———— 7 * 8 rrrr rr Bezugspreiſe: In Mannheim u. Amgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monat 11.⸗M.2,80 ohne Beſtellgeld. Beievtl.Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung ſcuftstelle Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. aupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 1, 4˙0, aſſermannhaus). Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr.6, e enen 19/0 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951.24952 u. 24953 Abend⸗Ausgabe eue Mannheimer en wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ Mann elme T General An eigetkt 2 anſprüchen für ausgefallene od. beſchr e Ausgaben 0 Engli he Verdühtigung Deulſchlunds Man behauptet, wir ſtellten Giſtgaſe für Rußland her Sowjetfeindliche Pfychoſe § London, 27. Juli.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Der„Daily Telegraph“ wärmt heute die Anklagen gegen die deutſche Oſtpolitik wieder auf, die ſchon ſo oft widerlegt ſind, aber offenbar ein zähes Leben haben. Ein norddeutſches chemiſches Unternehmen betreibe in der ſowjetruſſiſchen Pro⸗ vinz Samara ſeit 3 Jahren eine Fabrik für die Herſtellung von Giftgaſen. Es handle ſich um ein neues verheeren⸗ des Kampfgas, das unter dem Namen„Berſol“ für die ruſ⸗ ſiſche Armee hergeſtellt werde. Die Sowfetregierung habe gleichzeitig eine Anzahl deutſcher Gelehrter engagiert, die die Produktion der Giftgaſe zu überwachen hätten. Das konſervative Blatt läßt ſich hier wieder einmal von ſeinem blinden bolſchewiſtiſchen Haß zu Verdächtigungen Deutſchlands hinreißen, die es wohl ſchwerlich zu beweiſen gedenkt, aber gerade deshalb geeignet ſind, die internationale Atmoſphäre zu vergiften. Ein ſchleuniges Dementi der amt⸗ lichen deutſchen Stellen wäre ſehr zu wünſchen. Nach Oſtland wollen wir reiten? Berlin, 27. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Sozialdemokratie hat ſich im Zuſammenhang mit den Kri⸗ tiken, denen Herr Hörſing unterworfen worden iſt, aus be⸗ greiflichen Gründen wieder der Beuthener Rede des Vize⸗ kanzlers Hergt erinnert. Dieſe hat bekanntlich in Polen große Mißſtimmung hervorgerufen, iſt alſo eine willkommene Parallele zu Hörſings Kritik an der öſterreichiſchen Regierung, und hat zu längeren Verhandlungen zwiſchen dem Auswär⸗ tigen Amt und der polniſchen Geſandtſchaft in Berlin ge⸗ führt. In dieſem Zuſammenhang macht die Linkspreſſe Herrn Hergt zum Vorwurf, in Beuthen geſagt zu haben„Nach Oſtland wollen wir reiten“. Wie wir an zuſtändiger Stelle hören, iſt dieſer Satz— den allerdings aber auch die Herrn Hergt naheſtehende Preſſe aufgenommen hatte— eine Er⸗ findung polniſcher Journaliſten. Der Vize⸗ kanzler habe ſolches nicht geäußert und auch nichts, was in ſeiner Bedeutung ihm irgendwie gleichkäme. Pointares eingewurzelte Ehrlichkeit VParis, 27. Juli.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Das Rechtsorgan„Avenir“ kommentiert etwas verſpätet die Rede Poincarés in Orchies folgendermaßen:„In ſeiner eingewurzelten Ehrlichkeit glaubte unſer Miniſter⸗ präſidet davon zu überzeugen, daß es im Intereſſe des Frie⸗ Franzöſiſche Veſchwerde in Moskau Paris, 27. Juli.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Vor einigen Tagen kehrte der franzöſiſche Botſchafter in Rußland, Herbette, wieder nach Moskau zurück. Wie der„Matin“ mitteilt, hatte Herbette in Paris mit zahlreichen Perſönlich⸗ eiten Fühlung zu nehmen und die Stimmung gegenüber ußland feſtzuſtellen. Er konferierte nicht allein mit dem Prä⸗ enten der Republik, dem Miniſterpräſidenten und dem dutßenminiſter, ſondern auch mit den Wirtſchafts⸗ und In⸗ uſtrieführern Frankreichs. Herbette iſt alſo, ſo ſchreibt der gegen Moskau mit beſonderer Schärfe auftretende„Matin“, 3055 Rußland zurückgekehrt, um dort zu erklären, daß man ei uns die kommuniſtiſchen Reibereien ſatt hat und das Zuſammenwirken dieſer Propaganda mit der diplo⸗ matiſchen Vertretung der Sowjets in Paris auf das Entſchie⸗ enſte verurteilt. Herbette ließ nicht einen Tag verſtreichen, am Tſchitſcherin einen Beſuch abzuſtatten und ihm das rgebnis der in Frankreich geſammelten Eindrücke mitzutei⸗ 7 Mit der größten Deutlichkeit ſagte er Tſchitſcherin, daß e gegenwärtige Lage für Frankreich nicht erträglich wäre 80 die Sowjetregierung ſofort ihrem Vertreter in Paris die falederung kommuniſtiſcher Propaganda unterſagen müßte, alls ſie auf eine Fortſetzung der Kriegsſchuldenverhandlungen legen ſollte. Wahrſcheinlich entgegnete Tſchitſcherin, wie de gewöhnlich ſeine Art iſt, daß die Propaganda nicht Sache und oskauer Regierung wäre, ſondern der 3. Internationale, di es ihm deshalb unmöglich ſei, irgendwelchen Einfluß auf As kommuniſtiſchen Organiſationen auszuüben. Mit dieſer die wort wird ſich aber Herbette nicht begnügen, denn er kennt geheimen Zuſammenhänge zwiſchen Moskau und fra 8. Internationale. Es iſt anzunehmen, daß er durch die daltzäbſiſche Regierung Weiſung erhalten wird, ſeinen Vor⸗ ungen einen wirkſamen Nachdruck zu verleihen.“ die Aus dieſer Mitteilung des„Matin“ wäre zu ſchließen, daß * ariſer Regierung beabſichtigt, auf in ihren Beſitz gelangte S beime Dokumente hinzuweiſen und dadurch dem chritt Herbettes bei Tſchitſcherin Nachdruck zu verleihen. BlatteSine polniſche Volksſchule in Berlin. Wie die polniſchen er melden, beſteht die Abſicht, eine polniſche Volksſchule pol erlin einzurichten. Schon jetzt beſtehen in Berlin elf St niſche kleine Schulen, in denen wöchentlich zwei bis drei mgnden polniſcher Unterricht erteilt wird. Die Schule ſoll sbeſondere durch den berüchtigten Weſtmarkenverein finan⸗ ert werhen, ch den chtig ſ· dens notwendig wäre, wenn man jenſeits des Rheins endlich die Alleinſchuld am Ausbruch des Krieges ein⸗ geſtehen würde. Wir glauben, daß Poincaré Deutſchland ſchlecht kennt, denn in Deutſchland fühlt man ſich ſtark genug, um dem Verlangen unſeres Miniſterpräſidenten Widerſtand zu leiſten.“ In ſeinem Wochenblatt„Actualité“ ſchreibt Senator Henry Berenger: Unter Aufrechterhaltung der Alleinkriegsſchuld hat Poincaré Worte des Friedens und der Verſöhnung an das Nachbarvolk gerichtet. Der Miniſter⸗ präſident verſtändigte ſich mit Briand über die Vorteile einer deutſch⸗franzöſiſchen Entente, in einem europäiſchen und ſo⸗ gar in einem internationalen kontinentalen Rahmen. Ueber die Frage kann alſo innerhalb Frankreichs kein Gegenſatz entſtehen. Die Einigung Briands mit Poincare verbürgt die Geſchloſſenheit der republikaniſchen Parteien in der deutſch⸗franzöſiſchen Frage. Internationaler Petroleumkrieg 8London, 27. Juli.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Der Streit im großen Petroleumkonzern um das ruſſiſche Erdöl hat nunmehr Formen angenommen, die einen in⸗ ternationalen Erdölkrieg mit allen ſeinen wirt⸗ ſchaftlichen und politiſchen Folgen in nahe Wahrſcheinlichkeit rückt. Die Preſſe ſpricht bereits von dem Beginn des Krieges zwiſchen den verſchiedenen Gruppen. Soweit ſind die Dinge zwar noch nicht gediehen, aber die Entwicklung ver⸗ dient doch die größte Aufmerkſamkeit, da ſich das Erdöl ſchon mehr als einmal als politiſch feuergefährliches Material erwieſen hat. Die Lage iſt folgende: Zwei Geſellſchaften der Standard⸗ Oel⸗Gruppe haben einen Syndikat⸗Vertrag mit dem ruſſiſchen Naphtha⸗Syndikat. Hiergegen hat die größte Rockefellerſche Geſellſchaft, die Standard Oel Co. of New⸗Jerſy ſcharfen Proteſt erhoben. Die letztere Geſellſchaft hat vor einiger Zeit die früheren Nobel⸗Intereſſen in Rußland übernommen und drängt deshalb, daß mit der Sowjetregierung nicht früher verhandelt werde, als bis die Frage der Entſchädigung des Vorkriegsbeſitzes von Erdölkonzeſſionen geregelt ſei. Dieſem Standpunkt hat ſich, wenn auch aus anderen Gründen, der Präſident der Royal Dutch Shell⸗Gruppe, Henry Deterding, in einer öffentlichen Erklärung angeſchloſſen. Er hat an einem Abbruch der Beziehungen zur Standard Oel Gruppe das größte Intereſſe. Die Rockefeller⸗Gruppe bemüht ſich jetzt, den Streit zu ſchlichten. Reichspoſt⸗Jinanzfragen Berlin, 26. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Die „Deutſche Zeitung“ widmet ſich heute wieder einmal ihrem Lieblingsthema, der Reichspoſt, für die ſie bekanntlich eine Ein⸗ beziehung in das Syſtem der Dawesverpflichtungen befürchtet. In einem neuerlichen Bericht über die Lage der deutſchen Reichspoſt, der nach der„Deutſchen Zeitung“ der Entſchä⸗ digungskommiſſion zugegangen ſein ſoll, wird der Vorwurf erhoben, daß die techniſchen Betriebsanlagen der Reichspoſt beſſer als die irgend eines anderen Gläubigerſtaates wären. Weiter werden die von der Poſtverwaltung an die deutſche Privatinduſtrie gezahlten Material⸗ und Fabrikatenpreiſe und die Verzettelung flüſſiger Gelder überhaupt— hierbei iſt auch von einer 100 Millionen Dollaranleihe an Po⸗ len die Rede— bemängelt. An zuſtändiger Stelle wird das jedoch nachdrücklich beſtritten, hier iſt überhaupt von einem ſolchen Bericht an die Entſchädigungskommiſſion nichts be⸗ kannt. Franzöſiſche Ehrung für deutſche Seeleute Ende Februar hatte das deutſche Motortankſchiff„Phöbus“ (Kapitän Courtin) die aus 52 Perſonen beſtehende Mann⸗ ſchaft des franzöſiſchen Tankdampfers Malouin“ in der Nordſee gerettet. Daraufhin hat der franzöſiſche Marine⸗Attache dem Chef der Marineleitung Zenker einen Beſuch abgeſtattet, um ihm den Dank der franzöſiſchen Regierung zu übermitteln. Jetzt erhielten Kapitän Courtin und der Radio⸗Telegraphiſt Meuſch eine Bronze⸗ plakette, die der franzöſiſche Generalkonſul in Anweſenheit hervorragender Mitglieder der Hamburger franzöſiſchen Kolonie den beiden Herren übergeben hat. Das Schreiben des Generalkonſuls ſchließt mit folgenden Worten:„Derartige Mutbezeugungen zwiſchen deutſchen und franzöſiſchen See⸗ leuten ſind nicht nur ein Beweis von der hohen Auffaſſung, die ſie von ihrer Pflicht haben, ſondern ſie ſtärken auch in uns die Gewißheit, daß unter tragiſchen Umſtänden, wo die Menſch⸗ lichkeit im Spiele iſt, die Herzen zweier Völker ſich nähern und ſie dadurch ſich beſſer verſtehen und einander ſchätzen lernen.“ * Eine Spende des Reichsbahndirektors. Zur Linderung der Not der Opfer der Unwetterkataſtrophe im öſtlichen Erz⸗ gebirge hat der Generaldirektor der Deutſchen Reichsbahn⸗ geſellſchaft, Dr. Dorpmüller, durch die Reichsbahndirektion Dresden dem Staatskommiſſar für das Unwettergebiet 100 000 4 zur Verfüaung geſtellt. —— Preis 19. Pfennig 1027— Ar. 342 * nzeigenpreiſe nach Tarif, bei Voraus ahlung je einſp. Aobnelele ſle Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. amen —4R.⸗M. Kollektiv Anzeigen werden höher berechnet Füt — en für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ 0 ür verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch püt fnah—— Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Beilagen: Sport und Spiel. Aus Seit und Leben. Mannheimer Frauenzeitung. Unterhaltungs-Beilage. Aus der Welt der Cechnik. Wandern und Neiſen. Geſetz und Necht Flugzeug und Wellverkehr Von Hauptmann a. D. Schreiber⸗Berlin Die Welt wird immer kleiner, die unheimliche Beſchleu⸗ nigung der Ziviliſation überbrückt mit einem Schlage Eutfer⸗ nungen, zu deren Ueberwindung man noch vor einem Jahr⸗ hundert ein paar Jahre brauchte. Eine Weltreiſe im Flug⸗ zeug iſt eine Angelegenheit von wenigen Wochen und, wenn das Tempo der Geſchwindigkeit ſich ſo weiter ſteigert, wird man in einem Tage nach Newyork fliegen, um bereits am nächſten Tage, nach Erledigung ſeiner Arbeit, wieder in Ber⸗ lin zu ſein. Wir ſtehen vor ungeheuren Entwicklungen, denn wir befinden uns ja noch immer am Anfang und die nächſte Zeit wird uns noch mancherlei Ueberraſchungen bringen. Man denke nur an den Segelflieger Eſpenlaub, der ſein Flugzeug wie den Anhänger eines Eiſenbahnzuges an eine Motor⸗ maſchine hing und dann in der Luft wieder abkoppelte, um ſo zurück zur Erde zu„rangieren“. Es mag vielleicht gewagt ſein, hieran neue Hypotheſen zu knüpfen; aber immerhin, wir können nicht in die Zukunft ſchauen und manches, was frü⸗ here Jahrhunderte als hanebüchenen Unſinn verurteilt haben, iſt heute eine ſelbſtverſtändliche Sache geworden.„Die Zu⸗ kunft liegt in der Luft“. Auf der Erde ſind die Mög⸗ lichkeiten der Geſchwindigkeit immer mehr erſchöpft, man muß, um weiter zu kommen, höher ſteigen— in die Luft. Man braucht deswegen keine Luftſchlöſſer zu bauen; viel⸗ mehr muß man feſt auf dem Boden ſtehen, wenn man Dauer⸗ erfolge zur Luft erzielen will. Dennoch iſt es ein hübſcher Gedanke, ſich vorzuſtellen, daß man in einigen Jahren vielleicht ſchon mit der Lufteiſenbahn fährt, die nach Bedarf Anhänger auf⸗ oder abkoppelt. Jedenfalls wird die Entwicklung des Verkehrs mit Flugzeugen einen anderen Weg gehen als der mit Luftſchiffen, wenn dieſe Verkehrsarten auch miteinander arbeiten werden. Ja, es wäre deshalb ganz verkehrt, wenn, wie es manchmal auszuſehen ſcheint— die Fliegerei gegen das Luftſchiffweſen kämpfen würde. Wir können es daher nur als einen Fortſchritt bezeichnen, wenn die Verträge des Luftſchiffbaues Zeppelin mit Spanien zum Abſchluß kommen, um die Linie nach Südamerika durchzuführen. Hier wird ſich dann manche Erfahrung anknüpfen laſſen, die lehren wird, welche weiteren Wege die Handelsluftfahrt zu gehen haben wird; zumal das Luftſchiff noch zu wenig Gelegenheit hatte, ſeinen Verkehrswert zu zeigen. Vor dem Jahre 1928 werden wir wohl kaum mit der Eröffnung dieſer wichtigen Linie zu rechnen haben. Der Luftverkehr mit dem Flugzeug aber bringt uns in dieſem Jahre allerhand Neues. Transozeaniſche Linien großen Stils ſind zwar noch nicht eröffnet worden, wenn man nicht die eigentlich mehr kontinentale Linie der Engländer von London nach Karachi dazu rechnen will, oder die kleinen „Hubſer“ über den Kanal und die Oſtſee, obwohl dieſe Linien noch vor ein paar Jahren kaum als regelmäßiger Luftdienſt auszudenken waren. Der transozeaniſche Verkehr ſteht augenblicklich noch unter dem Zeichen der Erkundung. Nun, das Schwergewicht des deutſchen Luftverkehrs liegt im Transkontinentalenz denn die„Hochſtraßen der Luft“, die vom Weſten nach Oſten oder umgekehrt führen, können nicht an Deutſchland vorübergezogen werden. Seine luftgeographiſche Lage zwingt Deutſchland geradezu in die Aufgabe des Luftfahrtſtaates und es iſt zu begrüßen, daß die„Deutſche Lufthanſa“ dieſem Geſichtspunkte— Luft⸗ verkehr iſt außerdem Schnellverkehr— Rechnung getragen hat, indem ſie immer mehr darauf bedacht iſt, alle inter⸗ nationalen Linien ohne viel Aufenthalte durchzuziehen und lieber die Zwiſchenpunkte durch einen umfangreichen Zu⸗ bringerdienſt zu verbinden. Von den neuen großen Linien, die für dieſes Jahr geplant waren, konnten wir bereits die Eröffnung der Strecke nach Prag erleben und es iſt zu hoffen, daß nun auch der Großluftweg Zürich—Genf—Marſeille Barcelona nach Madrid, der uns auf den Pariſer Verhand⸗ lungen des letzten Frühjahres ausdrücklich zuerkannt worden iſt, wenn auch als„Wechſel auf lange Sicht“, bald beflogen gegree zerrid beine Zeiröhée für August 7 — 70 5 Münchener Vilder immer aufs neue feſtlich begangen, ſchen Gaben meiſt auf kirchliche Grundlage führen manche anderen 2. Seite. Nx. 342 Reue Wiannheimer Zeitung[Abend⸗Ausgabe) Mittwoch, den 27. Juli 17 wird. Von dort würde man dann weiter nach Südamerika gelangen können, wenigſtens auf einem Erzeugnis deutſchen Erfindergeiſtes. In Kürze wird nun wohl auch der Sprung über die Alpen vollführt; indem die Strecke von München nach Mailand mit Anſchluß an Rom eröffnet wird. Im Laufe des Sommerd wird im planmäßigen Verkehr nach Rußland in⸗ ſofern Aenderung eintreten, als die Linie nach Moskau ſtatt über Kowno nunmehr über Riga gelegt wird, um wieber Auſchluß nach Helſingfors zu gewinnen. Bedeutſam für Weſt⸗ deutſchland, beſonders für das rheiniſch⸗weſtfäliſche Indu⸗ ſtriegebiet, wird die Einrichtung des Waſferflugverkehrs den Mhein hinab von KölnDuisburg—Ruhrort nach Rotterdam. Wann der direkte Flugbootdienſt Hamburg—London quer über die Nordſee eingerichtet werden ſoll, ſteht noch nicht genan feſt. Jedenfalls dürfte vorher erſt die Flugbootlinie Stettin—Gothenburg—Oslo in Betrieb genommen werden. Wenn wir zurückblicken und wieder vorwärtsſchauen, ſo hat zweifellos der deutſche Luftnerkehr dafür geſorgt, daß ein er⸗ heblicher Fortſchritt erzielt iſt und weiterhin erreicht wird. Doch die anderen Länder haben auch nicht geruht, uns den Rang ſtreitig zu machen, wozu ihnen ja die Knebel, die uns durch den Vertrag von Verſfailles auferlegt wurden, will⸗ kummene Handhaben bieten. Statt uns mit ſogen.„Luft⸗ liſten“ zu ſchikanieren, ſollte ſich der Völkerbund vernünftiger⸗ weiſe um die Länder kümmern, über denen der Brandgeruch des Krieges liegt. Für Deutſchland hingegen iſt unbedingt eine viel weitere„verkehrspolitiſche Expanſion“ erforderlich als Vorausſetzung für die Wirtſchaftlichkeit unſerer ſchwer⸗ ringenden Luftfahrtinduſtrie. Der Luftverkehr ſchneidet im Wettbewerb mit dem Land⸗ und Seeverkehr bekanntlich dort am beſten ab, wo ſich ſeine überlegene Geſchwindigkeit am meiſten auswirken kann und wo ſich ſeine Nachteile am wenigſten bemerkbar machen; alſo in erſter Linie zunächſt im transkontinentalen Verkehr größen Stils. Die Vorbereitung wurde hierzu im letzten Jahre bereits mit dem„Raid“ der„Deutſchen Lufthanſa“ nach Oſtaſien begonnen. Dieſes Jahr wird, ſo hoffen wir, eine Vervollſtändigung der Ergebniſſe dieſes bedeutſamen Er⸗ kundungsfluges bringen, damit man bald mit einem regel⸗ mäßigen Luftverkehr nach Oſtaſien rechnen kann; denn die ſtürmiſchen vorwärtsdringenden Ereigniſſe dort werden den „Jernen Oſten“ zu immer höherer Bedeutung heben. Un⸗ geheuer ſind die Anſtrengungen in der ganzen Welt, die Zu⸗ kunft des Luftverkehrs zu, fördern, um dadurch politiſche Machtmittel in die Hand zu bekommen. Die engliſchen Dominions bleiben nicht hinter dem Mutterlande zurück. Die indiſche Regierung trifft Vorbereitungen, die genannte Linie Kairo⸗Karachi nach Kalkutta und Rangvon zu verlängern und im Intereſſe der wirtſchaftlichen und politiſchen Beſtre⸗ bungen des Weltreiches wird Auſtralien die Verbindung von Singapore zu ſeinem Erdteil übernehmen. Allan Cobham's Flug nach dem Kap und zurück veranlaßte bereits die Gouver⸗ neure zu praktiſchen Verkehrsverſuchen zwiſchen Khartum und Kiſumu; bald wird auch Afrika von einer transkontinentalen Linie von Norden nach Süden durchquert. Bloß Kanada iſt ein Schmerzenskind, aber es wird ſich wohl an das Strecken⸗ netz der U. S. A. anſchließen, das beſonders in den Poſtverbin⸗ dungen von Weſt nach Oſt gut organiſiert iſt. Die Franzoſen baben ſich durch die letztjährige! Pariſer Abkommen die große Linie Paris⸗Prag⸗Budapeſt⸗Bukareſt⸗Konſtantinopel geſichert, die über deutſches Gebiet in Frankreichs öſtliche Intereſſen⸗ phären von Polen und der„Kleinen Entente“ führt. Und all die vielen alten und neuen Staaten haben einen mehr oder weniger ausgebauten Luftverkehr. Deutſchland hat alſo nicht nur mit ſeinen Feſſeln von BVerſailles, ſondern auch gegen eine ganz ſtattliche Luftkon⸗ kurrenz zu kämpfen. Doch dürfte auch hier, wie ſo oft im Leben, ein geſunder Wettbewerb der Sache nur förderlich ſein. Es iſt daher zu begrüßen, daß der Reichstag in ſeinen letzten Sitzungen die Subyentionen für die deutſche Luftfahrt enehmigt hat und daß auch dort zum Ausdruck kam, wie not⸗ wendig es ſei, ſich luftverkehrspolitiſch unbedingt auf Expan⸗ ſion einzuſtellen. Bisher hat ſich zwar in keinem Lande Euro⸗ vas— im Gegenſatz z. B. von Kolumbien, wo die Plätze auf Wochen hinaus vorbeſtellt ſind— das Luftverkehrsweſen be⸗ zahlt gemacht; es war daher immer wieder von Beihilfen des Staates abhängig. Aber es ſteht für alle internationalen Fachleute des Luftverkehrs feſt, daß ſeine Rentabilität dann kaſtimmt ein ten wird, wenn die großen Linien im vollem Maße mit Tag⸗ und Nachtdienſt betrieben werden; aller⸗ dings ſollte man nur wirklich leiſtungsfähige Großflugzeuge bevorzugen. Um dies zu erreichen, wird noch manches finan⸗ zielle Opfer gebracht werden müſſen. Das deutſche Volk aber muß ſich darüber klar ſein, daß unſere Zukunft in der Luft liegt und daß es ſich daher einig mit all ſeinen geiſtigen und finangiellen Kräften für die Entwicklung der deutſchen Luft⸗ faßent einſetzen muß. Und wenn erſt einmal im Lager der maßgehlichen Luftfahrtkreiſe ſelbſt der„Ewige Frieden“ Ferrſcht, wird auch einſt der Tag kommen, der die„Fliegende Nation“ Deutſchland auf dem Platz ſieht, der ihr gebührt! Ausſchußberatungen bes Reichswwiriſchaſtsrates Der wirtſchaftspolitiſche Ausſchuß des Reichswirtſchafts⸗ rates beſchäftigte ſich am Dienstag mit einem Antrag, der auf die Möglichkeit einer Schädigung der deutſchen Wirtſchaft durch einzelne Beſtimmungen des Geſetzentwurfes über den Schutz der Jugend bei Luſtbarkeiten hinweiſt und die Einſetzung eines Ausſchuſſes fordert, der gegebenenfalls Abänderungs⸗ vorſchläge zur Verhütung der ſchädlichen Wirtſchaftsfolgen machen ſoll. Der Beſchluß, die Reichsregierung zu erſuchen, vor Erlaß der Ausführungsbeſtimmungen zu dieſem Geſetz einen Ausſchuß des Reichswirtſchaftsrates zu hören, falls nicht etwa noch durch die Faſſung des Geſetzes ſelbſt ſchädigende Eingriffe in das Wirtſchaftsleben vermieden werden könnten. Weiter beſchäftigte ſich der Ausſchuß mit einem Antrag, wonach die Reichsregierung erſucht werden ſoll, mit den Ver⸗ waltungen der Reichsbahn und der Reichspoſt ſowie mit allen ſonſtigen für größere Auftragserteilung an die Wirtſchaft in Betracht kommenden Reichsſtellen und mit den Regierungen der Länder und den Vertretungen der Ge⸗ meinden in Verbindung zu treten, um die behördliche Auf⸗ tragserteilung an die Wirtſchaft von größeren zentralen volkswirtſchaftlichen Geſichtspunkten aus planmäßig zu ge⸗ ſtalten. Es ſoll insbeſondere eine zu ſtarke ſtoßweiſe Häufung einiger Aufträge verhindert werden, damit in die von ſolchen Aufträgen der öffentlichen Hand beeinflußten Induſtriezweige eine größere Stetigkeit gebracht werden könne.— Dieſer An⸗ trag wurde zur weiteren Beratung an einen Arbeitsausſchuß verwieſen. Vorwürfe gegen die Wiener deutſche Geſandtſchaft Berlin, 27. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) In einem Elbinger Blatt haben ein paar bemerkenswert törichte Frauen W über ſchlechte Behandlung, die ihnen angeblich von Beamten der deutſchen Geſandtſchaft in Wien zuteil geworden ſei. Dieſer närriſche Artikel, in dem von Oeſterreich und den Oeſterreichern wie von einer uns Deutſchen völlig fremden wilden Völkerſchaft die Rede war, iſt heute von Wulles„Deutſchem Tageblatt“, das ſich immer noch„Großdeutſche Warte“ heißt, abgedruckt worden. Leider aber iſt dies nicht der einzige Angriff, den ſich die Wiener deutſche Geſandtſchaft wegen ihres Ver⸗ haltens in den Wiener Unruhetagen ausgeſetzt ſehen muß. Daß ſie während der kritiſchen Zeit in jedem Belang ihrer Pflicht nachgekommen iſt, legt ſie in einem längeren Bericht dar, in dem u. a. darauf hingewieſen wird, daß während der Unruhen ſtändige Dienſtbereitſchaft geherrſcht habe, ſelbſt am Sonntag wäre von 8 Uhr früh bis in die ſpäten Abendſtunden Dienſt geweſen. Alle Beamten hätten den deutſchen Reiſen⸗ den gegenüber, die ſich in oft mehr als begreiflicher Aufregung befanden, größtes Entgegenkommen bewieſen. Vorſchüſſe auf die Reiſekoſten ſeien bereitwilligſt, ſoweit möglich, gewährt worden, außerdem habe der deutſche Geſandte mit der Direk⸗ tion der öſterreichiſchen Bundesbahn Verhandlungen über einen Transport der deutſchen Reiſenden in Sonderzügen an die Reichsgrenze geführt, die, als der Verkehrsſtreit abge⸗ brochen wurde, kurz vor dem Abſchluß ſtanden. Zu dem gleichen Ziele war er in Verhandlungen mit tſchechiſchen und ungariſchen Dampferlinien eingetreten, die trotz des Ver⸗ kehrsſtreiks ihren Dienſt fortſetzten. Die Veratungen des öſlerreichiſchen Nationalrates Der Wiener Nationalrat wirb heute(Mittwoch) ſeine De⸗ batte über die blutigen Exeianiſſe des 15. und 16. Juli ab⸗ ſchließen. Wiederum iſt ein großes Polizeiaufgebot zum Schutze des Parlaments zuſammengezogen und alle Ord⸗ nungsmaßnahmen ſind getroffen, daß auch von den Tribünen keine Kundgebungen erfolgen können. Die Parteiblätter ſind nicht ganz den Wünſchen nach Mä⸗ ßigung gefolgt. Die„Arbeiterzeitung“ bezeichnet die Erklä⸗ rung Dr. Seipels als die Rede eines Phariſäers, der nicht das Bedürfnis empfand, aus der Tiefe des Herzens vor allem menſchlich zu ſprechen. Die„Reichspoſt“ wiederum, die erklärt, Dr. Seipel habe Oeſterreich zum zweiten Male gerettet, ſpricht davon, daß der Erfolg der Mahnungen des Bundeskanzlers ein frivoles Lachen des Bürgermeiſters Seitz, demagogiſche Hetzreden des Dr. Bauer und des Dr. Renner und knirſchende Zwiſchenrufe ihrer Parteigenoſſen geweſen ſeien. Sie hätten den Trennungsſtrich zwiſchen einer demokratiſchen Oppoſition und den Beſchützern von Reyolten nicht zu ziehen gewagt, ſondern ſich beinahe mit den Rebellen und Brandſtiftern ſoli⸗ dariſch erklärt. Streikbeilegung Saarbrücken, 27. Juli.(Eig. Drahtber.) Der Streik im Neunkirchener Eiſenwerk iſt beigelegt. Die Arbeit wurde heute früh wieder aufgenommen, die Löhne und Akkordſätze bleiben beſtehen, die Maßregelungen ſind rückgängig gemacht worden. Die Arbeiterſchaft beabſichtigt, den Tarif zu kündigen. Die deutſchen Hörigen Moskaus Die Großen drücken ſich, die Kleinen kommen ins Unglück Der Stuttgarter Kommuniſtenprozeß, der vor dem zu dieſem Zweck nach Stuttgart entſandten Strafſenat des Reichsgerichts ſtattfand, hat, wie gemeldet, mit der Verurtei⸗ lung der Hauptangeklagten zu Zuchthausſtrafen bis zu acht Jahren geendet. Die Begründung gibt intereſſante Aufſchlüſſe über die Wühlarbeit Moskaus in Deutſch⸗ land. Senatspräſident Nie dner führte dazu u. a. aus: Der verfloſſene Prozeß gehört zu den größten und wich⸗ tigſten, die das Reichsgericht ſeit ſeinem Beſtehen überhaupt gehabt hat. Zwei ſchwere Straftaten haben trotz der ver⸗ wirrten Zeitverhältniſſe, in denen ſie ſich abgeſpielt haben, größte Empörung und Erbitterung hervorgerufen, denn die Attentäter wußten, daß bei der einen Tat, dem Bomben⸗ anſchlag auf die Süddeutſche Arbeiterzeitung, z wei pflicht⸗ getreue Polizeibeamte ums Leben kommen ſoll⸗ ten. Bei der zweiten Tat mußte ein tüchtiger Polizeibeam⸗ ter, der Kriminaloberwachtmeiſter Tſchierſch, ſeine Pflicht⸗ erfüllung mit dem Tode bezahlen. Das Gericht iſt ſich be⸗ wußt, daß ſelbſt in der gemäßigten Preſſe die Strafanträge der Reichsanwaltſchaft Aufſehen erregt haben. Diejenigen, die ſich auf dieſen Standpunkt geſtellt haben, würden dieſen aber nicht einnehmen können, wenn ſie den Tatbeſtand ſo kennen würden, wie ihn die Hauptverhandlung zutage ge⸗ fördert hat. Die Hauptverhandlung habe im weſentlichen das beſtätigt, was ſchon die Vorunterſuchung zutage gebracht habe: Den vollen Beweis dafür, daß die KPD. Vorberei⸗ tungen getroffen habe, um die verfaſſungsmäßige Regier ung des Reiches und der Länder auf gewall⸗ 10 Art zu ſtürzen, habe auch dieſer Prozeß er⸗ racht. Ueberdies ſei dabei auch von einem hohen Funktionär der KPD., dem Rechtsanwalt Obuch, nunmehr ſelbſt die Tatſache zugegeben worden. Gerichtsnotoriſch ſei, daß die Angeklag⸗ ten dieſes gleiche Ziel verfolgt hätten, um dann ihre eigene kommuniſtiſche Regierung ans Ruder zu bringen. Das Tun der Angeklagten ſei dabet nicht nur gegen rechts gerichtet ge⸗ weſen, ſondern habe im weſentlichen umſtürzleriſche Ziele im Auge gehabt. Rur teilweiſe ſei der Einwand, daß die ſchwierigen wirt⸗ ſchaftlichen Verhältniſſe des Jahres 1923 die Angeklagten zur Verzweiflung getrieben hätten, berechtigt. Aber es ſei zu be⸗ rückſichtigen, daß unter den damaligen Verhältniſſen nicht nur die Arbeiterſchaft, ſondern faſt alle Teile der Bepölkerung, be⸗ ſonders aber der Mittelſtand, ſchwer gelitten haben. Da wäre es Pflicht jedes einzelnen geweſen, daran mitzuarbeiten, daß das deutſche Vaterland wieder hochkomme. Statt deſſen habe ſich die KPD. in den Dienſt einer fremdländiſchen Orgauiſation geſtellt, um deren— zumeiſt ruſſiſche Pläne und Ziele— zu verwirk⸗ lichen. Die KPD. verlange von ihren Unterorganiſa⸗ tionen wie auch von ihren Mitgliedern Kadaverge⸗ horſam der Zentrale gegenüber. Jeder Bezirk für ſich habe blindlings das ausführen zu laſ⸗ ſen, was der Befehl der Zentrale vorſchreibe. Wie im Tſcheka⸗Prozeß, ſo habe auch dieſer Prozeß wiederum das Er⸗ gebnis gezeitigt, daß überall örtliche Terrorgruppen eingeſetzt worden ſeien. Bei ſämtlichen Angeklagten ſei die Annahme daß ſte ſich hochverräteriſche Handlungen haben zu⸗ ſchulden kommen laſſen, voll beſtätigt worden. Den Schluß der Urteilsbegründung bildete die Erklärung des Senats⸗ präſtdenten Niedner, daß nicht die Angeklagten die Hauptſchuldigen ſeien, ſondern daß ſich dieſe Hauptſchuldigen in Rußlanud befün⸗ den. Leider müßten aber die Augeklagten ſtrafrechtlich verantwortlich gemacht werden und nicht diejenigen, die ſich geflüchtet hätten, nachdem ſie die Angeklagten in ge⸗ wiſſenloſer Weiſe verführt hätten. Auch die weiter Hauptverantwortlichen ſeien nicht in den Reihen der Angeklagten, ſondern insbeſondere unter den ſoge⸗ nannten kommuniſtiſchen Bonzen zu ſuchen, und zwar ſpeziell in den Kreiſen der höheren Funktionären der Kommuniſtiſchen Partei Deutſchlands! kr. Heidelberg, 27. Juli.(Eig. Drahtber.) Geſtern abend gegen ½8 Uhr wurde ein 36 jähriger Motorradfahrer aus Rohrbach auf der Schlierbacher Landſtraße unweit Ziegel⸗ hauſen von einem in gleicher Richtung kommenden größeren Perſonenauto angefahren und etwa 25 Meter weit mit⸗ geſchleift. Der Motorradfahrer erlitt einen Schädelbruch Aund ſchwere innere Verletzungen und mußte mit dem Sant⸗ tätsauto ins akademiſche Krankenhaus in Heidelberg verbracht werden. Bis heute morgen hatte er das Bewußtſein noch nicht erlangt, ſein Zuſtand iſt bedenklich. Das Perſonenauto, das von einem entgegenkommenden Fußrwerk auf das Unglück aufmerkſam gemacht wurde, fuhr ruhig weiter und kümmerte ſich nicht um den Verunglückten. Es wurde ſpäter am Bismarckplatz in Heidelberg geſtellt. Der Führer wurde vor⸗ läufig in Haft genommen. —— Von Richard Rieß Allerlei Volkstheater Die„Geſellſchaft für das ſüddeutſche Theater“, die im vorigen Jahre in München gegründet wurde, leitet ihre Be⸗ rechtigung aus der Tatſache her, daß der mimiſche Trieb und das Verlangen nach Schauſtellungen in den ſüddeutſchen Ländern ebenſo daheim ſind wie eine im Volke wurzelnde vielſeitige theatraliſche Begabung. Jeder Sommer zeigt uns aufs neue, wie wahr das iſt. In Bayern, im Salzburgiſchen, in Tirol— überall„Volksfeſtſpiele“, Heimataufführungen, Bauerntheater und Trachten⸗Umzüge. Feſtliche Umzüge gibt es vielfach im Tegernſeer Land, Feſtſpiele veranſtalten u. a. Würzburg(zu Ehren ſeines Schutzpatrons St. Kilian) ſowie, auf hiſtoriſcher Grundlage, Nördlingen und Landshut.„Die Landshuter Hochzeit“, die das hübſche alte Städtchen alljähr⸗ lich im Juli zu einem Anziehungspunkt macht, beſchwört eine ganze Woche lang einen renaiſſaneiſtiſchen Spuck höfiſchen Lebens und Volkstreibens: Die Hochzeit eines Bayernherzogs Ludwig mit einer polniſchen Prinzeſſin wird, artig koſtümiert, Lager tummeln ſich Landsknechte und die Reiſigen der polniſchen Fürſtin, und es bleibt jedem, Mitwirkenden wie Zuſchauern, unbenommen, ſich um vierhundert Jahre in der Weltgeſchichte zurückverſetzt zu fühlen. Nördlingen erinnert in ſeinem Feſtſpiele an ſeine Schwedenzeit und feiert das Andenken jenes Feldhaupt⸗ manns, der die Stadt anno 1634 in der ſchweren Gefahr ge⸗ rettet hat. Aber nicht nur dkeſe Veranſtaltungen werden all⸗ jährlich gefeiert— die Lokaldichter ſind auch anderenorts nicht müßig. Viele und ſchwäbiſche Städtchen haben einen muſenfreundlichen Pfarrer oder Lehrer, der, mutig ſkandierend, einen Augenblick poetiſch verklärten, an dem der Ort jäh ins Licht der Weltgeſchichte gerückt war. Sogar das ioylliſche kleine Ammerſee⸗Fleck. Dieſes hat ein Erinnerungs⸗ ſpiel an„ſeine Zeit“, die Wende des erſten nachchriſtlichen Jahrtauſends. Die bäuerlichen Spiele ſind im Gegenſatz ezu dieſen hiſtori⸗ eſtellt. Außer emeinden die Pafſionsgeſchichte auf. Am bekannteſten ſind neben den„klaſſi⸗ Spielen die von Erl geworden, die im Jahre 12 und Anter ſtatlſanben. Das Tiroler Dorf bringt 21 Andreas Hofer⸗Erinnerung. die A. J. Lippl chronikartig oriſches dramatiſiert hat. Der neue Stoff, dem das Schickſal Südtirols eine traurige Aktualität verleiht, wird von den Bauern wacker dargeſtellt. Sobald ſie ſich von dem Predigton der „Paſſion“ freigemacht haben, erfüllen ſie ihre Aufgaben recht wacker, im ſicheren Gefühle, daß das Blut des Schickſals anno 1809 Blut von ihrem Blute geweſen. Anekdoten um Fritz Behn Fritz Behn gehört zu den männlichſten und originellſten Künſtlernaturen Münchens. Zahllos ſind die Geſchichten, die über ihn und von ihm die Runde machen. Er iſt ein Groteskendichter ohne Feder: Denn er ſetzt ſeine Einfälle gleich in Leben und Wirklichkeit um. Als er einmal offtziellen Beſuch aus Hamburg erwartete— ſehr vornehme, ſehr wohl⸗ erzogene, formbewußte Leute!— da mußte ſeine ganze Freundſchaft und Bekanntſchaft heran zu einer wilden Mas⸗ kerade: dreißig Maler, Bildhauer und andere beſſere Men⸗ ſchen ſtanden bald in Dienerlivree fertig, die Gäſte zu empfangen. Dieſe kamen und vernahmen, daß heute die er⸗ lauchteſten Figuren aus Münchens Geſellſchaft mit ihnen ſpeiſen werden. Während die dreißig Diener totenernſt die Wand zierten, warteten die Hamburger vergeblich auf Mini⸗ ſter, Dichterfürſten und Kunſtherven. Denn, ach, ununter⸗ brochen klingelte das Telephon und— alle, alle ſagten ab. Da die für 50 Perſonen feierlich gedeckte Tafel allzu einladend wirkte, ſetzte man ſich zu Tiſch: die fünf Gäſte und Behn. Umgeben von dreißig Dienern. Der Kaviar kam— der Haus⸗ herr fraß ihn allein auf. Dafür wurde der Braten nicht ein⸗ mal gereicht— er kam immer wieder auf den Tiſch. Neu verziert. Auf anderer Platte. Den Hamburger Gäſten wurde etwas anders zu Mut, aber ſie waren zu wohlerzogen, es zu zeigen. Auch als die Diener plötzlich ungeniert Platz nahmen, regte ſich im Geſicht des Senators und ſeiner Tochter keine Miene. Doch da— da ging plötzlich die Tür auf und— ein Gardeoffizier erſchien: in großer Uniform, aber ſichtlich völlig betrunken. Er nahm Platz und begann mit Tellern zu werfen— ben Hamburger Herrſchaften erſchten das ganz in der Ordnung. Dann ſchoß er plötzlich nach dem Kronleuchtei — das gnädige Fräulein von der Alſter erſchrak ein bißchen, aber es verſtand Spaß. Als der Gardemann ſchließlich auf den Tiſch ſtieg und dort zu tanzen begann— merkwürdige Sitten in München, nicht wahr?— da erſtarrten die Gäſte zwar, aber— ſie ſagten nichts. Nichts? Nein— die junge Dame ſprang auf, begann furchtbar zu lachen und ſagte zu den Ihren:„Merkt Ihr denn gar nichts, daß das alles ein Witz iſt?“ Ein Witz? Hatte das Mäbchen wirklich..„Natür⸗ * lich!“ rief Fräulein Ehriſtine,“ ſeht Ihr denn nicht, daß der Offizier— gelbe Schnürſchuh trägt?“ Und jäh war der Tellerwerfer, Kronleuchterſchütze und Tanz⸗Akrobat an einem Etikette⸗Fehler erkannt worden. Ein Gardeoffizier kann mit Porzellan werfen und nach Glüh⸗ birnen zielen— aber er wird immer zu großer Uniform Lack⸗ ſtiefel tragen. Daßs Ende von Jbſens Stammkaffee. Dieſe Erinnerungen an alte Zeit ſtimmen heut ein biß⸗ chen wehmütig. Heut, in der Zeit drängender Wirlſchafts⸗ not, vergeht den Künſtlern vielfach der Sinn nach ſo toll⸗ dreiſten Geſchichten. Die Materie ſtellt der Humor auf eine harte Probe. Wagt es heute mal, in Eurerem Stammkaffee den Butterereme durch Moſtrich zu erſetzen, und Ihr werdet nicht belacht, ſondern hinausgeworfen werden. Auch die alten Lokale haben ſich in München vielfach„er⸗ neuert“. Viele ſind ja durch die Inflation vernichtet und nachher wiederaufgebaut, aber in einem moderneren Sinne renoviert worden. In den letzten Wochen haben wir eine Teeſtube verloren, die wohl jeder kennt, der jemals in Min⸗ die ſogenannte„Ceylon⸗Teeſtube“ in der Mari⸗ chen war, miltanſtraße. Der ſtimmungsvolle, mattbeleuchtete Raum mit ſeinen bequemen Seſſeln und traulichen Niſchen war die Zu⸗ fluchtsſtätte der Liebenden, der Treffpunkt der Freunde und der rechte Ort, die Eindrücke der benachbarten Theater bet einem Glaſe Tee nachklingen zu laſſen. Bevyr dieſe ſchöne Einkehr geſchaffen worden war, hatten die Räume fenes „Café Maximilian“ beherbergt, das durch die Stammgaſtſcha⸗ Henrik Jbſens bekannt geworden war. Der Dichter, der lange Jahre in München lebte, hatte im„Maximilian“ ſeinen Fenſterplatz, an dem zu ſeiner Stunde die gewohnten Zeitun⸗ gen bereit lagen. Ibſen war der genaueſte Zeitungsleſer, den man ſich nur wünſchen kann: Er las alles, bis zur letzten Zeile des letzten Inſerates. Und gerade den Anzeigenteil ver⸗ folgte er mit Vorliehe. Hier glaubte er— mit Recht— ein genaueres Bild der Zeit zu erhalten als aus dem Texte. In München fand auch jene Begegnung Ibſens mit einem Herrn Dr. Holm(nach Brandes) ſtatt, die für die Geſtaltung Lövergs in der„Hedda Gabler“ richtunggebend wurde, In den Hallen der gaſtlichen Ausruheſtätte des„Cafs Maximilian“ und ſeines würdigen Nachfolgers, der„Ceylon⸗ Teeſtuße“, wird ſetzt bald Merkur feinen Einzug balten der Gott des Handels, ſet es, daß er alte Möbel, ſei es neue Automohl feilbieten und ſo dem der Materie dienenden„Geiſt der Zeit“ geben wird, was er heute gebieteriſc verlangl. 7 4 * A b„— t ra ernſeeleolleneeeenn Weee F * —— — Welitwoch, den 27. Juli 1927 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 8. Seite. Nr. 342 Stäoͤtiſche Nachrichten Verfaſſungsfeier 1927 Der Verfaſſungstag am 11. Auguſt, der nach einem Be⸗ ſchluß des Landtags in Baden geſetzlicher Feiertag bleibt, ſoll auch in dieſem Jahre in würdiger Weiſe begangen wer⸗ den. Die ſtaatlichen und gemeindlichen Gebäude werden an dieſem Tage Flaggenſchmuck anlegen. Größere Feiern und Feſtveranſtaltungen werden, wie in vergangenen Jahren, unter Mitwirkung der in Betracht kommenden Organi⸗ ſationen in zahlreichen Städten und Gemeinden des Landes für alle Kreiſe der Bevölkerung ſtattfinden. Wo es wegen der Ferienzeit möglich iſt, ſollen die Schulkinder zu kleinen feſtlichen Veranſtaltungen vereinigt werden. An den Dienſt⸗ ſitzen der P olizei werden beſondere Feiern für die Beam⸗ ten des ſtaatlichen Sicherheitsdienſtes abgehalten. Die Reichs⸗ regierung hat in dieſem Jahre angeordnet, daß ſämtliche Reichsbehörden an dem Verfaſſungstag vorſchriftsmäßig zu flaggen haben und daß auch bei dieſen Behörden durchgängig Feiertag— wo notwendig, iſt die Einſchaltung von Sonntags⸗ dienſt erlaubt— gehalten wird. P. A. Aenderung des Ortsſtraßengeſetzes Nach der ſeitherigen Faſſung des Ortsſtraßengeſetzes war zur Bauplatzumlegung die Zuſtimmung der Mehrheit der beteiligten Grundſtückseigentümer erforderlich, die zugleich die Mehrheit des Steuerwerts der Grundſtücke in ihrer Hand vereinigten. Dadurch war es möglich, daß einzelne Grund⸗ ſtücksbeſitzer aus mehr oder weniger eigennützigen Gründen der Bereitſtellung neuen Baugeländes Widerſtand entgegen⸗ ſetzten, der vom Standpunkt der öffentlichen Intereſſen nicht gu billigen war. Um hier Abhilfe zu ſchaffen, hat der Land⸗ tag entſprechend dem Vorgehen anderer Länder ein Geſetz angenommen, das durch Aenderung der§8 13 und 16 des Ortsſtraßengeſetzes die Vorausſetzungen für die Bauplatzum⸗ legung erweitert in dem Sinne, daß künftig die Zuſtimmung er Mehrheit der beteiligten Grundſtückseigentümer nicht mehr erforderlich iſt, wenn das Gemeinwohl die Neueintei⸗ lung dringend erheiſcht. P. A. Kampf und lebensmüde Mutter und Tochter noch im letzten Augenblick gerettet Die im 4. Stock des Hauſes H 2, 3 wohnende Familie K. Eder, Maſchinenmeiſter, befand ſich wegen öfterer Ar⸗ beitsloſigkeit des Mannes in Zahlungsſchwierigkeiten. Das ürſorgeamt hatte ſchon helfend eingegriffen. Die Fa⸗ milie Eder war aber nicht in der Lage, die Miete zu bezahlen. Heute früh bemerkten die Mitbewohner des Vorplatzes ſtarken Gasgeruch und verſtändigten davon den Haus⸗ eigentümer, der ſofort ſeinem Hausarzt davon Mitteilung machte. Der Arzt ordnete an, daß ſogleich das Kranken⸗ haus angerufen wurde, da Frau Eder ihm ſ. Zt. mitgeteilt hat, daß ſie ſich bei einer evtl. Zwangsräumung der 0 hn ung vergiften würde. Tatſächlich ſollte auch heute vormittag die Räumung der Wohnung vollzogen werden, zu welchem Zwecke bereits der Gerichtsvollzieher mit drei Arbeitern erſchienen war. Als die Wohnungstüre zu K. Eder von den Hausbewoh⸗ nern geöffnet wurde, fand man die Frau und die 16jährige Tochter infolge ausſtrömenden Gaſes bewußt⸗ 08 im Zimmer vor. Da beide jedoch noch Lebens⸗ zeichen von ſich gaben, wurden die Frau und das Mädchen ins Allgemeine Krankenhaus überführt. Der Mann kam gerade um dieſe Zeit von der Nacht⸗ ſch icht. Der Gerichtsvollzieher ging unverrichteter Sache wieder weg. Wie wir erfahren, haben ſich Mutter und Tochter im Rrankenhaus bereits etwas erholt. Der Mutter iſt es noch ſchwindlig, während die Tochter munter iſt. * 1* * Vom Wetter. Das Queckſilber in der Röhre ſtieg heute ſachmittag halb 3 Uhr bis auf 29,2 Grad C. im Schatten, bedaß heute einer der wärmſten Tage des Jahres iſt. Geſtern beirug die Höchſttemperatur 27 Grad. Die Badeanſtalten ſind 5 dieſer warmen Witterung alle ſtark beſucht; insbeſondere 50 das Strandbad auf der Reißinſel z. Zt. jeden Tag Leten. Maſſenbeſuch auf⸗Die Waſſerwärme beträgt 19 Gr. feit er ſteht ein Witterungswechſel bevor, da das Barometer eit heute vormittag ſtark gefallen iſt. Ja Beim Baden ertrunken. Geſtern Nachmittag iſt ein 18 anen alter Gipſer aus Viernheim beim Baden im Neckar erhalb der Feudenheimer⸗Fähre ertrunken. Die Leiche onnte noch nicht geborgen werden. und das 5. Artillerie⸗Reaiment. ———..—;᷑ ᷑— * Ein Lehrerbeſuch bei Lanz. Die Bruchſaler Arbeits⸗ gemeinſchaft von Fortbildungsſchullehrkräften unternahm, wie uns aus Bruchſal gemeldet wird, kürzlich eine Fahrt nach Mannheim zur Beſichtigung der Lanzwerke, die eine Stadt für ſich darſtellt und in denen auf einem Areal von 500 000 qm etwa 5000 Menſchen um ihr tägliches Brot ringen. Die Beſichtigung war ein Erlebnis. Die mächtige Gießerei, die rieſige Schmiedehalle mit den mächtigen Dampfhämmern, die Holzverarbeitungsabteilung der amerikaniſchen Einrich⸗ tung der Fließbandarbeit, die unzähligen Hallen und Räume, in denen werktätige Arbeit ihre eindringliche Sprache redet, die rußgeſchwärzten Menſchen, triefend von Schweiß, ſchein⸗ bar klein und gering inmitten der donnernden Rieſen und doch das Ganze lenkend und führend, all das wirkt auf den Beſucher mit gewaltiger Eindruckskraft. Vorbildliches leiſten die Firma auf dem Gebiet der Lehrlingsausbildung. In be⸗ fonderen Lehrwerkſtätten, abgeſondert von der Maſſe der Arbeiter werden die jungen Leute ausgebildet, erhalten auch theoretiſchen Unterricht in einem beſonderen Lehrſaale. Auf hygieniſchem Gebiet iſt für die heranwachſende Jugend beſon⸗ ders geſorgt. Sportplätze ſtehen zur Verfügung, auf denen ſie unter Leitung eines Sportlehrers die körperliche Ertüchtigung betreiben. Ein Beſuch des Planetariums ſchloß ſich an, in dem man das mit überzeugender Naturwahrheit Karge⸗ ſtellte All der Himmelskörper auf ſich wirken ließ. * Zur Errichtung eines Autoparks. Unter Bezugnahme auf den Artikel„Mannheim am Wochenende“ in Nr. 336 vom 23. Juli teilt uns der Allgemeine Schutzverband der Kraftfahrzeugbeſitzer, Kraftwagen⸗Ueberwachungsverein E. V. Mannheim, mit, daß er bereits im April und im Nachtrag am 1. Juni den Antrag auf Errichtung eines Autoparks auf dem Platze vor O 5(Kunſtſtraße) geſtellt hat. Da die in Frage kommenden Behörden der Errichtung eines Autoparks durchaus ſympathiſch gegenüberſtehen, iſt es lediglich eine Frage der Zeit, wann der Antrag auf dem Verwaltungswege genehmigt und die nötigen Mittel hierzu bewilligt werden. Ein Parkplatz auf dem bisherigen Luiſenmarkt wäre nicht allzu günſtig, da an dieſen Platz zwei Schulen angrenzen. * Selbſttötungsverſuch. Geſtern Abend gegen 9 Uhr ſprang am ſtädtiſchen Lagerplatz in der Nähe der Rennershof⸗ ſtraße eine 20 Jahre alte Kellnerin aus Ludwigshafen, in der Abſicht ſich das Leben zu nehmen, in den Rhein. Von drei in der Nähe weilenden jungen Leuten wurde ſie wieder ans Land und von da auf die nächſtgelegene Polizei⸗ wache verbracht. Die Lebensmüde verbrachte man hierauf mit dem Sanitätsauto in das Allgemeine Krankenhaus. Grund zur Tat ſoll Liebeskummer ſein. * Zuſammenſtoß zweier Kraftradfahrer. Heute vormittag ſtießen zwiſchen der Seckenheimer⸗ und der Tatterſallſtraße zwei Kraftradfahrer zuſammen. Beide Fahrer wurden zu Boden geworfen. Während der eine am Geſicht und an den Händen Hautabſchürfungen davon trug, blieb der andere nicht verletzt. Beide Motorräder wurden beſchädigt. * Unfall. Geſtern Nachmittag fiel ein 31 Jahre alter Zementeur auf der Bauſtelle der ſtädtiſchen Bedürfnis⸗ anſtalt am Tatterſall von einer Laufdiele in die etwa 3 Meter tiefe Baugrube. Hierbei zog er ſich eine der⸗ artige Verletzung zu, daß er mit dem Sanitätsauto in das Allgemeine Krankenhaus verbracht werden mußte. * Das Ergebnis der Reichswohnungszählung. Für 19 preußiſche Großſtädte mit mehr als 100 000 Einwohnern ver⸗ öffentlicht ſoeben das Statiſtiſche Landesamt die erſten vor⸗ läufigen Ergebniſſe der Reichswohnungszäh⸗ lung. Dauach wurden in Berlin insgeſamt bei einer Be⸗ völkerungszahl von 4024 165(nach dem endgültigen Ergebnis der Volkszählung 1925) 1212 491 bewohnte Wohnungen er⸗ mittelt. Die Zahl der Haushaltungen war jedoch größer; ſie betrug insgeſamt 1301.638. Hiervon waren zweite und weitere Haushaltungen in einer Wohnung nicht weniger als 89 147. Von je 100 Haushaltungen insgeſamt waren alſo zweite und weitere Wohnungen 6,85. Dieſer Hundertſatz hält von den preußiſchen Großſtädten ungefähr die Mitte. Den geringſten Prozentſatz hatte mit 4,01 die Stadt Barmen, den höchſten mit 9,89 Königsberg i. Pr., an zweiter Stelle Altona mit 9,59. * Die Herbſtübungen des Reichsheeres. Von den Divi⸗ ſionen des Gruppenkommandos 2(Kaſſel) üben die 5.(ſüd⸗ meſtdeutſche) Diviſion, Stuttgart und die 7.(bayriſche) Di⸗ viſion auf und in der Umgebung von Uehungsplätzen. Das 13.(württembergiſche) und 14.(badiſche) Infanterieregiment der 5. Diviſion üben vom 8. bis 13. September in der Nähe von Münſingen, die ganze Diviſion ſelbſt vom 14. bis 19. September auf dem Truppenübungsplatz Münſingen. Die größten Manöver heuer finden in der letzten Seyptember⸗ woche zwiſchen der 6. Diviſion und der 3. Kav.⸗Diviſion bei Paderborn⸗Mersburg⸗Treudelbung ſtatt, wobei der Obher⸗ befehlsbaber des Truvvenkommandos 2. General der Inf. Reinhardt, leitet. An dieſer Uebung ſind auch große Teile der 5. Diniſion beteiliat. ſo das 15. Inf.⸗Regt. die 5. Kraftfaßr.⸗ Abtla., die 5. Nachrichtenabteilung, das 5. Pionier⸗Bataillon gegeben worden ſeien. Tagungen Reichsverband deutſcher Tanzlehrer Die diesjährige Tagung des Reichsverbands deutſcher Tanzlehrer mit dem Sitz in Berlin, an dem beinahe ſämtliche Landesverbände des Reichs angeſchloſſen ſind, fand vom 20. bis 23. Juli in Köln im weißen Saale der Bürgergeſell⸗ ſchaft ſtatt. In dieſer Tagung wurden eine ganze Reihe für den Tanzlehrer ſehr wichtige, wirtſchaftliche, behördliche und fachliche Fragen behandelt. Anſchließend an die Tagung fand unter Leitung einiger prominenten Lehrkräfte aus Berlin uſw., die vorher noch eine Studienreiſe nach Paris unter⸗ nommen hatten, eine Fachſchule in der Verbeſſerung und Vereinfachung der jetzt beſtehenden modernen Geſellſchafts⸗ tänze und Einſtudieren der letzten internationalen Tanzneu⸗ heiten für die kommende Saiſon ſtatt. Kommunale Chronik BSchwetzinger, 25. Juli. Aus der letzten Gemeinderats⸗ ſitzung iſt zu berichten: Die Voranſchläge der ſtädt. Kaſ⸗ ſen für das Rechnungsjahr 1927(1. April 1927 bis 31. März 1928) werden feſtgeſetzt. Zur Aufbringung des ungedeckten Aufwandes ſind 240 Hundertteile der Steuergrundbeträge nach § 58a Abſ. 1 des Grund⸗ und Gewerbeſteuergeſetzes zu er⸗ heben.— Die vorliegenden Geſuche um Befreiung vom Schul⸗ geld der Oberrealſchule werden verbeſchieden.— Die dies⸗ jährige Kirchweihe wird auf Sonntag, 13. und Montag, 14. November feſtgeſetzt.— Die Abhaltung von Krämer⸗ märkten erachtet der Gemeinderat nicht mehr als zeitge⸗ mäß und beſchließt, dieſe aufzuheben.— Die Verfaſſungs⸗ feier ſoll in gleicher Weiſe wie im Vorjahr durchgeführt werden.— Folgenden Bauluſtigen werden zur Erſtellung von Wohngebäuden die erforderlichen Bauplätze an der verl. Karlſtraße unter den allgemeinen Vertragsbeſtimmungen und zu dem durch Bürgerausſchußbeſchluß vom 3. April 1925 feſt⸗ geſetzten Preis(4,50 RM. für den qm) überlaſſen: 1. Wilhelm Kappes, Zimmermann und Gg. Jahn, Zimmermann, zur Er⸗ ſtellung eines Doppelwohnhauſes; 2. Joſef Weiß, Maurer, Fritz Jahn, Maurer, Philipp Münch, Maurer, Jakob Holz⸗ mann, Maurer, zur Erſtellung eines Ateiligen Gruppen⸗ hauſes. 3. Franz Weiß, Maurer und Georg Daub, Maurer, zur Erſtellung eines Doppelwohnhauſes; 4. Philippy Zeh und Franz Hilpert, zur Erſtellung eines Doppelwohnhauſes. * § Vertrauensmißbrauch. In der letzten Gemeinderats⸗ ſitzung Oppau bedauerte der 1. Bürgermeiſter Dr. Zorn, daß die Vorgänge in der letzten geheimen Gemeinderats⸗ ſitzung durch die kommuniſtiſche„Arbeiterzeitung“ in einer ſehr demagogiſchen und teilweiſe entſtellten Form wieder⸗ Er bezeichnete alles als unfair und taktlos, wenn Dinge, die wohlüberlegt nach dem Willen der Mehrheit in geheimer Sitzung behandelt werden, in die Oeffentlichkeit gezerrt würden. Daß ſich einige Gemeinderats⸗ mitglieder einen derart groben Vertrauensmißbrauch zu ſchul⸗ den kommen ließen, bedauere er ſehr und werde ſelbſtverſtänd⸗ lich die nötigen Konſequenzen für die Zukunft daraus ziehen. Ein wWidziiger Fakfor des Kraftwagens ist der Reifen. Als Mittler zwischen Straſze und Fahrzeug hat er die Aufgabe, alle Unebenheiten ohne Erschütterung zu überwinden u. somit im höchsten Maße zur Schonung des Wagens beizutragen. Nur bestes RMateriaf kann dieses gewährleisten. Fahrt: — 2 Reilfen „Wer Conti fährt, weiß, was er hat.“ Vahyreuther Jubiläumsfeſtſpiele Von Otto Daube ber: Bapreuth lebt! Es lebt wie nie zuvor, Seit Tagen be⸗ Furſche die bunt bewegte Feſtſpielmenge der Beſucher aus ſind und Ausland die Straßen, Hotels und Privatquartiere iſt deiborfüllt, in der„Eule“, dem berühmten Künſtlerlokal, die er Bayreuther Gemeinſchaftsgeiſt erneut eingezogen, der die Ariſtokraten aus Finanz, Handel und Geiſtesleben neben beſcheidenſten Beſucher auf Holzbänke, Holztreppen ja, und äſſer ſetzt. Die Auffahrt der Hunderte von Kutſchen Kraftwagen wird wieder von Hunderten von Fußgängern meidlapreuther Einwohnern begleitet, ja, ſelbſt der unver⸗ Anftle Kurbelmann fehlt nicht, der Haus und Menſchen, und 5 und Beſuchermaſſen, Blumenmädchen und Parſifal dem Kn Schutz der Bayreuther Polizei auf der Wieſe hinter läu Jeſtſpielhaus verfilmt, um in einem Bayreuther Jubi⸗ zufüh sfilm dem ganzen deutſchen Volke die Stätte vor⸗ eine bren, die aus eigener Kraft der ihr innewohnenden Seele zweite Blütezeit errungen hat! Denn die„Triſtan“⸗Aufführun in Si f̃ g war ein Sieg au beſn danzen Linie! Zum erſten Male begrüßten die Feſtſpiel⸗ d o 1 her den jungen Münchener Kapellmeiſter Kurt Elmen⸗ geweiht n Pulte, das von Levi, Mottl, Richter und Dr. Muck dem bt iſt. Der letzte bedeutende Bayreuth⸗Dirigent, außer ſifal⸗ enialen Muck, der in dieſem Jahre wieder den„Par⸗ reuth leitet— Balling iſt dahingegangen. Iſt zwar in Bay⸗ ſolche jeder Dirigent eine Perſönlichkeit, einzigartig und als bracht önerſetzlich, ſo hat Elmendorff ſein Meiſterſtück voll⸗ Träge, das ihm das Recht zuerkennt, als neuer nachgewachſener Bayreuther Stils in die Reihe der Großen ein⸗ „Elmendorff iſt vor allem dramatiſcher Dirigent, nergie lar und dominierend, wie ſeine Perſönlichkeit von Delſte e geſtrafft iſt, dabei aber von glutvollſter, heißeſter und * Empfindung, dem der Liebesjubel des zweiten ri wufſtanaktes zu einer gleichen Offenbarung gelingt wie das ſeliadesbare, geheimnisvolle Ertönen der Liebesnacht oder der ſeiner Ausklang des Liebestodes. Welch ein Orcheſter folgt Klang?(eiſungen! eminent 8 iſt unmöglich, den zweiten Teil des Vorſpiels ſo dieſer G groß an einer anderen Stelle zu hören, wie von überirdiſchteiuſchaft der erleſenſten Inſtrumentalkünſtler. Die ubeſch che Schönheit des Orcheſterklanges in„Triſtan“ iſt eben bieriblich Sie erlebt man nur einmal vollkommen— er in Bayreuth. Gibt es auf der Welt noch einmal dieſen Unter ſolchem Eindruck haben die diesjährigen Feſtſpiele begonnen. Ohne zu plaudern“: Die Generalproben zum „Parſifal“ und zur„Götterdämmerung“(die übrigen waren nicht zu beſuchen erlaubt) verſprechen eine Erhöhung des Ein⸗ drucks, da die Aufführungen ſelbſt für Bayreuth einzigartige Höhepunkte bringen werden!— Die Soliſten des„Triſtans“ bis in die kleinſten Partien haben die klangvollſten Namen. Sie ſind ganz nach ihrer perſönlichen Eigenart ausgewählt worden. Emmy Krüger war 1925 nach ihrer herrlichen Siglinde von allen Feſtſpiel⸗ beſuchern als Iſolde genannt worden. Sie war die Iſolde des großen Stils! Sie iſt Tragödin, und das beſtimmte ſie, deren ſchöne Erſcheinung„Irlands Königin“ darſtellte, zur Iſolde. Theodor Scheidl mußte noch am Morgen des Auf⸗ führungstages abſagen. Für ihm ſang Edͤuard Habich den Kurwenal. Scheidl, neben dem ich keinen beſſeren Vertreter dieſes treueſten Waffenträgers kenne, ſteht uns alſo noch beſſer. Habich aber, Künſtler reifſter Vollendung, gab ſo Er⸗ ſchütterndes an Geſang und Darſtellung, daß aus der Not ein Erlebnis wurde. Man konnte Scheidl im 3. Akt vergeſſen, da man den Kurwenal Habichs nicht mehr als Erſatz, ſondern als willkommene Meiſterleiſtung nehmen durfte. Anny Helm und Alexander Kipnis, beide Berlin, ſind neue Namen in Bayreuth. Anny Helm jugendlich dra⸗ matiſch, ſang nach Bayreuther Tradition die Brangäne, die an unſeren Theatern, nicht zugunſten der Partie, von der Altiſtin geſungen wird; ſie gab Höhepunkte im 1. Akt, da ſie die Herrin Iſolde vor dem Todestrank bewahren will, und in ihren Wachgeſang(2. Akt), wie man beides kaum ſo ausgereift er⸗ lebt hat; Kipnis dagegen hat einen wundervollen Baß, kraft⸗ voll und warm. Fritz Wolff, bekannt geworden als Bayreuther Loge, ſang den Melot, Hanns Beer überraſchte mit den wenigen Worten des Hirten, mit dem er die Hörer in ſeinen Bann zu ziehen vermochte, und Rudolf Watzke ſang den Steuermann. Drei gute Namen!— Für den erkrankten Hamburger Tenor Graarud hatte Gotthelf Piſtor wenige Tage vorher den Triſtan über⸗ nommen, obgleich er mit ſeinen Studien zum Parſifal, den er zum erſten Male in Bayreuth ſingt, beſchäftigt wer. Um ſo bedeutender iſt ſeine künſtleriſche Leiſtung, der er den gan⸗ zen Adel ſeiner Perſönlichkeit verlieh, wie ſie gleichermaßen ſeinen Parſifal(in der Generalprobe) auszeichnete.— Von den früheren Künſtlern werden wir in Bayreuth in dieſem Jahre vor allem den vorzüglichen Schorr als Wotan, Barbara Kemp als Kundry, Joſef Cornett als Gunther wiederſehen; viele Partien ſind neu beſetzt worden. Flimmerkiſtendämmerung Die Märchenpracht der Filmwelt mit ihren fabelhaften Gehältern für Filmſcheichs und Filmſterne ſcheint in das trübe Grau des Alltags verſinken zu wollen, haben doch die bedeu⸗ tendſten amerikaniſchen Filmverbände, dem Beiſpiele der „Paramount Cinema Cie.“ folgend, grundſätzlich beſchloſſen die Gehälter dieſer Fürſtlichkeiten im Reiche der Flimmerkiſte um ein Erhebliches herabzuſetzen. Von dieſer drakoniſchen Maß⸗ regel ſollen allerdings auch die gewöhnlichen Filmſchauſpieler und Schauſpielerinnen betroffen werden, deren Wochenlohn ſich zwiſchen 40 und 60 bewegt, vor allem aber die Sterne beiderlei Geſchlechts, die ſich bisher eines wöchentlichen Ein⸗ kommens von 15—30 000/ erfreuten. Die Filmunternehmer ſeyen ihren Bankrott vor Augen, wenn ſie die ins Uferloſe geſteigerten Gehaltsanſprüche dieſer Lieblinge des Publikums weiter befrievigen wollen, und ihre nachſte Konferenz wird daher einen allgemeinen Gehaltsabbau beſchließen. Um dieſe Pille zu verſüßen, wollen die Unternehmer ſelbſt mit gutem Beiſpiele vorangehen; ſo haben die beiden Vorſitzenden der „Paramount“ ſich bereit erklärt, auf einen Teil ihrer Ein⸗ künfte ebenfalls verzichten zu wollen. Da ſich ihr bisheriges Jahresgehalt auf nur 600 000/ für den erſten und halb ſo viel für den zweiten Vorſitzenden belief, weiß man nicht recht, wovon ſie leben wollen, wenn ſie davon noch etwas abgeben. Man ſchätzt das in Filmunternehmen der Vereinigten Staaten angelegte Kapital auf rund zehn Milliarden Mark und hat berechnet, daß es ſich mit nur zwei Prozent verzinſt. Da der amerikaniſche Filmmarkt durchaus überſättigt iſt und keine Wege mehr weiß, um dem Publikum mehr Geld aus der Taſche zu ziehen, bleibt als letzte Rettung nur die Gehalts⸗ kürzung übrig. Das Aufziehen dieſer drohenden Wolke hat bereits die Kurſe der Filmaktien an der New Norker Börſe ſtark beeinflußt. Die Bibliothek H. St. Chamberlains. Die Bücherei Houſton Stewart Chamberlains, der er in ſeinen„Lebens⸗ wegen meines Denkens“ ein ſo ſchönes Kapitel gewidmet hat, und die ein Denkmal dieſes eigenartigen Schriſtſtellers dar⸗ ſtellt, wird in ihrer Geſamtheit erhalten bleiben. Wie Albert Vanſelow in ſeiner Bibliographie„Das Werk Houſton Ste⸗ wart Chamberlains“ mitteilt, geht die Bibliothek in den Beſitz der Stadt Bayreuth über, die ihr eine waeeßde Aufſtellung in einem beſonderen Raum der Stadtkiblisthek zuſammen mit ſeiner Marmorbüſte bereiten wird. Vorläufig bleibt ſie noch im Beſitz der Witwe. 7 Aus dem Lande ſchen Stenerung und Führerſitz zuſammen. 35 1755 e Aahelmer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Mittwoch, den 27. Jult 1927 . Friedrichsfeld, 26. Jull. Zu bem im geſtrigen Abend⸗ blatt gemeldeten Unfall des 13 jährigen Schülers Jarmuty erfahren wir noch Folgendes: Auf einem etwa 5 Meter hohen eiſernen Ma ſt befand ſich ein Vogelneſt. Der Maſt ſteht auf dem umzäunten Bahnkörper, den der Junge überkletterte und den Maſt hinaufſtieg, was leicht möglich war. Als er das Neſt heruntergeworfen hatte, hörten ſeine Spielkameraden einen Schrei. Der Junge kam anſcheinend durch das Abwerfen an die Drähte. Rauchwölkchen entſtrömten dem leblos oben hängenden Körper. Nachdem die Leitung ſtromlos war, ſtiegen zwei Vahnarbeiter den Maſt hinauf und ſteckten den zuſammen⸗ geſchrumpften, noch klimmenden Leichnam in einen Sack, den ſie mit einer Leine zur Erde ließen und dann in den inzwiſchen herbeigeholten Sarg legten. Etwa eine halbe Stunde ging der Starkſtrom durch den lehloſen Körper. Plankſtadt, 27. Jult. In der Schwetzingerſtraße ereig⸗ nete ſich geſtern abend ein ſchwerer Verkehrsunfall. An einem Bulldogg aus Brühl, der zwei mit Sand beladene Anhängerwagen zu ziehen hatte, klemmte ſich beim Ueber⸗ queren des Straßenbahngleiſes plötzlich die Kette. Im gleichen Vugenblick kam die Straßenbahn in der Richtung nach Sihwetzingen angefahren und ſtieß mit dem Bulldogg zwi⸗ Der Führer wurde auf die Straße geſchleudert und erlitt durch den Anprall ſo erhebliche Quetſchungen und innere Ber⸗ letzungen, daß er mit dem Sanitätsauto nach der Heidelherger Flinik verbracht werden mußte. Beim Freimachen der Bahn⸗ ſtrecke märe beinahe ein Schaffner noch ſchwer verunglückt. Ein Pferd, das den Bulldogg von den Schienen ſchleypte, ſchlug aus und traf den Schaffner an den Leib. Durch die metallene Fahrkartentaſche wurde die Wucht des Schlages abgemildert. Nach einer halben Stunde konnte der Straßen⸗ Hhahnbetrieb wieder aufgenommen werden. rr. Baden⸗Baden, 24. Jult. In ihrem eigenen Heim„Sän⸗ gerhaus Aurelia“, hielt geſtern abend der Geſangverein„Lie⸗ dertafel Aurelia“ ſeine diesfährige ordentliche Haupt⸗ verſammlung ah zu der ſich die Mitglieder ſehr zahlreich eingefunden hatten. Der Präſident des Vereins, Stv. Ludwig Duttle, widmete verſchiedenen verſtorbenen Ehrenmit⸗ gliedern Worte ehrenden Gedenkens. Hierauf erſtatteten Sthriftfüßrer Pfändler einen ausführlichen Tätiakeits⸗ und Rechner C. Zerr den Kaſſenbericht. Beiden Herren wurde der Dank ausgeſprochen und dem Rechner Entlaſtung erteilt. Bei den nun folgenden Neuwahlen wurden die Herren Duttle als 1. Vorſtand, Sauter als 2. Vorſtand, Pfänd⸗ ler als Schriftfüßrer und Zerr als Rechner einſtimmig wie⸗ dergewählt. Auch die übrigen Vorſtandsmitglieder wurden in ſihren Aemtern beſtätigt. Verſchiedene Mitglieder konnten für 15⸗, 20⸗ und 30fährige akttve Mitgliedſchaft geehrt werden. * Freiburg, 24. Juli. Bet ſeinem Hierſein hat der Ge⸗ neraldirektor der Reichsbahn, Dr. Dorpmülker, die hieſt⸗ gen Baßnßofsanlagen einer eingehenden Beſichtigung unter⸗ ogen. Auch nahm er die ſchienengleichen Straßenübergänge er Höllentallinje im Stadtteile Wiehre in Augenſchein. Dr. Dorymüller erklärte die Schaffung eines dritten Bahnſteiges, die Verlegung der Höllentallinie und die Vergrößerung des Hauptbahnhofgebäudes als unbedingte Notwen⸗ digkeiten. Die endgültige, in ſpäterer Zeit vorzunehmende Regelung der Bahnhofsverhältniſſe erblickt der Generaldtrek⸗ tor in einer Tieferlegung oder Verlegung des Hauptbahn⸗ hofs. Aus der Mfalz Ein Mord nach 14 Jahren aufgeklärt * Rohrbach bei Landau, 26. Jult. In den Septembertagen 1913 erregte das Verſchwinden des damals 45 Jahre alten Landwirts Steidel von hier großes Aufſehen. Von einer Reiſe nach Ludwigshafen war er nicht mehr zurück⸗ gekehrt. Nun kommt nach nahezu 14 Jahren Licht in das unkel. Wahrſcheinlich iſt er ermordet worden. Als Täter kommt der Grubenarbeiter Fiſcher von hier in Frage, der einige Zeit nach der Tat nach Spittel bei Saarbrücken verzog. Anſcheinend hat Fiſcher den heimkehrenden Steidel, auf den er wegen eines von dieſem angezeigten Obſtfrevels nicht gut zu ſprechen war, auf dem Weg zu ſeiner Wohnung überfallen und niedergeſchlagen. Die Leiche ſoll im Garten des Erſchlage⸗ nen verſcharrt worden ſein, wobei dem Täter der Sohn ſeiner Schweſter, Friedrich Härdter, behilflich war. Dieſer machte nun einem Arbeitsgenoſſen von hier Mitteilung von der Tat und geſtern wurde die Polizei benachrichtigt. Die Staats⸗ anwaltſchaft Landau hat heute die Feſtnahme der Beiden an⸗ eordnet. Da Fiſcher im Saargebiet in einer franzöſiſchen rube tätig iſt(Saargebiet) ſo wird ſeine Feſtnahme noch einige Schwierigkeiten verurſachen. Das ſpurloſe Verſchwinden des Steidel iſt nur dadurch zu erklären, daß er ein Sonderling war und ſchon mehrmals länger von Hauſe weg war. Seine Leiche iſt bis fetzt noch nicht gefunden worden. Da in dem Garten bei ſeinem Hauſe viele Obſtbäume ſtehen, kann die Suche nach dem Erſchlagenen längere Zeit in Anſpruch nehmen. Bei ſeinem Weggang von Hauſe hatte er etwa 1000 Mark bei ſich, ſodaß es ſich eventuell um Raubmord handelt. * * Ludwigshafen, 26. Juli. Die gemeinnützige Baugeſell⸗ ſchaft Pforzheim⸗Stadt hat der Firma Albert Waguer den Bau von 32 Ein⸗Zimmer⸗Wohnungen, 36 Zwei⸗Zimmer⸗ Wohnungen und 27 Drei⸗Zimmer⸗Wohnungen, im Ganzen alſo 95 Wohnungen nach dem Syſtem Albert Wagner übertragen. * Mußbach, 26. Juli. Der etwa 25 Jahre alte Jean Maijer aus Mußbach befand ſich mit einem Fuhrwerk in der Gimmeldinger Gemarkung. Beim Paſſieren einer engen Straße wurde das Fuhrwerk von einem entgegenkommenden Lieferwagen aus Baden angerannt. Durch den hef⸗ tigen Stoß verlor Maier das Uebergewicht und flog vom Wagen faſt 3 Meter tief in einen Vorgarten. Die dabei erlittenen Verletzungen bedingten ſofortige Ueber⸗ führung in das ſtädtiſche Krankenhaus Neuſtadt a. H. * Landau, 25. Juli. Ein Mann aus Godramſtein begab ſich heute vormittag mit ſeinem Fahrrad nach Landau, um ſeine im dortigen Krankenhaus krank darniederliegende Frau zu beſuchen. Als er vor das Schänzel vor Landau kam, wurde er von einem in ſchnellem Tempo fahrenden Motorradfahrer angefahren, ſodaß er kopfüber zu Boden ſtürzte. Er er⸗ litt ſchwere Verletzungen. Durch die Landauer Sanitäts⸗ kolonne wurde er in das gleiche Krankenhaus gebracht, wo ſeine Frau auf ſeinen Beſuch wartete. Wie die Leitung des Krankenhauſes mitteilt, ſind die Verletzungen zwar ſchwer, aber es beſteht keine Lebensgefahr. * Pirmaſens, 26. Juli. In der Landauerſtraße ging geſtern Abend aus bis jetzt noch unaufgeklärten Gründen das Aut o des Landesproduktenhändlers Albert Welter von hier in Flammen auf. Der Wagen, der mit Kartoffeln beladen war, iſt vollſtändig verbrannt. Welter erlitt am Arm erhehliche Brandwunden und mußte ſich in das Krankenhaus Gerichtszeitung Eine wichtige grundſätzliche Gerichtsentſcheidung Der in der Porzellanfabrik Bavaria⸗Ullersricht bei Wei⸗ den(Bayern) als Dreher beſchäftigte Arbeiter Joſef Baldauf aus Rothenſtadt wurde im September vorigen Jahres von Mitarbeitern zum Verlaſſen ſeiner Arbeitsſtätte gezwungen, weil er aus der freien Gewerkſchaft zum chriſtlichen Verband übergetreten war. Als Druckmittel benützten die Arbeiter dazu den Teilſtreik in ihrer Abteilung. Wegen dieſer Ver⸗ gewaltigung wurde beim Amtsgericht Weiden Klage ein⸗ gereicht. Dieſes verurteilte die Beklagten zur Bezahlung von 152 an den Kläger. Von den Koſten des Rechtsſtreites wurden dem Kläger ein Viertel, dem Beklagten drei Viertel auferlegt. In der Urteilsbegründung heißt es u..: Die friſtloſe Kündigung und die von den Drehern geübte paſſive Reſiſtenz waren vertragswidrig, weil nach dem Tarifvertrag etne vierzehntägige Kündigungsfriſt vereinbart iſt.. Sie war ein Verſtoß gegen Arbeitsgemeinſchaft, ein Bruch des Wirt⸗ ſchaftsfriedens und ein verſchleierter Teilſtreik. Die friſtloſe Kündigung war alſo rechtswidrig. Sie enthielt endlich ein Verſtoß gegen die guten Sitten, weil ſie nach Grund und Zweck ein ſittenwidriges Mittel darſtellt. Die beklagte Partei legte gegen dieſes Urteil Berufung ein. Das Land⸗ gericht Weiden hat nach monatelanger Behandlung der Ange⸗ legenheit nunmehr die Berufung verworfen und das erſtrichterliche Urteil beſtätigt. * § Wegen Verſpottung der Kirche beſtraft. Groben Unfug verübten am 2. März in ſpäter Abendſtunde mehrere junge Leute in der Weſtendſtraße in Wiesbaden dadurch, daß ſie die Faſtnacht zu Grabe trugen und dabei die Totenlitanei und„heilige Marie, rette die Seele“, ſowie Gebräuche der katholiſchen Kirche nachahmten. Nun ſtanden die Leute wegen Beſchimpfung der katholiſchen Kirche und groben Un⸗ fugs vor dem Amtsgericht Wiesbaden. Das Gericht ſah in dem Verhalten lebiglich groben Unfug und verurteilte Ge⸗ bauer und Becker, die Täter, zu 50/ Geldſtrafe, die andeden zu je 30 J. Der Staatsanwalt hatte Gefängnisſtrafe von je drei Monaten beantragt. * Darf jedermann einen Hund erſchießen? Der zweite Strafſenat des Oberlandesgerichts in Breslau fällte dieſer Tage ein intereſſantes Urteil: In einem Dorfe nahe bei Oppeln hatte während der Hundeſperre im Herbſt ver⸗ gangenen Jahres der Hund eines Beſitzers einen Händler arg geärgert. Der Händler machte den Beſitzer des Hundes auf die Hundeſperre aufmerkſam und erklärte, er werde das Tier erſchießen, wenn der Hund nicht ſofort an die Kette genommen würde. Als dies anſcheinend nicht ſofort geſchah, am Schatten der Wolkenkratzer 4⁰0 Ein Roman aus dem modernen Newvork Von Erich Frieſen (Nachdruck verboten.) Wie hatte ſie auch nur einen Augenblick einen ſolch un⸗ würdigen Verdacht in ſich aufkommen laſſen können? Eine heiße Welle der Beſchämung flutet durch ihr Herz. Ste tritt an den Schreibtiſch. Raſch fliegt die Feder über das Papier. Wenige Worte nur. Aber diktiert von ihrem übervollen Herzen. Als ſie den Brief nochmals durchlieſt, erſcheint er ihr zu liebenswürdig, zu herzlich. Sie hat ja förmlich um Ver⸗ zeihung gebeten! Wie verträgt ſich das mit ihrem Mäd⸗ thenſtolz? Irgend etwas in ihrem Hirn revoltiert. Zwar flüſtert ihr guter Engel ihr ins Ohr:„Sei nicht hochmütig! Set vernünftig! Mach' dein Unrecht wieder gut! Schick den Brief ab!“ Aber ein kleiner Teufel kichert in ihr andres Ohr: Erniedrige dich nicht! Sei ſtolz! Sei Ladh! Eine Lady läuft keinem Mann nach!“ Ein heftiger Kampf ſpiegelt ſich in ihren Zügen wider. reißt ſie den Brief in kleine Stücke. Und wirft ſie in den Papierkorb. Der falſche Stolz hat den Sieg davongetragen. Doch iſt Miß Gould nicht recht wohl dabei zumute. XXIV. Juſſuff Zigad hat ſich ſchon mehrere Tage nicht in der Villa Higgins blicken laſſen. Seit er aufgehört hat, ſeine ſchöne ſtolze Lady zu be⸗ 2 9 hat das„trauliche Heim“ nur noch wenig Reiz E iun. Er hat ſich raſch hineingeleht in die Rolle des„promi⸗ nenten Lebemannes“, der die Nacht zum Tag macht. Die ſchwarze Joujou iſt eine geſchickte Lehrmeiſterin. Wenn ſie ihre Arm⸗ und Beinverrenkungen im„Non⸗ plus⸗ultra“ hinter ſich hat, holt ſie Juſſuff in ſeiner kleinen Proſzeniumsloge, wo er jetzt ſtändiger Gaſt iſt, ab. Und beide rattern in Joujous gelber Iſotta Franklini heidi davon. Abs nach einem der vornehmen Klubs, wie etwa„Club Lido ⸗Venice“ oder„El⸗Jey⸗Club“ oder„Mirador“— die ſind den„Farbigen“ verſchloſſen. Nach irgend einer tollen„Broad⸗ may⸗Show“ geht's, oder einem verſteckten„Salbon“, wo man erſchloſſenen Türen und vorgezogenen Gardinen alles baben Aabn 905 man verlangt. Auch Sekt zu 25 Dollars. 1 5 „drinks“ zu 15 Dollars. Trotz„Prohibition.“ Und wenn ſich dann am nächſten Morgen alles ausge⸗ tollt hat und ſchwer beſchwipſt nachhauſe rattert— dann N drückt der Policeman gern ein Auge zu. Denn er fühlt ſich in punkto„Prohihition“ zumeiſt ſelbſt nicht ganz unſchuldig. Auch heute zieht Joujou mit ihrem Jugendfreund durch eine Reihe ihr wohlvertrauter Nachtcabarets und Saloons. In jedem verweilen ſie nur eine halbe Stunde. Aber wo ſie ſich blicken laſſen, tobt ihnen halbbetrunkener Jubel ent⸗ gegen. „Hallo, Joujou! Sie lebe hoch! Three cheers for Joufoul three cheers for Mister Jussuff Zigad Esquire— Uriel Higgins Giftgas⸗Corporation! Oha!“ Und man lacht. Und man brüllt. Und man lärmt und man kreiſcht. Und hebt die Niggertänzerin auf einen Tiſch. Und Juſſuff Zigad Esquire auf einen andern. Und während das betrunkene Auditorium trampelt und in die Hände klatſcht und einen Höllenſpektakel vollführt, tanzen die beiden ihren Niggerdanee. Zum Gaudium der Weißen ringsum, deren Hanswürſte ſie ſind.—— Die Sonne ſteht ſchon hoch am Himmel, als Joujou ihren Kavalier an der Villa Higgins abſetzt. 5 taumelnd, ſchwankt Juſſuff die Treppe hinauf. 5 Er hat— nach Art mancher brutaler Naturen, wenn ſie nicht nüchtern ſind— das Verlangen, irgend wo hinzu⸗ hauen, irgend etwas kaputt zu ſchlagen, irgend jemand zu martern. Ha! Der Hund! Der Hundll! Er pfeift— Kein Hund zu ſehen, Er brüllt—— Nichts. Er läutet Sturm——— Ein Diener erſcheint. „Hallo, dämlicher Kerl! Wo iſt der Hund?“ Der Diener ſchweigt. „Sitzt du auf deinen Ohren, altes Miſtvieh? Schaff mir ſofort den Hund her! Hollahopp!“ Doch der Diener rührt ſich. 5 vom Fleck. „Well! Wird's bald? Lauf' oder ich ſpei' dir die Hölle auf den Leib!“ „Der Hund— der Hund—“ ſtammelt der Mann ver⸗ wirrt—„der Hund iſt nicht mehr— iſt nicht mehr— im Hauſe—“ Und Whisky zu 20 Dollars. Oder Ginger⸗Ale und andre zog der Händler einen Revolver und erſchoß den Hun Daraufhin. brachte der Beſitzer des Hundes den Händlet wegen unerlaubten Waffentragens und wegen Sachbeſchädi⸗ gung zur Anzeige. Das Amtsgericht in Oppeln verurteiltet den Händler zu einer Geldſtrafe von 40 ¼, die durch das Landgericht beſtätigt wurde. Damit gab ſich jedoch der Händ⸗ ler nicht zufrieden. Er legte Reviſion beim Oberlandes gericht in Breslau ein, das jedoch die Reviſion verwarf zu⸗ gleich mit der Begründung, daß der Händler trotz der Hunde⸗ ſperre nicht die Berechtigung hatte, den Hund zu erſchießen, zumal überhaupt nicht jedermann befugt iſt, frei umher⸗ 2 laufende Hunde zu töten. Dazu ſeien verordnungsgemäß beſtimmte Perſonen mit Polizeigewalt zuſtändig. §Schwurgericht Offenburg. Das Schwurgericht Offen⸗ burg verhandelte wegen Totſchlags gegen den 1863 in Hofſtetten(Amt Wolfach) geborenen und dort wohnhaften ver⸗ heirateten Landwirt Erhard Broſemer. Er war beſchuldigt, am 7. März 1927 abends gegen 9 Uhr in Hofſtetten auf dem Schneithof im Wohnzimmer ſeinem Schwiegerſohne Albert FJehrenbacher im Verlauf eines Streites mit einem Metzgermeſſer drei Stiche in die Bruſt und den Leib verſetzt zu haben, von denen der eine das Herz traf, ſo daß Fehrenbacher in wenigen Augenblicken tot war. Das Urteil lautete auf Freiſprechung und zwar nahm das Gericht an, daß Broſemer die Folgen nicht abſehen konnte und offenſichtlich in Notwehr gehandelt hat. — Millwyoch, eeNl e, Baren-1ns. voſm * Abo 0 1 1* Ueſdersund 72 1 8 7 O 1¹ 05o 715 O wolkenlos. O heiter. O halb bedeckt. wolkig. bedeckt, Negen G Graupeln.— Nebel. 2 Gewitter OWindſtiile. Os ſehr leichter Ore⸗ mäßiger Südſüdweſt. Eſtarmiſcher Rordweſt. Schnee. Die Pfeile fliegen mit dem Winde. Die bei den Stationen ſtehenden Zahlen geben die Tempe⸗ ratur an. Die Linien verbinden Orte mit gleichem auf Meeresniveau umgerechneten Luftdrück tttttttttttttttttt Welternachrichten der Karlsruhersandeswetterwarle Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7 morgens) Luft⸗Tem⸗ Se 2 2 See⸗ S22 2 döbe Ne Ar eeee Wetter 3 32 m mm c Ses Sdi E Richt. Stürte S= Wertheim 151— 1629 11 ſtill heiter Königſtuhl] 563 759,6 20 22 16 80 leicht wolkenl. Karlsruhe 120 759,9 20 27 15 wolkig Bad. Bad. 213 7859, 19 27 14 80 feſcht halbbed. Villingen 712 761,8 15 26 11 8„ wolkenl. Feldbg. Hof1275 639,0 15 19 1 8W ſchw.„ Badenweil.— 760,4 22 26 15 SW lleicht 7 St. Blaſien 780— 14 24 6 ſtill 3 5 Höchenſchw.—— 725——— 1 Der geſtrige Tag brachte hochſommerliches Wetter mitk Temperaturen bis zu 28 Grad, im Hochſchwarzwald bis zn 19 Grad. Der mit ſeinem Zentrum noch vor der 24 en Weſtküſte liegende ziemlich kräftige Luftwirbel hat nach Süben und Südoſten erheblichen Raum gewonnen und beginnt ſeinen Einfluß durch ſüdoſtwärts gerichtete Ausläufer zurzeit auch auf unſer Gebiet auszubreiten. Wir werden daher ſehr ſchwüles Wetter erhalten. U Wetterausſichten für Donnerstag: Vielfach Gewitter 25 ſtrichweiſe Regen, ſehr ſchwül, anhaltende Luftzufuhr aus ſüd⸗ lichen Gebieten. „Goddam!“ brüllt Juſſuff in ſinnloſer Wut.„Wer hat 0s gewagt? Wer? Antworte! Oder—“ Je d er hätt dem entſeslen Alken den gienolder unzeg lf ae, e eeeee „Miſſes,— Miſſes—— Zigabd!?! Uäh!!“ 1 „Juffuff raſt dte Treppe hinauf, Bin nach Narazad NR Se ſt wie ſtets, von i tegell. 5 e ſind, wie ſtets, von innen verrieg Er haut mit beiden Fäuſten an die Tuür, Polterd Schreit. Und würde ſicher die Tür eingeſchlagen haben. Wenn ſich nicht urplötzlich geöffnet hätte und Aglafa auf der Schwenn erſchienen wäre. 1 Was wünſcht mein Herr und Gebieter?“ Der ſpöttiſche Ton bringt den Raſenden um ſein lebtel bißchen Vernunft. 5 Er ſtürzt ſich auf die zierliche Geſtalt und will ſie packen* Doch in demſelben Augenblick ſchon fühlt er, wie el Tnabenkürper mit Bärenkraft ſich an ihn hängt, wie dwel Fäuſte ſeine Kehle umſpannen— 1 „Beſtie du! Rühr' ſie nicht an! Oder—“ 9* er der Druck der kräftigen Fäuſte verſtärkt ſtich. „Uäh!“ 35 Fer athletiſche Mulatte wehrt ſich mit twenkraft gegez die ihn wie ein Schraubſtock umklammernden Arme 7270 75 Wle wahnfinnig haut er um ſich. Und beißt. Und peit 9 Bobby läßt nicht los. Ein wütendes Ringen entſteht. ˖ 9 1 25 packen die Knabenfäuſte zu. Schon erlahm uſſu raft Da kommt Edward herangeſtürzt, den der nichts Gutes ahnende alte Diener eiligſt herbeigerufen hat. 5 reißt Von hinten faßt er Bobby bei beiden Schultern. Und rei ihn fort von ſeinem Opfer. Es war die höchſte Zeit. 1 Als Juſſuff die ſeine Kehle umkrallenden Fäuſte weichen fühlt, tut er einen tiefen Atemzug. Er faßt ſich an die Gurge und ſchluckt ein paarmal heftig. Dann ſtoͤßt er einen ſetef beliebten Naturlaute aus und trabt mit vorgebeugtem Kop wie ein ſtörriſcher Eſel davon. 5 Er wird den Hund ſchon wiederkriegen. Heute noch! 1 wenn er allen Teufeln der Welt zum Sammeln blaſen müßte Bobhy aber ſchwingt hinter ihm her die Fauſt. Und 110 baßerfüllten Blicke verheißen nichts Gutes.(Fortſetzung folg 7 81 L 2 A N wetttwoch, den 27. Jult 1927 Reue Maunheimer Zeitung tawend⸗Ausgabey 18 5. Seite. Nr. 342 85 Leichtathletik Leichtathletiſches Jugendſportfeſt in Darmſtadt Die 4 mal 100 Meter Jugendſtaffel des V. f. R. Mannheim läuft 45,9 Sekunden Die diesjährigen leichtathletiſchen Jugend⸗Wettkämpfe des auf dem Gebiet der Jugendpflege mit an erſter Stelle ſtehenden Sportvereins 98 Darmſtadt hatten eine glänzende Beſetzung gefunden. Aus Hamburg, Erfurt, Avenwedde, Mannheim, Stuttgart, Wiesbaden, Fürth, Nürnberg, Franken⸗ thal, Ludwigshafen und Frankfurt waren die Jugendlichen der größten Vereine vertreten, ſo daß weit über 300 Wett⸗ kämpfer am Start erſchtenen. Die zahlreichen Vorkämpfe wurden innerhalb drei Stunden am Vormittag erledigt, die Entſcheidungskämpfe beanſpruchten nur etwa anderthalb Stunden, was der Organiſation in jeder Beziehung ein ſehr gutes Zeugnis ausſtellt. Von den Mannheimer Vereinen beteiligten ſich der Ver⸗ ein für Raſenſpiele und die Mannheimer Turnſportgeſellſchaft mit dem denkbar beſten Erfolg. Die Raſenſpieler wurden nicht nur in der Jungmannenſtaffel Sieger, ſondern auch in der 4 mal 100 Meter Staffel der A⸗Jugend. Nach vorhild⸗ lichem Stabwechſel zerriß dieſe vor V. f. B. Stuttgart, Ein⸗ tracht Frankfurt und Sportklub Erfurt in der ausgezeichneten Zeit von 45,9 Sekunden das Zielband. Auch die 3 mal 200 Meter Staffel für Jugend C wurde gewonnen, ebenſo der Weitſprung aus dem Stand mit 2,43 Meter. Eine vor⸗ zügliche Leiſtung vollbrachte Brinkert von der Mannheimer Turnſportgeſellſchaft, indem er die Höhe von 1,60 Meter über⸗ ſprang und mit dieſer Leiſtung Sieger wurde. Toennis Enoͤſpiel um den Davis⸗Pokal in der Europazone Frankreich ſchlägt Däuemark:0. Die Entſcheidung im Endſpiel um den Da vis⸗P okal in der Europazone iſt gefallen. Nachdem Frankreich am Frei⸗ tag noch zwei Spiele gewinnen konnte, lag es:0 in Führung, ſodaß ihm auch ein Sieg der Dänen in den beiden noch aus⸗ ſtehenden Spielen den Geſamtſieg nicht mehr ſtreitig machen kann. Frankreich hat ſich damit abermals die Berechti⸗ gung erworben, gegen den Sieger der amerikaniſchen Zone zum Endſpiel um den Pokal antreten zu dürfen. Das Spiel kommt im September auf amerikaniſchem Boden zum Aus⸗ trag und wird aller Vorausſicht nach neben Frankreich den Titelverteidiger, die Vereinigten Staaten von Nordamerika, im Kampf ſehen.— Bei den Spielen des Freitags konnte zu⸗ nächſt Borotra gegen den däniſchen Meiſter Arel Peter⸗ ſen 618,:2,:1,:0 gewinnen. Im Doppel ſchlugen dann rugnon— Borotra die Dänen Ullrich—Peterſen ver⸗ hältnismäßig leicht:4,:0, 63. —— Kreiswertfechten der Altmannenklaſſe des 10. Kreiſes in Freiburg Das 5. Kreiswettfechten der Altmannenklaſſe wurde auch dieſes Jahr in vollem Umfange durchgeführt. Diesmal war es die Freiburger Turnerſchaft, die mit der Durchführung der Wettkämpfe beauftragt wurde. Von 95 gemeldeten Wettfech⸗ tern traten 20 zu den Kämpfen an. Gefochten wurden: Degen, leichter Säbel und Florett. Von 12 gemeldeten Degenfechtern traten 5 auf dem Kampfplatze an. Dies iſt ſehr bedauerlich, da ausgerechnet die auswärtigen Wettkämpfer, die eine weite Reiſe hinter ſich hatten, pünktlich angetreten ſind und die⸗ lenigen, die in Freiburg wohnen, durch Abweſenheit glänzten. Die Wettkämpfe waren durch dieſe geringe Beteiligung ſchnell erledigt. Als Sieger ging hervor: Karl Kattermann, als Sieger und Kreismeiſter T. V. Mannheim 1846. 2. Perez, Freibg. Turnerſchaft. 3. Alfred König, T. B. Kon⸗ ſtanz. 4. S. Bordolluei, T. V. Karlsruhe 1846. Die Sieger bilden im Degen die Kreisſonderklaſſe 1927/½8. Von 23 gemeldeten Wettfechtern in leichtem Säbel traten 20 auf dem Kampfplatz an. Die Kämpfe waren hartnäckig. Das Lamyfgericht hatte keine lejchte Arbeit, da der größte Teil der Fechter in dieſer Waffe für dieſe Kämpfe der Altmannen⸗ klaſſe nicht genügend durchgebildet war. Nur Einige, und das waren die Beſten, konnten ſich in die Endrunde plazieren. teger und Kreismeiſter wurde Fritz Kaiſer, Freibg. Urnerſchaft. 2. Robert Merker, T. V..⸗Baden. 3. Alfred önig. T. V. Konſtanz. 4. Willi Kübler, T. V. 1846 Man n⸗ heim. 5. Perez, Freibg. Turnerſchaft. 6. Dr. Hungerer, Frei⸗ burger Turnerſchaft. 7. Ludwig Riebel, T. V. Weinheim. Joh. Wildyreth, Freibg. Turnerſchaft. Die 8 aufgeführten Sieger ſind Mitglieder der Kreisſonderklaſfe 1927/8. Als Er⸗ as wurde Dr. Koenige, Freiburger Turnerſchaft und Erwin auer, T. V. Villingen, beſtimmt. Sportliche Rund ſchau Von 35 gemeldeten Florett⸗Wettkämpfern traten 27 auf dem Kampfplatz an. Das Kampfgericht hatte keine leichte Ar⸗ beit, um jedem gerecht zu werden. Auch in dieſer Waffe zeigte der größte Teil der Fechter, daß er für dieſe Kreiswettkämpfe ungenügende Schulung genoſſen hat. Nachdem die vier Vor⸗ runden durchgefochten waren, wurden in der Endrunde fol⸗ gende Fechter Sieger und zugleich Mitglieder der Kreisſonder⸗ klaſſe 1927/28: Sieger und Kreismeiſter: Robert Merker, T. V. .⸗Baden. 2. Alfr. König, T. V. Konſtanz. 3. Wilhelm Kübler, T. V. Mannheim 1846. 4. F. Drumm, T. V. Karlsruhe 1846. 5. Karl Kattermann, T. V. Mannheim 1846. 6. K. Diehl, T. V. .⸗Baden. 7. Ludwig Riebel, T. V. Weinheim. 8. S. Bor⸗ dolluci, T. V. Karlsruhe. 9. Erwin Bauer, T. V. Villingen. 10. Fritz Geiſinger, T. V. Weinheim, Als Erſatz wurden Dr. Koenige und Pahl, Freibg. Turnerſchaft beſtimmt. Am Begrüßungsabend hielt Profeſſor Dr. Geihs einen ausführlichen Vortrag über den Wert des Fechtens. Nach Beendigung der Wettkämpfe nahm Kreisfechtwart Kübler Mannheim der die Wettkämpfe ſelbſt leitete, die Siegerehrung vor. Alle Sieger erhielten Kranz und Diplom. Nn Kegelſport * Kegler⸗Verband Mannheim. Die Kämpfe um die Stadtmeiſterſchaft ſind reſtlos durchgeführt. Der Gef. „Edelweiß“ war es möglich, ihren Titel zu behaupten. Bei acht Treffen der Bezirksmeiſter mußte nur eine Niederlage hingenommen werden. An zweiter Stelle liegt Geſ.„Rhein⸗ gold“ mit drei Verluſtſpielen. Geſ.„Kurpfalz“ erreichte 8, Gel.„Bock 4“ und Geſ.„Rhein⸗Neckar“ 2 Punkte. In Wies⸗ baden wurde um die Südd. Meiſterſchaft im Städtekampf geworfen. Mannheim hielt ſich hierbei ſehr gut. Erreicht haben: Frankfurt 5517, Mannheim 5459, Mainz 5390 und Darmſtadt 5280 Holz. Bei dem Ehrenpreis der Stadt Wies⸗ baden ergab ſich nachſtehende Reihenfolge: Schwanheim, Wies⸗ baden, Frankfurt, Mannheim, Mainz, Griesheim und Höchſt. Mit dem 6. Auguſt ſetzt das deutſche Bundeskegeln in Mainz ein. Zur Verfügung ſtehen 28 Bahnen. Der Be⸗ ginn der Meiſterſchaftskämpfe wird durch eine Bannerfahrt, unter Beteiligung ſämtlicher Mainzer Sportvereine, einge⸗ leitet. Es wird mit einem Maſſenbeſuch aus allen Teilen Deutſchlands gerechnet. Mannheim hat zu den Kämpfen die erſte Verbaudmannſchaft gemeldet. Schach Von den Schachturnieren Beim Deutſchen Schachkongreß in Magdeburg gewann in der ſiebten Runde Spielmann gegen Schmidt. Spielmann hat damit alle von ihm beſtrittenen Partien ſiegreich beendet. Der an zweiter Stelle ſtehende von Holzhauſen zeigte ſich 'Hermet überlegen, Sämiſch gewann gegen Machate, Bogol⸗ jubow gegen Liſt, Preuße gegen Arhues. Die Partie Schön⸗ mann gegen Leonhardt endete remis. Daßs Länder⸗Schachturnjier in London führte Deutſch⸗ land in der neunten Runde mit Finnland zuſammen. Es konnten erſt zwei Partien beendet werden, die beide remis ergaben. In der zehnten Runde ſpielte Deutſchland gegen Holland:2 unentſchieden. In Berlin wurde beim Kongreß des Deutſchen Schachver⸗ bandes auch das Hauptturnier B beendet. Winkler⸗Lucken⸗ walde beſetzte mit 6½ Punkten den erſten Platz vor Adeler⸗ Berlin(6) und Boltz(5½ Punkten). Ein Schach⸗Meiſterturnier in Bad Niendorf an der Oſtſee beginnt am 6. Auguſt. Zur Teilnahme wurden bisher ver⸗ pflichtet: Brinkmann, Colle Ahues, Kmoch, Tartakower, Ko⸗ ſtitſch und Nimzowitſch. * * Heidelberger Wettkämpfe. Vom g9. bis 17. Juli ſand im Cafs Häberlein in Heidelberg ein Schachmeiſterturnier ſtatt, an dem insgeſamt 44 Spieler teilnahmen. Im Meiſterturnier (16 Teilnehmer) nahmen Regierungsbaurat a. Do Edwin Pfützner und stud. jura Kurt Dreyer mit je 5 Gewinnpunkten aus 6 Partien die Spitzenſtelle ein. Beide Herren errangen ſich dadurch gleichzeitig den Titel eines Schachmeiſters von Heidelberg 1927. Bei dem Stichkampf zwiſchen ihnen um den Ehrenpreis der Stadt Heidelberg lein Oelgemälbde) blieb der 17jährige Student Dreyer Sieger. Im Hauptturnier errang mit 5½ Gewinnpunkten aus 6 Partien den erſten reis. 5 * Städte⸗Wettkampf. In Baden⸗Baden fanden an einem der letzten Sonntage intereſſante ſchachliche Maſſenkämpfe ſtatt. Vormittags kämpften die Klubs Gaggenau und Raſtatt gegen den Klub Baden⸗Baden an 15 Brettern. Der Schachklub Baden⸗Baden ſiegte herbei mit 926. Nachmittags kämpfte der Schachklub Karlsruhe gegen 3 Mannſchaften an 25 Brettern. In harter, aber dankbarer Arbeit ſiegte der Schachklub Karls⸗ ruhe überlegen mit 18½:6 ½. i 6 5 Frrilin 4 0 2 Neſt bereichnet mam ein hHeiſt alſo: lanm riutt᷑ lalitem: an 25 groſle Cellenheit a bealig aiſ Qualittĩt wirltlibhi i Für clle Fiſclierhaltrirg dleſer aromꝛaliſclien ſAſchiunqen baleqen General-Vertreter: Otto Lehlbach, Mannheim, F 2, 9. Fabriklager — Aufdeckung eines alten Fachwerkbaues. Das alte Brauhaus„Zum Birnbaum“, das frühere Bürger⸗ meiſterhaus„Zum Mühlbaum“ in Mainz, wird einer gründlichen Renovation unterzogen. Bei der Abſchalung des Verputzes trat ein herrliches Fachwerk zutage. Nach Fertig⸗ ſtellung der Arbeiten wird dieſes aus dem Jahre 1667 ſtam⸗ mende Barockhaus eines der ſchönſten aus dem alten Mainz ſein. Das freigelegte Fachwerk zeigt reiche Schnitzereien und formfrohen Zierrat. — Giftgaſe im Brunnenſchacht. In dem Dorf Lorankwitz bei Breslau ereignete ſich ein ſchweres Unglück, dem vier Menſchenleben zum Opfer fielen. Ein Brunnenbauer aus Koberwitz war mit zwei Mann zum Ausbau des Brunnens in die Tiefe geſtiegen. Dort hatten ſich betäubende Gaſe an⸗ geſammelt, wodurch die drei Leute beſinnungslos wurden und ins Waſſer ſtürzten. Ein vierter Arbeiter, der nachſtieg, konnte ſich mit Mühe wieder herausarbeiten, nachdem er noch ver⸗ ſucht hatte, einen der Verunglückten zu retten. Ein fünfter Arbeiter verſuchte ebenfalls, in die Tiefe hinabzuſteigen. Ihn ereilte aber dasſelbe Geſchick wie die erſten. Die Ver⸗ unglückten konnten nur als Leichen geborgen werden. —.Der rettende Starrkrampf. In einer Gemeinde an der ungariſch⸗rumäniſchen Grenze, in Zimänyuffalu, ſpielte ſich dieſer Tage eine Begebenheit ab, die das ganze Dorf in Aufregung brachte. Der Feldarbeiter Paul Kiß war noch vor dem Kriege nach Amerika ausgewandert; Frau und Kind ließ er zurück, unterhielt aber einen ſtändigen Briefwechſel mit ihnen. Paul Kiß machte ſeinen Weg in Amerika, und da ſeine Frau ihn immer dringender bat, endlich zu ihr Iee zukehren, entſchloß er ſich zur Heimreiſe. Er benachrichtigte ſeine Frau, daß er ſein erſp utes Geld, einige 1000 Dollars, mit nach Hauſe bringen würde, und teilte ihr Tag und Stunde ſeiner Ankunft mit der Bitte mit, ihn am Bahnhof zu erwar⸗ ten. Als der Tag ſeiner Heimkehr anbrach, hinderte eine vorübergehende Krankheit die Frau, ihrem Mann entgegen⸗ zufahren. Darum erſuchte ſie ihren Schwager, Andreas Ger⸗ gely, mit dem Wagen ihren Mann von der Bahn abzuholen. Der Schwager zeigte ſich bereit: es war dunkle Nacht, als er mit Paul Kiß die Heimfahrt vom Bahnhof antrat. Plötzlich hielt Gergely die Pferde an und zog unter dem Sitz eine Axt hervor. Sich an den entſetzten Kiß wendend, ſagte er:„Deine letzte Stunde hat geſchlagen, bereite Dich auf den Tod vor.“ Kiß wußte, daß er gegen den rieſenſtarken Schwager nicht aufkommen könne, darum verlegte er ſich aufs Bitten: er bot ihm die Hälfte ſeines ganzen Geldes an und flehte um ſein Leben. Der Schwager jedoch blieb unerbittlich: mit der Fauſt ſchlug er Kiß zu Boden und hob mit beiden Hän⸗ den die Axt, um ihm den Schädel zu zerſchmettern. Kiß ſchlo die Augen und erwartete den tödlichen Schlag, der aber nich fiel... Als er endlich aufblickte, ſah er den morbluſtigen Schwager noch immer in derſelben Stellung, mit hochgehobener Axt und vor Wut entſtelltem Geſicht. Steif und ſtarr ſtand er da: ſeine Hände umklammerten die Axt ſo krampfhaft, daß Herbeigerufene die Axt abſägen mußten. Immer in derſelben unheimlichen Stellung ward er auf den Wagen geladen und ins Krankenhaus gebracht. Dort liegt er nun Tage und Nächte, unbeweglich und ſtarr, mit dem Reſte der abgeſägten tödlichen Waffe in den hocherhobenen Händen. Er wird künſt⸗ lich ernährt und kann keine Muskel rühren. Die Aerzte hahen eine ganz natürliche Erklärung. Gergely litt nämlich im höchſten Maße an Arterienverkalkung: im Augen⸗ blick der höchſten Aufregung, als er den tödlichen Schlag führen wollte, erlitt er einen ſchweren Schlaganfall, der ihn vollſtändig lähmte. Jedenfalls kann Kiß von Glück ſagen und ſeine Rettung iſt, wenn auch kein Wunder, ſo doch eine wunderbare zu nennen. — Mexikaniſche Banditenſtreiche. Nach einer Meldung aus Mexiko haben mexikaniſche Banditen im Staate Chi⸗ huahug den Direktor einer amerikaniſchen Hochofengeſell⸗ ſchaft entführt. Der amerikaniſche Konſul in Mexiko iſt bei der mexikaniſchen Regierung vorſtellig geworden und hat nicht nur die ſofortige Freilaſſung, ſondern auch die Beſtra⸗ fung der Banditen gefordert. Außerdem wird bekannt, daß 200 Banditen eine amerikaniſche Farm in der Nähe von Ta⸗ mazuka beſetzt und den Beſitzer gefangen genommen haben. — Straßenbahnunglück in Lima. Bei einem Straßenbahn⸗ unglück, das ſich in Lima(Peru] ereignete, wurden zehn Per⸗ ſonen getötet. Außerdem ſind über 30 Perſonen verletzt wor⸗ den, einige davon ſchwer. Die Urſache der Kataſtrophe iſt noch nicht bekannt. Herausgeber, Drutker und Verleger. Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim, E 6, 2 Direktion: Ferdinand Heyme. Chefredakteur: Kurt FiſcherVerantworkl. Rebakteure: Für Polttit: H. A. Meißner= Feuilleton: Dr. S. Kayſer.— Kommunal⸗Politik u. Cokales: i..: Nang ircher- Sport und Neues aus aller Welt: 8 Müller— Handelsteil: rt mer Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher— Anzeigen: Dr. E. Stoͤtzner — e Dᷣ ein Seſt iſiꝰ? Die meiſten uaſſen es, aber- Ie ſollem es alich erſiſiten. Miii. Cperimetit in der Begaburigoruriteg ſcuchcitig, Nit dlaſſen Flilſe mam lierausbehommit, ob ſemand Felhſtdnclig umd logiſen clerꝛtet ocler niciit. Ins heutigema ſchiueten Ramof ums Daſein hat ſelbſtcindiges Denben- etuus litigeheuei Cniſcheiclemcles.&s ſind æ. A viei. Ir gegeben, und clie Auſgabe iſt num, ſie in einem æuiigeno logiſcen Auſamimenhang æau bringem, ſodaũ ein lelater und abſolut ciolitiqer Cag eniſtelitæ Der vorliegende ſt Zigaretlen-greiling Ausleſe-quiuel Tadl nui ſieißt es, dem Nopfe in Bemegung ſegem und clie. Cliem in Denlierſaltem æit ziehien, turi datutuis den eicieis roiiigen Sag æu bildem. Die ¶ ꝗſung iſt in dieſem ꝓulls gar niclit ſo ſchiwierig, ddemm dler uiugerd logiſche Satʒ· Die vom dler Freiling ul- hiergeſtelſten beexilimitem Matiten 2 Atsleſezusg-1 und uνl zu G 5 ee Böckstraffe 7. Telephon 23576. anien Erläuterungen zum Reichsbankausweis vom 23. Juli Der Ausweis der Reichsbank vom 23. Juli zeigt einen Rückgang der geſamten Kapitalanlage der Bant in Wechſeln und Schecks, Lombards und Effekten um 39.9 Mill.g auf 2406,1 Mill.“, und zwar ſind die Beſtände an Wechſeln und Schecks um 51,9 Mill. auf 2288,5 Mill./ angewachſen, während die Lombardbeſtände um 91,3 Mill. auf 25,2 Mill. /¼ abgenommen haben. Die Beſtände an Effekten blieben mit, 92,4 Mll.„ faſt unverändert. An Reichsbankn oten und Rentenbankſcheinen zuſammen ſind 151,8 Mill. I in die Kaſſen der Bank zurückgefloſſen. Im einzelnen ver⸗ ringerte ſich der Umlauf an Reichsbanknoten um 135,2 Mill. auf 3383,1 Mill./ und der Umlauf an Rentenbankſcheinen um 16,6 Mill. auf 949,3 Mill. I. Dementſprechend hat ſich der Beſtand der Reichsbank an Rentenbankſcheinen auf 99,3 Millionen erhöht. Die fremden Gelder zeigen eine Zu⸗ nahme um 67,7 Mill. auf 814,1 Mill. A. Die Beſtände an Gold und deckungsfähigen De⸗ viſen insgeſamt ſind um 830 000 Iauf 1898,6 Mill./ an⸗ gewachſen, und zwar zeigen die Goldbeſtände eine Vermin⸗ derung um 427 000 auf 1801,1 Mill. /, die Beſtände an deckungsfähigen Deviſen dagegen eine Vermehrung um 1,3 Millionen auf 97,5 Mill. J. Die Deckung der Noten durch Gold allein beſſerte ſich von 51,2 Proz. in der Vorwoche au 53,2 Proz., diejenige durch Gold und deckungsfähige Deviſen von 53,9 Proz. auf 56,1 Proz. Ausloſung der Ausloſungsſcheine der Anleihe⸗ Ablöſungsſchuld Die erſte Ausloſung der zweiten Ausgabe der Ausloſungs⸗ ſcheine findet, wie angekündigt, am 31. Auguſt 1927 ſtatt. Der am 1. Oktober 1927 zur Auszahlung gelangende Rückzahlungsbetrag läßt ſich ſchätzungsweiſe wie folgt berechnen: Der Kapitalwert der zweiten Ausgabe iſt mit ungefähr 440 Mill./ Nennwert in Ausſicht zu nehmen; hiervon wird ein Dreißigſtel mit ungefähr 14,66 Mill. ausgeloſt. Dieſe 14,36 Mill. werden mit dem Fünffachen, alſo mit 73,3 Mill. eingelöſt, wozu noch 9 v. H. Zinſen(4,5 v. H. für zwei Jahre) im Betrage von 6,6 Mill. treten, ſo daß insgeſamt 79,9 Mill. zur Verfügung zu ſtellen ſind.— Die zweite Auslo⸗ ſung der erſten und zweiten Ausgabe der Ausloſungsſcheine er⸗ folgt im Oktober dieſes Jahres. Bei einem Kapitalwert der erſten Ausgabe von 344,7 Mill.% gelangt der dreißigſte Teil mit 11,5 Mill. Mark zur Ausloſung. Der Einlöſungsbetrag hierfür berechnet ſich auf 5& 11,5 57,5 Mill. J und unter Einbeziehung ver Zinſen (4,5 v. H. für zwei Jahre) mit 5,1 Mik. J/ auf 62,6 Mill.. Die zweite Ausloſung der zweiten Ausgabe erfordert, wie bei der erſten Ausloſung, 79,9 Mill.. Für die Einlöſung der bei der zweiten Ausloſung gezogenen Nummern der erſten und zweiten Ausgabe, die am 31. Dezember 1927 erfolgt, ſind alſo 62,6 + 79,9= 142,5 Mill. bereitzuſtellen.— Unberückſichtigt geblieben iſt bei dieſen Be⸗ rechnungen, daß diejenigen Kapitalbeträge der Ausloſungsſcheine, für welche Vorzugsrenten gewährt werden, an der Ausloſung nicht teil⸗ nehmen. Die hierdurch nicht in Anſpruch genommenen Einlöſungs⸗ beträge berechnen ſich für beide Ausloſungen zuſammen ſchätzungs⸗ weiſe auf 10 bis 15 Millionen. Der einzelne Eigentümer von Ausloſungsſcheinen erhält bei den diesjährigen Ziehungen im Falle der Ausloſung für je 100/ Nennwert 545 J. Germania⸗Verſicherung⸗Abſchlüſſe. Der AR. der drei Ger⸗ mania⸗Geſellſchaften genehmigte am 11. Juni den der GV. vorzule⸗ genden Geſchäftsabſchluß für 1926. Die drei Geſellſchaften haben ſich im Jahre 1926 durchaus befriedigend entwickelt. Die Prämien⸗ Einnahme iſt auf insgeſamt 19,4 Millionen geſtiegen. Das Grundkapital, die Sicherheitsrücklage und offenen Rücklagen haben ſich erhöht auf 30 Mill. 4. Der Verſicherungsbeſtand hat in allen Zweigen ganz erheblich zugenommen. In der Lebensverſicherung allein wurden beantragt 133 Mill. Verſicherungsſumme, abge⸗ ſchloſſen wurden mehr als 122 Mill. /. Der Reinzuwachs beträgt mehr als 34 v. H. des Beſtandes am Schluſſe des Vorjahres und er⸗ gibt für Ende 1926 einen Geſamtbeſtand von mehr als 234 Mill. J¼ Verſicherungsſumme. Jede der drei Geſellſchaften ſchloß mit einem Ueberſchuß ab, der allein bei der Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft ſich auf rund 1,9 Millionen, oder 50 v. H. mehr als i.., beläuft. Von dem nach der geſetzlichen Ueberweiſung an die Kapitalrücklage verfügbaren Ueberſchuß in der Lebensverſicherung werden 90 v. H. mit 1 521 466 ¼/ zur ſpäteren Dividendenverteilung an die gewinn⸗ berechtigten Verſicherten überwieſen. Die Dividendenreſerven der Berſicherten erhöhen ſich dadurch gegen das Vorjhr um 87 v. H. auf insgeſamt 3,3 Millionen. Die in 1928 fällig werdende Verſicherten⸗ Dividende wird nach den geſchäftsplanmäßigen Beſtimmungen unter Berückſichtigung der zukünftigen Dividendenanſprüche feſtgeſetzt auf: 24 v. H. der Jahresprämie für Verſicherungen ohne ärztliche Unter⸗ ſuchungen und 25 v. H. der Jahresprämtie für Verſicherungen mit ärztlicher Unterſuchung. Kurszettel der Neuen noch in Bi⸗o/ verſtehen. Mannheimer Effektenbörſe vom 27. Juli 26 26. 27,. 26. 27. Bad. Bank 172,0172,0 Bad. Aſſekuranz. 250.0250,0 Karlsruher Maſch. 28.—29.— Pfälz. Hypoth. Bk.—.——. ContinentaleVerſ. 95.—95.— C. H. Knorr 187,0187,0 — 2 5 Rh. Hypoth Bank 175,0175,0 Mannheim. Verſ. 134,0 134,0 Mannh. Gummi 50,—50,— Rh Creditbank 134,5134,5 Oberrh. Verſ. 152,0162,0J Neckarſulm Fhrzg 124.0122,5 Südd. Disconto 147,0.147,0 Pfälz. Mühlenw. 156,0156.0 .⸗G. für Seilind. 94,5098,— Portl Zem. Heid. 151,0(151,0 —.— Rhy. Elektr,.⸗G. 167,0 167,0 319,00 Rheinmühlenw. 140,0140,0 Zudwigsh. Akt. Br. 225,0 225,0 Rhenania 63,— 63,— Wayß e Freytag 170,0.170, 56,.— 53.— Ladd. Waldhof 328,0838,0 üdd. Zucker 148,0ʃ148,0 Durlacher Hof 165,0165,0 352& Cie.—.— Kleinlein Heidelb. 226,0228,0.G. Farben 318,0 Schwartz⸗Storch. 190,0 190,0 Gebr. Fahr Werger Worms 182,0182,0[Deutſche inol., 265,0268,0 Frankfurter Vörſe vom 27. Juli TGelſenk. Bergw. 167,5166,0 Baſt.-... 296 0ſ286 THarp. Vergbau. 205,0 205 5 Badiſche Bank..—.— Bayr. Bodener. B—.— E T Mannesmannr. 191,01 T Darmſt. u. Rat. B 236,0 235,0 TRhein Braunt. 270,5288 2. Horathekenbk. 180.9 18e. Salzw. Hellhrynn 185,0185,0 2 * E ., Gffelt.u. Bechf. 188,5 185,0 2. 15 geſee⸗ Bank 186.2.u. Caurabütte 82,80 98.50 TDisconto-Geſ. 182.5182,0 Deſter. Cred. Anſt.—8 Rheln.redlidant 13⁴,5 ſein. Hyp.⸗Bank 175,0172,0 empf⸗Sternb.—.—190, 6355. ne.149,0 Wiener Bankver. 8,60—.— Sche Württb, Notenbk.—.——.— S e—.——— Werger. 1380,0180 2 rankf. Allg. Verſ. ent,.n Bile Adler Ke. 95180 antf. R. u.—.——.— er Kleyer.. 118,5118, Ir TAl. E. G. St. A. 15 20 182,0 Bergwerlk⸗Alelien. ö TBochumer Guß.—— Bahnbed. Darmſt. 44,—48,.— Grkrftw Mhm.6%—.—. TZuderus Eiſen 120,2119.0 Badenia Weinh.—.——.— TD. Sugemb. Be 7—.—Bad. Elek tr. eeeee 150.(16,0 Hammerſem. 188,001860 * Stavi⸗Minen⸗ und Eiſenbahngeſellſ ſetzte die Dividende auf 11,11 v. H. feſt. erklärte die Verwaltung, daß die Au bilanzmüßig günſtig ſeien, da die Ge den Verkauf von Kupfer angewieſen ſei. hätte ſich ſehr günſtig ausgewirkt und zu dem Rückganges der Metallpreiſe Die Ferrovanad beteiligt, iſt, habe einen 8 auch volkswirtſchaftlich ein eigenes deutſches Fabrikat für Die Zukunftsausſichten für günſtig in Anbetracht der ſtark ge Die Geſellſchaft habe gemeinſchaf Aluminiumwerken auf ein anderes gro arn einen Optionsvertrag abgeſchloſſen. Bei dem Otavi⸗ Explorin⸗Syndikat handle e Die Arbeiten befänden dem Stadium, ſo daß über die Ausſi ſtimmtes geſagt werden kann. :? Die Stellung der Scheideanſta BVerkaufsgemeinſcha 1926 trotz ſtarken Zu der gemeldeten Mansfeld⸗Deutſche von Intereſſe darauf hinzuweiſen Scheideanſtalt wieder ihre Vorma del wie vor dem Kriege einnimm heute unter ihr vereinigt feld vertreibt die Scheideanſ produktion der Norddeutſch zeitig hat ſie mit der Allgemein eine Art Intereſſengemeinſchaft abgeſchl daß ſie mit letzterer Geſellſchaft durch 1 Die Lage am Weltfrachte liſchen Schiffahrtsrammer(1913 von 115,00 gegen 124,8 Frachtraten um durchſchnittlich zuführen, daß die Getreidefrach Staaten um 34 v. H. gegangen ſind. zum Stillſtand gekommen, in der Südamerikafahrt ei in der ausgehenden Fahrt bedingten. * Die Frage neuer deutſcher Goldankäufe daß der unbekannte Käufer Sterling Gold, die letzte Woche am engliſchen Markt abgezogen worden ſind, niemand nders als die Reichsbank geweſen ſei, ſind Informationen zufolge unzutreffend. Die Reichsbank hat keine Goldankäufe vorgenommen. men, daß die Reichsbank bei einem weiteren wieder zu Goldankäufen übergehen wird, was, da ja die Speſen der Reichsbank niedriger ſind relativ noch hohen Pfundku von wenig unter 20,38. war 20,385 Geld. & Weltzählung der Handelsflugzeuge. meldet das Zuſtandekommen eines i giſter“, das vom Bureau Veritas, Schiffahrt der ganzen Welt geführt wi dieſes Regiſters werden die Flugzeuge a ſo aufgezeichnet wie die Schiffe auf de Regiſters iſt ganz in der Stille erfolgt. der Luftſchiffahrt⸗Regiſterführung vertre einen Direktor des Deutſchen Lloyd. ner„förmlichen Allianz“ kommen, die eine glücklich Die rückläufige liſcher Quelle, 750 000 Pfund als die der Arbitrage, rs eintreten könnte, z. B. bei einem Kurſe er tiefſte geſtern vorliegende Pfundkurs Halbjahr 1927. UÜhrenausfuhr einen Geſamtwert von gegenüber 145,9 Mi 111,1 Millionen 157,2 Millionen Ausfuhr fertiger Uhren in der 66,1 Millionen Franken d der gleichen Zeit des Vorja erſten ſechs Monaten 192 von 30,1 Millionen ausge Millionen in den erſten ſe Ausfuhr von Schalen, Franken erreichte, ermäßigte Die Ausfuhr ſoſtig 8 Millionen 1925 und 7,6 Millionen 1926 au der erſten Hälfte des laufenden Jahres. :2: Die Koſten der Umſtell er Fordwerke auf llionen in der zwei Ford ſoviel Spott erntete. Arbeiter gezwungen, zu feiern. chaft in Berlin. Die GV. Auf verſchiedene Anfragen chten für das laufende Jahr ſellſchaft nicht ausſchließlich auf Die Bauxi tbeteiligng günſtigen Abſchluß für nicht unweſentlich bei⸗ an der die Geſellſchaft Abſatz in Ferrovanadinerzen aufzu⸗ von Bedeutung ſei, da hierdurch die Stahlveredelung Verwendung die Bauxitvorkommen lägen ſehr ſtiegenen Produktion von Alumi⸗ tlich mit den Vereinigten ßes Bauvitvorkommen in s ſich um Kupfervorkommen in ſich jedoch noch in vorbereiten⸗ chten der Beteiligung nichts Be⸗ lt im deutſchen Silberhandel. ft im deutſchen Silbergeſchäft Gold⸗ und Silberſcheideanſtalt Frankfurt a. M. iſt „daß durch dieſe Transaktion die chtſtellung im deutſchen Silberhan⸗ t, da ſämtliche Silberproduzenten Neben der Produktion von Mans⸗ talt bekanntlich vor allem auch die Silber⸗ en Raffinerie AG. in Hamburg. Gleich⸗ en Scheideanſtalt AG. in Pforzheim oſſen; wir glauben zu wiſſen, Aktienbeteiligung verbunden nmarkt. Der Frachtenindex der eng⸗ =100) zeigt für Juni einen Stand und 101,03 im gleichen Monat des loſſenen Monat eingetretene Senkung der 8 v. H. iſt vorwiegend darauf zurück⸗ ten nach Europa von den Vereinigten und aus Argentinien um 12,5 v. H. zurück⸗ Bewegung iſt übrigens Mitte Juli da die relativ niedrigen Heimfrachtentarife nie merkliche Erhöhung der Kohlenfrachten Meldungen aus eng⸗ des größten Teils der Es iſt aber anzuneh⸗ Sinken des Pfundkurſes Die„Shipping Gazette“ aft International Re⸗ einer Regiſterorganiſation für die Durch die Aufſtellung Is„Schiffe der Luft“ genau m Waſſer. Die Bildung des Auch Deutſchland iſt in ten, und zwar durch Shipping Gazette“ ſagt der Luftverkehrs⸗Geſellſchaft ge⸗ e Entwicklung der Luftſchiffahrt ſichere. * Starker Rückgang der ſchweizeriſchen Uhrenausfuhr im erſten Halbjahr 1927 erreichte die ſchweizeriſche nur 108 Millionen Franken ten Hälfte des Vorjahrs und der erſten Hälfte des Vorjahrs und 144,6. bezw. Franken im zweiten bezw. erſten Halbjahr 1925. Die Berichtszeit ſtellt einen Wert von ber 68,6 Millionen Franken in hrs und 106,5 Millionen Franken in den Fertige Werke wurden im Geſamtwert führt gegenüber 31,6 Millionen bezw. 37,3 chs Monaten der Jahre 1926 und 1925. Die die in der erſten Hälfte 1925 5,9 Millionen ſich auf 3,3 Millionen 1926 und 2,8 Mil⸗ er Beſtandteile vergrößerte ſich von f9 Millionen Franken in ung auf den neuen Ford⸗Wagen. Die die Fließarbeit für die neuen Ford⸗ Ford mehr als eine Million Dollar. Anſehen eleganter ſein als der alte Flivver, für den Während der Umſtellungszeit ſind 15 000 ſchon bei einem Dieſes neue Mo⸗ Privatiſierungspläne der amerikaniſchen Staatsflotte. Ein Finanzkonzern, der den Reedereien der Pacifickküſte nahe ſteht, hat kürzlich der amerikaniſchen Regierung den Vorſchlag gemacht, die America Auſtralia Orient Line, die Oregon Oriental Line und die Finanzkonzern, der den Reedereien der Pacificküſte nahe ſteht, hat mung abzuſehen, den betreffenden Dienſt 10 Jahre in demſelben Um⸗ fang aufrecht zu erhalten. Mit dieſer Forderung wird eine Anſicht zum Ausdruck gebracht, die durchaus begrüßenswert erſcheint, weil damit geſagt wird, daß dieſe ſtrenge⸗ Bedingung der Privatiſierung der amerikaniſchen Staatsſchiffahrt ſehr hinderlich war, und viele von einem Ankauf der Schiffe abgeſchreckt hat. Die Möglichkeit, die obengenannten Linien zu verkaufen, liegt durchaus nahe, da der Leiter des Schiffahrtsamtes ſich mit einer Friſt von fünf Jahren be⸗ gnügen und aller Wahrſcheinlichkeit nach auch Präſident Coolidge da⸗ mit einverſtanden ſein würde. Im ganzen handelt es ſich um 41 Schiffe mit zuſammen 315 773 d.., die den Dienſt zwiſchen den Pacifichäfen der Union und dem fernen Oſten unterhalten. Vörſenberichte vom 27. Juli 1927 Frankfurt feſter 2 Die Börſe⸗ eröffnete feſter und für einige Spezialwerte lebhafter. Der Geldmarkt hat eine weſentliche Er leichterung erfahren. Kurzfriſtiges Geld iſt reichlich angeboten und auch Termingeld iſt nicht mehr ſo knapp wie ſeither. Günſtig wird auch der Reichsbank⸗ ausweis beurteilt, der eine normale Entſpannung zeigt(Rückgang der Wechſel⸗ und Lombardbeſtände um 39 Millionen und Beſſerung der Gold⸗ und Deviſendeckung.) Lebhafteres Geſchäft hatten Zell⸗ ſtoff Aſchaffenburg und Zellſtoff Waldhof, die zur erſten Notiz 5,5 bezw. 8 v. H. gewinnen konnten. Kursbeſſerungen bis 1,5 v. H. ver⸗ zeichneten J. G. Farben, Siemens, Rheinſtahl, Mansfelder und Com⸗ merzbank. Schiffahrtswerte auf Hoffnungen auf beſchleunigte Er⸗ ledigung der Freigabe⸗Angelegenheit 2 v. H. feſter. Im übrigen gab es nur kleine Kurserhöhungen bis zu 1 v. H. Mannesmann waren nur gut behauptet infolge guten Geſchäftsganges und Beſtätigung der Verhandlungen des Röhrenverbandes mit den engliſchen Röhren⸗ werken. Auf den Rentenmärkten blieb die Tendenz ſtill und faſt ge⸗ ſchäftslos. Türken waren eher etwas ſchwächer. Im weiteren Ver⸗ lauf ging die Gechäftstätigkeit ſtark zurück. Nur für Zellſtoff Waldhofaktien und Farbeninduſtrie zeigte ſich noch einiges Intereſſe, die erſten Kurſen konnten ſich jedoch nicht ganz behaupten. Auch ſonſt keigten die Kurſe infolge des Mangels an Orders etwas zur Schwäche. Tägliches Geld 5,5 v. H. Berlin: leichte Kursneigung Meldungen über gute Nachfrage für Kunſtſeide und die beab⸗ ſichtigte Kapitalserhöhung bei Bemberg, Gerüchte von ſpäterer weit⸗ gehenden internationalen Verhandlungen in der Frage der Kohlen⸗ verflüſſigung uſw. hielten das Intereſſe für die betreffenden Spezial⸗ werte rege und führten bei Beginn zu anſehnlichen Kursbeſſerungen in Bemberg, Glanzſtoff, Farben, Rheinſtahl, Rhein. Braunkohlen und Deſſauer Gas. Ferner ſetzten Waldhof um 14, Oſtwerke 6, Schult⸗ heiß 7 v. H. höher ein. Auch Schuckert und Siemens und Halske ge⸗ wannen 3 v. H. Am Maſchinenaktienmarkt zeigten ſich Loewe mit einer Beſſerung um mehr als 3 v. H. Es zeigte ſich bald, daß die Aufträge der Kundſchaft vollſtändig fehlten und die Spekulation ganz auf ſich angewieſen war. Zudem herrſchte doch noch recht rege Nach⸗ frage für Geld, namentlich auf längere Friſt. Tägliches Geld war geſucht. Die Wechſel blieben aber gegen geſtern geſucht. Das Ge⸗ ſchäft wurde daher außerordentlich rege. Die Kurſe gerieten ins Weichen. Die anfänglichen Gewinne gingen heute teils vollſtändig verloren. Zum Teil ſenkten ſich die Kurſe noch etwas weiter. Verliner Deviſen Diskonkſätze: Neichsbauk 6, Lombard 7, Privat 5⅝ v. H. Amtſich 20. Juli 26 Jult ParifärſFistont in.⸗M. für G. B. M. ſſäze ½ Holland... 100 Gulden 168,36 168,70 168,36 168,69168,76 3,5 Athen 100 Drachmen 5,544] 5,556.544] 5,558 81.—[1 Brüſſel. 100 Belga=500.-Fr. 58,4058,52 58.450 58,525 58,.— 5 Danzig... 100 Gulden 81.2551. 8188.] 630,] 8— 5 Helſingfors 100 finnl. M. 10,58 10.60 10.577] 10.597] 81.——7 Italien.. 100 Lire] 22,865 22,905 22,86 22,90 81.— 1 Südſlawien„„ 100 Dinar.395 7,409 7,393 7,407 81.— 7 Nopenhagen 100 Kronen 112,47112,69112,40112,62 4112,50 5 Liſſabon.. 100 Eskudo 20,73 20,77 20,7820.77188,[8 Oslo 100 Kronen108,40 108,71 108,49 108,715 12,50 4. Paris„ 100 Franken 16,4416,4815,435 16,47 81.— 5 Prag. 100 Kronen] 12,484 12,7.54 17 84.902] 8 Schweiz... 100 Franken] 809,90 81,96[ 80,91] 81,07 81,20 8 So fia 100 Leva] 3,042] 3,048 3,042] 3,048] 81,.— 19. Spanien„100 Peſeten] 71,73[72,02 71.,68 71,82 81,.— 5 Stockhom 100 Kronen 112.57 112,9 112.53112,75 112,0 3 Wien 10⁰⁰ Schilling] 59, 16 59,28 39,15 59,27 1, 70 U. Budapeſt 100 Pengö ⸗= 12 500 Kr. 73,2373,37 73,23 73,37 85,062 6 Buenos Aires. 1 Peſ..,784.788 1,784] 1,788] 1,78 10 Canada.. 1 Canad. Dollar] 4,198 4,206 4,197] 4, 205—— Japan 1 en].975„19791878.980] 2,092] 5,8 Kairo 1 Pfd. 20.925 20,965 20.925 20,965—.—— Konſtantinopel.. 1 türk. Pfd. 2,188 2142 2,130] 2,184] 18,4510 Londoen 1 Pfd.] 20,399 20,439 20,398 20,438 20,48 4,51 New VDork Dollar] 4,2025 4,2105 4,202] 4,210] 4,198 4 Rio de Janeiro... 1 Milxeis 0,4958] 0,498 0,406 0,498 1,378 3 5 Uruguahy... 1 Gold Peſ..156 4, 164 4,156.164 122,5 Uhrenfabr. Furtw.—.— 118,0 „Ver. deutſch. Oelf. 87.— 8..ch.Ind.Mainz 110,0 „TVer. Stahlwerke—.——, Ver. Ultramarinf. 153.5153,0 Ver. Zellſt. Berlin—.—165,0 ch. St.—.—103,5 Voigt& Häff. St. 136.5137.0 26. Neckarſ. Fahrzg.. 122,0 Nrh. Leder Spier 118,0 f 26. Mannheimer Zeftung g rezge duger.0 Attien und Auskandsanleihen in Prozenten. bei Stückenotierungen in Mark je Stück Zuccgnup.el 115.0 Die mit T verſehenen Werte ſind Terminkurſe während ſich die mit +. verſehenen Hoch⸗ und Tiefbau 136,0 olzmann, Phil.. 198.0 olzverkohl.⸗Ind. 78,65 Junghans St.⸗A, 127,0 Kammg. Kaiſersl. 195,0 Karlsruher Maſch. 29,.— — Rein. Gebb&. Sch. 131.0 1Rheine lekt. St. A 168.5 Rh. Maſch. Leuder 31.— Rhenania Aachen—.— Riebeck Montan.— Riedinger Maſch. 145.0 Rodberg Darmſt. 10.50 Gebr. Roeder, D. 141.0 TRüttgerswerke. 100,0 Schlinck& C. Hbg.— Schnellpr. Frank. 105,2 Schramm Lackf.. 100.5 1Schuckert, Nrbg. 202.0 Schuhf. Berneis 86.509 Schuhfabrik Herz 71.— Seilinduſtr. Wolff 96.— TSie mensd Halsk 284,0 Südd. Draht-.—.— S. Led. St.Ingbert— dd. Zucker.. 148,2 tw. Beſigh--.— 133.0Vogtl. Maſ⸗ 10,80 140,0 90% Vesß;ß; —.Brown, Bov.& C. 175,0174,0 105,5 Naſtatter Waggon 7 Ufc.„81,..— Jeſtverzinsliche Werte. D. Anl. Ablöſgsſch. 17,0516.80 95.—10% Mh. Stadt.25—.—108,0 283,58% Mh. Stadt. 28 99,2599,25 —.—8/ RhHyéldpfd/ 99,50 ee e 0 ee .Schutzg. 08 10,4510,30 .14% D. Schußg, 14—.——, Krauß& Co., Lock. TLahmeyer& Co. 174,2 Lech Augsburg.122,0 Lederwert Rothe—.— Ludwigsh. Walzm 127,2 Lutz Maſchinen. 47,.— Luß ſche Induſtr.—.— Mainkraftwerke.129,9 Metallgeſ. Frankf. 187,2 M hne Miag, Mühlb...143 Motoren Deutz—. Motorf. Oberurſ. 71 0 Baulk⸗Aletien. TGelſenk. Gußſt— Bayriſch. Spiegel 57,8058,80 „5 Beck& Henkel. 77.5077,50 Tung. O. Creditpt 149.5149,2 1346 Gageseh. 1175 1190 Pine almerz 820 8—5 IKali Aſchersleb. 177.5179, ng Metallwerke 23,5023,50 Dankf Brau. Ind 221,0 2172 TKali Wiſteregel. 195,7187,0 Brem.⸗Beſigh. Del 89,50ſ65,50 Zege, Hop. A. Wb. I70. L89.0 L angſelt Akt. 189.9429.7 Ch. Broch..⸗W.—.— 37,.— Taeger Kens. Jef. KOberſgt eeded 1880 00 Kement Terliner Hund. 85 178,0 PPtor ⸗Min. Ant.— 31— Chamotte Annaw. 93.—98,— TCom.u. Brinatg 140.0 148,0½TPoönirVergbau 1269.123,8 Ehem. W. Albert 151.0,154,0 Cont. Nürnb. Vzg. 182,0ſ182,0 +Deutſche Bank. 164,5 163,7 TDaimler Motor. 127,0127,5 35 Tellus Bergbau. 113.2113.0.Gold-u. S. Anſt 220,00218, D. Bereinsbank. 106,9.108.0 Dlucle 22˙———— „Vereinsbant. 106. ngler Zweibrück———.— Cransport-⸗Alktien. Durloppwerk St.——9,0 are e—50 170,0 Schantungbahn.—.—8,50 Düfſeld. Rat. Dürr 77,5077,50 r 9p.⸗Ban—Tgapagg 0ʃ145⁵,0 n Kaiſerslaut.—.— Faſeadd m. 169. 7250 T Aerbb..ssb 14450 445 Kterg. Jec n. 280.5 50 Züne 241,0250,0 Oeſter.-U. St...—,——Elf. Bad. Wolle 36 30035,— Nürnberg. Bs.⸗B.—.——,— Baltimore& Ohio 99.—499,.— EmagFrankfurt-f-—.——— 5 9·0 5 Emallle St. Uürich 45,.—44.— gzer Hup.t. 12.—5 Induſtrie⸗Aktien. Enzinger⸗Union.——85,50 8 Eßlinger Maſch. 92,1082,10 Reichsbank.. 170,0170,7 Mannh. + 271,01271.9 Eltling. Spinn. 230,0280,0 147.24% D Verliner Vörſe vom 27. Juli IInduftrie⸗Alktien. Adler& Oppenh. 145,0 Adlerwerke A⸗G. f. Verkhrsw. 167,0 Baule⸗Alekien. Bank f. Brauind. 223,0 Barmer Bankver. 153,0 Bank f. el. Werte 177,8 Terl. Handelsg. 246,0 TCom. u. Privatb. 179,0 7Darmſt. u..⸗B. 285,5 TDeutſche Bank. 164,7 I Dt. Ueberſee Bk. 107..108,5 1 Disc, Command. 162 TDresdner Bank 170,5 Frankf. Allgem. 148,2 IMitteld. Kredb. 251,0 Deſterr. Creditbt. 8,10 Mannh. Verſicher.— 3 ein Creditbank 13 ddeutſch. Disc. 147,0 Crausport⸗Alelien. TD. Reichsbahn—.— Schantungbahn 9,25 Allg. Lok. u. Str. 181,5 Aachener Kleinb,— Südd. Eiſenbahn 142,0 Baltimore. ,85 J Deutſch⸗Auſtral.—— Ammendorf. Pap. 252,5252,0 Deutſ Anglo⸗Ct. Guano 106,7 Anhalt. Kohlen. 111,0 Annener Gußſtah! 142,0 Deut 2 Balcke Maſchin. Bamag⸗ Meguin. 170,30J. P. Bemberg .5 EBergmann Elkt. 118,0 Donnersmarck 45,25 Dürener Metall. 154,2154,0 Dürkoppwerte„. 82,5083,— 192,0 TDynamit Nobel 152,7152,0 82,25 Elektr. Lieferung. 184,5194,5 136,0 Tlkte. Licht u. Kr. 199,9196 23.— Emaille Ullrich 47.— 46,8 —.—Enzinger⸗Union. 65,—64,50 —.—Eſchw. Bergwerk 212,0214,0 Fahlb., Liſt& Co. 140,0127,0 T3.G. Farbenind. 318,5316,5 Feldmühle Papier 218,0215,0 0 TFelten& Guill. 141,0139,7 D — 149,0 Mainzer St.⸗A.„ 241,0240,0 Faber, Joh. Blei 89.— 90.— 15 Bindg“ 357,0887,0 Faber 8Schleicher 105,0 105,0 wartz⸗Storch. 180,5180,5..G, Farbenind. 219:08170 149.7149,5 aen dalt ⸗ 7850 120 .„5Adt, Gebr. FSelt.Guill. Carls 139,8,139,0 161,0(161,0 Abier Sen——.—— ag Jetter. 98,.—98,.— TBerlin. Maſchb. Bing Nürnberg. 1Bochum. Gußſt. Gebr. Böhler Co. Braunt. u. Brikets Br.⸗Beſigh. Oelf. TBremer Vulkan„152,5 Bremer Wolle 212,7 Buderus Eiſen w. 119,1 den.. 129,0128 1945 67,65 244,5 152,0 rankf. Pok.& Wit. 79.— 79,.— chswaggon-.. Aſchaff. Buntpap. 136,0 135,0 TGoldſchmidt Th. 134,9138,1 Aſchaff. Zellſtoff- 203.0205,0 Gritzner M. Durl. 127,0121,0 THapag. 145, .Südamerika 224, Hanfa Deſchiff. 221,0222, TRordd. Lloyd. 144,5 Verein Glbeſchiſſ 7515 l,0 Grün, Bilſtnger. 181.(181.0 —.——SaidsReu, Näh⸗-+. 60,8958, 75 189% 20.J 27, Volthom. Seil.K 72,75 — 1 Freiverkehrs⸗Kurſe. 97.15 105,5 Wabß& Freytag 170,7 171.0 TZell Waldhof St 330,01338,0 FHarpen. Bergb. 208,0 203,7 Hartmann Maſch. 30,— 17 75 Hedwigshütte 140,5 140,7 Hilpert Maſch..— Hindr.& Aufferm. 124,0124,5 EHirſch Kupfer 115,0 118,0 THirſchberg Leder 110,0,— THoeſch Eiſ. u. St 182,0179,0 Sachſenwerk... 120,1120,0 THohenlohe⸗Wrk. 22,7523, Phil. Holzmann. 198,0 94,0 Sarotti.. 198 99.50 Concord. Spinner 147,7147,0 658,2 JDaimler Benz 126,2128,1 26,2 5,5 T Deſf Gas. 213,5212,1 7118,7 Diſch⸗Atlant. Tel. 104.2 104,0 7TSiiſch.⸗Luxemb.—.— —.—D, Eiſenb.⸗Signl.———— 8 8 87 75 Erdöl 158,0155,0 „Gußſtahl 115,0112,0 7 Deutſche Kabelw. 109,0107,7 0 Deutſche Kali.—.—— —.—TDeutſche Maſch. 95,8096,.— 203.0 daa e Steinzg. 240,0288.5 eu — dard Teytil che Wollw.. 59,— 59,50 ch. Sbenz⸗.92.— 91,50 123,00122,5 2 8 Fuche Waggon.—.——.— isſGaggenau.-A. 69,1863,— 6450 143700140 27 8 26.J 27. 26..27 9 26. 1 TGelſenk. Bergw. 167,3164,5 Markt⸗ u. Kühlh. 180,00182,0]Wicking⸗Cement.—.— 158,0 TGelſenk. Gußſt.—,——Mech. Web. Lind. 297,0297,0[Wiesloch Tonwar. 111.0— Genſchow& Co. 80,7580,50 Mez Söhne 88.—85,50[Wiſſener Metall 133,5 132.,0 German. Portl⸗J. 215,5215,00Miag⸗Mühlen.. 141.0 143,0 Wittener Gußſtahl 56,.— 58.— See e— 5 145— 8 Wen. Wolf, Buckau.—,— 56,25 eſ.f. elkt. Unter. 2335, 00Motoren Deutz. 74,—78,75Zellſtoff Verein. 166.0166.0 Gebr. Goedhardt 127,5——Motoren Mannh.— 328.10335, PGoidſchmd b. 134, f84, Nülbein Bern J8f 909 Ber be N Goerz C.....—.——,— Neckarſulm Fhrza 127·817558 Freiverkehrs⸗Kurſe. Gothaer Waggon— ae e 120,2ſ25.0 TOberſchl.E. Bed. 192.0f190,0l Benzenetor 7780 1740 8— 45 2———* Gebr. Großmann 110,2 110,0 +Sberſchl. Koksw. 99,.—98,—Brown, Boo.& C. 175,0 174. Grün& Bilfinger 181,51810 Gruſchwitz Textil 105,0106,0 Hackethal Draht. 95,.—94,— Halleſche Maſch. 169,0185,0 Hammerſ. Spinn. 183,5 194,5 eee 121.,2121,8 ann. Waggon.—— Hanſu Lloyb.. 82,—52,15 Gum. 94.—92,15 „TRordd. Wollt. 171.0172,00Adler Kalt...—80.— TOrenſt,& Koppel 136,5 135,2]Deutſche Petrol. 80.81(82•83 TPhönix Bergb.. 125,1,125,0—* 9— 80 Rathgeb. Wagg. 92.—Hochfrequenz... 165,0—.— e 277,0289, 00Krügershall.. 150,0 150.0 1Rhein Braunkhl. 258,7268.7Petersb. Int. Hdb. 2,85 2,80 Rhein. Chamotte. 92,-92.50Ronnenberg..—,— TRhein. Elektrizit. 167.0155,2] Ruſſenbank. ,,90 4,5 e 22 785 Sloman Salpeter 80•90 80·90 ein. Maſch. Led. 34„—[Südſee Phosphat 59,.— 59,.— ene ü—50 Tthenania Chem 63,75 63,50 Nonb. 180,0(178,0 a) Neichs⸗ u. Staatspay. omb. Hütten.——. Ablö 1 Roſitzer Braunk. 111,0 115,0— 299, Roſiher Zucker 4 70 99,—ſohneAuslöſgsrecht 16,30 16,30 Rückfort), Ferd. 103.010805¼ Reichsanl. 27 66,50 80,25 TRütgerswerte. 99.509,50[Goldanleihe. 97.9097.— 5% B. Kohlenanl. 13,.——74 .—TSalzoetfurth.. 235,0(234,05% Prß. Kalient. 6,30 6,83 5198,510%½ Mh. Stadt 25—.——.— orchwerte. 120:0 1140 Scgeldemantel. 28,78,8% mh. Stadt. 26 99,40—.— „„„„„ arkort Bergwrk. 31.—26,— LhumboldtMaſch 44,5 44,25 PSchubertse Salz. 385,0382,55,% Roggenwert. 8,95—2 ögrdeelede. 128088f M. Jüde 0.„„TStemensHalsk 283,7 Gebr. Junghans. 125,7124,0 S A. g. 90 77 50 10,35 1Schuckert& Co. 202,8 201,05% Roggenrentb. 7,95 7,85 Schühfabrik Herz—.——.— 5% Landſch. Rogg. 8,.05—,7 b) Ausl. Nentenwerte. Kahla Porzellan. 107,0111,0 Stettiner Bulkan. 31,1531,.—5% Mexikaner 40,15 39,25 TKaliw. Aſchersl. 174,5180,0 Stoehrammgrn. 154,0.153:04 Leſt, Schatza..—, 25,85 Karlsr. Maſchin., 29,75——Stoewer Nähm.. 12,—74,504%„,Goldrente 27.85—,25 C. M. Kemp..———Stolberger Zine 253,5251,04%„conv, Rte.— 1,50 eg e ene Se . H. Knorr...186, 20[Teleph. Berliner 95,2592,25 Kollm.& Jourdan 62,.— 82,30 Töwer delfabrlt 106,0108.1 4% Türk. Ad.⸗Anl. 13,30—77 Gebr. Körting. 107,0106,0[Tietz, Leonhard. 169,0184,0 4%„ Bagd.⸗Eiſ.I 1255 18,10 4½/ Papierrte.— Koſtheimer Ceſl.. 55,5054,50Traasradio.. 135,5136,04/ 16.— Krauß 4 Cie, Bor. 70 55—=umtonwerteMafc 104..10 oſ4, eKüsrun Ain Te—2 Kronprinz Metall 130,0125,5 40105,04%„Jollob. 1911 14,751466 Koffhäuſer⸗Hütte 78,3078,50 Parziner Papier 145,0145,5 400F.-Los—,— 29,10 Ver.B. Frif. Gum. 105,7105,7J4¼% flSt.-R1913 23,8524,7 Tahmeyer& Co. 176,2175,50 Ber. Chem. ——. 894000 Ver.Chem. Charl. 169,0 139,04½%½,„„ 1914 24,8524,65 Linde's Eismaſch. 156,515 70 TCacl Siadſtrhn 275,0 27550 arl Lindſtröm 275,0275,0 TVer. Stahlwerke 137,5133,53% Oe⸗UIX Sr(/—.— 85,55 80,50 e ee eee a 750 e. lm v. d. 30p—286,04% Oe. Goldprior.———. ud. Loewe& CTo„JVogel Telegraph. 108,5108,1 0—— 0. Friſter 108˙0.—.— C. Lorenz.. 125,5124,7[Boigt& Haeffner 138.0 186,7 0„ 118,0N... 108,0——Lothr. Portl.⸗Cen—.——.—Vogtländ. Maſſh. 103.0101.0 44% Anat. Ser. 19,50 19,20 Magirus.-G.. 74,75—,— Wanderer-Werke 278,8473,04%½%„ 11.19.50 18.40 TMannesmann 192,7189,5 Weſer. Akt.⸗Geſ..—— 4%„III 18,15 100 TMansſeld, Akt, 192,21132% FWeſtereg, Alkall 185,01188.0 B. Otſch, Nickelw. 189,7182,24 dete.— oTSanzſt. Elbf. 750.0747,5 40 5055,50.S huhf rns W 85.75,85,753% Oe. ll.Stb. alte———.— Ber. Ultramarinf. 153,0155,0.60% Südöe. aß———. 5% Tehuantebee.— 40 EE 1 1 77 durch die Egge leicht vernichtet werden. von Nelken und Mittwoch, den 27. Juli 1927 7. Seite. Nr. 342 Landwirtſchaft Landmanns Arbeiten im Auguſt Infolge des kalten, unwirtlichen Frühjahrs und Vor⸗ ſommers wird im allgemeinen die Hauptgetreideernte in den Auguſt fallen. Man warte mit dem Mähen aber nicht zu lange. Eine Ernte bei Voll⸗ und Ueberreife bringt viel Kornverluſt durch Ausfall und auch minderwertiges Stroh. Der richtige Zeitpunkt zum Mähen iſt dann gekommen, wenn das Getreide in die Gelbreife eintritt. Nur Braugerſte darf erſt beim Eintreten der Totreife geerntet werden. Noch wäh⸗ rend das Getreide in Stiegen ſteht, ſoll der Acker geſchält werden. Durch ein Stürzen der Stoppeln gleich nach dem Mähen bleibt dem Boden die Gare erhalten, was beſonders bei leicht austrocknenden Böden zu beachten iſt. Durch das ſofortige Unterpflügen wird der Boden durch die unter⸗ gebrachten Stoppeln und Unkrautreſte an organiſchen Stoffen bereichert; der Unkrautſame läuft bald auf und kann dann 7 Bis Mitte des Monats muß der Raps geſät ſein, Rübſen—14 Tage ſpäter. Gegen Ende des Monats können noch Winterrüben angebaut werden. Allgemach bereite man auch die Herbſtbeſtellung vor. Man verſäume nicht, auf die abgeernteten Felder die nötigen Nährſtoffe zu bringen.„Feld und Ackerland ver⸗ jüngen, kann man nur durch gutes Düngen!“ Dieſer Spruch muß der Landwirt ſtets beherzigen. Mit Ende des Monats muß auch der zweite Schnitt der Wieſen beendet ſein, weil bei einem ſpäteren Mähen das Heu ſchwer trocken zu bekommen iſt. Für die bald einſetzende Herbſtbeſtellung ſind die benö⸗ tigten Geräte inſtand zu ſetzen. Die Stoppelweiden ſind tun⸗ lichſt auszunutzen. Mutterſchafe läßt man jetzt decken.—ck. Rübenherzfänle In krockenen Jahren beginnt beſonders auf leicht aus⸗ trocknenden und leicht verhärtenden Feldern im Juli die Herz⸗ fäule, auch Trockenfäule genannt, aufzutreten, die ſich bis in den Oktober hinein zeigen kann. Nach dem Eintritt ſolcher phyſiologiſcher Störungen greift hauptſächlich der Pilz Phoma betae, weniger Fusarium beticola, die dann ſchwarz werdenden Herzblätter, ſpäter den dann faulenden Rübenkörper an, welche allem Anſchein nach aber nur Fuß zu faſſen vermögen, wenn die Pflanzen das durch Verdunſtung verloren gehende Waſſer nicht mehr zur Genüge durch die Wurzeln erſetzen können und daher tagsüber welken. Ein Umſchlag der Wit⸗ erung kann deshalb die Krankheit, die ſich zunächſt in einem 115 Schwarzwerden verbundenen Abſterben der füngſten Herz⸗ lätter äußert, meiſt zum Stillſtand bringen, ſo daß wieder friſche Blätter austreiben; andernfalls können ſämtliche lätter befallen werden und auch am Rübenkörper kann eine rockenfäulnis eintreten, die ſich auch ſpäterhin ſelbſt bei den ſchon eingeernteten Rüben fortſetzt. Hauptſächlich tritt die Frankheit auf Böden auf, die auch zum Wurzelbrand neigen, h. ſolchen, die wenig oder keinen milden Humus, ſondern eher freie Humusſäure enthalten, die leicht verkruſten und austrocknen, kalt und untätig ſind. Profeſſor Dr. Fruwirth empfiehlt deshalb eine Anreicherung des Bodens mit Humus 55 Zufuhr von Torf⸗Gips. Das Auftreten der Herzfäule beſonders dort, wo mit Natronſalpeter nachgeholfen wurde, eſtätigen abermals die Ergebniſſe der Bernburger Unter⸗ uchungen: Feuchtigkeitsmangel ſchädigt die Rüben um ſo zmpfindlicher, je mehr ſie in ihrer erſten Entwicklung zu ſtark — 75 Salpeter getrieben wurden. Phoma betae und Fusarium ticola ſiedeln ſich dann auf den Awüdten Pflanzen an. 1 ährend man früher glaubte, daß die in den Ackerboden ge⸗ ſtetgenden Sporen dieſer Pitze die Krankheit wieder ent⸗ Aiben. laſſen, haben ſpätere Unterſuchungen gezeigt, daß das ufangsſtadium der Zellgewebeerkrankung ohne Pilzbeſie⸗ 1 0 iſt. Im weiteren Verlauf der Krankheit können ſich 708 Pflanzen nicht mehr gegen die Pilzangriffe wehren, be⸗ nders dann, wenn ein Mißverhältnis zwiſchen der Ver⸗ duntunasgröße des Blattapparates und der Waſſeraufſaugung rch die Wurzeln lä i 0 5 zufuhr in 8ß zeln längere Zeit anhält, alſo die nötige Waſſer orm eines ausgiebigen Regens unterbleibt. 8 11015 Vorbeugungsmittel kommen deshalb in Frage alle toren, welche die Verdunſtung der Pflanzen während der äenarmen Jahreszeit vermindern. Daher erſcheint zur Be⸗ 5 Feing eine auf die Verbefferung der ungünſtigen Boden⸗ (1 euchtigkeitsverhältniſſe hinzielende entſprechende Düngung enn zdüüngung. Humus⸗ oder Torfzufuhr) und zweckmäßige 15 arbeitung(Tiefkultur, Hacken uſw.) notwendig. Die Sorge⸗ maßneid für Waſſererhaltung bildet eine wirkſame Gegen⸗ lk—1 Starke Gaben von Kalk, Salpeter, überhaupt von und phyſiologiſch baſiſchen Düngemitteln ſind zu 1 55 der ſauren zu vermeiden. Ernz ei ſtarkem Auftreten empfiehlt ſich möglichſt frühzeitige dte 8 weil ſonſt die Fäulnis der Rüben fortſchreitet. Sind durch en erwähnten Pilte noch nicht eingedrungen. ſo können ſtarke Regenfälle die noch nicht abgeſtorbenen Pflanzen 05 ildung neuer Blattausſchläge um das tote Herz herum li die Rüben ſolcher Pflanzen bleiben natür⸗ röße Obſt⸗ und Gartenbau Gartenarbeiten im Auguſt den ſich bildenden kahlen Stellen auf den Blumen⸗ ar i bediene man ſich der Arten, welche jederzeit verpflanz⸗ ſien Pel Dazu gehören außer den Topfpflanzen(3. B. Fuch⸗ lum elargonien, Begonien, Hortenſien) folgende Einfahrs⸗ werden die mit und meiſt ohne Topfballen jederzeit verſetzt um en können: Ageratum, Aſter, Sene Coreopfts, Lobelia, Impatiens, Matricaria, Petunia, gonſch 6„ Tagetes, Verbena, Zinnia. Verblühte Blumen ſind Stauden auszuſäen oder zu teilen. Im An⸗ 5 hieran ſind die Sämlinge zu verziehen. Blumenzwie⸗ Beet und andere ausdauernde Gewächſe ſind umzuſetzen. Auf Niltd ferner 75 n Die bewurzelten Stecklinge ie Sämlinge unſerer Frühjahrsblumen. ſin Im Gemüſegarten Wis alle Kraut⸗ ie R und Kohlarten zu behacken und zu jauchen. nichte aupen des Kohlweißlings ſind zu ſammeln und zu ver⸗ cemfſc Gegen die Kohlläuſe ſind Tabakſtaub und andere noll che Spritzmittel anzuwenden. Die Wurzelſtöcke von zumachtſellerte und Meerrettig ſind oben und ſeitwärts frei⸗ wur 5 damit die Nebenwurzeln zum Vorteil der Haupt⸗ Karot im Wachstum unterbrochen werden. Peterſilie und en ſäe man zur zweiten Ernte aus. Rapünzchen, Ker⸗ — hinter geſunden Rüben bedeutend zurück. hryſanthemum carina⸗ belrüben, Spinat, Kopfſalat, Winterrettich, Rote Beete, Tel⸗ tower Rüben kommen jetzt als Folgeanhau in Frage. Der Blumenkohl wird im kalten Kaſten zur Ueherwinterung pik⸗ kiert. Gewürz⸗ und Arzneipflanzen ſind jetzt noch einmal zu ſchneiden, damit ſie ſich bis zum Eintritt des Winters kräf⸗ tigen können. Neupflanzungen werden auf altgedüngten Beeten von Knoblauch, Perlzwiebeln, Winterzwiebeln und Schalotten gemacht. Vom Spargelkraut ſind die ſchädlichen Käfer zu ſammeln. Es empfehlt ſich fetzt die Neuanlage von Erdbeerpflanzungen auf kräftig gedüngten Beeten. Im Obſtgarten müſſen Obſtbäume und Fruchtſträucher bei Trockenheit durch⸗ dringend bewäſſert werden. Das Heften und Pincieren kann nur noch bei Pfirſich und Aprikioſen fortgeſetzt werden. Bei Aepfeln⸗ und Birnenſpalieren ſind nur überflüſſige Zweige zu entfernen. Ein übermäßiger Grünſchnitt bringt einen Austrieb, der nicht mehr ausreift. Bei den abgeernteten Sträuchern der Himbeeren und Brombeeren ſind die alten Fruchtruten zu entfernen. Die Weinreben werden an⸗ geheftet, gekappt und gegeizt, wobei man die Geiztriebe nicht ausbrechen darf, ſondern bis zum letzten Blatt zurückſchneidet. Das Steiobſt, vor allem Pfirſich, kann jetzt ausgeſät werden. Gerade den Pfirſichſämlingen muß infolge größerer Wider⸗ ſtandsfähigkeit und Lebensdauer in ſchwerem Boden mehr Beachtung für Anpflanzung zukommen. bie BERGBAUA“ tursScC‚HLAN D Er nsFaa Vom Einbeuteln der Edelfrüchte Der Gartenliebhaber vom reinſten Waſſer legt ſeinen Stolz darein, immer beſſeres Obſt zu haben als der Nach⸗ bar und Gäſten Obſt vorſetzen zu können, wie ſie es nicht oft zu ſehen bekommen. Nun ſind aber viele unſerer gerade edelſten Obſtſorten empfindlich und leiden unter allerhand Fleckenkrankheiten. Beſonders iſt es der Schorf, der jene ſchwarzen, entſtellenden Flecken auf der Schale erzeugt. Frei⸗ lich gibt es allerhand chemiſche Spritzmittel, die gegen dieſe Krankheiten helfen; aber auch ſie ſichern nicht die Früchte vor äußeren Beſchädigungen anderer Art. Die vollendetſten Früchte bekommt man jedenfalls von edlen Sorten, wenn man die ſchönſten Früchte beizeiten einbeutelt. Das Verfahren iſt wenig mühſam und ſehr billig. Beutel aus durchſcheinendem, wetterbeſtändigem, ſehr ſein durchlöchertem Papier ſind in ein⸗ ſchlägigen Geſchäften käuflich zu haben. Das Papier darf nicht die Luft und das Sonnenlicht ganz fern halten. Die Beutel werden über die Jungfrüchte gezogen und mit einem Bändchen an deren Stil befeſtigt. Nun bedarf es aber einiger Vorſicht. Die Beutel dürfen nicht, wenn die Früchte am Auswachſen ſind, den Früchten an der Südſeite aufliegen. Im Mittagsbrande erwärmt ſich das Papier nämlich in einem Maße, daß empfindliche Sorten, alſo ſolche mit dünner und weicher Schale, an den vom Papier be⸗ rührten Stellen verbrennen und das Fruchtfleiſch oft mehrere Millimeter tief direkt bratet. Wenn derartige Früchte natür⸗ lich eßbar ſind, ſo ſind ſie doch ſehr unanſehnlich und das trägt nicht datzu bei, den Genuß zu erhöhen. Hagelſchäden an Bäumen und deren Heilung In leichteren Fällen trommelt der Hagel auf die junge Rinde. An der Wetterſeite geht die Rinde vom Holzkern los, und das hat zur Folge, daß die Rinde, da ſie nicht mehr mit Waſſer verſorgt wird, eintrocknet, daß ſie abſtirbt und auch das Holz nicht fortwächſt, weil Holz und Rinde wechſelſeitig auf⸗ einander angewieſen ſind. Derartige Hagelſtellen fühlen ſich alsbald nach der Verwundung elaſtiſch an. Geſchſeht nicht ſchleunigſt etwas, entſtehen oft ſehr große räumliche Schäden, die Aeſte und den Stamm entlang der Wetterſeite ganz be⸗ decken können. Bei ſolchen Schäden iſt es am beſten, Stamm und Aeſte an den betreffenden Stellen mit Baſt oder Bind⸗ faden ſehr ſtraff zu umwickeln, ſodaß alſo Rinde und Holz⸗ kern aufeinandergepreßt werden, wodurch beide alsbald wieder miteinander verwachſen. Iſt aber die Rinde erſt ein⸗ mal abgeſtorben, was man daran erkennt, daß ſie körnig oder welk wurde, rötlich verfärbt iſt und ſich vielleicht ſogar aus dem Verbande mit der noch lebenden Rinde löſt, dann giht es geſtorbenen Teile reſtlos herauszuſchneiden und die Wunden mit gutem Baumwachs zu verſtreichen. Die andere Art der Schäden ſind offen. Der Holzkern liegt bloß und meiſtenteils ſind die Ränder der Rinde mehr oder minder zerfetzt. Nicht ſelten hängt die Rinde in Strei⸗ fen und Lappen herab. Es iſt ein hoffnungsloſes Unterneh⸗ men, die Verwundung dadurch zu ſchließen, daß man durch einen Verband mit Hilfe dieſer Lappen die Wunden wieder zu verheilen trachtet. Das Ziel der Behandlung geht darauf hinaus, mit ſcharfem Schnitt die Wundränder zu glätten, weil eine glatte Schnittwunde leichter und beſſer verheilt, wie die rauhe und zerſchliſſene, die durch Hagelſchlag entſteht. Be⸗ finden ſich innerhalb des bloßgelegten Holzkerns noch Inſeln von der Rinde, ſollen dieſe kurzerhand entfernt werden. Man findet wohl empfohlen, von Hagelſchlag beſchädigte Bäume mit Lehmbrei anzuſtreichen. Das iſt nicht von Vor⸗ ſondern von Nachteil, weil ein ſolcher Anſtrich, indem er feucht hält, die Infektion der Wundſtellen durch die zahl⸗ reichen anſteckenden Pilzkrankheiten der Obſtgehölze begün⸗ ſtigt. Etwas anderes iſt es, wenn die verletzten Stämme mit Moos, Stroh oder dergleichen eingebunden und recht fleißig feucht gehalten werden, nachdem der Bauwachsanſtrich erfolgt iſt. Dann vermag die Feuchtigkeit nur zu nützen und die Erkrankungsgefahr iſt ausgeſchloſſen. Kleintierzucht Auf dem Geflügelhofe im Auguſt Hühner: Bezüglich der Legetätigkeit der Hennen nimmt der Auguſt mit einen der erſten Plätze ein. Auguſteier werden ja all⸗ gemein gerne zum Einlegen genommen. Hierzu möchte ich be⸗ merken, daß Eier aus ſpäteren Monaten dazu natürlich min⸗ deſtens ebenſogut geeignet ſind. Die Hauptſache iſt, daß nur tadelloſe friſche Eier konſerviert werden. Hähne und Hennen, bei denen ſich die erſten Anzeichen der Mauſer bemerkbar machen, ſind, ſofern ſie nicht mehr zur Zucht für nächſtes Jahr dienlich ſind, ſofort zu ſchlachten. Im übrigen hat wiederholt eine Muſterung der Junghähne ſtattzufinden, um diejenigen auszumerzen, die ſich nicht zur Fortzucht eignen. Zu bedenken gebe ich ferner bei der Fütterung, daß junges Zuchtgeflügel kein Maſtgeflügel iſt, d. h. es darf nicht ſo gefüttert werden, daß es fett wird. Wer ſich zur Vertreibung von Milben, Flöhen und dergleichen bis jetzt noch nicht genug wohlriechende Kamillen, Wermuth und Nußbaumblätter geſammelt hat, dem ſei geraten, es fetzt alsbald zu tun. Gut getrocknet werden dieſe Pflanzen ſpäterhin dem Füllmaterial der Neſter bei⸗ gefügt. Trut⸗ und Perlbühner: Die meiſten Truthennen haben gebrütet, viele zweimal, einige ſpgar oͤͤreimal hintereinander. Da iſt es denn unſere Pflicht, dieſe getreuen Brüter, von denen die Mehrzaßl auch als Führer verwendet wurde oder noch verwendet wird, recht ſorgſam abzuwarten, damit ſie ſich bald erholen und kräftigen. Ob es ratſam iſt, die fungen Puterhähne erſt Ende Januar bezw. im Februar auf Maſt zu ſtellen oder ob es ſich empfießlt, ſie zu ſchlachten, ſobald ſie einigermaßen Fleiſch angeſeßt haben, muß feder Züchter ſich ſelbſt üherlegen. Dabei ſpielen die Platzfrage und die örtlichen Verhältniſſe eine Rolle.— Die Perlhühner verurſachen in dieſem Monate keine beſon⸗ dere Arbeit. Die meiſten legen noch: vor September ſtellt ſich bei ihnen der Federwechſel nicht ein. Gänſe: Sollen Junggänſe geſchlachtet und zu dem Zweck vorher etwas angemäſtet werden, ſo ſind ſie allmählich an den Stall⸗ aufenthalt zu gewöhnen. Um dieſe Zeit, wo es doch noch recht warm iſt, iſt es nicht ratſam, die Maſt länger als vierzehn Tage währen zu laſſen. Stellt ſich bei den Tieren Appetit⸗ mangel ein, was bei Junggänſen gar nicht ſelten iſt, ſo iſt ſofort ein Futterwechſel vorzunehmen. Selbſtredend kommt für ſolche Tiere nur die Freimaſt in Frage, nicht alſo etwa die Zwanasmaſt. Jealiche Art von Grünzeug iſt dieſen Gänſen, wie auch den Enten, kurzgeſchnitten vorzuwerfen, da ſich ſonſt leicht Schlingbeſchwerden einſtellen. Tauben: Im Auguſt ſind die Taubenſchläge in der Regel ſtark be⸗ völkert. Es iſt nicht nur die Zahl der Sitzgelegenheiten zu vermehren, ſondern auch darauf bedacht zu nehmen, daß genug Neſter vorhanden ſind. Bemerkt ſei noch, daß den kurzen Sitz⸗ ſtangen der Vorzug zu geben iſt, die nur einem Tiere Platz ge⸗ währen, gegenüber den langen Sitzſtangen, auf welchen infolge der Biſſigkeit mancher Täuber doch nicht viele Tauben Platz finden. Jetzt iſt die günſtigſte Zeit zur Aufbeſſerung herunter⸗ gekommener Zuchten. Aufgefundene oder zugeflogene Reiſe⸗ hrieftauben, die verſchlagen und ermattet, aber ſonſt geſund ſind, ſollten die Taubenfreunde einige Tage pflegen und ihnen dann an einem ſchönen Morgen die Freiheit geben. Auf dieſe Weiſe werden doch eine Reihe von ihnen glücklich den heimat⸗ lichen Schlag zur Freude ihrer Beſitzer wieder erreichen. Wie läßt ſich die Fütterung nach Leiſtung bei Ziegen am zweckmäßigſten durchführen? Es gibt Ziegen, die viel Milch, und ſolche, die wenig Milch liefern, die erſteren meiſtens auf Koſten der Körperernähung: ſie ſehen vielfach mager und knochig aus, die andern dagegen wohlgenährt und vorteilhaft. Meiſt erhalten beide dieſelben Mengen Kraft⸗ und Grün⸗ bezw. Rauhfutter, während eigent⸗ lich der letztgenannten ein Futterentzug, der erſteren dagegen eine Begünſtigung zuteil werden müßte. Es läßt ſich das aber nur erreichen, wenn jede Ziege beſonders gefüttert wird. Vor allen Dingen müſſen die Kraftfuttermengen nach Leiſtung bemeſſen werden, indem jede Ziege für das Kraftfutter ihr beſonderes Futtergefäß erhält. Da die Ziege ſehr futternei⸗ diſch iſt, müſſen die Futtergefäße ſo aufgeſtellt werden, daß jede Ziege nur ihr eigenes erreichen kann. Das läßt ſich bei angebundenen Tieren leicht erreichen. Bei freilaufenden iſt vor den Tieren eine feſte Holzwand mit genügend weit voneinander entfernten Futterlöchern anzubringen. Jede Ziege hat ihr beſtimmtes Futterloch mit vorgeſtelltem Futter⸗ gefäß. Der Spielraum zwiſchen den einzelnen Löchern iſt ſo weit zu bemeſſen, daß auch das Rauhfutter von der Nachbarin nicht erreicht werden kann. nur noch die Möglichkeit, mit einem ſcharfen Meſſer die ab⸗ Ve rantwortlich: Franz Kircher neue Maunbeimer Zeitung[Abend⸗ Ausgabeh Meittwoch, den 27. Juli 1927 Seite. Nr. 343 kühlten herzlichen Dank aus. sonders auch Herrn Pfarrer Emlein für seine trostreichen Worte sprechen wir unsern tiefge- Mannheim(Meerfeldstr. 6Za), 27. Familie Kallenberger. 3866 Juli 1927. fil. eröffentkahung [Nebengebäude). Handelsregister. Arbeitsvergebung. Verputzarbeiten zum Neubau Altersheim Nähere Auskunft im Baubüro, Meeräcker⸗ platz, wo Ausſchreibungsbedingungen, ſoweit vorrätig, gegen Erſtattung der Selbſtkoſten Hochbauamt. Hd bl ler Stadt Maunheim 2¹ 70 Jahre freiwillige Feuerwehr.Stadt 50 Jahre Werkswehr der Zuckerfa brik am 30., 31. 1. August 1927, Große Feuerwehr-Uehung der Franken- naler 9 Wehren mit 7 Motorspritzen 1 Dampfspritze/ Großer historischer Illuminationen/ Feuerwerk zu verm. im Zentr. d. hnmaaunanunnaannngaag;! n) r peuerwehr- fs 6, 2 Weinhaus Holzapfel 83 Danksagun* vonnerstag ab 6 Unr Stemm: Bung⸗ Dr E Fuchs 113 schinken in Rrotteig m. Kaxt.-Salat Für die vielen Beweise inniger Teilnahme an 2* 0 Ippe— U qum Schweinepfeffer m. bayr. 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Johann Thiel⸗ mann, Schiffsbeſitzer, Mannheim, iſt Ge⸗ ſchäftsführer. Derſelbe iſt berechtigt, die Geſellſchaft allein zu vertreten. Die Geſell⸗ ſchaft dauert unkündbar bis 31. Dezember 1929. Wird ſie nicht ſpäteſtens ein halbes Jahr vor Ablauf der Vertragsdauer gekün⸗ digt und ihre Auflöſung auf den Zeitpunkt des Ablaufs der Vertragsdauer beſchloſſen, ſo beſteht die Geſellſchaft ſtillſchweigend auf ein Jahr weiter und fernerhin jeweils auf ein weiteres Jahr, bis 6 Monate vor Ab⸗ lauf eines Geſchäftsjahres gekündigt wird. Als nicht eingetraagen wird veröffentlicht: Die öffentlichen Bekanntmachungen der Geſell⸗ ſchaft erfolgen durch den Deutſchen Reichsan⸗ zeiger. Geſchäftslokal: Luiſenring 36. 25. 7. 1927. 97 Huao Braunſtein Aktiengeſellſchaft Filiale Mannheim, Mannheim: Hans Engelbreit iſt aus dem Vorſtand ausgeſchieden. Kaufmann Waldemar Poincilit, Nürnberg iſt zum wei⸗ teren ſtellvertretenden Vorſtandsmitglied be⸗ ſtellt. 26. 7. 1927. „Stein und Teer“ Geſellſchaft für Land⸗ ſtraßenbau mit beſchränkter Haftung, Mann⸗ beim: Die Geſellſchaft iſt durch Geſellſchafter⸗ beſchluß vom 14. Juni 1927 aufgelböſt. Der bisherige Geſchäftsführer Ludwig Auguſt Hagen, Mannheim, iſt Liquidator. 26. 7. „Stein und Teer“ Geſellſchaft für Land⸗ ſtraßenbau mit beſchränkter Haftung, Mann⸗ heim, Zweigniederlaſſung, Sitz Berlin. Der Geſellſchaftsvertrag iſt am 7 Juni 1926 feſt⸗ geſtellt und am 22. Februar 1927 abgeändert. Gegenſtand des Unternehmens iſt die Ver⸗ wertung des Straßenbau⸗Syſtems Dr. Dei⸗ desheimer zur Herſtellung von Steinſchlag⸗ decken mit Rieſenſchotter nach Patent Nr. 424 836, die Verwertung des Syſtems Dr. Raſchig zur Herſtellung waſſerundurchläſſiger Straßen mittels Kiton ſowie die Verwertung des Syſtems der Rütgerswerke Aktiengeſell⸗ ſchaft zur Herſtellung waſſerundurchläſſiger Straßen mittels Magnon Ferner die Ver⸗ mittlung obiger Syſteme an die ausführen⸗ den Straßenbauer und die Vornahme aller hiermit unmittelbar oder mittelbar im Zu⸗ ſammenhang ſtehenden Geſchäfte, der Verkauf von Schotter und Splitt und ſonſtigen Stra⸗ ßenbauſtoffen, ſowie die Uebernahme von Straßenbauten für eigene Rechnung Das Stammkapital beträgt 550 000 RM Kom⸗ merzienrat Dr. ing. Auguſt Deidesheimer, Neuſtadt a. H. und Direktor Bruno Rudloff, Berlin ſind Geſchäftsführer. Die Vertretung der Geſellſchaft und die Zeichnung der Firma geſchieht falls ein Geſchäftsführer beſtellt iſt, durch dieſen, falls mehrere Geſchäftsführer beſtellt ſind, durch zwei Geſchäftsführer oder durch einen Geſchäftsführer und einen Pro⸗ kuriſten. Der Aufſichtsrat kann, wenn meh⸗ rere Geſchäftsführer beſtellt ſind, einem von ihnen die Befuanis zur Alleinvertretung er⸗ teilen. Der Geſchäftsführer Dr. Deideshei⸗ mer iſt alleinvertretunasberechtigt. Als nicht eingetragen wird veröffentlicht: Die Bekannt⸗ machungen der Geſellſchaft erfolgen nur durch den Deutſchen Reichs⸗ u. Preußiſchen Staats⸗ anzeiger. Geſchäftslokal: L 11, 6. 26. 7. 1927. Amtsgericht F. G. 4 Mannheim. Ihr mühsam erspartes Geld können Sie leicht an Kautionsſchwindler ver⸗ lieren. Bieten Sie an Stelle einer Bar⸗ kaution eine Vertrauens⸗Police d.„Hermes“ Kreditverſicherungsbauk A. G. an*479 Schulentlaſfener Gldnzende Tilsienz bietet ſich jüng. Herrn oder Dame durch Ver⸗ trieb eines*3747 Miihlonen-Massenariikels. 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