N 1 Montag, 25. Juli Bezugspreiſe: In Mannheim u. umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatlich.⸗M.2,80 ohne Beſtellgeld. Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ D ſcatstelle Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. aupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R.46, Ba e 10 e 1 Waldhofſtr.6, eeſſe cen tr. 19/0 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12mal. Fernſprecher: 24944. 24945, 24951.24952 u. 24953 Beilagen: Sport und Spiel Aus Seit und Leben Mannheimer Frauenzeitung. Unterhaltungs-Beilage Aorgen⸗Ausgabe Neue Mannheimer Seitung Mannheimer Heneral Anzeiger Aus der Welt der Technik. Wandern und Neiſen Preis 10.Pfennig 1927— Nr. 337 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Neklamen —4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet. Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. 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Die belgiſche Regierug hat am Samstag dem deutſchen Geſandten in Brüſſel, Herrn v. Keller, nunmehr eine neue Note überreicht, die folgenden Wortlaut hat: „In Beantwortung der Mitteilung der belgiſchen Regie⸗ rung vom 19. Juli 1927 hat die Reichsregierung in einem Memorandum vom 20. Juli 1927 erklärt, daß ſie die Bemer⸗ kungen ihrer früheren Note über die Senatsrede des Herrn Kriegsminiſters aufrecht erhält. Die deutſche Regierung hat hinzugefügt, daß ein weiteres ſachliches Eingehen auf die Frage ſich für ſie erübrige, da Graf de Brocqueville ſeine Er⸗ klärungen durch keine konkreten Beweiſe geſtützt habe. Die Regierung des Königs beehrt ſich, die Reichsregierung daran zu erinnern, daß Herr de Brocqueville von Anfang an die Gründe angegeben hat, die ihn daran hinderten, alle Nach⸗ richtenquellen zu enthüllen. Darüber hinaus glaubt Herr de Brocqueville, daß ſeine Erklärungen und Erläuterungen das deutſche Memoradum vom 18. Juli in entſcheidender Weiſe widerlegen und geeignet ſind, jede Zweideutigkeit auszu⸗ ſchließen. Indem ſie das Vorſtehende der Reichsregierung mitteilt, ſtellt die belgiſche Regierung feſt, daß die Antwort der deut⸗ ſchen Regierung vom 20. Juli über denjenigen Teil des belgi⸗ ſchen Memorandums vom 19. Juli gänzlich ſchweigt, in dem die Regierung des Königs ihr Erſtaunen darüber aus⸗ ſprach, daß Deutſchland ihr Vorwürfe über ihre Haltung mache, während ganz kürzlich noch offizielle, einer breiteren Oeffentlichkeit zugänglich gemachte Reichstagsdokumente gegen die belgiſche Regierung und das belgiſche Volk ſchwere Anſchuldigungen wiederholt haben, deren Unrichtigkeit ſeit langem nachgewieſen iſt.“ In den Kommentaren der Berliner Sonntagsblätter wird zu dieſer neuen belgiſchen Note faſt allgemein feſtgeſtellt, daß Belgien auch diesmal nicht konkrete Unterlagen für die Behauptungen des Kriegsminiſters, Herrn de Brocque⸗ ville anzuführen in der Lage iſt. Wenn man den Inhalt die⸗ ſer neuen Note mit den letzten beiden vergleiche, ſo ſchreibt der„Berl. Lok.⸗Anz.“, ſo könne man zwiſchen den Zeilen deut⸗ lich die Verlegenheit leſen, die Behauptungen Brocque⸗ villes nicht beweiſen zu können. Auch das„Berl. T..“ und die„Tägl. Rundſchau“ bringen übereinſtimmend zum Aus⸗ druck, daß durch die neue Wiederholung die alten Behauptun⸗ gen in keiner Weiſe an Beweiskraft gewinnen können. Des⸗ halb verſuche auch die belgiſche Regierung, ihren Standpunkt aufrecht zu erhalten. Daß ſie die ganze Angelegenheit auf ein neues Gleis zu ſchieben verſuche und von Deutſchland ver⸗ langt, auf die Vorwürfe Belgiens wegen der Veröffentlichung des Ergebniſſes des Reichstagsunterſuchungsausſchuſſes über die Kriegsſchuldfrage einzugehen. Dieſen Verſuch, die ganze Sache in andere Bahnen zu lenken, um dadurch den peinlichen Eindruck, den der erſte Teil der Note allenthalben erwecken muß und die Tatſache, daß irgendwelche konkreten Beweiſe für die Verleumdungen Herrn Brocquevilles nicht vorhanden ſind, zu verwiſchen, nennt die„Tägl. Rundſchau“ mit Recht einen„durchſichtigen und ſehr zweifelhaften Advokaten⸗ kniff“. Es liegt ja auch auf der Hand, daß die Veröffent⸗ lichungen dieſes Ausſchuſſes mit der Brocqueville⸗Affäre nichts zu tun haben, mit ihr in keiner Weiſe verglichen werden können und überhaupt keine politiſche Maßnahme darſtellen, ſondern ſich im Rahmen der hiſtoriſchen Kriegsforſchungen des Reichstags halten. Bei den Feſtſtellungen dieſes Ausſchuſſes über die Vergangenheit handelt es ſich, ſo ſchreibt die„DA3“, wirklich nicht um politiſche Böswilligkeit Deutſchlands, ſon⸗ dern um die ſelbſtverſtändliche pflichtgemäße Verteidigung 58 eine Propaganda, die ſeit 1914 das Anſehen Deutſch⸗ ands in der Welt verunglimpft hat und die bis auf den heu⸗ tigen Tag fortgeſetzt wurde. 5 Wie in politiſchen Kreiſen verlautet, wird die deutſche Re⸗ gierung dieſe unerquickliche Auseinanderſetzung wohl nicht fortſetzen. Ihre letzte Antwort war ja ſchon ſehr deutlich und die neue Replik Belgiens zeigt die Verlegenheit des bel⸗ giſchen Kabinetts in aller Klarheit. Die Angelegenheit e5 Brocqueville iſt alſo in einem für den belgiſchen Kriegs⸗ negativem Sinne völlig klargeſtellt. Es muß deshalb, o ſchreibt die„DA3“, von der Reichsregierung gefordert wer⸗ 3585 daß ſie keine weiteren diplomatiſchen Bemühungen mehr n dieſe Dinge verſchwendet. Eine engliſche Stimme Zu dem Notenaustauſch zwiſchen Belgien und der deut⸗ 525 Regierung ſchreibt unter dem Titel„Diplomatiſches intertreypengeplander“ der„Mancheſter Guardian“, 10 Belgien werde gegenwärtig von einem Koalitionskabinett regiert, in dem der Außenminiſter Vanderwelde eine Säule der europäiſchen Verſtändigung ſei, während der Kriegs⸗ miniſter de Brocqueville glaube, daß man den Frieden am beſten durch die Vorbereitung für den Krieg ſichern könne. Das belgiſche Volk ſei jedoch gegen alle unnbtigen Ausgaben militäriſcher Art und verlange, daß die Notwendig⸗ keit der Aufrechterhaltung des gegenwärtigen militäriſchen Niveaus bewieſen werde. Infolgedeſſen habe der belgiſche Kriegsminiſter zu dem bekannten Hilfsmittel Zuflucht ge⸗ nommen, die deutſche Drohung in den alarmierendſten Farben an die Wand zu malen. Das Blatt ſtellt dann feſt, daß die deutſche Antwortnote in jeder Hinſicht gerecht⸗ fertigt ſei, beſonders der deutſche Hinweis, daß durch der⸗ artige Urſachen die Baſis der internationalen Verſtändigung gefährdet erſcheine. Pointaré ſekundiert Brotqueville Eine neue Sonntagsrede yParis, 24. Juli.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Eine Rede Poincarés in Orchies, einem bei Douai ge⸗ legenen nordfranzöſiſchenStädtchen, gibt ſich den Anſchein einer von perſönlichen Empfindungen erfüllten Kundgebung, beſitzt aber einen ausgeſprochenen polemiſchen Charakter. Der Miniſterpräſident will den Haß zwiſchen den Nachbar⸗ völkern begraben ſehen, führt aber eine Reihe von Greuel⸗ geſchichten auf, deren Lesart aus der Zeit ſtammt, wo man in Frankreich und Belgien die Haßempfindungen ſehr nötig hatte, um die Fortſetzung des Aufreibungskampfes und das Kriegsziel, Deutſchland zu vernichten und zu zerſchlagen, zu erreichen. Daß Poincaré in ſeiner heutigen Rede die durchaus fragwürdigen Darlegungen über das Ein⸗ dringen von deutſchen Soldaten mit Hilfe des Roten Kreuzes in Orchies benutzte, mag zeigen, daß er ſich gewiſſer franzöſiſcher Geſchichtsſchreiber bedient, die aus trüben Quellen unverantwortlicher Zeugenausſagen ſchöpfen und ſich teilweiſe ſpäter in ihren Darſtellungen ſpgar widerſprachen. Der Mi⸗ niſterpräſident ſtützte auch die Poſition des belgiſchen Kriegs⸗ miniſter de Brocqueville und führte einen ſcharfen Hieb gegen die deutſche Behauptung, daß in Belgien und Frankreich Franktireurs exiſtierten, deren Erſchießung aus Gründen der Selbſtverteidigung nötig war. Daß Poincaré immer wieder die Kriegsſchuldfrage in den Vordergrund rückt und dabei die kaiſerliche Regierung als einzige Urheberin des Kriegsausbruchs bezeichnet, das deutſche Volk aber ausdrücklich ausſchließt, kommt daher, daß der Miniſterpräſident ſeine jetzige Stellung dazu benutzt, um die bekannten franzöſiſchen Nachweiſe, daß er zu den Mit⸗ anſtiftern des Krieges gehörte, zu entkräften. Man kann dieſe Darlegungen Poincarés jedenfalls als ein Plaidoyer in eigener Sache bezeichnen und ſchon deshalb begreiflich finden, weil tatſächlich ein großer Teil der franzöſiſchen Oeffentlichkeit den be⸗ kannten Enthüllungen franzöſiſcher Staatsmänner, Geſchichts⸗ ſchreiber und Politiker über den Kriegsausbruch Kredit ge⸗ währt. Unter dieſem Geſichtswinkel ſollte man in Deutſchland dieſe Bemühungen Poincarés beurteilen. Zum Schluß ſeiner Rede wies Poincaré neuerdings darauf hin, wie notwendig und dringlich es wäre, daß zwiſchen Deutſchland und Frankreich gute Beziehungen beſtün⸗ den.„Der auswärtige Friede iſt, wie Poincars ſchon oft ſagte, eine Lebensforderung für die Aufrechterhaltung des Kabinetts der nationalen Einigung, denn der franzöſiſche Franken kann nur ſeine effektive Stabilität erreichen, wenn nach außenhin eine günſtige Konſtellation feſtzuſtellen iſt.“ Der Appell Poincarés an die franzöſiſche Oeffentlichkeit be⸗ deutet, daß man ſich in außenpolitiſcher Hinſicht noch ge⸗ dulden möge, aber dem Kabinett weiterhin Vertrauen in ſeine friedliche Geſinnung entgegenbringen möge. Cailleaur für die Lotarnopolitik yParis, 24. Juli.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Der Senator und frühere Finanzminiſter Cailleaux hielt im Sarthe⸗Departement eine Rede, in der er auch über die auswärtige Politik Frankreichs ſprach. Er ſagte, es ſei Sache eines ſiegreichen Landes, den Beweis großer Generoſität zu geben und eine vorſichtige Politik zu führen. Wir müſſen die Politik von Locarno ausbauen und alles ent⸗ fernen, was die Beziehungen zwiſchen Frankreich und Deutſchland beeinträchtigen könnte. Das franzöſiſche Volk halte an dem Pakt von Locarno feſt und werde bei den Wah⸗ len alle jene Kandidaten durchfallen laſſen, die dem Pakt nicht ihre uneingeſchränkte Zuſtimmung geben werden. Locarno bedeute die Zuſammenarbeit der ziviliſierten Völker Euro⸗ vas. Es ſei feſtzuſtellen, daß ſogar der jetzige franzöſiſche Miniſterpräſident Poincaré dieſem Programm der Zuſam⸗ menarbeit ſeine Zuſtimmung gab. Dieſe Notwendigkeit der Zuſammenarbeit bedinge aber weiteſtgehenden Edelmut gegenüber den Völkern, denen das Waffenglück im letzten Krieg nicht hold war, und wir werden, ſo ſagte Cailleaux weiter, von allen Kandidaten bei den nächſten Wahlen for⸗ dern, daß ſie ſich verpflichten, dem Edelmut weiteſtgehend in vollem Umfang Rechnung zu tragen. Die Dornen im Fleiſche der einſtigen Gegner dürften nicht ewig ſtecken bleiben, weil ſie aufreizend wirken und dem Beſiegten ebenſowenig Vorteil brächten wie dem Sieger. Die Lage in Wien Sozialdemokratiſche Forderungen im Nationalrat Berlin, 24. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Die mit einiger Spannung erwartete ſozialdemokratiſche Partei⸗ konferenz hat am Sonntag in Wien getagt und nach einem Referat Otto Bauers und einer Debatte, in der 23 Red⸗ ner ſprachen, einſtimmig, wie dem„Vorwärts“ aus Wien ge⸗ meldet wird, beſchloſſen, durch die ſozialdemokratiſche Fraktion im Nationalrat Montag folgende Forderungen erheben zu laſſen: 1. Strenge Unterſuchung darüber, wie es zu dem Blutbad in den Wiener Straßen gekommen iſt.— 2. Am⸗ neſtie für die Verhafteten des 15. und 16. Juli.— 3. Staats⸗ hilfe für die Hinterbliebenen.— 4. Niederſchlagung der Prozeſſe gegen die Schutzbündler, die wegen der Schatten⸗ dorfer Vorfälle angeklagt ſind. Der Wiener Vertreter der„Voſſiſchen Zeitung“ hatte noch am Samstag abend gemeint, auf der Parteikonferenz würden einige letzthin offenbar gewordenen Organiſationsmängel beſeitigt werden. Man würde es für die Zukunft unmöolich machen, daß unverantwortliche und unbefugte Arbeitsnieder⸗ legungen und Straßenkundgebungen ſich durchſetzen könnten, man würde den republikaniſchen Schutzbund reformieren und den zahlenmäßigen nicht beträchtlichen radikalen Flügel an die Kette legen. Alle dieſe ſehr vernünftigen Abſichten ſind, wie es ſcheint, leider ins Waſſer gefallen. Die Wiener Polizei nimmt täglich Verhaftungen von Leuten vor und ſtellt ſie unter Anklage, bei den Brandlegungen, Plünderungen und Schießereien am Freitag und Samstag der vorigen Woche be⸗ teiligt geweſen zu ſein. Wenn die ſo Beſchuldigten ſich ner⸗ teidigen wollen, werden ihnen, wie der Wiener Bericht⸗ erſtatter der„Voſſiſchen Zeitung“ erzählt Photographien vorgelegt, auf denen ſie vollerkennbar bei ihrem verbotenen Tun zu ſehen ſind. Die Aktualitäts⸗Photographen und Amateure haben ſich mit Todesverachtung in das Kampfgewühl begeben, um die intereſſanteſten Aufnahmen nach Hauſe zu bringen. Eine große Anzahl dieſer Aufnahmen hat ſich die Polizei ver⸗ ſchafft, Vergrößerungen vornehmen laſſen und ſo allmählich ſchon ſehr viele Beteiligte an der Brandſtiftung im Juſtizpalaſt tdentifiziert. Gegenwärtig befinden ſich 300 Perſonen unter Anklage und die Zahl wird noch größer werden. Das Beweismaterial dafür, daß in Wien für einen geeigneten Augenblick eine Art Putſchorganiſation, hauptſäch⸗ lich wohl aus kommuniſtiſchen Elementen, beſtand, ſoll ſchon ſehr groß ſein. Enthaftung Piecks ſeJ Berlin, 24. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Pieck wird frei⸗ und auf Deutſchland wieder losgelaſſen. Der Wie⸗ ner Unterſuchungsrichter hat, wie hieſigen Blättern gemeldet wird, dem Anwalt Piecks mitgeteil, daß ſein Klient ohne Stellung einer Kaution aus der Haft entlaſſen würde und daß er nach Deutſchland reiſen könne, da ſich keine Anhalts⸗ punkte für eine Anklage gegen ihn ergeben hätten. Die Affaire Hörſing ſe] Berlin, 24. Jult.(Von unſerem Berliner Büro.) Das Kommunique der Reichsregierung in Sachen Hörſing iſt viel⸗ fach mißverſtanden worden. Wir möchten deshalb ausdrücklich feſtſtellen; erſtens, daß keine diplomatiſche Demarche der öſter⸗ reichiſchen Regierung erfolgt iſt, viemehr iſt die deutſche Re⸗ gierung vollkommen ſpontan vorgegangen, nachdem ſie be⸗ merken zu müſſen glaubte, wie verſtimmend der Hörſingſche Aufruf in Deutſch⸗Oeſterreich gewirkt hatte. Zu anderen iſt aber auch von reichsdeutſcher Seite aus in Wien kein diplo⸗ matiſcher Schritt erfolgt. Mit anderen Worten: es iſt nicht auf diplomatiſchem Wege das Bedauern der Berliner Regierung ausgeſprochen worden. Soviel über die außenpolitiſche Seite der Angelegenheit. Innenpolitiſch iſt ſie freilich nicht erledigt, ſie ſcheint vielmehr ſich zu einer richtigen cause celebre auswachſen zu wollen. Wiederaufnahme im Fall Hölz Berlin, 24. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Vorunterſuchung gegen den Bergmann Erich Friehe, der ſich bekanntlich ſelbſt der Tötung des Gutsbeſitzers Heß be⸗ zichtigt hat, um derentwegen Max Hölz zu lebenslänglichem Zuchthaus verurteilt worden iſt, dürfte ſpäteſtens Mitte Auguſt abgeſchloſſen werden. Die Staatsanwaltſchaft in Halle wird, wie die„Germania“ meldet, die Anklage gegen Friehe beim Landgericht einreichen und mit Rückſicht auf die poli⸗ tiſchen Hintergründe das geſamte Aktenmaterial ſowohl wegen dieſer ſchwebenden Vorunterſuchung als auch bei dem Haupt⸗ verfahren gegen Hölz und den Entwurf ihrer Anklageſchrift dem preußiſchen Juſtizminiſter vorlegen. Die Verhandlung gegen Friehe wird, falls es zur Anklageerhebung kommen ſollte, im Herbſt vor dem Schwurgericht in Halle ſtattfinden. Von dem Ausgang dieſes Prozeſſes hängt weſentlich die Frage einer Wiederaufnahme in der Totſchlagsaffäre Hölz ab. Der Verteidiger von Hölz wird einen Antrag auf Begna⸗ digung nicht ſtellen. Dagegen wird von ihm jetzt ein Antrag an den Oberreichsanwalt vorbereitet, von Amtswegen das Wiederaufnahmeverfahren im Falle Hölz zu beantragen. * Das Reichsſchulgeſetz im Reichsrat. Das Reichsſchul⸗ geſetz iſt, wie von zuſtändiger Stelle mitgeteilt wird, bereits dem Reichsrat zugegangen und auch ſchon einem Ausſchuß des Reichsrats zur Beratung überwieſen worden. 7 lionen Dollar der Golddiskontbank handelt, Friedrich Gundolf, in 1 Nene Maunhelmer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) Die Mivalität der Flottenmächte London,? Juli.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Einen Ausweg aus der engliſch⸗amerikaniſchen Flotten⸗ kivalität zu finden, iſt zur Zeit das wichtigſte Ziel der engli⸗ ſchen Regierung. Das Kabinett hat geſtern den ganzen Nach⸗ mittag in einer ungewöhnlich erregten Sitzung ver⸗ Pracht, in der der erſte Lord Bridgeman und Lord Robert Ceeil nochmals über den Stand der Verhandlungen in Genf berichteten. Beſchlüſſe ſind wiederum nicht gefaßt worden. Am Nachmittag wirb ein Kabinettsrat zuſammentreten und war ohne den Miniſterpräſidenten Baldwin, der heute nach anada abreiſt. Die Notwendigkeit eines neuen Vorſchlages wird immer dringender. Meldungen aus Waſhington und Tokio zeigen, daß allmählich die geſamte öffentliche Meinung der beiden anderen Seemächte England als Störenfried der Seeabrüſtung hinzuſtellen wiſſen. In Japan iſt man vor allem beſorgt wegen der möglichen Ausdehnung der ameri⸗ kaniſchen Flotte, dem ein Zuſammenbruch der Genfer Kon⸗ ferenz folgen würde und der Japan infolge ſeiner finan⸗ Riellen Notlage nicht nachkommen könne. Die Kommentare der japaniſchen Preſſe zeigen auch deutlich, daß von einer engliſch⸗japantſchen Annäherung, die in der Londoner Preſſe wiederholt angeregt worden iſt, gegenwärtig gar keine Rede ſein kann. Die„Times“ berichten, daß es zur Zeit das wichtigſte Problem ſei, die Mißverſtändniſſe, die in anderen Ländern über die Ziele der britiſchen Politik entſtanden ſind, zu beſeitigen. Offenbar beabſichtigt man, am Montag eine öffentliche Erklärung abzugeben. Ob dieſe im Parlament oder durch die Preſſe erfolgen wird, iſt noch nicht bekannt. Jedenfalls werden Bridgeman nud Lord Robert Cecil am Dienstag nach Genf zurückkehren. Prinz Carol an ſeine Geſchwiſter Prinz Carol richtete an ſeine Geſchwiſter einen Brief, in dem er ſte bittet, auf den Sarg des toten Königs einen Strauß weißer Roſen niederzulegen als Zeichen der Reinheit ſeiner Liebe zu ſeinem Vater. Auch erſuchte er um die Erlaubnis, einer in der rumäniſchen Botſchaft in Paris ſtattfindenden Leſung einer Meſſe für den toten König beiwohnen zu bürfen. Dieſe Bitte wurde ihm gewährt. In dem Briefe an ſeine Ge⸗ ſchwiſter hebt Prinz Carol hervor, daß man wohl allgemein dae 8 habe„daß er ſein Wort nicht halten werde. Man abe Gelegenheit gehabt, ſich zu überzeugen, daß er ſeinem Worte treu bleibe und nichts gegen ſein Vaterland unter⸗ nehme. Andere Meldungen beſagen bekanntlich, daß er nicht daran denke, auf ſein Thronfolgerecht zu verzichten. Letzle Meldungen Ein 25 Millionen Dollar⸗Kredit der Reichsbank — Berlin, 24. Juli. Nach einer amtlichen Mitteilung iſt in Newyork ein Rediskontkredit der Reichsbank ab⸗ geſchloſſen worden. Von zuſtändiger Stelle wird hierzu be⸗ merkt, daß es ſich um einen Bereitſchaftskredit von 25 Mil⸗ den dieſes In⸗ ſtitut ſich für die Dauer eines Jahres geſichert hat. Weitere Auskünfte über die Modalität des Kredits und ſeinen Ver⸗ wendungszweck waren von den zuſtändigen Stellen vorerſt nicht zu erlangen. Schweizer Bundesrat Hoffmann 7 — Zärich, 24. Juli. In St. Gallen ſtarb geſtern der frühere Bundesrat Dr. Arthur Hoffmann im Alter von 70 Jahren. Der Verſtorbene gehörte der ſchweizeriſchen Bun⸗ desregierung von 1911—1917 an. Im Jahre 1917 mußte er auf den Druckder Entente ſeinen Rücktritt nehmen, und zwat wegen der von ihm begünſtigten Friedensvermittlungs⸗ verſuche des Schweizer Sozialiſten Grimm in Rußlaind. Deutſcher Schoner geſunhen— Mannſchaft gerettet — Kopenhagen, 24. Juli. Der finniſche Dampfer„Mira“ iſt mit der Beſatzung des deutſchen Schoners„Frida“ aus Neuwarp in den däniſchen Hafen Karrebäksminde eingelau⸗ fen. Der Finne hatte den deutſchen Schoner 20 Seemeilen von Yſtadt gekentert angetroffen und hatte bei ſchwerem Wet⸗ ter unter großen Gefahren die Mannſchaft übernommen und den Segler in Schlepp genommen. Es ging eine gewaltige See und plötzlich war der Schoner rund gegangen, wobei die Decklaſt über Bord ging, alle drei Maſten brachen und ins Sinken geriet. Die Troſſen mußten daher gekappt werden. Die„Mira“ bekam hierbei eine Stahltroſſe in die Schrauben, ſodaß ſie manövrierunfähig wurde. Später iſt es einem deut⸗ ſchen Schiff gelungen, den Schoner in einen Hafen zu bug⸗ ſieren. * Montag, den. Juli 1027 Die neuen Poſtgebühren Annahme durch den Verwaltungsrat Die Begründung durch den Ausſchußberichterſtatter Der Verwaltungsrat der Deutſchen Reichspoſt hat am 22. und 29. Juli in Berlin getagt. Nach der bereits mitgeteil⸗ ten Erklärung des Reichspoſtminiſters Dr. Schätzel, in der er die Notwendigkeit der Gebührenerhöhung nochmals eingehend begründete, erledigte der Verwaltungsrat zunächſt den drit⸗ ten Nachtrag zum Voranſchlag für 1926 und die Jahresnach⸗ weiſung für das Rechnungsjahr 1926 und trat ſodann in eine gründliche Beratung der Gebührenvorlage ein, nachdem Anträge auf Vertagung mit großer Mehrheit ab⸗ gelehnt waren. In ausführlichem Vortrag legte der Berichterſtatter des Arbeitsausſchuſſes dar, daß der Ausſchuß ſich auf Grund ſorg⸗ fältiger Prüfung aller zur Verfügung geſtellten Unterlagen durchaus davon überzeugt habe, daß auch bei der Einſetzung einer Anleihe von 150 Millionen Reichsmark eine Vermeh⸗ rung der Einnahmen der Deutſchen Reichspoſt unumgänglich ſei und daß es kein anderes Mittel gebe, um die Wirtſchaftlichkeit des Betriebes ſicherzuſtellen, als eine Porto⸗ erhöhung. Von der Verwaltung ſei der Mehrbedarf im Beharrungszuſtand mit 427 Millionen, für das Rechnungs⸗ jahr 1927 mit 302 Millionen angegeben, während als Mehr⸗ ertrag der neuen Gebührenvorlage 208 bezw. 139 Millionen geſchätzt würden. Es bliebe alſo auch jetzt für die Dauer ein Fehlbetrag von rund 220 und für 1927 von 160 Millionen ungedeckt. Dafür müßten die Reſerve ſowie zu erhoffende Mehreinnahmen und Erſparniſſe durch ſtrikte Befolgung der vom Verwaltungsrat ſchon früher angenommenen Leitſätze in Ausſicht genommen werden. Der Entwurf der neuen Poſt⸗ gebührenordnung und der Gebührenſätze hat in der weit größten Zahl bei allen Poſitionen die vom Arbeitsausſchuß im Juni angenommenen Sätze wieder angenommen, d. h. im allgemeinen Durchſchnitt Erhöhungen gegen die Vor⸗ kriegszeit um 50 und 60 Prozent vorgenommen auf der Grundlage: Fernbriefe von 10 auf 15 Pfg., Fernpoſtkarten von 5 auf 8 Pfg. Als weſentliche Abweichung hiervon ſei die von der Verwaltung vorgeſchlagene Beſtimmung anzuſehen, wonach die Ortsbrieftaxe auf Orte bis zu 100 000 Einwohnern beſchränkt wurde. Dieſe Unterſcheidung und Mehrbelaſtung der großen Städte habe der Arbeitsausſchuß geſtrichen, habe aher mit geringer Mehrheit dafür geſtimmt, daß zum Aus⸗ gleich der geſchätzten Mindereinnahme der Satz für Ortsbriefe von 8 auf 10 Pfg. erhöht werde. Perſönlich nehme der Bericht⸗ erſtatter hiergegen einen abweichenden Standpunkt ein. Bei den Druckſachen nahm man einem vom Arbeitsausſchuß und namentlich auch vom Reichstag lebhaft geäußerten Wunſche folgend, den Antrag auf Beibehaltung des Drei⸗ pfennigtarifs für einen Teil der Druckſachen, nämlich für Druckſachen in Form einfacher Karten, an. Neu in die Vorlage einbezogen ſei eine UAmgeſtaltung der Paketgebühren, die auf Empfehlung des Ausſchuſſes im Juni zurückgeſtellt waren. Der neue Entwurf berückſichtigt die vom Arbeitsausſchuß angeregten Grundſätze, nämlich Ein⸗ beziehung des Zuſtellbetrages in den Portoſatz und Schaffung von fünf ſtatt öͤrei Zonen. Als Termin für die Inkraftſetzung der neuen Vorlage ſei allgemein der 1. Auguſt in Ausſicht genommen mit Aus⸗ nahme des Paketverkehrs und der Zeitungs⸗ gebühren, wobet die techniſchen Vorbereitungen eine Hinausſchiebung bis zum 1. Oktober bedingen. Es müſſe fort⸗ geſetzt erhöhte und ſachgemäße Sparſamkeit in allen Dingen und auf allen Gebieten gefordert und gefördert werden. Viel⸗ leicht ſei dann der Zeitpunkt nicht mehr zu fern, daß die Deutſche Reichspoſt auch einmal durch Preisabhau die Beliebtheit beim Publikum wieder erwerben die jetzt ſo ſehr ius Gegenteil umgeſchlagen ei. In der nun folgenden eingehenden Beratung über die einzelnen Gebühren wurden dieſe wie folgt feſtgeſetzt, wobei von der Ausführung unwichtiger und einzelner Nebengebühren abgeſehen wird: Briefeim Ortsverkehr bis 20 Gramm 8 Pfg., über 20 Gramm bis 250 Gramm 15 Pfg., über 250 bis 500 Gramm 20 Pfg. Im Fernverkehr bis 20 Gramen 15 Pfg., über 20 bis 250 Gramm 30 Pfg., über 250 bis 500 Gramm 40 Pfg. Poſtkarten im Ortsverkehr 6 Pfg., im Fern⸗ verkehr 8 Pfg. 8 Druckſachen lein Unterſchied zwiſchen Voll⸗ und Teil⸗ druckſachen wird nicht mehr gemacht) in Form einfacher Kar⸗ ten, auch mit auhängender Antwortkarte 3 Pfg., bis 50 Gr. 5 Pfg., über 50 Gramm bis 100 Gramm 8 Pfg., 100 bis 250 Gramm 15 Pfg., über 250 bis 500 Gramm 30 Pfg., über 500 bis 1 Kilogramm 40 Pfg.(Meiſtgewicht 1 Kiolgramm). Poſtwurfſendungen: Druckſachen 3 Pfg., Miſch⸗ ſendungen, Druckſachen und Warenproben 676 Pfg., Waren⸗ proben und Miſchſendungen der erſten Gewichtsſtufe 15 Pfg., Päckchen bis 1 Kilogramm 40 Pfg. Pakete: erſte Zone bis 75 Kilometer, Gebühr bis 5 Kilogramm 50 Pfg., für jedes weitere Kilogramm 10 Pfg.; zweite Zone: 75 bis 150 Kilometer bis 5 Kilogramm 60 Pfg., für jedes weitere Kilogramm 20 Pfg.; dritte Zone: über 150 bis 375 Kilometer bis 5 Kilogramm 80 Pfg., für jedes weitere Kilogramm 30 Pfg.; vierte Zone: über 375 bis 750 Kilometer, bis 5 Kilogramm 80 Pfg., für jedes weitere Kilogramm 35 Pfg.; fünfte Zone über 750 Kilometer, Gebühr bis 5 Kilo⸗ gramm 80 Pfg., für jedes weitere Kilogramm 40 Pfg. Bei Be⸗ rechnung der Zonenentfernung zwiſchen Oſtpreußen und dem übrigen Reich wird zur Ausgleichung der in Polen liegenden Strecke die Gebühr der jeweilig nächſtliegenden niedrigen Zone in Anrechnung gebracht. Zeitungspakete gegen er⸗ mäßigte Gebühr und Einſchreibpakete fallen weg Wertſendungen für je 500 Reichsmark der Wert⸗ angabe Verſicherungsgebühr 10 Pfg. Poſtanweiſungen bis 10 Reichsmark 20 Pfg., über 10 bis 25 Reichsmark 30 Pfg., über 25 bis 100 Reichsmark 40 Pfg., über 100 bis 250 Reichsmark 60 Pfg., über 250 bis 500 Reichsmark 80 Pfg., über 500 bis 750 Reichsmark 1 Reichs⸗ mark, über 750 bis 1000 Reichsmark 1,20 Reichsmark. Alle Zuſtellgebühren betragen bei Voraus⸗ zahlung durch den Abſender ſowie jede Briefſendung uſw. im Ortszuſtellbezirk 40 Pfg., im Landzuſtellbezirk 80 Pfg.; für Pakete leinſchließlich der Paketkarte) im Ortszuſtellbezirk 60 Pfg., im Landzuſtellbezirk 1,20 Mark, Gebühr für drin⸗ gende Pakete 1 Mark. Zeitungsgebühr für monatlich einmaliges Erſchei⸗ nen von Zeitungen im durchſchnittlichen Nummerngewicht von 30 Gramm 1½ Pfg., über 30 bis 50 Gramm 2 Pfg., über 50 bis 100 Gramm 4 Pfg., für monatlich zweimaliges Erſchei⸗ nen für durchſchnittliches Nummerngewicht bis 30 Gramm 8 118 über 30 bis 50 Gramm 4 Pfg., über 50 bis 100 Gramm Ig. Im Poſtſcheckverkehr iſt die Ueberweiſungsgebühr falle gelaſſen. Ebenſo iſt von einer Erhöhung der Aus⸗ tragungsgebühr abgeſehen worden. Für Einzahlung auf Zahlkarten bis 10 Mark verbleibt es bei dem bisherigen Gebührenſatz von 10 Pfg., Einzahlungen von 10 bis 25 Mark ſollen 15 Pfg. koſten. Von 25 bis 100 Mark 20 Pfg., von 100 bis 250 Mark 25 Pfg. In den folgenden Stufen bis 1250 Mark bleiben die Gebühren⸗ ſätze unverändert. Ferner iſt für die Beförderung der Poſt⸗ ſcheckbrtefe eine Gebühr vorgeſehen, die bei der Benützung der beſonderen gelben Umſchläge 5 Pfg. beträgt. Die von der Verwaltung vorgeſchlagene Gebühr von 5 Pfg. für das Aus⸗ fertigen des Kontoauszuges iſt abgelehnt worden. Die Wortgebühr für gewöhnliche Inlands⸗ telegramme im Ortsverkehr wird 8 Pfg., im Fernverkehr 15 Pfg. betragen. Die in der Vorlage vorgeſehene Vor⸗ kehrung, auch durch Wertzeichengeber(Automaten) eine 8 Pfg.⸗Poſtkarte für 10 Pfg. abzugeben, iſt beſeitigt worden. Es ſollen Vorkehrungen getroffen werden, um auch durch Automaten die 8 Pfg.⸗Poſtkarte zum Nennwert abzugeben. Die neuen Gebühren treten am 1. Auguſt, diejenigen für Pakete und Zeitungen am 1. Oktober in Kraft. Damit iſt die Gebührenvorlage erledigt. Zum Schluß der Debatte wurde in Uebereinſtimmung mit der Verſammlung die in der Oeffentlichkeit und in der Preſſe verbreitete Unterſtellung, daß ſich einzelne Mitglieder des Verwaltungsrates durch Abhängigkeit gegenüber der Poſtverwaltung oder durch perſönliche Sonderintereſſen hätten leiten laſſen, zurückgewieſen. Hindenburg⸗ und Ebert⸗Marken Am Geburtstage des Reichspräſidenten ſollen Wohlfahrts⸗ marken mit dem Bilde Hin denhurgs und eine Poſtkarte mit dem Bilde des Präſidentenpalais herauskommen. Der Verwaltungsrat beſchloß, auch eine Friedrich⸗Ebert⸗ Marke zu ſchaffen. Die neue 8 Pfg.⸗Marke ſoll nicht, wie die Deutſchnationalen wünſchen, das Fridericusbild tragen, ſondern das Bild Beethovens. * Europa⸗Tagung der deutſchen Auslandsverbände. Die vom 26. bis 30. Auguſt in Dresden und Leipzig ſtattfindende Europa⸗Tagung der deutſchen Verbände im europäiſchen Ausland wird der Präſident des Bundes der Auslands⸗ deutſchen, Gouverneur a. d. Z. W. Dr. Schnee leiten. Bis jetzt ſind aus folgenden Ländern Teilnehmer augemeldet: Argentinien, Braſiſſen, Bulgarien, Aegypten, Griechenland, Guatemala, Holland, Honduras, Italien, Lettland, Nicaragua, Norwegen, Oeſterreich, Portugal, Rußland, Spanien, Süd⸗ Weſtafrika, Schweden, Schweiz, Tſchechoſlowakei, Türkei. * Der Plauener Prozeß. Rechtsanwalt Dr. Müller hat auch gegen das zweite Urteil des Landgerichts Plauen im Prozeß Streſemann⸗Müller Reviſion eingelegt. Damit. wird ſich nunmehr auch noch das Reichsgericht als letzte Inſtanz mit der Angelegenheit zu beſchäftigen haben. Heidelberger Feſtſpiele 1927 Eröffuungsvorſtellung:„Ein Sommernachtstraum“ Das Feſtſpielbuch enthält einen größeren Beitrag von 78 8 5 dem er ſich mit Shakeſpeares ommernachtstraum“ auseinanderſetzt.(Das Ganze iſt ein orabdruck aus einem umfaſſenden Werk des großen Heidel⸗ berger Literaten über Shakeſpeare, auf das dadurch heute ſchon heimliche Gelüſte erweckt werden.) Man wird gut tun, Gundolfs nicht immer leichtfaßliche, darum freilich nicht etwa nicht überzeugende Deduktionen erſt nach einer Sommernachts⸗Aufführung zu leſen. Dagegen ſei ein Satz, der auf die Heidelberger Feſtſpiele geradezu wie zugeſchnitten erſcheint, herausgegriffen:„Was den Spießbürger, vom Künſtler trennt, ſein platter Dingglaube(„Realismus“) und ſeine verlogene Scheinſucht(„Idealismus), ſeine Unfähigkeit, Geſichte wirklich zu nehmen und ſein dementſprechendes Be⸗ dürfnis nach„Lebenswahrheit“ der Kunſt, verherrlicht der Löwenprolog Schnocks oder der echte Selbſtmord oder der k kalendergerechte Mond oder der Illuſionismus der Geräte und des Schauplatzes. Für immer malt hier der Dichter den unſterblichen öbelwahn, zugleich den geläufigen egiſſeurwahn: Man könne mit Dingen machen und fälſchen, was nicht lebt in den Herzen“. Vergleicht man die Heidelberger Aufführung in der Formgebung Guſtav Hartungs mit dieſer Theſe des Gelehrten, ſo ergibt ſich als beglückendes Endergebnis das Freibleiben von dieſem e z nicht nur, ſondern ein eigenſchöpferiſches eſtalten, das die Dinge nicht macht und fälſcht, ſondern im Gegenteil formt und verbindet und dadurch den Herzen leben⸗ dig macht. Der Rahmen der vorjährigen Sommernachts⸗ traum⸗Inſzenierung iſt geblieben. Was ſich geändert hat, ſind Einzelheiten, manchmal nur Kleinigketten, aber freilich Lilipu⸗ tanereien von größter Bedeutung. Verbeſſerungen der Be⸗ leuchtungsanlagen ermöglichen eine noch intenſtvere Licht⸗ verfeinerung. Ballungen der Bewegungen ergeben konzen⸗ trierte Belebung. Sorgfältige Textzergliederung, die niemals in Mantriertheit verfällt, öffnet viele unerwartete Quellen des Verſtändniſſes. Im Ganzen: Die geniale Inkarnation eines genialen Werkes von nun ab untrennbar verbunden mit dem romantiſchen Zauberreich des Heidelberger Schloß⸗ ſes, für den der„Sommernachtstraum“ ſtets das Feſt⸗ auf ſpiel ſein und bleiben wird, Von den Künſtlern und Künſtlerinnen des Vorjahres iſt erfreulicherweiſe wieder eine große Schar zurückgekehrt. Um einige herzuheben: Eliſabeth Lennartz, deren dianen⸗ hafter Schneeleih von einem Mantel königlicher Keuſchheit um⸗ hüllt iſt, verleiht der Titania noch vertieftere Innerlichkeit. Heinrich Georges Oberon gewinnt, je öfter man ihn 5 und ſieht.(Damit iſt freilich die Frage, ob Oberon gerade o dargeſtellt werden muß, wie es hier geſchieht, noch nicht gelöſt. Es genügt aber der Hinweis auf die fabelhafte Konſe⸗ Cienz mit der George ſeinen Oberon durchführt.) Maria zamska und Fritta Brod, jede in ihrer Art ein Typ ohne liebevollere Charakteriſierung durch den Dichter, heben zuſammen mit Gillis van Rappard und Carl Lud⸗ wig Achaz, die beiden Liebespaare in höhere Sphären der Menſchenwelt, zu denen die Rüpel die Folie bilden. Auch hier konnten wir liebe Freunde begrüßen. Fritz Volks trefflicher Peter Squenz, Theo Bögel(Flaut), Walter Werner Schnock), Hansjoachim Bütkner(Schlucker) und Wal⸗ ter Link(Schnauz) vereinigten ſich zu einem Enſemble für ſich, deſſen Führung der köſtlichſte Zettel, den man ſich denken ann, innehat: Hans Herrmann⸗Schaufuß. Sein Spiel erweckt im aufmerkſamen Beobachter das wunderſamſte Paradoxon: während ringsum fröhlichſte Heiterkeit ertönt, wird das Mitleid über den armen Teufel wach, der Liebhaber und Löwe ſein wollte, es aber nur bis zum Liebhaber und Eſel brachte und deſſen„Kunſt“ nur durch die gütige Nachſicht des Fürſten überhaupt zum Leben erweckt wird. Dieſem Dar⸗ ſteller bis in die letzten Windungen ſeines künſtleriſchen Laby⸗ rinthes beſchreibend zu folgen, wäre allein ein Feuilleton wert. Mit Jochen Tölzig(Theſeus), Wolf Benecken⸗ dorf(Egeus) und Sybill Rares, deren Hypolita ſich leider als unmöglich erwies, ſei der Reigen der Erwähnungs⸗ würdigen abgeſchloſſen. Ein Kapitel für ſich iſt Erika von Thellmann, die diesmal den Puck und den Leiter der Vergnügungen am Hofe des Herzogs darſtellt. Wer Gerda Müllers vorjährigen Troll noch im Auge und Ohr hat, iſt naturgemäß verſucht, eine Par⸗ allele zu ziehen. Das wäre aber fehl am Ort, weil Erika v. Thellmann ebenſo wie Gerda Müller ſolche Eigenperſönlich⸗ keiten ſind, daß man jede nehmen muß, wie ſie iſt. So gewagt das Gleichnis vielleicht erſcheinen mag: die Thellmann iſt in ihrem Sprechen, Modulieren, Rhythmiſieren, Lachen, Girren, Schreiten, Springen, Karrikieren, ein fortgeſetztes 14 1 5 uf dem E des erſten Satzes der 7. Symphonie Beethovens Wer ſich zu dieſem bekennt und ihn begreift, löſt auch das Ge⸗ — heimnis dieſes Pucks. Vielleicht ermöglicht ein zweites Hören und Sehen noch weitere Enthüllungen. Für heute mag die eine Feſtſtellung genügen, daß auch dieſer„Sommernachtstraum“ eine unendliche Fülle von Eindrücken hinterläßt, die ſtärkſter geiſtiger Verarbeitung bedürfen. 58, Man rühmt Guſtav Hartung ungeheuerlich Willens⸗ energien nach. War es wohl auf ſie zurückzuführen, daß er die ſtrömenden Wolkenergüſſe, die ausgerechnet zur Eröff⸗ nungsſtunde niedergingen, bannte, und nach einſtündiger Verſpätung das Werk dennoch zum Siege führte? Die dichten Scharen der Zuſchauer hielten jedenfalls getreulich aus und dankten auf dieſe Weiſe für den Opfermut der Darſteller, für die es wahrlich keine Kleinigkeit war, in der feuchten Nacht⸗ luft ſich auf den glatten, glitſchigen und, wie verſchiedene Stürze bewieſen, auch gefährlichen Raͤſen zu wagen. Ernſt Kreneks Muſtk, die eine erfreuliche Erweiterung erfahren hat, wurde unter Georg Szells Leitung zu beſter tonlicher Illuſtration. Auch der Frauenchor, aus dem Eliſabeth Schlotterbeck⸗Tertors ſchattenfarbiger Alt⸗Tonſchön⸗ heit hervorklang, hielt ſich tapfer. Was ſonſt noch mithalf, von den Solotänzerinnen und Tänzern an bis zum kleinſten Komparſen, zeigte in jeder Beziehung die Meiſterhand des Regiſſeurs. Es war daher nur recht und billig, daß die Zu⸗ ſchauer, als kurz nach Mitternacht Puck um den Beifall wohl⸗ gewogener Hände gebeten hatte, Guſtav Hartung beſonders herzliche Ovationen bereiteten. Der Anfang war viel⸗ verheißend für die diesfährigen Feſtſpiele. Möge ihnen auch der Wettergott günſtig ſein! i. V. Fr, * Die deutſche Mark von 1914 bis 1924. Dieſes im philate⸗ liſtiſchen Verlag von E, Schuſter in Nürnberg, Gabelsberger⸗ ſtraße 62, erſchienene Büchlein dürfte allgemein Intereſſe er⸗ wecken. Es bringt im erſten Teil ſämtliche deutſche Reichs⸗ banknoten, Reichskaſſen⸗ und Darlehenskaſſenſcheine der Vor⸗ kriegs⸗, Kriegs⸗ und Inflationszeit von 1 Mark bis zum 100⸗ Billionenſchein nebſt erläuterndem Text, ſodaß man über alle Eigenheiten, ſowie über den Sammelwert der einzelnen Scheine, der bei den ſeltenſten heute ſchon 25 Mk. beträgt, un⸗ terrichtet wird. Der zweite Teil enthält die Briefmarken des Deutſchen Reiches von 1914 bis 1924(von der 2 Pfg.⸗Germania⸗ bis zur 50⸗Milltarden⸗Marke) mit allen Nebenausgaben. Pro⸗ viſorien und Dienſtmarken in guter photographiſcher Wieder⸗ gabe auf beſtem Kunſtdruckpapier. Das Werkchen, das 64 Sei⸗ ten umfaßt, ſtellt eine intereſſante Chronik über eine hinter uns liegende ſchwere Zeit dar. e⸗ —5 —-.——-—— PPUPEU˙—˙. Montag, den 28. Juli 1927 9 Neue Maunheimer Zeitung[Morgen⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 337 Staͤotiſche Nachrichten Vom geſtrigen Sonntag Obwohl das Himmelsgewölbe mehr als einmal ausſah, als ob ſich ein ſchweres Gewitter entladen wollte, ſo blieb man glücklicherweiſe davon verſchont. Auch Regen hat ſich keiner eingeſtellt. Dagegen herrſcht den ganzen Tag über eine Ge⸗ witterſchwüle. Mehr als einmal ballten ſich graue Regen⸗ und Gewitterwolken zuſammen, aber die Sonne drang immer wie⸗ der durch. Die Anlagen waren alle gut beſucht. Den beiden Neckarufern entlang bewegte ſich fortgeſetzt eine große Zahl von Spaziergängern, von denen ſich ſehr viele nach dem Friedhof begaben. Das Grab Baſſermanns war, wie ſchon im Samstagabendblatt erwähnt, mit prächtigen Kranz⸗ ſpenden mit Widmungsſchleifen geſchmückt. Das Intereſſe für die Friedhofs⸗Muſteranlage hält ſtets an. So waren auch geſtern wieder viele Intereſſenten erſchienen. Mehrfach hörte man Vergleiche mit dem bisherigen Gräberſchmuck. Bei dieſer Gelegenheit ſoll zugleich erwähnt werden, daß ſich der Friedhof in gutem gärtneriſchen Zuſtande befindet. Die Höchſttemperatur des Sonntags betrug 21 Gr. C ge⸗ genüber 24,5 Gr. C. am Samstag. Die Badeanſtalten, arunter namentlich das Strandbad, wieſen guten Be⸗ ſuch auf. Das gleiche kann auch von den Gartenreſtaurants geſagt werden, die insbeſondere in den Abendſtunden, als ſich das drohende Gewitter verzog, mit Vorliebe aufgeſucht wurden. Der Ausflugsverkehr ſetzte ſchon in den geſtrigen Mor⸗ genſtunden ſehr frühzeitig ein, um bis in die ſpäten Nachmit⸗ tagsſtunden anzuhalten. Bevorzugt wurde Heidelberg und das Neckartal, dann Schwetzingen, während auffallenderweiſe die Bergſtraße geſtern weniger aufgeſucht wurde. Das Schü⸗ lerrudern auf dem Neckar erregte auch dieſes Jahr wie⸗ der allgemeines Intereſſe. In den ſpäten Abendſtunden ſam⸗ melte ſich am Rheinvorland eine größere Menſchenmenge an, die die Ankunft eines Dauerſchwimmers erwartete. Hierbei kam eine Frau ſo ſchwer zu Fall, daß ſie mit dem Sanitäts⸗ auto nach dem Krankenhaus gefahren werden mußte. Das Standkonzert der Kapelle Mohr auf dem Paradeplatz lockte eine größere Menſchenmenge an. Im Friedrichs⸗ park herrſchte geſtern großer Betrieb. Die Kapelle Becker gab zwei Konzerte, wobei abends der Park illuminiert und ein großer Waſſerfall mit römiſchen Lichtern vorgeſehen war. Der Sonntag verltef ſo ziemlich ruhig, da von der Kriminal⸗ poltzei und der Berufsfeuerwehr keine beſonderen Ereigniſſe gemeldet wurden. ch. Ausſtellung für Friedhofkunſt Abteilung des Volksbund Deutſche Kriegsgräberfürſorge II. Wo die Frage der Form der Gedenkzeichen auf unſe⸗ ren Friedhöfen im Ausland noch nicht endgültig entſchieden iſt, werden gern haltbare Schilder mit Aufſchrift aus der Hei⸗ mat zur Anbringung an die derzeitigen Kreuze den Ver⸗ trauensleuten des Volksbundes zur Anbringung geſandt. Die Württembergiſche Metallwarenfabrik Geislingen hat dem Bund einige hierfür beſonders geeignete, ſehr preiswerte in Kupfer getriebene Muſterſchildchen für die Ausſtellung überlaſſen. Eine andere Steckkarte zeigt die vielen Gemeinde⸗ friedhöfe Belgiens, auf denen deutſche Soldaten ruhen, ferner reine Militärfriedhöfe, d. h. Kriegerfriedhöfe, die zum größten Teil von unſeren Truppen angelegt und ſpäter von der belgiſchen Regierung als„beſtehenbleibend“ bezeichnet wurden. Weiterhin zeigt dieſe Karte die von der Deutſchen Geſandtſchaft in Brüſſel bereits übernommenen mit Pflanzen⸗ ſchmuck und ſchlichter Steinarchitektur hergerichteten Friedhöfe und diejenigen, auf denen dies im Laufe dieſes Jahres ge⸗ ſchehen ſoll. Die Friedhöfe in den öſtlichen Lände rn ſind ebenfalls auf Steckkarten gekennzeichnet und zwar nach dem verſchieden⸗ artigen Zuſtand der Anlagen. Beſonders ziehen künſtleriſch ausgeführte Lichtbilder vom Oſten, die im vorigen Jahre auf⸗ genommen wurden, und die maleriſche Lage dieſer urwüchſigen Anlagen die Blicke der Beſchauer auf ſich. Vom Volksbund entworfene Pläne für die endgültige Ausgeſtaltung der deut⸗ ſchen Kriegerfriedhöfe legen weiteres Zeugnis für die vom Bunde in Ausſicht genommenen Arbeiten ab. Weiter gibt eine ſtattliche Anzahl Aufnahmen deutſcher Kriegerfriedhöfe aus aller Welt, darunter auch Friedhöfe in unſeren ehemaligen Kolonien ein deutliches Bild von der Tätigkeit des Volksbundes. Der Patenſchaftsgedanke findet beſonderen Aus⸗ druck in einem ausgezeichneten plaſtiſchen Modell(hergeſtellt von Max Ammersbach in Heidelsheim bei Bruch⸗ ſal) des erſten Patenfriedhofs des Landesverbands Baden ünſter i. Elſ. Weiterhin ſind von den meiſten der 17 Friedhöfe, die bis jetzt von badiſchen Paten betreut werden, Bilder vorhanden, die z. T. den großen Unterſchied von einſt und fetzt zeigen. Als ernſter, beſonders eindrucksvoller Mittelpunkt des Hauptraumes der Ausſtellung ſteht ein leichenes Origi⸗ nalkreuz für einen unbekannten deutſchen Sol⸗ daten vom Friedhof Münſter i. Elſ. Aufnahmen von Gedenkfeiern auf dem Friedhof in Pforzheim an den Volkstrauertagen 1925, 1926 und 1927 beweiſen den Erfolg des Bundes auch auf dieſem Gebiet und zeigen, daß es möglich iſt, daß ſich die Vertreter aller Partei⸗ richtungen zu ſolchen Feiern mit Fahnen einmütig an den räbern der für uns Gefallenen verſammeln. Ein muſtergültiges Ehrenbuch für ihre Gefallenen hat die Stadt Lörrach ausgeſtellt. Drei grünumrankte Ehren⸗ tafeln aus dem beſetzten Hanauerland, aufliegende Bücher, Hefte, Druckſachen ſowie eine Liſte zur Einzeichnung neuer Mitglieder vervollſtändigen die Abteilung. „Die Ausſtellung bleibt bis einſchließlich 31. Juli ds. Is. geöffnet. Der Beſuch der Ausſtellung, der mit keinerlei Koſten verknüpft iſt, iſt zu empfehlen. handelt werden. Die gfunne Schnorrbartberſcht 'n Alder ſchteigt in Wage neiln), Er mecht gern ball im Freibad ſeiln). 'r Schaffner weiſt'n freindlich weider: In d' Finf zu ſchteige, ſell wär''ſcheider. Er ſieht, daß waß am Bodde liggt Un hat ſich gleich'rnooch gebiggt.— Er denkt: Des muſcht dem Mann noochtrage Un eilt gleich hiln), zum Finferwage. Dieweil denkt'r Alt: Daß dich ſo oft errſcht! „Do hättir Eier Schnorrbartberſcht!“ Secht druff'r Schaffner zu dem Gaſcht, Rennt uff ſein Poſchde zrick in Haſcht.— Ihr Mannemer, kobt mir d' Schaffnersleit! Die halde waß uff d' Heflichkeit! E Haif'l Dame hat's luſchdig'macht, Die hawwe herzlich zſammeglacht. Mannemer Planke, 16. VII. 1927. * Ernannt wurde Hauptlehrer Rudolf Jenne an der Volksſchule in Mannheim zum Turnlehrer an die Moll⸗Real⸗ ſchule in Mannheim. * Zuruhegeſetzt wurde Uhrig in Mannheim. * Die neue Krankenkaſſenverſicherungs⸗Pflichtgrenze. An⸗ geſtellte mit einem Monatseinkommen von 225 bis 300 ¼ waren bisher nicht verpflichtet, einer Krankenkaſſe anzuge⸗ hören. Der Reichstag hat, mit Wirkung vom 1. Oktober 1927 die Erhöhung der Verſicherungsgrenze auf 300 monat⸗ lich(Zuſchläge für Frau und Kinder nicht mitgerechnet) be⸗ ſchloſſen. Angeſtellte mit einem Einkommen bis zu 300 ¼ müſſen alſo vom Arbeitgeber zu dieſem Zeitpunkt bei der zu⸗ ſtändigen Orts⸗ oder Betriebskrankenkaſſe angemeldet wer⸗ den, wenn ſie nicht vorher einer Standeskrankenverſicherung beitreten. Der Arbeitgeber hat den Beitragsanteil des Pflicht⸗ krankenkaſſen⸗Drittels unmittelbar an den Verſicherten bei der Gehaltszahlung abzuführen. * 60. Geburtstag. Stadtpfarrer Rothenhöfer von der Melanchthonkirche Mannheim begeht heute ſeinen 60. Geburts⸗ tag. Der Jubilar iſt 1867 in Meckesheim geboren. Nach vollen⸗ deten theologiſchen Studien legte er im Frühjahr 1889 die theologiſche Hauptprüfung ab. Er war dann Vikar in Schiltach, Kembach, Gondelsheim, Achern und Adelsheim. Im Jahre 1895 wurde er Pfarrer in Adelsheim. 1906 kam er als Pfarrer nach Sandhauſen und 1912 an die Melanchthonkirche in Mannheim, wo er ſeit nunmehr 15 Jahren in treuer Tätig⸗ keit ſteht. Er hat ſich nicht nur um ſeine Pfarrei, ſondern auch um die evangeliſche Geſamtgemeinde verdient gemacht durch ſeine tatkräftige Mitarbeit im Kirchengemeinderat, beſonders als langjähriger Vorſitzender des Bau⸗ und Rechnungsaus⸗ ſchuſſes, dem er noch jetzt vorſteht. Lange Zeit war er der 1. Vorſitzende der Mannheimer Ortsgruppe der kirchlich⸗libe⸗ ralen Vereinigung, bis dieſes Amt in die Hände eines Laien gelegt wurde. Die Mannheimer Kirchlich⸗Liberale Vereinigung hat dem Jubilar durch eine Abordnung ein Geſchenk über⸗ reichen laſſen und ihm durch ihren 1. Vorſitzenden, Kirchen⸗ gemeinderat Reutlinger, den Dank für ſeine treue Arbeit für die kirchlich⸗liberale Sache ausgeſprochen. * Auf der Straße vergiftet. Auf dem Amtsgericht ſollte am Samstag vormittag gegen den 54 Jahre alten Gipſer Adolf Agler wegen Erregung öffentlichen Aergerniſſes ver⸗ Beim Aufruf meldete ſich der Angeklagte nicht, dagegen trat ein Schutzmann vor, der meldete, daß auf der Bank vor dem Amtsgericht ein älterer Mann ein Fläſchchen ausgetrunken habe, das offenbar Gift enthalten habe. Der Mann, der mit dem Angeklagten identiſch war, iſt dem Krankenhaus zugeführt worden. * Unfall. Am Samstag nachmittag lief eine ältere Frau einem Radfahrer direkt ins Rad. Sie kam dabei zu Fall und zog ſich eine Verletzung an der linken Hand zu. Die Frau iſt ſchwerhörig. Der Radfahrer hatte drei Klingelzeichen gegeben, ohne daß die Frau es hörte; ihn trifft daher keine Schuld. A. Göller. Polizeioberwachtmeiſter Peter * Die Tollkirſchen ſind reif. Jetzt beim Suchen nach Him⸗ beeren und Brombeeren finden Kinder und Erwachſene die reifen Beeren der Tollkirſche. Das äußerſt giftige Alkaloid dieſer hübſchen und verlockenden Beerenfrucht, das berühmte Atropin, bewirkt, wenn man es genießt, Krämpfe und Lähmung des Nervenſyſtems. Auch Todesfälle ſind häufig. Man warne vor allem die Kinder vor dieſer ge⸗ fährlichen Tollkirſche. Nicht allein die ſchwarzglänzenden kirſchengroßen Beeren ſind giftig, ſondern alle Teile der Pflanze, die jedes Jahr an derſelben Stelle wiederkommt.— Auch ſei vor den roten Beeren des Seidelbaſtes ge⸗ warnt, die ausſehen wie die Johannisbeeren und häufig in unſeren Wäldern anzutreffen ſind. * Die ſiegende Zigarette. Im Jahre 1926 ſind, wie der Heimatdtenſt feſtſtellt, in Deutſchland etwa 33 Milliarden Zigaretten hergeſtellt und geraucht worden. Im letzten Jahre vor dem Kriege wurden rund 13 Milliarden Zigaretten produziert. Dieſe Zahl ſtieg in dem Hochkonjunkturfahre 1926 auf über 27 Milliarden Stück. Ein Jahr nach dem Kriege 1919 wurden nur knapp 19 Milliarden Zigaretten erzeugt, im Jahre 1924 rund 25 Milliarden. Der Zigarettenverbrauch iſt fort⸗ geſetzt weiter in ſtarker Entwicklung. Im Jahre 1913 wurden aus der geſamten Tabakſteuer 186 Millionen Reichseinnahmen erzielt, 1925/26 waren es dagegen 616 Mill. Mk. Für 1926/7 ſind im Haushaltsplan 700 Mill. Mk. eingeſetzt worden. Die Zigarette trägt von dieſem Steueraufkommen etwa zwei Drittel, obwohl ſie nur 35 Millionen Kg. Tabak verbraucht, während die Zigarreninduſtrie etwa 48 Mill. und die Rauch⸗ tabakinduſtrie rund 43 Mill. Kg. Tabak verarbeitet. Zu be⸗ achten iſt, daß die Tabakſteuer zu den auf Grund des Dawes⸗ gutachtens mitverpfändeten Steuern gehört. Roſenzeit Jetzt ſind die Tage der Roſen! Aus den Gärten leuchten ſie, die ſtrahlend weißen, die blutroten, die zarten gelben, die feinen roſa Roſen. Leuchten mit der ſtrahlenden Schönheit einer Königin, beglücken mit ihrem herrlichen Duft und ſagen uns, daß nun, in ihrem Blüten und Duften die Natur ihr ſchönſtes Meiſterſtück vollendet habe, daß ſie auf der Höhe ihrer Schaffensfreude angekommen ſei. Soviele ſchöne Blumen es auch gibt, ſo viele uns durch ihre Farbe, ihren Geruch, ihre Formenſchönheit, ihre Selten⸗ heit oder durch welche Eigenart immer erfreuen und ent⸗ zücken, die Roſe hat von altersher ihre königliche Rolle unter den Blumen behauptet, iſt voll Schwärmerei und Empfin⸗ dungsglut von den Dichtern beſungen worden; es iſt aber auch bei keiner anderen Blume ſo viel Liebe und Mühe aufgewendet worden, um immer neue Arten und immer edlere Sorten zu züchten und ſo das Entzücken der Menſchen über dies erleſene Geſchenk einer freudig gebenden Natur zu erhöhen. Unter Liebenden erfreut ſich beſonders die dun⸗ kelrote Roſe als ſtillberedtes Zeichen der Liebesempfindung großer Beliebtheit. Im übrigen iſt die Roſe wohl die ein⸗ zige von allen Blumen, der alle Menſchen freund ſind und in der jeder ein Symbol von Lebenslück und Lebensfülle, von Freude und Schönheit, von Glück und Sonne ſieht. Ein Strauß ſchöner Roſen am Tiſch— was gibt es Schöneres, was kann freundlichere Bilder vor unſer geiſtig Auge gaukeln? Ach ja, nun ſind die Tage der Roſen! V. Kommunale Chronik Der Krach im Jusheimer Gemeinderat * Jusheim bei Landau, 20. Juli. Schon ſeit längerer Zeit beſtehen unter den Gemeinderäten und beſonders zwiſchen dem erſten Bürgermeiſter einerſeits und dem zweiten und dritten Bürgermeiſter andererſeits lokalpolitiſche Gegenſätze, die ſchon des öfteren in der Preſſe ausgefochten wurden. In der letzten Gemeinderatsſitzung erklärte der erſte Bürger⸗ meiſter, daß er ſich unter Verſchiedenes über die vom zweiten und dritten Bürgermeiſter gegen ihn im Landauer Anzeiger erſchienenen„Eingeſandt“ und ſonſtige Gerüchte verteidigen wolle. Ein Vertreter des Bürgerblocks erklärte hierauf, daß die Rechtfertigung auf der Tagesordnung ſtehen müſſe. Da der Bürgermeiſter auf ſofortiger Erledigung der Sache be⸗ ſtand, verließen Bürgerblock und Kommuniſten demonſtrativ den Sitzungsſaal. Dadurch mußte die Sitzung wegen Beſchluß⸗ unfähigkeit aufgehoben werden. * Friedrichsfeld, 22. Juli. Gemeinderatsbericht vom 20. Juli: Die vorliegenden Dekreturen wurden ge⸗ prüft und angewieſen.— 3 Hausgrundſtücke wurden geſchätzt. — Von der Ablehnung des Amtes eines Gemeindeverordneten durch Eiſenbahnſekretär Hermann Kahrmann wurde Kenntnis genommen; an deſſen Stelle rückt nach der Vorſchlagsliſte der Zentrumspartei der Rangierführer Joſef Weinkötz IV. in den Bürgerausſchuß ein.— Von dem Abhörbeſcheid der 1923/25⸗ Rechnung des Schulfonds Friedrichsfeld wird Kenntnis ge⸗ nommen.— Der Karuſſellplatz für die Kirchweihe 1927 wird dem Willi Kühnle in Mannheim zum Angebot überlaſſen. — Dem Landesverein Bad. Heimat e. V. Freiburg wird als Mitglied beigetreten.— Für die von den Georg Quintel Maurermeiſters Eheleuten auf den Grundſtücken Igb. No. 459/40 und 41 aufzunehmenden Baudarlehen von zuſam⸗ men 23 000/ wird bis zur Uebernahme der Staatsbürgſchaft die Gemeindebürgſchaft übernommen.— Für eine Gemeinde⸗ wohnung wurde die Friedensmiete feſtgeſetzt.— Ein Antrag auf weitere Stundung von Straßen⸗ und Kanalkoſten wurde abgelehnt.— Die Gehwegherſtellung in der Schwetzingerſtraße von Bäckermeiſter Müller bis zum alten Rathaus ſoll mit Moſaikpflaſter weiter geführt werden.— Die Uebergabe der Leichenhalle erfolgt am Mittwoch, 27. Juni 1927, nach⸗ mittags 6 Uhr. Das Programm hierzu wurde feſtgelegt. rr. Baden⸗Baden, 17. Juli. Die Erweiterung unſerer Verkehrsmittel nimmt ihren Fortgang. Nachdem die elektriſche Straßenbahn ihr Netz bis zum Bahnhof Oos ver⸗ längert hat, hat der Stadtrat in ſeiner letzten Sitzung nach der anderen Seite hin den Ausbau der Bahn nach Ober⸗ beuern bis zur Wildeiche genehmigt und zwar vorbehalt⸗ lich der Zuſtimmung des Bürgerausſchuſſes, die wohl kaum ausbleiben dürfte. Der Koſtenaufwand beträgt 150 000 Mark, die aus Anlehensmitteln beſtritten werden ſollen. Da⸗ mit geht ein langgehegter Wunſch der Einwohner von Ober⸗ beuern in Erfüllung. Auch der Stadtteil Gerolds au ſtrebt ſeit Jahren eine Weiterführung der Elektriſchen bis dorthin an; ein derartiges Projekt kann aber nach Anſicht des Stadt⸗ rates in abſehbarer Zeit nicht in Betracht kommen, weil An⸗ lagemittel, Betriebskoſten und Freguenz in einem zu großen Mißverhältnis ſtehen würden. Dagegen wird der Stadtrat mit der Oberpoſtdirektion Karlsruhe alsbald wegen Einrich⸗ tung einer KraftStadtlinie vom Gemeindehaus Lichtental bis zum Geroldsauer Waſſerfall in Verbindung treten. Da⸗ mit ſind zwar die Wünſche Geroldsaus nicht reſtlos erfüllt, aber auch das Projekt einer Stadtkraftlinie würde ſchon eine bedeutend eVerbeſſerung der Verkehrsverhältniſſe bedeuten. Voranſchlag Lahr. Der Veranſchlag für 1927 ſteht Aus⸗ gaben in Höhe von 1 476 000„ und Ausgaben in Höhe von 2083 000 vor, ſo daß ein ungedeckter Aufwand von 606 000% verbleibt. Mit Rückſicht auf die wirtſchaftliche Lage rechnet man in Lahr beim Gewerbeertrag mit einem Ausfall von 400 000 bis 500 000 4, ſo daß das Steueraufkommen ent⸗ ſprechend niedriger ausfallen dürfte. Nach dem Vorſchlag des Stadtrats ſoll das Liegenſchaftsvermögen mit 120 Pfg. ſe 100% Steuerwert, das Betriebsvermögen mit 48 Pfg. für 100% Steuerwert und der Gewerbeertrag mit 600 Pfg. für je 100% Steuerwert belaſtet werden, ſo daß alſo der Grund⸗ und Hausbeſitz mit 60 v. H. und das Gewerbe mit 40 v. H. Aufbringung des Gemeindeaufwandes beteiligt ſein — imr bewundert und lobt alles Ausländische] Das Auslend aber kauft„deutsche Neifen“ wieder in erſreulicher Menge, weil es eingesehen hat, dass die Qualität der deutschen Reilen derjenigen der àusländischen Fabrikate mindestens henbürtig ist.— Warum zögert Ihr?ꝰ Deutsche- kauſt in Eurem eigenen Interesse deutsche Reis len, ſahrt die bestbewährte deutsche Qualitätsmarke 5. ö e .*5 ——— ———— konnte, ſich um mehrere Täter, von Neue Maunheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) Montag, den 25. Jult 1927 — Schein⸗Philoſophie Es hat den Anſchein, als ob es mit dem Sonneuſche in ch im Juli recht fadenſcheinig werden ſollte. Da 150c— richwortgemäß— der Schein des öfteren trügt, d. h. ſcheinbar Iſt, ſo beſteht immer noch die Wahrſcheinlichkeit, daß er kommt, der 8 angeblich ſo fein hat, der Sonnenſchein. 8 war in den letzten Tagen häufig ſo, daß der Widerſchein des Sonnenſcheins aus einem eee Fenſter ſei⸗ nen Schein auch in mein Zimmer warf.„Anſcheinend“ dachten mit mir wohl Hunderttaufende,„wird heute gutes Wetter wer⸗ en.“ Das war aber nur ſcheinbar. Denn ſchon in der nächſten Viertelſtunde hatte die Sonne wieder ausgeſchienen. Dieſes fortgeſetzte:„einmal ſcheint ſie— dann wieder nicht— dann wieder“ hat nachgerade den Anſchein von Scheinheiligkeit zu erwecken vermocht, wenn die Sonne tatſächlich zu ſcheinen ſchien. Es gibt Menſchen, die hieraus ein Syſtem gemacht haben, das ſich auf dem Schein des Seins aufbaut, und die auch die Sonne für ein Geſtirn halten, das nur ſcheinbar zu ſchei⸗ nen ſcheint. Es wäre vielleicht auch nicht ganz unwahrſcheinlich, daß am planetaren Himmel ſideriſche Neuorientierungen ſtattge⸗ funden haben könnten. Den Scheinwerfern der Aſtronomen (Fernrohre geheißen) iſt bis jetzt anſcheinend noch keine durch⸗ ſcheinende Aufklärung dieſer zum mindeſten doch auffallenden erſcheinung gelungen, daß wir ſcheinbar im Sommer zu leben ſcheinen, während in Wirklichkeit auf dem Thermometer acht Grad erſcheinen. Von den Wetterpropheten wird die Wahrſcheinlichkeit nicht beſtritten, daß im Juli auch bei uns die berühmte amerikaniſche Hitzwekle mit denſelben unliebſamen Begleiterſcheinungen wie drüben in Erſcheinung treten könnte, wovon man ſich dann durch Augenſchein zu überzeugen hätte. Geſetzt alſo den Fall: der Schein trügt wirklich und das anſcheinend Unwahrſcheinliche gewinnt zunehmende Wahr⸗ ſcheinlichkeit, ſodaß der ſcheinbare Juli mit kalendermäßig ewohntem Sonnenſchein als eine tatſächliche Erſcheinung ühlbar wird, ſo würde damit die ganze Philoſophie vom Schein des Seins wie eine Spukerſcheinung in ein fadenſchei⸗ niges Nichts zerrinnen. K. J. G. Aus dem Lande O Schwetzingen, 25. Jult. Am Samstag vormittag wollke die Lokomotivheizerswitwe Paula Müller von hier mit dem um halb 9 Uhr hier abgehenden beſchleunigten Per⸗ onenzug in Begleitung ihrer Tochter nach Mannheim fahren. Die Frau ſprang im letzten Augenblick, trotz lauter Verwarnung des Fahrdienſtbeamten, auf den Pe anfah⸗ tenden Zug. Sie konnte ſich noch am Wagengriff feſthalten, utſchte aber aus, wurde eine Strecke mitgeſchleift und 5 als ihre Kräfte nachließen, unter den ahren⸗ en Zug. Dabei wurde der Frau der rechte Fuß bis zum öchel abgefahren und der linke Fuß gequetſcht. Nach An⸗ egung eines Notverbandes mußte die verletzte Frau mit dem Sanitätsauto in die Heidelberger Klinik verbracht werden. „Dieſer Unglücksfall ſollte wiederum eine ernſte Mahnung ſein, nicht auf fahrende Züge zu ſpringen.— Ein junger Mann aus Oftersheim legte ſich in einer der letzten Nächte auf ein Nebengleis des Bahnkörpers in der Nähe der Schwetzinger Güterhalle mit der Abſicht, ſich überfahren zu lafſen. Bahnbeamte fanden den Lebensmüden und wollten ihn nach dem Stationsamt Schwetzingen bringen. Der Jüng⸗ ling riß ſich aber los und konnte entfliehen. Kurze Zeit dar⸗ auf fand man ihn wieder auf dem Bahnkörper liegend. Der Seloſtmordkandidat wurde in polizeilichen Gewahrſam ge⸗ nommen. sch. Hockenheim, 22. Julti. Dem Ehepaar Melchior Dorn hier, das am 8. Mai d. J. ſeine goldene Hochzeit begehen wurde durch Bürgermeiſterſtellvertreter Klee jetzt nachträglich ein Glückwunſchſchre iben des badiſchen Staatspräſidenten ſamt einer Ehrengabe im Betrag von 50 überreicht. L. Mingolsheim, 23. Juli. Geiſtlicher Rat Profeſſor Dr. Leonhard Schanzenbach, ein Sohn der hieſigen Ge⸗ meinde, wird am 15. Auguſt ſein 50jähriges Prieſterjubiläum begehen. 2: Gremmelsbach, 2. Jull. Das Ehepaar Franz Kaver Dold kann ſeine diamantene Hochzeit bei guter kör⸗ perlicher und geiſtiger Friſche feiern. Die Jubilare ſind 85 Jahre alt, die Frau verſieht heute noch Hausarbeit, der Mann Feldbeſtellung. Triberg, 23. Juli. In der in der Oberſtadt liegenden Wallfahrtkirche wurde der aus Metall gefertigte Opferſtock erbrochen und ſeines Inhaltes beraubt. Die abgeſpreng⸗ ten Metallteile wurden in einem Beichtſtuhl vorgefunden. Von den Tätern iſt bisher nichts bekannt, auch nicht die Höhe der geſtohlenen Summe. Vermutlich wurde die Tat in den ſtillen Mittagsſtunden ausgeführt. Wahrſcheinlich handelt es denen einer Schmiere ſtand. Nachbargebiete Hochſpeyer, 24. Juli. Unterhalb des Ortes an der Straßenabzweigung nach Fiſchbach ereignete ſich ein Unglücks⸗ fall. Ein Auto verringerte an der Kurve plötzlich ſeine Ge⸗ e uf ſodaß ein in raſcher Fahrt folgender Motorrad⸗ ahrer auf das Auto auffuhr, wodurch er zu Fall kam und ſehr ſchwer verletzt wurde. Das Auto kam ohne größere Be⸗ ſchädigungen davon. Kaiſerslautern, 24. Juli. In den neuen Werkſtätten der Eiſenbahn brach ein kleiner Brand aus. Dabei ſam⸗ melte ſich vor dem Gebäude eine Menſchenmenge an. Als zwei Autos vorbeifahren wollten, wurde die 14jährige Tochter Luſſe des Schreinermeiſters Diehl in der Waldſtraße von dem Auto des Metzgermeiſters Kuby überfahren und mußte mik einem Schädelbruch ins Krankenhaus eingeliefert werden. Hettenleidelheim bei Frankenthal, 23. Juli. An einem der letzten Tage wurde vormittags zwiſchen 6 und 7 Uhr der Opferſtock der hieſigen katholiſchen Kirche er bro chen und das darin enthaltene Geld geraubt. Von den Tätern fehlt bis jetzt jede Spur. 2: Hirzbach bei Altkirch. 21. Juli. Im Bahnhof von Hirz⸗ bach wollte der 34jährige Chef de Mare Mr. Walter ein Ge⸗ yäcckſt ück in den Packwagen eines Zuges werfen, ehe dieſer pollſtändig anhielt. Er glitt dabei aus und fiel unter die Rä⸗ der, die ihm die Bruſt zermalmten, ſodaß der Tod auf der Stelle eintrat. * Mainz, 24. Juli. Hier wurde ein Hilfsweichenſteller bei Geleisarbeiten am Gaswerk Bobenheim von einer Ma⸗ ſchine mit Anhängewagen gefaßt. Der Unglückliche blieb, als er beim Herannahen der Maſchine ausweichen wollte, mit Bir 8 Fuß in den Schienen ſtecken und kam zu Fall. Die Lokomotive zerteilte ihn förmlich in zwei Seile — Ein Motorradfahrer und ein Jagdkarren fuhren gegen⸗ einander. Der Motorradfahrer ſtürzte zu Boden und er⸗ litt ſchwere Verletzungen. Er mußte in bedenklichem Zu⸗ ſtande ins Krankenhaus verbracht werden. * Wiesbaden, 24. Juli. In einer Billa in der Paulinen⸗ ſtraße wurde ein ſchwerer Einbruch verübt. Den Tätern fielen 8000 lettiſche Goldrubel und ein goldener Ring in die Hände. Am gleichen Tage wurde eine zweite Villa von anſcheinend den gleichen Dieben heimgeſucht. Eine goldene Uhr, goldenes Armband, Perlenkette und ſonſtige agen⸗ ſtände waren hier die Beute. 7 Neues aus aller Welt — Drei Arbeiter vom Zuge zermalmt. Am vergangenen Donnerstag, kurz vor ſechs Uhr, wurden bei Kahla in Thü⸗ ringen drei Streckenarbeiter, die mit dem Vorrichten der Gleisſtopfmaſchine beſchäftigt waren, von einem Perſonenzug erfaßt und getötet. Die Schuldfrage muß erſt noch geklärt wer⸗ den. Zur Zeit des Unglücks herrſchte ſtarker Nebel. — Unſchuldig verurteilt, Im Auguſt 1920 brannte in Blekendorf im Gute Futterkamp gegen Morgen die Paſtoratsſcheune und auch das Paſtorat faſt vollſtändig nieder. Nach langen Ermittelungen, die damals energiſch fortgeſetzt wurden, weil in der auf den Brand folgenden Nacht eine Scheune des Hufenpächters Ernſt Ruſer in Blekendorf (Hufenſtelle Graskamp) abbrannte und dann noch an dem wei⸗ ter darauf folgenden Vormittage die Bettſtelle des Knechts Willi Fiſcher, derzeit bei Ruſer im Dienſte, in Brand geriet, wurde ſpäterhin der vorgenannte, damals erſt 15 Jahre alte Knecht Fiſcher aus Krummacker bei Högsdorf im Gute Helms⸗ torf gebürtig, vom Schwurgericht in Kiel wegen Brandſtif⸗ tung zu 6 Monaten Gefängnis verurteilt. Von dieſer Strafe wurden ihm nach Verbüßung von 4 Monaten in Lütjenburg und Kiel die letzten zwei Monate auf Bewährungsfriſt er⸗ laſſen. Der zur Zeit des Brandes noch Minderfährige hat ſtets ſeine Unſchuld an der Brandurſache beteuert und die nachfolgenden Jahre haben endlich auch für ihn das Dunkel gelichtet, indem erſt neuerdings die derzeit bei Ruſer in Dienſt geweſene Antonie., aus Kiel gebürtig, damals 17 Jahre alt, jetzt in Hamburg bedienſtet, dem Beichtvater ihrer Dienſtherr⸗ ſchaft in Hamburg eingeſtand, daß ſie damals, alſo jetzt vor nahezu ſieben Jahren, die Scheune des Hufners Ruſer und auch, vielleicht um den Verdacht der Brandſtiftung noch mehr auf den Knecht Fiſcher zu lenken, deſſen Bett in Brand geſteckt hätte. Nachdem es zur Kenntnis der Behörden gekommen, wurde vom Amtsgericht in Kiel für Fiſcher ein Wieder⸗ aufnahmeverfahren eingeleitet und nach Abhaltung eines Lo⸗ kaltermins des Kieler Schöffengerichts in Blekendorf am 25. Juni wurde Fiſcher von dem genannten Gericht am 8. Juli 1927 freigeſprochen. Die Entſchädigungsfrage über unſchuldig erlittene Strafe ſteht noch aus. Die Brandurſache der Paſto⸗ ratſcheune, die Ruſer derzeit gepachtet hatte, und des Paſtorats in Blekendorf bleibt noch unaufgeklärt. Fiſcher iſt jetzt Pferde⸗ lend iſt, daß das Dienſtmädchen., das knecht auf dem Hofe Klamp(Herrſchaft Heſſenſtein). Auffal⸗ derzeit noch länger bei Ruſer in Dienſt war, nie in den Verdacht der Brandſtif⸗ tung geriet. — Othello in Bobingen. Ein Liebesdrama ſpielte ſich in dem bayeriſchen Induſtrieort Bobingen ab. Der ar⸗ beitsloſe Hilfßsmonteur Johann Wagner aus Memmingen lauerte vor dem Fabriktor der Bobinger Kunſtſeidefabrik der ſich ahnungslos zum Mittageſſen begebenden 23 Jahre alten Arbeiterin Joſefa Otto auf und ſchnitt ihr den Hals durch. Der Täter ſtellte ſich dann ſelbſt der Polizei und wurde in das Augsburger Unterſuchungsgefängnis eingeliefert. Der Mör⸗ der will erfahren haben, daß die Otto anderweitige Beziehun⸗ gen angeknüpft hat. Er hat ſchon früher einmal aus Eifer⸗ ſucht die jetzt von ihm Getötete durch einen Halsſtich erheblich verletzt und war damals zu einer längeren Freiheitsſtrafe verurteilt worden. — Bruderkampf der Feuerwehren. In Illkofen brach durch Heuſelbſtentzündung Großfeuer aus, das ein mehr⸗ ſtöckiges Wohnhaus mit Stallungen und landwirtſchaftlichen Anlagen ſowie ſämtlichen Futtervorräten vernichtete. Eine wirkſame Bekämpfung des Feuers wäre möglich geweſen, wenn nicht die herbeigeeilte Regensburger Berufsfeuerwehr an der Löſcharbeit durch eiferſüchtige Landfeuerwehren ge⸗ hindert worden wäre. Die Landfeuerwehren ſpritzten nämlich unglaublicherweiſe anſtatt in das Feuer auf die Regensburger e e und ihre Motorſpritze, um ſie vom Eingreifen ab⸗ zuhalten. — Das Bett⸗Biskuit. Einem Amerikaner iſt eine Erfin⸗ dung gelungen, die für alle Leute, die es lieben, im Bett zu frühſtücken, von großer Wichtigkeit iſt. Er hat nämlich eine Methode gefunden, Biskuit zu backen, der nicht krümelt. Den Zuſatz, der das bewirkt, hält der Erfinder natürlich ſtreng ge⸗ heim. Die Amerikanerinnen— denn für ſie dürfte das neue Gebäck wohl hauptſächlich beſtimmt ſein— können alſo künf⸗ tig nach dem Frühſtück ſich unbeſorgt noch einmal im Bett ausſtrecken. Amerikaniſche Sorgen! — Mord und Selbſtmord. Der 22jährige Eigentums⸗ beſitzer P. Stuwe aus Sandwinkel im Kreiſe Soldin lauerte in einem Getreidefeld ſeiner früheren Geliebten, der 18jähri⸗ gen Frieda Grap, auf, die ihre Beziehungen zu ihm gelöſt hatte und gab, als ſie mit ihrem Rade vorüber gefahren kam, zwei Schüſſe auf ſie ab. Eine der Kugeln traf das Mädchen tö d⸗ lich. Der Mörder erſchoß ſich hierauf ſelbſt. Niadt Beilage Nr. I7 Montag. 25. Juſi 1927 Aus dem Schachleben Partie Nr. 346 (Gspielt am 11. April 1927 auf dem Schachkongreß in Bremen) Weiß: E. Bogoljubow Schwarz: Dr. Anzte 1. e2—e4 cIce 14. Db/ycas Des-c/ 2 Sb1-3 d7-dõ 15. 322—a4 5) e7—eb 3. Sg1—13 dõced 16. a4-as Lf8—d 4. Scꝰge Les- g4 17. dꝛ2—da Kdse/ 5. h2h3 Lg4- hS 18. Lel-es c6-5 6. Scd4—g3 LhS-g6) 19. Sg3—e4 Ih8S-da 7. h3—4 h/—hG 20. Sedede Keσdb 8, Sf3— es Lge- h7 21. Das—13 Kd6—e7 9. Ddi—hs 87—g86 22. Lez-h6 ITdg- ds 10 Dhs—13 8g8—16 23. Lh6—85 1ds-f/ 11. Df3—ba)) Dds ds 24. DI3—a8 Sbs-d7 12 Dbadeb Ddsxeõ* 25. 25—a6 Schwarz gibt auf 13. LII—ez Kes-d8) 8 1. Ein Fehlzug, der die Partie kostet. Der Nachziehende muß Lhö5& 13 spielen.— 2. Nun ist und bleibt der Lh7 ein- — 3. Eine Doppeldrohung, die sich gleichzeitig gegen je Punkte b7 und f7 richtet.— 4. Gegen die Drohung 5b7 c8-T.— 5. Gegen die Drohung Sf—d5 und 8d5—b6 ge- richtet.— 6. Hiermit wird die auf as eingesperrte Dame be- kreit, womit die Partie zugunsten von Bogoljubow entschie- den ist. Partie Nr. 347 (Gespielt im Städte-Wettkampfe Mannheim—Karlsruhe in Schwetzingen am 12. funi 1927.) Weiß: Schütz-Karlsruge Schwarz: Binkert-Mannheim 1. e2—el—es 16. Ld4—es Dedcf⁴ 2 dz—d4 ebꝰedi 17. Le3 Labxe2 3. LfI-cA LIiS b4 18. Scse Tas= 8 4. c2—08 da4c3) 19, LII—e3) Sf6—g4 5. Lesfi/ 4 Kedꝰ 20.—0 Sgaees 6. Ddi—b3 47—ds 21. fꝛ2eB + KI/- g8 7. Dba cb4 Ddg-e/ 22. Tai-di 9) Sd7—f6 8. Dbccs De7xedl + 23 Kg1f2 10) Sf6—g4 9. Sg1 e2 Sg6—16 5) 24. K2—g1 SgN 3 10, Deac? Sbs—-d/ 25. Idi—-d7 Segꝰr 11. Sb1i—- 3 De!- c4) 26. KgiNf 1Jc8—2 12. De7- 830 Ths— eg 27. 8e2—14 Tes—f8 13. Lel—e3) d5—d4=) 28. g2—g3 87—385 14. D383—4 b7- b 29. Weiß gibt auf 15. Lescd4) Les—ab 1. Hiermit erhält der Anziehende Gelegenheit zu einem Opfer, durch das die Partie ein Gepräge erhält, ohne daß für Weiß ein namhafter Stellungsvorteil Im Gegenteil sieht sich der Anziehende als- bald einem Mittelangriff ausgesetzt.— 2. Näher lag off enbar Sbs—cõ, um D N 07 7 zu verhindern.— 3. Hier kam Ded4—e7 mit der Drohung Ter in Betracht.— Mit dem Damen- abtausch hätte sich der Ausgleich herstellen lassen. Nach dem Textzuge erhält Schwarz nach Thü—es durch die Dro- hung d5—dd einen Mittelangriff.— 5. Dieser Zug ist trotz der drohenden Gabel spielbar, weil sich Weiß mit Dfd zu retten vermag.— 6. Dieses Vorrücken scheitert an Dfà und ist daher verfrüht. Es kam b7-b5 mit gutem Spiel in Be- tracht.— 7. Richtig war Df4& dd, womit Weiß Gewinn- aussichten erlangt hatte. Aber auch nach dem Textzuge war die Partie bei vorsichtigem Spiele zu halten. Aber der Nachziehende erwies sich seinem Gegner in der Behandlung des Endspieles überlegen.— 8. Besser Tai—di.— 9. Jetzt War Tal—0I geboten, um Tes-2 zu verhindern.— 10. Mit Scg war immer noch auf Remis zu spielen. Der Textzug war e ee Bock, der mit der Qualitat die Partie verliert. ** * Im Turnier um die Frankfurter Meisterschaft ging Her- bert Unger als Sieger hervor. * Deutscher Schachbund. Vom 17. Juli bis Anfang August 1927 veranstaltet der Deutsche Schachbund seinen Jubi- läumskongreß, verbunden mit einem internationalen Meister- turnier in Magdeburg. Ebenda findet vom 25.—28. Juli der Kongreß des Saale-Schachbundes statt. Die Preise betragen im Meisterturnier, an welchem u. a. Bogoljubow teilnehmen Wird, 1000 Mk. bis herab zu 100 Mk. nebst Aufwandsentschä- digung, im Hauptturnier 125 Mk. bis herab zu 30 Mk. nebst Aufwandsentchädigung. Fin internationaler Schachkongreß findet bis 14. Juli in Keeskemet statt. Das geplante Großmeisterturnier wir mit Rücksicht auf Homburg und London auf den Herbst ver- schoben. Im Vorsommer dagegen findet ein internationales Meisterturnier mit 20 Teilnehmern in zwei Gruppen statt, auſjerdem ein internationales Hauptturnier mi 40 Teilneh- mern, veranstaltet vom Schackverefn in Keczkemet. Miniatur im Schachsplel Pauaartie Nr. 53 (Gespielt in Freiburg l. Br.— 1927) Welß: N. Schwarz: X. 1. e2—e4 eI—es 9. Sbi—63 9 Sd—eg 2. 881—13 Sbs c 10. b2—-b3-c6 3. LfI—bs Sg8—16 11 Lei- b2 di-ds 4.—0 Stoce. 12. Ddi—hS—86 5. III—ei Se4-d6 13. Scgdeds(b) g60⁴h5⁵ 6. SfsCes Scoeõ 14 Ldaoch7 d Kgdꝰch/ 7. TeſlNe5 LfS—e/ 15. Tesdch5 Kh7—g6 3. Lb5- da)—0 16. Sds—f4-+0 1. Die stärkste Fortsetzung des Angriffes.— 2. Wein vollendet erst seine Entwicklung, bevor er den Angriff fort- setzt.— 3. Hiermit verzögert sich die Entcwiklung des Nach- ziehenden und der Angreifer gewinnt ein wichtiges Tempo. — 4. Dieser schwache und leichtsinnige Zug erlaubt dem Anziehenden eine genlale Kombination mit Damenopfer.— 5. Auf cõ X& d5 antwortet Wein mit Dh5& h/7 und Teß—h5.. — 6. Die Schachspalte der„Freiburger Zeitung,, der ich diese kürzlich im Freiburger Schachklub gepielte Partie entnehme, verrät leider nicht, wer der Führer der weiſen Figuren wWar. Partie Nr. 54 (Gepielt in Leipzig) Weiß: N. Schwarz: X. 1. e2—e e7—es5 6. Le4—bs LIS—b4 +-) 2. d2—d4 esdd 7.—63 Lb4—5 3. Ddteddi) Sbs—06 8. Des—g3) LeBNI2 + 4. Ddâ4- e3) 8g8—f6 9. Weih gibt auf 5. If1I—64 Scõ-es 1. Besser SgI—f3.— 2. Dort steht die Dame schlecht᷑. Besser Ddi.— 3. Um zu dem Zuge c2-—c3 zu verlocken.— J. Der Le5 darf natürlich nicht geschlagen werden, wegen Sd3-E.— 5. Nun ist die weiße Dame auf alle Fälle ver- 7103 gleichviel, ob der König oder die Dame den LI2 schlägt. Partie Nr. 55 (Gespielt in einem Kölner Turnier) Weiß: N. Schwarz: X. 1. e2—e4 e7—es 5. Sese7 2) Dgscg2 2. 8g1—f3 Sbsc6 6. 1Ih1-fi Dgꝛced4 +E N 3. LfI- 4 Sc6-di 7. LcA—ez Sd4—f N X 4. Stfaee5) Dds—g5 1. Vorsichtiger war hier die Rochade oder da—d3.— 2. Auf diese Weise gewinnt zwar Weiß einen Turm, ver⸗ liert aber— noch bevor er ihn nehmen kann— die Partie, 1* * Der Kampf um die Meisterschaft am Oberrhein wird anläßlich des 9. Kongresses des Oberrheinischen Schach- bundes in Bruchsal vom 30. Juli bis 3. August ausgefochten werden. Der Sieger von 1925-26 war Theo Weißinger-Karls- ruhe und von 1926-27 H. Hussong-Ludwigshafen. Letzterer wird zugleich den Wanderpreis für den Schachklub Mann- heim zu verteidigen haben. Theo Weißinger wird sich natür- lich alle Mühe geben, um für den Karlsruher Klub die Siegestrophäe einzuheimsen. Hans Ruchti und Bruno Müller-Mannheim sich im Meister- turnier beteiligen, dann werden diese beiden Amateure, die als starke Kombinationsspieler bekannt sind, auch ein Wort bei der Entscheidung um den ersten Siegespreis mitzureden haben. Der Schachklub Bruchsal hat anläßlich des Kon- gresses ein hübsches Festbuch herausgegeben, das der Vor- sitzende, Herr Otto Oppenheimer, mit einem launigen Will- kommensgedicht ausgestattet hat. Die letzte Strophe, die die an alle Schächer zur Teilnahme unterstreicht, Aufet:; Kommt aus der Näh'— kommt fern von Kusel, Stellt Euch zum Schachkongreß hier ein, Ihr sollt im alten lieben Brusel Uns hochwillkommne Gäste sein! * Kongreß des Weltschachbundes. In der Zeit vom 18. bis 30. Juli ds. Js. veranstaltet der Britische Schachbund einen Kongreß des Weltschachbundes, verbunden mit einem internationalen Mannschaftsturnier. Es beteiligen sich daran didie Verbände von 16 Nationen mit je 4 Spielern. * Zum Londoner Kongreſß hat der Weltschachbund nun- mehr die Einladungen ergehen lassen. Sechzehn Staaten sen- den zu den Kämpfen vom 18. Juli bis 30. Juli je eine Vier- mannschaft. Deutschland wird vertreten sein durch C. Carls, J. Mieses, Dr. Tarrasch und H. Wagner. Wenn, wWie zu erwarten steht, + ———̃ᷓ ͥ————.———!fl(ſß!ññ— Montag, den 25. Juli 1927 Sport Neue Maunheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 337 *+ und Spiel Schwimm Länderkümpfe Deutſchland gegen Schweden Deutſchland erhöht ſeinen Vorſprung am Samstag auf 147:86 Punkte. Auch am zweiten Tage des im Stadion zu Stockholm durchgeführten Schwimm⸗Länderkampfes Deutſchland⸗Schwe⸗ den war die deutſche Mannſchaft überlegen. Trotzdem ſie wieder mit zahlreichen Erſatzleuten kämpfte, konnte ſie ihren „„ auf 147:86 erhöhen. An dem Endſieg Deutſch⸗ Iands iſt daher garnicht mehr zu zweifeln. Der intereſſanteſte Kampf des Tages war die 4 mal 200 Meter⸗Freiſtilſtaffel, in der die Deutſchen zu einem leichten Siege kamen. Heit⸗ mann ſchwamm gegen Landroth einen Vorſprung von 12 Se⸗ kunden heraus, Schubert büßte gegen Guſtafsſon die Hälfte wieder ein, jedoch vergrößerte Berges gegen Lundahl die Differenz wieder auf 10 Sekunden. Die Schlußleute Heinrich und Arne Borg lieferten ſich einen erbitterten Kampf. Der Schwede legte ſich mit allen Kräften ins Zeug, konnte aber nur drei Sekunden gutmachen, trotzdem ihn ſeine Landsleute außerordentlich anfeuerten. Im 400 Meter⸗Freiſtilſchwimmen für Damen mußte Frl. Schrader als Erſatz für Frl. Leh⸗ mann einſpringen. Die Magdeburgerin legte die ganze trecke im Bruſtſtil zurück und erreichte eine Zeit, die mit :56,8 Sekunden nicht nur einen neuen deutſchen Rekord dar⸗ ſtellt, ſondern auch um drei Sekunden beſſer iſt, als der offi⸗ zielle Weltrekord der Schwedin Hazelius. Allerdings legte vor einiger Zeit die Holländerin Frl. Baron die 400 Meter⸗ Bruſtſtrecke in:54,8 Min. zurück, jedoch iſt dieſe Leiſtung noch nicht als Weltrekord anerkannt. Das 100 Meter⸗Freiſtil⸗ chwimmen war natürlich Arne Borg nicht zu nehmen. Die eutſchen Vertreter Heinrich und Heitmann konnten zum Schluß aber noch den zweiten Schweden, Werner, auf den vierten Platz verweiſen. Im 200 Meter⸗Bruſtſchwimmen, wo der Weltrekordmann Erich Rademacher fehlte, führte bis 180 Meter der Deutſche Ziemtz, im Endſpurt mußte er aber dem Schweden Harling weichen. Eine Ueberraſchung brachte auch das Kunſtſpringen für Damen, da Frl. H. Rehborn nicht nur die Schwedin Olivier, ſondern auch die deutſche Meiſterin Frl. Söhngen überlegen ſchlagen konnte. Die Ergebniſſe des zweiten Tages: 200 Meter⸗Bruſtſchwimmen: 1. Harling⸗Schw.:01,4 Min., 2. Ziemtz⸗D.:03,5 Min., 3. Dornheim⸗D.:04,4 Min., 4. Wiß⸗ nell⸗Schw.:06,8 Min. 400 Meter⸗Damen⸗Freiſtil: 1. Er⸗ kens⸗D.:38,3 Min., 2. Schrader⸗D.:56,8 Min., 3. Everlund⸗ Schw.:59,6 Min., 4. Töpel⸗Schw. 100 Meter⸗Freiſtil: 1. Arne Borg⸗Schw.:01,7 Min., 2. Heinrich⸗D.:04,6 Min., 3. Heit⸗ mann⸗D.:05,8 Min., 4. Werner⸗Schw.:06,3 Min. Damen⸗ Kunſtſpringen: 1. H. Rehborn⸗D. 72,20 Punkte, Platzziffer 5; 2. Olivier⸗Schw. 63,58 Punkte, Platzziffer 12; 3. Söhngen⸗D. 61,08 Punkte, Platzziffer 13, 4. Johannſſon⸗Schw. 56,62 Pkte., Platzziffer 20; 4 mal 200 Meter⸗Freiſtilſtaffel: 1. Deutſchland mit der Mannſchaft Heitmann, Schubert, Berges, Heitmann 10:07,.2 Min., 2. Schweden mit der Mannſchaft Landroth, Guſtavsſon, Werner und Arne Borg 10:13,6 Min. Deutſchland gewinnt überlegen mit 192:144 Punkten. Der Länderkampf in Stockholm Schweden⸗Deutſchland hat wiederum gezeigt, daß Deutſchland in Europa im Schwimmſport eine dominierende Stellung einnimmt und keinen Gegner zu ſcheuen braucht. Wenn auch Schweden in Arne Borg und Ungarn in Barany hervorragende Einzel⸗ kräfte beſitzen, ſo weiſt Deutſchland doch heute den weitaus beſten Durchſchnitt auf. Die Deutſchen überraſchten beſonders durch ausgezeichnete Leiſtungen im Waſſerballſpiel, obwohl ſämtliche Leute der Mannſchaft bisher nie repräſentativ ge⸗ wirkt hahen. Schweden war der Sieg nicht zu nehmen, er fiel aber mit:8 ſehr knapp aus. In der 4 mal 100 Meter⸗ Hre trangſkel für Damen wirkte Lotte Lehmann wieder mit. ie deutſchen Damen ſiegten überlegen. Das 1500 Meter⸗ Freiſtilſchwimmen für Herren war Arne Borg natürlich nicht du nehmen, er ſiegte vor Neitzel. Ergebniſſe: 4 mal 100 Meter⸗Freiſtilſtaffel für Damen: 1. Deutſch⸗ land:23,5; 2. Schweden 5135,1. 1500 Meter⸗Freiſtil für Schüler⸗ und Jugend⸗Rudern des Regaltavereins Mannheim-L hafen Die Jugendrudererei ſteht im Anfang einer aufwärts⸗ ſtrebenden Entwicklung. Noch nicht lange iſt es her, da hat der Deutſche Ruderverband feſte Normen aufgeſtellt, die dazu dienen ſollten, den außerordentlich harten Sport des Renn⸗ ruderers, der an den Körper ſeiner Jünger äußerſt große An⸗ korderungen ſtellt, ſo zu bemeſſen, daß auch Schüler und Jugendliche ſich ihm unbedenklich wioͤmen können. Dieſe Ein⸗ ſchränkungen, die unter Mitarbeit maßgebender Sportärzte zuſtande kamen, beziehen ſich in der Hauptſache auf die Länge der Rennbahn, die Zahl der an einem Tag von den Jugend⸗ lichen zu fahrenden Rennen, den Wegfall von Vorrennen am Tag des Hauptrennens uſw. und bieten Sicherheit dafür, daß bon dem noch im Wachstum und in der Entwicklung befind⸗ lichen Organismus keine Leiſtungen verlangt werden, die ev. zu Schädigungen führen könnten. Rudern iſt eine der ſchwer⸗ ſten Sportarten, denn erſtens einmal bedarf es Monate, um ie Technik einigermaßen beherrſchen zu lernen, es bedarf einer Erziehung, um die jungen Leute zu einer Mannſchaft aus einem Guß und mit einem einheitlichen Willen zuſammen⸗ zuſchweißen. Daneben werden Forderungen an Zähigkeit, usdauer und Willensſtärke geſtellt, wie nicht leicht in einer ſun eren Sportart. Eine beſonders rationelle und darum ge⸗ unde Lebensweiſe iſt Grundbedingung und in der Zuſammen⸗ diſchee all dieſer Dinge liegt ja gerade das eminent erziehe⸗ che Moment, das gerade doen Ruderſport für die heran⸗ wachſende Jugend geeignet erſcheinen läßt. Hier wird nicht —5 der Körper geſtählt und Ausdauer anerzogen, hier wird 1 die Willensſtärke auf harte Probe geſtellt, deren Beſtehen gute Vorbedeutung für den künftigen Lebensweg des 5.d Mannes dienen kann. Wer durch dieſe harte Schule bi t. der iſt ſicher kein Schwächling Den Vereinen aber ge⸗ ſtrdet Dank für die keine Koſten und Mühe ſcheuenden An⸗ ertteßungen, mit der ſie ſich dieſe Aufgabe der Jugend⸗ Weſtng und ⸗Ertüchtigung widmen. Für ſie bedeutet dieſe de eit 5 8 7 auch ein Stück Lebensaufgabe, denn aus n Jugendru erern werden ſpäter in der Hauptſache die 1 der Rennboote ergänzt werden. m Samstagabend nach 6 Uhr lief das einzige Vorrennen brachte rlten Schüler⸗Vierer, das nachſtehendes Reſultat Erſter Lauf: 1..G eidelberg.35; 2 derg H 9 2. R. Cl. Heidel Zweiter Lauf: 1 Ma imer R. Cl..20; bafener K 17 257 0 0 er.Cl..20; 2. Ludwigs⸗ Herren: 1. Arne Borg(Schweden) 22:45,8; 2. Neitzel⸗Deutſch⸗ land 22:55,3; 8. Biörk(Schw.) 23:04,4; 4. Berger⸗Deutſchland nicht angetreten. Turmſpringen für Herren: 1. Oeberg(Sch.) 99,9 Punkte, Platzziffer 7; 2. Kohle(.) 92,2., Platzziffer 11; 3. Riebſchläger(.) 91,8., Platzziffer 12; 4. Horn(Sch.) 79,8., Platzziffer 20.* Süddeutſchland gegen Oeſterreich Oeſterreich führt nach den Kämpfen des erſten Tages mit 20:16 Als am Samstagnachmittag um 4 Uhr in Nürnberg der Schwimm⸗Länderkampf Süddeutſchland—Oeſterreich beginnen ſollte, ging ein ſchwerer Gewitterregen nieder, der die Abhal⸗ tung des ganzen Kampfes in Frage ſtellte. Nach einer halben Stunde hellte ſich das Wetter jedoch wieder auf und mit einer einſtündigen Verſpätung konnte der Länderkampf beginnen. Die Kämpfe des erſten Tages brachten den Oeſterreichern einen Vorſprung von 20:16 Punkten. Die Gäſte gewannen das 400 Meter Freiſtilſchwimmen durch Rödiger und die 3 mal 100 Meter⸗Lagenſtaffel. Süddeutſchland konnte dagegen nur im 100 Meter⸗Freiſtilſchwimmen durch Dex den erſten Platz belegen.— Außerhalb des Länderkampfes fand ein Waſſer⸗ ballſpiel Süddeutſchland—Oeſterreich ſtatt, das ſehr gute Lei⸗ ſtungen brachte. Trotz ſichtlicher Ueberlegenheit üddeutſch⸗ lands konnten die Oeſterreicher bis zur Pauſe:1 führen, dann ſetzte Süddeutſchland aber Dampf auf und es gelang ihm nicht nur, den Ausgleich zu erzielen, ſondern auch mit:3 einen zwar knappen, aber durchans verdienten Sieg zu buchen. Die Ergebniſſe des erſten Tages: 3 mal 100 Meter⸗Lagenſtaffel: 1. Oeſterreich:53,1 Min. 2. Süddeutſchländ:56,4 Min.— 400 Meter Freiſtil: 1. Rö⸗ diger⸗Oeſterreich:01 Min. 2. Ihrig⸗Süddeutſchland:08 Min. 3. Guth⸗Oeſterreich:10 Min. 4. Lieret⸗Süddeutſchland bei 300 Meter aufgegeben.— 100 Meter Freiſtil: 1. Dex⸗Süd⸗ deutſchland:06,1 Min. 2. Rinderspacher⸗Süddeutſchland :06,5 Min. 3. Golberger⸗Oeſterreich 1108,6 Min. 4. Lichen⸗ ſtein⸗Oeſterreich:11. Der Länderſchwimmwettkampf Sübdeutſchland Oeſterreich unentſchieden 42:42 Am zweiten Tag des Länderkampfes ſahen 1500 Zuſchauer intereſſante Kämpfe. Das Ergebnis iſt immerhin recht er⸗ freulich, denn Süddeutſchland mußte auf eine Reihe der beſten Schwimmer verzichten. Mit ihnen wäre auch dieſer Länder⸗ kampf überlegen gewonnen worden. Ergebniſſe: 4 mal 100 Meter: 1. Süddeutſchland:90,2. 2. Oeſterreich :41.— 200 Meter Bruſt: 1. Staudt⸗Mannheim:09.5. 2. Won⸗ drowitz⸗Oeſterreich:09,8. 3. Weiß⸗Nürnberg:10. 4. Baduik⸗ Oeſterreich.— Kunſtſpringen: 2. Staudinger⸗Oeſterreich 151,80. 3. Stadelmeier⸗Oeſterveich 148,22. 4. Scheck⸗Stuttgart 143,13. * „Quer durch Berlin“ Das Propagandaſchwimmen„Quer durch Berlin“ wurde am Samstag nachmittag auf der Spree über 4700 Meter zwi⸗ ſchen der Monbijou⸗Brücke und der Hanſabrücke durchgeführt. Der Sieger ging aus der Juniorenklaſſe hervor und zwar gewann Steinhauffen⸗Frieſen das Rennen in 58:05 Min. vor Jung⸗Poſeidon Berlin. In der Freiſtilſtaffel konnte Span⸗ dau 04 nach hartem Kampf Berlin 89 in 57,21 Minuten ſchlagen. Bei den Herren⸗Senioren konnte Fröndhoff⸗Münſter in mäßiger Zeit den Sieg an ſich bringen. Bei den Damen ſchlug die deutſche Strommeiſterin Frl. Zimmermann die Stettinerin Baumann. Frl. Zimmermann führte auch die Damenmannſchaft von Germania Berlin in der Freiſtilſtaffel zum Sieg. Bezüglich der Hauptrennen war leider ein unangenehmer Fehler unterlaufen, der hoffentlich in Zukunft vermieden wird, ſo war nämlich der Preſſe der Beginn der Rennen auf halb 3 Uhr angegeben worden, während die Regatta in Wirk⸗ lichkeit erſt um 4 Uhr ihren Anfang nahm. Das ſchöne Land⸗ ſchaftsbild war aber für die zahlreich frühzeitig erſchienenen Zuſchauer kein vollwertiger Erſatz für die um halb 3 Uhr er⸗ warteten Rennen. Alſo in Zukunft auch in dieſer Hinſicht ein bißchen mehr Aufmerkſamkeit. Der Himmel war trüb und das Wetter nicht zu warm, wie es für Ruderrennen gergde recht iſt. Ein lebhafter Wind ſtand gegen die Rennſtrecke⸗ Vierer für Schüler und Jugendruderer, die vor dem 24. Juli 1927 noch kein Rennen gewonnen haben: 1. Heidel⸗ berger.Cl.:29,2; 2..V. Amicitia Mannheim 18/ Länge zurück; 3. Mannheimer.Cl. 2 Längen zurück. Die erſten 200 Meter führte der Mannheimer Club, konnte aber ſeine Poſition nicht halten und mußte die Heidelberger und dann auch die Amieitia vorüber laſſen. Zwiſchen dieſen Beiden entſpann ſich ein harter Kampf, den die Heidelberger bei 600 Meter in Front gehend, für ſich entſcheiden konnten. Die Stärke der Heidelberger lag in ihrer flotten Waſſerarbeit, mit der ſie alle Verſuche der Amieitia, wieder heranzukommen, ſicher abſchlugen. Der Vorſprung von 11 Längen ergab ſich im Endkampf. Erſter Schüler⸗Vierer: 1. Mannheimer R. Cl..16,5; 2..G. Heidelberg 1½ Längen zurück. Ueber den Ausgang dieſes Rennens konnten nicht lange Zweifel beſtehen, denn die Mannheimer hatten die Sache von Anfang an mit flottem Temvo in der Hand. Sehr lobenswert iſt die Hartnäckigkeit mit der die Heidelberger bis ins Ziel den überlegenen Gegner bedrängten. Solchen Kampfgeiſt dürfte man mancher älteren Mannſchaft wünſchen. Zweiter Schüler⸗Vierer: 1. Heidelberger RCl. 415; 2, R. V. Amicitia Mannheim 1 Länge zurück; 3. R. V. Mainz 1 Länge zurück. Ueber die Strecke ziemlich geſchloſſenes Feld unter knapper Führung von Heidelberg. Erſt im Endkampf wurde der Vorſprung deutlicher. Durchweg ſehr ſchöne tech⸗ Riee die von ſorgfältiger Vorbereitung Zeugnis gten. Vierer für Schüler und Jugendruderer: 1. Abteilung: 1..G. Worms.24: 2. Heidelberger.Cl. Länge zurück; 3..G. Rheinau 1 Länge zurück. Rheinau fiel gleich auf den 3. Platz und konnte trotz zäher Arbeit nicht mehr aufkommen. Zwiſchen Worms und Heidelberg ſcharfer Kampf auf der gan⸗ zen Strecke, ſtändige Angriffe der Heidelberger gegen die leicht führenden Wormſer, die aber jeweils ſicher zurück⸗ gewieſen wurden. Ein prächtiges Rennen.— 2. Abteilung: 1. R. G. Heidelberg.25,5; 2. Mainzer R. V. 2 Längen zurück; ., Riedel⸗München 158.70 Pkt. Naß Wichligſte vom Sonntagſport Schwimmländerkämpfe: Deutſchland ſiegt über Schweden mit 192:144 Punkten.— Süddeutſchland—Oeſterreich 42:42. Die Mannheimer Schülerregatta. * Regatta in Offenbach und Ems. * Deutſch⸗Akademiſches Olympia in Königsberg: Ausge⸗ zeichnete Leiſtungen. Linart⸗Belgien Weltmeiſter der Dauerfahrer. * Gabelbachrennen des A. D. A. C. 3. Mal Sieger. Heuſer auf Steyr zum 8 Siege deutſcher Leichtathleten in Kopenhagen. Der Deutſche Fußballbund tagt in München: Er bekennt ſich zum reinen Amateurismus— Neue Sperrbeſtimmungen. 3. Alemannia Karlsruhe bei 700 Meter aufgegeben. Vom Start weg ſetzte ſich Heidelberg an die Spitze, an zweiter Stelle folgte Karlsruhe, an dritter Mainz. Da riß dem Nr. 3 im Karlsruher Boot bei 700 Meter die Dollenſchnur, ſo daß die Mannſchaft aufgab und den Mainzern den zweiten Platz über⸗ ließ. Heidelberg war überlegen. Anfänger⸗Vierer für Schüler und Jugendruderer, die noch⸗ an keinem offenen Schüler⸗ oder Jugendwettrudern teil⸗ genommen haben. 1. Mannheimer R. Cl..26. 2. Mann⸗ heimer R. V.„Baden“ ca. 5 Längen zurück.„Baden“ konnte keinen Augenblick dem ſehr ſicher rudernden Club, der ſeinen Vorſprung nach Belieben ausdehnte, den Sieg ſtreitig machen und landete in großem Abſtand. Nach dem Rennen erhob RV.„Baden“ Proteſt gegen das Starten der Clubmannſchaft in dieſem Rennen. Achter für Schüler und Jugendruderer. 1. Mannhei⸗ mer R. Cl..01. 2. Heidelberger R. Cl. Längen zurück, 3. Mannheimer R. V.„Amicitia“ 1 Längen zurück. Ein ſehr ſchöner Kampf der ſich zäh wehrenden Heidelberger gegen den an Kraft überlegenen Mannheimer.Cl. In beiden Booten gute techniſche Leiſtungen. vr das nernöſe Spritzen muß noch aufhören, weil dadurch die Schärfe des Einſatzes verloren geht, Der„Amieitia“⸗Achter war körperlich etwas ſchwächer und konnte auch das hohe Tempo der andern nicht mitmachen. e e führte über die ganze Strecke und ſiegte ver⸗ ient. Ruderregatta in Offenbach a. M. Der erſte Tag Durch Böen und Niederſchläge etwas beeinträchtigt, nahm derserſte Tag der Offenbacher Regatta auf der 1975 Meter langen Mainſtrecke einen guten Verlauf. Spannende End⸗ kämpfe zeichneten die Rennen aus. Eine Ueberraſchung war die Niederlage der Wormſer R. G. im Doppelzweier gegen den Offenbacher R.., der auch im Zweiten Vierer einen ſchö⸗ nen Erfolg erzielte. Saar⸗Saarbrücken zeigte eine gut trai⸗ nierte ſchneidige Mannſchaft, die mit großem Elan ruderte und zwei Siege erkämpfte. Sachſenhauſen ſchlug den Sieger im Großherzogsachter zu Gießen, die Gießener R. G. 1877, mit%½ Längen ſicher. In die 12 Preiſe des erſten Tages teil⸗ ten ſich neun Vereine. Die Ergebniſſe: Junior⸗Einer: 1. Würzburger RV.(von Hoven) nicht ge⸗ zeitet. 2. Frankfurter RV. 1865(Roller) plus 12 Sekunden. Zukunfts⸗Vierer: 1, Würzburger RG.:52,.8 Min. 2. RV. Fechenheim:00. 3. RV. Gelſenkirchen:05,8. Erſter Vierer o. St.: 1. RG. Worms(Schlebach, Mar⸗ ſchang, Wolf, Lerch):15,8. 2. Offenbacher RG. Undine:24.8. Erſter Junior⸗Vierer: 1. RV. Hellas Offenbach 633. 2. Hanauer RC. Haſſia:34,6 Min. Jungmann⸗Achter: 1. Frankfurter RV. 1865:50,.9 Min. 2. Heilbronner RG. Schaben:59. 3. Frankfurter RG. Ger⸗ mania:04,2 Min. Zweiter Junior⸗Vierer: 1. Saarbrücker RG. Undine:84,4. 2. Würzhurger RG:39.6. 3. Frankfurter RG. Sachſenhauſen :45,8. 4. RV. Fechenheim:54,4 Min. Zmeiter Vierer: 1. Offenbacher RV. 1874:17,4. 2. Frank⸗ furter RG. Sachſenhauſen:20,2. 3. Gießener RG. 1877:21.2. 4. Kitzinger RV.:28,4 Min. Doppel⸗Qweier: 1. Offenbacher RV.(Braun— Wagner) :32,8. 2. RG. Worms(Lerch—Wolf):52,4 Min. Dritter Vierer: 1. Saarbrücker Rcß. Undine:34.4. 2. Würz⸗ burger RG.:30,6. 3. Frankfurter RG. Oberrad:47. 4. Offen⸗ bacher RG. Undine:51,4. Zweier o. St.: 1. Kölner Cl. f..⸗Sp.(Vogt—Schröder) 1188 2. Frankfurter RV. v. 1865(Rang.—Breitbach):15, Zweiter Achter: 1. Frankfurter RG. Sachſenhauſen 52759. 2. Gießener RG. 1877:07,4. 3. RC. Bamberg:09,6. Frank⸗ furter RC. aufgegeben. Undine⸗Reis: Erſter Achter: 1. Frankfurter RV. 1865 :39,6 Min. 2. Heidelberger RK.:47,.2 Min. Der zweite Tag Bei regneriſchem und windigem Wetter brachte der zweite Tag weitere Ueberraſchungen. Roller, der Juniorſkuller des Frankfurter RV., konnte de Rheinmeiſter und mehrfachen Sieger in erſten Rennen, Wolf⸗Worms, nach härteſtem End⸗ kampf mit Luftkaſtenlänge bezwingen. Ergebniſſe: Jungmann⸗Einer: 1. Würzburger RV.(von Hofen) 7224,8.— 2. Vierer ohne Steuermann: 1. Offenbacher RV. 1874:20. 2. Kitzinger RV.:31,8.— Junior⸗Achter: 1. Frank⸗ furter RV. 65:04,8. 2. RC. Bamberg:11.— 1. Vierer: 1. Heidelberger RCl. im Alleingang:24.— 2. Jungmann⸗ Vierer: 1. Abt.: 1. Saarbrückener RG. Undine:24,4. 2. Frank⸗ furter RCl. Oberrad:24,5.— 2. Abt.: 1. RC. Gelſenkirchen :25,6. 2. Offenbacher Undine:29,4.— 1. Einer: 1. Frank⸗ furter RV.(Roller):54,2. 2. RG. Worms(Wolf):54,4.— Gaſt⸗Vierer: 1. Frankfurter RG. Sachſenhaufen:22,3. 2. Kitzinger RV.:25,4.— 1. Innamann⸗Vierer: 1. Heilbronner RG. Schwaben:22,8. 2. Offenbacher Undine:44,8.— 2. Einer: 1. Würzburger RG.(von Hofen):00. Worms und Haſſia Worms aufgegeben.— Ermunterungs⸗Vierer: 1. Frankfurter RG. Oberrad:27,.— 3. Achter: J. Frankfurter RG. Germania:39,8. 2. Por. MeNe.8! Tuliums⸗ Achter: 1. Achter: 1. Frantner n. 8 dentecher RV.:83,8. Neue Maunheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) Montag, den 25. Juri 1027 . Sette. Nr. 897 487. Ruderregatta in Vad Ems An den 16 Rennen der 47. Ruderregatta in Bad Ems ahmen 27ĩ Vereine teil, von denen 11 ſiegreich bleiben konn⸗ en. Die Racke⸗Mannſchaft des Mainzer.V. gewann den dute e 9 den 1. Achter vor Köln 1877. m Wetter und bei gutem Beſuch ausgetragene Regatta brachte ſchöne Kämpfe. Ergebniſſe: -Vierer: 1. Koblenzer.G.:51.8.— 2. Vierer: 1..C. Rhenania Koblenz:43.— 3. Junior⸗Einer: 1. Döpper.C. Witten 7102.— Junior⸗Achter: 1. Frankfurter.G. Ger⸗ mante:00,4.— Jungmann⸗Vierer: 1. Werdener R. Cl.:52,2. — Hochſchul⸗Vierer: 1. Gießener.G. Alleingang:16.— -⸗Achter: 1. Koblenzer.G.:23,2.— Kaiſer⸗Vierer: 1. Main⸗ zer R. V. 6755 im Alleingang.— Jungmann⸗Vierer: 1. Mar⸗ Hurger R. V.:01,4.— 2. Achter: 1. Kaſteler R. G.:02.— 1. Einer: 1. R. C. Rhenania Koblenz(Roth) 7111.— Junior⸗ Vierer: 1. Frankfurter.G. Germania:39,4.— Jungmann⸗ Achter: 1. Kölner.V.:27.— 3. Vierer: 1. Werdener.C. :88,2.— Ermunterungs⸗Vierer: 1..Cl. Saar Saarbrücken :48.— 1. Achter(Preis des Deutſchen Ruderverbandes): 1. Mainzer R. V.:57,8, 2. Kölner R. V.:05,6. Nadſport Die Vorläufe zur Stehermeiſterſchaſt Die am Freitag abend auf der Elberfelder Stadionbahn ausgetragenen Vorkämpfe zur Weltmeiſterſchaft der Steher hatten unter ungünſtiger Witterung zu leiden. Der Beſuch war mit 6000 Perſonen verhältnismäßig ſehr ſchwach und der Beginn der Rennen verzögerte ſich über 1½ Stunden. Später konnten dann die beiden Läufe glatt abgewickelt wer⸗ den. Sie brachten einen Sport, wie man ihn in gleicher Qualität in der ganzen Welt wohl ſehr ſelten geſehen hat. Vor allem wurde wieder einmal bewieſen, daß die Elberfelder Bahn tatſächlich die ſchnellſte der Welt iſt. Die Weltrekorde fielen in beiden Rennen, daß es eine Freude war. Der erſte Lauf ging ziemlich ruhig von ſtatten. Leddy⸗Holland hatte den beſten Start, ging in Führung und gab dieſe bis zum Schluß nicht mehr ab. Der Holländer ſiegte in der neuen Weltrekordzeit von:10.10 Stunden mit 380 Meter Vorſprung vor dem mehrfachen Weltmeiſter Linart⸗Belgien, Sawall⸗ Berlin, Pariſot⸗Paris und Läuppi⸗Schweiz. Der ſechſte für dieſen Lauf gemeldete Teilnehmer, der Italiener Vay trat —5 nicht an. Noch ſchneller als der erſte, war der zweite Lauf. Vom 40. Kilometer ab fielen alle Weltrekorde. Die beſten Fahrer waren hier der Franzoſe Brunier und der funge Deutſche Krewer, der aber durch Motordefekte ſtark zurückfiel. Brunier ſiegte ſchließlich in:08,05.3 Stunden vor Suter⸗ Schweiz. Krewer, Toricelli⸗Italien, Vanderſtunft⸗Belgien und Snoek⸗Holland.. Den Endlauf amSonntag beſtreiten Leddy, — 55 Sawall, Pariſot, Brunier, Suter, Krewer und Tort⸗ ce Das genaue Ergebnis der Steher⸗Vorläufe. 1. Vorlauf: 100 Kilometer. 1. Leddy⸗Holland:10,10 Std.: 2. Linart⸗Belaten 380 Meter; 3. Sawall⸗Deutſchland 405 Meter; 4. Pariſot⸗Frankreich 560 Meter: 5. Läuppi⸗ Schweiz 3100 Meter zurück.— 2. Vyrlauf: 100 Kilometer. 1. Brunier⸗Frankreich:08:05,6 Std.: 2. Suter⸗Schweiz 1530 Meter: 3. Frewer⸗Deutſchland 3490 Meter: 4. Torteelli⸗ Italien 3650 Meter; 5. Vanderſtuyft⸗Belgien 13 500 Meter zurück. Snoek⸗Holland aufgegeben. Die neuen Weltrekorde Bruniers. Bei den Vorläufen zur Weltmeiſterſchaft der Steher er⸗ zielte der Franzoſe Brnnier folgende Weltrekordzeiten: 40 Kilom.: 27:42 Min.(bisher 27:56,3 Min. Sawall.— 50 Hilom.: 34:22.8(bisher 35:08 Sawall.— 60 Kilom.: 40:58 (bisßer 42:38 Leddy).— 70 Kilom.: 47:45.2(isher 49,.33 Sal⸗ dow).— 80 Kilam.: 54:32.2(bish. 56:31.2 Leddy).— 90 Kilom.: 61:2/(hisßer 63:24,2 Leddy).— 100 Kilom.: 68:05,6(bisher 70:10 Leddy). Linart-Belgien Weltmeiſter oͤer Steher Der letzte Akt der großen Radweltmeiſterſchaften brachte am Sonntag im Elberfelder Station die Meiſterſchaft der Steher. Die ganze Stadt war auf den Beinen.. Alle Ver⸗ kehrsunternehmungen waren voll in Anſpruch genommen. 25 000 Zuſchauer umſäumten die Bahn. Sie wurden zunächſt auf eine harte Probe geſtellt, da der Regen den Beginn der Rennen verzögerte. Der franzöſiſche Stehermeiſter Brunier verſuchte gelegentlich etwas Stimmung in die Fahrt zu brin⸗ gen. Der beſte Mann des Feldes war Viktor Linart⸗Belgien. Er brachte die große Leiſtung zuſtande zum 4. Male Welt⸗ meiſter der Steher zu werden. Hinter dem franzöſiſchen Schrittmacher Pasquier ſen. liegend war er vom Start weg an der Spitze und beherrſchte ſeine Gegner ſtets. Er gewann ſicher vor den beiden Deutſchen Krewer und Sawall. Der deutſche Radſport kann mit dem Ergebnis ſeiner Teilneßmer ſehr zufrieden ſein. Beſonders gut hielt ſich der junge Kölner Krewer. Das Endergebnis: 1. Viktar Linart⸗Belaien(Ovel):08.43.2: 2. Krewer⸗ Köln 180 Meter zurück: 3. Sawall⸗Berlin 490 Meter zurück: 4. Suter⸗Schweiz 700 Meter zurück; 5. Brunier⸗Frankreich Jah Meter zurück: 6. Pariſot⸗Frankreich 1450 Meter zurück. Leddy⸗Holland und Toricelli⸗Italien gaben auf. ** Die erſte Weltmeiſterſchafts⸗Revauche. Michard ſiegt abermals Die erſte der zahlreich bevorſtehenden Weltmeiſterſchafts⸗ Revanchen kam für die Berufsflieger in Amſterdam zum Austrag. Durch einen Sieg üher Faucheur, Moeskops, Jaap Meyer und Kaufmann konnte der neue Weltmeiſter Michard⸗ Frankreich beweiſen, daß der Titel an den würdigſten ge⸗ fallen iſt. Die Ergebniſſe: 1 Lauf: 1. Faucheux, 2. Kaufmann ½ Länge. 2. Lauf: 1. Michard, 2. Meyer ½ Länge. 3. La 92 +. Meyer, 2. Moes⸗ kops ½ Länge, 4. Lauf: 1. Michard, 2. Faucheux Länge. 5. Lauf: 1. Moeskops, 2. Faucheux Länge. 6. Lauf: 1. Michard, 2. Kaufmann 1 Länge. 7. Lauf: 1. Moeskops, 2. Kaufmann 1 Länge. 8. Lauf: 1. Faucheux, 2. Meyer 5 Fänge. 9. LTauf: 1. Meyer, 2. Kaufmann 1 Länge. 10. Lauf: 1. Michard, 2. Moeskops, Reifenſtärke. Geſamt⸗ reſultat: 1. Michard 4 Punkte; Fautcheux, Moeskops, Meyer je 6 Punkte, Kaufmann 8 Punkte. e Kritik an der Straßen⸗Weltmeiſterſchaft Zum erſten Male in der Geſchichte des Radrennſports ließ man auch Berufsfahrer zur Weltmeiſterſchaft der Straße zu mit dem Erfolg, daß ein Profeſſional, der Italiener Alfredo Binda, den Amateuren den heiß begehrten Titel wegſchnappte. Dieſes Novum von Straßenweltmeiſterſchaft wird natürlich noch lange Geſprächsthema der intereſſierten Kreiſe bleiben, wird ſelbſtverſtändlich eine neue Polemik innerhalb der Union „Eyeliſte Internnationale“ heraufbeſchwören, nachdem man fetzt Erfahrungen geſammelt hat. Die erſte kritiſche Stimme pernimmt man aus der Schweiz. Im„Sport“⸗Zürich ſteht fol⸗ gendes zu leſen:„Dieſe Straßen⸗Weltmeiſterſchaft hätte eine große herrliche Sache werden können. Leider fand man es für Abtig, gleich bei ihrer Geburt einen großen Pfuſch zu liefern, indem man Amateure und Berufsfahrer in einen Tiegel warf. Es war kein Heldenſtück, Oetavio...! Die Amateurwelt⸗ meiſterſchaft der Straße hat in ſechs ununterbrochenen Aus⸗ tragungen, von denen eine die andere in punkto Schönheit und Raſſe der Kämpfe übertraf, ihre Lebensfähigkeit erwieſen und hätte es nicht nötig gehabt, als Verſuchskarnikel für eine Neu⸗ kreation zu dienen. Andererſeits war die Schaffung einer offiztellen Straßenweltmeiſterſchaft für Profeſſional unter dem Szepter der U. C. J. ſchon lange ſpruchreif. Die beiden hätten alſo unter der Wahrung reinlicher Scheidung getrennt nebeneinander hergehen können und wären des größten In⸗ tereſſes und Erfolges zum Voraus ſicher geweſen. Es wird auf alle Fälle ſo kommen müſſen, daß jede Kategorie ihren eigenen Weltmeiſter hat und jedes Jahr neu beſtimmt, denn es iſt für das geſunde Empfinden eine Abſur⸗ dität, daß Amateure und Profeſſionals untereinandergemiſcht ſtarten und nur einen gemeinſamen Weltmeiſter haben ſollen, wie es für diesmal angeordnet wurde. Die eine oder die andere Partei wird ſo für ein Jahr„herrenlos“ führen! Neh⸗ men wir an, ein Amateur werde Straßenweltmeiſter, dann werden Leute wie Binda, Girardenge ete. lachen. Wird aber ein Profeſſional Weltmeiſter(wie geſchehen), dann werden ſich die Amateure zurückgeſetzt fühlen und ſagen: Nicht zu ver⸗ wundern, die tun ja nichts anderes, gegen die können wir ſowieſo nichts ausrichten. Wie dem nun ſei, man muß ſich für dieſes Jahr mit dem Proviſorium abfinden. E Keßmeier⸗Rüſſelsheim Straßenmeiſter des B. D. R. Mit dem Start und Ztiel in Elberfeld kam am Samstag die Deutſche Meiſterſchaft im Einerſtreckenfahren über 204,3 Kilometer zur Durchführung. Alle B. D..⸗Amateure von Ruf, insgeſamt 56 Fahrer begaben ſich morgens 7,25 Uhr auf die Reiſe. Die Chemnitzer Röſch und R. Wolke hatten die erſten Reifenſchäden, fanden aber bald wieder Anſchluß, Bei Düſſeldorf fiel die erte Entſcheidung. K. Kohl⸗Leipzig, Schröder⸗Rüſſelsheim und Peter⸗Berlin löſten ſich vom Felde ab und gewannen ſchnell 1000 Meter Vorſprung. Bei Opladen waren jedoch alle wieder zuſammen. Der Titelverteidiger A. Schmidt⸗Dresden hatte Maſchinenſchaden und fiel weit zu⸗ rütck. Dann ſtreckten die 4 4 8 Wolke, denen ſichtlich noch die Strapazen der Weltmeiſterſchaft in den Gliedern ſaßen, die Waffen. Vorüßergehend hatte der Hannoveraner Seitz die Führung, aber auch er wurde wieder eingeholt. Bei einer Stetaung in der Nähe von Kierſpe fiel die Entſcheidung. W. Meyer⸗Leipzig, Ebeling⸗Aachen. Keßmeier⸗Rüſſelsheim und Qunendt⸗Chemnitz zogen auf und davon. Leider fiel der Kampfſpielſteger Meyer infolge eines Reifendefektes wieder zurück. Während Keßmeier die vordere Gruppe in einem leichten Spurtſieg durchs Ziel führte, mußte ſich Meyer damit begnügen, die zweite Gruppe anzuführen. Das Ergebnis: 1. Keßmetier⸗R.V. Opel Rüſſelsheim:05 Std.; 2. Ebe⸗ ling⸗Aachen eine Länge zurück, 3. Quandt⸗Chemnitz dichtauf, 4. W. Meyer⸗Leipzig:08,2; 5. Stöpel⸗Berlin; 6. A. Thiel⸗ Rademvormwald: 7. K. Weher⸗Chemnitz; 8. K. Olnöter⸗Stet⸗ tin; 9. Geyen⸗Hurorsheim:09 St.: 10. W. Müller⸗Rüſſels⸗ heim:10 Std.; 11. M. Mayer⸗Chemnitz; 12. Wollram⸗ Solingen; 13. K. Müller⸗Elberfeld; 14. Ingenwerth⸗Duisburg. 222 Dreiſtunden⸗Mannſchaftsrennen auf der Rütt⸗Arena Am Freitag abend brachte die Berliner Rütt⸗Arena bei gutem Beſuch ein internationales Dreiſtunden⸗Mannſchafts⸗ fahren zum Austrag, das von elf Mannſchaften beſtritten wurde. Der gebotene Sport war im großen und ganzen recht gut. Die erſte Stunde verlief verhältnismäßig eintönig, ab⸗ geſehen von kleineren erfolgloſen Ausreißverſuchen. Erſt während der zweiten Stunde des Rennens 11 es den Mannſchaften Tonani—Knappe und Kroll—Miethe den übri⸗ gen Paaren eine Runde abzunehmen. Damit war das Ren⸗ nen entſchieden. Im letzten Teil des Rennens ereignete ſich noch ein böſer Sturz, von dem Lorenz und Koch am meiſten mitgenommen wurden und ausſcheiden mußten. Das Ergebnis: 1. Tonani— Knappe 116,250 Kilom. 65 Punkte; 2. Kroll—Miethe 42 Punkte. 1 Runde zurück: 3. van Nek—Pey⸗ rode 48 Punkte; 4. Ehmer—Krollmann 40 Punkte; 5. Krü⸗ ger—Petermann 17 Punkte; 6. Maes—Roels 13 Punkte; 7. Kühl.—Wette 13 Punkte. VBahnrennen in Rheingönheim Die vom Pfälzer Radfahrerbund am geſtrigen Sonntag veranſtalteten Bahnrennen hatten einen guten Beſuch zu ver⸗ zeichnen. Es ſcheint, daß die Rennen auf dieſer Bahn allmäh⸗ lich wieder an Zugkraft gewinnen; natürlich müſſen die Ren⸗ nen für die Folge eine gute Beſetzung erfahren. Reibungslos und flott wickelte ſich das geſamte Programm ab. Die Kämpfe zeigten ſportlich gute Leiſtungen. Im B⸗Klaſſe⸗Flieger⸗Ren⸗ nen entpuppte ſich der Franzoſe J. Haurlin als ein ausge⸗ ſprochener Flieger. Spielend ließ er ſeine Gegner hinter ſich und gewann ganz überlegen. Im Fliegerhauptfahren ent⸗ wickelte ſich ein erbitterter Kampf zwiſchen K. Schuler⸗—W. Clemens. Wolke⸗Ludwigshafen, der im Spurt nicht zu ver⸗ achten iſt, kam in der Kurve zu hoch und fiel dadurch zurück. Nach Kampf blieb K. Schuler ſiegreich. Im Fliegerhaupt⸗ fahren war W. Denzer⸗Ludwigshafen der Beſſere und ge⸗ wann nach ſchönem Haffner⸗Speyer. Das Alters⸗ fahren wurde über 4000 Meter mit Punktwertung ausgefah⸗ ren und brachte Punktgleichheit zwiſchen Hartmeyer und Claus. Ein Herausforderungskampf Schuler⸗Haurlin über 1200 m brachte dem Franzoſen einen ſicheren Spurtſieg. Intereſſante Kämpfe brachten die vier Läufe des Länderkampfes. Das Ganze entwickelte ſich zu einem Zweikampf Bayern—Babe Durch das Verſagen von Kaiſer⸗Baden blieb Bayern mit einem Mehr von zwei Punkten ſiegreich. Im Auſtraliſchen Verfolgungsrennen rehabilitierte ſich Baden und ſchlug Bayern. Das Tempofahren von Schuler und Helmling gab hier den Ausſchlag. Dem Mannſchaftsrennen wurde naturgemäß das größte Intereſſe entgegengebracht. Hier hätte die Organiſation weit beſſer ſein dürfen. Die End⸗ ſpurt⸗Inkramannſchaft erwies ſich bei dem Feld von 16 Mann⸗ ſchaften als die weitaus ſtärkſte und mußte nur den letzten Spurtſtieg an den Franzoſen abtreten. Den Mannheimern ge⸗ lang die Ueberrundung des geſamten Feldes bis auf das Paar Klein—Oberbeck, die nur durch einen Defekt von dem Runden⸗ verluſt verſchont blieben. Ergebniſſe: Fliegerhauptfahren 1200 Meter: 1. K. Schuler, Endſpurt Inkra Mannheim, 2. W. Clemens⸗Offenbach, 3. F. Ackermana⸗ Speyer, 4. Oberling⸗Lachen. 7 Fliegerfahren B⸗Klaſſe 1200 Meter: 1. J. Haurlin⸗Frank⸗ reich, 2. Oberbeck⸗Mutterſtadt, 3. R. Jung, Endſpurt— Inkra Mannheim, 4. O. Koch⸗Schifferſtadt. 5 Jugendfahren 1200 Meter: 1. W. Denzer⸗Ludwigshafen, 2. H. Haffner⸗Speyer, 3. E. Lutz⸗Waldͤhof 97, 4. H. Frühbis⸗ Diehesfeldß. Alters⸗Punktefahren 4000 Meter: 1. Claus⸗Speyer 7., 8 F35FF 7 Punkte, 3. Götz, 4. Baßler⸗ achen. Länderkampf 4 mal 1200 Meter: 1. Bayern(Wolke, Traub, Ackermann, Zimmermann) 14 Punkte, 2. Baden(Schuler, Helmling, Jung, Kaiſer) 12., 3. Heſſen; 4. Württemberg. Auſtraliſches Länderverfolgungsrennen 4000 m: 1. Baden (Schuler, Helmling, Jung, Kaiſer), 2. Heſſen, 3. Württemberg, 4. Bayern. Einſtunden⸗Maunſchaftsfahren: 1. Helmling⸗Schuler, End⸗ urt 5 Inkra Mannheim 38 Punkte, 2. Klein—Oberbeck, utterſtadt 22 Punkte. Eine Runde zurück: 3. R. Keller— Wetzler, Ludwigshafen 24 Punkte, 4. Traub—Zimmermann Ludwigshafen 23 Punkte, 5. Haurlin—R. Jung, Frankreich⸗ Mannheim 22 Punkte, 6. Dobler—Hartmeyer, Ludwigshafen 15 Punkte, 7. Ackermann—Haffner, Speyer 12 Punkte, 8. Kauf⸗ mann—Kaufmann, Waldhof 97 9 Punkte. Automobilſport Gabelbachrennen des A. D. A. G. Heußer auf Steyr zum 3. Mal Sieger Regen und Wind blieben wieder einmal der vom Gau— Thüringen des A...C. veranſtalketen 8. Austragung des Gabelbachrennens bei Ilmenau treu. Während der ganzen Veranſtaltung ging ein feiner Sprühregen auf der bis auf 4 Km. verlängerten Rundſtrecke nieder. Trotzdem umſäumte eine ſtattliche Zuſchauerzahl die Strecke. Das Rennen ſelbſt verlief glatt, dagegen gab es beim Training zwei ſchwere Unfälle. Todt⸗Gera fuhr mit ſeinem Bugatti gegen einen Telegraphenmaſt und mußte mit einem ſchweren Schädelbruch ins Krankenhaus transportiert werden. Wenig ſpäter ver⸗ unglückte eine dort als Zuſchauerin weilende Motorrad⸗ fahrerin tödlich. Die Organiſation war gut, lediglich für die Preſſe war nicht genug geſorgt. Die Erlangung der geunauen Ergebniſſe war mit großen Schwierigkeiten verknüpft. 75 Motorradfahrer und 71 Wagen traten in Wettbewerb. Der als Favocet geltende Spezialiſt dieſer Strecke H. Heußer⸗ Kleinſchmalkalden auf Steyr fuhr wieder einmal, zum dritten⸗ mal, mit:87,2(Stundendurchſchnitt 94,5 Km.) die ſchnellſte Zeit des Tages und brachte ſo den Wanderpreis der Stadt Ilmenau an ſich. Bei den Motorradfahrern war bder Stutt⸗ garter Gehrung auf U. T. mit:43,6 der beſte Mann. Ergebniſſe Motorräder: bis 175 cem: Senioren: 1. Stahlſchmidt⸗ Erfurt(.K..):33,8;— bis 250 cem: Junioren: 1. Köhtel⸗ Erfurt(NSu.):43,6, Senioren: 1. Krautwurm⸗Orenſtein (NSü.):22,4,— bis 350 cem: Junioren: 1. Hackel⸗Erfurt (Raleidge):05,4, Senioren: 1. Werner⸗Suhl(Blachurne) 2251,4;— bis 500 cem: Junioren: 1. Dittrich⸗ Dresden (D. M..):50,4, Senioren: 1. Gehrung⸗Stuttgart(U..):43,0 (beſte Zeit der Motorräder);— über 500 cem: Junioren: 1. Grünert⸗Zlota(B. M..):58,2, Senioren: 1. Gäbelmann⸗ Leipzig(Northon):53,6. Motorräder mit Beiwagen: bis 600 cem: Junioren: 1. Haarmann⸗Fulda:05, Senioren: 1. Jakob⸗Fürth(Viktoria) :40,2;— über 600 cem.: Juntoren: 1. (Wanderer):14,4, Senioren: 1. Hartkorn⸗Kitzingen(Hecker :48,2. Sportwagen: bis 750 cem: Herrenfahrer: 1. Schmidt⸗ Plauen(Hanomag) 5ꝛ06,1; Induſtriefahrer: 1. Buthenuth⸗ Hannower(Hanomag):27,6;— bis 1100 cem: Herrenfahrer; 1. Dr. Seyska⸗Schweinfurt(Pluto):55,4;—. bis 1575 cem.; Induſtriefahrer: 1. Biſchof⸗Hannover(Chiribiri).20,47— bis 3150 cem: Herrenfahrer: 1. Sieber⸗Regensburg(NSU.) :28,6 Induſtriefahrer: 1. Scheling⸗Mainz 358— über d Induſtriefahrer: 1. Oeſterreicher⸗Dresden(Bugatti) :57,6. Sportwagen: bis 1100 cem: Herrenfahrer: 1. Heetrampf⸗ Noſſen(Opel):59,2; Induſtriefahrer: 1. Schmoburg⸗Gera (Opel):15,8;— bis 1500 cem: Herrenfahren: 1. Kerſting⸗ Bremen(Bugatti):45,6; Induſtriefahrer: 1. Andre⸗Frank⸗ furt(Bugatti):22,6;— bis 2000 cem: Induſtriefahrer: 1. Zahn⸗Braunſchweig(Bugatti):09,8;— bis 3000 cem; Induſtriefahrer: 1. Graf Kalnein⸗Berlin(Bugatti:59.2;— bis 5000 cem: Induſtriefahrer: 1. Gräfin Einſiedel(Steyr) :50,6,— über 5000 cem: Induſtriefahrer: 1. Kimpel⸗Ludwigs⸗ hafen(Mercedes⸗Benz) 2239,4. Rennwagen: bis 750 cem: Induſtriefahrer: 1. Buthenuth [Hanomag):00,4; bis 1100 cem: Induſtriefahrer: 1. Meiſter⸗ Frankfurt(Amilcar):01.2, bis 15 cem: Induſtriefahrer: J. Loge⸗Berlin(Agaß:06,6, bis 2000 cem: Herrenfahrer: 1. Maul⸗Nürnberg(Bugattt):46,6, bis 3000 cem: Induſtrie⸗ fahrer: 1. Bremme⸗Barmen(Bugatti):34,4, über 3000 cem: Induſtriefahrer: 1. Heuſer⸗Kleinſchmalkaden(Steyr):37,2. Landball Jubiläumsſpiele des M. J. C. Phönix⸗Mannheim V. f. R. Mannheim Steger der 1. Mannſchaften Pfalz Ludwigshafen Sieger der 2. Mannſchaften M. F. C. Phönix Sieger der Damenmannſchaften. Am vergangenen Samstag und Sonntag fand im Rahmen der Jubiläumsſpiele des M. F. C. Phönir Mannheim ein Handballturnier ſtatt, an dem folgende Vereine teilnahmen: olizeiſportverein Mannheim, Sportverein Waldhof, M..., * P V. f.., Pfalz Ludwigshafen und die Damenmannſchaft des“ Veranſtalters. 35 Schon die Vorentſcheidungsſpiele am Samstag brachten intereſſanten Sport und qualifizierten ſich für das Endſpiel in der 1. Mannſchaftsklaſſe Polizeiſportverein, der mit:1 Toren dem Sportverein Waldhof das Nachſehen gab, und V. f.., welcher M. T. G. nach hartnäckiger Gegenwehr mit :4 Toren aus der Pokalrunde warf, Der Sonntagmorgen brachte die zweiten Mannſchaften zuſammen und gingen in dieſer Konkurrenz der Polizeiſportperein, welcher V. f. R. mit 5ꝛ9 Toren ſchlug, und Pfalz Ludwigshafen, der nach ſchönem Sviel Sportverein Waldhof mit 514 Toren abfertigte, als Sieger hervor. Bei den Damenmannſchaften hatte V. f. R. Freilos und ſo trafen ſich zum Ausſcheidungsſpiel M. F. C. Phönix und Sportverein Waldhof. Beide Mannſchaften waren ſich gleichwertig und nur dem beſſeren Schußvermögen der Phönix⸗Damen gelang es Waldͤhofs letzte Hoffnung an dem Turnier mit:0 zu ſchlagen. Bei richtigem Handͤballwetter trafen ſich dann die Sieger der zweiten Mannſchaften vor einer anſehnlichen Zuſchauer⸗ menge zum Entſcheidungsſpiel. Pfalz Ludwigshafen— Polizeiſportverein 512. Mit einer kleinen Verſpätung gab der Schiedsrichter Hertel⸗Frankenthal den Ball frei. Wie aus den Vorſptelen zu erſehen, gab man Pfalz die größeren Siegeschancen und hatte ſich hierin auch nicht getäuſcht. Bei Halbzeit lag Pfalz bereits mit:1 Toren in Führung. Die zwette Halbzeit ſah Pfalz weiter im Vorteil. Doch auch Polizeiſportverein zeigte ſehr ſchöne Momente und ein ſolcher war das aus dem vollen Lauf geworfene Tor von Schmalfuß. Gegen Scluß des Spieles ließ Pfalz merklich nach und Polkzei hat etwas mehr vom Spiel. Trotzdem erzielte Pfalz noch ein weiteres Tor und ſtellte dadurch das Torverhältnis auf:2. An dieſem Reſultat ändert ſich bis zum Schlußvfiff nichts mehr und Pfalz verläßt als verdienter Sieger den Platz. V. f. R.— Politeiſportverein:1(:0) Das größte Intereſſe des Tages wurde naturgemäß der Begegnung W. f. R.— Polizeiſportverein entgegengebracht. B. f. R. trat mit zwei Mann Erſatz an, während Polizei⸗ ſportverein für einen Mann Erſatz einſtellen mußte. V. f. R. hat Anſpiel und ſpielt ſich vor des Gegners Tor. Doch die Polizeiverteidigung iſt auf der Hut und ſchon iſt Polizet vor dem WV. f. R. Heiligtum. Hin und her geht das Sniel und in der 15. Minute wirft Morgen aus etwa 25 Meter über⸗ raſchenderweiſe das 1. Tor für W. f. R. ein. Nach Anſpiel kommt Polizei vor des Gegners Tor. Huber greift unfair 4 N — z. Montag, den 28. Jult 1927 Neue Maunbelmer Beitung(Worgen⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 837 * en. Strafſtoß! Doch in der Aufregung geht der Wurf da⸗ Beben. Ebenſo überraſchend war der Torwurf von Hügel 1, welcher ſeinen Verein:0 in Führung gehen ließ. In der 84. Minute konnte Lenz nochmals erfolgreich ſein und mit:0 Toren für V. f. R. geht es in die Pauſe, „Beim Seitenwechſel hat Polizei anfänglich die Sonne im Rücken. Trotzdem gelingt es V. f. R. in der 6. Minute durch Morgen das Reſultat auf:0 zu erhöhen. Eine Unfairnis der V. f. R. Verteidigung bringt Polizei einen Strafſtoß ein, den Baumann zum 1. Tor für Polizei verwandelt.:1 für B. f. R. Nun entſpinnt ſich ein hartnäckiger Kampf und Poli⸗ zei verſucht unbedingt zu Torehren zu kommen. Doch die V. f. R. Mannſchaft iſt auf dem Poſten und mit dem Schluß⸗ pfiff des Schiedsrichters Beck⸗Frankenthal, der dem Spiel ein gerechter Leiter war, verließ V. f. R. den Kampf⸗ atz. M. F. C. Phönix Damen— V. f. R. Damen:0(:0) Angenehm enttäuſchte die Damenhandballmannſchaft des Veranſtalters. Konnte ſie doch, trotz zeitweiſer Ueberlegen⸗ heit der V. f. R. Damen, dieſelben mit:0 Toren ſchlagen. An dieſem Reſultat dürfte wohl auch der Schiedsrichter inter⸗ 50 eſſiert geweſen ſein, denn ſeine Leitung war unkorrekt. Anſchließend fand die Preisverteilung ſtatt, in welcher der Vorſitzende des Vereins die Begrüßungsanſprache hielt, und die verdienten Sieger ehrte. Mit einem Hoch auf das deutſche Vaterland ſchloß Herr Naſtoll ſeine mit großem Beifall aufgenommene Rede. J. Fußball Gautag der Gaue Heidelberg und Schwetzingen im Süddeutſchen Fußballverband „Am geſtrigen Sonntag wurde der Gautag der Gaue Heidelberg und Schwetzingen im S. F. V. gemeinſchaftlich in Eppelheim abgehalten. Die Tagung war außerordentlich ſtark beſucht, ſowohl ſeitens der Vereine des Gaues Heidel⸗ berg, als auch der des Gaues Schwetzingen. Auch der Bezirks⸗ Vorſitzende Herzog⸗Mannheim war anweſend. Dieſer referierte zunächſt über die Neueinteilung und gab bekannt, daß die beiden Gaue künftig wieder zu einem Gau vereinigt werden. Der neue Gau wird wohl der größte ſein im ganzen Süd⸗ deutſchen Verband. Er umfaßt 9 Kreisliga⸗, 13 A⸗ und 7 ⸗Vereine. Ulbrich⸗Hockenheim erſtattete dann den Jahres⸗ bericht für den Gau Schwetzingen, Würzberger⸗Kirchheim dieſen für den Gau Heidelberg. In beiden Berichten wurde ein ſachliches Bild über die geleiſtete Arbeit gegeben. Die euwahlen ergaben folgendes: Für den ausſcheidenden Herrn Siegmund⸗Heidelberg, der kürzlich zum Vorſitzenden des Kreiſes Neckar gewählt wurde, übernahm Herr Würzberger⸗ Tirchheim das Amt des Gauvorſitzenden. Schriftführer wurde Herr Olbert⸗Doſſenheim. Als Jugendleiter wurde Gentner⸗ Neulußheim, als Schiedsrichterbeiſitzer Lauer⸗Plankſtadt und als weiterer Gaubeiſitzer wurde Köhlein⸗Wiesloch gewählt. ls Ort des nächſten Gautages wurde Hockenheim, unter Berückſichtigung des 20jährigen Jubiläums des dortigen Fuß⸗ ballvereins 1908, beſtimmt. S. Neichtathletik Leichtathletiſche Weltkämpfe in Alm Das Leichtathletikfeſt im Ulmer Stadion hatte eine recht gute Beſetzung gefunden. 1500 Zuſchauer ſahen bei prächtiger zitterung und vorzüglichen Bahnverhältniſſen ſpannende ämpfe und zum Teil auch vorzügliche Leiſtungen. Beſonders erfolgreich war die Frankfurter Eintracht. Ausgezeichnete eiſtungen bot der Münchener Jenuwein, der über 800, 1500 05 400 Meter Hürden ſiegte. Im Diskuswerfen bot der Ber⸗ iner Hänchen beachtliches. Ergebniſſe: f 100 Meter Einladung: 1. Dr. Wichmann, Eintracht Frank⸗ Mer, 10,8,— 200 Meter, Junioren: 1. Seib⸗Frankfurt.— 400 Reter, Junioren: 1. Ebner⸗Regensburg 52,5.— 800 Meter, 1fen⸗ 1. Jenuwein⸗München:03,7. 1500 Meter, offen: „Jenuwein⸗München:14,5.— 5000 Meter: Kettner, Stutt⸗ garter Kickers, 16:28.— 400 Meter, Hürden: 1. Jenuwein⸗ Aänchen.— 4 X 100 Meter⸗Staffel: 1. Eintracht Frankfurt 065— Schweden⸗Staffel: 1. Eintracht Frankfurt:02,2.— * 100 Meter: I. Stuttgarter Kickers:55,5.— Stabhoch⸗ prung: 1. Seß⸗Nürnberg.30 Meter.— Weitſprung: 1. Bart⸗ ürtingen 6,77 Meter.— Hochſprung für Junioren: 1. Herle⸗ Fentestelm 1,77 Meter.— Diskuswerfen, beſtarmig: 1. Hän⸗ en⸗Berlin 42,88; beidarmig: 1. Hänchen⸗Berlin 76,20 Meter. D. 100 Meter für Damen: Hornung⸗Ulm 13,9.— Diskus für Franen: 1. Schöner⸗Nürnberg 30,36 Meter.— Dreikampf für Nrauen: 1. Holzſchuh⸗Ulm 170 P.— Dreikampf, offen: 1. Bart⸗ Urtingen 202 Punkte. Deutſche Leichtathleten in Kopenhagen n Der erſte Tag des in Kopenhagen veranſtalteten inter⸗ ationalen Leichtathletikmeetings, zu dem deutſcherſeits der b C. Charlottenburg eine Mannſchaft entſandt hatte, ging 525 ſehr ſchlechter Witterung vor ſich, worunter die Ergebniſſe atürlich litten. Im 400 Meter⸗Lauf blieb der Charlotten⸗ unger Frölich in 52 Sekunden vor dem Franzoſen Jackſon 10590 dem Dänen Larſen ſiegreich. Letzterer holte ſich dafür den 500 Meter⸗Lauf vor ſeinem Landsmann Axelſen. Der..⸗ 5 ann Ujatta belegte in:08 den dritten Platz. Das 60 Meter⸗ Ezufen holte ſich der Däne Hörgenſen in 7,1 Sek. vor Gerber⸗ harlottenburg. der um eine Zehntel⸗Sekunde geſchlagen blieh. Turnen Norogruppenſpiele des 10. baö. Turnkreiſes Geſtern fanden in Schwetzingen die Norbbadiſchen Mei⸗ ſterſchaftsſpiele des 10. Kreiſes(Baden) der D. T. ſtatt. Das Wetter war ausnahmsweiſe gut, was ſowohl für die große Zuſchauermenge wie für die Spieler ſelbſt einen guten Ein⸗ 1 1 855 Die Leitung hatte der II. Kreisſpielwart, Herr alf. Die Ergebniſſe: Ausſcheidungsſpiele Fauſtball Meiſterklaſſe: Tv. Ober⸗ hauſen— Polizei Heidelberg 31:26. Tv. Sandhofen— Tv. Schwetzingen 33:30. Fauſtball A⸗Klaſſe: Ty. Sandhofen— Polizei Heidelberg 57:34. Tv. Schwetzingen— Oberhauſen 49:18. Tv. Sand⸗ hofen— Sinsheim 47:81. Fauſtball 32—40 Jahre. Tv. Bruchſal— Tv. Jahn Neckarau 42:36. Tgmde. Heidelberg— Tv. Hockenheim 64:27. 5 eoe Fauſtball. Tv. Bruchſal— Tv. Lützelſachſen Entſcheidungsſpiele. Fanſtball Meiſterklaſſe. Sieger Tv. Oberhauſen— Tv. Sandͤhofen 40:28. Fauſtball A⸗Klaſſe. Sieger Tv. Schwetzingen— Tv. Sand⸗ hofen 32:31. Fauſtball 32—40 Jahre. Sieger Tamde. Heidelberg— Tv. Bruchſal 47:24. Jugendklaſſe Fauſtball. Sieger Ty. Sandhofen— Ty. Bruchſal 38:38 nach Spielverlängerung 15:12. Schlagball Turner. Sieger Tv. Bruchſal— Tv. Neckarau 75:17. Hochſchulſport Feierliche Eröffnung.— Beginn der Vorkämpfe. Molles wirft 60 Meter Speer. Mit einer ſtimmungsvollen Begrüßungsfeier in der Kö⸗ nigsberger Stadthalle nahm das Achte Deutſche Akademiſche Olympia ſeinen Beginn. Oberbürgermeiſter Dr. Lohmeyer⸗ Königsberg rief den von weit und breit herbeigeeilten Hoch⸗ ſchülern und Schülerinnen den Willkommengruß der gaſt⸗ gebenden Stadt zu. Nach ihm begrüßten auch die Vertreter der Reichs⸗ und Staatsbehörden, ſowie der Rektor der Uni⸗ verſität Königsberg die Gäſte.— Am frühen Morgen des Freitags begannen bei prächtigem Wetter die Vorkämpfe. Neben den ſehr ſtark beſetzten Mehrkämpfen wurden auch ſchon die leichtathletiſchen Wettbewerbe in Angriff genommen. Da⸗ bei zeigte es ſich, daß die neue Aſchenbahn der Paleſtrina⸗ Sportanlage doch noch nicht den Anſprüchen eines größeren Feſtes genügt. In den 400 Meter⸗Vorläufen war der Berliner Wieſe der beſte Mann. Ueber 1500 Meter liefen fünf Mann die Zeit von:18 Minuten heraus. Körnig⸗ und Schlößke⸗ Charlottenburg waren über 100 Meter in ihren Vorläufen mit 11,1 Sekunden ſiegreich. Der deutſche Kurzſtreckenmeiſter Körnig beſtreitet übrigens nur den 100 Meter⸗Lauf. Bei den 200 Meter⸗Läufen machte der Berliner Aſſeyer die beſte Figur. Nathan⸗Charlottenburg hatte einen ſchlechten Start und gab auf. Eine überraſchend gute Leiſtung bot der deutſche Speer⸗ wurfmeiſter Molles⸗Königsberg. Er kam bei den Speerwurf⸗ Vorkämpfen über die 00 Meter⸗Grenze heraus. In der 10mal 100 Meter⸗Staffel bot die Univerſität Berlin mit:50,5 Minuten die beſte Zeit.— Bei den Tennis⸗Wettkämpfen hat der Kölner Statz in Abweſenheit von Prenn die beſten Aus⸗ ſichten.— Die übrigen Sportarten traten am Freitag noch nicht bezw. kamen mit ihren Vorkämpfen noch nicht weit. Jahn 2 Deutſch⸗Akademiſche Olympia Vorzügliche Leiſtungen bei den Kämpfen am Samstag Beim Deutſch⸗Akademiſchen Olympia in Königsberg war der ganze Samstag mit ſportlichen Wettkämpfen auf den ver⸗ ſchiedenſten Gebieten ausgefüllt. Trotz der zum Teil recht ſchlechten Bahnverhältniſſe gab es vorzügliche Leiſtungen. Einen ſchwachen Eindruck hinterließ lediglich das Endſpiel um die Fußball⸗Meiſterſchaft der Hochſchulen, bei dem nur Mäßiges geboten wurde. Sieger blieb die Uni⸗ verſität München, die die Univerſität Berlin mit:1(Halb⸗ zeit:0) Toren ſchlagen konnte. Die übrigen Ergebniſſe des Tages waren: Leichtathletik 1500 Meter: 1. Schilgen⸗Darmſtadt:12,3; 2. Schmidt⸗ Berlin:13,7 Min.; 3. Schnabel⸗Breslau.— Speerwerfen: 1. Molles⸗Königsberg 59,73 Meter.— Weitſprung für Studen⸗ tinnen: 1. Leskin⸗Königsberg 4,71; 2. Raninger⸗Berlin 4,68 Meter.— Speerwerfen für Studentinnen: 1. Hagen⸗ Roſtock 27,21 Meter. Boxen Bislang wurden die folgenden Meiſter ermittelt: Leicht⸗ gewicht: Kruſe⸗Köln; Weltergewicht: Euler⸗Magdeburg; Mittelgewicht: Bergröf⸗Köln; Halbſchwergewicht: Schingnitz⸗ Leipzig; Schwergewicht: Kölle⸗Hannover. Pferdeſport Karlshorſt .. Goldlack⸗Jagdrennen. 3000 l/. 3700 Meter. 1. Levis Violetta(Wurſt), 2. Rache, 3. Bubi. Ferner liefen: Centri⸗ fugal, Diamant, Egilolf, Tullius, Treuherz. Tot. 66:10, Pl. 16, 14, 12:10. (Schuler— — egen schàtffe — 1 E— E I KOnkurrenz Flieger-Hauptfahren: Erster— Schuler 2. Verſuchs⸗Jagdreunen. 3500. 3000 Meter. 1. Kühnes [Eintracht 2(Hauſer), 2 Menelaos, 3. Karola. Ferner lief.: Lahaſa, Golondrina, Edith, Adonis, Nordland, Figaro, Tum⸗ malin, Karo Dame, Gezireh, Sperrmal, Martin. Tot. 28:10, Pl. 15, 63, 24:10. 3. Rubin⸗Hürdenrennen. 4500. 3500 Meter. 1. Vogts Merkur 2(öHertel), 2. Proſpero, 3. Oktondi. Ferner liefen: Grand Mouſſeaux, Manoir, Tranſuſe, Ibis, Victoria, Sig⸗ tuna, Piſtole. Tot. 46:10, Pl. 12, 11, 12:10. 4. Fronhof⸗Jagdrennen. 3500 4. 4000 Meter. 1. Stuchow chuller, 2. Doromi, 3. Narr. Ferner liefen: Fichte, Magelone, Gerold, Amersfoort. Tot. 41:10, Pl. 15, 16, 20:10. 5. Großes Berliner Jagdrennen. 20 000. 5000 Meter. 1. Fürſtenbergs Mainberg(Kohoutek), 2. Immelmann, 3. Rappelkopf. Ferner liefen: Raubritter, Gallican, Stummer Teufel, Prinz, Alleluia, Abendwind, Vimont, Herzog. Tot. 59:10, Pl. 23, 27, 66:10. 6. Diamant⸗Hürdenrennen. 4500. 2800 Meter. 1. Weſt⸗ hofs Altpreuße(Bismark), 2. Flämin, 3. Lotte. Ferner liefen: Laurus, Spala, Graziella, Ritornell. Tot. 17:10, Pl. 18, 22, 36:10. 7. Karlshorſter Ausgleich. 3000. 1800 Meter. 1. Myd⸗ linghovens Gute Sitte(Huguenin), 2. Sigelgayela, 8. Fel⸗ ſenſpitze. Ferner liefen: Chriſtinchen, Falkner, Silberkatze, Ofterdingen, Hugin, Ruwenzori, Isländer, Cinderalla, Arſis, Alterluſt. Tot. 60:10, Pl. 26, 28, 71:10. * Doberan 1. Rennen der Landleute(Nichtöffentlich). 5 2. Doberaner Jagdrennen. Herrenreiten. Ehrenpreis und 2100 /. 3000 Meter. 1. A. Dedows Killewit(Schnitzer), 2. Irkutsk, 3. Möros. Ferner liefen: Ozema, Schaumſchläger. Tot. 48:10, Pl. 21, 25:10. 3. Hindenburg⸗Jagdrennen. Ausgleich 2. Ehrenpreis und 3500. 4000 Meter. 1. O. Mays Verdacht(Hr. Quaſt), 2. Credulite, 3. Mundſchenk. Ferner liefen: Jakor, Le Chal⸗ lenge. Tot. 64:10, Pl. 26, 24:10. 4. Amazonen⸗Rennen(Nichtöffentlich). 5. Paul Friedrich⸗Rennen. Für Zweijährige. Ehrenpreis und 2000. 1000 Meter. 1. O. Trauns Goldamſel(Korb), 2. Heidelerche, 3. Himmelgeiſt. Ferner liefen: Heidelbeere, Adaminus, Lobelia, Donaukind. Tot. 136:10, Pl. 26, 14, 14:10. 6. Alexandrinen⸗Rennen. Herrenxeiten. Ehrenpreis und 2000 J. 2000 Meter. 1. Lahmanns Mohrenglück(Schnitzer), 2. Fundin, 3. Civiliſt. Ferner liefen: Landdroſt, Sarazener, Cognac. Baroneſſe. Tot. 39:10, Pl. 15, 15, 13:10. 7. Torero⸗Rennen. Verkaufsrennen. Ehrenpreis und 2000. 1600 Meter. 1. O. Trauns Werden(Haer), 2. Sans Atout, 3. Escorial. Ferner liefen: Piaski, Hardinac, Stern⸗ berg, Falkonier, Lizenz. Tot. 89:10, Pl. 26, 17, 19:10. * Krefeld 1. Preis von Hinsbeck. Für Zweijährige. 3000 Mk. 1000 Meter. 1. O. Blumenfelds u. R. Samſons Poſtmeiſter (E. Haynes); 2. Markolf; 3. Kermak. Ferner liefen: Mucker, Apache, Nonne, Irrwiſch, Reiherbeize, Lucea, Flaminia, Com⸗ teſſe Iſola. Tot.: 21:10; Pl.: 13, 33, 24:10. 2. Preis von Waldniel. 3000 Mark. 1650 Meter. 1. O. Blumenfelds u. R. Samſons Sonnengott(E. Haynes); 2. Goldwert; 3. Geiſel. Ferner liefen: Scharfenberg, Con⸗ ſtant, Miſtral, Reveillee, Selbſtbeſtimmung, Herzog Chriſtoph, Saturn, Primus. Tot.: 160:10; Pl.: 42, 14, 19:10. 3. Hülſerberg⸗Jagdrennen. Für Dreifährige 3000 Mk., 3000 Meter. 1. E. Bormes' Larche(E. Mäßig); 2. Hadili; 3. Scotch Whisky. Ferner liefen: Pfalzgraf, Ballerina, Fran⸗ ziska, Hofmalerin, Seefahrer, Grafſchaft, Beliſaire, Pamela. Tot.: 40:10; Pl.: 16, 24, 16:10. 4. Niepkuhlen⸗Ausgleich. Ausgleich II. 4500 Mk., 1650 Meter. 1. H. v. Opels Ruzilo(K. Narr); 2. Polfino; 3. Fafnir. Ferner liefen: Pillar, Grenzſchutz, Eylimi, Dia⸗ volo, Mea Diana, Okertal, Gerwin. Tot.: 120:10; Pl.: 28, 25, 16:10. 5. Samt⸗ und Seide⸗Preis. Ehrenpreis u. 12000 Mk., 2200 Meter. 1. R. Haniels Forno(F. Williams); 2. Mar⸗ cellus; 3. Nobelmann. Ferner liefen: Dictatox, Salzig, Für⸗ ſtenbrauch, Hans Günther, Prinz Chriſtian, Freigeiſt, Linz. Dot.: 30:10, Pl.: 15, 21, 1210. 6. Niederheide⸗Jagdrennen. Ehrenpreis u. 3500 Mark, 4000 Meter. 1. Th. Steils' Heruler(H. Weber); 2. Die Zuverſicht; 3. Bundesbruder. Ferner liefen: Ciſterne, Mo⸗ zart. Tot.: 47:10, Pl.: 27, 32:10. 7. Jägerhof⸗Ausgleich. Ausgleich III, 3000 Mk., 2400 Mtr. 1. Abt.: 1. H. v. Opels Manitou(Blume); 2. Eſens; 3. Si⸗ rokko. Tot.: 33:10; Pl.: 19, 24, 23:10.— 2. Abt.: 1. O. Wein⸗ bergs Ingo(Zimmermann); 2. Avee Dieux; 3. Jobbe. Tot.: 36:10; Pl.: 16, 25, 20:10. Ferner liefen: Filius, Sit Tight, Tönnisheide, Marino, Francois, Artus, Timgad, Irrlicht, Primula, Rambla. Herausgeber, Drucker und Verleger. Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b. H. Mannheim, E 6, 2 Direktion: Ferdinand Heyme. Ehefredakteur: Kurt Fiſcher—Verantwortl. Redakteure: Für Politik: H. A. Meißner= Feuilleton: i. V. Kurt Fiſchei— Kommunal⸗Politik u. Lokales: i..: Franz Kircher Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer— Gericht und alles Uebrige Franz Kircher— Anzeigen: Dr. E. Stötzner Helmlin9) Nennschàftsfahren( Stunde Dauer): Frster— Schuler Helmling Inkra-Fahrräcdder 3 Nerl WOchentate simd Zzuverlössig elegart und dauerhöft »InkrackcmbH. Nannheim, NA,1-N 5, 14. fel 26404.20465 . dee Ren mene Maunzeimer Zeltung(Morgen⸗ Alusgabe) ontag, den 25. Jurt 1927„ Tagungen Tatzung des Landesverbandes der Gipſer⸗ und Stucka⸗ teurmeiſter in Baden und der Pfalz e. V. Der Landesverband der Gipſer⸗ und Stuckateurmeiſter hielt ſeinen diesjährigen Verbandstag in Offenburg ab. Der Beſuch war ſehr zahlreich, es war kein Bezirk des weiten Verbandsgebietes unvertreten. Kollege Breuer⸗Düſſeldorf Hielt einen intereſſanten Vortrag über die Lage im deutſchen Stuckgewerbe, während der Führer der württembergiſchen Bruderorganiſation Kollege Rank⸗Stuttgart wertvolle An⸗ regungen für eine rationelle Betriebsführung gab. Anſtelle des durch Krankheit verhinderten Vorſitzenden, leitete deſſen Stellvertreter Jofef Weinmann⸗Freiburg die Tagung, der ex herzliche Begrüßungsworte widmete. In zwei ſehr inter⸗ eſſanten Referaten behandelte Verbandsſyndikus Schlöder⸗ Freiburg die Kernprobleme des verfoſſenen Jahres: Die Ent⸗ wicklung unſerer Lohnpolitik und der neue Reichstarifvertrag für das deutſche Stuckgewerbe. Den Bericht über das abge⸗ laufane Geſchäftsjahr erſtattete ebenfalls Syndikus Schlöder. Er konnte feſtſtellen, daß die Mitgliederzahl um mehr als das dreifache geſtiegen iſt. Dem Kaſſenbericht wurde zu⸗ geſtimmt und dem Vorſtande Entlaſtung erteilt. Bei der Feſt⸗ ſetzung des Haushaltsplanes war eine Erhöhung des Ver⸗ bandsbeitrages nicht zu umgehen, weil der korporative An⸗ ſchluß des Verbandes an den Arbeitgeberbund für das Bau⸗ gewerbe beſchloſſen wurde. Die Vorſtandswahl ergab eine einſtimmige Wiederwahl des bisherigen erſten Vorſitzenden Kollegen Schwarzwälder⸗Freiburg und der übrigen aus⸗ ſcheidenden Vorſtandsmitglieder. Als Ort für den nächſten Verbandstag, um den ſich Vertreter aus fünf Städten be⸗ mühten, wurde Bühl beſtimmt. Nach den mehr als pier⸗ ſtündigen Verhandlungen, die vom Geiſte ſeltener Einmütig⸗ keit und von dem Willen eines ſtarken Zuſammengehörig⸗ keitsgefühls getragen waren, fand im Hotel Union ein gemein⸗ ſchaftliches Mittageſſen ſtatt. Die Tagung beſchloß ein Auto⸗ Ausflug in das maleriſche, rebenumkränzte Durbach. Tagung des badiſchen Landesfiſcherei⸗Vereins Im Bürgerſaale des Heidelberger Rathauſes trat am 17. FJuli, vormittags 11 Uhr, der Badiſche Landesfiſcherei⸗ Verein zu ſeiner 3. Generalverſammlung zuſammen, in der der Vorſitzende Kultusminiſter Lers neben einer ſtattlichen Anzahl von Mitgliedern auch Vertreter der kommunalen und ſtaatlichen Behörde begrüßen konnte. Zunächſt erfolgte die Erſtattung des Jahresberichts für 1926 durch den Geſchäfts⸗ führer, Reg.Rat Dr. Koch. Es werden 261 Mitglieder aus⸗ gewieſen, darunter 40 Kreiſe ud Gemeinden, hinzu kommen noch 24 Untervereine mit 2312 Mitgliedern, außerdem ſind noch 2514 Fiſchereiberechtigte mittelbar oder unmittelbar dem Landesverein angeſchloſſen. Am Bodenſee werden z. Zt. drei ſehr gut eingerichtete Fiſchzuchtanſtalten unterhalten. Von den geſamtdeutſchen Fängen entfielen im Jahre 1926 auf Baden 51,3 Prozent, im vorhergehenden Jahre waren es 57,3 Prozent. Am Oberrhein haben ſich im Laufe der letzten 15 Jahre die Fiſchereiverhältniſſe einſchneidend verändert. Stark zurückgegangen iſt der Lachsfang, vollſtändig ein⸗ gegangen der Salmfang. Der Lachszucht iſt in den letzten Jahren beſondere Aufmerkſamkeit geſchenkt worden. Es wer⸗ de am Oberrhein die künſtlichen Lachsbrütungen mit beſon⸗ derer Sorgfalt gepflegt. Auch der Verluſt einer ganzen Reihe von anderen Fiſcharten, wie Aalen, Naſen und Barben, wird in Verbindung mit der ſich mehrenden Zahl von Kraftwerken des Oberrheins gebracht. Für das badiſche Mittelrhein⸗ gebiet wird als wichtigſte Aufgabe der beſtmögliche Schutz des Altrheins angeſehen. Es wird angeſtrebt, die wichtig⸗ ſten Altrheingebiete der Fiſcherei zu erhalten. Durch Oeff⸗ nung der Altrheine nach dem Rheinſtrom ſollen die berech⸗ tigten Intereſſen der Fiſcherei erfüllt werden. Aehnlich wie am Oberrhein ſind auch die Verhältniſſe am Neckar gelagert. Die früher hier reichlich vorhandenen Wanderfiſche können infolge der Neckarkanaliſation nicht mehr nach Heidelberg gelangen. Aber auch die Abwäſſer der Stadt Heidelberg wirken ſich nachteilig aus. Durch Aus⸗ ſetzen von Karpfen⸗ und Schleienbruten ſucht man die Fi⸗ ſcherei im Neckar wieder zu heben. Nicht zuletzt wird aber Badens zurückgeführt, dem vornehmlich der Rückgang der eine Zunahme der Sportfiſcherei gegenüber. der Landesverein für erſtrebenswert. berichtes durch Reg.⸗Rat Flaig. Eine wertvolle Ergänzung zu den ſachlichen Beratungen bildete der von Oberreg.⸗Rat Altmayer von der Waſſer⸗ und Straßenbaudirektion Karlsruhe gehaltene Vortrag über die badiſche Waſſerwirt⸗ den Vortrag wurde der Voranſchlag für 1927 genehmigt und durch Wiederberufung des ſeitherigen Vorſtandes vorgenom⸗ den gewählt. Nach einer angeregt verlaufenen Ausſprache ſchloß der Vorſitzende die Verſammlung. erichtszeitung Der Mann, der 47 Frauen heiratete n Newyork hatte ſich ein gewiſſer Robert Whitmann als ann von 47 Frauen, die er in den verſchiedenen Städten der Vereinigten Staaten und Canadas gehetratet hatte, zu verantworten. Mit dieſer Zahl geſetzmäßig ge⸗ ſchloffener Ehen hat Whitmann zweifellos einen Welt⸗ rekord geſchlagen. Dem größeren Teil ſeiner„Verlobten gegenüber gab er ſich für„Lord.“, einen engliſchen Ari⸗ ſtokraten, aus, und ließ ſich mit ihnen unter dieſem ihrem Ehrgeiz ſchmeichelnden Namen trauen. Jedesmal verſchwand der junge Ehemann recht bald nach der Trauung und blieb für die Gattin unauffindbar. Dies geſchah alsbald, nachdem die jeweilige CEhe ihre Früchte getragen hatte, d.., nachdem es Whitmann gelungen war, ſeinem vertrauensſeligen Opfer unter irgend einem Vorwand Bargeld. Juwelen oder ſonſtige Wertſachen herauszulocken. a er aber im Schwindeln ein Künſtler war, dauerte es niemals lange, bis er ſein Ziel erreichte, und während die verlaſſene Gattin zuerſt dem verſchollenen Mann nachtrauerte, dann ſich wegen des materiellen Verluſtes grämte, um ſchließlich zur ſpäten Erkenntnis zu kommen, daß„Lord.“ es lediglich auf ihren Reichtum abgeſehen hatte, und daß ſie weder eine engliſche Lady, noch überhaupt verheiratet war, hatte er bereits Zeit gehabt, anderweitig ein neues Ehebündnis zu ſchließen. Erſt vor einem Jahr iſt ihm das Glück untreu geworden. Whitmanns„Philadelphta⸗Gattin“ verklagte ihn bei Gericht, da er ihr 4000 Pfund(20 000 Mk.) entwendet hatte. Er wurde ins Gefängnis von Philadelphia eingeſperrt. Da er ſich verpflichtete, das Geld zurückzuerſtatten, wurde ſeine Strafzeit verkürzt, jedoch an der Schwelle des Newvorker Gefängniſſes warteten auf ihn zwei Newyorker Detektivs, die ihm im Auftrag einer der„Ladies.“ aufgelauert hatten. Die Dame namens Miß Bergin trug nämlich großes Ver⸗ langen danach, den„Ehemann“ zur Verantwortung zu ziehen, der unter Mitnahme ihrer Pelze und Juwelen im Werte von etwa 120 000 Mk. verſchwunden war.(Sie hatte ihm die Sachen zwecks Umarbeitung und Neufaſſung anvertraut.) Die Kriminalbeamten brachten den falſchen Lord nach Newyork, wo er auf der Polizeidirektion einer ganzen Reihe verkleideter Detektivs vorgeführt und von den meiſten als der erkannt wurde, den ſie im Auftrage verlaſſener und beſchwin⸗ delter„Gattinnen“ ſuchten. Soweit aus den bis jetzt vor⸗ liegenden Anklagen hervorgelt dürfte ſein„Cheberuf“ Whit⸗ mann nicht unter 300 000 Mark eingebracht haben. Die Gerichtsbehörden von St. Louis haben mit ihm eine Rechnung zu begleichen, ebenſo wie die von Buffalo, wo einer reichen Bierbrauerswitwe die Ehe mit Lord B. gegen 30 000 Mk. zu ſtehen kam. Eine Dame aus Toronto wünſcht 40 000 Mk. Standfiſche zugeſchrieben wird. Dem geringen Rückgang der ſie mit vollkommener Gemutsruhe an. Berufsfiſcher egen dem Vorjahre ſteht im Jahre 1926 Leben Frauen beſtohlen“, erklärte er unverfroren.„Ich nahm Eine Zu⸗ nur das an, was ſie mir ſchenkten. 7 fammenarbeit und Verbindung der beiden Fiſcheretarten hält eine Schwäche meinerſeits war, die Geſchenke nicht abzuweiſen, jedoch ich gebe das ene e „niemals unehrlich geweſen bin. in in der gan de e ee ee e een Sege herumgereiſt und habe mich bei dieſer Gelegenheit überzengen können, daß ſowohl in wilden Gegenden Aſiens als auch im ztviliſirten Boſton— überall— die Frauen die gleichen ſind. Ich bin wahrlich kein Dieb. Ich 255 ückſi die es mir anvertrauten, damit i 3 ſchaft unter beſonderer Berückſichtigung des Ausbaues des gemeinſamen Vortei 5 i 1 meinſamen Vorteil vermehre. Ich habe die Abſicht, meinen Rheins von Baſel bis zum Bodenſee. Im Anſchluß an ſeneeen Verpflichtungen nachzukommen. auch das Zurückgehen der Fiſchbeſtände im Neckar auf das von 60 000 Mk., mit denen ſie die hohe Ehre zahlte, drei Tage Ueberhandnehmen des Waſſerſportes und des wildenlang Whitmanns Gattin geweſen zu ſein. i tldi en häuften ſich, aber Whitmann hörte eene e 0„Ich habe nie im Es mag ſein, daß es 0 Der einzige Unterſchied zwiſchen mir und einem Börſen⸗ 11%(½½%%%/ laſſen. Die ſatzungsmäßige Neuwahl des Vorſtandes wurde arbeitete. Das iſt alles, was ich zu ſagen habe.“ Trotz dieſer„glänzenden“ Selbſtverteidigung mußte der men. Dabei wurde Kultusminiſter Leers zum 1. Vorſitzen⸗„Lord“ ins Gefängnis wandern. 1* § Landgericht Waldshut. Ein Fabrikant aus Schopfheim, der wegen betrügeriſchen Bankrotts zu 6 Monaten Gefängnis verurteilt worden war, hatte vom Staatsanwalt in dem Re⸗ viſtonsverfahren ſogar 8 Monate zugeteilt erhalten. Das Landgericht Waldshut hob das Urteil auf und ſprach den An⸗ geklagten frei. § Ein falſcher Kirminalbeamter. Vor dem Amtsgericht E Ludwigshafen hatte ſich am 20. Juli der frühere Frem⸗ denlegionär Joſef Weiß wegen Widerſtandes, Hausfriedens⸗ bruches, Beleidigung und Unfug zu verantworten. Er hatte im April d. J. von einem Mäbchen auf der Rheinbrücke unter dem Vorgeben, er ſei franzöſiſcher Kriminalbeaf ter⸗ den Paß verlangt und wollte das Mädchen, als es dieſen nicht vorzeigen konnte, zur„Wache“ mitnehmen. Glücklicher⸗ weiſe merkte die junge Dame, was geſpielt werden ſollte, und ließ den angeblichen Kriminalbeamten feſtnehmen. Den Hausfriedensbruch hatte er im Warteraum des Lud⸗ wigshafener Hauptbahnhofes begangen und dort einen Be⸗ amten mit„sale boche“ und anderen Schimpfworten traktiert. Weiß iſt Ausländer und ſoll auch als Werber für die Fremdenlegion tätig gewefen ſein. Das Gericht ver⸗ Urteilte ihn zu 3 Monaten und 3 Wochen Gefängnis. § Geriſſener Einbrecher. Die Bandendiebſt ähle, die in Schifferſtadt im Jahre 1922 kurz nacheinander verübt wur⸗ den, und die in der Gemeinde großes Aufſehen erregten, fanden in der letzten Sitzung des Amtsgerichtes Speyer ihre Sühne. Als letzter der Einbrecher hatte ſich der Arbeiter Lorenz Kunz aus Schifferſtadt zu verantworten, der nach ſeiner damaligen Ermittlung wegen der Inhaftierung flüch⸗ tig ging und bei der franzöſiſchen Fremdenlegion Zu⸗ flucht ſuchte. Nachdem er ſeine fünf Jahre dort abgedient hatte, kehrte er wieder in ſeine Heimat zurück. Er konnte am 13. Mai d. J. hinter Schloß und Riegel geſetzt werden. Kunz hatte damals mit ſeinen Komplizen Kamb und Sander aus Schifferſtadt, die bereits verurteilt ſind, in einigen Ge⸗ ſchäftshäuſern nächtliche Einbrüche verübt und wurde jetzt zu 1 Jahr und 6 Monaten Gefängnis verurteilt. Von der ab 13. Mai erlittenen Unterſuchungshaft werden ihm zwer Monate in Anrechnung gebracht. Zur Warnung! Das Amtsgericht Edenkoben verhängte gegen einen kleinen Fabrikanten, der ſeit Jahren ſich von den ſich aus der Sozialverſicherung ergebenden Verpflichtungen zu drücken ſuchte, eine dreimonatige Gefängnisſtrafe. Der Fabrikant war ſeit 1925 mit ſeinen Verſicherungsbeiträgen im Rückſtand geblieben. § Der verantwortliche Redakteur einer Faſchingszeitung vor Gericht. Der Kraftwagenführer Richard v. Choſſy aus Landau hatte in der„Pfälzer Faſchingszeitung“ als deren ver⸗ antwortlicher Schriftleiter einen Artikel veröffentlicht, worin das Nachtleben in einer Waldhütte am„Stubenbrunnen“ ge⸗ ſchildert wurde. Auf Privatklage der Ortsgruppe Landau des Pfälzer Waldvereins war v. Choſſy in der erſten Inſtanz zu 50 Mark Geldſtrafe verurteilt worden. Seine Berufung wurde nun vom Amtsgericht Landau koſtenfällig verworfen zurückzubekommen, Mrs. Martin aus Waſhington hat die aleichen Wünſche Bezug auf ihre Koſtbarkeiten im Werte und der Pfälzer Waldverein zur Veröffentlichung des Urteils in den Landauer Zeitungen ermächtiat. NMannheim's N— 9rögdte verkaui Aui Di, 1—— D 15 1 gen e Die Sensation in unserem diesjährigen Fiunr Humengen facaaaaaſpaaaaqgaagaaagaaaagaangaggmangaggmeaen Juunt Crep de chine 993 doppeltbreit, in vielen Farben, auch marine und schwarzgzzgz Jetzt WMieter Auberdem cnorm biln Herren-, Kostüm-, Mantel-, Seiden-Stoffe und große Mengen Weißwaren. nungc Sommer-Stolic Mu. 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