NN 2 2 N e Wontag, 1. Auguſt Neuo wer gspreiſe: In Mannheim u. Amgebung frei ins Haus N i d eld. Bei evtl. enderung der wirt e Nach⸗ forderung vorhehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. 835 eſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 1,4⸗6, a* ermannhaus). Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr. 6, 19/20 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951.24952 u. 24953 Das Fiasko der Seeabrüſtungskonferenz Eine zeitgemäße Illuſtration zum Jahrestag des Kriegsbeginns In der Sackgaſſe Nach vielfachen Beſprechungen, die in Genf auch am Sonntag zwiſchen den Führern der drei Delegationen in der Marinekonferenz ſtattgefunden haben, wurde beſchloſſen, die auf heute(Montag) vormittag anberaumte öffentliche Sitzung zu pertagen. Vorausſichtlich wird dieſe Sitzung am Mitt⸗ woch oder Donnerstag ſtattfinden. Inzwiſchen hat die ame⸗ rikaniſche Delegation der Preſſe eine Mitteilung zugehen laſſen, in der geſagt wird, daß die drei Mächte in das ab⸗ zuſchließende Abkommen eine Zuſatzklauſel aufnehmen wollen, derzufolge jede der vertragſchließenden Parteien das Recht haben ſolle, nach dem 31. Juni 1931 die Einberufung einer Konferenz vorzuſchlagen, falls ſie der Meinung wäre, daß eine der drei Mächte die ihr zugewieſene Geſamttonnage an Kreu⸗ zern derart verwendet, daß die Geſamttonnage der anderen Mächte durch ein geheimes Abkommen entſprechend angepaßt werden müßte. Sollte dieſes gemeinſame Abkommen nicht ermöglicht werden, ſo hat die einberufende Macht das Recht, den Vertrag zu kündigen. In dieſem Falle würde der 2 8 5 auch für die anderen zwei Mächte nicht mehr bindend ein. Der weitere Verlauf der Konferenz dürfte nunmehr von der Stellungnahme der Engländer zu dieſem Vorſchlag ab⸗ hängen. Man vernimmt andererſeits, daß die amerikaniſche Delegation, die von ihr zu erwartenden Inſtruktionen aus Waſhington bereits erhalten habe, und daß dieſe Inſtruk⸗ tionen ablehnend ſeien. Die Japaner als Vermittler Die aus Genf in London vorliegenden Nachrichten laſſen allgemein erkennen, daß die Ausſichten für die Annahme des neueſten amerikaniſchen Vorſchlages äußerſt gering ſind. Die Mitglieder der britiſchen Delegation haben bisher noch keinerlei Stellung zu der amerikaniſchen politiſchen Klau⸗ ſel für den Vertrag genommen, über deſſen Grundſätze noch keine Einigung herrſche. Die Frage der achtzölligen Geſchütze, an denen bisher von der amerikaniſchen Delegation feſtgehal⸗ ten wurde, bilde noch immer das ſchwerſte Hindernis für eine Vereinbarung. Daß die Engländer noch immer nicht in der Lage ſind, der von Seiten Amerikas vorgeſchlagenen politi⸗ ſchen Klauſel zuzuſtimmen, ſei keineswegs überraſchend, da ſie einen Mangel an Vertrauen zu den Teilhabern des Swiſchenbericht des Reparationsagenten Der Reparationsagent hat wie im erſten und zweiten Dawesjahre einen Zwiſchenbericht herausgegeben, der ſoeben erſcheint und die Zeit vom 1. September 1926 bis 31. März 1927 umfaßt. Neben der Durchführung des Dawesplanes und einer Darſtellung zur Lage des deutſchen Wirtſchaftslebens findet ſich 758 ein Bericht über die öffentliche Finanzgebarung m Reiche und in den Ländern. Im dritten Dawes⸗ lahre, das bekanntlich am 31. Auguſt ds. Jahres ſein Ende er⸗ reicht, müſſen nach dem Dawesplane 1,2 Milliarden Gold⸗ mark gezahlt werden. Infolge höherer Steuereinkünfte 5 den ſogenannten indirekten Steuern erhöht ſich die Annui⸗ ät im dritten Jahre um weitere 300 Millionen Reichsmark, ſo⸗ aß im ganzen 1500 Millionen Mark zu zahlen ſind. Bisher iſt von Deutſchland geleiſtet worden: 5 erſten Jahre, das die Anleihe von 800 Millionen brachte, Rarngzten nur 200 Millionen aus der Verzinſung der Deutſchen eichsbahnſchuldverſchreibungen geleiſtet zu werden. Im 108 eiten Jahre(1925⸗26) wurden aus Verzinſung der Deut⸗ ——5 Reichsbahnſchuldverſchreibungen 595 Millionen Gold⸗ ark bezahlt, aus der Verzinſung der deutſchen Induſtrie⸗ ſordtoverſchreibungen weitere 125 Millionen Mark, aus der Be⸗ rderungsſteuer 250 Millionen Mark, aus ſonſtigen Reichs⸗ einnahmen ebenfalls 250 Millionen, insgeſamt 1250 Millionen oldmark. den Zahlungen in den erſten neun Monaten des tte Dawesjahres haben die Bahnüberweiſungen in 1 er Währung die erſte Milliarde überſchritten. Es wur⸗ 85 nämlich zu den 687 Millionen früherer Bahnüberweiſun⸗ Giee atere 4a8 Millionen Mark an Deviſen transferiert. den Zintubenweͤiurgen ſchließen auch die Ausgaben für nſendienſt der Anleihe, die Ausgabe auf Grund des 18 durch den deutſchen Export, ferner kleinere uſw gaben für Beſatzungskoſten, interalliierte Kommiſſionen Die eigentliche Barüberweiſung ohne dieſe Aus⸗ Jahres 1585 in den erſten neun Monaten des laufenden a8 VBe 35,5 Millionen gegen 65 Millionen im Vorfahre. rung zwiſchen dieſen Transfers in fremder Wäh⸗ Beſegen, den Anweiſungen in Goldmark für Sachleiſtungen, eſatzungskoſten uſw. hat ſich zu Ungunſten dieſer letzteren verſchoben d Der Transfer in fremder Währung ohne die die 922 leiſtungen innerhalb Deutſchlands iſt jetzt auf faſt älfte der Geſamtanweiſungen geſtiegen. Die Sachleiſtun gen ſind prozentual ſtändig zurück⸗ Sie betrugen 1925/26 655 Millionen Mark, in den Mark. n Monaten des laufenden Jahres rund 411 Mil. Vertrages bezüglich der Einhaltung der Vertragsbeſtimmun⸗ gen bekunde. Nach einer Reutermeldung aus Genf hatten Gbſon und Admiral Jones am Sonntag eine längere Unterredung mit dem britiſchen Vertreter Bridgeman und dem Japaner Viscount Iſhii. Dies bedeute, ſo meldet der Genfer Kor⸗ reſpondent des„Daily Telegraph“, daß die Japaner wie⸗ derals Vermittler aufzutreten gewillt ſeien. Es ſcheine, daß es eher den amerikaniſchen Marineſachverſtändigen als den diplomatiſchen Vertretern der Vereinigten Staaten zuzu⸗ ſchreiben ſei, ſo bemerkt der Korreſpondent weiter, daß ſich Schwierigkeiten auf dem Wege zu einer Verſtändigung gezeigt haben. Der Eindruck in Frankreich In der Pariſer Morgenpreſſe wird zu der Genfer See⸗ abrüſtungskonſerenz allgemein bemerkt, daß England durch ſein energiſches Auftreten einen günſtigen Erfolg erzielt habe Die Amerikaner wollten anſcheinend nicht das Odium eines Mißerfolges auf ſich laden. Das engliſche Volk habe wieder, ſo bemerkt das„Echo de Paris“, ſeine Geſchloſſenheit gezeigt, wenn es ſich um die engliſche Marine, das engliſche Vertei⸗ digungsinſtrument, handele. Man dürfe ſich alſo in Zukunft nicht wundern, wenn Frankreich ſich vom eng⸗ liſchen Beiſpiel leiten laſſe und wenn es in der Frage der Rheinlandräumung, um nur dieſe heranzu⸗ ziehen, ſich ebenſo geſchloſſen zeige. Ein Kompromiß als letzter Ausweg Der Genfer Korreſpondent des„Philadelphia Public Ledger“ telegraphiert, er habe aus autoriſierter Quelle er⸗ fahren, daß als Ausweg aus der gegenwärtigen Sackgaſſe der Marinekonferenz ein Kompromiß vorgeſchlagen werde— von welcher Seite, gibt der Korreſpondent nicht an—, wonach England ſeinen Fottenſtützpunkt im Karaibiſchen Meere aufgeben würde. Wie aus Waſhington gemeldet wird, ſind an den ameri⸗ kaniſchen Vertreter in Genf, Gibſon, neue Inſtruktionen abgegangen. Gibſon ſoll darnach beauftragt ſein, den jüngſt von der amerikaniſchen Regierung für unannehmbar erach⸗ teten engliſchen techniſchen Vorſchlägen eine Art von politi⸗ ſchen Gegenvorſchlägen entgegenzuſtellen. Aus dem Zwiſchenbericht des Reparationsagenten iſt alſo die Tendenz wahrnehmbar, die Daweslaſten in der Weiſe zu ſteigern, daß der Transfer in fremder Währung ſteigt, wäh⸗ rend die Sachleiſtungen und ſonſtigen Ausgaben einen pro⸗ zentual immer geringeren Bruchteil der Geſamtleiſtungen ausmachen. Gerade dieſe Tendenz iſt es, die ſowohl in Deutſchland als auch in der ganzen Welt, beſonders in Ame⸗ rika, die Befürchtung hat laut werden laſſen, ob die deutſche Währung dieſe Belaſtung wird ertragen können. Die Wirtſchaftsverhandlungen mit Frankreich Berlin, 1. Aug.(Von unſerem Berliner Bürv.) Zu den Vorwürfen, die in der Pariſer Preſſe gegen Deutſchland erhoben wurden, wegen der Schwierigkeiten, die angeblich von uns bei der Weiterführung der Handelsvertragsverhand⸗ lungen gemacht würden(u. a. wird die deutſche Forderung nach Gleichſtellung von Handel und Schiffahrt in Marokko beanſtandet), bemerkt die„B..“: Dieſe Vorwürfe ſind un⸗ berechtigt, denn in allen Handelsverträgen, die Deutſch⸗ land nach dem Kriege geſchloſſen hat, ſind die erwähnten Fra⸗ gen in der gleichen Form geregelt worden, wie ſie bei der jetzigen Verhandlung zur Diskuſſion ſtehen. Wir haben Grund anzunehmen, daß hier Auffaſſungen wiedergegeben werden, die an hieſigen amtlichen Stellen ge⸗ hegt werden. Paris und die Orchies⸗Dokumente Von der Veröffentlichung der deutſchen Dokumente über den Fall Orchies nehmen die Pariſer Blätter nur ganz ver⸗ einzelt Notiz. Der Inhalt der Dokumente wirdnirgen ds wiedergegeben, nicht einmal im Auszug. Der„In⸗ tranſigeant“, der ſich mit beſonderem Eifer an jeder Deutſchen⸗ hetze beteiligt und der in ſeiner letzten Nummer die Reichs⸗ regierung bekantlich zur Veröffentlichung der Dokumente aufgefordert hat, hält es für angängig, die Dokumente nun⸗ mehr totzuſchweigen. In unterrichteten franzöſiſchen Stellen wird erklärt, daß die veröffentlichten Dokumente beſonders ſoweit ſie ſich auf die Angaben der beiden Prieſter beziehen, bereits bekannt ge⸗ weſen ſeien, und daß ſie an der franzöſiſchen Beurteilung des Sachverhaltes nichts ändern könnten. In gemäßigten Kreiſen wird erneut auf die ganze Zweckloſigkeit der Polemik über den Fall Orchies hingewieſen, wodurch die Volksſtimmung auf beiden Seiten von neuem erregt und eine Löſung der ſchwebenden Fragen erſchwert worden ſei⸗ annheimer Geit annheimer General Anzeiger Beilagen: Sport und Spiel. Aus Seit und Leben. Mannheimer Frauenzeitung Unterhaltungs⸗Beilage. Aus der Welt der Cechnile. Wandern und Neiſen Preis 10Pfenrig 1027— Nr. 350 ung Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Kaldnezele für Aulgen. Wgeigen 0,40.⸗M. Nelamen —4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen merden höd Sbeenene e An; für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks, ee uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte lusgaben auſe verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Geſetz und Necht Wohin kreibt England? (Von unſerem Vertreter in London) London, Ende Juli. „Zwiſchen England und Rußland beſteht Kriegs⸗ zuſtand.“ Dieſen Satz ſchreibt im gleichen Augenblick, wo Chamberlain und Tſchitſcherin ihre verſönlichen Abſichten ver⸗ ſichern, ein Mann, der die engſten Beziehungen zu leiten⸗ den engliſchen Stellen unterhält, ja der ſogar nicht ohne Grund als das Sprachrohr des permanenten Unterſtaats⸗ ſekretärs im Foreign Office bezeichnet zu werden pflegt. Es iſt der bekannte Publiziſt„Augur“, der in der angeſehenſten politiſchen Zeitſchrift Englands, der„Fortnightly Review“, ſeine— oder weſſen?— Politik fortlaufend betreibt, und dem ſelbſt die Spalten der offiziöſen„Times“ bis in das Aller⸗ heiligſte der ungezeichneten Leitartikel hinein offen ſtehen. „Die Oeffentlichkeit weiß nun“, ſchreibt Augur,„was einige Staatsmänner ſtets gewußt haben, daß der Friede eine offi⸗ zielle Fiktion iſt.“ Und für dieſen Krieg gegen Rußland, oder, wie er ſagt, gegen Moskau, entwickelt Augur jetzt noch einmal jenes Pro⸗ gramm, das von den Offizialen ſchon ſo oft mit ſeelenvollen Beteuerungen als Phantaſterei der böſen kontinentalen Preſſe hingeſtellt worden iſt: den Plan der Einkreiſung Ruß⸗ lands durch die„Einheitsfront der europäiſchen Großmächte“. Wie wir ſchon am Vorabend des engliſch⸗ruſſiſchen Bruches mitteilen konnten, gilt den Kreiſen, für die Augur ſpricht, die naturgegebene Neutralität Deutſchlands als das wichtigſte Hindernis auf dem Wege zu einer gemeinſamen Aktion der unter engliſcher Führung vereinigten„Ziviliſation“ gegen den Bolſchewismus.„Nichts kann erreicht werden ohne die Mitarbeit Deutſchlands“, erklärt Augur;„es muß eine konſtruktive Politik eingeſchlagen werden, um dieſe Mitarbeit zu ſichern.“ Was unter einer„konſtruktiven Politik“ gegen⸗ über Deutſchland zu verſtehen iſt, entwickelt Augur in ſeinem ſoeben erſchienenen Buche„Deutſchland in Europa“. Augur geht ſo weit, zu ſagen, daß der europäiſche Friede ge⸗ fährdet ſei, ſolange die„Nachwirkungen der Verträge von Rapallo und Berlin“ ſich trotz der Aufnahme Deutſchlands in den Völkerbund und der Verträge von Locarno fühlbar ma⸗ chen. Was Deutſchland zu tun hat, um in die Gemeinſchaft der europäiſchen Mächte, wie ſie Augur verſteht, endgültig aufgenommen zu werden, wird klar und deutlich geſagt: es muß die Verträge mit Rußland brechen. Augur erzählt eine Geſchichte von der Nachkriegs⸗ politik der Alltiierten: wie ſie Deutſchland kujo⸗ nierten. demütigten, als geächtete Nation behandelten; wie ſie den Verſailler Vertrag, der gute Anſätze zu einer kon⸗ tinentalen Stabiliſierung enthielt, in einer Weiſe inter⸗ pretierten, die Deutſchland das Gefühl völliger Verlaſſenheit gehen mußte.„Der Gipfel der Torheit wurde erreicht, als *die alliierte Politik, oder vielmehr das Fehlen einer aufbauenden Politik, den deutſch⸗ruſſiſchen Vertrag von Rapallo ermöglichte. Zur Zeit der Konferenz von Genua erkannte man allgemein die Notwendigkeit einer Einigung Europas, aber es wurde nichts getan, um Deutſchland, das durchaus zu einer ſolchen Gruppierung bereit war, zu ge⸗ winnen. Die Alliierten ſind ſelber für die Annäherung zwi⸗ ſchen Berlin und Moskau verantwortlich.“ Im Bewußtſein gefährlicher Iſolierung ſuchte Deutſchland Anlehnung im Oſten.„Rußland bekam eine beſondere Anziehungskraft für die Deutſchen. Ihrer kolonialen Beſitzungen beraubt und durch die verſchiedenſten Beſchränkungen bedrängt, hoffte Deutſchland, in Rußland zu finden, was es anderswo ver⸗ loren hatte. Hugo Stinnes, der Napoleon der deutſchen In⸗ duſtrie, gab dieſen Hoffnungen Ausdruck, als er die wirtſchaft⸗ liche Domäne Deutſchlands in der Zukunft mit den Worten beſchrieb: von Kattowitz bis Kamtſchatköa“ Der Gedankenaustauſch zwiſchen Wilhelmſtraße und Kreml fand— nach Augur— in einer Reihe von myſteriöſen „Abmachungen“ ſeinen Niederſchlag. Er zählt 4 Punkte auf: 1. Deutſchland ſchuf ſich vor ſeinem Eintritt in den Völker⸗ bund eine Rückverſicherung nach Oſten durch den Berliner Vertrag. 2. In Bezug auf Polen kamen die beiden Re⸗ gierungen überein, daß keine von ihnen einen Vertrag mit Warſchau abſchließen würde, ohne die andere vorher zu kon⸗ ſultieren. 3. Die deutſche Diplomatie verpflichtete ſich, die Sowjetpolitik in den baltiſchen Staaten zu unterſtützen. 4. Die Regierungen gaben den Heeresleitungen freie Hand, ſich über eine militäriſche Zuſammenarbeit zu einigen. („Dieſes Uebereinkommen ähnelt den Abmachungen, die vor dem Weltkriege zwiſchen England und Frankreich beſtanden: auch damals konnten die beiden Regierungen in voller Auf⸗ richtigkeit erklären, daß keine militäriſche Allianz beſtehe.“) Zwei volle Kapitel ſeines Buches widmet Augur der„Zu⸗ ſammenarbeit der Reichswehr mit der Roten Armee“. Er gibt nicht nur ausführlich die bekannten Enthüllungen des„Man⸗ cheſter Guardian“ und eine Reihe anderer Veröffentlichungen über dieſe Frage wieder, ſondern er behauptet auch— trotz der amtlichen deutſchen Widerlegung— daß die Reichswehr ihre Abmachungen mit der roten Armee auch heute noch nicht abgebaut habe! Wie die Beweiſe ausſehen, die Augur für ſeine Behauptungen vorbringt, ſei an einem Beiſpiel erläu⸗ tert: unter den in der Sowfetbotſchaft in Peking gefundenen Dokumenten befand ſich auch ein Schriftſtück, das die Lieferung von„deutſcher“ Kleinwaffen⸗Munition an die Kantoneſen, via Wladiwoſtock, behandelte. Dies nimmt Augur als Be⸗ weis, daß die Munition„entweder in Rußland in den neuen Patronenfabriken hergeſtellt wurde, die von deutſchen Spe⸗ zialiſten gegründet wurden, oder aber aus Deutſchland ſelber im Tranſit durch Sibi ien kamen.“ Nun weiß jedes Kind, daß bis vor einem Jahre noch bedeutende Beſtände deutſcher Waf⸗ 2. Seite. Nr. 350 Neue Manateimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Montag, den 1. Auguſt 1027 ſen und Munttion in den verſchiedenſten Teilen der Welt greifbar waren, die nach der Ablieferung an die alliierte Ent⸗ waffnungskommiſſion in den Beſitz von Waffenhändlern jeder Nationalität— worunter die engliſche keineswegs ausgeſchloſ⸗ ſen iſt— übergingen. Dieſe Beſtände ſind jahrelang hin und her verſchoben worden, ohne daß Deutſchland damit etwas zu tun hätte. Daß Teile davon den engliſch⸗amerikaniſchen Händ⸗ lern entgangen ſind und infolgedeſſen, ſtatt über Singapore nach Peking zu reiſen, über Wladiwoſtock nach Kanton geliefert wurden, berührt Deutſchland nicht im Mindeſten. Augur erörtert den„Preis“, den England für den deutſch⸗kuſſiſchen Bruch zahlen würde, und er ſchenkt mit wahrhaft königlicher Geſte: Rheinlandräumung, Beſeitigung der Rüſtungsbeſchränkungen, Reviſion des Dawes⸗Planes, Erlaubnis zum Anſchluß Oeſterreichs— nur der polniſche Korridor müſſe unberührt bleiben. Aber iſt Augur König genug, um auch zu geben, was er zu verſprechen wagt? Zwei Strömungen der engliſchen Politik treffen ſich in Augurs Buch: einmal der uralte Kampf mit Rußland, der England im Augenblick, ganz wie es Augur ſagt, nahelegt, Deutſchland zu ſich herüber zu ziehen,— hier darf nicht überſehen werden, daß Chamberlain ebenſowenig der alleinige Exponent der engliſchen Außenvpolitik iſt, wie es Briand in Frankreich iſt. Die Möglichkeit iſt nicht ganz aus⸗ zuſchließen, daß der Regierung Baldwin für eine kurze Pe⸗ riode eine noch ausgeprägtere Rechtsregierung folgen könnte, unter der gewiſſe Kräfte, die heute im Hintergrunde ſtehen, ſehr viel mehr Macht erhalten, als ſie heute ſchon hinter ECham⸗ berlain beſitzen. Die zweite Strömung, die wir meinen, iſt aber der be⸗ trächtliche Einfluß der ruſſiſchen Emigranten auf die Außennolitik Englands. Augur ſelber, deſſen wirklicher Name Pollfakoff lautet, iſt ein Ruſſe, und als ſolcher voll von perſönlichen Zielen, die nur zeitweilig den Wegen Englands Paxallel laufen. Neben ihm ſind noch eine ganze Reihe anderer Emigranten tätig. deren Einfluß bis in die höchſten Stellen reicht.— deren Einfluß. um nur ein Beiſpiel zu nennen, auch die Razzia auf die„Axcos“⸗Geſellſchaft zuſtande gebracht hat, die zu dem engliſch⸗ruſſiſchen Bruch führte. Wohin treibt England? Wird die vorſichtige, tra⸗ ditionelle Politik Sir Auſten Chamberlains die Oberhand be⸗ halten, oder werden die Querkreibereten der Zariſten immer ſtärkeren Halt in den herrſchenden Kreiſen gewinnen? Die Frage iſt für Deutſchland von entſcheidender Bedeutung, aber ſie iſt nicht zu beantworten. Es iſt vielleicht richtig, wenn Augur ſagt,„eine offene Diskuſſton iſt in jedem Falle beſſer als heuchleriſches Schweigen.“ Aber Herr Pollfakoff wird es Als nicht verübeln können, wenn wir an die Spitze dieſer Diskuſſionen das Wort ſetzen, das die Politik ſeines Vater⸗ landes ſeit Jahrhunderten beherrſcht und geleitet hat: das Wort Mißtrauen. Am die Wiener Gemeindewache Berlin, 1. Auguſt.(Von unſerem Berliner Büro.) Der„Morgen“ meldet nach einer Wiener Drahtung der.., man erwartet bei der öſterreichiſchen Regierung einen Schritt durch die in Wien beglaubigten Geſandtſchaften über die neue Gemeindewache, ihre Stärke und Bewaffnung und Verwen⸗ dungsgzweck und die geſetzl. Grundlagen dieſer Organiſation. Der Wiener„Morgen“ iſt gerade keine ſehr zuverläffige Quelle, er ſteht auf der äußerſten Linken und iſt kommuniſti⸗ Uiier Einflüſſen jederzeit offen. In Kreiſen, die über die öſterreichiſchen Dinge denkbar gut unterrichtet zu ſein pflegen, hält man es für ausgeſchloſſen, daß offizielle Stellen ſich an die Geſandten gewandt haben könnten, möglich aber wäre es wohl immerhin, daß es von Vertretern der bürgerlichen Parteien geſchehen iſt. Auch dann würde alſo eine unerfreu⸗ liche Präzedenz geſchaffen. Die Geſandten der fremden Mächte könnten Geſchmack finden an dieſer Einmiſchung. Die Lage der öſterreichiſchen Regierung in dieſer Gemeindewache⸗ frage iſt ganz außerordentlich ſchwierig und delikat. Im Sturm und Hitze der Revolte hat ſie die Zuſtimmung der Errichtung dieſer Gemeindewache gegeben, frellich ſollte ſie ja nur für die Tage des Aufruhrs und der Beſänftigung geſchaf⸗ fen werden. Nun hat ſich der Wiener Bürgermeiſter Dr. Seitz den Beſchluß des Gemeinderats erwirkt, der dieſe Wache zu einer dauernden Einrichtung macht. Das iſt gewiß gegen Treu und Glauben, aber es iſt nicht eigentlich gegen die deutſch⸗öſterreichiſche Verfaſſung, die in ihrem auf die Spitze getriebenen Föderalismus den Gemeinden und den Ländern die Einrichtung ſolcher Wachen zur Sicherung ihrer Gebäude und Werte geſtattet. Die öſterreichiſche Bundesregie⸗ rung ſucht mit Recht nach einer Möglichkeit, die Auflöſung dieſer ſozialdemokratiſchen Wiener Gemeindewache zu er⸗ 7 5 aber die verfaſſungsmäßigen Mittel ſind leider ehr gering. * Für die Begnabigung Saccos und Vanzettis. Die Witwe eines der beiden Kaſſierer, wegen deren Ermordung Sacco und Vanzetti ſeit ſieben Jahren im Gefängnis ſind, Frau Berardelly, hat an den Gouverneur des Staates Maſſa⸗ chuſetts ein Telegramm gerichtet, worin ſie um Begnadi⸗ ung der beiden Verhafteten bittet, da ſie nicht an deren chuld glaubt. Reichsfachſchule für Sattler, Tapezierer und Aufrufe zur Hindenburgſpende Sowohl die Deutſchnationale Volkspartei als auch die Deutſch⸗demokratiſche Partet und das Zentrum haben in ihrer Preſſe Aufrufe zur Hindenburgſpende veröffentlicht. In dem von Marx und Stegerwald unterzeichneten Zentrumsaufruf heißt es zum Schluß:„Das Volk ehrt ſich ſelbſt, das ſeine großen Führer ehrt. Es wächſt der Führer, je mehr er ſeinem Volke dient und hilft. So rufen wir denn alle auf, von dem, was ſie haben, zu geben, damit der Erlös eine des Reichspräſi⸗ denten und des deutſchen Volkes würdige Spende werde.“ Die preußiſche Regierung wird demnächſt, wie wir erfahren, ebenfalls einen Aufruf zur Hindenburgſpende erlaſſen. Die preußiſchen Provinzialverwaltungen haben ſich bereits ent⸗ ſchloſſen, ſich mit einem Geſamtbetrag von 200 000 Mark an der Spende zu beteiligen. Innerhalb der großen Wirtſchaftsverbände ſetzt eine ſtarke Werbetätigkeit ein. Die bisher auf den Poſtämtern eingezahlten Beträge ſtellen zum größten Teil kleine und kleinſte Beträge dar, was ein Schluß auf die Popularität der Hindenburgſpende zuläßt. IJIn den Kreiſen der deutſchen Preſſe in Nordamerika liegen ſchon jetzt Stimmen vor, die ebenfalls erkennen laſſen, mit welcher Begeiſterung der Gedanke einer Hindenburgſpende bei den Deutſchen Nordamerikas aufgenommen worden iſt. Das Preisausſchreiben zum deutſchen Ozeanflug Die Wettbewerbsbedingungen für das Preisausſchreiben zum deutſchen Ozeanflug ſind, wie verlautet, folgende: Der 100000 Mark⸗Preis trägt die Bezeichnung„Deutſcher Nordamertika⸗Preis“ und kommt an den Führer des⸗ jenigen deutſchen Flugzeugs zur Auszahlung, das als erſtes von einem beliebigen Punkte des Deutſchen Reiches aus nach Newyork fliegt. Eine Geſamtreiſedauer von 3 Tagen(84 Stunden) darf nicht überſchritten werden. Zwiſchenlan⸗ dungen ſind erlaubt. Die Landung muß innerhalb eines Kreiſes mit dem Halbmeſſer von 50 km um das Stadt⸗ haus von Newyork erfolgen. Nicht zugelaſſen ſind, wie be⸗ reits bekannt, einmotorige Landflugzeuge. Die Flugzeuge müſſen mindeſtens zwei deutſche Führer als Beſatzung, 150 kg Nutzaſt und Funkgerät für Empfang und Sendung mit⸗ führen. Die Motoren dürfen ausländiſcher Bauart, müſſen aber in Deutſchland hergeſtellt ſein. 50 000 Mark als erſter und 25 000 Mark als zweiter Preis ſind ausgeſchrieben als„Deutſcher Dauer⸗ und Strecken⸗ leiſtungspreis“. Die 50 000 Mark fallen an den Führer des⸗ jenigen deutſchen Flugzeuges, das in der Zeit bis 31. Oktober in einem mindeſtens 5oſtündigen Fernflug den größten in der Luftlinie gemeſſenen Flugweg ohne Zwiſchenlandung zurück⸗ legt, wobei die Mindeſtentfernung 4000 km betragen muß. Dieſe Bedingungen gelten auch für das Erlangen des zweiten Preiſes von 25 000 Mark, der für den zweitgrößten Flugweg ausgezahlt werden darf. Für dieſen Leiſtungswett⸗ bewerb iſt keine Einſchränkung der Flugzeugart vorgeſehen. Vundestag der Sattler⸗ und Tapeziermeiſter in Frankfurt a. M. Vom 30. Juli bis 2. Auguſt findet der 28. Bundestag des Reichsverbandes deutſcher Sattler⸗ und Tapeziermeiſter ſtatt. Die Tagung hat am Sonntag in Anweſenheit von 400 Delegierten mit einer Eröffnungsfeier der Fachausſtellung be⸗ gonnen. Staatskommiſſar Dr. Schüler ſprach im Namen der Regierung anerkennende Worte für die geleiſtete Arbeit der Meiſter. Der intereſſanteſte Teil der Ausſtellung iſt die Dekorateure. Den größten Raum nehmen natürlich die gewerblichen Artikel des Handwerks ein. ö Klaus von Vulach wieder auf froiem Fuß Wie aus Straßburg gemeldet wird, iſt Baron Klaus von Bulach nach Verbüßung der gegen ihn wegen Beamten⸗ beleidigung verhängten Gefängnisſtrafe von dret Monaten am Samstag um 6 Uhr aus dem Gefängnis entlaſſen worden. Um 8 Uhr fanden ſich auf einen Aufruf der„Wahrheit“ hin etwa 2000 Anhänger des Barons mit Blumen und einer rot⸗ weißen Fahne vor dem Gefäugnis ein, zerſtreuten ſich jedoch nach zweiſtündigem vergeblichen Warten, ohne daß es zu wei⸗ teren Zwiſchenfällen gekommen wäre. 35 000 Kilo Schwefel verbrannt — Paris, 1. Auguſt. In der Umgebung von Marſeille brach am Sonntag in einer Schwefelfabrik ein Schadenfeuer aus, das 35 000 Kg. Schweſel in kurzer Zeit vernichtete. Ver⸗ luſte an Perſonen ſind nicht zu beklagen. Thea Raſches Amerika⸗Europaflug — Newyork, 1. Aug. Die deutſche Fliegerin Thea Raſche teilt mit, daß ihre Vorbereitungen zum Transozeanuflug faſt heendet ſind. Sie beabſichtigt, den Flug Newyork⸗Berlin in drei Etappen durchzuführen, und zwar Newyork⸗Neufundland, Neufundland⸗Irland und Irland⸗Berlin. Golorauſch und Ernüchterung (Von unſerem römiſchen Vertreter.) Das kleine Dorf Giaveno in der Nüähe von Turin lag friedlich eingebettet zwiſchen grünen Hügeln, umgeben von den Streifen und Rechtecken fruchtbarer Aecker. Nur einzelne Stelnbrüche waren wie harte, unruhig wirkende Punkte in die Eintönigkeit der Landſchaft eingeſprengt. Von den großen Abenteuerlichkeiten des Lebens erfuhr man nux in dem kleinen Kino, und auch da erſchien das Bild von Glanz und Reichtum nur wie der Zauber einer unwirklichen Welt, wie ein Märchen, das ſchlecht in die Einfachheit des Tages hinein⸗ paſſen will. Und ſonſt nur die gewohnte Arbeit, ein ſtilles Lieben im Dämmern am Abhang der Hügel, manchmal auch ein protziges Großtun im Wirtshaus, wenig Sinn für auf⸗ kregende Störungen und eine große Neigung für ein gleich⸗ förmiges, geruhſames Leben. Das war bis vor wenigen Monaten noch das Bild vom frieblichen Giaveno. Dann aber trat die große Aenderung ein: Sprengungen in dem nahen Steinbruch von Ca' Merlara. Die kurzen, dröhnenden Schläge hatten einen heftigeren Klang als früher die behäbig krachenden Salutſchüſſe zu Ehren der Madonna. Der Schritt der Menſchen war haſtiger, nervöſer geworden. Die Augen blickten fieberhaft und voll Spannung zu den weißen Rauchwölkchen oberhalb des Steinbruchs. Kantinen wuchſen aus dem Boden, ein hölzerner Bohrtum hob ſich gegen den blauen Himmel ab. Das Märchen vom Wild⸗Weſt war von der Leinwand in die Landſchaft getreten, der ſtille Bauer war zum verwegenen Goldgräber geworden. Wie das kam? Da kehrte eines Tages ein Auswanderer aus Südafrika heim, machte in der Freude, ſeine geliebte Hei⸗ mat wiederzuſehen, die ſchönſten Spaziergänge durch das Land und ſah alles mit ſchärferen Augen, als es der kleine Provinz⸗ ler, der nie über die Grenzen ſeines Geburtsorts hinaus⸗ kommt, zu ſehen gewohnt iſt. Ruffinatti, der heimgekehrte Giavener, der viele Jahre in den Goldminen von Transvaal earbeitet hatte, betrachtete ſich zuerſt— Macht der Gewohn⸗ 1— die Steinbrüche und entdeckte, daß die Beſchaffenheit bdes Geſteins dieſelbe ſei wie die im goldreichen Südafrika. Er] Aber der Frieden zwiſchen den grünen Hügeln bleibt für zeilte ſeine Entdeckung dem Kaplan des Ortes, Don Valle, mit.] lange Zeit geſtört, mindeſtens ſo lange, bis der letzte Holz⸗ Und dann kam der unvermeidliche Dritte dazu, der große Macher und Organiſator; der Wiſſenſchaftler, Geologe und Sachverſtändige, Prof. Dr. Feliei. Die erſten Proben wurden in Turin, Rom und Mailand analyſiert und man fand das außergewöhnliche Ergebnis von 600 Gramm Gold auf die Tonne Geſtein. Nun war es leicht, Geld aufzutreiben, um zur ſyſtematiſchen Ausbeutung des neuen Goldlandes fortzuſchrei⸗ ten. Es bildete ſich eine Kanadiſch⸗Italieniſche Geſellſchaft, und Prof. Feliei wurde, nachdem er Rufftinatti und ſeinem prieſterlichen Freunde die Entdeckerrechte abgekauft hatte, Di⸗ rektor des Konſortiums. So war es gekommen, daß Giavenv ſein Geſicht ver⸗ änderte, vom ruhigen Provinzneſt zum lärmenden Zentrum der zukünftigen Goldgräberſtadt wurde. Doch der ſchnelle Aufſchwung nahm ein ebenſo ſchnelles Ende. Gerade in dem Augenblick, als eine Generalverſammlung der Aktionäre der neuen Geſellſchaft einberufen war, wurde der gute, von allen Bewohnern Giavenos vergötterte Prof. Felici verhaftet: als Abenteurer, Betrüger und Schwindler. Da ſtellte es ſich her⸗ aus, daß der Herr Direktor weder Geologe noch Sachverſtän⸗ diger war, daß er weder in Paris den Doktorgrad erworben hatte noch das geringſte Anrecht auf den Profeſſorentitel be⸗ ſaß. Alſo war alles Schwindel, das ſchöne Geſchäftspapier mit dem breitgedruckten Kopf„Profeſſore Felici“, Ingegnere e Geologe“ eine erlogene Reklame. Noch ſteht man nicht klar die Zuſammenhänge. Das Rätſel iſt für die Leichtgläubigen immer noch der vorgefun⸗ dene Gehalt von 600 Gramm Feingold auf eine Tonne Mine⸗ ral. Mittlerweile aber haben einige Laboratorien neue Un⸗ terſuchungen angeſtellt, und dieſe fielen gänzlich negativ aus. Woher alſo nahm denn der 89 Geologe ſeine goldreichen Steine? Ließ er ſie aus Südafrika oder aus Alaska kommen, um einen großangelegten Schwindel zu inſzenieren? Die Ver⸗ haftung iſt erſt das Ereignis des letzten Tages, und die braven Bewohner von Giaveno wollen die bittere Enttäuſchung im⸗ mer noch nicht wahrhaben. Damit brach das ſchöne Gebilde von Glück und Reichtum der Goldgräberſtadt zuſammen. Das große Kinoſtück iſt aus⸗ geſpielt. Giaveno muß ſich wohl oder übel in ſeine Rolle als eines der vielen nichtsſagenden Dörfer um Turin beſcheiden. Die Staatshilfe für die ſächſiſchen Hochwaſſergeſchädigten Ueber das Hilfswerk für die Hochwaſſergeſchädigten im öſtlichen Erzgebirge gibt die Geſchäftsſtelle des Staatskom⸗ miſſars zur Beſeitigung der Hochwaſſerſchäden eine Ueberſicht, nach der auf Anordnung des Staatskommiſſars insgeſamt 2 211000„ für Hilfszwecke angewieſen wurden. In einer Sitzung des Kreditausſchuſſes ſind bereits 400 000/ an ein⸗ zelne Geſchädigte bewilligt worden. Die private Wohltätigkeit iſt ſehr rege; aus dem Reich und dem Auslande gehen fort⸗ laufend Geld⸗ und Materialſpenden ein. Trotz der ſehr an⸗ ſehnlichen Geſamtſumme muß das Sammelwerk fortgeſetzt werden, da die Spenden bei weitem nicht ausreichen, das un⸗ ſagbare Elend, in das Hunderte von Familien geraten ſind, zu lindern, ganz abgeſehen von den Todesopfern. Das Eiſenbahnattentat von Vrandenburg Das zum Glück vereitelte Eiſenbahnattentat in der Nähe von Brandenburg auf der Berlin⸗Magdeburger Strecke,— der Täter hatte Steine auf die Schienen gelegt,— hat ſehr ſchnell ſeine Aufklärung gefunden. Der Täter konnte in Brandenburg verhaftet werden. Es handelt ſich um einen 23jährigen Land⸗ ſtreicher Hans Schröder, der bis vor einigen Tagen in Branden⸗ burg in Strafhaft war. Er hat die Tat zugegeben, beſtreitet jedoch die Abſicht gehabt zu haben, den Zug berauben zu wollen. Der Verhaftete macht den Eindruck eines Geiſtes⸗ geſtörten, ſodaß immerhin möglich iſt, daß er keine Raub⸗ 5296 gehabt hat. Schröder kommt nur als Alleintäter in rage. Die Anruhe in Samoa In der ehemaligen deutſchen Kolonie Samoa wächſt die Unzufriedenheit gegen die neuſeeländiſche Mandatsverwaltung von Tag zu Tag. Trotz aller offiziellen Beſchwichtigungen hat ſich die Lage bedeutend verſchärft. Die Häuptlinge der Samo⸗ aner haben jetzt dem engliſchen Kommandanten eine Petition unterbreitet, in der ſie darum bitten, die Manbatsverwaltung aus den Händen Neuſeelands zu nehmen und auf England zu übertragen. Selbſt die hochkonſervative„Morning Poſt“ gibt zu, daß in der Verwaltung der Kolonie Neuſeeland Fehler enthalten ſeien. Deportationen ſeien ohne Verhör an⸗ geordnet worden, Häuptlinge auf heikle Anſchuldigungen hin ihrer ererbten Rechte beraubt, mit Handſchellen gefeſſelt und in unwürdiger Weiſe behandelt worden. Letzte Meldungen Ein Rekord⸗Weekend — Berlin, 1. Aug. Der geſtrige Sonntag brachte auf den Verkehrseinrichtungen einen Rekordtag. Die Reichsbahn be⸗ förderte auf der Staats⸗, Ring⸗ und Vorortbahn 2113090 Fahrgäſte. In der gleichen Weiſe wurden alle Linien, die ins Frete führen, in Anſpruch genommen. Beſonders groß ſind die Zahlen nach den Orten, die in der Nähe der großen Freibäder liegen. Wie aus London gemeldet wird, ſind alle engliſchen Seebäder infolge der günſtigen Witterung völlig überfüllt, ſodaß während dieſes Wochenendes viele Gäſte die Nacht am Strande oder im Badekarren haben zubringen müſſen, weil alle Zimmer beſetzt waren. Eine Dampferwettfahrt über den Ozean — London, 1. Aug. Heute um Mitternacht veranſtalten vier große Dampfer von Newyork aus ein Wettrennen über den Ozean und zwar die„Aquitanig“ der Cunard⸗Line,„Olympia“ der White⸗Star⸗Line,„Lewiathan“(früher„Vaterland“) von der amerikaniſchen Staatsſchiffahrt und der franzöſiſche „France“. Als Ziel wird die Höhe der iriſchen Küſte gelten. Eiſenbahnunfall in Braſilien— 25 Tote — London, 31. Juli. Infolge falſcher Weichenſtellung er⸗ eignete ſich in Braſilien auf der Strecke Delcaſtilio⸗Terradova ein Zuſammenſtoß zwiſchen einem Perſonen⸗ und einem Güterzug. 25 Reiſende wurden getötet und eine größere Anzahl ſchwer verletzt. Ein chineſiſcher Dreibund — London, 1. Auguſt. Nach einem Pekinger Telegramm der„Times“ ſchweben zur Zeit Verhandlungen zwiſchen Tſchangkaiſchek, Tſchangtſolin und dem Militärgonverneur von Schanſi, die darauf abzielen, einen Dreibund aufzurichten. Tſchangkaiſcheks Stellung ſei dadurch eine günſtige, daß er im Beſitze der großen Zolleinnahmen von Schanghai ſei. Die Tätigkeit des Veſuys — Rom, 1. Aug. Die Eruptivtätigkeit des Veſups, die in den letzten Tagen ſtärker als üblich war, dürfte nach Mittei⸗ lung des Veſuvsobſervatoriums im Abnehmen begriffen ſein. Die 5 haben die niedrigſte Stelle des Kraterendes erreicht. pfahl vom Bohrturm verfault iſt und damit auch dſe letzte Er⸗ innerung an den Goldrauſch und die harte Ernüchterung ſchwinden wird. Das Feſt der Marburger Aniverſität Die 400 Jahrfeier der Marburger alma mater-Philippina erreichte am geſtrigen Sonntag ihren Höhepunkt. Ueber 30 000 Beſucher waren in der Stadt anweſend. In der Feſthalle wurde der zweite Feſtakt abgehalten, der eingeleitet wurde durch einen Vortrag des Profeſſors Rudolf Otto über„Sinn und Aufgaben der modernen Univerſität“. Der Redner trat für die alte klaſſeidealiſtiſche Hochſchulidee der Fichte und Schleiermacher ein, venvannte jedoch nicht den tiefgehenden Wandel der Wiſſenſchaftsidee im letzten Jahrhundert. An dieſe Rede ſchloß ſich die Verkündung der Ehren⸗ ſenatoren und der Ehrenpromovationen. Zu Ehrenſenatoren wurden u. a. ernannt: Oberbürgermeiſter Bär⸗Düſſeldorf und der Führer der Deutſchen in Chile, Dr. Schurmann; zu Ehrendoktoren der theblogiſchen Fakultät wurden ernannt: Reichsgerichts⸗Präſident Dr. Simons, Ober⸗Präſident Schwander ſowie Geheimrat Duisberg⸗Leverkuſen; von der mediziniſchen Fakultät wurden zu Ehrendoktoren ernannt! Kultusminiſter Dr. Becker und Reichsſparkommiſſar Sä⸗ miſch; Ehrendoktor der philoſophiſchen Fakultät wurde u. a. der amerikaniſche Botſchafter Schurman, der preußiſche Finanzminiſter Dr. Höpker⸗Aſchhoff ſowie eine gro L Anzahl von Univerſitätslehrern anderer Univerſitäten. Sonntag nachmittag fand ein Feſtzug in hiſtoriſchen Koſtümen und ein Feſtſpiel auf dem Markte ſtatt. Am Abe — ſich viele Tauſende zu dem Volksfeſt auf dem oßberg. Ueber die Feier am Samstag iſt noch zu berichten: Nach dem Feſtgottesdienſt fand der erſte akademiſche Feſtakt ſtatt wobei Rektor Prof. Dr. Buſch die Gäſte auch aus Oeſterreichh der Schweiz und Amerika begrüßte. Dann betonte Dr. Becker 55 nf er Toleranz, der immer in Marburg zu Hauſe weſen ſei. Aus den nachfolgenden 28 Reden iſt noch eine Anſprache bes Reichsminiſters Hergt zu erwähnen, der einen Gruß des und die Grüße der Reichsregierung über⸗ e. Bei einem Feſt am Samstag wurde denten ein Huldigungstelegramm geſandt. an den Reichspräſi⸗ + Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 350 Montag, den 1. Auguſt 1927 Stäotiſche Nachrichten Das iſt der Tag des Herrn Sonntagmorgen! Die Glut der Auguſtſonne brütet auf den weiten, gelben Flächen der reifenden Saat. Keine Men⸗ ſchenſeele weit und breit. Kein Wagenknarren, kein Peitſchen⸗ knallen, kein Hü und Hott ſtört den ſonntäglichen Frieden. Abſeits des Weges liegt, vom gelben Getreidefelde umrahmt, eine einſame Wieſe. Ein uralter, dichtlaubiger Birnbaum be⸗ ſchattet ſie. Auf dem grünen, blumenbeſtickten Raſenteppich läßt es ſich gut ruhen und träumen. Der Morgenwind kommt vom nahen Buchenwäldchen herüber und ſtreicht läſſig über die Felder. Und die Aehren nicken einander bedächtig zu. Vielleicht morgen ſchon ſtört Sichelklang den ſtillen Frieden. Heute noch prangt der Mohn mit ſeinem roten Mäntelchen, zeigt die Kornblume ihr feines ſpitzenbeſetztes Kleidchen, und die Wicke, die mühſam an den ſchlanken Halmen emporklettert, möchte ſich noch einmal des Sonnenlichtes freuen. Ich liege im Graſe und träume. Hoch über mir ſegelt langſam ein weißes Wölkchen durch das blaue Luftmeer. Glockenklang ſchwingt ſich vom Dörflein herüber und wird vom Winde fernwärts getragen. Und nun vernimmt mein Ohr neben mir ein Schirpen und Zirxpen, ſieht das Auge ein Kribbeln und Krabbeln, ein haſtiges Leben und Bewegen. Die Heupferdchen fangen zu fideln an. Schirp, ſchrill, klingt es da und dort. Zirp, zirp, zirp miſchen ſich die Grillen dazwiſchen. Und die Hummeln ſummſen den Baß dazu. Ein paar buntfarbige Falter gaukeln von Blüte zu Blüte, wiegen die prächtigen Flügel und trinken gierig den ſüßen Saft aus zierlichen Kelchen. Immer neue Gaſthäuſer laden zum Beſuche ein. Da hängt die blaue Glocken⸗ blume ihr Schild heraus, und in der Nachbarſchaft hat die rote Flockenblume eine Schankſtätte aufgetan. Ein Marien⸗ käferchen klimmt bedächtig an einem Grashalm in die Höhe. Jetzt iſt es oben. Was nun? Ein paarmal hebt es die roten, ſchwarzpunktierten Flügeldecken, als wolle es fort⸗ fliegen. Immer wieder zögert es. Da klappt es die Flügel zu, wendet um und ſteigt wieder hinab. Es hat ſich anders beſonnen. Könnte man es doch dem Spinnenläufer gleichtun, der ſoeben langbeinig von einem Grashalm zum andern hinüberſteigt. Ueber wahre Abgründe ſcheitet er hin⸗ weg. Gut für ihn. denn drunten am Boden lauert ſchon ein Weilchen der beutegierige Räuber, der Laufkäfer. Und ſchau, hier iſt auch eine Ameiſenſiedlung. Ich bin zu neugierig, möchte einmal die niedlichen, weißen Puppen in ihrer Wiege ſehen. Das hält nicht ſchwer, Leicht iſt die oberſte Erdſcholle abzudecken, und die Puppen liegen bloß. un hebt ein Gewimmel an. Die Ameiſenkrieger rennen kreuz und quer und ſuchen voller Wut den Störenfried, wäh⸗ rend die Arbeiter haſtig die Brut in die tiefer gelegenen, ſiche⸗ ren Räume ſchaffen. Genug, ſorgſam lege ich das Erddach wieder auf den Bau. „Die Sonne ſteigt höher. Der Schatten des Birnhaums wird kürzer, rundet ſich mehr und mehr. Ueber den fernen Höhenzügen liegt ein grauweißer Schleier. Noch immer muſi⸗ gieren die Heuſchrecken und Grillen, ſummen die Bienen und Hummeln. Aber das Lüftchen iſt müde geworden und hält nun im Wipfel des Baumes ſein Mittagsſchläfchen. Und wieder erhebt das Dorfalöckchen ſeine Stimme und ſein Ge⸗ bet, ſchwingt ſich über Wieſe, Feld und Baum zum Himmel hinan. Und wie ein Hauch zittert es über die weite Flur: Das iſt der Tag des Herrn. eber. * * Freiwilliger Tod. Am vergangenen Samstag nachmit⸗ tag hat ſich in Neckarau ein verheirateter, 48 Jahre alter Schloſſermeiſter einen Schuß in den Kopf beigebracht. Auf dem Transport zum Allg. Krankenhaus iſt der Mann geſtorben. Schlechte wirtſchaftliche Verhältniſſe dürften den Grund zur Tat bilden. * Von einem Güterzug den Kopf abgefahren. In der Nacht zum Sonntag wurde auf dem Bahnkörper jenſeits der Riedbahnbrücke ein Unbekannter aufgefunden, der ſich von einem Güterzug den Kopf abfahren ließ. Die Feſt⸗ ſtellungen ergaben, daß es ſich um einen 66 Jahre alten ver⸗ heirateten Mann von hier handelt, der ſeit längerer Zeit krank war. Es liegt Selbſttötung vor. Die Leiche wWurde auf den Friedhof in Feudenheim überführt. * Beim Baden ertrunken. Geſtern vormittag 10 Uhr iſt im Rhein beim Strandbad ein 10 Jahre alter Kaufmann aus der Neckarſtadt beim Baden ertrunken. Die näheren Umſtände werden feſtgeſtellt. Die Leiche iſt noch nicht ge⸗ borgen. * Im Mühlauhafen ertrunken. Geſtern abend gegen 7 Uhr iſt ein 28 Jahre alter lediger Steuermann aus Oſterspat beim Aufſuchen ſeines Schiffes im Mühlauhafen auf dem Gangbord ausgerutſcht und ins Waſſer gefallen. Trotz ſofort eingeſetzter Hilfe war es nicht mög⸗ lich, den Mann zu retten. Die Leiche konnte noch nicht ge⸗ borgen werden. Der erſte Rheindampfer in Heidelberg „Fürſt Bismarck“ legt bei der Stabthalle Heidelberg an. Die denkwürdige Ankunft des erſten Rheindamp⸗ fers in Heidelberg hat in der benachbarten Muſenſtadt großes Intereſſe erregt. Die Heidelberger Preſſe ſpricht ſich über die neue Verbindung auf dem Waſſerwege höchſt aner⸗ kennend aus und knüpft an die Dampferfahrt von Maunheim nach Heidelberg Hoffnungen inbezug auf den Fremdenver⸗ kehr. So ſchreiben die„Heidelberger Neueſten Nachrichten“: Nachdem der erſte Verſuch, Heidelberg mit einem größeren Rheindampfer zu erreichen kurz vor dem Ziel aufgegeben werden mußte, weil der Brückenneubau Schwierigkeiten be⸗ reitete, iſt nunmehr die zweite Fahrt des„Fürſten Bismarck“ von Mannheim nach Heidelberg glänzend gelun⸗ gen. Wiederum befanden ſich eine große Anzahl Paſſagiere auf dem ſtattlichen Dampfer, die von der ſchönen Fahrt und insbeſondere von der ketzten Wegſtrecke wegen des prachtvollen Blicks auf Schloß, Stadt und Berge entzückt waren. Um die dritte Neckarbrücke beim Stauwehr paſſieren zu können, hatte man Sonnenverdeck und Steuermannshäuschen abmon⸗ tiert. Ferner war der Kamin durch Verſenken des oberen Teils weſentlich erniedrigt worden. So ging denn die An⸗ fahrt bei ſtrahlendem Sonnenſchein unter den flotten Klängen von„Alt Heidelberg, Du feine“ und„Heidelberg, Du Jugend⸗ bronnen“ reibungslos vonſtatten, Mafeſtätiſch ſchob ſich der Dampfer unter der Neuen Brücke durch, auf der ſich eine Monge Schauluſtiger eingefunden hatte. Unter dem gewalti⸗ gen Druck der Waſſerſchaufeln ballte ſich das Waſſer ſeitlich zu rauſchenden Wellenbergen, zwiſchen denen„Fürſt Bismarck“ in der Richtung nach dem Anlegeplatz bei der Stadt⸗ halle hindurchglitt. Dort hatte ſich unterdeſſen eine erheb⸗ liche Schar Zuſchauer verſammelt, die die denkwürdige An⸗ kunft des erſten Rheindampfers miterleben wollten. Und in der Tat, es war für die Heidelberger ein ziemlich ungewohntes Bild; denn das Motorboot„Schwaben“ beiſpielsweiſe, das ſeit Jahren den Verkehr zwiſchen Heil⸗ bronn und Heidelberg verſieht, iſt doch— mit den Ausmaßen des Raddampfers„Fürſt Bismarck“ verglichen— nur ein be⸗ ſcheidener David neben dem„Golith“. Etwa 500 Paſſagiere faßt dieſer Rheindampfer, der nahezu völlig beſetzt war. Beim Landen ergaben ſich belangloſe Schwierigkeiten, die aber raſch behoben waren. Der ſchmale Landungsſteg leiſtete dem„leiſen“ Anprall nicht genügend Widerſtand und bäumte ſich verwundert in die Höhe. Im Nu waren jedoch zwei ſtabile Planken undeEiſengeländer angebracht, ſodaß die ſichtlich begeiſterten Fahrgäſte ans Land gehen konnten. Die Fahrt ſelbſt iſt übrigens verhältnismäßig billig. Es iſt daher zu erwarten, daß ſich der hiermit angebahnte Dampferverkehr zwiſchen Heidelberg und Mannheim eines ſtarken Zuſpruchs erfreuen wird. Nach der glücklichen Landung trat ein Heidelberger Mit⸗ glied der Muſikkapelle auf die Landungsbrücke und hielt eine kurze Begrüßungsanſprache. Als alter Heidelberger gab er ſeiner Freude darüber Ausdruck, daß die beiden Nach⸗ bharſtädte nun auch auf dem Waſſerwege miteinander iunig verbunden ſeien. Er ſprach den Wunſch aus, daß die Heidelberger ebenfalls von der günſtigen Fahrgelegenheit recht vielen Gebrauch machen mögen. Das„Hoch“ galt ſeiner Heimatſtadt. Am Heck des allſeits bewunderten Dampfers Firmenwimpel zierte. Dahinter waren die Fahnen der beiden Städte Mannheim und Heidelberg angebrach 5 erfolate etwa gegen 7 Uhr. Die erſte Neckarfahrt eines Rhein⸗ dampfers bedeutet in der Geſchichte der Verkehrsbeziehungen zwiſchen den beiden Nachbarſtädten Mannheim und Heidelberg ern markantes Ereignis. Für die zukünftige Entwicklung des Fremdenyerkehrs in Heidelberg eröffnen ſich jedenfalls in ver⸗ ſchiedenerlei Hinſicht weitere günſtige Ausſichten. 2 4 * Selbſttötungsverſuche. Im Laufe des Samstags ver⸗ ſuchten ein 55 Jahre alter Sattler und eine 25jährige Ehefrau in ihren im Stadtteil Lindenhof gelegenen Woh⸗ nungen durch Einatmen von Leuchtgas ſich das Leben zu nehmen. Durch Verwandte wurde ihre Ueberführung in das Allg. Krankenhaus noch rechtzeitig veranlaßt. Grund zur Tat in beiden Fällen noch unbekannt. * Neue Poſtgebühren. Mit dem heutigen Montag treten die neuen erhöhten Poſtgebühren in Kraft. Für Pa⸗ kete und Zeitungen müſſen die erhöhten Gebühren, wie ge⸗ meldet, erſt vom 1. Oktober an bezahlt werden. * Wegen Ruheſtörung gelangten in der Nacht vom Sams⸗ tag auf Sonntag 18 und in der Nacht vom Sonntag auf Mon⸗ tag 10 Perſonen zur Anzeige. Zur Hindenburg-Spende Deutſche! Erfüllt Eure Pflicht, liebt Euer Vater⸗ land wie unſer treuer Hindenburg! Geheimrat Duisberg. wehte die deutſche Handelsflagge, während die Bugſpitze ein⸗ * Unfälle. Ins Allg. Krankenhaus wurden eingeliefert: Am 30. Juli ein 27 Jahre alter Schloſſer, der in einem Betriebe in Sandhofen von einem Zahnrad am Rockärmel erfaßt und am rechten Ellenbogen verletzt wurde; eine 34 Jahre alte Fabrikarbeiterin, die in einem Betriebe in der Fabrikſtation mit ihrer rechten Hand in eine Stanz⸗ maſchine geriet, wobei ihr vier Finger abgequetſcht wur⸗ den; am 31. Juli ein 12 Jahre alter Schüler, der am Neckarvorland in ein Stück Glas trat; eine 18 Jahre alte Büglerin, die auf der Paulusbergſtraße in Feudenheim mit einem Fahrrade ſtürzte und Hautabſchürfungen erlitt, und ein Ehepaar, das auf der Fahrt durch den Käfertaler Wald infolge des ſandigen Bodens mit einem Motorrade ſtürzte und dabei Hautabſchürfungen davontrug.— Auf der Luzenbergſtraße wollte am Samstag vormittag ein Per⸗ ſonenkraftwagen einen Laſtkraftwagen an einer durch Aufgrabungen verengten Stelle überholen. Er ſtreifte dabei einen zur Abſperrung aufgeſtellten eiſernen Laternenſtänder, der umfiel und zwei dort beſchäftigte Ar⸗ beiter verletzte(Schienbeinprellung bezw. Knieverletzung). * Silberhochzeit der Familie Dingeldein. Am heutigen 1. Auguſt feiert Bierbrauereibeſitzer Adolf Dingeldein vom altbekannten Bürgerlichen Brauhaus Habereck in 4, 11 mit ſeiner Ehefrau Luiſe geb. Kreh das Feſt der Silberhochzeit. Bei der großen Popularität des Jubel⸗ paares wird es an Gratulanten nicht fehlen. Beranſtaltungen * Die badiſche Polizeikapelle im Friedrichspark. Es be⸗ deutet immer ein mufikaliſches Ereignis, wenn Obermuſik⸗ meiſter Heiſig mit ſeiner badiſchen Polizeikapelle aus Karlsruhe in den Friedrichspark nach Mannheim kommt Er darf immer einer freundlichen Aufnahme verſichert ſein. Dies bewies auch das geſtrige Sonntagabendkonzert, wo eine faſt unüberſehbare Menſchenmenge den vorzüglichen Darbietungen der Kapelle lauſchte und ihr herzlichen, oft nicht endenwollenden Beifall zollte. Schon lange vor Konzert⸗ heginn war bald keine Sitzgelegenheit mehr zu bekommen, ſo ſtark war der Andrang in den Park, der mit dem mächtigen Blätterdach ſeiner alten Bäume die tropiſche Hitze abhielt und deshalb von angenehmer erfriſchender Kühle war. Die Leiſtungen der Kapelle ſtehen auf einem hohen Grade von Muſikalität; Heiſig weiß jeder Kompoſition Inhalt und Leben zu verleihen und die Schönheiten der Tonſchöpfungen reſtlos und ohne jede muſikaliſche Aufdringlichkeit wiederzugeben. Man kam wie immer bei Heiſig mit großen Erwartungen und wurde auch diesmal in hohem Maße befriedigt. Als beſondere Glanzleiſtung aus der erſten Abteilung der Vor⸗ tragsfolge ſei Wotans Abſchied und Feuerzauber aus der „Walküre“ von R. Wagner erwähnt. Die gleiche Anerkennung und die gleich herzliche Aufnahme fand auch die Fantaſie aus der„Verkauften Braut“ von Smetana. Im zweiten und dritten Teil der Vortragsfolge, die ebenfalls hervorragend ſchöne Kompoſitionen wie z. B.„Der arabiſche Tanz“ aus Peer Gynt⸗Suite und die„Orientaliſche Streifwache“ von Siede u. a. mehr enthielt, ſteigerte ſich der Beifall von Nummer zu Nummer, ſo daß die wackere Kapelle Zugaben über Zugaben geben mußte. ch. ch. Auto⸗Rundfahrten in Schwarzwald und in die Pfalz. Bei der gegenwärtigen Hitze empfiehlt ſich eine Autofahrt, denn der fortgeſent angenehme Gegenwind erfriſcht und be⸗ lebt den menſchlichen Organismus, ebenſo wie ein kühlendes Bad. Sodann iſt eine ſchöne Autofahrt eine bleibende Er⸗ innerung, zumal wenn ſie durch landſchaftlich ſo ſchöne Gegen⸗ den führt, wie ſie die Mannheimer Omnibus⸗Verkehrs⸗ geſellſchaft, G. m. b.., bevorzugt. Dieſe unternahm am geſtrigen Sonntag zwei größere Autotouren nach dem Schwarzwald und nach der Pfalz. Beide Fahrten waren gut beſetzt. Was nun die Pfalzrundfahrt anbelangt, ſo führte dieſe in die landſchaftlich ſchönſten Gegenden des herr⸗ lichen Pfälzer Waldes. Der geräumige Autobus nahm mit ſpielender Eleganz ſelbſt die höchſten Steigungen, um ebenſo ſicher und wohlbehalten die Teilnehmer der Autofahrt wieder aus ſteiler Höhe in die romantiſchen Täler zurückzuführen. Die prächtige Fahrt begann vormittags 10 Uhr am Parade⸗ platz, führte über Maxdorf nach Bad Dürkheim, durch das reizende Iſenachtal nach dem Forſthaus Iſenach und über Frankenſtein und Hochſpeyer nach Johanniskreuz. Nach zwei⸗ ſtündigem Aufenthalt, der aber nach Belieben ausgedehnt wer⸗ den kann, gings über Elmſtein, Lambrecht, Neuſtadt wieder nach Mannheim zurück. Die Auto⸗Pfalzrundfahrt dauerte 6 Stunden. Sie nahm inſofern einen prächtigen Verlauf, als der Zuſtand der Straßen im Allgemeinen gut war. Auch ſaß man in dem Autobuß ſo ruhig und ſicher, wie in ſeinem Klub⸗ ſeſſel zu Hauſe. Die Geſellſchaft unternimmt am kommenden Samstag und Sonntag eine zweitägige Schwarzwaldrundfahrt nach Herrenalb, Baden⸗Baden, Bühlerhöhe, Plättig. Mummel⸗ ſee, Hornisgrinde, Ruhſtein, Allerheiligen, Oppenau. Am zweiten Tag geht die Tour nach Griesbach, Freudenſtadt, itbersMurgtal nachEttlingen—Mannheim. Außerdem wird eine Rhein⸗Nahefahrt ans Niederwaldͤdenkmal gemacht. Näheres ſiehe Anzeige im morgigen Mittagsblatt. Sommerliche Freuden Miszellen von Gerd Damerau Als um die Mitte des 16. Jahrhunderts die erſten Kut⸗ ön. auftauchten, hielt man es für ein Zeichen der Verweich⸗ lichung, ſie zu benutzen. Man glaubte, daß durch das Fahren im Wagen die männlichen Tugenden:„Redlich⸗ Tapfer⸗, Ehr⸗ Fir und Standhaftigkeit“ ſchwinden würden. Ein deutſcher ürſt verbot das Fahren in den„Gutſchen“ geradezu, weil es em„faulenzen und bärenhäuten“ gleich käme. wirtoch im 18. Jahrhundert galt es für ein geichen volks⸗ Striſchaftlicher Klugheit, nichts für die Inſtandhaltung der „„ zu tun, damit die Einheimiſchen mit ihrem Gelde Hauſe blieben, die Fremden aber für Wagenreparaturen, orſpann und Aufenthalt Geld ausgeben mußten. na Die erſte Bergbeſteigung um ihrer ſelbſt willen unter⸗ hm im 14. Jahrhundert der italieniſche Dichter Petrarca, er. dana 5 1 welt ort 1 in beredten Worten die Schönheit der Hochalpen⸗ 4 Ein Profeſſor aus Halle, der im Jahre 1668 den Har 5 i 5 Harz zu „Vrolk ſiree ine auch 15 Brocken beſtieg, nannte den 8 22 2 4 ne 2 wüſten wild 88 Berg'„ſchrecklichen, rauhen, unwegſamen und 4 9 5 Badereiſe erforderte einſt ganz andere Vorbereitun⸗ Wohn e heutzutage. Da die Badegäſte in den Kurorten nur 100 ung erhielten, mußten ſie einen großen Teil ihres Haus⸗ mitbeingent en, Küchengeräte, Lebensmittel, Getränke, ſelbſt 1799 verbot eine pre iſch i außerpreußiſcher Bäder. 9 * Erſt gegen Ende des 18. Jahr hunderts entdeckte man die derönfelk des Meeres und ſeine ſtärkende Kraft. Als einer der erſten em pfahl von Voge a zu geſundheitliche 3 1796 den Gebrauch der Seebäder Luſtbäder wurden 1787 zum zum erſtenmal als„Beförderungs⸗ mittel der Geſundheit und Lebhaftigkeit“ 1985255 5 Als Kügelgen im Jahre 1819 bei einer Wanderung durchs Erzgebirge in dem Städtchen Oederan einkehrte und bei einem Wirt mit Nierenbraten, geſchmorten Pflaumen, Butter und Käſe beköſtigt wurde, danach eine gutes Nachtquartier und zum Frühſtück Kaffee und Weißbrot erhielt, forderte der Wirt für alles„zwei Groſchen und acht Pfennig— wenn es dem jungen Herrn nicht zu viel iſt!“ * Die Reiſen in die Sommerfriſche iſt erſt ein Gebrauch der neueren Zeit, und auch das Wort ſelbſt hat ſich erſt im vergangenen Jahrhundert allgemein eingebürgert. Die Hei⸗ mat des Wortes iſt Tirol und beſonders Bozen, und dort hielt man ſchon im 17. Jahrhundert ſeine„Friſchen“. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts verſtand man unter dem Worte Sommerfriſche„eine Wohnung auf dem Lande, die man im Sommer bezieht“. Kunſt und Wiſſenſchaſt % Der Nachlaß des Kultusminiſters Falk. Am 10. Auguſt 1927 ſind es hundert Jahre, daß der frühere preußiſche Kultus⸗ miniſter Dr. Adalbert Falk geboren wurde. Zu dieſem Tage wird eine Veröffentlichung von außergewöhnlicher poli⸗ tiſcher und geſchichtlicher Bedeutung erſcheinen: Die Bio⸗ graphie Falks von D. Dr. Erich Fverſter, Pfarrer und Profeſſor an der Univerſität Frankfurt a.., unter Beihilfe von Falks Sohn, dem General der Inf. a. D. Adalbert von Falk. Prof. Foerſter iſt ſchon durch ſeine Schriften über die Kirchenverfaſſung und ſein Werk„Die Entſtehung der preu⸗ ßiſchen Landeskirche unter der Regierung König Friedrich Wilhelm III.“ als berufener Kenner und Hiſtoriker preußiſcher und deutſcher Kulturgeſchichte bekannt geworden. Sein neues Buch über Falk iſt ein Quellenwerk allererſten Ranges zum Verſtändnis der inneren Politik Bismarcks in den ſiebziger Jahren und beſonders der damals geführten Schul⸗ und Kirchenpolitik. Es bearbeitet zum erſten Mal den bisher unbekannten literariſchen Nach⸗ laß Falks. General von Falk hatte dieſen Schatz ſorgſam gehütet und vor vorzeitiger Veröffentlichung geſchützt, bis ihm die Zeit gekommen ſchien, in weitem Abſtande von den Geſchehniſſen und Perſönlichkeiten jener Kampfzeit die Dar⸗ ſtellungen dieſes Lehensganges der geſchichtlichen Betrachtung anzunertrauen.„Es iſt ſo weit!“ Der Nachlaß beſteht aus Falks Aufzeichnungen„von meiner Familie und von mir“, die er in den Jahren nach ſeiner Entlaſſung niedergeſchrieben hat, ferner aus ſeinem Tagebuch, das von 1877 bis zum Dezember 1898, alſo anderthalb Jahre vor ſei⸗ nem Tode geführt wurde, und ſchließlich aus einer reichhal⸗ tigen Sammlung von Dokumenten, darunter die Entwürfe der von ihm eingebrachten Geſetze, Abſchriften von Immediatberichten und Schreiben an Bismarck, Briefe des Kaiſers, endlich die ganze Korreſpondenz zwiſchen der Kurie und dem Staate ſeit dem Beginn des Pon⸗ tiftkates Leo XIII., nebſt den Berichten Keudells und des Kar⸗ dinals Hohenlohe. Das Werk, das im Leopold Klotz Verlag in Gotha erſcheint, iſt den Lehrern Preußens gewidmet,„den alten zum Gedächtnis, den fungen zum Vorbild“. Es kommt gerade zur rechten Zett, um in dem Kampf um den neuen Reichsſchulgeſetzentwurf ein gewichtiges Wort mit⸗ zureden. Nach dem Erſcheinen des Buches wird der geſamte Nachlaß, mit Ausnahme des Briefwechſels Falks mit ſeinem nächſten Mitarbeiter und Freund, dem Wirkl. Geh. Rat Sy⸗ dow. dem Geheimen Staatsarchiv zu Berlin überwieſen wer⸗ den. Wertvolle Gemälde aus der Tudor⸗Zeit. In unmittel⸗ barer Nähe von Shakeſpeares Geburtshaus in Stratford on Avon wurden kürzlich in der Mauer eines alten Gaſthofes, der heute unter dem Namen„Hotel zum Weißen Schwan⸗“ bekannt iſt, bei Erneuerungsarbeiten Freskobilder aus der Tudor⸗Zeit ans Licht gefördert. In richtiger Einſchätzung des wertvollen Fundes bedeckte man die Gemälde, um ſie vor Schaden zu ſchützen, ſofort mit Glas. Die Bilder ſind aller Vermutung nach das Werk eines Mönches aus dem Mittel⸗ alter und ſtellen Szenen aus der Geſchichte des Tobias in den Apokryphen dar. Sie meſſen in der Länge vierzehn, in der Höhe ſieben Fuß. Auf dem einen Bild iſt Tohias ſelbſt dar⸗ geſtellt, wie er ſeinem Sohn Anweiſungen giht, nach Meda zu pilgern. Eine weitere Szene zeigt Tobias bei ſeiner An⸗ kunft in einer von Mauern umgebenen Stadt. Im Vorder⸗ grunde ſieht man den Tigrisfluß und einen großen Fiſch, der im Begriff ſteht, Tobias zu verſchlingen. Auf der Spitze des Freskos befindet ſich eine erklärende Schrift in altengliſcher Sprache und in gotiſchen Buchſtaben. Captain William Jaggard, ein direkter Nachkomme dieſes Mannnes, der die erſte Folioausgabe der Shakeſpeariſchen Dramen gedruckt het, verbürgt ſich für die Echtheit des Gemäldes. Er ſtützt ſich da⸗ bei auf die Bekleidung der Figuren und die altengliſche An⸗ ſchrift, die den dargeſtellten Gegenſtand als Szenen aus der Apokryphengeſchichte erkennen laſſen. Seiner Meinung nach ſind die Bilder zwiſchen den Jahren 1460 und1480 entſtanden. ——— —ñ— 4 2 ———— bFCT———————————— DCDTCTTT—TT————————————.—!..———————————————————— el Ihnen ſelbſt. Mein Wort darauf!“ Seite. Nr. 350 Muontog, den 1. Xuguſt 1927 Spielfeſt der Leſſingſchule (Realgymnaſium 2) Mens sana in corpore sano! Dieſes Wort ſtand früher in der Turnhalle der Leſſingſchule. Wenn auch das Wort bei der Erneuerung dieſes Raumes nicht mehr angebracht wurde, ſo iſt ſein Inhalt nicht aus der Schule gewichen. Den VBeweis dafür konnte man bei dem am 29. Juli auf dem Platz des T. V. 1846 abgehaltenen Spielfeſte erleben, das zu den ſchöͤn⸗ ſten gehört, die bisher von der Leſſingſchule geboten worden ſind. Die Anlage des Feſtes und ſeine Leitung lag in den bewährten Händen des Turnlehrers Kautz, der mit Fleiß und Umſicht gewaltet hatte. Dafür legte gleich die abgerundete Vorführung der Freiübungen Zeugnis ab, die von etwa 500 Schülern der Anſtalt ausgeführt wurden. Eine friſche Ge⸗ ſangsweiſe des Schülerchors unter Leitung des Muſiklehrers H. Eckert bildete den Uebergang zu einer bunten Reihe von Spielen, Staffeln und anderen ſportlichen Wettkämpfen, in denen die Schüler Zeugnis der eigenen Gewandtheit und dafür ablegten, was für Früchte aufopferungsvolle und ge⸗ duldige Arbeit auch der Turn⸗ und Spiellehrer zu bringen vermögen. Als Sieger bei den Staffeln der einzelnen Klaſſen⸗ ſtufen gingen hervor: Vla mit 1 Min. 19 Sek., Vb mit 1 Min. 15 Sek., die je 10mal 50 Meter liefen, IVa mit 1 Min. 46 Sek. in der 10mal 75 Meter⸗Staffel, U IIIb mit 1 Min. 6 Sek., OIIla mit 1 Min. 6 Sek. in einer jeweils 5mal 100 Meter⸗ Staffel, ſowie U1la2 mit 50 Sek. in ihrer 4mal 100 Meter⸗ Staffel. Die 10mal 100 Meter⸗Staffel der vier oberſten Klaſſen gewann überlegen UO1 mit 2 Min. 1 Sek. Die Dreikämpfe der Klaſſen IV bis Ol waren bereits am Vormittag. Nur einzelne Endkämpfe waren noch am Nach⸗ mittag, darunter der Speerwurfendkampf der Primen. Hier⸗ bei erzielte der Oberprimaner Köhler mit 35 Meter den beſten Wurf. Weitere Siege konnten buchen die Klaſſen Vb im Wanderball, IVa im Grenzball und in der Pendelſtaffel, Ille im Grenzball und O IUIlb im Tauziehen mit Wettlauf. Den Abſchluß der Vorführungen bildete ein Handballwett⸗ ſpiel der Leſſingſchule gegen Realgymnaſium I, das mit:3 zu Gunſten der Leſſingſchule ausfiel. Mit herzlichen Worten des Dankes und der Anerkennung ſchloß Direktor Dr. Dürr das Feſt und überreichte den Sie⸗ gern ſchöne Preiſe oder künſtleriſch ausgeführte Diplome. Mit Genugtuung dürfen ſämtliche Beteiligten auf den har⸗ moniſchen Verlauf des Feſtes zurückblicken. das einen zahl⸗ reichen Beſuch aufzuweiſen hatte. Zum Schluß ſei der Muſik gedacht die hon der Kapelle Schönig ausgeführt wurde und durch ihre friſchen Weiſen zur Abwechſlung bei den Dar⸗ bietungen beitrug. 1 * Tropiſche Hitze. Nachdem am geſtrigen Sonntag eine Höchſtluftwärme von 30,0 Grad feſtgeſtellt wurde, waren bereits heute nachmittag halb 3 Uhr 30,4 G rad im Schatten abzuleſen. Die Badeanſtalten waren am geſtrigen Vormittag ſchon überfüllt. Vielfach ſah man ganze Familien nach der Reißinſel hinauswandern. Die von der Stadt kommenden Lindenhofwagen waren um morgens 7 Uhr ſchon mit Badeluſtigen ſo beſetzt, daß niemand mehr in die Elek⸗ triſche hineinkommen konnte. Abends wurde dann an der Endſtation Waldparkſtraße die Elektriſche geſtürmt. Der Landmann freut ſich über die Hochſommerhitze. Vielfach wurde der geſtrige Sonntag in den Landorten zur Heim⸗ bringung der Ernte benutzt. Der Großſtädter aber ſehnt ſich nach Regen und Abkühlung. * Feſtgenommen wurden in den beiden letzten Tagen im ganzen 21 Perſonen wegen verſchiedener ſtrafbarer Hand⸗ lungen. * Was der Reiſende ſich merken ſollte. Reiſende, die in den letzten Minuten vor Abgang ihres Zuges an den Schalter geſtürzt kommen und in größter Haſt ihre Fahrkarte ſordern, werden vielfach fuchsteufelswild, wenn ſie, weil vielleicht vor ihnen noch andere Reiſende abzufertigen ſind, die Fahrkarte nicht gleich bekommen und infolgedeſſen den Zug verſäumen. Sie ſchimpfen dann weidlich über den betreffenden Beamten, beſchweren ſich vielleicht auch über ihn und drohen mitunter ſogar mit Entſchädigungsanſprüchen. Dieſe Nörgler kennen offenbar nicht den 8 12 der Eiſenbahnverkehrsordnung, der alſo lautet:„Fünf Minuten vor Abgang des Zuges er⸗ liſcht der Anſpruch auf Verabfolgung einer Fahrkarte“. Demnach ſind die Beamten der Fahrkartenſchalter gar nicht verpflichtet, einem Reiſenden, der ſpäter kommt, noch eine Fahrkarte zu verabreichen. * Vereinfachte Grenzkontrolle am Oberrhein. In den heiden Baſeler Bahnhöfen, ſowohl rechtsrheiniſch am badt⸗ ſchen, wie linksrheiniſch am elſäſſiſchen Bahuhof, iſt die Grenz⸗ kontrolle aus der Hand der ſchweizeriſchen Eidgenoſſenſchaft in die Hand der Kantonalbehörden von Baſel⸗Stadt überge⸗ gangen. Sie iſt dem Polizeiinſpektorat unterſtellt und wird von Beamten in Zivil ausgeübt. Die beauftragten Beamten haben den Charakter von Polizeiangeſtellten. Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Aus dem Lande Wiederum ein Großfeuer in Nußloch L. Nußloch, 31. Juli. In der Nacht vom Samstag auf Sonntag kurz nach 1 Uhr ſchreckte Feueralarm die Ein⸗ wohnerſchaft Nußlochs aus der Nachtruhe. Ein rieſiger Feuerſchein war im Oberdorf. Auf bis jetzt unerklärliche Weiſe brach in der mit Getreide vollſitzenden Scheune der Landwirtswitwe Heinrich Mattle Feuer aus, ſodaß im Augenblick das Brandobjekt in hellen Flammen ſtand, die ſich mit ebenſolcher Geſchwindigkeit auf die daran angebaute Scheune des Jakob Mattle, Finanzbeamter, übertrugen, da das Flammenmeer von einem Oſtwind in dieſer Richtung ge⸗ trieben wurde. In kurzer Zeit griff dann auch der Brand auf die im engſten Raum zuſammengedrängten Wohnhäuſer des Jakob Mattle, der Frau Maria Ebner, des Taglöhners Michael Lüll, des Zementarbeiters Wilhelm Winter, der Witwe Wilh. Schneider und des Landwirtes Philipp Frei⸗ berger über, ſodaß das ganze Häuſerdreieck zwiſchen Loppe⸗ und einem unbenannten Gäßchen einglühender Feuer⸗ herd wurde, deſſen Funkenregen über den ganzen Ort hinflog und ſo die ganze Umgebung in einem Umkreis von 100 Meter in Gefahr brachte. Mit welcher Geſchwindigkeit das Feuer ſich ausdehnte, geht daraus hervor, daß die Hausbewohner kaum das nackte Leben retten konnten, während das ganze Inventar ein Raub der Flammen wurde. Mit Mühe und Not konnten die Haus⸗ tiere gerettet werden, trotzdem ſind 2 Ziegen, einige Ferkel und Hühner verbrannt. Auch Geldwerte gingen verloren. Dem ſofortigen Eingreifen der einheimiſchen Freiw. Feuer⸗ wehr, die im Hinblick der Größe des Brandes augenblicklich die Feuerwehren Wiesloch und Leimens und die Berufsfeuer⸗ wehr Heidelberg alarmierte, iſt es zu verdanken, daß der Brand ſolange eingedämmt wurde, bis die angerufenen Weh⸗ ren und die Heidelberger Motorſpritze mit Kraftwagen auf der Brandſtelle erſchienen, um mit vereinten Kräften den Kampf gegen das wütende Element fortzuſetzen, das in der leichten Bauweiſe der alten, ineinander verbauten Häuſer und den gerade eingefahrenen Erntevorräten die reichlichſte Nahrung fand. Dazu kam noch weiterhin hinzu, daß die Löſch⸗ arbeit durch die ungenügenden Waſſerleitungsverhältniſſe Nußlochs nicht unbeſchränkt vorgenommen und ſich die Feuer⸗ wehrtätigkeit in der Hauptſache auf die Abſperrung des Feuerherdes richten mußte. Ueber drei Stunden war die Situation ſehr gefähr⸗ Lich. Erſt nach 4 Uhr legte ſich die Heftigkeit des Brandes, ſodaß ein Uebergreifen des Feuers nicht mehr zu befürchten war. Der Sonntagmorgen erblickte dort, wo am Abend vor⸗ her noch friedliche Häuſer geſtanden waren, einen wüſten, rau⸗ chenden Trümmerhaufen, der außer den Unglücklichen ſehr viele Neugierige, auch ſolche aus der Umgegend, herbei⸗ lockte. Durch den Brand wurden acht Familien obdach⸗ los, die zum Teil recht gering verſichert ſind. Es wendet ſich ihnen die allgemeine Teilnahme des Ortes zu. Der Sach⸗ ſchaden iſt deshalb ſo groß, weil nichts gerettet werden konnte und nichts mehr übrig blieb als die verſchütteten Bau⸗ plätze. Er dürfte mit 60 000 Mark nicht zu nieder eingeſchätzt ſein. Es iſt dies in dieſem Sommer innerhalb 5 Wochen der zweite Großbrand in Nußloch, denn am 23. Juni war der große Brand an der Hauptſtraße, wobei fünf Familien obdachlos wurden. Im Ganzen ſind niedergebrannt 6 Wohn⸗ häuſer und 4 Scheunen, außerdem Stallungen und Schopfen. Ein Zug in eine Gruppe Steinarbeiter hineingefahren Zwei Tote * Donaueſchingen, 1. Juli. Der Frühzug Waldshut⸗ Immendingen fuhr heute früh.10 Uhr zwiſchen Immen⸗ dingen und Zimmern in eine Gruppe Steinarbeiter hinein. Der 26 Jahre alte Martin Birk, von Gotmadingen war ſofort tot. Von den übrigen drei Schwerver⸗ letzten, die ins Krankenhaus Geiſingen eingebracht wur⸗ den, ſtarb heute Vormittag der Steinarbeiter Au von Kirchenhauſen. Ueber die Urſache des Unglücks verlautet noch nichts Beſtimmtes. Man nimmt an, daß die Stein⸗ arbeiter den Zug nicht gehört hatten. K Heidelberg, 1. Aug. Die Kreisverſammlung des Kreiſes Heidelberg hat am Samstag den Voranſchlag, der einen Fehlbetrag von 520 750/ in Erhebung einer vorläufigen Umlage von ſieben Pfennigen erfordert, angenommen. In der%½ſtündigen Beratung wurde u. a. auch ſehr ausführlich über Kreis⸗Straßen⸗ und Kreis⸗Wege geſprochen und dabei der Beſchluß der badiſchen Regierung begrüßt, einen großen Teil der Kreis⸗Straßen, insgeſamt 31 Km., an den Land⸗ ſtraßenverband zu übergeben. Bemerkenswert war ferner der einmütige Beſchluß für den Erweiterungsbau des Kreis⸗ Tuberkuloſen⸗Krankenhauſes Heidelberg⸗Rohrbach. bpd. Aglaſterhauſen, 1. Auguſt. Hier ereigneten ſich zwei ſchwere Autounfälle. In der Kurve bei der Reichart⸗ häuſer⸗Mühle fuhr der Mannheimer Automobilfahrer Graeff infolge einer Reifenpanne auf einen Baum auf und ſprengte ihn ab. Das Auto wurde ſchwer beſchädigt. Die In⸗ ſaſſen kamen mit leichteren Verletzungen davon.— Der andere Fall ereignete ſich am Sonntag abend. Da fuhr der Elektro⸗ techniker Adolf Störzer von Neckarbiſchofsheim kommend ins Dorf hinein. Vor ihm ging eine Frau namens Seufert mit ihrem Kinde, das vor ihr herſprang. Die Frau wollte das Kind zurückhalten. Das Auto wollte im letzten Augenblick auf die Straßenſeite fahren, erfaßte Kind und die Mutter. Das Kind ſtarb an den ſchweren Verletzungen. Die Frau hat einen Beinbruch und Verletzungen an Arm und Bruſt davongetragen. Die Schuldfrage wird durch die Unterſuchung geklärt werden. * Neckargemünd, 1. Aug. Um die hieſige Lederfabrik wieder in Betrieb zu bringen, werden gegenwärtig zahlreiche Erneuerungsarbeiten darin vorgenommen. Dabei fiel am Samstag nachmittag der 20 jährige Arbeiter Walter Schmitk durch eine Lucke ein Stockwerk tief hinab und war und anderen ſchweren Verletzungen ofort tot. * Furtwangen, 24. Juli. Die„Jurtwanger„Sommertage“ nahmen heute ihren Anfang. Es handelt ſich um die Zuſam⸗ menfaſſung verſchiedener größerer Veranſtaltungen. Ein Feuerwehrfeſt mit großer Uebung unter Teilnahme auswär⸗ tiger Motorſpritzen eröffnete den Reigen der Veranſtaltungen. Zugleich wurde auch die Ausſtellung für Geſundheitspflege des Deutſchen hygieniſchen Muſeums Dresden eröffnet und damit die feierliche Eröffnung der Furtwanger Sommertagé vorgenommen. Die Gewerbeausſtellung, die ſämtliche Räume des Gewerbeſchulhauſes in Anſpruch nehmen wird, dauerk vom 30. Juli bis 21. Auguſt. Der Gewerbeverein Furtwangen iſt erſtmalig im Jahre 1847 mit dem urſprünglichen Beſtreben; den Uhrengewerbetreibenden des ganzen Schwarzwaldes zu dienen, gegründet worden. In den Jahren 1848—49 wurde er wie die andern Vereine aufgelöſt, um ſodann 1852 eine Neu⸗ deren 75. Wiederkehr jetzt gefeiert werden ſoll, zu erfahren. * Singen, 1. Auguſt. Geſtern abend fand unter der Füh⸗ rung des Vorſtandes des Betriebsamtes Konſtanz, Reichs⸗ bahnrats Geiger, ein Rundgang durch den neuen Güterbahnhof Singen ſtatt. Das Bauwerk kommt etwa auf 3 Millionen Mark zu ſtehen. Ein größerer Perſonalbeſtand iſt durch die Eröffnung des neuen Güter⸗ bahnhofs nicht bedingt, nur der eigentliche Bahnhofbetrieb hat in den Stellwerken und im Rangierbetrieb eine Perfonal⸗ vermehrung von etwa 10 Mann erhalten. Die zahlreichen Lagerräume ſind bereits an hieſige und auswärtige Geſchäfte vermietet. Auch die Lagerplätze fanden ſehr ſtarke Nachfragen: Es haben ſich eine größere Anzahl bekannter Firmen Ge⸗ ſchäfts⸗ und Werkplätze geſichert. Die Holzzufuhren dürften in den kommenden Tagen und Wochen einen recht ſtarken Verkehr für den neuen Güterbahnhof bringen, denn dieſe Betriebe waren die letzten Monate gehemmt, weil ſie den neuen Güterbahnhof noch nicht benutzen konnten. Aus der Pfalz Ludwigshafen a. Rh., 1. Auguſt. Am Samstag, 30. Juliz gegen 6 Uhr nachmittags wurde auf dem Straßenübergang bei Weingarten(Pfalz) ein Einſpänner⸗Fuhrwerk vom Perſonenzug 1949 der ſchmalſpurigen Nebenbahn Neu⸗ ſtadt(Haardt)⸗Speyer erfaßt und leicht beſchädigt. Das Pferd wurde unbedeutend verletzt. * Frankenthal, 31. Juli. Wegen völligen Umbaus der Ortstraverſe Kindsbach wird die Staatsſtraße Nr. 56 Kaiſers⸗ lautern⸗Saarbrücken von Kilometer 11,695—12,700 ab 4. Aug. für den geſamten Fahrzeugverkehr für—14 Tage geſperrt. Der Verkehr wird von Einſtedlerhof über Mackenbach, Mitten⸗ bach und Ramſtein nach Ludwigshafen umgeleitet. Die Um⸗ 0 und Abſperrung wird durch entſprechnde Tafeln be⸗ * Speyer, 1. Aug. pe Auf das Wettbewerbs⸗Ausſchreiben zur Errichtung eines Kriegerdenkmals in Speyer ſind 70 Entwürfe eingegangen. Die Pläne und Modelle wer⸗ den geordnet und im Laufe dieſer Woche einige Zeit zur öffentlichen Beſichtigung ausgeſtellt. Entſprechend den mit den Entwurfsarbeitern getroffenen Vereinbarungen wird das Preisgericht erſt ſpäter zu den eingereichten Entwürfen Stel⸗ lung nehmen. * Edenkoben, 27. Juli. gutes Schwanen(Beſitzer reifen Trauben feſtgeſtellt werden. Kaiſerslautern, 1. Aug. Am Freitag vormitta ben ſich in ihrer Wohnung, Pirmaſenſer Straße, der—— Guido Gebauer, ſeine Frau Kind durch Leuchtgas vergiftet. Der Mann war nach Rück⸗ zm Schatten der Wolkenkratzer 47% Ein Roman aus dem modernen Newyork ˖ Von Erich Frieſen „(Nachdruck verboten.) „Ich danke Inen, daß Sie gekommen ſind, Hetty!“ mur⸗ melt Mrs. Higgins mit faſt verſagender Stimme.„Ich fühle mich zu ſchwach, um alles, was auf einmal auf mich herein⸗ bricht, allein zu tragen. Sie ſind ſtark und mutig. Sie werden mir beiſtehen.“ Sie macht eine kleine Pauſe. Augenſcheinlich wird es ihr ſchwer, zu ſagen, was doch geſagt werden muß. Da Hetty ſchweigt, fährt ſie erregt fort: „Ich möchte Sie auf eines aufmerkſam machen, liebe Hetty: von dem Moment ab, da Sie Aglajas Krankenzimmer betreten, lege ich die Ehre meiner Tochter, ihre Ruhe, ihr Leben— ja die Zukunft unſerer ganzen Familie in ihre Hände!“ Da Hetty noch immer ſchweigt, unfähig, gleich die paſſen⸗ den Worte zu finden auf dieſes überraſchende Geſtändnis, blickt Mrs. Higgins ſich ſcheu um, als fürchte ſie, jemand könne ſie belauſchen. Dann ſtößt ſie haſtig heraus: „Hetty! Was Sie auch hören werden— wollen Sie meinem Kinde, wollen Sie uns unſer Unglück tragen helfen?“ In ihrer Erregung hat die arme Mutter Hettys beide Hände erfaßt und drückt ſie krampfhaft, während Tränen in ihre Augen treten. 4 Mit einem himmliſch guten Lächeln zieht Hetty die wei⸗ nende Mutter an ſich. Und küßt ſie auf die Stirn. „Liebe Mrs. Higgins. Glauben Sie, Hetty Gould iſt nur eine Freundin in gücklichen Zeiten? Nein. Im Unglück erſt Arprobt ſich der wahre Freund!“ „Ste verſprechen mix alſo „— was ich auch hören werde, es als mein eigenes Ge⸗ eimnis zu betrachten. Es iſt bei mir ſo gut aufgehoben, wie 44 5 Ein tiefes, befreites Aufatmen—— Beide treten ein ins Krankenzimmer. Es gehören Hettys ſtarke Nerven, ihre Energie und Kalt⸗ giigkeit dazu, um ruhig zu bleiben bei dem Verzweiflungs⸗ öSbruch, den furchtbaren Anklagen, die wie ein Lavaſtrom er die heißen Lipnen der Fieberkranken ſtürzen. er ſonſt—— nein lieber ſterben!—— Wie? Dann wird er der Welt mitteilen, was die ſtolze Aglaja Higgins eigentlich iſt?... Die Tochter eines— eines— hahaha — eines Betrügers? Eines Falſchmünzers? Eines—— Diebes?... Mag er doch! Ich opfere mich nicht. Nein! Lieber alles ertragen, als die Frau dieſes Scheuſals wer⸗ den!—— Was ſagſt du?... Denk an die Mutter? Sie weiß noch nichts? Sie glaubt, die Frau eines ehrlichen Mannes zu ſein? Einen ehrlichen Namen zu tragen? Sie wird die Schande nicht überleben? Ihr krankes Herz —.— großer Gott! Die Mutter! Die gute ſanfte Mutter!! Die noch nie einem Menſchen etwas Böſes angetan hat! —— Ja, um ihretwillen will ich es tun. Was liegt ſchließ⸗ lich an mir? Mein Leben iſt doch verpfuſcht, ſeit ich weiß, ich bin die Tochter eines——— fort von mir, Juſſuff Zigad! Rühren Sie mich nicht an oder ich ſchreie um Hilfe! ..Ihren Namen trage ich— das haben Sie erreicht— aber Ihre Frau werde ich nicht! Nie!! Nie!! Eher töte ich Sie und mich! Je raſcher die Welt von einem Ungeheuer wie Sie befreit wird, umſo beſſer!—— Hahaha! Seht, wie der Revolver im Sonnenſchein glitzert! Ich trage 1 45 immer bei mir.. für alle Fällel Einmal kommt ſchon die Zeit——— barmherziger Gott! Blut!! Blut!!!. Was hab' ich getan! Vater und Bruder Diebe und Betrüger! Und ich— ichh Ein markerſchütternder Schrei, der Mrs. Higgins und Hetty das Blut faſt erſtarren läßt. Dann fängt das kranke, gequälte Hirn von vorne an— „Hetty, Hetty!“ murmelt die arme Mutter mit einem geiſterhaften Ausdruck in den Zügen—„ſind das Halluzina⸗ tionen? Oder— oder——“ „Ich fürchte, es iſt Wahrheit!“ erwidert Hetty tonlos. „Arme Aglaja!“ XXVIII. Inzwiſchen hat die Polizei ihres Amtes nach jeder Rich⸗ tung hin gewaltet. Schon am frühen Morgen hatte die Mordkommiſſion, im Beiſein eines Aerzte⸗Kollegiums den genauen Tatbeſtand an Ort und Stelle aufgenommen. Und dann Haus und Garten abgeſperrt. Zwei Poliziſten ſpazieren vor dem geſchloſſenen Tor auf und ab. Und halten Wache, damit niemand unbefugt den Tatort betritt. 78 Oſgaine, au in den Taſchen des Ermordeten iere gefunden 5 0 515 feſtſtellten. 2 e „Todesurſache kam— nach genaueſter Unterſuchung durch die Aerzte— nichts anderes in 235 als Mar Die Mordwaffe, der Damaszenerd gebende corpus delicti, wurde beſchlagnahne Normann Blackburgh hatte bei ſeiner Verhaftung weder daß der Tote Juſſuff Zigad ſei, daß die Nordwaffe ihm gehöre. Im ütbrigen hatte er es abgelehnt, ſich in der Sache weiter zu äußern. ord hatte ſich noch eine Weile überaus ungebärdig ver⸗ halten und den Toten, in dem er wohl ſei ü Pei niger erkannte, wütend angekläfft. en eeeee Dann, als er merkte, daß die brutale Hand ſteif war und keine Peitſche mehr ſchwingen konnte, fing er 55 jaulen und zu winſeln. Bis er nach und nach ganz ſtill wurde und mit eingezogener Rute ſeinem Herrn nachſchlich. Als man den Hund entfernen wollte, zeigte er die Zähne. Und als das raſch herbeigerufene Polizei⸗Auto mit Nor⸗ man und zwei Poliziſten davonratterte, jagte er nach. Mit eigener Lebensgefahr. Durch den Wirrwarr von Autos, Cable⸗cars, Buſſen und Vehikel jeder Art. Wobei ihm eine Vorderpfote verletzt wurde. Doch er ließ nicht locker. Mit weiter— immer weiter——d nen Herrn entführte. Im Polizeibureau hatte man Mitleid mit der treuen Hundeſeele. Ein Wink des Oberwachtmeiſters— und man ſperrte das an allen Gliedern zitternde, lahme Tier mit ein zu ſeinem Herrn. Nun hockt Lord in der einſamen Zelle zu Füßen Nor⸗ mans— ganz ſtill, ganz artig, mit geducktem Kopf. Und leckt nur von Zeit zu Zeit die Hand, die ihm in den zwei Tagen nur Gutes tat. Sein Inſtinkt ſagt ihm, daß hier etwas nicht ſtimmt. Und daß ſeinem Herrn Gefahr droht.—— 8 1855 Juſſuff Zigad liegt ſteif und ſtumm in einem der unteren Zimmer der Villa Higgins aufgebahrt. In demſelben Raum, der ſonſt von ſeinem Schreien und Brüllen und Fluchen widerhallte. em grauen Auto nach, das ſei⸗ dem„Lebenden“ vorenthielt. — was willſt du non mir, Vater?.. Ich ſoll dieſen enſchen heiraten? Mich von ihm entführen laſſen, weil Die Leiche wurde anſtandslos freigegeben, da der Schofför den Toten als Miſter Juſſuff Zigad, Schwiegerſohn des * (Fortſetzung folgt.) In der Lage Mühlberg des Wein⸗ M. Hetterichſ konnten die erſten und deren etwa dreijähriges kehr aus dem Urlaub von ſeinem Geſchäft entlaſſen worden. Wahrſcheinlich war dies der Grund zu der Berer Giftgas⸗Corporation, bezeichnete. Und ſchleppendem Bein und heraushängender Zunge rannte er Und dem„Toten“ werden die Ehren bewieſen, die man 7 —— ꝙpp ⁰—]A ˙mꝛm. ³³Gg9m. · 372%) TTVTTPCßT0Th/ ·cc ·» AA — FPerereeeeee n. — Montag, den 1. Auguſt 1927 RNeue Manuheimer Zeitung[Abenb⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 350 —* Sportliche Rund ſchau Rheinſtaffel des Bad. Turnkreiſes In Speiyer wegen Dunkelheit abgebrochen. Der Rheinſtaffel der Bad. Turnerſchwimmer haben ſich doch größere Schwierigkeiten und äußere Umſtände entgegen⸗ geſtellt, als urſprünglich angenommen werden mußte. Es iſt dies weiter nicht verwunderlich, umſoweniger als zum erſten ale eine derartige Veranſtaltung zur Durchführung kam, ohne daß man auf gemachte Erfahrungen hätte zurückgreifen können. Trotzdem die Staffel, die die 196 Kilometer lange Strecke von Breiſach bis Mannheim hätte zurücklegen ſollen, nach Paſſieren der Speyerer Schiffsbrücke wegen der Dunkel⸗ heit und des dadurch vergrößerten Gefahrenmomentes, 25 Kilometer vor dem Endziel, hat abgebrochen werden müſſen, iſt dieſelbe als völlig gelungen zu betrachten und durch das beinahe reſtloſe Zuſammenarbeiten der zahlreichen Zwiſchen⸗ ellen als eine ſport⸗organiſatoriſche Tat erſten Ranges anzu⸗ prechen, die ihren Werbezweck nicht verfehlt haben dürfte. Die theoretiſchen Vorbereitungen waren bis ins Kleinſte ge⸗ troffen. 5 Streckenobmänner ſorgten für die Startbereitſchaft ihres Abſchnittes. Die Beteiligung der Vereine, auch von weitab am Strom gelgenen, war ſehr rege.. Mehr als 100 ausgeſuchte Staffelſchwimmer ſtanden bereit, die von einem mehrfachen Teil ihrer Kameraden und zeitweiſe einem ſtarken ufgebot an Booten begleitet waren, umſomehr als die taffel, wenigſtens zum großen Teil, von prächtiger Witterung bewünſtigt war. Eine anerkennenswerte Leiſtung vollbrachte reisſchwimmwart Wolffsperger⸗Freiburg, der die Staffel im eigenen Boot, einem Weidling, von Breiſach bis Mannheim begleitete. Pünktlich Sonntag früh 4 Uhr ſprang in Breiſach der erſte Schwimmer ins Waſſer, mit der zu über⸗ bringenden Urkunde auf dem Rücken. Doch bald ſtellte ſich das erſte Hindernis in den Weg. Dichter Nebel lagerte über der Rheinebene, der zu äußerſter Vorſicht zwang, und von vornherein zu einer unerwünſchten Verſpätung führte. Im deiteren Verlauf zeigte ſich, daß auch die ſchwer einzuſchätzen⸗ den verſchiedenen Strömungsverhältniſſe nicht anne infſus dieß die Schwimmgeſchwindigkeiten blieben. Abaeſeßhen von ieſer zeitlichen Schwierigkeit, von Kehl wurde eine Stunde Verſpätung gemeldet, war aber die große Staffel gut in „Fluß“ gekommen. 8 Beſonderen Anterl nahm Mittelbaden. Hier brach ſich der Werbegedanke Bahn. Sowohl die begeiſterten Zurufe der Bevölkerung, als die zahlreiche Begleitung der Stoffelſchwim⸗ er und ⸗Schwimmerinen, welche letztere in erfeulicher ſtarker Saial auf der ganzen Strecke feſtzuſtellen waren, ließen den Pei ſportlichen Charakter zurücktreten, was allerdings einen e Zeitverluſt brachte. Auch das Paſſieren der zahl⸗ Er Schiffsbrücken war nicht immer einfach, wie ſich auch er Start der einzelnen Schwimmer von Land aus als nicht kepeckmäßig erwies. Die meiſten Gaue haten jedoch das vor⸗ gilhaftere erwählt und direkt von einem Boot aus abgelbſt. Den kleinen Zeitverluſt den die Karlsruher Schwimmer auf⸗ geholt hatten büßten dieſelben durch einen unfreiwilligen ufenthalt wieder ein, der jedoch eine ſchöne namhafte Tat Ka⸗ Nächſtenliebe zur Vorausſetzung hatte, indem Burger, arlsruher Tv. 1841, unterhalb Marau einen dem Ertrinken nahen Jungen rettete und an Land brachte. Mit großer Ver⸗ ätung kam man der letzten Etappe, Germersheim, wo Er Mannheimer Turngau, mit den Schwimmern und babtwimmerinnen des T. V. 1846 die Staffel zu übernehmen atte, näher. Trotzdem 2 Stunden über die vorgeſehene Zeit perſtrichen waren, nahmen die Mannheimer, die mit dem von er„Rhenania“ zur Verfügung geſtellten Dampfboot„Helene“ re Leute an den Uebernahmepunkt gebracht hatten, mit zäher nergie dem weiteren Kampf auf, und ſetzten von Anfang an re beſten Leute ein, die denn auch in verhältnismäßig auter 55 die Strecke bis Speyer zurücklegten, wo der letzte Mann 15 Uhr ankam. Die nunmehr vollſtändig hereingebrochene Aeritelbeit machte unter den gegebenen Umſtänden ein Wei⸗ emmen wertlos, weshalb die Staffel abgebrochen und im 27 Dampfboot nach Mannheim zurückgekehrt wurde. wo ſch otshaus des Kanu⸗Vereins, nach Begrüßung von Gau⸗ wimmwart Lang, durch Kreisſchwimmwart Wo Iffs⸗ Jerger die Urkunde, mit der der T. V. Breiſach. als am detſanaspunkt gelegen, dem letztbeteiligten T. V. 1846 Mann⸗ im, aus Anlaß der Rheinſtaffel üderli üße über⸗ bringen ließ. 5 heinſtaffel turnbrüderliche Grüße über die Nachdem nunmehr über die erſte derartige Veranſtaltung Ha nötigen Erfahrungen vorliegen, können dieſe bei der Köli ſtaffel die 1928 von Baſel zum Deutſchen Turnfeſt nach Gelnn führt, wertvolle Fingerzeuge abgeben, die weſentlich zum fälgen, beitragen werden, umſomehr als ſich dann auch die kelligen. Turner und die übrigen Kreiſe des Rheinlandes be⸗ Leichtathletik Leichtathletik⸗Länderkampf in Wien Die Tſchechoſlovakei ſchlägt Oeſterreich 50,5:82, Wuderz am Sonntag in Wien ausgetragene leichtathletiſche einen. laref zwiſchen Oeſterreich und der Tſechoſlovakei ergab weitaus aren Sieg der Tſchechen, die ihren Gegnern in den eiſtu meiſten Konkurrenzen überlegen waren. Ueberragende zie en Ergehnt auf beiden Seiten nicht, die er⸗ e bedeut i i 8 ei guten Durchſchnitt en größtenteils nicht mehr als einen 0 Ergebniſſe: breite Meter: 1. Geißler⸗Oeſt. 11.2 Sek.; 2. Borow⸗Tſch. Hand⸗ wistan-Tiabb, Pleter 1. Geißzler⸗Heſt. 502(Jiekord): 2. Boro⸗ ktin. 2„51,2 Sek.— 800 Meter: 1. Schindler⸗Tſch.:59,6 Tſch. 408 arr⸗Oeſt.:09,8 Min.— 1500 Meter: 1. Schindler⸗ 1. K0 555.Min; 2. Friede⸗Oeſt.:10 Min.— 5000 Meter: 1 2 155 ſch. 16.08 M..Bhoralik⸗Tſch.— 5000 Mtr. Gehen: 110 Meter ch. 23:51 Min.; 2. Kühnel⸗Oeſt. 24:14,8 Min.— 88 Setr Hürden: 1. Weſſely⸗Oeſt. 15,4 Sek.; 2. Lipeik⸗ſch. ru.U Diſenswerfen: 1. Turansky⸗Tſch. 41,15 Meter; .08 Melch. 5 Meter.— Speerwerſen: J. Phemelik⸗cch. Augelſtoß er; 2. Umfahrer⸗Oeſt. 51,21 Meter(Rekord).— kauſch⸗O en: 1. Schemeli⸗Tſch. 13,87 Meter(Rekord); 2. Ja⸗ 2 Umf abrez 18,14 Mtr.— Hochſprung: 1. Alun⸗Tſch. 1,80 Mtr.; 974 M eicer Deſt, 1,75 Meter.— Weitſprung: 1. Machan⸗Tſch. Held⸗Oeft.8, Weſſelv⸗Oeſt. 6,73 Meter.— Stabhochſyrung: Met eſt 3,50 Meter; 2. Votawa⸗Tſch. 3,35 Meter.— 4 mal er Staffel: 1. Oeſterreich 44 Sek.; 2. Tſchechoſlovakei nuten die übrigen Kategorien. In der ſchwerſten Klaſſe, der disqualifiziert.— 3 mal 1000 Meter⸗Staffel: 1. Tſchechoflovakei :05,8 Min.; 2, Oeſterreich 8 Meter zurück.— Geſamtergebnis: 1. Tſchechoſlovakei 50% Punkte; 2. Oeſterreich 32% Punkte. Limburger Regatta Zweiter Tag Der zweite Tag der Limburger Regatta brachte einen ſehr ſtarken Beſuch. Es war ſehr warmes Wetter, windſtill, ſo daß eine glatte Abwicklung der Kämpfe gewährleiſtet war, die denn auch ſehr gut organiſiert vonſtatten gingen. Der ge⸗ botene Sport war durchweg gut. Zu erwähnen iſt im Beſon⸗ deren, daß im Großen Vierer der Maizer.V. allein über die Bahn ging. Im dritten Achter ſchlug Germania Frank⸗ furt die Frankfurter.G. Sachſenhauſen. Die Ergebniſſe Dritter Vierer: 1. Rhenania Koblenz 6ꝛ34,4, 2. Limburger R. V.:88,6, 3. Undine Saarbrücken aufgegeben. Jungmann⸗Vierer: 1. Undine Saarbrücken:50,4, 2. Frank⸗ furter.G. Sachſenhauſen:01,2, 3. R. V. Kaſſel:21,2. Zweiter Junior⸗Vierer: 1. Frankfurter.G. Germania :31, 2. Undine Saarbrücken 635,4. Jungmann⸗Einer: 1..V. Kaſſel:26,2(Jeep), 2..G. Saar Saarbrücken(Ehrenfeld). B= Jungmann⸗Vierer: 1. W. Sp. V. Bendorf 6253,8, 2. Neußer.V. Zweiter Achter: 1. Kölner.V. 77:03, 2. Gießener R. G. 77:05,6, 3. Limburger R. V.:06,6. Großer Vierer: Mainzer R. V. Alleingang in 880. Lahn⸗Jungmann⸗Vierer: 1. Limburger.V.:08,4, 2. VB.f. R. Sp. Gießen 1913. Dritter Achter: 1. Frankfurter.G. Germania:54,2, 2. Frankfurter.G. Sachſenhauſen:54,6, 3..V. Koſtheim⸗ Guſtavsburg:06. Doppelzweier ohne Steuermann: Gießener.G. 77 (Müller, Georgi):06. Ermunterungs⸗Vierer: 1. Akademiſche.Vgg. Rheno⸗ Frankonia Frankfurt:46, 2. Limburger R. B. aufgegeben. Ermunterungs⸗Vierer für B⸗Klaſſe: 1. Neußer R. V.:41, 2. Flörsheimer.V.:59, Limburger.V. aufgegeben. Troſt⸗Achter: 1..K. Saar Saarbrücken:02,4, 2. Undine Saarbrücken:07, 3. Limburger.V. Großer Achter: 1. Mainzer.V.:40, 2. Kaſteler R. V.:41. Kolberger Väderrennen Zweiter Tag—.M..⸗Siege bei den großen Klaſſen Die große internationale Straßenveranſtaltung des B. M.., das Kolberger Bäderrennen, hatte am Haupttage bei ſchönſtem Wetter einen Maſſenzuſtrom von Beſuchern zu verzeichnen. Die ganze, rund 27 km lange Rennſtrecke war von Zuſchauern dicht umſäumt. Dauk guter Organiſation und guter Abwicklung nahmen die Rennen einen reibungs⸗ loſen Verlauf, Den größten Erfolg hatte an dieſem Tage die deutſche.M..⸗Maſchine, die in allen von ihr beſtrit⸗ tenen Rennen Sieger blieb. Henne⸗München auf.M.., der urſprünglich bei den 500 cem-Maſchinen ſtarten ſollte, nahm an dem Rennen der Maſchinen bis 750 cem teil und erzielte hier die ſchnellſte Zeit aller Fahrtteilnehmer. Dieſer Sieg gibt ihm ein Anrecht auf den Motorrad⸗Wanderpreis von Deutſchland. Geſtartet wurden insgeſamt 52 Maſchinen, zu⸗ erſt die bis 1000 cem und dann in Abſtänden von je vier Mi⸗ bis 1000 cem, hatte der Targa⸗Florio⸗Sieger Köppen⸗Berlin auf B. M. W. ſtets die Führung. Von neun geſtarteten Ma⸗ ſchinen erreichten hier nur drei die vorgeſchriebene Maximal⸗ zeit.— Beim Rennen der Maſchinen bis 750 cem waär ebenfalls ſtets ein.M. W⸗Fahrer und zwar Henne⸗München in Front. Klein⸗Frankfurt a. M. auf.K. W. rückte in den letzten Run⸗ den vom ſiebten auf den zweiten Platz vor. In dieſer Kate⸗ gorie gab es übrigens die meiſten Ausfälle.— Beim Rennen der Kategorien bis 500 com lag Gall⸗Wien auf B. M. W. durch⸗ weg an der Spitze. Schlutius⸗Schwerin auf.M. W. konnte ſich erſt in der ſechſten Runde auf den zweiten Platz ſetzen. Die 3 D. K..⸗Fahrer gaben nacheinander auf. Auch A..S. konnte ſich nicht durchſetzen. Mit einer Ueberraſchung endete das Rennen der Maſchinen bis 350 com. Der favoriſierte Engländer Ahſby mußte in der fünften Runde aufgeben, da er an ſeiner Jap⸗Maſchine einen Getriebeſchaden erlitt. Ernſt⸗ Breslau auf A. J. S. beendete das Rennen als Sieger. Die Ergebniſſe: Bis 1000 cem: 1. Köppen⸗Berlin auf.M. W.:11,58 Std. (Stundenmittel 104 km); 2. Heck⸗Berlin auf Harley⸗Davidſon :23,28.2 Std.(98 km); 3. Iggenbach⸗Mühldorf auf Bayerland 3132,51.9 Std.(93,1 km). 9 Teilnehmer. Bis 750 cem: 1. Henne⸗München:08,47.3 Std.(105,5 km Stundenmittel, beſte Zeit des Tages); 2. Klein⸗Frankfurt /M. auf D. K. W.:43,22.2 Std.(89,3 Km); 3. Niemeck⸗Zerbſt auf B. M. W.:44,03.3 Std. 11 Teilnehmer. Bis 500 cem: 1. Gall⸗Wien auf.M. W.:14,28 Std.(102,3 Kilometer Stundenmittel); 2. Schlutius⸗Schwerin:29.32.1 Stunden(95,2 km); 3. Graf v. Bismarck⸗Verzin auf.M. W. (:33,33.1 Str.(93,4 km). 15 Teilnehmer. Bis 350 cem: 1. Ernſt⸗Breslau auf..S.:40,47.3 Std. (Stundenmittel 89,7 km); 2. Ihle⸗Chemnitz auf Schüttof :42,28.2 Std.(86,4 km); 3. Engler⸗Berlin auf.R..⸗Jap :58,18.1 Std.(83,6 kKm). In allen Klaſſen waren 332,38 Em zurückzulegen. 9. Kongreß des Oberrheiniſchen Schachbundes Die zweite Run de des Meiſterſchaftsturnieres brachte große Ueberraſchungen. Huſſong, Mannheimer Club, nützte einen Eröffnungsfehler Kluckers, Freiburg nicht genügend aus und kam durch präziſes Spiel des Freiburgers bald in Nachteil. Huſſong, bedrängt durch große Zeitnot, mußte ſchließ⸗ lich die Partie aufgeben. Dr. Meyer, Mannheimer Schach⸗ klub, kam in einer Skandinaviſchen Partie gegen v. Tereſt⸗ ſchenko in ſtarken Stellungsnachteil, konnte ſich aber bald! zwölf Runden gleich OVFRSIOIZT- durch grobe Stellungsfehler des ruſſiſchen Meiſters erholen und riß durch Materialgewinn den Sieg an ſich. Rutz, Karls⸗ ruhe, verſcherzte ſich in einem Blumenfeldgambit gegen Barnſtedt, Karlsruhe, durch falſchen Abtauſch ſeine ein⸗ zige Gewinnchance. Die Partie lief in ein Turmendſpiel über und endete mit remis. Die anderen Partien mußten abgebro⸗ chen werden. Dabei beſitzt Ochs. Mannheimer Schachvereini⸗ gung, ſtarke Gewinnchancen gegen Theo Weiſſinger, Karlsruhe. Fleißner, Mannheimer Schachklub, hat gegen Ahr, Pforzheim, einen kleinen Poſitionsvorteil. Heinrich Weiſſinger, Karlsruhe, dürfte infolge Figurenübergewich⸗ tes gegen Sartory, Konſtanz, gewinnen. Das Haupt⸗ und Nebenturnier hat ebenfalls begonnen. Ergebniſſe der 1. Runde im Hauptturnier: Zimmer⸗ mann, Ludwigshafen, verliert gegen Schrottmüller, Freiburg. Bader, Pforzheim gewinnt gegen Blum, Mann⸗ heimer Schachklub. Geismar, Bruchſal verliert gegen Reinbold, Pforzheim. Schneider, Mannheim verliert gegen Weiß, Pforzheim. Schmitz Freiburg verliert gegen Münſch, Karlsruhe. Barth, Bruchſal gewinnt gegen Stenzel, Pforzheim. Folz, Ludwigshafen verliert gegen Eiſinger ſen., Karlsruhe. Hund. Karlsruhe verliert ge⸗ gen Kirpitſchnikoff, Heidelberg. Kehl, Ludwigshafen verliert gegen Scheibe, Karlsruhe. Ebeling, Freiburg verliert gegen Ruchti Il, Mannheimer Schachvereinigung. Abgebrochen wurden die Partien: Eiſinger jr., Karlsruhe ge⸗ gen Fies, Pforzheim; Klude, Freiburg gegen Bremer. Bruch⸗ ſal; Hermann, Karlsruhe gegen Horſt, Mannheimer Schach⸗ klub, Unterwagner, Karlsruhe gegen Thielemann, Schwetzin⸗ gen und Kunitzki, Karlsruhe gegen Dr. Linder, Schachklub Freiburg. Bei Nennung der Partie⸗Ergebniſſe haben die Erſt⸗ genannten Weiß. 3. Runde des Meiſterſchaftsturnieres: Barnſtedt, Karls⸗ ruhe, gelangte in der Meraner Variante des Damengambits gegen Huſſong, Mannheimer Schachklub, bald in eine ſchlechtere Stellung. Huſſong gewann ſchließlich die Dame und durch geſchickte Ausnützung einer Schwäche im Zentrum, die Partie. v. Tereſtſchenko bekam in einem Albin⸗Gegen⸗ gambit gegen Rutz, Karlsruhe. kleine Vorteile, mußte ſich aber ſchließlich nach Abtauſch beider Türme mit remis begnü⸗ gen. Dr. Meyer, Mannheimer Schachklub. kam in einer Skandinaviſchen Partie gegen Fleißner, Mannheimer Schachklub, in eine etwas gedrückte Stellung. Fleißner wußte aber ſeinen Vorteil nicht entſcheidend auszunützen, ſodaß dieſe Partie ebenfalls remis wurde. Klucker, Freiburg, ſtand gegen Ahr, Pforzheim, weitaus beſſer, machte aber einige arobe Schnitzer und verlor. Abgebrochen wurden die Partien Sartory, Konſtanz gegen Theo Weiſſinger, Karlsruhe in aus⸗ geglichener Stellung, Ochs, Mannheimer Schachvereinigung gegen Heinrich Weiſſinger, Karlsruhe. Stand nach der 3. Runde: Ahr, Pforzheim 2 P1 Hänge⸗ partie, Huſſong, Mannheimer Schachklub. Klucker, Freiburg und Dr. Meyer, Mannheimer Schachklub 2, Fleißner, Mann⸗ heimer Schachklub 1 + 1., Rutz, Karlsruhe und v. Tereſt⸗ ſchenko, Baden⸗Baden 1, H. Weiſſinger, Karlsruhe und Sar⸗ tory, Konſtanz 2., Barnſtedt, Karlsruhe ½. Ochs, Mannheim und Theo Weiſſinger, Karlsruhe 0 + 2 H. 2. Runde im Hauptturnier: Schrottmüller 7— Dr. Lin⸗ der ½% Scheibe 0— Bader 1: Thielemann 1— Reinbold 0; Klude— Eiſinger fr. ½, Stenzel 1— Geismar 0; Blum 0— Folz 1; Kirpitſchnikoff 1— Eiſinger ſen.;: Kehl ½%— Hund 2: Ruchti II 0— Barth 1; Münſch 1— Unterwagner 0; Ebeling 1— Zimmermann 0: Fies ½— Hermann 7. Abgebrochen wurden die Paxtien: Weiß— Kunitzki. Schmitz— Schneider und Horſt— Bremſer. Im Nebenturnier ſtehen gegenwärtiga an der Spitze: Ad. Fritſch, Joſ. Mayer, Steph. Müller, Gärtner, Kawalow, Weih⸗ nacht und Keilmann mit zwei Zählern. Jußball .B. Zweibrücken—.C. Pirmaſens:5(:2) Zur Generalprobe für die kommenden Verbandsſpiele gaſtierte der F. C. Pirmaſens geſtern bei der ſpielſtarken Kreisligaelf des.B. Zweibrücken und konnte nur ein Un⸗ entſchieden herausholen. Die Platzmannſchaft hat den Erfolg verdient. Pirmaſens hatte Erſatz für Schaub im Tore, wäh⸗ rend die Einheimiſchen ohne ihren vorzüglichen Mittelläufer antreten mußten. Bei offenem Kampfe ging Zweibrücken kurz nach Beginn in Führung, doch glich Pirmaſens bald aus und ſtellte kurz vor dem Wechſel die Partie auf:1 für die Gäſte. Aber nach der Pauſe ſpielte Zweibrücken ſehr energiſch und konnte bald Ausgleich und Führungstor erzwingen.:2 für Zweibrücken. 2 weitere ſchöne Tore brachten den Ueber⸗ raſchungsſtand von:2 für Zweibrücken. Nun erſt rafften ſich die Bezirksligaleute zu einem gewaltigen Endſpurt auf und es gelang ihnen auch noch bis zum Schluſſe, die Partte :5 remis zu geſtalten. Während der Pirmaſenſer Erſatztor⸗ hüter ſich gut hielt, war der einheimiſche Mittelläufer gegen Schluß dem ſcharfen Tempo nicht mehr gewachſen.—4— Pferdeſport Rennen zu Magdeburg 1. Preis der Salzquelle. Hürdenrennen: Für Dreijährige: 2000 ¼, 2600 Meter: 1. V. v. Dewitzs Spala(Lewicki); 2. Ent⸗ täuſchung; 3. Camillus. Ferner liefen: Falkenauge. Tot.: 38. Pl. 20, 16:10. 1½—3 Längen. 2. Fervor⸗Rennen: 2000, 1800 Meter: 1. Dr. Neumann Sameks Eisläufer(Varga); 2. Rückſicht; 3. Vedette. Ferner liefen: Phythia. Tot.: 18. Pl. 10, 11:10.—5 Längen. 3 Preis der Altmark. Jagdrennen: 2000 J, 31000 Meter: 1. F. v. Zobeltitzs Bubi(H. Bismark); 2. Akelei; 3. Ardoritin. Ferner liefen: Spökenkieker, Martint, Diana, Anika. Tot. 12. Pl. 11, 14, 20:10.—1½ Längen. 4. Preis von Altfeld. Ehrenpr. u. 2500. 2100 Meter: 1. Stall Halmas Manlius(A. Sajdik); 2. T ichts I57.(A. Sajdik); 2. Taugenichts. Tot. 5. Harzburger Jagdrennen. Ehrenpr. und 2000. 3650 Me⸗ 995 15 8 v. Oſaba(H. Edler); 2. Cu⸗ 5[chenk. Ferner liefen: Simona, Antin. Tot. 50. Pl. 22, 14:10.—1 Längen. 73 6. Preis von Althaldensleben. Hürdenrennen. 2500, 3000 Meter: 1. J. Süßmanns Nana(Bismark); 2. Laon; 3. Husdent. Ferner liefen: Neuland, Culvert, Frigga 2, Vyper, Genügſame. Tot. 103. Pl. 22, 36, 26:10.—6 Längen. 7. Preis von Halle. Für Zweijährige. 2000 J, 1000 Mtr.: 1. G. Ehrenfelds Bonbonniere(Vinzenzſ; 2. Eiland; 3. Königs⸗ krone. Ferner liefen: Ledon, Staroſte, Fafner, Immerſtolz, Allerwelksmädel, Quelle, Mauſi. Tot. 25. Pl. 20, 26, 52210. —2 Längen. * s ON Vom erſten bis zum letzten Zuge rein und bekömmlich e 4 5 Sette. 5 Nr. 350 -Neue Mannheimer Zeitung kabend-Ausgubs) — Montag den 1. Augußt 1587 3. Reichsjugendtag des D. H. V. In Hamburg fand vom 9. bis 14. Juli der 3. Reichs⸗ Jugendtag des Deutſchnatiönalen Handlungs⸗ „gehilfenverbandes unter ungeheurer Beteiligüng ſtatt. Allein 8 Sonderzage waren nölig, um die Teik⸗ gehmer überhaupt heranbringen zu können. Der Bericht der Polizet, die einen muſtergültiß durchgeführten Schutzdienſt leiſtete, meldet von 15000 Teilnehmern.* Den Auftakt bildete die Eröffnung der Muſtermeſſe am Samstag nachmtttag, entſtanden aus der berufsbildneriſchen Arbeit der Briefwechſelbundfirmen, das ſind Scheinfirmen unter der Leitung von Lehrlingen und jungen Kaufmanns⸗ gehilfen, die ein ähnliches Leben haben, wie ihre Vorbilder in der großen Wirtſchaft. Die Meſſe zeigte ausſtellungstech⸗ niſch recht beachtenswerte Leiſtungen. Am Abend erfolgte die Begrüßung. Die größten(kom⸗ binierten) Säle Hamburgs(Sagebiel) reichten nicht für die Aufnahme der Teilnehmer aus; in letzter Stunde mußte eine Parallelverſammlung eingerichtet werden, um wei⸗ tere Tauſende begrüßen zu können. Als Rebdner traten auf: Lambach(M. d..) und Miltzow. Den. 1 des Abends bildete der Einmarſch der nach Tauſenden zählenden Banner und Wimpel, voran beſetztes Gebiet, dann Danzig, Sudetengau, Oeſterreich uſw., der unter großem Jubel vor ſich ging. An den Reichspräſidenten wurde ein Telegra mim m mit dem Gelöbnis unverbrüchlicher Treue geſandt. Den Sonntag leitete ein evangeliſcher und katholiſcher Gottesdienſt— erſterer in der Michaeltskirche— ein. der Kundgebung im Zoologiſchen Garten ſprach Verbands⸗ vorſteher Bechly:„Was geht den jungen Kaufmann das Bivgon um eine neue Struktur des Staates und der Wirt⸗ ſchaft an? Bei der Jugend liegt es, ob Deutſchland in 30 8 entweder zugrunde geht oder einen Aufſtieg erlebt. Der.H. V. als Geſinnungsgemeinſchaft hat ſtets das Ideal des„ehrbaren Kaufmanns“ vertreten. Spitzenleiſtungen im euf durch Gehilfeuprüfungen, Kurſe, Briefwechſelbund⸗ Krmen uſw. ſind ſelbſtverſtändliche Folgerungen. Aus Be⸗ ruf uno Votlkstum entſpringt die Liebe zu Volk und Heimat. Der D. H. V. will Diener und Bereiter des neuen Deutſchland ſein.“ Einen erhebenden Anblick bot der Fackelzug am Sonntag abend. Der Zug war ſchier endlos. Weit über eine Stunde danerte der Vorbeimarſch am Verbandshaus. Der latz am Bismarckdenkmal konnte ſie kaum 2 15 die die Weiheſtunde an dem magiſch beleuchteten Standbild Bismarcks miterleben wollten. Deutſchland, Deutſchland über alles brauſte es abſchließend durch die Nacht. Am Montag ſpielten ſich die Berufswettkämpfe ab. 600 werdende Kaufleute zeigten Können und Wollen. Vor einem Kuratorium aus Berufskollegen und Arbeitgebern aben ſie Zeugnis über das bisher Erlernte und Erfahrene. In 18 Gruppen mußte die Abnahme der Prüfung erfolgen. Die Prüfung erſtreckte ſich nicht nur auf Stenographie und Schreibmaſchine, ſondern vor allem auf praktiſche kaufmän⸗ kiſche Geſchäftsvorfälle. Die Ergebniſſe können recht zufrie⸗ den ſtellen. Nachmittags führten 3 Sonderzüge von doppekter Zug⸗ länge die Jungmannen nach Friedrichsruh an das Grab Biöemarcks. Habermann,..R..., hatte es ſich zur Aufgabe geſtellt, Bismarck als Politiker und Menſch dar⸗ zuſtellen. Das Ziel der ſtandespolitiſchen Arbeit ſei, den jungen Kaufmann zum ganzen Kaufmann zu erziehen, der erne berett kſt, ſein Leben unter das Ideal Bismarcks zu llen, wie es ſein Grabſtein in Friebrichsruh kündet:„Ein treuer deutſcher Diener ſeines Herrn.“ Den nächſten Tag be⸗ Uutzten weit über 2000 Jungmannen, um auf Helgoland ihre Banner und Wimpel mit dem Waſſer der Nordſee zu weihen. Andere Gruppen beſuchten bie Stätten hanſeatiſcher Kultur und Arbeit. Die Jungkanfleute machten einen friſchen, 1 diſziplinſerten Eindruck. Man kann den Verband“ zu Jugend und der gut gelungenen Tagung nur beglück⸗ nſchen. Serichtszeitung Eine abentenerliche Geſchichte Mit einer romantiſchen Angelegenheit hatte ſich das Land⸗ gericht München 1 zu befaſſen. Wegen Fahnenflucht hatte ſich der Mechnniket Karl Harba uer, der in der 6. Kom⸗ pagnie 19. Reichsw.⸗Inf.⸗Regts. in Augsburg diente, zu nerantworten. Die Sehnſucht nach ſeiner Geltebten war ihm zum Verhängnis geworden. Bereits im Jahre 1920 hatte er ſeinen Urlaub. eigen⸗ mächtig überſchritten und war damals mit Kaſernenarreſt be⸗ ſtraft worden. Der Grund, warum er nicht rechtzeitig ein⸗ paſſierte, war ein Beſuch bei ſeiner Geliebten, die im beſetzten Gebiet wohnte. Als Harbauer dann im folgenden Jahr, im Oktober 1921, wieberum Urlaub bekam, machte er wieder einen Abſtecher nach Mainz, der für ihn als Angehörigen der be⸗ waffneten Macht immerhin mit einigem Riſtko verbunden mar. Als er am Bahnhof in Mainz auf ſeinen Zug nach München wartete, wurde er von der franzöſichen Militärbe⸗ hörde kontrolliert und feſtgenommen. Dabei ſoll man, nach den Angaben, die Harbauer vor Gericht machte, verſucht haben, ihn über militäriſche Dinge auszuforſchen. Als er ſich wei⸗ gerte, irgendwelche Auskünfte zu geben, habe man ihn vor die Wahl geſtellt, entweder in die franzöſiſche Fremden⸗ legion einzutreten oder ihm als Spion den Prozeß zu machen. Bei der bekannten Einſtellung der franzöſiſchen Militärgerichte habe er ſich dann nach Ablauf einer Bedenk⸗ zeit ſchweren Herzens dazu entſchloſſen, lieber in die Frem⸗ denlegion einzutreten, als einen Prozeß mit zweifelhaftem Ausgang über ſich ergehen zu laſſen. In der Folgezeit machte nun Harbauer den Kampf gegen die Rif⸗Kabylen mit, mit all den entſetzlichen Qualen und Martern, die der Dienſt in der Fremdenlegion mit ſich bringt. Nachdem ſeine fünffährige Dienſtzeit abgelaufen war, zu miſſen, kehrte Harhauer im Oktober 1926 nach Deutſchland zurück und ſtellte ſich ſofort nach ſeiner Ankunft der Poltzei⸗ dtrektion München. Darauf wurde gegen ihn ein Verfahren wegen Fahnenflucht eingeleitet. Das Schöffengericht Augs: burg verurteilte ihn deswegen zu drei Monaten Gefängnts und fprach außerdem Entfernung aus dem Heere aus. Auf ſeine Berufung hin wurde dieſes Urteil von der Strafkammer des Landgerichts Augsburg aufgehoben und Harbauer freige⸗ ſprochen. Das Oberſte Landgericht hob auf Reviſion der Staatsanwaltſchaft dieſes Urteil wieder auf und verwies die Sache zur Verhandlung an das Landgericht München I. In der jetzigen Verhandlung wurde unter Aufhebung des Urteils erſter Inſtanz Harbauer wegen unerlaußter Entfernung aus dem Heere zu vier Monaten verſchärften Arreſt verurteilt. flüchtete durch die Wohnung und ſprang aus einem Fenſter dem Staatskrankenhaus. Die verwundete Frau wurde ins Auf der er ſich hatte verpflichten die Reis Schießerei eines Liebestollen— Der Maſſenmörder von Raabs— Der Waſſerkrieg Der Klub der ſchweigenden Genießer— Von der eigenen Schweſter gefaugen gehalten— Der reiche Armenhäusler— Eigenartige Rekorde. Deutſchland Ein 23 Jahre alter Buchhalter in Berlin⸗KReinik⸗ kendorf, der bei der Werbung um ein 18jähriges Mädchen auf den Widerſtand von deſſen Mutter 170 ſtieg nachts an der Faſſade ihres Wohnhauſes bis zum erſten Stock empor und drang in⸗ das Schlafzimmer der alten Dame ein. Dort ſchoß er mit einem Rebolver in wilder Weiſe um ſich und traf die erſchrockene Frau in die linke Bruſtſeite. Trotz der Ver⸗ wundung ſtürzte ſich dieſe auf ihn und verſuchte ihm dte Waffe zu entreißen. Die Tochter, durch die Schüſſe geweckt, lief auf die Struße und rief um Hilfe. Der Eindringling auf den Hof, wo er mit ſchweren inneren Verletzungen liegen blieb. Polizeibeamte brachten ihn als Polizeigefangenen nach Krankenhaus gebracht. Oeſterreich Das Städtchen Raabs an der Thaya im öſterreichiſchen Waldviertel, unweit der tſchechiſchen Grenze, das vor kaum Jahresfriſt der Schauplatz einer düſteren und auch heute noch nicht völlig aufgeklärten Tragöbte im Hauſe des Schloßherren, Baron Hugo von Klinger geweſen iſt, die mit dem Tode der Gattin des Schloßherren und eines jungen, ruſſiſchen Ariſto⸗ kraten, eines Grafen Orlow, geendet hatte, iſt abermals die Szene eines blutigen Schauerdramas geweſen, das ſich in den Dienſträumen des Bezirksgerichts Raabs abgeſpielt hat und in dieſer Art in der Krimtinalgeſchichte wohl einzig daſteht. Ein jugendlicher Verbrecher, der in dieſem Gericht wegen Einbruchsdiebſtahles und Notzucht gefangen gehalten wurde, Überflel, während er die Kanzlei reinigen follte, den Exekutionsbeamten Karl Hermann und verletzte ihn durch mehrere Hiebe mit einem lebensgefährlich. Dann verging er ſich an der Frau des Beamten, erſchlug ſie ſchließlich im Keller mit einer Holzhacke und tötete in beſtiali⸗ ſcher Weiſe auch ihre beiden Kinder im Alter von vier Jahren und acht Monaten. Nachdem er noch 10 000 Schilling geraubt, ergriff der Mörder die Flucht. Der am Samstag Nachmittag oder Abend verübte Maſſenmord wurde erſt am Sonntag früh entdeckt, als ein Gendarm bei dem Bezirksgericht Raabs einen Häftling einliefern wollte. Da auf Klopfen und Läuten nicht geöffnet wurde, ließ man ſchließlich, Böſes ahnend, durch einen Schloſſer das Tor des Gerichtsgebäudes aufſprengen. Auch im Hauſe ſelbſt waren alle Türen verſperrt, alle Gänge abgeriegelt, es bedurfte längerer Zeit, um in die im erſten Stock gelegenen Kanzleiräume der Exekutionsabteilung vor⸗ zudringen. Dort bot ſich den Eintretenden ein entſetzlicher Anblick. Vor ſeinem Schreibtiſch lag der 28 jährige Voll⸗ ſtreckungsbeamte und Gefängnisaufſeher Karl Hermann tief bewußtlos in ſeinem Blute. Einige Poſtſchecks, ebenfalls mit Blut beſudelt, neben ihm. In einer Ecke lag ein blutiger Kleiberrechen aus Eiſen, mit dem ein Unbekannter offenbar in meuchleriſcher Abſicht den Beamten überfallen und nieder⸗ geſchlagen hatte. Der Schwerverletzte, der noch Lebenszeichen von ſich gab, wurde auf einem Diwan gebettet. Man ließ etligſt einen Arzt herbeiholen und ging dann daran, das Haus weiter zu unterſuchen. Dabei fand man, wieder nach Auf⸗ ſperrung einiger Türen, im Keller die 23 jährige Gattin Her⸗ manns als Leiche auf. Sie war durch zwei fürchterliche Beil⸗ hiebe über den Kopf getötet worden. Neben der Toten lag, mit einem grauenpollen Hackenhieb im Hals, ihr vierjähriges Söhnchen. Der Mörder hatte dem Knaben mit derſelben Holzaxt, mit der er die Mutter getötet, den Kopf faſt ganz vom Rumpf getrennt. Rieſige Blutlachen waxen neben den Holzſcheiten, die Frau Hermann eben geſpalten hatte, um Späne für den Küchenhekd zu machen. Aber mit dieſer drei⸗ fachen Bluttat hatte ſich der Mörder nicht begnügt. In der Kliche des Ehepaares fand man in der Wiege noch das acht Monate alte Töchterchen ebenfalls tot auf. Der Mörder hatte dem Kind eine Wäſcheleine, die quer durch bie Küche 928 0 geweſen war, mehrmals um den Hals geſchlungen und das arme Kind damtt erdroſſelt. Zunächſt ſtand man vor einem Rätſel. Eine Nachfrage in der Arreſtzelle gah aber die Auf⸗ klärung. Man erfuhr von ben dort internterten Häftlingen, daß ihr Zellengenoſſe, der 18 jährige Johaun Sourada, von dem Gefängnisauffeher Hermann am Samstag Abend gerufen worden ſei und den Auftrag erhalten habe, die Kanzlei zu reinigen. Seitdem ſei er nicht wieder zurück⸗ gekommen, Es konnte alſo kein Zwetfel ſein, daß Sourada, ein unverbeſſerlicher jugenblicher Taugenichts der Täter war. Da noch in der Nacht vom Samstag zum Sountag auch in einem benachbarten Orte Großau gegen die mähriſche Grenze zu ein Notzuchtsverbrechen angezeigt wurde, nahm man an, daß Sourada auch hier der Täter war und in dieſer Richtung geflüchtet ſei. Nach einer bishes unbeſtätigten Mel⸗ dung ſoll Sourada bereits unweit der mähriſchen Grenze von einem Gendarmen verhaftet worden ſein.„ Dn. Gr. K 4 Griechenland Ein Waſſerkrieg iſt zwiſchen den beiden griechiſchen Dör⸗ fern Duſſia und Pfari in der Nühe von Stynphalia aus⸗ gebrochen. Die anhaltende Dürre in Griechenland hat dazu geführt, daß die beiden Dörfer erhittert um eine Quelle ſtreiten, die ihnen den koſtbaren Stoff für die Bewäſſerung ihrer Aecker liefern ſyll. Die Männer, Frauen und Kinder der beiden Dörfer, insgeſamt 900 Perſonen, nehmen aus⸗ nahmslos an dem erbitterten Kampfe teil, der ſchon eine An⸗ zahl blutiger Opfer gefordert hat. Die Behörde 15 ſchließ⸗ lich aus Kortnth Truppen anfordern müſſen, weil die Polizet außerſtande war, die Ordnung wieder herzuſtelln. Frankreich 99 der berühmteſten Feinſchmecker von Paris haben den Klub der ſchweigenden Genießer gegründet. Sie ſammeln die allerbeſten Speiſerezepte der Welt und Adreſſen der r, und beſtgeleiteten Speiſehäuſer in einem„Heiligen Geheim⸗ huch“ und geſtatten nur ihren 99 Mitgliedern die Ausnutzung dieſer ſtreng vertraulichen Tips. Neue Mitglieder werden nur nach dem Tode eines bisherigen Klubangehörtgen oder na einer Ausweiſung aufgenommen, die allerdings nur dur eine nachgewieſene Indiskretion vorkommen kann. Man ee d Kreiſe in Paris kehren zu ihren Vorkriegs⸗ orgen zurück Spanien In dem ſpaniſchen Dorf Caſtellon war vor etwa einem Jahre ein Mädchen namens Mathilde Vives ſpurlos verſchwunden. Unter der Einwohnerſchaft behauptete ſich hart⸗ näckig das Gerücht, daß die Vermißte von ihrer S 770 Carmen gefangen gehalten werde. Schließlich hielt die Polizei Ein Walfiſchſ chlachten. Mädchen in einem vollſtändig finſteren Raume, deſſen Fenſter zugemauert waren, damit die Hilferufe des Opfers draußen nicht gehört werden konnten. Mathilde lag auf dem Fuß⸗ boden; als Bett dienten einige Sackreſte. Ihr Körper, der nur noch mit einigen Lumpen bekleidet war, ähnelte einem Gerippe; die Haut hing in weiten Falten um die ſich abzeich⸗ nenden Knochen. Dazu war die Bedauernswerte am ganzen Leibe mit Wunden und Ausſchlag bedeckt. Sie wurde ſofort in ein Krankenhaus gebracht, wo ihr Zuſtand für bedenklich gehalten wird. Ihre 49jährige Schweſter wurde feſtgenom⸗ men, ſie mußte von der Poltzei gegen die Dorfbewohner ge⸗ ſchützt werden, die ſie lynchen wollten. Man vermutet, daß die Täterin ihre Schweſter gefangen hielt, um ſich deren Erſpar⸗ niſſe von 10 000 Duros aneignen zu können. England Im Armenhaus zu Peterborough in England iſt ein ungefähr 60jähriger Landarbeiter geſtorben, in deſſen Kleidung erhebliche Reichtümer gefunden wurden. In einem alten Jackenärmel ſteckten 50 Pfund in Gold, in einem alten Halstuch und in einem Strumpf fand man 100 Pfund in Sil⸗ ber und eingenäht an verſchiedenen Stellen von Weſte und Rock über 30 Pfund. Seitdem werden die Inſaſſen des dor⸗ tigen Armenhauſes von der Verwaltung mit erheblicher Sorgfalt beaufſichtigt, in der Hoffnung, vielleicht noch mehr verborgene Schätze ans Tageslicht befördern zu können. Amerika Ein Rekordjäger iſt ein 40 Jahre alter Verſicherungsagent, der in der nordamerikaniſchen Stadt San Antonio lebt. Er hat hintereinander 35 Taſſen Kaffee getrunken und 6 Pakete Zigaretten geraucht, eine Leiſtung, die bisher nicht überboten worden iſt. Nunmehr hat er einen neuen Rekord dadurch auf⸗ geſtellt, daß er 150 Stunden ununterbrochen ohne Schlaf ver⸗ bracht hat. Dieſe Leiſtung hat den Ehrgeiz anderer wach⸗ gerufen und ſo wird Antonio wohl nächſtens der Schauplatz des erſten Schlafloſigkeitswettbewerbs ſein. Man wird ihn wohl am beſten mit einem Wettbewerb im Kaffeetrinken und Ziga⸗ rettenrauchen verbinden, da man auf dieſe Weiſe den Schlaf am beſten verſcheucht. Japan ſeltſame Geſchichte berichtet. In die Bucht von Kurihamhmurg liefen, wahrſcheinlich von einem Sturm verſchlagen, nicht weniger als ſieben große Walfiſche ein und alsbald machte ſich die geſamte Bevölkerung der Umgegend, aus Fiſchern und Landleuten beſtehend, in der Zahl von 5000 Köpfen auf Booten und allen irgendwie aufzutreibenden Fahrzeugen zur Jagd auf die Koloſſe auf, Volle 24 Stunden dauerte der Kampf mit den Rieſentieren, denen der Ausweg ins offene Meer ver⸗ ſchloſſen war. Die geſamte Bewohnerſchaft ruhte nicht, bis Fleiſch, Tran und Fiſchbein aller ſieben Walfiſche geborgen war, und dann wurde ein großes Feſteſſen begangen, da das Walfiſchfleiſch zu den begehrteſten Leckerbiſſen gehört. Uebri⸗ gens iſt es nicht unintereſſant zu bemerken, daß die Bucht von Kurihamhmura zuerſt von einem amertkäniſchen Geſchwader unter Commodore Perry angelaufen⸗worden iſt, der nach kur⸗ zem Kampf als Erſter das vollſtändig abgeſchloſſene Japan dem Verkehr mit der übrigen Welt öffnete. Nonlag den/ Ququst ic. Gοr m Owolkenlos. O heiter. O halb bedeckt. 8 wolkig. O bedeckt. o dtegen. Graupeln.— Nebel. K Gewitter O Windſtille. ⸗O- ſehr leichter Or Gmäßiger Südſüdweſt. O ſtürmiſcher Nordweſt. ̃ Schnee. Die Pfeile egen mit dem Winde. Die bei den Stationen ſtehenden Zahlen geben die Tempe⸗ ratux an. Die Wetterbericht der badiſchen Landeswetterwarte Die am Samstag gegen den Kanal geleiteten Tiefbruct ausläufer haben nordweſtliche Bahn eingeſchlagen und ſich uns nur durch zeitweilige Bewölkung bemerkbar gemacht. Der Hochruck⸗Einfluß konnte ſich daher den ganzen Tag behaupten. In Baden blieb es heiter und ſehr warm, teilweiſe wurden 30 Grad überſchritten. Der nordweſtliche Wirbel löſte auf hinterließ aber Teilwirbel, von denen der über Frank⸗ reich in weiter Ausbildung begriffen und unſere Wetterlage ungünſtig beeinflußt. den 2. Auguſt: Gewitter, inien verbinden Orte mit gleichem aufMeeresniveau umgerechneten Luſtdrut Wetterausſichten für Diensta zunächſt warm, bei eintretenden Weſtwinden kühler. Herausgeber, Drutker und Verleger. Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim, E 6, 2 4 Direktion: Ferdinand Heyme. er Chefpedakteur: Kurt Fiſcher(beurlaubt), Berantmtl.Redakteure: Für Politik: H. A. Meißn eine Hausſuchung ab, um die gegen Carmen Vives erhobenen Beſchuldigungen nachzuprüfen. Man fand das verſchwundene —— eulllelon: Dr. S, ftayſer.— Rommungl⸗Politik u. Lokales: i..: Franz Kircher— port und Neues aus allex Welt: miig Müller— Handelsteil: Hurt Ebmer— Gericht und alles Uebrige: Franz Aircher— Anzeigen: Dr. E. Stötzner — Chlorodont-Zahnpaste die herrlich erfrischend schmedtende Pfefferminz-Zahnpaste. rube 60 Pf. und.— Mark. Chlorodont-Mundwasser mit gleichem ktöstlichem Pfefferminz-Aroma. Reise-Spritzflascte.25 Marlt. Chlorodont-Zahnbürste 55 Spezlalbürste mit gezahntem Borstenschnitt. 70 Pf. und.28 Mark. Von einer der japaniſchen Inſeln Kanagawa wird eine 66 m, 3 5 + e en iB⸗ her m ᷑⸗ et + n tr k⸗ e 1 . 33377 Adlers rel. 55770 Dhein-, Nedtar- und Hafenfahrten Neu in Dienst gestellter Doppeldeck-Salon-Raddampfer„Aurea-Moguntia 730 Personen fassend. 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Die Kritit der Reichs bank bezog ſich bekanntlich inspeſondere auf das Verhält⸗ nis der Kaſſenbeſtände zu den fremden Geldern und auf die Höhe der Reports und Lombards. Bei den ſechs Berliner Großbanken haben die frem⸗ den Gelder diesmal zum erſtenmal ſeit der Stabiliſierung eine Ermäßigung erfahren, und zwar gingen ſie von 6,985 auf 6,813 Milld. Mark zurück. Arzepte und Schecks, die hierin enthalten ſind, ſind dabei mit 404 Mill. gegenüber 406 Mill. ¼ ziemlich unverändert ge⸗ blieben. Trotz dieſes Rückganges ſind auf der Aktipſeite die Debi⸗ toren in laufender Rechnung geſtiegen, und zwar von 3,417 auf 3,519 Milld.. Auffälligerweiſe haben von dieſer Steigerung die ungedeckten Debitoren den ſtärkeren Nutzen gezogen,(ſie ſtiegen von 908 auf 976 Mill. /, während die gedeckten von 2509 auf 2543 Mill. geſtiegen ſind, obwohl von Seiten der Großbanken immer betont wird, daß bei der ganzen Lage der Verhältniſſe den gedeckten Debitoren der Vorzug gegeben wird. Die geänderten Dispoſitionen der Banken zeigen ſich wetter in einer Steigerung der Kaſſenbe⸗ N von 116 auf 127 Mill. 1, ebenfalls in einer Steigerung der uthaben bei Noten⸗ und Abrechnungsbanken von 67 auf 90 Mill. ¼, vo in einer Ermäßigung der Reports und Lombards voß 887 auf 587 Mill.. Die Großbanken haben jetzt nur noch etwa 8,50 b. H. der fremden Gelder in Reports und Lombards angelegt gegen 12,3 v. H. vor zwei Monaten und 11 v. H. zur Zeit der letzten Veröffentlichung einer Zweimonatsbilanz vor dem Kriege, und ſie halten etwa 3,50 v. H. der fremden Gelder in Kagenbeſtünden und Notenbankguthaben gegen 2,6 v. H. vor zwei Monaten und 5,7 v. H. am 30. Juni 1914. Die Ermäßigung betrug bei der Deutſchen Bank etwa 3,25 v.., bei der Disconto⸗Geſellſchaft haben die Reports und Lompbarbs ſich nahezu halbiert, auch bei der Dresbner Bank gingen ſie um mehr als ein Drittel zurück, bei der Darmſtädter Bank um nahezu ein Drittel. Die Mitteldeutſche weiſt eine Ermäßigung von 45 b. H. auf, geringer war ſie bei der Commerz⸗ und Privatbank, etwa 15 v. H. ije Geſamtbilanzſumme ging zurück von 7,8 auf 7,641 Milliarden 4. Infolge der ſtärkeren Anlage der fremden Gelder in Debitoren hat ſich das Liguiditätsverhältnis bei ſämt⸗ lichen Banken verſchlechtert, am ſtärlſten bei der Deutſchen Bank, wo es von 54,2 auf 47,26 v. H. zurückging. Von den Staats⸗ und Landesbanken veröffentlichen wiederum 21 Inſtitute ihre Zweimonatsbilanz: die Preußiſche Stgatsbank weiſt eine weitere Ermäßigung ihrer fremden Gelder von 983 Mill. auf 929 Mill.„ auf. Dagegen ſind die fremden Gelder bei der Bayriſchen Staatsbank wiederum geſtiegen, und zwar von e Elnlagebeſtände bei den badiſchen Sparkaſſen am 30. Juni 1927 Weitere Zunahme der Spareinlagen Die Spareinlagen bei den badiſchen Sparkaſſen haben im Monat Juni um rd. 3,5 Millionen zugenommen. Nach dem Ergebnis der Eildienſtſtatiſtik betrug der Beſtand an Spar⸗ Einlagen am Anfang des Berichtsmonats rd. 182,6 Mill. I. Die Einzahlungen im Laufe des Juni beliefen ſich auf 1d. 12,2 Mill. /, die Rückzahlungen auf rd. 8,7 Mill., ſo daß am 30. Junti 1927 bei den 149 badiſchen Sparkaſſen ein Spareinlagenbeſtand in Höhe von insgeſamt 186,1 Mill.„ vorhanden war. Auch die Giro⸗, Scheck⸗ und Depo⸗ ſiteneinlagen ſind um rd. 2,8 Mill. auf 40,3 Mill. J¼ getſegen. Die geſamten Einlagebeſtände bei den dadiſchen Sparkaſſen erreichten ſoenit Ende Juni 1927 die Höhe von rud. 226,4 Mill. I. 22: 9 v. H. Dividende der J. F. Schröder⸗Banrer Commandit⸗ Geſellſchaft auf Aktien in Bremen. Das Geſchäftsjahr 1926—27 er⸗ brachte einſchließlich Gewinnvortrag aus dem Vorjahr ſowie einſchl. 1,5 Mill.„ aus frei gewordenen Sonderrückſtellungen und nach Ab⸗ zug von 498 423(55 718)„ für Abſchreibungen auf Gebäude 7678 762 2 000 140) Reingewinn. Daraus ſollen 9(8) v. H. Dividende derteilt, 5 Millionen(375 000) dem Reſervefonds, 300 000(300 000) Mark dem Beamtenpenſionsfonds zugeführt und 1253 762(525 140) ¼ auf neue R nng vorgetragen werden. „: Sto Zink— Mansfeld. Zu den bevorſtehenden Ver⸗ hanplungen en den Verwaltungen von Stollberger Zink und Mahsfeld erfährt die K.., daß die Stellung von Mansfeld durch Die deulſchen Kreoitbanlen Halbjahresende Rückgang der Kreditoren— Zunahme der Debitoren— Verſchlechterung der Deckung— Steigerung der Kaſſen⸗ Starke Einſchränkung der Reports und Lombarbs— Verminderung der Liquidität. 389 auf 463 Mill.„ und bei der Sächſiſchen Staatsbank von 158 auf 168 Mill.. Die Ausleihungen in laufender Rechnung ſtiegen bei der Preußiſchen Staatsbank von 543 auf 555 Mill. 1. Hiervon ſind 388 Mill.(361 Mill.) als liqguide zu bezeichnen. Die Wechſel⸗ angabe ging bei der Preußtſchen Staatsbank von 234 auf 228 Mill. zurück. Reports und Lombards von 100 auf 66 Mill. I. Die Zahl der deutſchen Grozentralen, die Zweimonats⸗ bilanzen veröffenlichen, iſt mit 16 unverändert geblieben. Die Summe der Kreditoren iſt leicht von 1237 auf 1215 Mill. zurück⸗ gegangen, während langfriſtige Anleihen von 818 auf 854 Mill. ½ und ſonſtige Verbindlichkeiten von 38 auf 40 Mill./ geſtiegen ſind. Auf der Aktivpſeite ermäßigte ſich bei den deutſchen Girozentralen die Anlage in Wechſeln und Schecks von 156 auf 135 Mill. /. Die Gut⸗ haben bei Banken und öffentlichen Kreditanſtalten gingen von 242 auf 172 Mill./ zurück, während die Außenſtände in laufender Rech⸗ nung von 322 auf 355 Mill. und die Darlehen mit feſten Lauf⸗ zeiten von 1224 auf 1293 Mill./ ſtiegen. (Beträge in Mill..⸗M.) redtt⸗ Stadls⸗ 5 Wurtißter hanen und Hopoe Glro⸗ Gruppe 1237 ins⸗ Landes⸗ theken⸗ zen⸗ banken e bee banken] tralen Datum 1927: 59.4. 30 6 0. 4. 30..J20. 3. 30.J30. 4. 30 6 fl0. 4. 30. 6. Zahl 6 684 79 21 21] 2 216 16 Kaſſe, Sorten, Kupons 1160 127JT 1450 162] 10 14 5 5] 7/ 10 Guthaben bei Noten⸗ und Ab⸗ rechnungsbanken 68 90J 86 142/ 14/ 160 4 31 13 Wechſel und unverz. Schatz⸗ anweiſungen 1413 1373ʃ1807 1740 494 478] 29 25/ 156 135 Noſtroguthaben bei Banken. 49 3431094/1070 230 204] 17 20 247 172 Reports und Lombards 857 587/J1072 758/ 134 1060 21 17// 31/ 24 Vorſchuüſſe auf Waren 553 554] 670 6860 2 2——1—— Eigene Wertpapiere 102 101 221 21½¼ 121 12] 13 24/154 157 Konſortialbeteiligungen 90 100 123 139J/ 26 29 3 3—— Dauernde Beteiligungen 147 159 209 21% 24 24 5 8 37( 37 Debitoren J64173519455147411849 15100 83 661547 1648 Immobilegg 1½ 277 27 0 2222 Sonſtige Aktgs 14 28ſ 462 483 820 545] 57 39J 16 18 Aktienkapitals 547 527 805 896 169 172 22 22117 126 Reſerven 52525„„„ 24 24 20 24 24 Noſtroverpflichtungen 3 5 22 25/ 67 61/—— 24 59 8Kredite der Kundſchaft bei Dritten 363 396f 470 521 5———21——4 —Guthaben deurſcher Banken..719 618f 895 779 171 191 26 19171 177 Einlagen auf proviſionsfreie 8. Rechnungen J312230344068 39771672 16910 91 101 1025 960 Sonſtige Kreditoren 234523582944 2967 333 374 41 41J 17 18 Akzepte und Schecks 407 404 545 571] 16 180 14 15—— Langfriſtige Anleighen———————1818 854 601 538 530 491 61 381 40 Sonſtige Paſſiva 5 die Uebernahme des Aktienpakets von dem bisher in den HV. von Stollberg ſtets opponierenden Bankier Nunberg verſtärkt worden iſt. Die wechſelſeitigen Beſichtigungen der Werke ſind in vollem Gange, doch wird das Ergebnis über ein etwaiges Zuſammengehen der beiden Gruppen, falls die Verhandlungen überhaupt zu einem Abſchluß führen ſollten, noch etwas auf ſich warten laſſen. :⸗: Verhandlungen zwiſchen Standard⸗Oil und J. G. Farben. Wie aus Newyork gemeldet wird, dürfte der Präſident der Stand⸗ ard⸗Oil Co., Teag le, bei ſeinem Europa⸗Beſuch nicht nur mit dem Leiter der Royal⸗Shell⸗Gruppe, Sir Deterding, Be⸗ ſprechungen haben, ſondern auch mit dem Führer der deutſchen Far⸗ beninduſtrie Verhandlungen aufnehmen. Als Ziel dieſer letzteren Beſprechungen wird eine Einigung über die künftige Verkaufs⸗ organiſation für den künſtlichen Betriebsftoff der J. G. Farbenin⸗ duſtrie bezeichnet. Auch über eine eventuelle Aufnahme der Herſtel⸗ lung von künſtlichem Brennſtoff in den Vereinigten Staaten ſoll geſprochen werden. :?: Robert Boſch AG. in Stuttgart. Die o. HV. genehmigte einſtimmig den bekannten Abſchluß, ſo daß alſo der Verluſt von 856 377/ an den Gewinnvortrag aus 1925 abgeſetzt une mit 137 931 Mark aus der Sonderrücklage gedeckt wird. 22: Deutſche Feuſterglas⸗A.⸗G. ſtellt Antrag auf Geſchäftsaufſicht. Die Teutſche Fenſterglas⸗A.⸗G. teilt mit, daß ſie den Antrag auf Geſchäftsauſſicht geſtellt hat. Wie aus früheren Veröffentlichungen bekannt iſt, trägt ſich die Geſellſchaft mit Sanierungsplänen. Die diesbezüglichen Verhandlungen ſind zum Teil geſcheitert, zum Teil werden ſie weitergeführt. Um dieſe Verhandlungen in Ruhe zu Ende führen zu können und um, für den Fall, daß auch dieſe Verhandlungen ſcheitern, Vergleichsverhandlungen mit den Gläu⸗ bigern aufnehmen zu können, hat ſich die Verwaltung veranlaßt ſeſehen, obige Maßnahme zu treffen. Das Geſchäftsjahr 1926 ſchließt mit einem größeren Verluſt ab. * Ergebnisloſe GV. der Mologa Holzinduſtrie.⸗G. in Berlin. In der G. V. vom Samstag ſollte über die Aufſtellung einer Eröffnungs⸗ Die.V. zog ſich mehrere Stunden lang hin, ohns daß man zu einer Beſchlußfaſſung kam. Die Ab⸗ wicklung in Rußland geſtaltet ſich außerordentlich ſchleppend. Ein Ende ſei vorerſt nicht abzuſehen. Da bekanntlich die Firma Gebr. Himmelsbach.⸗G. in Konkurs gegangen iſt, ſo würde ſich dies auch auf die Mologa Holzinduſtrie(an der die Himmelsbach.⸗G. be⸗ teiligt iſt) auswirken. ½: Weitere Abnahme der Konkurſe im Juli 1927.— Aber ge⸗ ſteigerte Geſchäftsaufſichten. Nach der beträchtlichen Abnahme der Konkurseröffnungen im Vormonat hat im Juli nur eine kleine weitere Abnahme ſtattgefunden. Es wurden nach einer Zuſammen⸗ ſtellung der Finanzzeitſchrift„Die Bank“ 432 Konkurſe neu eröffnet gegen 439 im Juni und 472 im Mat. Abgewieſen mangels Maſſe wurden 112 gegen 106 bzw. 117. Demgegenüber iſt die ſtarke Zu⸗ nahme der neu verhängten Geſchäftsaufſichten bemerkenswert, die ſich von 98 auf 141 erhöht haben. * Vor der Gründung eines Knocheneinkaufsſyndikats. Die Leim⸗ ſabriken bezogen bisher ihren Knochenbedarf durch den Reichsverband für Knochenverwertung(Rohag), in welchem ſowohl der Knochen⸗ handel als auch die Leimfabriken zuſammengeſchloſſen waren. Am 30. September d. J. läuft der Rohag⸗Vertrag ab. Laut Voſſ. Ztg. plant man die Gründung einer neuen Einkaufsorganiſation, in der nur die Verbraucher vertreten ſein ſollen. Die Verhandlungen hierüber ſollen unter Führung des Scheidemandel⸗Konzerns ſtehen und ſind noch nicht endgültig abgeſchloſſen. Vorerſt ſcheinen ſich von den mittleren Leimfabriken Widerſtände der neuen Gründung ent⸗ gegenzuſetzen. Börſenberichte vom 1. Auguſt 1927 Fraukfurt uneinheitlich Zu Beginn der neuen Woche konnte das Geſchäft an der Börſe keine weſentliche Belebung erfahren. Die Grundſtimmung blieb jedoch zuverſichtlich, da der Teilerfolg der deutſch⸗ tſchechoſlowakiſchen Handelsvertragsverhandlungen und die Beendi⸗ gung der Wirtſchaftsverhandlungen mit Südſlawien günſtig beurteilt werden. Auch der Monatsbericht der Dresdner Bank, der die Beſorg⸗ niſſe über die Paſſivität der deutſchen Außenhandelsbilanz zu zer⸗ ſtreuen ſucht u. vor allem aus der Belebung der inneren Konjunktur erklärt, wirkte ſtimmulierend. Da aber wieder kaum Kundenordres vorliegen und die Spekulation ſich auf verſchiedene Spezialpapiere beſchränkte, war die Tendenz bei kleinen Umſätzen nicht ein⸗ heitlich. Lebhafteres Intereſſe wandte ſich heute den Freigabe⸗ werten, Siemens u. Halske, Zell Waldhof und ſpäter auch J. G. Farben zu, die bis 3,5 v. H. anziehen konnten. Im übrigen gab es Kursgewinne und Abſchwächungen bis zu 2 v. H. Stärker gedrückt lag Wayß u. Freytag. Im weiteren Verlaufe ſchrumpfte die Ge⸗ ſchüftstätigkeit ſtark zuſammen. Die Kurſe bröckelten ab, namentlich die vorher ſtärker begehrten Werte konnten ihre Kursgewinne nicht ganz behaupten. Am Geldmarkt iſt Tagesgeld wieder ſtärker geſucht. hilanz Beſchluß gefaßt werden. bleibt undurchſichtig. Berlin teilweiſe befeſtigt Bei einer weiteren Belebung der Umſätze, die in die faſt unverändert herrſchende Geſchäftsſtille etwas Abwechflung brachte, zeigte die Börſe imallgemeinen feſtere Veranlagung. Faſt auf allen Gebteten ergaben ſich von wenigen Ausnahmen abge⸗ ſehen, Kurserhöhungen von—2 v. H. Lebhafter waren die Umſätze von Beginn an auf dem Schiffahrtsmarkt, wo Paketfahrt und Nord⸗ deutſcher Lloyd im Zuſammenhang mit den Freigabeerwartungen —3 p. H. in die Höhe gingen. Auch Elektrizitätswerke wurden leb⸗ hafter gehandelt u. zwar beſonders Geffürelt., Schuckert, Siemens u. Halske und fernex AEGG. bei Kursgewinnen von—5 v. H. In Far⸗ benaktien iſt das Geſchäft bei unverändertem Kursſtand etwas ruhi⸗ ger geworden. Bemberg behauptet, während Glanzſtoff ungefähr 10 v. H. hergaben. Montanwerte zumeiſt einige Prozent rückgängig. Feſter aber Laura⸗ und Maximilianshütte ſowie Stolberger Zink. Sonſt ſind noch Ludwig Loewe mit einer Beſſerung von 4 und Gebr. Junghans mit einem anfänglichen Verluſt von 6,5 v.., von dem aber ſpäter—6 v. H. wieder hereingebracht wurden, zu erwähnen. Der Anleihemarkt zeigte das jetzt gewohnte ſtille Ausſehen. Zu beachten iſt die neue Notierungsweiſe für Ablöſungsſchuld, die von jetzt ab in Prozenten des Auslöfungsbetrages gegen bisher des Nominalbetrages erfolgt. Im Verlaufe wurde das Geſchäft auch auf den eingangs erwähnten belebteren Gebieten des Aktienmarktes wieder ſtiller bei zumeiſt leicht abbröckelnden Kurſen. Am Geldmarkt will ſich die Entlaſtung nach dem Ultimo noch nicht zeigen. Es beſtand vielmehr ſtellenweiſe verſtärkte Nachfrage, ſodaß der Satz für Tagesgeld auf—8 v. H. angegeben wurde. Mo⸗ natsgeld—9 v. H. Der Privatdiskont blieb unverändert. 5786 v. H. * Mannheimer Produktenbörſe vom 1. Auguſt(Eigenbericht). Die Tendenz am Produktenmarkt iſt ruhiger bei reichlichem Angebot. Von Auslandweizen iſt angeboten: Manitoba I zu 16,75 hfl., II 16.40, III 15.50, IV 14.60, Auſtral. 15.30, Kanſas 15.15, Baruſſo 79 Kg. 14.70, Roſafés 79 Kg. 14,80, alles eif Mannheim. Inl. Roggen—24,50, ausl. Roggen 25.25—25.50, ausl. Hafer 22.50—23.50, Futtergerſte 23 bis 24, Mais gelbes 19.50, Biertreber 15.50—15.75, Raps 36,. Weizenmehl ſüddeutſches 39.50, Weizenbrotmehl ſüdd. 31.50, Roggen⸗ mehl 60—70proz. 35.50—37, Weizenfuttermehl 17.50, Weizenkleie 13, Roggenkleie 14,50 ¼, alles waggonfrei Mannheim. urszettel der Neuen Hannheimer Zeltung Ariſen und Auslandsanleihen in Prozenten. bei Stückenotierungen in Mark je Stück die mit T verſehenen Werte ſind Terminkurſe während ſich die mit verſehenen 3 noch in Bi⸗j verſtehen. Mannheimer Effektenbörſe vom 1. Auguſt + 29. 240, 0 Karlsruher Maſch. 29.— C. H. Knorr 187,0 Mannh. Gummi 46,.— Neckarſulm Fhrzg 120,0 Pfälz. Mühlenw. 156,0158,0 Portl. Zem. Heid. 152,0 Rh. Elektr,.⸗G. 165,01 Rheinmühlenw. 140,0 Wayß& Freytag 169,5 Zellſtoff Waldhof 335,0341.0 Südd. Zucker 148,01146.0 8. 1 N 88 29. 171,0Bad. Aſſekuranz. 250.0 —.—Continentaleerſ. 95.—95,.— Iypoth. Bank 170,0172,0 Mannheim. Verſ. 132,0134,0 reditbank 134,5 134,5 Oberrh. Verſ. 162,00162,0 Discante 147,0 147,0 * ..⸗G. für Seillnd. 94,—93,50 68,0 Benz& Eie.—5 226,0J..G. Farben 319,7 225,0 Rhenania 68,.— 180,0 Gebr. Fahr 54.— 182,0 Deutſche Linol. 262,0 29, Bank 172⁵,0 Hypoth. Bk.—.— cher Hof 185—.— ein 90dd. 226,0 318,0 ſigsh. Akt. Br. 225,0 3,.— artz⸗Storch. 180,0 r Worms 182,0 Frankfurter Vörſe vom 1. Auguſt celſenk. Bergw. 163,7163,00Baſt.⸗G. 236,0ſ2 le⸗Alelien. TGelſenk, Gußſt.———,— Bayriſch. Spieger 5,75 ITHarp. Bergbau, 204,0 205,0 Beck& Henkel 7,5076.50 g O. Kreditot 148,5 Tlſe Bergb. St. A 270,0.268,0 T Bergm. Elektr. 190,5 e Bank.— 87 IKall Aſchersleb. 179,0 175.0 Bing Metallwerke 28,40 214. 1 Weſteregel. 18905 1897 Drem.⸗Beſigh. Oel 70,.——.— 30 1675 107%½5 nnesmannr. 199,5 190,7 Ch. Brockh..⸗W. 38,.— 1 Ierſe e ded 36 89 01.0 Cenen Jeddels 1e der Hand. 241.0 berſchl.Bed 90,50 1010 Cement Karlſtadt 18570 u. Prlvatb. 179,2 00TOtadi.Min. Ant. 34.2534, 25 Chamotte Annaw. 98, 5 Nat. B 233,5239.0 1PhönirBergbau 123,1 125,0 CEhem, W. Albert 150,0 dothekenbt. 135.0 Saben drann 185,/0 145,0 Cont. Rüenb. Bzg⸗ 180.0 che Bank. 162,5 183,5 Saßzw. Jeubronn 1339118. TDaimler Motor. 124,5 e Wech, 188.5 438,0 Bf.be garabgkte 84. 88⸗50.Gold-. SAnf 217:0 Perſee-Bant Dyckerh.& Widm. 37,50038,50 Areinstant Pale. 151.1598 Cransport-Aletſen. Hurzors vert St. 9780 Dürkoppwerk St. 87,50 dner Bank 167,0 Schantungbahn Düſſeld-Rat. Dürr 76,50 Hop.⸗nan 180.9 ILHapagg Eiſen Kaiſerslaut. 44.25 .Elektr. Licht u. K. 198,2 5 5 ilarkt 56,.— magFrankfurt-—— Emaffe St. Uleld—.— 85 inger Mlaſh. 1 5 5 nger Maſch.— Eltüing. Spinn.. 280,0 280,0 Faber, Joh. Blei 68,.——.— Faber.Schieicher 105,5105,0 13.G. Farbenind. 319,3320,0 Fahr Gebr. Pirm. 54.—54,25 TFelt. Guill. Carls 188,0188,2 Feinmech. Jetter. 98,.——, Frankf. Pok.& Wit. 75,5075,50 Fuchswaggon-.———.— TGoldſchmidt Th. 181,0,139,0 Aae M. e 123,0 42,—42,— Hrtrltew Mhm.5½—.— f Babenie Weinh—— Grün, Büiſager—.— 180.0 54.— 262,0 189,5 .50 150,7 180,0 99.— irdd. Lloyd U chb.⸗Mannh. + 271.0/271.0 „Kempf⸗Sternb. 192.0192,0 Mainzer St.⸗A. 240,0241,0 S erh. Bindg. 353,0357,0 Schwartz⸗Storch 180,5180,5 Werger 80,0180,. Adt, Gebr..J. Adler Oppenheim——.— 119.7 183.5 205.0 5 gwerk⸗ A. bBoſſumer uß „OLederwerk Rothe—— 5 Motorf. Oberurſ. 71,.— 29, 1. Uhrenfabr. Furtw.—.——— Ber. deutſch. Oelf. 87.—87.— V..ch. Ind. Mainz 108,7108,7 1Ver. Stahlwerke—.——. Ver. Ultramarinf. 153,00153.0 Ver. Zellſt. Berlin 164,0164,0 Vogtl. Maſch. St. 102,00102.2 Voigt& Häff. St. 137,2138,0 Volthom. Seil.K 73.—73.— Wayß& Freytag 168,2166,0 343,5 Tgell Waldhof St 340.0 Freiverkehrs⸗Kurſe. Bennz Brown, Bov.& C. 178,0178,8 Raſtatter Waggon—.——.— fa— 30.— Feſtverziusliche Werte 1. 113,0 119,0 118.0 .25 67.75 45.— 181.0 162.7 63,25 143,0 10.— 140.2 99,50 29. Neckarſ. Fahrzg. 120,0 Nrh. Leder Spier 118,0 PetersUnionfrkft 118,0 Pf. Nähm. Kayſer 69,.— Philipps.⸗G. Frk 67.25 Porzellan Weſſel 45,.— Rein. Gebb& Sch. 132.0 IRheinelekt. S.A 164,5 Rh. Maſch. Leuder 32,.— Rhenanig Aachen 63,— Riebeck Montan.—.— Riedinger eul 143.0 Rodberg Darmſt. 10,30 Gebr. Roeder, D. 149,2 ITRüttgerswerke. 98,— Schlinck& C. Hbg. Schnellpr. Frank. Schramm Lackf. 1Schuckert, Nrbg. 29. 1. Hanfwerke Füßen 143,2143,5 Hilpert Armaturf. 31.—81. e 115,00115,0 Hoch- und Tiefbau 196,0185.0 Holzmann, Phil.. 193,2193,0 Holzverkohl.⸗Ind. 72,—72,15 Junghans St.⸗A, 125,2122,8 Kammg. Kaiſersl.—.—195,0 5 0 70 30,.—30,.— em eeun, Kleln, Sh KBecer 14.2145.0 Knorr, Heilbronn 186,0185.0 Konſerven Braun—.— 64,50 Krauß d Co., Lock. 70,.—.69,25 TLahmeyer& Co. 172,5 178.5 Lech Augsburg—.—129,7 Lubwigsh. Walzm 127.0ſ127,0 Lutz Maſchinen.—.——.— 105,0 200,0 155.9 190•5 294,7 29. —.— 1. 29. 164,0Markt⸗ u. Kühlh. 178,0179,5 Wicking⸗Cement. Mech. Web. Lind. 286,0300,0] Wiesloch Tonwar. 111,0 61,50 Mez Söhne. 85,.———Wiſſener Metall 1320 212,2Miag⸗Müblen. 140,0J140,0] WittenerGußſtahl 55,5 2 0* 1 5505 478 Wolf, Buckau 56 50 Moforen Zeuz 172.5078,—[Zenſtoff Verein. 169,0164 25,0 Motoren Mannh.————5 839˙0342 5 9 5 131.0 Wadteſ 150 159 1755 1Zellſt. Waldhof 339,034 oerz C. B. eckarſulm Fhr; e. Gothaer Waggon TNordd. Wollks 170,5170,5 ee eee Grteſer, Mhm 5% Tperſg g ped. 9059 ng Feaengor v. 2— Ge Geosmün 11570 JOberſchl. Koksw. 97,3597,15 Brown. Bov.& C. 8 Grün& Bilſinger 130,0 17˙85 Gruſchwitz Teßtil 107,2 82.— 166.0 148.5 .80 Hackethal Draht. 93.— 164,0184,0 Ruſſenbank.75 5 155⁵•0 108.0 132˙0 47⁵0 — 29. TGelſenk. Bergw. 164,0 TGelſenk. Gußſt.—.— Genſchow& Co. 80,.— German. Portl⸗3. 214,0 145,0 TGeſ.f. Elkt. Unter. 242,5 Gebr. Goedhardt 124,0 TGoldſchmidt Th. 132,0 —. 1781 110 5 2,55 55⁰ Dlamond. 90 6200 1* ochfrequenz Krügershall Rhein Chamotte. 92.—)1,— e S Schuhf. Berneis 86,.— Schuhfabrik Herz 63,.——.— Seilinduſtr. Wolff 94,—35.— StiemensshHalsk 285,0289,2 Südd. Draht.———.— S. Led. St. Ingbert— Südd. Zucker. 147/.5 Tricotw. Beſigh.———.— 36.— Luß ſche Induſtr.—— Mainkraftwerke 128,5 128,0 184,5185,0 i lb.. 141,7140,5 Miag, Müh 1087.— Deutz—.— D. Anl Aplöſgsſch. 16.7016,55 10% Meh. Stadt 25 107,0—.— 3% Mh Stadt. 28 99,2599,15 %%ethhychldofß /) 99.60 100,0 % 109,5—.— 144,54% D. Schutzg. 03 10,1510,35 4% D. Schußg, 14—.——.— Moenus St. A. 67, 75 Verliner Börſe dom 1. Auguſt Bank⸗Akktien. Juduſtrie⸗Aketien. Concord. Spinner 144.5 a J, Barmer Bankver. 152. 9„ 1 r e JVerl. Handelsg. 2410244,0f 5 er 75 88 86 D Tont U..-B. 292.0 483.0 FAdg Slete. Geſ 462 8808 Pdence rge 87888 155 2 Bant 184,2 Ammendorf. Pap. 259, 262,0 Naan Gußſtahl 112,0110,0 e eee Anglo-Ct, Guano 111,0.115,0 Deutſche Kabelw. 107, 7 les.0 IOt. Ueberſee Bk. 105,1 Angalt. Kohl Seuie Loeesdner Bant 18.103.0 Kaenne Baßfſah:— Pdel d. deſh. 5,18 58 THrezdnte Lant 183.)l48, Aſchaffoz Hel 204,0 205,0 Deutſche Steinzg. 248.6243,0 Frankf. Allgem. 143.0146,5 Alsgef, e Hied Keeds, 28½ 285.1 rassb. ub mals.egeul Eiſenh. 93,1592.78 Beſterk. Krediibt. 5,20—— Palce Maſchin.. 1171220 Donnersmarckh. 121,5113.5 Manng Verſicher. Jagaßzem en:503780 Harener Metan 455l6 Bhedn Eerdldeni 3 8J LSbe nenn Ar. 101 0 16,) Deppwegte 55 fe „5TBergmann 4 N 3 Sdddeutſch. Otse. 140f147,0 PerteBub: funt 909,0 588,0 F Bondtt Nogei J83.1ſ186. Berl. Harter Ind. 80.25 50,25 Clektr. Lieferung. 183,0185,0 Cransport⸗Aklien. fBerün. Maſchb. 131.0 134.&lktr. Licht u. Kr. 195,0.199,5 Bing Nürnberg 28.75 28,45 Emaille Ulleih—.—— .25 915 Enzinger⸗Union 62. 63,.— Aüg. Lok. u. Str. 180,1 136,0 e een weee Bochum. Gußſt.———.— —.—— aunk. u. Brikets 193,0 Lachener Kleinb,—.——.— Br.-Beſtah. Delf. 89.8 Fahlb, Liſt& Co. 123,5136, Südd. Eiſenbahn—.—.— Premer neleun 245.9 249.5 LJ.G. Farbenind. 8130,J290 Baltimore.. 97,—99,— Bremer Bulkan 1540153-0 Feldmühle Papier 212.0214,0 THeutſch⸗Auſtral.———— Bremer Wole 213.0214.0 KFelten& Sull. 135.733.5 e 10 200 885 5 5 e eeen 15 „»Südamerlka 230,„[Fuchs Waggon—.——.— Tganſa Dechiff 228.9228.0 e eeee Motoren 143.0 124,5 — . — — 8 ID. Oageinb. Berg—.—— nnn eeeeeee ee Babd. Raſch. Purt. 165,0—.— Hammerſeß.. 130ʃ18850 Klöcknerwerke Rollm.& Jourdan 83.— Kronprinz Metall 125,5123,0 — halleſche Maſch.. 163,5 ammerſ. Spinn. 185,0 hannop. M. Egeſt. 179,0 Rheinfelden Kraft 178.0178,0 1 Nbein Maſch Led. 90 2650,— Sadſer P5spbl— Pbelnſtahl.. 219,9220, 2 fa. 0% 20.— ann. Waggon.—.— anſa Llohd. 50, Gum.•55 arkort Vergwrt. 56, IRhenanſa Chem 63,7563,— e e ds aateichscn.Stanneg Rofiger Braunk. 109,0108,0 DAn! 287 de ders 78 80 155 0 ohnertuslöſgsrecht 10,60 heeorth. Ferd. 33.80100 08%% Reichsanl. 27 37 500 20377 28,75 143,0 123,0 117.0 artmangn Maſch, 2 edwigshütte. 143,2 ilpert Maſch. 82, 25 WN 1159 5 upfer.115,—13³ + leſgeerg bede 113,0 1½7 LRütgerswerke„66.—6,80Goldanlelhe. 97. THoeſch Ei. u. St 178.8fl6l50Sagſenwert. 119,9l19,85% B. Rohlenanl. 13,50 THohentohe- Gek. 22,5022,40 LSalzoetfurth.. 239,0239,05% Prß. Kalianl. 6,35 hil. Holzmann 192,0154,5] Sarotti.... 195,5193,010% Mh. Stadt 25—.— orchwerke.. 14.——Speidemantel.. 28,7527,508%⅜ Mh⸗ Stadt. 28—.— Humboldt Maſch. 42,2542,—LShuberts Salz. 395,0390,05½ Roggenwert.—.— 0 IScuckert& Co. 209,0208,0% Noggenrentb..80 27U0SHubfabeit Herz 63,2538,50 5% Landſch.Nogg..05.— 454½% FStemensspalst 284.8285,0. c, 0 rt 122,%7 Sdalte 25 76,7576,— b) Ausl. Nentenwe Kahla Porzellan. 105,10105,10Stettiner Vulkan. 30,2531,—60 9,15.25 Lallw. Aßhersl. 47750f1777 JStoehrgg amgrn 152,5184,5f4½ Pei. Sne, 35 Karlsr, Maſchin.. 31,——.—Stoeder Nähn. 73,75 70,30 E, M. Kend...—.———Stolberger Zint 242,0245,0 165,2186,0Säbd. Immobkl.—.——,— F. H. Nagce.. 165,2185,0 Teleph. Berliner 91,—)2,504½%„ Papierrte.— 74, Thoerldelfaorkt 1014 104,0 4% Thet. Ab. nl. 14,90 Tletz, Leonhard. 160,7159,54%„ Bagd.⸗Eiſ.1 13, Traascabio. 134,5134,04%„„ 11 16,15 9571. I Antonwerte Mafh 105,0105,0 eLasenag 510 1800.⁵ Barziner Papier 142,2143,5 0 29,10.— Ber. B. Fetf. Gum.—— 104,0 470%uSt 1913 23.85 Ber. Chem. Charl. 135,7 165,5%0% 1914 24,85 8. ih e. 127,0068724%%„ Goldrte—— 510 EBSlaazt. Elof, 739.0425,04%„„ Kronr..— 20 gs beßsran 0855748,% de. Stb. alte.— LVer. Stahl verke 185,7137,2 3% Je⸗UIX Sr(140—.— 4% Oe. Goldprior.— .60% Südöc. aß— 2— Boigt& Haefger 133,0180,0 0 Vogtländ. Maſch. 105.0104,0 47% Anat. Ser, 19,0 Wanderer⸗Werke 278,5278,54%„ i1 19,10%7 98 6 Bergbau— M. Jadel& Co. 14,0 Gebr. Junghans. 125,0 4½% Deſt. Schatza., 25,50 4%„Goldrente— 4%„ conv, Rte. 7,50 4¼59%„Silberrte.—.— Zehr. Körting. 102,5 Koſtheimer Cell. 33,25 Kradß& Cie, Lok.—.— Koffhäuſer⸗Hütte 73,6573,.— Tdahmeyer& Co. 173,5 Laurahütte 94.—3 Einde's Eismaſch. 159,0 Lindenberg...55.50 TCarl Lindſtrön 27ʃ,2 Eingel Shuhfabr. 9,— LLiate& Hoffn. 63,50 Tud. Loewe& Co 278,0 C. Lorenz 122,0 Zothr. Portl.⸗Cem—.—.— Magirus.⸗G. 71.— IRannesmann 199.0 . Chem. Gelſenk. 98.25 Chem. Albert 152,0 140 Buderus Eiſenw. 116,7 Chem. 128.0 INorbb. Lloy 148,0149,s 2882 enau.⸗A. 62.— Verein Elbeſchiff. 75,2575,15 158,7 Gebhard Legtil 140.0 9. 516,25 Weſer Akt.⸗Geſ.—— 46—.0 11 18,25,18,8 Fcheſtereg. Aben 199, 15 Ldante 1,80 190,0 FaRansfeld. Akt. 129,71180 4* Der Satz ſtellte ſich auf 7 v. H. Die zukünftige Geldmarktentwicklung Sen XS nereieen EB r S Montag, den 1. Auguſt 1927 Neue Maunnheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe] 9. Seite. Nr. 350 Der Ahren⸗Zuſammenſchluß vollzogen Die am Samstag abgehaltene GV. der Gebr. Junghans AG. in Schramberg, hat nunmehr gleichfalls den Vorſtand und Agt. zum Ab⸗ ſchluß des bekannten Intereſſengemeinſchaftsvertrages mit der Ham⸗ burg⸗Amerikaniſchen Ührenfabrik AG., Schramberg, und der Ber⸗ einigten Freiburger Uhrenfabriken AG. vorm. Guſtav Becker in Frei⸗ burg in Schleſien ermächtigt. Zur Begründung dieſes Antrages wurde ausgeführt, es ſei den Aktionären bekannt, daß ſeit geraumer Zeit Verhandlungen im Gange ſeien, die ſechs größten deutſchen Uhrenfabriken wirtſchaftlich und rechtlich in Form der Fuſion zu vereinigen. Dieſe Beſtrebungen hätfen das weit geſetzte Ziel nicht erreicht, wohl aber würden diejenigen Firmen, bei denen von vorn⸗ herein eine gewiſſe Zuſammengehörigkeit vorhanden geweſen iſt, ſich in Form einer JG. zufammenſchließen und zwar eine ſolche eigener Art inſofern, Als die Gebr. Junghans AG. den überwiegenden Teil des Akk. der beiden anderen Geſellſchaften im Austauſch gegen die neu auszugebenden Srummaktien erwerben wird. Zur Durchführung der Transaktjon wurde beſchloſſen, das AK. von 14 980 000 auf 21 Mill.. zu erhöhen durch Ausgabe von neuen StA. von zuſammen 5 400 000& und von 58 neuen A. im ennwert von 10 000 mit 25 proz. Einzahlung. Die bisherige VA. von 420 000„ wurde in 42 VA. im Nennwert von 10 000 4 umge⸗ wandelt. Das Stimmrecht der VA. wurde auf das fünfache herabge⸗ ſetzt. Von den neu auszugebenden VA. ſoll der Junghansſche Fa⸗ utilieurat 380 000 gegen Barzahlung übernehmen, ſo daß ſich ſein Beſitz auf 800 000& erhößt, während die Familie Landenberzer, deren Senior die Hamburg⸗Amerikaniſche Uhrenfabrik gegründet hat, 200 000 4 VA. erhält. Durch dieſe Maßnahme ſoll einerſeits eine der Fuſion nahekommende Geſtaltung bewirkt werden, andererſeits bleibk die nicht nur formale Selbſtändigreit der drei Geſellſchaften beſtehen, ſondern es bleiben auch Perſönlichkeitswerte erhalten, deren wirtſchaftliche Auswirkung bei der Eigenart der Ühreninduſtrie nicht gering anzuſchlagen iſt. Was den Zuſammenſchluß anbetrifft, ſo wird er zunächſt den Austanſch der Erfindungen und Erfahrungen, dann aber eine Ra⸗ tionaliſterung der Betriebe und eine Vereinfachung des Ein⸗ und Verkaufs mit ſich bringen. Vor allem erhofft man von der ausge⸗ ſchalteten Konkurrenz unter den ſich bisher bekämpfenden drei Mar⸗ ken eine Verminderung der Preiſe und vielleicht eine leichtere Rege⸗ gelung des Wettbewerbs mit den außenſtehenden Uhrenfabriken. Der erkaufsapparat ſoll unangetaſtet bleiben. Es dürfe nun nicht erwar⸗ tet werden, daß die Transaktion in ſehr kurzer Zeit ſich in einer Steigerung der Gewinne ausdrücken wird, da die Neuorganiſation nicht nur beträchtliche Zeit, ſondern auch große Aufwendungen er⸗ fordern wird. Die Aktionäre wurden noch darauf hingewieſen, daß der Zuſammenſchluß nicht unbedeutende Koſten verurfſacht habe. Ueber die Ausſichten des[fd. Geſchäftsjahres wurde mitgeteilt, daß die Geſchäfte gut ſeien und der Auftragsbeſtand zu den beſten gehöre, die die Geſellſchaft bis jetzt hatte. Die aus dem AR. aus for⸗ malen Gründen ausſcheidenden ARMitglieder wurden wieder und zugewählt je drei Vertreter der HA. und der Ver. Fu. und zwar die Zentralſtelle für die Bearbeitung der Benzit⸗Fabrikat Statt besonderer Anzeige Verwandten, Freunden und Bekannten die traurige Nachricht, daß— Nacht nach sehr kurzem unsere liebe, gute, treube· sorgte Mutter ochter, Sch àgerin, Nichte und Tante 5 Elisabeth Gieser geb. Vogler nach vollendetem 40. Lebensjahre sanft entschlafen ist. MANNHEIM, H 7, 19a In tiefster Trauer im Namen der übrigen Hinterbliebenen: Kurt, Ernst u. Karl Werner Gieser Die Feuerbestattung findet am Dienstag ½ Uhr in aller Stille statt. Von Nondolenzbesnelſen bittet man abzusehen. 0—4491 e ee ebe Mutter, Grogmutter, Schwägerin und Tante ee Earolina Reif Wwe. im 58. Lebensjiahre 1 3, 9, den 1. August 1927 m Namen der Hinterblieb 1 Elisabeth Rodenkirehen geb. Reif 88 Britz Barniske und Frau Margarete geb. Reif Prediger Kaspar Krug u. Frau Maria geb. Reif 1 1 Beerdigung findet morgen Dienstag, den ugus ab Vornlittages 11 Uhr von der dlenllagener are es und mren Fugen er, Sie keügen sieff der Ihr „Gemeigt; TLebewchi“- mii sich herum. lene Hühn patürlich das berühmte, von vielen Aerzten empfoh- Pflaster) 75 Plen-Tebewoh! u. Lebewohl-Ballenscheiben, Blechdose ſunschweiß, Schach Lebewohl-Fußbad segen empfindliche Füße und Droserien. Päder) 50 Pfe, erhäulich in Apotheken und ausdrücklich das keine Entiauschungen erleben wollen, verlangen 2 auschte Lebeohl in Biechdosen und weisen an- aseblleh„ebenso gulet, Niltel Zurek Ea 2³2 enzit- Achten Oie beim Einkauf der Benzit⸗Geife auf die Schutzmarke(T im Ning). Aitleinige Fabrikanten für Baden. Württemberg und die Nheinpfalz: Föll E. Schmalg⸗ Bruchſal(Baden. Auskunſt über die Benzii⸗Seiſe und ihre Wirkung auch burch „die Polborn Akt.⸗Geſ., Berlin W10. Konſul Wilh. Theuerer⸗Bensheim Paul Landenberg ſen.⸗ ae Dr. Ernſt Heymann⸗Breslau und Dr. Sontag⸗ Breslau. * Compania Hiſpano⸗Americana de Eleetricidad Sel., Madrid.— Wieder 14 Nach dem ſoeben erſchienenen Geſchäftsbericht hat der erzielte Bruttogewinn eine neue bemerkenswerte Stei⸗ gerung erfahren, während der Reingewinn die Vorfahrshöhe nicht ſtark überſchritten hat, da für Abſchreibungen 40,43 Millionen Peſetas gegen 34,07 Millionen Peſetas im Vorfahr in Abzug kommen. Der Bruttogewinn beträgt 95,47 Millionen Peſetas gegenüber 89,77 Millionen Peſetas im Jahr 1925. Es wird eine Dividende von 14 v. H. wie in den beiden Vorjahren verteilt werden. Dem Geſchäfts⸗ bericht iſt zu entnehmen, daß der Kraftverbrauch in Buenos Aires für die meiſten Betriebe eine Vermehrung zeigt(private und öffent⸗ liche Elektrizitätsverſorgung uſw.), während der Verbrauch der Induſtrie einen Rückgang aufweiſt. Zurückzuführen iſt der Rückgang des Stromverbrauches der Induſtrie auf die im Jahre 1926 in Ar⸗ gentinien beſtehende Wirtſchaftskriſe. ür die erſten Monate des laufenden Jahres zeigen die Ausweiſe jedoch ein beginnendes An⸗ ſteigen des Kraftverbrauchs der Induſtrie, woraus zu ſchließen iſt, daß die argentiniſche Wirtſchaftskriſe ihrem Ende zugeht. Der engliſche Kohlenarbeiterſtreik beeinflußte. das Unternehmen ebenfalls; die Lieferungen wurden unterbrochen, ferner fand eine Erhöhnug der Preiſe ſtatt. Die Companit Argentina de Eleetrieidad hat am 19. Okt. Preiſe ſtatt. Die Compania Argentina de Electrieidad hat am 19. Okt. auf die Dauer von 50 Jahren für die Produktion und Lieferung elek⸗ triſcher Kraft erhalten. 29: Die finanzielle Lage der Juvalidenverſicherung. In Godes⸗ berg a. Rh. fand die Tagung des Verbandes Deutſcher Landes⸗ verſicherungsanſtalten ſtatt. Der Verbandstag beſchäftigte ſich vor allem mit der Vermögenslage der Invalidenverſicherung. Auf der letzten Verbandstagung waren ernſte Beſorgniſſe über die finanzielle Weiterentwicklung der Invalidenverſicherung laut geworden, inſofern als unter Berückſichtigung der damaligen ſchlechten Wirtſchaftslage bereits für das Jahr 1927 ein Defizit von rö. 15. Mill. 4 vor⸗ auszuſehen war. Das Reichsarbeitsminiſterium bzw. das Reichs⸗ verſicherungsamt hat dem Reichstag zum Frühfahr 1927 eine„Ver⸗ ſicherungstechniſche Bilanz zur Nachprüfung der. zur In⸗ validenverſicherung“ vorgelegt. In dieſer wurde in Auswirkung der inzwiſchen gebeſſerten Lage des Arbeitsmarktes für das Jahr 1927 zwar noch ein Ueberſchuß von 29 Mill.„, für das Jahr 1928 aber ein Fehlbetrag von 18, für 1929 ein ſolcher von 74, für 1930 von 134 und für 1931 von 199 Millionen errechnet und außerdem feſtgeſtellt, daß die Beiträge zur Invalidenverſicherung um 11—12 v H. erhöht werden müßten, damit für die Jahre 1927 bis 1931 die Einnahmen die Ausgaben decken. Zu dieſem Zwecke wurden die Beiträge der Invalidenverſicherung burch das Geſe vom 8. April 1927 erhöht, nud zwar gleich um durchſchnittli 24 v.., ſo daß gleichzeitig ein weiterer Ausbau bder Leiſtungen möglich war. Auf Grund des neuen Rechtszuſtandes ergeben ſich bilanzmäßig für das Jahr 1927 und 1928 Ueberſchüſſe in Höhe von (Deuiſches Reichepaten) Seife. 7 etwa 110 bzw. 105 Mill. 4. Vermutlich werden dieſe Ueberſchüſſe vom Jahre 1929 ab wieder ſtark zurückgehen, da in der Invaliden⸗ verſicherung, ganz abgeſehen von der Rentenhöhe bis zum Jahre 1960, jährlich mehr Leiſtungsempfänger zugehen als ausſcheiden wer⸗ den. Der tiefere Grund für die ſich immer wieder wiederholenden finanziellen Schwierigkeiten liegt, wie geſchrieben wird, in dem zur⸗ zeit beſtehenden Umlageverfahren, das an ſich aus Gründen der Stetigkeit und Sicherheit gemieden werden müßte, bei der jetzi⸗ gen Wirtſchaftslage und mit Rückſicht auf das verloren gegangene Vermögen aber nicht durch das Kapital⸗ oder gar Anwartſchafts⸗ deckungsverfahren abgelhſt werden kann Letzteres Verfahren war früher vorgeſchrieben und beſteht heute noch in der privaten Lebens⸗ verſicherung. Die deutſche Invalidenverſicherung hat immerhin, wenn neue Leiſtungserhöhungen vermieden werden, eine gewiſſe Zeit der Ruhe vor ſich, deren ſie zur Erfüllung ihrer ſozialpolftiſchen Aufgabe dringend bedar 27: Italiens Außenhandel im erſten Halbjahr 1927 Die Defla⸗ tions⸗ und Aufwertungspolitik der italieniſchen Regierung ſpiegelt ſich ſcharf in der Handelsbilanz wieder, deren Zahlen erheblich andre geworden ſind, ohne das Verhältnis zwiſchen Einfuhr und Ausfuhr weſentlich zu verbeſſern Zwar iſt die Paſſivität der Handels⸗ bilanz im Vergleich zum erſten Halbjahr um volle 1861 Mill. Lire geringer geworden, aber nicht infolge vermehrter Ausfuhr, ſon⸗ dern ausſchließlich dank verminderter Einfuhr. Hierbei handelt es ſich um Preisverſchiebungen infolge Aufwertung des Lira⸗ kurſes, um verminderten Bedarf infolge der Induſtrie⸗ und Abhſatz⸗ kriſe und um Auswirkungen der vielgeſtaltigen Verſuche, zum Nutzen der einheimiſchen Erzeugniſſe den Inlandverbrauch aus⸗ ländiſcher Waren einzuſchränken. Da die italieniſche Induſtrie trotz⸗ dem mit Schwierigkeiten zu kämpfen hat, liegt der Schluß nahe, daß die Abnahme der Einfuhr außerdem auch auf einer empfind⸗ lichen Schwächung der inneren Kaufkraft Ialiens beruht. Die italieniſchen Wirtſchaftskreiſe wiſſen bies ſehr wohl und hüten ſich, den ſcharfen Rückgang der Einfuhr allzu zuverſichtlich zu deuten. Im Vergleich zum erſten Halbjahr 1926 iſt die Einfuhr von 14 260 auf 11905 Mill. Lire, die Ausfuhr von 8475 auf 7082 Mill. Lire zurückgegangen. Mannheimer Viehmarkt am 1. Auguft Preis für 50 Kg. Lebendgewicht; Geſamtzufuhr. 4571 Stück Ochſen„ 21 St Kube. 279 St. Külber.. 589 St. Schweine 2909 St. ).. Mk. 46—83). Mk. 50—54 a) 2 Mk. 62—84 7 „„ „„% 72111— 3 3 a ee).„ 54—388„„ „ 6 a 0 8 33 34—87 er.— St. Arbei— St iei 5 Marktverkauf: mit Großvieh mittelmäßig, mit Kälbern mittelmäßig, geräumt, mit lebhaft ausverkauft. Ziegen 9 Stück. Das Stück 16—22 die neue, einzigartige Haushaltsselfe mit gleichzeitig ſchmutz⸗ löſender Wirkung; dald bel der Wäſche ſo⸗ wie hei allen Reinigungs⸗ arbeiten verblüffenden Arbeit und Erſparniſſe an Zeit und Geld. Benzit⸗ Geife iſt abſolut unſchaͤd⸗ lich fuͤr die Gewebefaſer wie auch für die Haut. Die Oiüdelche Geburt eines] Enzinger- Union- Werke Aktiva Bilanz Konte vom 31. Dezember 1926 Passtva Sonmaggꝗngen·-— 725 Zelgen hocherfreuf an Grundſtücke 768 201 Aktienkapitall 6 200 000— K H F Zugang 132527 Reſervefonds 665 000— Urt Alfwig U. Frꝗll 7ü1 408 Wertverminderungs⸗ Abgang.20 786 748 80 450 000— Dora geb. Nem Gebanẽꝭe Obligationen 148 646040 NMarmheim, Nichard Waqgnersir. 32. 35 7408047 Obligationszinſen 191435 Abgang 80 280 Dividendn 2015⁵ 80 7887 707 74 Rückſtellungen 270 8883 FF 5 Abſchreibung 285424 2384 111—— Släabigen 197254758 Maſchinen und Avale 458 000— TOcHler FJabrik⸗Einrichtungen 947 672— Zugang 82859 71 7010 581 71 zeigen be h en Abgang 2887 40 Frifz Breum u. Frau Emma ärae 4978 geb. Schmict 2— 16588 2z. Zt. Städt. Krankenhaus, Zugang 5 167 5 Abteilung Prof. Holzbach. Abſchreibung 28165 89 — Mobilien und Utenſilien 2— Zugang 2234332 22 84532 Abſchreibung 2343 32 Mobelle.— Zugang 287 28 92071 Abſchreibung. 2891871 2— Zugang 248930(64 unbene,-A eibung 8 eee eee e e᷑ Zugang 30 68195 20 683095 Abſchreibung 30.88195 er Wohnungs⸗Einrichtungen ſowie Eiſenbahngleisanſchlu W̃ Model u Einrichtungs⸗Gegenſfände Setekenen 9 8 1 aller Art, gehraucht u. neu, gut u. billig Wertpapiere kaufen will, beſichtige unſer großes Lager.Kaſſenbeſtand Werüberflüſſige Möbel ſow eSachen aller Wechſel und Schecks bere eendecen un Schuldner ir übernehmen Verſteigerungen und Warenbeſtände 150 8 05 3 em⸗ Avale 458 000— pfehlen uns zur Abwicklung von Konkurs⸗Gewinn⸗ und Liquidations⸗Verkäufen. S77 Paalan 1 r 972 20480 f 3 J. Vortrag aus 1928/26 104 321/11 Terztelgerungs- und Vermithangsbüro— m. b. H.—— 2 Mannhelm, Mittelstrage 3(Hof) Soll Gewing- und Verlust-Rechnung vom 31. Dezember 1926 Haben Geſchäftszeit: vorm.—12, um.—6 Uhr e Anruf während derſelben 27397. ee——22 39 0 8225 15 ſchaß——— 154 1 reibungen V282 379 utto⸗Heberſchn 562 2„„6 2 Wichegaßee 5 erlu 5 972 204 80 Amtliche Bekanntmachungen JVortragaus1925/20, 104 321.11 887 88809 EII 50— Pflaſterung der Landſtraße: 2 Em—— km 11,160—13,973 zwiſchen Rheinau ür das abgelan und Schwetzingen betr. Wegen Pflaſterung der Landſtraße Nr. 2 zwiſchen Rheinau und Schwetzingen wird ab 8. Auguſt d. J. der geſamte Verkehr auf die Dauer von 5 Wochen geſperrt Die Umleitung des Verkehrs muß während dieſer Zeit von Rheinau nach Schwetzingen und umgekehrt über Brühl⸗Rohrhof erfolgen. Mannheim, den 28. Juli 1927. 17 Badiſches Bezirksamt— Abt, V. Stelle des durch Tod auwalt Dr. Karl ie turnusmäßig ausſcheidenden M Berlin, Fabrikant Jakob Feitel, Mannheim und Rechtsanwalt Dr. Mannheim wurden wieder gewählt. Otto Gugenheim, Karlsruhe hät auf eine Wiederwahl verzichtet. Die ſichtsrates Bankdirektor Alfred Behrend. Dresden, und Bankier Jean Laband, Berlin — fene Geſchäftsjahr gelenge eine Dividende nicht zur Vertetlung. itglieder des Aufſichts rates Bankier Hans Arnhold. d Max Hachenburg, Das turnusmäßig ausſcheidende Mitglied Bankdirekter itglieder des Auf⸗ Bankdirektor Paul Boese, Berlin haben ihr Mandat zum Aufſichtsrat niedergelegt. An außgeſchiedenen Mitgliedes Leopold Schmied, Prag wurde Rechts⸗ rasa, Prag neu in t gewählt. Mannhelm, 38. Jalf 1027 dee ee Der Vorstand. Reinigungseffekt, halbe Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Montag, den 1. Auguſt 1927 — Sais. On-Ausverkauf Nur noch 3 rage! Schluss aneee asbend! lantelstoffe 00% EArs. Winter- 8 kinfarnige Velour de laine, Velour Ottomane ete. Extra· Rabatt n 0 Rabatt Beſtfedern und ebe de, Hat Bade-Anzüge ———— für Damen, Henen u. 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