Miktwoch, 3. Auguft Neue Mannheimer& Witlag⸗Ausgabe Preis 10 Pfeunig 1927— Nr. 353 in Ser 0l wemgeg nndung eie aus igen nach Tarf, de Wcrag⸗. l öenen eder die Poſt ich.⸗. K0 eile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗ Seievtl. Hoftlhen Berpöluiſe 15 8 9 Areten derſee ſi bag öher e e e e eee ermamhaus). Geſchä S⸗Nebenſtellen: Waldhofftr.6, 2 S rſt ansgeſalene 25. deſcdnnde Wusgaben —5 irbaspe von Anzeigen. Aufträ cdurch Lmif Pernſpreche 24844.20045.2408.4052u. 24855 ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt i Beilagen: Sport und Spiel Aus Seit und Leben Mannheimer Frauenzeitung Unterhaltungs⸗Beilage. Aus der Welt der Technik. Wandern und Reiſen. Geſetz und Recht Neues Weltrüſten ſtatt Abrüſtung Deutſchland allein ſoll machtlos bleiben grankreichs Luftrüſtung yV Paris, 3. Auguſt.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Handelsminiſter Bokanows ky ſtattete geſtern dem großen Militärflugplatz Villacoublay einen Beſuch ab, ſich die neueſten Flugzeugmodelle der franzöfiſchen Militär⸗ viatik vorführen zu laſſen. Zahlreiche Konſtrukteure, Tech⸗ niker, Flieger und die Vertreter der Pariſer Preſſe waren ebenfalls zu der Veranſtaltung eingeladen. Generalinſpek⸗ tor Gérard hielt den Gäſten zunächſt einen einleitenden Vor⸗ trag über die Stadien, die ein Flugzeug durchgehen muß, bevor es nach beſtandener Prüfung in Serien fabriziert werden kann. ie Dauer dieſer Stadien iſt in Frankreich in der letzten Zeit urch eine beſſere Zuſammenarbeit der verſchiedenen Abteilun⸗ gen beträchtlich abgekürzt worden, doch ging aus den Erklärun⸗ gen des Fachmannes hervor, daß 15—18 Monate, in manchen Fällen ſogar zwei Jahre vergehen, ehe man ſo weit iſt, um die lugzeuge in Serien herzuſtellen. Hierauf wurden den Ein⸗ geladenen die neuen Ur⸗Modelle der Aviatik gezeigt und vor⸗ geführt. U. a. bemerkte man drei Jagddoppeldecker, die mit nahezu 300 KIm. Geſchwindigkeit dicht über dem Bo⸗ den hinraſten. Viel Beachtung fand auch ein v ollkommen gepanzerter Apparat, eine Art Tank, der ſich unter fürchterlichem Motorenlärm erhob; ein mit 6Maſchinen⸗ gewehren ausgerüſteter Doppeldecker, der imſtinde ſein ſoll, ſich bis 7000 Meter zu erheben. Ferner wurde ein viermotori⸗ ges Flugzeug gezeigt, das 13 Tonnen wiegt und mit 7000 Kilo Nutzlaſt 173 Klm. Stundengeſchwindgikeit leiſtet und ein großer Apparat für Transporte, der zum Beweis ſeiner Stabili⸗ t einen Sturzflug ausführte, ferner ein Sanitätsflug⸗ zeug, in dem Platz für den Piloten, einen Arzt und vier Ver⸗ wundete vorhanden iſt. Schließlich hatte man Gelegenheit, b 5 Apparate zu beſichtigen, in denen die franzöſiſchen Flieger n den nächſten Tagen die verſchiedenen Rekor de zu ſchlagen Labſichtigen. Marmier und Fravreau werden in etwa acht Tagen Ehamberlain den Diſtanzrekord in gerader Linie ſtrei⸗ ig machen und von Paris ohne Zwiſchenlandung bis tief nach Si birien hinein zu fliegen verſuchen. Kommandant Weiß wird mit dem Sergeanten Aſſolant in einigen Tagen einen Flug von Paris nach dem Kaſpiſchen Meer in drei Etappen unternehmen. Die gonſuttsfummund zwiſchen dem Reich und Preußen Di Berlin, 3. Auguſk.(Von unſerem Berliner Büro.) —— Meinungsverſchiedenheiten, die ſich zwiſchen der Reichs⸗ gierung und der preußiſchen aus dem Zuſammenſtoß zwi⸗ Rrer Reichsinnenminiſter und dem preußiſchen Miniſterial⸗ ektor Badt im gieichsrat ergeben hatten, ſind—es ſind leider 85 die einzigen— immer noch nicht beglichen. Man hatte ſie lenugleichen verſucht, indem man die Angelegenheit aus dem verlen in den Geſchäftsordnungsausſchuß des Reichsrats Auggte Aber die Hoffnung, hier einen ſchiedlich friedlichen —5 Aleich durch Entgegenkommen von beiden Seiten zu fin⸗ 2865 hat ſich einſtweilen nicht erfüllt. Am Montag iſt der Fall och mals im Geſchäftsordnungsausſchuß geregelt worden, Trichtet ſeder ohne den erwünſchten Erfolg. Soweit wir unter⸗ —05 ſind, hat man die Sache jetzt bis zum 12. Auguſt vertagt. Jn möchte jetzt ein Votum des Reichskabinetts erzielen, von ſtellt man erwartet, daß es ſich hinter den Reichsinnenminiſter Wir baben ſchon bei einem früheren Anlaß hier ausein⸗ plbiageſeßzt, wodurch der an ſich unbeträchtliche Handel kom⸗ nt wird. Der Reichsrat ſteht auf dem Standpunkt, daß in öffen eines ſeiner Mitglieder von einem Reichsminiſter Bezelfentlicher Sitzung angegriffen werden dürfe. In der eziehung bilden alle Mitglieder des Reichsrats eine ge⸗ dach bie Front und ſo hat Herr v. Keudell in dieſem Fall Manche deutſchnationalen Glieder des Reichsrats gegen ſich. eichstz halten ſogar einen Wechſel an der Spitze des die Deutſanminiſteriums nicht für ausgeſchloſſen und meinen, derben uiſchnationalen würden ſich nicht auf Gedeih und Ver⸗ mit Herrn v. Keudell identifizieren, ſondern unter Manangen ihn zurückziehen und ſtatt ſeiner einen anderen zum ſtellen. Bei eini ä w germaßen normalen Verhältniſſen Suuſſehen Reich und Preußen hätte, ſollte man annehmen, der Dinge 1 5 längſt ſich aus der Welt ſchaffen laſſen, aber die pitzen ſich nachgerade hier bis zur Unerträglichkeit zu. Bindenburg und die Preußiſche Regieryng „B. El. werh. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) Im an einem 85 mitgeteilt, daß im Reichs juſtizminiſterium z. Zt. bilden ſo kaledentwurf gearbeitet würde, der die Grundlage ß von 5 70 eine umfaſſende Reichsamneſtie aus An⸗ iſt ri chtig indenburgs 80. Geburtstag. Die Tatſache an ſich man nach gearbeitet wird an einem ſolchen Entwurf, doch iſt weiter getor nſeren Informationen in der letzten Zeit kaum en G mmen.„Der Grund auch für dieſe Stockung liegt Der Reichspratd gen zwiſchen Reich und Preußen. gemeine hat, wie uns mitgeteilt wird, gewiſſe all⸗ ehnt r die indes bisher von Preußen abge⸗ egierun 12985 ſind. Insbeſondere weiſt die preußiſche gehens ede Begnadigung von Leuten ab, die wegen Ver⸗ wurden( s Republikſchutzgeſetz verurteilt 7* N Neues Kontrollverlangen der Alliierten § London, 3. Aug.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Der diplomatiſche Mitarbeiter des„Daily Telegraph“ will erfahren haben, daß über die deutſchen Küſtenbefeſti⸗ gungen bereits ſeit 4 Wochen zwiſchen den alliierten Militär⸗ ſachverſtändigen in Berlin Beſprechungen ſtattgefinden, und daß ſich neuerdinds auch die alliierten Regierungen ſelbſt mit der Frage beſchäftigten. Bisher ſei noch nicht entſchieden, ob eine Inſpektion dieſer Küſtenforts verlangt werden ſoll. Ferner ſei fraglich, ob eine ſolche Inſpektion, falls man ſich für ſie entſchließe, heute noch durch die Alltierten ſelbſt durch⸗ geführt werden könne, oder ob das Kontrollkomitee des Völ⸗ kerbundes angerufen werden müſſe. Der deutſche Standpunkt in dieſer Sache iſt be⸗ kanntlich der, daß das Problem der Küſtenbefeſtigungen über⸗ haupt nicht exiſtiert, da die diesbezüglichen Abmachungen reſt⸗ los eingehalten worden wären. Weiterhin iſt aber nach der klaren Verpflichtung der Alliierten in Genf eine Nachprüfung, falls ſie wirklich von irgend einer Seite begründeterweiſe beantragt werden ſollte, nur durch den Völkerbund möglich. Intereſſant iſt, daß der„Daily Telegraph“ bereits heute andeutet, auf welche Weiſe die Alliierten dieſen deutſchen Rechtsſtandpunkt zu umgehen verſuchen werden.„Schon in der Frage der deutſchen Oſtbefeſtigungen“, ſo ſchreibt das Blatt,„habe Deutſchland ſich gegen eine alliierte Inſpektion gewehrt, doch ſei der deutſchen Rgierung von London aus nahegelegt worden, nicht allzu feſt auf ihrem legalen Recht zu beſtehen, ſondern die Frage ſozuſagen außergerichtlich durch gutwillige Verſtändigung aus der Welt zu ſchaffen. In der gleichen Weiſe ſcheint ſich der„Daily Telegraph“, der gerade mit ſeinen trübſten Vorausſagen in der letzten Zeit häufig Recht behalten hat, die Durchführung des neuen Kontroll⸗ verlangen der Alliierken vorzuſtellen. An zuſtändiger Stelle werden die wiederholten Meldun⸗ gen des„Daily Telegraph“ über eine angebliche Forderung der Alliterten, die deutſchen Oſtbefeſtigungen zu kontrollieren, weder beſtätigt noch dementiert. Miniſterkonferenz in Verlin Berlin, 3. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie der„Lokalanzeiger“ erfährt, wird Ende dieſer oder Anfang nächſter Woche in Berlin eine Miniſterkonferenz ſtattfinden. Von den Mitgliedern des Reichskabinetts üben z. Zt. nur der Vizekanzler, der Reichswehrminiſter und der Reichspoſt⸗ miniſter ihre Tätigkeit aus. Alle anderen Reichsminiſter weilen im Urlaub. Die Beſprechungen ſollen ſich auf die ge⸗ ſamte politiſche Lage erſtrecken, zum beſonderen Beratungs⸗ gegenſtand aber die Septembertagung des Völker⸗ bundes haben, da vor deren Beginn eine Zuſammenkunft der Kabinettsmitglieder nicht mehr vorgeſehen iſt. Daß der Reichsaußenminiſter ſich an der Tagung des Völkerbunds⸗ rates und der Verſammlung des Bundes wieder beteiligen wird, darf jetzt ſchon als ſicher gelten. Streſemann reiſt an die Noroſee ſe] Berlin, 3. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Reichsaußenminiſter kehrt, wie wir hören, Ende der Woche von ſeinem Wildunger Kuraufenthalt zurück. Sein Urlaub iſt jedoch noch nicht zu Ende, er wird ſich vorausſichtlich nur einen Tag in Berlin aufhalten und dann ſich an die Nord⸗ ſee begeben, wo er den Reſt ſeines Urlaubs zu verleben gedenkt. Politiſcher Wirrwarr ſeJ Berlin, 3. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Rechtsverbände haben, wie wir hören, die Teilnahme an dem von der Reichsregierung für den Abend des 11. Auguſt ge⸗ planten Fackelzug abgelehnt. Dieſer Fackelzug wird alſo von der ſogenannten Bürger⸗ blockregierung im Verein mit dem Reichsbanner veranſtaltet werden. Was iſt paradox? Kommuniſtiſcher Ehrgeiz Berlin, 3. Auguſt.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Kommuniſten wollen die Antikriegsdemonſtra⸗ tion der Sozialdemokraten, die in der„Roten Fahne“ als ein„erbärmliches Fiasko“ verſpottet wird, nun ihrerſeits übertrumpfen. Die Parteileitung ruft zum Donnerstag abend zu einer Maſſendemonſtration im Luſtgarten auf. Als Auftakt zu dieſer Kundgebung gegen„die Kriegstreiber und die Feinde der Sowfetunion“ fanden geſtern in den verſchie⸗ denen Bezirken 11 Verſammlungen ſtatt. — Paris, 3 Auguſt. Bei Bouſſan im Kanton Aurignac ſtürzte ein Flugzeug ab und geriet in Brand. Der Pilot und zwei Paſſagiere wurden getötet und bis zur Unkenntlichkeit Verkahlt. Es iit noch nicht aelungen. ne zu identiisteren. Weee Der deulſch⸗ öſterreichiſche Menſch Von Richard Bahr Herr Oskar A. H. Schmitz, den manche Leute für einen Philoſophen halten, hat vor drei Jahren,„zum Anſchauungs⸗ unterricht für Europäer, insbeſondere für Reichsdeutſche“, eine kleine Schrift über den„öſterreichiſchen Menſchen“ veröffentlicht. Ein ſchmächtiges, doch ungewöhnlich imper⸗ tinentes Buch. In jenem überladenen Stil geſchrieben, in dem unbehütete Feuilletoniſten und neuerdings auch nach Maſſenwirkung ſtrebende Polyhiſtoren ſich zu ergehen pflegen. Kaum ein Satz ohne irgend eine Geiſtreichelei, ein kühnes, verblüffendes Bild. Aber dafür faſt kein Satz auch ohne eine falſche oder ſchiefe Behauptung. In dieſem Buch hat Herr Schmitz die öſterreichiſche Nation entdeckt. Das hatten vor ihm auch ſchon andere getan. Kokette Wiener Literaten, die frei⸗ lich, ſofern ſie deutſchen Stammes waren, in lichteren Stunden dann doch wieder eines Beſſeren ſich beſannen. Beſonders eifrig aber franzöſiſche Publiziſten und Staatsmänner, die nach dem Zuſammenbruch die Donau herabfuhren, um den Alpendeutſchen ihre Anſchlußneigungen auszureden. Auch Oskar A. H. Schmitz zielt in die gleiche Richtung. Nur die Art, wie er den Herzenswunſch auf dauernde Niederhaltung deutſchen Volkstums ſinnender Romanen und Slaven begrün⸗ det, zeigt den ſozuſagen urſprünglichen Denker. Ihm ſchwebt nämlich etwas wie ein Naturſchutzpark vor. Oeſterreich ſei die einzige deutſche Landſchaft, die Kultur hervorgebracht hätte, indes„die Deutſchen“ aus dem„Pubertätszuſtand ewigen Proteſtierens“ nicht herausfanden. Dieſe auf öſter⸗ reichiſchem vornehmlich Wiener Boden erwachſene Kultur ſei die„Barockkultur“. Ihr Sinn zwar ſei heute noch ſtrittig ⸗ Herr Oskar A. H. Schmitz verſteht darunter„die Verſinn⸗ lichung des Erhabenen und die Erhebung des Sinnlichen“— doch ihr unbeſtrittener Träger ſei die öſterreichiſche Ari⸗ ſtokratie. Um dieſer Ariſtokratie willen, die nie verlangend über die Grenzen ſchaute und auch heute vom Anſchluß nichts wiſſen mag, müſſe Oeſterreich erhalten bleiben. Als die„ein⸗ zig europäiſch mögliche Art des Deutſchſeins“. Was ſonſt noch in Oeſterreich lebe? Lieber Himmel, der Bauer ſei„drollig“ und der Arbeiter faul. Das Bürgertum der Städte aber— „flagrante Hochverräter“ in der Vergangenheit und heute vom „nationaliſtiſchen Wahn“ umfangen„verblaſſe immer mehr“. Dieſes Bürgertum, ſofern es nämlich nicht in Wien „zum Erfolg gekommen“, ſondern(in jeder Bedeutung des Wortes)„in der Provinz zurückgeblieben“ ſei, hätte— das „politiſch Naivſte und Hoffnungsloſeſte, was zu erdenken war“ — ein neues Anlehnungszentrum ſich geſucht, zu dem man „innerlich überhaupt keine Beziehungen hatte“. Denn nicht die gemeinſame Sprache ſchaffe Völker, ſondern das gemein⸗ ſame Schickſal.(Von der tauſendjährigen, erſt 1866 unter⸗ brochenen Geſchichts⸗ und Schickſalsgemeinſchaft hat der, wie er ſelber beſtöhnt, auf einem Frankfurter Gymnaſium be⸗ dauerlich ſchlecht Vorgebildete offenbar nie vernommen.) Der Sinn der alten Monarchie aber ſei geweſen: als eine Gemein⸗ ſchaft weſtſlaviſcher, magyariſcher und oſtdeutſcher Menſchen eine Brücke zwiſchen Oſt und Weſt zu bilden.„In irgend einer Form wird ſich dieſer Drang nach einem weſt⸗öſtlichen Staatsgebilde wieder durchſetzen“. Dann mag der öſterreichiſche Naturſchutzpark mit ſeiner ſinnlich⸗katholiſch⸗ariſtokratiſchen Barockkultur auch ins Reich wirken und eine„höhere Syntheſe zeugen“. Doch nur, wenn es bet einem„ſeeliſch⸗geiſtigen An⸗ ſchluß bleibt. Warum in die Ferne ſchweifen, ſteh, die kleine Entente iſt ſo nah:„Der Anſchluß an das Reich wäre die ſchlechteſte Löſung, denn dabei würde Oeſterreich ſeine In⸗ dividualität verlieren“. Das alles und noch einiges dazu hat 1924(bei der Wiener literariſchen Anſtalt) ein deutſcher Literat drucken laſſen dürfen. ** 4* Man müßte ein Buch ſchreiben, um die Schmitzſchen Phraſenſchwaden zu durchſtoßen. Anfangend mit der Geſchichte der Monarchie, etwa bei Karl IV. und endend bei der Be⸗ ſchreibung der Zuſtände, Inſtitutionen und Menſchen des heutigen Oeſterreich, das mit dem alten nur den Namen und auch den nur erzwungenermaßen gemein hat. Alſo ungefähr für Deutſch⸗Oeſterreich das, was Dibelius für England unter⸗ nommen hat. Tatſächlich iſt dies Buch) auch zu ſchreiben verſucht worden. Nur ward, leider, kein Dibelius daraus. Friedrich F. G. Kleinwächter, dem wir bereits ein anſchau⸗ liches und nachdenkliches Werk über den„Untergang der öſterreichiſch⸗ungariſchen Monarchie“ verdanken, iſt, mit Recht, ergrimmt über Schmitzens dilettantiſche Manier, aus„gallert⸗ artigen Beſtandteilen“ Gedankengebäude aufzurichten. Schade nur, daß zu Zeiten er ſelber der Sünde bloß wird. Was zu erweiſen galt, war dieſes: daß es einen„öſterreichiſchen Men⸗ ſchen“ überhaupt nicht gibt. Daß die Bewohner des Zwangs⸗ ſtaates von Saint Germain erſt recht nicht, wie Schmitz vor⸗ ſchlägt, zu den intereſſanten„kleinen Nationen“ des Oſtens zählen. Daß ſie nicht einmal„Oſtdeutſche“ ſind, vielmehr in Art und Unart Süddeutſche, von den im Reich ſiedelnden kaum weſenhaft oder doch nur ſo weit unterſchieden, als Kltma, Raum und geſchichtliche Entwicklung je und je unter Deutſchen Sondertümer auszubilden pflegten. 3 4* +* Jofef Redlich in ſeinem anregenden, nur leider ins Stocken geratenen Werk„Das öſterreichiſche Staats⸗ 1— Reichsproblem c) hat wohl zuerſt die Beobachtung fixiert, daß es zwar nie eine öſterreichiſche Nation, doch einen öſter⸗ reichiſchen Adel gegeben habe. Dieſe ſo zutreffende wie auf⸗ ſchlußreiche Beobachtung wird von Kleinwächter nun weiter ) Frledrich F. G. Kleinwächter: Der deutſch⸗oöſte: und der Anſchluß. Abdorf erſer Bien. ieeeeee ſchlechthin beherrſchenden Anteil gehaht. „aurſfickgebliebene 2. Seite. Nr. 388 Neue Maunheimer Zeitung([Mittag⸗Ausgabe) Mittwoch, den 3. Auguſt 107 geführt. Er zeigt die Entſtehung der öſterreichiſchen Ariſto⸗ kratie auf, die in den letzten rund fünf Jahrhunderten, nicht etwa erſt ſeit Gegenreformation und 30jährigem Krieg, aus italieniſchen, franzöſiſchen, portugieſiſchen, iriſchen, niederlän⸗ diſchen, ſchwediſchen, magyariſchen, tſchechiſchen Beſtandteilen zuſammenwuchs. Daneben hat es in ihr natürlich auch zahl⸗ reiche Familten deutſchen Urſprungs gegeben. Auch ſolche, die dieſes Urſprungs ſich bewußt blieben und ganz unzwei⸗ deutig deutſch empfanden: man braucht nur an die Auers⸗ perge zu denken, denen Anaſtaſius Grün, der„Wiener Spaztergänger“, entſtammt. Aber als Schicht waren ſie doch international. International, wie in der überwiegenden Mehr⸗ heit die Habsburger ſelber, die im Wechſel der Zeiten Über ganz Mittel⸗, Weſt⸗ und Südeuropa geherrſcht haben. Oder, beſſer, anational. Ein geſchloſſener Stand, deſſen einzelne Glieber ſozuſagen von der Geburtsſtunde an das brüderliche Du verband. Der in allen Kronländern beheimatet und von Tirol bis nach Iſtrien und Friaul, nach Galizien und Ungarn untereinander verſchwägert und verſippt war. Die Schicht hat, aus ihrem Völkergemenge heraus, einen eigenartig reizvollen Tynus zu entwickeln vermocht. Den erſchöpft man noch nicht, Wenn man ihm ewig gleiche Liebenswürdigkeit, Anmut in der Wlürde und eine beſtechende Arz des Umgangs nachrühmt. Politiſch führend iſt die öſterreichiſche Ariſtokratie im engeren und eigentlichen Verſtande(der ſehr zahlreiche Brief⸗ abel hat nie zu ihr gehört) ſeit Jahrzehnten nicht mehr ge⸗ weſen. Schon im Kurtenparlament waren die Mitglieder der Ariſtokratie nach und nach zu ſpärlichen Gäſten geworden. Im Veationalrat der Republik iſt Graf Ottokar Czernin, nun auch ſchon das zweite Mal nicht mehr gewählt, deren einziger Re⸗ präſentant geblieben. Für die Parteibildung iſt faſt aus⸗ ſchließlich das„verblaßte“ Bürgertum der Städte beſtimmend geweſen und die Stellung zur nationalen Frage hat am letzten Ende ſie entſchieden. An der Gewtſſensfrage: wie hältſt Du's mit der Nation? ſcheiden ſich die Geſſter. Die liberale deutſche Neffaſſungspartet, die urſprünglich doch einfach„die“ deutſche Partei war, iſt ſicher nicht ſo ſchlecht geweſen, wie ſie heute häufig gemacht wird. Iſt ſogar, da ſie der Aunexion Bos⸗ Rniens und der Herzegowina ſich entgegenſtemmte, von einem ſehr glücklichen Inſtinkt beraten geweſen, Bismarck hat ſie beshalb als„Herbſtzeitloſe“ verſpottet, Aber bei Licht beſehen hat ſie immer gut Bismärckiſche Politik getrieben. Sie kehrte ſich von Deutſchland ah, betonte, bisweilen auf⸗ —685 dringlich bis zur Geſchmackloſigkeit, ihren öſterreichiſchen Pa⸗ triotismus und mühte ſich an dem unlösbaren Problem, in dieſem Völkerſtaat ohne Namen— die im Reichsrat vertre⸗ tenen Königreiche und Länder“ hieß das alte Oeſterreich bis in ſeine Todesſtunde— der deutſchen Minderheit mit den Mitteln und dem Gedankengut der Aufklärung die Führung u ſichern. So glaubte ſie, allzu wörtlich Bismarcks Wei⸗ ungen folgend, Deutſchland und dem Deutſchtum am beſten zu dienen. Daran iſt die Verfaſſungspartei zerbrochen und der Eiberalismus in Oeſterreich in Atome zerſplfttert. Es hat noch anderes mit hineingeſpielt: Wirtſchaftliches und die Jußbenfrage. Dieſes indes bleibt das Hauptmotiv: den nicht kirchlich gebundenen Oeſterreichern erſchien die Verfaſſungs⸗ bartei zu lau in den Fragen des Volkstums, die mehr und meßhr ihnen das ganze Sein erfüllten. Darum wandten ſie ſich ab von ihm. 7 deutſche Bürgertum Gerade auch das in der Provinz“. Die ſeit den achtziger Jaßren immer lebhafter einſetzende, immer weitere Kreiſe er⸗ An dieſer Wendung aber hat das greifende Schutzvereins⸗ u. Volksratsbewegung iſt ſogar aus⸗ ſchließlich in der Provinz erwachſen. Nur der„Deutſche Schul⸗ berein“ ward in Wien begründet. dem an Grofiſtädten armen Land nicht ganz ſo ſtolz empor⸗ gehlüht wie im Reich. Es lebt gelegentlich enger und dütrf⸗ tigex als wir und hat nielerorten einen Zug von Kleiubürger⸗ lichkeit ſich bewahrt. Wer ein„Spitzeneſſen“ etwa in Stutt⸗ gart mitgemacht hat und das mit Berliner ähnlichen Feſtivi⸗ täten vergleicht, wird ohne weiteres verſtehen, was ſch meine. Vielfach kommen auch die Begabungen, die über die jungen Jabrgänge in ſo überraſchender Fülle ausgeſtreut ſcheinen, Richt recht zur Reife. Und immer noch ſtößt der Zu⸗ ſchauende auf die Spuren, die der Vormärz und die erſten Luſtren des Franzisco⸗Foſephiniſchen Regiments, die jenem nichts nachgaben. in dieſes Geſchlecht gruben. Aber das ſind „Unterſchiede, wie ſie auch ſonſt in deutſchen Landen von Gau zu Gau ſich finden. Auf das Weſen der Dinge gehen dieſe Beſonderheiten nicht. Der„öſterreichiſche Menſch“ iſt eine Literatenerfindung. Der deutſch⸗öſterreichiſche aber iſt einfach und kurz und ſchlicht ein deutſcher Menſch. Coolioge lehnt eine Wioderwahl ab Zur großen Ueberraſchung ganz Amerikas und des Aus⸗ landes hat der amerikaniſche Präſident Coolid ge, der für den Wahlkampf 1928 wieder kandidieren ſollte, Preſſevertre⸗ tern gegenüber erklärt, daß er es ablehne, nochmals zu kandi⸗ dieren und ſeinen Entſchluß näher zu kommentieren. Unzwei⸗ felhaft iſt dies aber mit Vorgängen der letzten Zeit in Verbin⸗ dung zu bringen. Es kann ſich nur um das Scheiternder Genfer Konferenz handeln. Der gegenwärtige Präſident hat bekanntlich von Anbeginn ſeiner Tätigkeit an die Frage der Abrüſtung beſonders in den Vordergrund ſeiner politiſchen Bemühungen geſtellt. Wie er⸗ innerlich, war in Amerika eine Herabſetzun g der Steuern geplant, wenn auf der Genfer Seeabrüſtungskon⸗ ferenz ein Erfolg erzielt würde. Nunmehr wird im Gegenteil der amerikaniſche Marineetat erhöht werden müſſen. Es iſt auch möglich, daß Coolidge auf den Kongreß einen Druck aus⸗ zuüben beabſichtigt. Bei den Führern der beiden politiſchen Lager herrſcht Ungewißheit darüber, ob Coolidge zum Aus⸗ druck bringen wolle, daß er eine Nominierung für die Präſi⸗ dentſchaftskandidatur annehmen werde, oder ob er nur ſagen wollte, daß er ſich um die Wiederaufſtellung als Kandidat nicht bemühen werde. Satto und Vanzetti Nach einer Meldung aus Newyork haben die Freunde und Verteidiger der zum Tode verurteilten italieniſchen Anarchtſten Sacco und Vanzetti wieder Hoffnung gefaßt, da der Gouverneur des Staates Maſſachuſetts, Fuller, ange⸗ kündigt hat, daß das Schickſal der beiden Verurteilten am Mittwoch entſchieden würde. Aus dem Umſtand, daß der Gouverneur die für die Begnadigung zuſtändige Kommiſſion zu einer Sitzung für Mittwoch einberufen hat, glaubt man günſtige Schlüſſe ziehen zu können, da dieſe Maßnahme nach amerikaniſchem Recht überflüſſig wäre, wenn der Gouvernenn beabſichtigte, das Todesurteil zu beſtätigen. Internationaler Gewerkſchaſtskongreß In der Dienstagsſitzung erſtattete der Sekretär Saſſen⸗ bach Bericht, aus dem hervorgeht, daß trotz des Beitritts einiger neuer Gewerkſchaften die Zahl der Mitglieder von 16,5 Millionen im letzten Kongreßjahr 1923 auf 13,5 Millio⸗ nen zurückgegangen iſt. Der deutſche Vertreter Graßmann orderte eine Verſtärkung der Aktion für die Ausdehnung der ozialen Geſetzgebung, die allgemeine Durchführung des Acht⸗ ſtundentages, ein ſchärferes Eintreten gegen den Krieg und en Faſzismus und eine einheitlichere Leitung Er bedauerte gewiſſe Wendungen in der vorgeſtrigen Rede des Präſidenten Purcell, insbeſondere ſoweit ſie ſich auf Rußland bezogen. Auch ein holländiſcher Delegierter wandte ſich gegen dieſe Aus⸗ führungen Purcells. Dieſes Bürgertum iſt in⸗ Die Orchies⸗Debatte und ihr Widerhall Berlin, 3. Auguſt.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Reichsreglerung hat offizibs mitteilen laſſen, daß ſie die De⸗ batte über Orchies als abgeſchloſſen betrachte, umſomehr als die Erwiderungen von franzöſiſcher Seite an den Feſtſtellun⸗ gen der amtlichen deutſchen Dokumente gar nicht rüttelten, vielmehr ſie vielfach beſtätigt. Ein hieſiges demokrat, Blatt, das es ſich beſonders hat angelegen ſein laſſen, die Wirkung der amtlichen beutſchen Publikationen durch anonyme Dar⸗ ſtellungen abzuſchwächen, bemerkt dazu: Das friedensſtörende Neivens möge nun auch das letzte ſein und ohne Nachfolge eiben. Der Wunſch wird in Deutſchland gewiß allerorten geteilt werben, doch:...„Wenn es dem böſen Nachbar nicht ge⸗ fällt?“ Es iſt, ſo betrachtet, jedenfalls ein ſchmerzliches Zu⸗ ſammentreffen, daß in dem nämlichen Augenblick, wo von den deutſchen amtlichen Stellen das„soyons amis“ ertönt, au⸗ geſehene Orgaue unſerer ehemaligen Kriegsgegner die Er⸗ brterung recht temperamentvoll fortſpinnen. Die„Times“ ſowohl wie die„Independance Belge“ reiben ſich erneut an dem Bericht des deutſchen Unterſuchungsausſchuſſes, von dem die„Times“ verſichert, er trüge dazu bei, den Kriegsgeiſt zu bverewigen. Da bei der Gelegenheit immer wieder unterſtellt wird, daß die Ausſchußberichte ſo etwas wie ein Werk der Reichsregierung ſeien, möchten wir hier erneut betonen, daß der Unterſuchungsausſchuß eine autonome Inſtitution des Reichstags iſt, und +5 auf ſeine Arbeiten die Regierung nie⸗ mals irgend welchen Einfluß ausübt noch wird üben können. Im Gegenteil— wir ſagten es ſchon neulich— hat Regierung und Unterſuchungsausſchuß nicht ſelten ſich in ausgeſprochenem Gegenſatz befunden. Die deutſch⸗feindlichen Ausfälle der„Times“ §London, 3. Auguſt.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Der geſtrige Leitartikel der„Times“, der, wie wir berichteten, ungewöhnlich gehäſſige Angriffe gegen Deutſchland enthielt und darin als ein bedeutungsvoller Rückfall in die Nach⸗ kriegspſychoſe erſcheinen muß, war geſtern Gegenſtand lebhafter Erörterungen in allen politiſchen Kreiſen. Während man auf liberaler Seite dazu neigt, dieſen Artikel als Ge⸗ fühlsausbruch eines einzelnen, nicht beſonders maßgebenden Redakteurs hinzuſtellen und ihm keine beſondere Bedeutung zuſpricht, lauten die Kommentare in Regterungskreiſen bedeu⸗ tend ernſthafter. Ich hatte geſtern Gelegenheit, mit einer maß⸗ gebenden Perſönlichkeit über dieſe Fragen zu ſprechen und muß feſtſtellen, daß ſich die leitenden Kreiſe durchaus hinter die Aus⸗ führungen der„Times“ ſtellen. Man beſtreitet zwar, daß die feindſelige Stellungnahme in der Kriegsſchuldfrage irgend einen Zuſammenhang mit gewiſſen anderen für Deutſchland peinlichen ähnlichen Erörterungen der letzten Zeit hat und warnt davor, die Auslaſſungen der „Times“ über dieſen beſonderen Punkt als typiſch für die eng⸗ liſche Außenpolitik aufzufaſſen. In der deutſch⸗helgiſchen Kon⸗ troverſe, von der die Angriffe der„Times“ ausgingen, iſt man jedoch abſolut unabhängig. Mein Gewährsmann ging ſoweit, zu ſagen, daß man in dieſer Frage aufgenau demſelben Ständyunkt ſtehe wie Poincaré. Man appelliert an Deutſchland, die akademiſchen Erörterungen, die in keinem Fall irgend jemand überzeugen würden, endgültig aufzugeben, da die Gefühle der alltierten Völker durch die immer neue Wiederaufrollung von Fragen, in denen keine Uebereinſtim⸗ -mung möglich ſei, in einer Weiſe verletzt würden, die der Ver⸗ ſöhnungspolitik ſchwere Hemmniſſe bereite. Man wird abwarten müſſen, ob die in dieſer Unterredung ausgeſprochenen Anſichten, daß der Ton der Erörterungen Über die Kriegsſchuldfrage nicht für die allgemeine Tendenz der engliſchen Haltung gegenüber Deutſchland charakteriſtiſch ſei, ſich bewahrheiten wird. Immerhin iſt merkwürdig genug, daß man ſich heute auf Poincars beruft, während man noch vor wenigen Wochen den franzöſiſchen Miniſterpräſtdenten we⸗ gen ſeiner Luneviller Rede in der geſamten engliſchen Preſſe auf das ſchärfſte angegriffen hat. Die Muß⸗Velgier in Malmedy Man ſchreibt der„D. A..“ aus Malme dy: Am letzten Sonntag beſuchte der Lütticher Muſikverein Philharmonie de Taves die Stadt Malmedy und veranſtaltete auf dem Markt⸗ platz ein Freikonzert. Gutmütig hörten die Malmedyer dieſe freiwilligen Darbietungen der„altbelgiſchen Brüder“ mit an. Als dieſe aber in pölliger Verkennung der Lage das alt⸗ belgiſche Nationallied, die„Brabanteonne“, als Zugabe ſpiel⸗ ten, offenbarte ſich ſpontan die Stimmung der Malmedyer. Bei den erſten Takten ſchon war der Platz, auf dem vorher 1500 Menſchen geſtanden hatten, von den Zuhörern verlaſſen und ebenſo ſchnell ſchloſſen ſich alle Fenſter und Türen. Ein⸗ ſam und allein blieſen die Lütticher ihr Nationallted zu Ende und verließen die auf einmal ſo ungaſtliche Stätte. Der„Malmedyer Landbote“ gab die entſprechende Er⸗ klärung zu dieſem Vorfall, der wieder einmal die gut deutſche Geſinnung der Malmedyer offenbart: „Als nicht im geringſten vorbereitete völlig ſpontaue Aeuße⸗ rung der Malmedyer Volksſtimmung dürfte der kleine Vor⸗ fall nicht ohne Intereſſe ſein, wenn auch die altbelgiſche Preſſe ſich hüten wird, ihn wahrheitsgetreu zu da da ſonſt das gewohnte Bild von dem treu belgiſchen Malmedy böſe Flecken bekommen würde. Weshalb aber können die Herren Altbelgier, deren Beſuch uns, ſo lange ſie anſtändig und nicht provozierend auftreten, ganz recht iſt, es nicht unterlaſſen, uns Muß⸗Belgiern immer wieder ihren Patriottsmus bezw. Fanatismus aufzwingen zu wollen, für den wir nun einmgl gar kein Verſtändnis haben?“ Thea Raſches Amerika-Flug Ueber das Amerikg⸗Programm der bekannten Hamburger Kunſtfliegerin Thea Raſche wird dem„..“ geſchrieben: Die deutſche Sport⸗ und Kunſtfliegerin Thea Raſche hat ſich bekanntlich vor einigen Wochen mit ihrem Flugzeug auf dem Seeweg nach den Vereinigten Staaten begeben, um dort vor⸗ ausſichtlich auf die Dauer eines Jahres in den verſchiedenſten Städten Kunſtflugveranſtaltungen auszuführen. Weniger be⸗ kannt aber dürfte in Deutſchland ſein, daß dieſe Tournee ducch Amerika von dem Begleiter Chamberkins, Levine aus⸗ geht. Der Vertrag, den Thea Raſche mit Levine abgeſchloſſen hat, beſtimmt erſtens, daß Thea Raſche Kunſtflüge mit ihrem Flugzeug des Typs Üdet⸗Flamingo ausführt, das mit einem luftgekühlten neunzylindrigen Sternmotor von 108 bis 125 Pferdeſtärken Leiſtung ausgeſtattet iſt, und daß ſie zweitens amerikaniſche Maſchinen ausprobiert, um dann etwa nach Jahresfriſt auf einer dieſer Maſchinen einen Ozeanflug nach Europa zu unternehmen. In dieſer Woche wird Thea Raſche ihre Flugtournee durch die Vereinigten Stagten antreten. Im September beabſich⸗ tigt ſie, an einem Luftderby von Newyork nach Spokane (Waſhington) teilzunehmen und dabei mit den beſten ameri⸗ kaniſchen Fliegern in Wettbewerb zu treten. Im Kampf mit Schmugglern — Warſchau, 3. Aug. Bei einem Feuergefecht zwiſchen Schmugglern und Beamten der ruſſiſchen Staatspolizei, der früheren Tſcheka, an der ruſſiſch⸗polniſchen Grenze im Bezirk Wilna wurden vier Schmuggler getötet und acht ſchwer ver⸗ letzt. Die Beamten verloren zwei Tote und zwei Verwun⸗ dete. Die Schmuggler hatten verſucht, von der Tſcheka ge⸗ ſuchte Perſonen über die Grenze zu bringen. Babiſche Politik „Der Großblock gegen die katholiſche Kirche“ geworfenen Schlagwort wird uns geſchrieben: „Normalerweiſe kommt derjenige, der ſoeben eine opulente Mahlzeit hinter ſich hat, in eine angenehme Verfaſſung des Geſättigtſeins und pflegt ſolchermaßen wohlgelaunt und ver⸗ träglich zu ſein. Dieſe Wahrheit ſcheint leider nicht allgemein gültig zu ſein, wie ein unter obiger Ueberſchrift erſchienener Artikel der„Freiburger Tagespoſt“ vom 2. Juli zeigt. Gerade vor wenigen Tagen hat der badiſche Landtag mit den Stimmen aller bürgerlichen Parteien unter wohl⸗ wollender Neutralität der Sozialdemokratie dem Erzbistum Freiburg anläßlich ſeiner Zentenarfeier ein Vermögen von 50 000 Reichsmark geſchenkt, und kaum daß das Geld im Kaſten klingt, ſpringt die„Freiburger Tagespoſt“ wieder auf die Schanzen und bläſt die übel klingende Kulturkampf⸗ fanfare. Trotz der zuſtimmenden Haltung der anderen Land⸗ tagsparteien beklagt ſich die Zentrumspartei und ihr Frei⸗ burger Organ darüber, daß die katholiſche Kirche vom Staat zu ſchlecht dotiert werde und erhebt in chriſtlicher Nächſten⸗ liebe den Vorwurf der Ungerechtigkeit gegen den angeblich kirchenfeindlichen„Großhlock“ aller anderen Parteien, weil er den Altkatholiken eine Erhöhung ihrer kargen Dotation zu⸗ erkannt hat. Sie operiert dabei auf ihre eigene Weiſe, indem ſie die ihr paſſenden Maßſtäbe anlegt und, wie gewöhnlich⸗ die eigenen Verhältniſſe als das Maß aller Dinge betrachtet, Es wird dem Zentrumsleſer und ⸗hörer vorgerechnet, wieviel Pfarrſtellen die katholiſche Kirche im Lande hahe, im Vergleich zu den anderen Religionsgeſellſchaften und darnach ausgerechnet, wieviel der Dotationsbetrag auf die einzelne Pfarrſtelle betrage. Hiernach kommt man dann zu dem Er⸗ gebnis, daß auf eine katholiſche Pfarrſtelle weniger entfalle, als auf eine evangeliſche, altkatholiſche, jüdiſche oder frei⸗ religtöſe. Die Folgerung iſt natürlich wieder einmal das alte Klagelied von der verletzten„Parität“, auf die man ſich. auf jener Seite, ſtets nur dann zu berufen pflegt, wenn man damit ein gutes Geſchüft machen zu können glaubt. Vor der Staatsumwälzung von 1918 erhielt die katholiſche Kirche eine jährliche Dotation von 350 000 /, die evangeliſche eine von 300 000. Dieſes Verhältnis iſt auch ſpäter im weſentlichen dasſelbe geblieben. Dieſer Verteilung lagen Er⸗ wägungen zugrunde, deren Gültigkeit auch heute noch unver⸗ ändert fortbeſteht. Es ſoll hier nicht darauf eingegangen werden, daß die katholtſchen Prieſter unverehelicht ſind un keine Kinder zu erziehen haben, es ſoll auch nicht weiter un⸗ terſucht werden, ob die Zahl der Pfarrſtellen nicht tetlweiſe durch die kultiſche Beſonderheit der katholiſchen Kirche be⸗ dingt iſt, wir möchten zunächſt vielmehr nur auf einen von der Gegenſeite gefliſſentlich verſchwiegenen Umſtand hin⸗ weiſen: Woher kommen denn die Steuergelder, aus denen die Dotattonen beſtritten werden? Trotzdem Baden ütberwiegend katholtſch iſt(68 v..), zahlen die andersgläubigen 42 v. der Beyßlkerung Zu dieſem neuerdings von Zentrumsſeite in die Debatte —ů— mehr Skeuern als die katholiſche Hanterere Eine einfache Zugrundelegung des mechaniſchen Zahlenver⸗ hältniſſes würde alſo zu nichts anderem führen, als zu dem ungerechten Zuſtand, daß die katholiſche Kirche teilweſſe aus Steuergeldern der Andersgläubigen dotiert würde, wofür ſich die betreffenden Steuerzahler beſtens bedanken werden. Au katholiſcher Seite würde man ſich das vielleicht ganz gerne gefallen laſſen. Das beweiſt auch das Konkordat von Bayern, wo die römiſche Kirche und die evangeliſche im Prozentverhältuis von 4,89:2 zueinander ſtehen, während die Leiſtungen des Stagtes ſich wie 5,53:2 verhalten, wobei ſich die Steuerleiſtungen der Kirchenglieder wie 57˙43 gegenüber⸗ ſtehen! Hier wird alſo der römiſch⸗katholiſche Löwenanteil zu einem erheblichen Teil aus den Taſchen evangeliſcher Steuer⸗ zahler beſtritten. Iſt das etwa„Parität“ oder Gerechtigkeit? Es darf und muß erwartet werden, daß die übrigen Par⸗ teien des badiſchen Landtages, die ſich in Kulturfragen über alle Parteiſchranken hinweg in letzter Zeit ſo erfreulich zu⸗ ſammengefunden haben, auch in dieſer Frage zur Abwehr der⸗ artiger unberechtigter Anſprüche, die weithin Erbitte⸗ rung zu verurſachen und den konfeſſionellen Frieden noch weiter zu gefährden geeignet ſind, zuſammenſtehen und enkee ſprechend handeln werden.“ Letzte Meldungen Neue Anruhen in Portugal V Paris, 3. Auguſt.(Von unſerem Pariſer Vertreter. Wie aus Madrid gemelbdet wird, herrſcht in Portugal wieder eine gewiſſe Unruhe, da zahlreiche Anzeichen wieder auf eine bevorſtehende Militärkriſe hindeuten. In militäriſchen Kreiſen von Porto fürchtet man einen royallſtiſchen Staats⸗ ſtreich. Man hält den Oberſten Vincenz Freitas, der den Royaliſten ſehr ſympathiſch iſt, fur den kommenden iniſte, präſtdenten. General Carbona, der im Jahre 1926 ſich mi Gewalt an die Spitze der Regierung ſtellte, wird ſeinen Poſten aber nicht kampflos aufgeben. Borodin als Geiſel verhaſtet 8 London, 3. Auguſt.(Von unſerem Londoner Vertreter Wie aus Schanghai gemeldet wird, ſoll der ſowjetruffſſch Emiſſär Botodin auf einer Reiſe nach Rußland in den Hauptquartier des Generals Feng in Loyang verhafte“ worben ſein. Nach bisher unbeſtäkigten Nachrichten ſoll Ge⸗ neral Feng Borodin als Geiſel zurückbehalten, da ein Bet⸗ wandter des Generals ſeit einem Jahr in Moskau auf 55 halten und an der Rückreiſe nach China verhindert wird. heißt, daß Borodin urſprünglich mit beſonderen Aufträgen der Hankauer Regierung zu Feng unterwegs war, von dieſert 175 Stanfu, der Hauptſtadt von Scheuft, verhafte worden ſei. Wie die„Times“ weiter aus Schanghat melden, macht die Offenſtve Sun Chuan Fangs gegen die Truppen Tſchiangkal⸗ ſcheks rapide Fortſchritte. Es ſollen bereits Kämpfe in Tung⸗ zchau, 50 Meilen von der Mündung des Pangtſe enfernt, ſtal⸗ finden. Falls dieſe Nachricht ſich beſtätigt, ſo würde das he deuten, daß Schanghat von Norden her ernſtlich gefaͤhrdet iſt, * Suche nach Fehmeopfer 1 7 — Berlin, 3. Aug. Auf Grund von Angaben einigs⸗ wegen Fememordes Verurteilter läßt die Berliner Staat durwaltſchaft, durch Beamte der Abteilung la des Berline⸗ Polizeipräſidiums Grabungen nach angeblich in Döberitz vein ſcharrten Leichen vornehmen. Die ſeit einigen Tagen in Gang befindlichen Unterſuchungen haben bisher noch ke Ergebnis gezeitigt. Gegen die Wiener Bürgerwache Berlin, 3. Auguſt.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie ſich die„Voſſiſche Zeitung“ aus Paris brahten läßt, ſoll die Bot chafterkonferenz beabſichtigen, gegen die e dung der Bürgergarde in Wien ihr Veto einzulegen, da ſt gegen die Beſtimmungen des Friedensvertrages von St. Ger, main verſtoße. Es würde vorausſichtlich eine deklem Sinne gehaltene Note der öſterreichiſchen Regierungz n⸗ Grũ — 1 batte lente 080 ver⸗ mein ener Juli idtag hohl⸗ stum auf mpf⸗ and⸗ Frei⸗ Staat ſten⸗ blich il er zu⸗ 0 tlich, chtet, evie mach ne Er⸗ alle, frei⸗ alte auf amit iſche iſche im Er⸗ ver⸗ tgen un seiſe er.) der ine 15 — ter⸗ mi ten ie ie 1⸗ . ;!—— Miktwoch, den 3. Auguſt 1927 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe 3. Seite. Nr. 353 Der Ambau des Hauptbahnhofs Als wichtigſte Vorlage der 7 Punkte umfaſſenden Tages⸗ prdnung der nächſten Bürgerausſchußſitzung(17. Auguſt) un⸗ terliegt folgender Stadtratsbeſchluß der Beſchlußfaſſung: 5 1. Die Stadt übereignet zum Zwecke des Umbaues es Perſonenbahnhofgebäudes in Mannheim eine 5 läche von etwa 740 Qm. an das Reich(Reichsbahn) unter er dinglich geſicherten Bedingung, daß dieſe Fläche ihr bei ufgabe des Bahnhofes wieder zurück übereignet wird. 2. Der Bahnhofsplatz iſt nach Maßgabe des Planes vom 21. Juli 1927 umzugeſtalten. Die Koſten im Be⸗ trage pon 266 000 Mk. ſind aus der Wirtſchaft, gegebenenfalls durch Einſtellung in die Haushaltspläne der Jahre 1928/82, aufzubringen. 3. Die Straßenbahngleiſe ſind nach Maßgabe des Planes vom 27. Mai 1927 umzubauen. Von den Koſten in der Geſamthöhe von 331000 Mk. ſind 92 000 Mk. aus dem au dechaltungsfonds und 239 000 Mk. aus Anlehensmitteln 7 en. Zur Begründung der Vorlage wird U. a. ausgeführt: Schon vor dem Kriege waren ſich die amalige Verwaltung der Badiſchen Staatsbahnen und die tadtverwaltung Mannheim darüber klar, daß der Mann⸗ eimer Hauptbahnhof einer gründlichen Umgeſtal⸗ leca und Erweiterung, vielleicht ſogar einer Ver⸗ de gung bedürfe. Ueber dem Vorſtudium zum Projekt brach der Krieg aus, und ſein Ausgang rückte die Erreichung des geſteckten Zieles in nebelhafte Ferne. Nach dem Vertrage, den 557 Reich mit den Ländern über die Uebernahme der Bahnen chloß, beſteht für Mannheim keinerlei Rechtsanſpruch auf den eubau eines Hauptbahnhofes, weil ein beſtimmtes Profekt noch nicht vorlag, geſchweige, daß mit dem Bau ſchon begonnen worden wäre. Gleichwohl hat die Stadtverwaltung den Plan eines Bahnhofneubaus nach dem Kriege wieder aufgenom⸗ men. Ein vom verſtorbenen Stadtbaudirektor Eiſenlohr gekertigtes Generalprojekt hat inzwiſchen in den Grundzügen te Zuſtimmung der zuſtändigen Reichsbahndirektion ſchon ge⸗ Jne Leider iſt aber an einen völligen Neubau der geſam⸗ en Bahnhofsgnlagen, alſo nicht etwa nur des Empfangs⸗ gebäudes, ſondern vor allem auch der Zufahrtslinien und des etriebsbahnhofs, wegen der außerordentlich hohen Koſten, die auf weit über 100 Millionen Reichsmark veranſchlagt fene bei der durch die Reparationsverpflichtungen geſchaf⸗ enen Lage der Reichsbahn in abſehbarer Zeit nicht zu denken. arum hat man überlegt, in welcher Weiſe wenigſtens die gröbſten Mißſtände beſeitigt werden könnten. Daß ſolche vorhanden ſind, iſt unwiderlegbar und wird auch von der Reichsbahn nicht beſtritten. Die ein⸗ heimiſche Bevölkerung empfindet ſie täglich und dem Fremden müſſen ſie ſo auffallen, daß ſie den Ruf Mannheims als her⸗ vorragendſtes Wirtſchafts⸗ und Verkehrszentrum erheblich zu ſchädtaen geeignet ſind. Man hat die empfindlichſten Mängel u den letzten Jahren, ſo aut es ging. zu beheben geſucht, doch —— das alles nur kümmerlicher Notbehelf. Es fehlt dem ahnhofsgehäude ganz beträchtlich an Raum. Daher war die ringendſte Aufgabe die, das beſtehende Gebäude zu erweitern. Die Grundzüge des großen Umbauprojekts And des jetzt nur zur Ausführung vorgeſehenen Gebäude⸗ umbaus ſeien am folgenden ſkizziert: Unter Verwertung der Krundgedanken des Eiſenlohr ſchen Umbauprojektes hat die eichsbahndirektion Karlsruhe ein generelles Projekt über e geſamte Umgeſtaltung der Bahnanlagen bearbeitet und ude des vergangenen Jahres der Stadt zur Kenntnis ge⸗ keben: Nach dieſem Projekt ſoll der Hauptperfonenbahnhof m allgemeinen an ſeiner jetzigen Stelle verbleiben, jedoch etwaum 5 Metergehoben werden. Das Aufnahme⸗ gebäude iſt in der Flucht der Friedrichsfelderſtraße etwa Hoccben Keppler⸗ und Wallſtadtſtraße vorgeſehen. Durch die 8 ochlegung des Bahnhofes ſoll die Schaffung beſſerer Verbin⸗ S e zwiſchen den ſüdlich der Bahn liegenden Aufatteilen, und der Altſtadt ermöglicht werden. Durch die eines großen Betriebsbahnhofes nördlich vom Ran⸗ wird im jetzigen Bahnhofgebiet genügend Raum 5 die geſonderte Zufahrt der einzelnen Bahnlinien und für ie dringend notwendigen Aufſtellgleiſe zur Bildung der Züge geſchaffen. Als weſentlichſte Betriebsverbeſſerung wird bei urchführung dieſes Projektes erreicht, daß keinerlei Niveau⸗ ſtaltungen der Ein⸗ und Ausfahrtlinien untereinander mehr 15 finden Von ganz beſonders verkehrspolitiſcher Bedeu⸗ ung für Mannzeim iſt aber der im Entwurf gleichfalls vor⸗ geſehene Plan, die Riedbahn vom Weſtausgang des Bahn⸗ 3725 aus über das Hafengebiet und entlang dem Induſtrie⸗ Minnach Waldhof zu führen, ſodaß ſpäter die züge der fütr mannheim äußerſt bedeutungsvollen Nord⸗Süd⸗Linie Baſel— ſchiunheim. Frankfurt den Mannheimer Bahnhof ohne Ma⸗ nhenwechſel durchfaßren können. Bei der Fabrplanaus⸗ —————— geſtaltung wird dieſer Umſtand ſich ohne Zweifel infolge der bei Wegfall des jetzt notwendigen Maſchinenwechſels ſich er⸗ gebenden Zeitverkürzung zu Gunſten Mannheims auswirken. Das Tiefbauamt hat im Benehmen mit der Reichsbahndirek⸗ tion Karlsruhe die Vorſchläge über die Führung der Zu⸗ fahrtslinien weiter ausgearbeitet. Noch nicht abgeſchloſſen ſind die Unterſuchungen, wie weit die nördlich des Neckars gelegenen Bahnlinien gleichfalls in die Umgeſtaltung mit einbezogen werden ſollen. Da, wie ſchon erwähnt, die Durchführung des großen Neubauprojektes einen ſo erheblichen Aufwand erfordert, daß mit der Verwirklichung auf lange Zeit nicht gerechnet werden kann, muß ſeine Verfolgung zunächſt lediglich zum Ziel haben, die Pläne der Bahn und die Stadtplanung miteinander in Einklang zu bringen. Die Reichsbahn hat ſich nun bereitfinden laſſen, als vorläufige Verbeſſerung einen vollſtändigen Umbau des Aufnahmegebändes an ſeiner jetzigen Stelle vorzunehmen. Dieſer Umbau erfor⸗ dert einen Aufwand von 1,5 Millionen Reichsmark. So er⸗ heblich dieſer Betrag auch erſcheinen mag, iſt doch nicht zu be⸗ fürchten, daß durch dieſen Umbau des Aufnahmegebäudes die großen Neubaupläne der Bahn verzögert werden könnten. Der jährliche Kapital⸗ und Zinſendienſt, der ſich aus der Durchfüh⸗ rung des großen Neubauprofektes ergibt, wird ein Mehrfaches von dem jetzt zu verausgabenden einmaligen Betrag von 1,5 Millionen Reichsmark ausmachen. Die jetzt geplante Maß⸗ nahme erſcheint aber um ſo unbedenklicher, wenn man beachtet, daß die Reichsbahn ſogar im alten Heidelberger Bahnhof zur Verbeſſerung der dortigen Verhältniſſe noch Beträge in Höhe von weit über 1 Million Reichsmark verbaut, obwohl ſchon in wenigen Jahren mit der Fertigſtellung des weit vorgeſchritte⸗ nen dortigen neuen Bahnhofs gerechnet werden kann. Durch den Umbau des Aufnahmegebäudes ſollen vor allen Dingen weite Räume für die Abfertigung des reiſenden Publi⸗ kums geſchaffen werden. Es iſt deshalb nötig, daß die Grund⸗ fläche des Aufnahmegebäudes vergrößert wird. Eine Aus⸗ dehnung des Gebäudes nach der Bahnſeite zu iſt nicht möglich, weil dadurch die Fläche des Bahnſteiges J mit dem 1. Gleis in Anſpruch genommen würde und die Anlage eines Erſatzhahn⸗ ſteiges anſchließend an den jetzigen Bahnſteig Minfolge Platz⸗ mangels nicht durchgeführt werden kann. So bleibt nur eine Ausdehnung des Gebäudes in der Richtung nach dem Bahn⸗ hofsplatz übrig. Es iſt vorgeſehen, die beſtehende Faſſade des Bahnhofsgebändes um rund zehn Meter in den Bahnhofsplatz hinein zu ſchieben Dadurch erhält das Bahnhofsgebäude eine Grundfläche, die um rund 60 Prozent größer iſt als die des beſtehenden Ge⸗ bäudes. Die Mitte des neuen Gebäudes bildet eine große Halle, durch die der geſamte Zugang und der größte Teil des Abgangs der Reiſenden erfolgt. Die Seitenausgänge an den beiden Gebäudeflügeln, die beſtehen bleiben, ſoll in Zu⸗ kunft nur noch untergeordnete Bedeutung haben. Zur Abfer⸗ tigung an der Sperre in der Mittelhalle ſind 12 Durch⸗ gänge nach dem Bahnſteig 1 vorgeſehen. Die Mittelhalle ſelbſt iſt frei von Schaltern. Sie dient nur zum Durchgang und zum vorübergehenden Aufenthalt für das Publikum. Ledig⸗ licheinige Verkaufsſtände und ein Raum für den Verkehrsverein ſind im unmittelbaren Anſchluß an die Mittelhalle vorgeſehen. Im weſtlichen Flügel ſind die Räume für die Abfertigung des Publikums und für den Bahnbetrieb untergebracht. Eine große Schalterhalle mit 15 Fahr⸗ kartenſchaltern ſchließt in dieſem Flügel weſtlich an die Mit⸗ telhalle an. Im Anſchluß an die Schalterhalle kommt die weit angelegte Gepäckahfertigung zu liegen. Der weſtliche Flügel erhält in der Mitte einen breiten Eingang, der haupt⸗ füchlich für die Reiſenden mit Großgepäck in Betracht kommt. Im öſtlichen Flügel ſind die Räume vorgeſehen, die im weſent⸗ lichen der Bequemlichkeit des Publikums dienen. Die bei⸗ den Bahnhofs wirtſchaften bleiben an ihrer bisheri⸗ gen Stelle. Sie ſind zugänglich durch eine an die Mittelhalle anſchließende 8 Meter breite Halle, die den ganzen öſtlichen Flügel durchzieht. Am Ende dieſer Halle in der öſtlichen Ecke werden die Warteräume untergebracht. Zwiſchen die öſtliche Halle und den Baßnhofsyſatz kommen die Waſchräume und Abortanlagen und der Fahrplanraum zu liegen. Ueber den Waſchräumen und Ahorten werden in einem Zwiſchengeſchoß Friſeur⸗ und Baderäume untergebracht. Der Oſt Tunnel, der den Bahnſteig Jmit den übrigen Bahnſteigen verbindet, wird auf etwa doppelte Breite erweitert. In architektoniſcher Hinſicht bleibt das bisherige Ausſehen des Bahnhofes gewahrt, da die alte Faſſade ahgetra⸗ gen und in der neuen Flucht wieder erſtellt wird. Zur Durchführung des Umbaues benötigt die Reichsbahn⸗ geſellſchaft von dem der Stadt zu eigen gehörigen Grundſtück eine Fläche im Ausmaß von 740 Am. Die notwendig werdende Verlegung des neuen Straßenſiels, die Neuherſtellung der ——— Der Hut Ein Reiſe⸗Erlebnis Von Hermann Schnellbach gek Ich habe meiner Frau vor der Reiſe einen neuen Hut ſchteda Einen ſchönen, hellgelben Strohhut mit drei ver⸗ laß enfarbigen Roſen geſchmückt, einer dunkelroten, einer Wirel und einer quittengelben Zwar etwas teuer, aber ich ich ſchön. Na, den hat ſie hoffentlich recht lange, dachte Leider war das bloß ein Gedanke von mir. 5 auf d 5 reiſten. Der Hut ſtand ihr allerliebſt. Sie war ſtolz en den Hut ich beinah auch. Auf der heißen Fahrt wurde papier„Roſenhut“, ſo hatte ich ihn getauft, in Zeitungs⸗ zwei gofngeſchlagen und in das Gepäcknetz gelegt. Wir hatten ſcgacht offer, Handtaſche, Handtäſchchen, Schirm, Stock. Hut⸗ ir keln ließen wir— das hatte ich durchgeſetzt— zu Hauſe. mal hätten nicht ſo viel mitnehmen ſollen! Wir reiſten, ein⸗ ſiebe mußten wir umſteigen. Wir beluden uns mit unſern mich Sachen und ſaßen dann im neuen Zug. Da ſchaute ſicht: Frauchen plötzlich an und Todesbläſſe bedeckte ihr Ge⸗ war Och, mein Hut!“ ſagte ſie. Aufſpringen und hinaus eins! Drüben ſtand noch der Zug, Gott ſei Dank! lief 0 nahm das Gepäck zu mir, während ſie nach dem Hute dem fsbereite Hände halfen mir. Zu der Aufregung und ihr fo erger kam bei mir die Angſt, wenn fetzt der Zug mit etfährt, nicht einmal ein Portemonnaie hatte ſie a kam ſie ſchon mit dem Roſenhut freudeſtrahlend auf Hut ſoted Borhin hatte ich keine Worte gefunden, nun, da der ien er in unſerm Beſi 505 er eſitz war, mußte ich mein Gemüt abeeadkern mit den vorwurfsvollen Worten:„wie kann man er— 700 ſeinen neuen Hut liegen laſſen“— da fuhr uns Schön, 9 der uns weiterbringen ſollte, vor der Naſe weg. gibt no er Anſchluß war verpaßt, aber der Hut war da! Es ja in 910 mehr Züge. Wir hatten ja Zeit, wir fuhren nächſten Zug amerfeſche Seelenruhig reiſten wir mit dem auf 1 Aar dann noch mehrmals unterwegs umgeſtiegen, wir nicht ureiſe, ebenſo auf der Rückreiſe. Den Hut haben ihn recht ar liegen laſſen. Aber mein Wunſch, daß Frauchen lung gehen krüge, ſollte, wie ſchon geſagt, nicht in Erftl⸗ püteten, der Denn ſo ſehr wir ihn unterwegs auf der Reife den Ko Hut, den man auf den Kopf ſetzt, hatte es ſich in pf geſetzt, daß er nun einmal nicht bei uns bleiben wolle. Nach einer ohne Fährniſſe überſtandenen Heimreiſe entführte ihn ein tückiſcher Windſtoß, als wir über die Brücke zur Wohnung gingen, dem Haarſchopf meiner Frau. Wir waren mit der Elektriſchen gefahren, es waren nur ein paar Schritte von der Halteſtelle über die Brücke nach Hauſe, aber der Regen und der Sturm hatten ſich mit der Reiſeluſt des Hutes verbunden. Alle Hände waren voll, wir konnten ihn nicht halten, als er ſich zu ſeinem Flug anſchickte. Ach, wären wir nur mit dem Kleinauto heimgefahren, wir hätten uns den Aerger erſpart und ich mir den Vorwurf dazu, Frauchen wollte nämlich mit dem Auto fahren— und ſie hätte noch den Hut, den Roſenhut, nagelneu, Prima Qualität, teure Marke. Kunſt und Wifſenſchaft % 170 Mitglieder aus der Münchener Künſtlergenoſſen⸗ ſchaft ausgeſchloſſen. Die Telegrammzeitung der„Münchener Neueſten Nachrichten“ veröffentlicht unter der Ueberſchrift „Kunſtrevolte in München“ eine Zuſchrift des Präſidiums der Münchener Künſtlergenoſſenſchaft. Daraus geht hervor, daß eine größere Anzahl Mitglieder dieſer Körperſchaft dem im Juni mit diktatoriſchen Vollmachten auf zwei Jahre aus⸗ geſtatteten Präſidenten Prof. Behn ſchwere Vorwürfe im mit der diesjährigen Ausſtellung im Glas⸗ Palaſt gemacht und ihn aufgefordert haben, mit dem Vorſtand innerhalb zweier Tage von der Diktatur zurückzutreten. Als Antwort darauf hat das Präſidium 170 Mitglieder wegen Schädigung der„Münchener Künſtlergenoſſenſchaft“ aus dieſer ausgeſchloſſen. Prof. Behn erklärt, er könne von ſeiner Präſidentſchaft nicht zurücktreten und verweiſt auf die tatſäch⸗ lichen Erfolger, die mit der heurigen Kunſt⸗Ausſtellung im Glas⸗Palaſt erzielt worden ſeien. Die deutſche Authropologiſche Geſellſchaft hält ihre 49. Allgemeine Verſammlung vom 11. bis 14. September in Köln ab. Im Anſchluß an die Tagung iſt am 15. September eine Kraftwagenfahrt nach dem eiszeitlichen Wohnplatz Kar⸗ ſtein und am 16. September eine Fahrt nach Mainz aus An⸗ laß des 75jährigen Beſtehens des Römiſch⸗Germaniſchen⸗Zen⸗ tralmuſeums, wohlweiſe mit einer Rundfahrt durch die ge⸗ ſchichtlich bedeutſamen Stätten der Wahner Heide vorgeſehen. Während der Tagung wird eine Sonderausſtellung„Die mittlere Steinzeit in Deutſchland“ eröffnet, dte jetzt ſchon all⸗ gemeinem Intereſſe begegnet. E iſt mit zahlreichem Beſuch namhafter Anthropologen aus ganz Deutſchland zu rechnen. Randſteine und Gehweganlage, die Verlegung von Verſor⸗ gungsleitungen und die mit dieſen Herſtellungen zuſammen⸗ hängenden Arbeitsleiſtungen erfordern einen Koſtenaufwand von etwa 37 000 Mk. Dieſer Betrag wird von der Reichsbahn ebenfalls übernommen. Die Inanſpruchnahme einer 10 Meter breiten Geländefläche des Bahnhofsplatzes durch das neue Bahnhofsgebäude hat eine vollkommene Umgeſtaltung der Straßenbahn⸗ und der Straßenanlagen auf dem Bahnhofsplatz zur Folge. Schon ſeit einiger Zeit iſt die Umgeſtaltung dieſer Anlagen Gegenſtand von Entwürfen und Beratungen ge⸗ weſen, weil infolge Zunahme des allgemeinen Verkehrs die Verhältniſſe auf dem Bahnhofsplatz immer ungünſtiger ge⸗ worden waren. Lediglich der hohe Koſtenaufwand hatte an⸗ geſichts der wenig günſtigen Finanzlage der Stadt die Zurück⸗ ſtellung dieſer Aenderungen notwendig gemacht. Nun iſt der Zeitpunkt zur Verbeſſerung der unzulänglichen Verkehrs⸗ anlagen gekommen. Bei der Neuaufteilung des Platzes war anzuſtreben, die Geſamtplatzfläche ſo weit wie irgend möglich dem Verkehr nutzbar zu machen. Die Planbearbeitung hat er⸗ geben, daß trotz der Verringerung des Raumes um einen Streifen von 10 Meter Breite eine weſentliche Verbeſſerung der beſtehenden Verhältniſſe durch eine den Verkehrsnotwen⸗ digkeiten Rechnung tragende Aufteilung möglich iſt, wenn auf die Grünanlage verzichtet und der Brunnen vor dem Mittelbau entfernt wird. Einer der erheblichſten Miß⸗ ſtände bei der alten Platzaufteilung iſt, daß der zeitweiſe recht erhebliche Durchgangsverkehr im Zuge der Schloßgarten⸗ und Friedrichsfelderſtraße und vom und zum Kaiſerring hart an dem Aufnahmegebäude vorbeizieht und den Fahrzeug⸗ und Perſonenverkehr nach und vom Bahnhof behindert und ge⸗ fährdet. Es wurde deshalb angeſtrebt, bei der Aufſtellung des neuen Planes die Platzaufteilung ſo zu vollziehen, daß der Durchgangsverkehr vom eigentlichen Bahn⸗ hofsverkehr vollkommen getrennt wird. Dies war nur dadurch möglich, daß man als Durchfahrtsſtraße eine Straße entlang der Hotels vorſah, die eine Fahrbahnbreite von 10,5 Meter erhalten ſoll und allen Bedürfniſſen der näch⸗ ſten Zukunft genügen wird. Durch Beſeitigung der einen Treppe zur Lindenhof⸗Unterführung wird eine flüſſige Ver⸗ kehrsführung nach der Schloßgartenſtraße zu gewährleiſtet. Südlich dieſer Durchgangsſtraße kommen die neuen Straßenbahngleiſe zu liegen. Die Straßenbahn hat bei der neuen Anordnung ſich mit dem unter Berückſichtigung eines geordneten Betriebes denkbar geringſten Raum begnügt. Der Entwurf ſteht drei Gleiſe vor: eines für den durchgehenden Verkehr, eines für das Abſtellen der Wagen, das ſich nicht ganz vermeiden läßt, und eines für die Oberrheiniſche Eiſenbahngeſellſchaft. Hierzu kommen auf beiden Seiten der Gleiſe noch zwei Bahn⸗ ſteige von je 1,50 Meter und ein Bahnſteig von 2,50 Meter Breite. Die Rückführung der Straßenhahnwagen in die Stadt geſchieht auf einer neuen Linie durch die Tatterſallſtraße und über den Bismarckulatz mit Einmündung beim Bismarckdenk⸗ mal. Hierdurch wird die große Gleiskurve auf dem Bahnhofs⸗ platz überflüſſig und außerdem die öſtliche Straße vor den Hotels frei von Gleiſen. Zwiſchen die Straßenbahnanlage und das Bahnhofsgebäude kommt eine ca. 17 Meter breite Stra⸗ ßenfläche zu liegen, die lediglich dem Bahnhofsverkehr nutzbar gemacht werden ſoll. Beſonders mißlich wird es immer empfunden, daß die aus dem Bahnhofsgebäude heraus kom⸗ menden Perſonen eine breite Straßenfläche ſchutzlos über⸗ ſchreiten müſſen. Es iſt deshalb vor der Mittelhalle eine Gehwegzunge bis auf die Höhe der vor den Hotels vor⸗ beiziehenden Durchgangsſtraße vorgezogen, die lediglich von einer 3 Meter breiten Durchfahrt und von den Straßenbahn⸗ gleiſen durchſchnitten wird. Dadurch ſind die Fußgänger beim Gang nach dem Kaiſerring auf eine Länge von mehr als 30 Meter vor dem Kraftfabrzeugnerkehr geſchützt. Dieſe Geh⸗ wegzunge ſcheidet aber auch die Straßenfläche vor dem Bahn⸗ hofsgebäude in zwei Hälften. Die hierdurch erreichte Tren⸗ nung erſchien zweckmäßig, um den Verkehr auf den beiden Platzhälften vollſtändig voneinander zu trennen und getrenn⸗ ter Zweckbeſtimmung zuzuführen. So ſoll die weſtliche Hälfte nur von den anfahrenden Fahrzeugen benutzt werden, wäh⸗ rend die öſtliche Hälfte für die Aufſtellung der wartenden Wa⸗ gen und den abfahrenden Fahrzeugen vorbehalten bleibt. Le⸗ diglich ſolche Kraftwagen, die bei der im weſtlichen Flügel des Gebäudes liegenden Gepäckausgabe vorfahren wollen, ſollen die die Gehwegzunge durchſchneidende 3 Meter breite Durch⸗ fahrt benutzen. Als Erſatz für den zu entfernenden runden Brunnen auf dem Rondell vor dem Haupteingang ſoll am Kopf der Anlage des Kaiſerrings in künſtleriſcher Form ein Abſchluß der Anlage hergeſtellt werden. Der Entwurf hierüber wird z. Zt. noch vom Hochbauamt bearbeitet. Von dem für die Gleisänderungen der Straßenbahn er⸗ forderlichen Geſamtaufwand von 331 000/ ſollen 92 000/ auf Das gebundene Buch im Buchhandel. Eine Umfrage bei führenden Sortiments⸗Buchhändlern hat ergeben, daß das gebundene Buch gegenüber dem broſchierten gegenwärtig im Vergleich zur Vorkriegszeit außerordentlich an Verbreitung zugenommen hat. Während vor dem Kriege nur etwa 10—20 v. H. der Bücher auf den meiſten Sachgebieten gebunden ver⸗ kauft wurden, iſt das Verhältnis heute beinahe umgekehrt. Im einzelnen kommen Hand⸗ und Nachſchlagebücher ſowie Kom⸗ mentare faſt nur noch gebunden auf den Markt. Bei anderen wiſſenſchaftlichen Publikationen iſt das Verhältnis im Abſatz allerdings etwa 11. Auf dem Gebiet der Unterhaltungs⸗ literatur werden die billigen Serienbände heute faſt durchweg broſchiert verkauft; innerhalb des Geſamtumſatzes ſpielt dies jedoch keine erhebliche Rolle, da der Geſchmack des zahlungs⸗ kräftigen Publikums und ſelbſt des Mittelſtandes heute wie⸗ der mehr das teure Buch in der Preislage von—10 Mark be⸗ vorzugt. Wenn auch vereinzelt den Verlegern der Vorwurf gemacht wird, daß ſie in der Auslieferung nach Möglichkeil die gebundenen Exemplare bevorzugen, ſo ſcheint doch die Nachfrage des Publikums tatſächlich in der gleichen Richtung zu gehen. Neues Licht auf die bibliſche Geſchichte. Nach einem Bericht aus Jeruſalem erklären Geologen, die Rauchfäukem die in der Nähe von Zerka am Nordoſtuſer des Toten Meeres aufſteigen, für Gas, das aus den Tiefen der Erde infolge der durch das Erdbeben hervorgerufenen Riſſe hervordringt, Die Beobachtung dieſer Erſcheinung wird zur Erklärung einer Epiſode der bibliſchen Geſchichte verwertet. Man nimmt an, daß es ſolche Rauchſäulen waren, die Abraham erblickte, als er von Hebron herüberſchaute und die Zerſtörung von Sodom und Gomorrah beobachtete. Es gibt jetzt eine Anzahl von Stellen an den Küſten des Toten Meeres, an denen Gaſe aus Erdriſſen aufſteigen. Der Sinn der Kompaßpflanzen. Von Kompaßpflanzen, die den im Urwald Verirrten die Himmelsrichtung 1 zählen des öfteren Reiſende. Aber auch die Wiſſenſchaft ha“ ſich in neueſter Zeit mit dieſer eigentümlichen Erſcheinung be⸗ ſchäftigt, und eingehend behandelt dieſes botaniſche Problem Profeſſor v. Linſtow im„Naturforſcher“, Der Entdecker der erſten Kompaßpflanze war der amexikaniſche General Alvord, der im Jahre 1842 bei Silphium jaciniatum eine Meridianſtel⸗ lung der Blätter beobachtete. Man ſchenkte zunächſt ſeiner Mitteilung keinen Glauben. Als aber dann Präriefäger und Anſiedler dasſelbe berichteten, wurde man auf dieſe Erſchei⸗ nung aufmerkſam und hat ſeitdem überall in der Welt, haupt⸗ 4᷑ Seite. Nr. 36 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 75 WMetttwoch, den 3. Auguſt 1927 den Werkerhaltungsfonds übernommen werden, weil es ſich um eine Exneuerung vorhandener Gleisanlagen handelt, die auch ohne Aenderung in der Anordnung in kurzer Zeit not⸗ wendig geworden wäre; der Reſt von 239 000% iſt aus An⸗ lehensmitteln zu beſtreiten. Die für die Umgeſtaltung des Platzes und für die Erſtellung des künſtleriſchen Abſchluſſes der Anlage beim Kaiſerring erforderlichen Koſten in Höhe von 266 000/ ſollen aus der Wirtſchaft aufgebracht werden. Der Umbau des Bahnhofsgebändes ſoll noch im Herbſt dieſes Jah⸗ res begonnen und ſo gefördert werden, daß die Fertigſtellung ſpäteſtens im Frühjahr 1929 erfolgt. Nach Durchführung des Banhofsumbaues und uUm⸗ geſtaltung der Straßenbahn⸗ und Platzanlagen vor dem Bahn⸗ hof wird für die nächſte Zeit ein befriedigender Zu⸗ ſtand geſchaffen ſein. Die Abfertigung des Publikums im Bahnhof wird nicht mehr unter den bisherigen unwürdigen Umſtänden erfolgen. Der ankommende Reiſende wird beim Durchſchreiten der großen Mittelhalle nicht mehr den beelen⸗ denden Eindruck empfangen, der heute jeden, der den Bahn⸗ hof verläßt, befällt. Im neuen Bahnhofsgebäude werden dem Reiſenden alle Annehmlichkeiten geboten werden, die man heute im Bahnhof einer Großſtadt erwartet. Auf dem Platz nor dem Bahnhof werden durch die geplante Umgeſtaltung Verkehrsverhältniſſe geſchaffen, die eine glatte und gefahrloſe Abwicklung des größten zu erwartenden Verkehrs gewähr⸗ leiſten. Die geplanten Maßnahmen in ihrer Geſamtheit wer⸗ den ſchließlich bis zur Zeit der Durchführung der geſamten der Bahnhofsanlage ohne Zweifel befriedigen önnen. Städtiſche Nachrichten Der zweigleiſige Ausbau der Strecke Mannheim⸗Seckenheim der OE. Der zweigleiſige Ausbau der Strecke Mannheim—Heidel⸗ berg der Oberrheiniſchen Eiſenbahngeſellſchaft, nach deſſen Fertigſtellung auch auf dieſer Linie elektriſcher Betrieb ein⸗ geführt werden wird, iſt im Erſtehen begriffen. Die Teil⸗ ſtrecke Mannheim—Seckenheim wird vorausſichtlich noch in dieſem Jahre, die Reſtſtrecke Seckenheim—Heidelberg im Jahre 1928 fertiggeſtellt werden. Der neu anzulegende Bahn⸗ hof auf dem aufgefüllten Gelände oberhalb der Friedrichs⸗ brücke kommt parallel zur Uferböſchung neben die auf dem Damm anzulegende Promenade zu liegen. Er erhält Ver⸗ bindungsgleiſe zu den Gleiſen der Straßenbahn im Friedrichs⸗ ring, um hier den Uebergang von...⸗Zügen nach der Stadt zu ermöglichen. Die alten Gleiſe der O..G. zwiſchen Straßenbahn und Friedrichsbrücke werden entfernt. Bei Neuoſtheim, wo die Gleiſe der O..G. über den Hochwaſſer⸗ damm hinwegeführt werden, um von hiet aus bis Seckenbeim an der flußſeitigen Böſchung des Dammes zu verlaufen, wer⸗ den gleichfalls Uebergangsgleiſe zwiſchen Straßenbahn und O..G. angelegt. Soweit die Bahnlinie auf Mannbeimer Stadtgebiet liegt, ergibt ſich durch den Ausbau eine Reihe dringender Notwendigkeiten, denen Rechnung getragen wer⸗ den muß, wenn nicht auf die ganze Länge von der Friedrichs⸗ brücke bis zum Oſtende von Neuoſtheim ein unfertiger Zu⸗ ſtand beſtehen bleiben ſoll. Als wichtigſte Aufgabe ergibt ſich die Durchführung der Gutenbergſtraße, die bis jetzt nur zwiſchen Otto Beckſtraße und Nuitsſtrafe angelegt iſt, bis zur Friedrichsbrücke. Dieſe Reſtſtrecke der Gutenberg⸗ ſtraße liegt unmittelbar ſüdlich der Bahngleiſe und erhält eine Fahrbahnbreite von 8 Metern. Auf der Strecke zwiſchen Suckow⸗ und Otto Beckſtraße, wo bisher nur eine Fahrbahn⸗ breite von 7 Meter vorgeſehen war, ſoll durch Verſchmäle⸗ B rung der Gehwege auf der Anbauſeite von 3,5 Metern auf 3 Meter die Verbreiterung der Fahrbahn auf 7,5 Meter er⸗ möglicht werden. Die vor dem Baublock zwiſchen Suckow⸗ und Leſſingſtraße ſtehenden Bäume müſſen bei dieſem Anlaß beſeitigt werden. Der Promenadeweg auf dem Neckar damm wird gleichfalls über das aufgefüllte Gelände bis zur Frie⸗ drichsbrücke durchgeführt und im übrigen da, wo er ſchon beſteht, verbeſſert. Zwiſchen Friedrichsbrücke und Ried⸗ bahn erhält er durchweg eine Breite von 7,5 Metern. Soweit bereits am nordſeitigen Rande eine Baumreihe ſteht, wird an der Südſeite eine weitere Baumreihe gepflanzt. Auf der neuen Strecke erhält er eine beiderſeitige Baumreihe. Entlang Neuoſtheim wird die Promenade in einer Breite von 4,25 Metern durchgeführt. Straße und Promenade werden gegen den Bahnkörper der Oberrheiniſchen Eiſenbahngeſell⸗ ſchaft durch Grünhecken abgegrenzt. Uebergänge über den Bahnkörper ſollen mit Rückſicht auf eine größere Sicher⸗ heit von Bahn und Fußgängern nicht bei jeder Straßen⸗ einmündung, aber doch in genügender Anzahl bei den wichtig⸗ ſten Punkten angelegt werden. Die Umlegung der Bahn⸗ gleiſe auf dem aufgefüllten Gelände bei der Friedrichsbrücke erxmöglicht jetzt die Verwirklichung der länaſt verfolgten Ab⸗ ſicht, auf dem Friedrichsring zwiſchen Colliniſtraße und Friedrichsbrücke eine zweite Straßenfahrbahn nörd⸗ lich der Straßenbahngleiſe anzulegen. Sie ſoll etwa in die Linie der jetzigen Promenade zu liegen kommen, von der die ſüdliche Baumreihe verſchwinden muß, während die nördliche zum größten Teil als Randbepflanzung an dem ſich hier an⸗ ſchließenden, 8 Meter breiten Gehweg ſtehen bleiben kann. Die Anlage der zweiten Fahrbahn im Friedrichsring bewirkt, daß in Zukunft aus der Richtung Waſſerturm kommende Straßenfahrzeuge bei der Fahrt nach der Friedrichsbrücke nicht mehr die Straßenbahngleiſe kreuzen müſſen, während dies z. Zt. ſowohl bei der Colliniſtraße als auch vor der Ein⸗ fahrt in die Friedrichsbrücke nötig iſt. Im Zuge der Schützenſtraße(U3/ U 4) wird eine kurze Verbindungsſtraße zwiſchen Gutenbergſtraße und Frte⸗ drichsring angelegt, durch die der Verkehr vom Neckarufer zur Stadt und durch die Stadt nach dem Lindenhof erleichtert wird. Schließlich wird noch vom Friedrichsring bei der Ein⸗ mündung der Colliniſtraße nach der Gutenbergſtraße ein 10 Meter breiter Promenadeweg erſtellt, um vom Ring aus die Zugänglichkeit zur Neckarpromenade zu erleichtern. Die Straßen und Wege auf dem aufgefüllten Gelände umſchließen eine dreieckförmige Geländefläche von etwa 10 300 Qm., deren Bebauung mit einem monumentalen Gebäude für ſpätere Zeit in Ausſicht genommen iſt. Bis die Fläche aber der Bebauung zugeführt wird, ſoll ſie übergründet und als Grünfläche angelegt werden. Die Verkehrsführung von der Auguſta⸗Anlage durch die Oſtſtadt nach den Neckar⸗ brücken läßt es erwünſcht erſcheinen, zuſammen mit der Durchführung der Gutenbergſtraße die öſtliche Fahrbahn der Otto Beckſtraße zwiſchen Hilda⸗ und Gutenberg⸗ ſtraße auszubauen. Sie ſoll eine Fahrbahnbreite von 6,75 Metern und einen 2,90 Meter breiten Radfahrerweg er⸗ halten. Die Durchführung der hier geſchilderten Maßnahmen bietet die Gewähr, daß das Neckarufer nach dem vollzogenen Ausbau der Nebenbahn eine ſeiner Bedeutung für die Mann⸗ heimer Bevölkerung und für den Verkehr entſprechende Ge⸗ ſtalt erhält. Durch die planmäßige Trennung der verſchte⸗ denen Verkehrsarten(Fußgänger, Straßenbahn, Nebenbaßn) wird gegenüber dem jetzigen Zuſtand eine weſentliche Er⸗ höhung der Verkehrsſicherheit erreicht werden. Der Bürger⸗ ausſchluß hat in ſeiner nächſten Sitzung für die Durchführung dieſer Arbeiten 566 000 Mk. zu genehmigen. *. .Die Bautätigkeit in Mannheim. Nach den Erhebungen der Ortsbaukontrolle wurden zum Teil durch Neubauten, zum Teil durch Umbauten im Juli 79 Wohnungen neu geſchaf⸗ fen; darunter ſind 65 Wohnungen mit—3 Jimmern und 14 Wohnungen mit 4 und mehr Zimmern. Die Zahl der neuen Wohngebäude belief ſich auf 36(davon 24 Kleinhäuſer mit 1 bis 2 Wohngeſchoſſen und höchſtens 4 Wohnungen), die der Umbauten auf 2.. * Abkühlung. Das Gewitter, das ſich in der Nacht zum Dienstag über der Stadt entlud, hat die ſehnlichſt erwünſchte Abkühlung gebracht. Die Höchſttemperatur betrug geſtern noch 25,7 C. In der vergangenen Nacht hat der Regen, der ſchon in den Abendſtunden einſetzte, weitere Abkühlung gebracht. In der vergangenen Nacht ging die Temperatur bis auf 15,6 C. zurück. Heute morgen zeigte das Thermometer 16,2 C. an. * Falſcher Feueralarm. Geſtern Abend um.17 Uhr wurde ein Löſchzug der Berufsfeuerwehr nach dem Anweſen Bellenſtraße 2 gerufen. Paſſanten hatten im vierten Stock Rauch und eine Flamme bemerkt. Daraufhin erfolgte die Alarmierung der Berufsfeuerwehr durch die Polizei. Wie ſich nachher herausſtellte, hatte ein Arbeiter eine Karbidlampe gereinigt. * Das ſilberne Dienſtjubiläum als Beamtin der Stadt⸗ verwaltung Mannheim konnte am 1. Auguſt Fräulein Mathilde ermann von hier begehen. Fräulein Bermann iſt die erſte Dame, die auf ein 25jähriges ununterbrochenes Wirken in ſtädtiſchen Dienſten zurückblicken kann, da ſie vor 25 Jahren als erſte weibliche Kraft im Verwaltungsdienſt eingeſtellt wurde. Sie war vom erſten Tage bis heute in der Stadtrats⸗ kanzlei tätig. Eine offizielle Ehrung der Jubilarin erfolgte durch den Vorſtand der Stadtratskanzlei, Bürodirektor Dau⸗ ner. Herr Dauner übernahm am Eintrittstag der Jubilarin, alſo genau vor 25 Jahren, die Hauptkanzlei und konnte daher die Leiſtungen Fräulein Berman genügend würdigen. Die Jubilarin erfreut ſich einer faſt einzig daſtehenden Beliebtheit unter Kylleginnen und Kollegen. * Seinen 70. Geburtstag feiert heute in voller Rüſtigkeit unſer in der Gasglühlichtbranche bekannter Mitbürger Fried⸗ rich Huft, K 1, 14. Der Jubilar iſt ſeit 29 Jahren Bezieher 0 unſeres Blattes. Veranſtaltungen * Sonderführungen im Schloßmuſeum. Am heutigen Mittwoch nachmittag findet eine Sonderführung mit einer Erläuterung der ſüddeutſchen Möbel des 18. Jahr⸗ hunderts ſtatt.(Näheres Anzeige.) * Geſangsvorträge. Am Sonntag, 31. Juli, hat im Kran⸗ kenhaus der Geſangverein Typographia geſungen. Ein Straßenerlebnis Durch die Anlagen im oberen Luiſenpark ging eine ein⸗ fach aber ſauber gekleidete Frau. Am Arme trug ſie einen Korb mit Bohnen. Sie verließ die Anlage, um über die Fahrſtraße zu gehen. Ein Radfahrer, den ſie überhört hatte und der ſo dicht an ihr vorbei fuhr, daß er ſie faſt ſtreifte, ſchreckte ſie aus ihren Gedanken auf. Unwillig ſchaute ſie auf, da bemerkte ſie(ich hatte es auch bemerkt), daß der Mann ſein Taſchentuch hervorzog, wobei ihm ein Gegenſtand zur Erde fiel, während er achtlos weiterfuhr. Die Frau hob den Gegenſtand auf und ich ſah, wie ſie dem Radfahrer erſchrocken nachſah und nachrief. Allein er war ſchon zu weit, um ihren Ruf zu hören. Sie ſchaute ratlos um ſich. Während dem Vorfall war niemand in der nächſten Nähe geweſen. Mich konnte ſie nicht ſehen, da ein Baum mich verdeckte. Den Fund im Korbe bergend, eilte die Frau weiter. Ich eilte ihr nach, das Kommende abwartend. Die Frau ging ſehr raſch, und ich mußte mich eilen, ihr zu folgen. Da bemerkte ich, daß ein Radfahrer ſuchend den Weg zurückkam; es war kein Zweifel, der Mann ſuchte das„Verlorene“. Die Frau griff un⸗ willkürlich nach ihrem Korb und rief zu meiner großen Freude dem Mann, der erſtaunt aufblickte und auf ſie zuging, zu:„Ich habe Ihren Geldͤbeutel gefunden“, ſagte ſie laut und holte ihn aus ihrem Korb.„Ich wollte den Fund zur Polizei bringen.“ Der von Arbeit gebeugte Mann mit dem ver⸗ härmten Geſicht ſtieß einen Schrei aus; unglaubliches Staunen und freudiger Schrecken malte ſich auf ſeinen Zügen.—„Mein Geld?... Wirklich?.... Se hawe es gefunne? Ach liewe Fra, wie wer ich Ihne des do danke! Ans vun meine Kinner is ſo arg krank deham, ich hun in de Ufregung ni mehr ge⸗ wußt, was ich do mache kennt, als ich mei Geld vermißt hun.“ Und immer wieder drückte er die Hand, die ihm die Geld⸗ börſe reichte.„Zählen Sie doch,“ ſagte die Frau, durch dieſen überglücklichen Dank etwas beſchämt. Ich war näher heran⸗ getreten und konnte mich nicht zurückhalten, der Frau meine Anerkennung über ihre Ehrlichkeit auszuſprechen. Inzwiſchen zählte der Mann ſein Geld und bot der Frau ein Dreimark⸗ ſtück an.„Nehme Se deß“, ſagte er.„Se wern's a brauche kenne!“„Nein, nein wehrte ſie ab, laſſen Sie das Ihrem kranken Kinde zugute kommen. Ich freue mich, geholfen zu haben, das iſt auch ein ſchöner Lohn.“ Schleunigſt eilte die Frau davon. Was mochte ſie alles bewegen in dieſem Angen⸗ blick? Soviel konnte ich feſtſtellen, daß ſie viel freier und leichtfüßiger dahineilte, als kurz zuvor, wo ſie den Geldͤbeutel im Korbe hatte. Der Mann, der den Geldbeutel verloren hatte, mochte meine Gedanken erraten haben, denn freundlich lächelnd meinte er:„A' gutes Gewiſſe, iſt ein ſanftes Rithe⸗ kiſſen“ vollendete ich den Satz. Ehrlich währt am längſten. E..-A. * Aus dem Kirchendienſt der Evangeliſchen Landeskirche (Beſchlüſſe der Evang. Kirchenregierung): Pfarrverwalter Wilhelm Gallé in Todtnau wurde zum Pfarrer daſeloſt ernannt. Beſtätigt wurden der von der Kirchengemeinde Gondelsheim gewählte Pfarrer Rudolf Baer in Leibenſtadt als Pfarrer in Gondelsheim, der von der Kirchengemeinde Huchenfeld gewählte Pfarrverwalter Ludwig Pfiſterer in Mühlhauſen als Pfarrer in Huchenfeld und der von der Kir⸗ chengemeinde Oefingen gewählte Pfarrverwalter Karl Ar⸗ nold in Oefingen als Pfarrer daſelbſt. Pfarrer Heinrich Linnebach in Tegernau wurde nach Bickenſohl verſetzt und mit der Verwaltung der dortigen Pfarrei betraut.— Auf An⸗ ſuchen und unter Anerkennung ihrer langjährigen und treu⸗ geleiſteten Dienſte wurden Pfarrer Eduard Nickles in Hochſtetten und Pfarrer Johannes Tavernier in Zuzen⸗ hauſen in den Ruheſtand verſetzt.— Pfarrer Walter Götz in Heidelberg und Pfarrer Wilhelm Karl in Bötzingen wur⸗ den zu ernannt. * Wieviel Milch trinkt der Deutſche täglich? Wie er⸗ ſtaunlichgering der Milchgenuß in Deutſchland im Durch⸗ ſchnitt der Bevölkerung iſt, beweiſt die Tatſache, daß in Deutſchland je Kopf der Bevölkerung täglich nur ein Fünftel bis ein Vierel Liter Milch getrunken werden, während zum Beiſpiel in amerikaniſchen Städten täglich ein halber bis drei⸗ viertel Liter Milch auf den Kopf konſumiert werden. Nach⸗ gewieſenermaßen wird in den Großſtädten unſerer Nachbar⸗ länder im Durchſchnitt mehr Milch getrunken, als in den deutſchen Großſtädten. Vor allem trinken die Arbeiter, An⸗ geſtellten und Beamten während ihrer Arbeitspauſen mei⸗ ſtens Milch. Dabei iſt Milch eines der billigſten und gehalt⸗ reichſten Nahrungsmittel. Die Geſamtmenge der in Deutſch⸗ land erzeugten Milch iſt auf 18 Milliarden Liter jährlich im Werte von 3,6 Milliarden Mark zu veranſchlagen. Ver⸗ gleichsweiſe ſei erwähnt, daß ſich der Wert der deutſchen Kohlen⸗ und Roheiſenproduktion zuſammen auf 3,3 Milliar⸗ den Mark beziffert. Veſentes Mausfrauen lenatol unentbehrlich, weil es Meſſing jahrelang blank hält. Ein Fläſchchen erſpart 100 Arbeitsſtunden Alleinverkauf: Drogerie Ludwig& Schütthelm, Mannheim, O 4. 3 Telephon Nr. 27715 und 27716. S415 ſächlich allerdings in den tropiſchen und ſubtropiſchen Gebie⸗ ten. jedoch auch im gemäßigten Klima. eine ganze Anzahl ſol⸗ cher Kompaßpflanzen gefunden. Wenn man alle dieſe Beobach⸗ tungen in Betracht zieht, ſo läßt ſich erkennen, daß ein Teil der Gewächſe, wenn ſie frei und unbeſchattet ſtehen, die Eigen⸗ ſchaft beſitzt, die Blätter mehr oder weniger in Profilſtellung zu bringen. Das ſind die eigentlichen Kompaßpflanzen. Die eigentümliche Blattſtellung gehört zu den Schutzeinrichtungen der Pflanze, die gewiſſe Vorteile bietet. Die allzu ſtarke Son⸗ nenbeſtrahlung wird dadurch gemildert und zugleich eine über⸗ mäßige Erwärmung verhindert. Dadurch verdunſten die Blät⸗ ter wenig Waſſer, und es wird einer Zerſtörung des Blatt⸗ grüns vorgebeugt. Der Verfaſſer beſchäftigt ſich dann ein⸗ gehend mit der Frage, ob es die Intenſität des Lichtes iſt oder die durch die Beſtrahlung hervorgerufene Wärme, der die Blattrichtungen folgen. Er kommt auf Grund ſeiner Ver⸗ ſuche und Beobachtungen zu dem Ergebnis, daß die Einwir⸗ kung des Lichtes allein maßgebend iſt, da die Profile der Blatt⸗ ſtellungen ausſchließlich um die Meridian⸗Richtung herum⸗ gendeln. Dies iſt wenigſtens in der gemäßigten Zone der Fall, während in tropiſchen Gebieten natürlich die ſtarke Ein⸗ wirkung der Wärme mitſpricht. In unſeren Breiten hat es ja eigentlich gar keinen Sinn mehr, daß die Pflanzen ihre Blät⸗ ter unter gewiſſen Bedinaungen in Meridian⸗Stellung brin⸗ gen, denn die Gefahr einer zu großen Verdunſtung iſt nicht vorhanden. Es gibt abet eine kleine Anzahl von Kompaß⸗ pflanzen, die nur außerhalb der Tropen wachſen: Hauptver⸗ h kreter ſind in Deutſchland die ſehr häufige Lactuca scariola, daneben noch L. virosa und Chondrilla iuncea. Dieſe Erſchei⸗ nung kann nicht anders gedeutet werden, als daß man es hier mit Reſten früher erworbener Eigenſchaften zu tun hat. Tat⸗ ſächlich finden ſich dieſe europätſchen Kompaßpflanzen in Ge⸗ bieten, deren klimatiſche Verhältniſſe in vorgeſchichtlicher Zeit einen durchaus tropiſchen Charakter beſaßen. Daß eine Anzahl von Pflanzen des gemäßigten Klimas die Profilſtellung der Blätter heute nur noch in geringem Umfange zeigt, iſt darauf zurückzuführen, daß dieſe uralte vererbte Eigenſchaft allmäh⸗ lich im Abnehmen begriffen iſt. Es muß mehr Kompaßpflanzen gegeben haben. als heute noch bei fin⸗ kender Temperatur vorhanden ſind. Eine feine Zunge Folgende heitere Geſchichte trug ſich kürzlich in Newyork zu. Ein Spanier— nennen wir ihn Rodriguez— ſpeiſte in einem Reſtaurant am Broadway, als ein ihm unbekannter Landsmann an ſeinem Tiſche Platz nahm. Es entſpann ſich N 94 25 1* 93 5 1 daher früher viel d bald eine ſehr angeregte Unterhaltung, in deren Verlauf Martinez lunter dieſem Namen hatte ſich der andere vor⸗ geſtellt) eine Weinflaſche aus der Taſche zog— im Lande der Prohibition!— und Rodriguez Glas bis zum Rande füllte. Kaum hatte dieſer das Getränk an den Mund geführt, als er aufſprang, auf die Straße ſtürzte und ſich an den erſten ihm begegnenden Schutzmann wandte:„Kommen Sie, bitte, mit! Bei mir iſt eingebrochen; der Dieb ſitzt drüben im Reſtaurant.“ —„Aber woher wiſſen Sie das?“ fragte erſtaunt der Beamte, und erhielt die verblüffende Antwort:„Ich habe es ge⸗ ſchmeckt.“ Immer noch voller Bedenken, folgte ihm der Hüter der Ordnung und verhaftete Martinez, in deſſen Wohnung man in der Tat nicht nur den geſtohlenen Wein, ſondern auch eine Uhr und andere Wertſachen Rodriguez' fand.— Marti⸗ nez wurde verurteilt, und die Prohibitionsbehörde erſuchte Rodriguez, in ihre Dienſte zu treten, was dieſer jedoch abge⸗ lehnt hat. Er will ſeine feine Zunge nicht geſchäftlich ver⸗ werten, insbeſondere nicht im Dienſte der Gegner des edlen Rebenſaftes. Eine neuartige Schule Die Malting⸗Houſe⸗Schule in Cambridge hat bereits vor drei Jahren den eigenartigen Verſuch begonnen,„feſtzuſtellen, ob der dem Kinde innewohnende Trieb, ſeine Neugierde zu befriedtgen, mit Erfolg den Lehrer zu erſetzen vermag.“ Man at das Tun und Treiben der Kinder, die im Alter von drei bis zehn Jahren dieſe Schule beſuchen, ohne deren Wiſſen im Film feſtgehalten; die höchſt intereſſanten Aufnahmen wur⸗ den kürzlich von der Britiſchen Schulfilm⸗Geſellſchaft im Filmicity⸗Houſe in London vorgeführt. Man erhielt ſo eine ausgezeichnete Vorſtellung der Methoden(oder ſoll man ſagen: des Fehlens jeder Methode) dieſer eigenartigen Schule. Zum Beiſpiel wird den Kindern erlaubt, ſich ihr tägliches Mittageſſen ſelbſt nach freier Wahl zu beſtellen. Wenn ſie dann mit ihren Wünſchen zur Küche kommen, heißt es, daß man ohne Speiſekarte nichts machen könne. Die Kleinen wer⸗ en dadurch genötigt, ſchreiben und rechnen zu können, denn auch die Koſten ſind bei jeder Mahlzeit zu berückſichtigen, und wie der Film zeigt, finden ſich die Kinder ausgezeichnet mit ihrer Auſgabe ab. Es gibt ſerner einen kleinen Laden, in welchem ſich die Kinder ſelbſt die Waren abwiegen und die Preiſe berechnen müſſen.— Ein Unterricht oder eine Be⸗ lehrung im alten Sinne findet nicht ſtatt; man ſucht die Kinder dazin zu zwingen, daß ſie das, was ſie wiſſen wollen, ſelbſt herausfinden. So beſchäftigen ſich vielleicht zwei mit einer Drehbank. Natürlich gehen ſie falſch damit um, und um ihren Fehler herauszufinden, nehmen ſie einfach das ganze Ding auseinander, ohne daß jemand ſie dabei ſtört.— Ein anderer kleiner Junge dreht an einem Zapfen, bis er ihn glücklich ab⸗ gebrochen hat. Er findet das nötige Werkzeug ſchon bereit liegen und macht ſich alsbald daran, den Schaden wieder zu beheben.— Bunſenbrenner, eine Schreibmaſchine, eine Dezi⸗ malwage, Ton zum Modellieren, Holz und Streichhölzer zum Feuermachen, alles mögliche gibt es da und alles nur, damit die Kinder damit experimentieren und aus ſich ſelbſt heraus lernen. Unterricht, Diſziplin, Strafen ſind unbekannte Dinge. — Ueber einen endgültigen Erfolg dieſer Verſuche läßt ſich wohl erſt ſprechen, wenn die Kinder älter werden und der ſchwierigere Teil des Experiments beginnt. Man plant näm⸗ lich, dieſe Art der Erziehung, natürlich unter ſinngemäßer Ab⸗ änderung, fortzuſetzen, bis die Kinder reif ſind, die Uni⸗ verſität zu beziehen. Literatur *„Du ſollſt.— Du ſollſt nicht.“ Ein Bilderbuch der Ver⸗ kaufskunde von Erich König, Zeichnungen von Erwin Frey⸗ tag, Verlag L. Schottlaender u. Co. G, m. b.., Berlin SW19. „Kundendienſt“, das Schlagwort, das in unſerer modernen Zeit allenthalben immer mehr an Bedeutung gewinnt, der Dienſt am Kunden iſt eine der wichtigſten Aufgaben, die beim Abſatz der Waren erwachſen. In keiner Wirtſchaftsgruppe hat aber der Kundendienſtgedanke ſo feſte Geſtaltung angenom⸗ men, wie im Einzelhandel. Hier treffen die verſchiedenartig⸗ ſten Abnehmergruppen zuſammen und jeder Käufer wi ſeiner Gemütsart und Veranlagung entſprechend beſonders behandelt ſein. Verſchtedenartig ſoziale Stellung und andere Momente ſpielen hierbei eine große Rolle. Ein gut Tetl Menſchenkenntnis und kaufmänniſche Diplomatie muß der Verkäufer beſitzen, der in allen oder doch den meiſten Fällen ſeine Kunden wirklich befriedigen und für ſich ſelber geſchäft⸗ liche Erfolge herbeiführen will. In dieſer Hinſicht iſt die vor⸗ liegende Neuerſcheinung aus der Feder des Verkaufspſycho⸗ logen Erich König von ganz beſonderer Bedeutung. Sie faß das Problem an der richtigen Stelle an. Sie ſtellt zwar das Wort„Du ſollſt“ in den Vordergrund, läßt aber auch das Auf⸗ zeigen der häufig im Auftreten und Verhalten des Verkäufers zu beobachtenden Fehler nicht außer acht. Darum heißt mit recht der Untertitel des Buches„Du ſollſt nicht“. Mit wirk⸗ lichem Intereſſe wird man die ſehr einleuchtend, klar und deut⸗ lich abgefaßte Schrift ſtudieren, zu der der Verfaſſer unendlich viele eigenen Beobachtungen beigeſteuert hat. — — * ne uunen n , 4 7 — * — hergeſtellt, je Mittwoch, den 3. Auguſt 1927 nene Mannbeinge geltneg Gitigdss8be —— 3. Seite. Nr. 388 Kommunale Chronik Bürgerausſchußſitzung in Schriesheim „ Schriesheim, 1l. Aug. In Anweſenheit von 48 Mit⸗ gliedern fand Mittwoch abend eine Sitzung des Bürgeraus⸗ ſchuſſes ſtatt, die von Bürgermeiſter Rufer geleitet wurde. Zur Feſtſetzung der Fleiſchſchaugebühren war ein Antrag ein⸗ gelaufen, den Anteil des Fleiſchbeſchauers zu erhöhen. Dieſer Punkt wurde bis zum Schluß zurückgeſtellt, damit der Ge⸗ meinderat erneut Stellung nehmen konnte. Nach Erledigung der übrigen Punkte zog ſich der Gemeinderat kurz zurück und heſchloß, dem Fleiſchbeſchauer drei Viertel der Gebühren zu überlaſſen gegen bisher zwei Drittel. Der Bürgerausſchuß ſchloß ſich dem einſtimmig an.— Ueber die Aufnahme eines Da rlehens von 5000 ¼ zur Ausführung der Anſchluß⸗ arbeiten an die Kanaliſation bei der Kreuzſtraße entſpann ſich eine Ausſprache. Die Waſſer⸗ und Straßenbaudirektion habe es, wie der Vorſitzende mitteilte, geradezu zur Bedingung gemacht, daß erſt kanaliſiert werde, wenn ſämtliche Häuſer an⸗ geſchloſſen ſeien. Um den Beſitzern die Anlage zu ermöglichen, ſchießt die Gemeinde die Koſten vor, die dann in Raten zu⸗ rückerſtattet werden müſſen.— Gem.⸗Verordneter Schenk (Dem.) ſtellte verſchiedene Anfragen, die der Vorſitzende be⸗ autwortete. Es handle ſich bis zur Gaulsbrücke um 8 An⸗ ſchlüſſe, die keine 5000%¼ koſten, es ſchade jedoch nicht, wenn das Geld flüſſig ſei, um evtl. auch für die Straße am„Deut⸗ ſchen Hof“ etwas zur Verfügung zu haben. In den alten Stadtteilen könne man die Anwohner geſetzlich nur ſchwer zwingen, ſich anzuſchließen. Deshalb müſſe man ihnen dies erleichtern. Nicht nur aus ſanitären Gründen, ſondern auch im Intereſſe der Pflaſterung ſei es notwendig, daß alle Leute anſchließen. Die Anſchlüſſe werden bis in das Haus hinein weiter umſo beſſex. Mit großer Mehrheit wurde die Vorlage Gemeinderats, die Bürgſchaft bis zur Höhe von 60 v. H. ſchließlich angenommen.— Dem Beſchluß des der Bauſumme, im Einzelfalle jedoch nicht über 15000% auch für ſolche Bauherren, die hier kein Wohnrecht haben, zu übernehmen, wurde einſtimmig zugeſtimmt. Die Geſamt⸗ ſumme ſoll 50 000% nicht überſteigen. Den Bauherren wird zur Bedingung gemacht, daß möglichſt nur Schriesbeimer Ge— ſchäftsleute die Arbeiten ausführen.— Wie der Vorſitzende bei dieſer Gelegenheit mitteilte, iſt die Nachfrage auswärtige auliebhaber nach Baugelände in Schriesheim recht ſtark. tan könne nur wünſchen, daß hier recht viel gebaut werde. Selbſtunerſtändlich werde man die nötige Vorſicht walten laſſen bei der Uebernahme von Bürgſchaften. Die Bürgſchafts⸗ leiſtung, die hypothekariſch an erſter Stelle geſichert ſei, ſolle ein Anreiz ſein für alle Auswärtigen, ſich in Schriesheim darderzulaſſen.— Der Förderung der Anſidelung viente auch er nächſte Punkt, die Ausſtockung des Waldgebietes am Oelberg zwecks Schaffung von Baugelände. Dort hat ſich ein neues Baugebiet in herrlicher Lageauſgetan. Ein Fehrer hat den Anfang gemacht. Opernſänger H. Gedde aus Mannheim folgte. Jetzt will eine Frau aus Mannheim wertvolle Dienſte leiſteten. ebenfalls Baugelände dort ankaufen. Die drei letzten Punkte des cen ſich auf Gemeindebeamtenfragen. Die auf Dränzen es Bezirksamts, das eine Friſt bis 1. Auguſt d. Is., geſetzt hatte, unter dem 20. Juli 1927 erlaſſene Gemeindebegmten⸗ ſatzung wurde bei einer Stimmeenthaltung angenommen. Ebenſo murde die Einreihung deß Natsſchreißergehilfen Lud⸗ wig Ullrich geheißen. Aus dem Lande Sur Brandkataſtrophe in Liedolsheim N Larlsruhe, 2. Aug. War die Unglücksſtätte in dunkler F. acht ſchon viele Kilometer weit deutlich ſichtbar und über⸗ eſſe einem bei Betreten des Ortes, beim Anblick des ent⸗ adee e ein Grauen, ſo bieten am hellen Tage die urchtbaren Verheerungen der Kataſtrophe ein noch trauri⸗ 0 Bild. In der von dem Brande vernichteten Dorfecke Braſcht wüſtes Durcheinander. Jetzt, 22 Stunden nach dem qualmen von den Trümmerhaufen Rauch⸗ äulen und eine große Anzahl von Feuerwehrleuten iſt uner⸗ den Aufräumungsarbeiten beſchäftigt. Die Brand⸗ ätte iſt heute das Ziel vieler Neugieriger und auch zahl⸗ reiche Photographen haben ſich eingefunden, wüſtungen im Bild feſtzuhalten. Der entſtandene Schaden glücklicherweiſe nicht ſo hoch, wie heute Morgen von der kralideidirektion Karlsruhe bekanntgegeben wurde. Er be⸗ Srhe nach den vom Gemeindevorſtand Liedolsheim gemachten een, über eine halbe Million Mark. Am ſpäten Nach⸗ üttag haben ſich auch die letzten Feuerwachen wieder zurück⸗ keöogen, ſodaß der Brand als völlig gelöſcht betrachtet werden ann. Man geht nunmehr an die Aufräumungsarbeiten. 5 Die Namen der Brandgeſchädigten und die im entſtandenen Schäden wurden bis geſtern Mittag Fu⸗ folgt feſtgeſtellt: Guſtar Seith, Guſtav Tropf, Ludwig rniß. Wilhelm Melter, Julfus Roth, Aug. Meinzer, Emil chuler, Guſtav Fürniß, Friedrich Göbelbecker, Karl Fürniß, in Gehaltsklaſſe 4(bisher 2) einſtimmig gut⸗ um die Ver⸗ konnten gerettet werden. opferfreudigen Karl Hummel, Karl Seitz, Friedrich Seitz, Karl Seith IIl, Ludwig Oberacker IV, Wilh. Zimmermann, Reinhard Bolz, Karl Oberacker, Wilhelm Heil, Julius Seitz, Emil Seitz, Julius Zimmern, Guſtav Oberacker, Friedrich Tropf, Guſtav Roth, Karl Aug. Seith, Aug. Roth, Guſtav Lacroix, Chriſtof Seith, Wilhelm Fürniß, Albert Oberacker, Karl Seith V, Ernſt Seith II, Ludwig Geiß. Der Fahrnisſchaden beträgt insgeſamt 200 000 Mark. Teilnahme des Staatspräſidenten * Karlsruhe, 2. Auguſt. Aus Anlaß des Brandunglücks in Liedolsheim hat der Staatspräſident in einem Telegramm an den Bürgermeiſter Geis in Liedolsheim den Beſchädigten die Teilnahme der Regierung ausgeſprochen und dabei die Auerkennung darüber zum Ausdruck gebracht, daß durch die allſeitige tatkräftige Hilfsgemeinſchaft und insbeſondere durch das energiſche Zuſammenarbeiten der Feuerwehren ein noch größeres Unglück verhütet werden konnte. Sorge für Löſchwaſſer in den Gemeinden * Karlsruhe, 2. Auguſt. Der Grund, weshalb ſich der Blitzſchlag Montag nacht in Liedolsheim zu einer derartigen Kataſtrophe auswachſen konnte, iſt, nach Anſicht maßgebender Sachverſtändiger des Löſchweſens, einmal in der ungenügen⸗ den baulichen Trennung der einzelnen Gebäude zu ſuchen, vor allen Dingen aber in der völlig unzureichenden Löſch⸗ waſſerverſorgung. In anderen waſſerarmen Gegenden in Deutſchland hat man längſt Abhilfe geſchaffen durch Bau von Tiefbrunnen oder unterirdiſchen Betonbehältern, die von der Regenwaſſerleitung der Kirche oder ſonſt eines großflächigen Gebäudes ſtändig gefüllt gehalten werden und eine ſchnelle und ſichere Bekämpfung eines Brandes gewährleiſten. Die heute allgemein einſetzende Verbeſſerung der Löſchgeräte iſt ſo gut wie wertlos, wenn nicht gleichzeitig Waſſerverſorgung und andere Gebiete des vorbeugenden Feuerſchutzes in glei⸗ cher Weiſe gefördert werden. Weitere Schadenfeuer durch Blitzſchläge Neulußheim, 2. Auguſt. Heute nacht zündete ein Blitzſchlag die Scheuer des Julius Langlotz an. In wenigen Minuten ſtand der mit Stroh und Erntevorräten ange üllte Bau in hellen Flammen. Es gelang, das Vieh nech zu retten. Das Gebäude ſelbſt, die Erntevorräte un die Fahrniſſe verbrannten. Die Freiwillige Feuerwehr ma!) zur Stelle und es gelang ihr, mit Hilfe zahlreicher Ziniberſonen den Brand zu lokaliſieren. Die Löſcharbeiten wurden ſehr erſchwert, weil während des Brandes plötzlich der elektriſche Strom ausſetzte, ſo daß das Pumpwerk der Waſſerleitung nicht arbeiten konnte. Die Feuerwehr ſetzte ihre alten Hangſpritzen in Betrieb, die beim Löſchen Der Schaden dürfte ſchätzungs⸗ Die Scheune wurde erſt im vori⸗ meiſe 10 000 R/ͤmbetragen. gen Jahre neu gebaut. Göhrwihl(Hotzenwald), 2. Aug. Das am Montag abend über dem Hotzenwald niedergegangene ſchwere Gemitter be⸗ wirkte, daß ein Blitz in das Landwirtsanweſen des Arbeiters Guſtav Stoll in Günnetsmättle einſchlug, wodurch das Haus vollſtändig eingeäſchert wurde. Die elf Kinder des Landwirts Das ganze Mobiliar iſt verbrannt. Die Familie iſt un: ſchwach verſichert. Vierzigertag mit Denkmalsenthüllung * Naſtatt, 1. Auguſt. Am Samstag und Sonntag fand in Raſtatt ein Vierzigertag mit Denkmalsenthüllung ſtatt. Aus Nord und Süd und Oſt und Weſt kamen die ehemaligen 40er nach ihrer Garniſon, um die Feſttage zu begehen. Be⸗ ſonders ſtark war die Beteiligung der Regimentsvereine aus dem Rheinland. Auch das Saargebiet hatte zahlreiche Ver⸗ treter entſandt. Hierunter befanden ſich auch alte Spichern⸗ ſſtürmer, meiſt über 80 Jahre alt, die unter den Fahnen des 40er⸗Regimentes die Spicherner Höhe erſtürmt hatten. Schon am Samstag trafen annähernd zweitauſend ehem. 40er in Raſtatt ein, die ſämtlich Dank der tätigen Mithilfe und Bereitwilligkeit der Raſtatter Bevölkerung untergebracht werden konnten. Die ſoldatenfrohe Einwohner⸗ ſchaft, an der Spitze Oberbürgermeiſter Renner, hatte alles aufgeboten, um den ehemaligen Hohenzollernfüſilieren frohe feſtliche Stunden und Tage zu bieten. Abends um 8 Uhr wurden die alten Fahnen des Rgts. im Ehrenhofe des Schloſ⸗ ſes abgeholt. Ein großer Feſtzug bewegte ſich ſodann von der Bevölkerung mit kegeiſterten Zurufen begrüßt durch die Stadt. In der Feſthalle fand um 8 Uhr das große Feſt⸗ bankett, dem mehrere Tauſend Menſchen beiwohnten, ſtatt. Nach einem Vorſpruch von Fräulein Wiegand Heidelberg, begrüßte der Verbandsvorſitzende Prym die zahlreich er⸗ ſchienenen Kameraden unddi ſe Vertreter der Behörden. Oberſt Kaether, als Vorſitzender des Denkmals⸗Ausſchuſſes dankte allen denen, die durch Mithilfe dazu beigetragen hatten, das jetzige Ehrenmal zu erſtellen. Im Mittelpunkt des Abends ſtand die bedeutungsvolle Feſtrede des Profeſſors Dr. Koe⸗ bele, Freiburg. Umrahmt waren die verſchiedenen An⸗ ſprachen von Geſangsvorträgen der„Apollonia“ Raſtatt, Muſikvorträgen und geſanglichen Darbietungen des Opern⸗ ſängers Karlheinz Löſer vom Badiſchen Landestheater Karlsruhe. Der Feſtſonntag wurde durch ein großes militäriſches Wecken eingeleitet. Die Feſtgottesdienſte beider Konfeſſio⸗ ſten Platz der ganzen Stadt. zigerdenkmal ſteht auf dem herrlichen Schloßplatze, am ſchön⸗ Auf, dem weiten Platze mar⸗ ſchierten die Regimentsvereine, voraus wiederum die alten Regimentsfahnen. Profeſſor Alker übergab das Denkmal an den Vorſitzenden des Denkmalausſchuſſes; Oberſt Kaether begrüßte neben allen Kameraden und den Angehörigen der Gefallenen den Regiments⸗Chef, Fürſt Wilhelm v. Hohen⸗ zollern. Der Ort, auf dem das Denkmal ſtehe, ſei von nun an für jeden 40er heiliges Land. In feierlicher Stimmung wol⸗ len wir an dieſem Platze nunmehr recht oft der teueren Toten gedenken! An die Jugend richtete der Sprecher mah⸗ nende Worte des Heldentums der Söhne des Vaterlandes immer eingedenkt zu ſein. Während die Muſik„Ich hatt einen Kameraden“ ſpielte, die Glocken von den Türmen hall⸗ ten und Böllerſchüſſe dröhnten, fiel die Hülle. ergreifender Augenblick. Entblöſten Hauptes und in atemloſer Stille ſtand die rieſige Menſchenmenge. Der katholiſche Feld⸗ geiſtliche des Landwehr⸗Rgts., Monſign. Prälat Dr. Kreutz, richtete weithin vernehmbar ſeine Weiherede an die andächtige Gemeinde. Im Anſchluß an ſeine Ausführungen ſprach der evangeliſche Feldgeiſtliche, Baron v. Bernus, deſſen ein⸗ dringliche Worte ebenfalls tief in die bewegten Herzen fiel. Kein Wort des Dankes fei groß genug, um das Opfer der Brüder zu ermeſſen. Oberbürgermeiſter Renner ſprach, nachdem ihm zuvor von Oberſt Kaether das Denkmal in die Obhut der Stadt anempfohlen worden war, über die hiſto⸗ riſche Verbundenheit des 40er⸗Ehrenumals mit dem Mark⸗ grafenſchloß. Fürſt Wilhelm v. Hohenzollern ſtattete mit kurzen und markanten Worten den gefallenen Helden den ſchuldigen Dank ab. In dieſem Sinne legte er am Ehrenmale der Gefallenen ſeines Regimentes einen Kranz nieder. Von den weiteren Kranzniederlegungen, die in außerordentlich großer Zahl erfolgten, ſei noch beſonders erwähnt, die des früheren Großherzogs Friedrich von Baden. Auch General⸗ leutnant Reinicke, der langjährige Regimentskommandeur des aktiven Füſ.⸗Rgts. im Felde, legte mit kurzen Worten im Auftrage der Reichswehr einen Kranz am Denkmal der Gefallenen 40er nieder. Auch das Reſerve⸗Rgt. 40, deſſen Name mit dem des aktiven und Landwehr⸗Rgts. auf dem Denkmalsſockel eingetragen iſt, ließ einen Kranz niederlegen. Die ſchlichte Feier, die bei allen anweſenden Kameraden ſowahl als auch bei den übrigen Anweſenden nachhaltigſten Eindruck hinterließ, endigte mit dem altniederländiſchen Dankgebet. Man ſah tiefgebeugte Mütter und Frauen, die ihre Söhne und Gatten beklagten und deren Leid und Wehe in Träuen der Wehmut Ausdruck fſuchten. Der Nachmittag war völlig dem geſelligen Beiſammenſein der alten Kameraden und der Freude des Wiederſehens gewidmet. Am Abend fand eine Schloßbeleuchtung, veranſtaltet von der Stadt, ſtatt und ein Kommers in der Feſthalle beſchloß den denk⸗ würdigen Tag. 4* 1 Hockenheim, 2. Auguſt. Heute nacht ſchlug der Blitz während eines ſchweren Gewitters, das ſich über Hocken⸗ heim entlud, in die Zigarrenfabrik Joſef Klee ein, ohne zu zünden. Der angerichtete Schaden iſt nur gering. Aus der Pfalz * Ludwigshafen, 2. Aug. Heute nachmfittag.30 Uhr ent⸗ gleiſte im Bahnhof Germersheim der im Ausfahren begriffene Güter zug 7129 nach Rheinsheim mit der Loko⸗ motive und 10 Wagen aus noch unbekannter Urſache. Strecke Germersheim—Sondernheim war mehrere Stunden geſperrt. Der Perſonenverkehr wird durch Umleitung auf⸗ recht erhalten. Verletzt wurde niemand. *Ludwigshafen, 2. Aug. Geſtern vormittag wurde am Ludwigshafener ſtädt. Freibad die Leiche des am 28. Juli am Strandbad Mannheim ertrunkenen 24 Jahre alten, ledi⸗ ael 8098 Karl Magin, zuletzt in Mannheim wohnhaft, geländet. * Frankenthal, 1. Aug. Der Landgerichtsinſpektor Ludwig Mungai von hier, wurde geſtern vormittag wegen Unter⸗ ſchlagung im Amt und bei Vereinen, in denen er die Kaſſierergeſchäfte erledigte, verhaftet und in das Gefängnis eingeltefert 8 Aachbargebiete Schwerer Motorradunfall bei Nen⸗Iſenburg— 1 Toter, 3 Verletzte * Neu Iſenburg, 2. Aug. Am ſüblichen Ausgang ereig⸗ nete ſich in der Nacht zum Sonntag ein ſchwerer Motor⸗ radunfall. Ein von Stuttgart kommendes Motorrad, das mit drei Perſonen beſetzt war, prallte auf der Darmſtädter Straße mit einem aus Iſenburg kommenden Motorrad, auf dem ein Frankfurter Schupobeamter als Mitfahrer ſaß, zuſammen. Der Schupobeamte war ſofort tot, während der Fahrer unverletzt blieb. Die drei Perſonen des anderen trugen mehr oder weniger ſchwere Verletzungen avon. Wilhelm Seith II, Karl Seith 1V, Aug. Weiſel, Wilh. Seith, ———— nen ſtanden ganz unter dem Einkluß des Tages. Das Vier⸗ —— vnhfleniſcinger von flameln hat᷑ qulius Molſſf ein ſeines hos geualniel. Aud war es ſchon Glentonen in den Ont Feri ee. eine Oper iſt nacm ihiim benammi: MDcrials ſeinige Mleriſcmen miti en Saubetberg ⁊u loclcen. So ſimpel, hinter einem flöteblaſericdden Schatlatian nemulauiſen, um ſeimen UAntergang dabei æu findlem, wdte heeute feein Mienſcli rient. Mer HNocdſerme Nallenfeinger mußgie ei:. Nauchei. der alibelanmnten: ́ Freil inig⸗ AMusleſe ſein. Mas Lecſtliclie Aroma der aus den beſten 835 7 oenlaliſchien Jabœleen hergeſtellten: Aigatellen libt auf alle ſem uid detem Serticheſinne einen gidgeren Sauber aus, als dlie tne dei- vertifiteriſcbiſten ie 8 Fotem, ddeneral · Vertreter: Otto Lehlbach, Maunheim, + 2, 9. Fabriklager Böekstraße 7. Telephon 238 76. Die Es war ein 6. Sette. Nr. 353 Nene Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) irtie hat̃ts · und Han Zum Verſtändnis des Türkenabkommens „Alſo endlich kam über Nacht ſozuſagen die Einigung mit der Oläublgervertretung: die Türkel mußte ſich endgiltig entſchelden, da ihre Kreditausſichten von Tag zu Tag gefährderter wurden. Und ohne kann dieſes Land auf die Dauer nicht mehr weiter leben. Für die Titriosbeſitzer hat damit eine gjährige Zeit der Ungewißheit über das Schickſal ihrer Anleihen ihr Ende Ge⸗ funden, jedoch vorläufig nur theoretiſch. Denn es iſt gar kein Ge⸗ dauke daran, daß fürs erſte Greifbares zu erwarten iſt, was jſa auch ſchon daraus hervorgeht, daß bis Juni 1928 noch Aufſchub für die Vorbereitungen zum Inkrafttreten des Vertrages gegeben wurde. Das nächſte wird fetzt die Ratifizterung durch das Parlament und —5 der Gläubiger ſein; erſt dann hat das Abkommen raft,. Jahrelang wurden die inlereſſierten Kreiſe über Annuitäten⸗ forderungen und Angebote e e die aber in ihrer Eigenart nicht ohne wetteres verſtändlich ſind. Denn die Valoriſierungsver⸗ ane wurden nicht nach dem ſonſt üblichen Schema gepflogen, aß man von Prezentſätzen einer Aufwertung ausging, ſondern man legte die tragbare fährliche Leiſtung(Zinfen, Amortiſationen uſw.) zu Grunde und ermittelte daraus VF Dabei intereſſier“ die Gläubigergemeinde die von der Türkei auf⸗ zubringende Annuttät kaum, für ſie iſt nur von Bedeutung, was aus dieſen Jahresſummen für die Zinſen ausgeworfen werden kann. Nach oberflächlicher Taxierung wird 1928 mit 38 p. H. be⸗ gonnen, die dann in den bekannten Zeiträumen ſich erhöhen bis 1951 voll d. 9. daß dann der normale Zinfendtenſt weder in Kraft teltt. Dieſe Regelung berückſichtigt nicht alle Anle hen. So mußte auf Betreiben der Engländer für die Uniftzierten gleich mit 48 v. H. angefangen werden; dieſe Sonderſtellung hat politiſche und ſatzungs⸗ rechtliche Gründe, die hier nicht erörtert werden ſollen. Weiter werden die Adminiſtrationsanleihe und die Türkenloſe voll hono⸗ klext, allerdings nicht in Gold⸗, ſondern nur in Papierfranken, was zwelfellos eine Schlechterſtellung bedeutet(16,5 v..J. Die rück⸗ ſtändigen Coupons werden vorläufig nur oberflächlich berührt: ſte ſollen erſt innerhalb 30 Jahren berleßtiet werden. Dazu find alſo noch weitere Verhandlungen nßtig, mithin der Wert bieſer(übrigens nach deutſcher Uſance zu trennender) Zinsſcheine vorläufig nicht be⸗ immbar. Nicht erwähnt iſt, ob Amortifationen, vor allem bei den Türkenlaſen ſchon jetzt vorgenommen werden, und in welcher Höhe, und ob auch verloſte Stücke wieder in ihre alten Rechte eingeſetzt werden. Die türkiſchen Jahresleiſtungen, die höher ſind als der lährliche Zinsbedarf, laſſen zwar eine Tilgung zu; man weiß aber darüber nur ſo viel, daß die Türkei„in der Lage“ ſei, Einziehun⸗ gen umlaufender Stücke vorzunehmen. Nun iſt aber bei allen eins zu bedenken. Die Türkei wurde bekanntlich aufgetzilt. Somit fällt auch anderen Staaten eine Quote zur Laſt, die insgeſamt auf 32,59 v. H. feſtgeſetzt wurde. Be⸗ teiligt ſind daran hauptſächlich aſiatiſche Mandatarſtaaten. Zwar erhofft man, daß mit dieſen Abkommen auf gleicher Grundlage er⸗ zielt würden, aber— und das kennzeichnet die Unſicherheit hinſicht⸗ lich der zukünftigen Ankeihebehandlung—: Verhandekt iſt mit dieſen Ländern noch nicht. Der Geſamtumlauf türkiſcher Auslandsſchulden bezifferte ſich am 6. 8. 24.(Friedensvertrag von Lauſanne) auf: Etg. 34 597 495.— für Türkei Otg. 47 068 804.— für Nachfolgeſtaaten. Erſt wenn die Sukzeſſionsſtaaten in gleicher Weiſe zahlen, khunen die Anleihen, deren Schuldner faſt durchweg 16 Staaten gleichzeitig ſind, nach dem Kapftalertrag rechnertiſch erfaßt werden. Die Auftetlung der Schulden ähnelt der Oeſterreich. Nicht unwahr⸗ ſcheinlich iſt, daß die fetzt eingeſchlafene Dette publique wieder er⸗ wacht und ihr Funktion nach Art der Chaiſe Commune zugewieſen werden. Sie würde dann Sammelſtelle der Eingänge ſein und dieſe an die Anleihebeſttzer weiterleiten. Umfangreiche techniſche Vorbereitungen(Abſtempelungen, eventl. neue Bögen oder Stücke) werden dann erforderlich ſein und den Zinſendienſt ſicherlich bis Ende 1928 herausſchiehen. Eigenartig iſt, daß bet dem Abſchluß das Hauptmement, das überhaupt die erſten Verhandlungen einleitete, fetzt ptllig in den Hintergrund trat: die Pfänder. Vielmehr drehte ſich almählich alles um die Währungsfrage. Jedoch iſt die Behandlung der Sicher⸗ beiten weiter akut Denn die Türkei war ſchon öfters finanziell ohnmächtig. Es iſt auch vorläufig nicht erſichtlich, woher die Annui⸗ täten genommen werden ſollen. H. St. Veelängerung oͤer Geſchäftsaufſicht bei Albert Wagner⸗Ludwigshafen J. G. Farben meldet große Forderungen an. Die ſehr zahlreich beſuchte Gläubiger⸗Lerſammlung nahm den Bericht der Geſchäftsaufſicht entgegen und beſchloß unter dem Vor⸗ ſitz von Amtsrichter Bortollo nach eingehender Ausſprache mit Rücckſicht auf eine Reihe noch ungeklärter Angelegenheiten beim Ge⸗ richt die Verlängerung der Geſchäftsaufſicht um weitere drei Monate(bis ſpäteſtens 1. November) zu bean⸗ tragen. Der Status per 27. Juli weiſt bei 1964 000% Aktiva und 2 537 000 Paſſiva eine Unterbllanz von rund 570 000 auf. Die Geſchäftsaufſicht glaubt nach dem heutigen Stande die nichtbevorrechtigten Gläubiger(788 000% mit etwa 0 v. H. abfinden zu können, der anweſende Gemeinſchuldner Wagner jedoch aufgrund einer von ihm aufgeſtellten Bilanz, die ſich aber die Gläubigerverſammlung nicht zu eigen machte, eine Quote von 40 bis 45 v. H. in Ausſicht ſtellen zu können. Erſchwerr wird das Verfahren durch einen erſt jetzt geltend gemachten An⸗ [pruch der Leunawerke Merſeburg, der aus einer Scha⸗ densforderung aus Lieferungen aus 1920 herrührt und zunächſt mit 200 000.„ beziffert wird. Die Geſchäftsaufſicht wie auch der Ge⸗ meinſchuldner beſtreiten dieſe Forderung. Die vor⸗ geſtern vorgenommene Verſteigerung des ſog. Haardtſchloſſes bei Neuſtadt aus dem Privatbeſitz Wagners wurde in der Verſammlung nicht beßandelt. Wie wir hören, wird die Geſchäftsaufſicht den Zu⸗ ſchlag bei den gebotenen 190 000 nicht erteilen. * Kapitalerhöhung der Kölner Handelsbank.G. in Köln. Wie verlautet, iſt eine Erhöhung des.K. dieſer Geſellſchaft von 300 000/ auf 600 000„ in Ausſicht genommen. Die Ka⸗ ee dient zur Verſtärkung der Betriebsmittel, um en großen Anforberungen in der Fleiſchwareninduſtrie ge⸗ kecht werden zu können. Die Aufſichtsratsſitzung, die dieſe Pläne genehmigen und die Bedingungen feſtſetzen ſoll, findet in den nächſten Tagen ſtat. * Deutſche Petroleum.⸗G. in Berlin. Das Geſchäftsjahr 1926 war für die.⸗G. das erſte volle Jahr, in dem ſie in ihrer neuen Geſtaft gearbeitet hat. Es gelang, einen Reingewinn von 548 604/ zu erzielen, während im Vorfahr ein Verluſt von 2 273 305 aus der ordentl. Rücklage von 6 Mill. gedeckt werden mußte. Die Gewinn⸗ und Verluſtrechnung verzeichnet an Gewinn aus Be⸗ teiligaungen und Geſchäftsbetrieb 4070 914 /, Handlungsunkoſten kynnten von 942 693 auf 772 316„ und die Ausgaben für Zinſen und Abgaben von 875 002 auf 728 873 herabgedrückt werden. Die Abſchreibungen, die 1925 mit 667 882 angeſetzt waren, werden dies⸗ mal in Höhe von 2021119/ vorgenommen(davon 589 230 auf Betefligungen, vermutlich auf den Beſitz der Aktien der Danubta .⸗G. für Mineralölinduſtrie in Regensburg die eine Sanierung vornehmen mußte, und auf Betrieb 1 395 941]. J. V. entfielen die Abhſchreibungen auf die Betriebsanlagen. Der Vorſtandsbericht führt aus, daß die Rohölgewinnung im Hannoverſchen Erdölgebiet bei verringerten Produktionskoſten um etwa 10 v. H. geſtiegen iſt. Der Oelkreidebergbau in Heide iſt vorbergehend ſtillgelegt wor⸗ den. Die Raffinerien in Wilhelmsburg, Elbe und Hannover⸗ Linden waren während des ganzen Jahres voll beſchäftgt und haben außer der eigenen Produktion auch zugekaufte Oele verarbeitet. Die Qualität der deutſchen Schweröle wurde dadurch verbeſſert, ſo daß ſie den ausländiſchen aleichwertig ſind. Die Preiſe waren infolge des ſcharfen Wettbewerbes gedrückt. Die Olexr⸗Deutſche Petro⸗ leum⸗Verkaufs...., hat ihre Produktlon inzwiſchen wei⸗ ter aussesant und dadurch eine erfreuliche Abſatzſteigerung erzielt. Allensinas maven die Verkaukspreiſe infolge der Konkurrenz der ver⸗ ſchledenen Betriebsfirmen übermäßig geſenkt. Die weitere Preisent⸗ wicklung läßt ſich daher bei der Eigenart des Mineralölproduktions⸗ geſchöftes nicht vorausſehen. Der Ausbau der Oler wird noch weitere erhebeiche Inveſtierungen notwendig machen. 40 v. H. der Olex⸗ heteiliaung ſind auf die Anglo⸗Perſian⸗Oel⸗Comp. Etd. ab 1. Juli 1020 übertragen worden. * Zur internationalen Geloͤlage Londons Wiberſtand gegen deutſche Anleihen/ Die Auswirkun gen der New Norker Präſidentenkonferenz/ Interventionen Der Londoner Kapitalmarkt iſt vorerſt geſättigt, daran kann kein Zweifel ſein. Zwar konnten die große Berliner Anleihe und auch die letzte Anleihe der Stadt Dresden noch mit Erfolg untergebracht werden und zwar zu relativ günſtigen Bedingungen. Obwohl die City aus Preſtige⸗ gründen und um dem New Yorker Markt wenigſtens demon⸗ ſtrativ Konkurrenz zu machen weitere Anleihegeſuche von deutſcher Seite mit Wohlwollen behandelt, hat der durch die Anleihegewährung ausgelöſte Kapitalabfluß aus England und die dadurch bewirkte ſchwächere Haltung des Pfundkurſes in den letzten Wochen einen immer ſtärker werdenden Widerſtand der amtlichen Stellen und der Wirt⸗ ſchaftskreiſe außerhalb der Eity gegen dieſe weiteren Pläne hervorgerufen. Um die Sachlage richtig zu erfaſſen, muß man wiſſen, daß gegenwärtig umfangretchere kurzfriſtige engltiſche Kredite an deutſche Banken laufen bzw. neu gewährt worden ſind. Außerdem hat der engliſche Markt große Beträge früherer deutſcher Emiſſionen, die urſprünglich an anderer Stelle erfolgt waren übernommen, ſo u. a. 5 Mill. Doll. der in New Nork aufgelegten Rentenbankanlethe und 4 Mill. Dall. der neuen Anleihe der Vereinigten Stahl⸗ werke. Die offenbare Ueberſättigung des Londoner Fonds⸗ marktes mit deutſchen Werten hat dazu geführt, daß ſich auch heimiſchen Emiſſtonen, ſo zuletzt der Anleihe der White Star Line, nur mäßiges Intereſſe zuwendet. Ferner ſind größere Beträge der letzten deut⸗ ſchen Emiſſionen in London, da ſie ſehr ſchnell unter den Ausgabekurs geſunken ſind, noch heute unverkauft bei den Banken oder ſind von dieſen bei amerikaniſchen Banken lombardiert worden. Die Londoner Banken, die für den Verluſt des ruſſiſchen Geſchäfts einen Erſatz in verſtärk⸗ tem Intereſſe für deutſche Anlagen ſuchten, boten in den letzten Wochen durchweg um etwa v. H. günſtigere Be⸗ dingungen als New York. Trotzdem wird vorerſt der ameri⸗ kaniſche Markt aus den angegebenen Gründen für deutſche Anleihegeſuche ausſchlaggebend ſein. Nach unſeren Infor⸗ mationen wird gegenwärtig in New York über die Aufnahme neuer Auslandsanleihen im Geſamtbetrag von etwa 900 Mill. Dollar verhandelt, darunter befinden ſich für 240 Mill. Doll. deutſche Geſuche, u. a. ſolche der Städte Nürnberg, Bres⸗ lau und Karlsruhe. In größerem währungspolitiſchen Zuſammenhang be⸗ trachtet, ſind dieſe Vorgänge natürlich nur von ſekundärer Bedeutung. Sie wurden in den letzten Wochen gänzlich über⸗ ſchattet von der Konferenz der fünf Notenbankleiter in New Pork und Waſhington, deren Verhandlungs⸗ gegenſtände die wichtigſten Probleme der internationalen Geldtechnik waren. Den unmittelbaren Anſtoß zu der Be⸗ ſprechung hatten die ſtarken Goldkäufe der Bank von Frank⸗ reich am Londoner Markt gegeben, die mit Schuld waren an der Schwächung des Pfundkurſes. Die Mittel zu dieſen Ankäufen waren der Bank in den Wochen und Monaten vorher, ſeit der Frankkurs ſtabil iſt, in Form von Deviſen zugefloſſen, die als Gegenwerte der früher in London und undern Plätzen angelegten franzöſiſchen Guthaben nunmehr nach Frankreich zurückſtrömten. Die Verhandlungen in New Vork bezweckten nun zunächſt, die Bank von Frankreich zur Aufgabe dieſer die Stabilität der europätſchen Kreditverfaſſung gefährdenden Politik zu veranlaſſen und eine Vereinbarung unter den fünf Notenbanken zu treffen, die eine Zuſammen⸗ arbeit nicht nur auf dem Gebier internationaler Gold⸗ bewegungen, ſondern auch bei der endgültigen Stabilf⸗ ſſerung der franzöſiſchen Valuta ſichern ſoll. Dieſer Teil des Programms ſcheint gelungen zu ſein. Man darf aber nicht überſehen, daß noch eine Reihe be⸗ beutender Probleme ihrer Löſung in naher Zukunft harren, die auf der Präſidentenkonferenz eben nur beſprochen werden konnten. Da iſt einmal die innere Schwäche des engliſchen Pfunds, die in dem Unterſchtied zwiſchen dem äußeren und (Beſitzmechſel bei der Harkortſchen Bergerwks⸗ und Che⸗ miſche Fahrik AG. in Gotha. Nach der„F..“ hat ſich eine teilweiſe Beſitzverſchiebung vollzogen. Die Chemiſche Fabrik Mahler und Dr. Supf AG. in Berlin hatten bekannt⸗ lich Ende vorigen Jahres einen Poſten Vorratsaktien von Geſamtkapital von 3 Mill. Dieſer Poſten ſoll vor einiger Zeit an eine Gruppe unter Führung von Del⸗ brück, Schickler& Co. in Berlin übergegangen ſein, innerbalb der die der Metallbank naheſtehende Sachtleben Ac). für Bergbau und Chemiſche Induſtrie maß⸗ gebend ſein ſoll. Sachlich beſtehen zwiſchen Hartkort und Sacht⸗ leben dadurch Berührungspunkte, daß beide Geſellſchaften im Siegerland Schwerſpatgruben beſitzen, die benachbart liegen. Es iſt möglich, daß durch dieſen Beſitzwechſel 5 Sanierungs⸗ gebend ſein ſoll. Sachlich beſtehen zwiſchen Harkört und Sacht⸗ beſtimmte Projekte darüber noch nicht vor. Die Herren Mahler und Dr. Supf ſind bereits vor einiger Zeit aus dem Aufſichts⸗ rat von Harkort ausgeſchieden. * Die Lage bei der Bergwerksgeſellſchaft Georg von Gieſches Erben. Die Deutſch⸗Blei⸗Scharley⸗Grube im Stadtkreiſe Beuthen erzielt zurzeit eine Förderung von rund 10 000 To. Zinkerzen und bis zu 1000 To. Bleierzen im Monat. Die im Anſchluß an die Irube errichtete Zinkoxyd⸗ anlage mit zwei Walzöfen nach dem Kruppſche.! Syſtem iſt be⸗ bereits im Betriebe. Als Vorarbeit für den in Ausſicht ge⸗ nommenen Bau einer Zinkhütte errichtet die G. bei Ohlau, Bezirk Breslau, eine Verſuchsanlage, in der die verſchtedenen Zinkgewinnungsverfahren auf ihre Wirtſchaftlichkeit erprobt werden ſollen. Die Anlage ſoll noch in dieſem Jahre in Be⸗ trieb kommen. Auf der Heinitzgrube(Steinkohlengrube) ſind umfangreiche Moderniſierungs⸗ u. Ausbauarbeiten der unter⸗ tägigen Anlagen im Gange, deren Durchführung mehrere Jahre in Anſpruch nehmen wird. Außerdem wird in nächſter eit der Bau eines neuen Wetterſchachtes in Angriff genommen * Stahlwerk Becker.⸗G. in Willich[NRhld.). Die Geſell⸗ ſchaft beruft nunmehr die.⸗V., die über die Sanierung der Geſellſchaft Beſchluß zu faſſen hat, zum 23. Auguſt in das Verwaltungsgebäude der Michel⸗Werke zu Halle ein. Ihr werden die Bilanzen für die letzten drei Monate vorgelegt und dabei Mitteilung gemäß 8 240 des HGB. gemacht. Das Aktienkapital von.5 Mill. Mk. ſoll bekanntlich im Verhältnis von 4 zu 1 auf 1,625 Mill. Mk. zur Deckung der Unterbilanz herabgeſetzt und ſpäter um 10.975 auf 12 Mill. mnk. erhöht wer⸗ den. Sätzungsänderungen und Aufſichtsratswahlen beſchlie⸗ ßen die Tagesordnung. Danach wird alſo der Michel⸗ Konzern, der ſozuſagen das ganze Aktienkapital beſitzt, die Sanierung durchführen und die neuen Aktien übernehmen. * Siemens in der Tſchechoſlowagkei. Die Siemens u. Halske AG., Berlin, vethandelt zurzeit mit einigen Prager Unternehmungen wegen Erwerb eines Fabrikkom⸗ Harkort übhernommen und zwar etwa 700 000% bei einem am Geldmarkt/ Frankreich und Italiens Währungsſorgen inneren Wert dieſer Valuta, alſo in der amtlichen Angſt vor der Deflation und ihren wirtſchaftsſtörenden Aus⸗ wirkungen ihre Urſache hat. Die Folge dieſer Politik iſt jener Anreiz für das Ausland zu Goldtransakti onen gerade auf dem Londoner Markt und damit die dauernde Gefährdung des Goldbeſtandes der Bank von Eng⸗ land. Es iſt mehr als zwetfelhaft, ob die engliſche Bank⸗ verwaltung und die Regierung die einzige Löſung dieſes nicht nur für England wichtigen Problems verſuchen werden: durch Beſchränkung der Kreditbaſis und durch die Ermöglichung völlig freier Goldbewegung, auch auf die Gefahr hin, daß zeit⸗ weiſe wieder Gold aus England abfließt. Sodann beunruhigt die internationale Finanzwelt das Problem der Goldverteilung. Angeſichts der offen⸗ bar drohenden Goldknappheit, die nicht zuletzt durch den Uebergang Indiens zur Goldwährung akut werden dürſte, iſt die Zeit gekommen, um die Rückführung eines Teils des amerikaniſchen Goldvorrats nach Europa ſo zu regeln, daß ſchwere Erſchütterungen des internationalen Preisniveaus verhindert werden. Gegen⸗ wärtig ſind die Anſichten in Amerika und anderwärts über dieſes Zentralproblem internationaler Geldpolitik alles andere als einmütig und es wird noch eingehender Unter⸗ ſuchungen und Notenbankbeſprechungen bedürfen, bevor etne ſolche Einigkeit auch zu Taten führen kann— wenn nicht die Ereigniſſe eine ſchnellere Löſung erzwingen! Die italieniſche Notenbank war auf der New Norker Konferenz nicht vertreten. Muſſolini führt ſeine Währungspolitik vollkommen autonom weiter, mit Erfolg ſowetit die techniſche Löſung des Problems in Frage ſteht, aber gleichzeitig unter wetterer Verſchärf ung der Deflatlonsſchwierigkeiten für die Induſtrie und beſonders für die Landwirtſchaft. Es iſt die typiſche Abwicklung in jeder Deflation, daß die Erzeugungskoſten ſich nicht ſo ſchuell dem Rückgang der Deviſenkurſe anpaſſen können. Vorläufig verſuchen Notenbank und Regierung, den Lirakurs auf einem Stand von 1 Pfund Sterling gleich 90 Lira zu halten, mindeſtens bis zum Herbſt. Schon jetzt iſt die Lira weitergeſtiegen und hat den Orand von 8g für 1 Pfund zeitweiſe erreicht. In⸗wiſchen bemüht ſich die Regierung, die Deflationskriſis zu bekämpfen, indem ſie Kleinhandelspreiſe, Mtieten, Gebühr⸗ m. in Einklang mit dem Deviſenrückgang und zwar auf dem Verordnungsweg zu bringen ſucht. Gehemmt wird dieſes Vorgehen aber empfindlich dadurch, daß die Zinsſätze der Banken(der Diskontſatz für Wechſel beträgt immer noch 7 Proz.) aus Furcht weiterer Kreditausdehnung und damit Währungsgefährdung nicht abgebaut werden können. Es zeigt ſich darin das Bemühen, auf jeden Fall die ſchlimmen Erfahrungen, die Norwegen und Dänemark wäh⸗ rend der Deflation gemacht haben und die dort zu einer latenten Bankenkriſis geführt haben, zu vermeiden. Ob das auch wirklich gelingt, iſt natürlich eine andere Frage. 5 Ueberblickt man die ganze große Problemſerie, ſo ergibt ſich, daß die fremden Kapitalmärkte, auch der amertkaniſche, durch die reichliche Inanſpruchnahme der letzten Jahre ihrer Ueberſättigung nahe ſind, daß alſo nur noch ganz her⸗ vorragende und unbedingt geſicherte Emif⸗ ſtonen Ausſicht auf Verwirkkichung haben. Es ergibt ſich ferner, daß gerade dieſe Haltung der Kapitalmärkte die einzelnen Länder dazu zwingt, zum Schutz bezw. zum Wiederaufbau ihrer Währung eng zuſammenzuarbeiten. Dieſe Zuſammenarbeit, die unter Führung der Notenbanken viel⸗ verſprechend eingeleitet iſt, wird ohne Zweifel dem gegen⸗ wärtig wichtigſten Problem: der Verteilung und wirt⸗ ſchaftlichen Verwendung des knapp werdenden Goldes in nächſter Zeit Hauptaufmerkſamkeit ſchenken müf⸗ ſen. Jedes Vorgehen eines einzelnen Landes(ſiehe die fran⸗ zöſiſchen Golbkäufe in London und neuerdings wieder die deutſchen Goldkäufe als Folge neuer Anlethe⸗ aufnahmen in London) bringt ſofort wieder dieſes Zeutral⸗ problem in Vordergrund. Dr. H, F. Geiler,...-Berlin. plexes in der Tſchechoſlowaket. Wie hierzu aus Prag gedrahtet wird, hat die Siemens u. Halske AG. vom tſchechoflowakiſchen Poſtminiſterlum einen Auftrag auf Lieferung von Te⸗ lephonanlagen im Geſamtbetrage von 60 Mill. Ke. unter der Bedingung erhalten, daß die Herſtellung der Apparate in der Tſchechoflowakei mit inländiſchen Arbeitskräften erfolge. Auf Anfrage wurde von den Berliner maßgebenden Stellen eine Aeußerung zu dieſer Mitteilung abgelehnt. § Großer Auslandsauftrag für die Köln⸗Rottweil⸗Pulver⸗ fabriken. Nach einer Reutermeldung aus Buenos Aires hat die argentiniſche Regierung den Köln⸗Rottweil⸗Pulverfabriken in Berlin den Auftrag zur Errichtung einer großen Pul⸗ verfabrik in Cordoba erteilt. Es lagen außerordentlich viel Angebote für dieſen Plan vor, das deutſche war jedoch um nahezu 30 v. H. niedriger als die anderen Anerbieten. Die Geſamtkoſten für die Ausführung des Auftrages betragen 5 500 500 Peſos. Deviſenmarkt Die Reichsmark war aus Gründen der Geldͤbeſchaffung weiter feſt, der Dollar notierte.2030 nach.2040. Spanien und Oslo ſchwächer, gegen London 28.550 bezw. 18.80, Japan feſt, gegen Dollar 47.43. Die übrigen Devieſen ziemlich un⸗ verändert. Heute vormittag notierten: 2 3 2. 8. 28,25] 28 25 Lond.⸗Stockh. London-Rarts 124,010124, 00J Matld.—Schwz. Lond.-Brüſſel 34.9 34,02Holland-Schw. 208.10ſ208.6“ end.-Madrid 28.48 28.50 Lond.-Maild. 89.20 89,25 Kabel Holland.,495.19 5 Nailand-Paris 139,95138.5 Kabel Schweiz.192 5,191, Lond.⸗Holland 12.117 12.110Brüſſel-Paris 355,15355,00 Zond.-Schweiz 25,21 28.21] London⸗-Oslo. 18,78 18·80 Holland-Paris 10,23, 10.28 Paris-Schweiz 20.38J 20,38J Lond.-Kopenh.] 18.15 18.14J[Kabel London.85.5.85,6 In.⸗Mk. laſſen ſich folgende Kurſe feſtſtellen: 5 London... 20.41] 20.41 Prag.12.46 12.45 Madrid. 71.68] 71.60 Paris. 16,46 15,46 Oslo 110.60108.55/ Argentinien.788/ 1784 e e Mailand. 8 ockhol m. 5.65] New⸗Pork 4..2 Holſand... 166.45 186.40J Srüffe!. 58.48 58.44 10 90 80 577 Berliner Metallbörſe vom 2. Auguſtt Preiſe. e für 1 Kg. 5 „ 1.* Elektrolyttupfen 125,.— 126,25 Aluminſum in ——.— Barren 2,14 2,14 Ble—.——.— inn ausl.—.——.— —.—.——.—.— N—.— 2 30 Verk.—— el 3,40⸗8,50 8,40⸗ Bletenen 452.50.58.50 51,—.52.— Antimon.80095 9,20-0% Aluminfum.10.10 Silber für 1 Or. 77.78.-78 75 77,75-78,7 London, 2, Auguſt. Metallmarkt(In Eſt. f. d. eng. t. o. 1016 Kg. 3 2. J Blei 24,85 24.75 Kupfer Kaſſa 88,55 56.25 peſtſeleen 89.— 6050 Fink o. 3Monat 55.85 56,50 Nickel uecgſlb. p. l. 22,25 21,% 0, Elettrol 60.75 62.— Zinn Kaſſe 280.—, 286 25 J Regulus Frachtenmarkt in Duisburg ⸗Ruhrort vom 2. Aug. Die Frachten an der heutigen Börſe behielte 0 Stand bei weiter ruhigem Geſchäft. nihren —2 . 1 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Ankmuch den 8. Auguſt 1927 Gerichtszeitung Der Heiratsſchwindler vor Gericht Vor dem Schöffengericht Darmſtadt hatte ſich dieſer Tage der 25 Jahre alte Handlungsgehilfe Karl Heinrich Kalten⸗ ecker aus Bonn zu verantworten. Kaltenecker, der zuletzt in Köln 2% Jahre hinter Schwedengardinen ſaß, kam im Juli vorigen Jahres nach Darmſtadt. Zwei Tage darnach lernte eine funge Dame kennen, der er ſich als geweſener Fliegeroffizier und Ritter des Ordens Pour le merite vor⸗ ſtellte. Seinen Vater, der in Bonn Schuldiener iſt, ernannte er zum Profeſſor. Die junge Dame ſchenkte dem feinen Kavalier nicht nur ihr Herz, ſondern, da er augenblicklich in Verlegenheit war, auch Bargeld. Mit einer Braut hatte „AZun Kaltenecker nicht genug; in Trebur lernte er eine andere Dame kennen, die denn auch„Braut Nr. 2“ wurde. Als ſie ihn zufällig in Darmſtadt beſuchte, mußte ſie zu ihrem Schrecken entdecken, daß Kaltenecker noch eine dritte Braut lim Kleiderſchrank ſtecken) hatte. Als es nun aus war, tröſtete ſich Kaltenecker wieder mit einer anderen Liebſten. Schließlich brach der Schwindel zuſammen und Kaltenecker wurde feſtgenommen. Im Unterſuchungsgefängnis machte er noch einen Selbſtmordverſuch, war dabei jedoch ſo vorſichtig, dies in Gegenwart eines Wärters zu tun. Das Gericht billigte dem Angeklagten nochmals mildernde Um⸗ ſtände zu und verurteilte ihn zu neun Monaten Gefängnis. 58 Betrüger vor Gericht. Wegen Betrugs und Betrugs⸗ verſuch hatten ſich die„Kaufleute“ Max Manghardt aus Ludwigshafen und Johann Kühnle aus Mannheim, zu ver⸗ antworten. Die Angeklagten hatten im Jahre 1925 einen kleinen Lagerraum gemietet und unter der Firma Manghardt u. Kühnle, Lebensmittel en gros, ein Geſchäft aufgemacht. Sie ließen ſich hierzu große Kopfbögen mit dem Vordruck wrer Firma anfertigen und eine Sendung Käſe kommen, die ſie nicht bezahlten. Eine weitere Beſtellung von Käſe im Werte von 346/ wurde aber von dem Lieferanten nicht aus⸗ geführt, ſo daß er vor größerem Schaden bewahrt blieb. Das Urteil des Amtsgerichts Neuſtadt lautete für Manghardt auf Zwei Monate Gefängnis und für Johann Kühnle auf drei konate Gefängnis. § Vier Monate Gefängnis wegen Betrugs. Friedrich Blum aus Neuſtadt wurde von dem Amtsgericht Neuſtadt wegen Betrugs im Rückfalle zu vier Monaten Gefängnis verurteilt. Blum hatte verſchiedene Wirte im Stadtteil mzingen dadurch ſchwer geſchädigt, daß er ſich Getränke ver⸗ abreichen ließ, ohne dieſe zu bezahlen. , Verurteilte Kindsmörderin. Das Schwurgericht Landau befaßte ſich in ſeiner Sitzung vom 1. Auguſt mit nur einem all. Die ſeit Anfang April in Unterſuchungshaft befindliche 24 Jahre alte Maria Scheick aus Dernbach hatte ſich wegen eines Verbrechens des Kindsmordes zu verantworten, weil ſie am 24. April ihr Kind gleich nach der Geburt er⸗ würgte. Die Angeklagte gab an, die Tat nur aus Furcht vor ihrem Vater begangen zu haben und weil der Liebhaber ſich cgeigerte, ſie zu heiraten. Der Staatsanwalt beantragte eine Gefängnisſtrafe von zwei Fahren. Die Verteidigung bat um zewilligung einer Bewährungsfriſt. Das Gericht verurteilte die Angeklagte zu zwei Jahren Gefängnis und zur Tragung r Koſten; drei Monate Unterſuchungshaft werden angerech⸗ net. Der Antrag der Verteidigung auf Bewährungsfriſt wird als verfrüht abgelehnt. ., Verurteilter Schwindler. In Zweibrücken hatte ſich der Kaufmann Henkel aus Kaiſerslautern, ein gewohnheits⸗ mäßiger Schwindler, wegen vier Betrügereien vor Gericht zu berantworten. Er hatte von einer Landſtuhler Firma Zement Woogen, aber nicht bezahlt, außerdem ſich in zwei weiteren Fällen kleinere Beträge erſchwindelt. Mit einer vom Amts⸗ ſtracct Saarbrücken ausgeſprochenen 6 monatigen Gefängnis⸗ rafe wurde er zu einer Geſamtſtrafe von 10 Monaten zefängnis verurteilt. Die Entſcheidung über den Widerruf 435 dem Angeklagten zugebilligten Bewährungsfriſt wird is zum Eintreffen des Aktenmaterials ausgeſetzt. Neues aus aller Welt eebd Der ängſtliche Taſchendieb. Einen heilſamen Schrecken 8 ebte in Berlin ein internationaler Taſchendieb. An der icglteſtelle des Autobus 1 an der Halenſeer Brücke drängten 2 die Fahrgäſte zum Einſteigen. Das Gewimmel benutzte ieb, Uum einem Herrn in die Geſäßtaſche zu langen und Beſted deutlich abzeichnende Brieftaſche herauszuziehen. Der llchlene ſpürte den Griff aber ſofort und wandte ſich um. af eicht zum erſtenmal in ſeiner Laufbahn ſchlotterte der und zendieb vor Angſt, denn der Mann war faſt 2 Meter groß auch ſonſt nichts weniger als ſchwächlich aus. Er war 550 5. eine ſolide Tracht Prügel zu beziehen und rief vor⸗ „Ich war es nicht! Ich war es nicht!“ Gleichzeitig 5 975 hinter ſeinem Rücken die geſtohlene Taſche auf die 8 fallen. Er kam aber noch glimpflich davon. Der —— hob die Taſche auf, packte den Gauner am Kragen und 55 ihn dem nächſten Schupopoſten. Auf der Wache wurde ſchau tder 20 Jahre alte Nikolaus Zſakowfky aus War⸗ klaſfeſtgeſtellt, der vor kurzem erſt aus Brandenburg a. H. 0 9 Kntlaſſen worden war, nachdem er eine längere Strafe wegen aſchendiebſtahls verbüßt hatte. 803 Ein Flugzeug in den Rhein geſtürzt. Am Samstag tatio fuhr infolge Verſagens des Motors das in Konſtanz rückc erte Waſſerflugzeng unterhalb der Konſtanzer Rhein⸗ ſaſſen en den Rhein. Der Flugzeugführer und die drei In⸗ 5 ädlonnten gerettet werden. Das Flugzeug ſelbſt wurde Stuttaat. Auch das Flugzeug der neuen Linie Villingen— us biert iſt am gleichen Abend auf dem Villinger Flugplatz isher noch nicht aufgeklärter Urſache bei der Landung —— beſchädiat worden. Die Fahrgäſte und der Pilot blieben 785 unverletzt. ate, Tod auf der Schauſpielbühne. Auf der Bühne des eedere der 48. Abenue in Newyork ereignete ſich dieſer Tage ragiſcher Vorfall. Die Schauſpielerin Juna Mathis aus dunzitten im Spiel zuſammen. Sie ſtieß gellende Schreie nieder. drief: Mutter“ ich ſterbe!“ Dann fiel ſie ohnmächtig ergriff s. Publikum wurde von einer heftigen Erregung Schauſpie Bühnenperſonal ſtürzte auf die Szene, um der der ſi pielerin Hilfe zu leiſten. Endlich kam ein Arzt hinzu, noch d die Ohnmächtige bemühte. Er konnte jedoch nur einem 5 Tod der Künſllerin feſtſtellen. Die Mathis war von Vereinie ten claa getroffen worden.— Juna Mathis iſt in den beliebt gen Staaten als Filmſchauſpielerin ſehr bekannt und tino hat ſich durch die Entdeckung von Rudolf Valen⸗ 8 acht 5 5 bauen n Nr re Manuſkripte zu den Filmen„Ben den Apokalyptiſchen Reitern⸗ Mannheimer Herbſt⸗Pferderennen Die nunmehr im Wochenrennkalender veröffentlichten Ausſchreibungen der am 11., 14. und 18. September ſtattfin⸗ denden Rennen bringen ein äußerſt abwechſlungsreiches Pro⸗ gramm und bei etwa 85 000%¼/ Preiſen und Züchterprämien eine Reihe wertvoller Prüfungen für die beſte Klaſſe. Als ſchwerſtes, aber auch mit 7000 zͤ dotiertes, Flach⸗ rennen erſcheint der„Baden⸗Preis“ über 2800 Meter für Pferde aller Länder. Ueber die Derbydiſtanz von 2400 Meter führen zwei 5 400/ bezw. 4100% Geldpreiſe brin⸗ gende Rennen, davon eines ein Ausgleich, die ebenfalls für die gute Klaſſe beſtimmt ſind. Zwei Rennen über 2000 Meter ſowie Altersgewichtsrennen, Ausgleiche und Verkaufsrennen über kürzere Diſtanzen berückſichtigen die Pferde von ver⸗ ſchiedenartigſtem Können. Den füngſten Pferden, den Zweijährigen, ſind wieder zwei Prüfungen vorbehalten. Auf die zahlreichen Freunde des Herrenſports iſt nun auch im Herbſtprogramm Rückſicht genommen, denn für Mittwoch, den 14. September ſind 3 Herrenreiten vorgeſehen. Den aus der Vorkriegszeit bekannten Namen„Preis von der Pfalz“ trägt das mit 5 400/ Geldͤpreiſen ausgeſtattete wert⸗ vollſte dieſer Herrenreiten. Mit 9000% Geldpreiſen iſt der über den früheren Ba⸗ deniakurs von 4800 Meter führende„Herbſtpreis“ wieder das ſchwerſte aber wertvollſte Jagdrennen des Jahres⸗ programms. Das Rennen iſt für die allererſte Klaſſe in⸗ und ausländiſcher Pferde berechnet und dürfte wie in den Vor⸗ jahren ein großes Feld der Steepler am Start ſehen. Am Eröffnungstag iſt das Ludwigshafen⸗Jagdrennen die Hauptentſcheidung über Sprünge. Weitere Prüfungen über kürzere Diſtanzen vervollſtändigen das Hindernispro⸗ gramm, das dem Nachwuchs, den Dr eijährigen, in einem Hürden⸗ und einem Jagdrennen ebenfalls Betätigungsmög⸗ lichkeiten bietet. So iſt zu hoffen, daß das reichhaltige Programm auf die Sportsfreunde von nah und fern wieder ſeine altbewährte Anziehungskraft ausüben wird. Würzburger Regalta Die Würzburger Regatta, für die 18 Rennen über eine Strecke von 1870 Meter vorgeſehen waren, brachte Maun⸗ ſchaften von 18 Vereinen an den Start. Es waren zwar meiſt kleine Felder, wozu noch drei Alleingänge kamen, aber im übrigen wurden gute Leiſtungen geboten. Es herrſchte beſtes Regattawetter. Die Rennen wurden glatt abgewickelt und brachten manchem bayeriſchen Verein gute Erfolge über maßgebliche auswärtige Konkurrenz. Die Ergebniſſe Fränkiſcher Verbands⸗Achter: 1..V. Bamberg:20,2; 2. Schweinfurter.C. Franken:29,6; 3. Würzburger.V. 1875:81. Jungmann⸗Einer: 1. Würzburger.V.(v. Hofen):24,8; 2. Akadem..C. Würzburg(Peters):30,2; 3. Hanauer.G. (Herbert):52,4. Jungmann⸗Vierer: 1. Würzburger R. V.:59,4; 2. Milten⸗ berger.C.:14; 3. Hanauer R. G.:18,4; 4. R. V. Ochſenfurt aufgegeben. Preis vom Stein. Würzburger.C. Bayern Alleingang in:15,4. Fränkiſcher Main⸗Pokal. Einer: 1. Offenbacher R. V. 74 (Braun):46,4; 2. Würzburger R. V.(v. Hoven) aufgegeben. Jungmann⸗Achter: 1..V. Bamberg nicht gezeitet. Heil⸗ bronner Schwaben aufgegeben. Zweier ohne Steuermann: 1. Heidelberger..(Bender⸗ Wild):10,6; 2. Meggendorfer.V.(Holmer, Tröger):25,4; 3. Schweinfurter.G. Franken(Schwalb⸗Neubert):2728. Junior⸗Vierer:.C. Bamberg im Alleingang in 7214,8. Fränkiſcher⸗Verbands⸗Junior⸗Vierer: 1. Würzburger R. G.:47,2. Großer Einer: 1. Würzburger.V.(v. Hoven):08; 2..V. Nürnberg(Rüſch):17. Dritter Vierer: R. V. Bamberg:52,2; 2. Schweinfurter Franken:57,8. Erſter Achter: Offenbacher.C. im Alleingang. Inſelpreis Einer: 1..V. Bamberg(Beier⸗Walthes):25. Zweiter Achter: 1..Kl. Bamberg 5830. Schweinfurter Franken und.V. Bamberg aufgegeben. Beſchränkter Vierer: 1. Würzburger.V.:55 2. Heil⸗ bronner.C. Schwaben:55,4. Beſchränkter Achter:.V. Bamberg im Alleingang:47,4. Erſter Vierer: 1. Heidelberger.Kl.:44,3; 2. Offen⸗ bacher R. V. 74:45, 3. Kitzinger R. V.:53. Zweiter Vierer: 1. Würzburger R. G.:55; 2. Würzburger .Kl. Bayern:06,8. Vierer: Autoſport Freiburger Rekordtage 175 Meldungen wurden insgeſamt für die Freiburger Re⸗ kordtage des A. D..C. am 6. und 7. Auguſt abgegeben, alſo noch 45 mehr als beim erſten Meldeſchluß vorlagen. Für den Kilometerrekord ſind 33 Wagen und 50 Räder, für den Berg⸗ rekord 31 Wagen und 61 Motorräder angemeldet. Sehr ſtark vertreten iſt neben den beſten deutſchen Fahrern und Fahr⸗ zeugen das Ausland. So ſtarten u. a. allein fünfzehn Schweizer. Von bekannten Motorradfahrern ließen ſich bisher in die Meldeliſte eintragen: der vorjährige Bergrekordſieger Alfter⸗ Lauſanne(Scott), Geiß⸗Pforzheim, Müller⸗Zſchopau(D. K..), Gehrung⸗Nürnberg(U..), Weyres⸗Aachen(Harley⸗Davidſon), Franconi⸗Genf(Motoſacoche), Buſſinger⸗München(A...), Dobler⸗Stuttgart(New Imperial), Viſé⸗Aachen(Harley⸗ Davidſon). In der Liſte der Kraftwagenfahrer findet man Namen wie: Walb⸗Mannuheim(Mercedes⸗Benz), Graf Kalnein⸗Berlin, Andrege⸗Frankfurt a.., Momberger⸗ Frankfurt a.., Merz⸗Zürich, Frhr. v. Trützſchler⸗Falken⸗ ſtein(Bugatti) Gräfin Einſiedel⸗München, Heußer⸗Kleinſchmal⸗ kalden(Steyr), Delmer⸗Budapeſt(Steyr), Kappler⸗Gernsbach (Simſon⸗Supra), Frau Eckart⸗München(Amilcar), Frau Lü⸗ ning⸗Hamburg(Fiat), Dunkel⸗Saarbrücken(Suérp). Madſport 24 Stundenrennen in Krefeld Lorenz⸗Tonani in Front. Bei prachtvollem Wetter und ſtarkem Beſuch wurden am Samstag abend um 9 Uhr elf Paare auf der Krefelder Rad⸗ reunbahn zum 24 Stundenrennen geſtartet. Die erſten Nacht⸗ ſtunden brachten einen derartigen Maſſenandrang, daß die Bahn vorübergehend geſchloſſen werden mußte. Bei den 2. Sekte. Nr. 38 Sportliche Rund ſchau Wertungskämpfen in der Nacht ſchnitten Lorenz und Tonanf am beſten ab. In den frühen Morgenſtunden mußte das Rennen für einige Stunden neutraliſtert werden, da die Bahn vom Tau feucht geworden war. Nach der Neutraliſation wurde ſchon bald die Manſchaft Schürmann⸗Kneifel aus dem Rennen genommen, da Kneifel ſich bei einem Sturz verletzt hatte. Zu Ueberrundungen kam es während des ganzen Ren⸗ nens nicht. Gegen 7 Uhr Sonntag abend zwang ein ſtarker Regen zur Unterbrechung der Fahrt. Da der Regen nicht wieder aufhörte, wurde dann ſchließlich die Fahrt ganz abge⸗ ſchloſſen. Beim Abbruch des Rennens, alſo nach 22 Stunden, in denen 634 Kilometer 200 Meter zurückgelegt wurden, war der Stand des Rennens wie folgt: 1. Lorenz⸗Tonani 80 Punkte, 2. Knappe⸗Miethe 59 Punkte, 3. Schamberg⸗Rieger 58 Punkte, 4. Bragard⸗Fran⸗ kenſtein 53 Punkte, 5. Dewolf⸗Stockellyinckr 46 Punkte, 6. Rauſch⸗Hürtgen 23 Punkte, 7. Haſendonck⸗Vermeerberghen 17 Punkte, 8. Koch⸗Giesberths 15 Punkte. Die Vezirksliga der Grupe Rhein Die Bezirksliga der Gruppe Rhein des Bezirks Rhein /Saar beſteht aus dem größten Teil der Bezirksliga des alten Rhein⸗ bezirks. Nur der zum Bezirk Main/Heſſen abgetretene S. V. 98 Darmſtadt und der zur Gruppe Saar zugeteilte F. C. Pirmaſens fehlen. Das Ausſcheiden dieſer beiden Vereine wird ſich bei den Verbandsſpielen ſehr bemerkbar machen. Sowohl Pirmaſens wie auch Darmſtadt waren beſonders auf eigenem Platze ſtarke Gegner für die führenden Mannſchaften aus Mannheim/ Ludwigshafen und haben noch jedes Jahr die Entſcheidung beeinflußt, wenn ſie auch ſelbſt für die Meiſter⸗ ſchaft nie in Frage kamen. Ihr Fehlen kann durch die Er⸗ gänzung mit den drei aufſteigenden Kreismeiſtern nicht wekt⸗ gemacht werden. Nicht nur in ſpieleriſcher Qualität, ſondern auch in anderer Beziehung. Die Spiele in Pirmaſens und Darmſtadt brachten für Mannheim/ Ludwigshafen eine Ent⸗ laſtung. Das fällt nun fort, da die aufſteigenden Mannheim 08. Pfalz Ludwigshafen und Germania Friedrichsfeld alle der großen Rhein/Neckar⸗Zentrale angehören. Die Verbandsſpiele der Gruppe Rhein ſind alſo nichts anderes als eine Art Lokal⸗ meiſterſchaft von Mannheim /Ludwigshafen. Auf dieſen Zu⸗ ſtand muß natürlich Rückſicht genommen werden, wenn man 15 Prognoſe über die kommenden Verbandsſpiele ſtellen w Um die drei erſten Plätze wird mit der größten Erbitte⸗ rung gekämpft werden, denn jeder Verein, der ſich nicht zu plazieren vermag, kann nach Beendigung der Verbandsſpiele zeinpacken“. Nun ſind aber in dieſer Gruppe eine Reihe von Anwärtern auf die drei erſten Plätze. Da iſt zunächſt einmal der letzte Meiſter, der V. f. L. Neckarau. Der V. f. R. Maun⸗ heim wird natürlich auch ſeine Anſprüche geltend machen, dann iſt noch der SV. Waldhof da, der ſich jedes Jahr erneut bemüht, an ſeine ruhmreiche Tradition anzuknütpfen, daunn haben wir den„ewigen Zweiten“ Phönir Ludwigshafen, der diesmal beſtimmt nicht wieder leer ausgehen will. Auch 1903 Ludwigshafen wird aus dem„Reich der Mitte“ wieder einmal in höhere Regionen ſtreben. Es ſind alſo genug Favoriten da und es wird heiß hergehen, bis die Entſcheidung gefallen iſt. Da drei Vereine abſteigen müſſen, wird auch der Kampf am Tabellenende hart ſein. Werfen wir nun einen kurzen Blick auf die elf Meiſterſchaftsanwärter. Der Meiſter V. f. L. Neckarau wird ſich wohl wieder auf die gleiche Elf ſtützen, die ſich im letzten Jahr vortrefflich bewährte. Es darf aber nicht überſehen werden, daß einige Spieler wie Broſe, Kaiſer, Gaſt doch ſchon etwas in den Jah⸗ ren ſind und daß deshalb die Elf vor einer Ueberrumpelung durch flinke, jugendfriſche Gegner nicht ſicher iſt. Dennoch wird ſie auch in dieſer Saiſon wieder eine Rolle ſpielen. Der V. f. R. Mannheim bringt, wenn auch in etwas anderer Gruppierung, ebenfalls wieder die alte Elf. Au ſpielt nach dem Weggang Freiländers endgültig Verteidiger. Schlußtrio und Läuferreihe machen wenig Sorgen, wohl aber der Sturm. Man wird abwarten müſſen, wie ſich die ſungen Elemente hal⸗ ten. Meiſterehren wird der V. f. R. wohl auch dieſes Jahr nicht ernten, aber plazieren wird er ſich. Phönir Lud⸗ wigshafen wird diesmal Mühe haben, wieder den öritten Platz zu erobern. Die Elf hat gute Kräfte nerloren, u. a. auch den famoͤſen Torwart Bauer. Die Mannſchaft zeichnete ſich aber immer durch großen Kampfgeiſt aus und wenn ſie wieder ein gutes Gemiſch aus altem Stamm und Nachwuchs auf die Beine bringt, wird ſie auch diesmal wieder eine Rolle ſpielen. Mit großen Hoffnungen ſieht man in Waldhof der neuen Spielzeit entgegen. Waldhof hat viele Neu⸗ bezw. Rück⸗ erwerbungen gemacht, u. a. die Gebr. Engelhardt. Waldhof hatte ſchon immer den beſten Sturm des Bezirks, aber dahin⸗ ter ſah es böſe aus. Das ſoll nun anders werden. Engel⸗ hardt U und Bretzing Ul ſind ſofort ſpielberechtigt, ſpäter wird auch Engelhardt 1 die Elf verſtärken. Waldhof iſt unter dieſen Umſtänden ein ernſthafter Titelanwärter. amit wäre die Reihe der prominenteſten Platzanwärker erſchöpft. Es folgt das aute Mittelfeld, dem in erſter Linie 1903 Ludwigshafen und der FV. Speyer angehören dürften. Beide Mannſchaften treten mit ihren alten ſoliden Leuten an und werden den Führenden noch oft geung eine harte Nuß zu beißen geben. Die beiden diesfährigen Abſtiegs⸗ kandidaten, Sandhofen und Phönixr Mannheim, ſowie die drei Neulinge Mannheim 08, Pfalz Sud⸗ wigshafen und Germania Friedrichsfeld darf man wohl ebenfalls in eine Gruppe, in die Schlußgruppe, zu⸗ ſammenfaſſen. Friedrichsfeld und Mannheim 08 ſind unter ihnen ſcheinbar die ſchwächſten und damit am eheſten dem Ah⸗ ſtieg verfallen. Wer ſie in die Kreisliga begleiten wird, iſt da⸗ gegen ſehr ſchwer zu ſagen. ...!...k' xůů Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Fuli/ Auguſt Rhein-Pegel 27, 28, 29, 80 1 85 8, Neckar-· Pegelf 27, 28. 29,.80, 2 E Schuſterinſel 2,322.98 2,582.882.88.89 Mannheim.31½4,204.1804.154.03 4 23 Kehl.54 3,47 3,80 3,82 3,55 3,67 Jagſted 6840.840·3 3305 4 Mannheim.40 4,28 4,20 4,28/ 4,48 4,88 Caub 298 2842,84 2842,88 2% Köln 2084.882.822.71.652˙72 Waſſerwärme des Rheins 20,0 Herausgeber, Drucker und Verleger. Druckerei Dr. gas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., andem 6, 2 0 Cbefredakteur: Kurt Fiſcher(beurlaubt). Verantwtl.Redakteure: Für Politik: H. A. Mei Feuilleton: Dr. S. Kapſer.— Kommunal⸗Politik u. Lokales⸗ Richard S 55afebe Srort und Neues aus aller Welt. Willy Müller— Handelsteil. Kurt Ehmer— Gericht und alles Uebrige: i..: Richard Schönfelder— Anzeigen: Dr. E. Stögner EEE —77.:... ͤ 22 ˙·wümA ˙—J——.———— 8. Seite. Nr. 358 Stait besonderer Anzeige! mein lleber Mann und Vater Herr Oberpostsekretür unelim Hemberger im 59. Lebensjahr. In tiefer Trauer: Wuld nemberger Die Beerdigung findet am Donnerstag, den 4. ds. vorm. 11 Uhr statt. Es wird gebeten, von Kondo- lenzbesuchen abzusehen. 34527 Plötzlich und unerwartet verschied an den Folgen eines Schlaganfalles am Montag nachmittag, I. 8. 27 Mannheim,(Nheinvillenstr. 11), den 2. August 1927. Frau NMarie Hemberger Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) F wee he 5 Deutsc Qualitäts- 288 Teppiche ebenſo garant. echte Perser gegen ein Ziel bis zu Monaten Diskretion zeſbstverst. Verireſerbesuch unter„Teppiche“ P P 165 an die Ge⸗ Cchäftsſtelle ds. Bl. zu teilweise DaaG Weller heruabgeeselzften Dreisen Heute oder morgen müssen Sie also unbedingt noch kommen, Cenn mergen abend ist Schluß! Weittwoch, den u. Augnſk rf .,* Achtung Selbſtbinder werden aufgebügelt, gewendet u. neu angefertigt zu ganz billigen Preiſen. 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