9 Bezugspreiſe: In Mannheim u. Amgebung frei ins Haus bder Poſt menalic NR..280 ah Belaß eld. Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlstuhe. ufermame telle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 1,4˙6, Baſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr.ö, Mee enen 19/0 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. J2mal. Fernſprecher: 24944. 24945,24951.24952 u. 24953 Beilagen: Sport und Spiel. Aus Seit und Leben je Mannh Abend⸗Ausgabe 1 56 0 9N 0 N I 0 01 II br 00 en bral U Iizelger walt, Streils, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben Mannheimer Frauenzeitung. Unterhaltungs-Beilage. Aus der Weſt der Cechnik. Wandern und Neiſen eimerSeifüng Preis 10 Nlennig 1927— Nr. 300 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Kolonclzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Nelamen 34.⸗M. 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In dem pfychologiſchen Moment, in dem das franzöſiſche Publikum unter dem Eindruck einer intenſiven Propaganda auf Grund des von der Profeſſor Förſterſchen „Menſchheit“ veröffentlichten ſogenannten Reorganiſations⸗ plaues für die Reichswehr ſteht, veröffentlicht nun auch die Poincaré naheſtehende Wochenſchrift„Aux Ecoutes“ kinen Geheim bericht, den der Oberkommandierende der Rheinarmee, General Guillemat, an den Kriegsminiſter Painlevé und an den Außenminiſter Briand gerichtet hat. Dieſer Bericht ſei wahrſcheinlich, ſo meint die Zeitſchrift, toter Buchſtabe geblieben. Vielleicht habe man ſogar nicht einmal den Miniſterpräſidenten in Kenntnis geſetzt. General Guillemat beſchuldigt die Reichsregierung, ſie verfolge ſeit Aunmehr einem Jahre einen Plan für die Organiſie⸗ eung einer Militärmacht im beſetzten Gebiet, die heeignet ſei, ſich im gegebenen Falle ſchnell gegen Frankreich wenbden. Dieſe Reorganiſation des Militärs im unbe⸗ ſetzten Deutſchland ſei ſchon ſeit langem angeſtrebt, aber bis vor einem Jahre habe man im Rheinland nichts davon be⸗ merkt. Jetzt ſei die Situation vollkommen verändert. Zahl⸗ reiche Organiſationen ſeien im beſetzten Gebiet entſtanden für die Rekrutierung und Ausbildung der Jugend im Hin⸗ blick auf ihre ſofortige Verwendung für Militär⸗ swecke. Beſonderen Wert lege die deutſche Regierung auf die Ausbildung von Fußſoldaten. Einige dieſer Gruppen ſeien ſogar bei Kriegsübungen überxraſcht worden. Das Schießweſen werde zwar im Schoße der Schießvereine durch die Verorbnung des Oberkommiſſariats geregelt, doch ſeden dieſe Erlaſſe den deutſchen Gendarmen, Zöllnern und 5 rſtern gegenüber zu mild. Andererſeits ſuche ſich die entſche Bevölkerung unter den verſchiedenſten Vor⸗ wänden mit Feuerwaffen auszuſtatten. Der Bericht weiſt ferner auf die deutſchen Reitervereine hin, die nach der Darſtellung Guillemats die Aufgabe haben, Kaval⸗ leriſten und Artilleriefahrer im Hinblick 1895 auf einen Revauchekrieg auszubilden. die äußerſt ſchnelle Entwicklung, die alle dieſe Geſellſchaften leit einigen Monaten genommen haben, laſſen ſich nur durch effektive Intervention der deutſchen Behörden erklären. Die Reſultate dieſer Beſtrebungen ſeien bis zum Jahre 1926 in⸗ beige einer ſtrengen Oppoſition der Beſatzungsbehörden noch eſcheiden geweſen. Aber für das Jahr 1927 habe die Reichs⸗ regierung ein Programm aufgeſtellt, das in einer am 17. ebrnar dieſes Jahres in Koblenz abgehaltenen Verſamm⸗ die g vorgelegt worden ſei. Dieſes Programm ſehe vor allem e Eröffnung von acht Luftfahrtlinjen und die 185 von 5 Flughäfen in der Nähe der fran⸗ ſiſchen Grenze vor. Guillemat alarmiert auch die bante ſiſche Regierung mit dem Hinweis auf die Straßen⸗ bi die Verbeſſerung des Eiſenbahnnetzes im beſetzten Ge⸗ ziet, die Pläne für die Erſtellnng von neuen Brücken und e immer ſtärkere Verwendung von Automobilen. Alle dieſe aßnahmen, ſo ſchreibt er, hätten den Zweck, eine ſchnelle onzentration der deutſchen Truppen und ihre Verſchiebung Falle der militäriſchen Operationen zu ſichern. der weiſt Guillemat auf die ſchnelle Entwicklung 925 adiotelegraphie hin, die Abrichtung von Brief⸗ lleg und die Organiſierung von Rote Kreuz⸗Gruppen, alles gefährliche Anzeichen für die militäriſchen Pläne i der deutſchen Regierung. 80 Konzeſſionen, die Deutſchland vor 15 Monaten im be⸗ 8 chlu Gebiet zugeſtanden worden ſeien, meint Guillemat zum ſchleub; hätten keine andere Wirkung, gehabt, als eine Be⸗ en aung der militäriſchen Vorbereitungen fa gun ands, Die Anweſenheit der alliierten Be⸗ wick mächte habe wenigſtens die Wirkung, die Ent⸗ run ung eines Programms zu erſchweren, deſſen Durchfüh⸗ dehin nach Abzug der alliierten Truppen durch nichts mehr ndert werden könnte. ** Aha da hab kinfz en wir den plumpen Pferdefuß, auf den das at ber c Woſchwafele des Herrn Generals hinaus will. Das eſe tend iche Schluß, auf den ſchon ſeit geraumer Zeit all ranzzffſ enziöſen Hetz⸗ und Verleumdungsmeldungen aus Abſicht iſcher Quelle hinauslaufen. Man merkt ſofort die Uigen 808 aber ſchon lange nicht mehr verſtimmt. Einen hei⸗ aber hat man auf jene„Deutſche“, die den Aus⸗ zaſiſ Ber ee ſo ſtaunenswerter Phantaſie begabten fran⸗ ahrheit ehirnen dem Auslande gegenüber einen Schein von ſern 1 und Berechtigung geben.(Siehe hierzu auch un⸗ M. 8„Rückblick und Vorſchau“. Die Schriftl. der Der Kommentar aus Verlin Fanzöſtaer i 6. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) Die gerade 755 Hetzkampagne gegen Deutſchland nimmt nach⸗ zes Gen artige Formen an. Der ſogenannte Geheimbericht dieſem 955 Guillaumat iſt ungefähr das Tollſte, was auf und. Wa ebiete bisher geleiſtet wurde. Hier wird Dichtung örhett zum Zwecke der Beunruhiaung der öffentlichen Meinung in Frankreich in unerhört tendenziöſer Weiſe zu⸗ ſammengemiſcht. Daß innerhalb des beſetzten Gebiets auch unter Wahrung größter Vorſichtsmaßregeln irgend welche Revanchevorbereitungen überhaupt getroffen wer⸗ den können, iſt, wie jeder Kenner der Verhältniſſe bezeugen wird, bei dem ausgedehnten Spionageſyſtem und dem ſtän⸗ digen Druck, unter dem die Beſatzungsbehörde die Bevölke⸗ rung hält, e iin Ding der Unmöglichkeit. So wie Ge⸗ neral Guillaumat die Dinge zurecht modelt, kann ſelbſt der harmloſeſte Schützen⸗ oder Sportverein zu einer Organiſation für planmäßige Vorbereitung des Revanchekrieges abgeſtem⸗ pelt werden. Bei den abſichtlich in myſteriöſes Halbdunkel gehüllten Angaben über Wegebauten, Brückenerneuerungen, Ausgeſtaltung des Eiſenbahnnetzes, Errichtung von Luftver⸗ kehrslinien uſw., handelt es ſich offenbar um nichts anderes als um das offizielle Notſtandsprogramm, das die Reichsregierung zur Linderung des Arbeits⸗ loſenelends aufgeſtellt hat und das in breiter Oeffent⸗ lichkeit erörtert wurde, und das in allen ſeinen Einzelheiten im Reichsetat enthüllt iſt. Daß am 17. Februar eine Beſprechung in Koblenz ſtattge⸗ funden hat, trifft, wie wir feſtſtellen können, zu. Sie hatte, wie wir Herrn Guillaumat verraten können, den ſehr harm⸗ loſen Zweck, die Durchführung dieſer Arbiten, die mit Rüſtungsabſichten auch nicht den geringſten Zuſammenhang haben, zu regeln. Dieſe Koblenzer Konferenzen ſtellen eine regelmäßige Einrichtung von durchaus oftiziellem Charakter dar. Sie ſind reine Verwaltungsangelegenheiten und haben mit irgend welchen militäriſchen Hintergründen nicht das mindeſte zu tun.„ Ein amtlicher deulſcher Proteſt? Berlin, 6. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) Ein Berliner Mittagsblatt weiß zu melden, daß ein deutſcher Schritt gegen die Pariſer und Londoner Hetz⸗ verſuche geplant und diplomatiſche Vorſtellungen in den Hauptſtädten Englands und Frankreichs bereits ſo gut wie beſchloſſen ſeien. Wir möchten demgegenüber erneut feſtſtellen, daß nach der Richtung hin noch keinerlei, auch nicht vorberei⸗ tende Entſchlüſſe gefaßt wurden. Der Kabinettsrat, der ſich der Erörterung der allgemeinen politiſchen Lage widmen ſoll, wird ſich am 10. Auguſt auch mit dieſem unerquicklichen Thema⸗ beſchäftigen. Von der Abſicht einer Demarche iſt in offiziellen Kreiſen bisher nichts bekannt. Die Anweſenheit des deutſchen Botſchafters, des Herru v. Höſch in Berlin, iſt in Verbindung mit dem bevorſtehen⸗ den Kabinettsrat gebracht worden. Wie wir hören, trifft dieſe Annahme nicht zu. Die Ankunft des Herrn v. Höſch, gerade in dieſen Tagen, iſt ein bloßer Zufall. Es läßt ſich im übrigen ja wohl denken, daß der Botſchafter, der wegen ſeiner ſchweren Erkrankung acht Wochen ſeiner Wirkungsſtätte fernbleiben mußte, das Bedürfnis hat, ſich in Berlin über die„Ilitiſche Lage zu orientieren. Herr v. Höſch wird anfangs nächſter Woche auf ſeinen Poſten nach Paris zurückkehren. Polniſche Militärpropaganda Am geſtrigen Freitag wurde in Warſchau von dem polni⸗ ſchen Verein für Schutz gegen Gasangriffe und von der War⸗ ſchauer Eiſenbahndirektion dem Staate ein Ausſtellungs⸗ wagen mit Gaskampfwaffen übergeben. Dieſer Waggon, der die zum Gaskrieg gehörigen Angriffs⸗ und Verteidigungs⸗ waffen enthält, ſoll in Polen herumfahren und auf allen größeren Stationen eine Zeitlang verweilen. Zwei ſtändige Referenten fahren mit und halten der Zivilbevölkerung, den Schulen und den Eiſenbahnern Vorträge über den Gaskrieg. Prinzipielle Einigung in den Pariſer Wirtſchaftsverhandlungen Berlin, 6. Auguſt.(Von unſerem Berliner Büro.) Die deutſche Delegation hat geſtern die letzten Inſtruktionen für die Pariſer Schlußverhandlung über den Handelsvertrag er⸗ halten. Man nimmt an, daß ſie ermächtigt wurde, der Ver⸗ einbarung in der jetzt ſtipulierten Form zuzuſtimmen. Die entſcheidende Heratung hat geſtern abend ſtattgefunden. Heute wird ſich bereits der franzöſiſche Miniſterrat mit dem Abkom⸗ men beſchäftigen. Immerhin dürften bis zur Redigierung des Textes und Erledigung der Formalitäten noch einige Tage ins Land gehen. Die prinzipielle Einigung iſt jedoch bereits erfolgt. 9 8 Neuer Grenzzwiſchenfall bei Venlimiglia Berlin, 6. Auguſt.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie der„B..“ aus Paris gebrahtet wird, hat ſich ein neuer Zwiſchenfall an der franzöſiſch⸗italieniſchen Grenze ereignet. Wie bereits vor vier Wochen wurde geſtern ein franzöſi⸗ ſcher Güterzug zwiſchen den Stationen Mentone und Ventimiglia von einer Gruppe italieniſcher Faſziſten be⸗ ſchoſſen. * Franzöſiſch⸗ belgiſche Handelsvertragsverhandlungen. Das„Journal“ erfährt aus Brüſſel, daß die franzöſtſch⸗bel⸗ giſchen Handelsvertragsverhandlungen auf November ver⸗ ſchoben wurden. Rückblick und Vorſchau Die Woche der Gedenktage.— Der„kommende Krieg“.— Wir wünſchen nichts als den Frieden.— Profeſſor Förſters Geheimprotokolle.— Orchies im Lichte der Tatſachen.— Die Pazifiſten als Saboteure des Friedens. Rückblick und Vorſchau! Dieſe Worte haben heute einen beſonderen Klang. Keine der 52 Wochen des Jahres iſt zu einem politiſchen Rückblick und Ausblick mehr geeignet als dieſe. Stets wird die erſte Auguſtwoche mit der Erinnerung an den Ausbruch des Weltkrieges untrennbar verbunden ſein. Gebe Gott, daß dieſe Erinnerung für immer ein furchtbares Menetekel für die Völker der Erde bedeutet, daß das erſchüt⸗ ternde Gedenken an all' das unſägliche Elend, das der Krieg mit ſich brachte, an die 7 Millionen blühender Menſchenleben, die er verſchlang, die Verantwortung für die Entfeſſelung eines neuen Weltenbrandes allen Nationen und ihren Regie⸗ rungen für immer ſo gigantiſch erſcheinen läßt, daß niemand es wagen wird, ſich mit dieſer ungeheuerlichen Blutſchuld zu belaſten. Eine furchtbare Geißel der Menſchheit iſt der Krieg! Doch ſo ſehr ſich alle Menſchen darüber einig ſind und ſo ſehr ſie ſich nach Frieden und ungeſtörter Arbeit ſehnen, ſo ſehr ſind alle, die die Zeichen der Zeit aufmerkſam verfolgen, mit Entſetzen ſich darüber klar, daß die Welt noch immer erfüllt iſt mit fieber⸗ hafter Unruhe und verhängnisvoller Gärung und daß gerade jetzt wieder die weltpolitiſche Atmoſphäre ſo mit Zündſtoff ge⸗ laden iſt, daß man mitunter das herzbeklemmende Gefühl hat, es bedürfe nur des zündenden Funkens, um die ganze Welt von neuem in Brand zu ſetzen. Mit einer Sachlichkeit, deren Zynismus erſchütternd wirkt, haben denn auch in der letzten Zeit bedeutende Staatsmänner und Heerführer den„kom⸗ menden Krieg“ wie etwas ſelbſtverſtändliches lang und breit erörtert. Erinnert ſei nur an Muſſolinis Prophezeiung, daß der nächſte Weltkrieg zwiſchen 1930 und 1935 ausbrechen werde und an Marſchall Fochs Betrachtungen, in denen er ſmit einer graufamen Sachlichkeit die Feſtſtellung machte, daß im kommenden Kriege nicht nur die Armeen der Nationen aufeinanderplatzen würden, ſondern daß das nächſte Mal die ganze Nation einſchließlich Frauen und dem kaum den Kinder⸗ ſchuhen entwachſenen Jungvolk beiderlei Geſchlechts mitein⸗ ander kämpfen würden. Daß es den Franzoſen mit ſolchen Plänen furchtbarer Ernſt iſt, darüber kann bei niemanden ein Zweifel beſtehen, der die Verhandlungen der franzöſiſchen Kammer über die neue Heeresreform verfolgt hat. Das Kriegsgeſpenſt, das noch immer die Welt bedroht, verſuchen unſere deutſchen Sozialdemokraten mit den Rufen „Nie wieder Krieg“ zu bannen. Auch in dieſer Woche der Gedenktage hat man das wieder überall in Deutſchland beobachten können. Schade nur, daß unſere ſozialdemokra⸗ tiſchen Maſſen nicht die Möglichkeit haben, ihre„rieſenhaften Antikriegsdemonſtrationen“ in Paris, London oder Rom vor⸗ zuführen. Dort wären ſolche Manifeſtationen ſehr angebracht. Bei uns in Deutſchland rennt man damit nur offene Türen ein. Kein ernſt zu nehmender Menſch in Deutſchland denkt auch nur im Traume an die Entfeſſelung eines von uns aus⸗ gehenden Krieges. Wahnſinn wäre es ja auch, wollten wir angeſichts unſerer Ohnmacht und der zur Genüge bekannten rieſigen Uebermacht der anderen Nationen, bei allen Differen⸗ zen und Streitigkeiten an etwas anderes denken als an fried⸗ liche Verſtändigung. Um das aller Welt zu beweiſen, ſind wir in den Völkerbund eingetreten, haben wir den Locarnovertrag unterzeichnet und auch die letzten Betonlöcher an unſerer Oſt⸗ grenze geſprengt. Wie die Dinge liegen und angeſichts unſerer eingekeſſelten Lage mitten in Europa, haben wir an der Auf⸗ rechterhaltung des Friedens das allergrößte Intereſſe. Wir wollen und können nicht anders, als nur nach dem Frieden und nach Werken des Friedens ſtreben. Wer das Gegenteil behauptet, iſt entweder von pathologiſchen Furcht⸗ und Haß⸗ zuſtänden beſeſſen, wie man ſie ſo häufig bei den Franzoſen findet, oder er iſt, ſofern es ſich um einen Deutſchen handelt, ein durch einſeitigſte Parteipolitik verblendeter, aber deshalb nicht minder verachtenswerter Verleumder. An dieſer Feſt⸗ ſtellung ändern auch die von der geſamten franzöſiſchen Preſſe in ſenſationellſter Weiſe aufgeputzten„Geheimproto⸗ kolle“ nichts, die der Zeitſchrift„Menſchheit“ des ſattſam bekannten paziftſtiſchen Profeſſors Fr. W. Förſter ent⸗ ſtammen.„Der Menſchheit ganzer Jammer“ packt einem an, wenn man hier wieder einmal mit anſehen muß, wie ein Mann, der ſich Deutſcher nennt, ein Mann, dem man Bildung, Verſtand und Logik und vor allem nationale Geſinnung zu⸗ trauen ſollte, von einer außerhalb Deutſchlands befindlichen ſicheren Warte aus ſein deutſches Vaterland verleumdet und bei den Feinden, die ohnedies in ſtets wachem Mißtrauen ſtändig auf der Lauer liegen, noch mehr in Mißkredit zu brin⸗ gen unternimmt. Ein Mann, der in ſolcher Weiſe den deut⸗ ſchen Intereſſen ſchadet, iſt überhaupt kein Deutſcher mehr. Er hat ſich durch ſeine Mitteilungen an die Feinde, die von der deutſchen Reichsregterung ſofort als Fälſchungen gebrand⸗ markt wurden, außerhalb der deutſchen Volksgemeinſchaft ge⸗ ſtellt. Was Förſter als„Programm maßgebender militariſti⸗ ſcher Kreiſe Deutſchlands für die Vorbereitung und Ent⸗ feſſelung einer neuen europäiſchen Kataſtrophe“ den Alltierten in die Hände geſpielt hat, iſt in ſeinem Inhalt ſo fadenſcheinig, daß man ſich eigentlich wundern muß, wie die großen Zeitun⸗ gen des Auslandes einem ſolchen Geheimdokument ſenſatio⸗ nelle Bedeutung beimeſſen können. Doch den Feinden Deutſch⸗ lands iſt eben nichts dumm und einfältig genug, wenn es nur für ihre Haß⸗ und Hetzkampagne gegen Deutſch⸗ and. Das Traurigſte dabei iſt, daß ſich auch deutſche Zeitun⸗ gen aus parteipolitiſcher Voreingenommenheit heraus dazu 2. Seite. Nr. 8600 1 Neue Manuheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Samstag, den 6. Auguſt 1927 hergeben, die ſeit einiger Zeit wieder lebbaft im Gang befind⸗ Liche feindliche Hetzoffenſtve gegen uns durch die Art ihrer Stellungnahme gewiſſermaßen noch zu unterſtützen. Was ſich im Falle Orchies der„Vorwärts“ und die„Voſſiſche Zei⸗ tung“ geleiſtet haben, um die amtlichen Feſtſtellungen und De⸗ menti der deutſchen Reichsregierung in ihrer Wirkung auf das Ausland abzuſchwächen, iſt bekannt. Auch bei den neueſten Enthüllungen des Prof. Förſter kann es die„Voſſiſche Zei⸗ tung“ nicht laſſen, an dem amtlichen deutſchen Dementi herum⸗ zumäkeln. Zwar muß ſie ſelbſt zugeben, daß keinerlei Be⸗ ſprechungen oder Konſpirationen der Reichswehr mit deutſchen nationaliſtiſchen Verbänden über Fragen der deutſchen Rüſtung ſtattgefunden haben, doch kritiſiert ſie das amtliche Dementi als unklar und ungenügend.„Wir hatien Hehofft“, ſo ſchreibt ſte,„daß die amtliche Stellungnahme ſich weniger mit den Aeußerlichkeiten des behaupteten Vorganges., als mit dem ſachlichen Inhalt der gemachten Mitteilungen ausein⸗ anderſetzen werde.“ Und ſie fügt hinzu:„Die ganze Erklä⸗ rung und beſonders ihr Schlußſatz können nicht für ſich in Anſpruch nehmen, eine völlige Klarheit darüber zu bringen, ob nicht im Reichswehrminiſterium Ausarbeitungen gemacht worden ſind, oder gemacht werden, die in der Richtung der in dem angeblichen Verſammlungsbericht gekennzeichneten Tendenzen gehen.“ Kann man ſich wundern, wenn eine ſolche von deutſcher Seite höchſt ſeltſame Kritik den ohnedies ſchon krankhaften Argwohn des Auslandes gegen uns noch neue Nahrung gibt, ſtatt dazu beizutragen, ihn nach Möglichkeit zu beſchwichtigen und das törichte der Förſterſchen Verleumdungen erkennen zu laſſen? Und wenn es den Sozial⸗ und Demokraten in ihrem zarten Gewiſſen wirklich einmal nicht möglich ſein ſollte, die fürs Ausland beſtimmten amtlichen Erklärungen der deutſchen Regierung Wort für Wort zu unterſchreiben, können ſie dann nicht im Intereſſe weniger der Regierung, als des geſamten deutſchen Volkes wenigſtens ſchweigen? Um den„Mut zur Wahrhaftigkeit“, von dem ſich die Voſſiſche Zeitung“ bei der Veröffentlichung ihrer annonymen Dokumente zum Falle Orchies angeblich hat leiten laſſen, iſt es gewiß etwas ſehr ſchönes. Wir haben volles Verſtändnis dafür. Aber iſt dieſer Mut nicht ein trauriger Mut, ſo⸗ Hald man klar vorausſehen muß, daß ſeine Betätigung nur den Feinden Deutſchlands nützt, dem eigenen Vaterlande aber ſchadet? Wir wollen gewiß keinem brutalen nationalen Egoismus das Wort reden, aber haben die Herrſchaften, die jetzt in einer den deutſchen Intereſſen ſo abträglichen Weiſe ihren Wahrheitsfanatismus betätigen, nie etwas von dem Standpunkt gehört, den die Engländer in all dieſen Fragen einnehmen, von dem Standpunkt der England ſo groß gemacht Hat, wie es heute iſt, dem Standpunkt: Right or wrong my Fountry, Recht oder Unrecht,mein Vaterland?. Haben jene Nur⸗Parteipolitiker vergeſſen, daß ſich die Feinde ſeit Jahr und Tag ſchon auf ſie und ihr Zeugnis berufen, wenn ſie der deutſchen Nation die Schuld am Ausbruch des Welt⸗ krieges zuſchieben jene furchtbare Schuld, auf der bekanntlich der ganze Schmach⸗ und Schandvertrag von Verſailles auf⸗ gebaut iſt, der damit ſteht und fällt? Wir haben jedenfalls noch nicht vergeſſen, daß in der Mantelnote vom 16. Juni 1019 zum Verſailler Vertrag klipp und klar die Worte ſtehen: „Deutſchland entwarf und entfeſſelte den Krieg, der die Niedermetzelung und Verſtümmelung von eillionen von menſchlichen Weſen in Europa verurſachte und Europa von einem Ende bis zum andern verwüſtete. Die ichtigkeit dieſer gegen das deutſche Volk gerichteten Anklage iſt von den Männern der deutſchen Revolution anerkannt worden.“„ Warum bringen jene beutſchen Zeitungen, die im Falle Orchtes,(der bekanntlich ohne unſere Schuld durch die Hetzeriſchen Sonntagsreden Poincarés aufgewühlt wurde), mit ſolch reichem Matertlal aus allen möglichen Quellen und Kanälen aufwarten konnten, nicht auch als einen intereſſanten Beitrag zur Aufhellung der Wahrheit, um die es ihnen doch offenbar ſo ſehr zu tun iſt, einen Abdruck aus dem„Avenir de Reimes“, der in ſeiner Nummer 85/88 unter der Ueber⸗ ſchrift„Die heldenmütige Verteidigung der Frauen von Herstal“ u. a. ſchrieb: „Die Frauen, meiſtens Arbeiterinnen der großen Waffen⸗ fabrik, hatten geſchworen, die deutſchen Truppen an der Beſitzer⸗ greifung der Fabrik zu hindern. Sie bewaffneten ſich mit Revol⸗ bern und mit allem, was als Waffe dienen konnte. Sie trieben mehrmals die Angriffe der Ulanen zurück, und als ihre Munition erſchöpft war, verbarrikadierten ſie ſich in ihren Häuſern und goſſen von dort kochendes Waſſer auf die einbringenden Deutſchen. Man ſagt, daß J000 Deutſche durch Brandwunden außer Gefecht geſetzt wurden. Greiſe und Kinder nahmen an der Verteidigung teil“ Und warum erinnern ſie nicht an das am 20. Auguſt 1914 im Brüſſeler„Soir“ erſchienene Rundſchreiben des belgiſchen Gouverneurs an die Bürgermeiſter der Landgemeinden ſeiner Provinz, in dem es hieß: „Die ländlichen Bürgergarden die nicht uniformiert waren, ja vielfach nicht einmal ein Abzeichen trugen] haben nicht zu feuern und können nicht zu miltiäriſchen Dienſten verwandt wer⸗ 8 entgegengeſetzten Befehle ſind aufge⸗ 0 2 Woraus, wenn Worte überhaupt einen Sinn haben, doch klar und deutlich hervorgeht, daß in den erſten Wochen des Krieges in Belgien auch die ländlichen Bürgergarden die Be⸗ fugnis, ja den Befehl zum bewaffneten Wider⸗ ſtand hatten. Solche Vergleiche und ſolche Erinnerungen ſind, ſo will uns dünken, die traurigſten und niederſchmetterndſten, die uns in dieſer Woche der Gedenktage überkommen. Ob uns, wie wir von ganzer Seele wünſchen, allen böſen Wetterleuchten zum Trotz, noch eine lange Periode des Friedens beſchieden ſein wird, oder ob vielleicht gar bald ſchon die Kriegsfurie von neuem über die Welt raſen wird, wiſſen wir nicht. An uns Deutſchen und unſerem ehrlichen Friedenswillen ſoll es ganz gewiß nicht fehlen. Aber das eine wiſſen wir, daß alle parteipolitiſch nicht einſeitig verrannten Deutſche ſich zu einer geſchloſſenen Front zuſammenfinden müſſen gegen Alle, die in dem Wahne dem Frieden zu dienen, ihn ſabotieren. H. A. Meißner. Veleidigungsprozeß Schacht-Ahlberg Vor dem Schöffengericht Berlin⸗Mitte begann heute (Samstag) vormittag die Verhandlung gegen den Vorſitzen⸗ den der Reichsarbeitsgemeinſchaft der Aufwertungsgeſchä⸗ digten und Mieterorganiſationen, Dr. Ahlberg und gegen den Redakteur Hans Ensz wegen Beleidigung des Reichs⸗ bankpräſidenten Dr. Schacht. Direktor Ahlberg wird beſchul⸗ digt, in zwei Verſammlungen gegen den Reichsbankpräſt⸗ denten ſchwere Vorwürfe erhoben zu haben durch die Behaup⸗ tung, daß durch den Ankauf von Kriegsanleiheſtücken im Jahre 1923ſ4 Betrügereien verübt worden ſeien, für die der gegenwärtige Reichsbankpräſident verantwortlich wäre. Weiter wurde Dr. Schacht der Lüge und der bewußten Irre⸗ führung bezichtigt, weil dieſer in der Generalverſammlung der Reichsbankantetlebeſitzer am 26. März 1926 die Menge der zur Reichsbank noch nicht zurückgekehrten braunen Tauſend⸗ Markſcheine mit dem Datum von 1910 auf 128 Milliarden be⸗ ziffert habe, während von den Aufwertlern die Höhe dieſer Summe beſtritten wird. Redakteur Hans Ensz hat in der Zeitſchrift„Die Auf⸗ wertung“ die Ausführungen Dr. Ahlbergs auszugsweiſe wiedergegeben und gegen Dr. Schacht den Vorwurf des Meineides erhoben, weil ſeine in einem Preſſeverfahren wiederholte Erklärung über die Tauſend⸗Markſcheine in Widerſpruch mit den Angaben anderer maßgebender Reichs⸗ bankfunktionäre ſtehe. Die Propaganda der Aufwertungs⸗ verbände hat ſich auch die deutſch⸗feindliche Auslandspreſſe zu⸗ nutze gemacht und in einem im heutigen Prozeß zur Sprache kommenden Artikel des„Figaro“ hat der ehemalige fran⸗ zöſiſche Kriegsminiſter Lefèvre der Reichsbank die Aus⸗ gabe falſchen Geldes zum Vorwurf gemacht und von „der größten Gaunerei aller Zeiten“ geſprochen, Reichsbankpräſtdent Dr. Schacht wird als Zeuge ver⸗ nommen. Letzte Meldungen Schwere Unterſchlagung beim Deutſchen Schützenbund — Nürnberg, 6. Auguſt. Der Bauunternehmer Wilhelm Habrich aus Nürnberg, der Schatzmeiſter des Deutſchen Schützenbundes, wurde wegen Veruntreuungen in Höhe von bisher 154000 Mark verhaftet. Zum Ozeanflug der Junkerswerke — e 6. Aug. Die von der ee Seewetter⸗ warte in eſſau fortlaufend eintreffenden Mitteilungen über die Wetterlage im Gebiet des Atlantiſchen Ozeans lauten günſtig. Auch die Vorausſagen für die erſten Tage der nächſten Woche ſind derart, daß, wenn kein unvorhergefehener Witterungsumſchlag eintritt, von dieſer Seite dem geplanten Ozeanflug der beiden Junkersflugzeuge nichts entgegen ſteht. Ein beutſches Schwimmdock für Fraukreich Paris. 6. Aug,(Von unſerem Partſer Vertreter.) Wie aus Bordeaur gemeldet wird, iſt das auf Reparationsrechnung in Deutſchland gebaute Schwimmbock von 25 000 Tonnen geſtern unter ausgezeichneten Bedingungen im Hafen von Bordeaux angelangt. ———— Vombenattentate in Netwyork und Philadelphia Wie aus Newyork gedrahtet wird, ereigneten ſich am Freitag in den Untergrundbahnhöfen der 23., 28. und 34. Straße, alſo unter dem Broadway des Stadtzentrums, Mitter⸗ nachts heftige Exploſionen, deren Urſache noch nicht reſtlos aufgeklärt iſt. Innerhalb von 10 Minuten wurden in allen drei Bahnhöfen Bomben von großer Spreng⸗ wirkung zur Exploſion gebracht. Eine große An⸗ zahl von Perſonen wurde in den Zügen und auf den Bahn⸗ höfen ſchwer verletzt, darunter eine töblich. Es brach eine ungeheure Panik aus und in dem entſtandenen Gedränge wurden abermals zahlreiche Perſonen, zumeiſt Frauen, ver⸗ letzt. Die Wirkung der Exploſionen machte ſich auch über der Erde ſehr ſtark bemerkbar. An ſechs Wolkenkratzern wurden die Fenſter zertrümmert. In den Hotels und Reſtaurants wurden die Gäſte zu Boden geſchleu⸗ dert. Die Polizei glaubt, daß es ſich um einen Racheakt der Anarchiſten handelt, für die Nichtbegnadigung von Sacco und Vanzetti. Sie führt die Unterſuchung ſtreng ver⸗ traulich. In der Stadt herſcht große Aufregung, mehr Attentate befürchtet. Gleichzeitig wurde auch in Philadelphia ein Bom⸗ benattentat auf die dortige Presbyter⸗Kirche unternom⸗ men. Durch die Exploſion wurden mehrere Perſonen verletzt, Straßenbahnwagen umgeworfen und die Häuſer von 15 Straßen in Mitleidenſchaft gezogen. In der Kirche wurde noch eine zweite Bombe entdeckt, die aus einer Kanne Nitroglyzerin mit Zündkappe beſtand. Von den Tätern ſehlt ſowohl in Newyork als auch in Philadelphia jede Spur. Kommuniſtiſche Demonſtration in VBerlin Berlin, 6. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) Eine kommuniſtiſche Delegation verſuchte geſtern bei der amert⸗ kaniſchen Botſchaft Einlaß zu erlangen, um gegen die Hin⸗ richtung von Sacco und Vanzetti zu proteſtteren. Die Demonſtranten wurden natürlich nicht vorgelaſſen und kamen nicht weiter als bis zum Portier der Botſchaft. Man ließ ihnen, wie die„Rote Fahne“ behauptet, erklären, es ſeien ſchon ſo viel Delegattonen gekommen, daß nicht mehr ver⸗ handelt werden könne. Proteſte aus aller Welt Der Internationale Gewerkſchaftskongreß in Paris be⸗ gann ſeine Sitzung vom Freitag mit einer leidenſchaftlichen Proteſtkundgebung gegen die Beſtättgung der Todesurteile gegen die beiden italieniſchen Anarchiſten Sacco und Van⸗ zetti. Der Präſident des franzöſiſchen Gewerkſchaftsverban⸗ des, Jouhaux, gab in heftigen Worten der Entrüſtung darüber Ausdruck und betonte, daß„dieſes Verbrechen an der Meuſchheit, dieſe Verhöhnung des Rechtes und der Gerechtig⸗ keit“ in der ganzen Welt die größte Entrüſtung hervorgerufen habe. Er ſchlug der Konferenz vor, die Arheiterſchaft der gan⸗ zen Welt zu einem einmütigen Proteſt gegen die amerikaniſche Juſtig aufgufordern. Der Kongreß wurde beauftragt, geeig⸗ nete Vorſchläge zu machen. Stockholm, 6. Auguſt. Als Proteſt gegen die Ablehnung des Gnadengeſuches Saccos und Vanzettis wollen die Stock⸗ holmer Arbeiter am Mittwoch in einem rieſigen Zuge vor die amerikaniſche Geſandtſchaft ziehen, der eine Delegation ein Proteſtſchreiben überreichen wird. Mailand, 6. Auguſt. Die Nachricht von der bevorſtehenden Hinrichtung der beiden Italiener Sacebo und Vanzettt, die vor ſieben Jahren vom Gericht in Maſſachuſſetts zum Tode verur⸗ teilt worden waren, und für die ſeitdem vergeblich das Wie⸗ den war, daß es ſich um einen Juſtizirrtum handele, hat in Italten tiefen Eindruck gemacht. Daß der Gouverneur von Maſſachuſſetts, Fuller, von ſeinem Begnadigungsrecht keinen Gebrauch machte, verſchafft der amerikaniſchen Rechtſprechung auch im fuſziſtiſchen Italten keine Sympathien, obwohl es ſt bei den zum Tode Verurteilten um Anarchiſten handelt. Buenos Aires, 6. Auguſt. Anläßlich der Entſcheidung Ful⸗ lers iſt der Generalſtreik in Roſario ausgebrochen. Der Stra⸗ ßenverkehr ruht. An verſchtedenen Stellen iſt es bereits zn Gewalttätigkeiten gekommen. Hier wird der Streikausbruch für morgen erwartet. Die Regterung iſt entſchkoſſen, die Un⸗ ruhen zu unterdrücken und konzentriert Truypen. Der ſpaniſche Zauberer Eine Marion⸗Geſchichte von Richard Rieß Die Marion kann zaubern. Aber natürlich nur in gewiſſen Grenzen. Weil man von einem achtjährigen Kinde ſchließlich noch nicht alles verlangen kann. Wie's in der Schule manche Dinge giht, die höheren Jahrgängen vorbehalten ſind, ſo hat auch die Zauberei ihre Anfangsgründe und Gebiete für fort⸗ geſchrittene Zauberer. Die Marton iſt erſt beim Kuß⸗Zaubern angelangt. Ver zaubern freilich kann ſie mehr. Zum Bei⸗ piel ſämtliche Bleiſtifte vom Schreibtiſche ihres Vaters oder utters Scheren. Die verzaubert ſie ſo gut, daß nur ein ſchon ſehr ausgereifter Zauberer ſie wieder herbeizaubern könnte. * Zwei Zauberer erſter Klaſſe ſind dagegen der Onkel Röß⸗ ler und der Vatl. Nach einiger Vorbereitung ſind die imſtande, Mohrenköpf, Streußelkuchen, Schokolade, Bonbons und Spiele bis zum Höchſtwert von einer Reichsmark auf dem Luftwege in irgendein Möbelſtück hineinzuzaubern, daß es eine wahre Vuſt iſt, zu ſuchen und zu finden. Wie ſie das nur fertigbringen. Immer Sonntag vormittag kommt der Onkel Rößler. gerade, wenn Marion aus der Schulmeß' zurückgekommen iſt. Ob er heut' zaubern wird, der Onkel? Marion hofft's im Sttllen, aber ſie traut ſich nicht zu fragen. Zauberer ſind näm⸗ lich arg empfinblich, und eine kleine Unbeſcheidenheit kann ihnen die ganze Zauberei verleiden. NMarion wählt einen Umweg:„Meinſt, daß heut rechts Zauberwetter iſt, Onkel?“ fragt ſie. Onkel Rößler geht mal ans Fenſter, ſchnuppert ein wenig hinaus und macht eine ſehr ernſte und bedenkliche Miene. „Der Wind weht von Oſten. Ich glaube nicht, daß der Ober⸗Zauberer Fitzliputzli mich heute hört.“ „Es gibt alſo einen Ober⸗Zauberer, der den Onkels und atls das Zaubern erſt erlauben muß? Und den Wind von ſten verträgt der nicht? 9 wohnt denn der Ober⸗ Zauberer? Etwa gar in Berlin?“ Der Onkel Rößler ſieht ganz geheimnisvoll aus:„In Spanien wohnt er, der Zaubermeiſter.“ Die Marion hält den Atem an:„Der Fitzliputzli?“ fragt ſte, ernſt und feierlich. „Nenn ſeinen Namen nicht laut, ſonſt wird er bös und ver⸗ bietet mir das Zaubern überhaupt!“ „Verſuchs halt mal. Zauber halt mal, Onkl!“ Warum ſoll] tet denn nicht zaubern können, wenn man ſo alt iſt? Die lt iſt für ein achtjähriges Fräulein ſo voller Wunder, daß es gar kein Wunder wär, we zaubern könnte! „Da tut der Onkel Muttls Pullover an, nimmt die türkiſche Tiſchdecke um bie Schulter, ſetzt eine Motorrabrenn⸗Kappe auf und ſieht nun zauberhaft ſchön aus. Stift, ſein Dackel, kriegt an alle Pfoten Schleifen angebunden und muß andauernd zſchön“ machen, damit er ſich ſeiner Feſſeln nicht entledigen kann. Dafür bellt er unaufhörlich. Fitzliputz bellt er. Ich hörs ganz deutlich, Onkel!“ ſagt die Marion, benommen vor Glück und Exwartung, „Stift iſt mein Zauber⸗Affe“, ſagt der Onkel. Aber er muß ſich beeilen, weil der Zauberaffe ſehr unruhig wird und offenſichtlich lebhaftes Intereſſe an einer umgeſtülpten Taſſe nimmt, dte auf dem Schreibtiſch ſteht. „Abrakadabramarionzabramohrenkopfabra“ ſagt der Onkel und er ruft die Beſchwörungsformel zum Fenſter hinaus, daß die Leute in den Häuſern gegenüber ganz, ganz lange Hälſe und große Augen machen, denn ſie meinen, die Marion habe Beſuch von der Oktoberfeſt⸗Wieſe. Stift, der Zauberaffe aber benutzt die gute Gelegenheit, wieder in vierbeinige Grund⸗ ſtellung zu gehen und mit einem Satze auf den Schreibtiſch zu pringen, in gefährliche Nähe der umgeſtülpten Untertaſſe. Zum Glück ſteht es der Onkel rechtzeitig, denn— gerade unter dieſe Taſſe hatte er einen Mohrenkopf gezaubert, den er nun hervorholt. Marion ſtrahlt über das ganze Geſicht. Aber der Onkel iſt nun mal im Zaubern drinnen, und da geht es leicht weiter. Er klopft nur zweimal ans Fenſter, ſchreit„Fitzliputzlil“ drei⸗ mal auf die Straße hinaus— der Kaufmann Ritzinger, der in ſeinem Laden gerade den Salat ordnet, meint, er werde ge⸗ rufen und ſchaut ein bißchen, aber das tut nichts— und plötz⸗ lich hängt vor Marions Fenſter ein Froſch in ſeinem Glaſe. Und das Glas iſt aus Papier und der Froſch aus Schokolade wie's eben iſt bei Zaubergläſern und Zauberfröſchen „Onkel, Du biſt fei wirklich der größte Zauberer, den wo ich kenn“, ſagt die Marion.„Jetzt mißt feden Sonntag zau⸗ bern kommen.“„Gern,“ ſagt der Onkel,„aber— hat's da nicht eben geklingelt?“— Wirklich, es hat geklingelt. Eine ge⸗ heimnisvolle Hand ſchiebt etwas in den Briefkaſtenſchlitz. Nein, was das heut für ein verzauberter Tag iſt! „Für Dich. Onkel!“ ruft die Marion und iſt furchtbar auf⸗ geregt. Wirklich!l Auf dem braunen Brief ſteht:„An den Zau⸗ berer Onkel Rößler.“ Und wie der Onkel den Bogen entfal⸗ et... einen großen, einen rieſigen Bogen!.. da ſteht zu leſen:„Dem Nen e Rößlerx wird auf drei Monate das Zaubern verboten, weil er den Namen des Zauberer Fitzli⸗ nn ein alter Onkel ein bißchen putzli der Marton verraten hat. Gezeichnet: Fitzliputzli, Zau⸗ beramt, Spanſen, Haus 654, Zimmer 56 links. Und ein müch⸗ tiges Stegel iſt darunter gepappt. 1 Da ſtehen ſie nun betroffen da: die Marion und der Onke und auch Stift, der Zauberaffen⸗Hund, der ſeinen Krieg ſchmuck ſoeben erfolgreich abgetan und zerbiſſen hat Von nun an muß ber Vatl zaubern. Da verſteht die Ma⸗ rion keinen Spaß. Wenn ſie brav war, muß gezaubert we 8 den. Bonbons, Stahlfedern, ja meinetwegen auch das Wurſ brot am Abend. Ein gezaubertes ſchmeckt eben doch viel, vie feiner! Wenn nur auch ſie ſelber mal zaubern könntel „Ja mei, Maxton, die Zauberbücher ſind franzöſiſch ge ſchrieben. Wart, bis Du ins Luzeum kommſt“ Es iſt furchtbar, wie geſcheit man ſein muß, ehe man bam bern darf. Denn ſonſt— ſonſt zauberte man einfach, daß aſß geſcheit wird, und dann iſt man zauberhaft geſchelt, ohne f plagen zu müſſen. Die Maxton ſtürzt die Weltordnung um, und das Gebe. des lieben Gottes vom Schweiß des Angeſichts mit dem ner ſein Brot verdienen foll“ wird von ihr weggewiſcht mit d einfachen Forderung:„Menſch, lerne zaubern!“* Aber, ach, die Welt iſt unvollkommen und die Marton 0 ber auch. Nur ihre Phantaſie iſt ungehemmt und rieſengr das Reich ihrer Wünſche. ſie. „Ach, wenn ich doch nur hundert Bäll' hätt'“, ſeufzt en Denn ſie hat Sorgen Und außer den Sorgen nur einen, eln, einzigen„Vollball“. Und dieſer einzige Vollhall iſt geſtern handen gekommen. 0 Wann zauberſt denn wieber, Vatl“, fragt ſie.„we Du der Onkel Rößler nimmer zaubern darf, nacha mußt's wiedermal!“ 125 was ſoll ich denn zaubern. Schokolade oder Mohren⸗ 0 ⸗ „Kein Eß⸗Sach'! Spielſach mußt zaubern.“ zEin Ball vielleicht?“ nd Da ſchaut die Marion ihren Vatl ganz verliebt an, un aus tiefſter Seele aufſeufzend ſagt ſie:„Ja, Vatll!“ en, Zaubern erßeiſcht Vorbereitung. Südwind muß weſen kein Wölkchen darf am Himmel ſein, Fitzliputzlis Name 75 fünfundzwanzig Stunden lang nicht genannt werden, mit— muß es Wirſingkohl gegeben und Marion muß ihn ohne 5 in ren verſpeißt haben und dann.. dann muß der Vatl mgau⸗ die Stabt gehen, um ſich per Radto mit dem ſpaniſchen un derer in Verbindung zu ſetzen. Iſt das alles geſcheßen, de⸗ kommt Vatl heim und in der Schreibtiſchlade. verbirgt ein geheimnisvolles Paketche! 1 da man noch* 90 deraufnahmeverfahren mit der Begründung angeſtrebt wor⸗ N chen ne ri⸗ en, nd an en er⸗ tel Itelte, raſchelte es hinter mir im Hochwald, und als ——— Neue Mannhelmer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 15 8. Seite. Nr. 860 Mannheim am Wochenende Einige Momentbilder aus der Sommerfriſche— Die ſtädtiſche und private Ferienfürſorgetätipkeit für die erholungsdedürſtige Schuljugend Fertenzeit! O ſüßer Klang! Für die Jugend die Ver⸗ mittlerin von Eindrücken, die bis ins Alter nicht verwiſcht werden können, für die Erwachſenen Tage und Wochen der Erholung von nervenzerreibender, die phyſiſchen und pfychi⸗ ſchen Kräfte bis zum Höchſtmaß anſpannender Alltagsarbeit. Biele haben die Ferien ſchon hinter ſich. Man ſieht ſo man⸗ chen Bekannten, der braungebrannt zurückgekehrt iſt, dem man es auf den erſten Blick anmerkt, daß er längere Zeit nicht dazu erurteilt war, die Mannemer Luft zu ſchnappen. Daß ſie ſehr ſchlecht iſt, wird man ſo recht eindringlich gewahr, wenn man aus dem Hauptbahnhof tritt. Man braucht gar nicht allzulange fortgeweſen zu ſein. Und man begreift erſt dann in vollem Maße, warum die wander⸗ und ſportluſtige Jugend den Samstag herbeiſehnt. Unſer Ferienziel war diesmal das 0 herrliche Neckartal, deſſen Schönheiten man erſt in vollen Zügen genießt, wenn Zeit und Muße dazu vorhanden ſind. Wenn man hinter Heidelberg im Perſonenzuge ſitzt, der gemächlich an allen Sta⸗ tionen hält, dann merkt man an dem Idiom der Mitreiſen⸗ den, daß das norddeutſche Element unter den Fremden, die das Neckartal zu ihrer Erholung aufſuchen, ſehr ſtark ver⸗ treten iſt. Der Stationsvorſtand des Oertchens, in dem wir nach vieljähriger Pauſe Quartier nahmen, erzählte uns, daß as Gepäck der Damen und Herren, die ungeniert im Bade⸗ koſtüm neben der Fähre im Graſe lagen, als wir uns ans Unke Neckarufer überſetzen ließen, nach Vohwinkel in der Rheinprovinz beſtimmt war, als die Abſchtedsſtunde ſchlug. Wer in den letzten Jahren wenig das Neckartal aufgeſucht hat, iſt erſtaunt über die Wandlungen, die ſich ſeit dem Kriege vollzogen haben. Man hätte vor 20 Jahren, als wir das erſtemal in unſerm altvertrauten Uferdorf Station machten, ſicherlich ſofort nach Gendarm und Polizeidiener gerufen, wenn ſich ein weibliches Weſen erlaubt hätte, am Ufer im Babekoſtüm ein Sonnenbad zu nehmen und in der nahegele⸗ genen Wirtſchaft eine Anſichtspoſtkarte zu holen. Man ſollte eigentlich nicht mehr ohne Kamera auf die Reiſe gehen und wenn ſie noch ſo kurz iſt. Das Pärchen— die männliche Hälfte ſonnte ſich am Ufer in der Badehoſe— wäre jedenfalls nicht abgeneigt geweſen, ſich knipſen zu laſſen, denn es konnte ſich wirklich ſehen laſſen. Von den Damen und Herren aus Vohwinkel konnte man dies weniger behaupten. Die Herren ließen zu ſtark die ſchlanke Linie vermiſſen. Dafür aber hätte gar zu gern die drei Nixlein im Bilde feſtgehalten, die ſich in einem Vierſitzer gen Heidelberg treiben ließen, in leich⸗ teſter Unterkleidung, weil es an dieſem Tage drückend heiß war. Und ich habe ein ganz klein wenig den bärtigen Alten benetdet, der an der Raſtſtelle, an der ich das Kleeblakt be⸗ ſtectgee⸗ das proviſoriſche Segel zur luſtigen Talfahrt auf⸗ E. f Auf der Pirſch 4 Wenn ich Momentbilder mit flüchtigen Strichen zu zeichnen verſuche, denke ich an einen Sommertag mit blauem immel und heißer Sonnenglut, der mich mit dem Jagd⸗ Pächter des prächtigen Hochwaldes bekannt machte, in dem ich ſaſt jeden Bormfttag an einem idylliſchen Plätzchen die„NMZ.“ geleſen habe. Ein wenig mißbilligend war der Blick, den mir der Jäger zuwarf, als er nach kurzem Gruße an mir vorüber⸗ ſchritt. Aufklärung über dieſes Verhalten wurde mir, als ich mit dem Nimrod am Nachmittag auf der Fähre zur Bahn⸗ ſtation fuhr. 285 Sie, ſo bemerkte er,„an dem Platze, an dem Sie ſaßen, benn nichts gemerkt? Dort wollte ich nämlich den Bock ſchießen, Jeſ daß es nicht mehr weit zur Station iſt. Er hat Gewicht.“ 5 ſetzt wußte ich auch, wer eine Stunde nach der vormittägigen abcbenmung unweit von meinem Lieblingsplätzchen den Schuß gegeben hatte.„Ich habe nicht mehr weit zu gehen brau⸗ chen,“ ſo fuhr der Jäger fort,„als ich gegen ein Dickicht blat⸗ ich mich vor mir. euer zuſammen.“ an dem erfolgreichen Zu einem richtigen Pirſchgang „ Der Gemeindewaldſchütz hatte mich einmal mitzunehmen. Inzwiſchen kam die Am Stammtiſch Am erſten Ahend kräftiges Händeſchütteln mit alten dekaunten, dem Bürgermelſter, dem man die 75 Hahre nicht aabne— im nächſten Jahre feiert er ſein ſilbernes Amts⸗ bem Bäckermeiſter, der ſich verjüngt hat, weil umdrehte, ſtand auf 12 Schritt Entfernung der Bock Im nächſten Augenblick brach er im F 8 atte alſo ungewollt auch ein wenig Jagdausflug teilgenommen. iſt es nicht mehr gekommen. verſprochen, Abreiſe. den ich im Ruckſack habe. Ich bin B iſt Und die Marion iſt aufgeregt. Ihr Traum in dieſer Nacht avon Zauberei und Hokuspokus. Frühmorgens ſteckt ſie che äschen zum Fenſter hinaus: Südwind! Und: kein Wölk⸗ de nam Himmel. Da wird der Fiß.. aber nein, ſie ſpricht n Namen nicht aus. 0 tut Fs iſt Zauberwetter an dieſem Tage. Und der Vater gelgclec der erſehnte Vollball wird gezaubert. Unter der Flü⸗ der gcke liegt er, rund und mit dem Aufdruct der Firma, bei ec da enenauen pflegt. „Ich hab ihn genau durch die Luft fliegen ſehen“ ſagt die Marion begluckt. Und der Vatl kriegt elnen uß 5„Das muß aber anſtrengend ſein, das Zaubern“, ſagt ſie erbindernd, ud ſie bealnnt mit dem Ball zu ſpielen, macht die ver⸗ Zauberben Kunſtſtücke und zaubert nun ſelber faſt mit ihrem „„„Schön iſt er, der Balll“ ſagt ſie daun zufrieden.„Dafür iſt's auch ein gezauberter, nicht wahr?“ nd als alle zuſtimmen, wird ſte ſachlich:„Du, Vatl, wo haſt denn den Ball eigentlich kauft?“. nd der Vatl verſtummt, d i bon 5 mmt, denn ſein e der Zaubermantel, der und wieder Tiſchdecke werden will Zauber⸗Nimbus glei⸗ nun am Boden liegt ** Kunſt und Wiſſenſchaft Fur die deutſche Schrift. Es ſind neuerdin 8 gs wieder Sunege Strömungen am Werke, die deutſche Schrift in den kämpft dand zu drängen, ja ſie verſchwinden zu machen. Dem 515 der„Bund für beutſche Schrift“ entgegen. In ſeinem die Oilatt Pr. 4 führt er einleuchtend aus: Weit beſſer als die dateinſchrift eignet ſich zur Darſtelung deutſcher Wörter Unterfunſche Schrift(Bruchſchrift, Frakturf. Wiſſenſchaftliche kommſunbungen, ergaben ihre beſſere Lesbarkeit. Woher bilder: Man lieſt nicht Einzelbuchſtaben, ſondern Wort⸗ ſind Dieſe ſind um ſo deutlicher, je unterſchledlicher jene 5 1 5 Lateinſchrift hat den Fehler, daß ihre Buchſtaben 8 ö einfache Hfei 18. bögen) be 10 8 n und gleichen Linien(Geraden und Kreis 91 Die beſſer ausgeprägten deutſchen Wort⸗ 85 ſallen permöge der kennzeichnenden Ober⸗ und Unter⸗ terſchei„ h, ſ, k, 8, r, z ſtatt k, h, s, k, X,), der leichter un⸗ ſch baren Geſtalt(hu, kk, da, bb) und der Kopplungen die 0 ck, 6) vorteithafter ins Auge Im Ausland dienen ſach donſchen“ Buchſtahen als Zierſchrift; man findet ſie viel⸗ Vort, wo auf Schriftausſtatfung böchſter Wert geſegt wird. Zaubermantel über Pyjama, ſetzt einen Fez auf und, K. 5. er nicht meyr wie vor dem Kriege den Spitzbart trägt. Man⸗ cher/ ſich nicht mehr ein. So der Müller, der im vori⸗ gen Jahre hochbetagt ſtarb. Dafür iſt ihm einer ſeiner Söhne wie aus dem Geſicht geſchnitten. Der ganze Vater. Er iſt Gaſt⸗ und Landwirt geworden, Inhaber einer Paddelſtation. Einmal war auf der Wieſe neben der Fähre ein Zelt auf⸗ geſchlagen. Für die Weekend⸗Nacht, Ich habe nicht feſt⸗ geſtellt, ob die an der luftigen Behauſung angebrachte War⸗ nung vor dem„biſſigen Hunde“ nur Bluff war. Man ſoll Weekendpärchen nicht ſtören. Meuſchenſchickſale erzählten die Stammtiſchgeſpräche. Keiner war mit ſeinem Loſe zufrieden. Einmal ſaß ich mit dret Brüdern zuſammen, die ſich ſoeben in das Erbe des Vaters geteilt hatten. Wie ungleich war doch der Lebensgang dieſer Drei. Der erſte hatte ſich völlig in einen Stabtmenſchen verwandelt, in einen Beamten in ver⸗ antwortlicher, hochgeachteter Stellung. Aus eigener Kraft emporgearbeitet. Der zweite 119 in einem benachbarten Dorf ein Bauerngut und der drikte bebaut die väterliche Scholle. Er iſt der unzufriedenſte von den Dreien, weil er ſich am meiſten plagen muß. Das Los mußte entſcheiden, das ihm nicht einmal die beſten Aecker zugewieſen hat. Wird er die Landwirtſchaft an den Nagel hängen? Wohl kaum. Es iſt richtig: die Landleute müſſen ſich in dieſer Gegend ſehr plagen. Aber wenn man ihnen die Vorteile vor Augen hält, die trotzalledem der Bauer auf eigener Scholle gegenüber dem Taglöhner hat, dann leuchtet es Allen ein und ſie nicken zu⸗ ſtimmend mi dem Kopfe. Das Zweikinderſyſtem hat in dem Ort noch nicht um ſich gegriffen. Als der Sägewerksarbeiter, der mir die ehelichen Schickſalsſchläge beichtete, in den Krieg ziehen mußte, hatte er acht mutterloſe Sprößlinge unterzubringen, von denen das Jüngſte noch kein Jahr alt war. Von Ort zu Ort iſt er mit ihnen hauſteren gegangen, bis alle verſorgt waren. Heute iſt er wieder Witwer. Die zweite Frau hat ihm drei kleine Kinder zurückgelaſſen, von den das jüngſte drei Jahre alt iſt. Die älteſten beiden Söhne ſchaffen mit ihm im gleichen Werk. Der Lehrer des Ortes hat bei 300 Einwohnern etwa 60 Kin⸗ der in drei Abteilungen zu unterrichten. Lieb Vaterland, magſt ruhig, ſein! Mit einem Fuhrmann unterhalte ich mich eines, Ahends über das zeitgemäße Thema:„Fuhrwerk und Auto“. Er fährt täglich vom Steinbruch zum Neckar. Kann iufolgedeſſen mancherlei über das Verhalten der Autler er⸗ zählen. Er iſt ein beſonnener, vernünftiger Mann, der im allgemeinen gut mit den Schnauferln auskommt. Nur ein⸗ mal wäre es um ein Haar zu einem ſchlimmen Zuſammen⸗ ſtoß gekommen. Der Inſaſſe eines Autos zog ohne weiteres den Revolver, als ihm das Ausweichen nicht ſchnell genug ging. Er hat ihn ſchnell wieder eingeſteckt, denn der Fuhr⸗ mann zog ſein Geſpann quer über die Straße und machte ſich zur Verteidigung zurecht. Die Darlegungen dieſes Mannes haben mich davon überzeugt, daß nicht immer böſer Wille oß⸗ waltet, wenn das Fuhrwerk nicht ſchnell genug ausweicht. Es kommt viel auf die Ladung und die Beſchaffenheit der Straße an. Man muß außerdem berückſichtigen, daß die Geſchwindig⸗ keitsbegriffe des Lenkers eines Stein⸗ oder Holzfuhrwerks und eines Autlers grundverſchieden ſind. Waldreichtum Bet meiner Streife durch die Wälder haße ich bebauert, daß ſo viel Abfallholz ſeinen Zweck verfehlt. Als det Bäckermeiſter des Ortes ein Stück ſeines Waldes in Acker⸗ land verwanbelte, warf er einfach die ausgerodeten Wurzel⸗ ſtöcke den Abhang hinunter, wo ſie liegen blieben, bis ſie eines Tages von Leuten geholt wurden, die ſie offenbar als rennholz gut gebrauchen konnten. Haufen von Reiſig und Rinde liegen im Walde herum, ohne daß ſich zum Einſam⸗ meln eine Hand rührt. Selbſt der kleinſte Landwirt hat eben genügend Scheitholgz vor ſeinem Hauſe ſitzen. Wer hat auch Zeit und Luſt, die Abfälle zu ſammeln. Den Kindern iſt das Beerenſuchen wichtiger. Heidelbeeren hats dieſes Jahr in dieſer Gegend weniger gegeben, deſto mehr Himbeeren. Die Luft war förmlich von dem Dufte geſättigt, wenn man in die Nähe eines Schlages kam. Ebenſo groß wird die Brom⸗ beerernte. Die Zweige hängen ſo voll, daß ſie ſich unter der Laſt biegen. Und wenn kein Sturm die Bäume ſthüttelt, iſt eine nicht minder reiche Aepfelernte zu erwarten. Die Bäume ſind dermaßen beladen, daß ſie ſchon geſtützt werden mußten. Gute Ausſichten für den bekömmlichen Haustrunk, den„Moſcht“, der ja auch von den Mannheimer Ausflüglern ſehr bevorzugt wird. Der Schützenſtand Die Kleinkaliberſchützenverel d im N Aufblühen Peutfetts Rei weiteres auch deutſche Druckſchrift leſen; das iſt durch viele Verſuche nachgewieſen worden. Unſerem Anſehen im Aus⸗ land nützt es keineswegs, wenn wir heimiſche Werte gering⸗ ſchätzen oder verſchleudern(ſtiehe Dr. phil. Häniſch: Die deut⸗ ſche Schrift als deutſcher Kulturträger im Ausland. Leipzig, „F. Koehler). Was an ſchönen deutſchen Buchſtaben unſere Schriftkünſtler hervorgebracht haben ſeit Albrecht Dürers Wirken bis auf unſere Tage, das ſind Erzeugniſſe echter Hei⸗ matkunſt, die wir gleich andern guten Seiten deutſcher Eigen⸗ art bei jeder Gelegenheit zu Ehren bringen müſſen.(Das Gleiche gilt auch von der deutſchen Schreibſchrift, an deren Verdrüängung Einrichtungen ſchuld ſind, die wir lieber nicht nennen 1200 en. Wo die Schreibmaſchine noch nicht jeden handſchriftlichen Brief hinfällig gemacht hat, ſollte die viel perſönlichere, als Bild ungleich ſchönere, ausdrucksvollere deutſche Schrift, auf deren Eigentum wir ſtolz ſein können, in ihrem Recht bleiben. Aber wie viele müſſen ſich erſt wieder mühſam erwerben, was ſie von ihren Vätern als Selbſtver⸗ ſtändlichkeit ererbt haben ſollten! Schriftl.) Der Normalmenſch wiſſenſchaftlich feſtgelegt. Beſon⸗ ders in Deutſchland iſt der Kampf um den Normalmenſchen von jeher recht lebhaft geweſen. Wie eigentlich ſo ein Nor⸗ malmenſch ausſieht, wie er gebaut iſt und was er fühlt und denkt, hat eigentlich bisher noch niemand ergründen können. Jetzt erſt iſt es einem Profeſſor der Pſychologie an der Uni⸗ verſttät Columbia gelungen, wenigſtens die äußeren Merk⸗ male dieſes Normalmenſchen wiſſenſchaftlich feſtzulegen. Der Normalmenſch wiegt nach den Forſchungen dieſes Profeſſors 68 Kilogramm, 39 Gramm und wird 1,57 Meter groß. Das Gewicht ſeines Gehirns überſchreitet nicht 1300 Gramm, während das eines genialen Menſchen bis zu 2000 Gramm wiegt. Der Sprachſchatz des normalen Menſchen bemegt ſich zwiſchen 7000 und 8000 Worten in einer einzigen Sprache. Sein Bildungsniveau iſt das gleiche wie das eines Gym⸗ naſtaſten von 14 Jahren.— Dieſe Zahlen ſind zweifellos recht intereſſant und man kann überzeugt ſein, daß ſie der Herr Profeſſor aufs ſorgfältigſte und auf Grund eines rieſen⸗ haften Materials errechnet hat. Viel klüger als vorher iſt die ſtaunende Welt nun allerdings auch nicht geworden, denn wenn wir nun auch genau wiſſen, wie ſich der Normalmenſch räuſpert nud wie er ſpuckt, ſo fehlt uns noch immer eine ſo⸗ zuſagen ſchematiſche Kenntnis von ſeinem Fühlen und Den⸗ ken. Und das, Herr Profeſſor der Pſychologie, wäre ſchließ⸗ lich das Einzige, was uns am Normalmenſchen überhaupt intereſſiert. ö vor ungefähr zwei Jahren ſich mit einer diesbez och in dieſem Monat findet in dem Jeder Ausländer, der an Lateindruck gewöhnt iſt, kann ohne Ort, der mir Aufenthalt gewährte, die Einweihung des Schtießſtandes ſtatt, den ſich die 19 Mitglieder des Orts⸗ vereins hoch droben am Waldrand auf Gelände, das die Ge⸗ meinde gratis hergab, erbaut haben. Wenn man bedenkt, daß Jeder am Tage ſchwer arbeiten muß, dann nötigt die Bereitwilligkeit, mit der die Abendſtunden für die Fertig⸗ ſtellung der Schießanlage geopfert wurden, Bewunderung ab. Als mit abgeſtochenen Raſenſtücken der Kugelfang ab⸗ gedeckt und verſtüärkt wurde, da merkte man: hier ſind ehe⸗ malige Frontſoldaten am Werke. Schützenfeſt! So etwas hat der Ort noch nicht erlebt. Man freut ſich heute ſchon darauf. Saure Wochen, frohe Feſte! Erholungsfürſorge für die Mannheimer Schuljugend Wer daheim geblieben iſt oder den Urlaub ſchon hinter ſich hat, fragt ſich unwillkürlich: Wie wird in den Ferien⸗ wochen für die erholungsbedürftige Schuljugend geſorgt? Die Antwort hat uns Stadtſchularzt Dr. Stephan gegeben. Die Zahl der betreuten Kinder iſt viel größer als man im Allgemeinen annimmt. Durch die Geſchäftsſtelle der Ar⸗ beitsgemeinſchaft, die ſich wieder die Mittel durch das großzügige Wohltätigkeitsfeſt im Roſengarten beſchaffte, wur⸗ den 221 Kinder erfaßt. Davon genießen 110 Ferienfreuden in Neckargemünd, 100 auf dem Heuberg, 6 in Bad Orb und 5 in Bad Nauheim. Durch den katholiſchen Caritas⸗ verband wurden 205 Kinder untergebracht und zwar 45 in Waldhauſen, 35 in Friedenweiler, je 25 auf dem Feldberg und in Meersburg, 20 in Marienruhe, je 15 in Heppenheim, Im⸗ nau und Donaueſchingen und 10 in Linz. Das e van⸗ geliſche Jugendamt betreut 154 Kinder, von denen je 25 in Rappenau und Herrenalb, 30 in Gutach, 27 in Georgs⸗ höhe, 14 auf der Inſel Wyk und 13 in Badenweiler Kräftt⸗ gung finden. Der jüdiſche Caritasverband hat 15 Kinder nach Bad Dürrheim und Bad Nauheim geſandt. Dazu kommen der Verein für Ferienkolonien, der 420 Rinder in etwa 20 Orten im Oden⸗ und Schwarzwald unter⸗ gebracht hat. der Verein für Schülerferienreiſen, der 212 Kindern Gelegenheit gibt, in Naturgenüſſen zu ſchwel⸗ gen, und der Verein für Ferienaufenthalt und Kinderfürſorge, der 40 Kinder in ſeine Obhut genom⸗ men hat. Im ganzen ſind dies nahezu 1300 Kinder, die für ſechs Wochen die Mauern der Quadratſtadt verlaſſen haben. Von der örtlichen Erholungsfürſorge werden insgeſamt 475 Kinder erfaßt. Davon hat die Stadtverwa L⸗ tung 375 Kinder in Obhut genommen, von denen ſich 150 auf der Rennwieſe, 100 auf dem Platz des Turnvereins 1846, 75 tm Stadion und 50 im Schulkindergarten N 6, 9 tummeln. Die (Arbeiterwohlfahrt verſammelt täglich 70 Kinder auf der Sellweide und die Jüdiſche Kinderſtube 30 Kinder im Schulgarten N 6, 9. Es ſcheint, daß auch in dieſem Jahre viele Kinder durch die Eltern direkt bei Verwandten auf dem Lande untergebracht ſind. Damit ſind aber noch lange nicht alle erholungsbedürftigen Knaben und Mäßchen erfaßt. Die Stadtverwaltung und die caritattven Vereinigungen würden gern noch viel mehr tun, aber die Mittel fehlen. Ein empfindlicher Mangel, der unbedingt bis zum nächſten Jahre beſeitigt werden ſollte, iſt die Unmöglichkeit, die erho⸗ lungsbedürftigen Snrer der höher en Lehranſta lten zu erfaſſen, deren Zahl relativ nicht gering iſt. Man muß be⸗ denken, daß viele Eltern, die ſchon das Schulgeld nur ſchwer aufbringen können, garnicht in der Lage ſind, ihren erholungs⸗ bedürftigen Kindern einen Aufenthalt in einer Sommerfriſche oder in einem Kurort zu verſchaffen, wo die Nerven geſtärkt und der Körper gekräftigt wird. Es liegt nicht nur im In⸗ tereſſe der Eltern, daß keine Schwächlinge heranwachſen. Auch der Staat muß dafür ſorgen, daß die Mittel, die für die höhe⸗ ren Lehranſtalten aufgewendet werden, ihre volle Aus⸗ wirkung finden. Schwächliche, nervenſchwache Kinder ſind ein Ballaſt, der den Unterrichtsbetrieb erſchwert. Es fehlt für die höheren Schulen noch an der ſyſtematiſchen Art der Er⸗ holungsfürſorge, die ſich ſeit Jahren bei der Volksſchule auf das trefflichſte bewährt. Die ſchulärztliche Fürſorge muß unſerer Anſicht nach nun endlich auch an den höheren Lohranſtalten eingeführt werden. Da die Organiſation vor⸗ handen iſt, ſind keine bedeutenden Mittel Salkezde aſt alle badiſchen höheren Lehranſtalten haben ſchulärztliche Ver⸗ ſorgung. Nur die beiden größten Städte des Landes, Mann⸗ heim und Karlsruß⸗ ſtehen ſonderbarerweiſe noch aus. Man ⸗ginnt hier immer mehr einzuſehen, daß es ſo nicht weiter⸗ gehen kann. Die Mannheimer Nee 150 125 gliche in⸗ gabe an das Miniſterium gewendet. Es wäre intereſſant, über das Schickſal dieſer Eingabe etwas zu erfahren. Richard Schönfelder. Drei Sprüche Von Frida Schanz Wer einmal gewartet hat, Wartensmüde, wartensmatt, Wer des Wartens Not erfahren, Möcht ſie andern gern erſparen. 15 Du leideſt an Erinnerungen An zu viel Schönes, das verklungen, An zu viel Schweres, das ertragen, Hab Mut, dem Heute Ja zu ſagen. *. Glück iſt wohl tief wie tiefſte See. Doch tiefer noch geht Leiden. Es trägt wohl mancher ſtill ein Weh, Drum möcht ihn mancher neiden. Eiteratur *„Die Kunſt“, Monatshefte für Wohnungskunſt, Malerei, Plaſtik, Architektur, Kunſtgewerbe. Verlag F. Bruckmann .⸗G., München. Die Zeitſchrift bringt zwei Hefte, die wiederum eine höchſt vortreffliche Darbietung ſind, ausge⸗ zeichnet durch unübertreffliche Schönheit und Reichtum der Ab⸗ bildungen. Was an feinſten künſtleriſchen Kräften in unſerer Gegenwart wirkt, findet in dieſen von ſicherſtem Geſchma geleiteten Monatsheften ſeinen Samelpunkt. Laſſen wir be der Inhaltsnennung den Dingen, die in erſter Linie die Dame intereſſieren, den Vortritt, ſo iſt aus dieſen Heften auf dem Gebiete der Wohnungskunſt, auf dem dieſe Zeitſchrift tauſend⸗ fältige Anregung bietet, zu erwähnen: die ſehr ſchön illuſtrier⸗ ten Aufſätze über die Innenausſtattung des Landhauſes Pöſſenbacher und die vorzüglichen Möbel von Profeſſor Paul Grießer, dann reizvollſte Beiſpiele von Tapeten der Firma Erismann u. Co., Breiſach. Kunſtgewerbliche Arbeiten aller Art in Metall, Glas, Porzellan uſw. uſw. von erleſener Qualität bietet der Aufſatz über die Internationale Kunſt⸗ gewerbe⸗Ausſtellung in Leipzig. Die Malerei iſt vertreten durch die Aufſätze über die Blumenſtilleben von Prof. Heinrich Nauen, über den Münchner Maler Joſef Eberz, den aus⸗ gezeichneten ruſſiſchen Maler Jakowlew, die Ausſtellung von Stilleben des Kunſtſalons Matthieſen in Berlin, den Porträt⸗ maler Pankok uſw. f * ie Großmutti zu mir war; ich . 4. Seite. Nr, 360 Reue Manuheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Samstag, den 6. Auguſt 1927 Stäoͤtiſche Nachrichten Sonntagsgedanken Noch kurz, bevor die Ferien begannen, hatten die Groß⸗ eltern über Sonntag die Enkel zu ſich geladen. Den ganzen Tag über jauchzte Kinderlachen durch das Haus, das ſonſt ſo ſtill iſt. Ueber den Raſen tollten Kinderfüße, und mittags ging es lebhaft bei Tiſche zu, weil es die Eieblingsſpetſe der Kinder gab. Mit der ganzen Sorgfalt und Einfühlungsgabe, die alte Leute haben können, waren ſelbſt Kleinigkeiten vor⸗ bedacht, und es war ein ſchöner Tag! Als die Kinder abends auf der Bahn ſaßen, begannen ſie zu plaudern:„Wie lieb habe ihr immer wieder einen Kuß geben müſſen.“ Und das Mädchen ſagte:„Findeſt du nicht, daß Großpapa einen ſehr ſchönen weißen Bart hat, und daß er ſich ganz aufrecht trägt wie wenige Männer?“ Wenn ich mir einen Lehrer wählen dürfte, dann müßte er ſo ſein wie Großpapa, aber immer möchte ich doch nicht dort bleiben; es iſt ſo ſehr ſtill in dem Hauſe.“ Und die alten Leute ſaßen abends beieinander, ein wenig angeſtrengt, aber doch ſehr zufrieden. Der Großvater war in ſeinem Lehnſtuhl zuſammengeſunken; ſo ein Tag war nicht leicht, aber es mußte ſein. Man will doch ſeine Enkel bei ſich haben und ſich mit der Jugend freuen. Da ſtrafft man ſich wieder empor und wird friſch. Wie ſeltſam, daß das anſteckt, und daß man vergißt, wie müde man ſonſt iſt. Die Dame aber im weißen Haar ſtrich ſich über die Hände und meinte: „Ich verſtehe die Menſchen, die in der Geſchlechterfolge die Unſterblichkeit erblicken wollen. Haſt du beobachtet, wie die Handbewegung des Jungen ganz der von Tante Anna glich? Ich habe immer ſo an ſie denken müſſen. Aber ich meine, es iſt nicht genug mit dieſer Unſterblichkeit; dann hätten wir ja jetzt nur noch die eine Beſtimmung, entbehrlich zu ſein. Sollte uns das der heutige Tag gelehrt haben?“ Es war noch ſtiller im Zimmer als ſonſt. Die Augen der alten Dame blickten an der großen Lampe vorbei in die dunkle Ecke; ihr Gatte aber ſchaute ſie an und ſagte:„Die Sehnſucht deines Herzens verleiht dir Unſterblichkeit!“ * * Eigenartige Nebenwirkungen des erhöhten Poſttarifes. Die von der Poſt mit Wirkung vom 1. Auguſt vorgenommene Tariferhöhung zeigt eigentümliche Nebenwirkungen. Wie uns geſchrieben wird, dürfte ein Teil der Poſtſcheckgut⸗ haben, die man der Bequemlichkeit halber ſtehen ließ, jetzt, nachdem auch Poſtſcheckbriefe frankiert werden müſſen, von dieſen zinsloſen Konten abgezogen und zinstragenden Bank⸗ d konten zugeführt werden. An der Mannheimer Produkten⸗ börſe, die trotz der ſommerlichen Hitze am Montag und am Donnerstag in dieſer Woche recht gut beſucht war, haben die Produktenhändler von auswärts die für ihre hieſigen Ge⸗ ſchäftsfreunde beſtimmten Briefe mitgebracht und während des Börſenverkehrs perſönlich ausgetauſcht. * Freiwilliger Tod. Ein 46 Jahre alter, verheirateter Dreher aus Witten, der ſich wegen eines Verbrechens im hieſigen Bezirksgefängnis in Unterſuchungshaft befand, hat ſich in vergangener Nacht in ſeiner Zelle erhängt. * Lebensmüde. Geſtern vormittag verſuchte in der Elfenſtraße ein 25 Jahre alter Mechaniker ſich durch Ein⸗ atmen von Gas das Leben zu nehmen. Grund zur Tat noch unbekannt. * Schwerer Sturz. Ein 33 Jahre alter Maurer ſtürzte geſtern in einem Betriebe in der Oppauerſtraße von einer Leiter und brach den rechten Oberarm. Der Verun⸗ glückte wurde ins ſtädtiſche Krankenhaus aufgenommen. Marktbericht Die ſaure Gurkenzeit iſt ſchon perfekt; d. h. man kann die Gurken Fahrgang 1927 bereits aus den Tonnen kaufen. Aber nur ſtück⸗ und nicht pfundweiſe, was heute zu einigen ſachlichen Erörterungen Anlaß gegeben hat. Gurken ſind eben kein Maſſenartikel, ſondern etwas höchſt Individuelles, was ihren ſtückweiſen Verkauf durchaus rechtfertigt. Nächſtens wird vielleicht auch noch das Obſt ſtückweiſe verkauft, ſo teuer iſt es; man könnte gerade meinen, es werde aus dem Ausland bezogen, wenn nicht die wohlbekannte Farbe und Form der wirklich ſchönen(aber faſt unerſchwing⸗ lichen) Trauben keines beſſeren belehren würde. Kirſchen und Aprikoſen ließen ſich entſchuldigen. Das Gemüſe, durchaus ſchön und rühmenswert, hält ſich dagegen in fehr angemeſſenen Preisgrenzen. Dabei zeigt es z. T. ganz phantaſtiſche Formen, wie z. B. die Bohnen, deren Länge eine wahre Wonne für die fugendlichen Helfer beim Einſchneiden ſein muß. Durch die Ferien ſieht man zur Zeit auch auf dem Markt viel junges Gemüſe, das die Mütter nicht unbeaufſichtigt daheim laſſen wollen, während ſie anderes einkaufen gehen. Außerdem iſt ſo ein Gang mit der Mutter über den Markt ſehr lehrreich, weil es nichts ſchadet, wenn man den Urzuſtand der Dinge kennen lernt, die ein paar Stunden ſpäter auf den Mittagtiſch kommen. So ein Spinat iſt doch dann kaum wiederzuerkennen, nicht wahr? Im übrigen fällt die Identifizierung bei der gegenwärti⸗ gen Temperatur auf dem Markt auch ſonſt ſchwer. Die Hand⸗ oder Bauernkäſe z. B. haben ſich durch die Wärme der ſie um⸗ gebenden Luft ſo eng aneinandergeſchmiegt, daß es außer⸗ ordentlich ſchwierig iſt, feſtzuſtellen, wo der ine anfängt und der andere aufhört. Aber ein fachmänniſcher Handgriff weiß dieſe dicke Freundſchaft denn doch wieder zu trennen. Das ſpielt ſich in der Eier⸗ und Butterregion ab, die ſich einige techniſche Veränderungen abgerechnet, äußerlich faſt immer gleichbleibt. Sonſt ſchaut alles recht erfreulich aus. Die Kartoffeln ſcheinen ſehr gut geraten, der Blumengarten iſt üppiger denn je, Käufer ſieht man auch überall, wenn auch vieles nicht alle werden will. Die Zoologie iſt jahreszeitlich eingeſtellt, ſchöne junge Gänſe kann man ſich anſehen, von Fiſchen gibt es nur Aale. Die bei dieſer angenehm kühlen Jahreszeit ein drin⸗ gendes Bedürfnis nach heißen Würſtchen haben, ſeien darauf aufmerkſam gemacht, daß in der Nähe der gut beſuchten Metzgerſtände offenbar kein Brödchenverkauf mehr ſtattfindet. Aber auch das iſt vielleicht nur ein Zeichen der durch die atmoſphäriſchen Vorgänge nicht mehr ſo hungrigen Zeit. Die Preiſe verſtehen ſich, nach den Feſtſtellungen des Städtiſchen Nachrichtenamts, wo nichts anderes vermerkt iſt, in Pfennig je Pfund. Neue Kartoffeln, Inland—7,5. Wir⸗ ſing 10—15, Weißkraut—12, Rotkraut 15—18, Grüne Erbſen 30—40, Grüne Bohnen—18, Blumenkohl, Stück 10—16, Karotten, Büſchel—6, Gelbe Rüben—12, Rote Rüben 10—12, Spinat 30—35, Zwiebeln—12, Knoblauch. Stück—10, Sauch, Stück 10—12, Kopfſalat, Stück—20, Endivienſalat, Stück 10—29, Salatgurken, Stück groß 20—60. Einmachgurken, 100 Stück 90—150, Kohlraben. Stück—10. Mangold 10—12, Metlich. Stüöck—15. Meerrettich. Stück 30—60. Sunnengrünes Satchel—8. Peterßlie. Büſchel—8. Sellerie. Stück 10—25, Tomoten 30—40, Pfifferling 40—50. Aepfel 18—35. Birnen 15—45, Heidelbeeren 55—60, Johannisbeeren 30—40. Pfirſiche 60—90, Bananen, Stück 10—20, Zitronen—10. Süßrahm⸗ butter 200—230, Landbutter 160—180, Weißer Käſe 50, Honig m. Glas 150—250, Eier, Stück—16, Aaale 160, Barben 100—120, Karpfen 160, Breſem 80—120, Kabeljau 30—40, Schellfiſch 50, Backfiſche 50—60, Hahn, lebend, Stück 100—350, Hahn, geſchlachtet, Stück 150—650, Huhn, lebend, Stück 250 bis 330. Hußn, geſchlachtet, Stück 200—800. Enten, geſchlachtet, Stfick 500—1150. Taußen geſchlachtet. Stück 80—140, Gänſe, ge⸗ ſchlachtet. Stück 800—1800, Rindfleiſch 120, Kuhfleiſch 70, Schweinefleiſch 110—120, Hamelfleiſch 120, Kalbfleiſch 130, Gefrierfleiſch 70, Reh⸗Ragout 90—100, Reh⸗Bug 150, Reh⸗ Rücken und Keule 200—250. *Autounfall. Als geſtern abend auf der Friedrichs⸗ felderſtraße ein Kraftwagen über einen Gleisanſchlu wurde ein Inſaſſe infolge Erſchütterung gegen den Rahmen des offenen Verdecks geſchleudert und an der Stirn leicht verletzt, ſodaß er ärztliche Hilfe in Anſpruch nehmen mußte. * Betriebsunfälle. Ein 20 Jahre alter Taglöhner erlitt geſtern auf einer Arbeitsſtelle hinter dem ſtädtiſchen Alters⸗ heim durch einen umſtürzenden Kippwagen einen Bruch des rechten Knöchels. Ein 27 Jahre alter Taglöhner wurde an einem Neubau in der Garniſonſtraße durch einen herab⸗ fallenden Backſtein am Hinterkopf verletzt. Ein 31 Jahre alter Taglöhner zog 10 bei Erdarbeiten auf dem Flugplatz einen Rippenbruch zu. Ein 25 Jahre alter Keſſelmaurer erlitt in einem Betriebe in der Hanſaſtraße Verſtauchungen des Rückgrats und des Fußknöchels. Die Verunglückten wurden ins ſtädtiſche Krankenhaus verbracht. * 70. Geburtstag. Am morgigen Sonntag feiert Herr Jakob Linne bach, Gärtnerſtraße 27, in voller körperlicher Rüſtigkeit ſeinen 70. Geburtstag. In den 8der Jahren grün⸗ dete er in Mannheim ein Schmiedegeſchäft, das er heute noch leitet. Die Handwerkskammer ſchätzt ihn als Mitglied, ins⸗ beſondere in der Kommiſſion für die Meiſter⸗ und Geſellen⸗ prüfungen. Die Zwangsinnung für das Schmiedehandwerk hat Herrn Linnebach, ihren langjährigen Obermeiſter, in An⸗ erkennung der großen Verdienſte einſtimmig zum Ehren⸗ Obermeiſter ernannt. Herr Linnebach iſt ein ehemaliges eif⸗ riges Mitglied der alten Nationalliberalen Partei und ſeit Jahrzehnten Bezieher unſerer Zeitung. Möge Herrn Linne⸗ bach, den wir auch herzlichſt beglückwünſchen, noch ein ſchöner Lebensabend an der Seite ſeiner ebenfalls noch rüſtigen Gattin beſchieden ſein. * Ihren 60. Geburtstag feiert am Montag Frau Hagen⸗ dorn, geb. Lebkuchen, erſte Vorſteherin des evangeliſchen Frauen⸗ und Jungfrauen⸗Vereins Mannheim. * Das Feſt der ſilbernen Hochzeit feiert am morgigen Sonntag Milchhändler Nikolaus Ott mit ſeiner Ehefrau Ste⸗ phanie geb. Uebach, Draisſtraße 14a wohnhaft. Kommunale Chronik Die Stadtkaſſe Lörrach zahlt weiter aus * Vörrach, 5. Aug. Von zuſtändiger Stelle erfahren wir, daß von der Stadtkaſſe Lörrach bisher die Auszahlung von keinerlei Geldern eingeſtellt worden iſt, daß vielmehr nach wie vor die Geſchäfte ordnungsgemäß erledigt werden. Lediglich anläßlich des geſtern und heute erfolgten Umzugs es Bürgermeiſteramtes und der Stadtkaſſe in die neuen Räume in der Villa Favre mußte die Stadtkaſſe geſchloſſen werden. Ansbach erhebt die Kopfſteuer Die Stadt Ansbach hat ſich entſchloſſen, angeſichts ihrer ſchwierigen Finanzverhältniſſe von der durch den inner⸗ bayeriſchen Finanzausgleich gegebenen Einnahmemöglichkeit der Erhebung einer Verwaltungskoſtenabgabe von ſechs Mark auf den Kopf der ſelbſtändigen Bevölkerung Gebrauch zu machen. Ansbach iſt demnach die erſte Stadt, die die Kopf⸗ ſteuer erhebt. Kleine Mitteilungen Der ſtarke Beſuch des Hohenecker Strandbades bei Kaiſerslautern macht eine Erweiterung notwendig. Noch in dieſer Woche wurde mit den Ausſchachtungsarbeiten begon⸗ nen. Es wird ein Rettungsraum und Räume für eine Re⸗ ſtauration eingerichtet. Der Lübecker Bürgermeiſter a. D. Dr. Fehling, der aus Anlaß ſeines 80. Geburtstages vom Senat der Stadt Lübeck zum Ehrenbürger ernannt und von der Rechts⸗ und Staatswiſſenſchaftl. Fakultät der Hamburger Univerſität zum Dr. h. c. promoviert wurde, iſt am gleichen Abend ge⸗ ſtorben. Fehling iſt ein Schwiegerſohn Emanuel Geibels. Aus dem Lande Schwerer Autounfall * Baden⸗Baden, 6. Aug. Freitag abend ereignete ſich auf der Straße zwiſchen Baden⸗Baden und Oos ein ſchweres Autounglück. Von zwei ſich kreuzenden Laſtkraftwagen, von denen einer einen Anhängerwagen bei ſich hatte, wurde der eine von dem Leerwagen am Vorderrad geſtreift. Der Doppelwagen fuhr dadurch auf einen Randſtein und riß einen Leitungsmaſt der elektriſchen Straßenbahn zuſammen. Der Anhängerwagen ſchob ſich auf den Vorderwagen. Dabei wurde das am Anhänger angebrachte Bremſerhäuschen zu⸗ ſammengedrückt. Der darin befindliche Bremſer erlitt ſchwere Verletzungen. Der Leitungsmaſt elektriſierte den Wagen, wodurch der Bremſer auch noch vom elektriſchen Strom getroffen wurde. Der Verunglückte wurde ins Krankenhaus eingeliefert. * I. Bruchſal, 5. Aug. Oberaufſeher Lorenz Scherer konnte dieſer Tage auf eine 40jährige Dienſtzeit im Strafanſtaltsdienſt zurückblicken, aus welchem Anlaß ihm ein Anerkennungsſchreiben des Miniſteriums zuging.— Das Bruchſaler Schloß wurde im Monat Juli insgeſamt von 2604 Perſonen beſucht. Im Juni waren es 3028.— In einer Verſammlung des Gewerbevereins ſprach der Vor⸗ ſitzende, Malermeiſter Holoch, über ſtädtiſche Angelegen⸗ heiten, wobei er die Höhe der Umlage und die Vergebung von Arbeiten durch die Stadt zum Gegenſtand ſeiner Kritik machte. Auch Handwerkskammerpräſident Jſenmann be⸗ tonte die Notwendigkeit der Berückſichtigung des Handwerkes durch die Stadt, forderte aber zu organiſiertem Zuſammen⸗ halten auf, damit berechtigten Klagen geſteuert werden könne. — Nachdem durch das Entgegenkommen verſchiedener Behör⸗ den und Korporationen ſich die Anſchaffung eines Sanitäts⸗ autos ermöglichen ließ, wurde dieſes bei der Firma Opel in Auftrag gegeben. * Walldorf, 5. Aug. Am geſtrigen Nachmittag verließ wiederum ein Sohn unſerer Stadt ſeine Heimat, um ſich jenſeits des großen eine Zukunft zu ſchaffen, der 26 Jahre alte Ingenieur Jakob Wolf, Sohn des Engelwirts. Erſt vor kurzem verließen zwei andere Walldorfer, ebenfalls mit gleichem Reiſeziel, ihre Heimat.— Der Hopfer ſteht in voller Blüte und zeigt reichen Behang. Bei Frühhopfen ſind ſchon ſehr ſchöne Dolden zu ſehen. Das Erträgnis darf, wenn nicht unvorhergeſehene Witterungsunbilden eintreten, ein ſehr gutes werden. Der Tabak, am Anfang nicht gerade ſehr ſchön gewachſen, hat ſich durch die feuchte und warme Witterung ſehr voll ausgewachſen. Auch hier iſt mit einer guten Ernte zu rechnen. L. Rauenberg, 5. Aug. Bei dem Radfahrerfeſt am ver⸗ gangenen Sonntag kam es zwiſchen einem Rauenberger jungen Mann und einem Wieſentaler Gaſt zu einem Streit, wobei der Fremde dem Einheimiſchen einen Bierkrug auf den Kopf ſchlug. Der Getroffene, der einen Schädelbruch davontrug, mußte blutüberſtrömt nach Hauſe gebracht werden. * Mosbach, 5. Aug. Der Bezirkswohnungsverband Mos⸗ bach hat mit Unterſtützung der Landesfeuerwehrunterſtüt⸗ zungskaſſe eine Ueberland⸗Automobil⸗Feuer⸗ ſpritze mit kleiner Motorſpritze und fünf fahr⸗ und trag⸗ baren Motorfeuerſpritzen angeſchafft. Die große Automobil⸗ feuerſpritze leiſtet 1000 Liter bei 80 Meter Geſamtfördenſß“o die kleinen Motorſpritzen je 350 Liter bei 50 Meter Geſamt⸗ förderhöhe. Die Autombobilſpritze wird in Mosbach aufge⸗ ſtellt, je eine Motorſpritze kommt nach Aglaſterhauſen, Haß⸗ mersheim, Neckargerach, Neudenau und Fahrenbach. uhr, Aus der Pfalz Ein unternehmungsluſtiges Liebespaar * Kandel(Pfalz), 5. Auguſt. An der Grenze bei Lauter⸗ burg wurde man auf zwei junge Leute im Alter von 16 und 19 Jahren aufmerkſam, deren Reiſeziel Frankreich war. Bei der Feſtnahme ſtellte ſich heraus, daß der jüngere Burſche ein Mädchen war. Die Beiden ſtammen aus Mecklenburg und haben unter Mitnahme eines größeren Geldbetrages das Elternhaus heimlich verlaſſen. Das Mädchen hatte ſich auf der Reiſe als füngerer Bruder des Fluchtgenoſſen ausge⸗ geben. * * Ludwigshafen, 5. Auguſt. Aufgegriffen wurde geſtern abend am Hauptbahnhof ein 14 Jahre alter Junge von Frankfurt, der ſich am 3. Auguſt unter Mitnahme eines neuen Fahrrades und eines Anzuges ſeines Bruders heimlich von Hauſe entfernt hatte. Er war hier bereits in ſchlechter Geſellſchaft, die ihm das Fahrrad ſchon abgekauft hatte. Die⸗ ſes konnte wieder durch die Polizei beſchafft werden. * Ludwigshafen, 5. Aug. Verhaftet wurde der ledige Reiſende Karl Klotz aus Karlsruhe, der ſteckbrieflich von auswärtigen Gerichtsbehörden geſucht wird. Gelegentlich einer Vorführung iſt er aus dem Gefängnis in Heidelberg entwichen. :: Kleinbockenheim, 5. Auguſt. Geſtern nachmittag wurde dem zwei Jahre alten Sohn des Jakob Heimberger aus Mundenheim, das bei ſeinen Großeltern hier zu Beſuch weilte, der rechte Fuß faſt ganz abgemäht. Der herbeigerufene Arzt ordnete die Ueberführung ins Krankenhaus Grünſtadt an, nachdem man dem Kinde ſchon vorher das Bein abgebun⸗ den hatte. :: Waldböckelheim, 5. Auguſt. Geſtern nachmittag brach in dem Anweſen des Landwirtes Fr. Albert Wickert Feuer aus, das das geſamte Anweſen ſowie auch das Nachbargebäude des Landwirts Müller in Aſche legte. Die Bewohner der beiden Häuſer waren auf dem Feld beſchäftigt. Die Motor⸗ ſpritze konnte wegen Waſſermangels nicht in Tätigkeit geſetzt werden. * Ilbesheim, 4. Aug. Der Stand der Weinberge iſt dieſes Jahr erſtklaſſig, ſodaß die zumeiſt durch Hochwaſſer ge⸗ 5 Winzer auf ein befriedigendes Ergebnis hoffen önnen. Gerichtszeitung Ein Gnadengeſuch für Dr. Bröcher § Köln, 5. Auguſt. Wie bekannt, hat der vom hieſigen Schwurgericht zum Tode verurteilte praktiſche Arzt Dr. Brö⸗ cher gegen das Todesurteil Reviſion eingelegt. Wenn es auch nach den allgemeinen Erfahrungen kaum zweifelhaft iſt, ob die Reviſion erfolgen kann, ſo wird doch das Todesurteil kaum vollſtreckt werden, da das Gericht, das Dr. Bröcher verurteilte, inzwiſchen ein Gnadengeſuch eingereicht hat, in dem es u. a. heißt, daß die Tat an ſich zwar ſchwer ſei, Dr. Bröcher jedoch unter dem Einfluß einer Frau gehandelt habe. Demnach iſt damit zu rechnen, daß die Todesſtrafe Dr. Bröchers lebenslängliches Zuchthaus umgewandelt wird. in Sonnabend, dend dugua ſ *n SN: dertn 47 — .e 7 2 221 7⁰⁰ + 2* 4 R. 25⁵ E O wolkenlos. G belin 0 halb bedeckt. woltig. O bedeckt. oRege⸗. BGraupeln.— Nebel. K Gewitter O Windſtille. Os ſehr leichter Oe⸗ E. mäßiger Südſüdweſt. Aſtürmiſcher Nordweſt. Schnee. Die Pfeile fliegen mit dem Winde. Die bei den Stationen ſtehenden Zahlen geben die Tempe. ratur an. Die Linien N. 0 Orte mit gleichem auf Meereskiveau umgerechneten Luftdruck Wetternachrichten der KarlsruherLandeswelterwartt Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7 morgens) „druc den. Se 2 Wind 85 2 9 585 1 S88— Wettee 82 m um Cé Scess Seis Richt. Stärke 8 8 Wertheim 151— Königſtuhl 563 757,88 18 23 17 80 ſſchw.)] heiter Karlsruhe 120 7523 212813 ONO(leichiſ wolkig Bad.⸗Bad. 213 757,1 20 26 16 80 beier Villingen 712758,8 15 25 11 80 lleicht wolkig Feldoͤbg. Hof 1275 636,9 17. 19 1 0 ſchw. 2 Vadenweil.— 757,4 19 2315 W eicht halbbed. St. Blaſien- 780— 13. 24 10 ſt ill heiter Höchenſchw.!———— Bei vielfach heiterem Wetter und öſtlichen Winden ſtiegen die Temperaturen geſtern wieder erheblich an(Karlsru 28 Gradſ. Der Schwerpunkt des hohen Druckes hat ſich bereit auf Nordoſteuropa zurückgezogen und verliert immerhin a Einfluß auf unſer Gebiet. Wir kommen in den Bereich kleß nerer Tiefdruckwirbel, die über Weſteuropa entſtanden ſin und ſich von dort weiter über Mitteleuropa ausbreiten Nam ſchwüler Witterung ſind vielſach Gewftter und beim tieseen Eindringen der ſchon unterhalb 2000 Meter vorhandenen 5 ſtrömung gewitterartige Regenfälle mit nachfolgender Abküh⸗ lung zu erwarten. Vorausſichtliche Witterung für Sonntag, 7. Auguſt, nachts: Vielfach Gewitter, zunächſt noch ſchwül, danach weſtliche Luft⸗ zufuhr mit weiteren Gewitterregen und Abkühlung. RB—)33%%FCCCC0C06600C0000T0— Herausceber D. und Verteger Druckere Tu. Haas ue mannbeipen tuuns m d Mann ehn 05 ỹre in Ferdinand Heynie geißner 3* 1 A* e uteur Kurt ffiſcher(beurlaubt) Nerantwel.Redasteure Fenlolit, 9. n Mef Feuilleton: Dr. S. Kayſer.— kommunal⸗Politit u. Lokalcs! Richard Schönfelder— Sport und Neues aus aller Welt: Willn Müller— Handelsteil: Kurt ner Gericht und alles Uebrige: i. VB.: Richard Schönfelder— Anzeigen: Dr. E. Stöß ——W e n — rrn u re ose rrn rrrrrrrre SSAKeeen Samstag, den 6. Auguſt 1937 Neue Maunheimer Zeitung(Abenb⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 300 Schatten der Wolkenkratzer Ein Roman aus dem modernen Newyork Von Grich Frieſen Machb vuck verboten.) Im 820 „Oha! Wegen—“ Mordverdachts!“ „An „An— meinem Herrn Schwager. Ja.“ Uriel Higgins ſchüttelt ungläubig den Kopf. „ Dann fällt ihm ein, daß es wohl an der Zeit wäre, ſeine übrige Familſe zu begrüßen. 1 15 2 3 Und er begibt ſich in die oberen Gemäche. XXXI. 4 Hetty Gould befindet ſich in einer eigenartigen Gemüts⸗ verfaſſung. Ihre ſorgſam behutete Jugend war frei geblieben von Kompltkationen jeder Art. Leid? Kummer? O ja. Leid und Kummer waren auch an ſie herangetreten. Damals, als die gute Mutter ſtarb. Und beſonders ihr Ollebter„Pa“. Doch das war ein ſelbſtverſtändliches Leid. Das jeden einmal trifft. Früher oder ſpäter. as ans Ferz greift und wieber nachläßt. Weil es gewiſſermaßen in der Natur liegt. 5 Dann kam das Unglück der Freundin. Was ihr ſchon mehr Kopfzerbrechen verurſachte, weil es nicht zu dem„Nor⸗ alen, Unabwendbaren“ gehörte. Und gleich daran anſchließend die herbe Enttäuſchung, A ihr Herz erlitt, als ſie wahrnahm— oder wenigſtens 3 ubte wahrzunehmen— daß ſie ſich in Norman Black⸗ Lüurghs Charakter geirrt hatte. üderbe angeborener Opmismus, ihr heiterer Sinn half ihr har erſteres hinweg. Ihr Stolz und ihr Unabhängigkeits⸗ gefühl über letzteres. Jetzt aber iſt etwas an ſie herangetreten, vor dem ihr henümtsmus, Eine! keitsgefühl— unbd all die anderen großklingenden Bigenſchaften, mit denen ſich bie Jugend ſo gern drapiert Sakapitulteren muß. Etwas, das ihr Herz mit Angſt und 50 chrecken erfüllt und ihr Hirn wie ein Schraubſtock umſpannt 115 Etwas, durch das ſie, die Stolze, Starke, Unbeugſame, Wie—— 175 und hergeſchleudert wird. wagt kaum die Lage klar zu machen, in de ſich heflndet, en e e 9 Mann, den ſie liebt und dem ſie ſo bitter Unrecht 175 an, verhaftet wegen Mordverdacht.. und ſie darf nicht Wiecden ſie hat der armen, ſchwergeprüften Mutter ihr and gegeben,„zu ſchweigen, was immer ſie auch hören werde Aglajas Geheimnts zu hüten, wie ihr eigenes“. Was ſoll ſie tun? Was tun? fu urch ihr Schweigen den geliebten Mann unter dem und waren Verdacht belaſſen?... Oder ihr Wort brechen Bes damit bie Freundin, die ſchon ſo viel gelitten hat, dem erderben ausliefern? 85 1rd So, zwiſchen zwei Pflichten ſchlat ſie die Tage in nagender Unruhe, die Nächte zumeiſt aflos. Um immer weiter zu grübeln, ohne zu einem den 1 n einen der beiden ſchonen, heißt, den andere Wrderben ſtürzen! 85 19 e 4 Barmherziger Gott! Die Wahrheit zu wiſſen und ſte cht bekennen zu dürfen— welche Höllenqual! mit In dieſem Dilemma, durch das ſie ſich wieder beſtändig ki Norman beſchäftigt, wächſt ihre Liebe zu ihm, die ſie ſie ſthich zurückgedrängt hatte. Brennende Sehnſucht packt ſie Ach, ſtände er jetzt vor ihr! Der geliebte Mann, den ſich in hochmütiger Verblendung tödlich beleidigt und von Zeſtoßen hat! Sie würde ihn demütig um Verzeihung ſin und hergeworfen, ver⸗ ihr heiterer Sinn, ihr Stolz und ihr Unab⸗ unklar. Febrixvertaufstelle& Mannheim, N 4. 10 Lelier:., Jung Telephon 20484 50 64 19 90 100 f n. usm. * ½ mULGLR ο hen- un d Honadfsrafen alnl 2 10 27, Krepeld, 24 leger: Bragard- Frantenstein au Min ugenMnkgfube Und ihn nicht mehr von ſich laſfen! Noch niemals früher hat Hetty über das Weſen der Ehe nachgedacht. Frei war ſie. Frei wollte ſie bleiben. Eine Amazone, die keiner Stütze rf. 4 Jetzt plötzlich erwacht eine ſeltſame Sehnſucht in ihr. Nicht mehr verſchließt der 0 1 Hinüberſchmel h, in einem anderen Herzen aufgehen] Hinüberſchmelzen in ein anderes Ich! Ihre Seele 110 näch jener vollkom⸗ menſten Vereinigung, wie ſie nurx zwiſchen zwei Menſchen beſteht, die ihr ganzes Innere miteinander teilen. Wie ſie nur die Ehe zuwege bringt, Und dieſes andere Ich, dem ſte ihr ganzes Leben weihen möchte, iſt er! Der Mann, den ſie beleidigt! Der unſchuldig eines gemeinen Verhrechens bezichtet iſt! Den ſie befreien könnte und— nicht darfl Barmherzigkeitt In dieſem Z3wieſpalt mit ſich ſelbſt wirkt es auf ſie wie eine Art Erlöſung, als eines Nachmittags Peter Barns ſich bei ihr melden läßt. „Sie hatte den kleinen Polizei⸗Inſpektor ſchon ganz ver⸗ geſſen in der Aufregung der letzten Wochen. 5 Vielleicht kann er ihr raten! Ihr helfen! Er kennt 5 Blackburgh von früher her. Er iſt klug und um⸗ ichtig- „ Mit einer ihrer ruhigen, ſtolzen Natur ſonſt fremden Haſt eilt ſie ihm entgegen. „Miſter Barns! Wie freue ich mich!“ „Er ſchüttelt ihre Hand und ſchaut ſie befremdet an. Wie bleich ſie iſt! Wie nervös! „Sie waren lange fort, Miſter Barns!“ 2 0ud beruflich. Unſere Sache iſt ſo ziemlich am Ziel, Miß G Ungeduldig wehrt ſie ab. „Laſſen wir das! Etwas ganz anderes liegt mir am erzen. Sie wiſſen doch, was während Ihrer Abweſenheit hier paſſiert iſt?“ „Well— mancherlei, Miß Gould. New Horkk Sie runzeſt die Brauen „Laſſen wir das Verſteckſpiel, Miſter Barns! Sie wiſſen ſehr gut, was ich meine. Und— und Sie zögert. „Und—?“ fragt ex forſchend. Miſter Blackburghs Verhaftung!“ ſtößt ſie haſtig heraus. Er blickt forſchend durch ſeine ſcharfen Brillengläfer in ihr erregungsbleiches Geſicht. Dann ſagt er lebhaft: „Miß Gould. Wir wollen ganz offen zueinander ſein, ja? Ich bin Miſter Blackburghs Freund. Und weiß— ober viel⸗ mehr glaube zu wiſſen— daß er unſchuldig in dieſen hirn⸗ verbrannten Verdacht gekommen iſt= Ich auch!“ ruft f lebhaft. Wieber blickt er ſie erſtaunt an. Umſo beſſer! Dann können wir frei von der Leber reden. Als erſtes möchte ich Ihnen mitteilen, daß ich geſtern, gleich nach meiner Rückkehr, unſeren Freund in der Unter⸗ In einer Stadt wie ſuchungshaft aufgeſucht habe „Und er? Wie trägt er es?!“ „Wie ein Mann ſeiner Gattung ein Unrecht trägt: ruhig, gefaßt, mit einem Schuß von Humor“ „Hat er zu Ihnen von ſeiner Unſchuld geſprochen?“ „Wozu? Das braucht er nicht. Die verſteht ſich von ſelbſt.“ „Oder irgend einen Verdacht geäußert?“ „Nein. Aher ich habe die Empfindung, als oh er irgend einen Verdacht hegt. Weshalb er damit zurückhält, iſt mir Er verſchlimmert ſeine Lage dadurch“ bitten! Würde ſeine Hände faſſen und ſich an ihn klammern! e ihr ſtolzes, fungfräuliches Hers Einvernehmen zwiſchen Ihnen und Miſter Blackurgh geſtört Der Mörd an Juſſuff Zigad Die Spannung in Hettys Zügen nimmt zu. Was Peter Barns Beobachtung nicht entgeht. Er hat eine Fährte ent⸗ deckt. Und beſchließt ſofort, ſie zu verfolgen. Miß Gould—“ ſagt er ernſt, 115 feierlich.„Wir ſind ja Verbündete! Darf ich ein paar Fragen ſtellen?“ „Warum nicht?“ „Iſt irgend etwas vorgefallen, wodurch das frühere gute wurde?“ Leichte Röte ſteigt in ihre Wangen „Muß ich die Frage beantworten“? „Es thäre wünſchenswert. Zur Klärung der Sache“ „Nun gut. Alſo ja. Es iſt etwas Ich habe Miſter Bläckburgh beleidigt. Zu Unrecht. nicht verziehen.“ „Ich vermutete etwas Aehnliches.“ „Weshalb?“ as hat er mir „So oft ich Ihren Namen nenne, biegt er von dem Thema ab. Auch geſtern wieder.“ 55 Hetti ſchweigt beklommen. Und Peter Barns fährt fort: „Well— ich glaube, das Zerwürfnis mit Ihnen geht ihm näher, als der lächerliche Verdacht, der ihn in Haft hat. Möchten Sie mir nicht erzählen, welcher Anlaß zu dieſem Zerwürfnis führte?“ Hetty zögert, Einem anvertrauen? Ihm gewiſſermaßen ihr Herz offenbaren? Er begreift ihr Schwanken. Und reſpektiert es. Trotz⸗ dem ſagt er in dringendem Ton: remden ihr tiefinnerſtes Geheimnis Ich muß auch hierin klar ſehen, wenn ich Miſter Black⸗ burgh von Nutzen ſein will. Bei der Vorunterſuchung haben nämlich mehrere wichtige Zeugen mit ihren Ausſagen zurück⸗ gehalten— zum Schaden des Angeklagten.“ Wer? Wer?“ fragt ſie erregt. Peter Barns Brillengläſer funkeln unheimlich zu ihr herüber, als er geſchäftsmäßig erwidert: 8 „Die beiden Schwager des Ermordeten: Edward und Bobby Higgins.“ Sie zuckt zuſammen und bedeckt die Augen mit der Hand, Sie glaubt zu wiſſen, weshalb die beiden mit ihrer Ausſage zurückhalten. Aus demſelben Grunde, wie ſie ſelbſt. Sie ſchweigt ein paar Augenblicke. zu ſammeln. Dann ſagt ſie leiſe, noch wider⸗ trebend: Ich weiß zwar nicht, inwiefern meine Mitteilungen Miſter Blackburgh nützen können. Immerhin— ich will Ihren Wunſch erfüllen.“ 35 Und ſie erzählt— ſtockend zuerſt, dann lebhafter, ſchließ⸗ lich ganz ruhig, ſachlich— wie Edward Higgins ſie wieder⸗ holt vor Miſter Blackburgh warnte, wie ſie dies jedoch auf eine Art Eiferſucht ſchob und deshalb keinen Wert darauf legte wie zum erſtenmal etwas wie Mißtrauen in ihr aufgeſtiegen war, als Miſter Blackburgh ihm, Miſter Barns, Und verſucht, ihre zuflüſterke:„Pſt! Hfer bin ich Miſter Blackburgh von irgend⸗ woher!“.. wie dieſes Mißtrauen ſich verdichtete, als ihr ein wichtiger Brief abhanden gekommen war— „Was für ein Brief?“ unterbricht Peter Barns geſpannt. „Ein Brief, den meine Freundin Aglaja Higgins an mich ſchrieb, kurz vor ihrer Flucht aus dem Elternhaus. Edward Higgins hatte mir dieſen Brief ſelbſt überbracht, ohne den Inhalt zu kennen.“ Peter Barns nickt befriebigt. Er iſt auf der richtigen Fährte. Nur weiter ſol „Alſo— dieſer Brief war Ihnen abhanden gekommen! Und weiter—?“ „Ich— ich— verbächtigte Miſter Blackburgh, den den ich ihm „Oha! zuletzt gegeben hatte, unterſchlagen zu haben. Und er?“ „Er nahm die Bekeidigung hin, wie es einem chentleman ziemt: ich exiſtiere ſeit der Zeit nicht mehr für ihnn 88 5[Fortſetzung folat.. Aussne Müeneg 18 2 7 DASBWMEN. MAEESSRIGBEN 8 7 RHausrat demeian. Mabelvetsorgung Manuheim, 57,8 ftün. Bad. Saudund im öchog Neue Möbel 5 zeder Art le Küchen, Sohlek⸗ Ammer, Speiss- und Herrönzimmer, Einzel- Möpel, polster-Möpel Matratzen, Federhetten, Bettfed.,Kinderwag. ste. Tellzahlung auf gemeln- nültziger Grundiage bis 2u 2 Jahren. 2925 0 Honig garant, rein, Bienen⸗ Blüten Schleuder ⸗ Honig 10 Pfund⸗Doſe franko Nachn. 1 11—, halbe 4.50. 61 5 gefall. nehme zurück. Fran Rektor Feindi u. Söhne, Großimkerel und Honigverſand, Hemelingen 27. S61 Gebrauchte 92 gaarbümastaen gt. erh., preisw. abzug. W. Lampert, L 6. 12. Dürkopp azeick gewährt an den heiſſen „7 des Low Nähmaſchinen geg. 3 Mle 24 4(ie Lelesz. 26 M. Eidh +4 k, Brief, 5 Seite. Nr. 360 — Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Samstag, den 6. Auguſt 1927 Briefe an die„Neue Mannheimer zeitung“ Gemeinde⸗ und Kreisſteuer In den letzten Tagen ging mir der Forderungszettel üben die endgültige Veranlagung zur Gemeinde⸗ und Kreisſteuer für das Rechnungsjahr 1926 zu. Ueber die Höhe der Steuer⸗ ſchuld war ich geradezu beſtürzt. Die frühere Veranlagung, auf Grund deren ich meine Vorauszahlungen für 1926/27 leiſtete, war ſchon keine Kleinigkeit, aber die Höhe des end⸗ gültigen Beſcheides überſteigt doch alles bisher Dageweſene. Um nicht weniger als 80 v. H. iſt die Steuerſchuld erhöht wor⸗ den, trotzdem ich 1926 nur das verdiente, was ich bei aller Sparſamkeit zum Lebensunterhalt meiner Familie bedurfte. Das erſte Mal ſeit der Inflation war es nicht notwendig geworden, zum Lebensunterhalt das Betriebskapital mit in Anſpruch zu nehmen. Dieſer Umſtand gab mir die bereits aufgegebene Hoffnung wieder zurück, daß es nun doch wieder langſam vorwärts gehen würde. Der neue Steuerzettel hat mich aber leider eines anderen belehrt. Wir müſſen alſo au heute noch Steuern aufbringen, die tatſächlich Eingriffe in die Subſtanz darſtellen. Obwohl die der Gewerbe⸗ u. Kreisſteuer zu Grunde liegen⸗ den Werte des Grundvermögens ermäßigt worden ſind, iſt die Quote durch außerordentliche Steigerung der Steuerſätze doch eine höhere geworden. Das ausſchlaggebende bei der neuen Veranlagung iſt aber die Heranziehung des Gewerbeertrags mit 5,2 v. H. Wir Gewerbetreibende und ſelbſtſtändigen Kauf⸗ leute haben alſo das Vergnügen, neben der hohen Reichsein⸗ kommenſteuer eine weitere nicht zu knapp bemeſſene Ein⸗ kommenſteuer für die Gemeinde und den Kreis zahlen zu dürfen. Dieſe Steuer ſegelt zwar unter einer anderen Firma, siſt und bleibt aber doch eine, nur einen gewiſſen Volksteil, einſeitig und ungerecht belaſtende, verkappte Einkommen⸗ ſteuer. Dieſe Steuerpolitik, bei der anſcheinend Baden und insbeſondere Mannheim eine Ausnahmeſtellung im Reiche einnimmt, muß früher oder ſpäter zu einer Kataſtrophe führen. Es iſt ganz ausgeſchloſſen, daß das Gewerbe und die — eine derartige horrende Neubelaſtung ertragen nnen. Die Inflation, die ihr folgende Wirtſchaftskriſe im Ver⸗ ein mit den fortgeſetzten ſteuerlichen Eingriffen in die Sub⸗ ſtanzen, haben die Betriebsmittel derart erſchöpft, daß nur die Möglichkeit der Neubildung von Betriebskapital die Weiter⸗ exiſtenz der meiſten Betriebe gewährleiſten kann. Derartig rückſichtsloſe Beſteuerungen verhindern aber dieſe Möglichkeit und führen die Unternehmungen dem ſichern Ruin entgegen. Ein Bürger, der gerne und pünktlich gerechte Steuern zahlt. * Die Not des Handwerkers und die neue Gewerbe⸗ Ertragsſteuer Der Kampf des Handwerkers um ſeine Exiſtenz wird von Jahr zu Jahr größer. An die Stelle der Handarbeit tritt immer mehr die Maſchinenarbeit, Konfektion, Maſſen⸗ produktion uſw. Nur wenige Kunden ſind dem Handwerker treu geblieben. Meiſt wird eine Beſtellung nur dann ge⸗ macht, wenn kein bares Geld da iſt, um den Bedarf im Laden zu decken. Der Handwerker liefert ſeine Arbeit ab. An das Bezahlen denken nur die Einſichtigen. Aber das iſt nur der kleinſte Teil. In den meiſten Fällen muß der Handwerker noch zufrieden ſein, wenn er nach drei bis vier Mönaten ſein Beld bekommt. Säumige Kunden zu mahnen, wird als eine Unhöflichkeit angeſehen, man bleibt weg. Ueberall werden Föhne und Gehälter wenigſtens einigermaßen der ver⸗ teuerten Lebenshaltung angepaßt, kommt man aber zum Handwerker, ſo iſt man entſetzt, daß er einen Vorkriegspreis verlangt, während doch die Lebenshaltung um das—fache geſtiegen iſt. Man überlegt und kauft ſich ſchließlich die Ware fertig, oder man läßt mit der Rechnungsbegleichung monate⸗ lang warten. Jeder Beamte und Arbeiter erhält pünktlich am Monats⸗ oder Wochenende ſeinen Lohn, nur der Hand⸗ werker hat ſcheints keine Daſeinsberechtigung mehr. In der Inflation hat der Gewerbetreibende genau ſo gut wie jeder andere ſein ſauer Erſpartes verloren. Durch Penſion und dergl. iſt für den Beamten und deren Hinterbliebenen wenigſtens einigermaßen geſorgt. Wer ſorgt aber für den Handwerker und deſſen Familie im Alter? Und weil es dem Gewerbetreibenden und Handwerker ſo gut geht, hat man noch eine dritte Steuer, die ſogenannte Gewerbe⸗Ertragsſteuer, erfunden, obwohl er bereits Umſatz⸗ und Einkommenſteuer bezahlt und das Gewerbe überhaupt keinen Ertrag mehr abwirft. Mit Mühe und Not hat ſich das Handwerk bis jetzt noch erhalten, aber unter dieſen Umſtänden wird der Staat und die Stadt ſeinen Ruin vollends herbeiführen. Wenn die verantwortlichen Stellen nur eine blaſſe Ahnung von der troſtloſen Lage des kleinen Handwerkers und Gewerbetreibenden hätten, dann wäre die Steuergrenze für dieſe ungerechte Steuer ſicher erhöht worden. Mit dem Syſtem der Rückwirkung muß unbe⸗ dingt gebrochen werden, das überſteigt doch alle Grenzen. Ein Handwerker im Namen vieler. ** Die mißlichen Poſtverhältniſſe in der Neckarſtadt Durch die Verlegung von der Max Joſefſtraße nach der Lange Rötterſtraße iſt die Poſtannahmeſtelle von der 9. bis zur 18. Querſtraße nur durch einen Zeitverluſt von nahezu einer Stunde erreichbar. Es kann doch nicht auf die Dauer angehen, daß ein Stadtteil von 60 000 Einwohnern ein Poſt⸗ amt an der Peripherie, d. h. 3½ Kilometer vom Zentrum ent⸗ fernk, unterhält. Man iſt ja beinahe gezwungen extra eine Perſon für die Poſt anzuſtellen, was bei den heutigen allge⸗ meinen Speſen wie ein Hohn klingt. Es kommen täglich Leute in die Geſchäfte, um Briefmarken zu kaufen, weil ihnen der Weg zur Poſt und zurück, alſo 6 Kilometer, zu weit iſt. Es kann den Geſchäftleuten auch nicht ſtändig zugemutet wer⸗ den, die Geſchäfte der Poſt zu beſorgen. Es iſt unbedingt nötig, daß in die oben angegebene Lage eine Geſchäftsſtelle kommt. Ein Geſchäftsmann. ** Wer Ohren hat zu hören, der lauſche dem Getute der O. E. G. Immer mehr entwickelt ſich die Menſchheit. Der techniſche Geiſt hielt Einzug überall— ſogar bei der E. G. Die „techniſche Leatung derſelben hat aus dieſem Grunde eine neue Signalpfeife angeſchafft, die ſie vorläufig zu probieren ſcheint. Deshalb: wer Ohren hat zu hören, der höre. Jetzt iſts noch Zeit dazu. Wenn die Signalpfeifen erſt an allen Wagen ſind, dann wird ohnedies nur noch die O..G. zu hören ſein. Wie wunderbar dieſe Pfeife funktioniert, das beſagt die Tatſache, daß ich kürzlich erſchrocken vor dem Roſengarten, wo ich mich auf der Fahrſtraße aufhielt, auf den Bürgerſteig flüchtete, weil ich Angſt hatte, die O. E. G. ſei mir auf den Ferſen. Deshalb, hochverehrte O. E..⸗Leitung, ſchont die Nerven Eurer Mitbürger, ſchafft die Pfeife ab, die einem am Roſengarten erſchreckt, wenn ſie bei den Brauereien tönt. Entſchließt Euch nicht dazu, alle Eure Wagen mit dieſem ztechniſchen Wunder“ auszurüſten; denn dieſer Entſchluß könnte die. Notwendigkeit zeitigen, neben der neuen Sport⸗ Ein neuer Lagerplatz bei der Friedrichsbrücke? Wie man hört, erſtreben 1 Baumaterialiengeſchäfte, auf dem Neckarvorland zwiſchen Neckarbrücke und Straßen⸗ bahndepot dauernde Lagerplätze für Backſteine, Sand u. dgl. zu erhalten. Entſprechende Geſuche lägen dem Stadtrat viel⸗ leicht ſchon vor. Hoffentlich wird, wenn das tatſächlich der Fall ſein ſollte, die Genehmigung verſagt. Denn wenn das Neckarſtrandbilb, das endlich durch die Beſeitigung des alten ſtädtiſchen Lagerlatzes und Auffüllung mit vielen tauſend Kubikmetern Sand nun wieder verſchandelt werden ſoll, dann hätte man den alten Zuſtand laſſen und viele tauſend Mark ſparen können. Was auch aus dem großen gewonnenen Platz gemacht werden ſoll, es darf das Stadtbild nicht verſchlech⸗ tern. Oberbürgermeiſter Dr. Kutzer war vom erſten Tag ſeiner hieſigen Tätigkeit beſtrebt, den unhaltbaren und un⸗ ſchönen Zuſtand des Neckarufers inmitten der Stadt zu ver⸗ ch beſſern. Und nun ſoll nach großen Geldauslagen ein ähnlicher Rückſchritt wieder gemacht werden? Wir wollen und können es nicht glauben. Lagerplätze gehören nicht ohne Not ins Zentrum der Stadt, und da die Bautätigkeit ſich immer mehr am Rand der Stadt abſpielt und abſpielen wird, gehören Lagerplätze für Baumaterialien in die Nähe ſolchen Bau⸗ geländes. Auf dem rechten Neckarufer, wo ſie jetzt noch ſind, hat es einige Berechtigung(obwohl ſie auch dort baldmöglichſt verſchwinden müſſen); denn große Siedelungen ſind überm Neckar im Bau begriffen. Aber auf der Stadtſeite, im Zen⸗ trum der Altſtadt, wo keine Bauplätze mehr ſind, darf eine weitblickende Stadtverwaltung keine Verſchlechterung des Stadt⸗ und Strandͤbildes zulaſſen. R. K. 1* Strandbad⸗Sorgen der Neckarſtadt Mannheim hat ein Strandbad. Ein ſchönes Strandbad ſogar. Wenn es fertig iſt, koſtet es uns ja auch nur 140 000. Aber dafür haben wir auch ſehr viel Schnaken und Bremſen gratis. Nur ſind dieſe Gratis⸗Schnaken nicht gerade ange⸗ nehm. Im Gegenteil, ſie überfallen Dich und wollen Dein Blut. Doch das macht nichts. Dafür darfſt Du auch einein⸗ halb Stunden vom Meßplatz aus laufen bis Du es erreichſt. Den Rückweg dazu, ſind drei Stunden. Aber wir brauchen gar kein Rheinſtrandbad, wir haben ja ſelbſt ein ſehr ſchönes Strandbad mit viel Waſſer, großen grünen Wieſen und faſt einem halben hundert großer ſchattiger Maulbeerbäume. Dieſes Strandbad wird denn auch ſehr ſtark frequentiert. Aber— am 14. Juli d. Is. glaubte die Bauleitung der Neckar⸗ kanal⸗AG. den Zugang zum Neckarſtadtſtrandbad abſperren zu müſſen. Aus welchen Gründen iſt zwar nicht erſichtlich, denn der Maulbeerdamm, ſowie die Wieſen und der Neckar haben doch mit der Bauſtelle ſchließlich nichts zu tun. Und das Waſſerabflußrohr der Pumpſtation dürfte doch abſolut kein Grund ſein, deswegen Hunderten von Kindern und Er⸗ wachſenen der Neckarſtadt die Benützung dieſes Strandbades zu verbieten. Es hat allerdings heute ſchon den Anſchein, daß nach Vollendung des Durchſtiches von Kanal zum Neckar, ein Fußgängerſteg oder dergl. Verbindung zwiſchen der Hinden⸗ burgallee einerſeits, und dem Maulbeerdamm andererſeits nicht geben ſoll. Dagegen müſſen wir uns aber ganz energiſch verwahren. Wir haben ſchon ſeit zwölf Jahren keinen Neckar⸗ park mehr, bis der Herzogenriedpark kommt und erſt einmal ein Park iſt, gehen noch Jahrzehnte drüber hin. Der einzige noch ſchöne Weg iſt die Hindenburgallee und der Maulbeer⸗ damm mit dem geradezu idenal zu nennenden und keine 140 000/ koſtenden Strandbad. Und das muß uns in der Neckarſtadt erhalten bleiben. Wohl bringt die Neckarſtadt ſo⸗ viel Steuern ein, daß wir ein eigenes Finanzamt Neckarſtadt erhalten haben, aber in Punkto Erholungsplätze haben wir in der Neckarſtadt aber auch rein garnichts. Und nun ſoll der einzige Spazierweg und Erholungsplatz einfach durch den Neckarkanalausfluß von der Hindenburgallee als Zugang ge⸗ trennt werden. Es iſt Sache der Stadt Mannheim, daß erſtens die Verbindung ſolange als möglich bleibt und zweitens ein Steg für die Fußgänger von dem einen Damm zum Anderen geführt wird. Dafür zu ſorgen, daß die beſtehende Verbin⸗ dung noch bleibt und der Stacheldraht nebſt Verbotstafel ſchnellſtens verſchwindet, iſt es aber allerhöchſte Zeit, denn ſchon beginnen in den nächſten Tagen die Ferien und es wäre ſchlau, wenn das Maulbeerſtrandbad verödet daliegen und ſich Jung und Alt wieder wo anders rumtreiben müßten. Alſo anſehen und endgültig als Strandbad links und rechts des Neckars erklären, ohne 140 000 Ausgaben, denn es iſt doch wirklich ſehr bedauerlich, daß geeignete Plätze nicht nutzbar gemacht werden. Dem Lindenhof aber ſei neidlos das teuere Strandbad von Herzen gegönnt; wir aber wollen 1 0 natürliche Maulbeerſtrandbad. * Badegelegenheit in Rheinau Seitdem das Baden am Rhein bis Thyſſenhafen verboten iſt(in den Häfen iſt es überhaupt nicht geſtattet), haben die Rheinauer keine Gelegenheit mehr, ſich nach des Tages Arbeit durch ein friſches Bad zu ſtärken. In den anderen Vororten Mannheims ſind bereits Badeplätze bzw. Schwimmbäder zur Verfügung geſtellt worden. Rheinau ſcheint in jeder Be⸗ ziehung„hinne“ zu ſtehen. Wie allgemein bekannt ſein dürfte, liegt jeden Winter im Haſen 3 in Rheinau ein ſtädtiſches Frei⸗ bad, das zur Badezeit nach Neckarau geſchleppt wird, um dort ſeinen Zweck zu erfüllen. Durch das Strandbad in Mann⸗ heim iſt dieſes Schwimmbad völlig überflüſſig. Wir unter⸗ breiten der Stadtverwaltung den Vorſchlag, das Schwimm⸗ bad an ſeinem Winterſchlafplatz zu laſſen oder an einen für die Rheinauer geeigneten Platz zu legen. Wir hoffen, daß die Stadtväter ſich mit der Angelegenheit näher befaſſen, um da⸗ durch dem Wunſche vieler Rheinauer gerecht zu werden. Mehrere Badeluſtige. 1 Hundeabrichtung inmitten der Stadt Die ſchon vor längerer Zeit in Ihrer geſchätzten Zeitung zum Ausdruck gebrachten Klagen über den fürchterlichen Hunderadau auf dem Abrichtungsſtreifen zwiſchen Käfer⸗ talerſtraße und hinter dem Schienenſtrang der Nebenbahn nach Weinheim haben leider zu einer Abſtellung ſeitens der zuſtändigen Behörde nicht geführt. Es iſt einfach unbegreif⸗ lich, daß ein derartiger Zuſtand noch länger geduldet wird, da dies allabendliche Bellen der Hunde, das jeweils auf die fort⸗ währenden Schießereien erfolgt, den Nerven geht. In welcher Stadt wird wohl ein ſolcher Unfug noch geduldet? Hoffentlich ſchreitet nun endlich die zuſtändige Behörde ein und weiſt den Hundezüchtern einen Platz an, der ſich in entſprechender Entfernung von Wohngebäuden be⸗ findet und auf dem ſie dann nach Herzensluſt knallen und Radau machen laſſen können. Alſo hinaus aus der Stadt mit dieſer Rückſichtsloſigkeit; die Kranken und Geſunden werden jedenfalls dankbar dafür ſein. Ein Anwohner der vorderen Käfertalerſtraße. 1* Beſcheidene Bitte! Könnten nicht in der Werderſtraße mit ihrer n Promenade, die ſich in größerer Länge bis zum Luiſenpark erſtreckt, einige Ruhebänke angebracht werden? Die anlage in Mannheim eine Nervenanſtalt für O. E..⸗An⸗ grenzer zu ſchaffen. E. Anbringung ſolcher Bänke iſt ſehr 85 und entſpricht offen⸗ bar einem Bedürfnis. iner für Viele. nwohnern auf die Vogelſchutz und Katzenplage Es wird verſucht, die Räubereien der vielen Katzen auf herrenloſe Katzen abzuwälgen. Herrenloſe Katzen, die kein eim baben und die ſich ihre ganze Nahrung ſelbſt ſuchen müſſen, gibt es ſehr wenige, denn die Natur und der Jäger ſorgt hier für den Ausgleich. Ueber die Vorgänge in der Na⸗ tur ſcheinen die Artikelſchreiber weniger vertraut zu ſein als mit den ſtrafgerichtlichen Urteilen in Katzenangelegenheiten. Sollte tatſächlich die Rechtslage derart ſein. daß Selbſthilfe der Nachbarn gegen die Räubereien der Katzen nicht geſtattet wäre, ſo müßte ich dies als höchſt merkwürdig bezeichnen. Tief bedauerlich aber iſt es, daß es viele Menſchen gibt, die Liebhabereien betreiben, die dem Nachbarn oder anderen zum Schaden gereichen. Dazu gehört der Katzenliebhaber, der ſeine Katzen auf Raub ausgehen läßt, der Taubenzüchter, der ſich viele Tauben hält und dieſe, anſtatt zu füttern, aus dem Schlag fagt uſw. Liebe macht blind, auch Katzenliebe. Der Schrei⸗ ber des Artikels in Nr. 300 gibt ſich in ſeiner großen Liebe einer großen Selbſttäuſchung hin; er muß aber auch viel. viel Zeit haben. Mir iſt es zum Beiſpiel nicht möglich— ich muß nämlich arbeiten—, mich Tag und Nacht im Garten zu ver⸗ ſtecken, damit ich räubernde Katzen mit Waſſer beſpritzen kann, Aehnlich verhält es ſich mit dem Senſatiönchen im Katzen⸗ paradies uſw. Im erſten Augenblick habe ich den Artikel für einen verſpäteten Faſtnachtsſcherz gehalten. Nur eines geht klar hervor: Der Katzenherr nimmt für ſich das Recht in An⸗ ſpruch, Katzen zu halten und verlangt gleichzeitig von ſeinem Nachbar, daß dieſer duldet, daß ihm die Katzen die Erdbeer⸗, Salat⸗, Rettich⸗ und dergl. Beete verunreinigen und die jun⸗ gen Hühner und Vögel wegfangen können. In der Nacht vom letzten Samstag zum Sonntag hielten ſich in meinem etwa anderthalb Ar großen Hausgarten etwa —6 Katzen auf. Bei der üblichen Katzenrauferei. die in meinen Stangenbohnen vor ſich ging, wurden mir eine Anzahl Bohnenpflanzen aus dem Boden geriſſen und das ganze Land übel zugerichtet. Das nebenan liegende Kopfſalatland wurde beſchädigt. Iſt es denn ſo ſchlimm, wenn verlangt wird, daß die Katzenzüchter ihre Tierchen nicht frei herumlaufen laſſen ſollen? Die Hühner, die Pferde, die großen Katzenarten in den Zoos und andere Tiere können doch auch nicht frei herum⸗ laufen. Warum ſoll ein Haustierchen wie die Katze ſich nicht in der Behauſung, im Lager⸗ oder Werkſtattraum uſw, wo die Raumverhältniſſe doch unvergleichlich günſtiger ſind als bei den obengenannten großen Tieren, aufhalten können? Es ſind ja alles hohle Worte, was Sie ſchreiben! Sie benützen die Tierchen zum Zeitvertreib. Sie erfreuen ſich an ihrem mun⸗ teren Spiel, Sie laſſen ſich auch die Mäuſe fangen. Sobald das Tier aber ſeine Notdurft verrichten muß, dann wird es hinausgeſchickt in des Nachbars Garten uſw., ſelbſt auf die Gefahr hin, daß es vom Hunde zerriſſen wird. Das iſt Tier⸗ quälereil Darauf gehört in der Schule hingewieſen! Sache der Behörden iſt es, ſolche Liebhabereien, die anderen zum Scha⸗ den gereichen, einzuſtellen oder die Selbſthilfe zu geſtatten. Ebenfalls ein Naturfreund. * Alles für de Katz In den Ausführungen vom 2. Juli in Nr. 300 überſieht der Artikelſchreiber, daß jede Katze don Haus aus ein Raub⸗ tier iſt, das ſeinem Handwez und Menge des ihm vorgeſetzten häuslichen Freſſen aus Na⸗ turanlage und Vererbung nachgeht, und den Bögeln nach⸗ ſtellt, wann und wo ſich auch immer nur Gelegenheit hierzu bietet. Der Artikelſchreiber will dem Morden an Singvögeln dadurch entgegentreten, daß er der Katze im Augenblick, wo ſie ſich einem Vogel nähert“, mit Waſſer auf den Leib rückt. Dieſes Verfahren hat inſofern ſeine Schwierigkeiten, als es nicht jedermanns Sache iſt, einer Katze mit einem Eimer voll Waſſer über die Bäume nachzuſteigen, ganz abgeſehen davon, daß dieſe meiſt weitab vom Schuß auf Raub ausgeht oder ſi doch der Beobachtung nach Raubtierart zu entziehen verſteht. chen, das von der Katze apportiert wurde. erinnert an 34 einen Affen, der ſogar das Schlittſchuhlauſen erlernte. He levvet aber nich mehr! Die Bäume mit einem klebrigen oder ſtinkigen Anſtrich verſehen!? Nur wegen der Katzen!? Pfuf Krauſe! Ich mein', dat wör nix! Und dann die 7300 Mäuſ 4 die ein„gewiſſenhafter Beobachter“ innerhalb Jahresfriſt al 11 Fangergebnis konſtatiert hat! Der Vernichtung der Katzen ſo abſolut nicht das Wort geredet werden, da ihre Nützlichkeit im Hauſe eine unbeſtreitbare iſt. Sofern aber die Katze im Gar⸗ ten oder Felde angetroffen wird, iſt ſie weitaus ſchädlicher als nützlich, da ihr nicht allein Singvögel, ſondern auch wild(Haſen, Faſanen, Feldhühner) zum Opfer fallen. Den Geſetz geſtattet ausdrücklich dem Jäger, Katzen zu töten, ſoweit ſich dieſe in Jagdrevieren herumtreiben und 200 Meter vom nächſten Hauſe entfernt anbetroffen werden. Im empfehle dem Vogelfreund ein Teſching, Kaliber 9 mm; es knallt nicht ſehr laut, aber bei der Abwehr mordender Katzen ſollen ſchon reißt gute Erfolge damit erzielt worden ſein. Die Hauptſache bleib dann nur: richtig hinhalten! O. Dn. Einer der auf Ordnung hält. Katzen— hört! hört! Ja, ja, die Katzen, das müſſen böſe Tiere ſein. Da lief man über ſie Dinge, daß einem die Haare zu Berge ſtehe. Vögel ſollen ſie morden, Gartenbeete zerſtören, kurz, ſie ſolle 4 allem Feind ſein. Na ja, das kann garnicht anders ſein, den die Katzen ſind, wenn ich in der Schule recht gelernt babe, 1. Tigern, Panthern und ähnlichen niedlichen Tierchen nekt wandt. Sehen Sie ſich überhaupt mal eine Katze an; wi m ſie mit ihren kleinen Ohren, mit ihren Samtpfötchen, ihren zarten Fell nicht wie das fürchterlichſte Untier? emgeme iſt zu verlangen, daß man jeder Katze eine große Marke a hängt(weil ſie nämlich ſchon ein Seidenbändchen ſo g er trägt). So werden die lieben Mäuſe gleich vom Nahen ihr Feindin unterrichtet. Warum wird überhaupt ſo viel über die Katzen ſchrieben? Was man da manchmal lieſt, muß ein ganz zerrtes Bild des Katzengeſchlechts hervorbringen, ſofern ine nicht ſelbſt eine Mäuſefängerin beſitzt. Ich habe nämlich e und außerdem habe ich noch ein Schwalbenneſt in meinz en Badezimmer. Das Kätzchen verträgt ſich gut mit den Schwalben und ſchaut den Jungen—— intereſſiert bei ar erſten Flugverſuchen zu. Die Schwälbchen haben auch ſechs keine Angſt vor der Katze. Beweis: Sie brüten ſchon eine Jahre lang bei mir und in dieſer Zeit hatte ich ſtets iden Katze. Neben der Katze habe ich noch einen Pudel. Die 18 chen kommen gut aus; das Kätzchen ſchläft tagtäglich zwi ſeinen Pfoten und ſpielt oft mit ihm Es ſcheint alſo doch nicht ſo,ſchlimm zu ſein mi Katzen. Eine Steuer auf dieſe nützlichen Haustiere, wie vorgeſchlagen wurde, wäre kompletter Unſinn; eine marke um einen Katzenhals iſt undenkhar und außerdeſezigl, möglich. Die Sage von dem Vogelmord iſt für jeden er etötel der weiß, wie viele Vögel auf dem Zug nach Süden g werden. eneee Nat ee ee een Anmerkung der Schriftlettung: Damit m wir die Debatte über die Katzenplage ſchließen. ge⸗ ver⸗ en 0 Rückſicht auf Qualität 9 Die ſchöne Geſchichte von dem abhanden gekommenen Rotkehl⸗ erne Steuer⸗ chten — Wetiterhin bleibt die ſchon —————— Wirtſchaftshortzont. An die Stell 8. Sette. Nr. 900 8 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Die Situation des deutſchen Geld⸗ und Kapitalmarktes wurde in dieſer Woche durch die Veröffentlichung der Zwei⸗ monatsbilanzen und den Ultimo⸗Ausweis der Reichsbank gekennzeichnet. In den Ziffern der Zwei⸗ monatsbilanzen ſpiegeln ſich ſowohl die Auswirkungen der Maimaßnahmen der Reichsbank als auch nicht minder verſchiedene Saiſonfaktoren wieder. Der außer⸗ ordentlich ſtarke Rückgang der Reports und Lom⸗ barbds kennzeichnet die Maßnahmen zur Beeinfluſſung des Geldmarktes— die tatſächlich in einer weitgehenden Ein⸗ ſchränkung der Beteiligung am Effektentermingeſchäft erkenn⸗ bar ſind— und mit dem bis zu einem gewiſſen Grade wohl auch der erſtmals ſeit der Veröffentlichung dieſer Bilanzen ein⸗ getretene auffällige Rückgang der fremden Gel⸗ der in Verbindung zu bringen iſt. Allerdings kommen in den verminderten Kreditoren eher— ebenſo wie in den geſteiger⸗ ten Debitoren— die verſtärkten Anſprüche der Wirtſchaft zum Ausdruck. Wenn ſchon aus dem verkürzten Wechſel⸗ beſtande die fortſchreitende Verknappung des Geldmarktes erſichtlich iſt, ſo beweiſt die relativ ſtarke Zunahme der Aungedeckten Debitoren, daß bie ſtarke Konjunktur des Inland⸗ marktes nunmehr auch in hohem Maße die Kredithilfe der Privatbanken in Anſpruch genommen hat. Ein Vorgang, der ſeine Analogie hat in der erwähnten Ermäßi⸗ gung der Wechſelbeſtände parallel mit den ſtärken, namentlich am Juliultimo in Erſcheinung getretenen ſich weiter ſtark ver⸗ mehrenden Wechſeleinreichungen bei der Reichsbank. Der Schwierigkeiten, die aus dem Kapital⸗ und Gelb⸗ maärkte darum der auf dem Boden der Kreöftausweitung ge⸗ e Inlandskonjunktur drohen und über die wir ſchon teberholt uns ausgelaſſen haben, ſind darum nicht mindere, wenn auch die ſo bitternotwendigen Auslandsanleihen in letzter Zeit reichlicher gefloſſenen ſind und auch noch fließen werden, Wir haben noch letzten Samstag daxrauf hingewieſen, wie in Deutſchland das Konfunkturproblem der eignen Wirt⸗ ſchaft von der jeweiligen Geldmarktlage der Welt abhängig iſt und wieberholt darauf hingewieſen, daß, auf lange Sicht Hetrachtet, Auslandsanlethen daß Allheilmittel nicht darſtellen können. Zur Stunde freilich werden wir nicht umhin können, den Auslandsmarkt ſtärker in Anſpruch zu nehmen und in der Beztehung kann die Herabſetzung der amerika⸗ niſchen Diskontrate von günſtigem Einfluß auf die Befriedigung des d utſchen Kapftalbedarfes werden, die viel⸗ leicht ſogar die vielfach befüfrchtete Diskonterhöhung der Reichsbank ebenſo wie die der Bank von England vorläufig vermeibbar erſcheinen laſſen wird. Nach den letzten Berichten weiſt die induſtrielle Kon⸗ funktur neuerdings deutlichere Zeichen der Er⸗ mattung, beſonders in der Etſen⸗ und in der Textil⸗ induſtrie auf. Was die letztere anbetrifft, ſo braucht man keine ernſten Beſorgniſſe zu hegen, denn hier iſt der Geſchäftsrück⸗ gang hauptſächlich ſaiſonmäßig begründet. Es iſt ührigens von vornherein klar geweſen, daß die jetzige lebhafte Beſchäf⸗ tigung im Herbſt wieder eine Unterbrechung erfahren muß, wenn Baumarkt, Landwirtſchaft und andere Geperbe den Höhepunkt ihrer Tätigkeit überſchritten haben werden. Das Textilgewerbe iſt aber heute mehr denn ſe guf den Inlands⸗ verbräuch eingeſtellt und darum von den Beſchäftigungsziffern am Arbeitsmarkt abhängig. Zunlichſt hat die Landwirtſchaft viele Arbeitskräfte an ſich gezogen, und ſie klagt ſogar lebhaft über Kräftemangel, wie auch aus einzelnen Gewerbezweigen über Mangel an Facharbeitern berichtet wird. Erfreultcher⸗ weiſe wird das Ernteergebnts trotz der Schädigungen durch Näſſe und Ueberſchwemmungen überwiegend günſtig beurteilt. Wenn allerdings das Preußiſche Stattſtiſche Nent auf Grund von Vorſchätzungen Roggenerträge erxrechnet, die die des Vorjahres um rund 1 Million Tonnen überſteigen, ſo wird man hinter ſo optimiſtiſche Schätzungen zunächſt ein Fragezeichen ſetzen können. Es iſt alſo trotz allem nicht zu verkennen, daß die Kon⸗ junktur an einem Wendepunkt ſich befindet und daß ernſtlich daran gedacht werden muß, wie die Produktionshöhe gehalten werden kann, Neben den Gefahren, die von der Geldſeite drohen, iſt die nicht zu verkennen, die aus einer Produktions⸗ verteuerung im Zuſammenhang mit der ſtaatlichen Wirtſchafts⸗ und Sozialpolitik entſtehen muß. ters angeſchrittene Frage noch offen, ob die günſtige Inlandskonjunktür ber letzten Zeit nicht den Zwang zur intenſiven Durchrattonallſte⸗ rung unfſerer Wirtſchaft gelockert hat und oh wir bei unſeren Rationaliſierungsmaßnahmen nach Durchführung der techniſchen Seite nicht die der und des vergeſſen haben. Dr. Felix Pinner ſchreibt im„B. T. Hlerzu, daß nicht nur der techniſch vervollkommnete Pro⸗ duktionsapparat zu einer wirkſamen, d. h. billigen Produktion gehört, ſondern es gehört auch dazu der große ausgewei⸗ tete Abfatz, der erſt die volle Ausnutzung des vervoll⸗ kommneten Produktionsapparates geſtattet, Wenn wir dauternd Nutzen aus der techniſchen Rationaliſierung und der Inlandskonjunktur ziehen wollen, dann muß bei allen kauf⸗ männiſchen Dispoſitionen und Kalkulationen immer die en d⸗ gültige Ralfonaliſlerungswirkung über die orübergehende Konjunkturwirkung geſtellt werden, Der große Abſatz muß mit anderen Worten zu der durch dle Vollproduktion ermöglichten Preisverbilligung und darf nicht— in Ausnützung der rein marktmäßigen Konſtel⸗ katlon— zu den unter dieſen Umſtänden immerhin möglichen. eee ühren. Fretlich er⸗ ſordert das eine gewiſſe grundſätzkiche Umſtellung der Vor⸗ ellungen, die wir in Deutſchland bisher von der Konjunktur Und ihrer Ausnutzung gehabht haben. Es erfordert eine im la gewiß nicht leichte Abkehr vom Denken ein egenwartsvorteilen und eine entſchiedene Zu⸗ wen dung zum amerlkaniſchen Vorbild, das der Welt um erſten Male das Beiſpiel einer„großen Konjunktur mit nkenden Preiſen“ Meet hat. Wir ſtimmen mit Pinner bollkommen darin überein, daß es geboten ſcheint, das onfunkturtempo in einen kruhlgeren Fluß zu bringen, damit die Wucht des ſpäteren Rückſchlages gemildet werden kann und die F Grundlage, auf der ſi bisher unſere Konjunkturentwicklung vollzogen hat, nicht no eine weitere große Verbreiterung erfällt. Die tlation der Bürſe, die ſich angeſichts der ntereſſe erhalh der Bhrſe ſtehenden Kreiſe wie angeſichſs der Tulſache, daß inſolge des Mangels an neuen Anregungen immer wieder bisher durchgehaltene auſſeengagements zur ßfung gelangen, augenhlicklich mit Vorliebe 1 en igen S hetätigt, fand faſt täglich neue Schattenbilder am deutſche 15 Gae e der Geldſorgen traten, 0 dem ſich am Markte für kurzfriſtſges Geld, aber auch am ̃ 0 für Monatsgeld eine gewiſſe Entſpannung gezeigt 22 7 Wirlſchafts⸗ und Vorſenwoche Zweimonatsbilanzen und Konjunktur— Geſtoppte Dürchrationaliſterung— Ruhigerer Fluß im Konjunkturtempo erwünſcht — 1 der wirtſchaftlichen Gefundung weiter Volkskreiſe das ſtetige hatte, Konjunkturſorgen mancher Art. Es ſprach aber für die innere Widerſtandskraft des Marktes, daß er ungeachtet der Geſchäftsloſigkeit und trotz der Ab⸗ ſchwächung des Montangebietes die Kraft aufbrachte, auf anderen Marktgebieten ſich wenigſtens in beſcheidenem Um⸗ ange zu betätigen. So riefen neue Freigabehoffnungen in en betreffenden Werten eine Aufwärtsbewegung hervor. Die Spekulation vergaß dabei ganz, daß der Kongreß erſt im Dezember wieder zu tagen beginnt und daß bei derartigen Aeußerungen die Rückſichtnahme auf die beutſch⸗amerikaniſchen Wähler ſtark mitſprechen dürfte. Einige Beachtung fanden auch Elektrowerte. Das Intereſſe für Kunſtſeiden⸗ Zellſtoffwerte hat ſich wieder etwas belebt und.G. Jarben hatten mitunter recht nennenswerte Umſätze, wobei man neue Londoner und Frankfurter Käufe bemerken konnte. Die Geldmarktlage wird etwas günſtiger beurteilt. Die Zuflüſſe vom Auslande dauern fort. Da gleichzeitig auch größere Beträge Dollargelder zu Reportzwecken bis Ultimo Oktober zu einem Satz von 5½ v.., zuzüglich 9 v. H. Valuta⸗ riſtko⸗Verſicherungsgebühr abgeſchloſſen wurden, waren die Geldogeber auch eher zur Hergabe von Monatsgeld bereit, ſo daß auf dieſe Weiſe die Geldbaſis für eine müßige Aus⸗ dehnung der Engagements geſichert iſt. Freilich handelt es ſich nur um eine kleine Erleichterung am Gelbmarkt und die Anforderungen der Landwirtſchaft und der Induſtrie nehmen immer wieder zu. Verſtimmend wirkte der Rückgang der Ablöſungs⸗Anleihe(Kriegsanleihe⸗Altbeſitzj..E. Das Bild ber Wirtſchaft Das beutſche Arbeits⸗ und Erwerbsleben ſtand ſeit der zweiten Hälfte des Jahres 1995 unter dem Druck der Tatſache, daß die Zahl der Arbeitsloſen über 9 Millionen geſtiegen und daß nach den Ermittelungen der Arbeiterfachverbände ſeber vierte Facharbeitet arbeitslos geworden war. Erſt ganz allmühlich iſt dieſer Druck wie⸗ der von der deutſchen Wirtſchaft gewichen, und bie Arbeitsloſenzahlen kehren auf erträglichere Werte zurück. Immerhin verbleiben mit Ein⸗ rechnung der„Kriſenunterſtützten“ noch rund 700 000 Arbeitsloſe, oder näch der Statiſtik der Fachverbände rund 5 v. H. Vollarbeitsloſe in den Verbänden.(Die Statiſtik der Fachverhände hat eine Bruchſtelle im Jebruar dleſes Jahres, da von hier an die Bergarbeiter mit ein⸗ bezogen ſind, deren günſtige Beſchäftigungslage die Geſamt⸗Arbeits⸗ lofigkeitsziffer etwas herabſetzt.) Die Kurzarbeit iſt bedeutend zurückgegangen, und es iſt beachtlich, daß das zeitweilige Wieder⸗ anſteigen der ee um die Jahreswende eine Zunahme der Kurzarbeit nicht gezeitigt hat. 2² Arbelt untl Erwerb 2⁰ 8. Arbeiter, 0 Die„Andrangsziffern“, d. h. die Zahlen der Arbeitſuchen⸗ den auf eine oſſene Stelle, ſind ebenfalls ſtark zurückgegangen, immer⸗ hin üherſteigt die Nachfrage das Stellenangehot bei Männern noch faſt um das Bierfache, bei Frauen um mehr als das Doppelte. Im Ruhrkohlenbergbau hat die Belegſchaft ſeit Mitte vorigen Jahres, als die Hochkonjunktur infolge des eng⸗ liſchen Kohlenſtreikes einſetzte, ſtetig zugenommen. In der letzten Zeit ſind wieder verſchiedentlich Feierſchichten wegen Abfatz⸗ mangels notwendig geworden, und auch die Belegſchaftszahlen ſind dadurch naturgemüäß etwas in Mitleidenſchaft 11 5 worden. Die Arbeiterlöhne hahen lange Zeit faſt ünyerändert feſt⸗ gelegen und nur ganz geringe ee erfahren. In den letzten Monten dagegen ſind wieber recht erhebliche Lohnerhöhungen einge⸗ treten, ba den Lebenshaltungskoſten, namentlich den Miet⸗ erhöhtungen, Rechnung getragen werden müßte. Im Zufagmmen⸗ haug mit der Lage der Löhne iſt ſehr beachtenswert die regelmüßige unahme der Uumfätzein den Konſumpvereinen, durch die mmerhin eine Beſſerüng 177 Lebepshaltung geräade 0 den Kreiſen der Arbeiter zum Ausdrück kommt, ferner iſt als ein ſehr erfreuliches uwachſen der Sparkaſſenelnulägen zu buchen. Die Zahl der neu verhängten Ronkurſe iſt, im Durchſchnttt guf den Arbeitstag berechnet, in erfreulicher Abnahme begrifſen, nach⸗ 75 N e Ne 15 atte. Weniger raſch nehmen die Geſchz üfſüchten ab, Ihre ahl iſt ubeſen e gegenüber 0 Kaneh ahnen Rur gering. Mit Rückſicht auf die Deutlichkeit der Darſtellung baben wir unſe⸗ rer Ueberſicht„Axbeit und Erwerb“ eine etwas andere For m als bisher gegehen; ßei dſeſer Darſtellung treten namentlich die Zahlen der Konkurſe ünd Geſchäftsaufſichten ſowſe die Zahlen ber Arbeltsloſigkeit beutlicher hervor Reugufgen ommen ſind die „Andrangskurven d. h. dle Anzahl der Arbeſtfuchenden auf eine offene Stells, ferner die Belegſchaßts⸗ und Jeler⸗ ſchichtszahlen im Ruhrkohlenbergban. * Preigerhöhung für Feilen, Der Deutſche feilenbund Remſcheid und bankmäßige Geſchäfte zu pflegen in derſelben Art und ſiſchen Finanzinſt E Berliner Nachbörſe verlau 55 daß bei der.E. G. eine 6 500 ung 45 0 7 Binnenſchiffahrlsverkehr in Bayern Nach einer Zuſammenſtellung des Bayer. Statiſtiſchen Landes⸗ amtes hatte im Juni 1927 den, Hauptanteil des Geſamtverkehrs auf dem Rhein, der Ankunftsverlehr zu Berg in Ludwigshafen a. Rh. mit 218 969,5 To. Zu Tal kamen 16 486 To. Im Abgangsver⸗ kehr zu Berg wurden 5925 To. und zu Tal 57 418,5 Lo. befördert. Die Schiffsladungen zu Berg brachten hauptſächlich Kohlen, Getreide, Düngemittel, Eiſen und Holz, während zu Tal beſonders auch Mehl im Abgangsverkehr verfrachtet wurde. Auf der Donau betrug ber Durchgangsverkehr an der Zollgrenze Paſſau insgeſamt 66 999,5 To., davon im Grenzeingangsverkehr 22 755 To. und im Ausgangs⸗ verkehr 33 244,5 To. Auf dem Main war der umfangreiche Verkehr derfenige zu Berg in Aſchaffenburg mit 67 167,5 To., barunter vor⸗ wiegend Steinkohlen und Koks mit 52 907 To. Auf dem Ludwigs⸗ kanal wurden hauptſächlich befördert Holz, Sand, Kies und Steine. Der Geſamtgüterverkehr in Lindau(Bodenſee) umfaßte 1457 To. * Karlsruher Hafenverkehr. Der Waſſerſtand war während des ganzen Monats gut. Der Verkehr hat durch eine vermehrte Zufuhr, beſonders von Kohlen und Koks, die Höhe des Vormonats erheblich übertroffen, obwohl bei der Abfuhr der Holzverkehr, wahrſcheinlich in Erwartung des am 1. Aug. in Kraft getretenen Binnenumſchlags⸗ tarifs für deutſches Holz, einer der kleinſten des ganzen Jahres war. In 26 Güterbooten und 210 Kähnen ſind im Monat Juli 1927 an⸗ ekommen: 9,019 To. Stückgut, 131,132 To. Kohlen und Koks, 18,955 To. Br. Briketts, 4862 To. Getreide, 3750 To. Roheiſen, 452 To. Formeiſen, 1972 To. Holz, 1,467 To. Schwemmſteine, 825 To. Bimsſand, 500 To. Zement, 318 To. Backſteine, 2,673 To. Teer⸗ makadam und 3,090 To. Kies. Abgegangen ſind 18 Güterboote und 35 Kähne mit: 3,919 To. Stückgut, 9,474 To. Holz und 7842 To. Alteiſen. * Hamburgs Seeſchiffsverkehr im Juli 1927. Im Monat Jull ſind im Hamburger Hafen ſeewärts zu Handelszwecken angekommen 1065 Dampf⸗ und Motorſchiffe und 443 Segel⸗ bezw. Schleppſchiffe, im ganzen 1508 Seeſchiffe mit 1664 437.⸗R.⸗T. Von der Geſamt⸗ ſumme führten 924 Schiffe mit 703 155.⸗R.⸗T. die deutſche Flagge⸗ Abgegangen ſind zu gleichen Zwecken ſeewärts 1114 Dampf⸗ und Motorſchiffe und 884 Segel⸗ bezw. Schleppſchiffe, im ganzen 1998 Seeſchifſe mit 1 791 128.⸗R.⸗T. Hiervon führten 1367 Schiffe mit 776 434.⸗R.⸗T. die beutſche Flagge. * Die neue Internatjiongl Germanie Truſt Compauy. Die Er⸗ kichtung der Futernatiofßal Germanie Truſt Lompan hak wie uns geſchrieben wird, in Deutſchland die gleiche bemertens⸗ werte beifällige Aufnahme und Zuſtimmung gefunden wie in den Vereinigten Staaten. Die Bank wird aller Vorausſicht nah am 1. Okt. ihre Tätigkeit in New York Eity, 0 Broabwah, aufnehmen, Die Namen der Direktoren und.⸗R.⸗Pitglieder werden ſeinerzeit bekanntgegeben. Obgleich eine Aufforderung zur Zeichnung der Shares noch nicht ſtattgefunden hat, wird von dem Newyorker Büte des Organiſationsäusſchuſſes telegraphiſch mitgeteilt, daß berelte heute unaufgeforderte Voranmeldungen für Shares eingelaufen ſind, die den Geſamtbetrag des autoriſterten Kapitals überſteigen. 8 von unterrichteter Seite mitgeteilt wird, beſteht nach wie vor hie Ahſicht, einen Teil der Shares dem Kontinent gur Selchſung zur Verfügung zu ſtellen, da die Bank wirklich international in Bezug auf den Sharesbeſitz wie hinſichtlich ihrer Ziele und Beſtrebungen iſt. Nach amerikaniſchem Geſetz muß der Geſamterlös aus der Zeich⸗ nung der Shares der neuen Buk zufließena. Der Preis der Shares iſt feſtgelegt auf Grund der Beſtimmungen des Charters. Auf dieſe Weiſe fließen aus dem Verkauf eines jeden Shares 100 Dollar dem Kapitaltonto zu, welches 3 Millionen Dollar betragen wird, während 660 v. H. dem eſervefonds(Surplus) zufließen, der ſich ſomit auf 2 Millionen Dollar belaufen wird. Die neue Truſt Company iſt, wie uns mitgeteilt wird kein Inveſtment Truſt, vielmehr ein Bankinſtitut, das autoriſiert iſt, Depoſtten anzune 197 und eiſe wie alle anderen berannten Truſt Companies in New Nork., Die Allf⸗ gabe und der Zweck der neuen Gründung beſtehen u. a. darin, die vorhandenen der mitteleuroge tüte zu ergänzen und mit ditſen in enger Zufamenarbeit und gemeinſamen Intereſſe tatig zu ſein und nicht mit ihnen zu konkutieten⸗ Das neue Bankiuſtitut wird ſeine Mittel zu der notwendigen 977 dehnung des deutſchen Exporthandels zur Verfſt⸗ gung ſtellen und außerdem ſeine Organiſation in Amerika ſo geés ſtalten, um dort einen Markt für deutſche Aktien und Obligationen in Reichs mark ſowohl als auch in Dollars zu ſchaffen. Aus bder gleichen Erwägung heraus iſt beabſichtigt, das Zentralbürd in Berlin ſo zu organiſteren, daß es den geſchäftlichen Ufaneen u. banktechniſchen Methoden Deutſchlands angepaßt iſt. Die neue Truſt Company wird nach ſeinem Rundſchreihen in Linte der Finanzierung des Handelsverkehrs ete. zwiſchen Amerik und der mitteleuropätſchen Geſchäftswelt für viele Jahre e und wirb ſomit umfaſſendere andere Zwecke und Ziele verfolg als lediglich hie und da amerikaniſches Kapital here Zinsſätze zu erzielen und den amerikaniſchen Kapltalüberſchu unterzubringen. N * Vor einer Kapitalerhöhung bei der A. G..? An ber — rigen e, und zwar ſprach man von einem des He bevorſtän E e, Bezugsrecht:1 zum Kurſe von 190 v. H. nämlich nach unſeren Informattlonen in nicht allzu ferner Zeit eine .⸗R.⸗Sitzung ſtatt, in der man 5 Über die Frage einer Kapita⸗⸗ erhöhung ſchlüſſig werden 5ꝙ— eber die Mobalitäten der Trans⸗ aktion war bisher Näheres nicht zu erfahren. migte die Liquibationsbilanz per 1990 und die Schlußrechnung ver Stammaktien gehen leer auß. Den verbleibenden Betrag des Liquf⸗ dationsvermögens übernimmt die A. E. G. und verpflichtet ſich, die Liquibation abzuwickeln, bezw. deten Koſten zu tragen. . beee Antrazit⸗, Kohlen⸗ wovon je 26 ½ auf je 1000% Vorzugsaktien gezahlt werden. 5 James Stevenſon.⸗G. in Stellin. Die.eV. genehmigte die Bilanz, die mit einem Reingewinn von 440 915 ¼ Nie 8 werden 9 v. H. Dividende auf die.⸗A. und§ v. H. au vertellt. Danach wurde + Umpanzlung der St.⸗Aktien auf den Nennbetrag von ſe 1000 und der.⸗A. 210 den Neunbetrag von je 1000 beſchlöſſen. Die Vorzugsaktien haben zwel IN Stimmrecht. Die Ge Auſchaft, welche während des eng⸗ iſchen Bergarbefterſtreiks die Ausfuhr 18 0075 Kohle na 1 betrteb, haß 5 nuumehr wieder auf die Elnfuhr engliſcher 1— Tek nk, Ble wasfſclen für zas delfende Geſchäftglahr ſeen gün⸗ 8. 2 Elektrizitätswerk. Die Belanz⸗ 5 +1.⸗M. E. iſt auf den 5. Okt. einberufen worben. Der. bſchluß läßt ſich noch nicht überfehen; ſeboch iſt eine hedeutende Steigerung der Umſätze eingetreten, ſo daß mit mindeſtens der leichen Dioiden de wie B.(8 v..) gerechnet werden aun. Sollte eine 15 der Dividende in Frage kommen, 0 105 4* 5*1 v.. ne enſchei etallwerke Ach.— Kapitalerhhhung beſchlo In der a. o. 555 das Nl. um 170 5 15 4 zu erhbhen. Die fungen Akklen werben von eſnem Bankenkonſortium übernommen und den Aktlonären im Verhältnis 911 zu 105 v. H. 77 Bezuge angeboten. In der anſchließenden Agl,⸗Situng wurde eſchloſſen, 17 auf den 6. Sept, 115 50 o. GY. die Vertel⸗ lung einer Dipidende von 5(4) v. H. bei reichlichen 9009% bungen vorzuſchlagen. Auf neue g ſollen etwa 70 000 vorgetragen werben. Im neuen Geſchäftsſahr erfuhren die Umſatz⸗ zahlen elne erhebliche Stei iue, Auch der Naae enden Vereinigte elektrotechniſche 75 ken F. W. Buſch u. Gebr. Jäger AG. ſind Geſchäftsgang und Auf gufriebenſtellend. * Rordgummiwerke.⸗ſh, Die Bilauz auf 31. Dez. 1926 i mit einem Jerlußt von 50519 4( V. 1050% Reingewinn) ab. Der.⸗B. am 9. Sept, ſoll gemäß f240 6B. Mittefkung ge⸗ hat 10 Wirkung ab 8. Auguſt eine Preiserhöhung um 10 Prozent leieſ e 8 macht und leigchzeilig üher die Heraßſetzung und Wledererhöhun lae dellnd lals e San eu der Gereſchaft Ben chlu gefaßt werden.— ſcheinen bdieſe Verſtonen den Tatſachen zu entſprechen. Es findet * A. G, G. Schnellbahn.⸗G. i. L. in Berlin. Die.⸗V. geneh⸗ 7. Jult 1927. Das Olqutbattonsvermögen beträgt danach 798 153„, und Cokeswerke vorm⸗ die St.⸗A. em 2 Markte zuzuführen, nur aus dem Grunde, um vorüvergehend tragsbeſtand durchaus Sametag, den d, Auguſt 1927 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 9. Seite. Nr. 360 Deutſche Dauerfahrt 1927 Vom Harz zum Breisgau (Von unſerm an der Fahrt teilnehmenden Sonderberichterſtatter) Freiburg i.., 5. Aug. Wenn man mit der fröhlichen Schar der Deutſchen Tourenfahrer kreuz und quer durch deutſches Land fährt, dann wundert man ſich, daß großzügig vorbereitete Kraftfahr⸗ touriſtik erſt ſo ſpät„entdeckt“ wurde. Ja, in der Vorkriegs⸗ zeit, da gab es Prinz Heinrich⸗Fahrten und Herkomer⸗ Fahrten, da war Sport mit Touriſtik gepaart. Seit Kriegs⸗ ende aber haben wir vom A. v. D. nur eine große touriſtiſche Veranſtaltung ſerviert erhalten, dann vom Bayeriſchen Auto⸗ mobil⸗Club die Spanienfahrt, 1825 die ADAC⸗Sizilienfahrt, und im Frühjahr dieſes Jahres die ausgezeichnet gelungene A. D. A. C. 5 Länder⸗Fahrt. Der große Erfolg aller dieſer Veranſtaltungen beweiſt, daß deutſche Kraftfahrtouriſtik eine Zukunft hat, und daß die führenden Clubs es ſich angelegen ſein laſſen ſollten, dies Gebiet zu pflegen. Als die Fahrtleitung der Deutſchen Tourenfahrt 1927 in Halberſtadt, an der Schwelle des Harzer Berglands, zum Sammeln blies, waren 83 Wagen und 46 Motorräder zur Stelle. Fahrer, Wageninſaſſen, Motorrad⸗Beifahrer, Funk⸗ tionäre, die Fahrtleitung, die Preſſevertreter— ſo ergab ſich eine Geſamtbeteiligungsziffer von über 300 Menſchen. Halber⸗ ſtadt prangte im Flaggenſchmuck. A. D. A..⸗Gauvorſitzende, die Vorſitzende des Nordharzer Automobil⸗Club ſie alle hielten Anſprachen, boten den burenfahrern Willkommensgrüße, ließen Autoſport, Auto⸗ touriſtik, die Deutſche Tourenfahrt und das ADAC⸗Präſidium leben. Und am folgenden Morgen gings hinaus aus dem gaſtlichen Halberſtadt. Eine Militärkapelle fuhr auf einem Autoomnibus voran die Motorradfahrer, die Wagenfahrer folgten in geſchloſſenem Zuge einer Rundfahrt durch die Stadt, und dann„Auto⸗Heil“ und hinein in den grünen, den ſchönen Harz. Durch Schierke gings zum Brocken. Prächtiger Blick in weites Land, über bewaldete Berge und über die bunten Felder der Ebene. Fürſt Stolberg⸗Wernigerode, Be⸗ ſitzer des Brockenwalds und der Brockenſtraße, hatte den deutſchen Tourenfahrern ſeinen Gruß geſandt; man nahm einen Imbiß, freute ſich dieſes vielverſprechenden Auftakts, und fuhr dann weiter, in heißen Mittag, durch Schierke und raunlage und Bad Lauterberg, durch alle dieſe frohen Kurorte im Harzer Bergland, nach Göttingen. Und hier ittagraſt im Rathauskeller, und dann weiter zum Werra⸗ und Fulda⸗Tal, und dann nach Kaſſel, dem Ziel der erſten Etappe. Kaſſels Magiſtrat bot in Wilhelmshöhe, am Fuße des Herkules, den Tourenfahrern einen Nachmittagsempfang mit freundlichen Reden und Gaſtfreiheit. Dann wieder folgte ein Feſtabend mit Konzert und mit Tanz, und am nächſten orgen gings weiter. Gen Südweſten, zum deutſchen Rhein! Das war das Gute dieſer A DAC⸗Tourenfahrt: es gab keinen Zwang! Jeder konnte abfahren und am Ziel ankommen, wann und wie er wollte. belnde Kolonnenfahrt, und ſo hatte die Fahrtleitung, weil Mittagsſtationen und Einſchreibkontrollen geſchaffen wurden, och immer einen Ueberblick. Auch Ueberholen war geſtattet. eil aber nicht geraſt wurde, waren Ueberholungen ſelten, und wo ſie ſtattfanden ergaben ſich keinerlei Schwierigkeiten. Nur ein Sübſachſe, der einen amerikaniſchen Wagen fuhr, deſſen Leiſtungsfähigkeit er abſolut überſchätzte und dann, verärgert, beim Ueberholen„ſchnitt“, bildete eine unrühm⸗ liche Ausnahme, die nur die Regel beſtätigte, daß ſonſt alle Tourenfahrer ſehr korrekt fuhren. Man muß es als Teilnehmer und als Kritiker lobend anerkennen: der A. D. A. C. verſteht ſeine Veranſtaltungen großzügig aufzuziehen, Sein großer Mitgliederbeſtand von über 60 000 Mitgliedern ermöglicht es ihm, überall Funk⸗ tionäre, Kontrolleure, aktive Mitarbeiter zur Stelle zu haben. der Bürgermeiſter, der Danksagung Beim Hinscheiden meines unvergesslichen Gatten, unseres guten Vaters, Großvaters, Schwie⸗ gervaters und Onkels Karl Kesselheim wurden uns aus Freundes- und Bekanntenkreisen so viele Beweise der Liebe und Teilnahme ent- Segengebracht, daß es uns ein tiefempfundenes Bedürfnis ist, auf diesem Wege unserem innigsten Dank dafür Ausdruck zu geben. 5074 Mannheim(Otto Beckstr.), 6. August 1927. Im Namen der tieftrauernden Hinterbliebenen: Lina Kesselheim Wiwe. Danksagung. Für die vielen Beweise aufrichtiger Teilnahme, sowie für die vielen Blumen- spenden anläßlich des Hinscheidens unserer lieben Mutter, Großmutter u. Schwiegermutter Anna Mariadroppwan sprechen wir unseren innigsten Dank aus. Die Hinterbliebenen. *5061 —— De. lanenschnalderh b. 11* 2d. 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Für die Motorradkolonne war ein Gepäckbeförderungswagen gechartert worden, der den Motorradfahrern die Mitnahme genügenden Reiſegepäcks ermöglichte, ſodaß auch die Kraftradfahrer abends im Smok oder Cut die Feſtabende beſuchen konnten. Die Empfänge bei der Ankunft an den Tageszielen waren gut vorbereitet; allabendlich gab es fröhliches Beiſammenſein bei Trunk und Tanz, allabendlich ſprachen Vertreter von Staat und Stadt, Kurdirektoren, Verkehrsleiter, Gau⸗ und Clubvorſitzende. Von Kaſſel gings vorbei an Bad Wildungen zur Edertal⸗ ſperre. Man kann es freiheraus ſagen: die ingeniöſe Schaf⸗ fung dieſer Talſperre, dieſes größten Staubeckens der Welt, hat die wunderſam ſchöne Natur dieſes Waldecker Länd⸗ chens noch weſentlich verſchönt. Wo einſt ärmliche Dörfer ſtanden, iſt heute ein See entſtanden, bergumrahmt, gekrönt von den auf hohem Berggipfel majeſtätiſch aufragenden Schloß Waldeck. Eine Autoſtraße führt in vielen, vielen Krümmungen, die immer und immer wieder neue, ſchöne Blicke bieten, rings um den See. Marburg wurde beſucht, die 400jährige Univerſitätsſtadt, die noch ganz im Zeichen der 400⸗Jahrfeier ſtand. Alle Touren⸗ fahrer waren darüber einig: ſoviele Flagen hatten ſie noch nie und nirgendwo geſehen. Nach Mittagraſt auf dem Mar⸗ burger Schloßberg gings weiter nach Gießen. Und dann nach Limburg. Klein iſt hier die Ortsgruppe des ADAC, aber groß war der von ihr veranſtaltete Empfang. Abends landete die ADAcC⸗Kolonne in Bad Ems. Es war ein unvergeßlich d ſchöner Abend. Durch grüne Ehrenpforten lugte blutrote Abendſonne. Nach Anbruch der Dunkelheit wurde das Lahn⸗ tal illuminiert. Viele Boote mit unzähligen Lichtern kreuzen auf dem Waſſer, die Kurkapelle ſpielte,— es war ein Abend, draußen ebenſo eindrucksvoll wie drinnen im Kurhaus, wo auf Begrüßungsreden froher Tanz folgte. Folgenden Morgens weiter. Durchs ſtill⸗friedliche Lahn⸗ tal gings, und dann längs des Rheins durch Rhens und durch Boppard⸗Bingerbrück ins Nahetal. Und nun hinein in die umſtrittene, vielgequälte, mutige, ſonnige, wonnige Pfalz. Das war ein Empfang ohnegleichen! Allüberall, in allen Ort⸗ ſchaften, ſelbſt in den kleinſten Dörfern, bildete die Einwoh⸗ nerſchaft Spalier. Grüßen und Jubeln und Heilrufe!— und dann Einfahrt in Kaiſerslautern. Mit Blumen, Guirlanden und Pfälzer Wein wurden die Eintreffenden bewillkommnet, und die Begrüßungsfeier des Abends brachte Reden, die vom zähen, trotz aller Leiden hoffnungsvollen, aufrichtigen, hin⸗ gebungsvollen Deutſchtum zeugten. Es war eine deutſche, eine große, eine unvergeßliche Feier. Am nächſten Vormittag zeigte ſich bei der Fahrt durch die Pfalz ſo recht die Dankbarkeit derPfälzer, dafür daß die größte er bisherigen innerdeutſchen autoduriſtiſchen Veranſtaltun⸗ gen durch die Pfalz geführt worden war. In Bad Dürkheim, in Neuſtadt an der Haardt, in Speyer,— überall gab es Emp⸗ fänge mit Frohſinn und Gaſtlichkeit. Dann wieder fand, nachdem der Rhein überſchritten, Empfang und gemeinſames Mittageſſen in Heidelberg ſtatt. Danach Schloßbeſichtigung. Und abends war man in Baden⸗Baden, dem deutſchen Welt⸗ bad, das wieder ganz ſein Friedensgeſicht wiedergewonnen hat. Durch den Schwarzwald und ſeiner Berge und Täler vielgeſtaltige Pracht gings am letzten Tage der Deutſchen Tourenfahrt zum Endziel, Freiburg im Breisgau. Auch dieſer Schwarzwaldtag bot allen Fahrtteilnehmern Beweiſe großen, freudigen Intereſſes der ganzen Bevölkerung. Ehrenpforten gabs in Freudenſtadt und in Hornberg, in Triberg und Wolfach, in Furtwangen und in Neuſtadt. Und hier, in Neu⸗ ſtadt, fand ein Empfang ſtatt, der ſo recht und echt von Her⸗ Der fabelhafte PILO-DOSEN-OFFNER ermöglicht spielendleichtes Offnen der Dose; die uner- reichte Qualitãt der Pilo-Paste gibt mühelos den spiegel- Plenken Pilo-Lack-Olanz. Zorte Hände pflegen die Schuhbe deshelb nur mit miſf dem einzigartigen Dosen- Ufiner zenswärme zeugte. Die Ortskapelle ſpielte, der Bürger⸗ meiſter ſprach; die Bevölkerung bildete Spalier. Am Titiſee wurde letztmalig Raſt gemacht. Um 6 Uhr abends war man in Freiburg. Viele Tauſende von Menſchen ſäumten die Straßen. Grüßten. Winkten. Es gab kein Haus, das nicht Flaggen oder Wimpel trug. EDs war ein Empfang von Wärme, von Herzlichkeit,— ein Empfang, wie man ihn ſich erwünſcht, aber kaum erwartet hatte. Faſt alle in Halberſtadt geſtarteten Tourenfahrer haben Freiburg erreicht. Schwerere Unfälle kamen nicht vor. Somit war dieſe Fahrt ein Erfolg ein Bombenerfolg, auf den der A. D. A. C. ſtolz ſein kann. Es gab kein Fabrikat von Ruf, das nicht vertreten war. In der Kraftwagenklaſſe fuhren 11 Opel, 9 Wanderer, 7 Mer⸗ cedes⸗Benz, 5 Stoewer, 5 Adler, 4 Horch, 4 Bugatti, 4 Fiat, 3 Steyr, 2 Brennabor, 2 Hanomag, 2 Ego, 2 Naſh, 2 Selve, 2 Protos, 2 Steiger, 2 Simſon⸗Supra, 2 Eſſex, 2 Buick, je ein Audi, Auſtro⸗Daimler, Hanſa, Chryſler, Flinz, Mannes⸗ mann, Chevrolet, Elite, Bignan, D⸗Wagen und Dixi. Im Motorradtrupp fanden wir Da W, BMW, NStl. D⸗Rad, In⸗ dian, Harley⸗Davidſon, Triumph, Zenith, Ernſt⸗Mag, Norton und Wanderer⸗Maſchinen mit und ohne Beiwagen. Sport⸗ präſident Kroth vom ADAC nahm an der Fahrt teil, der er. folgreiche Schöpfer der 5⸗Länder⸗Fahrt, Herr Trech(München) war Fahrtleiter(ihm gebührt alſo beſondres Verdienſt ums Gelingen, und Paul Jockel, der Rheinländer mit Elan und Humor, Schöpfer der Deutſchlandfahrten, präſidierte die Motorradkolonne. S. Doerschlag. Leichtathletik Die offizielle deutſche Mannſchaft gegen Frankreich An den bisher veröffentlichten Aufſtellungen der deutſchen Leichtathletik⸗Kändermannſchaft für den am 21. Auguſt im Stade Colombes in Paris ſtattfindenden Länderkampf gegen Frankreich ſind noch kleine Aenderungen vorgenommen wor⸗ en. Die von der D..B. offiziell bekanntgegebene Auf⸗ ſtellung lautet nunmehr wie folgt: 100 Meter: Körnig, Houben.— 200 Meter: Körnig, Schüller.— 400 Meter: Büchner, Neumann.— 800 Me⸗ ter: Dr. Peltzer, Engelhardt.— 1500 Meter: Boltze, Böcher.— 5000 Meter: Kohn, Petri.— 110 Meter⸗ Hürden: Troßbach, Steinhardt.— 4 mal 100 Meter⸗ Staffel: Schüller, Dr. Wichmann, Houben, Körnig.— 4 mal 400 Meter⸗Staffel: Büchner, Neumann, Schmidt, Dr. Peltzer; Erſatz Stortz.— Kugelſtoßen: Brechenmacher, Kulzer.— Hochſprung: Beetz, Köppke; Erſatz Skorzinski..— Diskuswerfen: Hänchen, Hoff⸗ meiſter.— Weitſprung: Dobermann, Schumacher.— Stabhochſprung: Reeg, Werckmeiſter.— Speer⸗ werfen: Molles, Schlokath. Literatur * Jus Reich der Lüfte. Im Auftrage des Deutſchen Luft⸗ fahrtverbandes herausgegeben von Johannes Poeſchel it 86 Abbildungen und 3 Karten. Verlag R. Voigtländer, Leipzig. Zweite umgearbeitete und erweiterte Auflage. Unter Mitwirkung von Ernſt Brandenburg, Erich Ewald, Walter Georgii, Hugo Kromer, Eberhard Lempertz, Franz Linke, Otto Merkel, Eoͤmund Pfiſter, Reinhold Seiferth und Oskar Urſinus. Von den beſten Kennern der Luftfahrt bearbeitet, bietet es auf engſtem Raum eine vollſtändige Ueberſicht über alles, was man von der Luftfahrt wiſſen muß. Zuerſt befaßt es ſich mit der Lufthülle der Erde, den fördernden und hem⸗ menden Luftkräften, dem Wetter, das es zu meiſtern gilt. Dann berichtet es über die Entwicklung der einzelnen Luft⸗ fahrzeuge, von den erſten beſcheidenen Anfängen bis zum Riſenluftſchiff und dem Großflugzeug. Beſondere Beachtung wird dem Segelflug geſchenkt und durch den Abſchnitt „Modellbau und Modellflug“ auch zur Mitarbeit an der Ent⸗ wicklung des Flugweſens angeregt. Wichtig ſind ferner die Betrachtungen über Luftpolitik, über eroͤkundliche Forſchung 7. 25 Luft und über die Zukunft der Luftfahrt, den Luft⸗ verkehr. Akademiker mittl. 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FBB ᷑ñ ᷑ ᷑ ᷑ñmñß x J2 511 66066 Rohgewinnn 580 518082 Geſchäftsunkoſten — reibungen eeeeee,, Buchmäßiger Ueberſchuß 8 79562 ————7ꝛ 580 518ʃ82 Zufolge Beſchluſſes der Generalverſammlung vom 2. d. Mts. wird der buchmäßtge Ueberſchuß von M. 8 794.62 auf neue Rechnung vorgetragen. Weinheim, den 5. Auguſt 1927. Der Aufsichtsrat: Dr. Carl Jahr. 580 518ʃ082 Der Vorsfand: E. Jacobsen H. Oldenbürger. machungen — Handelsregiſtereinträge vom 9. 8. 1927. E. Hirſch& Co. Bitekmarkeußenerene, Mannheim⸗Käfertal. Die offene Handels⸗ geſellſchaft hat am 14. Januar 1926 begonnen. Perſönlich haftende Geſellſchafter ſind Helmut Köbele, Kaufmann, und Elly Hirſch geborene Müller, beide in Mannheim⸗Käfertal. Wilhelm König, Mannheim Inhaber iſt Wilhelm König, Schloſſermeiſter, Mannheim. Geſchäftszweig: Herſtellung und Vertrieb von Roheis. Kaufhaus Rudolf Reichert, Mannheim⸗ Rheinau, Inhaber iſt Rudolf Reichert, Kauf⸗ mann, Mannheim⸗Rheinau. Geſchäftszweig: Handel mit Kurz⸗, Weiß⸗, Woll⸗ und Schuh⸗ waren. 5 Johann Sody, Mannheim. Die Firma iſt erloſchen. A. Schneider, Mannheim. Die Firma iſt erloſchen. Schuhfabrikation⸗ und Sohlerei Amanda Fritz. Die Firma iſt geändert in: Sohlerei Amanda Fritz. Motoren⸗Werke Mannheim Aktiengeſell⸗ ſchaft vorm. Benz Abt, ſtationärer Motoren⸗ bau, Mannheim. Gerhard Ueltzen iſt als Vorſtandsmitglied ausgeſchieden. Dem Kauf⸗ mann Fritz Brettel in Mannheim iſt Ge⸗ ſamtprokura erteilt. Rhein⸗Ruhr Transportgeſellſchaft mit be⸗ 188 Haftung, Mannheim. Die Firma ſt erloſchen. nhag“ Induſtrie& beſt— Rheiniſche Siemens⸗Schuckertwerke Geſell⸗ ſchaft mit beſchränkter Haftung, Mannheim. Die Geſellſchaft iſt durch Geſellſchafterbe⸗ ſchluß vom 19. Juli 1927 aufgelöſt. ritz Hieronymti in Mannheim und Dr. Fritz Springer, Berlin⸗Dahlem ſind als Liqui⸗ datoren beſtellt. Grün Bilfinger Aktiengeſellſchaft, Mannheim. Das bisherige ſtellvertretende Vorſtandsmitglied Dr. ing. Bernhard Bil⸗ finger, Diplom⸗Ingenieur, Mannheim iſt — Mitgliede des Vorſtandes eſtellt. Bank für Handel und Induſtrie Aktienge⸗ ſellſchaft Zweigniederlaſſung Mannheim in e Die Zweigniederlaſſung iſt 2• gehoben. Amtsgericht F. G. 4. Mannheim. Ovel⸗Rennurad.R. 3, faſt neu, 100 J, Ovel⸗ Damenrad f. neu, 70. zu verk. Schwetzinger⸗ ſtraße 158, 1 Treppe. B3570 Fabrikneue ümum neueſt. Modell, wird. umſtändehalber weit unt. Preis abgegeben. Angebote unt. S O 139 an die Geſchſt. ndſut n emaill., faſt neu, um⸗ zugshalber billig zu verkaufen bei 15056 Dr. Rudolf Mayer, 5 Lindenhof, Trifelsſtr. 8 1 Stehpult eichen, 2 m lg., gebr., preisw. zu verkaufen. J. Zipſe, Kepplerſtr. 21 B3565 Ein Federnhett mit 1 Kiſſen preisw. zu verk. Heinr.⸗Laus⸗ ſtraße 34, IV. rechts. 4953 Faſt neuer Vollmutt-Apparat billig abzugeben bei Schorpp, K 1. 15, 5. 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