927 Donnerstag, 4. Auguſt Neuo Bezugspreiſe: In jeim u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatlich.⸗M.2,80 ohne Beſtellgeld. Bei eptl.Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältni eNach⸗ forderung vorbehalten. Poſt 17590 Karlsruhe. aupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 1, 4⸗6, Baſſermannhaus). Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofftr.6, —— 19/20 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Abdreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12mal. Fernſprecher: 24944,24945,24951.24952 u. 24953 Beilagen: Sport und Spiel Aus Jeit und Leben Nütlag⸗Ausgabe G0 0 iften füt beſtimmte Tage, Stellen u. 9e deg Weaeerne,, 5 walt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. 17 keinen Erſa Urderspeet für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben je einſp. eklamen eigenpreiſe nach Tarif, bei Voraus eaee für 0,40.⸗M. 2 —4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet. oder für ver e Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Mannheimer Frauenzeitung. Unterhaltungs⸗Beilage. Aus der Welt der Cechnik. Wandern und Neiſen. Geſetz und Necht Abwehr engliſcher Anmaßung Immer neue deutſchfeindliche Quertreibereien der Times“ Vergebliche Einſchüchterungsverſuche Berlin, 4. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) Man iſt in letzter Zeit an allerhand Unfreundlichkeiten von engli⸗ ſcher Seite gewöhnt. Der„Times“ ⸗Artikel indes, in dem Dr. Streſemann in aller Form nahegelegt wird, auf den Kampf gegen die Kriegsſchuldlüge zu zichten, iſt doch ein beſonders ſtarkes Stück. Zwar bedeuten die„Times“ noch nicht die engliſche Regierung, aber man iſt ſich in Berliner maßgebenden Kreiſen klar darüber, daß die in en„Times“ pertretene Auffaſſung keineswegs ſehr ſtark ab⸗ weicht von der, die man im Foreign Office von den Dingen hegt. Kein Wunder, daß der„Times“ ⸗Artikel in Berlin einen höchſt peinlichen Eindruck herpor⸗ gerufen hat. Das umſomehr, als die„Times“ in ihrem Eifer, die franzöſiſche Poſition zu ſtützen, den Sachverhalt geradezu auf den Kopf zu ſtellen belieben. Nicht Deutſchland hat provoziert, ſondern Poincaré, der mit ſeinen Sonntagsreden geradezu auf die Nerven gefallen iſt. Im übrigen grenzt es nahezu an geiſtige Vergewaltigung, wenn man der deutſchen Regierung zumutet, jetzt, da die Diskuſſion über die Kriegsſchuld den Franzoſen allmählich unbequem zu werden anfängt, den Feldzug gegen die moraliſche Entwür⸗ digung einzuſtellen. Wir glauben nicht, gaß der Appell der „Times“ ſeinen Zweck, nämlich den der Einſchüchterung der Berliner Regierung, erreichen wird. Engländer zum 4. Auguſt 1914 London, 4. Aug.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Nur wenige engliſche Blätter veröffentlichen heute Gedächt⸗ nisartikel über den Eintritt Englands in den Weltkrieg am . Auguſt 1914. Die einzigen Aeußerungen von militäriſcher Seite ſind zwei Aufrufe vom Feldmarſchall Haig und von General Milner zur Unterſtützung der Kriegsbeſchädigten. te konſervative„Morningpoſt“ ſchreibt dazu:„Heute vor 13 Jahren traten wir in einen Krieg ein, deſſen Beginn beinahe Jedermann mit Sicherheit vorausſah, von dem jedoch das Ende niemand abſehen konnte, ein Krieg, der uns ein Erbe von Sorgen und Leid aufbürdete. Doch gibt es heute nur wenige, die ſagen möchten, wir hätten anders handeln ſollen. Als Deutſchland in Belgien einmarſchierte und Frankreich bedrohte, hatten wir zu kämpfen nicht für irgend einen Fetzen Papier oder für die Demokratie oder für eine ſchönklingende Phraſe der Politiker, ſondern für unſer nacktes Leben.“ Geſtern fand an dem Londoner Gedächtnisſtein eine Feier für die Toten des Weltkrieges ſtatt. Bei dieſer Gelegenheit erregten zwei deutſche Kränze erhebliches Aufſehen. eide galten dem vor einigen Tagen tödlich verunglückten lieger Barnard und ſtammten von der Deutſchen Luft⸗ banſa in Köln und Berlin. Das Vorhandenſein deutſcher ränze an dem Gedächtnistag des Weltkrieges wird in der engliſchen Preſſe mit großer Sympathie erwähnt. Namentlich 15„Daily Expreß“ widmet dieſem Zuſammentreffen aner⸗ ennende Betrachtungen. Das Arbeiterblatt„Daily Herald“ 195 eine Parallele zwiſchen dem Jahrestag des engliſchen in den Weltkrieg und dem vorausſichtlichen Zu⸗ ammenbruch der Genfer Abrüſtungskonferenz. Jahre nach dem Ausbruch des Weltkrieges, in dem über 3 illionen getötet und über 137½ Millionen Aleeundet worden ſeien, ſei die Macht der mititäriſchen reiſe ſo groß wie jemals und die Anhäufung von Menſchen und Maſchinen für Kriegszwecke dauere unvermindert an. Die L f 25 205 1 5 1914, ſo ſchließt das Blatt, muß erſt noch ge⸗ vVer⸗= Ein neues Dokument über Orchies In den„Mindelheimer Neueſten Nachrichten“(Mindel⸗ heim liegt in Bayern, Regierungsbezirk Schwaben. Die Schriftl.) wird der Text eines Feldpoſtbriefes ver⸗ öffentlicht, den ein im Krieg gefallener Pionier Ehrhardt Hilber von der 1. Reſ.⸗Komp. des 1. bayer. Pionierregi⸗ ments am 26. Sept. 1914 an ſeine Angehörigen ſandte. Der Brief iſt als ein wichtiges neues Beweisſtück für die Vorgänge in Orchies zu betrachten. Es heißt darin u..: Geſtern hatten wir in Orchies eine Strafexpedition zu vollziehen. Die Bewohner der Ortſchaft hatten auf deutſche Sanitätsmannſchaften geſchoſſen und 25 deutſche Ver⸗ wundete in beſtialiſcher Weiſe gemartert und ermordet. Ich ſelbſt ſah 19 Infanteriſten vom 35. In⸗ fanterieregiment, die, aller Habſeligkeiten beraubt— ſogar die Stiefel hatte man ihnen ausgezogen—, in gräßlicher Weiſe verſtümmelt waren, Mund u. Naſe mit Sägeſpänen verſtopft, die Zunge herausgeriſſen, einzelnen die Augen ausgeſtochen, die Ohren, die Finger und andere Körperteile abgeſchnitten. Anderen war mit Kreuzhacken der Kopf zerſchlagen und das Herz aus dem Leib geriſſen. Es war ein grauen⸗ hafter Anblick. Unſere Wut war unbeſchreiblich. Die ganze Ortſchaft wurde niedergebrannt und, was an Ziviliſten noch da war, gefangen genommen. Die Stellen, an denen die Leichen gefunden wurden, waren in großem Umkreis feſt⸗ geſtampft, ein Zeichen, daß viele Leute an den Orgien teil⸗ genommen haben. Was hier geſchah, iſt eine Schande für die ganze franzöſiſche Nation. Die„Reſtpunkte“ unſerer Entwaffnung 8 London, 4. Aug.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Wie der Genfer Korreſpondent der„Weſtminſter Gazette“ er⸗ fährt, hat Briand als Vorſitzender der Botſchafterkonferenz einen Brief an den Völkerbundsrat gerichtet, indem er die Ueberwachung der deutſchen Abrüſtung endgültig in die Hände des Völkerbundes legt. In dem Brief wird auf die Reſtpunkte der deutſchen Entwaffnung angeſpielt. Wie der genannte Korreſpondent erfährt, handelt es ſich bei dieſen Reſtpunkten um die Zukunft der deutſchen Militärverbände, um die Küſtenbefeſtigungen und die Jeſtungsanlagen an der polniſchen Grenze. Das Genfer Trauerſpiel § London, 4. Aug.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Geſtern abend wurden, nachdem das Kabinett im Laufe des Tages zuſammengetreten war, die endgültigen Inſtruktionen für die Marinekonferenz nach Genf gekabekt. Die Grundlage der geſtrigen Beratungen war das bekannte ja⸗ paniſche Kompromiß, das im großen und ganzen für England annehmbar iſt, mit Ausnahme einiger Einzelheiten. Gerücht⸗ weiſe verlautet, daß die für heute angeſetzte Vollſitzung der Konferenz möglicherweiſe abermals verſchoben werden wird. Der diplomatiſche Korreſp. des„Daily Telegraph“ deutet ſogar an, daß man ſich unter Umſtänden entſchließen werde, überhaupt keine Vollſitzung mehr abzuhalten, ſondern die Konferenz lediglich mit einigen öffentlichen Erklärungen zu Ende gehen zu laſſen. Wie die„Times“ aus Genf er⸗ fahren, hat jedoch inzwiſchen eine neue Beſprechung der Hauptdelegierten ſtattgefunden, die bis Mitternacht andauerte. Der engliſche Marineminiſter Bridgeman erklärte bei ſeiner Rückkehr ins Hotel, daß die Vollſitzung endgültig für heute nachmittag 3 Uhr angeſetzt ſei. Die„Times“ hahen heute zum erſten Male die Meinung auf eine Rettung der Konferenz aufgegeben. Die amtlichen Stellen halten jedoch nach wie vox daran feſt, daß die Möglichkeiten eines Kompromiſſes noch nicht erſchöpft ſind. Die Kriſe im Reichsbanner Ei Berlin, 4. Auguſt.(Von unſerem Berliner Büro.) mem anonymen Verfaſſer, den ſich der ſozialdemokratiſche übeedienſt zum Sprachrohr erwählt hat, um ſeinem Unmut 55 den Austritt des Kanzler Luft zu machen, wird in der nt ne eine ſcharfe Zurückweiſung zuteil. Das Zen⸗ bedauert, daß derartige Zuſchriften unter der 25 5„bon Zentrumsſeite“ Eingang in die ſozialdemo⸗ atiſche Preſſe finden und meint, daß, wer ſachlich etwas zur entrumspolitik zu ſagen habe, jederzeit auch in der eigenen eine Freiſtatt finden könne. Insbeſondere aber ih et ſich die„Germania“ gegen die ſtark perſönliche Zu⸗ Aeen der Auslaſſung auf den Reichskanzler und ſie nimmt 5 egenheit, zu verſichern, daß der Verfaſſer ſich auf dem Holz⸗ 5 befände, wenn er glaube, die Reichsbannermitglieder vo Zentrums würden ſich zu einer Aktion gegen den Partei⸗ rſitzenden mißbrauchen laſſen. Es müſſe endlich Schluß ge⸗ t werden mit der etze gegen den Parteichef des Zen⸗ trums Dr. Marx. 88 f Serrn Hörſings Penſionsverhältniſſe Berlin, 4. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) Ein Solſeutſches kommuniſtiſches Blatt läßt ſich melden, Herr kurüng hätte nur unter der Bedingung in ſeine Penſionie⸗ ung eingewilligt, daß er ſein volles Gehalt weiterbezöge. An den preußiſchen zuſtändigen Stellen erklärt man, über dieſe Dinge nicht unterrichtet zu ſein. Soweit wir die Sache zu beurteilen vermögen, dürfte die Meldung indes nicht zutref⸗ fen. Herr Hörſing iſt als politiſcher Beamter nicht penſto⸗ niert, ſondern er iſt zur Dispoſition geſtellt. In ſolcher Lage hat er ein Vierteljahr lang Anſpruch auf das volle Gehalt, dann bekommt er die Bezüge des zur Dispoſition Geſtellten, die nicht gerade hoch ſind. Zur Dispoſition geſtellte Beamte können freilich, wenn ſie ſich eine höhere Penſion verdient haben, ſtatt des z..⸗Gehaltes dieſe höhere Penſion beziehen. Da man, wie das jetzt ſo des Landes Brauch iſt, Herrn Hör⸗ ſing jedenfalls ſeine Dienſtjahre als Gewerkſchaftsſekretär mitangerechnet hat, dürfte er mithin auch wohl ſtatt ſeines z..⸗Gehaltes die höhere Penſion ausgefolgt bekommen. Berlin, 4. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) Zwi⸗ ſchen dem Führer des Werwolfs, Fritz Kloppe, und dem Kapi⸗ tän Erhardt, der jetzt im Stahlhelm führend tätig iſt, haben nach Meldungen der Rechtspreſſe Beſprechungen ſtattgefunden, die einen weiteren Schritt auf dem Wege eines Zuſammen⸗ wirkens zwiſchen den nationalen Verbänden ergaben. * Plakette des Reichspräſidenten zum Verfaſſungstage. Der Reichspräſident hat gemäß Erlaß des Reichsminiſters des Innern vom 15. Juli ds. Is. genehmigt, daß für beſondere Leiſtungen bei größeren zur Feier der Verfaſſung ſtattfin⸗ denden ſportlichen Wettkämpfen eine auf die Veranſtaltung des Tages hinweiſende Plakette verliehen wird. Anſere engliſchen Veltern In dieſer Woche der Gedenktage iſt der heutige Tag von beſonderer Bedeutung. 13. Jahre ſind heute ſeit jenem 4. Auguſt vergangen, an dem England uns den Krieg erklärte. So ungeheuerlich viel wir inzwiſchen auch erlebt haben, ſo erinnern wir uns jenes Tages und des gewaltigen Eindrucks, den jene Meldung trotz aller Kriegspfychoſe auf uns machte, noch ſehr genau. Für mich, den Schreiber dieſer Zeilen, war der Eindruck dieſer Nachricht umſo überwältigen⸗ der, als ich damals fern der Heimat im Auslande weilte und an jenem Tage im Hafen von Madeira eintreffend die erſte Nachricht nicht nur von der Kriegserklärung Deutſchlands an Frankreich und Rußland erhielt, ſondern gleichzeitig auch die Meldung von der Kriegserklärung der Engländer an uns. In brennender Ungeduld ſaßen wir dann wie die Maus in der Falle wochenlang in Madeira und ſpäter in Liſſabon, wo⸗ hin wir mit einem von Mozambique heraufkommenden hol⸗ ländiſchen Dampfer gereiſt waren, um ſo wenigſtens wieder auf dem europäiſchen Feſtlande zu ſein. Alle möglichen Ver⸗ ſuche ſtellten wir dann an, um von dort wieder in die Heimat zu kommen, doch als es uns ſchließlich gelang auf einem von Südamerika kommenden holländiſchen Dampfer einen Platz zu erhalten, da wurde dieſer ſchmerzvollen Freude durch eng⸗ liſche Kreuzer raſch ein jähes Ende bereitet. Der holländiſche Kapitän erhielt Befehl, le an Bord befindlichen deutſchen Männer in Plymouth an Land zu ſetzen. 65 Deutſche waren es. In einer Bergfeſtung wurden wir dann untergebracht und hatten während der nächſten Wochen Zeit genug, um als Zivilgefangene an Hand der uns täglich zur Verfügung ge⸗ ſtellten engliſchen Zeitungen den Gang der Kriegsereigniſſe zu verfolgen. Aber wie! Nach dieſen Meldungen, die durch Kartenſkizzen erläutert wurden, ſtanden die Ruſſen in der Nähe von Berlin und die Franzoſen dicht bei Frankfurt a. M. Zwar wollten und konnten wir an einen derartigen Gang der Ereigniſſe nie und nimmer glauben, aber dieſe einſeitige tägliche Einwirkung, die täglich neu zurecht⸗ geſtutzten Kartenſkizzen mit den immer mehr ins Herz Deutſch⸗ lands hineinlaufenden Vormarſchlinien der Feinde goſſen ſchließlich doch bange Zweifel in manches deutſche Herz 16 Tage dauerte dieſes peinvolle Martyrium. Als wir dann, wie durch ein Wunder wieder frei wurden und nach Holland kamen und uns dort mit fieberhafter Ungeduld gleich nach der Landung an deutſchen Zeitungen kauften, was wir nur auf⸗ treiben konnten, da waren die erſten Worte, die wir über die Kriegslage in großen Lettern breit über die ganze Seite einer Berliner Zeitung hin zu Geſicht bekamen:„Deutſche Siege in Oſt und Weſt“. Der Zweck dieſer Erinnerung dürfte wohl allgemein klar ſein. An Hand eines perſönlichen Erlebniſſes ſollte ein Bei⸗ ſpiel von der planmäßigen und ſkrupelloſen engliſchen Propaganda gegeben werden. Inzwiſchen haben wir ja alle eine ſchier erdrückende Fülle ſolcher Einwirkungsver⸗ ſuche über uns ergehen laſſen müſſen. Wir wiſſen, wie die Engländer mit ihrer ſkrupelloſen, doch ſtets zielbewußten Propaganda die öffentliche Meinung der Welt ſyſtematiſch be⸗ einfluſſen. Wir ſind uns heute auch vollkommen klar darüber, daß die Haß⸗ und Hetzpropaganda Lord Northeliffs und ſeiner Preſſe planmäßig den Boden vorbereitet hat, daß auch die Vereinigten Staaten von Amerika in den Krieg gegen uns eintraten. Dadurch aber erſt errangen ſpäterhin die Feinde jenes enorme Uebergewicht, das ſchließlich unſeren Nerven⸗ zuſammenbruch herbeiführte. So betrachtet, iſt es ſicher nicht zuviel geſagt, wenn wir der engliſchen Propaganda die Haupt⸗ ſchuld an unſerer Niederlage beimeſſen. Wie aber ſteht es heute mit dieſer uns ſchon einmal zum Verderben gewordenen engliſchen Propaganda? Hat ſie nun, wo wir doch auch mit England den Vocarnovertrag geſchloſſen haben, wo wir mit England im Völkerbund ſitzen und Chamberlain und Streſemann zuſammen aus dem Liebes⸗ becher getrunken haben, aufgehört? Man ſollte es wahrlich annehmen, man müßte es für ſelbſtverſtändlich halten. Gott ſei's geklagt, iſt es jedoch unverkennbar, daß eine planmäßige Propaganda unſerer engliſchen Vettern gegen Deutſchland nach wie vor fortbeſteht. In dem ſchweren Kampfe, den wir für unſer Recht und unſere Freiheit kämpfen, werden uns von England fortwährend die größten Schwierigkeiten bereitet. Zwar haben wir im Laufe der letzten Jahre mauche verſtändnisvollen und unſeren Ohren wohlgefälligen Worte aus England herüberklingen hören, zwar hat erſt noch in dieſen Tagen der bekannte und ſehr einflußreiche engliſche Schriftſteller Augur in ſeiner„Fortnightly Review“ aus⸗ drücklich feſtgeſtellt, daß ſehr wichtige Ziele der engliſchen Politik ohne den guten Willen Deutſchlands nicht zu einem erfolgreichen Ergebnis gebracht werden können.„Nichts kann erreicht werden, ohne die Mitarbeit Deutſchlands“, ſo ſchreibt Augur und er fügt hinzu:„Es muß eine konſtruktive Politik eingeſchlagen werden, um dieſe Mitarbeit zu ſichern.“ All dieſe ſchönen und ſo verheißungsvoll klingenden Worte ſind im klaren Lichte der Wirklichkeit geſehen, aber leider eben weiter nichts als Worte. Denn wie die engliſche Politik uns gegenüber in der Praxis ausſieht, das haben wir in einer Frage, die uns mehr als alle anderen ganz beſonders am Herzen liegt, nämlich in der Räumungsfrage, erſt dieſer Tage wieder erleben müſſen. Was der engliſche Staats⸗ ſekretär im engliſchen Auswärtigen Amt, Locker Lampfon, im Unterhauſe über die Räumung des Rheinlandes im Zu⸗ ſammenhang mit unſerer angeblich immer noch nicht erfolgten Abrüſtung geſagt hat, iſt der reine Hohn und ſteht in kraſſem Gegenſatz zu dem Urteil zahlreicher engliſcher Blätter, von dem wir mit voreiliger Genugtuung ſo oft in letzter Zeit Kenntnis genommen haben. Das engliſche Verſteckſpiel hinter lannheimer Geitung 2. Sekte. Nr. 355 Reue Manußeimer Zeikung(Mittag⸗Ausſabey Donnerskag, den J. Auguſt 1927 folchen völlig haltloſen Vorwänden iſt umſo heuchleriſcher und für uns umſo demütigender, als wir ja nur zu genau wiſſen, wie es mit der Abrüſtung der anderen beſtellt iſt, wie ſtatt abgerüſtet immer noch neu aufgerüſtet wird, wie kläglich die wochenlangen Abrüſtungsbeſprechungen in Genf jetzt erſt wieder geſcheitert ſind und wie ungeniert Frankreich am Werke iſt, jetzt auch noch ſeine Luftrüſtungen dem neueſten Stande der Technik anzupaſſen. Nur gar zu recht hat die römiſche„Tribuna“, wenn ſie die Genfer Abrüſtungskomödie als„ein ekelhaftes Schauſpiel von Heuchelei“ bezeichnet, weil die Vereinigten Staaten und England in Genf doch nur verſuchten, ihren„unerſättlichen imperialiſtti⸗ ſchen Hunger zu verbergen.“ Selbſt der Londoner„Obſer⸗ ver“, der dieſe herbe römiſche Kritik zum Gegenſtand eines Leitartikels macht, muß zugeben, daß das Urteil der „Tribuna“ zwar„etwas ſcharf, aber durchaus nicht ungerecht“ ſei, und er fügt hinzu, man müſſe ſich doch ſagen, daß, wenn dieſe beiden Mächte, zwiſchen denen ſo gut wie keine Kriegs⸗ gefahr beſtehe, ſich noch nicht einmal einigen könnten, erſt recht keine Ausſicht für eine allgemeine Abrüſtung beſtünde. Das iſt auch unſere Anſicht. Wie aber kann man von uns erwarten, daß wir unſeren Feinden aus dem Weltkriege rück⸗ haltloſes Vertrauen entgegen bringen, wo ſich doch alle Tage aufs neue herausſtellt, wie wenig ſie ſich ſelbſt untereinander trauen? Nichts aber iſt nötiger, iſt geradezu unerläßlich für ein gedeihliches Zuſammenarbeiten der Nattonen als ein ge⸗ wiſſes Maß von Vertrauen. Wo aber ſoll das Vertrauen her⸗ kommen, wenn bei jeder paſſenden und unpaſſenden Gelegen⸗ heit nicht nur von Frankreich, ſondern auch von England aus in der gehäfſigſten Weiſe gegen uns gehetzt und der Verſuch gemacht wird, uns in der Meinung der Weltöffentlichkeit immer wieder aufs neue in Mißkredit zu bringen? Was ſich auf dieſem Gebiete gerade jetzt wieder die„Times“, das größte und in der ganzen Welt verbreitete Preſſeorgan Eng⸗ lands, geleiſtet hat, muß von uns wie ein Schlag ins Geſicht empfunden werden. Dies umſo mehr und ſchmerzlicher, als in einer geſtrigen Meldung unſeres Londoner Vertreters aus⸗ drücklich feſtgeſtellt wird, daß ſich„die leitenden Kreiſe“ durch⸗ aus hinter die in dem Vorwurf einer amtlichen FJäl⸗ ſchung gißfelnden Ausführungen ſtellen, die die„Times“ in der Orchtes⸗Angelegenheit ſich gegen Deutſchland heraus⸗ genommen haben. Um den Hohn auf die Spitze zu treiben, wird dann noch hinzugefügt, daß man in England im deutſch⸗ belgiſchen Streitfall(über die angeblichen geheimen deutſchen Rüſtungen)„auf genau demſelben Standpunkt ſtehe, wie Poincaré“... Ausgerechnet wie Poincaré, der geſchwo⸗ rene Feind von allem, was deutſch iſt! So ſchlimm all dieſe bitteren Erfahrungen aber auch ſind, das niederſchmetterndſte dabei iſt die Erkenntnis, daß wir Deutſche der vereinigten franzöſtſch⸗engliſchen Weltpropaganda gegen uns und unſere Rechtsanſprüche nicht nur nichts gleich⸗ wertiges entgegen zu ſetzen haben, ſondern daß wir ſogar aus der parteipolitiſchen Verblendung heraus, die immer noch gar zu viele von uns in ihren Krallen hält, den Feinden Deutſch⸗ lands noch brauchbares Material für ihre Haß⸗ und Hetzpropa⸗ ganda gegen Deutſchland liefern. Damals, vor 13 Jahren, als uns die ganze Welt verſperrt war, blieb uns notgedrun⸗ gen nichts anderes übrig, als die engliſche Propaganda, die die ganze Welt gegen uns in Harniſch brachte, ohnmächtig über uns ergehen zu laſſen. Heute aber, wo uns die ganze Welt wieder offen ſteht, iſt es ein Gebot nationaler Notwendigkeit, für unſeren Kampf um Recht und Freiheit mit all' den Mit⸗ teln Propaganda zu machen, deren Wirkſamkeit wir während des ganzen Krieges und auch in den langen Jahren darnach an uns ſelbſt nur zu gut verſpüren mußten. Alle Deutſchen, die der Regierung bei ſolchem Beſtreben aus parteipolitiſcher Oppoſition oder aus einem völlig abwegigen„Mut zur Wahr⸗ haftigkeit“ heraus Schwierigkeiten machen und den Wert amt⸗ licher deutſcher Veröffentlichungen durch allerlei kritiſche und gegenſätzliche Kundgebungen herabmindern, ſollten ſich dabei immer vor Augen halten, daß ſie durch ſolche Quertreibereien nicht ſo ſehr der gerade im Amte befindlichen„Bürgerblock⸗ regierung“, wie der Geſamtheitdes deutſchen Vol⸗ kes unabſehbar ſchweren Schaden zufügen. H. A. Meinner. 1 e Neubau der Reichskanzlei und des Reichstags Im nächſten Frühſahr wird ein Berlin mit dem Erwei⸗ terungsbau der Reichskanzlei begonnen werden. Der geſamte Bau wird auf dem ehemaligen Borſiggelände errichtet, auf dem fetzt noch ein Barackenbau ſteht. Die Reichsbauverwal⸗ tung hat beſchloſſen, Prof. Dr. Ing. Siedler bei Aufſtellung des endgültigen Entwurfes und zur künſtleriſchen Oberleitung bei der Ausführung heranzuziehen. Bei dem von der Reichs⸗ bauverwaltung veranſtalteten Wettbewerb um die Erwei⸗ terung der Reichskanzlei wurde der Entwurf des Prof. Siedler in erſter Linie ausgezeichnet. In einigen Tagen werden Aufforderungen an eine Reihe deutſcher Künſtler ergehen, ſich am Wettbewerb um einen Ent⸗ wurf für den Erweiterungsbau des Reichstages zu beteiligen. Der Neubau ſoll gegenüber dem Reichstagsgebäude auf der anderen Seite des Spreeufers unmittelbar neben der fapani⸗ ſchen Botſchaft erſtehen. Die Abſindung der Standesherren DBerlin, 4. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) Ueber die Abfindung der Standesherren ſchweben, wie erinnerlich, zwiſchen dem Reich und Preußen noch Differenzen. Der demo⸗ kratiſche Zeitungsdienſt weiſt darauf hin, daß, falls die An⸗ gelegenheit nicht in der Septembertagung des Reichstags er⸗ ledigt wird, Preußen am 1. Oktober noch einmal Zahlungen an die Standesherren leiſten müſſe. Die Dinge ſtehen ſo, daß im Gegenſatz zu dem Vorſchlag Preußens, die Renten der Standesherren gemäß der Aufwertung der öffentlichen An⸗ leihen zu behandeln und die Hoheitsrenten fortfallen zu laſſen, die Reichsregierung den allgemeinen der Aufwertung auf 8 Proz. feſtſetzen will, unter der Bedingung, daß auch die Hoheitsrenten in dieſe Aufwertung inbegriffen werden. Gegen dieſe Regelung hat Preußen ſeine Bedenken angemeldet, edene aber zu erkennen gegeben, daß es zu weiteren Ver⸗ 1 dlungen bereit ſei. Dazu iſt es aber bisher nicht ge⸗ mmen. Das Deutſchtum im Memelland ſ7 Berlin, 4. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) Der litauiſche Miniſterpräſident Woldemaras hat in Genf bekannt⸗ lich in aller Form das Verſprechen abgegeben, daß die Wahlen zum memelländiſchen Landtag noch vor Ende September aus⸗ geſchrieben würden. Als Termin ſoll nunmehr der 28. Auguſt in Ausſicht 8 Die„Germania“ weiſt indes ſchon jetzt darauf hin, daß die ſ. Zt. von der memelländiſchen Be⸗ völkerung in einer Denkſchrift an den Völkerbund gerügten Mißſtände unvermindert fortbeſtehen. Der geſamte amtliche Wahlapparat unterſteht dem Kriegskommandanten, die Wahl⸗ kreiskommiſſionen ſetzen ſich ausſchließlich aus Großlitauern uſammen, und Agitationsfreiheit wird lediglich der groß⸗ itauiſchen Preſſe gewährt. * Fernfprechverkehr über 120 0 Kllometer Ein neuer eindrucksvoller Sieg deutſcher Technik Jernſprechverkehr Verlin-Vuenos Aires In Berlin wurde am Mittwoch abend das erſte offizielle Geſpräch zwiſchen Berlin und Buenos Aires geführt. Im Berliner Voxhauſe hatte ſich ein kleiner Kreis geladener Gäſte verſammelt, um dem hiſtoriſchen Augenblick beizuwoh⸗ nen. Die Verſuche gingen vom Reichspoſtminiſterium aus. Auch die Telefunkengeſellſchaft nahm daran teil. Das Geſpräch wurde nach dem ſogenannten Miſchſyſtem geführt, da die Telephonübermittlung nur einſeitig von Europa nach Süd⸗ amerika geführt werden konnte, während die Geſpräche tele⸗ graphiſch beantwortet werden mußten. Der Verſuch übertraf alle Erwartungen. Sofort nach Beendigung des Geſpräches kam aus Buenos Aires die telegraphiſche Mitteilung, daß alle Worte ganz genau verſtanden worden ſeien. Da dieſer erſte Verſuch ſo überaus günſtig verlaufen iſt, wird man nunmehr ſo ſchnell als möglich die Fabrikation von Fern⸗ telephonapparaten beginnen, ſodaß im nächſten Jahre der ge⸗ wöhnliche Telephonverkehr zwiſchen Berlin und Buenos Aires in Funktion treten kann. Der Telephonapparat, der dem geſtrigen Verſuch diente, iſt von der Telefunkengeſellſchaft her⸗ geſtellt worden. Der Sender des Apparates ſtand im Vox⸗ hauſe und der Empfänger in Buenos Aixres. Bisher beſtand nur ein einziger Apparat. Aus dieſem Grunde konnte auch nur von Berlin aus geſprochen und in Buenos Aires gehört, nicht aber auch von drüben hierher geſprochen werden. Das Geſpräch wurde durch das Mikrophon des Apparates auf regu⸗ lärem Draht über das Berliner Fernſprechamt nach Nauen geleitet, dort auf einem Kurzwellenſender nach Villa Eliſa, Die Wirtſchaftsverhandlungen mit FJrankreich Parig, 4. Auguſt.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Die Delegation für den Abſchluß des deutſch⸗franzöſiſchen Handelsvertrages hält jeden Tag und manchmal ſogar noe am Abend lange Sitzungen ab, um ſb ſchnell wie möglich u einer Verſtändigung zu kommen. In zahlreichen Punkten iſt man beretts einig geworden, trotzdem aber beſtehen noch ge⸗ wiſſe Meinungsverſchtiedenheiten, die zu hartnäcktgen Dis⸗ kuſſionen führen. Auf franzöſiſcher Seite ſind es vor allem die Intereſſen der Woll⸗ und Seidenin duſtrie, auf deutſcher Seite diejenigen der mechaniſchen und elektriſchen Induſtrie, die noch Anlaß zu Kontro⸗ verſen geben. Trotzdem beſteht auf franzöſiſcher Seite die Hoffnung, daß Handelsminiſter Bokanowski imſtande ſein werde, dem am nächſten Samstag ſtattfindenden Miniſterrat vom Abſchluß der Verhandlungen Kenntnis zu geben und ihm den Akkord zu unterbreiten. Deutſcher Ozeanflug in Vorbereitung Berlin, 4. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) Ueber die gegenwärtig ſtattfindenden Verſuche für einen Ozeanflug verbreitet der Nordͤdeutſche Lloyd und die Junkers⸗Werke ge⸗ meinſam ein Kommuniqué, indem angekündigt wird, daß, falls die Verſuche erfolgverſprechend verlaufen, zu einem Flug mit zwei Maſchinen, die den Namen „Europa“ und„Bremen“ erhalten, geſtartet werden ſoll. Die Garantie für die Finanzierung habe der Norddeutſche Lloyd und eine Großbank übernommen. Vereinbarungen über die Auswertung des Fluges im Sinne der Schaffung eines regelmäßigen Verkehrs ſind nicht getroffen worden. Die„Hearſt“⸗Preſſe hat nach entſprechenden Verhandlungen mit den deutſchen Partnern den einzigen Paſſagierplatz be⸗ legt.() Von wem die Flugzeuge geführt werden, ſteht noch nicht feſt. Wellkirchenkonferenz Die Weltkirchenkonferenz für Glauben und Kirchenver⸗ faſſung iſt am Mittwoch in Lauſanne eröffnet worden. Das amtliche Verzeichnis führt über 90 verſchiedene Kirchen an. Es ſind 50 Länder mit 439 offiziellen Abgeordneten ver⸗ treten. Die Eröffnungsrede hielt der Biſchof der anglikani⸗ ſchen Staatskirche in Amerika, Brent. Dann begannen in der Aula der Univerſität die eigentlichen Verhandlungen. In den Begrüßungsworten des Stadtoberhauptes Depeis und des Vorſitzenden des Schweizer Kirchenbundes Dr. Hadern kam die Sympathie zum Ausdruck, die die Schweiz als Zen⸗ trale internationaler Verſtändigungsarbeit auch dieſer Eini⸗ gungskonferenz entgegenbringt. Von deutſchen Abgeordneten ſind n. a. zu nennen: Prof Hermelink und Prof. Heiler aus Marburg, Dr. Gorga⸗ ten⸗Dorndorf, Prälat Schöll⸗Stuttgart, der Leiter der Ber⸗ liner Stadtmiſſton Dr. Philipps, und Reichsjugendwart Dr. Stange⸗Kaſſel, der Führer des evangeliſchen Jungmänner⸗ werkes in Deutſchland, Generalſuperintendent Zöllner⸗Mün⸗ ſter vertritt inoffiziell den Deutſchen Evangeliſchen Kirchen⸗ ausſchuß, deſſen offtzielle Beteiligung auf Grund ſeiner Ver⸗ faſſung nicht möglich iſt. Neuer chineſiſch ruſſiſcher Konflilt Wie aus Peking gemeldet wird, iſt ein neuer Konflikt zwiſchen der Pekinger Regterung und der Sowjetunion aus⸗ gebrochen. Von dem chineſiſchen Geſandten in Warſchau wurde der Regierung der Abſchluß eines neuen ruſſiſch⸗ mongoliſchen Vertrages gemeldet, der Moskau beſondere Rechte in der ongolei, beſonders die Errichtung eigener Garniſonen einräumt. Da die Mongolei rechtlich von China abhängt, wurde der chineſiſche Geſandte in Moskau beauftragt, bei der Sowjetregierung zu prote⸗ ſtieren. Die militäriſchen Kreiſe in Peking haben jedoch weitgehende Vorſichtsmaßnahmen gefordert, da die ruſſiſchen Garniſonen die Sicherheit Nordchinas und der Mandſchurei bedrohen. Die Bewegung für die Annullierung der Sowjet⸗ an der oſtchineſiſchen Eiſenbahn iſt erneut ent⸗ ammt. W 5 30 000 Dollar Kopfgeld ſind auf Frau Borodin ausgeſetzt worden, deren Auweſenheit man in Mukden vermutet. Die Familie des Richters, der Frau Borodin freigeſprochen hat, iſt zur Aburteilung ausgeliefert worden. * Colban in Danzig. Der Direktor Erke Colban, der Leiter der mit den Danziger Angelegenheiten betrauten Ab⸗ teilung des Völkerbundsſekretariats, iſt in Danzig einge⸗ troffen und beabſichtigt, einige Zeit dort zu verbringen. Dem Vernehmen nach ſoll er verſchiedene Danzig⸗polniſche An⸗ gelegenheiten dem Völkerbundskommiſſar bezw. dem Völker⸗ der Ausſchließung betroffenen Mannheimer einem kleinen Orte bei Buenos Aires geſandt, dort von elnem Draht aufgenommen und auf gewöhnlichem Wege über das Fernſprechamt bis an den Hörer geleitet. Miniſtertalrat Arendt vom Reichspoſtminiſterium machte die Sprecher darauf aufmerkſam, daß nicht lauter geſprochen werden dürfe als im gewöhnlichen Verkehr, obwohl die Ent⸗ fernung etwa 12000 Kilometer beträgt. Dann ſandte Staatsſekretär Dr. Feyerabend als Vertreter des Reichspoſtminiſteriums die erſten Grüße mit eigener Stimme über den Ozean, wo in Buenos Atres neben dem deutſchen Geſandten Vertreter der Transradio Argentino und der argentiniſchen Regierung den fernen Klängen von deutſcher Erde lauſchten, ferner Vertreter des argentiniſchen Geſandten Dr. Racendo, Staatsſekretär a. D. Dr. Bredow, Vertreter der internationalen Handelskammern, der Reichsrundfunkgeſell⸗ ſchaft, der Transradio⸗Aktiengeſellſchaft nahmen an dem Ver⸗ ſuch teil, ferner für die deutſch⸗argentiniſche Zentrale Exz. von dem Buſch⸗Hattenhauſen. Für den Verwaltungsrat der Deut⸗ ſchen Reichsbahn waren Exz. Boden und Graf Schulenburg erſchienen. Jedem Sprecher ſtand ein Zeitraum von zwei Mi⸗ nuten zur Verfügung. Nach jedem Geſpräch erfolgte über die 12 000 Kilometer weite Entfernung, die doppelte Entfernung London—Newyork, ſofort die Gegenbeſtätigung telegraphiſch, die lautete: Alles vorzüglich gehört und klar verſtcknden. Mit dem Gelingen dieſer Verſtändigung ſind die bisher rein privat durchgeführten Verſuche in ein neues Stadium ge⸗ treten, deſſen Ausbau für dietechniſche Weltgeltung Deutſchlands von außerordentlicher Bedeu⸗ tung werden kann. Aus dem Mannheimer Kommuniſtenlager Die Mannheimer kommuniſtiſche„Arbeiterzeitung“ teilt ch mit: Die Bezirksleitung der.P.., Bezirk Mannheim, hat in ihrer letzten Sitzung beſchloſſen, dem von dem Bezirks⸗ beſchwerdeausſchuß geſtellten Antrag entſprechend, die Ge⸗ noſſen Kenzler(Reichstagsabgeordneter), Ritter(Land⸗ tagsabgeordneter), Ried, Faulhaber(beide Stadtver⸗ ordnete), Hurm, Mohr und Kolb, ſämtlich in Mann⸗ heim, wegen fortgeſetzten parteiſchädigenden Verhaltens aus der Partei auszuſchließen. die Beſchlüſſe des elften Parteitags wegen Unzuläſſigkeit der Bildung von Fraktionen in der Kommuniſtiſchen Partei nicht beachtet, die Verbindung mit den aus der Partei ausgeſchloſ⸗ ſenen parteifeindlichen Elementen aufrechterhalten und ge⸗ meinſam mit dieſen parteizerſtörende Arbeit geleiſtet, die nur dem Feinde des Proletariats, der Bourgeoiſie, nützen kann. Die Leitung hat ferner beſchloſſen, die Genoſſin Schenk, Mannheim(Stadtverordnete), auf Antrag des Beſchwerde⸗ ausſchuſſes wegen parteiſchädigender Handlungen, begangen durch Unterſchlagung von Parteti⸗ und anderen Geldern, aus der Partet auszuſchließen, und dem Genoſſen Haßler und der Genoſſin Haßler eine Rüge zu erteilen und beide auf ein Jahr ihrer Parteifunktionen zu entheben, weil ſie ge⸗ meinſam mit den oben genannten Genoſſen an einer Frak⸗ tionsſitzung in Mannheim teilnahmen und ſich auch ſonſt im Sinne der Urbahnoppoſition betätigten. Dieſer Beſchluß wurde mit allen gegen eine Stimme gefaßt. 4 Ob der Reichstagsabgeoroͤnete Kenzler und der Landtags⸗ abgeordnete Ritter ihren bisherigen Parteifreunden die jetzt Ankläger und Richter zugleich ſind, den Gefallen tun werden, die Mandate niederzulegen, muß abgewartet werden; die von Stadtverord⸗ neten müſſen es auf Grund der Gemeindeordnung tun. Letzte Meloͤungen 60 000 Mark im Zuge liegen gelaſſen — Köln, 4. Auguſt. Der Direktor einer hieſigen Groß⸗ bank verlor im Zuge ein Aktienpaket im Werte von 60 bis 65 000 //. Das Paket iſt, wie die„K..“ erfährt, in Ham⸗ burg⸗Altona gefunden und abgeliefert worden. Zur Hindenburgſpende — Berlin, 3. Auguſt. Für die Hindenburgſpende hat der Gewerkſchaftsbund der Angeſtellten 5000 Mark geſtiftet. Die Rekordverſuche in Deſſau — Deſſau, 4. Auguſt. Um 10 Uhr abends hat Riſtiez mit ſeinem Begleiter mit dem Junkersflugzeuo auf der Strecke Deſſau—Leipzig etwa 2000 Kklometer zurückgelegt. Die beiden Flieger waren um dieſe Zeit 16 Stunden ununterbrochen in der Luft. Verkehrsunfall — Baſel, 3. Auguſt. Prinz Max von Sachſen, der Bruder des früheren ſächſiſchen Königs, iſt in Freiburg in der Schweiz von einem Motorradfahrer überfahren worden und erlitt einen Schenkelbruch. Der Prinz wirkt ſeit verſchiedenen Jahren als Profeſſor an der katholiſchen Univerſttät in Frei⸗ burg in der Schweiz. Bombenſchmuggler in Liſſabon VParis, 4. Aug.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Wie aus Liſſabon gemeldet wird, verſuchten mehrere Anarchi⸗ ſten einen mit Bomben gefüllten Korb in die Stadt zu ſchmuggeln. Die Polizei wurde jedoch durch jemand in Kennt⸗ nis geſetzt und ordnete eine ſtrenge Ueberwachung an. die Verſchwörer mit ihrer Laſt anrückten, ſchickte ſich die Po⸗ lizei an, ſie zu verhaften. Es gelang ihnen jedoch, zu ent⸗ fliehen. Der von ihnen im Stich gelaſſene Korb' enthielt 30 Bomben. Ein Ozeanflug⸗Denkmal in Ver⸗ſur⸗Mer V Paris, 4. Aug.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Am Strande von Ver⸗ſur⸗Mer, dem kleinen Badeort, wo Byrd und ſeine Gefährten am 30. Juni ihren Ozeanflug und ihre gefährliche Irrfahrt über Frankreich abſchloſſen, ſoll zur Er⸗ innerung an dieſen denkwürdigen Flug ein Denkmal errichtet werden, das der kleinen Gemeinde vom„Matin“ offertert worden iſt. Der Gemeinderat von Ver⸗fur⸗Mer hat dem Plan bereits ſeine Zuſtimmung erteilt. —— * Aufßhebung der Grußpflicht in Saarbrſicken. Wie das Saarbrücker„Abendblatt“ erfährt, iſt durch eine jetzt er⸗ laſſene Verfügung für die in der Stadt Saarbrücken poſtier⸗ ten poligetlichen Berkehrspoſten, ſowie für alle dieſe Beamten dienſtlich kontrollierenden Vorgeſetzten die Gruſinflicht gegen⸗ über den Offiziezen des interalliierten Bahnſchutzlommande bund ſelbſt zur Entſcheidung vorlegen, aufgehoben worden. Die Genannten haben — 3 Donnerstag, den 4. Auguſt 1927 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 355 Stäoͤtiſche Nachrichten Satzungen der Mädchenrealſchulen Durch Verordnung des Staatsminiſteriums vom 20. Fe⸗ bruar 1926 iſt mit Wirkung vom Schuljahr 1926/7 an das höhere Mädchenſchulweſen neu geordnet worden. Die bisheri⸗ gen ſiebenklaſſigen höheren Mädchenſchulen führen nunmehr die Bezeichnung„Mädchenrealſchule“. Mit Rückſicht auf die vierjährige Grundſchulpflicht haben ſie einen ſechsjährigen Lehrgang(Sexta bis Unterſekunda). Als Uebergangsmaß⸗ nahme wurde beſtimmt, daß die Klaſſen 3, 2 und 1 der bis⸗ herigen höheren Mädchenſchulen im Schuljahr 1926/7 mit der gleichen Bezeichnung noch nach dem alten Lehrplan weiter⸗ geführt werden. Durch Aufrücken dieſer Klaſſen in den Schul⸗ jahren 1927½68 und 1928/9 werden von Oſtern 1929 an Klaſſen der früheren„Höheren Mädchenſchule“ nicht mehr beſtehen. Mit den Mädchenrealſchulen können Gymnaſien, Realgym⸗ naſien, Oberrealſchulen und Frauenſchulen verbunden werden. Infolge der Neuordnung iſt der Abſchluß neuer Satzungen für die drei Mädchenrealſchulen geboten. Die mit dem Unter⸗ richtsminiſterium vereinbarten Satzungen, die der Bürger⸗ ausſchuß in ſeiner nächſten Sitzung zu genehmigen hat, ent⸗ ſprechen, abgeſenhen von den durch die Neuordnung gebotenen Aenderungen, im weſentlichen den bisherigen Satzungen. Schon von Beginn des Schuljahres 1925/6 an, alſo vor In⸗ krafttreten der Neuordnung, iſt, nachdem Neuaufnahmen in das mit der Eliſabethſchule verbunden geweſene Lehrerinnen⸗ ſeminar nicht mehr möcglich waren, mit Zuſtimmung des Stadtrats an der Eliſabethſchule in Erwartung der Neuord⸗ nung, einem dringenden Wunſche aus Elternkreiſen entſpre⸗ chend, als vorläufiger Oberrealſchulzweig eine zur Oberprima führende Oberſekunda, anſchließend an die Klaſſe 1 der Höhe⸗ ren Mädchenſchule, eingerichtet worden. Dieſer proviſoriſche Klaſſenzug muß in den Schuljahren 1927/8 und 1928/29 wei⸗ tergeführt werden, bis der Normalklaſſenzug nachgerückt iſt. Nach§ 16 der neuen Satzungen trägt die Stadt in den Schul⸗ jahren 1927/8 und 1928/9 den perſönlichen Aufwand für je eine Uebergangsklaſſe einſchließlich einer etwaigen Parallel⸗ klaſſe der Eliſabethſchule allein. *Ernennung. Der in der Volksſchulabteilung des Unter⸗ richtsminiſteriums tätige Oberregierungsrat Nerz wurde zum Miniſterialrat ernannt. Herr Nerz iſt der Nachfolger es vor einigen Jahren verſtorbenen demokratiſchen Ober⸗ Segierungsrat Rödel, der nach der Staatsumwälzung als ührer der badiſchen Lehrerſchaft ins Unterrichtsminiſterium berufen wurde * Angefahren. Heute morgen wurde am Schloß eine Rad⸗ fahrerin von einem Kleinauto, das von der Rheinbrücke kam, angefahren und zu Boden geſchleudert. Die Schuld trifft den hauffeur, da er kein Signal gab. Die Radlerin erxlitt Haut⸗ beſchädiet gen an den Händen und am Kopf. Das Rad wurde ädigt. . Ihren 80. Geburtstag begeht am morgigen Freitag Frau 8210 Savary geb. Landes in geiſtiger und körperlicher 5 Vereinsnachrichten * Evang. Akademikervereinigung in Baden. Durch die Apologetiſche Zentrale der Bad. Landeskirche iſt eine Evang. kabemikervereinigung in Baden gegründet worden, um einen ſtärkeren religibſen Zuſammenſchluß und eine lebendigere emeinſchaftsbeteiligung zu ermöglichen. Es ſind bereits mehrere Hunderte Anſchlußmeldungen aus Freiburg, Heidel⸗ berg, Karlsruhe und Pforzheim erfolgt. Dabei ſind die Hoch⸗ ſchulkreiſe aller Fakultäten ſowie die freien Berufsgruppen am ſtärkſten vertreten. Religiöſe und kirchliche Vorträge und eſprechungen ſind in Ausſicht genommen. Veranſtaltungen 5 J. Teileröffnung der Ausſtellung graphiſche Werbekunſt in öff. ſtädtiſchen Kunſthalle. Am Sonntag, den 7. Auguſt, er⸗ ffnet die Kunſthalle unter dem obengenannten Titel eine „große internationale Schau zeitgemäßer Reklame. Da wichtige 0 ruppen infolge auswärtiger Ausſtellungen(Leipzig, Dres⸗ den, Monza) erſt im September verfügbar werden, können letzt zunächſt nur Teile der Mannheimer Schau zur Eröffnung gelangen, die aber die meiſten Räume der Erdgeſchoſſes füllen. 5 ollſtändig wird die umfaſſende Schau anläßlich der Mann⸗ Werkbundtagung erſt im September zugänglich ge⸗ cee dann wird auch der programmatiſche Führer en. 0 5 Abendunterhaltung des D. H. V. Im Anzeigenteil weiſt 855 D. H. V. ſeine Mitglieder und Freunde darauf hin, daß er — Samstag in der„Harmonie“ eine gemütliche Abend⸗ unterhaltung durchführt. NN Steuer⸗Proteſtwerſammlung „Zu einer öffentlichen Steuer⸗Proteſt⸗Verſammlung hatte geſtern abend die Wirtſchaftliche Vereinigung des Badiſchen Mittelſtandes, Ortsgruppe Mann⸗ heim, im Ballhaus aufgerufen. Ihr Ruf war nicht ungehört verhallt. Der Saal war bis auf den letzten Platz gefüllt. Neben den Landtagsabgeordneten v. Au und Herrmann, Stadtverordneten und Mitgliedern der Wirtſchaftlichen Ver⸗ einigung, ſah man auch die Stadträte Haas und Vogel, ſowie zahlreiche Stadtverordnete und Mitglieder der Deut⸗ ſchen Volkspartei. Stadtverordneter Schneider begrüßte namens der Wirtſchaftlichen Vereinigung die ſo außerordent⸗ lich zahlreich Erſchienenen und wies auf die Steuerlaſten hin, die dem gewerbetreibenden Mittelſtand aufgebürdet ſeien. Zahlungserleichterungen ſeien, wo es angehe, anzuſtreben. Dann betrat der Redner des Abends, Landtagsabgeord⸗ neter Herrmann aus Pforzheim, das Podium. Seine Aus⸗ führungen würden gerade nicht immer mit Beifall auf⸗ genommen, bereitete doch die Rede dem vollkommen ſachlich denkenden und die Verhältniſſe tatſächlich kennenden Zuhörer manche Enttäuſchung. Zudem zeugt es auch gerade nicht von allzu großer Uneigennützigkeit, faſt ausſchließlich ſein liebes Ich in den Vordergrund zu ſchieben und dauernd nur von eigenen Verdienſten zu ſprechen. Auf die unſachlichen Aus⸗ führungen, die der Redner über den Reichsetat machte, bei dem die Milliardenausgaben für Kriegshinterbliebene und Kriegsbeſchädigte und ſonſtige Poſten überhaupt nicht erwähnt wurden, ſowie über die Angriffe, die gegen die Beamten wegen ihres Penſionsrechtes geführt wurden, ſoll hier nicht weiter eingegangen werden. Ausführlich befaßte ſich der Redner mit der Gewerbeertragsſteuer und der Gebäudeſonderſteuer, die eine große Belaſtung bilde. Nach dem Geſetz vom Sommer vorigen Jahres ſollte beiſd einem Ertrag bis zu 10 000% der Betrag von 1500%/ von der Beſteuerung frei bleiben. Die Freigrenze iſt nunmehr auf 2500 erhöht worden. Kleine Betriebe, deren Ertrag unter dieſer Grenze liegt, bleiben überhaupt frei, die anderen, ſoweit ſie nicht mehr als 10 000/ Ertrag haben, dürfen 2500 abſetzen. Gewiß verkennt man nicht die Schwierig⸗ keiten, mit denen der gewerbliche Mittelſtand zu kämpfen hat, aber man darf doch nicht gleich das Kind mit dem Bade aus⸗ ſchütten. Kein Wunder, wenn die Diskuſſionsredner z. T. nicht ſachlich vorgingen und oft ſeßr ſcharfe Töne anſchlugen. Von der Verſammlung, die bis nach 11 Uhr dauerte, wurde folgende Entſchließung angenommen: „Die am 3. Auguſt d. J. im Ballhaus in Mannheim aus allen Gruppen des Mittelſtandes außerordentlich zahlreich beſuchte Verſammlung erhebt nachdrücklichſt Proteſt gegen die unerträgliche Steuerbelaſtung, die durch die mit rückwirkender Kraft erhöhte Gewerbeertragsſteuer noch erheblich verſchärft wurde. Die Verſammlung verkennt keineswegs die Tatſache, daß Reich, Länder und Gemeinden die zu ihrer Eriſtenz und Aufgabenerfüllung notwendigen Mittel brauchen. Sie vertritt aber die Auffaſſung, daß in dieſer Zeit der wirtſchaftlichen Not größte Sparſamkeit auf allen Gebieten gefordert werden muß, und daß die unbedingt notwendigen Mittel von allen Volksgenoſſen nach Maßgabe ihrer wirtſchaftlichen und finanziellen Leiſtungsfähigkeit aufgebracht werden müſſen. Der Verſammlung liegt nichts ferner, als rein agitatoriſch die Leidenſchaften der mit Recht unzufriedenen Steuerzahler zu entfeſſeln. Sie hält es vielmehr für ihre Pflicht, auf die großen Gefahren hinzuweiſen, die durch die Gefährdung der Exiſtenz weiter Kreiſe des erwerbstätigen Mittelſtandes für unſere deutſche Wirtſchaft heraufbeſchworen werden. Oßne leiſtungsfähjgen Mittelſtand gibt es keine Geſundung der deutſchen Wirtſchaft. Die Verſammlung fordert die verant⸗ wortlichen Stellen in Reich, Ländern und Gemeinden auf, neben größter Sparſamkeit dafür Sorge zu tragen, daß die Stenergeſetzagebung in einfacher, klarer und durchſichtiger Weiſe ausgebaut wird. damit auch der einfache Steueryflichtige in der Lage iſt, die Steuergeſetze und ihre Anwendung zu verſtehen.“ * * Wechſelgeldſchwindler. In den letzten Tagen iſt in Darmſtadt bei Geſchäftsleuten ein Schwindler aufgetreten, der Kleingeld in einen 20 Mark⸗Schein umgewechſelt haben wollte, den er zum Wegſchicken im Brief angeblich benötige. Als ſeinem Wunſche nachgekommen war, legte er den Schein in einen frankierten Briefumſchlag und ſteckte dieſen dann ver⸗ ſchloſſen in ſeine innere Rocktiſche. Beim Vorzählen des Wechſelgeldes erklärte er den Betrogenen erſtaunt, daß er nicht genügend Kleingeld habe, er müſſe erſt bei ſeinen in un⸗ mittelbarer Nähe wohnenden Eltern den reſtlichen Betrag holen. Als Sicherheit ließ er einen frankierten Brief zurück, in dem ſich nach Anſicht der Betrogenen der 20 Mark⸗Schein befand. Der Täter kam aber nicht mehr zurück. Der Brief wurde geöffnet und ſtatt des Geldſcheines ein Stück wertloſes Papier darin vorgefunden. Vor dem Schwindler, der ſicher⸗ lich auch anderwärts ſeinen Trick verſuchen wird, ſei gewarnt. Kommunale Chronik Ablehnung des ſtädtiſchen Voranſchlags in Lörrach Der Bürgerausſchuß Lörrach führte die Beratung des Voranſchlages zu Ende. Mit unweſentlichen Aende⸗ rungen wurden die einzelnen Poſitionen im großen und gan⸗ zen nach der Vorlage genehmigt. Bei der Geſamtabſtimmung über die Aufbringung des ungedeckten Aufwandes durch Um⸗ lagen wurde in namentlicher Abſtimmung der Voranſchlag mit 38 gegen 36 Stimmen abgelehnt. Dagegen ſtimmten geſchloſſen die Kommuniſten, die Grund⸗ und Hausbeſitzer und ein Teil der Deutſchnationalen, ſowie ein Demokrat. Die Vorlage iſt damit an den Stadtrat zur weiteren Behandlung zurückverwieſen. Gleichzeitig wurde ein ſozialdemokratiſcher Antrag mit dem Voranſchlag dem Stadtrat überwieſen, der fordert, daß der Umlageſatz für das Grundvermögen um 25 v. H. erhöht werden ſolle, um den durch die Ablehnung der Stadtgemeinde entſtehenden Verluſt wieder hereinzubekommen und zwar hauptſächlich von den Grund⸗ und Hausbe⸗ ſitzern, deren Vertreter die Schuld für die Ablehnung des Voranſchlages trügen. Der Oberbürgermeiſter gab bekannt, daß, nachdem die einzelnen Poſitionen genehmigt ſind, eine neue Beratung des Voranſchlags elbſt nicht mehr in Frage kommen, daß ſich aber der Stadtran darüber ſchlüſſig machen werde, ob er eine andere Aufteilung der Vorlage vornehmen und dem Bürgerausſchuß unterbreiten oder aber die Umlage einfach durch den Landeskommiſſär dem Bürgerausſchuß auf⸗ oktrieren laſſen müſſe. 1* L. Bruchſal, 1. Aug. Der Voranſchlag 1927%28 wird den kommenden Bürgerausſchuß in erſter Linie zu be⸗ ſchäftigen haben. Die Ausgaben ſind auf 2357 330 Mk. und ie Einnahmen auf 1 803 490 Mk. errechnet worden, ſodaß ein ungedeckter Aufwand von 553 840 Mk. entſteht. Die Gemeinde⸗ verwaltung erfordert 204 750 Mk(+. 10 450 Mk.), Straßen, Plätze, Anlagen 167 750 Mk.( 27890 Mk.), Schulen 267 350 Mark( 29 590 Mk.), Armenpflege 320 010 Mk.( 71 490 Mk.), Polizeiweſen 83 880 Mk.( 3920 Mk.), Landwirtſchaft 41 670 Mark( 13 070 Mk.), Wohlfahrtspflege 76 410 Mk.(— 23 960 Mark). Bei dem Liegenſchaftsvermögen wird ein Ueberſchuß von 97 510 Mk.( 11 260 Mk.) errechnet, bei den Gemeinde⸗ betrieben 183 990 Mk.(+ 72 630 Mk.) und bei den Steuerein⸗ nahmen 1062 200 Mk.( 54000 Mk.). Im ganzen erhöhen ſich alſo die Ausgaben um 231270 Mk. gegenüber dem Vor⸗ jahr und die Einnahmen um 222 610 Mk., ſodaß das Defizit nur ganz gering von 545 180 M. im Vorjahr auf 553 840 Mk. in dieſem Jahre anſteigt. Die Deckung iſt durch eine vor⸗ läufige Gemeindeſteuer von 208 Hundertteilen der Steuergrundbeträge vorgeſehen und zwar ſollen vom Grund⸗ vermögen 100 Pfg., vom Betriebsvermögen 32 Pfg. und vom Gewerbeertrag 624 Pfg. je 100 Mk. Steuerwert erhoben wer⸗ den.— Gleichzeitig lieat dem Bürgerausſchuß zu dem Ge⸗ meindevoranſchlag 1926/27 folgender Antrag vor: Zur Be⸗ ſtreitung des ungedeckten Aufwandes von 656 120 Mk. als endgültige Gemeindeſteuer 246 Hundertteile der Steuer⸗ grundbeträge zu erheben und zwar vom Grundvermögen 123 Pfennig, vom Betriebsvermögen 39 Pfg. und vom Gewerve⸗ ertrag 738 Pfg. je 100 Mk. Steuerwert. In den 656 120 Mk. ſind die Fehlbeträge der Gemeindevoranſchläge von 1925/26 und 1926/27 mit 40 000 Mk. bezw. 70 000 Mk. enthalten Die Gemeindeſteuer iſt monatlich zu entrichten. Kleine Mitteilungen Der Gemeinderat von Haßloch hat den Waſſer⸗ verſorgungsvertrag mit der Gemeinde Duttwei⸗ ler einſtimmig genehmigt. Nach Vorſchlag des Landesamtes für Waſſerverſorgung ſind zwei Brunnen notwendig, deren Koſten ſich auf etwa 18 500 Mk. belaufen. Verſorgt werden die Gemeinden Haßloch und Duttweiler. Die bisherigen Bemühungen der Stadtverwaltung Landſtuhl, unter güsſtigen Bedingungen ein langfriſtiges Darlehen zu erhalten, waren ergebnislos. Die Abteilung für Aerzteverſicherung der bayeriſchen Verſicherungskammer München gewährt nun der Stadt ein Darlehen in Höhe von 50 000 gegen 8 v. H. fährlicher Verzinſung, unkündbar bei⸗ derſeits auf 3 Jahre. Die Stadtverwaltung beabſichtigt, das angebotene Darlehen auf 25 bis 30 Jahre aufzunehmen, wo⸗ mit der Stadtret ſich einverſtanden erklärt. Zur Errichtung eines Vierfamili nwohnhauſes wurde der Stadt ein ſtaatlicher Zuſchuß in Höhe von 24 000/ zur Verfügung geſtellt. Die Stadtverwaltung läßt den Hausbau vornehmen, aber nur ſoweit als die 24000%/ ausreichen, nachdem ſich zwei ernſt⸗ liche Bauliebhaber gemeldet haben, die dieWohnungen ſogleich übernehmen. Unter der Vorausſetzung, daß auch der Staat und das Reich. Rotterdam und Köln ſich wie bisher an der Subvention der Waſſerfluglinie Köln—Rotterdam beteiligen. wurde in der Duisburger Stadtverordneten⸗ ſitzung der Anteil der Stadt Duisburg im Betrage von rund 24000 Mark bewilligt. Frauen und Blumen Eine ſommerliche Plauderei Von Margarete Herbert (Nachdruck verboten) ent Der Sommer mit ſeiner mannigfaltigen Blumenpracht gerade durch dieſe lieblichen Naturkinder die Herzen oddsrer Frauen. Es gibt wohl wenige Frauen die nicht mehr 2 5 minder große Blumenfreundinnen ſind. Man braucht das binen Zua heimkehrender Ausflügler zu betrachten um te beſtätigt zu finden. Ganze Hände und Armen voll Blu⸗ agt werden da von Frauen mit heimgehracht. Leider geſchieht liebt f0fl im Uebermaß. Eine Frau, die Blumen wahrhaft mfe jollte es gar nicht übers Herz bringen, Sträuße bis zum Schickſal eines Wagenrades mit nach Hauſe zu ſchleppen Das erfüſtſal dieſer der Natur entriſſenen Kinder Floras iſt bald darau bAbre traurig geſenkten Blütenköpſchen meiſen ſchon hin. Einige Tage noch ſtehen ſie in irgend einer un⸗ Wſepen Vaſe, kaum beachtet und ſelten mit friſchem Waſſer pflück en, verwelken ſie langſam. Dieſes übermäßige Blumen⸗ meid en iſt eine der Gedankenloſigkeiten, die eine echte Frau men 5 ſollte. Ein kleiner Strauß aus wenigen ſchönen Blu⸗ In di er daheim ſorgſam gehegt und gepflegt wird. tut es auch. din eſer Beſchränkung zeigt ſich erſt die wahre Blumenfreun⸗ Blumeberhaupt ſoll man nicht darauf ausgehen, ſich ſeinen mengefnvorrat nur immer ſelber pflücken zu wollen. Die Blu⸗ babegteſchüfte klagen alle. Immer wieder hört man ihre In⸗ wiagen„Alles, alles darf Geld koſten, nur Blumen nicht. ird gehandelt und gefeilſcht um Pfennige.“ Es liegt eine fierviſſe Berechtigung in dieſer Klage. Unſere Frauen ſollten gean gewöhnen, die Bl ä ls bisher zu 0 en, die Blumengeſchäfte mehr als bisher z 5 und dort ihren Bedarf zu decken. Es wird in man⸗ daß ab aushalt ſo viel Geld für unnütze Dinge ausgegeben, niema 15 auch Blumen gekauft werden müſſen, daran denkt Sronen freut ſich nur der Blumen, die man geſchenkt manche glrder die man ſelber pflückt. Sicher aitt es auch Vorwe Ausnahmen in dieſer Beziehung, dennoch iſt dieſer urf durchaus berechtigt. wenn der an ſich niemals zu einer Mahlzeit ſetzen würde, ſollte Tiſch nicht von einem weißen Tuch bedeckt iſt, ebenſo verleihe 8 0 nicht nergeſſan. Blumen darauf zu ſtellen. Sie re bunt 75 einfachſten Mahle eine gewiſſe Feierlichkeit, ſreude über dlütten und ihre arſinen Blätter ſtrahlen Lebens⸗ die Franber die ganze Tafel Auch zu Geſchenkzwecken wird n.— bei dem Herrn iſt das ja ſchon durchaus Gebrauch — häufig Blumen allen anderen Geſchenkartikeln vorziehen. Mit Blumen läßt ſich ſehr Vieles ſagen, was man vielleicht ſonſt nicht ausſprechen mag. Es gibt eine Blumenſprache, die auch heute noch in unſerm geſellſchaftlichen Leben eine nicht unerhebliche Rolle ſpielt. Daher iſt beim Schenken von Blu⸗ men, wenn der Bedachte ein Herr iſt, immer eine gewiſſe Vor⸗ ſicht am Platze, damit keine Mißverſtändniſſe entſtehen. Ueber all den ſchönen Blumen, die es im Sommer agibt, vergißt die Frau häufig, ihre Zimmerpflanzen, die ihr wäh⸗ rend des ganzen blumenloſen Winters ſoviel Freude bereitet haben. Wir wollen nicht gerade ſagen, daß ſie nicht getränkt werden und daß ſie nicht in die Sonne kommen, aber an der richtigen Pflege und Sorge fehlt es den Zimmerpflanzen im Sommer doch häußig. Sind ſie krank, ſo wird oft nicht viel Weſens mit ihnen gemacht, höchſtens daß man ein paar trockene Blätter abſchneidet. Die Topfblumen welken dahin und keiner denkt daran. daß ſie vielleicht friſche Erde brauchen oder daß ſie in einem Winkel ſtehen, der ihnen Luft und Licht nimmt. Darum, ihr Frauen, vergeßt auch die Zimmerpflan⸗ zen nicht im Sommer. Wenn es wieder Winterszeit iſt, wer⸗ den ſie es euch reichlich lohnen. Leipzcher Vargarole Von Lene Voigt Schaugle, mei Gahn, uff dr Bleiße, ſchaugle un gibbe nich um. Scheen is, wenn glorgſen ſo leiſe de Welln. Un de Miggen, die ſumm'. Lieblich erdeent aus'm Walde grade ä Männergor. „Warde nur, warde nur, balde“ gommt in dem Liede drin vor. Horche, jetzt glingt Mandoline driem aus'm Nachbar ſein Gahn. Dazu grehlt ſeine Bauline ä ſchwermiedches Lied von än Schwan. Was da bloß egal de Leite ham mit Neabel ihrn Fitz! Warum denne laatſchen ins Weite? O ſanda Gonnewitz) Connewitz iſt ein, auch durch die dortige Bierbrauerkunſt bekannter Vorort von Leipzig. Theater und Muſik Der Konflikt zwiſchen den Reinhardt⸗Bühnen und den Bühnenautoren. In dem Konflikt, der infolge des Austritts der Reinhardtbühnen aus dem deutſchen Bühnenverein zwi⸗ ſchen dieſen und den Bühnenautoren ſich entwickelt hat, ſind durch Vermittlung der Bühnenvertriebsanſtalten Verhand⸗ lungen in Gang gekommen, deren Ausſichten als nicht un⸗ günſtig betrachtet werden. Vom Reibaro⸗Konzern wird in dieſen Verhandlungen betont, daß er mit ſeinen Bühnen für Uraufführungszwecke eine maßgebliche Stellung im Berliner Theaterleben inne habe, die von den Bühnenautoren nicht ohne weiteres überſehen werden ſollte; auch ſtützt er ſich auf ein⸗ zelne Elemente im Bühnenverein ſowie vor allem unter den Autoren, die eine ſchematiſche Durchführung der Tantiemen⸗ konvention für unvorteilhaft halten. In der ſachlichen Streit⸗ frage wird von den Reinhardtbühnen darauf verwieſen, daß Berliner Uraufführungen höhere Koſten verurſachen als ſolche in der Provinz, und daß ihr wirtſchaftlicher Erfolg mehr aus den Vorſtellungen in der Provinz entſteht, für die durch die Berliner Premiere der Weg bereitet wird. Von ſeiten der Bühnenvertriebsanſtalten hofft man zur Formulierung eines Kompromißvorſchlages etwa derart zu gelangen, daß ein Staffeltarif vereinbart wird, nach dem nach einer gewiſſen Anzahl von Wiederholungen in Berlin die Mindeſtſätze der Tantiemenkonvention Platz greifen. Man hofft ferner durch ein derartiges Kompromiß nicht nur den Konflikt zwiſchen den Bühnenautoren und den Reinhardttheatern beizulegen, ſondern auch deren Wiedereintritt in den Bühnenverein vor⸗ zubereiten. Siteratur * Das letzte Heft der„Literatur“ bringt als erſten Bei⸗ trag eine tiefgründige Betrachtung„Das Ringen 15 8 Teufel“ von Eugen Gürſter(Berlin). Albert Leitich, ein unſern Leſern bekannter Wiener Schriftſteller beſpricht an⸗ regend das immer neu zu behandelnde Thema„Bildungs⸗ werte der Literatur für die Jugend“. Frühere Zuſammen⸗ faſſungen ähnlicher Art werden unter der Ueberſchrift„Zum deutſchen Drama“ fortgeſetzt: Lutz Weltmann beſpricht das Werk Lion Feuchtwangers, wobei er vor allem durch den er⸗ folgreichen Romanciers ſozuſagen dramaturgiſch behandelt. Dieſer läßt dann den knappen Verſuch einer Selbſtbiographie folgen. Ueber Morgenſterns Nachlaß ſchreiht Ernſt Liſſauer, Ernſt Heilborn über die neuen Gedichte von Wilhelm von Scholz. Der übrige orientierende Teil zeigt die unentbehr⸗ 90he. Zeitſchrift wieder auf ihrer ganzen weitblickenden — — Nene Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Donnerstag, den 4. Auguſt 19 2 4. Seite. Nr. 388 Aus dem Lande Errichtung eines Taubſtummenheims mit Lehr⸗ werkſtätten * Neckargemünd, 2. Aug. In den letzten Tagen wurde das chon zwei Jahre leerſtehende, früher von Dr. Fiſcher geleitete Sanatorium für Nervenkranke, nachdem es nach deſſen Tode einige Zeit als Schloß Brugghalden“(Beſitzer Brugger) als Mädchenpenſtonat geführt wurde, zu einem Taubſtummen⸗ heim mit Lehrwerkſtätten um den Preis von 235 000 Mark, wopon 115 000 Mark durch Reichsfürſorgegelder bar anbezahlt werden, verkauft. Es ſollen durch den„Verein für Badiſche Taubſtümme“ an deſſen Spitze gegenwärtig Landrat Strack⸗ Sinsheim ſteht, beſchäfttgungsloſe Taubſtumme zu Handwer⸗ kern ausgebildet werden. Für männliche Berufe kommen Schneider, Schuhmacher und Schreiner in Betracht, während Frauen zu Näherinnen ausgebildet werden. Das für an⸗ nähernd 100 Perſonen Raum bietende Anweſen 915 in nächſter Zeit eingerichtet und in Betrieb genommen werden. Schabenfeuer durch Blitzſchläge Pfullendorf, 3. Aug. Pfullendorf, das erſt kürzlich durch ein ſchweres Unwetter faſt um ſeine ganze Ernte gekommen 15 iſt ernenut ſchwer heimgeſucht worden. In der ſechſten Abendſtunde entlud ſich über die Gemarkung ein ſchweres Gewitter, verbunden mit einem wolkenbruchartigen Regen, dem ein überaus ſtarker Hagelſchlag folgte. Der Schaden iſt außerordentlich hoch. In Pfullendorf ſelbſt ſchlug der Blitz in das Wohnhaus des Landwirts Benz, das raſch in ellen Flammen ſtand. Das Feuer griff auf das angebaute aus des Glaſermeiſters Siegle über. Die Bewohner konnten bei dem raſenden Umſichgreifen des wütenden Elements nur noch das Vieh in Sicherheit bringen; alles andere wurde ein Raub der Flammen. Inzwiſchen ſtrömten ewaltige Waſſermaſſen die Stadt herunter in die Unterſtadt. n verſchiedenen Häuſern drang das Waſſer in die Keller * Raſtatt, 2. Auguſt. Geſtern nachmittag ertrauk im Gewerbekanal beim Luft⸗ und Sonnenbad die 7jährige Schü⸗ lerin Luſie Himmel. Ettlingen, 3. Aug. Zwiſchen Ettlingen und dem Hed⸗ wigshof wurde geſtern ein 72 Jahre alter Handwerks⸗ burſche aus Viernheimtot aufgefu nden. Anſcheinend hat er durch bie geſtern herrſchende Hitze einen Schlag erlitten. *Pforzheim, 2. Aug. In Gompelſchener machte ſich in einem unbewachten Augenblick der 1½jährige Walter Girr⸗ bach, Sohn des Holzhauers Friebrich Girrbach, Tümpel des Poppelsbachs zu ſchaffen. nach ihrem Kind ſchaute, fand ſie es ertrunken in dem/ Mtr. tiefen Tümpel. an einem Als die Mutter * Müllheim, 2. Aug. * Waldshut, 2. Auguſt. Landgerichtsdirektor Otto Straub Zwei Motorradfahrer, die von Breiſach kamen und einen Retifendefekt erlitten, ſtürzten auf der Weſtbrücke über die Brüſtung in den 275 Meter tiefen Bach hinunter. Einer der Motorradfahrer zog ſich einen Arm⸗ bruch und Verletzungen im Geſicht zu, während der andere mit dem Schrecken davonkam. konnte am Montag auf eine 25jährige Tätigkeit beim Landgericht hier zurückblicken. * Weil⸗Leopoldshöhe, 2. Aug. In der letzten Nacht wurde in die Gemeindekaſſe eingebrochen. Da jedoch der Kaſſenſchrank verſchloſſen war, mußten ſich die Diebe damit begnügen, im Nebenzimmer einen Schrank aufzubrechen. Sie Daches abgehoben. Auch im Wald iſt der Schaden groß. Die Feldfrüchte ſind zum Teil zerſtört, viele Obſtbäume wurden geknickt. Nach Meldungen aus Homburg gab es auch dort ſchweren Sturmſchaden und Ueberſchwemmungen. Schweres Autounglück Auf der Staatsſtraße Wallhaufen⸗Rot am See ereignete ſich Sonntag nachmittag ein ſchweres Autbounglück, dem ein Menſchenleben zum Opfer fiel. Etwa 1,5 Kilo⸗ meter vor Rot am See fanden Radfahrer über der rechten Straßenböſchung einen Perſonekraftwagen und daneben zwei Perſonen liegend und zwar Kaufmann Oskar von Berg und Karl Maaß, Sohn des Schweinehändlers von Ilshofen. von Berg war bereits tot, während der andere einen Schädel⸗ bruch und einen Armbruch davongetragen hat und bewußtlos in die Diakoniſſenanſtalt Hall übergeführt wurde. Vermut⸗ lich geriet der Wagen durch irgendwelche Umſtände in der Kurve ins Schleudern und ſtürzte die etwa 1 Meter hohe Böſchung hinunter. Beſchädigungen einer Pappel laſſen darauf ſchließen, daß das Auto auf dieſe aufgeprallt iſt. Gerichtszeitung Schöffengericht Mannheim Vor dem hieſigen Großen Schöffengericht hatte ſich der entwendeten daraus 30 l. * Rheinfelden, 2. Aug. Beim Baden im Rhein ertrank der 19 Jahre alte Otto Glanzmann, gebürtig aus Etten⸗ heim. Seine Leiche konnte noch nicht geborgen werden.— Am Sonntag wurde hier die Leiche eines jungen Man⸗ nmes geländet, der dieſer Tage beim Baden im Mimmat bei Aarau ertrunken iſt. Aus ber Pfalz Schloſſer Schmitt zu verantworten, der im Mai ein 3 Jahre altes Kind überfahren hatte, das bald danach ſeinen Ver⸗ letzungen erlag. Da das Kind direkt in das Motorrad des Angeklagten hineingelaufen war, würde Schmitt nur zu 150, Geldſtrafe verurteilt. Todesſtrafe wegen Raubmordes Der Raubmord, den der Hilfsarbeiter Heinrich Kern an dem Juwelier Chriſtian Scheiber in deſſen Laden Im Tal, einer der belebteſten Straßen Münchens, am Nachmittag des 2. Mai verübte, wurde vor dem Schwurgericht verhan⸗ delt. Der Angeklagte, vielfach wegen Diebſtahls und Heirats⸗ und Wohnungen zu ebener Erde. Aus dem Keller mußten 0 8 5 f windels vorbeſtraft, war am 15. März aus dem Gefängnis 5 000 Liter Waſſer mit der Motorpumpe herausgeſchafft* Ludwigshafen, 3. Aug. Vermißt wird ſeit 29. Juli die es Nach einem kurzen Aufentpalt in e e n. 30 Jahre alte Ehefrau Eva Ste in geb. Scherer, Ludwigſtr. 23 kehrte er Ende April nach München zurück. Am 2. Mai kaufte wohnhaft. Sie iſt etwa 1,65 Mtr. groß, hat blonde Haare und er eine Flobertpiſtole und einen Hammer und begab ſich gegen Donaueſchingen, 3. Aug.—5 6 6 abend ging ein ſehr ſchweres Gewitter über unſere Gegend nieder. Der Blitz ſchlug in Sunthauſen in das Oekonomiegebäude des Landwirt Joh. Voſſeler IV ein und äſcherte das ganze Anweſen, beſtehend aus Wohn⸗ und Oekonomiegebäude ſowie Scheune ein. Das benachbarte Anweſen des Poſtagenten Held, das ebenfalls Feuer fing, konnte gerettet werden. Hätte nicht ſtarker Regen geherrſcht, ſo wären die benachbarten Häuſer, die ſämtliche mit Schindeln bedeckt ſind, ebenfalls dem Jeuer zum Opfer gefallen. Das Bahnunglück bei Immendingen— 4 Tote Immendingen, 9. Auguſt. Wie die ärztliche Unter⸗ ſuchung des beim Unglück auf der Eiſenbahnſtrecke Hintſchin⸗ gen—Immendingen ſchwer verletzten und inzwiſchen verſtor⸗ benen Eiſenbahnarbeiters Karl Au von Kirchen⸗Hauſen er⸗ ab, hatte er lebensgefährliche Beckenverletzungen und innere exletzungen dapongetragen. Auch die beiden anderen Eiſen⸗ bahnarbeiter Gleichauf und Weißhaar ſind ſchwer ver⸗ letzt, ſie liegen an Rippen⸗ und inneren Verletzungen darnie⸗ der, doch hofft man, ſie am Leben erhalten zu können. Ueber die Urſache des Unfalls wird noch berichtet, daß der Rotten⸗ führer Feineiſen von Geiſingen die Leute an der Gleisſtopf⸗ maſchine an dem Gleiſe Hintſchingen—Immendingen auf⸗ geſtellt hatte und daß wohl infolge des großen Geräuſches die⸗ ſer Maſchine das Warnungsſignal überhört worden iſt. Auch konnten die Arbeiter infolge des ſtarken Nebels das Heran⸗ nahen des Perſonenzuges nicht wahrnehmen. * 1 2 c Neylußheim, 3. Aug. Geſtern nachmittag ertönte von neuem im 115115 Orte Feueralarm. Im Hauſe des Zigarrenfabrikanten Brömmer war plötzlich die Zim⸗ merdecke durchgebrochen, wobei das Gebäude in Brandger iet. Während des vorgeſtrigen Brandes in der Scheuer von Langloß haben ſich offenbar mehrere Funken in dem Dachſtuhl des benachbarten Hauſes Brömmer verfangen. Der Bodenraum dieſes Hauſes wird als Tabaklager benutzt. 2 Uhr zu Scheiber, den er von früher her kannte, und bot ihm eine ſilberne Halskette an, die er einem Mädchen geſtohlen hatte. Nach ſeiner Ausſage habe ihm Scheiber gedroht, die Polizei holen zu laſſen, da die Kette geſtohlen ſei. Daraufhin habe er Scheiber einen oder zwei Schläge mit dem Hammer auf den Kopf gegeben. Einen Raubmord habe er nicht verüben wollen. Tatſächlich aber waren Schubladen herausgezogen und durchwühlt. Dem niedergeſtürzten Scheiber, der noch Lebens⸗ zeichen von ſich gab, hatte der Angeklagte noch vier weitere Hammerſchläge ins Geſicht gegeben. Als unmtittelbar nach der Tat ein Angehöriger der Heilsarmee in den Laden trat, ſchoß ſich der Angeklagte, der den Mann für einen Poliztſten hielt, in den Kopf, ohne ſich gefährlich zu verletzen. Der Staats⸗ anwalt beantragte Todesſtrafe. Nach dem Pläboyer geſtand der Angeklagte, daß er Scheiber habe töten und berauben wollen und dazu den Hammer gekauft habe. Das Gericht ver⸗ urteilte Kern lt. Frkft. Ztg. wegen Mordes und verſuchten Raubes zur Todesſtrafe. * § Folgenſchwerer Wortwechſel. Vor dem Heidelber⸗ ger Schwurgericht hatte ſich der 18 Jahre alte Schmied Peter Triendel aus Leimen zu verantworten. Der An⸗ geklagte hatte in der Nacht vom 17. auf 18. Juli nach einem Wortweſtſel den angetrunkenen 23 Jahre alten Zement⸗ arbeiter Hans Müller mit einem ſweren Holzknüppel mehr⸗ mals über den Kopf gehauen, daß Müller am nächſten Tage ſtarb. Unter Berückſichtigung ſeiner Jugend verurteilte das Gericht den Angeklagten zu neun Monaten Gefängnts. * Das Urteil im Kaſſeler Straßenbahnprozeß rechtskräftig. Die Kaſſeler Staatsanwaltſchaft hat die Berufung gegen das Urteil im Prozeß gegen die beiden Straßenbahnangeſtellten, die bei dem Unglück von Wilhelmshöhe Dienſt getan hatten, zurück⸗ gezogen, ſodaß das Urteil rechtskräftig geworden iſt. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Juli/ Auguſt graue Augen. Bei ihrem Weggange trug ſie ein helles Kleid und Wildlederſpangenſchuhe. Geſtern abend geriet ein lediger, arbeitsloſer, 27 Jahre alter Tagner der angetrunken war, mit einem Wirt in deſſen Lokal auf dem nördlichen Stadtteil ohne Urſache in Streit. Er warf mit Biergläſern und einem Blumentopf und verletzte ihn durch einen Wurf am Kopfe. Der Spektakelmacher wurde mit Hilfe einiger Gäſte an die Luft geſetzt. Er drang vom Hofe aus neuerdings in die Wirtsküche und zertrümmerte dort einige Stühle. Einer der Gäſte, die dem Wirt zu Hilfe eilten, und zwar ein verheirateter 32 Jahre alter Tagner von hier, verſetzte dͤem Eindringlich einen Meſſerſtich in den Bauch und einen in den rechten Oberarm. Der Verletzte wurde durch die Ret⸗ tungswache in das Krankenhaus verbracht. Die Verletzungen ſind nicht lebensgefährlich.— Geſtern vormittag rutſchte ein verheirateter 73 Jahre alter Inpalide von hier auf dem Bür⸗ gerſteig vor einem Hauſe in der Ludwigſtraße auf einer Bananenſchale aus und zog ſich eine Verſtauchung des rechten Hüftgelenkes zu. Er wurde durch die Rettungswache ins Krankenhaus verbracht.— Geſtern nachmittag wurde in der Bismarckſtraße ein 8 Jahre alter Volksſchüler, der Sohn eines hieſigen Schiffers, von einem Laſtkraftwagen einer hie⸗ ſigen Firma angefahren und zu Boden geſchleudert. Der Junge blieb mit einer ſtark blutenden Verletzung am Kopfe be⸗ wußtlos liegen. Er wurde von dem Führer des Kraftwagens zu einem in der Nähe wohnenden Arzte gebracht. Die Ver⸗ letzung ſoll nur leichter Natur ſein. Wie feſtgeſtellt, hat der Junge den Unfall ſelbſt verſchuldet. Er ſprang unvorſichtig über die Straße und wurde dabei von dem Auto, das er nicht wahrgenommen hatte, erfaßt. * Freinsheim, 3. Aug. Der mit dem Gewitter am Montag abend einſetzende Sturm hat in den Obſtaulagen ſehr großen Schaden angerichtet. Beſonders an den reich be⸗ hangenen Bühler⸗ und Spät⸗Zwetſchenbäumen wurden viele Zweige abgebrochen. Auch Birnen und Aepfel lagen zahlreich unter den Bäumen. * Ebertsheim, 3. Aug. Der Gewitterſturm am Die Funken haben den der atgenden 1110 1— 954 1 0 10 5 nte ſeines nöein-Pegel J28, J25, 80[. I 4 Hedar-Pegel 28, J20,J 50,2. IA. J brennen anfing und ſich unter dem Dach zu einer glühendeno artigen Auftretens mehrere Bäume entwurzelt. Naſſe entwſgelte. Die Feuerwehr war gofort zur Stelle un F ee löſchte das Feuer, ehe es größeren Umfang annahm. Glück⸗ Maxau. 5,17 5,165.35.29 5,28 5,58 licherweiſe wurde niemand verletzt, da ſich zur Zeit des Un⸗ 7 er falls keine Arbeiter in dem unteken Zimmer aufhtelten. achbargebiete n 54 6 8 WMaſſerwärme des Rheins 20,0 Herausgeber, Drucker und Verleger. Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Maunnheim, E G 2 Direktion: Ferdinand Heyme. c Oftersheim, 3. Aug. Ein 63jähriger Bahnarbeiter von hier hat ſich heute vormittagerhängt. Der Grund zur Tat iſt noch nicht bekannt. st. Mosbach, 2. Aug. Die Gemeinde Diedesheim feiert am 7. Auguſt einen Heimattag.— Pfarrer Lauten⸗ ſchläger in Dallau wurde nach Offenburg verſetzt. Die evangeliſche Kirchengemeinde bereitete ihrem bisherigen Seel⸗ ſorger einen würdigen Abſchied. ͤ ²˙ AA Edelweiß Von H. S. Auerbach Es gibt wohl wenige Pflanzen, über die mehr Unſinn ge⸗ ſchrieben wird und um die ſich mehr romantiſche Sagen ge⸗ ſponnen haben, als um unſer gewöhnliches Edelweiß der Alpen, Die meiſten halten Edelweiß für eine außerordentlich ſeltene Blume, die nur unter den größten Schwierigkeiten zu bekommen iſt und ausſchließlich an den höchſten und un⸗ zugänglichſten Stellen des wildeſten Hochgebirges wächſt. Edel⸗ weißpflücken gilt nicht nur als ſchwierig und gefüährlich, ſon⸗ dern man hält die Blume auch für glückbringend, ähnlich der weißen Heide.— Dieſe Vorſtellung vom Edelweiß, beſonders was ſeine große Seltenheit betrifft, wird ja nun einigermaßen erſchüttert, wenn der Reiſende in die Alpen kommt, und über⸗ all Kinder ſieht, die ganze Büſchel Edelweiß zum Verkauf an⸗ bieten, ganz wie bei uns in den Großſtädten Veilchenſträuße angeboten werden. Ohne Zweifel iſt Edelweiß in den vom Fremdenverkehr am meiſten berührten Teilen der Alpen ſeltener geworden, beſtimmt überall im Umkreis der großen Fremdengaſthäuſer. Doch gibt es noch viele Stellen abſeits der großen Heerſtraßen, ſelbſt in der Schweiz, wo die Pflanze im Ueberfluß auf ſanften 10 75 und ſogar an ganz ebenen Stellen wächſt. Wie wiele von denen, die in den Zeitungen als„beim Edelweiß⸗ Unwetter auch in der Saarpfalz :: St. JIngbert, 3. Auguſt. Das geſtrige Unwetter hatte in der ganzen Umgegend Ueberſchwemmungen zur Folge. Aus Haſſel wird gemeldet, daß dort der Sturm großen Schaden Khefredakteur: Kurt Fiſcher(beurlaubth. Verantwil. Rebakkeure: Für Polittt: 9. A. Metßner angerichtet hat. Bäume und Telegraphenmaſten wurden um⸗ Fan end 512 85 e i 5 2 0 un eues a elt: 1— 2 Fange cen Uon ber Besetatden Aids wde in e l e e 2 b. 88— Dn ——....˖ ˖——— Tätigkeitsplan für das Winterſemeſter 1927/28 beſprochen, der einige Diskuſſionsabende über aktuelle Themen aus der augenblicklichen wirtſchaftlichen und politiſchen Situation vor⸗ ſieht. Nach Erledigung der geſchäftlichen Angelegenheiten be⸗ gann die erſte Ausſprache der Geſellſchaft. Generaldirektor Friedrich Bergius hielt einen Vortrag über„Mögliche Strukturwandlungen der Wirtſchaft im Rahmen veränderter an den ſich eine intereſſante Diskuſſion anſchloß. 4e Die betende Judith. Auf dem alten Luſtſchloſſe zu Anſon befindet ſich ein Gobelin, auf welchem die ſchöne Judith, nach⸗ dem ſie dem verliebten Holofernes den Kopf abgeſchnitten hat, Gott dankend, zu den Füßen eines Kruzifixes und vor dem Bilde der heiligen Jungfrau liegt. st. Nordblicht und Rundfunk! Vielfach wird eine Störung des ͤrahtloſen Empfangs durch Nordlichter behauptet. M vermutete ſogar, daß der Einfluß dieſer Erſcheinung ſich we hin nach Süden erſtreckt und auch im Rundfunk Europas fühlbar würde. Der Direktor der drahtloſen Station Good⸗ haon in Grönland, Holten⸗Moeller, hat nun jahrelang ein⸗ gehende Beobachtungen angeſtellt. Er kommt auf Grund viel⸗ facher Verſuche zu dem Ergebnis, daß das Auftreten von Nordlichtern überhaupt keinen Einfluß auf die elektriſchen Schwingungen ausübt. Es konnte weder ein Anwachſen noe eine Verringerung der Lautſtärke, noch konnte eine A rung der Reichweite feſtgeſtellt werden Noch mit einem andern Irrtum bezüglich des Edelweiß' muß aufgeräumt werden, daß es nämlich ſchwierig ſei, es künſtlich zu ziehen und daß es nur in höheren Lagen gedeihe. Nichtsdergleichen trifft zu. Edelweiß kann ohne weiteres aus Samen gezogen werden, und kommt auf jedem guten, nicht zu ſchweren Boden in freier, ſonniger Lage fort. Andernfalls verliert es ſeine charakteriſtiſche ſamtene Weiße. Was die Höhenlage betrifft, ſo macht es ſich natürlich am ſchönſten in felſiger Umgebung, doch kommt es auch in der Ebene ſehr gut weiter. Selbſt in Norddeutſchland wird es mit Erfolg in Gär⸗ ten gezogen, beſonders als ſogen. Steingewächs in den belieb⸗ ten„Trockenmauern“, die übrigens auch manchen anderen alpinen Gewächſen eine neue Heimſtätte geboten haben. Es iſt gut, daß dies nicht allgemein bekannt iſt, denn ſonſt würde Edelweiß bald eine gewöhnliche Gartenblume ſein, und mit dem romantiſchen Schimmer, das es heute noch umgibt, wäre es dann wohl für immer vorbei. Kunſt und Wiſſenſchaft de Eine Geſellſchaft zur Förderung des Sozialwiſſen⸗ ſchaftlichen Inſtituts in Heidelberg. Vor kurzem fand im So⸗ zialwiſſenſchaftlichen Inſtitut der Univerſität Heidelberg die Gründungsverſammlung einer Studien⸗ und Forſchungs⸗ geſellſchaft ſtatt. Zahlreiche führende Perſönlichkeiten aus Politik und Wirtſchaft, frühere Schüler und ſonſtige Freunde des Inſtituts waren dazu eingeladen. Nach einem kurzen pffücken abgeſtürzt“ gemeldet werden, haben denn wirklich Edelweiß geſucht? Ganz unnötige, nur durch Unvorſichtigkeit und Unkenntnis verurſachte Unfälle ereignen ſich regelmäßig in den Bergen. Man kennt es ja: ein Reiſender verläßt ſein Hotel, in gewöhnlichen ungenagelten Schuhen. Er bummelt auf dem kurzen trockenen Alpenraſen herum und in zehn Mi⸗ nuten haben ſeine Sohlen eine äußerſt gefährliche Glätte an⸗ genommen; und dann ſtürzt der Unvorſichtige von einem an ſich ganz ungefährlichen kleinen Abhange ab, wo er nicht fallen durfte und mit genagelten Schuhen auch niemals gefallen wäre. Es iſt dann reine Glücksſache, ob die Folgen nur in — 52 gehörigen Schreck oder in zerbrochenen Gliedern be⸗ E en. 5 1 Edelweiß iſt eine Pflanze, die mehr durch ihre Eigenart als durch ihre ungewöhnliche Schönhett auffällt, ein unregel⸗ mäßtiger Stern von glitzerndem weißen Samt. Die ſchönſte Abart kommt wohl in Tibet vor, ſie trägt die Bezeichnung Jeontopodium Aloysiodora und ſtrömt einen ſtarkenZitronen⸗ duft aus. vorgelegte Satzungsentwurf einſtimmig angenommen. Da⸗ Bericht des Vorſitzenden des vorbereitenden Ausſchuſſes, Fa⸗ brikdirektor Richard Freudenberg⸗Weinheim, wurde der nach ſtellt ſich die Geſellſchaft die Aufgabe, die von dem In⸗ ſtitut gepflegten wiſſenſchaftlichen Diſziplinen durch eine enge Verbindung mit der Praxis zu fördern und dem Inſtitut bei der Beſchaffung der für die Ausgeſtaltung und den Ausbau ſeiner wiſſenſchaftlichen und pädagogiſchen Arbeiten erfor⸗ derlichen Mittel behilflich zu ſein. Ordentliches Mitglied der Geſellſchaft können alle die Perſönlichkeiten werden, die vom Porſtand zum Beitritt aufgefordert ſind und daraufhin ſchrift⸗ lich ihren Beitritt erklären. Weiterhin ſind Mitglied der Ge⸗ ſellſchaft die Dozenten des Inſtituts. Die Leiſtung der Bei⸗ träge iſt freiwillig. Der Vorſtand der Geſellſchaft beſteht aus mindeſtens 9, höchſtens 15 Mitgliedern, Der geſchäftsführende Direktor des Inſtituts, zurzeit Geheimrat Prof. Dr. Alfred Weber, bekleidet ſtets das Amt des ſtellvertretenden Vor⸗ ſitzenden. Nach der Wahl des Vorſtandes gelangten finan⸗ zielle Fragen zur Erörterung. Schließlich wurde noch der Theobor Döring und der Vankler Der berühmte Berliner Schauſpieler Theodor Döring ſpielte gelegentlich eines Gaſtſpiels in Mannheim den Bankier Müller in Bauernfelds Luſtſpiel„Das Liebesproto⸗ koll“ in der Maske eines der erſten Bankiers der Stadt. Tags darauf macht der Bankier dem Künſtler einen Beſuch. Döring empfängt ihn mit einiger Beklommenheit, der Gaſt plaudert aber ganz unbefangen über alle möglichen Dinge und erwähnt nur beim Fortgehen, die Aufführung des„Liebesprotokolls, hätte ihm ausgezeichnet gefallen.„Ihre Maske, lieber Döring“ fügte er im Geſprächston hinzu,„war vortrefflich, bis auf eſe Kleinigkeit: ich trage ſtets echte Brillantknöpfe am Hemd, dle Ihrigen aber waren unecht. Sie erlauben mir wohl den klei⸗ nen Fehler zu verbeſſern, denn ich möchte in meinem eigenen Intereſſe nicht, daß die Zuſchauer aus der Kopie einen falſchen Rückſchluß auf das Original ziehen.“ Sprach's, drückte dem Künſtler ein Käſtchen mit echten Brillantknöpfen in die Hand und empfahl ſich mit einer freundlichen Verbeugung. ie n rt u üSFenade d SS.Sag8 8 nuene 4 Donnerstag, den 4. Auguſt 1927 Neue Maunnheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe] 5. Seite. Nr. 88 Sportliche Rundſchau 9. Kongreß des Oberrheiniſchen Schachbundes In der 5. Runde des Meiſterſchaftsturniers verliert Huſſong⸗Mannheimer Schachklub in einem Damenbauernſpiel gegen Dr. Eg. Meyer⸗Mannheimer Schachklub. Huſſong machte in Zeitnot einen Abtauſchfehler in einer ausgeglichenen Endſpielſtellung, der ihm die Partie koſtete. Huſſong hat ſich mit dieſer Partie den erſten Preis verſcherzt. Ochs⸗Maunh. Schachvereinigung kommt in einem Damengamboit gegen Rutz⸗ Karlsruhe in Nachteil. Ochs kann ſich aber durch die ſchlechte Feſtſetzung des Karlsruhers bald erholen und hielt die Partie noch remis. Fleißner⸗Mannh. Schachklub kommt in einem Damengambit gegen Heinr. Weißinger⸗Karlsruhe in eine weit überlegene Stellung, ſtellt aber eine Figur ein und gibt auf. Barnſtedt⸗Karlsruhe gelangt in einem eingeſchränkten Damen⸗ B gegen Klucker⸗Freiburg bald in gewonnene Stel⸗ lung, Durch ſchwaches Spiel Barnſtedts erringt Klucker noch Remis⸗Stellung, verliert aber durch Zeitüberſchreitung. Theo Weißinger⸗Karlsruhe remiſiert gegen Baron v. Tereſtſchenko⸗ aden⸗Baden. Ahr⸗Pforzheim gewinnt in glänzendem An⸗ griffsſpiel gegen Sartory⸗Konſtanz. Von Hängepartien wurden erledigt: Ochs⸗ annheimer Schachvereinigung remiſiert gegen H. Weißinger⸗ Karlsruhe; Fleißner⸗Mannh. Schachklub gewinnt gegen Ahr⸗ Pforzheim; Heinr. Weißinger⸗Karlsruhe gewinnt gegen Sar⸗ tory⸗Konſtanz. Stand nach der 5. Runde im Meiſterſchaftsturnier: Dr. Meyer 4, Ahr und H. Weißinger 3½, Huſſong 3, Fleiß⸗ ner, Barnſtedt 2% Klucker und Ochs 2, Sartory 1½fH., Rutz 1½, Theo Weißinger 1½2., v. Tereſtſchenko 1771 B. Stand nach der 4. und 5. Runde im Hauptturnier: Ruchto 11 Mannheim 4, Schottmüller⸗Freiburg, Eiſinger jr.⸗ Karlsruhe 3½8., J Herrmann⸗Karlsruhe 3½, Kirpitſchnikoff⸗Heidelberg 3. 2H., Ebeling⸗Freiburg 38., Scheibe⸗Karlsruhe, Eiſinger ſen.⸗ Karlsruhe, Zimmermann⸗Ludwigshafen 3, Bader⸗Pforzheim 2½ ½., Stenzel⸗Pforzheim, Dr. Linder⸗Freiburg, Barth⸗ Bruchſal 2½, Reinbold⸗Pforzheim 28. Schmitz⸗Freiburg, Unch⸗Karlsruhe.., Hund⸗Karlsruhe 1½½2., Klude⸗ Freiburg, Ftes⸗Pforzheim 17½208., Guſtav Hehl⸗Ludwigshafen, nterwagner⸗Karlsruhe 1½, Horſt⸗Rannheim, Brenner⸗ Bruchſal, Schneider⸗Mannheim, Blum⸗Mannheim 1H., Folz⸗ Ludwigshafen, Geismar⸗Bruchſal 1. Im Nebenturnier führen zur Zeit Gärtner⸗Karls⸗ ruhe und Kawalow⸗Karlsruhe mit 4% Punkten. Dr. Eg. Meyer, Mannheimer Schachklub Meiſter vom Oberrhein In der 6. und letzten Runde des Meiſterſchaftsturniers gelangt Dr. Meyer⸗Mannheim gegen Ahr⸗Pforzheim in eine beſſere Stellung. Schlißlich gewinnt Dr. Meyer noch die ualität, muß aber in Zeitnot die Partie remis geben. Da⸗ ragender JForm errungen. Huſſong⸗Mannheim erzielt in einem Damengambit gegen Heinr. Weißinger⸗Karlsruhe das beſſere Spiel und gewinnt. Barnſtedt⸗Karlsruhe erhält gegen ſeinen Klubkameraden Theo Weißinger einen ſcharfen Königs⸗ angriff, der zum Stege führt. Ochs, Mannheimer Schachver⸗ einigung, ſteht lange Zeit gegen Baron v. Terestſchenko⸗ Baden⸗Baden in gedrückter Stellung, bekommt aber ſchließ⸗ lich Angriff, der durch guten Aufbau zum Siege führt. Klucker⸗ Freiburg kommt gegen Fleißner⸗Mannheimer Schachklub in Poſitionsnachteil, erringt jedoch den Sieg infolge ſchwerer Fehler ſeines Gegners. Die Partie Sartory⸗Konſtanz— Rutz⸗Karlsruhe konnte nicht mehr beendigt werden, jedoch wurde ſie für Rutz⸗Karlsruhe, der einen Mehrbauern und Poſitionsvorteil beſitzt, als gewonnen abgeſchätzt. Endſtand im Meiſterſchaftsturnier: 1. Preis und ober⸗ rheiniſchen Meiſtertitel bis zum nächſten Kongreß 1928 in Karlsruhe Dr. Eg. Meyer⸗Mannheimer Schachklub mit 4% Punkten. 2. und 3. Preis geteilt zwiſchen Huſſong⸗Mann⸗ heimer Schachklub und Ahr⸗Pforzheim, mit je 4 Punkten; Heinr. Weißinger⸗Karlsruhe und Barnſtedt⸗Karlsruhe teilen mit 3 Punkten den 4. und 5. Preis? es folgen weiter: Klucker⸗Freiburg und Ochs⸗Mannheimer Schachvereinigung mit 3 Punkten; Fleißner⸗Mannheimer Schachklub und Rutz⸗ Karlsruhe 2 Punkte; Sartory⸗Konſtanz und Theo Weißin⸗ e 2 Punkte; v. Terestſchenko⸗Baden⸗Baden 1% unkte. 8 Dr. Egon Meyer, Mannheimer Schachklub, iſt die große Bruchſaler Ueberraſchung. Unbeſiegt, in glänzender Form geht Dr. Meyer als Erſter durchs Ziel und läßt die erſten Spieler Badens und der Pfalz. Theo Weißinger, v. Teres⸗ tſchenko und den Titelvertefdiger Huſſong hinter ſich. Hoffen wir, daß Dr. Meyer dem Mannheimer Schachklub noch wei⸗ tere ſchöne Erfolge bringen wird. Ueberraſchend iſt auch das glänzende Abſchneiden Ahrs⸗Pforzheim, der, nur zur Probe ins Meiſterſchaftsturnier zugelaſſen, ſich gleich zum 2. und 3. Platz aufſchmingen konnte. Verſagt haben die Favoriten: Huſſong. Theo Weißinger und v. Terestſchenko; Huſſong teil⸗ weiſe durch eigene Schuld, Theo Weißinger und v. Teres⸗ tſchenko durch ſchlechte Form. Im Hauptturnier ſiegte Eiſinger jr.⸗Karlsruhe in der letzten Runde gegen Ruchti II⸗Mannheim. Damit belegt Ei⸗ ſinger den erſten Platz mit 5) Punkten aus 6. Endſtand der Preisträger im Hauptturnſer: Eiſin⸗ ger jr.⸗Karlsruhe 1. Preis; Bader⸗Pforzheim, Kirpitſchnikoff⸗ Heidelberg, Ebeling⸗Freiburg, Herrmann⸗Karlsruhe mit 4½ Punkten.—5. Pr. geteilt; Weiß⸗Pforzheim, Ruchti II⸗Mann⸗ heim, Thielemann⸗Schwetzingen, Eiſinger ſen.⸗Karlsruhe und Zimmermann⸗Ludwigshafen mit 4 Punkten.—10. Preis geteilt; Schottmüller⸗Freiburg, Dr. Linder⸗Freiburg mit 3½ Punkten 11.—12. Preis geteilt. Endſtand der Preisträger im Nebenturnier: Kawalow⸗ Karlsruhe mit 5½ Punkten 1. Preis; Mayer⸗Heidelberg mit 5 Punkten 2. Preis; Heer⸗Pforzheim, Gärtner⸗Karlsruhe, Ad. Fritſch⸗Karlsruhe mit%½ Punkten.—5. Preis geteilt; Weih⸗ nacht⸗Mannheimer Schachvereinigung, Bährle⸗Eberbach, Lin⸗ der⸗Freiburg, Buchti⸗Freiburg mit 4 Punkten.—9. Preis mit hat Dr. Meyer ungeſchlagen den Meiſtertitel in hervor⸗ eeeeeeeeeeeee Fe brikverkaußstelle Mula-Fabrikverkoulsfelle: Mannheim, N 4. 10 Leiter: L. Jung Telephon 20434 59 64 190 90 1% Mn usm. Segu, e WORen und enzefen -Llankudkad Gllaeft a. Ag.as Großer Eröffnungspreis 81. J. 27. Nieger: Bon n, Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meinen lieben treusorgenden Gatten, unseren herzensguten Vater, Großvater, Schwieger- vater und Onkel, Prokurist 4739 Karl Kesselheim nach längerem Leiden im 71. Lebensjahre heute vormittag in die Ewigkeit abzurufen. Mannheim(Otto Beckstr.), Greven- broich, Frankfurt a.., 3. August 1927. Lina Kesselheim Wus. Familie Leenherd Bürkel Familie Meinrich Brucer Familie Kari kesselheim, jr. Familie Willii Münle Die Beerdigung findet am Freitag, 5. August nachmittags 3 Uhr von der Leichenhalle aus statt. Das Seelenamt für den Verstorbenen in der Hil. Geist-Kirche am Samstag, den 6. August, morgens ½ 7 Uhr. Danksagung. Für die zahlreichen Beweise àufrichtiger An- Mugahme an dem Hinscheiden unserer lieben utter Trau Ellsabei Gleser geb. vonler e prechen wir unseren innigsten Dank aus. Kurt, Ernst und Karl Werner Gleser. Ein treues Vaterherz hat aufgehört zu schlagen. Tief erschũttert teilen wir Verwandten und Be- kannten mit, daß mein innigstgeliebter, treuer Gatte, Vater, Grogvater, Schwiegervater, Schwager u. Onkei Franz Reimling am 3 August, ½2 Uhr nachmittags nach langem schweren Leiden im Alter von 66 Jahren sanft ent- schlafen ist. 44782 Mannheim(Max Josefstr. 18), den 3. Aug. 1027. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Anna Reimling geb Baungärner Wa. nebst Kinder und Angehörige. Die Beerdigung findet Freitag nachmittag 12% Uhr von der Leichenhalle aus statt, Statt besonderer Anzeige. Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meine liebe Frau, unsere herzenggute Mutter, Schwieger- mutter, Großmutter und Tante KHalharina Boniier Leb. Baumann nach schwerer, mit großer Geduld erttagener Krankheit, im Alter von 72 Jahren und 4 Monate am Mittwoch nachm. 12% Uhr, versehen mit den heiligen Sterbesakramenten, zu sich in die Ewig⸗- keit abzurufen. In tiefer Trauer: Mariin Bonlier Wiinelm Bontter NMarina Bonlier. geb Steeb Georg Bonkfer Elise Boniier. geb. Mezger NMidzael Karl Clara KHari geb. Bonifer 4780 und Enkelkinder Die Beerdigung findet am Freitag, den 8. August nachm. 3½½ Uhr von der Leichenhalle aus statt. Seelenamt um 7 Uhr in der Unteren Pfarrkirche. Von Kondolenzbesuchen bittet man abzusehen. Wanzen Flthe, Schwaben ete. rotten Sie samt Brut radikal aus durch die Of. Fritz Eckstein Zahnarzt Heue etenes von der Reise zurilek M 7. 1 7810 Tel, 23388 Hurtürsten-Drgerle 2913 dehön möbl. Ammer hof ſofort zu vermiet. 83488 in verm. Mittelſtr. 28 geteilt; Em. Fritſch⸗Karlsruhe, E. Heilmann⸗Bruchſal, Stõ⸗ pel II⸗Mannheimer Schachvereinigung, A. Zimmermann⸗ Bruchſal und Libler⸗Freiburg mit 3% Punkten 10.—14. Preis geteilt. 8 In dem geſtern abend ſtattgefundenen Blitzturnier ſiegte Dr. Linder⸗Freiburg vor Huſſong, Maunheimer Schachklub. Pferdeſport Rennen zu Strausberg 1. Waſſerfall⸗Hürdenrennen. 2500„. 2400 Meter: 1. Geſt. Ebbesloh Figaro(H. Müſchen); 2. Florida; 3. Trier. Ferner liefen: San Marco, Arndt, Ofterdingen, Katzbach, Mataja. Tot. 63. Pl. 19, 20, 16:10. 1 Läge— Hals. 2. Froſchkaſten⸗Jagdrennen. Ehrenpr. und 2500. 4100 Meter: 1. S. Kornblums Luftpoſt(Hr. v. Borcke); 2. Magier; 3. Wunderbär. Ferner liefen: Mumpitz, Hingebung, Toga, Oberjäger, Mandarine, Octavio. Tot. 41. Pl. 14, 15, 14:10. 3. Hollunder⸗Flachreunen. 2500. 2600 Meter: 1. von Wedemeyers König Lear(M. Jentzſch); 2. Aufklärung; 3. Fritz Fromm. Ferner liefen: Daim 2, Canio, Fridolin, Hollunder, Stummer Teufel, Carl⸗Ferdinand, Firn 2. Tot.17. Pl. 14, 48, 34:10. 4. Heidekrug⸗Jagdrennen. Ehrenpr. u. 2500 J. 3400.: 1. Freifrau E v. Wertherns Grille(König); 2. Juchſie; 3. Harzreiſe. Jerner liefen: Alabana, Fünf Uhr, Felſen⸗ quelle, Dieſtel, R. Theano, Silvaplana. Tot. 73. Pl. 18, 25, 13,:10. 5. Waldſchlößchen⸗Jagdrennen. 2500. 3000 Meter: 1. A. Wagners Thalyſia(J. Kohoutek); 2. Rückfahrt 3. Bere⸗ ſina. Ferner liefen: Fechter, Kariſſima, Eldͤgaffeln, Daſſy 2, Staffelſtein. Tot. 19. Pl. 13, 21, 22:10. 6. Auguſt⸗Ausgleich. 2500. 1800 Meter: 1. H. Pom⸗ merings Aaſe(Zehmiſch); 2. Catania; 3. Heiliger Narr⸗ Ferner liefen: Paladin, Quilon, Kronprinz. Tot. 43. Pl. 22, 28:10. 7. Preis von Kagel. Jagdrennen. 2500. 3000 Meter: 1. v. Dodel Greif an(Hauſer); 2. Menelaos 3. Gezireh. Jer⸗ ner liefen: Lhaſa, Maimorgen, Grazilla, Nordland, Elf. Tot. 42. Pl. 17, 14, 37:10. Allgemeines * Neuer Weltrekord von Steindorff. Der Chefpilot der Rohrbach⸗Werke, Steindorff, konnte ſeinen füngſt erzielten Weltrekorden einen weiteren hinzufügen. Er legte mit einem Serienflugzeug Type„Rohrbach⸗Roland“ 100 Kilometer mit 2000 Kilogr. Nutzlaſt mit einem Stundenmittel von 216,2 Kilo⸗ meter zurück und unterbot damit die alte Welthöchſtleiſtung erheblich. 5 * Gründung des Verbandes Südweſtdeutſcher Sportpreſſe. Die Gründungsverſammlung des Verbandes Südweſtdeutſcher Sportpreſſe, deſſen Grundlagen bei einer Beſprechung am 3. Juli in Karlsruhe bereits feſtgelegt wurden, wird aus Anlaß der Freiburger A. D...⸗Rekordtage(5. bis 7. Auguſt) am Samtsag, den 6. Auguſt abends im Lokal„Zur Börſe(Kaiſer⸗ ſtraße) in Freiburg ſtattfinden. In dieſer offiziellen Grün⸗ dungsverſammlung wird die Vorſtandswahl ſowie die Satzungsfeſtlegung erfolgen. Todes- Anzeige. Ein tragisches Geschick hat uns unseren lieben, guten und unvergeßlichen Alire im blühenden Alter von 19½ Jahren jah entrissen. In tiefstem Schmerz: Winelm Simon u. Frau Franziska geb. Iffinger Gertrud Simon Anneliese Simon MANNHEIM(Mittelstr 60), den 4. August 1927 Die Beerdigung findet am Freitag, den 5. August 1927, mittags 1 Uhr von der Leichenhalle aus statt. 4791 Vermietungen Metzgerel ab 1. 9. 27 krankhhlb. zu vermiet. Ang, unt. A L 37 an die Geſchſt. * 4742 7 Statt Karten 4806 1 Keurl Kreft Gerlle Kreff Seb. Brericit Möbl. Zimmer 2 an ſolid. Herrn ſof. Vermhlfe zu vermieten. B3517 8 Pflügersgrundſtr. 5, NMerrmeirn Auqustf 1027 3. Stock rechts. Jul Höbt Anaen ſof, zu vermiet B3504 'heim⸗Neckarſtadt, Stamitzſtr. 13, pt. Iks. 4 Aintl. Veröftentüchungen der Stadt Maunbelm Handwerkskammerbeitrag. Der Handwerkskammerbeitrag für das Jahr 1927 iſt fällig. Wir erſuchen um Zah⸗ lung bis ſpäteſtens 15. Auguſt 1927,. Wer dieſe Friſt verſäumt, hat die geordnete Ber⸗ ſäumnisgebühr zu entrichten u. die Zwangs⸗ vollſtreckung zu erwarten. Eine beſondere ahnung eines jeden einzelnen Säumigen erfolgt nicht. Zahlung iſt auf den bereits behändigten Forderungszettel zu leiſten. Schalterſtunden bei der Stadtkaſſe von —1 Uhr und von 78—4 ÜUhr, Samstags v.—12 Uhr; bei den Gemeindeſekretarigten der Vororte nach den in den Nathäufern ausgehängten Anſchlägen. 43 Stadikaſſe. mit Küchenben., Tel., elekt. Licht. am Bahn⸗ Nachzufragen bei Streit, Seckeuheimerſtr 20. Gut möbliertes Mohg. U. Sch aünmer zu verm. Parkring 25a 1 Tr. links. B3521 Möbl. Zimmer m. Frühſtück an anſt. Herrn od. Dame ſof. Verſteigerung. In unſerem Verſteigerungslokal— 0 5, 1, Eingang gegenüber dem Schulgebände— fin⸗ det an folgenden Tagen die ffeutliche Ber⸗ ſteigerung verfallener Pfänder gegen Bar⸗ 3. St.., Nähe Meßpl. zahlung ſtatt: 4728 aJ für Gold, Silber, Uhren, Fabrräder u. Sehr ſchön möbliertes dergl. am Mittwoch, den 10, Augußt 1927 b) für Kleider, Weißzeug, Betten, Stieſel Zimmer u. dergl. am Mittwoch und Donnerstag, den 17. 0 18. 115 1927. 81 eginn jeweils 2 Uhr(Lokald Mitbringen von Aa—5 atte Die Auslöſung der Pfandſcheine v. Monat Dez. 1926 und Januar 1025 dang nur noch bis Montag, den 8. Auguſt erfolgen. Städt. Leihamt. Morgen früh auf der Freibank:; KEuh⸗ 8* an Servierfräul. ſof. zu vermieten.*4662 F 2. 9, 2 Treppen. Schön möbliertes mit 2 Betten f. ſofort zu vermieten.*4674 FE l. 2, 8 Tr. rechts. Möbl. Zimmer mit Klav. u. gr. Schreib⸗ tiſch, ev. Abendeſſen. Nähe Ebertbrücke ſof. fleiſch. Anfang Nr. 1 Krankenkasse. d. Bad. Gew.⸗ u. Handw.⸗Vereinig. idelberg · u vermieten. Zu er⸗ Freie Arztewahl. Arzt u. A S stewahl. Arzt u. Apotheke 9e l. Endeer n. uun Bcbttal, f l. f! 6 Na 8 m. Tarif.. a10 Velke Carl Jebratdt, G5. l% Tck Sü. 890 Neue Mannzeimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Vom ſüddeutſchen Rundholz⸗ und Vrettermarkt Am ſüddeutſchen Rundholzmarkt iſt die Lage trotz der in den Sommermonaten eingeſchränkteren Verkaufstätigkeit weiterhin feſt⸗ geblteben. Ein Rundſchreiben des Badiſchen Waldbeſitzerverbandes beſagt, das Auftauchen der Gerüchte über einen bevorſtehenden Preis⸗ rückgang auf Vermutungen beruhen. Die Anmeldung von Bauvor⸗ haben ſei gut, der Baubedarf ſcheine alſo groß zu ſein und es könne demnach angenommen werden, daß ſich auch die Holzpreiſe bis auf weiteres auf ihrer bisherigen Höhe halten werden. Die Geſchäfts⸗ ſtelle des genannten Verbandes erzielte bei durch ihre Vermittlung vorgenommenen Verkäufen in Prozenten der Landesgrundpreiſe zu⸗ letzt für Fichten⸗ und Tannen⸗Stammholz im Schwarz⸗ wald für Starkholz 150 Proz., Maſten 160 Proz., Boden⸗ ſeegegend 135—155 Proz., Maſten 100 Proz., Boden⸗ Jand 130—150 Proz., für Forlenſtammholz im Oberland 125—150 Proz., Mittelland und Rheinebene 135—160 Proz., Odenwald und Bauland 120—140 Proz., für Papierholz 145—155 Proz., für Laubſtammholz: Eichen, 130—180 Proz., für Quali⸗ tätseichen bis über 200 Proz., Rotbuchen 130—170 Proz., Hain⸗ bhuchen 130—150 Proz., Eſchen 140—160 Proz., Erlen 120—150 Proz. und für Nadelſtangen 130—150 Proz.— Nachdem es ſich als unmöglich gezeigt hat, für ganz Deutſchland eine gleiche Roy⸗ holzſortierung zuſtande zu bringen, haben ſich die ſüddeutſchen Staatsforſtverwaltungen und Walobeſitzerverbände bemüht, wentg⸗ ſtens für Bayern, Württemberg und Baden eine gemeinſame Hors⸗ ſortierungsvorſchrift aufzuſtellen. Die langen und mühſamen Ver⸗ handlungen haben ihr Ende erreicht. Die ſogenannte Heilbronner Sortierung für das Nadelſtammholz iſt beibehalten worden, als weſentlichſte Aenderungen ſind zu erwähnen die Vermehrung der Stammholz⸗Abſchnittsklaſſen(damit auch die Forlen der Rheinebene uſw., die nicht in die Heilbronner Sorterung paſſen, feiner differen⸗ ziert werden können) und eine Aenderung der Nadelſtangenein⸗ teilung. Als ſehr weſentlich für den ſüddeutſchen Holzhandel dürfte ſich der heute in Kraft getretene, Ermäßigungen von 20—25 Proz. bringende Waſſerumſchlagtarif„Ausnahmetarif 1 und für Stamm⸗ und Schnittholz im Rhein⸗, Main und Neckar⸗Umſchlags⸗ verkehr“ erweiſen, zunächſt mit Gültigkeit bis 31. Juli 1928. Dieſer Ausnahmetarif gilt nur für ſolche Sendungen, die in den darin namentlich aufgeführten Umſchlagsplätzen mit der Eiſenbahn ankom⸗ men und auf dem Waſſerwege weiterbefördert werden. Damit iſt eine alte Forderung der Holzwirtſchaft an die Reichsbahn endlich in Erfüllung gegangen.— Was die Lage am Schnittholzmarkt anlangt, ſo ſind die Werke bei der Abwicklung der früher gemachten Bauholz⸗Abſchlüſſe meiſt noch voll beſchäftgt und auch die Nachfrage nach Bauholz hat in enem Umfange angehalten, daß ſich die zuletzt notierten Preiſe weter halten ließen. Weniger befriedigend iſt nach den Angaben des Schnittholzhandels die Hage am Bretter⸗ markt, wo das Verkaufsgeſchäft als ſchwer und ſchleppend bezeichnet werden müſſe. Die wünſchenswerte Preisaufbeſſerung könne nicht aufkomme, weil das Ausland ſehr ſtark am Markt iſt. Die hohen Rundholzpreiſe ſtänden hierzu in dauerndem Widerſpruch. Sie wür⸗ den unverſtändlicherweiſe fortgeſetzt bewilligt, obwohl ſie ſelbſt nicht einmal durch die gehobenen Bauholzpreſe gerechtfertigt erſcheinen. Beim Verkauf an Wiederverkäufer ſtellten ſich die Forderungen der Produzenten frei Waggon Karlsruhe—Mannheim zuletzt wie folgt: Bauholz, ſcharfkantig, 66,50—67,50; reine und halbreine Bret⸗ texr, je nach Breite,/ 109—120, gute Bretter 1 89—100, Aus⸗ ſchußbretter 60—69, Rahmen, gute, ½ 72—74, A b⸗ rahmen ¼ 64—66, je Kbm., Latten, gute, 8,5—9 Pfg., A b⸗ latten 6,5—7 Pfg. per Lfm. Blochware: Fichte ½ 75—80, Kiefer/ 105—120, Modellkiefer, 70—80, per Kbm., Hobelware: gute, ½ 2,35—2,40, unſortierte 1 2,10—2,15, ge⸗ hobelte.⸗Bord 1,85—1,90, Rauſpund,“,/ 1,70—1,75 per am. Am Hartholzmarkt, an dem von einem Rückgang keines⸗ falls geſprochen werden kann, werden Eſche und Weißbuche weniger verlangt, rege dagegen iſt die Nachfrage nach Rotbuche; insbeſondere intereſſiert man ſich für gute Qualität und gut trockene Ware. Eiche blieb ſtetig, gute Ware beſſer gefragt. Preiſe: Eichen⸗Blochware Ja. Qualität, von 40 Ctm. Durchmeſſer, aufwärts, 220—300, von 35—39 Ctm. Durchm./ 145—200, Ia. Eichen⸗Dickten, je nach Durchmeſſer, 260—400, Rotbuchen⸗Blochware, Ja. Qual., von 75 Ctm. Durchm., u. mehr/ 100—130(ungedämpft; gedämpft ea., 20 Proz. mehr), von 30—44 Ctm. Durchm.,/ 75—95, Pappeln, Ja. Blochware, 25 mm aufw. ſtark, 95—130, Ia. Dickten/ 150—220, per Kbm. Nach ausländiſcher Hobelware hat die Nachfrage an⸗ halten; auch für ausländiſche Hart⸗ und Edelhölzer blieben ie Preiſe feſt. (Standard Oil—J. G. Farben. Es beſtätigt ſich, daß der Repräſendant der amerikaniſchen Petroleuminduſtrie, Walter C. Teagle von der Standard⸗Oil⸗Company of New Jerſey, nach einem Beſuch in Holland und nach kurzem Aufenthalt in Berlin nunmehr in Süddeutſchland eingetroffen iſt. Es ſcheint, daß er in Heidelberg irgendwie privaten Aufenthalt genommen hat. Wir konnten aber feſtſtellen, daß der Zweck der Anweſenheit Teagles tatſächlich den Ver⸗ handlungen der Standard⸗Oil⸗Gruppe mit dem J. G. Far⸗ henkonzern gilt. Aus der Anweſenheit des nach John D. Rockefeller erſten Mannes der Standard⸗Oil Comp. ergibt ſich fraglos, daß die erwähnten Verhandlungen bisher günſtig ver⸗ laufen und bereits weit fortgeſchrittnen ſein müſſen. Zwi⸗ ſchen den verhandelnden Parteien beſteht jedoch eine Verab⸗ redung darüber, Einzelheiten nicht eher bekannt zu geben, bevor der Abſchluß vollzogen iſt. 5 Deterding an Rockeſeller. Wie aus New Vork gemeldet wird, hat der Präſident der Royal Dutch Shell⸗ Gruppe, Sir Heury Deterding, perſönlich einen Brief an John Rockefeller, den Präſidenten der Standard Oil⸗Gruppe gerichtet, in dem er einen Ver⸗ mittlungsverſuch macht, um einen internationalen Oel⸗ krieg zu vermeiden. Deterding appelliert an Rockefeller, die Verhandlungen mit den Sowjets aufzugeben. -: Keine Zuſammenfaſſung der Bergbauintereſſen der Hugo Stinnes G. m. b. H. Die Newyorker Meldung, wonach Borbeſprechungen zwiſchen den Vertretern der amerikaniſchen Finanzgruppe und der Hugo Stinnes G. m. b. H. in Mülheim mit dem äußerſten Ziel einer Juſion der Gewerkſchaften Mathias Stinnes, Viktoria Mathias, Ver. Welheim und des Bergwerks⸗Verein ſtattgefunden hätten, wird auf Anfrage von Herrn Hugo Stinnes jun. dementiert. Es hätten ſeines Wiſſens weder in Amerika noch in Deutſchland diesbezügliche Beſprechungen ſtattgefunden. * Bamag⸗Meguin.⸗G. in Berlin. Wie die Geſellſchaft mitteilt, hat ſich der Auftragsbeſtand im Laufe des ſoeben beendeten Geſchäfts⸗ jahres gegen das vorangegangene Geſchäftsjahr nicht unbeträchtlich gehoben. Dieſes hatte bekanntlich mit einem Verluſt von 845 000%¼ abgeſchloſſen, der auf neue Rechnung vorgetragen worden iſt. Zur Zeit iſt der Ausblick günſtiger, jedoch könne über das Endergebnis des am 30. Juni abgelaufenen Geſchäftsjahres 1926—27 entſprechend der ganzen Art des Betriebes gegenwärtig noch nichts geſagt worden, da die Abſchlußarbeiten einen Ueberblick darüber voraus ſichtlich nicht vor Ende Oktober ds. Is. geſtatten werden. * Neugrudung der Porzellanfabrik Fraurenth. Wie„B..“ mitteilt, iſt noch im Laufe dieſes Monats mit der Gründung einer neuen Porzellanfabrik Fraureuth.⸗G. zu rechnen. Das.⸗K. ſoll, dem Vernehmen nach, nicht unter 1 Mill. betragen, aber auch nicht weſentlich über dieſen Betrag hinausgehen. Der Beſitzer der Liegenſchaften, der dieſe aus dem Konkurs erworben hat, ſei das bisherige.⸗R.⸗Mitglied Kom.⸗R. Mallintiak(als Kaufpreis nennt man uns 700 000). Ferner . 150 000 /¼ beſchloſſen. oll der Michael⸗Konzern intereſſiert ſein, der ſeinerzeit bei r Auseinanderſetzung mit der Internationalen Handelsbank eine Hypothek auf Fraureuth übernommen hatte. Aller Vorausſicht nach wird im A,⸗R. der neuen 1 Direktor Schleſinger vom Michael⸗Konzern mit vertreten ſein. 15 2 Opel Co..⸗G. in Bad Mergeutheim.— Kapitalserhöhung genehmigt. Die geſtrige o..⸗V. genehmigte einſtimmig die Vor⸗ ſchläge der Verwaltung.. 585 7 v.., desgleichen die Erhöhung de 8 jeſch Die neuen Aktien wurden einer des Bankhauſes Albert Schwarz in Stuttgart über⸗ — bhisherigen.⸗R.⸗Mitglieder wurden wieder, Landrat Dr. Thein⸗Hildburghauſen neu in den.⸗R. gewählt. Der Ge⸗ ſchäftgang des Jahres 1927 entwickelt ſich weiterhin günſtig. Der Geſchäftsverkehr zwiſchen den Spediteuren und den Verfrachtern wurde bisher abgewickelt aufgrund der All⸗ gemeſuen Geſchäftsbedingungen. feſtgeſtellt vom Verein Deutſcher Spediteure E.., die zum Teil noch durch Be⸗ dingungen der örtlichen Speditionsvereine ergänzt wurden. Dieſe Bedingungen ſind aufgrund langjähriger Etfaprungen vom Speditionsgewerbe ſorgfältig ausgearbeitet worden und entſprachen im großen und ganzen auch den Bedürfniſſen der Wirtſchaft. Nach dem Kriege, vor allem in den Zeiten in und nach der Inflation hat der Geſchäftsverkehr zwiſchen den geben. Bei der Vielſeitigkeit des Geſchäfts des Spediteurs und andererſeits bei der damals überaus großen Flüſſigkeit der Verhältniſſe war eine Rechtsunſicherheit eingetreten, die noch dadurch verſchärft wurde, daß die Diebſtahls⸗ und ſon⸗ ſtige Schadensgefahr im Speditionsgewerbe bei der damaligen allgemeinen Begehrlichkeit nach Sachbenten weſentlich ge⸗ ſteigert war. Es trat daher aus den Wirtſchaftskreiſen der Wunſch zutage, dieſe Verhältniſſe durch Schaffung einer all⸗ gemein geltenden neuen Rechtsgrundlage zu mildern oder ganz zu beſeitigen. Dieſe Beſtrebungen wurden auch von maßgebenden Kreiſen des Speditionsgewerbes unterſtützt, nachdem es an der Sicherheit fehlte, daß die Gerichte im ein⸗ zelnen Fall die in den bisherigen Bedingungen enthaltenen Vorſchriften als verbindlich allgemein anerkannten. Das Speditionsgewerbe ſtrebte nun dem Ziele zu, mit den Spitzen⸗ vertretungen der Wirtſchaft eine Vereinbarung zu ſchaffen, wonach die neuen Bedingungen in einer gemeinſam feſt⸗ zuſetzenden Form mit den Unterſchriften der Spitzenverbände als Grundlage für die Aufträge an Spediteure anerkannt werden, ſodaß die neuen Geſchäftsbedingungen als Handels⸗ und Verkehrsgebrauch baldigſt allgemein Anerkennung finden. Nach monatelangen Verhandlungen, zu denen die Handels⸗ kammern weſentliche Vorarbeit geleitet haben, haben die wirt⸗ ſchaftlichen Spitzenverbände, nämlich Der Deutſche Induſtrie⸗ und Handelstag, Der Reichsverband der Deutſchen Induſtrie, Der Reichsverband des Deutſchen Groß⸗ und Ueberſeehandels, Die Hauptgemeinſchaft des Deutſchen Einzelhandels, Der Deutſche Verſicherungsſchutzverband ſowie Der Verein Deut⸗ ſcher Spedteure, Reichsverband des Deutſchen Speditions⸗ gewerbes vor kurzem in ihrer Schlußberatung ihre grundſätz⸗ liche Zuſtimmung zu den„Neuen Allgemeinen Deutſchen Spediteurbedingungen“ erklärt. Die Bedingungen(A..Sp.) treten am 10. Auguſt 1927 in Kraft. Bei der allgemeinen Bedeutung dieſer Bedingungen für die deutſche Vertſchaft dürften einige kurze Angaben über die wichtigſten Nende⸗ rungen von Intereſſe ſein. Nach den alten Geſchäftsbedingungen konnten Anſprüche an den Spediteur nur vom Auftraggeber im eigenen Namen und für eigene Rechnung geltend gemacht werden. Die Abtretung dieſer Rechte an einen Dritten war ausgeſchloſſen. Der neue 8 3 ſieht eine Abtretung der Rechte des Auftraggebers an einen Dritten im Rahmen der Spediteurbedingungen vor. Die Aenderung dieſer oft beanſtandeten Beſtimmung muß als große Erleichterung für die Verfrachter an⸗ geſehen werden. In iſt beſtimmt, daß alle Aufträge und Weiſungen an den Spediteur ſchriftlich erteilt werden müſſen. Für die Befolgung mündlicher und telephoniſcher Mitteilungen, die von keiner Seite ſchriftlich beſtätigt ſind, ebenſo für die Befolgung von Mitteilungen an Kutſcher oder andere gewerbliche Angeſtellte übernimmt der Spe⸗ diteur keine Gewähr; auch geſchieht die Uebergabe von Schriftſtücken irgendwelcher Art an Kutſcher oder andere gewerbliche Angeſtellte ausſchließlich auf Gefahr des Auftraggebers. Bezüglich der Lei⸗ ſtungen, Vergütungen und Auslagen des Spediteurs iſt folgendes klares neues Recht geſchaffen worden: „Angebote des Spediteurs und Vereinbarungen mit ihm über Preiſe und Leiſtungen beziehen ſich ſtets nur auf die namentlich aufgeführten eigenen Leiſtungen und, oder Leiſtungen Dritter und, wenn nichts anderes ſchriftlich vereinbart, nur auf Güter normalen Umfangs, normalen Gewichts und normaler Be⸗ ſchaffenheit; ſie ſetzen normale, unveränderte Beförderungsver⸗ hältniſſe, ungehinderte Verbindungswege, Möglichkeit unmittel⸗ barer ſofortiger Weiterverſendung ſowie Weitergeltung der bisherigen Frachten, Valutaverheltuniſſe und Tarife, welche der Vereinbarung zugrunde lagen, voraus. Die üblichen Sonder⸗ gebühren und Sonderauslagen gelangen außerdem zur Er⸗ hebung, vorausgeſetzt, daß der Spediteur den Auftraggeber da⸗ uf hingewieſen hat; dabei genügt ein genereller Hinweis, wie etwa„zuzüglich der üblichen Nebenſpeſen“. Der 8 29, der die Umrechnungskurſe bei Zahlungen in fremder Währung feſtlegt, bringt ebenfalls für die Verfrachter eine unzwei⸗ deutige Regelung. 5 Deviſenmarkt Madrid ſchwächer Die Reichsmark war ziemlich unverändert, gegen Dollar .2025 bis.2035. Spanien ſchwächer, wahrſcheinlich auf Poſi⸗ tionslöſungen, gegen London 28.56. London in ſich feſter, gegen Dollar.8580 nach.8570. Holland und Schweiz un⸗ verändert. Heute voumittag notierten: 3 4 3 4 8 London-Paris 124,00124,09J Maild.-Schwz.] 28.25 Lond.-Brüſſel 34,92 34,92 Holland-Schw. 208.00 Lond.-Maild. 89.25 89,30 Kabel Holland 2,19 5 Kabel Schweig 5,191 5,188 Lond.-Holland 12,11 Lond.⸗Schweig 25,21 25,20 London-Oslo. 18,80 Paris-Schweiß 20,33] 20,32J Lond.⸗Kopenh. 18.14 In.⸗Mk. laſſen ſich folgende Kurſe feſtſtellen 28,240Lond.-Stockh. 207.900Lnd.-Madrid 2,495 Mailand-Paris 138,95 188,90 12,12Brüſſel-Paris 18,80 7 84 18.14J[Kabel London.85.6 London 20,41 20,41 Beos 12,45 12,45 Madrid. 71.60 71.48 Paris... 138,46 16,45 Oslo. 108,55108,55 Argentinien 1,784 1,784 ürich 0,97 81,00Kopenhagen. 112,47112,50 Japan....903 1,96 Mailand.. 22,87 22.86 Stockhol m. 112,65112,60 New⸗Dork.4,203.202 Holland...40168.43 Brüſſel 558.42 58.45 * Einheitliche Zinsſätze der Bankvereinigungen für Geld über Ultimo. Die Berliner Stempelvereinigung und die Bankvereinigung in Frankfurt/ Main, Hamburg, Breslau, Köln und München ſind im Rahmen ihrer üblichen gemeinſchaftlichen Vereinbarungen überein⸗ gekommen, für Geld, das über den Ultimo hinaus ſtehen bleibt, einen Satz von höchſtens 6 v. H. zu vergüten. Für Geld bis längſtens Monatsende werden nach wie vor 5 v. H. gewährt. * Karlsruher Produktenbörſe, vom 3. Auguſt. Abteilung Ge⸗ treide, Mehl und Futtermittel. Der Markt iſt ſtetig. Für die neue Ware laſſen ſich Preiſe auch heute noch nicht normieren, Lieferung ſind ſtark begehrt. Deutſcher Roggen, neue Ernte 27,50—28,50, Deutſcher Roggen, neue Ernte 24—25, Sommergerſte unentwickelt. Wintergerſte 22,50—24, Deutſcher Hafer unentwickelt. Plata Mais, prompt und ſpäter 19,75—20, Weizenmehl Mühlenfor⸗ derung 39,50—40, Roggenmehl, Mühlenforderung, nordd. Fabrikate, Auguſt 35,50—36,50, Roggenmehl, Mühlenforderung, ſüdd. Fabrikate, September⸗Oktober 34,25—35, Weizenfuttermehl, promt ſelten an⸗ geboten 17,50—18, Weizenkleie, fein 12,75—13, Weizenkleie grob 13,25—13,75, Roggenkleie 14,25—14,50, Spezialfabrikete entſprechend teuerer. Biertreber, je nach Herkunft 15,50—16,25, Me zkeime 15,50—16 Trockenſchnitzel, alter Campagne 12,75—13,25, Fr artoffel—10, Rauhfuttermittel: Loſes Wieſenheu, gut, geſund, trouen 8,50—9, neue Ernte 9,50—10, Luzerne, neue Ernte 9,50—10, Weizen Roggenſtroh drahtgepr. 4,50—5, alles per 100 Kilo, Mühlenfabrikate, Mais, Bier⸗ treber und Malzkeime mit, Getreide und Trockenſchnitzel ohne Sack, Frachtparität Karlsruhe, bezw. Fertigfabrikate Parität Fabrikſtation. Waggonpreiſe. Kleine Quantitäten entſprechende Zuſchläge. Ab⸗ teilung Weine und Spirituoſen: Lage unverändert. Spediteuren und der Wirtſchaft vielfach zu Klagen Anlaß ge⸗ Die neuen„Allgemeinen Deutſchen Spediteurbedingungen(A. O. Sy.) Von Syndikus Friedrich Langenbein, Mannheim Hinſichtlich der Zahlungsfriſt, die bisher 3 Tage betrug, iſt in den neuen Bedingungen feſtgeſetzt, daß Zahlungsverzug nach Ablauf von 5 Tagen nach Fälligkeit eintritt. Auch dieſe Beſtimmung iſt für die Verfrachter eine begrüßenswerte Neuerung. Bezüglich der Transportverſicherung war es dem Spediteur bis⸗ her freigeſtellt, nach ſeinem Ermeſſen die bloße Wertangabe des Gutes als Auftrag zur Verſicherung anzuſehen oder nicht. Nach der neuen Faſſung bedarf es zur Verſicherung eines beſonderen Auf⸗ trages, ſodaß der Spediteur nicht mehr auf Grund der bloßen Wert⸗ angabe zu verſichern hat. Weitere Aenderungen gegenüber den bisherigen Bedingungen beziehen ſich auf die Lagerei, das Pfandrecht, Verjährung uſw. Die wichtigſte Aenderung betrifft die Haftungsbeſchrän⸗ kung. Bisher haben die Spediteure mehr oder minder ihre Haf⸗ tung eingeſchränkt im allgemeinen auf/ 400.— für jeden Schadens⸗ fall. Dieſe Haftpflichteinſchränkung wurde von der Wirtſchaft am meiſten beanſtandet. Nachdem die Spediteure erklärten, eine weſent⸗ liche Erhöhung ihrer Haftung angeſichts der niedrigen Tarife für thre Leiſtungen, die in keinem Verhältnis zu dem Wert der ihnen anvertrauten Sendungen ſtehen, nicht übernehmen zu können, ent⸗ ſtand der Gedanke, die ganze Haftung des Spediteurs in ſeinem Intereſſe und im Intereſſe der Wirtſchaft auf einer breiten Baſis durch eine Verſicherung aufzubauen. In den neuen Bedingungen iſt die Abdeckung der Haftung des Spediteurs nunmehr durch eine Verſicherung aufgrund eines allgemeinen Speditions⸗Verſicherungs⸗ ſcheines vorgeſehen, wodurch die frühere Haftungsbeſchränkung alles Intereſſe verliert, da ſie nur ſibſidär weiterbehen ſoll. Dieſe Ver⸗ ſicherung, die bei einem Pool von Verſicherungsgeſellſchaften ge⸗ nommen wurde, deckt weder das Transport⸗ und Lagerriſiko, noch auch ſonſtige Beſchädigung oder Verluſt der dem Spediteur anver⸗ trauten Güter, ſondern ſie deckt mittelbare Schäaden, für die der Spediteur aufgrund des ihm erteilten Auftrages verantwortlich wer⸗ den könnte, z. B. Fehlleitungen, Aushändigung ohne die vorgeſehene Nachnahmeeinziehung, Verſehung bei der Verzollung uſw... Die Prämie für dieſe Verſicherung wird vom Kunden getragen. Die Verſicherung wird, wenn der Kunde nicht ſchriftlich zum Ausdruck bringt, daß er die Speditionsverſicherung nicht wünſcht, ohne ⸗ teres vom 10. Auguſt 1927 ab vom Spediteur für jeden Verkehes⸗ vertrag vermittelnd gedeckt und dem Kunden in Rechnung geſtellt. Unter Verkehrsverträgen im Sinne des Verſicherungsſcheines ſollen hierbei verſtanden ſein alle Speditions⸗, Fracht⸗ und Lager⸗ verträge, einſchließlich der bei ſolchen Verträgen üblichen Neben⸗ aufträge. Solche ſind z. B. Nachnahmeerhebungen, Verwägungen, andere Mengenfeſtſtellung, Verpackung, Muſterziehung, Verladung, Ausladung und Verzollung. Der Spediteur hat für jeden Auftrag nur /% 10 000.— als Wert des Gutes anzunehmen, und die dement⸗ ſprechende Prämie von 10 Pfg.(1 Pfg. für je 1000.—) für Rech⸗ nung ſeines Kunden zu zahlen. Es kommt hiernach nicht darauf an, ob er den Wert des Gutes kennt oder nicht. Einen höheren Wert hat er nur dann zu verſichern, wenn ein Kunde ihn ſchriftlich aus⸗ brücklich mit einer höheren Verſicherung beauftragt. Für Auftraggeber, die die Verſicherung nicht wünſchen, iſt zu bemerken, daß der Spediteur in dieſem Fall, ſoweit ihm Verſchulden nachgewieſen wird, nur beſchränkt haftet und zwar für 40.— je 100 Kilo brutto, niemals aber mehr als 600.— für jeden Schadens⸗ fall. Es wird ausdrücklich noch bemerkt, daß beſtehende Trausport⸗ 2 Lagerverſicherungen von dieſer Verſicherung nicht betroffen werden. Vom 10. Auguſt 1927 ab, dem Tag des Inkrafttretens der neuen Bedingungen kann jeder Verkehrstreibende von ſeinem Spediteur die Vorlage des neuen Speditions⸗Verſicherungs⸗ ſcheines zum Zweck der Abdeckung der Spediteurhaftung unter Ausſchluß der Gefahren für Transport und Lagerung ver⸗ langen. Die neue Regelung, die eine weitgehende Klärung der bisher oft beklagten Rechtsunſicherheit darſtellt, wird von am Verkehr intereſſierten Kreiſen auf das lebhafteſte begrüßt werden können. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß durch die gemein⸗ ſame Feſtſtellung der Allgemeinen Deutſchen Spediteur⸗ bedingungen in die auch bisher vorhanden geweſene Vertrags⸗ freiheit nicht eingegriffen werden ſoll. Die Erforderniſſe ein⸗ zelner Zweige der Induſtrie und namentlich auch der See⸗ und Binnenhafenplätze werden gegebenenfalls den Abſchluß beſon⸗ derer Bedingungen erforderlich machen. Andererſeits kann aber nunmehr erwartet werden, daß jeder, der die All⸗ gemeinen Deutſchen Spediteurbedingungen zur Vertrauens⸗ grundlage macht, ſich ſpäter nicht mehr darauf beruft, daß die Bedingungen rechtsungültig ſeien. Im Verkehr mit dem Spediteur darf nicht außer Acht ge⸗ laſſen werden, daß demſelben große Werte anvertraut werden, daß er als Vertrauensmann für ſeine Kunden tätig iſt und deshalb nicht der billigſte, ſondern der vertrauenswürdigſte Spediteur der beſte iſt. Mögen die neuen Allgemeinen Spediteurbedingungen, die nicht mehr einſeitig vom Speditionsgewerbe aufgeſtellt, ſon⸗ dern gemeinſam mit der geſamten Wirtſchaft feſtgelegt wur⸗ den, im Verkehr zwiſchen Verfrachter und Spediteur gute obwohl da u. dort Angebot herauskommt. Futtermittel für prompte, Früchte tragen im Intereſſe der deutſchen Wirtſchaft. * Neuſtadter Obſtgroßmarkt. Am geſtrigen Obſtgroßmarkt hätte die Anfuhr angeſichts des ſtarken Händlerbeſuches größer ſein dürfen. Die Preiſe pro Kilo bewegten ſich wie folgt: Aprikoſen 120 bis 160 Pfg., Aepfel 30—50, Birnen 24—44, Kirſchen 50, Mirabellen 36 bis 90, Pfirſich 50 bis 120, Reineklauden 20 bis 36, Stachelbeeren 30, türkiſche Kirſchen 20 bis 36, Zwetſchgen 24 bis 38, Das Fallobſt war entſprechend billiger. * Vom pfälziſchen Weinhandel. Neuſtadt a. d.., 3. Auguſt. Das Verkaufsgeſchäft des pfälziſchen Weinhandels iſt der Jahreszeit entſprechend augenblicklich ziemlich mäßig. Ausſchankweine und kleine Tiſchweine werden zwar fortgeſetzt verlangt, während beſſere Quali⸗ tätsweine nur in kleinen und kleinſten Mengen gehandelt werden. Die Preiſe für Ausſchankweine haben in letzter Zeit etwas angezogen. Nach kleineren und mittleren Rotweinen beſteht noch ziemlich gute Nachfrage. Das Flaſchenweingeſchäft läßt dagegen viel zu wünſchen übrig. Für pfälziſche Weine, verſchnitten oder unverſchnitten, weiß ſowohl als rot, im Faß als auch in der Literflaſche geführt, werden noch immerdie alten Preiſe bewilligt. Qualitätsweine des 1921er Jahrganges ſind weiterhin ſchwer unterzubringen. Das Einkaufs⸗ geſchäft des Weinhandels iſt zurzeit gleichfalls belanglos. In letzter Zeit wurden vor allem kleine Weine unter der Hand erſtanden. ! Die braſilianiſche Rekord⸗Kaffee⸗Ernte. Der Ertrag der diesjährigen Kaffee⸗Ernte Braſiliens wird auf 20—22 Mill⸗ Sack geſchätzt. Einſchließlich der aus dem vorigen Erntefahr herübergenommenen Beſtände verfügt Braſilien zurzeit über 34 Mill. Sack, während der jährliche Weltverbrauch nur 21 Mill. Sack beträgt. Selbſt wenn Braſilien—8 Mill. Sack der diesjährigen Ernte in das nachfolgende Jahr hinüber⸗ nimmt, überſteigt das braſilianiſche Angebot weit die Nach⸗ frage, und man befürchtet eine Kriſe am Kaffeemarkt. Verliner Metallbörſe vom 3. Auguſt Preiſe in Feſtmark für 1 Kg. 2. 3 Elektrolytkupfei 126,25 127, 50 Aluminium in Raffinadekupfer—.—— Barren.1⁴.14 Blei—.——.— Zinn ausl.—.— Rohzink Bb.⸗Pr..—.————— Hütteneinn—.——.— „(kr. 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