadtviertel, wo an ſich das Bedürfnis nach Gr⸗ richtung einer ſolchen Anſtalt gegeben erſcheint, nicht zunächſt och mit einer primitiveren Anlage ausgekommen werden ſoll. Etwas iſt immer beſſer als garnichts. * 6 1* 8 In der Bürgerausſchußſitzung wurde auch die zukünftige ſchurewerndung des bisherigen Marktplatzes an der Luiſen⸗ hule geſtreift und angeregt, ihn mit Rückſicht auf den Mangel an Grünanlagen in Mannheim mit Bäumen zu bepflanzen. 95 iſt immer erfreulich, wenn ſich im Mannheimer Bürger⸗ usſchuß jemand für die Neuerſtellung oder Erhaltung von rünanlagen ausſpricht. Denn darüber, ob das Projekt, die ziemlich letzte größere Grünanlage der Innenſtadt, die anerſchen Gärten, zu bebauen, nicht doch noch immer beuckt weiß man nichts. Ob es nun zweckmäßig iſt, gerade en Luiſenplatz, der ja in unmittlbarer Nähe des Friedrichs⸗ Deutſche Kammermuſik Basden⸗Vaden 1927 Ein Rückblick W Der Name dieſer Muſikveranſtaltung, die auf faſt eine Muche die Muſikreferenten des In⸗ und Auslandes, die uſikfreunde und Muſiknobs ins Oostal gelockt hat, iſt weder nüſlorechend, noch zutreffend. In Wirklichkeit nahmen mecha⸗ iſche Muſik, Filmmuſik und zeitgenöſſiſche Oper einen brei⸗ Raum ein, als die eigentliche Kammermuſik, außerdem Kompoſitionen ausländiſcher Muſiker ſo ſtark vertre⸗ 95 daß die Bezeichnung irreführend ſein kann für den⸗ nigen, der die Programme des früheren Donaueſchinger ke uſikfeſtes, um deſſen Fortführung es ſich hier handelt, nicht prolt. Baden⸗Baden hat dieſe Veranſtaltung in ſein Muſtk⸗ ogramm aufgenommen und ſich damit nicht nur ſeit langer 11 wieder weitreichenderes Gehör verſchafft, ſondern auch n einheimiſchen Klagen der Muſikintereſſenten Rechnung 5. e Muſikveranſtaltung fordern. Nun hat man ſie, und hier auch immer man ſich zur neuen Muſik ſtellen mag, was anrecſich begeben hat, war künſtleriſch diskuſſionsfähig und egend und hatte den beflügelten Atem der Zeit, mag ſie biet manchem verdammt vorkommen. Es ging bei den Dar⸗ a ungen dieſer modernſten Muſik nicht ohne Widerſpruch empf ungewohnt dieſer Widerſpruch in Baden⸗Baden der Munden wurde, wo man an guten Aufführungen anerkann⸗ nie zuſikwerke, wie ſie an der Tagesordnung ſind, natürlich Wizderel, auszuſetzen hat, ſo erfreulich erſchien diesmal der erſpruch als Symptom einer Haltung des Publikums, die ſt, ſich auch einmal kritiſch einzuſtellen. Nastwet Kammermuſikkonzerte brachten Kompoſitionen von en inu, Butting, Eisler, Odak, Bartok, Reutter u. Alban Berg. Suite nbeſtrittenen Erfolg trug Alban Bergs lyriſche orcheſt Ur Streichorcheſter davon, die vom Wiener Streich⸗ D ſter mit unnachahmlicher Subtilität interpretiert wurde. onsertzrerk war zweifellos die wertvollſte Erſcheinung des Odar brogramms. Lebhaften Beifall errang auch Krſto E als Strei chquartett op. 7 infolge ſeines populären pietgatkers, es wurde vom Amarguartett meiſterhaft ge⸗ tinus Stiraft ch bedeutſamer allerdings waren Mar⸗ auch But treichguartett und, trotz aller Problematik, uttings Duo für Violine und Klavier. Eislers platzes liegt, als Grünanlage neu herzurichten, erſcheint nicht unbedingt ſicher. Den anliegenden Schulen wäre es gewiß zu gönnen, wenn der Platz ihnen für ihre Schüler als ſchattiger Spielplatz überlaſſen werden könnte. Andererſeits darf man aber auch nicht vergeſſen, daß der zunehmende Ver⸗ kehr in Mannheim auf freie Plätze Anſpruch erhebt. Wir denken dabei an die Erſtellung von Autoparkplätzen, ſei es mit oder ohne Bewachung, wie ſie in zahlreichen anderen Großſtädten bereits erſtellt ſind und ſtändig vermehrt werden. Mannheim beſitzt noch keinen derartigen Platz. Ihr Zweck iſt der, Autobeſitzern, insbeſondere auch ſolchen, die ohne Chauf⸗ feur fahren, während ihres vorübergehenden Aufenthalts in ain der Stadt Gelegenheit zu geben, ihr Auto ohne Verkehrs⸗ ſtörung für einige Zeit abſtellen zu können, um ihren Geſchäf⸗ ten nachzugehen. Dieſe Einrichtung kommt nicht nur den Be⸗ wohnern der näheren Umgebung und der Vorſtädte, die in die Stadt fahren, zugute, ſondern auch mancher Fremde wird auf der Durchfahrt gerne einige Zeit haltmachen, um ſich die Stadt anzuſehen, wenn er weiß, wo er ſein Auto abſtellen kann. Vielleicht ließe ſich der Platz an der Luiſenſchule hierfür her⸗ richten. Dagegen mag vielleicht eingewendet werden, daß er zwar günſtig an der von Heidelberg und in unmittelbarer Nähe der von Schwetzingen herkommenden Straße liegt, doch aber noch etwas zu weit vom geſchäftlichen Mittelpunkt der Stadt, als den man wohl jetzt ruhig die Gegend um den Strohmarkt bezeichnen darf. Auch dort wäre übrigens ein ge⸗ eigneter Parkplatz zu finden und zwar könnte die Anlage vor O 5 hierzu, ohne daß wenigſtens vorerſt die Bäume fallen müßten, umgeſtaltet werden. Die Frage ſollte jeden⸗ falls von den maßgebenden Stellen im Auge behalten werden, denn um die Erſtellung von Parkplätzen kommen wir nicht herum. Der Markt vor O 5 müßte dann allerdings anch verlegt werden. Aber für ihn gilt wohl das gleiche wie für den bisherigen Luiſenmarkt: An derartig verkehrsreiche Straßen gehören Marktplätze nicht. Der Chriſtbaummarkt könnte wohl leicht anderweitig, etwa im Hofe der Dragoner⸗ kaſerne, untergebracht werden. Bei dieſen Parkplätzen könnten dann auch Fahrradabgabeſtellen errichtet werden, bei denen die Bewohner der Außenſtadtteile, während ſie in der Innenſtadt ihre Einkäufe beſorgen, ihre Fahrräder zur Auf⸗ bewahrung abgeben können. Mögen dieſe Anregungen bei den zuſtändigen Stellen auf einen fruchtbaren Boden fallen. 5. Die Straßenbahn⸗Verwaltung iſt zurzeit damit beſchäftigt, außer Neuanlagen auch größere Erneuerungs⸗ arbeiten auszuführen. Unter dieſe fallen auch die Gleiserneuerungen in der Luzenbergſtraße zwiſchen Luzenberg und Waldhof. Dieſe Schienen wurden bereits im Jahre 1907 gelegt. Sie ſind nun abgefahren, weshalb ſie herausgenommen und durch neue erſetzt werden müſſen. Die neuen Schienen, Rillenſchiene⸗Normal⸗Profil 4, für gerade Strecken und 4a für Kurven von 50 Meter und darunter, haben ſich auch in anderen Städten gut bewährt, ſo daß man auch hier mit einer längeren Gebrauchsdauer rechnen kann. Die Schienen auf der Strecke Stroh⸗ markt bis Rheinſtraße werden zur Zeit alumino⸗ thermiſch verſchweißt. Dabei iſt zu bemerken, daß die Arbeiten ohne jede Betriebsſtörung durchgeführt werden. Im Bau beſindet ſich die neue Straßenbahn⸗Linie durch die Bis⸗ marckſtraße, wobei feſtzuſtellen iſt, daß die Arbeiten einen ſehr raſchen Fortgang nehmen. Der Umbau der Gleisanlage an der Kreuzung beim Tatter⸗ ſall nimmt erfreulicherweiſe ebenfalls einen raſchen Fort⸗ gang. Nach Fertigſtellung dieſer beiden Neubauten wird das Gleis in der Bahnhofſtraße, zwiſchen Tatterſall und Bezirks⸗ amt, das ſtark erneuerungshedürftig iſt, außer Betrieb geſetzt. Durch den Umbau an dieſem Kreuzungspunkt wird eine direkte Verbindung in der Richtung Seckenheimerſtraße, bzw. Schwetzingerſtraße nach dem Bahnhof hergeſtellt, ſo daß bei beſtimmten Anläſſen, wie z. B. beim Pferderennen unmittel⸗ bare Wagenzüge nach den Rennen ſchon vom Bahnhof aus abgefertigt werden könnens Dieſe Neuerung im Straßenbahnbetrieb dürfte von der Bürgerſchaft ſym⸗ pathiſch begrüßt werden. Aber auch für die mit der Bahn ankommenden Fremden iſt die direkte Verbindung Bahn⸗ hof⸗Rennplatz⸗Flugplatz außerordentlich günſtig. Wie wir von maßgebender Stelle weiter erfahren, iſt der Verkehr der Linie 6 Mundenheim⸗Kronprinzenſtraße bis ½12 Ubr nachts vorgeſehen, ſo daß Theater⸗Beſucher, die in der Nähe der Friedrich⸗Ebertbrücke wohnen, die Elektriſche nach Theater⸗ ſchluß noch benützen können. Durch den Umſtand, daß das Handelsproviſorium mit Frankreich und Deutſchland am 30. Juni abgelaufen iſt und gegenwärtig zwiſchen beiden Ländern ein vertrags⸗ loſer Zuſtand herrſcht, iſt in der Obſt⸗ und Gemüſeaus⸗ fuhr von Frankreich nach Deutſchland ein nahezu yvölliger Stillſtand eingetreten. Seit 1. Juli unterliegen die ſranzö⸗ ſiſchen Waren den autonormen Zollſätzen, die ſich als Prohi⸗ bitivſätze auswirken. Während bisher für Aprikoſen für 100 Kilo ein Zollſatz von M..— verlangt wurde, müſſen jetzt M. 50.— Zoll bezahlt werden. Aehnlich iſt das Verhältnis in Pfirſichen, wo der Zollſatz ebenfalls eine 10fache Stei⸗ gerung aufweiſt. Der Zollſatz für Birnen ſtieg von M..— auf M. 15.— und der für Tomaten von M..50 auf ſage und ſchreibe M. 20.—. Es iſt verſtändlich, daß bei derartig autonomen Zollſätzen der deutſche Importeur nicht beſtehen kann und ſich deshalb nach anderen Einfuhrländern umſieht. Da Italien bedeutend niedrigere Zollſätze hat, ſo werden für die nächſte Zeit die deutſchen Märkte, wenn mit Frank⸗ reich nicht bald ein Handelsvertrag zuſtande kommt, mit ita⸗ lieniſchen Waren überſchwemmt. Gerade in der letzten Zeit kamen von Italien Waggonladungen voll Tomaten, Apri⸗ koſen, Pfirſichen, Birnen und Suſinen(türkiſche Pflaumen). Der Einkauf mit Italien geſtaltet ſich inſofern angenehm, als dort große Einkaufsgenoſſenſchaften ähnlich der deutſchen landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften beſtehen, die den Verkehr zwiſchen dem Erzeuger und dem Groſſiſten vermitteln. Ita⸗ lieniſche Tomaten koſten in 20 Pfund Koli 3 bis 4 J1. Ita⸗ lien ſchickt ſeine Ware hauptſächlich in Kommiſſion nach dem Auslande Die auf dem Mannbeimer Hauptmarkt ange⸗ botenen Frühgurken ſtammen durchweg aus Bologna, ebenſo auch die Orangen, Tomaten, Pfirſiche, Aprikoſen, pflau⸗ men uſw. Iſt das Wetter einigermaßen normal, ſo geſangt die Ware in tadelloſem Zuſtande im Zeitraum von 3 Tagen non Bolpana auf doen Mannheimer Haunthaßn⸗ hof. Dabei läuft die Ware vom Erzeugerort als Fracht⸗ gut und erſt von Baſel badiſcher Bahnhof ab erfolgt eil⸗ gutmäßige Beförderung. Die Speſen für einen Waggon mit 100 Ztr. einſchl. Zoll kommen auf nahezu 530 ½¼, ſodaß alſo der Zentner mit über M..— Sveſen belaſtet wird. meber die Zufuhr aus Spanien und Holland, mo die liebe Sonne auch recht warm ſcheint, werden wir im nächſten Wochenendartikel berichten. 1..: Fr. Kireher Gartenbeſitzer und Schnakenplage Es iſt kein beſonders günſtiger Zuſtand, wenn man im Garten in der Sommerzeit ſeinen Brunnen kaum braucht. Kühle Witterung und immer wieder Regen ſind nur wenigen Gewächſen förderlich. Wenn dagegen die zahlloſen Waſſer⸗ behälter in den Gärten häuſig leer geſchöpft und immer wieder gefüllt werden müſſen, ſo gedeihen unſere Kulturen. Unkraut und Ungeziefer verlieren ihre wichtigſten Lebensbedingungen. Zum Gartenungeziefer rechnen auch wir die Schnaken, die uns den Aufenthalt in unſeren Gärten in den wenigen Nach⸗ mittag⸗ und Abendſtunden verleiden. Der häufige Regen ſetzte die Gießwaſſerbehälter außer Betrieb und ſchuf dadurch die allergünſtigſten Verhältniſſe für die Vermehrung der für uns unangenehmſten Schnakenart, der Hausſchnaken. Faſt alle Waſſer⸗ oder Jauchebehälter in den Gäsrten, jede Pfuhlgrube entſendet augenblicklich Tauſende von Schnaken, wenn ſie nicht vorſchriftsmäßig gedeckt ſind und den Schnaken die Ablage ihrer Eier geſtatten. Wer jetzt aufmerkſam an ſeine nicht oder mangelhaft gedeckten Becken tritt und das ſchwarze Gewimmel auf der Oberfläche bemerkt, darf ſich als erfolgreicher Züchter von Hausſchnaken betrachten. Und wie leicht kann er ſich und ſeine Nachbarn von dieſer Plage befreien. Wenige Tropfen Petroleum, Benzol oder Benzin, tüchtig verührt— 3 bis 4 Fingerhut voll pro Faß— genügen, die geſamte Schnakenbrut in wenigen Minuten zu vernichten. Jeder Kleingartenbeſitzer, der ſeine Waſſerbehälter aus irgend einem Grund offen ſtehen laſſen will, müßte im Gartenhaus immer etwas Petroleum parat haben. Zweimal im Monat iſt eine gründliche Kontrolle aller Flüſſigkeits⸗ behälter im Garten notwendig. Durch Ueberlaufenlaſſen wird die Oelſchicht vor dem Gießen abgeſchwemmt. Wo die Behälter vorſchriftsgemäß(bezirkspolizeiliche Vorſchrift) gedeckt ſind, oder wo ſie nötigenfalls mit Schnakenſaprol oder Petroleum behandelt werden, gibts keine Schnaken. Helfe darum jeder Gartenbeſitzer mit, daß die Hausſchnaken nicht überhand 3 7 können und uns im Herbſt ſelbſt in den Schlafzimmern eläſtigen. „Kantate“ begegnete neben ſtarkem Beifall auch ebenſo ſtarker Ablehnung, die wohl in erſter Linie der muſikaliſchen Form galt. Denn bei aller Outriertheit der Perſiflage einer als über⸗ lebt empfundenen Kunſtform hat dieſes Werk doch auch beacht⸗ liche techniſche Qualitäten. Bela Bartock brachte eine Sonate für Klavier, die er ſelbſt ſpielte, im ſtrengen Stil„neuer Sach⸗ lichkeit“, nicht ſehr anſprechend, in der diſziplinierten Form⸗ gebung jedoch eindrucksvoll. Demgegenüber blieb Reutters Sonate für Violoncello und Klavier, vielverſprechend zu Be⸗ ginn, zuletzt doch unbefriedigend. Einen breiten Rahmen im Veranſtaltungsprogramm nah⸗ men die Werke für mechaniſche Muſik ein. Darunter war das intereſſanteſte und auch erfolgreichſte Tochs Studie für mechaniſche Orgel. Ein beſonderer Abend galt dem Thema „Film und Muſik“, der einen abſtrakten Film op. 4 von Ruttmann mit Muſik von Eisler brachte, der bei der Wiederholung durch das Tri⸗Ergon⸗Verfahren reproduziert wurde, welches ſich für dieſe Art der Muſik als ein wirklich überraſchend weit entwickeltes Verfahren erwies. Guido Bagier von der„Ufa“ erläuterte an Hand von drei Auf⸗ nahmen, welche die Komponiſten Schrecker und Schönberg und Eindruck machten, die techniſche Seite dieſes Verfahrens, das ungeahnte Möglichkeiten eröffnet. Am intereſſanteſten aber war der Opernabend, der am darauffolgenden Tag auch wiederholt werden mußte. Es gab einen Skandal bei dem Singſpiel Mahagonny“, von Weill, zu dem Bert Brecht, der hier auch ausgezeichnet Regie führte, den Text geliefert hatte. Trotz aller Bedenken, die ſich gegen Form und Inhalt dieſes Spiels in leidenſchaftlichem Widerſpruch regten, als frecher übermütiger Spaß, als mit vollem Bewußtſein aufreizendes Pamphlet gegen alle müde und ſnobiſtiſche Kunſtromantik war es von ſolch ſchmiſſiger Radikalität, daß der Schwung und Wurf des Stückes ſchließlich ebenſo anerkannt werden mußte wie die norzügliche Wieder⸗ gabe. Einheitlichen Beifall aber errang Tochs Muſikmär⸗ chen„Die Prinzeſſin auf der Erbſe“, zu dem der Frankfurter Bildhauer Benno Elkan einen reizvollen Vers⸗ text verfaßt hatte. Tochs Märchenſpiel dürfte wohl die meiſte Ausſicht haben, auch anderswo aufgeführt zu werden, denn es hatte auch großen Publikumserfolg. Des Pariſer Komponiſten Darius Milhaud opeéra-minute„Die Entführung der Europa“ iſt ein kunſthandwerklich geſchicktes und muſikaliſch verſtertes Stück, dem aber kaum große Zukunft beſchieden ſein wird. Zum Schluß gab es Hindemiths Sketſch„Hin und Zurück“, ein verhältnismäßig zahmes und experiment⸗ loſes Stück von geiſtvoller Clownerie, das den Vorzug hat, einen geſchloſſenen Eindruck zu hinterlaſſen. Die„Deutſche Kammermuſik Baden⸗Baden“ hat ſo mit Erfolg ihren diesjährigen Abſchluß gefunden. Auch Baden⸗ Badener Kräfte haben erfolgreich mitgewirkt, in erſter Linie der langjährige frühere Organiſator der Veranſtaltung, Hein⸗ rich Burkard, dann auch Generalmuſikdirektor Mehlich, der einige der außerordentlich ſchwierige Werke mit dem Städt. Orcheſter dirigierte und der Baden⸗Badener Bühnen⸗ maler Heinz Porep, der für Tochs und Hindemiths Stücke herrliche Koſtüme und reizvolle Bühnenbilder geſchaffen hatte. Baden⸗Baden jedenfalls kann ſich dazu beglückwünſchen, daß es die wichtiaſte Veranſtaltung für zeitgenöſſiſche Muſik fortan in ſeinem Programm zu verzeichnen hat. ihs. dDie Univerſität Köln zählte im Sommer⸗ 5179 eingeſchriebene Studierende. Es gehören ae Wirtſchafts⸗ und Sozialwiſſenſchaftlichen Fakultät 2202„Zur Rechtswiſſenſchaftlichen Fakultät 1398, zur Medizniſchen Fakul⸗ tät 258, zur Philoſophiſchen Fakultät 1321. Außerdem haben 691 Gaſthörer private Vorleſungen belegt, ſodaß die Geſamt⸗ zahl der Hörer 5870 beträgt. Literatur * Die Halbmonatsſchrift„Neue Muſik⸗Zeitung“(Verlag Carl Grüninger Nachf. Ernſt Klett, Stuttgart) ſteht hinſichtlich Vielſeitigkeit und Gediegenheit ihres Inhalts in vorderſter Reihe. Der Kunſtfreund wird ſtets mit dem Neueſten be⸗ kannt gemacht, was ſich auf den Muſikgebieten der ganzen Welt vollzieht; alle wichtigen Fragen werden in feſſelnder und objektiver Weiſe erörtert. Einige Aufſätze aus den uns vor⸗ liegenden Heften 18—20 des 48. Jahrgangs ſeien hier er⸗ wähnt:„Ueber das Beethovenſche Scherzo und den 3. Satz der Eroica“ von F. k. Pauer,„Die Zigeuner und ihr Muft⸗ zieren“ von K. Dauffenbach,„Der Kuckucksruf und ſeine muſikaliſche Verwertung“ von E. Böh m,„Die Sonatenform Beethovens, ſein Kompoſitionsprinzip“ von W. Engels⸗ mann,„Muſikgeſchichtliches vom Bautzener Gymnaſium“ von H. Biehle,„Markgräfin Wilhelmines Verdienſte um Bay⸗ reuths Erziehung zur Muſikſtadt“ von T. Canſtatt,„Das Geheimnis der Geige“ von O. Soré. Muſikbriefe. Be⸗ ſprechungen, Notizen, Kunſt⸗ und Muſikbeilage vervollſtöndi⸗ gen die Hefte der N. M.., die allen, die Freude an der Mueik baben, Künſtlern und Laien, wärmſtens zu empfehlen iſt. — 988 85 Neue Mannheimer Zeitung(Abenb⸗Ausgabe) bahnſteig mit 3 Gleiſen errichtet werden. Hierdurch w ſowohl die Beſeitigung der Grünanlagen als al des Brunnens notwendig. Für dieſen ſoll Erſatz geſchaff 4. Seite. Nr. 336 Städtiſche Nachrichten U Aus der Stadtratsitzung vom 21. Julli Verfaſſungsfeier am 11. Auguſt Die Stadt Mannheim wird auch in dieſem Jahre am 11. Auguſt eine Verfaſſungsfeier im Roſengarten ver⸗ anſtalten. Die ſtädtiſchen Gebäude werden beflaggt und die Bevölkerung wird eingeladen werden, auch die Privatgebäude zu beflaggen und an der Feier teilzunehmen. Samstag, den 23. Juli 1927 Mannheimer Einwohnerbuch 1922 werden durch Aufſtellung eines Monumentalbrunnens Der 91. Jahrgang des Mannheimer Einwohnerbuches iſt Anfang der Allee des Kaiſerrings. ſoeben im Verlage der Druckerei Dr. Haas, G. m. b. H. er⸗ Für den Umbau der Straßen und Anlagen auf dem Balf ſchienen. Die tägliche Nachfrage nach dem Erſcheinen des Ein⸗ hofvorplatz werden 266 000 Mk. aus Wirtſchaftsmitteln un wohnerbuches iſt ein bezeichnender Gradmeſſer für Wert und Verteilung auf 5 Jahre bewilligt. Unentbehrlichkeit dieſes ebenſo reichhaltigen wie um⸗ Die Zuſtimmung des Bürgerausſchuſſes wird eingeholt fangreichen Nachſchlagewerkes, das als Wegweiſer durch Kabel⸗Verlegung das Wirtſchaftsleben und durch alle weitverzweigten Zur Verſtärkung der Stromzufuhr für die Straßenbalf öffentlichen Einrichtungen in unſerer Stadt ſowohl der All⸗ Babiſcher Stäbtetag 3— 3 Jgemeinheit wie jedem Einzelnen dienſthar iſt. 5 Gegenüber dem Vorjahr weiſt das Einwohnerbuch inſofern dia belrem mmformerwert Keppferſtraße du eine wertvolle Bereicherung auf, als es einleitend eine über⸗ Zu dem am 3. September ds. Js. in Konſtanz ſtattfinden⸗ en au a + a Be u g u A n 0 1 ßerordentlichen Badiſchen Städtetag Hauptſpielplatz verlegt werden. Die Kaßen ſichtlich gehaltene illuſtrierte Chronik der Stadt Mann⸗ werden außer dem Oberbürgermeiſter fünf Stadträte und der 5 2 95 55 75000 Mk. werden aus Anlehensmitteln gedeckt. Die[heim enthält, die von allgemeinem Intereſſe iſt und ins⸗ Obmann des Stadverordneten⸗Vorſtandes entſandt. ſtimmung des Bürgerausſchuſſes bleibt vorbehalten. beſondere bemerkenswerte Ereigniſſe und Begebenheiten aus Neue Gemeindeſatzung Soziale Frauenſchule der Geſchichte der Stadt Mannheim ausführlich ſchildert. Gemäß 8 34.O. wird— vorbehaltlich der Zuſtimmung Die Soziale Frauenſchule wird vorbeßaltlich[. Aus dem weiteren reichhaltigen Inhalt des Einwohner⸗ des Bürgerausſchuſſes— eine neue Gemeindeſatzung Zuſtimmung des Bürgerausſchuſſes in ſtädtiſche Verwaltu buches, das alle Vorzüge eines ſolchen Nachſchlagewerkes ent⸗ über Tagegelder und Reiſekoſten der Mitglieder der übernommen. hält, ſei u. a. hervorgehoben das im erſten Teil enthaltene ſtädtiſchen Kollegien und der ſtädtiſchen Beamten bei auswär⸗ komplette alphabetiſche Verzeichnis der Einwohner und tigen Dienſtgeſchäften erlaſſen. Firmen von Manngeim. Der zweite Teil enthält ſämtliche Wohnhäuſer, Bauplätze uſw., der dritte Teil das Verzeichnis der Behörden, Inſtitute und Vereine und der Handels⸗ und Gewerbetrei⸗ bende nach den einzelnen Berufsgruppen alphabetiſch ge⸗ 9 Planetarium Die Eintrittspreiſe für den Beſuch des Pl netariums werden mit Wirkung vom 15. Juli 1927 an 50 Prozent ermäßigt. Aufwertung von Sparkaſſenguthaben Zur Vornahme einer Neuwahl des Stiftungsrates vierte Teil ſämtliche Der Stadtrat nimmt Kenntnis von der Aufwertungs⸗ bilanz der öffentlichen Sparkaſſe Mannheim auf 18. Juli 1927 und vom Beſchluſſe des Verwaltungsrats der Sparkaſſe vom 20. Juli 1927 über die Aufwertung der Spar⸗ kaſſenguthaben. Hiernach wurde der in§ 1 der Erſten Ver⸗ ordnung zur Durchführung der Aufwertung von Sparkaſſen⸗ guthaben vom 2. Juni 1926 vorgeſchriebene Aufwertungs⸗ ſatz von 12% Prozent des Goldmarkbetrages der Spargut⸗ haben auf 20 Prozent erhöht, da die vorhandene Tei⸗ lungsmaſſe— insbeſondere weil die Ausfälle bei den aufge⸗ werteten Hypothekenforderungen der Sparkaſſe geringer waren als unſprünglich erwartet,— dieſe Höheraufwertung geſtattet. Straßenherſtellungen Im Zuſammenhang mit dem zweigleiſigen Ausbau der Bahnen der Oberrheiniſchen Eiſenbahngeſellſchaft iſt es not⸗ wendig, folgende Straßen herzuſtellen oder zu erweitern: Die G 1 tenbergſtraße wird bis zur Friedrichsbrücke durch⸗ geführt; zwiſchen der Gutenbergſtraße und dem Friedrichs⸗ ring ſoll vor dem Straßenbahngebäude ein Verbindungs⸗ weg für Fußgänger hergeſtellt werden; der Fried⸗ richsring wird von der Colliniſtraße bis zur Friedrichs⸗ brücke verbreitert. Am Neckardamm wird zwiſchen der Friedrichsbrücke und Ende Neuoſtheim ein Promenade⸗ weg angelegt. Zur Vervollſtändigung dieſes Projektes iſt zweckmäßigerweiſe noch die Herſtellung der öſtlichen Fahrbahn der Otto⸗Beckſtraße zwiſchen Hilda⸗ und Gutenberg⸗ ſtraße vorgeſehen. Der hierfür erforderliche Koſtenaufwand von 566 000 J ſoll unter Verteilung auf 10 Jahre aus Wirtſchaftsmitteln beſtritten werden. Die Zuſtimmung des Bürgerausſchuſſes wird eingeholt. Veränderungen im Hauptbahnhof Nach den Plänen der Reichsbahndirektion ſollen im Hauptbahnhof weſentliche Veränderungen vorgenommen wer⸗ den. Zur Verbeſſerung der Zu⸗ und Abgangsver⸗ hältniſſe ſoll der Oſttunnel erheblich verbreitert werden. Auch das Empfangsgebäude des Hauptbahn⸗ hofes ſoll umgebaut werden. Die Mittelhalle wird erheblich vergrößert. Im Anſchluß hieran wird nach Weſten zu eine geräumige Schalter halle eingebaut wer⸗ den. Im Oſtflügel ſollen an einer breiten geräumigen Wandelhalle neue Räume für das Handgepäck und neu⸗ zeitlich eingerichtete Bedürfnisanſtalten erſtellt wer⸗ Eduard und Roſalie Traumann⸗Stiftung du den Bürgerausſchuß wird die vorgeſchriebene Vorſchlagsl aufgeſtellt. * Verein für Ferienaufenthalt und Kinderfürſorge Ma heim(E..). Der Verein teilt uns mit, daß er in dieſ Jahr ſein Kinderheim in Immendingen(Schwalö⸗ wald) errichtet hat. Der erſte Transport von 21 Kindern iſt bereits am 18. Juli dahin abgegangenen. Der zweite wird am 15. Auguſt entſandt. Da Immendingen an der Bahn⸗ linie Mannheim—Konſtanz liegt, ſo würde ſich bei Unter⸗ brechung einer Bahnfahrt wohl Gelegenheit zur Beſichtigung des Heims bieten. Vom 12.—15. Auguſt bleibt es geſchloſſen. Die Jubiläumsfeier des Vereins findet am Samstag, 22. Oktober in der Harmonie ſtatt. * Ausbau des Bahnhof⸗Hotels National. Nachdem vor zwei Jahren im Hotel National fließendes Waſſer und Bäder eingebaut wurden, hat im letzten Jahre der Beſitzer Paul Steeger eine neue Telephon⸗Anlage mit Staatsanſchluß auf allen Etagen und Zimmern, Vortüren uſw. einbauen und den Lift gut inſtandſetzen laſſen. Dieſes Frühjahr wurden der große Saal und das Frühſtückszimmer der Neuzeit entſpre⸗ chend modern umgebaut und gleichzeitig eine Entlüftungs⸗ anlage einmontiert. Zur Zeit wird das Schreib⸗ und Leſe⸗ zimmer vergrößert und demnächſt mit dem Bau einer neuen Empfangshalle begonnen. * Unfälle: Ins Allgemeine Krankenhaus wurden geſtern eingeliefert: eine 24 Jahre alte Fabrikarbeiterin, die in einem Betriebe in der Schwetzingerſtraße den linken Oberarm brach, ein 60 Jahre alter Taglöhner, der im Gaswerk Luzenberg eine Verbrennung erlitten hat und ein 28 Jahre alter Taglöhner, der in einem Betriebe in Rheinau bei Verladearbeiten eine Quetſchung des rechten Fußes davon trug. Auf der Brückenſtraße wurde geſtern Abend ein 16 Fahre alter Radfahrer von einem Perſonenkraftwagen von hinten angefahren. Bei dem darauffolgenden Sturz geriet er vor einen aus entgegen⸗ geſetzter Richtung kommenden Straßenbahnwagen und wurde am Kopf und an der rechten Hand verletzt. Im All⸗ gemeinen Krankenhaus legte man ihm einen Verband an. * Bei 7 Zuſammenſtößen zwiſchen Fahrzeugen verſchie⸗ dener Art wurden ein Motorradfahrer und ein Radfahrer leicht verletzt. * Selbſttötungsverſuche: In der vergangenen Nacht ver⸗ ſuchten ein 45 Jahre alter Bäcker in der Schwetzinger⸗ ſtadt und eine 38 Jahre alte Ehefrau in den H⸗Quadraten ſich durch Einatmen von Leuchtgas das Leben zu nehmen. Beide wurden mit dem Sanitätsauto in das All⸗ gemeine Krankenhaus verbracht. In beiden Fällen ſoll der Träume der Blinden Der Taſttraum. Von Dr. Emil Lenk Das Intereſſe für den Traum iſt beſonders ſeit den Studien Freuds ſehr geſtiegen. Wir kennen das Unter⸗ bewußtſein mit ſeinen unbegrenzten Aſſoztationsmöglichkeiten als Quelle der Traumphantaſie und wiſſen, daß der Wach⸗ zuſtand den weiten Blick verengt und uns nur eine Welt ver⸗ mitteilt, die mit unſeren Sinnen wahrnehmbar iſt. Bei jeder Handlung, bei jedem Gedanken kritiſieren wir uns. im Wach⸗ ſein, fragen uns ſtets, ob wir das tun könnten, uns vor unſern Bekannten nicht blamieren könnten und werden ſo zu zPhiliſtern“, deren Gedanken von der Meinung und dem Gutdünken der Nachbarn beſtimmt erſcheint. Im Traum jedoch iſt alles geſtattet, nach Belieben erſchlagen wir Men⸗ ſchen, die wir haſſen, krönen andere, ſpielen Millionäre oder Bettler, ſtürzen vom Kirchturm hinab, gehen dann ſehr ruhig weiter, das Unmöglichſte iſt in zahlreichen Variationen mög⸗ lich, viel bunter und inhaltstiefer als das wache Leben. So ſagt Hebbel:„Die menſchliche Seele iſt doch ein wunderbares Weſen und der Zentralpunkt aller ihrer Geheimniſſe iſt der Traum.“ Der Künſtler in uns wacht im Schlafe auf. Als die auffallendſten Merkmale des Traumes gelten optiſche Bilder, die vor uns gleichſam kinematographiſch ab⸗ rollen, ſeltener akkuſtiſche Phänomene ohne Realität, aber dennoch zumeiſt völlig logiſche, halluzinatoriſch erlebte Denk⸗ akten des Normalmenſchen. Im Traume ſind wir Paranoiker mit abnormen Beziehungsvorſtellungen, wir multiplizieren n4 alles mit tauſend und ſtellen unſer Ich in den Mittelpunkt berichtet von dieſem ſtörenden Einfluß der geiſtigen An⸗ zufälligen Sinnesqualitäten, ſondern laſſen ſie in ihrer Ge⸗ der Welt. 1 regungen auf Schlaf und Traum:„.. Jetzt ſchlafe ich ſelten ſamtheit, beſonders auch gefühlsbetont, wirken. Die Der primitivſte Traum entſpringt einer Wunſchphantaſie. Der Traumgott bringt dem Kind das ſehnlichſt erwünſchte Syielzeug. Mit den Jahren und da mit den Enttäuſchungen tritt eine andere Form, der Angſttraum auf und ſpäter wer⸗ den alle Affekte zu Traumquellen. Das Spiel der Affekte formt ſich plaſtiſch zu Bildern, ſeltener zu Klängen und ſpärlich zu Geruchs⸗ und Geſchmackshalluzinationen. Umſo auffallender muß uns die Tatſache erſcheinen, daß Taſtempfindungen ſo ſelten im Traum von Bedeutung ſind, obwohl wir im Wach⸗ zuſtand faſt dauernd taktil empfinden. Unſere Phantaſie wird wohl zumeiſt von optiſchen und akkuſtiſchen Reizen angeregt, während Taſtgefühle primitiverer Natur ſind.(Höhere und niedere Sinne der Phyſiologie.) Es war daher zuerſt ſonderbar, als mir Blinde von„ge⸗ taſteten“(taktilen) Träumen erzählten. Sie ſind ſchwer zu beſchreiben, weil wir leider gewohnt ſind, faſt alles nur optiſch wahrzunehmen und auch ſprachlich nicht von dieſen Hilfs⸗ mitteln abſehen können. So erzählte mir zum Beiſpiel ein Blinder von einer Luftſchlacht, in der er die Hauptrolle ſpielte. Es handelte ſich auch hier um dieſelbe Traumart wie betm Normalmenſchen, nur mit dem einen Unterſchied, daß kein Traumelement optiſch, ſondern taktil empfunden wird, der Blinde„taſtet“ auch im Traum die Gegenſtände gleichſam ab und macht ſich ſo eine Vorſtellung von ihnen. Ausſchließlich Taſtträume haben nur Blindgeborene. Im ſpäteren Alter Erblindete, die alſo gezwungen ſind, ihr opti⸗ ſches Weltbild mit einem taktilen zu vertauſchen, haben auch damit übereinſtimmende Träume, derart, daß optiſche Traum⸗ bilder allmählich zurücktreten, zuerſt mit Taſtträumen ver⸗ miſcht ſind, um mit der Zeit völlig in taktile Träume über⸗ ugehen. Jaſtrow meint zwar in ſeinem Buche„Fact and able in PSychology“(p. 337), Träume der Blinden ſeien weder reich noch lebhaft, doch kann ich dies auf den Grund meiner Unterſuchungen nicht beſtätigen. Es ſcheint eher das Gegenteil einzutreten, da die Wirklichkeitsähnlichkeit der Phantaſiebilder im Traum von Menſchen, die einen oder mehrere Sinne eingebüßt haben, mehr gewürdigt wird.— Helen Keller, die taubſtumm und blind Geborene, berichtet, mit meiner Anſicht übereinſtimmend, über ihr reiches Traum⸗ leben. Sie erzählt, wie ſie erſt durch die Erziehungsarbeit der Mrs. Sullivan geiſtig voll erwachte und wie dieſe Auf⸗ erweckung und Anregung des geiſtigen Innenlebens zugleich eine vermehrte Traumbewegung, eine erhöhte Unruhe in den nächtlichen Schlaf hineinträgt. Die„Geſchichte ihres Lebens“ ohne zu träumen, bevor aber Fräulein Sullivan zu mir kam, waren meine Träume ſelten und mit Ausnahme derer, von rein phyſiſcher Natur, gedankenarm und zuſammenhangslos. In meinen Träumen fiel ſtets etwas plötzlich und ſchwer herab,— ich konnte es abtaſten— und mitunter ſchien mich meine Wärterin für mein unfreundliches Benehmen, das ich im Laufe des Tages gegen ſie gezeigt hatte, zu züchtigen. Ich fuhr aus meinem Schlafe empor, unter verzweifelten An⸗ ſtrengungen meiner Peinigerin zu entgehen. Nachdem Fräu⸗ lein Sullivan zu mir gekommen war, träumte ich umſo öfter, je mehr ich lernte, aber mit dem Erwachen meines Geiſtes ſtellten ſich oft ſchreckliche Phantaſien und unbeſtimmte Furcht⸗ anwandlungen ein, die meinen Schlaf lange Zeit zu einem ſehr unruhigen machten. Oft, wenn ich träume, ziehen Ge⸗ ordnet, umfaßt. 5 E 6, 2 und R 1,—6 käuflich iſt, beträgt 20 Mk. den. Um dieſe Maßnahmen durchzuführen, iſt es erfo ⸗ 22 5 lich, die eec ee des 4 3 55 Grund zur Tat in Familienzwiſtigkeiten liegen. 0. ——5 5 1 vorzurücken. ſ 5 wurden 23 Perſonen wegen verſchiedener 8 mnach muß der Bahnhofplatz umgeſtaltet werden. ſtrafbarer Hanblungen. + 51 Hierbet ſoll auf eine zweckmäßige Trennung des Durch⸗ znalcen(Stechmücken gangsverkehrs ſowie des An⸗ und Abfahrtverkehrs Rück⸗ Beranſtaltungen Abwehrmittel —— 40 23 715 1 7 de ee n eee en* Autofahrt nach Wildbad. Infolge des großen Zuſpruchs Fettef nicht! Flecct nichf! Platzes fühn 5 10 raße entlang der Nordfront des wird am kommenden Mittwoch 27. Juli, die dritte Auto⸗ Erhälflich in allen einschlögigen Geschöften geführt werden, während für die An⸗ und Abfahrt fahrt nach Wildbad von der Mäannheimer Omnibus⸗ 18. FARBENMNDUSTRIE AKTIENSESEIULScHAETr eine Straßenbreite von 17,20 Meter die Gehwege nicht einge⸗ verkehrsgeſellſchaft m. b. H. unternommen, Die ASTFEUne scSbUss-SSESUn s rechnet, vor dem Hauptgebäude vorgeſehen iſt. Gegenüber Fahrt führt durch die ſchönſten Teile des Schwarzwaldes und leere eenterbr den beiden Flügeln des Hauptbahnhofes ſoll ein Straßen⸗ iſt ſehr lohnend.(Näheres ſiehe Anzeige.) — Der Preis des Buches, das in unſeren Geſchäftsſtellen Marktbericht Durch den heure vormitag niebergegangenen zregen er⸗ litt der Markt eine ziemlich bemerkbare Einbuße. Da Kir⸗ ſchen allmählich zur Neige gehen, bei den Preiſen zu 70 Pfg.⸗ für das Pfund auch nicht viel gekauft wurden, ſo konzen⸗ trierte ſich das Intereſſe der Konſumenten auf andere Obſt⸗ arten, wie z. B. auf Pflaumen und Zwetſchgen, die heute erſtmals zu 40—55 Pfg. und 50—60 Pfg. feilgehalten wurden. Reineklauden gab es ebenfalls und zwar zu 60 Pfg. das Pfund. Auf dem Gemüſemarkt intereſſierten ſich die Hausfrauen namentlich für grüne Bohnen und Ein⸗ machgurken, von denen in beiden Arten viel vertreten waren. Pilze waren maſſenhaft angeboten. Leider ließ der Beſuch des Marktes zu wünſchen übrig; einmal hat das Wet⸗ ter und zum andern die Nähe des Ultimos die Schuld daran. Die Verkäufer klagten deshalb über ſchlechten Ge⸗ ſchäftsgang. In Pfälzer Kartoffeln war die Zufuhr recht erfreulich, was aber noch erfreulicher war, war die Senkung der Kartoffelpreiſe. Nach den Feſtſtellungen des Städt. Nachrichtenamts ver⸗ ſtehen ſich die Preiſe, wo nichts anderes vermerkt iſt, in Pfennig für das Pfund: Neue Kartoffeln Inland 8,5—9, aus⸗ ländiſche Kartoffeln 16—17, Wirſing 12—18, Weißkraut 12—15 Rotkraut 22—28, Grüne Erbſen 25—35, Grüne Bohnen 20—35, Blumenkohl Stück 10—80, Karotten Bſchl.—7, Gelbe Rüben 10—12, Rote Rüben 10—12, Spingt 30—35, Zwiebeln 10—15 Knoblauch Stück—15, Lauch Stück 10—12, Kopfſalat Stü —18, Endivienſalat Stück 10—18, Salatgurken Stück 30—60, Einmachgurken Stück 1,0—5, Kohlraben Stück—12, Mangold 10—15, Rettich Stück—15, Suppengrünes Bſchl.—10, Peter⸗ ſilie Bſchl.—10, Sellerie Stück 20—25, Tomaten 30—50, Pfifferling 35, Steinpilze 50—60, Aepfel 30—50, Birnen 30 bis 50, Kirſchen 40—70, Heidelbeeren 45—50, Johannisbeeren 20—30, Stachelbeeren 25—40, Pfirſiche 60—80, Aprikoſen 90 bis 95, Himbeeren 50—65, Bananen Stück 12—20, Zitronen —10, Süßrahmbutter 190—230, Landbutter 150—180, Weißer Käſe 50, Honig mit Glas 150—250, Eier Stück—16. danken durch meinen Sinn wie vermummte Schatten ſcher gend und in weiter Ferne und verſchwinden dann. Ich ha ſelten Träume, die nicht im Zuſammenhang mit dem ſtehen, was ich wirklich denke und fühle.“ Ein blinder Schriftſteller ſchreibt über ſeine Träume:„Di⸗ enorme Lebhaftigkeit meiner getaſteten Träume iſt ihre mer würdigſte Seite. Sie hinterlaſſen eine tiefe Spur. Ich glau 5 daß vieles, was ich geſchrieben, viele Dinge, die ich geſagt ung getan habe, direkt von dieſen Träumen herrühren. Unter de breiten Oberfläche unſeres bewußten Geiſtes liegt ein weitel tiefer Grund unbewußter Beſeeltheit, der dunkel und nebe haft iſt, der ſelten geſehen(getaſtet) oder auch nur vermute wird. Es iſt immer da— es wirkt immer auf uns und ven, ändert uns— bringt ſonderbare unvorhergeſehene Dinge 5 uns hervor, aber im Traume blicke(taſte) ich über den Ran der bewußten Welt hinweg in ein Land der Giganten, 25 mich im Strahl des Sonnenuntergangs in ſeine nebelerfüllten Tiefen blicken läßt. Und das lebendige Gefühl wirkt in mei nem Tagesleben.“ Trotz des Verluſtes beſtimmter Sinnesempfindunges bleibt das Phantaſieleben erhalten, quillt zumeiſt inhalt ſchwerer als je zuvor. Beethoven und Smetana domponferteſ als Taube. Möglich iſt es wohl, an der Hand der Phyſiologte a dieſe Betrachtungen durch die Trennung des Sinnes vos Begriffsfeld zu verſtehen. Wir ſprechen von einem Sinnes zentrum der einzelnen Sinnesempfindungen, das wir uns Gehirn lokaliſiert denken. Im Begriffsfeld werden die Ein, drücke der Außenwelt individuell verarbeitet und zu eingſ Einheit verſchmolzen. Das Bild einer Blume taucht nit 5 entweder nur optiſch oder nur taktil in uns auf, ſondern 57. heitlich. Wir zerlegen das„Bild“ der Blume nicht nach unſer Blume iſt ſo in unſer Leben geſtellt und mit unſerem Innen, leben zu einer Einheit verſchmolzen. So ſind alle Trau bilder zu perſtehen. Der Traum iſt keine Kinovorſtellungd eines Schauerdramas ſondern die Offenbarung unſeres chn Auf das Sehen in Bildern oder Taſten von Gegenſtänden, oder Hören von Klängen kommt es nicht an. Unſere Ge dau⸗ ken„materialiſieren ſich auf irgendeine Weiſe und unſere 3 ſichten vom eigenen Selbſt, von Menſchen und dem Kosmos wird uns dadurch, irgendeiner Sinnesqualität, entſprechen d⸗ „ſichtbar“,„taſthar“ uſw. So werden die Sinnes⸗ und motoriſchen Zentren zu unten geordneten Oraanen, während das, Beariffsfeld“ das Zentrug des Ichs darſtellt, in dem alle Details zuſammenfließen un von hier geeint wieder ausſtrahlen. eT⸗ i r⸗ öfg. 579. ten 5* wird, die des Großfürſten und die Raſputins. Samstag, den 28. Juli 1927 Neue Mannbelmer geitung(Abend⸗Ausgabe) ——— Das Altersheim der Stadt Mannyeim Am 1. Oktober werden die Tore des neuen Alters⸗ heims am Meeräckerplatz im Stadtteil Lindenhof geöffnet werden, umMannheimern Bürgern und Bürgerinnen die Mög⸗ lichkeit eines ſonnigen Lebensabends zu geben. Wer den ſchmucken, in künſtleriſchen Formen gehaltenen Bau, der eine Zierde des aufſtrebenden Stadtteils Lindenhof ſein wird, ſieht und deſſen Inneneinrichtungen kennen lernt, wird davon überzeugt ſein, daß hiexr eine Heimſtätte geſchaffen wird, die Gewähr für ein beſchauliches Daſein bietet. Es iſt ſowohl auf Bequemlichkeit als auch auf Zweckmäßigkeit, nicht zuletzt aber auf reſtloſe Erfüllung aller ſanitären und hygieniſchen Erforderniſſe die notwendige Rückſicht genommen. Die ge⸗ räumigen Wohnräume, die prächtigen Ausblicke ſowohl in den Neckarauer Wald, als auch auf den Meeräckerplatz bieten, haben Kochgelegenheit und erhalten durchweg Dampfheizung. Außerdem befinden ſich in jedem Wohntrakt Wannenbäder und ferner Zapfſtellen zur Entnahme von kaltem und heißem Waſſer. Für dieſe Sonderleiſtungen werden keine Gebühren ſie ſind in den mäßigen Mietzinſen inbegriffen. Zur Erbauung und Unterhaltung werden wohnlich und ge⸗ ſchmackvoll eingerichtete Gemeinſchaftsräume wie große Loggien, Leſezimmer, Feſtſaal, Radiozimmer uſw. die⸗ nen. Die Leitung des Heimes wird mit Rückſicht auf ſeine Bewohner Krankenſchweſtern übertragen; kurzum es ſind alle Vorkehrungen getroffen, um dem Altersheim das Relief einer Heimſtätte im wahrſten Sinne des Wortes zu geben. Näheren Aufſchluz über die Aufnahmebedingungen geben die Anzeigen in den Tageszeitungen und die Anſchläge an den Plakatſäulen. Jilm⸗Rundſchan Hz. Scala⸗Theater, Lindenhof. Der große geſchichtliche Film beherrſcht diesmal das neue Programm des Scala⸗ Theaters.„Brandſtifter Europas“, ein Beitrag zur Kriegsſchuldfrage, behandelt Dinge, die vor und während des Krieges hinter den Kuliſſen des Welttheaters ſpielten. Von dem bekannten Oberſt Redl, dem gefährlichen Spion, im Film ſchon behandelt, ausgehend, ſchildert der Film in ſechs Akten Ddas Leben und Treiben am Hofe des letzten Romanow. Im Mittelpunkt ſteht die ſchöne Tänzerin Sonja Starewna; um ſie gruppieren ſich ihre Liebhaber, der ſchwache Zar, der mäch⸗ tige Großfürſt Nicolat Nieolajewitſch, der böſe Geiſt des Zgrenhofs und ſchließlich Raſputins Rie Figur, Eine geſchickte Regier weiß in dieſe ſechs Bilder das ganze Geſchick des Zaxenreiches zu preſſen, ſodaß ſolgerichtig im letzten Akt der Schatten des Tataren Lenin rieſengroß in die Szenerie hineinragt. Am beſten gelungen ſcheinen uns die Geſtalten der Tänzerin Sonfa, die ihren Rollen als Geliebte und poli⸗ tiſche Agentin mit überraſchendem Anpaſſungsgefühl gerecht Das Stück hinterläßt einen tiefen Eindruck, ohne indes das Problem der Kriegsſchuld direkt zu berühren.— Der Sechsakter„Die große Lüge“ iſt die tragiſche Geſchichte einer falſchen und über⸗ kriebenen Senſationsnachricht. Etwas verzogen und verzerrt, doch nicht ohne packende Szenen. Ein wiſſenſchaftlicher Film zeigt die Geheimniſſe der Glasmacherkunſt und gibt dem aus⸗ gezeichneten Spielplan die rechte Abrundung. U ufa⸗Theater P 6. Nach der Lafontainſchen Fabel, die übrigens auf Aſop zurückgeht, und ſchon oft verfilmt worden iſt, wurde der Film„Jugendrauſch“ gedreht. Der Ver⸗ gleich mit der Fabel iſt nicht ſchlecht, doch wie dann der Titel „Jugendrauſch“ zuſtande kommt, iſt nicht recht erſichtlich, Zwei Mäsdchen, zwei verſchiedene Charaktere— Grille und Ameiſe — wachſen miteinander auf und geſtalten ſich ihren Lebens⸗ weg. Die eine ſieht nur den Sommer mit ſeiner Schönheit Aund ſeinem Glanz und denkt nicht an den kommenden Winter. Das wird ihr zum Verhängnis. Aber Menſchen ſind auch mitunter barmherzig und zeigen der armen Verirrten den Pfad zu einem neuen Leben. Der Film, mit dem wunder⸗ volle Tierſtückaufnahmen verpflochten ſind, iſt ſehr gut geſpielt und recht ſchön aufgemacht, ſo daß ihm nur Anerkennung zu zollen iſt.— Der Streifen„Plaſtigramm“ wird ſeine An⸗ ziehungskraft nicht verfehlen. Das übrige Beiprogramm darf ſich ſehen laſſen und kann, wie die gute Hauskapelle unter Kapellmeiſter Otto Härzers Leitung nur gelobt werden. Pf. Schauburg.„Das Teſtamentdes Goldſuchers“: Dieſe Art Biloſtreifen amerikaniſcher Produktion üben auf das Kinopublikum ſchon ſeither immer einen ganz beſonderen eig aus. Das wildverwegene Leben der Comboys, dieſer Meiſter des Laſſos, die Herren ſind im Sattel der wildeſten teppenpferde, gibt ja auch Stoff genug zu aufregenden, pannenden Bildern. Tom Mix, der in dieſem Film wie⸗ derum die Hauptrolle ſpielt, iſt dem Publikum längſtens be⸗ kannt. Er iſt und bleibt der Unperwüſtliche und Unfehlbare. Seine Reiterkünſte, ſein Mut und ſeine Entſchloſſenheit löſen immer und immer wieder gllgemeine Bewunderung aus. In dieſem ausgezeichneten Bildſtreifen übertrifft ſich aber Tom Mir ſelbſt. Das abenteuerliche Thema gibt ihm Gelegenheit lich in ſeiner Vielfeitigkeit unübertreffbar zu entwickeln. Es andelt ſich für ihn darum, den Goldfund eines Goldſuchers, er auf der Heimreiſe von Wegelagerern der amertkaniſchen teppe und Bergwildnis erſchoſſen wurde, für deſſen Sohn immy zu ſichern. So gibt es denn inmitten des amerikani⸗ ſchen„Wilden Weſten“ Reiterſzenen und Kämpfe von Mann Mann ſpannendſter Art. Auch eine Frau ſpielt wiederum eine hervorragende Rolle— und das Ende? Fimmy erhält ſeine Goldmine und Tom Mir die Eval— Aus den Erleb⸗ niſſen eines kanadiſchen Waldhüters erzählt der zweite Film zDer Hund von Huxville“. Die Bilder werden auf Tierfreunde ihren Eindruck nicht verfehlen. Rolf. ein„miß⸗ ratener“ Schäferhund und Pretzel, der Dackel, deſſen Wiege in München geſtanden hat, ſind hier wohl die Träger der Hauptrollen.— Gemeinſam mit einem Naturfilm, der ſtim⸗ mungsvolle Bilder vom Nil zeigt, und der Ufa⸗Wochenſchau iſt das Programm glücklich gewählt. Entſchädigung Heſſeus für das Brückengeld. Der heſſiſche Staat als bis 1. Juli das Recht der Brückengeld⸗ Krhebung auf der ihm gehörigen Straßenbrücke über den ain bei Koſtheim⸗Guſtavsburg. Das Reichsgeſetz betr. Auf⸗ ebung der Brückengelder für Kraftfahrzenge ſpricht dem heſſiſchen Staat als Erſatz für den finanziellen Ausfall all⸗ jährlich einen entſprechenden Anteil an der erhöhten Kraft⸗ eeeeeeee Aus dem Lande L. Sinsheim 23. Juli. Unter dem Vorſitz von Bürger⸗ meiſter Sidler fand hier eine Sitzung des Gemeindeparla⸗ mentes ſtatt, das über folgende Punkte zu beſchließen hatte: Ankauf des Elſenzwerkes mit den dazugehörigen Grundſtücken für 70 000 ¼. Auch die Mittel für den Umbau im Betrage von 50 000/ wurden bewilligt. Nach dem Um⸗ bau ſollen bekanntlich die landwirtſchaftliche Winterſchule, die Gewerbeſchule, die Handelsſchule, eine Jugendherberge und ein Voltsbad eingerichtet werden.— Ein früher bei der Girozentrale für Siedlungsbauten aufgenommenes Darlehen wird in ein langfriſtiges umgewandelt.— Die Erhöhung des Steuergrundbetrages für das Grundvermögen um 50 Pro⸗ zent wird gutgeheißen, ebenſo die Erhebung einer Wertzu⸗ wachs⸗ und Inflationsſteuer. Der Reſt der Tagesordnung betraf Grundſtückstauſch und verkauf. Sämtliche Punkte wurden angenommen. * Raſtatt, 21. Juli. Geſtern vormittag traf eine ameri⸗ kaniſche Studtenkommiſſion mit einigen führenden Perſönlichkeiten der amextikaniſchen Landwirtſchaft hier ein. Die Herren wurden von dem geſchäftsführenden Diréktor der Badiſchen Landwirtſchaftskammer Dr. v. Engelberg und dem Vorſtand der Landwirtſchaftskammerbetriebe in Raſtatt, Landwirtſchaftsrat Buß, und von dem Leiter der fliegenden Station der biologiſchen Reichsanſtalt, Dr. Zwölf, begleitet und hatten in beſonderem Maße für die umfaſſenden Verſuche der Maiszüchtung Intereſſe. Nachmittags fand ein Rundgang durch die Saatzuchtanſtalt ſtatt. Die Reiſe der amerikaniſchen Kommiſſion geht weiter nach Süden, u. a. auch nach Ungarn. * Radolfzell, 20. Juli. Fortbildungsſchullehrer Fr. J. Glatz in Simonswald wird Ende dieſes Monats die Reiſe nach Süd⸗Amerika antreten, um in Venezuela in einer deutſchen(badiſchen) Gemeinde ſeinen neuen Dienſt als Lehrer anzutreten. Er hat ſich für vier Jahre verpflichten müſſen. * Konſtanz, 22. Juli. Auf dem Bodenſee kenterte ein mit Breslauer Künſtlern beſetztes Boot. Die Gattin des Opernſängers Wörle und die Opernſängerin Volkmer fanden dabei den Tod. Sportliche Rundſchau Allgemeines Polizeihunde⸗Prüfung Am 16. und 17, Juli veranſtaltete der 1. Deutſche Polizei⸗ Hunde⸗Verein e.., Sitz Duisburg, Zweigverein Mannheim, auf ſeinem eigenen Uehungsplatze am neuen Neckgrauerweg (Nähe der Fa. Heinr. Lanz) eine Schutz⸗ und Polizeihunde⸗ prüfung. Die Schutzhundeprüfung am Samstag, ſowie auch die Polizeihundeprüfung am Sonntag verlief durchaus be⸗ friedigend. Die gezeigten Leiſtungen erbrachten vorzügliche Arbeiten und man kann ſagen, daß Hunde von xichtiger ſach⸗ kundiger Menſchenhand ausgebildet, den Menſchen ſelbſt die ausgezeichneten Dienſte leiſten können. Der Abſchluß der Prüfung bedeutet für den Verein inſofern einen ſchönen Er⸗ ſolg, daß weitere Freunde und Gönner der Poltzeihundeſache ſich zur Aufnahme als Mitglieder gemeldet haben. Die Preis⸗ verteilung, die ſich in würdiger Form vollzog, brachte den Beſitzern und Führern der Hunde Ueberraſchungen, zumal diesmal Ehrenpreiſe vergeben wurden, die einen großen Wert darſtellten. Die Prüfungsleitung lag in Händen des Polizei⸗ Sekretärs Gutermuth. Als Pretsrichter wurden die Herren Joh. Otto aus Frankfurt a.., Amann aus Karlsruhe und Franz Reichinger aus Mannheim gewonnen, die ihre Richtertätiakeit in zufriedenſtellender Weiſe ausübten. Gerichtet wurde nach der neuen Prüfungsordnung ab 1. 4. 27. Es wurden die umfangreichen Spurarbeiten, Gehorſams⸗ übungen und Mannarbeiten gezeigt, die große Anfordernugen an Führer und Hund ſtellten. Das Ergebnis: 8 a) Schutzhunde: 1. Aurora v. d. Wilhelmsruhe, Aire⸗ dale⸗Terrierhündin, Beſitzer Franz Dietz, Führer Julius Dietz⸗Mannheim(Deutſchlands jüngſter Polizeihundeführer, 17 Jahre alt), Prädikatt Sehr gut und Schutzhund; 2. Prinz v. Gontardhof, gen. Lux, Deutſcher Schäferhundrüde, Beſitzer Eugen Hering⸗Mannheim, Jührer Julius Dietz⸗Mannheim, Präbikat: Sehr gut und Schutzhund; 3, Aſtor v. Kalmitplatz, Deutſcher Schäferhundrüde, Beſitzer und Führer Friedrich Deidesheimer⸗Mannheim, Prädikat: Sehr gut u. Schutzhund; 4. Prinz, Deutſcher Boxerrüde, Beſitzer Oskar Kolb, Führer Xaver Reichinger⸗Mannheim, Prädikat: Gut und Schutzhund; 5. Harras, Deutſcher Schäferhundrüde, Beſitzer Gg. Schmidt, Führer Julius Dietz⸗Mannheim, Prädikat: Gut und Schutz⸗ hund; 6. Aſtor v. d. Freudenburg, Deutſcher Schäferhundrüde, Beſitzer H. Löb aus Ludwigshafen, Führer Taper Reichinger⸗ Mannheim, Prädikat: Gut und Schutzhund: 7. Arnim von der Diebeshöhle, Deutſcher Schäferhundrüde, Beſitzer und Führer Ernſt Bürgin⸗Friedrichsfeld, Prädikat: Gut und Schutzhund: 8. Alex vom Altrhein, gen. Sepp, Airedale⸗Tierrierrütde, Be⸗ ſitzer Zeinrich Lanz⸗Krankenhaus, Führer Petex Weiß⸗Mann⸗ heim, Prädikat: Genügend; 9. Alex vom Herſchelbad, Deutſcher Schäferhundrüde, Beſitzer W. Brück, Führer Joſef Schmeh⸗ Mannheim, Prädikat: ede 10. Bella vom Rudbolfseck, Deutſche Schäferhündin, Beſitzer und Führer Paul Lange, Präbikat: Genügend, Friedrichsfeld. b) Polizeihunde: 1. Aſtor v. Tannenſchloß, Deutſcher Schäferhundrüde, Beſitzer und Führer Georg Walter⸗Fried⸗ richsfeld, Prädikat: Sehr gut,.., 1. Ehrenpreis mit Eichen⸗ kanz; 2. Aſtor v. Kalmitplatz, Deutſcher Schäferhundrüde, Be⸗ ſitzer und Führer Friedrich Deidesheimer⸗ Mannheim, Prä⸗ dikat: Gut, P.., 2. Ehrenpreis; 3. Prinz v. Gontardhof, gen. Lux, Deutſcher Schäferhundrüde, Beſitzer Eugen Hering und Führer Julius Dietz, Prädikat: Gut, P.., 3. Ehrenpreis; 4. Dolf v. d. Dilsburg, Deutſcher Schäferhundrüde, Beſitzer Karl Schmeh, Führer Joſef Schmeh, 2. Dreſſurleiter im P..V. Mannheim, Prädikat: Gut, P.., 4. Ehrenpreis: 5. Aurora v. d. Wilhelmsburg, Airedale⸗Terrierhündin, Be⸗ ſitzer Franz Dietz, Führer Julius Dietz⸗Mannheim, Prädikat: Gut, 5. Ehrenpreis. Beſondere Anerkennung fand das langfjährige Mitglied, die Leiterin des Heinrich Lanz⸗Krankenhauſes, Frau Oberin Neis Iir ihre wertvollen geſtifteten& i Nachbargebiele :: Darmſtadt, 21. Juli. Geſtern fand hier die Tagung des Süddeutſchen Verbandes der Ruheſtandsbeamten. Wartegeldempfänger und deren Hinterbliebenen ſtatt. Der Vorſitzende Häuſer leitete die Verhandlungen und gab ein Bild der Not der Penſionäre. Der Redner ſowohl wie Abg. Kind(Dutl.) übten heftige Kritik an dem Verhalten der heſſiſchen Regierung, die ſehr wenig Verſtändnis für die heſſiſchen Penſionäre zeige. Es wurde eine Entſchließung an⸗ genommen, die eine entſprechende Berückſichtigung der Pen⸗ ſionäre bei der Beſoldungsregelung fordert und auch weiter⸗ hin beſondere Wünſche der Penſionäre enthält.— Heute nach⸗ mittag wurde in Anweſenheit von 6000 Perſonen mit muſikali⸗ ſchen Darbietungen die neue Feſthalle am Hgauptbahn⸗ hof eingeweiht, die der Ort für das 33. Mittelrheiniſche Kreisturnfeſt in der kommenden Woche ſein wird. Wei⸗ terhin wird dort im Herbſt eine große landwirtſchaftliche Aus⸗ ſtellung ſtattfinden. * Mainz, 19. Juli. Der Kriminalpolizei gelang es, einen ehemaligen Chauffe ur aus Düſſeldorf zu verhaf⸗ ten, der am Bahnhof verſuchte, junge Leute für die Frem⸗ denlegion anzuwerben. * Gimbsheim, 22. Juli. hannisbeerernte außerordentlich ergiebig. den allein 4000 Zentner an Obſthändler verhandelt. iſt der Privatperkauf nicht eingerechnet. Briefkaſten Eir bitten für den Briefkaſten beſtimmte Einſendungen auf dem Umſchlag als ſolche kenntlich zu machen. Mündliche Auskünfte können nicht gegeben werden. Beantwortung juriſtiſcher, medizini⸗ ſcher und Aufwertungsfragen iſt ausgeſchloſſen. Jeder An⸗ frage iſt die Bezugsquittung beizufügen. Anfragen ohne Namens⸗ neunung werden nicht beantwortet. K. B. Neckarhauſen. Setzen Sie ſich einmal mit der Landeszver⸗ ſicherung in Karlsruhe auseinander, dort kann man Ihnen die nötige Aufklärung geben. W. R. Wer dieſe Artikel liefert, iſt uns nicht bekannt. Mi. Ku. Erkundigen Sie ſich beim Amtsgericht. O. v. St. A. Wegen Aufwertungsfragen wenden Sie ſich am heſten an das Amtsgericht. Heſſen. Vertzuwachsſteuer müſſen Sie beßahlen. Peuban. Rechtsausküufte erteilt der Briefkaſten nicht, wenden Sie ſich an einen Rechtsanwalt. K. M. Bei der badiſchen Forſtſchule in Karlsruhe kann Ihr Reffe die entſprechende Ausbildung erhalten. Er wird dann als unterer Beamter Anſtellung erhalten. G. D. Die Einteilung erſcheint ziemlich unüberſichtlich erkundigen Sie ſich einmal direkt bei der Geſchäftsſtelle des für Feuerbeſtattung in Q 2, 5. S. Rheinau. Der Sonntag iſt der erſte Tag der Woche, erx war bei den heidniſchen Völkern der Sonne geweiht und wurde ſchon in der älteſten Chriſtlichen Kirche für Jeſus Auferſtehungstag geſeiert und wurde dann auf die ſtrengen jüdiſchen Sabbatgeſetze übertragen. F. N. 1000. 1. Erkundigen Sie ſich beim Amtsgericht. 2. Wenn Sie als Kriegsbeſchädigter bauen wollen, können Sie einen Teil der Rente kapitaliſieren laſſen. Sie müſſen eine Eingabe an das Haupt⸗ verſorgungsamt in Karlsruhe richten unter genauer Angabe der Bauko⸗ ſten u. wie ſie den Reſtbetrag aufbringen wollen. Vom Staat bekommen Sie kein Darlehen. Hier in Mannheim iſt es ſo, wenn Sie einen wohn⸗ berechtigten Mieter aufnehmen erhalten Sie ein weiteres Darlehen. Wie hoch in Ihrem Falle der ſtädtiſche Zuſchuß iſt, entzieht ſich un⸗ ſerer Kenntnis, Sie müſſen ſich mit dem Bürgermeiſteramt in Ver⸗ bindung ſetzen, wo Sie auch die Fragen der Amortiſation, der Ver⸗ zinſung und der Zahlungsweiſe beantwortet bekommen. Eine erſte Hypothek können Sie als Kriegsbeſchädigter nur mit Zuſtimmung des Hauptverſorgungsamtes aufnehmen. B. P. 1. Der Hausherr muß Ihnen das Zimmer herrichten. laſſen. 2. Bei einer Steuerhinterziehung iſt der Betreffende nach 5 Jahren nicht mehr ſtrafbar. * Die Zweibrückener Rennen werden morgen(Sonntag) abge⸗ halten.(Näheres ſiehe Anzeige im Mittagsblatt). F. H. N. Die tiefſte Stelle des Rheins im Binger Loch hefindet ſich bei Kilometer 287. Der Waſſerſtand iſt hier etwa ein Meter tiefer als im normalen Fahrwaſſer. A. J. Gewerbeertragsſteuer iſt ab 2500 ¼ Ertrag zu entrichten, unabhängig vom Betriebsvermögen. „3. 1. Ja, die Söhne müſſen ihre Eltern unterſtützen. 2. 3. und 4. Richtet ſich nach der Höhe des Einkommens. 5. Uns unbe⸗ bekannt, fragen Sie bei einem großen Filmkonzern an. 6. Ein Wol⸗ kenbruch entſteht, wenn ſich auf verhältnismüßig kleinem Raum große Temperaturgegenſätze bilden und beim Vorhandenſein von großen Waſſerdampfmengen in der Luft. In dieſem Jahre war die Zo⸗ Hier wur⸗ Dabei u ſein: ereins 7FSTTTTTTTFTTTTTTTTTTTTTTTVTTTTT Wetternachrichten der Karisruherkandeswenerwarte Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7“ morgens) See, Tüft. Tem gz 2 Wind 883. böbe druc vera⸗ 55 382 Wetter 35 2 S82 8 2 Racht. Störte S8* Wertheim 151]— 15 f 5 J2 ſtill bedeckt 7 Königſtuhl] 563 756,44 14 2 14 8S lleicht 5 Karlsruhe 120 256.8 18 26 16 SW ſchw. Regen Bad⸗Bad.213 750,8 17 86 16„ lleicht wolkig 11 Villingen 712 758,4 14 23 13 8„ Regen 5 Feldbg. Hof 1275 634½, 16 s friſch„ 17 e e ee i „Blaſien— egen Pöchenſchw.“—— 5 Im weiteren Verlauf des geſtrigen Tages geſtaltete ſich das Wetter wechſelnd wolkig bis heiter, gelwellig auch ge⸗ witterdrohend. Die Temperaturen ſtiegen bis 25 Grad und lagen bis zu 115 Grad über dem Normalwert. Der Zuſtrom der dem Ozeanhoch entſtammenden Luftmaſſe ſetzt ſich am Rücken des oſtwärts Wirbels weiter durch und räumt die noch über dem Feſtlande liegenden Warmluftmaſſen weg; damit kommt es zu ſtärkerem wolkigen Wetter, zum Teil werden auch Gewitter auftreten. Auch in den Alpen, wo geſtern noch heiteres und warmes Wetter zu verzeichnen war, hat nun eine Wetterverſchlechterung eingeſetzt. Wetterausſichten für Sonntag, wolkig, zeitweiſe Regenfälle, Winde. den 24. Juli: Vielfach kühl, weſtliche bis nordweſtliche Herausgeber, Drutker Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim. E 2 und Verleger. Druckerei Dr. 0 Direktion: Ferdinand Heyhme. Ehefredakteur; Kuxt Fiſcher—Verantwortl. Redakteure: Für Politik: H. A. Meihner— Feuilleton: i. W. Kurt Fiſchern— Kommunal⸗Politik u. Lokales: 1..: Franz K rcher— Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller— Handelsleil; Kurt Ehmer— Gericht und allee llebrige Franz Kircher— Anzeigen: Dr. E, Stögner Welt 5. Ernst Namfmann Hiſa- Quelitd ts- Harlenrsder 64— 179 90 100 M usw., D 232 direlt ab Fabrikx +2 N ifa- Fcbrikverkaufstelle Mannheim, N4. 10, Leiter: I. Jung 70 4 — ſechs Monate Gefängnis. 5 darauf wieder nach Mainz zurück und nahm in dem 8. Seite. Nr. 330 Nene Maunheimer Zeitung[Abend⸗Ausgabe) Samstag, den 29. Jult 1927 Gerichtszeitung „Bitte, mein Geſpräch hat Zeit“ Die höfliche Dame au der Telephonzelle— Was ſie wollte und was ſie erhielt. Marie F. heißt die Angeklagte, und ſie iſt wegen Dieb⸗ ſtahls vor dem Richter in Berlin. Ungewöhnlich die Tat, eigen⸗ artig die Frau. Sie ſtammt aus angeſehenem Hauſe, beſitzt gute Manieren, und man ſteht vor einem Rätſel, warum die Angeklagte Diebin werden mußte. Sie ſagt: aus Sport, aus Paſſion Die Hauptverhandlung brachte hierüber keine volle Klä⸗ rung. Die Angeklagte war Spezialiſtin auf neuem Gebiete; war die höflich wartende Dame an der Telephonzelle. Man ſah⸗ Marie F. mehrfach in Berliner Luxuslokalen, Hotels, Bahnhöfen, und immer war ſie bereit, insbeſondere Herren, die es eilig hatten, zuerſt ans Telephon zu laſſen.„Mein Geſpräch hat Zeit“, oder„Ich bin von Beruf Telephoniſtin, da warte ich gern“, ſo oder ähnlich klang es liebenswürdig und mit dem Augenaufſchlag der Unſchuld. Niemand hatte Arg⸗ wohn. Aber— in Wahrheit erfolgte das Angebot, beſcheiden warten zu wollen, nicht aus Höflichkeit, ſondern Marie F. hatte beobachtet, daß 5 aufgeregte Telephonbenutzer ab und zu eine Brieftaſche oder anderes beim Geſpräch neben ſich hinlegten, um ihnen Papiere, die ſie bei der Unterhaltung gebrauchten, zu entnehmen. Es kam auch vor, daß ein wert⸗ voller Schirm oder Stock gedankenlos hingeſtellt wurde. Die Zelletür blieb bisweilen geöffnet, man plauderte, bis die Ver⸗ bindung kam, mit der höflichen Nachfolgerin draußen, kurz, es ergaben ſich Gelegenheiten, bei denen die blonde Schöne das eine oder andere an ſich riß, während die Herren ins Geſpräch vertieft an dem Apparat ſtanden. Allzuviel allerdings iſt der Angeklagten nicht in die kleine Diebeshand gefallen, und ſie hat ſogar in einem Falle„Hal⸗ tung“ gezeigt, indem ſie eine Brieftaſche nur auf Geld durch⸗ ſtöberte, mit zwei Zehnmarkſcheinen zufrieben war und dann die Taſche dem Beſitzer wieder zuſtellte. Außer⸗ dem lag noch in zwei weiteren Fällen nur Fundunterſchlagung vor. Es blieben im ganzen drei„reine“ Diebſtähle übrig. Vorſitzender und Verteidiger bemühten ſich vergeblich, das eigentliche Motiv zu erfahren. Die Angeklagte hat keinen ſchlechten Leumund, aber ſie iſt von unglaublicher Ruheloſig⸗ keit. So hat dieſe merkwürdige Frau in allen möglichen Städten Dutzende von Berufen ausgeübt, war immer fletzig. 20 aber dann plötzlich ihre Zelte ab. eſe Diebſtähle!? Sie will lt. Berl. Lok. Anz. etwas in Not geweſen ſein, außerdem feſſelte ſie die ſportliche Seite der Tat. Man glaubte es ihr zu einem Teile und nahm auch an, daß ihr Verſprechen, davon zu laſſen, aufrichtig ſei. Alſo Aber Bewährungsfriſt, zu⸗ —5. die Angeklagte ſchon einige Zeit in Unterſuchungshaft Verbotene Rückkehr in das beſetzte Gebiet— Bei der Flucht aus dem Fenſter geſtürzt Eine 32jährige Näherin aus Köln, die im März ds. Is. von der engliſchen Beſatzung aus ihrer Zone ausgewieſen wurde, kam dann in die franzöſiſche Zone, wo ſie nach kurzer Zeit ebenfalls ausgewieſen wurde. Sie kehrte 95 ritten »Stockmerk eines Hauſes in der Kurfürſtenſtraße Wohnung. Die Kriminalpolizei, die nach der unangemeldet wohnenden Per⸗ ſon forſchte, ſuchte Einlaß in die Wohnung zu bekommen. Es wurde jedoch nicht geöffnet, obwohl man die Anweſenheit eines Menſchen in der Wohnung feſtſtellen konnte. Während man einen Schloſſer kommen ließ, um gewaltſam zu öffnen, hörten die Poliziſten Schreie und fanden die Näherin ſchwer verletzt auf der Straße liegen. Sie war bei dem Verſuch, ſich aus dem 3. Stockwerk an Bettücher abzuſeilen, durch Reißen der Tücher von dem 2. Stockwerc ginunter⸗ gefallen und hatte ſich neben Unterkiefer⸗ und Unterſchenkel⸗ bruch innere Verletzungen zugezogen. Sie behauptete, ledig⸗ lich zum Abholen ihrer Kleider zurückgekehrt zu ſein. Von November bis Juni ds. Is. lag ſie nun im Krankenhaus und wird—4 zeitlebens ein Krüppel bleiben, denn nur müh⸗ am känn ſie ſich mit Stöcken fortbewegen. Nachdem ſie aus dem Krankenhaus entlaſſen war, wurde ſie von der franzöſi⸗ ſchen Behörde verhaftet. Das Militärpolizeigericht Mainz verurteilte ſie nunmehr zu 29 Tagen Gefängnis wegen der verbotenen Rückkehr, erklärte ſedoch die Strafe durch die Unterſuchungshaft für verbüßt. Die Näherin muß nun ins unbeſetzte Gebiet hinüber, da die Ausweiſung beſtehen bleibt. Franzöſiſches Kriegsgericht in Landan BWegen fahrläſſiger Körperverletzung hatte ſich am 20. Juli der 32 Jahre alte Elektrotechniker Oskar Fell aus Zwei⸗ brücken, der bei der Güterabfertigung in Zweibrücken ange⸗ ſtellt iſt, zu verantworten. Dieſer hatte im November vor. Js. auf dem Bahnhof Zweibrücken den erſten elektriſchen Trans⸗ portwagen in Betrieb geſtellt. Am 10. November, als er den Transportwagen zum dritten Mal führte und mit ſeiner Be⸗ dienung noch nicht vollkommen vertraut war, verlor er plötz⸗ lich die Herrſchaft über den Wagen, überrannte einen franzö⸗ ſiſchen Leutnant und verletzte dieſen ſo, daß er drei Monate lang arbeitsunfähig war. Der Staatsanwalt beantragte wegen fahrläſſiger Körperverletzung eine Geldſtrafe, deren Höhe feſtzuſetzen er dem Gerichtshof überließ. Der Vertei⸗ diger Rechtsanwalt Dr. Führ machte einige rechtliche Aus⸗ führungen über die Beziehungen zwiſchen dem Strafverfahren gegen Fell und dem ſchwebenden Schadenerſatzverfahren des franzöſiſchen Offiziers. Er ſtellte feſt, daß nach deutſchem Recht die beiden Verfahren von einander völlig unabhängig ſind und daß auch im Falle eines Freiſpruchs Fells das Schadenerſatz⸗ pverfahren des Offiziers weiterlaufe. Dabei teilte er mit, daß die Reichsbahndirektion ſich bereit erklärt habe, dem Offizier eine Schadenerſatzſumme zu zahlen, daß ſie aber die geſtellte Schadenerſatzforderung in Höhe von 65000 Mark als pöllig undiskutabel abgelehnt habe. Als während der franzöſiſch⸗belgiſchen Eiſenbahnregie ein Deutſcher durch Un⸗ vorſichtigkeit eines Regiebeamten von einem Eiſenbahnwagen verletzt und ihm das linke Bein abgefahren und das rechte ge⸗ brochen wurde, bekam der Verletzte von der„Commiſſion mixte“ eine Schadenerſatzreumme von 13000 Mark zuge⸗ ſprochen, alſo ein Fünftel von dem, was der franzöſiſche Offi⸗ zier 5 ſeine in gar keinem Verhältnis zu der Verſtümmelung des Deutſchen ſtehende Veletzung fordert. Vom ſtrafrechtlichen Standpunkt aus könne dem Angeſtellten keine Schuld nach⸗ gewieſen werden, weshalb er Freiſprechung beantrage. Der Gerichtshof verurteilte den Angeklagten zu 50 Mark Geld⸗ ſtrafe und billigte ihm Bewährungsfriſt zu. Das Dienſtmädchen mit mehreren Liebhabern Bei einem Geſchäftsinhaber in München war von Mitte Februar 1926 bis 22. Juni 1927 ein 20 Jahre altes Dienſt⸗ mädchen von Vierkirchen(Oberbayern) in Stellung, wobei ſie auch im Laden die Kunden zu bedienen hatte. Auch die Ladenkaſſe war ihr anvertraut. Eines Tages fiel es dem Ge⸗ ſchäftsinhaber und ſeiner Frau auf, daß ſich das Mädchen koſt⸗ ſpielige Kleider angeſchafft und bezahlt hatte. Als nun der Geſchäftsinhaber Umſchau in ſeinem Warenlager hielt, bemerkte er den Abgang von Zigarren, Zigaretten, Zucker, Schokolade, Bohnenkaffee, Pfefferminz uſw. Als man der Sache nachging, ſtellte ſich heraus, daß das Mädchen nicht weniger als fünf jugendliche Liebhaber und eine Freundin mit den geſtohlenen Waren beſchenkt hatte. Auch war ſie gegen ihre Liebhaber ſehr nobel, indem ſie einmal in einem Reſtaurant in Paſing für einen die Zeche von 15 Mk. bezahlte. Gleichfalls gab ſie von dem Gelde ihres Dienſtherrn Darlehen, darunter einen Betrag von 50,50 Mk. Auch entwendete ſie ihrer Dienſtherrin für 4,50 Mk. Spitzen und fünf Meter Hemdenſtoff. Der Geſamtſchaden beläuft ſich auf etwa 600 Mk. Auf erfolgte Anzeige hin verurteilte nun das Strafgericht München die Angeklagte wegen eines fort⸗ geſetzten Vergehens des Diebſtahls zu drei Monaten Gefängnis. Die Methylalkoholvergiftungen vor dem Offenburger Schwurgericht 13 Tote durch Methylalkohol Am 21. Juli begann die Verhandlung gegen den Kauf⸗ mann Julius Bruchſaler in Offenburg und Genoſſen wegen Verbrechens gegen das Nahrungsmittelgeſetz und fahr⸗ läſſiger Tötung und zwar, da Bruchſaler während ſeiner Haft in Geiſteskrankheit verfiel, gegen den Kraftwagenführes Franz Joſef Braun und den Kaufmann Hermann Bete. Für den Prozeß kommen 63 Zeugen in Betracht. Bete hat in der Zeit vom Oktober 1925 bis Anfang Februar 1926 in Offen⸗ burg, Kehl und anderen Städten Methylalkohol(Methanol), deſſen ſtarke Giftigkeit und tödliche Wirkung bei menſch⸗ lichem Genuß ihm bekannt war, zum Weiterverkauf als hoch⸗ prozentigen Branntwein bezogen und angeboten und nahezu 10 000 Kg. an Branntweinhändler als hochprozentigen Sprit, der ſich zur Herſtellung von Trinkbranntwein oder zur Miſchung mit Branntwein zwecks Erhöhung der Alkoholſtätte eigne, verkauft. Franz Anton Scheuerer⸗Sasbach hat einen Teil dieſer Ware zu Miſchbranntwein zugeſetzt und als „Kornbranntwein“ an Karl Schrempp⸗Renchen und dieſer unverändert an die Firma Heinrich Wördehoff Nachfolger Joh. Heinrich Dulle in Münſter i. Weſtf. verkauft. Dulle hat die Ware unter Zuſatz von Waſſer und Zuckercouleur zu „Alter Wördehoff, Münſterländer Korn, Doppelkorn“ ver⸗ arbeitet und teils ſelbſt im Kleinverkauf, teils an den Drogiſten Hubbert in Haltern zum Kleinverkauf abgeſetzt. Nach dem Genuß ſolchen Branntweines ſind 11 Perſonen erkrankt, 13 weitere Perſonen geſtorben und zwei erblindet. ** 8 Verurteilte Baumfrevler. Vor dem Amtsgericht Landau hatten ſich die drei jungen Burſchen zu verantworten, die An⸗ fang Juni d. J. bei Burrweiler etwa 20 junge, friſch ange⸗ pflanzte Obſtbäumchen in mutwilliger Weiſe ſo beſchädig⸗ ten, daß ein Schaden von 315„/ entſtand. Es wurden ver⸗ urteilt der 21 Fahre alte Anwaltsgehilfe Ludwig Gramück, der 22 Jahre alte Kaufmann Guſtav Kuntz und der 18 Jahre alte Kaufmann Albert Gramlich zu Gefängnisſtrafen von je 1 Monat und zu den Koſten. Ein Blitk über die Welt Deutſchland Der Schirmgriff als Juwelenverſteck „Albert Garibaldi⸗Simoni“ nannte ſich ein Mann, der im Badeleben von Zoppe! die Rolle des„Löwen“ ſpielte und unerwartet dann plötzlich verſchwand. Erſt nachträglich ſtellte es ſich heraus, daß ſich hinter dem eleganten Kavalier ein Gauner und Betrüger verborgen hatte und der Nachruf, den ihm ſeine Opfer widmen, iſt nicht allzu freundlich.„Garibaldi⸗ Simoni“ hatte behauptet, daß er als italieniſcher Staatsange⸗ höriger in Chicago geboren und von Beruf Ingenieur ſei. Nach ſeinem Verſchwinden ergab es ſich, daß er ſich durch Diebſtahl, Betrug und Unterſchlagung in den Beſitz von 560 Danziger Gulden, drei wertvollen Brillant⸗ und Rubinen⸗ ringen und eines ſchweren goldenen Gliederarmbandes geſetzt hatte. Zur Befriedigung ſeiner muſikaliſchen Bedürfniſſe hat er außerdem ein Reiſegrammophon in einem runden Metall⸗ kaſten mitgenommen. Leute, die mit ihm zuſammenkamen, bemerkten wiederholt bei ihm einen Regenſchirm, deſſen Griff in den Kopf einer Bulldogge endete. Man vermutet nun, daß der Hundekopf ein Verſteck maskiert, in dem der Schwindler die erbeuteten Juwelen unterbrachte. Kurz vor der Abreiſe beſorgte er ſich auf der deutſchen Paßſtelle in Danzig ein Viſum, wahrſcheinlich, um nach Berlin zu gelangen und hier ſeine Beute zu„verſchärfen“. Frankreich Allein im Kutter um die Welt Der Seemann Gerbault, der im Jahre 1923 von Can⸗ nes an der franzöſiſchen Riviera aus mit ſeinem 14 Meter langen 10 Tonnen⸗Kutter vollſtändig allein eine Reiſe um die Welt antrat, iſt vor kurzem nach Ueberqueren des Stillen Ozeans an der Donnerstag⸗Inſel an der Nordküſte Auſtra⸗ liens angelangt. Er erreichte Long Island an der Küſte von Newyork nach einer Fahrt von 142 Tagen durch den Atlanti⸗ ſchen Ozean. Im November 1924 nahm er ſeine Fahrt in füdlicher Richtung wieder auf, durchfuhr das Karibiſche Meer und den Panama⸗Kanal ſowie den Stillen Ozean. Für die Zurücklegung dieſer Strecke bis zur Donnerstag⸗Inſel hat er mehr als 2½ Jahre gebraucht. Nunmehr liegt die längſte und einſamſte Reiſe vor ihm, eine Strecke von 5544 Meilen hohes Meer durch den Indiſchen Ozean bis zur Inſel Mau⸗ ritius(öſtlich Madagaskar). Von hier aus will der Meeres⸗ einſiedler über das Kap der Guten Hoffnung an der Weſt⸗ küſte von Afrika entlang durch die Straße von Gibraltar Mar⸗ ſeille erreichen und damit ſeine Weltreiſe beſchließen. Tſchechei Die Scheidungsklage des Blinden Vor dem Gerichte in Prag ſchwebt eine eigenartige Scheidungsklage. Ein 28jähriger Bürſtenmacher, der während des Krieges ſeine Sehkraft einbüßte, will ſich von ſeiner 48jährigen, ebenfalls blinden Frau trennen. Das Paar hat zwei Jahre lang glücklich zuſammengelebt, bis der Ehemann vor kurzem ſeiner Frau plötzlich vorwarf, ſie habe ihn inbezug auf ihr Aeußeres und ihr Alter getäuſcht. In ſeiner Schei⸗ dungsklage macht er geltend, er habe bei der Schließung der Ehe geglaubt, ſeine Frau ſei jung und ſchön, während er nunmehr aus den Mitteilungen ſeiner Freunde erfahre, daß ſie häßlich und faſt doppelt ſo alt ſei als er. Die Frau erklärt, daß ihr Mann vor der Hochzeit ihr Geſicht nach Art der Blin⸗ den befühlt und an ihrem Aeußern nichts auzuſetzen gefun⸗ den habe. Nach ihrem Alter habe er ſie nie gefragt. Erſt vor kurzem hätten einige ſeiner Freunde ſie zu entzweien ver⸗ ſucht. Das Gericht wies die Eheſcheidungsklage als unbe⸗ gründet ab. Nunmehr hat ſich der blinde Ehemann an die Berufungsinſtanz gewendet. 0 Türkei Jede 20. Zigarette für die Luftflotte Der Zigarettenraucher, der heutigentags in der Türket eine Schachtel des geliebten Rauchſtoffes kauft, wird, wenn er nicht ein eingeweihter Türke iſt, über den Inhalt ſeines Kaufes einigermaßen überraſcht ſein. Er wird finden, daß er für 20 Zigaretten bezahlt hat, während die Schachtel nur 19 Stück enthält. ieſe Steuer in Natura beruht auf einem Beſchluß des türkiſchen Parlaments. Der Staat hat ein Recht auf jede 20. Zigarette. Auf dieſe Weiſe ſollen Mittel angeſammelt werden, mit denen man eine türkiſche Luftflotte erbauen will. Dieſer eoͤle Zweck wird den Türken zweifellos anſpornen, den an ſich ſchon großen Verbrauch an Zigaretten noch weiter zu ſteigern, damit ſich bald aus dem blauen Zigarettendunſt eine ſtattliche Luftflotte entwickeln kann. Schweden Der jüngſte alleinreiſende Fluazeugfahrgaſt, ein 4 Jahre alter ſchwediſcher Knabe, flog dieſer Tage von Stockholm nach Kalmar im ſüdlichen Schweden. Die beſorg⸗ ten Eltern, die das Kind allein reiſen laſſen mußten, wählten den Luftweg als die ſicherſte Verkehrslinie. Die ſchwediſche Luftſchiffahrtsgeſellſchaft hat ſeit dem Jahre 1924 eine Million Kilometer mit ihren Verkehrsflugzeugen zurückgelegt, ohne daß auch nur ein einziger Fahrgaſt Schaden erlitten oder ein Unfall ſich ereignet hätte. Dieſe Tatſache, die vor kurzem feſt⸗ lich begangen worden iſt, machte den Eltern Mut. ihr Kind dem Flugzeug anzuvertrauen. Dem jugendlichen 19 machte die Luftreiſe außerordentlich viel Vergnügen. Nach wenigen Stunden konnten ihn ſeine Verwandten in Kalmar wohlbehalten in Empfang nehmen. England Ein armloſer Maler namens Bertram Hiles iſt im Alter von 53 Jahren in Bri⸗ ſtol geſtorben. Sein Leben hat die Auffaſſung beſtätigt, daß ein großer Maler auch ohne Arme geboren werden kann. Der Künſtler kam zwar mit geſunden Gliedern auf die Welt, ver⸗ lor aber infolge eines Unglücksfalles im Alter von acht Jah⸗ ren beide Arme. Seine künſtleriſche Begabung ſetzte ſich trotz⸗ dem durch. Statt der Hand benutzte er den Mund, um den Bleiſtift oder den Pinſel zu führen. Mit 16 Jahren hatte er es in ſeiner Kunſt bereits ſo weit gebracht, daß die Akademie in Briſtol ein Gemälde von ihm erwarb. Zwei Jahre ſpäter gewann er einen Preis, der ihm eine längere Studienreiſe nach dem Auslande ermöglichte. Seine Bilder waren alljähr⸗ lich auf der Ausſtellung der Königlichen Akademie in London zu ſehen und wurden viel gekauft. Auch die Königin Viktoria und die jetzige Königin Alexandra erwarben viele ſeiner Werke. 1* Die vertauſchten Babys In einem Vortrag über jugendliche Sünder berichtete der engliſche Abgeordnete Davies über einen ſeltſamen Fall krankhafter Gewohnheit bei einem jungen Schulmädchen. Das Mädchen wurde von der Mutter 11 die kleine Schwe⸗ ſter zu betreuen, während die Mutter ſelbſt in einem in der Nähe befindlichen Laden Einkäufe beſorgte. Das Mädchen benutzte die Gelegenheit, um das Baby mit einem anderen zu vertauſchen. Die Mutter merkte den Tauſch erſt, als ſie das Kind zu Hauſe aus dem Wagen nahm. Ein paar Tage ſpäter vertauſchte das Mädchen drei Babys miteinander. Dieſer Un⸗ fug wurde bei ihr ſchließlich zu einer ſtändigen Gewohnheit, ſo daß man ſie in ärztliche Behandlung geben mußte. Amerika Ein deutſcher Einſiedler. der ſich Frank Reiſen nannte, der aber nach der Behaup⸗ tung amerikaniſcher Zeitungen der Sproß eines rheiniſchen Adelsgeſchlechts geweſen ſein ſoll, iſt vor kurzem geſtorben, nachdem er fünfzig Jahre einſam, nur in Geſellſchaft einiger Lieblingsſchlangen, in einer Hütte am Miſſouri⸗Fluß in Süd⸗ Dakota zugebracht hatte. Vor ſeiner Flucht in die Einſamkeit hatte ſich Frank Reiſen durch gewagte Streiche den Ruf eines kühnen Kulturpioniers erworben. Er ſoll angeblich aus Deutſchland geflohen ſein, nachdem er einen Gegner im Duell getötet hatte. In Amerika trat er in die Dienſte des Generals Cuſter und beteiligte ſich an dem Kampf gegen die Indianer⸗ ſtämme. Er erhielt unter anderem den Auftrag, einen In⸗ dtanerhäuptling gefangen zu nehmen. Reiſen blieb ſechs Mo⸗ nate auf dem Kriegspfade und kehrte ſchließlich mit der Leiche des Häuptlings zurück, den er gefangen genommen und bei einem Fluchtverſuch im Kampf getötet hatte. Der Grund ſei⸗ nes Einſiedlerdaſeins war die Entdeckung, daß ſeine Frau ihm während dieſes Feldzuges untreu geworden war. Die Widerſtandsfähigkeit eines modernen Bankgewölbes iſt in den letzten Monaten in Newyork praktiſch erprobt wor⸗ den. Ein Bankgebäude ſollte niedergeriſſen und durch einen Neubau erſetzt werden. Das Gebäude ſelbſt war raſch nieder⸗ gelegt, obgleich es von außerordentlich dauerhaftem Material gebaut war. Das Kaſſengewölbe aber erwies ſich als ſo ſtand⸗ haft, daß man ein volles Vierteljahr brauchte, um es zu beſei⸗ nen Zerſtörungsmaſchinen, pneumatiſchen Hämmern, mit Stichflammen, mit Dynamitpatronen und ähnlichen Spreng⸗ mitteln gegen das Gewölbe vor. Der Bau war drei Stock⸗ werke hoch und von ſtarken, doppelt geſicherten Mauern um⸗ ſchloſſen. Die Außenſeite beſtand aus unverbrennbaren Me⸗ tallplatten, die mit ſchweren Riegeln in dem Boden befeſtigt waren, die Innenſeite aus Chromſtahlplatten von der Stärke eines halben Zolls. Die 30 Zoll dicken 34 Tonnen ſchweren Türen wurden zunächſt in Angriff genommen. Sie konnten erſt nach drei Wochen entfernt werden. Nach vier weiteren Wochen war in das Dach eine Breſche geſchlagen. Nunmehr war es möglich, im Innern eine 500 Tonnen ſchwere hydrau⸗ liſche Preſſe aufzuſtellen, die die Wände ſchließlich im Laufe von fünf Wochen zu ſprengen vermochte. Eine weitere Woche war nötig. um die Trümmer zu heſeitigen. —ſ tigen. 15 Arbeiter gingen mit allen nur erdenkbaren moder⸗ 0 — wieder Samstag, den 23. Juli 1927 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Sei 388 7. Seite. Nr am Schatten der Wolkenkratzer 4¹0 Ein Roman aus dem modernen Newyork Von Erich Frieſen (Nachdruck verboten.) Uriel Higgins' raffinierte Klugheit, ſeine zähe Energie, gaben von jeher dem etwas ſchwächlich veranlagten Edward Halt und Rückgrat. Wenn auch leider in ungünſtigem Sinne. Als er eines Tages Hettys blauen Rolls⸗Royce vor dem Tor halten ſieht und gleich darauf ihren leichten Schritt ver⸗ nimmt, durchzuckt ihn ſo etwas wie Schreck. Er begibt ſich auf die Lauer. Und will es dem Zufall über⸗ laſſen, ob er heute ſchon die Werbung anbringen ſoll. Hetty iſt ein wenig bleich, im übrigen aber heiter und wohlgemut. Sie weiß bisher nur, daß die Freundin ſich nicht ganz wohl fühlt. Nichtsahnend betritt ſie an der Seite der guten Mrs. Higgins das Krankenzimmer. Bobby, der wie ein wachſamer Hund in einer Ecke hockt, die Augen ſtarr auf das blaſſe, ſchmale Geſicht dort in den ſeidenen Kiſſen gerichtet, rührt ſich nicht. Aber er ſpitzt die Ohren. Ja, alle Sinne. Nach ein paar freundlichen Worten verläßt Mrs. Higgins as Zimmer. Die beiden Freundinnen ſind allein. Wenigſtens glauben ſie, allein zu ſein. Hetty zieht einen Stuhl an die Ottomane heran, auf der Aglaja ruht. Und betrachtet ſie ſchweigend. Die durchſichtige, gelblich angehauchte Bläſſe des ſchmalen Geſichtchens hat etwas Beängſtigendes. Ebenſo der Glanz der tiefſchwarzen Augen, deren Pupillen krankhaft vergrößert er⸗ cheinen und die ausdruckslos gradeaus ſtarren, wie in weite ebelfernen. Schlaff hängt die Hand über die blauſeidene Bettdecke herunter. Mit ſanftem Druck faßt Hetty dieſe matte Hand. Eine Hand, ſo zierlich und fein, wie eine Kinderhand. „Darling“ Nichts weiter. Aber das genügt. Hetty fühlt einen ſchwachen Gegendruck der Hand. Die Starre in dem ſchönen bleichen Antlitz weicht. Der Kopf wendet ſich ihr zu. „Du, Hetty?.. Und ich wollte doch nicht, daß du noch⸗ mals unſere Schwelle betrittſt, wo dir ſo etwas—— Und ſte ſchlägt die Hände vor's Geſicht. Hetty zwingt ſich zu einem Lächeln, das ihr ſchwer wird, angeſichts dieſes bleichen Leidensgeſichtchens. „Es war meine Schuld, darling! Nicht ſeine,“ verſucht ſie zu verteidigen.„Ich ſprang dazwiſchen. Er konnte nicht ahnen—— es galt dem Hund—“ Bitter lacht Aglaja auf. „Ja. Dem Hund. Iſt der Hund nicht auch eine fühlende RNreatur?!“ 5 „Das wohl. Aber—“ „Und wenn es nicht ein Hund iſt, ſo iſt es ein Menſch, an dem er ſeine Wut ausläßt. Heute, morgen, zu beliebiger Zeit. An mir, an dir, an irgendwem. Ich darf dich ſolchem Zufall nicht mehr ausſetzen, Hetty! Meide uns!“ Hetty ſchüttelt den Kopf. 7285 „Red keinen Unſinn! Du weißt ſelbſt: nichts kann zwi⸗ ſchen unſere Freundſchaft treten! Nichts!“ 1 wie die Peſt N „Aber du weißt nicht—“ „Ich win nichts wiſſen!“ „Wenn du es wüßteſt, würdeſt du unſer Haus fliehen, Auf ſeine Weiſe!“ „Nochmals: rede keinen Unſinn, darling! Es gibt nichts, das ſtark genug wäre, um zwiſchen unſere Freundſchaft zu treten! Ich will nichts mehr hören! Nein!“ Und zur Bekräftigung der Worte hält ſie ſich die Ohren zu. Aglaja ſeufzt leiſe auf. Sagt aber nichts mehr. Kurzes Schweigenn In das der grelle Mißton eines brutalen Schimpfwortes draußen vom Treppenhaus her hereinſchrillt. „Mein Herr Gemahl! Er macht ſich ſtets bemerkbar. „Seine Art, darling! Das hätteſt du vorher wiſſen müſ⸗ ſen! Dafür kannſt du ihn nicht verantwortlich machen. Sein Stamm—“ „Ja, ja. Ich weiß. Ich will auch ſtill ſein. Er läßt mich wenigſtens jetzt zufrieden. Sein Hund gilt ihm mehr als ich. Den kann er wenigſtens ſchlagen. Denn das hat er. bei mir bis jetzt noch nicht gewagt. Er ahnt wohl dunkel, daß das ſein Ende wäre. Ich würde ihn— würde ihn——“ Sie krampft die zierlichen Finger zuſammen. Und er⸗ hebt ſich langſam von ihrem Lager. Und fährt leiſe, wie zu ſich ſelbſt ſprechend, fort: „Aber ich werde nicht dulden, daß mehr ſolch ſchwarzes Geſindel in meine Nähe kommt— nein—— „Das wird ja auch nicht geſchehen, darling! Wer könnte A onſt noch—“ —2 Das fragſt du? Die Joujou, aus dem Dingsda⸗ Varieté—“ 1 8 „Joujou? Die Niggertänzerin?“s „Jawohl. Die berüchtigte Niggertänzerin. Die ihre Ver⸗ ehrer wechſelt wie ihre Handſchuhe! „Und gegenwärtig iſt—“ „— er an der Reihe!l Mein— Herr und Gebieter! Er hat mir ſchon befohlen, ſie zu empfangen. Und Drohungen daran geknüpft. Ich habe ihm geſagt, kurz und bündig: Was du außerhalb mit ihr vorhaſt, will ich nicht wiſſen. Geht mich auch nichts an. Denn zwiſchen uns beiden beſteht keinerlei Gemeinſchaft. Nur ins Haus kommt ſie mir nicht. Wir haben grade genug an— emnem Schwarzen!“ „Das haſt du ihm ins Geſicht geſagt? Und er? „Er heulte auf vor Wut. Und hob die Peitſche—“ „Barmherziger Gott!“! Ein verächtliches Lächeln verzieht für einen Moment Ag! lajas blaſſe Lippen. „Beruhige dich Hetty! Ich ſagte dir ſchon: er wagt ſich nicht an mich heran. Ich ſtand furchtlos vor ihm. Und wankte nicht. Und blickte ihn finſter an. Totſchlagen hätte ich mich laſſen. Nur nicht dieſe Perſon empfangen—“ „Und er? Was tat er!“ „Er glotzte mich an. Knurrte etwas Unverſtändliches in ſeiner Niggerſprache vor ſich hin und— ließ die Peitſche auf den— Hund niederſauſen! Fahre nicht auf, Hetty! Ich habe Sorge getragen, daß dieſe Quälerei nicht wieder vorkommt. Das Tier iſt nicht mehr im Haus. Ich habe es heute früh weggegeben. In gute Hände. Auf eine Annonce im„Herald“ hin. Mag er nun mich peitſchen. Wenn er durchaus peit⸗ ſchen muß. Ich weiß dann, was ich tue—“ Ein leiſer unartikulierter Wutſchrei aus der Ecke des Zimmers— 5 Beide richten ihre Augen nach der Stelle, woher der Schrei kam. Und werden jetzt erſt Bobbys unförmige Geſtalt wahr, der mäuschenſtill die ganze Unterhaltung mit ange⸗ hört hat und jetzt nicht mehr an ſich halten kann. Erſchrocken ſpringt Hetty auf. „Bobby, du? Was tuſt du hier?“ 98 „Ich halte Wache! Damit Aglaja nichts geſchieht.“ „Du haſt doch nicht gehört—?“ „Doch hab' ich gehört!“ chen. Miß Gould erwarte ihn. „Denk nicht mehr dran, Bobby dear! Vergiß es!“ „Der Bobby vergißt nie!“ i „Sei vernünftig, Bobby!l“ 7 „Der Bobby iſt nie vernünftig. Bobby iſt ein Idiot!“? „Du weißt, was du mir verſprochen haſt— damals bei mir zuhauſe?“ „Der Bobby weiß nichts. Er weiß nur, daß er ſeine Schweſter bewacht— wie ein treuer Hund. Und daß er dem an die Gurgel ſpringt, der ihr was tut. Weiter weiß der Bobby nichts. Gar nichts.“ 12 Und wieder rollt er ſich in ſeinem Winkel zuſammen. Hetty fühlt, wie ihr ein kalter Schauer den Rücken heraß⸗ rieſelt. 25 Und ſie beginnt zu fürchten. Nicht nur für die Freundin. Nein, auch für den uglückſeligen Knaben dort, der wie eine wilde Pantherkatze auf der 9 575 liegt. 185 Am nächſten Vormittag. Hetty iſt von ihrem Morgenritt zurückgekehrt, körperlich und ſeeliſch erfriſcht. Sie hatte in der Nacht ſchlecht geſchlafen. Immer glaußbte ſie die Freundin vor ſich zu ſehen: das blaſſe, ſchmale Ge⸗ ſicht, den leidvoll verzogenen Mund, die fieberglänzenden ugen mit den krankhaft vergrößerten Pupillen. 8 Und daneben Bobbys unförmigen Kopf mit den haßver⸗ zerrten Zügen— 5 Und ſie erſehnte den Tag herbei mit ſeiner hellen Gottes⸗ ſonne, der die Schatten der dunklen Nacht verſcheucht. 5 Sie hat Mrs. Pincock nichts von ihrer Unruhe geſagt. Die gute Schweinekönigswitwe nimmt entweder alles allzu tragiſch. Oder ſie zieht es ins Lächerliche. Beides wil Hetty in dieſem Fall vermeiden. Auch würde Artemiſia kaum das rechte Intereſſe aufgebracht haben; denn ihr Lieb⸗ ling fühlt ſich unpäßlich. Er hatte ſeine Zunge etwas allzu genießeriſch nach einer fetten Fliege herausgeſchnellt. Und ſich dabei eine kleine Verrenkung der Spirale zugezogen jus à little bit, poor darling—, aber genügend, um Mrs. Pincock in Angſt und Schrecken zu verſetzen. 97 Jetzt ſitzt ſie ſchon ſeit Stunden geduldig wie eine liebende Mutter an Beautys blauſeidenem Lager und packt das Tier in Watte ein. Und gibt ihm ſeine Medizin in einem win⸗ 5 80 ſilbernen Löffel. Und redet mit ihm in den ſüßeſten önen. Doch Beauty will nichts von ihr wiſſen. Er kneift die Aeuglein zuſammen und muckſt. Und ſchnappt hie und da heimtückiſch nach der tätſchelnden beringten Hand. Auch weigert ſeine Haut ſich konſequent, die Farbe zu wechſeln. Bei einem Geſchöpf ſeiner Gattung, das bei jedem Witterungswechſel, bei jeder Erregung in einer anderen Farbe zu ſchillern hat, ein beängſtigendes Zeichen. 12 Das alles weiß die Schweinekönigswitwe aus dem Kon⸗ verſationslexikon. Und ſie ſitzt trauernden Auges neben ihrem Patienten. Und hat für nichts anderes Intereſſe. Sogar ihre Wälz⸗Maſſage hat ſie heute vergeſſen. Und ihr neues Haarfärbemittel. Mrs. Pincock iſt wirklich ſehr traurig. So macht ſich Hetty allein an ihren Lunch. Denn der Appetit dieſes durch und durch geſunden Mädchens läßt nie etwas zu wünſchen übrig. Er trotzt jeder phyſiſchen wie pſychiſchen Verſtimmung. 5 Kaum hat ſie den erſten Löffel Schildkrötentuppe zu ſich genommen, als ſie ein gedämpftes, erregtes Geflüſter in der Halle vernimmt. 0 Gleich darauf tritt die Zofe ein und meldet, ein kleiner Gipsfigurenverkäufer ſtände draußen mit einer Kiepe auf dem Rücken. Er wolle durchaus Miß Gould perſönlich ſpre⸗ [Fortſetzung tolat.] Am 224. Juli 1927 seelisch zerquält hätte um die fährdete deutsche Zukunft. Kuri Fischer, Hauptschriſtleiter der Zur FErrichfung eines Die Nationalliberale Partei sah in ihm den großhen Führer in schwerer Zeit, den lieben Freund und Kame- Aufruf ser vatismus durch den Krieg ge⸗ für das Vaterland und ralismus bedeutete. Parteivorstand der Deutschen Volksparfei: Dr. Gusiav Siresemann, Reichsminister, Vorsitzender der D. V.., Burger, Direktor, M. d..-Ludwigshafen, D. Dr. von campe, Regierun gsprasident a..-Hiſdesheim, Dr. Curiius, Reichsminister-Berlin, Dingeldey, Rechtsanwalt, M. d..-Darmstadt, Jarres, Oberbürgermeister-Duisburg: Dr. Kalle, Fabrik- direktor, M. d.-Frankfurt a.., Kempkes, Staatssekretär 2z.., M. d..-Berlin Frau Mende, M. d R. Dr. Scholz, M. d..Berſin/ Dr. v. Siaug, Bankdirektor-Berlin/ Dr. vogel, Geh.-Rat, Landesverband Baden Sielnel, Rechtsanwalt, Pforzheim. Vorsitzender, Hofheinz, Hauptlehrer, Dr. Rohrhursi, Gen.-Hofrat, Heidelberg, Ehrenvors. Landtagsfrakt, Bra Arbeitsausschuß der Deutschen vo enkmal), Geschäftsst. der D. VP., Lameystr. 17, Bassermann-Denkmels in Niannheim sind 10 Jahre vergangen, seitdem Ernst BASSERMANN die Augen für immer schloß. Mit ihm ist der Mann dahingegangen, der nach dem Tode Rudolf von Bennigsens die Nationalliberale Partei in Deutschland führte, der mit seiner heißen Liebe zum nationalen Gedanken eine unerschütterliche Glaubens- treue für seine liberalen Ideale verband und frühzeitig die Forderungen erkannte, die sich aus der wirtschaft⸗ lichen Entwicklung Deutschlands für die Lösung der Sozialen Fragen ergaben. Auf der Liebe für seine badische Heimat, seine Vaterstadt Mannheim, baute er seine große Hingabe an das Vaterland auf Als mehr als Sechzigjähriger zog er in den Krieg. Die Erschüt⸗ terung seiner Gesundheit durch den Ostfeldzug hätte ihn vielleicht nicht so mitgenommen, wenn er sich nicht raden, der er allen war. die ihm näher treten durften, der in voller Freiheit gegenüber Sozialismus und Kon- die Fahne des selbstbewußten liberalen deutschen Bürgertums durch Jahrzehnte dem deutschen Volkke vorangetragen hat. Die Deutsche Volkspartei, die Nachfolgerin der alten Nationalliberalen Partei, wünscht, Ernst Bassermann in seiner Vaterstadt Mannheim ein Denkmal zu setzen, das die Erinnerungen an ihn auch dann wachhalten soll, wenn eine neue Generation aufwächst, die nicht mehr die Zeiten, in denen wir ihm zur Seite standen und mit ihm kämpften, kennen gelernt hat. An alle Partei⸗ freunde richten wir die Bitte, dieses Zieles zu helfen. angelegen sein lassen, einen Baustein zu diesem Denkmal beizutragen, damit es erstehe als ein Zeichen der Dank- barkeit und der Liebe, die nicht vergißt, was Bassermann die Ideen des nationalen Berlin, Dr. Moldenhauer, Professor,..=Köin, Ehnt envors tzender der D. V..-Dresden- Trucksacf, Generalsekretär. der Deutschen Volkspartei: Freiburg, stellv. Vorsitzender, Horn, Professor, Heidelberg, stellv. Vorsitzender/ un, Brixner, Dr. Gunderi, Dr. Vaiies, Obkircher. Dr.Waldeck, wilser-Wolt, Generalsekr. IkKspariei, Oritsverein Mannheim: „Neuen Mannheimer Zeitung“, Mannbeim, Ludwig Hdas, Hauptlehrer, Stadtrat, Direktor der„Neuen Mannheimer Zeitung“, Mannfeim, Alice Hoflmann, Vorsitzende des Landestrauenausschusses der D. V. P. in Baden, Mannheim, Friedrich König, Rechtsanwalt, Mannheim, Richard Lenel, Handeiskammerpräsident, Mannbeim, Augusi Ludwig, Archttekt, Stadirat, Mannheim 5 O1˙ Dr. UIm, Handelskammersyndikus, Mannheim, Florlan Dr. Waldeck, Rechtsanwalt, Landtagsabgeordneter, Mannheim. 7 zRbein. Creditbank, Konto: Bassermanndenkmah, Südd. Disc.-Gesellschaft.G„(Konto: Bassermann- Sammelstellen 1¹¹ Mannb eim: d Geschäftsst. d. Neuen Mannheimer Zeitung. 26,2 2 2 1 uns bei der Erreichung jeder einzelne solſte es sich — Libe- Mannheim, Ferdinand fleyme, 5 8. Seite. Nr. 338 Reue Maunheimer Zeitung([Abend⸗Ausgabe) Samstag, den 23. Juli 1927 Mißſtand im Wohnungsweſen Die Oeffentlichkeit muß ob der im Wohnungsweſen hier herrſchenden Zuſtände einmal angerufen werden! Ein Ehe⸗ paar, Fabrikarbeiter, mußte in Ermangelung eines menſchen⸗ würdigen Zim m ers einen Stall beziehen, in dem am Tag zuvor noch Schweine gehauſt hatten. Die Frau gab ſich alle erdenkliche Mühe, weil ſie ihre und ihres Mannes Geſundheit, ebenſo ihr bißchen Hab und Gut gefährdet ſah, eine Wohnung 15 bekommen.— Umſonſt! Sie wandte ſich darum an einen d er hieſigen Wohlfahrtsvereine um Hilfe und ſeit 15. Mati, nunmehr drei Monaten, blieben alle Schritte, die in energiſch⸗ ſter Weiſe getan wurden, erfolglos. Sowohl das Städt, Feer als auch das Bezirksamt gaben dem betreffenden erein ſchriftlich die Zuſicherung, bis ſpäteſtens 15. Juni in den Behelfsbauten(Waldhof) Wohnung für die Leute zur Ver⸗ fügung zu ſtellen und bis heute, am 15. Juli, iſt dies noch nicht geſchehen. Nach darauf erfolgter Reklamation der ſich darum Bekümmernden wurde der Beſcheid von beiden ge⸗ nannten Inſtanzen, daß ſie nicht zuſtändig ſeien!— Ja, um Himmelswillen, wer iſt denn zuſtändig, wenn man Menſchenleben— die arme Frau ſteht dazu kurz vor ihrer Entbindung— in dieſer Weiſe auf's Spiel ſetzt?! Weder das Bezirksamt noch das Städt. Fürſorgeamt? Was geſchieht mit den abnorm hohen Abgaben an Gebäudeſonderſteuern, die angeblich zum Wohnungsbau verwendet werden ſollen, wenn man Menſchen in einem Schweineſtall unterbringt? Solche Verhältniſſe ſchreien geradezu zum Himmel und dies geſchieht in einer Stadt wie Mannheim.. Die Angelegenheit iſt dem Badiſchen Minkſterium Ker meldet worden, damit Abhilfe geſchaffen wird, da ſich hier keine Inſtanz kompetent erklären will. 15 L. IL.S ** Wir haben uns an die maßgebende Stele gewandt und uskunft erhalten:„Die betreffende Familie wurde im Wohnungsamt Mannheim wegen einer Wohnung erſt⸗ mals im Dezember 1919 vorſtellig. Im März wiederholte der Ehemann das Geſuch. Er war damals, nachdem er ſich erſt, im Oktober 1919 verheiratet hatte, geſchieden und wollte ſich e eiraten. Das Geſuch wurde vom Wohnungsamt zurückgeſtellt Im Dezember 1922 erfolgte dann die Wieder⸗ perhetratüng! Nach den Akten des Wohnungsamts hatte ſich das neue Paär einige Monate darauf bereits wieder getrennt und eine Wohnung in den Baracken des ehemaligen Gefange⸗ nenlagers, die es ſich öhne Befragen der Stadt angeeignet nzwiſchen verhaftet geweſene atte, wieder aufgegeben. Der izn ve 1 ſich in das beſete Geb iet begeben und ſich dort von der Regie einſtellen laſſen. Er tauchte ſpäterhin in Mannheim wieder auf und war als Gelegenheitsarbeiter, Speiſe⸗Eisverkäufer uſw. tätig. Im Dezember 19286 hat ſich das Ehepaar wieder vereinigt. Es wohnte bei den Eltern des Mannes in der Neckarſtadt, wo es mit den Eltern zwei Zim⸗ mer und Küche inne hatte. Die Familie ſtellte nun den An⸗ trag beim Wohnungsamt, ihr wegen der bevorſtehenden Niederkunft der Frau raſcheſtens eine Wohnung zu ver⸗ ſchaffen. Im Naenae, dag e der Ehemann beim Woh⸗ nungsamt und⸗gah an, däß ſeine Ehefrau in einem Stall in den Behelfsbauken im Ochſenpferch ſchlafen müſſe. Bald dar⸗ auf erſuchte auch die Rechtsſchutzſtelle für Frauen und Mädchen das Wohnungsamt, der Familie raſchmöglichſt eine Baracken⸗ wohnung zu verſchaffen. Das Wohnungsamt gab das Erſuchen an die ſtädtiſche Hausverwaltung weiter und e auch,, die Familie in einer vom Wohnungsamt beſchlagnahmten Wohnung unterzubringen. In den letzten Tagen gelaung es nun, der Familie eine freiwerdende ſtädtiſche Bargcken⸗ wohnung zu vermieten. Der Vorwurf, daß ſeitens des Wohnungsamts In. 1 Sache nicht genug geſchehen ſei, muß zurückgewieſen werden. Der Wohnungsbedarf der Familie beſteht, vom Jahre 1922 abgeſehen, wo ſich das Ehepaar trennte, erſt ſeit Dezember 1926 und iſt dadurch verurſacht, daß das Ehepaar im Jahre 1922 ſeine Wohnung aufgab und auseinanderging. Wenn das Woh⸗ nungsamt allen Familien, wie es hier geſchehen iſt, auf dahin⸗ gehenden Antrag innerhalb ſechs Monaten eine Baracken⸗ wohnung verſchaffen wollte, müßte die Stadt andauernd Baracken bauen und zwar in einem Umfang, daß ganz gewal⸗ tige derartige Siedelungen entſtehen würden. Dabei hat der Miniſter des Innern neuerdings die Verwendung von Mitteln der Gehäudeſonderſtener für Barackenbauten unterſagt. Auch iſt der Mieteingang aus den Barackenwohnungen ſo ſchlecht, daß den beträchtlichen Aufwendungen der der Stadt für derartige Bauten nur geringe Mietein⸗ nahmen gegenüberſtehen. Wenn femand in dieſer Ange⸗ legenheit einen Vorwurf trifft, ſo iſt es die Familie ſelbſt. die ſich durch ihr Verhalten wohnungslos gemacht hat und als Schlafraum für die ihrer Niederkunft entgegenſehende Ehe⸗ frau lieber einen Stall wählte, als ein Zimmer in der zwar beengten, aber nicht überfüllten Wohnung der Eltern. 1 Die Schriftleitung. —5 Hieeſtſtelluug eege Mit Bezug auf den in No. 312 der„Neuen Maunhetmer ung“ abgebruckten Brief eines laugjährigen Abonuen⸗ n wird feſtgeſtellt: 1 Bei der Verordnung des Staatsminiſteriums vom 8. Juni 1927, die Regelung der Amtsbezeichnungen betr. han⸗ delt es ſich nicht um die Verleihung von Titeln, ſondern um die Führung von Amtsbezeichnungen. 5 2. Sowohl für den Gerichtsſchreiber als auch für die übri⸗ gen mittleren Beamten des gehobenen Bürodienſtes ſieht dieſe keine neuen Amtsbezeichnungen vor. Damit ent⸗ fallen auch ſämtliche von dem Verfaſſer in ſeinem Artikel daran geknüpften Bemerkungen. Bund deutſcher Juſtlzamtmänner Schmar IJV B 30 67 Der unker obiger Ueberſchrift in Nr. 330 der„Neuen Mannheimer Zeitung“ veröffentlichte Artikel fordert zu einer Entgegnung, beſſer geſagt zu einer Fortſetzung, heraus. Denn nachdem der Verfaſſer in ſeinem Hohenlied auf die Mann⸗ heimer Müllabfuhr ſehr liebevoll geſchildert hat, wie der „Mannheimer Dreck“ in die ſinnreich konſtruterten Auto⸗ mobile verladen worden iſt, bricht er plötzlich ab und ſagt lei⸗ der nicht, was denn nun eigentlich mit beſagtem Dreck ge⸗ ſchieht. Daß dieſer nämlich den Neuoſtheimern vor die Häuſer und Naſen geſchüttet wird, darüber ſchweigt des Sängers Höflichkeit, und es iſt doch gerade dieſe Tatſache eine Angelegenheit, die mit dem Loblied auf die ſtädtiſchen Hygieneeinrichtungen in keiner Weiſe in Einklang gebracht werden kann. 3 Es iſt über die Müllablagerung in Neuoſtheim ſchon oft und beweglich Klage geführt worden, aber ſolange dieſe Kla⸗ gen nicht von Erfolg gekrönt ſind, dürfen ſie keinesfalls ver⸗ ſtummen, denn es ſind Verhältniſſe, die aller Beſchreibung ſpotten und in des Wortes verwegenſter Bedeutung zum Himmel riechen. An den ſchwülen und gewitterreichen Aben⸗ den dieſer Tage hat jedermann das Bedürfnis, die Fenſter zu öffnen und Durchzug in die ſtickigen Zimmer zu ſchaffen, aber den Neuoſtheimern iſt dieſe Erleichterung verſagt. Denn mit dem Durchzug kommt eine ganze Wolke von gasförmigem Mannheimer Dreck ins Haus, daß den Menſchen davon ſchlecht werden kann und man ſchmettert mit einem nicht ge⸗ rade höflichen Fluch das Fenſter wieder zu und ſitzt bezw. ſchläft in er heißen Kammꝶt Die Anlage einer Müllabfuhr an ihrem gegenwärtigen Plaße war zu verſtehen in einer Zeit, da der Stadtteil Neu⸗ oſtheim noch nicht beſtand, jetzt aber, wo über 1000, mit den fübrigen Mannheimern gleichberechtigte Menſchen jenſeits der Riedbahn woßnen und wo faſt täglich neue Häuſer bezogen werden, iſt es ein völlig unhaltbarer Zuſtand und gänzlich Unwürdig einer Stadt, die ſich ſo gerne etwas auf ihren Cha⸗ rakter als Großſtadt zugute tut. In einer Stadt von 240 000 Einwohnern gehört der eklige Unrat aller dieſer Menſchen nicht einem außenliegenden Stadtteil vor die Türe gebreitet, ſondern das Zeug muß vepbraunt werden, je ſchneller, e Abgeſehen von den Unannehmlichkeiten des Geſtankes birgt die Abladeſtelle auch eine ſchwere geſundheitliche Ge⸗ fahr in ſich. Ganz Neuoſtheim leidet unter der Fliegenplage es ſind kapitale Burſchen, die dick und blauſchwarz wie Brombeeren in Schlafzimmer, Küche und Speiſekammer um⸗ herbrummen, ſaſt ſo laut wie ihre größere Fkliegerkonkurrenz auf dem nahen Flugplatz. Wenn in Neuoſtheim einmal eine Epidemie ausbricht. ſo wird ſich dort kein Menſch darüber wundern, ſolange dieſe Schädlinge ungehindert zwiſchen dem Unrat der Abladeſtelle und den Nahrungsmitteln der An⸗ wohner umherfliegen können, denn Fliegenfenſter und Leim⸗ düten ſind machtlos gegen die Schwärme. Es muß wohl auch hier erſt zu einem ſchweren Krankheitsausbruch kommen, der vielen Menſchen das Leben koſten kann, ehe man ſich zur Ab⸗ hilfe entſchließt; die Typhusepidemie von Hannover mit ihren verhängnisnollen Folgen ſollte ein wärnendes Beiſpiel ſein! Deshalb darf Neuoſtheim nicht müde werden in der For⸗ derung nach Erfüllung ſeiner berechtigten Wünſche: Man be⸗ ſeitige die Müllabfuhr und ſthaffe eine Verbrennungsanlage für das Zeu zwie es ſich füreine Großſtadt gehört. Rad. e N ie Bitte eines Motorradfahrers! Nen, zahlreichen Artikeln über die Motorradfrage ichk ſich in letztex Zeitezine Hetze breit, daß man ſich fragen : Iſt es deun wisklich ſo ſchlimm mit den Motorrad⸗ fahrern, ſind dieſe Leute wirklich ſo kraſſe Berbrecher am Geiſte der Verkehrsordnung? Und wenn man nur einiger⸗ maßen objektiv denkt, muß man doch zugeben, daß die über⸗ wältigende Mehrheit der Kraftradfahrer genau ſo anſtändig und rückſichtsvoll fährt wie die Beſitzer anderer Fahrzeuge auch. Außenſeiter gibt es überall, und daß es ſolche Außenſeiter auch bei den Motorradlern gibt, das ſchmerzt niemand mehr als die große Reihe der anſtändigen Motorradler ſelbſt. Es geßt aber nicht an, wegen dieſer ver⸗ hälknismäßig wenigen rückſichtsloſen Fahrer die ganze Gilde der Kraftradfahrer in Bauſch und Bogen zu verdammen und. eine maßloſe Hetze gegen⸗ dieſe Leute zu treiben, die häufig und ihren geliebten Sport mit teurem Geld, auch für Steuern uſw., bezahlen müſſen. Wenn man die letzten Artikel lieſt, meint man, die Motorradler hätten nichts anderes im Auge als ihre Mitmenſchen zu ärgern und zu verſtimmen, während, doch die große Mehrheit aus Idealiſten gebildet wird, denen das Motorrad lediglich das beſtgeeignete Mittel iſt, um in der freien Zeit aus der Stadt in die Natur, in die freie herrliche weite Natur zu fahren, wenn es nicht für geſchäftliche Zweche gebraucht wird. 5 Meine Bitte iſt alſo: Etwas mehr Ohfektivität, ekwas mehr Verſtändnis, kein blinder Haß mehr! Nicht wegen einem Dutzend Hunderte verdammen! Gegen die motorradfahrenden r die Behürde und nicht zuletzt die Vereini⸗ aung der anſtanz ſie zu beſeitigen. 5 Rilleu⸗Aergernis! Auf der Brückenauffahrt der Friedrichsbrücke beim Kaffee „Watt“ ſind beiderſeits Rillen, die quer über den Rad⸗ fahrerweg gehen und eine ſolche Wirkung ausüben, daß ſie mir jedesmal zwei Speichen von meinem Fahrrad abſchlagen, wenn ich ſie günſtig erwiſche. Ich wiege aller⸗ dings ein Dutzend über 2 Zentner und führe ſehr oft noch Gepäck auf meinem Rade. Kann vielleicht einer der ver⸗ ihr Rad von zuſammengeſparten Groſchen erſtanden haben ſchreiber, die die präziſe barſche Antwort und higen Mgtorradfahrer ſelbſt einſchreiten, um ehrten Leſer angeben. wozu dieſe zwei Waen, denheen, da er zeitung“ Eine Wartehalle bei der Hauptfeuerwache Der Berief an den„Generalanzeiger“, in dem bedauert wurde, daß auf den Plätzen vor L 1 und A1 keine Sitz⸗ bänke aufgeſtellt ſind, hat meine volle Zuſtimmung gefunden. Noch mehr aber vermiſſe ich an dem Knotenpunkt der Stra⸗ ßenbahn bei der Hauptfeuerwache Schutz⸗ und Sitzgelegenhei⸗ ten für die oft mehr als 10 Minuten auf einen Anſchluß war⸗ tenden Fahrgäſte. Wie oft ſchon war ich bei ſtrömendem Re⸗ gen oder Schneegeſtöber mit beißendem Nordweſtſturm ge⸗ nötigt, angetan mit ſchwarzem Anzug und Zylinderhut, hinter einem Uferpfoſten der Friedrichsbrücke Schutz zu ſuchen, bis endlich ein Wagen der Straßenbahn kam, der mich auf der Feudenheimerlinie zu einer Trauerfeier auf dem Friedhof mitnahm. Bei der Hauptfeuerwache müßte unbedingt eine Wartehalle. die ſich in ihrem Stil an die Umgebung an⸗ paßte, errichtet werden. Ebenſo iſt es unbegreiflich, daß die große weſtliche Neckarſtadt, hinter der noch die reichbevölker⸗ ten Stadtteile Waldhof und Sandhofen liegen, bis jetzt keine einzige direkte Verbindung mit dem Hauptbahnhof hat. Wer genötigt iſt, an Sonn⸗ und Feiertagen, namentlich wenn die Abendzüge die Ausflügler zurückbringen, am ſtadt⸗ ſeitigen Ende der Friedrichsbrücke umzuſteigen, wird in An⸗ betracht der ihm dort drohenden Gefahren meinen Wunſch um Herſtellung einer direkten Linie Hauptbahnhof⸗ Neckarſtadt nachdrücklich unterſtützen. Ein Bewohner der ſtiefmütterlich behandelten Neckarſtadt Weſt. * Hierzu können wir folgendes mitteilen: Die Straßen⸗ bahnverwaltung hat bisher die Erſtellung von Wartehallen nicht gefördert und nur ſolche an der Friedrichsbrücke, beim Tatterſall und am Ludwigsplatz in Ludwigshafen für not⸗ wendig gehalten. Es iſt eine bekannte Tatſache, daß die Wartehallen meiſtens nicht benützt werden. So kann man beobachten, daß z. B. die Wartehalle Friedrichsbrücke von den auf die Straßenbahn wartenden Fahrgäſten wenig oder gar nicht aufgeſucht wird, was auch bei den anderen Wartehallen der Fall iſt. Die Notwendigkeit, eine Wartehalle zu muß deshalb als nicht vorhanden bezeichnet werden. Was eine direkte Verbindung der Stadtteile Sandhefen 8 und Waldhof mit dem Bahnhof anbekangt, ſo möge auch hieß feſtgeſtellt werden, daß eine Notwendigkeit hierzu nichn vor⸗ handen iſt. Zählungen, die vor einigen Mongtenzand der 1 Friedrichsbrücke in allen aus den Vororten Küfertal, Feuden⸗ heim, Waldhof und Sandhofen ſowie aus der Mittelſtraße kommenden Wagen vorgenommen wurden, haben ergeben, daß zuſammen etwa 15 Prozent der Fahrgäſte Richtung Haupt⸗ bahnhof umſteigen wollten. Damit iſt bewieſen, daß die Er⸗ ſtellung einer direkten Linie von der Neckarſtadt zum Bahnhof, die im übrigen die Betriebsausgaben ganz erhehlich ſteigern würde, nicht ſo dringend notwendig ſiſt! wie ſid pon dem Publikum häufig bezeichnet wird. Die Schrifkl. * 2 47 5 Straßenbahnſchmerzen „Trotzdem ich für Licht, Luft, Sonne bin, kann ich aber keinen Gegenzug vertragen, weil ich mit einem wunderſchönen Rheumatismus behaftet. Täglich muß ich die Straßen⸗ bahn benützen und faſt immer ſitze ich im Durchzug, und zwar kommt dies durch die Oberlichter. Könnte man den Schaffnern nicht Anweiſung geben, die Feuſter⸗ Hur auf einer Seite zu öffnen. Dädurch wäre die Sachs ſchnell behohen und man könnte ohne Ohrenreißen, Zahnſchmerzen uſw. ſeine Arbeitsſtätte erreichen.)) niere Anfrage vom Straßenbahnamt mitgeteilt, daß an das Fahrzzerſonal vor kurg zer Zeit die nachſtehende Bekanntmachung kklaſſen wurden „Das Fahrperſonal wird nochmals darauf aufmerkſam geß macht, daß es angebracht iſt, bei heißem Wetter die Wagen N der Endſtation aründlich zu lüften. Es muß aber ver⸗ langt werden, daß auf die anweſenden Fahrgäſte Ar größte Rückſicht genommen wird und dieſe vor ſchädlicher Zugluft geſchützt werden.“ Es hat ſich deshalb in Fälleit von Zugluft, wie in dem Eingeſandt bemerkt, der betreffende Fahrgaſt an den Schaffner zu wenden, der die Schließung der die Zugluft hervorrufenden Oberlichter vornehmen muß. . Ein Straßenerlebnis Unter dieſer Ueberſchrift bemühte ſich kürzlich ein Artikel⸗ die Hausfrauen, wenn ſie auf den Markt gehen, auf das leichtſinnige Umgehen mit dem Geldbeutel auf⸗ merkſam zu machen. Mir als bekannter„Marktmann“ paſ⸗ ſierte aber folgendes:„Madam, paſſe Sie uf, Sie hawe Ihrn. Geldbeutel ganz bloß in Ihrem Korb liche, wie glei is der hne gſchtohle,“ ſagte ich.„Das 9055 Sie gar nix an,“ war ie p bort ch ſchwieg und— ſchwei für immer, d. h. wenn ich ein offen liegendes„Portmanäh“ an mir vorbeiwandern ſeh. Jetzt denke ich ganz kalt: Blas nicht, was dich nicht brenut. Ja, ſo wird man und auf dem Markt muß und kann man viel lernen. H. Zu dieſem Eingeſandt wurde uns auf ul Xx Was auf dem Friedhof fehlt! IJIn anuderen Städten z. B. in Karlsruhe, iſt am Eingang des Friedhofs bezw. an der Leichenhalle an auffälliger Stelle eine Tafel angehracht, auf der Tag für Tag mit Kreide die Namen und das Alter der Verſtorbenen ſtehen, die beerdigt werden. Außerdem iſt jeweils die Stunde der Beerdi⸗ gung angegeben. Auf dieſe Weiſe kann ſich Jedermann, der den Friedhof betritt, darüber vergewiſſern, ob und wann eine Beerdigung ſtattfindet. Da dieſe Einrichtung den Bedürfniſſen des Publikums entſpricht, wird an die verehrl, Stadtverwal⸗ tung die höfl. Bitte gerichtet, auch hier eine Tafel beſagten Inhalts anzubringen. Landesverein Baben ſind, ehe ich ſchimpfe? Namens vieler Befucher des Friedhofs: H. K denn dis Masenschaft gibt uns die ittel lange jung zu bleiben. Vor allem die eichtige Pilege Deinss fiaares lässt Dich jünger erscheinen und mier hülft Df ältnismäßig große allgemeine Hielt der für dee Wiefef nerf Wietſchafts⸗ und Vorſen woche Auslandsanleihen im Juli— Beſorgniſſe um die ſtagnierende deutſche Ausfuhr— Inlandskonjunktur, Einfuhr⸗ bedarf und Lagerhaltung— Deutſchlands Zollpolitik. Die letzten Wochen brachten ein ſtarkes Anſchwel⸗ len des nach Deutſchland fließenden Kapitalſtromes, ſo daß aller Wahrſcheinlichkeit nach die Geſamtſumme der im Monat Jul! aufgenommenen Auslauds⸗ anleihen alle früheren Zahley übertreffen dürfte. Ob aber dieſer Geldſtrom in ſeinem heutigen Aus⸗ maß noch länger anhalten wird, ſteht ſehr in Frage, denn ſchon jetzt werden in amerikaniſchen Finanzkreiſen ernſte Bedenken wegen des allzu großen Umfanges des deutſchen Anleihebegehrens laut, und man beginnt, ſchärſere Bedingungen zu ſtellen, weil Deutſchlands Nachfrage das Au⸗ gebot offenſichtlich überwiegt. Aber auch vom deutſchen Standpunkte aus iſt es überaus bedenklich, Auslands⸗ anleihen in Ueberfülle aufzunehmen, von denen nie⸗ mand weiß, wie ſie einmal zurückgezahlt, und ſogar, wie ſie verzinſt werden ſollen. Wir können unſere Auslandsſchulden letzten Endes doch nur aus Ueberſchüſſen des Warenexportes decken, wie wir Reparationen auch nur— was der Dawes⸗ plan ausdrücklich hervorhebt— aus ſolchen Ueberſchüſſen leiſten können. Wie es aber darum beſtellt iſt, hat die deutſche Handel s⸗ bilanz im Juni und im erſten Halbfjahre gezeigt, die in dieſer Hinſicht geradezu ſchwere Beſorgniſſe erweckt. Die Beurteilung der Entwicklung unſeres Außen⸗ handels fand denn auch eine allgemein ernſte Auffaſſung der Lage, wenngleich ſelbſtverſtändlich in der Beurteilung des Anteiles der einzelnen Poſitionen an der Paſſivität Unter⸗ ſchiede beſtehen. Einig iſt man darin, daß die durch die voran⸗ gegangene Deviſeneinfuhr, alſo weitergehende Auslands⸗ verſchuldung, finanzierte Paſſivität pon rd. 2 Milliar⸗ den(ebenſodringende wie wirkſame Abwehr⸗ maßnahmen erfordert. Deutlich geht ja aus den Ziffern hervor, in welcher Richtung die Beſtre⸗ bungen zur Förderung des Außenhandels, der Grundlage der Deyiſenbilanz gehen müſſen. Es iſt nicht nur erforderlich, der Fertigwareninduſtrie als der pro⸗ duktivſten„Ausfuhrquelle“ in jeder Weiſe den Rücken zu ſtärken. Dringend und ebenſo notwendig iſt die Förde⸗ rung des Selbſtverſorgungsproblems mit land⸗ wirtſchaftlichen Erzeugniſſen, „Die Börſe hat ſich merkwürdigerweiſe ſchnell über ihre erſte Verſtimmung hinweggeſetzt, indem ſie gerade aus dem Juni⸗Ausweis glaubte folgern zu können, daß unſere Induſtrie imſtande iſt, den Inlandsbedarf zu decken, ohne ſonderlich auf den Export angewieſen zu ſein. Vor einer ſolchen Anſchauung muß ernſtlich gewarnt werden, Denn man hat in Deutſchland in der Freude über die gute Inlandskonjunktur und die ge⸗ beſſerte Beſchäftigungslage überſehen, daß das deutſche Auslandsgeſchäft ſchwere Einbußen erfahren hat. Das iſt zum Telk gewiß auf die allgemein ungünſtige inter⸗ nationale Geſchäftskonjunktur zurückzufſihren, die ſich beſon⸗ ders in England, aber auch in Amerikg in der 2 75 Zeit bemerkbar gemacht hat. Aber während dieſe Abfatz⸗ ſtockung an den internationalen Märkten die Konkurrenten der deutſchen Exportinduſtrien veranlaßt hat, durch Preisunterbietungen im Geſchäft zu bleiben, haben die deutſchen Fabrikanten und Exporteure im Hinblick auf den erweiterten deutſchen Inlandsabſatz das offenbar nicht in genügendem Maße getan. Sie Lonnten es wohl auch garnicht, weil die deutſche Induſtrie ohnedies ſchon vielfach das Auslands⸗ geſchäft zu Preiſen betrieb, die keinen nennenswerten Nutzen mehr laſſen oder gar unter den Geſtehungskoſten liegen. Deſſen ungeachtet, müſſen wir in klarer Vorausſicht einer ſpäteren Wendung der internationalen Marktlage mit allen Mitteln beſtrebt ſein, im Weltmarkte zu bleiben, ſelbſt unter vorübergehenden Opfern. Angeſichts der hohen Paſſtpftät, die zweifellos ausſchließlich auf die Lebensmitteleinfuhr zurück⸗ geht— 2,075 Milliarden Einfuhr ſtehen nur 184 Millionen Ausfuhr gegenüber— muß mit allen Kräften verſucht werden, die Inlandskonjunktur in eine allgemeine umzuwandeln, da⸗ mit die jetzt ſchon ſtark geſteigerte Verbrauchskraft aller Schichten in ein tragbares Verhältnis zu den tatſächlichen wirtſchaftlichen Erträg⸗ niſſen kommt. Freilich ſtehen einer Steigerung der deutſchen Ausfuhr neben der vorübergehenden internationalen Depreſſion noch ſo unenblich viele und ſchwere Hemmniſſe entgegen, die eine Geſundung unſerer Außenhandelsbilanz und bdamit der Wirt⸗ chier ausſichtslos erſcheinen laſſen. Gerade die letzte ſchaft liefert mit voller Eindeutigkeit den Beweis, deutſche Ausfuhr ſtagniert. Man braucht nur die des Jahres 1927 mit denen des Stabiliſie⸗ gstahres zu vergleichen, um feſtzuſtellen, daß wir einmal im Junk ſett der Stabiliſterung den höchſten Ausfuhrverkuſt erlitten haben und zum anderen, daß eine eigentümliche Uebereinſttimmung der Ziffern des erſten Halbfahres 1925 mit denen von 1927 beſteht. Eo zeigt ſich, daß das Paſſivſaldo des erſten Halbjahres 1927 7 5 ſeinen 2 Milligrden faſt naßezu dem des erſten Halbiahres mit 2,.2 Milliarben entſprſcht. Die durch allmählichen Konfunkturanſtieg berurſachte Zunahme der Rohllofeine ſt nicht von einer paralellen Steigerung der Fabrikatausfuhr — e r in den Halb⸗ e nfang ellten wie folgt: 1925 erſtes 4120 Millionen, zweites Halbiahnt 4075 Millio nen: 1928 arſtes Halbſahr: 4767 Millionen, zweites Halbjahr: 5046 llionen; 1927 erſtes Halbfahr: 4774 Millionen. Betrachtet 5 9115 nur die Fertigwarenausfußr ſo ergibt ſich folaendes d: 1925 erſtes Halbjahr: 3120 Milltonen, zweites Halbſahr: 505 Millionen: 1926 erſtes Halbjahr: 3515 Millionen. zweites Halbjahr 3480 Millionen; 1927 erſtes Halbjahr: 483 Mill.. Der Ueberſchuß der Fertigwarenausfuhr über die Fertiawareneinfuhr belſef ſich in den fünf Halbfahren auf 2060, 2560.„2790 und 2390 Millionen /. Daxaus ergibt ſich die Stagnatſon des deutſchen Außenhandels und des Feiteren, daß unſer Einfuhrbedarf im Zuſammenhang mit der Inlanbskonjunktur außerordentlich hoch iſt. Die einſeſtige Einſtellung der Wirtſchaft enf die Inlandskonfunktur verſtärkt inſofern noch 1 Beſorgniſſe, als die Auswirkungen der außer⸗ Firlich deen dagerhaltung der Jabuſtrie ent recht bebenklich werden können, wenn man bebenkt, da auch Inlandsahſatz kein s auf allen Gebleten ſein bisheriges Temyo beibel, an e ueberfauß— Na 0 einfuhr(abzügl. Ausfußrenß ſtellt ſich auf Jag Millionen gegen 1110 im erſten Halbjahr 1926 und 2600 Millſonen im gleichen Zeitraum von 1925. Es wurde ſchon daxauf hin⸗ ewieſen, daß ſich in der Lager en eine ſtark vekulative Tendenz 27 daß die ver⸗ baren G beſchränkt ſondern auch naturgemäß Kriſenmomente in ſich birgt, die mit einem Abſlauen der Inlandskonjunktur oder mit einer unerwarteten Bewegung auf dem Rohſtoff⸗ markt akut werden können. Allerdings hat man in Bank⸗ kreiſen den Eindruck, daß die vorhandenen Lager in der Hauptſache gegen bar und weniger auf Kredit angeſchafft wurden, was den Kriſenfaktor abſchwäche, Immerhin müſſen auch dieſe Lager abgeſetzt und die in ihnen inveſtierten Kapitalien reproduziert werden. Ob ſie aber reibungslos und mit Erfolg für unſere Nationalwirtſchaft ſich umwandeln können, das iſt, wie ſchon die Reichskredit⸗Geſellſchaft in 18 Halbjahresbericht ausführte, mit eine der entſcheidenſten kagen, von deren Löſung es abhängt, ob wir dem auf dem Julandsmarkte zu erwartenden Riückſchlage begegnen können oder nicht. Die Deckung unſeres Defizits durch fremde Dar⸗ lehen erreicht auch ihre Grenze und birgt zudem die große Gefahr in ſich, daß der fremde Kapftalseinfluß, der ohnehin durch eſtürkere Akklengufkäufe des Aus⸗ landes im letzten Halbjahr vergrößert wurde, auf unſere Induſtrie entſcheidenden Einfluß gewinnt. Es bleibt uns gar nichts anderer äbrig, da die Nahrungsmittelbilanz heute und wohl auch in Zukunft paſſiv iſt und bleiben wird, ſie durch ein Aktipſaldo der Betriebsſtoffbilanz(Kohle, Oele uſw.) und den der Exportinduſtrie er Die Halbjahres⸗ bilanz 1927 iſt ein grelles Warnungszeichen für alle dieſenigen, die in ungeſundem Optimismus von bereits eingetretener Geſundung der deutſchen Geſamtwirtſchaft reden. Einer verſtärkten Betctigung der deutſchen Wirtſchaft auf den Auslandsmärkten ſtehen aber bekanntlich noch ſo ſchier unüberwindliche Schwierigkeiten entgegen, die in erſter Linie cdeutsche Ruſtenhandel NRd) an dem Feſthalten der meiſten Länder am Ueber⸗ protektionismus und der ſinnloſen ee eee und ähnlichen Wirtſchaftshemmniſſen liegen. Mit großer Selbſtverleugnung und ganz deutſcher Art, größere Ideen ſich voll und ganz zu eigen zu machen und ihre Ent⸗ faltung in allen Konſequenzen zu ermöglichen, iſt darum Deutſchland den anderen Ländern vorangegangen und hat durch ſeine Regierung die Beſchlüſſe der Weltwirt⸗ ſchaftskonferenz ohne innere Vorbehalte zu den ſeini⸗ gen gemacht, Der erſte unbedingt notwendige Schritt der troſtloſen Lage der. Weltwirtſchaft ein Ende zu machen, iſt durch die angekündigte deulſche Zollſenkungs⸗ aktion getan. Wenn ſe Beſtrebungen, die den Vorteil haben, daß ſie mit unſeren eigenen Intereſſen übereinſtimmen, aber durchgreifenden Erfolg haben ſollen, müſſen die anderen Völker gemeinſam und zielbewußt dem deutſchen Beiſpiele folgen. Denn das Ziel, einen all⸗ gemeinen Abbau der Zollmauern in der Welt herbeizuführen, kann, wie im Verein zur Wahrung der wirtſchaftlichen Inter⸗ eſſen in Rheinland und Weſtfalen ſehr richtig ausgeführt wurde, ſchwerlich erreicht werden, wenn Deutſchland ein⸗ ſeitigen Vorleiſtungen übergeht, eine Politik der Geſte betreibt, die im Auslande nur falſchen Eindruck hervorrufen muß. Im Hinblick auf den Sturmlauf, den eine gewiſſe Preſſe gegen die gleichzeitig beabſichtigte Erhöhung des Kartoffel⸗ und Zuckerzolles läuft, iſt die diesbezücliche Stellungnahme des genannten Vereins von Intereſſe, die in der Erklärung gipfelt, daß die Wiederherſtellung eines angemeſſenen Zollſchutzes für die Land⸗ wirtſchaft den Belangen der Induſtrie nicht zuwiderläuft. Unſerer Anſicht nach teht ſie auch keines⸗ wegs im Gegenſatz zu dem in der Zollſenkungsgktion zum Außbruck gehrachten zollpolitſſchen Bekenntnis der Reichs⸗ regierung, Denn ſolange Deutſchland in der Befolgung der Genfer und Stockholmer Erkenntniſſe allein auf weiter Flur ſteht, und wohl auch noch ſpäter, muß unſere Zollgeſetzgebung den„goldenen Mittelweg“ innehalten. Es liegt ſchon in ber Nakur der Zülle, die einerſeits bdazu da ſind, die heimiſche Wirtſchaft vor einer Ueberflutung mit Auslands⸗ ütern zu bewahren und andererſeits lebensnotwendige Aus⸗ uhr zu ermöglichen in Länder, die nicht in der Lage ſind, ihren Bedarf aus Eigenem zu. decken. Der Verſuch der Börſe, ſich von den Geldſorgen unter Hinweis auf das Zuſtandekommen einer Reihe von Auslandsanleihen, unter Hinweis 110 die günſtige Wirt⸗ ſchaftslage und auf das neue Kaufintereſſe des Auslandes und der deutſchen Induſtriebezirke 1 emanzipieren, iſt vorerſt mißlungen. Die Geloͤfrage machte ſich wieder gebieteriſch be⸗ merkbar, Sie verjagte das Privatpublikum, das in den letzten Wochen ſich allmählich wieder den Effeltenmärkten ge⸗ 1 hatte, und ſie veranlaßte die Börſenſpekulation dann zu lattſtellungen, Da gleichzeitig die Zunahme der des deutſchen Außenhandels, insbeſondere er Rückgang der Exportzahlen m Juni, eine Anzahl von zu AMbgaben veranlaßte, ſo traten recht 998 empfindliche Kursrückgänge ein, Hinter den Verkäufen meh⸗ rerer größerer Privat 17 auf faſt allen Marktgebſeten vermutete man einen Baiſſevorſtoß einer Großhank, ie Tagesſpekulatton, die ſich norher in den am ſtärk⸗ ſten in Mitleidenſchaft gezogenen Werten— Kunſtſefde und Spritaktien— gegen Baſſiepoſitionen auf anderen Marktgebieten nach oben engagiert hatte, machte reinen Tiſch, oder a geſagt; ſie„machte Ultimo“, Die dadurch bewirkte Reinigung des Marktes von ſchwachen 2475 8 nur den! aber eltmitieltonen wanm, mm, Poſitionen rief dann Rückkaufneigung hervor, ohne daß es er zu einer wirklichen ſtimmungsgemäßen e 2 Vom ſüddeutſchen Eiſenmarkt* Im Geſchäft am ſüddeutſchen Eiſenmarkt, das in den Monaten April und Mai recht lebhaft war, zumal nament⸗ lich das Baugewerbe in größerem Umfange Material abrief, iſt ſeit Juni eine gewiſſe Ruhe eingetreten, die im lau⸗ fenden Monat noch zugenommen hat. Os es ſich dabei nur um eine ſommerliche Erſcheinung handelt und ob der Heroſt einen neuen Impuls bringt, läßt ſich noch nicht erkennen Zum Teil wird die nach unten gerichtete Kurve auf die Geldmarkt⸗ verhältniſſe zurückgeführt. Das Geſchäft im benachbar⸗ ten Ausland war in den letzten Monaten gleichfalls rück⸗ läufig, hat jetzt allerdings wieder einen gewiſſen Anlauf zur Feſtigkeit genommen. Das iſt weſentlich, weil, wenn ſich das Inlandgeſchäft nicht auf voller Höhe halten ſollte, die deut⸗ ſchen Werke, die bis jetzt den größten Teil ihrer Produktion im Inland untergebracht haben, gezwungen ſein würden, ihre Aufmerkſamkeit dem Auslandsgeſchäft zuzuwenden. Von der Aufnaßmefähigkeit der Auslandsmärkte würde es dann f abhängen, wie ſich ein ſolches-Vorgehen auswirkt. Die Preiſe* werden durch das Sundikat geregelt und haben ſeit Monaten eine Veränderung nicht erfahren— Der Weißblechmarkt wird ſeit einiger Zeit in ausgedehntem Maße mit Dillinger Blechen verſorgt und die Weißblechpreiſe in Süddeutſchland haben ſchon ſeit längerer Zeit eine Ermäßigung erfahren, ſodaß ſie ſich unter den engliſchen Weißblechpreiſen(plus Zoll) bewegen. Man verlangt gegenwärtig für J. C. L. per Doppelkiſte von etwa 100 Kg. 52/ ab Dillingen. — * Dividendenerhöhung bei den Vereinigten Deutſchen Nickel⸗ werken in Ichwerte? Das Werk verſügt über eine Reihe von be⸗ deutenden Inlands⸗ und Auslandsaufträgen, die ein günſtiges Ergebnis erwarten laſſen. Man rechnet ſogar mit einer Dividendenerhöhung. Für das vergangene Geſchäftsjahr kamen 10 v. H. zur Verteilung. :? Vorausſichtlich wieder 10 v. H. Dividende bei der Dresden⸗ Leipziger Schnellpreſſenfabrik As3., Naundorf. Wie verlautet wird der Abſchluß der Geſellſchaft für das am 31. Mat abgelauſene Ge⸗ ſchäftsjahr 19267 ein günſtiges Bild zeigen; es kann mit der Aus⸗ ſchüttung einer Diyidende von wieder 10 v. H. gerechnet werden. * Aus dem Kampffmeyer⸗Aunzern. Die F. W Schett Dampf⸗ mühle AG. hat für das, Geſchäftsjahr 1928 Roheirvahmen von 1 390 059%/%(1 391 767) aufzuweiſen. Betriebsunkoſten exforderten 710 728(609 286), allgemeine Unkoſten 3ug%½(306 807). Nach Abſchreibungen von 157 107/(128 760) perbleibt ein Rein⸗ gewinn von 158 487(292 918), über deſſen Verwendung Anga⸗ ben vorläufig nicht gemacht werden. In der Bilanz ſind die Schuldner von 787 324/ auf 1 450 306/ geſtiegen. Die Warenbeſtände baen ſich ebenfalls faſt perdoppelt, ſie werden mit 9 167 757(1241 446 ausgewieſen. Die Wertpapfere erhöhen ſich auf 205 32(66 384). Der in der Vorfahrsbilanz mit 321 295/ ausgewieſene Poſten Auf⸗ wertungs ausgleich wird in der diesjährigen Bilanz nur nach mit 267 745:H( aufgeführt, ARuf der Paſſivſeite haben ſich die Wläuoiger u8 auf 2 213 406%(561 392) nahezu vervierfacht. Akzepte ſtehen mit 281538(200 359) ein. 2% Steigende Umſätze bei der Rudolf Karſtadt AG., Hamburg. Nach dem Börſenzulaſſungsproſpekt über 25 Mill. neue Aktien zeigt der abgelaufene Teil des neuen Jahres eine beſcheidende Stei⸗ gerung der Umſätze, ſo daß man für das erhöhte Kapital ein befxie⸗ digendes Ergebnis erwarten kann(i. B. 10 v. H. Dividende). Der Umſatz betrug im Geſchäftsjahr 1926/7 174½% Mill. 4. Das Getamt⸗ perſonal ſtellt ſich auf etwa 10 000 Köpfe, Für das Exportge⸗ ſchäft iſt eine beſondere Abtetlung in Hamburg und eine Filiale in Buenos Aires eingerichtet, Für den Export nach Oſtaſien iſt die Karſtadt AG. an einer Exportfirma beteiligt. 2⸗: Norddeutſcher Lloyd.— Das Verhältnis zu den United States Lines. Zu der Meldung über den Vorſchlag des Commiſſioner Teller den deutſchen Anlaufhafen der Unfted States Lines von Bremen nach Hamburg zu verlegen, verlautet von der Verwaltung des Norbdeutſchen Lloyd, daß ihr von derarkigen Abſichten nichts bekaunt iſt. Commiſſioner Teller habe in Bremen erklärt, mit den beſtehenden Verhätniſſen befriedigt zu ſein und an eine Aenderung nicht zu denken. Falls trotzdem derartige Abſſchten beſtehen ſollten, iſt mit einer Veränderung in nächſter Zeit im Hinblick auf beſtehende Verträge noch nicht zu denken. Auch zwiſchen den Untted States Lines und dem Bremer Staate beſtehen Verträge, die noch einige Jahre lauſen. Hageda, Handelsgeſellſchaft Deutſcher Apotheker AG. Die Dresdner Bank legt einen Proſpekt vor, guf Grund deſſen 2,2 Mill.& neue Stel. der Hagedg, zur Berliner Börſe zugelaſſen wor⸗ den ſind. Ein Status vom 31. Maf 1927 weiſt Waren mit einem geſchätzten Wert von 3 930 000( 507 hö8) aus, darunter 287 000 Rohmaterialien, 115000 Halbfabrikate und 352 800 Fertigfabri⸗ kate. Debitoren betragen 2 580 000( 200 498), darunter 550 700% Forderungen an Beteiligungsfirmen, Bankguthaben 271000 4 (1444 101, Kaſſe und Wechfel 20 302/(47 607]. Dem ſtehen krebl⸗ toren mit 1 336 000(2 001 322), darunter 130 000%¼ 2 Steuern und Hypotheken mit 127 300(162 910) gegenüber, Der Umſatz be⸗ trug 1924 rund 14 800 000 J, 1925 rund 19 300 00% /, 1020 rund 20 4% 000, Im laufenden Jahre hat die Beſchäftigung der Ge⸗ ſellſchaft bisher gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorfahres eine nicht unbeträchtliche Steigerung erfahren, und unter dem üb⸗ lichen Vorbehalt rechnet man mit einem befriedigenden Ergebnis. um das Porzellankaxtel. Pie Verhandlungen zwiſchen ber deutſchen und der iſchechoflowakiſchen Porzellaninhuſtrſe mit dem iel, die iſchechoflowakiſche Porzellaninduſtrie in ein zu bilbender orzellankartell einzubeziehen, ſind bisher ergebnislos ver⸗ laufen. Die tſchechoſlowakiſchen Unternehmer ſehen ſich nicht in der Lage, in Verhandlungen über die nüheren Bebingungen eines ſolchen Kaxtells mit den Vertretern der deutſchen Induſtrie einzutreten, da 99 die deutſchen Firmen nicht geneigt ſind, der Feſtſetzung der Minimalpreiſe für Standard Export zuzuſtimmen. fombinſerter Luft⸗ und Schiffspoſtperkehr zwiſchen Amerils und Europa, Der Vorſitzende des Shippingboards, Son⸗ nor, exklärte, daß er ſich intenſiy mit dem Studium der Möglichkelten einer ſchnellen Poſtbefüörderung zwiſchen Amerika und Euroßg be⸗ faſſe, die durch Flugzeuge durchgeführt werden foll, welche von Schiffen abgelaſſen werden und auf ihnen landen können, Die Leviathan könne vier, die George Waſhington zwei und andere Shippingboard⸗Dampfer ein Flugzeug aufnehmen. Die Poſt könne den 27 noch 24 Stunden nach ihrer Abfahrt nachgebracht wer⸗ den. Die Ausarbeitung dieſer Pläne ſei bereits in Angriff ge⸗ nommen. 2 Vereinſachte Zollabfertigung im Luftverkehr. Nach einer Ver⸗ fügung der Oberpoſtdirektſon Berlin werden vom 15. Juni dieſes Jahres ab die mit den Flugzeugen der Deutſchen Luft⸗Hanſa ein⸗ gehenden zollpflichtgen Pakete auf dem Zentralflughaſen in Tempel hof zollamtlich abgefertigt damit durch den umſtändlichen Transpor zum e und die langwierige Abfertigung daſelbſt kein unnötiger Zeitperluſt bei der Zuſtellung von Lüftpoſtpaketen e ſteht. Dank dieſem neuen Entgegenkommen iſt zu den mannigfal⸗ tigen Vorteilen, gehoten durch die dreimal ſchnellete Befhrberung mit dem Flugzeug und die ſorgſame Behandlung der Sendungen auf dem Transport ſelbſt, noch ein weiterer großer Vortell hinzugekommen, der von der Geſchäfts welt, welche ſich ſchon lange unſeres jüngſten Verkehrsmittel bei dem Verſand ihrer Waren bedient, mit großer Freude begrüßt wird und hoffentlich auch unter den bisher dem N fremd Gegenüberſtehenden neue Intereſſenten heran“ en wird.— Normung im Bau von Lokomoliven.— Internationale Bere⸗ tungen in Berlin. Im Anſchluß an die vor kurzem erfolgte Be, ſtellung von bss elektriſchen Lokomotiven und 15 Triebwagen hat die Hauptverwaltung der Deutſchen Reſchsbahn⸗Geſellſchaft eine Bers tung über Konſtruktionsfragen einberufen, an der auch Vertreter Deſterreich, Schwelz, Schmeben und Noxwegen teilnahmen. Im auſe der Verhandlungen wurden wichtige Beſchlüſſe bezüglich der Ver⸗ einbeitlichung der elektriſchen Lokomotipen und ihrer Augriſſtungs⸗ telle gefaßt, Es wird dafür Sorge getragen werden, daß für den Bau pon elektriſchen Lokemotipen alle bisher im elektriſchen Zus⸗ betriebe geſammelten Erfahrungen verwandt werden, Die Lcliungs Anzeige Samstag, den 23. Jult 1927 E Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 11. Seite. Nr. 388 Die Neuoronung der Reichsbahngütertarife und ihre Wirkung auf die Mannheimer Wirtſchaft Von Dr. Alfred Linden Der Reichsetſenbahnrat hat die Neuordnung der Reichs⸗ bahngütertarife gutgeheißen, gleichzeitig aber ſeiner Meinung dahin Ausdruck verliehen, daß noch mehr geſchehen müßte, wenn die Wirtſchaft wirklich zufriedengeſtellt ſein ſoll. Das iſt richtig; leider aber hat der Reichseiſenbahnrat nur be⸗ ratende Stimme und Beſchlüſſe, die durchgeführt werden, faßt der Verwaltungsrat der Deutſchen Reichs⸗ bahn⸗Geſellſchaft, in dem Baden weder Sitz noch Stimme hat. Immerhin wird das Reichsverkehrsmini⸗ ſterium jetzt den Maßnahmen ſeine Zuſtimmung geben können und der Einführung des geänderten Gütertarifs am 1. Auguſt ſteht nichts mehr im Wege. Um welche Aenderungen handelt es ſich, und was habe⸗ die Wirtſchaft im allgemeinen und die Maumheimer Wirtſchaft im Beſonderen davon zu erwarten. Viel und wenig, beides gleichzeitig! Viel inſofern, weil eine Aenderung des Güter⸗ tarifs in der Lage iſt, die geſamte Wirtſchaft oder einzelne Branchen mitunter ſo beſtimmend zu beeinfluſſen, daß die Baſis der wirtſchaftlichen Tätigkeit grundlegend verſchoben werden kann, Leider beachtet die Oeffentlich⸗ keit dieſe Gewalt, die der Reichbahn in der Handhabung ihrer Tarife zur Verfügung ſteht, viel zu wenig. Noch viel mehr, als die Reichs⸗ bank in der Lage iſt, mit der Diskontpolitik auf den Kapital⸗ markt und damit auf die ganze Wirtſchaft ihren Druck aus⸗ zuüben, iſt die Reichsbahn imſtande, bis zur Grenze zwangs⸗ läufiger Entwicklung des Verkehrs, die geſamte Wirtſchaft, Teilgebiete des Reiches und einzelne Zweige der Wirtſchaft maßgebend zu beeinfluſſen. Den deutlichſten Beweis hierfür erblicken wir in dem Kampf der Reichsbahn gegen ihre ver⸗ meintliche Konkurrenz, die Rheinſchiffahrt, ein Kampf, der Mannheim als Hafenſtadt und Baden als nächſtes Hinterland ſchon ſoviele Opfer gekoſtet hat, daß man nicht wagt, an die einſtige wirtſchaftliche Blüte zurückzudenken. Man wolle ſich nur vorſtellen, daß einige Tarifmaßnahmen der Reichsbahn dereinſt genügen können, um den mit ungeheurem Kapital⸗ und Arbeitsaufwand fertiggeſtellten Neckarkanal zum Aus⸗ rocknen zu verdammen. Wenig bringt uns die Neuordnung der Gütertarife inſo⸗ fern, als nur die ſtärkſten Belaſtungen des Güterverkehrs etwas gemildert worden ſind und weiterhin viele berechtigte Wünſche der Wirtſchaft unerfüllt bleiben. 50 einſchneidenſten Maßnahmen ſollen zuerſt betrachtet werden: Die Aenderung der vertikalen Staffelung. Um ſich über dieſe Maßnahme ein Bild machen und die Hartnäckigkeit erklären zu können, mit der die Wirtſchaft eNn2 Achten Gie beim Alſeinſge Fabrifanten für Baden, * Nach mehr als 30jähriger Tätigkeit bei unserem Institut ist am 21. ds. Mts. infolge eines Herzschlages unsere Beamtin 7⁴32² Trl. Babefie Hallenberger unerwartet rasch aus dem Leben geschieden. Mit großem Fleiß und Eiler und seltener Pllicht- treue hat sie ihr Amt versehen; wir verlieren in ihr eine tüchtige, zuverlässige und treue Beamtin und Kollegin, der wir ein ehrendes Oedenken bewahren. Direhtion und Beamie der Nheinischen creanbank Mannheim, den 23. Juli 1927 + Ich habe mich in Mannheim als Rechtsanwalt niedergeſassen. Ernst Hartmann, Rechtsanwalt 7 Wir üben die Rechtsanwaltspraxis gemeinsam aus. Dr. Panther Dr. Gerhard Dr. Ludwigs Ernst Hartmann L 8. 7 9 dieſe Forderung vertreten hat, iſt es notwendig, den bisheri⸗ gen Zuſtand kurz darzuſtellen. Wenn der Verfrachter ein Gut der teuerſten Tarifklaſſe A auf 50 Kilomerer befördert haben will, ſo zahlt er pro 100 Kilogramm des Gutes 78 Pfg. In dieſem Frachtſatz iſt die Beförderungsgebühr mit 58 Pfg. und die Abfertigungsgebühr(für die Arbeit der Transportab⸗ fertigung) mit 20 Pfg. enthalten. Dieſe Abfertigungsgebühr iſt innerhalb der Klaſſe A auf alle Entfernungen mit 20 Pfg. ſtets gleich. Die Beförderungsgebühr(Streckenſatz) dagegen erhöht ſich— abſolut betrachtet— mit wachſender Entfernung, ſinkt aber im relativen Sinne. Würde der oben genannte Streckenſatz für 50 Kilom. mit 58 Pfg. nicht relativ ſinken, ſondern gleichmäßig anſteigen, ſo müßte er bei 800 Kilometer Entfernung=.28/ betragen(58 1,16 pro 1 Kilom. 1,16 mal 800=.28). Der Streckenſatz bei 800 Kilom. beträgt ſedoch nur.98 /½, wozu die 20 Pfg. Abfertigungsgebühr kommen. Man kann ſich dieſen Aufbau der Tarife am beſten klar machen, wenn man die relative Senkung der Strecken⸗ Klaſſe A bis mit 800 km ** 1* O* 5 ** 27 3⁰⁰ Die Frachten der Klaſſe E, in die minderwertige Maſſen⸗ güter eingereiht ſind, liegen ſämtlich unter dem Durchſchnitt. Nun iſt zu beuchten, daß nach der Statiſtik der Deutſchen Reichsbahn⸗Geſellſchaft im ganzen Reiche ca. 57 Prozent aller Trasporte nur bis 100 Km. laufen. 76 Prozent aller Güter gelangen bis 200 Km. und bei 300 Km. werden bereits 84,5 Prozent erreicht. Ueber 300 Km. werden alſo nur noch 15,5 Prozent aller Transporte befördert. Dieſe 84,5 Proz. Güter zahlen beim Eiſenbahntransport mehr als den Durchſchnitt von 40 Proz. Frachterhöhung, die durch die allgemeine Preis⸗ ſteigerung bedingt iſt. Das iſt der Grund, weshalb die Wirtſchaft mit ein⸗ Hartnäckigkeit die Ermäßigung der Nahfrachten ver⸗ angt hat. Nach dem Beſchluß der Ständigen Tarifkommiſſion der deutſchen Eiſenbahnen ſoll der Wunſch mit einer ſogenannten umgekehrten Staffelung der Abfertigungsgebühren erfüllt werden. Ich habe oben erklärt, daß in den Frachtſätzen eine auf alle Entfernungen gleiche Abfertigungsgebühr enthalten iſt. Dieſe ſoll nun von—100 Km. geſtaffelt ermäßigt werden. Gleichzeitig tritt eine kleine Ermäßigug bei den Klaſſen B und C ein. Die Abfertigungsgebühr betrug bisher gleich⸗ mäßig auf alle Entfernungen bei den Klaſſen: L Einkauf der Benzit⸗Geife auf die Schutzmarke(T im Ring). Württemberg und die Nheinpfalz: Föll E. Schmalz; Vruchlal(Baden). Ausrunſt über bie Benzit⸗Geife die Zentralſtelſe für die Bearbeitung der Benzit⸗Fabrikate, die Polborn Aiff. ſätze als Kürzung des Transportweges betrachtet. zeigt ſich folgendes: Während die erſten 100 Kilom. 100 Kilom. Beförderung bezahlt werden müſſen, werden die Hierbet voll als nächſten 101—200 Kilom. nur noch als 90 Kilom. die weiteren 201—300 Kilom. als 80 Kilom. und ſo fort jede weiteren 100 fernung 900—1000 wäre, bewirkte Wird auf 1000 Kilom. ver Kilom. um je 10 Kilom. gekürzt angerechnet, ſodaß die Ent⸗ Kilom. Nun muß berückſichtigt werden, chtigt zu werden). frachtet, ſo berechnet die Reichsbahn eigentlich nur 550 Kilom. Nun muß berückſichtigt werden, das bis zum 1. Dezember 1920 dieſes ſogenannte Staffeltarif⸗ ſyſtem nicht beſtand, ſondern der der Entfernung gleichmäßig erhöhte(Ausnahmen bei einzelnen Tarifen brauchen hier nicht berückſi Aenderung des Syſtems, deren Zweck es war, die weiten Ent⸗ fernnugen nicht ſo ſtark zu erhöhen, wie es damals, und be⸗ ſonders bei Stabiliſierung der Währung notwendig geweſen zwangsläufig eine übermäßige Steigerung der Frachten auf nahe Entfernungen. Das wäre an ſich vielleicht nicht ſo ſchlimm geweſen, wenn nicht gleichzeitig das ganze Niveau der Tarife infolge der allgemeinen Preisſteigerung hätte ſtark gehoben werden müſſen. Nehmen wir an, daß de Streckenſatz ſich mit wachſen⸗ Die Durchſchnitt der Eiſenbahntarife etwa 40 v. H über dem Vor⸗ Innerhalb der N NeleEs 18 2 7 pAs BAVER HANDERI Im hieſigen Maldzenaur Depot der Oſtfrieſ. Zuchtgenoſſenſchaft Groſſefehn ſind wieder erſtklaſſige ſehr billige Oldenburger eingetroffen. 2795 Roſenhof bei Laden⸗ burg, Teleph. 16. Alleinſteh, Mädchen gibt 14 Tage alt. Kind (ARnäblein] an gute Leute als Eigen ab. Zuſchrift. unt. H y 95 an die Geſchſt. 43477 „„PFCTTTCTCT0T0TC0T0TTTTT0CTTT lst das besfe u. billlgstt Werbemittel photoarheiten Entwick..Kopier. 9/12 je 15 3, 6/ĩ je 12 3, Vergrößerungen 18/24 .50¼. Maier, U 4. 19a *8492 Jommerhäuschen bei Kempten(Allgäu), 4 Betten, Kochgelegh., zu 3 Mk. täglich vom 1. Aug. an zu vermiet. TTTCTTbTbTbTbTbT0TbTTbTbTbTbTbb Angeb. unter H L 186 an die Geſchſt. 3483 liegen (Deutſches Reichspatent) Geſ., Berlin W10. AUsSsTEiene U. Rllche gegen Unkoſten. vergütung zu mieten gesucht. Drglk.⸗Karte vorhand. Angebote erbet. unter GV71 a, d. Geſchäfts⸗ ſtelle dſs. Bl. 4404 12 Ammer und Küche in Neubau(auch leer. Zim. mit Kochgel.) v. ruh. ſol. Ehep. geſucht. Gefl. Ang. unt. J F 5 an die Geſchſt. 43503 Lobſes Zimmer von ruhig. kinderloſen Ehepaar per ſofort od. ſpäter geſucht. Angeb. unter H O0 88 an die Geſchäftsſtelle. 43464 Solid. Beamter ſucht bei ruhigen Leuten m ůᷣ bl. Zi m mer mögl. nicht zu weit v. Bahnhof. Angeb. mit Preis erb. unt. HE77 an die Geſchſt. 53432 Ig. Kaufm. ſucht per ſof. ſauber., gut möbl. Zimmer mit el. Licht u. mögl. m. ſep. Eing., i. der Innenſtadt. An⸗ gebote unt. N N 92 an die Geſchäftsſt. 4808 kriegsſtand liegt, ſo wird aus dem bisſer GFeſagten klar, daß die Frachten auf nahe Entfernungen über dieſem Durch⸗ ſchnitt, jene auf weitere Entfernungen unter ihm liegen. einzelnen Tarifklaſſen, deren dem Wert der Güter verſchieden ſind ſſiehe horizontalen Klaſſeneinteilung), dem Durchſchnitt von 40 v. H. bei Frachtſätze nach Aenderung der die Frachten über but möbl. Zimmer auf 1. 8. mit od. ohne Klavier zu verm. Ecke Seckenh.⸗ u. Traitteur⸗ ſtraße 60, 2 Tr. links. * 3414 In neu. Einfamilien⸗ haus großes möbl. Zimmer m. möbl. Küche, Zen⸗ tralheizg., elektr. Licht, Gas, an kinderl. Ehe⸗ paar per 1. 8. zu ver⸗ mieten. Feudenheim, Schwanenſtr. 65. 53421 Achön möhl. Iimmer an ſolid. Herrn per 1. 8. 27 zu vm. 43419 Näh. bei Bertſch, Sek⸗ kenheimerſtr, 35, Lad. Mohl. Anme mit 1 u. 2 Betten zu vermieten.*9408 R T. 7, 1 Treppe. Kepplerſtr. 11, Z. St. r. it Höbl. Anmer a. 1. Aug. zu vermiet. 3885 3 1 ut möbl. Anmer 1 Tr. hoch, m. el. Licht p. 1. Aug. zu vermiet. Luiſenring 47, 1 Tr. r. 43991 Neſn möbl. Tmmer Nähe Marktplatz ſof. zu vermieten. Adreſſe in der Geſchſt. 13396 gut möbl., m. Küchen⸗ benütz., von kinderloſ. jung. Ehepaar geſucht. N„Ehape“ indenhof, Meerfeld⸗ ſtraße 56/58. Bz3g34 Möbl. Zimmer mit el. Licht bis 1. 8. v. beſſ. Herrn geſucht. Angebote unt. F 2 50 an die Geſchſt. 43352 Akad. ſucht a. 1. 8. bis 1. 11. möbl. Zimmer m. Frühſtück in gutem Hauſe. Ang. u. H H 83 an die Geſchſt. 33454 but möhl. Iimmer auf 1. 8. zu vermieten Akademieſtr. 13, 2 Tr., Nähe Finanzamt. * 983 Sie wird künfti Klaſſe km —10 11—2⁰ 21—30 über 100 Das ergibt eine A 83 2 93 n A D E in Von—100 Km. F 10 Pfg piro 100 k g von 101 Km. an aufwärts betragen bei di· 7 10 Pfg pro 100 kg wird ſie betragen: Ermäßigung des einleitend genannten Frachtſatzes der Klaſſe A auf 50 Km. mit bisher 78 Pfg. um 6 Pfg.; denn wenn bisher 20 Pfg. Abfertigungsgebühr darin enthalten waren, ſo werden künftig zum Streckenſatz nur noch. 14 Pfg, hinzugeſchlagen. Die Klaſſe F erhält keine Er⸗ mäßigung; den Grund habe ich oben ſchon agedeutet mit der Bemerkung, daß ihre Frachtſätze unter dem Durchſchnitt von 40 Prozent liegen. Die Ausnahmetarife ſollen in dieſe Ermäßigung der Ab⸗ fertigungsgebühren mit 3 einbezogen werden.(Fortſ. folgt.) *) neue Klaſſe ſiehe Aenderung der horizontalen Klaſſenein⸗ teilung. und ihre Wirkung Möbl, Zimmer zu vermieten.*8439 Alphornſtr 25, pt. r. Groß., ſehr gut möbl. 21ME u. einf. möbl. Zimmer in ruhig. Hauſe Nähe Paradeplatz p. 1. Aug. zu vermiet. 3. 5, I. *3441 Nähe Waſſerturm zu vermieten: 5 helle Büroräume mit groß. Lagerraum, Dampfhz. Anfrag. unt. A W 122 an die Geſchſt. 2661 Möbl. Zimmer m. Kochgelegenheit an Fräulein, Herrn oder Ehepaar zu vermieten Rüdesheimerſtr. 45, am Staatsbahnhof 43470 Käfertal. Fag) In. Maln. mit Bad in neuem Hauſe zu verm. Näh. Schwab, Seckenheimer⸗ ſtraße 51. 4378 Twel put mobl. nmer mit Küchenbenützg. in ſchön., freier Lage am Rhein v. 1. Auguſt an zu vermieten. 13431 Parkring 4, III. dut näbl. Anmer m. 1 ob. 2 Betten, ev. Küchenben. zu verm. M 2. 9, 2 Tr. rechts. 23507 Nauf-Gesüche In Oberstadt wird gut nt en Einiamilienhaus gesucht. Gute Ausstattung und evt! kleiner Garten erwünscht. Angebote unter VF Ceschäftsstelle ds. Bl. 146 an die e Se504/ die neue, einzigartige Haushaltsseife mit gleichzeitig ſchmutz⸗ löſender Wirkung; des⸗ halb bel der Wäſche ſo⸗ wie bei allen Neinigungs⸗ arbeiten verblüffenden Reinigungseffekt, halbe Arbeit und Erſparniſſe an Zeit und Geld. Benzit⸗ Geife iſt abſolut unſchad⸗ lich für die Gewebefaſer wie auch für die Haut. auch durch dik BESTEM Drüfschn HAMDARBETTSGARNE sind besset sls jedes suslsndische fFabrikef ugverwüskflich im Glenz gstentierf echt. cARIL MEZ&SOHUEH:6 FNREISURGIB.⸗ WIEN SEGHUUbeif DEEHC Nup bis MapkEn:: CAMEZA und CM-s in jedem einschls gigen Geschæff vellangen. RRDDDDDDDDrDrrrrrDörDrDrörörörrrr Sommerfrische Röpfingen im Odenwald, Bahnstation, Gashhaus„z. Mühlhölzie⸗ Gute Verpflegung bei mäßigen Preisen. Ruhige Lage nähe Wald, mit schönen Waldwegen. S238 eeeeeeeeeeeeee Seld-Verkehr Fünsſge Lapftaaniage. Auf ein Haus in guter zentraler Ge⸗ ſchäfts lage, Schätzung M. 60,000.— werden Auf l. Keue NfI. 25,000 2405 Das Kapital wird auf 1 Jahr enötigt und können 10% Zinſen bewil⸗ ligt werden. 3494 Angebote an Immobilienbüro. Fischer-Ecker, O 7. 26 Telefon 214ʃ8 uU. Herren Mannhelmer Künstlertheater 12. Seite. Nr. 330 Samstag, den 23. Juli 1927 Gesuchi zum soorigen Eintriit Jüngerer Expedient Sowie jüngere perfekte Stenotypistin Angebote unter G 8 168 an die Geſchäftsſtelle d. Blattes Bedeutende Trockenmilchfabrik ſucht gewandten, bei Bäckereien 5 ein⸗ geführten 5 d318 Vertreter. Angebote mit Angabe von Referenzen Aunter G O 164 an die Geſchäftsſtelle ds. Bl. Inkasso-Vertretef kautionsfähig, möglichſt Radfahrer, von alter Verſicherungsgeſellſchaft ſofort geſucht. Gute Beſtände vorhanden. Für penſionierten Be⸗ amten geeignet. 7390 Angebote unter G V 171 an die Geſchäfts⸗ ſtelle dieſes Blattes erbeten. Südcd. Teigwaren-Fabrik ſucht fleiß. gewiſſenh. 7412 Vertretfer bei hoher Provision. Es kommen aber nur ſolche Herren in Frage, die gut eingeführt ſind und großen Umſatz nachweiſen können. Zuſchriften unter K 3144 an„Obanex“ Ann.-Exped. Freiburg 1. Br. Back-Essenzen Von leiſtungsfähiger Fabrik Vertreter oder Grossist zum Alleinverkauf ihrer Artikel für Mann⸗ heim und weitere Umgebung ſofort geſucht. Hohe Proviſion evtl. Speſenzuſchuß. Angebote nur von Herren erbeten die bei Bäckern und Konditoren gut eingeführt ſind, unter L G 1202 an„Ala“ Haaſenſtein& Vogler, Leipzig. Ea236 Tüchtige Bezirksverbeter für sämtliche Versicherungssparten an allen Plätzen Badens und der Pfalz gesucht! Geboten: Höchste Provision, bei Eignung feste Vertrags-Anstellung. Vorzügliches Werbematerial und äuherst günstige Tarife. Nichtfachleute werden eingearbeitet. Deutscher Begräbnls-u. Lebenstersicherungsverein.-6. Deutscher Herold Bezirksdirektion MANNHEIM. P3, 14 Vorzustellen—12 und—5 Uhr. Aachlige entomonbene welche an ſauberes u. exaktes Arbeiten gewöhnt ſind zur Ausführung von größeren Anlagen geſucht. 7416 . Jakobi, lektr. Unternehmungen, Zweigstelle Rheinhäuserstr. 59. Dauernde Existenz m. einem Einkommen v. monatl. 1000 Mk. wird vertrauensw. Herrn oder Firma mit; einem Barkapital v. 1200 Mk. geb. durch Uebernahme unſ. geſch. ſol. Unternehmens (Alleinvertrieb). Ang. erb. unt. G 252 an Ala Haasenstein& e ae Ea 22 Fiite felegey. Danen f Nenlen für den Verkauf eines 30 Pfg.⸗Artikels (10 Pfg. Verdienſt pro Stück) an Private ſo⸗ —— geſucht. Da faſt jede Familie Käufer, önnen täglich 15—20 ,¼ verdient werden. Intereſſenten. die Berechtigung zum Ver⸗ kauf an Private haben oder ſofort bekom⸗ men und die 20 J/ evtl. 10% zur Verfügung 5 5 wollen Angebote unter H V 98 an ie Geſchäftsſtelle ds. Bl. richten.*3485 „ApolLo“ suecht gutgewachsene schlanke Damen (täanzerlsch begabt) für Statisterie. Sehriktliche Angebote mit Lichtbild a Uas Kpollotheater. Jungc Hontoristin zur Führung von Statiſtik mit einig. Büro⸗ erfahrung per ſofort oder bald geſucht. Angebote mit Bild u. Gehaltsanſprüchen von gutempfohlenen Kräften unter H 2 99 an die Geſchäftsſtelle ds. Blattes.*3486 18—22 Jahre alt, aus achtbarer Familie, für Gänge u. Schreibarbeit geſucht. Angebote unter F H 133 an die Geſchäftsſtelle. 2739 Gebildete, zuverläſſige Reiscdamen und Herren mit beſten Umgangsformen, die wirklich an intenſives Arbeiten gewöhnt ſind, für leicht verkäuflichen hyg. Spezialartikel nach eige⸗ nem bewährten Verkaufsſyſtem geſucht. 7384 erhalten den Vorzug. 7438 mit Erfolg gereiſt, Damen und Herren, die nachweislich ſchon Verkäufe Neuerbautes Finfamfiennaus im Villenviertel Schwetzingens, 6 Zim⸗ mer, großer Wohndiele, Bad, 2 Man⸗ ſarden und allem Zubehör, ca. 250 am Gartengelände, auf 1. Oktober bezieh⸗ bar, zu verkaufen evptl. zu vermieten. Näheres bei C. Späth, Friedrich⸗ ſtraße 1, Schwetzingen. S264 Metzgerei mit Wirtſchaft nahe Mannheim, weg. Wegzug b. ca. 20 Mille Anzahlung zu verkaufen. Eat65 Julius Wolff(R...), Immobilien, Mannheim, 0 7, 22. Fernſpr. 29 826. Einarbeitung erfolgt. abends bei Eller, K Perſönl. Vorſt. Montag, 25., von—8 Uhr 2, 7. 74⁴3³8 in Dauerſtellung. Angebote mit tes erbeten. Wir ſuchen per ſofort oder 1. Auguſt fingee perzedte Nenoppzn (keine Anfängerin) *7434 Gehaltsanſprüchen unter N S 193 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blat⸗ Iuv. Jäugungsschwoster 0. nderpärtern zu einem Säugling u. 4jähr. Knaben nach auswärts geſucht. Gu ſtelle dieſes Blattes. te Zeugn. erforderlich. Angebote unter J E 4 an die Geſchäfts⸗ *3502 Provisionsreisender von hieſiger Papier⸗ großhandlung geſucht. Nur Herpen, die mit der einſchlägig. Kund⸗ ſchaft beſtens vertraut ſind, wollen ſich meld. unter H T 93 an die Geſchäftsſtelle. 3471 Hausbursche 16—17., Radf., m. gt. Zeugn., ſofort geſucht. * 3498 S 6. 25. Jungere Stenotypistin geſucht, perfekt in Stenogr. u. Schreibm., wenigſtens 150 Silben. Elektrobranche bevor⸗ zugt. Vorzuſtellen mit ſelbſtverfert. Bewerb.⸗ Schreiben vorm. 10 bis 12 Uhr. Karl Rütgers, Mannh., Tullaſtr. 14, Teleph. 20 263. 2791 raves Lehrmädchen von Verkaufshaus ge⸗ ſucht. Ang. u. X 97 an die Geſchſt.*3479 Weißnäherin perf. a. Herrenwäſche, für Hetmarbeit ſofort geſucht. Angebote unt. H A 76 an die Geſchſt. *3504 Junges, fleißiges Aomenmadchen geſucht. Vorzuſtell. ab Montag 11—1 u.—5 bei Dr. Bergmann G2. 2, III. Tücht. Aleinmäuchen f. 2 Perſonenhaushalt ſofort od. ſpät. geſucht Erefelder Seidenhans, P 1. 4. 43460 Aelteres, dtüchtiges Alleinmädchen das ſelbſtändig kochen kann, zu 2 Perſonen, Oſtſtadt, auf 1. Auguſt geſucht. Angebote unter B M 86 an die Geſchäftsſtelle.*3459 Jüngerer Zuchüfuck- mit reichen praktiſchen Erfahrungen, ſucht die Vertretung einer leiſtungsfähigen größe⸗ Angebote nur beſter ren Buchdruckerei zu übernehmen. enee, Fachmann *3458 Firmen unter H L 86 an die Geſchäftsſtelle ds. Blattes. 30 Jahre, prima Refere Reſtaurant. 3332 ErstKl. Küchenchef nzen., ſucht ſich zu ver⸗ ändern, ab 15. Auguſt in Hotel oder größerem Angebote an Pietzsch, Chemnitz i. Sachsen Weberstraße 3, I Langiähri Büfettier u. Geſchäftsf Uebernahme eines Wi Kantine. Kaut. kann geſtellt werden. u. H Q 90 an die Geſchäftsſtelle. ger Koch ührer, durchaus ſolid, mit prima Referenzen, ſucht Stellung, evtl. rtſchaftsbetriebes oder Angeb. *3469 Strebſamer, zuverläſſ. Bäckerpenilte 27 J. alt, ſelbſtändiger Arbeiter, in Brot⸗ Feinbäckerei ſowie in der Nudelfabrikation beſtens vertraut, ſucht Stellung. Angeb. an Karl Sandmann, S261 Heidelberg, Bergheimerſtr. 27. Junger Mann, 33 J. alt, verh., ſucht Dauerſtellung als Nachtwächter oder ähnlichen Poſten. Angebote unt. H W96 .] Schreib, perfekt, deb. Dame 27., höh. Schulbild., Stenogr. u. Maſchin.⸗ ſucht ev. auch Halbtags, od. Abendbeſchäftig. Gefl. Angebote unt. b' T 44 an die Geſchſt. 43336 Mädchen tüchtig in Küche und Haushalt, ſucht Stelle per ſofort. Angeb. erb. unter B P 89 an die Geſchäftsſtelle 43465 dunge Frau ſucht Büro zu putzen 2773 od. ſonſt. Arbeit. An⸗ gebote unt. H C 78 an die Geſchäftsſt. 3438 erkzufe Neddesheim Wunderb. Zweifamilien⸗Haus(Neubau)g mit 600 am Hausgarten, ſchön gelegen, Umſt. halber ſofort zu verkaufen. Preis 22 000 4, Anzahlung 9000 ei 7400 an die Geſchſt. 3478 Gebrüder Mack, Immobilien⸗ Hypotheken⸗ u. Sngu fgg wa Mannheim, P 2, 8/0. Tel. 271 rüchtige, erfahrene Verkäuferinnen der Strumpfwarenbranche und der Kleider⸗ ſtoffbranche per 1. Sept. evtl. ſpäter 9e4% Ausführliche Angebote an 426 Emil Dismann Nachi. Ludwigshafen a. Rh. Aulo .Sitzer, offen, 60%0 PS., bfach bereift, All⸗ wetterſchutz uſw., vorzüglich im Schuß, friſch überholt, wegen Anſchaffung eines größeren * Wagens preiswert zu verkaufen. Händler verbeten.* 462 Angebote unter H N 87 an die Geſchäfts⸗ ſtelle ös. Blattes erbeten. Büfett, Anrichte, Dienstag. Großzes Speisezimmer Standuhr, Lederſtühle zu verkaufen. Anzuſehen in der Wohnung Montag 18 * 457 Adreſſe in der Geſchäftsſtelle ds. Ausziehtiſch, Blattes. Heidelberg! Villa in der Weſtſtadt, Nähe Bhf., 9 Zim. u. Zub., 1000 ꝗqm Garten, alsb. beziehb., bei 30 000 ¼ Anz. ſof. zu verkaufen Hugo Klemm, Heidel⸗ „berg. Zähringerſtr. 2, Teleph. 1678. Emz36 Nähe Todtmoos Jadnet Lanchaa 9., Küche, Speiſek., 2 ged. Balkons, elektr. Licht, Stall, 35 Ar Land, Garten, Wald direkt a. Haus, krank⸗ heitshalber mit oder ohne Inventar ſof., zu verkaufen. 15 000 bzw. 28 000 4 in Hpothek., 3750 J k. ſteh. bl. Für Fremden⸗, Kinderheim eignet. ſchäftsſtelle. dlelbmasche Marke, 4zeilig, gebr., ab. tadellos, weil nicht mehr benötigt, mit Tiſch billig abzugeb. Aoͤreſſe i. d. Geſchäfts⸗ ſtelle dſs. Bl.*3476 1 Cutaway mit Phan⸗ taſieweſte für ſchlanke Figur, 1 weiße Sport⸗ hoſe, all. wie neu, bill. zu verkauf. Zu erfrag. F 2. 17, Laden. 3473 Infolge Umzug 2u verkaufen: 1 Kassaschrank 1 Klavierstunl Badewanne U 4 mit Weste 1behrock mit Weste in Nähe von Mann- heim ein schönes Anwesen mit gutgeh. Wirischaff u. modern eingericht. Meizgerei preisw bei Mk. 20 000 Anzahlung solfort 125 verkaufen. Nah Immobilien-Büro leni4 Sohn 21, 4 Tel 20 595/96 B3314 Zu verkauſen! Manuheim Wohnhaus Kapitalaulage Preis: 22 Mille, An⸗ zahl.: 8 Mille, Steuer⸗ wert: 38 Mille, Miete: 2,9 Mille. Jul. Wolff (R. D..) Immobilien Mannheim, O 7. 22, Fernſpr. 29 826. Ea168 Frisguz⸗ Enrichtung klein, ſchön, Regnlat.⸗ Uhr, Stoffe, Bett⸗ damaſt u. a. m. billig zu verk. Baroncioni, Cannabichſtraße 24, II. Neckarſtadt. 3451 38itz. Opel 4/14 PS., in 5 Zu⸗ ſtand, billig abzugeben. Anfragen unt. G X 73 an die Geſchſt. 3422 Ford- Limousine fabrikneu, neueſtes Modell, umſtändehalber weit unter Preis zu verkaufen. Intereſſent. wollen ſich meld. unt. H N 188 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle. 787 Motorrad Krieger⸗Gnädig, 500 cem, mit Peka⸗ Beiwagen lauch ohne Beiwagen verkäuflich), aact nd „Flottweg“ 1 PS., beide Maſchinen ſehr gut erhalt., preiswert abzugeben. Näheres Langſtr. 18, II. B3325 6 3 J. Motorrad ., 2., Leerlauf, bülig zu verk.*3428 Karl Harr, Mittelſtr. 7. Motorrad- Beiwagen billig zu verk. 43433 R 3. 2, Laden. bartengrundstüek. Sofort zu verkaufen iſt ein in beſter Lage Feudenheims gelegen. Gartengrundſtück mit Gartenhaus, Größe 1287 qm. Adreſſe k. d. Geſchäfts⸗ ſtelle dſs. Bl. 2799 od. Landſitz beſond. ge⸗ 1grauer Anzug. Zuſchrift. unt. H2, 15., 3. Si. HG 182 an die Ge⸗ * 3450 2783 Werzngchalner 78,] CöHHl. Aoeisezimmer m. Standuhr w. Platz⸗ mangel für 475%/ ab⸗ zugeben Seckeuheimer⸗ ſtraße 9, part. 3466 Egzimmer oͤkl. Eiche, ſ. gut er⸗ halten, wird bill. ver⸗ kauft. Anzuſehen Mittelſtr. 3(Hof). * 3430 Zu verkaufen: 1 vollſtändiges Bett, 1 Waſchkommode mit Marmorplatte, 1 großer Spiegel, 1 ovaler Tiſch, 1 Schrank, 1 Paneelbrett zuſammen od. einzeln, ferner ca. 7 qm Lino⸗ leum, eine Partie Ein⸗ machgläſer.*3445 Eichelsheimerſtr. 1, III. rechts. Billig abzugeben: Finper Schneunähm. Ia. für Betriebe, komplett. gutes Bett, Nachtſchr., Marmorpl., Bidet, neu, Lehnſtuhl, Hängematte, Wring⸗ maſchine, Waſchgarn., Porzellane, ſchöne Lyra Gas u. El., Gasherd. Seckenheimerſtraße 46, III. Anzuſeh. Montag und Dienstag. 3397 1 gut erhaltener Ufudeherd Syſtem„Immerbrand' wegen Wegzug billig zu verkaufen. Bz3322 Luiſenring 23, III. Faſt neuer Küchenherd (weiß emaill.) bill. zu verk. Näh. b. Hausm. Erbach, Bellenſtr. 2. Anzuſ. ab 5 U. nachm. *345 -Rad wenig gefahren, mit Fabrik⸗Garantie und elektr. Licht, ſofort zu verkaufen. Angebote unter F. L 36 an die Geſchäftsſtelle. 33315 eflan Fahnad gut erhalten, faſt neu, ſowie Nähmaſchine, 20 I. abzugeben.*9437 aus, Schwetzingerſtraße 37. FSulgenendes Tigarren⸗ zu kaufen geſucht. Angebote mit näheren Angaben unter H R 91 an die Geſchäftsſtelle ds. Blattes. Geschält *3468 geſucht. Angebote mit Preis an die Geſchäftsſtelle PriyatTelephonanlage mit mindeſtens 3 Sprechſtellen zu 1 75 angabe unter H 8 92 ds. Blattes. —5 Tonn., in l Zuſtand, zu kaufen ge⸗ ſucht. Angebote erbet. unter E P 190 an die Geſchäftsſtelle. Prismenfelstecher Fiereg-Mamera zu kaufen gesucht. Ang. erb. unt GP 65 an die Geschst. 3393 *3491 Ilb Anhanger— Ein olnelscheisch Eichen, hell, gebraucht, zu kaufen geſucht. An⸗ gebote unt. die ae H F 81 an * 3447 Gnere Schreibtiſch und guterhalt. Büfett zu kaufen geſucht. Angeb. u. H A 176 * 9418 Angebote mit an die Geſchſt. ürd gesueft 3 ineinandergehende, Raume, möglichst Oststadt. M. M. I. 4676 an Ala-Haasen- stein& Vogler, Mannheim. Ga200 helle Preisangahe u. Karlsruhe in Mannheim Suche Zubehör, elektr. Licht. Biete Wohnung mit ſchäftsſtelle ds. Bl. erbete Für das vom 1. bis 1 Kleiner Laden in ausſichtsreicher Geſchäftslage geſucht. Angeb. unter H B 177 an die Geſchſt. 2781 Laden für Friſeurgeſchäft zu miet. geſ. Angeb. unt. J C2 an die Geſchſt. * 3500 Ladenlokal m. Nebenraum in gut. Lage p. ſofort geſucht. Angebote unter J D 3 an die Geſchſt. 13501 Laden i. gut. Lage zu mieten geſucht. Angebote unt. a d. Geſchäfts⸗ ſtelle dſs. Bl. B3340 Herrenra d ſehr gut erhalt., zu verkaufen. Zehntſtraße 29, III. Neues Hamenfaurrad N..., ſowie gut er⸗ halt. weißer Kinder⸗ wagen zu verkaufem Anzuſeh. vormittags. Beschlagnahmefrele Wohnung (—3 Zimmer und Küche) von jungem Ehepaar(Kaufm.) gesucht. Eilange⸗ bote befördert unt. E M 192 Rudolf Moſſe, Mannheim. Erb, Ri d⸗Wa N 13 * Faſt neuer Gesucht Kinderwagen von Arzt eee 3 Düſter, Moltkeſtr. 7.-3 gäume gen e in Meckarvorstadt 5 Angeb. unter G F156 ganz billig abzugeben. Nampeuweg 3, 2. St. an die Geſchätſt. 2763 7 1 Agn. geſucht, Dringlichkeitskarte vorhanden, gegen Umzugs⸗ und Inſtandſetzungskoſten. Gefl Zuſchriften erbeten unter D C 120 an die ae ds. Blattes. Wofnüngssausch! —Mannheim 3 Zimmer⸗Wohnung mit Küche und in Karlsruhe⸗Weſt ſehr ſchöne gleiche Angebote erbeten 22 1* a. d. IIImmer Wonnuns hell, geräumig, in zentraler Stadtlage, per ſofort oder ſpäter geſucht. mit 5 Zimmer ſteht zur Verfügung. Zuſchriften unter H H 183 an die Ge⸗ eee e ee Möplierie Zimmer gesucht. Enſemble benötigen wir cd. 10 Einzelzimmer u. Cd. 10-12 Zimmer mt 2 Betien Angebote mit Preis erbeten an das Apollotheater. chaune Se502 in guter Lage ſchöne 7418 reichlichem Zubehör. Tauſchwohnung B3338 eten. 5. Auguſt gaſtierende Wobnungstauach. Sonnige 2 Zimmer u. Küche geg. 3 Zimmer u. Küche in Neckarſt.⸗ Oſt zu tauſch. geſucht. Adreſſe i. d. Geſchäfts⸗ ſtelle ödſs. Bl. 4 3489 Lindenhof. Schöne 2 od. 3 Zimm.⸗ Wohn. m. Bad in ruh. Hauſe, a. Neubau, zu miet. geſ. Sonn. 2 3. Wohn. i. Vorort k. ev. getauſcht werd. Gefl. Angebote unt. UH U 94 an die Geſchſt. B3339 Junges Ehepaar (Akademiker) ſucht Wohnung 7* gutem Hauſe, 2 Zimmer, möbl., teil⸗ weiſe möbl. od. leer, mit Küche od. Kochgel. in'heim bzw. Vor⸗ ort bis inel. Rheinau, zu etwa 1. Septbr. Bitte Preisangebote unter H 0 189 an die Geſchäftsſtelle. 2789 Miet-Gesuche Wohnungsgeſuch. Kl. ruh. Familie ſucht 2.⸗Wohng. m. Küche u. Abſchl.'karte vorh. Friedensmiete erw., a. liebſten öſtl. Stadtteil. Angebote unt. F G 32 an die Geſchſt. 13302 Wer ſauscht Monnurg? Zuſchriften unt. H 8 a. d. Geſchäfts⸗ ſtelle dſs. Bl. B3284 Alleinſteh. Frau ſucht leeres Zimmer Angebote unt. an die Geſchſt. 8 transporte werd. prompt u billig ausgeführt. 43480 Teleph. Prima Näheres 2 600. *3449 7 2 Honig-Fliegenfanger an Wiederverkäufer, auch Selbſtverbraucher billigſt abzugeben Q5. 2, Hinterhaus. Hetraben vermittelt Frau Schmuck, I 1. 3, 41940 Höh. u. mittl. Beamte, Ingen., Lehrer, Fabri⸗ kanten, Geſchäftsleute, Handwerker wünſchen dch. mich bald. Heirat, Damen, a. ohne Ver⸗ mögen wenden ſich an Jakob Edelmann, a. M. ⸗Weſt, cuie Ehen Damen u. Herren in jed. Alter finden gute u. paſſ. Partien durch Frau Straub, ÜUhland⸗ ſtraße 22(auch Sonn⸗ tags b. 4 Uhr geöffn.) *3346 Wer wird mein Lobenskamerad“ Bin v. Lande, 30., evgl., v. gut. Herzens⸗ bild., all. Hausfrauen⸗ tugend. u. bitte Herrn in geſich. Stellung, am liebſt. Beamten, auch Wwr., der gleich mir eine wirklich harmon. Ehe erſehnt, um vertr. Zuſchrift. m. Bild unt. G P 165 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle.*2 Fräulein, 24 Jahre, m. Wäſche⸗ u. Möbel⸗ ausſteuer, möchte mit Herrn mit gut. Char. u. in geſich. Stellung, auch Geſchäftsm., zw. Heirat bekannt werd. Witwer mit Kind nicht ausge⸗ ſchloſſen. Zuſchriſten wenn mögl. mit Bild unter H T 194 an die Geſchäftsſtelle. 3506 Fräul., z. Zt. Stütze, 20 Jahre, kathol., an⸗ genehme Erſchein., mit Vermögen, aus guter Fam., ſucht ſol., nett. hengefbten in guter Stellg. Wwr. nicht ausgeſchloſſ. Zu⸗ ſchriften unt. U M 187 an die Geſchſt. 33488 Einbeirat in Fr.⸗Penſion i. Bade⸗ ſtadt gebot. Dame iſt hübſche Witwe, 48., Hausbeſitzerin. And. Einheiraten ſow. 100te vermög. Damen vorgemerkt. Ea216 Jakob Edelmann, Frankfurt a..⸗Weſt. Techniker, 43 J. alt, wünſcht die Bekannt⸗ ſchaft einer geb. Dame, Wwe. nicht ausge a zwecks* 331¹ Heirat Zuſchrift. unt. FK 35 an die Geſchäftsſtelle. Witwer, 56er, ſucht Bekanntſchaft mit an⸗ 1 geſetzt. Dame B3108 HeINAf. Vermög. erwünſcht, da ſolches vorhand. Zu⸗ ſchriften unt. W M177 an die Geſchäftsſtelle. Beamter ſucht ſofort Inm Mohnung Drglk.⸗Karte vorhand. Unkoſten oder Umzug w. vergütet. Angebote unter H J 84 an die Geſchäftsſtelle. 18455 e .2 Iimmer- Wohnung geſucht. Dringl.⸗Karte vorhanden. Angebote unter E T 19 an die Geſchäftsſtelle. B3324 Solid. jg. Geſchäfts⸗ mann, 31 J. alt, evgl., ſtattl. Erſcheing., dem die Gelegenheit ſehlt, Damen bekanntſchaften zu machen, wünſcht a. dieſ. Wege mit hübſch., häuslich erzog. Dame, zwiſch. 22 u 30 Jahr., bekannt zu werden zwecks ſpät.* 9457 Heirat. Nur ernſtgem. Zuſchr. mit Bild werden be⸗ antwortet. Alles and. zwecklos. Diskretion Ehrenſache. Zuſchrift. unter H K 85 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. N E *—. ——72 n rrreee Wnrr e renernn e nrel W grd enr W N . —— S144 „Standard 6 5 Sitzer, offen, 4 türig.. Mk. 6900. Limousine, 4 türig.... Mk. 7700. „1 to Type L9 Fahrgestell, bereift... Mk. 6000. Pritschenwagen, bereift. Mk. 6750.- Kastenwagen, bereift... Mk. 7 700. beldruck-Vierradbremse- Zentralschmierung „AKRENMA“ August Kremer, Auiomobil- Ges. Mannheim, M7, ga-io Tel. 20306/07 12 2 22 B P. Steeger. AHNHOE-HOTELC NATIONAL MANNHELM Haſte meine neugebauten Säle f. Hochzeſten und Familienfeiern, Tagungen der Behörden, Industrie, Handel und Gewerbe bei feinster Küche und prima Weine bestens empfohlen. Tel. 80446/47. Sparkassen- und Güroverhand Oeffentlich · rechtliche Organisation 15 Stamm-Girozentralen und Landesbanken 3000 Sparkassen, Girokassen, Kommunalbanlcen Aufgabenkreis: Spartörderung„ Vvereinfachung unei Verbesserung des Zahlungsverkehrs (Kommunaler Giroverkehr) Bankanstalt für Baden: 898 BADIScHI GIRNOZZzENTRAIE IIi. Schwarzwald-Rundfahrt über Bruchſal, Bretten, 1 Stunde Aufenthalt, Pforzheim, Wildoͤbad(Aufenthalt zirka 3 Stunden). Weiter über Höfen, Dobel, Herrenalb(Aufenthalt) Ettlingen, Karlsruhe, Mannheim. Fehrpreis Ppro Persom NIK. 10.50ü Kartenverkauf Geschäftsstelle T 1, 13. Tel. 31420. Auf unſer Wochenprogramm, angeſchlagen Verkehrsverein u. Halteſtelle Paradeplatz machen wir beſond, aufmerkſam. bie Mannheimer Omnisbus-Verkehrs-Gesellschaft m. b. H. unternimmt am Rattwoch, den 27. Jull auf vielſeitigen Wunſch die Oeffentliche Bankanstalt NMaNNREIM KaRTsRuns rnzisune .(. ˙— N auro- Nakral Geld-Verkehr. Unterricht Aaadde Wer gibt jung, Herrn Antrisbsketten, für Bosch- Aplial Heihaber] gesuchi batunterrict in Autoritzein, Vxueststeile ergterele, 155 9 85 Französisch Kettenkränze, W Cennabe 1— Veſen uns 1 Hduen 3555 ee 8197 infteſ Aaebels, ae 0 101 an bie G, Geſchäftsſtelle. 58435 Johann Kubieki, ————— 5. 2% Mannhelim 7 22690 Hänsel 4 Schmilit 1 Miagz- Aunnge dan bidtane und best Habentte eee eeeeeeeeee Aeeee ene eeene Seckenheimerſtraße neu zu errichtendes Caf E biede⸗ Schlacht⸗ u. Viehhof, günſtig gelegen, Spätfahr zu vermieten. 7424 die aasfübrl, Angebote unter H R 192 an —occhäftsſtelle ds. Blattes. Arcah mf letnünne J2 Anmer Und fl in beſter Oſtſtadtlage, bei Möbelübernahme ſofort abzugeben. Dringlichkeitskarte nicht erforderlich. Ea168 Angebote unt. M M K 641 an Ala⸗Haaſen⸗ ſtein& Vogler, Mannheim. Eleg. möbl., ſehr großes Schlafzimmer, mit Balkon, elektr. Licht, Dampfheizung u. Telephon, gleichzeit. als Wohnzimmer zu be⸗ nützen, in beſt. Lage a. Friedrichsplatz, auf 1. Aug. zu verm. 1 5 n dauder Enöftatton gzfertal. bls 1. Augufß an-.-A e e ſelbſt nsfähige Wirtsleute zu vermieten. Da⸗ 5it 4848 auch Wobnung. Gut möbl. Wohn. u. Schlafeimmer Blaltezerfragen in der Geſchäftsſtelle dieſes mit gr. Terraſſe, elektr. Licht u. Zentral⸗ — heiaung in ruhig, herrlich gelegener Villa ee Große helle faaad ſtelle ds. Blattes erbeten.* 3279 — che br 1. September zu vermieten. auf 1. Auguſt preisw. zu vermieten. Düro. und Lagefräume Angebote unter E 2 25 an die Geſchäfts⸗ ca. 200 am mit Keller B3280 2 gut möbl. Zimmer an 2 beſſere Herren oder Damen mit kräftig. Mittagstiſch, eptl. volle Penſion, auch als Wohn⸗ und Schlafzimmer an beſſ. kinderloſes 0. unt. Z X 26 an die Geſchäftsſtene ds. Bl. Ehepaar per 1. 8. oder ſpäter zu vermieten. Abreſſe in der Geſchäftsſtelle d. Bl. 49481 e Tulg öschenbeimeratr.7g U. Mühldorferst. Schöne 4 Zimmerwohnungen, Bad, Speiſe⸗ kammer, Manſarde, Zentralheizung u. Warm⸗ waſſerbereitung, diverſe Läden für alle Zwecke einzurichten, uebſt einer Bäckerei 7426 Soloſt beziehbar zu wermieten. Näheres: Leonh. Manbud 4 Sönne Bauunternehmung Karl Ludwigſtr. 5 Telephon 33924 u. 33925 Wohnung frei der Zwangsbewirtſchaftung, beſtehend aus: 7 Zimmer, Kammer, Badez., Veranda, Kellerräume, Waſchküche⸗ u. Trockenſpeicher⸗ mitbenützung in Zweifamilienhaus Ludwigs⸗ kalen a. Rh an ruhige Familie zu vermieten, Anfragen unter G V 174 an die Geſchäfts⸗ dieſes Blattes erbeten.* 941 7410 die Geſchäftsſt. 21;zu vermieten. AKRE Mannh an eeneeeeee⸗ ſi U e 8 V 10 00 W Sceee 1 18 11 aomm! N Nun + . Halbtrockene, trockene Schrankkertige Mind Mache 15-40. Unt. 25 Pfd. Zuschl..- pr. Post. Prospekt gratis Groß- Maadare bete Gr. Merzelstr. 41 Tel. 222 78 Piano IIgebraucht, ſehr gut erhalt., 650% labzugeben. Altschun, C 2, 1. kreuzſaitig, *3260 Manthey⸗Pianos. Duürhopp 9 Nähmaſchinen geg. 3% Wochenraten. Wloſik, Mhm., P 4. 13(Plank.)] DDD Teleph. 25 274. Em9o Tüchtige Näüäherin die ſelbſtänd. u. ſchön arbeitet, flickt, ändert u. Neues anfert., ſucht n. Kundſchaft auß. d. Hauſe. Ang. u. G H 58 an die Geſchſt. 13865 Tacpichrringen In. ſonſtigen Aufträgen empfiehlt ſich b. tadel⸗ loſer Ausführung 8 Dienſtmann Engel, T 4. 5, Tel. 23 319. Hausverwaltung lübernimmt ſeriöſ., zu⸗ verläſſ. Fachmann mit la. Ref. Ang. u. W1 an die Geſchſt. k2899 bt Zum 538269 7 eniargen dſe ule Smhein Unn haben Weltrufl Erstklassige Fabrikate mit 5 jähriger schrittlicher Ga- rantie in GOLD und SILBER zu Original-Ladenpreisen Fauf eilzahiung in wöchentlichen Raten 5 unverbindlich je de Uhr S5Trage zur Ansicht Diskretion zugesichert. franko Zusendung des Kataloges. Schweizer Uhrenwertrieh Kehl a. Nh. Einziges Spezialhaus dieser Art. 7777 99 2. an „ von Mk. *8¹³ Ablissee— Kunstplissee für fertigt in einigen Stunden Hohlsäume Einkurbe und Einsätzen moderne Kantenarbeiten Stoff⸗Knöpfe aller Axt liefert raſch und billig Beschwister Nixe g Damenschneiderei! W. Telephon 23210 0 3, urbelstiekerei von Spitzen Chals und Volas + 92. Vorwärtsstrebende 55 Freier Unterricht zu Hause. Freie Auskunft dureh: Ems9 Dubied-Strickmaschinen-Vertrieb Baden-Baden, Maria-Victorilastraße 4 Männer, Frauen, Invallden jedermann kann zu Hause leicht Geld verdlenen mit unseren Dubied-Strick- Maschinen Kleine Anzahlung 15 Monate Kredit Ersie οοοο‚οοeee eοοοõðHO eehee%ee%, zurück Mk..— Heute Abend Anifa-Mlaria Abf.: Neckarstadtseite(Friedrichsbrücke) Wadgbhehel—feftedei Montag 2 Uhr, mit Musik, hin und Karten an Bord. Telephon 314486 Neiſ mit Musik und Lamplons.(70 Pfg.) Fahrt: einfach Mk,.50 7408 9Uhr: Abendfahrt Buro 2 kleinere helle Rüume mit Lager Nähe Roſengarten zu vermieten. Angebote unter D L 86 an die Geſchäftsſtelle. Bgs310 Stallung, Lager, Werkstätte zu vermiet. H 7. 14. 19474 LLaden mit Einrichtung und Wohnung, gute Lage, ſofort abzugeben. An⸗ gebote unter J G 6 an 43505 Möbl. Zimmer an Herrn ſofort oder 1. 8. 27 zu vermieten. Seckenheimerſtr. 112, 5. Stock bei Stüdle. B3312 üt nöbl. mmer * 3444 aden. H 4. 21, L beſt. Lage d. Oſtſtadt, Tr.(keine Zentrhz.] auf 1. Okt. od. fr. zu verm. Ang. unt. J B1 an die Geſchſt. 33495 Lobres Part.-Jamer zu vermiet. Angebote unter H E 80 an die dut mühl. Ammer auf 1. Auguſt zu ver⸗ mieten. Parkring 23a, 1 Treppe links. 8367 Großes, gut möbliert. Zimmer an nur beſſer. Herrn od. Dame zu vermiet. Käfertalerſtr. 35, Geſchäftsſtelle. 43443 23337 3. St. links. 2 65 20 Gut möbliertes 7* b. Kullmann gut möbl. Balkonzimmer Zimmer mit Penſion ab 1. 8. zu vermieten. B8328 Frdl. möbl. Zimmer per 1. Aug. an ſolid. berufst. Fräulein zu vermieten. B5327 8. 12, 3 Tr. rechts. lat möbl. Anmer zu vermieten. 4g368 Kleine Riedſtraße 5, 3. Stock Mitte. Uut möbl. Ammer p. 1. Aug. U* vermiet. 4. 15 zu vermieten. 33366 Augartenſtr. 27, 2. St. Großes, gut möbl. Balkonzimmer mit 2 Betten zu verm. 13401 FE I. Ta, 3 Tr. . Möbl. ruhig. Zimmer m. el. Licht p. 1. Aug. an ſol. Herrn zu ver⸗ mieten. F 5. 17, 4 Tr. Schlafstelle an berufstät. Herrn zu vermieten. 53425 Werftſtr. 41, Laden. 14. Seite. Nr. 386 Reue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabej Samstag, den 23. Juli 1927 . Sealplüsch-Mäntel Eir Posferi fropferechu 49.50 Serie 51 Serie chine, prima Verarbeitung Serie 1 größte I Posien Kosfme allererste Verarb., Ersatz fur Maß, in allen mod. Stoffen, darunt. Modelle u. Ropien Posſen Kosflime aus Herrenstoff, Kasha, A Kostüm- Sonderungebot im Sdison-Ausuerhauſ Posten Herrensfoij- Kkosiume ſens crepe de „0%%%%%%„ç FHischer-Riegel Serlie 141 60 Posten Kostume aus reinw. Gummitine,(Burberry- Ari) ferner Rips · u. Gabardine-Kostũme, in— 0 50 8 allen Größ. u. Farb., für stärkste Figuren 10 2 0 Serile II IPosi. Kasga-·, Rips-· u. Herrenſoff,Koſtime 29. darunter elegante Modellkopien Serie I Kasßha-, Rips-, Gummi- ine-Kosſüm e dartunter 10 75 auch Compose, Jacken teils auf teine Seide gelüttert•q·664 MVHEDAE Pcirceicebiatgs Vermischtes Teilhaberſin] für zu gründ. Laden⸗ geſucht. Ang. G 2 75 a. d. Geſchſt. 43430 Mähmaschinen repar u. verk Kundſen, L 7. 8. Telepb. 23 493. Kauf uul Hiete d. Munsch.Kaufberschflgung bei 819 Heckel Piano-Lager 0 221 25 1 5 1 Dfundpakeien 20 Pferwig erSlflchn. rein. 9 lüten- Schleuder ⸗ Honig 10 Pfund⸗Doſe franko Nachn. 4 11—, halbe 4.50. Nicht⸗ gefall. zurſtck. Fran Rektor Feindt u. Söhne, Großimkerei und Honigverſand, Hemelingen 27. S61 Ihre Sommersprossen ſind Sie in acht Tagen los durch Lionin. Nizza⸗Parfümerie, Storchen⸗Drogerie, Marktplatz. B240g * Hausrai emeinn. Möbelveorzung Mannheim, P7,8 küd Bad. Daubund im Scloß Neue Föbel jeder Art me Küchen, Schlat- Ammor, Spelse- und Herrenzimmer, Einzel- Möbel, Polster-Möbel Matratzen, Fedurbetten, Bettted., Kinderwag. ate. Tellzahlung auf gemeln- nüͤtzlger Gt undlage bis 8 2 Jahren. 3 Weige Federn weise Halbdaunen Bollfuůnen, Salxuballan sind ebenfalls im Preis ermäßigt für die Dauer unseres Teri ſour· udunuHuriiſt Graue Federn 85 per Pfd..50,.15,.28,.15, .60 90..00 Graue Daunen 8 der Pfd. 13. 10 per Pfd..10, 5,335. per Pfd..10. Weise Daunen per Pid. 1980, 15.78. 10.80 Deckbetten 130180 m. 6 Pfd. 14 30 Federn 45.—, 38.-, 29.70, 19.50, Kissen 80/80, mit 2 Pfd. Federn 4 25 18.-, 13.50,.50,.88 Daunendeckbetten 67.50, 58.50, 2 6„ 6„„ 47.50 8 100 Pee 7255 13. und Kinderkissen fllen der balien im deien.HMlers! Benutzen Sile ausgiebig dieses selten günstise Angebotl VBienilallie. H 1. 14 H 1. 13„4. Das grobe Spezialhaus für Betten und Aussteuer- Artikel Mannheim.eee, 140 Tfeſhaber gesucht 9 heſſiſchen Odenwald für eine mit ſehr gutem Wildbeſtand ſchön gelegene Wald⸗ und Feldjagd ein Teilhaber geſucht. Adreſſe in der Geſchäftsſtelle. B8311 Srrrrrrrrarrrrrrr Trrrrrrn 2 2 Sie kaufen Hillig! Komplette Schlafzimmer, Speisezimmer, Herrenzimmer, Küchen, sowie Einzel- möbel, verschiedene Holzarten vom ein- fachsten bis zu den elegantesten, aparte Modelle im 7358 Möbelhaus Heinrich Freinkel F 2, 8 am Marktplatz F 2, 8 Auf Wunsch Zahlungserleichterung. Freie Lieferung. Kostenlose Aufbewahrung. 2 Seeeeefteeeeee rrrrriii Die Asihmalur von Dr. Alberts hat nachweisbar unüber⸗ troffene Heilerfolge bei veraltetem Aſthma und Katarrhen. Aerztl. Sprechſt. in Mann⸗ heim, Rheinhäuſerſtr. 18. 1. jeden Donners⸗ tag 10—-1. Ed. 356 Firmen sdifntzen Sidh gegen Verluſte durch Veruntreuung ihres Perſonals durch Abſchluß einer Garantie⸗ Kautionsverſicherung des 12477 „Hermes“ Arebitverſch⸗ ⸗Bank.G. Geſchäftsſtelle Karlsruhe. Narlſtr. 84. 1 Geſchäftsſtelle Mannheim, P 5 Nr. 1. eeeeeeeeee EEN! Ireneen Iuaalt A TnabnekELMen EINLADUNG Zzu eimer eeeeee ee Mitgliederversammlung auf Dienstag, den 26. Juli 1927, abends.30 Uunr im groſen Saal der Handelskammer, I. 1, 2 TAGBSORDNUNG: 742²⁰ desnrännni hadfrimt-U Pevörbrsttüer dentlgddeverdeer aunntbuef verband des Fimeinandels HMannheim —— ſce LLL Penrummer, Renrenzinmer, Ausverkauf nn Unng un J 5, 13/ 14 m Qu 7, 29 5 iech es lel 5 bis zum 30. Jull die nie wlederkehrende gunstise SGelegenheit, die mein Ausverkauf bietet, aus- zunutzen. Dle noch vorrätigen cllafammer, Aüchen, Eumelmibel, etullkettstelen 18 ete. etc., nur erstilassise Fabrikate aten in jedem annehmbaren Pris vertaut. hMueeine Oualttäten sind weit und breit bekannt Trotz meiner konkurrenzlos billigen Aus- verkaufspreise weilgekendste Zanlungs- erleichterung u. kostenlose Aufbewahrung. 4 Bad. Möbel- und Betten- 755 2Sraff nieermann Mannhelm 4 8, 88 1 eee Scmkinzerr. 3/40 Sedtinet von 6½—12 und—1 Uhr. Haadenchaae weiß lacktert, Eiche und Nußb., pol., in Dureh Trockenbeshandlung in—3 Mi- nuten die schönste Friaur(keine Naß- 1 vaschung). Reinigt und entfettet. 12N 5 Haarwelſen bleiben erhalten. Für Tanz 11707 2 ſehr und Sport unentbehrlich. Besonders ge- e elgnet für Bublkopf. Munenenfaen 7 Anton Oetzell]„erobt. Weisen Sie Nachahmungen zu- 12, Etage rück. Zu haben in Streu- u. Runddosen P 3, 12, 0 von M..— an in Friseurgeschäſten, B272ů3 Partumerien. Progerlien und Apotheken. eeeeeemehh fe ſnnaamers 9 „Saspracdeßfen eneralvertre ung: pAUL EHUSSAUHN — Stuttgart, Sonnenbergstrasse 15