4 Srre SASN A 2 Monkag, 8. Auguft elle Bezugspreiſe: In Mannheim u. Amgebung frei ins Haus oder durch die Poſt d.MN280 ahn Velll eld. Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderun ſhaſteſeler Poſtſcheckkonto 2 59 Haupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle K 1,46, (Baſſermannhaus). Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofftr.6, Schwetzin erſtr. 19/0 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945,24951.24952 u. 24955 Beilagen: Sport und Spiel. Aus Seit und Leben chechiſche 0„ Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aue⸗ 900 d—— Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks, e uſw. e u keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben Wannheimer Frauenzeitung. Erenzſchikanen Abend⸗Ausgabe Unterhaltungs⸗Beilage Anglaubliche Herausforderungen der hilfloſen Seutſchen im Erzgebirge Syſtemaliſche Demütigungen 8. Dresden, 8. Aug.(Von unſerem ſächſiſchen Vertreter.) Wir erhalten folgende verbürgte Mitteilungen von der deutſch⸗böhmiſchen Grenze: Bei der furchtbaren Unwetter⸗ kataſtrophe, die im öſtlichen Erzgebirge, namentlich im Gott⸗ leuba⸗ und Müglitztal ſich ereignete, hat auch das ausſchließ⸗ lich von Deutſchen bewohnte Dorf Schönwald in der Tſchechoſlowakei ebenfalls furchtbar gelitten. Das kleine Dorf liegt jenſeits der Grenze gegenüber dem Quellgebiet der Gottleuba. In Schönwald ſind 32 Häuſer zerſtört worden und 35 Familien ſind obdachlos. Der Ort ſelbſt iſt ebenſo verwüſtet und verſchlammt wie die Ortſchaften im Gottleuba und Müglitztal. Trotzdem hat die tſchechiſche Regierung in Prag bisher noch nicht das geringſte getan und noch keinen Heller zur Verfügung geſtellt, um der Bevölkerung zu helfen. Man hat im Gegenteil den Eindruck gewonnen, als ob die tſchechiſche Regierung ſich alle Mühe gibt, jede Hilfe von außen, namentlich aus Deutſchland fernzuhalten. ZJur Zeit der Unwetterkataſtrophe hielt gerade ein tſchechiſches Infanterie⸗Kegiment in der Gegend von Schönwald Uebungen ab. Anſtatt aber dieſe Truppen zur Hilfeleiſtung im Unwettergebiet einzuſetzen, hat man ſie ſofort in die Garniſonen zurückgezogen. Zwei Kommiſſionen der Prager egierung ſind zwar in Schönwald geweſen, aber ſie ſind wieder abgereiſt, ohne etwas verlauten zu laſſen und eine Hilfe iſt bisher nicht erfolgt. Auch ein Mitglied der tſchechiſchen Regierung, der Miniſter Dr. Spina, iſt an der Unglücksſtelle geweſen und hat 50 000 tſchechiſche Kronen, alſo etwa 6000 deutſche Reichsmark mitgebracht. Aber dieſes Geld ſtammt nicht etwa von der tſchechiſchen Regierung, ſondern war das erſte Ergebnis einer Sammlung, die das deutſche »„Prager Tageblatt“ für die Unglücklichen veranſtaltet hatte. Von der tſchechiſchen Regierung aber iſt bis heute, faſt vier Wochen nach dem Unglück, noch nichts geſchehen. Sie rührt ſich nicht und meldet ſich auch nicht, allerdings mit einer ge⸗ wiſſen Einſchränkung, denn ſie hat ſich in letzter Zeit doch gemeldet: Es iſt den Einwohnern von Schönwald verboten worden, irgend eine Hilfe von der Landesleitung des Roten Kreuzes in Sachſen anzunehmen. Kurz nach dem Unglück gelang es aber doch, eine Reihe von Laſtautos ſchwer beladen mit Liebesgaben aus Sachſen nach Schönwald zu bringen. Die tſchechiſche Gendarmerie bekam aber ſofort den Auftrag, in den Familien Hausſuchungen nach deutſchen Liebesgaben vorzunehmen. In Deutſch⸗ land beſchränkte man ſich nicht nur darauf, Geld, Kleidung, N 25 D Kabineltsſitzung am Mittwoch Berlin, 8. Auguſt.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Kabinettsberatung am 10. Auguſt iſt, wie wir hören, auf den perſönlichen Wunſch des Reichsaußenminiſters zurück⸗ zuführen, der das Bedürfnis hatte, mit ſeinen Miniſter⸗ kollegen das Programm der bevorſtehenden Genfer agung durchzuſprechen. Bei dieſer Gelegenheit wird dann auch, wie berichtet, die geſamte Außenpolitik einer Erörterung daseröogen werden. Es iſt indes nicht ganz ausgeſchloſſen, kurz vor der Abreiſe der deutſchen Delegation das abinett nochmals zuſammentritt. Es liegt kein Grund vor anzunehmen, daß die Bera⸗ der Mittwochſitzung beſondere Senſationen bringen eee insbeſondere hat es, worauf wir ſchon hinwieſen, Areien Wahrſcheinlichkeit, daß das Kabinett eine außenpolitiſche tton beſchließen wird. Auf die Angriffe des belgiſchen riegsminiſters de Brouquiere iſt eine deutſche Demarche er⸗ olgt, die Rede Poincarés über Orchies iſt durch Veröffent⸗ von Dokumenten und ein Dementi des Reichswehr⸗ niſtertums beantwortet worden. Was zu der franzzöſiſch⸗ angliſchen Preſſekampagne der jüngſten Zeit noch zu ſagen iſt, wird da 5 Ne 7 0 Herr Dr. Streſemann in Genf ſagen die innenpolitiſchen Kriſengerüchte letzthin auftauchten, vor der Hand wenigſtens der Aktuali⸗ unttelbo ren, geht ſchon aus der Tatſache hervor, daß un⸗ rla 155 nach der Verfaſſungsfeier der Reichskanzler ſeinen 10 8 wieder in Garmiſch fortſetzen wird. Die Differenzen, 58 eim Auseinandergehen des Reichstages beſtanden, ſind 105 noch vorhanden, haben aber inzwiſchen eine Verſchärfung t erfahren. ünder Die Situation hat ſich demnach wenig ver⸗ Wen wenn auch natürlich die Wahlen ihre Schatten voraus⸗ uſen. Aus Volksparteikreiſen wird uns ausdrücklich be⸗ Aeen Wbaf von einer Abſicht der Partei, aus der gegenwär⸗ 58 gierungskoalition auszuſcheiden, nicht die Rede ſein Amerikaniſcher Journaliſ ſtenbeſuch. Am 12. Auguſt wird Zahl führender amerikaniſcher Journaliſten eſuchen. U. a. wird der Reichskanzler zu ihren Ehren Alben mofang und die Reichspreſſeſtelle ein Bankett veran⸗ 5 der Berliner amerikaniſche Bot⸗ Hausrat, Lebensmittel uſw. zur Verfügung zu ſtellen, ſondern es ſollte auch tatkräftige Hilfe geleiſtet werden. Vom 29. Juli ab ſollten 200 Mann mit den nötigen Werkzeugen ausgerüſtet für 14 Tage Aufräumungs⸗ und Aufbauarbeiten leiſten. Am 31. Juli ſollte die Zahl auf 600 Mann erhöht werden. Dieſe Arbeitsleiſtung von hunderten kräftiger, geübter Leute hätte weder der Gemeinde, noch dem Bezirk, noch dem Staat einen Heller gekoſtet. Die ſächſiſchen Helfer, die mit Kraftwagen bis zur Grenze befördert wurden, wurden aber auf Anord⸗ nung der tſchechiſchen Behörden durch die Gedendarmerie mit der Begründung zurückgehalten, daß das tſchechiſche Innen⸗ miniſterium die erforderliche Einwilligung noch nicht erteilt hätte. Am vergangenen Samstag iſt ein tſchechiſches Militär⸗ kommando nach Schönwald gelegt worden, aber nicht um Hilfe zu bringen, ſondern die deutſche Hilfe von Schön⸗ wald fernzuhalten. So wurde am geſtrigen Sonntag ein ſtarkes Arbeitskommando des Stahlhelm von dieſen Truppen mit der Drohung ausgewieſen, daß dieſe freiwilligen Helfer verhaftet werden würden, wenn ſie bis 1 Uhr mittags Schönwald nicht verlaſſen und über die Grenze zurück⸗ kehrten. Es handelt ſich, das ſei ausdrücklich feſtgeſtellt, nicht um Hundstagsphantaſien, ſondern um verbürgte Tatſachen. Da⸗ her iſt es kein Wunder, wenn ſich in der⸗ ſudetendeutſchen Grenzbevölkerung allgemein der Gedanke feſtgeſetzt hat, daß der tſchechiſchen Regierung jedes Mittel recht iſt, um die Deutſchen auszurotten. Neue franzöſiſche Befeſtigungen bei Metz Nach dem„Echo de Paris“ erklärte der Kriegsminiſter Painlevs in einer Unterredung, daß mit dem Ausbau der reits in dieſem Monat begonnen würde. Der letzte Miniſter⸗ rat habe die hierfür nötigen Kredite vorſchüßlich gewährt. Die Arbeiten ſollen bei Metz und an der Grenze nördlich von Metz begonnen werden.— 8 Der franzöſiſche Kriegsminiſter Painlevé veröffentlicht eine Mitteilung, in der es u. a. heißt:„Eine Zeitſchrift hat einen Geheimbericht des Generals Guilleaumat über die Lage im Rheinland verbreitet, wobei ſie die Verdächtigung ausſprach, daß der Bericht weder dem Miniſterrat, noch dem Miniſterpräſidenten vorgelegt wurde. Unter Hinweis auf den unerlaubten Charakter der Veröffentlichung und deren Folgen teilt der Kriegsminiſter mit, daß dieſer Bericht, ebenſo wie alle anderen gleichartigen nicht nur dem Miniſter des Aeußern, ſondern auch dem Miniſterpräſidenten zugeleitet wurde und daß er gleichzeitig Gegenſtand einer Beſprechung im Miniſterrat Ende Februar war. Das Datum des Berichts des Generals Guilleaumat, das von der Zeitſchrift bei der Ver⸗ öffentlichung unterſchlagen wurde, iſt der 22. Februar 1927.“ Shurmann in Deſſau Am Sonntag unternahmen in Deſſau die Maſchinen der Flieger Looſe und Köhn, Riſticz und Edzard nach Einbau neuer Motoren des gleichen Typs mit künſtlicher Belaſtung von je 3700 Kg. zweiſtündige Probeflüge, um die neuen Motoren auszuproben. Die beiden Maſchinen flogen mit der für ſie erreichbaren Höchſtgeſchwindigkeit von 135 Km. in der Stunde. Ebenſo vollendete ein drittes Transozean⸗ flugzeug von gleicher Bauart und gleichen Motoren zur vollen Zufriedenheit ſeine erſte Probefahrt. Zwei weitere Maſchinen des gleichen Typs ſollen in den nächſten Tagen fertiggeſtellt werden. Sonntag nachmittag erfolgte eine wahre Maſſenwande⸗ rung von Deſſau nach dem Flugplatz, weil ſich Gerüchte ver⸗ breitet hatten, der amerikaniſche Botſchafter komme von Berlin nach Deſſau, um dem Start der beiden Maſchinen zum Transozeanflug um 4 Uhr beizuwohnen. 4½ Uhr traf auch wirklich der amerikaniſche Botſchafter Shurman in einem Flugzeug der Lufthanſa in Begleitung von Direktor Merkel von der Deutſchen Lufthanſa und einiger amerikaniſcher Preſſevertreter ein. Der Botſchafter hatte den Wunſch ge⸗ äußert, die Piloten und Profeſſor Junkers noch vor dem Ozeanflug zu begrüßen und die Maſchinen zu beſichtigen. Profeſſor Junkers empfing den Botſchafter, der ihm noch einmal im Namen ſeiner Nation zu dem außerordentlichen Erfolge der Flieger Riſticz und Edzard gratulierte und dem Wunſch Ausdruck gab, daß die Piloten bald erfolgreich das Ziel ihrer Vorbereitungen erreichen möchten. Profeſſor Junkers dankte ihm und ſprach noch einmal die herzlichſten Glückmwünſche zu dem gelungenen Ozeanflug der amerikani⸗ ſchen Piloten aus; insbeſondere gedachte er der Tat Chamber⸗ lins, auf deſſen Beſuch in Deutſchland der Flug der Junkers⸗ piloten nach Amerika die Antwort ſein ſolle. Wie ſich aus den Beſprechungen bei der Leitung der Junkerswerke über die meteorologiſchen und techniſchen Ver⸗ hältniſſe für den Ozeanflug ergeben hat, iſt mit der Aus⸗ führung nicht vor Donnerstag oder Freitag dieſer Woche zu rechnen, falls die Witterungsverhältniſſe nicht noch außer⸗ gewöhnliche Veränderungen erfahren ſollten. Coſte will Deutſchland zuvorkommen Nachdem das franzöſiſche Kriegsminiſterium gegenüber dem Flieger Coſte das Verbot bezüglich eines Ozeanfluges überraſchenderweiſe zurückgenommen und ihm einen Apparat zur Verfügung geſtellt hat, wartet Coſte auf günſtige meteoro⸗ logiſche Bedingungen, um den deutſchen Fliegern, wenn irgend möglich, noch zuvorzukommen. imbeimer Geikung Aus der Welt der Technik Befeſtigungsanlagen an der deutſch⸗franzöſiſchen Grenze be⸗ Preis 10 Pfeunig 1927— Nr. 3⁵² Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.-M. Netlamen —4R.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim, Wandern und Neiſen Geſetz und Necht Asbeliſtan und Turkmeniſtan (Ruſſiſch⸗Zentralaſien) Von Dr. Artaſches Abeghian. Die Sowjet⸗Union, die offiziell erſt Ende 1922 gebildet wurde, beſtand anfänglich nur aus vier„gleichberechtigten ſo⸗ zialiſtiſchen Sowjetrepubliken“: Großrußland, Ukraine, Weiß⸗ rußland und Transkaukaſien(Armenien, Aſerbeidſchan und Georgien). Im Sommer 1925 wurden zwei andere ſowjeti⸗ ſierte Staaten angegliedert: Usbektſtan und Tarkmeni⸗ ſt an. Dieſe ſind nichts weiter als neue Benennungen und neue adminiſtrative Teilungen der zentralaſiatiſchen Länder Chiwa(Choreſm) und Buchara einerſeits und des an⸗ grenzenden ruſſiſch⸗aſiatiſchen Gebietes Turkeſtan andrer⸗ ſeits. Wenn auch zur Vorkriegszeit Chiwa und Buchara nur Vaſallenſtaaten Rußlands waren, formell hießen jedoch der⸗ Kan von Chiwa und der Emir von Buchara ſouveräne Herr⸗ ſcher ihrer Länder. 1920 ließen dort die Ruſſen eine bolſche⸗ wiſtiſche„Revolution“ ausbrechen und erklärten ſie alsdann zu„ſowjetrepublikaniſchen Volksſtaaten“. Wenige Jahre dar⸗ auf wurden ſie ſowjetiſiert und ſchon 1925 beantragten ſie „freiwillig“ den Anſchluß an die Sowjetunion. Heute beſteht alſo dieſe außer den genannten vier noch aus einem fünften und ſechſten Bundesſtaat:„Us bekiſtan und Turkmeni⸗ ſt an. Durch dieſen Anſchluß erhielt demnach die Sowjetunion ein noch ausgeprägteres aſiatiſches Antlitz: Vierfünftel Grenzen des heutigen Rußlands berühren ja Aſien und nur Einfünftel Europa. Nicht ohne Recht wird alſo Sowjetruß⸗ land in letzter Zeit mit Euraſia bezeichnet: Europa und Aſien zugleich, wenn auch tatſächlich die aſiatiſchen Gebiete Ruß⸗ lands eher ſeine Kolonien ſind. Die alten geographiſchen Namen Turkeſtan, Chiwa und Buchara ſind alſo ausgeſtrichen und an ihre Stelle auf der Landkarte der Sowjet⸗Union Usbekiſtan und Turkmeniſtan getreten. Ein Teil der Territoriums von Chiwa und Buchara iſt ihnen, der andere Teil aber dem eigentlichen Kußland ein⸗ verleibt worden. Bei ihrer Errichtung wurden den neuen zentralaſiatiſchen Sowjetſtaaten gewiſſe nationale und wirt⸗ ſchaftliche Merkmale zugrunde gelegt. Und zwax iſt Usbeki⸗ ſtan in jeder Hinſicht viel wichtiger als Turkmeniſtan. Sein Zentrum iſt die hiſtoriſche Stadt Samarkand. Usbekiſtan hat etwa 320 000 qkm Flächeninhalt und 4,8 Millionen Einwohner: 70 v. H. davon ſind Usbeken oder Sarten und 20 v H. Tad⸗ ſchiken. Den Reſt bilden andere Völkerſchaften, unter denen die Ruſſen kaum 2 v. H. der Geſamtbevölkerung ausmachen. Die Usbeken ſind mongoliſcher Abſtammung, während die Tadſchiken ein iraniſches Volk ſind, alſo den Perſern und Afghanen nahe verwandt. Ihr nationales Bevölkerungs⸗ gebiet, Tadſchikiſtan, bildet eine Autonomie im Rahmen der usbekiſchen Sowjet⸗Republik. Die Kultur der Baumwolle ſteht ſchon ſeit Fahrzehn⸗ ten im Zentrum der Wirtſchaft des Landes. 75 v. H. der ge⸗ ſamten ruſſiſchen Baumwolleerzeugung entfällt auf Usbekiſtan. Wenn wir von Transkaukaſien abſehen, das nur einen kleinen Teil der ruſſiſchen Baumwolle produziert, iſt Ruſſiſch⸗Zentral⸗ aſien das einzige Gebiet, auf dem die inner⸗ruſſiſche Textil⸗ induſtrie beruht. Etwa die Hälfte des ruſſiſchen Bedarfs an Baumwolle deckt das eigene Zentralaſien, während die andere Hälfte durch transkaukaſiſche ſowohl als auch perſiſche, tür⸗ kiſche und amerikaniſche Baumwolle gedeckt wird. 1926 hatte Usbekiſtan etwa 700 000 Des jatins(1 D. 1,092 ha) Baum⸗ wollekulturen mit etwa 40 Millionen Puds(1 P.= 16,88 kg) Produktion. Bei einer Entwicklung der künſtlichen Bewäſſe⸗ rung dieſer Gebiete, worauf deren ganze Landwirtſchaft an⸗ gewieſen iſt, kann die Produktion auf das Doppelte geſteigert werden. Wie einſt unter der Zarenregierung, gehen auch heute die Ziele ſowjetruſſiſcher Kolonialpolitik dahinaus, Zentral⸗ aſien mit Baumwollfeldern zu bedecken, um damit die heimiſche Induſtrie zu verſorgen. Wie Aegypten infolge britiſcher Ko⸗ lonialpolitik künſtlich zum Lande der Monokultur verwandelt worden iſt, ſo daß es vorzugsweiſe Baumwolle für die eng⸗ liſchen Fabriken herſtellt, ſo gilt dasſelbe von der ruſſiſchen Politik bezüglich ſeiner zentralaſiatiſchen Gebiete. Aus Us⸗ bekiſtan und Turkmeniſtan ſoll ein ruſſiſches Aegyp⸗ ten gemacht werden. Usbekiſtan liefert der ruſſiſchen Metro⸗ pole außerdem noch andere koſtbare Erzeugniſſe: Wolle, Tep⸗ piche, Leder, Seide, Früchte und namentlich Karakull. In dem gebirgigen Tadſchikiſtan iſt die Viehzucht vorherrſchend. Derch eine Verordnung vom 1. Oktober 1926 wird Zentralaſien wert⸗ ſchaftlich von Moskau noch ſtärker abhängig gemacht. Es iſt nämlich zu dieſem Zwecke neben der Sowjet⸗Zentralregierung ein„Zentralaſiatiſcher Wirtſchaftsrat“ gegründet worden, der die ganze Leitung in ſeine Hand genommen hat. An Territorium(470 000 qkm) übertrifft zwar Turkmeni⸗ ſtan das Nachbargebiet Usbekiſtan, es hat aber im ganzen nur 900 000 Einwohner. 80 v. H. davon ſind Turkmenen, 10 v. H. Usbeken; den Reſt bilden Ruſſen und andere Völkerſchaften. Das Landeszentrum iſt Aſkhabad, jetzt Poltoratzk. Wie in Usbekiſtan iſt auch in Turkmeniſtan die landwirtſchaftliche Kultur nur durch künſtliche Bewäſſerung möglich, die aber hier ſo gut wie gänzlich fehlt. Gegenwärtig wird nur ein ſehr kleiner Teil des turkmeniſchen Gebietes bebaut: im ganzen etwa 250000 Desjatins(1915: 425 000 Desjatins), davon mit Baumwolle nur 60 000 D. Ruſſiſch⸗Zentralaſien gehört außer Usbekiſtan und Turkmeniſtan noch Kara⸗Kirgiſien. ein auto⸗ nomes Gebiet im Rahmen Großrußlands letwa 190 000 qkm und 0,8 Mill. Einwohner). Kara⸗Kirgiſien iſt nicht zu verwech⸗ ſeln mit Kirgiſien oder— wie es in letzter Zeit umbenannt iſt— Kaſakiſtan. Dieſes iſt eine autonome Sowjetrepu⸗ blik für ſich, aber wiederum im Rahmen Groß⸗Rußlands. Es liegt außerhalb des heutigen Ruſſiſch⸗Zentralaſien. Schon die Zarenregierung hatte die Notwendigkeit er⸗ kannt, ihre zentralaſiatiſchen Gebiete durchmoderne Ver⸗ 2. Seite. Nr. 362 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Montag, den 8. Auguſt 122 kehrsmittel an die Metropole anzuſchließen. In der Tat erſtreckt ſich auch ſeit Jahren durch ganz Ruſſiſch⸗Zentralaſien von Krasnowodzk an am Kaſpiſchen Meere im Weſten bis Ko⸗ kand und Andiſchan im Oſten eine Eiſenbahnlinie, die das Kaſpiſche Meer mit der afghaniſchen und chineſiſchen Grenze perbindet. Eine andere Linie führt den Fluß Syr⸗Darja ent⸗ lang über Orenburg am Ural und Samara an der Wolga bis Moskau. An der Tagesordnung ſtehen jetzt zwei andere Bahn⸗ profekte; nach dem einen ſoll die zenkralaſiatiſche Eiſenbahn mit der ſibtriſchen, nach dem anderen aber dieſe über Ehiwa und Saratow mit dem inneren Rußland verbunden werden. Dadurch ſollen neue Ländereien in Ruſſiſch⸗Zentral⸗ glien der Baumwollekultur erſchloſſen werden. Die Sibiriſch⸗ Turkeſtaniſche Bahn ſoll die brotreichen Gegenden des aſiati⸗ 717 Rußland mit den Gebieten der Baumwollekultur ver⸗ inden. Bet aller Kritik gegenüber der ſowfetruſſiſchen Kolontal⸗ poliits in Aſten muß zugegeben werden, daß ſie— wie über⸗ haupt jede andere Kolonialpolitik— nicht nur negative, ſon⸗ dern auch poſitive Momente mit ſich bringt. Ruſſiſch⸗Zentral⸗ aſten hat namentlich in wirtſchaftlicher Hinſicht eine große Zu⸗ kunft. Die Grundlagen dafür ſind in der Baumwollekultur des Landes gegeben, die heute ſchon große Ausſichten für eine gedeihliche Entwicklung der Wirtſchaft bietet. Kulturell ſteht es heute noch ſehr zurück: 97 v. H. der Geſamtbevölkerung ſind Analphabeten. Nicht einmal 8 v. H. der Jugend be⸗ ſucht die Schule. Bolſchewiſtiſche Berichterſtatter teilen mit, daß im ganzen autonomen Gebiete Tadſchikeſtan nicht einmal ein einziges, den modernen Forderungen entſprechendes Ge⸗ bde vorhanden ſei. Wie dem auch ſei, hat Ruſſtiſch⸗Zentral⸗ aſien eine große Zukunft. Schon jetzt weiſt es einige Fort⸗ ſchritte auf, die ſich in günſtigen Verhältniſſen gut entwickeln werden, namentlich wenn die künſtliche Bewäſſerung des Lan⸗ des in erforderlichem Maße durchgeführt wird. Churchill über das Genfer Fiasko Der erſte Lord der Admiralität. Bridgeman, hatte in der Admiralität eine Reihe von Beſprechungen, die der Aufarbeitung des von der Genfer Konferenz zurückgebliebenen Arbeitsſtoffes galten. Sobald dieſe Arbeiten erledigt ſind, die vermutlich auch dem Kabinett in ſeiner nächſten Sitzung unter⸗ breitet werden, wird Bridgeman einen kurzen Erholungs⸗ urlaub antreten. Die Auffaſſung der engliſchen Regierungskreiſe zum Gen⸗ fer Zuſammenbruch wurde in einer ſehr freimütigen Rede Churchills dargelegt. Da Chamberlain in ſeiner Eigen⸗ ſchaft als Außenminiſter und amtierender Premierminiſter nicht gut ſprechen konnte, während Bridgeman durch die tra⸗ dittonelle Gewohnheit, die einem Miniſter der Krone nicht erlaubt, über eine vorausgegangene Konferenz ein Interview zu gewähren, gebunden iſt, hat Churchill eine konſervative Verſammlung unter freiem Himmel in Haſſelmere benutzt, um für die Regierung das Fazit der Genfer Konfe⸗ renz zu ziehen. Churchill leitete ſeine Rede mit der Feſt⸗ ſtellung ein, daß die Genfer Konferenz, wenn man die Wahr⸗ heit ſagen wolle, nur als ein völliger Fehlſchlag bezeichnet werden könne. Es ſcheine allgemeine Ueberein⸗ Eimmung zu beſtehen, daß der erſte Lord der Admiralität und Lord Ceeil den britiſchen Standpunkt mit großem Takt und größter Geſchicklichkeit und mit unerſchütterlicher Geduld ver⸗ treten hätten. Gleich nach dem Zuſammnetritt der Konferenz ſet es klar geweſen, daß die für eine Uebereinſtimmung not⸗ wendige Vorausſetzung nicht vorhanden geweſen ſei. Die Notwendigkeiten auf dem Gebiet der Verteidigung zur See ſeten bei allen auf der Konferenz vertretenen Mächten verſchie⸗ den geweſen. Notwendigerweiſe ſeten auch ihre Anſichten über die Herſtellung einer Ausgleichsverteidigung verſchieden. Das Britiſche Reich benötige eine große Anzahl von Kreu⸗ zern, die es ſo billig wie möglich herzuſtellen ſuche. Die Vereinigten Staaten verlangten ſtarke Kreuzer, brauchten aber vielleicht viele Schiffe. Japan dagegen wünſche aufrichtig eine Herahſetzung ſeiner Ausgaben und trat daher ſowohl für eine Beſchränkung der Zahl der Schiffe wie des Um⸗ fanges ein. Nachdem Churchill noch eine Reihe anderer Meinungsver⸗ ſchtedenheiten der Konferenz erwähnt hatte, fuhr er fort: Letz⸗ ten Endes liegt die fundamentale Urſache, die eine Ueberein⸗ ſtimmung verhindert, in den auseinandergehenden Anſichten über die Frage, was Gleichheit zur See bedeutet. f0 begünſtigt ein allgemeines Programm für Flotten⸗ gleichheit zwiſchen den beiden engliſchſprechenden Nationen. Aber die Amerikaner ſeien der Auffaſſung, daß Gleichheit, oder wie ſie ſich ausdrückten, Parität, gemeſſen werden müſſe nach gleicher Tonnage. England ſei im Gegenteil der Auf⸗ faſſung, daß das Prinztp der Gleichheit zur See nicht baſiert werden dürfe auf bloßen Zahlen oder einer feſtumriſſenen Tonnageziffer, ſondern man müſſe auch die ganz verſchieden⸗ artigen Bedingungen in beiden Ländern in Erwägung ziehen. England, das Inſelreich, müſſe ſeine Wege über den Ozean Die Dresdner Ausſtellung„Das Papier⸗ Hiſtoriſch⸗wiſſenſchaftliche Abteilung Beſondere Beachtung verdient die großzügig angelegte Sonderſchau der Sächſiſchen Landesbibliothek, die als viertgrößtes Inſtitut ihrer Art in Europa aus ihren Mil⸗ lionenſchätzen das Schönſte herausgeſucht und es in organiſch durchgearbeiteten Gruppen dem Beſchauer zeigt.„Das euro⸗ päiſche Buch ſeit der Einführung des Papiers“ heißt der Titel dieſer Abteilung. In zahlreichen Vitrinen warten ihre Schätze, die nach acht Geſichtspunkten aufgebaut ſind: 1. Das ſchöne Buch im Mittelalter und der Reformationszeit, 2. Das ſchöne Buch der Neuzeit, 3. Handſchriften, 4. Frühdrucke, 5. be⸗ rühmte Bücher, darunter auch einige pſycholdgiſch intereſſante Gruppen: meiſt begehrte Bücher und Noten der Landes⸗ bibliothek, 6. die Buchform, 7. das Buchmaterial und ſchließlich 8. der Bucheinband. Es würde zuweit führen, im einzelnen auf dieſe Sammlung einzugehen. Eine gute Beſchriftung und ein ſorgſam ausgearbeiteter Katalog geben auf die meiſten Fragen Antwort. Regelmäßige koſtenloſe Führungen Mitt⸗ wochs und Samstags nachmittags 5 Uhr tun das Ihrige, um den Beſuch gerade in dieer Halle von Tag zu Tag zu ſteigern. Die chineſiſche Papiermacherei liegt gleich hinter der überaus intereſſanten und reichhaltig ausgebauten„Pa⸗ pierloſen Zeit“. Die deutſche Papiermühle ſchließt ſich an die Ubrigen oſtaſiatiſchen, perſiſchen und islämiſchen Gruppen an. Mitten auf der dem Beſucher gegenüberliegenden Wand hängt das große Porträt des Paptererfinders, des chineſiſchen Her⸗ Zegs Tfai⸗Lun. Rechts und links davon einige andere bildliche Darſtellungen aus der chineſiſchen Papierfabrikation. Darun⸗ ter der braune viereckige Trog, aus dem Czin eifrig mit ſeinem das koſtbare Erzeugnis hebt, um es dann auf dem ſchrägen Brett auszupreſſen oder abzuquetſchen und es dann zum Trocknen auf die Erde oder auch, um es ſchön zu glätten, unter die mit einem Stein beſchwerte Preſſe legt. Neben ihm ſtanzt ſein Landsmann aus bunten Papieren das formveränderliche Kinderſpielzeug. Zwiſchen dem Stein⸗ trog und den Rohmatertalien, die teilweiſe in der linken Ecke aufgereiht ſind, ſteht auch noch das Eß⸗ und Trinkgeſchirr. Denn die Söhne des Reiches der Mitte, die den ganzen Tag in ihren ultramarinblauen Anzügen hier arbeiten, nehmen auch ihre Mahlzeiten zu beſtimmten Stunden, die ſie nach heimiſcher Art mit Stäbchen ver⸗ehr gier ein. * ſichern. Wenn dieſe Wege von einer anderen Nation ver⸗ ſperrt werden würden, würde das Leben des Empire, wie die Unabhängigkeit der verſchiedenen Reichsteile nicht mehr in Englands Macht liegen. England könne ſich an das Prinzip mathematiſcher Parität nicht binden. Das See⸗Abrüſtungs⸗ problem mit ſeinen großen Schwierigkeiten müſſe aber mit Geduld in einer beträchtlichen Periode von Jahren im guten Glauben und guter Kameradſchaft diesſeits und jenſeits des Odeans noch gründlich ſtudiert werden. Eine Löſung des Problems werde ſich dann auch finden laſſen. Lolteriebetrug bei der Preußiſchen Klaſſenlotterie Bei der Preußiſchen Klaſſenlotterie hat ſich ein in der Lot⸗ teriegeſchichte bisher wohl einzig daſtehender Betrugsfall ereig⸗ net. Zwei Beamte erreichten durch geſchickte Zuſammen⸗ arbeit, daß vonihnen gekaufte Loſe mit hohen Ge⸗ winnen herauskamen. Es handelt ſich um den Lotterte⸗ inſpektor Boehm und den Lotterieoberſekretär S charn⸗ ſchein. Bei der polizeilichen Vernehmung haben beide nach längerem Leugnen ein Geſtändnis abgelegt. Es ſind ihnen nach den bisherigen Ermittlungen 2 Gewinne in Höhe von 100000 und 50000% in die Hände gefallen. Der weiteren Unterſuchung bleibt vorbehalten aufzuklären, ob die beiden Beamten nicht auch bei früheren Ziehungen in ähn⸗ licher Weiſe vorgegangen ſind. Vor allem muß unterſucht werden, wie es möglch war, daß Boehm und Scharnſchein die Betrügereien verüben konnten. Die Aufdeckung des Betruges erfolgte dadurch, daß ein Auszahler vor einigen Tagen einem Manne, der ſoeben bei ihm einen Gewinn von 100 000, ohne das Geld zu zählen, eingeſteckt hatte, folgte und ſah, wie der Betreffende im Gebäude der Generallottertedirektion ver⸗ ſchwand. Als er dieſe Wahrnehmung einem Direktor mit⸗ teilte, ergab ſich, daß weitere Verdachtsmomente vorlagen. So hatten die beiden Beamten entgegen den ſtrengen Vorſchrif⸗ ten ſelbſt in der Lotterie geſpielt und mehrmals bet einem Oberkollektor während der Ziehungen Erſatzloſe für dritte Perſonen beſtellt. Die beiden Beamten ſind vorläufig feſt⸗ genommen worden. Ihre Zuſammenarbeit vollzog ſich der⸗ geſtalt, daß Scharnſchein, der das Gewinnrad bedtente, mit Boehm, der dem Losrad die Loſe entnahm, ein Abkommen da⸗ hin getroffen hatte, daß hohe Gewinne nicht verleſen, ſondern daß die Gewinnzettel in die Taſche geſteckt werden ſollten. Am nächſten Tage ſollte dann der am Nummernrad ſitzende Be⸗ amte die Nummer bes fraglichen Loſes als Gewinn angeben. Der Betrug wirft eine Fülle von Rechtsfragen auf, Zumindeſt wird zu erörtern ſein, ob die Auszahlung der letz⸗ ten Ztehung zu ſperren und alle großen Gewinne, auch frühe⸗ rer Ziehungen, zu überprüfen ſind. Die Entſcheidung liegt bei der Generallotteriedirektion und als Aufſichtsinſtanz beim preußiſchen Finanzminiſterium, das die Gültigkeit der letzten Ziehung ebenfalls nachprüfen muß. Verſchiebung der Ziehung Wie wir weiter hören, iſt die laufende Ziehung der Preußiſchen Klaſſenlotterie, die von rechtswegen morgen ſtatt⸗ finden ſollte, um acht Tage verſchoben worden, weil man feſt⸗ ſtellen will, ob die beiden Beamten, die bekanntlich zwei Los⸗ gewinne auf unrechtmäßigem Wege an ſich gebracht haben, auch in dieſer Ziehung ſich haben Unregelmäßigkeiten zuſchulden kommen laſſen. Bei den bereits feſtgeſtellten beiden Betrugsfällen handelt es ſich um die 5. Klaſſe der 28. Ziehung, und zwar um einen Gewinn von 100000 /, der am 24. 2. 1927 gezogen wurde und weiterhin um einen Gewinn von 25000 ¼, der am 9. 3. 1927 fällig geworden iſt. Das Vermögen der beiden Beamten iſt, wie wir weiter erfahren, beſchlagnahmt worden. Die Unterſuchung wird mit aller Energie fortgeſetzt. Mie verhält ſich die Aufſichtsbehörde? Berlin, 8. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) Das preußiſche Finanzminiſtertum, das als Aufſichtsbehörde auch letzte Inſtanz für alle Entſcheidungen über die Gültigkeit einer Ziehung der Staatslotterie iſt, beſchäftigt ſich, wie die B. Z. berichtet, eingehend mit der Betrugsaffäre. Heute vor⸗ mittag haben zwiſchen den Dezernenten des Finanzmini⸗ ſteriums und der Staatsanwaltſchaft Konferenzen ſtattge⸗ funden. Nach derſelben Quelle ſoll der Lotteriebetrug mit all ſeinen möglichen privatrechtlichen Konſequenzen zum Gegenſtand von Interpellationen im Landtag gemacht werden. 2Il e Während hier im hellſten Tageslicht die Herſtellung eines unſerer wichtigſten uns ſo ſelbſtverſtändlich anmutenden Kul⸗ turerzeugniſſes gezeigt wird, liegt die deutſche Papier⸗ mühle im le des anfangenden 18. Jahrhunderts erbaut, im Haldunkel da. An dicken Balkenlagen und altem Mauer⸗ werk vorbei fällt der erſte Blick auf das große Stampfgeſchirr, wo in den Trögen die Lumpen durch die auf⸗ und nieder⸗ fallenden Stämpfel, die an der dicken Dauerwelle befeſtigt ſind, zerkleinert werden. Daneben, etwas abſeits, der ſante Königsſtuhl, ſeitlich davon erhöht der. Holländer, der einige Stufen höher liegt— hier werden die in den Stampf⸗ trögen zerfaſerten Lumpen noch weiter verarbeitet— dann die Vorratsbütten, Schöpfbutten, aus denen der Schöpfer mit ſeiner Schöpfform, die ein Waſſerzeichen trägt, das Bütten⸗ papier ſchöpft. Neben ihm der Gautſcher und Gehilfe, alle dret in der alten Papiertracht. Vom Rahmen kommt der no naſſe Papierbogen auf den Gautſchſtuhl, wird trocken gedrückt, mit einem Filz zugedeckt, ſpäter dann gepreßt und ſchließlich endlich oben auf dem Boden an langen Schnüren eht Trocknen aufgehängt. Wenn man in der Papiermühle ſteht und über den Holländer und Königsſtuhl weg nach oben ſieht, erblickt man die weißen Bogen wir friſch gewaſchene Taſchen⸗ tücher an den Leinen hängen. Lehrreich vor allem für den vorgeſchichtlich und ethno⸗ grophiſch gebildeten Beſchauer ſind die ſchon eingangs er⸗ wähnten Gruppen„Papierloſe Zeit“ und die oſtaſtati⸗ ſchen Sammlungen; der Kunſthiſtoriker kommt im Tapeten⸗ zimmer, im Sonneberger Spielwarenraum, in der gegen⸗ überliegenden Spielkarten⸗ und Buntpapierſammlung voll auf ſeine Rechnung. Daß die Silhouetten⸗ und Spitzenbilder, die gegenüber der Koje„Kurz⸗ und Geheimſchriften“ liegen, nicht vergeſſen werden dürfen, iſt ſelbſtverſtändlich. Für den Volks⸗ wirt und Papiermacher kommen vor allen Dingen die beiden letzten Hallen in Frage: zuerſt die Statiſtik, die den Stand der Papierinduſtrie in der Welt in ſchematiſchen Gruppen und Plaſtiken anſchaulich bringt und die Technologie, die uns einen Begriff davon gibt, woraus und wie Pavier und Pappe herge⸗ ſtellt werden und wie man feine zur Beurteilung der Taug⸗ lichkeit wichtigen Eigenſchaften prüft. Draußen vor der Halle grünen und wachſen in feuchtem warmen Schlamm unſere für die Weltwirtſchaft bedeutendſten„Papierpflanzen“: Pannrus⸗ ſtauden und Reis, Zuckerrohr, darum herum Hanf. Flachs, Mais, Kiefer, Lärche, Weide, Maulbeerbaum, Eukalyptus, geſtattet werden ſoll. Eſparto und noch manches andere mehr. Bruno Sydow, Dresden. 1 Am Satto und Vanzetti Nach einer Meldung aus Boſton iſt die letzte Entſcheidung des von dem Gouverneur des Staates Maſſachuſetts, Fuller, eingeſetzten Ausſchuſſes gegen Sacco und Vanzettt ausge⸗ fallen. Es wird darin betont, daß an der Unparteilichkeit des Richters Thayen vom Oberſten Gerichtshof des Staates kein zweifel möglich und daß der Prozeß einwandfrei geführt wor⸗ den ſei. Alle Wiederaufnahmeanträge ſeien nicht ausrei⸗ chend. Zum Schluß heißt es in dem Gutachten die Schuld der beiden ſet aus Vernunftgründen einwandfrei feſtgeſtellt. Die Verteidigung hatte in ihrem Geſuch um Eröffnung eines neuen Prozeſſes, weiteres Bewetsmaterial, das zu⸗ gunſten der beiden Verurteilten ſprechen ſollte, beigebracht ſo⸗ wie um weitere Hinausſchiebung der Hinrichtung gebeten. Trotz des vom franzöſiſchen Miniſterrat beſchloſſenen Verbots aller öffentlichen Kundgebungen fanden am Sonntag an verſchiedenen Stellen der Stadt Maſſenverſammlungen zum Proteſt gegen die Hinrichtung Saccos und Vanzettis ſtatt. Entſprechend einem Beſchluß der Gewerkſchaft des Ver⸗ kehrsperſonals wurden nachmittags ſämtliche Ver⸗ kehrsmittel 10 Minuten lang ſtillgelegt. Aus allen Städten Frankreichs laufen Meldungen über Demon⸗ ſtrationen und Proteſtſtreiks ein. Die Schweſter Vanzettis hat, trotzdem ihr inzwiſchen das Viſum für die Vereinigten Staaten erteilt worden iſt, auf die Reiſe vorläufig verzichtet, da ſie ihren Bruder doch nicht mehr lebend antreffen würde, Sollte jedoch die Hinrichtung nicht ſtattfinden, ſo wird ſie im Laufe dieſer Woche nach Amerika abreiſen. Der ehemalige Präſident der Republik, Emile Loubet, hat an Gounerneur Fuller einen Appell zu Gunſten Saccos und Vanzettt gékabelt. Bombenattentat in VBaltimore Wie United Preß aus Baltimore meldet, zerſtörte am geſtrigen Samstag dort eine ſchwere Bombenexploſion das Wohnhaus des Bürgermeiſters Broening. Es wurde jedoch niemand verletzt. Bis jetzt konnte die Polizet den Täter nicht ermitteln. Letzte Meldungen Großfeuer — Leipzig, 8. Auguſt. Geſtern zerſtörte ein Brand den größten Tell zer Anlagen der zum Großkraftwerk Zſchorne; witz gehörenden Braunkohlengrube Golpa. Das eeg die Zimmerei und Tiſchlerei mit wertvollen Maſchinen und beträchtlichem Holzmaterial ſind vernichtet. Ueber die Urfache des Brandes iſt nichts bekannt. Botſchafter Hoeſch bei Streſemann Berlin, 8. Auguſt.(Von unſerem Berliner Büro) Der deulſche Botſchafter in Paris, Herr von Hoeſch, wird heute dem Reichsaußenminiſter einen Beſuch abſtatten. Die B. Z. meint, er würde Berlin erſt nach dem Verfaſſungstag ver⸗ laſſen. 3 err von Hoeſch bleibt während des Verfaſſungstages 11615 in Berlin, ſondern wird noch heute abend auf ſeinen Pariſer Poſten zurückkehren. Der Reichspräſident v. Hinden⸗ burg wird ebenſo wie der Reichskanzler nach den Verfaſſungs⸗ tagen ſeinen unterbrochenen Urlaub fortſetzen. dorff⸗Rantzau, der mit Dr. Streſemann mehrere Konferenzen hatte, hat ſich wieder nach Moskau begeben. Rieſenunterſchlagung von Erbſchaftsgeldern — Berlin, 8. Auguſt. Nach Unterſchlagung von über einen halben Million Mark Erbſchafts⸗ und Mündelgeldern iſt der beim Amtsgericht Schöneberg angeſtellte Gerichtsver⸗ walter Ruppold flüchtig geworden. Die Unterſchla⸗ gungen wurden dadurch bemerkt, daß Ruppold die Auszah⸗ lung von Erbſchaftsgeldern in Höhe von 125 000 M. immer weiter hinauszögerte und der Aufforderung des Amtsgerichts. von ſeinem Sommeraufenthalt in Binz auf Rügen zurückzu⸗ kehren, nicht Folge leiſtete. Schweres Flugzeugunglück in Holland — Amſterdam, 8. Auguſt. Durch einen Fluzeuggzuſam⸗ menſtoß in dem Ort Laren, einem beliebten Ausflugsort der Amſterdamer Bevölkerung, wurden geſtern 6 Fahrgäſte getötet, 15 ſchwer und 20 leicht verletzt. Garribalbi in England „— London, 7. Auguſt. Riciotti Garribaldt iſt geſtern aus Hahanna in Liverpool eingetroffen. Die engliſche Fremden⸗ poltzei hat ihm vorläufig nicht eſtattet, die Weiterreiſe nach London anzutreten, ſondern es iſt erſt beim Innenminiſterium angefragt worden, ob Garribaldi der Aufenthalt in England Theater und Mufik e Heidelberger Feſtſpiele. Morgen abend findet die bereits angekündigte Erſtaufführung des„Käthchen von Heilbronn“ ſtatt.— Die urſprünglich für heute vor⸗ geſehene Aufführung„Maebeth“ fällt wegen der General⸗ Probe zum„Käthchen von Heilbronn“ aus. 4 Muſikpädagogiſche Tagung. Das Zentralinſtitut für Erziehung und Unterricht, der Reichsverband deutſcher Ton⸗ künſtler und die vereinigten muſikpädagogiſchen veranſtalten im Rahmen der Ausſtellung„Mufik im Lehen der Völker“ vom 16. bis 21. Auguſt in Frankfurt a. M. eine Feſtwoche, verbunden mit einer muſikpädagogiſchen Tagung. Die Regierungen, Kammern des Innern, und die Direktorate der höheren Unterrichtsanſtalten werden hierauf durch Bekanntmachung des Staatsminiſteriums für Unterricht und Kultus vom 4. Auguſt mit dem Anheimgeben geeigneter Verſtändigung etwa in Betracht kommender Lehrkräfte auf⸗ merkſam gemacht. Eiteratur *„Der Werksleiter“, Halbmonatsſchrift für neuzeitliche Fabrikanlage, Betriebsführung und Organiſation(Schrift⸗ leitung Dr.⸗Ing. Richard Koch und Dr.⸗Ing. Otto Kienzle, Berlin, Verlag Deutſche Verlags⸗Anſtalt, Stuttgart), eröffnet ſein 15. Heft lerſte Auguſtnummer) mit einem Artikel von all⸗ gemeinem Intereſſe: Der Kampf gegen die Ermüdung. Von Priv.⸗Doz. Dr. med. G. Lehmann. Von dem Gedanken aus⸗ gehend, daß die Arbeit eines nicht mehr voll leiſtungsfähigen Menſchen unrationell iſt, gibt der Berfaſſer, durch graphiſche und bildliche Darſtellungen unterſtützt, Methoden, die feſt⸗ geſtellte Ermüdung durch Arbeitsorganiſation, richtige Kör⸗ perhaltung und geiſtige Erfriſchung zu bekämpfen. Neben die⸗ ſen für jeden Werksleiter überaus wichtigen Erörterungen beanſpruchen Optiſches Meſſen in den verſchiedenen Induſtrie⸗ zweigen. Von Dipl.⸗Ing. Curt Hoere, Berlin⸗Südende. Kon⸗ ſtruterte Verpackungen. Von Dipl.⸗Ing. C. Weicken(AWeß), Berlin. Mechaniſierung im Bergbau. Von Dipl.⸗Ing. Fritz Walter. Berlin. Was muß jeder vom Anſtrich wiſſen? Von Dr. Aſſer, Wandsbeck viel Beachtung. Das Heft iſt wie alle bisher erſchtenenen Nummern reich illuſtriert und feſſelt auch in den Rubriken: Techniſche Rundſchau, Betriebsführung un Organiſation und Sozialpolitiſche Umſchau durch vielſeitigen, alle Intereſſensſphären berührenden Inhalt,. — — Graf Brock⸗ Verbände — ˙ D SS o oeee oeee W rggr-Ee Neue Mannheimer Zeitung belbend⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 362 Montag, den 8. Auguſt 1927 Staͤdtiſche Nachrichten Die lutheriſche Kirche in Sandhofen In Sandhofen, das im Mittelalter den Mönchen zu Schönau bet Heidelberg gehörte, hatte ſich von Mannheim aus ſeit 1750 neben der reſormierten Gemeinde auch eine kleine lutheriſche Gemeinde gebildet. Sie war der lutheriſchen Ge⸗ meinde in Mannheim angegliedert und wurde von dem dorti⸗ gen Pfarrer bedient. Die Gemeinde hatte ſich dann ſo ver⸗ mehrt, daß man auch ein eigenes Kirchlein haben wollte. Die Geſchichte dieſes Kirchenbaues wirft intereſſante Streiflichter auf die Lage der Gemeinde und auf die Zuſtände jener Zeit. a die Gemeinde arm war, konnte ſie ohne Hilfe der aus⸗ wärtigen Glaubensgenoſſen nicht bauen und man verſuchte es deshalb mit einer Kollekte im„Inn⸗ und Ausland!“ Ein Sandhofner Bürgersmann namens Kunzenbach wurde als Kollektenſammler aufgeſtellt. 800—1000 Gulden hatte er bereits geſammelt, als man darauf kam, daß er das Geld unterſchlug— eine Kontrolle fehlte— und nur ein kleiner beſcheidener Reſt konnte für die Gemeinde gerettet werden. n Mannheim hatte man bei dem Holzhändler Chriſt⸗ mann das Bauholz für 129 Gulden gekauft und wollte es aus der Kollekte bezahlen. Da aber Kunzenbach das Geld bereits anderweitig verwendet hatte, ſo mußte unſer Mann⸗ heimer Holzhändler zuerſt klagen und nach 5 Jahren hatte er koch kein Geld. Das Bauholz war inzwiſchen größtenteils derfault, der Reſt geſtohlen, ohne daß ſich die Gemeindever⸗ waltung oder die kurpfälziſche Aufſichtsbehörde darum viel bekümmerte. 5 Er im Jahre 1754 kam die lutheriſche Gemeinde mit Hilfe Des Ritterſchaftskonſulenten im Kraichgau, Johann Friedrich alzmann, der der Gemeinde 600 Gulden ſchenkte, zum Dauen. Das neuerbaute Kirchlein fiel klein und armſelig gus. Statt des Turmes war auf dem Dache ein Dachreiter defeſtigt, der das einzige Glöcklein der Gemeinde trug. 1782 Drohte ſchon der Bau einzufallen und er mußte mit einer teinmauer unterfangen werden, bei welcher Gelegenheit es mit einer Empore verſehen wurde. Die Umgebung war auch nicht einer Kirche entſprechend; Dunggruben bildeten die Nach⸗ barſchaft. Bis 1821 blieb das Kirchlein ſtehen. In dieſem zahre wurde in Baden die Union eingeführt und das Kirch⸗ lein wurde auf Abbruch verſteigert. sst⸗ * ' Beim Baden ertrunken. Beim Strandbad iſt geſtern nachmittag ein lediger, 27 Jahre alter Polizeiwacht⸗ phenteſt er aus Ludwigshafen⸗Mundenheim und im Neckar, oberhalb der Friedrichsbrücke, ein 20 Jahre alter Schreiner gus Dietramſtein beim Baden ertrunken. In beiden Fällen onnten die Leichen bis jetzt nicht geborgen werden. . Freiwilliger Tod. Am vergangenen Samstag hat ſich 1 Laufe des Vormittags auf dem Lindenhof eine 22 Jahre alte Ehefrau in ihrer Wohnung mit Leuchtgas vergiftet. Rach hinterlaſſenem Brief dürfte krankhafter Zuſtand die Urſache der Tat ſein. Ueberfahren. Heute nachmittag wurde in der Straße gzwiſchen E 5 und D 5 ein etwa ſechsjähriges Kind von einem zrivatauto überfahren. Das Kind, das ſehr wahrſchein⸗ ich einen Beinbruch davontrug, wurde von dem Beſitzer des agens nach dem Allg. Krankenhaus verbracht. S* Schwerer Sturz. Ein 35 Jahre alter Monteur, der am Glnstag in einem Betriebe in der Inſelſtraße durch ein Blasdach ausſetwa 12 Meter Höhe zu Boden ſtürzte, trug eine wuultquetſchung und Rißwunden davon. Der Verunglückte urde ins ſtädtiſche Krankenhaus überführt. ſich* Unfall beim Fußballtraining. Am Samstag verrenkte keb ein 27 Jahre alter Bohrer beim Fußballtraining den lin⸗ en Ellenbogen. Der Verunglückte mußte das ſtädtiſche rankenhaus aufſuchen. „Betriebsunfall. Ein 34 Jahre alter Schloſſer wurde 5 Samstag in einem Betriebe in der Neckarvorlandſtraße 51 einem umfallenden Flügel einer Schiebetür am rechten 15 erarm und Rücken gequetſcht. Der Verunglückte wurde ins ädtiſche Krankenhaus aufgenommen. * Unfall beim Baden. Am Sonntag zog ſich ein 21 Jahre Ster Schneider beim Baden im Neckar, 188 ſcharſen ein, eine Rißwunde am Handgelenk zu. Sein 25jähriges Geſchäftsjubiläum feiert am morgi i gigen 5 dag Damenfriſeur G. Keppler, Schimperſtr. Nr. 21. r Keppler iſt zugleich 25jähriger Bezieher unſeres Blattes. Zengen geſucht. Am 17. Juli, nachm. 48 Uhr, iſt am Bantarbulgs ein 7 Jahre alter Knabe durch einen umfallenden 5 95 ſchwer verletzt und von einem unbekannten Herrn ſowie elterliche Wohnung verbracht worden. Dieſer Herr, onſt ſaczdtenrenen die den Vorfall beobachtet haben oder 0 be achdienliche Angaben machen können, werden gebeten, i der Kriminalpolizei, Schloß, Zimmer 137, zu melden. Veranſtaltungen * 30 Pfennig⸗Tag im Friedrichspark. Der außerordent⸗ lich ſtarke 0 des geſtrigen Abendkonzerts im Friedrichs⸗ park zeigte, daß für derartige populäre Veranſtaltungen ſter großes vorhanden iſt. Kapellmeiſter Becker atte ein ſehr abwechſlungsreiches Programm zuſammen⸗ geſtellt, das mit der gewohnten Akkurateſſe und Klangſchön⸗ heit wiedergegeben wurde. Eine beſondere Note erhielt das Konzert durch die Mitwirkung der Opern⸗ und Konzert⸗ ſängerin Berta Cronegh, die mit der Arie der Agathe aus ed und dem Zigeunerlied der Saffi aus dem „Zigeunerbaron“, zwei Parteien, die ihr beſonders gut liegen, ihr ſchönes Organ auf das vorteilhafteſte zur Geltung zu bringen wußte. Der Vortrag gewann weſentlich durch die dramatiſche Belebung. Der Beifall war denn auch verdienter⸗ maßen ſo lebhaft, daß die Künſtlerin ohne Zugabe den Pavillon nicht verlaſſen durfte. Wir hoffen, Frau Cronegh nicht zum letztenmale im Park gehört zu haben. * Sternſchnuppenfälle im Auguſt. Alljährlich im Auguſt (vom 10. bis 12.) kann der nächtliche Himmelsbeobachter das wundervolle Schauſpiel zahlreicher Stern⸗ ſchnuppenfälle beobachten. Der Volksmund nennt dieſe glitzernden Himmelsboten„Die Tränen des heiligen Laurentius“, der Aſtronom bezeichnet ſie als Per⸗ ſeidenſchwärme, da ſie in dem Sternbild Perſeus ihren ſcheinbaren Ausgangspunkt haben und man weiß, daß dieſe Auguſt⸗Sternſchnuppen ſchon ſeit etwa tauſend Jahren in regelmäßiger Wiederkehr beobachtet worden ſind. Das Weſen dieſer flüchtigen Himmelswanderer iſt ſeit wenigen Jahrzehn⸗ ten eingehend erforſcht worden. Man hat feſtgeſtellt, daß es ſich dabeium winzige Trümmerteile von Kometen handelt. Beſonders war es der Mailänder Aſtronom Schia⸗ parelli, der ſich mit dem Problem der Sternſchnuppen in ein⸗ gehender Weiſe beſchäftigte und durch genaue Bahnberechnun⸗ gen den Zuſammenhang zwiſchen Kometen und Sternſchnuppen nachweiſen konnte. Man hat weiterhin ermitteln können, daß Kometen bei ihrem Umlauf um die Sonne(und zwar beſon⸗ ders an der kritiſchen Stelle der größten Sonnennähe) ſehr ſtarken Einwirkungen der Sonnenmaſſe ausgeſetzt ſind, die ſich darin äußern, daß der Komet an Maſſe verliert und Materie abgibt. Dieſer Kometenſtaub verteilt ſich allmählich über die ganze Kometenbahn. Und nun geſchieht es, daß die Erde auf ihrem Umlauf um die Sonne einigemale die Bahnen dieſer ſich im Auflöſungsprozeß befindlichen Kometen durchkreuzt. Das iſt im Auguſt der Fall, wenn die Perſeidenſchwärme ihre leuch⸗ tenden Linien ans Firmament ſchreiben, und ſpäter in den Nächten vom 12.—14. November, wenn die Leonidenſchwärme (die aus dem Sternbild des Löwen, lat. Leo, kommen) auf⸗ tauchen. Andere. Sternſchnuppennächte ſind am 2. und 3. Ja⸗ nuar, vom 19. bis 30. April und vom 23. bis 27. November. Kommungle Chroni Erneute Erhöhung der Karlsruher Straßenbahn⸗ Fahrpreiſe Der Karlsruher Stadtrat hat beſchloſſen, daß mit Wirkung vom 16. Auguſt in den Beförderungsbedingungen der ſtädt. Straßenbahn folgende Aenderungen in Kraft treten: Bar⸗ tar if: Kinderfahrſcheine und Gepäckfahrſcheine ſeither 5 Pfg., künftig 10 Pfg. Fahrſcheinhefte: Bis 5 Teilſtrecken (12 Scheine) ſeither.30 /, künftig.50/(6 Scheine) ſeither 65 Pfg., künftig 75 Pfg. Ueber 5 Teilſtrecken(6 Scheine) ſeit⸗ her 1 ¼, künftig.20 J. Der Bürgerausſchuß wird um ſeine Zuſtimmung hierzu erſucht. In der Begründung zu der neuerlichen Maßnahme heißt es: In der Bürgerausſchußvor⸗ lage vom 10. Mai iſt die Notwendigkeit dargelegt worden, im Straßenbahnbetrieb höhere Einnahmen zu erzielen. Leider haben die zur Erzielung von Mehreinnahmen vorgeſehenen Aenderungen in den Beförderungsbedingungen der Straßen⸗ bahn nicht zu dem gewünſchten Ergebnis geführt. Dieſe Aenderungen waren geleitet von dem Gedanken, die ein⸗ heimiſche Bevölkerung möglichſt wenig zu belaſten; es iſt des⸗ halb lediglich eine Erhöhung des Bartarifs von 15 auf 20 Pfg. bezw. von 20 auf 25 Pfg. feſtgeſetzt worden, während der Preis für die Fahrſcheinhefte im Durchſchnitt genommen gleich ge⸗ blieben iſt. Dadurch iſt eine Verſchiebung des Verhältniſſes im Preiſe zwiſchen Heftfahrſcheinen und Barfahrſcheinen ein⸗ getreten, die ſich als zu groß herausgeſtellt hat. Vor dem 5 Juli d. Is. betrug die Vergünſtigung für Heftchenbenutzer gegenüber den Barfahrſcheinen im Durchſchnitt 29 Proz.; zur⸗ zeit iſt dieſe Vergünſtigung auf 46 Proz. geſtiegen. Während aber früher trotz auch nicht unbedeutender Verbilligung der Hetfchen gegenüber den Barfahrſcheinen eine gewiſſe Gleich⸗ gültigkeit bei dem die Straßenbahn benutzenden Publikum in der Wahl zwiſchen Heftchen⸗ und Barverkehr feſtgeſtellt werden konnte, hat die Höhe der neuerdings eingetretenen Vergünſtigung es mit ſich gebracht, daß eine wider Erwarten große und noch in Steigerung begriffene Inanſpruchnahme des Heltchenverkehrs eingeſetzt hat. Als Folge dieſer Verhält⸗ niſſe hat ſich ergeben, daß eine Steigerung der Einnahmen nur in ganz geringem Umfang eingetreten iſt. Der durch⸗ ſchnittlichen Tageseinnahme aus Barfahrſchein⸗ und Heftchene verkauf mit 10 408„ des Monats Juli, der allerdings erfah⸗ rungsgemäß nicht zu den ertragreichſten Monaten gehört, ſtehen gegenüber entſprechende Einnahmen im Monat Aprik mit 10 530 /, im Mai mit 10 190/ und im Juni mit 10 430 A. Notwendig iſt aber, wie in der Bürgerausſchußvorlage vom 30. Mai angeführt iſt, eine Mehreinnahme aus der Tarif⸗ erhöhung für die Zeit vom 1. Juli bis Ende des Wirtſchafts⸗ jahres in Höhn von 310 000„, das ſind im Monat rund 35 000. Es muß ferner neuerdings damit gerechnet werden, daß ab 1. Oktober d. Is. eine Gehaltserhöhung erfol⸗ gen wird, die bei einer Gehaltsſteigerung von 10 v. H. etwa 96 000/ für 6 Monate ausmacht, des weiteren iſt Deckung für den Meraufwand infolge des Vollzugs des neuen Stellen⸗ planes im reſtlichen Betrag von rund 11000 ¼ zu ſchaffen. Eine Aenderung in den Tarifen iſt daher unvermeidlich und überaus dringlich. Berechnungen haben zu dem Ergebnis ge⸗ führt, daß, ausgehend von dem Juliergebnis und unter Be⸗ rückſichtigung eines Mehrertrags in den beſſeren Winter⸗ monaten in Höhe von 72 000% und unter der Vorausſetzung einer Tarifänderung ab 16. Auguſt, ein Fehlbetrag von 377 000 zu decken iſt. Der Stadtrat glaubte von einer Erhöhung des Preiſes für die Fahrſcheinhefte bis zu 5 Teil⸗ ſtrecken auf.60% Abſtand nehmen und ſich mit dem Preis von.50/ begnügen zu ſollen, um der wirtſchaftlichen Not⸗ lage weiter Kreiſe Rechnung zu tragen. Andere Möglichkeiten, Mehreinnahmen in der notwendigen Höhe zu erzielen, ſtehen nicht zur Verfügung. Der Lörracher Vorauſchlag genehmigt * Lörrach, 7. Aug. Der Voranſchlag der Stadt Lörrach für 1927/28, dem der Bürgerausſchuß in der ver⸗ gangenen Woche nach zehnſtündiger Beratung ſeine Zuſtim⸗ mung verſagte, wurde nunmehr mit Mehrheit an⸗ genommen. Der Trierer Bürgermeiſter im Ruheſtand * Trier, 8. Aug. Am Samstag ſchied Bürgermeiſter von Brachhauſen infolge Erreichung der Altersgrenze nach 23 jähriger erfolgreicher Tätigkeit aus den Dienſten der 1 7 Sein Nachfolger iſt der bisherige Beigeordnete r. Wetz. Die Koblenzer Etatsſchwierigkeiten * Koblenz, 7. Aug. Infolge der großen ungedeckten Fehl⸗ beträge iſt der Etat für 1927 von dem zuſtändigen Miniſter nicht genehmigt worden. Der Fehlbetrag beträgt etwa 3 Millionen Mark. Auf Grund dieſer Verfügung hat der Regierungspräſident der Stadt Koblenz mitgeteilt, daß er ſich zur Aufſtellung eines Zwangsetats gezwungen ſehe, falls die vom Miniſter gerügten Mängel nicht beſeitigt würden. * * Seckenheim, 7. Aug. Aus den jüngſten Gemeinde⸗ ratsſitzungen iſt zu berichten: Anſtelle des Heinrich Blümmel tritt Hermann Kreutzer in die Fürſorgekom⸗ miſſion ein.— Gegen einen Einwohner wird wegen Belei⸗ digung eines Feldͤhüters Strafautrag geſtellt.— Dem Frank⸗ furter Künſtlertheater wird als Mitglied nicht beigetreten.— Gegen die Anbringung einer Reklamentafel— die Brauerei Pfiſterer an dem Hauſe des Schneidermeiſters Sauer wird nichts eingewendet.— Die Walzarbeiten werden der Fa. Nickel u. Seitz zum Angebot übertragen.— Für die Be⸗ ſprengung der Straße vor den Gebäuden der Steinzeug⸗ fabrik wird der Arbeitslohn für arbeitstäglich 2 Arbeits⸗ ſtunden übernommen.— Gegen das Baugeſuch des Georg Peter Schwarz wird nichts eingewendet.— Die Vergütung für Fahren des Gießwagens wird feſtgeſetzt.— Von einer offiziellen Verfaſſungsfeier ſeitens der Gemeinde wird ab⸗ geſehen.— Gegen das Baugeſuch der Baugenoſſenſchaft wird nichts eingewendet.— Für die Schule wird von der Firma Gamber, Diehl u. Co. Heidelberg ein Lichtbildapparat„Leitz“ angekauft.— Gegen den vorliegenden Entwurf einer be⸗ zirkspolizeilichen Vorſchrift über den Verkehr mit Speiſeeis iſt nichts einzuwenden.— Bezgl. der Bezirkspolizeilichen Vorſchrift über den Verkehr mit Fleiſch ſoll die Durchfüh⸗ rung den einzelnen Gemeinden überlaſſen bleiben. * Frankfurt, 6. Auguſt. Wie wir erfahren, befindet ſich das Wohnungsbauprogramm für das kommende Jahr bereits in Vorbereitung. Das Frankfurter Hochbauamt beabſichtigt, wie in dieſem Jahre auch im koumenden Jahre wieder 2000 bis 2500 neue Wohnungen— meiſt Familienhäuſer— zu er⸗ ſtellen. Die Siedlung Praunheim ſoll um rund 400 Woh⸗ nungen erweitert werden. Außerdem ſoll eine große Sied⸗ lung auf der Hundwieſe im engen Zuſammenhang mit der Bebauung des Grünburgparkes durch die J. G. Farben⸗ induſtrie gebaut werden. Gleichzeitig kündigt das Hochbauamt eine weſentliche Verbilligung der neuen Wohnungen an, die durch beſondere Baumethoden erzielt werden ſoll und die von den Wohnungsſuchenden ſicher begrüßt werden wid. Türkinnen auf dem erſten Vall 120 en end in Konſtantinopel der moderne Geiſt raſch ädte inzug gehalten hat, beſtehen in kleineren türkiſchen beiligte Sit oße Hemmungen durch die Jahrhunderte alte ge⸗ kann 85 itte, die nicht ſo ſchnell über Bord geworfen werden alles ber die türkiſche Regierung fordert nun einmal, daß Städte gdern wird, und ſo müſſen ſich auch die kleineren er eraan bequemen. Welch eine Aufregung ruft aber da Harem ſte öffentliche Ball hervor, der für die aus dem bedentetpefreite Türkin etwas ganz Neues und Unerhörtes Eine Englä j ugländerin, Grace Elliſon, ſchildert die erſte Lonial3g Veranſtaltung der ſie in der alten aſtatiſchen Stadt Derwif te noch vor kurzem ein Hauptplatz der tanzenden ſchreiht he war, erlebt hat.„Die Bevölkerung von Konia“, der B ſie,„wußte nicht das mindeſte von einem Ball, als meiſte zur Abhaltung eines ſolchen Feſtes kam; die Mentliche n ihnen hatten niemals eine Stadt geſehen, wo es zon deicbe Fanzlokale gibt. So felte denn alles und jedes, Konſtantütstigen Toiletke bis zur Muſik, und alles mußte aus Schwieriarobel gebracht werden. Schließlich waren dieſe Räume igkeiten überwunden; man hatte einige niedere And Blun einem kleinen Hotel durch Teppiche, Kiſſen, Fahnen die Ka le in ein Feſtlokal verwandelt; das Heer ſtellte Schnittmullez viele Franen machten ſich ihre Kleider ſelbſt nach 5 die ſie erhielten, und halfen ſich unter⸗ mel bif der Friſur. Die wichtigſte Frage war die der teilte de 8 oder nicht Aermel?“— dieſer Zwieſpalt träger, be Stadt in zwei Lager. Nadft Paſcha, der Würden⸗ eine rbei dem ich wohnte, hatte ſich ſehr eniſchieden gegen decktem nelloſe Toilette ſeiner Frau gewendet. Mit unbe⸗ aber die W und Nackenausſchnitt wollte er ſich abfinden, ſiegte ſei oßzen Arme ſchienen ihm unerträglich. Trotzdem Kleid 1567 Frau nach harten Kämpfen, und ihr ärmelloſes Damen 5 ein Triumph der neuen Frau. Aber die meiſten dolgen. Viel Konia wagten nicht, ihrem kühnen Beiſpiel zu Nermeln erſchienen mit hochgeſchloſſenem Kragen, mit en pelzy nd Turhanen; andere wagten ſich nicht einmal von evölke Fibaſeten Mänteln zu trennen, die dort die Frauen⸗ ſemandem trägt, und noch andere weigerten ſich, mit irgend zatereſſant anderem zu tanzen als mit ihrem Manne. Wie drurteile nar ds, zu beobachten, wenn die Frauen eins der aber War das dem anderen fallen ließen. Am bezeſchnendſten kit allen Cfentreuzverhör das ein hoher Regierungsbeamter hemännern anſtellte, die ohne ihre Frauen kamen. mand Aermefr Wo iſt deine Frau?“ fragte er jeden ſtreng.„Sie iſt zu müde,“ war die Antwort.„Heute nachmittag ſah ich ſie noch ganz munter,“ erklärte der Inquiſitor. Alle, die ſich nicht genügend entſchuldigen konnten, erhielten eine ſtrenge Ver⸗ mahnung und gelten als„verdächtig“. Ein junger Offizier, der ohne ſeine Frau kam, konnte ſich nur dadurch rechtfertigen, daß er nachwies, ſie habe kein Ballkleid. Als ich mit meiner Freundin auf dem Ball anlangte, waren alle Frauen in einem Raum zuſammengedrängt im Harem, während die Männer ſich in einem andern, dem Selamlik, verſammelt hatten. Sie konnten die Vergangenheit nicht überwinden; ſie ſprachen nur im Flüſterton, fühlten ſich höchſt unbehaglich, wagten kaum miteinander zu tanzen und warteten, warteten, bis das erſte Morgengrauen anbreche und dieſem„erſten Ball“ ein Ende bereite.“ Kunſt und Wiſſenſchaft 9 Die Mannheimer Kunſthalle hat, wie wir dem„Stutt⸗ garter Neuen Tageblatt“ entnehmen, von dem Stuttgarter Maler Willy Baumeiſter das Bild„Figuren am Tiſch“ angekauft. Ludwig Lemme⸗Heidelberg 80 Jahre. Heute vollendet der frühere ordentliche Profeſſor für Dogmengeſchichte an der Heidelberger Univerſität, Geh. Kirchenrat Dr. Ludwig Lemme ſein 80. Lebensjahr. Dreißig Jahre lehrte der Jubilar an der hieſigen Univerſität. Geboren in Salzwedel als Sohn eines Tiſchlermeiſters, ſtudierte Lemme 1866 bis 1869 an der Univerſität Berlin und nahm 1869 eine Stelle als Hauslehrer an. 1872 wurde er Domkandidat und im ſelben Jahre Repetent in Göttingen; 1874 kam er als Domhilfs⸗ prediger nach Berlin zurück, wurde 2 Jahre ſpäter Inſpektor des Johanneums in Breslau und habilitierte ſich gleichzeitig an der dortigen Univerſität für Dogmatik. 1881 erhielt er den Titel außerordentlicher Profeſſor, 1884 bei ſeiner Berufung als Ordinarius nach Bonn wurde er theolog. Ehrendoktor von Breslau. 1891 nahm er einen Ruf als Ordinarius nach Heidelberg an ud hier blieb er auch, bis ihn das Alter 1919 zwang, um ſeine Penſionierung nachzuſuchen. Als Honorar⸗ profeſſor blieb er auch weiterhin dem Lehrkörper erhalten.— Lemme hat eine ungemein fruchtbare und umfaſſende Wirkſam⸗ keit als Lehrer wie als Schriftſteller entfaltet. Eine große Reihe von Einzelheiten zur Dogmatik und Dogmengeſchichte legen Zeugnis ab von ſeiner wiſſenſchaftl. Leiſtung und Ar⸗ beitskraft. Lemme war gleichzeitig Mitarbeiter einer Reihe theologiſcher Zeitſchriften und iſt auch als Sammler prähiſtoriſcher und orientaliſcher Altertümer bekannt. Er iſt Mitglied der Orientgeſellſchaft und war lange Vorſitzender des ſüddeutſchen Zweiges der evanbeliſchen Allianz. Welt⸗ anſchaulich gehört Lemme der poſitiven Richtung an. Weit über den Kollegenkreis hinaus gedenkt man des Jubilars mit herzlichen Wünſchen. Lemmes Nachfolger iſt der ordentliche Profeſſor Jelke. 4e Eine neue Ausſtellung in Berlin. Von Mai bis Auguſt nmächſter Woche wird in Berlin eine große Ausſtellung „Die Ernährung“ in den Meſſehallen am Kaiſerdamm ſtattfinden. Die Ausſtellung ſoll der Ernährungswiſſenſchaft dienen und die Entſtehung der Nahrung und die Nahrung ſelbſt in ihren verſchiedenſten Formen zeigen. 2 Deutſche Kaiſerbriefe. Der ſeit der Gründung des Kaiſer⸗Wilhelm⸗Inſtituts für Deutſche Geſchichte beſtehende, aber wegen der politiſchen und wirtſchaftlichen Verhältniſſe zurückgeſtellte Plan, die politiſche Korreſpondenz Karls V. herauszugeben, wird jetzt zur Verwirklichung kommen. Von den Briefen Kaiſer Wilhelms., die das Inſtitut gleichfalls herausgibt, ſind, nachdem die Briefe an des Kaiſers Schweſter Alexandrine, Großherzogin von Mecklenburg⸗Schwerin, jetzt herausgekommen ſind, auch die⸗ jenigen an ſeine Schweſter Charlotte, Kaiſerin von Rußland, fertig geworden. Dieſen Briefen, die an Zahl und Reichtum die anderen Familienbriefe übertreffen, kommt die größte Bedeutung zu. Mit dem Druck der beiden erſten Bände wird begonnen. ger Ein Konflikt zwiſchen Kirche und Rundfunk. Der Erz⸗ biſchof von Mailand hat in einem Hirtenbrief an die Prieſter, religiöſen Anſtalten und Geſellſchaften der katholiſchen Jugend in ſeiner Erzdiözeſe verboten, Radioapparate zu benutzen. Zur Begründung wird erklärt, daß das Programm der italieniſchen Sendeſtationen nicht durchweg geeignet ſei. Die italieniſche Preſſe macht demgegenüber darauf aufmerkſam, daß auch der Vatikan ſelbſt mit einer großen Funkeinrichtung ausgerüſtet iſt. 5000 Worte auf einer Grammophonplatte. Eine eng⸗ liſche Grammophonfabrik hat eine Platte herausgebracht, die auf einer Seite 5000 Worte verſtändlich wiedergeben ſoll, ſo daß man alſo eine Novelle von 60 000 Worten auf ſechs Grammophonplatten ſich anhören könne. Die Platten müſſen allerdings elektriſch abgeſpielt werden mit zwei Radiolampen und einem Lautſprecher. —— Nene Mannheimer Zektung lelbenb⸗Ausgabe) Montag den 8. Auguſt 12277 Aus dem Lande Perſonalveränderungen im badiſchen Staatsdienſt Ernannt wurden: der Direktor der Heil⸗ und Pflege⸗ Anſtalt Emmendingen, Dr. Adolf Groß in Emmendingen, zum Direktor der Heil⸗ und Pflegeanſtalt Wiesloch, Miniſtertal⸗ rat Guſtav Brugter in Karlsruhe zum Landgerichtsprä⸗ ſident in Freiburg, Oberlandesgerichtsrat Dr. Otto Wei⸗ pert in Karlsruhe zum Miniſterialrat im Juſtizminiſterium, die Landgerichtsräte Lzudwig Ganter und Eruſt Deim⸗ ing in Karlsruhe zu Oberlandesgerichtsräten, Juſtizrat Heinrich Burger in Neuſtadt zum Landgerichtsrat in Mos⸗ Hach, Regierungsrat Kundo Ruppert im Juſtizminiſterium Zum Landgerichtsrat in Karlsruhe, Kanzleiaſſiſtent Heinrich Klug beim Amtsgericht Schwetzingen zum Kanzleiſekretär. Verſetzt wurden: Landgerichtsrat Otto Neff in Mos⸗ bach zum Landgericht Karlsruhe, Juſtizinſpektor Ludwig Reinhard beim Amtsgericht Heidelherg zur Staatsanwalt⸗ ſchaft daſelbſt, Kanzleiaſſiſtent Anton Weindel beim Amts⸗ ericht Wolfach zum Notariat Bruchſal, Kanzleiaſſiſtentin Irma Ratz bei der Staatsanwaltſchaft Karlsruhe zum Juſtiz⸗ Miniſterium. Zwei Hockenheimer mit dem Motorrad verunglückt Freiburg, 7. Aug. Heute vormittag ſtießen an der Kreuzung Bafler⸗ und Goetheſtraße ein mit zwei Perſonen beſetztes Motorrad und ein hieſiger Kraftwagen zuſammen. Dabet wurden die beiden Fahrer vom Motorrad geſchleu⸗ dert, ſodaß ſie in beſinnungsloſem Zuſtand ins Krankenhaus verhracht werden mußten. ETs wurden komplizierte Gliederbrüche feſtgeſtellt. Lebensgefahr beſteht vorerſt nicht. Es handelt ſich um einen gewiſſen Theodor Kramer aus Hockenheim bei Mannheim und um den Hauptlehrer Grein, ebenfalls aus Hockenheim. Der Kraftwagen wurde ſchwer beſchädigt. Nach dem Brand in Liedolsheim * Karlsruhe, 5. Aug. Am Mittwoch nachmittag beſuchte die oberſte evangeliſche Kirchenbehörde die Gemeinde Liedols⸗ heim. Prälat D. Kühlewein und der Stellvertreter des Kirchenpräſidenten Oberkirchenrat Dr. Doerr, ſowie Ober⸗ kirchenrat Dr. Friedrich und Kirchenrat Hauß waren anweſend. Zunächſt ſprachen ſie im Pfarrhof dem verſammel⸗ ten Kirchengemeinderat die herzliche Teilnahme der evangeli⸗ ſchen Landeskirche aus und bewieſen dieſe durch die Tat, indem ſie 2000%/ der Kirchengemeinde überreichten. Sogleich ging es unter Führung des Ortsgeiſtlichen und Kirchengemeinde⸗ rates zu dem ausgedehnten Trümmerfeld der Brandſtätte, wo noch immer da und dort neue Flammen emporſchlugen. — E2 — Tr. Ladenburg, 7. Aug. Am Freitag beging ein treuer Sohn Alt⸗Ladenburgs, fern der Heimatſtadt, ſeinen 75. Ge⸗ burtstag: Veterinärrat Friedrich Kohlhepp⸗ Karls⸗ ruhe, Sohn des verſtorbenen Tierarztes Kohlhepp. Seine Gemahlin war eine Enkelin des im Badner Land wohl⸗ Hekannten Pfarrer Schmezer, der ein Freund des Dichters Scheffel war.— Anläßlich eines Nachtgewitters ſchlug der Blitz auch in das Haus Schwind am Wein⸗ heimer Weg ein, vernichtete einen Balkon, durchſchlug den 3. und 2. Stock und zerſtörte die Lichtanlage. Sehr intereſſante Funde förderten die Grabarbeiten im Hofe des zu erſtellenden Baues von Gebrüder Kaufmann hier zu Tage. Prof. Gropengießer, ein feinſinniger Kenner Alt⸗Ladenburgs, behauptete, es ſei das intereſſanteſte, was aufgefunden wurde in den letzten Jahren. Man ent⸗ deckte die Manern eines römiſchen Hauſes. In un⸗ mittelbarer Nähe fanden ſich auch eine römiſche Kaſtell⸗ mauer. Eine weitere wichtige Entdeckung war die Auf⸗ findung eines römiſchen Brunnens. Es ſoll dem Brunnen nachgegraben werden, um ev. neue FJunde dadurch zu Tage zu fördern.— Am letzten Sonntag fand hier ein Gauſchwimmfeſt vom Badiſchen Neckarturngau veranſtaltet, ſtatt, der vozügliche Reſultate bot und zeigte, wie auch die Turn⸗ und Sportgemeinde 1864 dieſen Sport pflegt. Leider fehlt in unſerer Stadt eine Schwi m m⸗ anſtalt, um auch der weihlichen Jugend Gelegenheit zu gehen, dleſen geſunden Sport unter Fachaufſicht zu lernen und zu üben. ): Ladenburg, 8. Aug. Geſtern nachmittag iſt im 1 58 ten Neckar ein 16jähriger Burſche namens Hund aus Neckar⸗ hauſen beim Baden ertrunken. Trotzdem noch mehrere Badende in der Nähe waren, konnte der Burſche nicht mehr gerettet werden. Die Leiche iſt noch nicht geländet. L. St. Leon, 5. Aug. Ludwig Brenzinger und deſſen Ehefrau Katharina geb. Knopf konnten ihr goldenes Hochzeitsjubiläum begeben. e * Buchen, 7. Auguſt. Geſtern nacht ſtarb im Akademt⸗ ſchen Krankenhaus gu Heidelberg der langjährige Direktor des Realprogymnaſtums Buchen, Herr Karl Kretz, im Alter von 61 Jahren. Direktor Kretz, eine liebenswürdige Per⸗ fönlichkeit, leitete früher das Lehrerſeminar in Ettlingen und das Gymnaſium in Raſtatt. haben. Der Staatsanwalt erhob Heddesheim, 7. Auguſt. Die Getretdeernte iſt be⸗ endet; ſchon in den erſten Tagen dieſer Woche wurden die letz⸗ ten Reſte Wintergetreide und Hafer heimgeführt. Mit dem Ergebnis iſt man allgemein zufrieden. Der Frühdruſch hat bereits, da mehrere Dreſchmaſchinen(Dampf und elektriſch) im Dorfe arbeiten, kräftig eingeſetzt. Es wird hauptſächlich vorerſt Gerſte gedroſchen, mit der auch der Handel begonnen hat. Bis jetzt wurden noch wenige Käufe aßgeſchloſſen. Der von den Händlern gebotene Preis, 24—25 Mk. je dz, erſcheint den Landwirten noch zu minder; man erwartet ein Anziehen der Getreidepreiſe.— Die Tabakernte(Frühſaat) dürfte in 10—14 Tagen beginnen. Weinheim, 7. Auguſt. Zur Einweihung des über 1500 Perſonen faſſenden Saalbaues im Hotel„Pfälzer Hof“ fand geſtern abend ein Bankett ſtatt, wobei Ober⸗ bürgermetſter Huegel die Feſtrede hielt. Er gah dem Wunſche Ausdruck, daß von dieſer Stätte ein neuer Antrieb zur kraftvollen Weiterentwicklung des hieſigen kulturellen und wirtſchaftlichen Lebens ausgehen möchte. Heute Sonntag fand aus dem gleichen Anlaſſe im Saalbau ein Feſteſſen ſtatt, an dem über 250 Perſonen, darunter die Spitzen der ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behörden teilnahmen. * Heidelberg, 7. Auguſt. Dieſer Tage iſt in der hieſigen mediziniſchen Klinik Generalmajor z. D. Paul von Werner aus Karlsruhe geſtorben. Der Verſtorbene war in ſeinen ſrüheren Stellungen beim 110. und 111. Inf.⸗Rgt., trat dann zur preußiſchen Gendarmerie in Schleſien über und war wäh⸗ rend des Krieges Oberbefehlshaber in Breſt⸗Litowsk, wo er ſich durch beſondere Umſicht und kluge Politik um die Auf⸗ rechterhaltung der Orduung während und nach dem Umſturz ganz beſonders verdient machte. Er erlag im Alter von 68 Jahren, einem Herleiden. * Oftersheim, 7. Aug. Htier fand eine gutbeſuchte Ver⸗ ſammlung des Gewerbevereins ſtatt, in der gegen die hohen Abgaben proteſtiert wurde. Ein mittlerer Betrieb hat allein an die Gemeinde rund 900 Mark Ahgaben zu entrichten. Es müſſe unbedingt dem Artikel 164 der verfaſſung Geltung 10 werden, der beſagt, daß der ſelbſtändige Mittelſtand, dazu gehört auch der Handwerker, in Geſetzgebung und Verwaltung zu fördern und gegen Ueberlaſtung und Auffaugung zu ſchützen iſt. I. Reihen, 5. Auguſt. Nach längerem Leiden iſt im Aka⸗ demiſchen Krankenhaus Heidelberg der Pfarrer der hieſigen Gemeinde, Oskar Sator, geſtorben. Die Gemeinde wird des äußerſt gewiſſenhaften und jederzeit hilfsbereiten Seel⸗ ſorgers immerdar eingedenk ſein. Die Beiſetzung fand in Mannheim ſtatt. * Lahr, 7. Auguſt. Anläßlich des 80jährigen Beſtehens der Freiwilligen Feuerwehr hatte man ein Werbeplakat ent⸗ worfen, das einen Feuerwehrmann in voller Uniform zeigt, der mit ſtarker Fauſt dem Roten Hahn, als Sinnbild eines Brandes überall bekannt, die Gurgel zudrückt. Das Plakat fand Anſtoß bei den Beſatzungsbehörden, die das Aufkleben im beſetzten Gebiet verboten haben, weil ſie in dem unter dem Griff des Feuerwehrmanns ſich ſträubenden Hahn den galli⸗ ſchen gleichnamigen Vogel vermuteten. * Sunthauſen bei Villingen, 5. Auguſt. Geſtern nach⸗ mittag ſchlug der Blitz in das Anweſen des Landwirts Voß⸗ ler und legte es in Aſche. Durch das Eingreifen der Feuer⸗ wehr konnte der Brand lokaliſtert werden. * Donaueſchingen, 5. Auguſt. Eine folgenſchwere Ver⸗ wechſlung paſſierte einem Schäfer, der meinte, eine Flaſche Bier in ſeiſiem Karreu zu haben. Als er aus der Flaſche ge⸗ trunken hatte, mußte er zu ſeinem größten Erſchrecken ſeſt⸗ ſtellen, daß in der Flaſche Lyſyl enthalten war, das ihm den Hals verbrannte. Der Schäfer liegt ſchwer krank darnieder. Gerichtszeitung Eine Inflationsblüte In der Inflationszeit entſtand unter den damals üblichen Umſtänden die„Süſchoka“. Wie ſchon der Name ſo ſchön ſagt, war barunter die„Süddeutſche Schokoladen⸗Aktiengeſellſchaft“ zu verſtehen, eine Gründung eines biederen Bierbrauers aus T Sennfeld und eines Kaufmanns aus Karlsruhe, die beide ihr Geld dabei verloren, zu ſchweigen von jenen, denen es genau ſo ging. Beide fungierten als Vorſtandsmitglieder des Werkes, das 45 Arbeiter beſchäftigte und in Sennfeld bei Adelsheim ſtand. Der Bierhrauer hatte die„techniſche Leitung“, der Kaufmann natürlich die kaufmänniſche Lei⸗ tung in Händen. Dieſe techniſch⸗kaufmänniſche„Leitung“ konnte es gber nicht hindern, daß die Aktiengeſellſchaft in Zahlungsſchwierigkeiten geriet und ſchließlich das Zettliche, wie ſo manche Leidensgenoſſin guten alten Schlags ſegnen mußte. Man kann es den beiden Vorſtanhsmitgliedern nicht verübeln, daß ſie ihrem neugebackenen Amte nicht dee wachſen waren und verſchiedene arge Fehler machten, die laut Handelsgeſetzbuch und Konkursordnung zu unterbleiben Deee Schatten der Wolkenkratzer Ein Roman aus dem modernen Newyork Von Erich Frieſen (Nachdruck verboten.) „Im! Und hegen Sie noch immer dieſen Verdacht?“ 85 mir überhaupt unklar, wie ich je darauf verfallen konnte.“ eget die Briefſache ſich inzwiſchen aufgeklärt?“ „Ja, Miſter Sniff, Ihr Konkurrent—“ etwas wie Humor huſcht über Hettys ernſtes Geſicht—„hatte ihn an ſich genom⸗ men— apf„höheren Befehl“, wie er ſich ausdrückte— Und ſte erzählt auch ihre Erlebniſſe mit dieſem Pſeudo⸗ Gentleman. Peter Barns hört voll geſpannteſtem Intereſſe zu. Das iſt ja mehr, als erwartete! Noch ein paar Schachzüge— d er hat geſieg 555 Saen Sie ſich ſehr über Miß Higgins' unglückliche Hetrat gegrämt?“ forſcht er weiter. Sie War meine liebſte Freundin.“ a r N „Nein, ſie iſt es noch immer!“ verbeſſert Hetty raſch.„Nur bat ſich mein freundſchaftliches Verhältnis zu der FJamilie etwas gelockert— aus verſchiedenen Gründen— „Wohl ihrer Brüder wegen?“ meint Barns in gleich⸗ mütigem Ton, während er den Atem auhält vor Spannung. „Der ältere ſoll ein Frauenjäger ſein. Der jüngere ein Tu⸗ nichtgut, ein bösartiger Idiot—“ „Bitte, kein Wort gegen Bohhy Hagins!“ fährt Hetty mit bei ihr ſeltener Heftigkeit auf.„Dieſer Tunichtgut, dieſer bös⸗ artige Idiot hat mehr Herz als ſein Vater und ſein Bruder! Wenn Sie wüßten, wie nahe ihm das traurige Schickſal ſeiner Schweſter ging! Wie ein treuer Hund lag er immer auf der Lauer, um ſie vor Mißhandlungen zu ſchützen ſeitens des Mannes, der ſich ihr Ehegatte nannte und es doch in Wirklich⸗ keit nte war! Jedes Opfer hätte er gebracht um ihrer Ruhe willen—“ Mit vorgebeugtem Oberkörper, das kluge Geſicht ganz In⸗ tereſſe, ganz Spannung, hat Peter Barns 8 Bei Hettys letzten Worten ſpringt er auf. Wie Triumph blitzt Augen. 5 1 Gonld! Sie haben unſerem W Freund ſtet! Ich Mitteilungen unſchätzbare Dienſte gek ube Aar de ſehen Miſter Blackburgg wieh nicht wehe Im 550 lange unter dem Verdacht des Mordes hinter Schloß und Riegel ſitzen!“ 50 fährt zurück, als habe ſie einen Schlag ins Geſicht er⸗ alten. „Allmächtiger Gott! Was habe ich geſagt!“ ruft ſie in müh⸗ ſam zurückgedrängter Erregung.„Ja, Miſter Barns, Nor⸗ man Blackburgh iſt unſchuldig! Und ſeine Unſchuld wird auch an den Tag kommen! Aber— ich bitte, ich beſchwöre Sie, iehen Sie keine voreiligen Schlüſſe aus meinen Worten! Haben Sie Mitleid mit der ſchuldigen Perſon. Sie hat ohne⸗ hin ſchon ſo viel gelitten! Und leidet noch immer— Peter Barns'“ Augen werden größer und grözer. „Ste ſprechen, als oh Ste wüßten, wer der Mörder iſt, Miß Gould!“ ſagt er ernſt. Und ſeine Stimme nimmt unwill⸗ kürlich die ſtrenge Klangfärbung des Kriminaliſten an. „Nein, nein! Ich weiß nichts! Aber—“ „Aber—?“ „Ich habe eine— Ahnung.“ „Ich auch! Und nun— good bye, Miß Gould! Sie werden hald wieder von mir hören. Ich 152 jetzt zu Miſter Black⸗ burgh! Und dann zu ſeinem Anwakt! Die Sache ſteht gut für Als Hetty wieder allein iſt, ſinkt ſte auf einen Stuhl. Und preßt die Hand auf's Herz. 0 Was hat ſie getan? Hat ſie ihr Wort gebrochen? Die Freundin angeklagt? Oder nur den Verdacht von einem Unſchuldigen abgewendet? Von dem Mann, der ihrem Her⸗ zen ſo teuer iſt? 5 „Lieber Norman!“ Laut ſagt ſie es vor ſich hin. Und erſchrickt vor ihrer eigenen Stimme, die ihr den Stand ihres Herzens enthüllt. Lieber Norman! Und damit iſt ſte ſich au Sie wird ſofort um die — klar darüber, was tun. rlaubnis bitten, Norman Black⸗ dürfen. So bald wie möglich. Jetzt kennt ſie keinen Stolz mehr. Keine Ueberhebung. Demütig will ſie ſein. Und bitten, wie es der Beleidigerin 1 icht als Lady geht ſie zu ihm— nein, als liebendes ei Einen Augenblick kommt ihr der Gedanke, ob ſie Mrs. Pincock mitnehmen ſoll. Doch nein. Die gute Schweineköniginswitwe würde nur ſtören. Würde aui ihre unfretwillige Komik jede ernſte Kaeeeeee machen. begreifliche Beſtürzung verſetzten. Das Amtsgericht Ludwigs⸗ Anklage gegen die beiden 1h 21 7 im Unterſuchungsgefängnis einen Beſuch abſtatten zu 6 Vorſtandsmitglieder und ſperrte ſie 15 Tage in Unter⸗ ſuchungshaft. Beſchuldigt werden ſie, daß ſie es unterlaſſen haben, Handelsbücher zu führen, durch die ein Ueberblick über die Vermögenslage der.⸗G. ermöglicht worden wäre, An weiteren Unterlaſſungsſünden zählt die Anklage die Nichtaufſtellung einer Goldmarkeröffnungsbilanz in einer Aufſichtsratsſttzung am 9. Oktober 1924, ferner, daß über⸗ haupt keine Bilanz gezogen wurde. Trotzdem die.⸗G. in Zahlngsſchwierigkeiten geraten war, ſei es unterlaſſen wor⸗ den, Konkurs zu beantragen, dafür aber ſeien— ebenfalls trotzdem!— Sitzungsgelder und Gratifikationen in die Taſchen der Vorſtandsmitglieder gefloſſen. Unter falſcher Darſtellung der Vermögensverhältniſſe ſei ein Metzgermeiſter bewogen worden, die Bürgſchaft gegenüber der Bezirks⸗ ſparkaſſe in Adelsheim für einen Kredit von 50 000 Mark an die Akttengeſellſchaft zu übernehmen. Die beiden Angeklagten hatten ſich nunmehr vegen Be⸗ trugs und betrügeriſchem Bankerotte vor dem Schöffengericht Karlsruhe zu verantworten. Wie der eine Angeklagte ausführte, wurde mit Hilfe von 10 000 ame⸗ rikaniſcher Dollars, die der liebe Schwager in Amerika ſpe⸗ kulativ ſchickte, aus der früheren Brauerei des anderen An⸗ geklagten die Schokolabefabrik hergeſtellt. Es ſei eine richtig⸗ gehende Schokoladenfabrik— keine ſolche in einem Hinter⸗ haus mit nur einem Konditor als Perſonal, oh nein!— ge⸗ weſen. Buchführung, Eröfffnungsbilanz? Ja, das ſei alles in ſchönſter Ordnung geweſen. Nur fehlten verſchtedene Bücher, nebenbei auch das Hauptbuch. Die Eröfffnungsbilanz ſet immer gemacht worden. Das Aktienvermögen betrug 178 000 Mark, das Reinvermögen 103 000 Mark. In ſeinem Plaidoyer bezeichnete der Staatsanwalt das Unternehmen als geine typiſche Inflattonsblüte, die alle gemolken., aus der alle Nutzen gezogen hätten. Die Strafhöhe ſtellte er in das Ermeſſen des Gerichts. Das Gericht ſprach die An⸗ geklagten in einzelnen Punkten, u. a. von der Anklage wegen Betrugs frei und verurteilte beide zu je 300 Mark Geld⸗ ſtrafe, die durch die 15tätige Unterſuchungshaft als verhüßt gilt, Die Verurteilung erfolgte It.„Bad. Preſſe“ wegen⸗Ver⸗ gehen gegen Konkursordnung und Handels⸗ geſetzbuch. Das Gericht mußte die Angeklagten verur⸗ teilen, weil ſie ſich um die vorgeſchriebene Buchführung nicht kümmerten, was ſie als Vorſtandsmitglieder einer.⸗. un⸗ bedingt hätten tun müſſen; ſie waren ferner zu beſtrafen, weil ſie, als die Herrlichkeit der.⸗G. ihrem Ende entgegen ging, Sitzungsgelder und Gelder für Reiſen an ſich brachten, um was ging, herauszuholen, wodurch ſie aber die Aktionäre ſchädigten. * 8 Eine achtköpfige Falſchmünzergeſellſchaft vor Gericht, Das Urteil für den Angeklagten Karl Witzemann aus Htrden lautete auf 2% Jahre Gefängnts(nicht Zuchthaus), während der Angeklagte Weiß aus Loffenau unter Ein⸗ ſurg früherer Strafen zu 2% Jahren Zuchthaus verurteilt rde. 8, Beſtrafter Unfug. Von der Reichsbahndirektion Lud⸗ wigshafen wird mitgeteilt; Am 8. April habe zwet Burſchen im Alter von 16 und 18 Jahren während der Eiſenbahnfahrt von Böhl nach Schifferſtadt auf einen entgegenkommenden Perſonenzug Schrotkörner geworfen, die mit ſchußartigem Geräuſch gegen die Fenſter praſſelten und die Reiſenden in hafen hat nunmehr die beiden Täter je 11 erſatzweiſe 3 Tage Haft verurteilt. Zwei Jahre Gefängnis für einen Fahrraddieb. Nach wilder Jagd konnte der Georg Steiger von Offenbach,— in einer Wirtſchaft in Neu⸗Iſenburg ein Jahrrad ſtahl, feſt⸗ genommen werden. Steiger hate ſich nun vor dem erweiterten Seseen zu verantworten und erhielt zwei Jahre guts. Zu lebenslänglichem Zuchthaus begnadigt. Der am 2. Februar durch das Schwurgericht Frankfurt a. M. wegen Mordes in zwei Fällen zum Tode, wegen Mordverſuches zu acht Jahren Zuchthaus und wegen Totſchlags zu dret Jahren Zuchthaus, die beidei letzteren Strafen zu 10 Jahren Zucht⸗ haus zuſammengezogen, verurteilte Kaufmann Willt Her⸗ mann aus Offenbach wurde, wie aus Berlin berichtet wird, zu lebenslänglichem Zuchthaus begnadigt. Verurteilte Spritſchieber. Das Schöffengericht rfer verhandelte gegen fünf Kaufleute aus Trier, die beſchuldigt waren, einen nicht ausſchließlich aus Wein her⸗ geſtellten Cognak in den Handel gebracht zu haben. Der Bauptangeklagte Heinrich Haupt wurde zu 5000 Mark eldſtrafe verurteilt. Die anderen vier mußten wegen Be⸗ weismangel freigeſprochen werden. * Bankſer Simaber geiſteskrank. Das Landesgerichk München 1 75 das gegen den Bankier Hein⸗ rich Simader, deſſen Bankerott ſeinerzeſt großes Aufſehen erregte, wegen völliger er Wieger n des An⸗ geklagten eingeſtellt. Von der Wiener un Münchener Unt⸗ verſität hat ein Sachperſtändigenkomitee feſtgeſtellt, daß Si⸗ mader unheilbar geiſteskrank iſt. Er wird nun von ſeiner Familie in eine Heilanſtalt verbracht, während die zahl⸗ gapden Gläubiger des Millionenkonkurſes das Nachfehen Indem ſie allein zu ihm kommt, gibt ſie 15 s höchſte 8 151 pfer h ſte ſoln—— dae um er. Ma i e ce p ht ſie ihr Unrecht in Wahrhe XXXII. Peter Barns iſt ganz in ſeinem Element. Er hat ſoviel zu denken und zu kun, daß er gar nicht weiß, wo anfangen, Zuerſt der Fall Norman Blackburgh! Dann der Uriel Higgins⸗Wolkenkratzer, deſſen Geheimuiſſen er ſchon eit langem mit Erfolg nachſtöbert! Dann die Aushebung ber Opiumhöhle in China⸗Towul Dann— dann—— 2 Es gehören ſchon Peter Barns' Nerven, ſein ſcharfer Ver⸗ ſtand, ſein harter Kopf dazu, um das alles hübſch ausein⸗ anderzuhalten. Und nicht die Schachfiguren des einen Spiels mit dem anderen zu vermiſchen. Seine Unterredung mit Dr. iſt lang und inhaltsſchwer. Und hat zur Folge, daß Dr. Welham ſich ſofort zu ſeinem Welham, Normans Anwall, Klienten nach dem Unterſuchungsgefängnis begibt. Und 2 1 dort ebenfalls eine inhaltsſchwere Unterredung ſtattfinde 1 Die wieder zur Folge hat, daß Norman Blackburgh, nach⸗ dem ſein Anwalt ihn verlaſſen hat, eine Weile in ſeiner Zelle an dem groben Holztiſch nachdenklich daſitzt— die Stirn in die Hand geſtützt. Mit einem verwunderten Ausdruck in ſel⸗ nem ernſten Geſicht. Ein paarmal ſchüttelt er, wie in ſtummer Ahwehr, enerz giſch den Kopf. Dann wieder flammt es in ſeinen Auten auf wie Kampfbegetſterung. Erſichtlich toben zwet Gewalten in ihm. Und er iſt ſic nicht klar darüber, welcher er zum Siege verhelfe Am nächſten Tage ſchreckt ihn Schlüſſelraſſeln hinter der eiſenbeſch rübeln. Unwillig hebt er den Kopf. „Beſuch!“ meldet der alte „Eine Damel“ polt de u ungewohnter Stun Meenen Tür aus feinem Gefängniswärter Jovial— Die Mittetlung intereſſtert Rorman wentg. Er hat keinf Damenbekanntſchaften. Und welche Dame könnte wohl beraß 1 Anteil an ſeinem Geſchick nehmen, daß ſie ihn im Gefängn Aaſucßtt Kaum, daß er den Kopf wendet, als er leichte vor der Tür vernimmt. (Gortſetzung folgt! zu einer Geloͤſtrafe von Schritte 0 1 en ick re. die er in 1 ls dte er 4 1e 1 15 te Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 362 Aus der Pfalz Oppau, 7. Aug. Der Defekt an einem Waſſerſchteber Waſſerleitung brachte eine zweitägige Waſſer⸗ kalamität über unſeren Ort. Mit Hilfe der Motorſpritze hat man Tag und Nacht für das allernötigſte Waſſer geſorgt. Nach laungem Suchen kam man auf den Defekt, der nunmehr wieder behoben iſt. . Frankenthal, 7. Aug. Zwiſchen der hohen Schließe und dem erſten Rondell fuhr eine Rabfahrerreihe in gleicher Line ntit dem Lokalzug. Der radfahrende Arbeiter Schneider von hier ſuchte ſeine Kollegen zu überholen und überhörte das Signal des Motorradfahrers Kuhn von hier, der dieſelbe Tücke zwiſchen Rabfahrern und Lokalzug benutzen wollte. Kuhn ſtreifte den Schneider mit der Lenkſtange. Beide ſtürzten gegen den Zug hin von ihren Fahrzeugen und kamen mit den Köpfen knapp an die Schienen zu liegen, ſodaß die Trittbretter über ſie hinweggingen und ſie gerade noch von den Rädern der Bahn verſchont blieben. Der Radfahrer Schneider erlitt einen Bruch des linken Unterarms und Kuhn eine ſchwere Schienbeinverletzung; beide trugen außerdem eine große Anzahl ſchwerer Hautabſchürfungen davon. Sie wur⸗ den dem ſtädtiſchen Krankenhaus zugeführt. * Kaiſerslautern, 4. Auguſt. Der feuchtwarme Sommer briugt eine reiche Pilzernke. Durch das günſtige Wet⸗ ker der letzten Tage wurden auf faſt allen Walbdſtrichen zahl⸗ loſe Pilze aus dem Boden gelockt. *Landan, 4. Auguſt. Die dreijährige Fuchsſtute„Loreley“ (Beſitzer Hauck) iſt heute morgen an ſchwerer Kolik ein⸗ gen. Der Verluſt des bekannten Rennpferdes be⸗ eutet für den Beſitzer einen ſchweren Verluſt. Edenkoben, 5. Auguſt. Ein hieſiger Metzgermeiſter lelachtete geſtern ein ſechs Wochen altes Kalb mit dem ſel⸗ enen Gewicht von 246 Pfund. Naschöngn. 5. Aug. Der Schweinehirt Jakob Barthel 1 Nothweiler wurde unter dem Verdachte der vor ſätz⸗ bichen Brandſtiftung durch die Gendarmerie ver⸗ Haftet und in das Dahner Gefängnis eingeliefert. Barthel e e d. ache in Brand geſteckt zu haben. iſt zum Teil geſtändig. 0 f 70 Trippſtadt, 5. Auguſt. Von bder hieſigen Bevölkerun Hurden in den umliegenden Wäldern 900 515 1000 Zentner Heiderbeeren gepflückt. Der Ertrag war in dieſem dbnen ür groß. Manche Familie konnte ſich dadurch einen N erdienſt erwerben. Lauterecken, 6. Aug. Die Nachricht, daß ein geiſtes⸗ 2 älterer Einwohner von Lauterecken ſeine verhei⸗ 85 ete Tochter im Walde erdroſſelt und ſich alsdann in ſeinem gauſe erhängt hat, ſoll nach den von der„Pfälziſchen Preſſe“ eingezogenen Informationen nicht ſtimmen. In Lauterecken ſei on Figem, ſolchen Vorkommnis nicht das geringſte bekannt. 5 Arteß, der 5. Aug. In das Anweſen eines hieſigen n wirtes, der ſich mit ſeiner Familie auf dem Felde befand, Kle e geſtern am hellen Tage eingebro chen und neben ddtea kusen und Eßwaren das ganze Vermögen der Familte in Höhe von 800/ geſtohlen. Dlie Täter entkamen 5 Anerkannt. 5 Pirmaſens, 4. Auguſt. Geſtern abend iſt das Laſtauto Laſtkraftwagenunternehmers R ichard Heil in der Stein⸗ 2 75 Steinbruch oberhalb der Gerberei König 5 dem „In wenden, zu nahe an den Rand der Böſchung ge⸗ Fügetar 19 abfällt, 15 8 agen überſchlug mehrere Male Per landete völlig zertrümmert auf der Talſohle Der Len⸗ er Heil konnte noch rechtzeit Schaden davon. ee eeee e kam ohne Nachbargebiete Einweihung des umgebauten Rathauſes SW. Darmſtadt, 5. Aug. In Anweſenheit geladener Gäſte fand geſtern abend die Einweihung des in ſeinem Umbau vollendeten Rathauſes ſtatt. Unter den Ehrengäſten be⸗ fanden ſich Finanzminiſter Henrich, Miniſter Kirnberger, Po⸗ lizeidirektor Dr. Uſinger, Vertreter von Handel und In⸗ duſtrie, der Techniſchen Hochſchule uſw. Die Feier wurde ein⸗ geleitet durch ein Weiheſpiel von Karl H. Göbel, dem die Idee„Gemeinſinn, Schalkheit und Klugheit“ unter dem Titel „Der Schalkheit Krieg— der Klugheit Sieg“ zugrunde gelegt war. Mit einem Rückblick gab Bürgermeiſter Buxbau m Kenntnis von den Neueinrichtungen des Rathauſes. Auch das Erdgeſchoß iſt umgebaut und neu hergerichtet und bringt einen Repräſentationsraum, deſſen Ausgeſtaltung in Ratskeller noch der Zukunft vorbehalten bleibt. Sämtliche Arbeiten wurden von Darmſtädter Handwerkern ausgeführt, Plan und Ausfüh⸗ rung erfolgte durch Stadtbaurat Gg. Hofmann. Oberbaurat Steinberger widmete ſich der konſtruktiven Löſung. Bürger⸗ meiſter Buxbaum übergab den Bau der Stadtverwaltung mit dem Wunſche, daß auch fernerhin Gemeinſinn darin walten möge zum Wohle der Stadt und ihrer Bürgerſchaft. In Ver⸗ tretung des Oberbürgermeiſters übernahm Bürgermeiſter Mtlher den Bau und begrüßte insbeſondere die erſchienenen Ehrengäſte. Auch der Vorſitzende des Finanzausſchuſſes, Ju⸗ ſtizrat Bender, fand Worte des Dankes, daß die Stadtväter jetzt in lichte Räume kommen, denn manchmal läge es auch an der Sache, wenn ſchwüle, drückende Atmoſphäre ſich lähmend auf Körper und Geiſt gelegt habe. An den Weiheakt ſchloß ſich eine Führung durch das Rathaus. Miniſter Kirnberger begründete bei einem Imbiß im Ratskeller in humoriſtiſchen Worten die Notwendigkeit eines Ratskellers und Finanzmini⸗ ſter Henrich überbrachte die Grüße und Glückwünſche der Regierung. Auch ein von der Gattin des verſtorbenen Ehren⸗ bürgers Frhr. v. Heyl geſtifteter Ehrenbecher wurde geweiht, d.., da der Becher noch nicht fertig geworden iſt, wurde ein „Stellvertreter“ benutzt. Der Lokaldichter Robert Schneider 70 8 79 mit einer neuen humoriſtiſch⸗ſatiriſchen Dichtung den eſtakt. Schreckliches Autounglück * Möckmühl, 7. Auguſt. Ueber das ſchwere Autounglütck, das ſich am Freitag abend in Möckmühl zugetragen hat, wird aus Neckarſulm noch berichtet: Das Warenauto der Firma Lichdi⸗Heilbronn fuhr, wie behauptet wird, in übermäßig ſchnellem Tempo, jedoch auf ganz ebener und vollkommen überſichtlicher Straße gegen das Haus des Landwirts Auguſt Schmied, wobet ſich das gräßliche Unglück ereignete, das durch einen Bruch des linken vorderen Steuerbolzens hervorgeru⸗ ſen wurde. Der Führer verlor die Herrſchaft über den Wagen und, wie es ſcheint, auch die Geiſtesgegenwart. Das Auto raſte gegen das Haus und mitten in die Schar Kinder hinein. In große Trauer verſetzt wurde die Familie Hugo Schorle; ein vierjähriges Töchterchen war ſofort tot, das linke Hinter⸗ vad hatte ihm vollſtändig den Kopf zerdrückt. Der acht Jahre alte Sohn Hugo wurde erheblich verletzt und in hoffnungs⸗ loſem Zuſtand ins Krankenhaus Neckarſulm verbracht. Wei⸗ ter war ſofort tot das fünf Jahre alte Söhnchen des Land⸗ wirts Fr. Jpſeitz. Im Neckarſulmer Krankenhaus erlag ein Sohn des Friſeurs Puder ſeinen ſchweren Verletzungen; ein weiterer Sohn Puders iſt ſchwer verletzt. Unbeſchreiblich war der Jammer beim Aublick dieſes entſetzlichen Unglücks. Es hätte nicht viel gefehlt, und die beiden Fahrer wären ge⸗ lyncht worden. Der Chauffeur verlangte einen Revolver, um ſeinem Leben ein Ende zu bereiten. Der Zuſtand der beiden im Neckarſulmer Krankenhaus liegenden Kinder iſt ſehr ernſt, * * Lorſch, 6. Auguſt. Zwiſchen hier und Lorſchhauſen fand man in der Frühe auf der Bahnſtrecke einen jungen Mann, dem der Kopf vom Rumpfe getrennt war. Es ſteht noch nicht feſt, ob es ſich um einen Unglücksfall oder Selbſt⸗ mord handelt. * Biſchofsheim, 6. Auguſt. Ein herrenloſes Auto, ein ganz neuer Opelvierſitzer, wurde geſtern Morgen durch Ar⸗ beiter auf der Straße nach Guſtavsburg in ſtark beſchädigtem Zuſtande vorgefunden. Es wurde ſeſtgeſtellt, daß zwei junge Fahrlehrlinge der Opelwerke mit dem eben aus der Werk⸗ ſtätte gekommenen Wagen abends eine Schwarzfahrt unternommen hatten. Dabei fuhr der Wagen infolge Unacht⸗ ſamkeit der jungen Fahrer mit ziemlicher Wucht gegen einen Baum und wurde an ſeinem Vorderteil zertrümmert. Aus Furcht, ihre Tat nun entdeckt zu ſehen, ließen die Fahrer den beſchädigten Wagen einfach ſtehen und gingen flüchtig, Sie konnten inzwiſchen im Werke, wo ſie ruhig zur Arbeit er⸗ ſchienen waren, feſtgenommen werden. Nontug. denò dugust idl Cverm bs⸗ O wolkenlos. O heiter. O halb bedeckt. wolkig. Obedeckt. o Reger⸗ Graupeln. Nebel. K Gewitter O Windſtille. O. ſehr lelchtet Oe⸗ mäͤßiger Südſüdweſt. B ſtürmiſcher Nordweſt.* Schnee. Die Pfeile fliegen mit dem Winde. Die bei den Statlonen ſtehenden Zahlen geben die Tempe⸗ ratur an. Die Linien verbinden Orte mit gleichem aufMeeresniveau umgerechneten Luftdruck —————— Herausgeber, Drucer und Verleger. Druckerei Dr. Hgas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim, E 6, 2 Direktion: Ferdinand Heyme. 5 5 Chefredakteur: Kurt Fiſcher(beurlaubt). Verantwtl. Redakteure: Für Politik:..Meißner Feuilleton: Dr. S. Kayſer.— kommungl⸗Politik u. Lokales: Richard Schönfelder— Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer— Gericht und alles Uebrige: 1..: Richard Schönfelder— Anzeigen: Dr. E. Stötner internationale frelburger Rekorctage Killometfer-Rekord auf Bugaffi fährt die schmellsfe Zeit des Tages mit 192.616 Stunden-KRllomefer. Auf Mercedes-Benz wird schnellsfer àller Sporl. Wagen mif 177.427 Stunden-Kilometer Auf Zeniſh, scmellsfer àaller Moforräder mit Momberger Kimpel Alfier Alffer 187.793 Stunden-·Kllomefer Auf Zenith, schmellsfer aller Moforräder mif Beiwegen mit 139.645 Sfunden-Kilomefer G. und 7. August 1927 Caracciola Bussinger Dobler Berg-Rekord Nosenberg erau NMercedes-Benzbrichfden besfehend. Berg- rekord U. erzielf die schmellsfe Zeit des Teges Uf Mercedes-Benz wird sctmellsfer Aller Sporiwagen Auf A. J. S. fährf die schnellsfe Zeif aller Moforrãder auf New.Imperial wird sqdmellsfer&ller Moforrder nut Beiwegen Confinental reSiht Gerrüf resflos Serriliche SPIfZerilelsfUDHer beider Nerwfege Sich.. NOchrrie schritft ir eir'erf sIcd Pecelfericler iuerDefIODelen RSROrCrerDe SieS Nelferrnerke sO glirNeN b, derm„Continental“ puctfe uDerCerr NoOch für Sich 12 Klassensiege irri Kilomefer-Rekord 15 Klassensiege irir Berg-Rekord Bochumer Guß. S Die Inderzahlen des Statiſtiſchen Reichsamtes Die amtlichen Großhandelsinderzahlen zeigen in der letz⸗ ten Zeit ſo geringe Veränderungen von Woche zu Woche, daß man häufig den Eindruck eines Stillſtandes hat. Bei einer zu⸗ ſammenhängenden Betrachtung des Verlaufes über eine län⸗ gere Zeitſpanne ſtellt ſich aber doch heraus, daß die Ver⸗ änderungen durchaus nicht ganz unbedeutenden Preisbewegun⸗ gen entſprechen. Die verhältnismäßig ruhige Haltung des Ge⸗ ſamtinder bildet eben nur den Mittelwert aus der ſehr viel Bewegung der Einzelinderzah⸗ EK. Die amilichen Sroſhanclels-ennzahlen Beſonderes Intereſſe bietet jederzeit der Index der 2 andwirtſchaft. Hier ſinkt die Kurve jedesmal im Früh⸗ zahr ah. um gegen den Winter wieder anzuſteigen. Dieſer Auſtieg iſt im vorigen Jahre beſonders ſtark geweſen, und das Abſinken im Frühfahr hat in dieſem Jahre einen ſehr viel ge⸗ ringeren Betrag ausgemacht als ſonſt. Der Landwirtſchafts⸗ index liegt gegenwärtig genau auf der Höhe des Geſamtinder. Die durch den Rohſtoffindex ausgedrückten Preiſe für induſtrielle Rohſtoffe und Halbwaren hatten ſich ſeit Be⸗ ginn des Jahres 1925 ziemlich regelmäßig verbilligt; ſeit der zweiten Hälfte des vorigen Jahres iſt indeſſen wieder eine langſame, aber gleichmäßige Preisſteigerung feſtzuſtellen. Die Kurve der Fertigwarenpreiſe liegt im all⸗ gemeinen zeitlich etwas hinter der der Rohſtoffe; die Verbilli⸗ gung tritt hier erſt um die Jahreswende 1925/6 hervor, die Wiederverteuerung ſetzt mit Beginn dieſes Jahres ſehr be⸗ merklich ein. Sp. Zum Abkommen FJ. G. Jarben⸗Standard Oil Zu der wenig aufſchlußreichen Verwaltungsmitteilung der JG. Farben über das nunmehr endlich zuſtande gekommene Abkommen der J. G. Farben mit der Standard Oil Gruppe ſind beſtimmtere Einzelheiten auch jetzt noch nicht zu erfahren, doch können wir aus zuverläſſiger Quelle mitteilen, daß ſich die Abmachungen ledig⸗ Lich aufein Zuſammenarbeiten inden Vereinigten Staaten beziehen. Wi eaus dem Kommuniqus hervorgeht iſt das Kernſtück der Abmachungen die Vereinbaruna güber Rohßhl, wäh⸗ rend es ſich bei den„übrigen gemeinſamen Intereſſengebieten“ um die Kohlenverflüſſigung und vielleicht auch um die neuer⸗ dings viel erörterte Glykohly⸗Angelegenheit handelt Die Standard Oil Co. iſt nach ausländiſchen Blättermeldungen ſeit einiger Zeit bemüht, einen maßgebenden Einfluß auf die Glykol⸗ Produktion zu gewinnen. Man glaubt, daß in dieſem Produkt ein ſehr weſentlicher Konkurrent für Clyzerin entſtehen könnte. Wie weiter gemeldet wird, verwenden die amerikaniſchen Sprengſtoff⸗ fabriken jetzt ſchon 25 bis 30 Proz. Dynamit⸗Glykol anſtelle von Dynamit⸗Glyzerin. Die Sprengſtoff⸗Induſtrie ſtellt dem Hauptab⸗ nehmer von Glyzerin dar und die Verwendungsmöglichkeit von Gly⸗ kol dürfte daher einen anſehnlichen Einbruch auf dem Glyzerinmarkte verurſachen. Die Schriftleitung). In der Glykolfrage dürfte es ſich aber nicht um feſte Abmachungen ſondern nur um eine unverbindliche Ausſprache handeln. Was die Gegen⸗ leiſtungen der Amerikaner anbelangt, ſo iſt leider hierüber gar Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeitung 3 und Auslandsanleihen in Prozenten. bei Stückenotierungen in Mark je Stück e mit T verſehenen Werte ſind Terminkurſe während ſich die mit +. verſehenen noch in Bi⸗ verſtehen. Mannheimer Effektenborſe vom 8. Auguſt — 5. 38.—.— 51 178,0 fälz. Hypoth. Bk.—,— Nh. Hypoth. Bank 171,0 Ah Creditbank 134,5 Südd. Disconto 147,0 Durlacher Hof 1865,0 ——— Heidelb. 225,0 zudwigsh. Akt. Br. 225,0 Schwartz⸗Storch. 180,0 Werger Worms 182,0 Frankfurter Borſe vom 8. Auguſt 0 TGelſenk. Bergw. 159,2160,2 Baſt.⸗G. 235,0,286.0 Baulk⸗Alketien. ISelſenk. Gußſt.——— Bayriſch. Spiegel 88,7588,75 IHarp. Bergbau 201,0201,5 Beck& Henkel 75,—72,30 TAlg. O. Creditbt 127.0 J3Ilſe Bergb. St.A 272.0274,9 T Bergm. Elektr.. 195,524.— Badiſche Bank.. 178, 178, TKali Aſchersleb. 173.5178,5 Bing Metallwerke 23,80 Bankf Brau. Ind 214,2 214,0 TKali Weſteregel. 186,0 164,0 Brem.-Beſigh. Oel 70,— Bagr Sodendrs 158⸗165.0 T. Mannesmanar. 199,0 18g, 7 Kh. Broch..-W. g0.— Bayr, Hyp. u. Wb. 188,1168,0[Mansfeld Akt. 135,7188,7 Cement Heidelb. 149,5 TBerttrer andd. 249.,5248.0.Sberſchl, E. Jed 28.50f7.7 Cement Narſſtadt 1830 YBerliner Hand. 248,5 rStavi-Min. Ant. 35,— 38,75 Chamotte Annaw ICom. u. Privatb. 123,0 TPhönigBergbau 119,0.119,0 Ehem, W. Albert 148.0 .Jopothetenbt 1290,8770 Sates. Helbrong 185.0 185.0.nt. Nürnb. 5g. 468.0 .Heilbronn 185,„ ete 5500880g D. Aeberſee⸗Banf 10,0 107,0,W K. u. JSauräbütte 88,5090,80 Oggerh.& Widm. 36 80 D. Vereinsbank. 105,0 Disconto⸗Geſ.. 159.0 Cransport-Alktien. Zlrden ner S.—— 5 — Schantungbahn. 8,75 Düſſeld. Rat. Dürr 74,7574,75 irkfrt. Hyp.⸗Ban 5 apag„ Kaiſers 5 en n- 148.9c145.0 TNordb n. 5450 152.0 F0tertr. cctu. 190 5 7 MNitteld. Cred.⸗B 246,0 246,0 Oeſter.⸗U. St...—.— Elſ. Bad. Wolle 36,— 37.— Nürnberg. Bs.⸗B.—.——,— Baltimore& Ohio 101,0 EmagFrankfurt-———.— Deſter. Cred.Anſt.05.— Emaille St. Urich.——, —+1 Hyp.-Bk. 217,5 218,9 Induſtrie⸗Alxtien. Enzinger⸗Union! 60,— hein. Creditbank 134,5134,5 Eßlünger Maſch. 79,—79 Neichsdank... 171,171,0 Cichb.⸗Manng. + 271,0 Eltling. Spinn. J. 230,0280 9. Jempf⸗ Sternd.—.—19a. ng. Spinn. + 230,00280,0 Südd. Disconto.—.— Mainzer St.⸗A.. 240,0 2409 Faber, Joh. Blei 88,5079.— Wiener Bankver. 6,50 Schöfferh. Bindg. 350,0.358,0 Faber SSchleicher 108,0103,0 Württe. Notenök. 183.0— Storch. A.—.— I3.G. Farbenind. 317,2031 145,0 Werger 145,5 Adt, Gebr.. 8,—8,.— 317,5 Verſ.-Geſ. 144,0 Fahr Gebr. Pirm. 54.—5 Frantf. Aug. Ber„147.5 TFelt. Guill. Carls 135,5 berch. Berſ.⸗Geſ. 160,0180 0Adler Oppenheim—.——.— .R. u. Mito.——13.25 Adler Aeger 117,8 199 45 136.0 IA. E. G. St.-A. 184.5— Vergwerkt⸗Alekien. 0 8. 29.— 183,0 45.— 11770 1890 148,0 161%0 140,0 165,0 838,0 143,0 0. 174,0 171,%0 134,5 147,0 165,0 225,0 225,0 180,0 182,0 [Karlsruher Maſch. 29.— C. H. Knorr 188,0 Mannh. Gummi 45.— Neckarſulm Fhrzg 1180 8. 8. Bad. Aſſekuranz 240.0J240.0 Continentale Verſ. 95,—93,— Mannheim. Verſ. 134,0134,0 Oberrh. Verſ. 162,0162,0 0 Pfälz. Mühlenw. 156,0 .⸗G. für Seilind. 93,— 92,500Portl. Zem. Heid. 1480 Benz&Cie. Nhy. Elektr, AG. 1620 .G. Farben 318,0817,0 Rheinmühlenw. 140,0 Rhenania 64,.—64,.— Wayß& Freytag 165.0 Gebr. Fahr 84.—54.— Aeldpch 260,0.2600 Zellſtoff Waldhoſ 340,0 Deutſche Linol. Tudd. Zucker 11490 147,0 148,5 190.0 98,75 145,0 186,0 21572 36,00 87,50 152,5 152.0 1520 — — E 0 — 12570 9535 152˙0 feinmech. Jetter. 98.— 99.— rankf. Pok.& Wit. 75,.—75,— Aſchaff. Buntpap. 134,0 Aſchaff. Zellſtoff 201.(203,0 40.— chswaggon-.—.— ————Bahnbed. Darmſt. 40,10 50 Sab. Maſg. art, We.öſi865 ITGoldſchmidt Th. 134,9182,5 Gritzner M. Durl. 120,0119,0 Grkrftw. Mhm.6%—.——.— Grün, Bilfinger. 180,0176,2 —— Näh 52,2552,25 0 ammerſen 178,0 175,0 nichts zu erfahren. Man kann nur vermuten, daß dieſe das amerikaniſche„Krack⸗Verfahren“, das für Deutſchland jedoch kaum ins Gewicht fallen dürfte, einſchließen. Im übrigen iſt darauf hinzuweiſen, daß der rein deutſche Betriebsſtoff der J. G. Farbeninduſtrie bei den geſtrigen Frei⸗ burger Rekordfahrten ſich ganz überraſchend gut eingeführt und bei dem Umſtand, daß Sämtliche Sieger der Wagenkartegorien, die deut⸗ mit wird die amerikaniſch⸗holländiſche Petroleuminduſtrie ihre An⸗ ſichten über die Bedeutung des deutſchen Betriebsſtoffes einer weſent⸗ lichen Korrektur unterziehen müſſen. * Große Erzkäufe der deutſchen Montaninduſtrie. Die rheiniſch⸗weſtfäliſche Induſtrie hat, durch die Kursſenkung des ſpaniſchen Peſetakurſes veranlaßt, bedeutende Einkäufe von ſpaniſchen Erzen getätigt. Ferner hat ſie große Abſchlüſſe mit ſchwediſchen Erzgruppen abgeſchloſſn. Für den größten Teil des Jahres iſt ſie eingedeckt. In dieſen Tagen werden zunächſt 120 000 To. ſpaniſche und ſchwediſche Erze im Hafen von Emden erwartet, um dort weitertransportiert zu werden. * Dividendenerhöhung bei Köln⸗Neueſſen. Der Köln⸗Neueſſener Bergwerksverein in Eſſen wird nach dem„B. B..“ für das ab⸗ gelaufene GJ. einen Gewinnanteil von 8(i. V. 5,5) v. H. aus⸗ ſchütten. Nach dem Intereſſengemeinſchaftsvertrag würde dann auch bei dem Eiſen⸗ und Stahlwerk Höſch eine Dividenden⸗ erhöhung(i. V. 5 v..) eintreten. Berndorfer Metallwarenfabrik vorm. Arthur Krupp in Wien. Die Geſellſchaft hat vor einiger Zeit einen Kredit in Höhe von 400 000 Pfund Sterling zu 106 v. H. aufgenommen. Dieſen Kredit hat ſie kürzlich gegen eine ſchweizeriſche Anleihe in derſelben Höhe konvertiert. Der Zinsfuß beträgt 71 v. H. und 15 mit den Schweizer Bankhäuſern auf zwei Jahre vereinbaxt. Neue R. W..⸗Projekte— Ausban der Ruhrtalwerke. Im Zu⸗ ſammenhang mit der geplanten Auflegung der zweiten Anleihetranche des Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Elektrizitätswerks wird uns mitgeteilt, daß die Vorbereitungsarbeiten für die Ruhrtalwerke bei Hengſtey abge⸗ ſchloſſen ſind. Die Bauten werden baldmöglichſt in Angriff genommen werden; die Bauzeit iſt auf ca. 2½ Jahre berechnet. Die Vorbe⸗ bei der Eifelkraftwerke.⸗G. an der das R. W. E. beteiligt iſt, ſind gleichfalls im Prinzip abgeſchloſſen, ſo daß auch hier mit der Inangriffnahme der Bauten und Erdarbeiten wahr⸗ ſcheinlich noch in dieſem Jahre gerechnet werden kann. Die Waſſer⸗ den. Die Bauarbeiten bei den Lahnkraftwerken, an denen die Lah⸗ meyer.⸗G., der Preußiſche Staat und die Gemeinden beteiligt ſind, ſchreiten erfreulich vorwärts. „Heidelberger Federhalter⸗Fabrik Koch, Weber u. Co. A. G. Aufgrund einer Vermögensaufſtellung auf 30. Juni 27 beantragt die Verwaltung die Verlängerung der Geſchäftsaufſicht bis zum 31. Oktober. Nach dieſer Bilanz ergibt ſic ein Ueberſchuß der Aktiven über die Paſſiven von 329 500. Der Verkauf überflüſſiger Immo⸗ bilien habe ſich noch nicht bewerkſtelligen laſſen, doch würden 3. Zt. erfolgverſprechende Verhandlungen geführt. Betriebs⸗ einſchränkungen waren nicht erforderlich, da der Auf⸗ tragsbeſtand zufriedenſtellend ſei und mit einer Steigerung der Umſätze gerechnet werden könne. Die Unkoſten konnten verringert werden. Wenn weitere Unkoſten, die mit dem Geſchäftsbetrieb nicht unmittelbar im Zuſammen⸗ hang ſtehen, ſowie Zinſen und Steuern durch den Immo⸗ 30, Juni ausgewieſene Verluſt von 24500, der noch 4000 ¼/ Abſchreibungsrückſtellung enthält, um 18 050 er⸗ mäßigt werden. Die Verwaltung glaubt darum, innerhalb der weiteren Friſt den Intereſſen der Gläubiger dienende Vorſchläge machen zu können. ꝛ8: Zulaſſung der Spenska⸗Aktien zur Börſe. Die Zulaſſungs⸗ ſtelle der Berliner Börſe hat ſoeben die amtliche Einführung und Notiz von 15 Mill. Kronen Aktien Serie B der Schwediſchen Zünd⸗ holz AG. in Stockholm, des bekannten ſchwediſchen Zündholztruſts, über deſſen finanzielle Gliederung wir kürzlich eine längere Ab⸗ veröffentlicht haben, genehmigt. Die Aktien ſind vom 1. Anſpruch auf eine Zinsvergütung von 10.75 Kronen je Aktie. Die Dieſe 15 Mill. Kronen ſind nur ein Teil der großen Emiſſion vom Februar 1927, bei der eine Kapitalserhöhung um 90 Mill. Kronen ſchen Betriebsſtoff verwandten, auch erfolgreich durchgeſetzt hat. Da⸗ kraftwerke an der Nahe, die im Bau befindliche Niederhauſen G. m. b. H. werden vermutlich noch im Laufe dieſes Jahres fertiggeſtellt wer⸗ bilienverkauf verringert werden können, dann könne der auf. anuar 1928 ab dividendenberechtigt, beſitzen aber für 1927 Stückelung iſt in 150 000 Stück Aktien über je 100 Kronen erfolgt. Die Aktien Serie A werden bisher ſchon in London, Stockholm und Genf, die alten Aktten Serie B in Höhe von 90 Mill. Kronen in London amtlich notiert. Mit Hilfe der letzten Kapitalserhößung, die dem Zündholztruſt ein Agio von rund 120 Mill. Kronen gebrach 5 hat, hat dieſer ſeinen Wirkungskreis noch erweitert, hauptſächlich aber einige mit dem Abſchluß von Monbpolverträgen verknüpfte Finanzierungsgeſchäfte durchgeführt. ldet wird, will die Hammerſen⸗Oppoſition dem natartellen Proteſt die Anfechtungsklage gegen die Beſchküſſe der HV. folgen laſſen. 5 Wayß u. Freytag A. G. in Frankfurt a. M. Die Geſellſchaft hat bei der Submiſſion für die Hochzell⸗Lechbrücke in Augs⸗ beträgt rd. 700 000 Mk. Fraukfurt luſtlos, überwiegend etwas ſchwächer Nachdem noch im vorbörslichen Verkehr infolge der Nachfrags nach Spezialwerten ſich eine feſtere Tendenz herauszubilden ſchten, eröffnete die offizielle Börſe die neue Woche recht luſtlos u n5 teilweiſe etwas ſchwächer. Die Bemühungen der Speku⸗ lation, die in Erwartung des Kommuniquees der J. G. Far⸗ beninduſtrie über die Verhandlungen zur Standard Oil zum zweite Hand wieder zum Börſengeſchäft heranzuziehen, war voll⸗ ſtändig ohne Erfolg geblieben. Da nun der knappe Wortlaut des Kommuniquees die ziemlich hochgeſpannten Erwartungen enttäuſchte ſchritt die Spekulation zu Abgaben. Bei ſehr mäßigem Elektrowerte und ein Teil der Montanpapiere. 2 v. H. feſter waren A. E. G. auf die beabſichtigte Kapitalerhöhung. Man ſpricht von éeinem Bezugsrecht:1 zu 130 v. H. Stahlverein konnten ſich um 1,5 v. H. erholen. Die Rentenmärkte blieben weiter ſehr ſtill. Im w eiteren Verlaufe ſtagnierte das Geſchäft vollſtändig. Die Kurſe blieben knapp behauptet. Zu dem abermaligen Kohlenpreis⸗ erhöhungsantrag des Ruhrſyndikats nahm die Börſe keine Stellung. Bei der allgemeinen Luſtloſigkeit blieb auch der günſtige Ernteſtands⸗ bericht für Preußen ohne Wirkung. Gegen die Abendbörſe vom Freitag lagen Metallbank und Metallgeſellſchaft etwas feſter. Der Geldmarkt iſt entſpannt. Tägliches Geld 6,5 v. H. Berlin matter. Das Abkommen der Standard Oil J. G. Farben vermochte keine be⸗ ſondere Anregung zu geben, da bei der Zurückhaltung der Verwal⸗ tung näheres über die Tragweite nicht mit Sicherheit zu erfahren war. Nachdem der Kurs vormittags mit 320 begonnen war, ver⸗ ſchlechterte er ſich gleich um 3 v. H. und hielt ſich zunächſt knapp. Tagesgeld war zwar von—6,5 v. H. reichlich zu haben, es wurden jedoch Befürchtungen laut, daß die Reportſätze ſich verſteifen würden. Die Kurſe brökelten unter geringfügigen Steigerungen leicht al. Vom Elektrizitätsaktienmrkt ging dann ſpäter eine allgemein: Beſſerung aus, von der auch Farben mitgezogen wurden. Wei⸗ ter beeinflußt wurde die Stimmung durch die Herabſetzung des Privatdiskonts auf 5,75 v. H. Im allgemeinen hielten ſich aber die Kursveränderungen in engen Grenzen. Berliner Deviſen Diskonkſätze: Neichsbank 6, Lombard 7, Privat 5½ v. H. Schluß der vorigen Woche ſich etwas ſtärker engagiert hatte, die Geſchäft hielten ſich jedoch die Kursveränderungen in engen Grenzen. 915 un 1 v. H. ſchwächer eröffneten J. G. Frben, die Mehrzahl der vorgenommen worden iſt. Das Grundkapital beträgt damit 270 Mill. Kronen, eingeteilt in 90 Mill. Kronen Namenaktien Lit.& und 180 Mill. Kronen Namensaktien Lit. B. Wie wir zuverläſſig erfahren ſollen ſpäter auch die übrigen neuen Aktien und die alten Aktien Serie B in Berlin eingeführt werden. Als Zeitpunkt hier⸗ für wird man vorausſichtlich den Termin wählen, von dem ab ſämtliche Aktien B einander völlig gleichberechtigt ſind. ſichtlich wird dies im Mai 1928 der Fall ſein. Dann ſollen ſämtliche Aktien B auch an der Börſe zu Amſterdam, Baſel, Bern, Voraus⸗ Genf, Amflf 8. Nüguft J. Nuguft axität[Biskon in G. B. G. B. Ilätze% Holland.... 100 Gulden 168,31 169,65 168,85 168,69 168,76 3,5 Athen.100 Drachmen] 5,594 5,560 5,564] 5,576] 81.—10 Brüſſel. 100 Belga=500.-Fr. 58,40 38,52 88.485 88,455 88,.—5 Danzig. 100 Gulden] 81,32 81,4881,89 61,5581,.—8 Helſingfors... 100 finnl. M. 10,58 10,60 10.582 10,802] 81,.— 7 Italien. 100 Lire] 22,848 22,888 22,88 22,9281,.—[7 Südſlawien. 100 Dinar.393 7,407 7,395 7,409 81.— 7 Kopenhagen... 100 Kronen 112,49112,71112,50 112,72 4112.50 5 Liſſabon. 100 Eskudo] 20,72 20,76 20,71] 20,75 153,87 8 Oslo„ 100 Kronen 108/44 108,66108,52 108, 74 12,50 4, Paris.„10)0 Franken]16,4416,4816,455 16,495 81.— 5 Prag„„ 100 Kronen] 12,442 12,462 12.447] 12,467 86,062] 5 Schweiz.„„„ 100 Franken] 80,935 81,595 80,965 61,125 81,20 3 So fia 100 Leva] 3,087 3,043 8,037] 3,043] 81,.— 10, Spanien„ 100 Peſeten] 71,19 71,3371,03 71,17 81,— 5 Stockholm... 100 Kronen 112,49 112,71 112,62 112,84 112,50 4 Wien„100 Schilling 39,135 39,258 39,165 39,285 1,707 Budapeſt 100 Pengö ⸗= 12 500 Kr. 73,26 73,40 73,26 78,40 50 6 Buenos Aires... I Peſ. 1,788.792] 1,788 1,792] 1,78] 10 Canada... 1 Canad. Dollar 4,193 4,201 4,194 4,202— Jab f 0) 5857„595, 5 96% 2885 85 airod..1Ié Pfd. 20,927 20,967] 20.927] 20,967——— Konſtantinopel. 1 türk. Pfdb. 2,110].114 2,115 2,119 19,10 Londoen 1 Ffd. 20,402 20,44220,411 20,451 20% 450 New Vork Dollar 4,1985 4,2065.,2 4,208] 4,198] 85 Rio de Janeiro.. 1 Milreis 5 15 0,4977[0,4957] 0,4977] 1,878 5 6— Uruguag.. 1 Gold Peſ. 5.....] 8, 225. f. Fedggg 116,5171,8]Uhrenfabr. Furtw.—.— rh. Leder Spier—.— 25 Petersunſonprtft 11,6f113,0 B. Juſ a, 10 Pf. Nähm. Kayſer 68.— Philipps.G. Frtz625 Porzellan Weſſel 45.— Rein. Gebb& Sch. 130,0 1Rheinelekt:St. A 163.0 Röb. Maſch. Leuder—.— Rhenania Aachen 64,.— Riebeck Montan.— Riedinger Maſch. 140,0 Rodberg Darmſt..8,7 Gebr. Roeder, D. 140,0139,0 TRüttgerswerke. 97,1097.— ech Augsburg. 1220.122,0 Schlinck& C. Hbg.——. Schnellpr. Frank. 103,2103,0 Schramm Lackf. 99.—97,75 29195. 1240 udwigsh. Walzm 123, 46,.—LSchuckert, Nrög. 204,5 3975 8. 142.2 885 114.0 131.0 194.5 72550 120,0 194.0 28.— 5. Hanfwerke Füßen 142,2 Hilpert Armaturf. 81.— HirſchͤKupf. u. Met. 115,0 Hoch- und Tiefbau 133,5 Holzmann, Phil.. 194,0 Holzverkohl.⸗Ind. 73.— Junghans St.⸗A, 121,5 Kammg. Kaiſersl. 194.0 Karlsruher Maſch. 28,25 Kemp, Stettin.——— Klein, Sch KBecker 149,9.141.0 Knorr, Heilbronn 184,0183,0 Konſerven Braun 63,.— 63,.— Krauß& Co., Lock.—.——.— JLahmeyer& Co. 1710171.5 — 8 5TVer! Stahlwerke—.— 6725 Ber. Meraneriuf. 188.0 Ver. Zellſt⸗Berlin—.— 130,0Vogtl. 23 St. 102,0 161,5 Boigt& Häff. St. 130,5 .—Volthom.Seil.K 78.— 64,.—[Wayß& Freytag 164,8 1400 TZen Waldhof St 340.0 1800 Freiverkehrs⸗Kurſe. Benz Brown, Bov.&c. 1720 16,80 — Lütz Maſchinen.48,— 4 Lusſce Audelte- Schuhf. Berneis 84.—88, Mainkraftwerke 123,0.128,0 Schuhfabrik Herz 68.—68,.— D Ant. Ablöſgsſch. Metallgeſ. Frantf. 187,5,189,0 Seilinduſtr. Wolff 92.75——10% Mh.Stadt. 25 Mez Söhne..——IISiemenssHalsk 288,2289,58% Mh. Stadt. 26 99,.— Miag, Müglh.. 138.187,0 Südd. Draht—-.———½ RhHyGldpfz/g 99, 78 Moenus Sk. A. 35,25—.— S. Led. St. Ingbert% Pf Motoren Deug. 72. e. Südd. Zucker.. 143,1148,0.4% D. Schutg. 9810,—. Motorf. Oberürſ. 70,—70,25 Tricotw. Beſigh⸗⸗ —.——.—14/ D. Schußg, 14—.—. 87.— V..ch. Ind.Mainz 107,5—.— 18550 1070 150.5 15.25 163,7 339,0 1120 Waggon—.——.— 42 30,.—.—.— FJeſtverzinsliche Werte. 16.15 104,7 99,80 100.0 Gldpfs/ 105,5,100,5 9,90 8. 8* Wicking⸗Cement.—.— 158•5 Wiesloch Tonwar. 107.0— WViſſener Metall 1205 1259 Wittener Gußſtahl 152..14½ 5 Wolf, Buckau 289080 5. 8. Markt⸗ u. Kühlh. 177,0178,0 Mech. Web. Lind. 293,2291,0 Mez Söhne ,— Miag⸗Mühlen.. 189,5 Mix& Geneſt.. 150.11 Motoren Deutz. 70,50 Motoren Mannh.— eckarſulm. ITNordd. Walk⸗ 170.5 IOberſchl. E. Bed. 96,50 ToOberſchl. Koksw. 95,75 10renſt,& Koppel 138,5 TPhönix Bergb.. 118,0 TRathgeb. Wagg. 94,75 Tben dee 295,0 IRhein Braunkhl. 262,5 Rhein Chamotte.— TRhein. Elektrizit. 100,91 Rheinfelden Kraft 179,517 Rhein. Maſch. Led.* 12 1 15 IHharpen. Beegb. 2070f20 70 TRerer Montan 17J0 1775 Hartmann Maſch, 28,50 7775 TRomb. Hütten. 15 7 wiene 75 Japerk Maſsch.. 81.—02, 30 Roſider Saannt“. 3983 97 5. 8. TGelſenk. Bergw. 157,6159,5 TGelſenk. Gußſt.—.——.— Genſchow& Co. 81,2581,15 German. Portl-3. 210,0210,7 Gerresheim. Glas 144,7145,0 TGeſ..elkt. Unter. 250,0252,0 Gebr. Goedhardt 125,4124,0 JGoldſchmidt Th. 182,7185,0 Goche 0 othaer Waggon——N Grnenn Mon 119,0118,0 rkrftw. Mhm.5%—— Gebr. Großmann 111,80111,0 Grün& Bilfinger 179,0179,0 Gruſchwitz Teptil 106,0105,7 7 Verein. 187.0 Tet Wacdhef 8490 FIreiverkehrs⸗Kurſe. Benew.—8057 Benz⸗Motor 00Drown, Bov. K C. 172,01 Deutſche Petrol., 88.—8, 5295570—2..— eldburg. 90 9 Hochfrequenz.. 188,0 1709 Lelſgershal. 150.018009 Feterab. Int.H. 2,8 20 o Nonnenberg.. Ruſſenbank.. ,70 920 Sloman Salpeter 80-90 8090 1 8 Phosphat—.— 2 15 2 8 2 2 2 2 alleſche Maſch.. e S——— 175,0174, 3 Hann 8 geſt. 114,0 n. Waggon.—.— 15 Aloyl. 52.28J49,15 bg.⸗Wien Gum. 92.2592,.— arkort Bergwrk. 28.— a) BelcheeueStaatzpak⸗ —1575 Dant utkelgJd: dſel Verliner Vörſe vom 8. Auguſt ecumulatoren 162,5 162,5 J Daimler Benz. 122, Barmt. Buntrn. 148..1472 Adler a Oppeng. 448.0147,8(f Heſſauer Gas. 29.J 208 Bank f. el. Werte 175,5 Adlerwerke... 117,2117,5 Diſch⸗Atlant-Tel. 106,0 108, TBerl. Handelsg. 247,5 247,5-G. f. Verkhrsw. 170,7170,—.——.— TCom.u. Privatb. 178,0.177,7 Alerandermerk. 90,—67 2,Eiſeno.⸗Sianl. IDarmſt. u..-B. 230,5 230,5 JAllg. Elektr.⸗Geſ. 198.2 187,7 TDeutſche Erdöl 153,6188,0 THeutſche Bank. 151,8 Ammen dorf. Pap. 256,0288,0 Deutſch. Gußſtahl 110,0110,0 1 St. Ueberſee Bt. 107.0108,0 Anglo.Ct. Guano.——Seutſche dabelw. 1e8.0108,5 TDisc, Command. 159.7—— Bagſahk 110,0110,9 90 Maſch. 8 7 nnener Gußſtahl—.——.. 92.—094, IDresdner Bank 167,0 0 Aſchaffög. Zelltt. 2050 249.0 Augsb.⸗Nb. Maſch 142,5 Balcke Maſchin.. 120,0 Bamag⸗Meguin. 45.— „P. Bemberg.569,0 Rhein Crebitbank 134.5184.5 Tergtann Gtt. 1990 Süddeutſch. Disc. 145..145.7 Berl.⸗Bub. Hut.358,0 Berl. Karlsr. Ind. 79,25 Crausport⸗Alktien. TBerüin. Maſchb. 184,0 ID. Reichsbahn—.— Bing Nürnberg 23,50 Tbg. n. 18 180.ee ee. 9. Lok. u. Str. 180, 2180, 5 Aachener Kleind,—.— Braunk. u. Brikets 190,8 Südd. Eiſenbahn—.— Baltimore Oelf. 70,—71.— 10¹,2 Bremer Linoleum 249,0.255,0 1Deutſch⸗ +. 5 152.0 Bremer Vulkan. 148,0149,0 Vremer Wolle 212,2212,0 750.⸗Südamerita 230,5 THanſa Diſchiff. 227,0 Buderus Eiſenw. 112,2112,5 Chem. 129,8128,8 TNordd. Lloyd. 152,0 e Verein Elbeſchiff. 74,15 Chem. Gelſenk..25 81.250Gaggenau.⸗A. 68.— Chem, Albert 1493 14035 Gebhtrd 0 2— 40 214.0 147.2 183,1 —— 7 Deutſc Sal Stei 250,0 che Steinzg. 250, Deut Wollw⸗. 61,.,65 Deutſch 88.90.— Donnersmarckh. 115,0 Dürener Metall. 152,7 Dürkoppwerke. 82,50 TDynamit Nobel 151,0 Elektr. Lieferung. 185,0195,0 TElktr. Licht u. Kr. 199,5199,0 Emaille Ullrich—.—44, 204.0 140.0 120,0 45,50 367,0 197,2 359,0 14— 134.0 28.65 —,—[Enzinger⸗Union. 60,25 Eſchw. Bergwerk 226,0 4 Fahlb., Liſt& Co. 135,2 TI.G. Farhenind. 317,0 r 213,2 61,25 90,.— 115,0 152,1 85,— 153,7 7 5 Allgem. 148,0 itteld. Kredb. 250,0251,0 Oeſterr. Creditbk.—.——.— Mannh. Verſicher.—.— Reichsbank...172,0 —00 1500 188,7 102,0 154.5 30,5 227.0 152,0 74785 — R. Friſter.. 09,0 Fuchs Waggon.—.— 141,0 120,5 60.25 220,0 127.1 817,2 219.0 Felten& Guill. 136,2134,1 110,0 57,50 TMannesmann 185,2 185.0J Weſer. Akt.⸗Geſ..—.— 1 10 Tansfeld. Akt. 135,21193,0 T Weſtereg. Alkall 185,0 Roſitzer Jucker. 97,5097,75 Hindr.& Aufferm. 122,0120, 2 Rückf. 98,— 99,65 Thirf 9 Kupfer 115, 115,0 Rückforth, Ferd„ 97.15 97,25 ½ Reichsanl. 27 86,10 152 50 Leder 115,5—.— 1Rütgerswerke—5 8 5⁰⁵ Goldanleihe 50% B. Kohlenanl. 12,60 45 5% Prß. Kalianl. 6,40 55 10% Mh. Stadt 25—.— 8% 15 Stadt. 1 99,25 5⸗⁰ oggenwert.—,— 8. 80% duahe 777⁰ 7701 5% Landſch. Rogg. 7,91/ 7. b) Ausl. Reuteuwerte⸗ 9% mexitaner 37,50777 047% Oeſt.Schatza. 25,— 4%„Goldrente—.— 4%„ conv, Rte.— 44½ ½„ Silberrte. 4,75 91.504¼0%„Papierrte.—.—73 104.004% Türt. Ad.⸗Anl. 1,80 154,0 4%„, Bagd.-Eiſ.1 17,90 132, 4%„,„„ II 15,— 4% ürklunif Anl. 15,0 4%„Zollob. 1911 14,80 „400-.⸗Los—,— 4“ 4½% USt.⸗R1913 26,80 ohne Auslöſgsrecht 16,— 360 97.40 8 Eif. u. St 178,7——Sachſenwerk.. 119,7 1. ohegehe⸗Bet. 22,10.22,18 TSalzdetfurth.. 239,0280,7 hil. Holzmann. 194,2193,0Sarotti. 193,0(1945 orchwerke.. 120,7120,2[Scheidemantel. 25,.—28,75 kHumboldtMaſch. 42,5041,50TSchuberts Salz. 384,0882,0 JSchuckert& Co. 203,2 204,8 TIiſe Bergbau 274, 7270.0 5 2 Jode 28 G5. 12.0l80,0 FStentensa 780 ISiemenssHalsk 288,7 Gebr. Junghans. 120,2116,0 Sinner.⸗G.. 77,257 Kahla Porzellan 107,7107,0 Stoetzu Vulkan. 2 TKaliw. Aſchersl. 174,5 174,00StoehrKammgrn. 154, Karlsr. Maſchin. 28,25 27,25 Stoewer Nähm.. 70,25 C. M. Kemp..——.— Stolberger Zink 238,0 Klöcknerwerke.. 158,0158,0[Südd. Immobil. 89,75 C. H. Knorr...183.5183,5 Teleph. Berliner 92,50 Kollm.& Jourdan 80,5002,30 Thoerldelfabrik-— 105,0 Gebr. Körting.. 102,0102,2.Tietz, Leonhard. 156,0 * 4 65 8 Transradio. 133,0 rau e, Lok. 1 65.— 1 5 enee ee geng Retall 115,1011750 Untonwerke Naſch—, 5 72.—Parziner Papier 140,2 Ver. B. Frkf. Gum. 106,0 106,0 Tdahmeper& Co. 12190blo5[Ber. Ehem. Charl. 155,0 183,94%% 1914 24.65 Gaurabülte 28,18,8,89[B. Hiſch. Nickelw. 184.0 168,84%„%„ Goldrte 24,88 Ainde? Ciemaſch. 30270ſ1802 1Slaaſe. Elöf, 128.0 2004%½„„, Kronr. 1,90 1·0 Andenderg. 585.—B. S buhf Brnd 2 63,0 84,50 3% pe. M. Stb. alte—— 24. ICarl Siädſteöm 277885,—[PVer. Stahlwerte 132,2183,2 3/ de-Ux St(7)— Lingel Schuhfabr. 62,5080,— B Stahlw v. d. 39p—.—. 40 e. Goldorior.—— ud. Loewe& Co Vogel Telegraph. 5 1 0— C. Lorenz.. 1250025,0 Bofgt&. Haeffner 150,0152.0 8200%» wöugcht.—, Lothr. Portl.-Ce n—,——.—Bogtländ. Maſch. 104.5 Magirus.⸗JB..————[Wanderer⸗Werke 261,0 90,15 Kronpri Koſthäuſer-Hütte 70,15 — — 5%„Obligat.—— 104.047%% Anat.& 277,0 40 105,3 Lauſanne, London, Stockholm und Zürich lieferbar gemacht werden * Anfechtungsklage der Hammerſen⸗Oppoſition. Wie ge⸗ 2 burg vom dortigen ſtädtiſchen Strombauamt den Zuſchlag für die Ausführung erhalten. Die Brücke bat eine Spanumeite von 80 m bei einer Stichhohe von nur.5 m. Das Gefamtobſert Vörſenberichte vom 8. Auguſt 19272 5 * er. 19, 4019, 11345—2 4⁰% 19.19ʃ(55 5% Letesechle ee ſcha F rrrr rnrereeeSeeerrereeerrnrrerteeen r * Montag, den 8. Auguſt 1927 — Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 362 Die Früchte der Rationaliſierung Seit mehr als einem Jahre beherrſcht das Schlagwort der Ra⸗ tionaliſterung das Wirtſchaftsleben. Derartige Schlagworte können vorteilhaft wirken, bergen aber auch Gefahren in ſich. Die Vorteile können darin beſtehen, daß alle Beteiligten unter der pſychologiſchen Einwirkung des Schlagwortes ihre Kräfte in der Richtung der ſchlag⸗ wortmäßig gekennzeichneten Bewegung einſpannen. Gefahren und Schäden können ſich u. a. daraus ergeben, daß die leichtbewegliche Angeduldige Oeffentlichkeit zu ſchnell die Früchte ernten will. Dieſe efahren und Schäden 0 ſich heute ſchon bei der Rationaliſierung Es iſt allgemein die Aufgabe der Rationaliſierung, die Produk⸗ tivität der Wirtſchaft und den Wohlſtand der Wirtſchaftsmenſchen zu heben. Zehn Fahre lang hat die deutſche Wirtſchaft unter Krieg, evolution und Inflation gelitten. Was in dieſer Zeit zerſtört wurde, kann nicht in einem Jahre wieder aufgebaut werden. Im Gegenteil vollzieht ſich jede Zerſtörung ſehr ſchnell und jeder Aufbau nur ſehr langſam. Von allen Seiten ſetzte man in die Rationaliſierung große Hoff⸗ nungen. Die zerrüttete Wirtſchaft erhoffte von ihr eine finanzielle Geſundung„Die Kapitalgeber der Wirtſchaft glaubten an hohe Ka⸗ pitalerträge. Die Arbeitnehmerſchaft hoffte auf Zunahme der Be⸗ ſchäftigungsmöglichkeiten und auf Lohnerhöhungen. Die Abnehmer und Verbraucher ſehnten ſich nach einem Preisabbau. Und die Re⸗ parationsgläubiger verlangten eine größere Reparationsfähigkeit. erartige umfangreiche und weitgehende Wünſche nach ſo langer De⸗ preſſion der deutſchen Wirtſchaft auch nur annähernd zu erfüllen, kraft gehört eine jahrelange äußerſte Einſpannung aller Wirtſchafts⸗ kräfte. Wie weit ſind wir in der Erfüllung dieſes umfangreichen Wunſch⸗ gettels in der kurzen Zeit von etwas mehr als einem Jahre gelangt? Dor Reichswirtſchaftsminiſter hat die Entwicklung und bisherigen Aaolge der Rationaliſierung zutreffend abgeſchätzt, wenn er in ſeiner ekannten Etatsrede vor dem Reichstage Mitte März d. J. die Auf⸗ aſſung vertrat, daß die Rationaliſierung in Deutſchland bisher keineswegs ihr Ziel ſchon erreicht hätte. Im Gegenteil iſt bisher nach jeiner Meinung nur die erſte Etappe zurückgelegt. Das Enddziel, gämlich eine Wiederaufnahme aller brauchbaren Arbeitskräfte in den krbeitsprozeß, eine Hebung der Kaufkraft der geſamten Bevölkerung, eine allgemeinen Verbeſſerung der Lebenslage des deutſchen Volkes iſt zoch weit entfernt. Die erſten Anſätze der Ratſonaliſierungsfrüchte laſſen ſich erfreulicherweiſe bereits überall bemerken. Blicken wir I die Bilanzen der Unternehmungen, die in letzter Zeit veröffent⸗ licht worden ſind, ſo ſehen wir in wachſendem Umfange eine Abzah⸗ ung von Bank⸗ und ſonſtigen Schulden, verſtärkte Abſchreibungen, Offene und ſtille Rücklagen u. zum Teil auch höhere Dividendenerträge 0 te übermäßige Arbeitsloſigkeit, die naturgemäß mit der Einleitung bder Rattonaliſierung verbunden war, läßt nach, Lohnerhöhungen ſind 5 der ganzen Linie bemerkbar, und zwar derart Lark, daß ſie bis⸗ er die Möglichkeiten eines allgemeinen Preisabbaues vermauerten. Trotzdem iſt es bisher gelungen, das Preisniveau vor allen ſtei⸗ Bnden Tendenzen zu bewahren, in vielen Fällen ſogar zu ſenken. 1 0 ei der Würdigung der Rationaliſierungserfolge verfällt man leider bir in den Fehler, daß man nur ein Aufgabengebiet herausgreift und UN unter Nh der übrigen Erfolge hervorhebt, daß e Rationaltiſterung bisher geſcheitert ſei. Treffend zeigt ſich dieſe unzulängliche. Methode in vielen Vorwürfen des mangelnden Prets⸗ abhaues. So hat es z. B. die breite Erörterung der Eiſenpreiſe faſt urchweg unterlaſſen, auf die Tatſache der Lohnerhöhungen und der Ganabme der Be e e en hinzuweiſen. In dem erſten d5 eſchäftsbericht(für die Zeit vom 14. Januar bis 30. September 1926) Aft Verefnigten Stahlwerke, die als ein Brennpunkt der Rattiona⸗ ilerun sbeſtrebungen angeſehen werden können, heißt es ausdrück⸗ 6 85„Während die Zahl der Arbeiter ſich um etwa 9 v. H. erhöhte, dabm die monatliche Geſamtlohnſumme um faſt 30 v. H. und das Monatseinkommen des einzelnen Arbeiters um etwa Nr. zu.“ Derartige Erfolge der Rationaliſterung in ſo kurzer ſt ſind bemerkenswert. 8 tos Auf der ganzen Linie der beutſchen Wirtſchaft haben faſt ausnahms⸗ 10 die Früchte der Rationaliſierung angeſetzt, ſie ſind aber noch 1 uge nicht reif. Es wäre uneinbringlicher Schaden, wollte man die rirelfen Früchte ernten und ſo ſich ſelbſt um den ganzen Ernteertrag fingen. Leider greifen heute immer mehr ungeduldige Hände nach teſen unreifen Früchten, um ihren Hunger zu ſtillen A eich, Länder und Gemeinden überſchreiten ihre Etats auf der bersgabenſeſte, ohne daß berartige Ueberſchreitungen in den Etats werückſichtigt worden ſind. Mit Hilfe von Schlichtungsverfahren Norden e n e dwangsweife burchgeſetzt. Das Arbeitszeit⸗ 9 Feſetz, daß am 1. Mal d. J. in Kraft trat, bekegt die Arbeſt Aber 5 tunden mit einem 90 ur normierten erheblichen Lohnzuſchlag, 2957 für einen Ausgleich durch Leiſtungsſteigerung zu ſorgen. Die wolßen öffentlichen Verkehrsunternehmungen, Poſt und Eiſenbahn, ollen ihre Tarife erhöhen. Alle diefe vollzogenen oder beabſichtigten emrgiffe in die in der erſten Geneſung begriffene Wirtſchaft ſtören 5 n Geſundungsprozeß und drohen einen Rückfall in alte Krankheiten Arbeiguführen. Nicht dringend genug kann, wie die„deutſchen erſte Jaltsbetefe in Nr. 14 ſchreiben, davor gewarnt werden, die Schritte der Beſſerung der deutſchen Wirtſchaft zu unter⸗ wir Wich en. Nur unter Anſpannun aller Kräfte und mit Geduld können die volle Frucht der Rationaliſterung im Laufe der Jahre er⸗ en und ſte dann als reife Frucht ernten. Geſchäftsaufſichten und Konkurſe im Handelskammer⸗ bezirk Mannheim La Geſchäftsaufſichten: angeordnet keine, beendete Moritz en ber, Möbelhändler in Mannheim, F 3. 7,(durch rechtskräf⸗ gen Zwangsvergleich). Nedgonkneſe: eröffnet Kaufmann Adolf Boſch, Mannheim⸗ Neckarau, Schulſtr. 68,(.⸗Verw. R,⸗A. Dr. Hch. Maver, Mannheim⸗ Tärtg Friedrichsſtr. 11a); Abgewieſene: Fußball⸗Club Vor⸗ Gr 5 e. V. in Mannheim,(mangels Maſſe); Aufgehobene: erfolat der ich Koller u. Co., überſeeiſche Rohtabake, U 6. 19, nach 5 gter Abhaltung des Schlußtermins und Vornahme der Schluß⸗ erteilung aufgehoben. 22: Concordia Chemiſche Fabrik a. Aktien in Leppoldevall. 12 Gelellſchafe beruft eine a. o. GV. ein, auf deren TO. die ie gelung der Verhältniſſe zu der Anhaltiſche Salzwerke den H. und Agt.⸗Wahlen ſtehen. Die beiden Unternehmun⸗ ſchaf ſtehen ſeit längerer Zeit in einem Intereſfengemein⸗ waftsverhältnis zueſnander Wie n Deutſch⸗Atlantiſche Telegraphengeſellſchaft in Berlin. betri werlautet, erwartet die Verwaktung aus Anlaß der In⸗ Beſſonabme des neuen Azorenkabels eine weitere ſür dacr n der Geſchäftskage der Geſellſchaft, ſodaß meſ as laufende Geſchäftsjahr die Vertetlung einer ange⸗ enen Divdende aller Vorausſicht möglch ſein wird. Mannheimer Viehmarkt am 8. Autzuſt Preis für 50 Kg. Lebendgewicht; Geſemtzufuhr.... 5035 Stüct dchſe 15„Mti.. e Kuhe.. 285 ei. Külber. 503 St. Schweine 8117 e ).. k.—88]. Mk. 50—53 ah. Mi.— a. Mk. 64—05 eee eee).„„ 78—80 66.67 ch„. 32—88„ 28—82 90„ 66—72 J„„ 269— Wülen 50— ch.„ 16—20. 88 92. dr 82 d Farſen. 80 er,.„—0„ 60—83 70.A—5 84 St..—6 a)„ Mk. 62—68 „ 97* Freſſer...— St. 10„„ 40—48 Arbeitspferde 119 St. 9—84]). t. 5. Mk. 900—1700 achtpferde 64, Stück zu 70—150“; Ziegen 6, Stück zu 10—28. Markt' mittelatttverkauf mit Großvieh mittelmäßig, geräumt; mit Kälber deitspfaneg, ausverkauft; mit Schweinen lebhaft, geräumt; mit Ar⸗ en mittelmäßig; mit Schlachtpferden mittelmäßſg. Vropulgannheimer Probuktenbörſe vom 8. Aug.(Eigenbericht). Der Inlandwamarkt war im Auslandgeſchäft angeregt. Das Geſchäft in Auslandwel; iſt weiter unentwickelt bet geringen Abſchlüſſen. Von 20bfl. 15 8 18 iſt angeboten: Manitoba 1 zu hfl. 17.10, 2 hfl. 16.50, Kg. hfl. 1457l· Ja80, Auſtral. bfl. 15.— Kanſas 2 hfl. 15.40, Baruſſ eizen 28.80 Moſafs 70 Kg, ofl. 14.95 alles eif Mannheim. Inl. tasl. Hafer zuul Roggen 28.78..24.25, ausl. Noggen 24.50, 19.75, Blert 1 22.50—23,50, Futergerſte/ 28.—, Mais gelbes Weizendrolweber 4 18.50, Raps 35.50, Weizenmehl ſüdd. 30.50, inttermehl mehl füdd. 31.50, Roggenmehl 38—34.—, Weizen⸗ all Bagofrel bermenklele 12.75, Roggenkleie 13.—, unheim. — Sportliche Rund ſchau Die oͤeutſchen Heeres u. Marinemeiſterſchaften Abſchluß der Titelkämpfe Der Schlußtag der deutſchen Heeres⸗ und Marinemeiſter⸗ ſchaften im Berliner Poſtſtadtion bedeutete gegenüber dem erfolgreich verlaufenen Vortag nicht nur eine Fortſetzung, ſondern noch eine Steigerung. Wiederum waren zahlreiche prominente Vertreter des Heeres aus allen Tetilen des Rei⸗ ches erſchienen. Vornehmlich bemerkte man viele Generäle, vor allem auch den Reichspräſidenten v. Hindenburg, der den Kämpfen mit Intereſſe folgte. Die einzelnen Konkurrenzen waren ſehr ſcharf umſtritten und die Teilnehmer ernteten verdienten Beifall. 5 Die Ergebniſſe Leichtathletik. 100 Meter: 1. Unteroff. Blanck(1. bayr. Inf.⸗Agt. 21) 11,4 Sk.; 2. Unteroff. Skradde(13. Art.⸗Rgt.).— Diskuswerfen: 1. Gefr. Sanny(1. Inf.⸗Rgt. 17) 41.03 Meter; 2. Oberjäger Hirſchfeld(2. Inf.⸗Rgt.).— Neun⸗ kampf der Heereskreiſe und Marine: 1. 6. Div. 21 Punkte; 2. 1. Diy. 28,5 Punkte; 3. 3. Div. 36,5 Punkte.— 1500 Mtr.: 1. Off.⸗Anw. Müller(2. Inf.⸗Rgt. 2):10,6 Min.; 2. Obergefr. Sawahn(2. Pion.⸗Btl. 2):16,3 Min. Hochſprung: Schüttze Lübkemann(16. Inf.⸗Rgt. 18) 1,77 Meter; 2. Unteroff. Senden(6. bayr. Inf.⸗Rgt. 200.72 Meter.— 4 mal 100 Meter⸗Staffel: 1. 5. 125 Inf.⸗Rgt. 20 45,2 Sek.; 2. Marine 45,0 Sek.; 3. 2. Kaßip. Inf.⸗Rgt. 2 45,7 Sek.— 5 mal 100 Meter⸗Dienſtgradſtaffel: 1. 8. Komp. Art.⸗Rgt. 6 58,2 Sek.; 2. 5. Komp. Inf.⸗Agt. 20 58,3 Sek.— Handgrangtenweitwurf: 1. Obergefr. Petrick(3. Inf.⸗ Rgt. 1) 73,90 Mter; 2. Kanon. Skrobbach(Stab 3. Art.⸗Rgt. 6) 71,86 Meter.— Kompagnie⸗Mehrkampf: 1. 10. Komp. Inf.⸗Rgt. 9 178 Punkte; 2. 5. Komp. Inf.⸗Rgt. 17 176 Punkte; 3. 1. Komp. Inf.⸗Rgt. 2 172 Punkte.— 400 Meter: 1. Jeld⸗ webel Ehlers(16. Inf.⸗Rgt. 18) 50,9 Sek.; 2. Unteroff. Strö⸗ binger(1. Inf.⸗Rgt. 20). Fußball: Marine—Heer 41(111). Schwimmen: 100 Meter Freiſtil: 1. Grenadter Scholz(Inf.⸗Rgt. 16):08,8 Min.; 2. Unteroff. Eſſer(5. Art.⸗ Agt. 6):09,7 Min.— 100 Meter Rücken: 1. Unteroff. Buſch(3. Kraftfahrabt. 6) 1122,6 Min.; 2. Obermatroſe Landert (Linienſchiff Heſſen):29,3 Min.— 200 Meter Bruſt: „Gren. Czernowski(2. Inf.⸗Rat. 17):10,6 Min.; 2. Ober⸗ funkgefr. Jachtmann(Lintenſchiff Niobe):145 Min.— Springen: Obergren. Subke(1. Inf.⸗Rgt. 5) 52,60 Punkte; 2. Kan. Eſſer(5. Art.⸗Rgt. 6) 51,75 Punkte.— Rettungs⸗ ſchwimmen: 1. Oberlt. Burchard(8. Art.⸗Rgt. 6) 55,3 Pkte.; 2. Schütze Gragert(16. Inf.⸗Rgt. 9) 100,9 Punkte.— 400 Mtr. Freiſtil: 1. Obergefr. Schramm(Inf.⸗Rgt. 16):29,5 Min.; 2. Unteroff. Schulz(Inf.⸗Rgt. 17):37 Min.— Strecken⸗ tauchen 50 Meter: 1. Schütze Dechene(16. Inf.⸗Rgt. 18) 42,5 Sek.; 2. Feldwebel Steglich(11. Inf.⸗Rgt. 10) 45,7 Sek. 1000 Meter Freiſtil: 1. Obergefr. Schramm(Inf.⸗ Rat. 16 16:30 Min.: 2. Gren. Brands(1. Inf.⸗Rgt. 17) 17:27,5 Min.— 3 mal100 Meter⸗Staffel: 1. 2. Komp. Inf.⸗ Rgt. 10:06,7 Min; 2. 3. Komp. Kraftfahrabt. 6:18,5 Min. Leichtathletik Weſtfäliſche Kampfſpiele in Dortmund Houben ſchlägt Dr. Wichmann nur um Handbreite Die 15. Weſtfäliſchen Kampfſpiele des Dortmunder S. C. 95 brachten vor 6000 Zuſchauern zum Teil ſehr gute Ergebniſſe. Der intereſſanteſte Wettbewerb war der über 100 Meter, wo Altmeiſter Houben den Frankfurter Dr. Wichmann in 10,6 Sek. nur um Handbreite ſchlagen konnte. Die Krefelder Preu⸗ ßen hrachten durch Schüller dann noch die 200 Meter und die Staffel an ſich. In der Viererſtaffel blieb ihre Zeit nur mäßig, da ſchlecht gewechſelt wurden. Recht gute Ergebniſſe gab es im Weitſprung, Stabhochſprung und Kugelſtoßen. Die Ergebniſſe: 100 Meter: 1. Houben⸗Preußen Krefeld 10,6 Sek. 2. Dr. Wichmann⸗Eintracht Frankfurt, Handbreite zurück. 3. Arens⸗ Hamm 11,1 Sek.— 200 Mtr: Schüller⸗KTrefeld 22 Sek. 2. Arens⸗ Hamm 22,5 Sek.— 400 Meter: Moſt⸗Eſſen 50,2 Sek. 2. Kiſter⸗ Düſſeldorf Handbreite zurück.— 800 Meter: 1. Houbel⸗Eſſen 2101 Min. 2. Vogt⸗Bochum:01, Min.— 5000 Meter: 1. Ebert⸗ Herne 16:21,4 Min. 2. Kapellmann⸗Iſeröchn 16:22,4 Min.— 110 Meter Hürden: Dr. Wichmann⸗Frankfurt 16 Sek. 2. Ger⸗ bracht⸗Hamm 17,8 Sek.— 4 mal 100 Meter: 1. Preußen Kre⸗ feld 42,7 Sek. 2. Köln 99 43 Sek.— 4 mal 400 Mtr.: 1. Preußen⸗ Krefeld 3130,6 Min. 2. Münſter 08:33,1 Min.— Weitſprung: 1. Dobermann⸗Köln 7,09 Meter. 2. Völke⸗Dortmund 6,815 Meter.— Hochſprung: 1. Stechenmeſſer⸗Münſter 1,70 Meter. 2. Hunhoff⸗Dortmund 1,65 Meter.— Stabhochſprung: 1. Bal⸗ tes⸗Dortmund 3,66 Meter. 2. Stechenmeſſer⸗Münſter 3,20 Me⸗ ter.— Speerwerfen: 1. Metzdorf⸗Dortmund 52,82 Meter. 2. Schnackertz⸗Köln 52,80 Meter.— Kugelſtoßen: 1. Schröder⸗ Dortmund 14,27 Meter. 2. Dobermann⸗Köln 12,51 Meter.— Diskuswerfen: 1. Heiberg⸗Eſſen 36,15 Meter. Franzöſiſche Leichtathletik⸗Meiſterſchaften Erſter Tag.— Martin en 800 Meter in:52,8 Min. ekor Frankreichs Leichtathletik⸗Meiſterſchaften, die in Deutſch⸗ land deshalb beſonders intereſſieren, weil ſchon in zwei Wo⸗ chen der Leichtathletik⸗Länderkampf Deutſchland—Frankreich ſtattfindet, nahmen im Stade de Colombes ihren Anfang. Von den Ergebniſſen des erſten Tages überragt nur das im 800 m⸗ Lauf den Durchſchnitt. Hier war aber dann auch gleich die Zeit ganz erſtklaſſig. S. Martin lief in:52,8 Min. einen neuen franzöſiſchen Rekord. Die. Ergebniſſe des erſten Tages: 100 Meter: Degrelle 11 Sek. 800 Meter: S. Martin:52,8 Min.(Rekord). 5000 Meter: Norland 15:16 Min. Kugel⸗ ſtoßen: Duhours 13,56 Meter. Weitſprung: Couillaud 6,915 Meter. Miygen Heros⸗Dortmund Deutſcher Meiſter im Mannſchafts⸗ Ringen Pirmaſens gewinnt den Rückkampf knapp; der beſſere Durch⸗ ſchnitt entſcheidet für Dortmund Heros Dortmund und Kraftſportklub Pirmaſens, die ſich für die Entſcheidungskämpfe um die Deutſche Meiſterſchaft im Mannſchaftsringen qualifiziert hatten, lieferten ſich jetzt in Pirmaſens den Rückkampf. Nachdem der erſte Gang vor acht Tagen in Dortmund mit einem 12:2 Siege der Weſtfalen ge⸗ endet hatte, gewann diesmal Pirmaſens mit 816 Punkten. Der Durchſchnitt aus beiden Reſultaten ergab alſo einen:5 Sieg von Dortmund, das damit die Deutſche Meiſterſchaft an ſich bringen konnte. Die Ergebniſſe: Fliegengewicht: Hinzmann⸗Dortmund unterliegt gegen Alt⸗Pirmaſens nach Punkten. Bantamgewicht: Daubitz⸗Pir⸗ maſens wird ein Sieg über Meyer⸗Dortmund zugeſprochen, da der Dortmunder unfair ringt. Federgewicht: Steinig⸗Dort⸗ mund ſiegt über Gehring⸗Pirmaſens nach Punkten. Leicht⸗ gewicht: Bottins⸗Dortmund wird von Zirkel⸗Pirmaſens nach Punkten beſiegt. Leichtes Mittelgewicht: Schneppendahl⸗Dort⸗ mund gewinnt gegen Harthmuth⸗Pirmaſens nach Punkten. Schweres Mittelgewicht: Vogedes⸗Dortmund wird von Toga⸗ niatz⸗Pirmaſens nach drei Minuten auf die Schultern gelegt. Schwergewicht: Schütz⸗Dortmund gewinnt gegen Hauck⸗Pir⸗ maſens nach Punkten. Voxen Deutſch⸗holländiſche Boxkämpfe in Eſſen Die deutſchen Meiſter Schmeling, Domgörgen, Noack und Enſel ſiegreich Den recht gut beſetzten deutſch⸗holländiſchen Boxkümpfen im Innenraum der Eſſener Radrennbahn wohnten nur 2000 Zuſchauer bei. Im Hauptkampf des Tages ſchlug Europa⸗ meiſter Schmeling den Holländer Weſthroek bereits in der erſten Runde dreimal zu Boden. Beim dritten Niederſchlag erhob ſich der Holländer erſt nach dem„aus“. Die Mittel⸗ gewichtsmeiſter Domgörgen und Steenhorſt lieferten ſich einen flotten Kampf über zehn Runden, den der Deutſche nach Punkten gewann. De Poung⸗Holland hatte gegen den deut⸗ ſchen Federgewichtsmeiſter nichts zu beſtellen und wurde be⸗ reits in der erſten Runde ausgezählt. Leichtgewichtsmeiſter Enſel⸗Köln erzielte im Kampfe gegen Scheffers⸗Holland einen knappen Punktſieg. Jußball Fv. Speyer—..R. Mannheim:2(:2) Der V. f. R. Mannheim konnte in Speyer das 1. Ver⸗ bandsſpiel doch zum Siege geſtalten. Entgegen den Gerüchten führte Fleiſchmann doch den Sturm der Raſenſpieler und dieſe konnten ſchon bis zur Pauſe ihren Vorſprung herausholen, Fy. Speyer hatte nicht ſeinen beſten Tag, die gute Leiſtung des Vorſonntags wurde nicht erreicht. Zu berückſichtigen iſt allerdings, daß der Gegner techniſch und überhaupt in jeder Beziehung den Platzherren überlegen war. Dieſe hatten in den beiden Verteidigungen ihre beſten Kräfte, der Torwart war noch etwas befangen, gut hielt ſich auch der junge Mittel⸗ läufer, während der Sturm ziemlich verſagte. Bei den Mann⸗ heimern war der linke Flügel Zimmer⸗Grünauer die Trieb⸗ feder des Angriffes. Die Verteidigung arbeitete in bekannter Weiſe ruhig und ſicher. Herr Weſp(Frankfurt) war dem Spiele ein ſehr guter Leiter. W. Tennis Deutſche Tennismeiſterſchaften in Hamburg Starke ausländiſche Beteiligung. Die Internationalen Tennismeiſterſchaften von Deutſch⸗ land, die traditionsgemäß vom 10. bis 15. Auguſt durch die Hamburger Tennisgilde durchgeführt werden, haben eine Beteiligung erhalten, die die der Vorjahre weit in den Schat⸗ ten ſtellt. In der Herrenmeiſterſchaft iſt das Ausland vertreten durch Axel Peterſen und J. Nielſen(Dänemark), J. Bouſſus und J. Vietor(Frankreich), Hughes und Greig (England), Mateika(Oeſterreich), Menzel(Tſchechoſlowakei), H. Fiſher(Neuſeeland), Miſhu und den in Zürich lebenden Engländer Cumming. er Engländer S. M. B. Fiſher hat dagegen ſeine Meldung rückgängig ge⸗ macht. Von den bekannteſten deutſchen Spielern wird wie⸗ derum Froitzheim zur Stelle ſein, der aber mit Rückſicht auf ſeine vor einiger Zeit erlittene Armverletzung nur das Einzelſpiel beſtreiten wird. Ferner ſind hier zu nennen: der Meiſter Moldenhauer, O. Kreuzer, Prenn, Dr. Kupſch, Lorenz, Dr. Rau, W. Stapenhorſt, Uhl, Tomilin (Berlin], Hannemann, Groos, Statz(Köln), Dr. Buß(Mann⸗ heim), Rahe(Roſtock), Wetzel(Pforzheimf, Siedhoff(Mün⸗ chen), Lane, Stephanus(Hannover), H. und W. Schomburgk (Leipzig), A. Lürmann(Bremen), der deutſche Hochſchul⸗ meiſter Kuhlmann(Leverkuſen), ſowie die Hamburger Frenz, Mackathun, Dr. Brandis und Roſenberg. In der Damenmeiſterſchaft beſchränkt ſich die aus⸗ ländiſche Beteiligung auf Frau von Petery⸗Budapeſt und Frl. Amende⸗Prag. Die geſamte deutſche Damenklaſſe iſt je⸗ doch reſtlos vertreten, wie die Meldungen von Frau Fried⸗ leben, Frl. Frl. Kallmeyer, Frau Neppach, Frau v. Reenizek, Frl. Weſhe. Frl. Hoffmann, Frau Stephanus, Frau Hemp,, Frau Galvao, Frau Jakobint, Frau Ledig, Frau Richter erkennen laſſen. Schwimmen 4. Kreisſchwimmfeſt des pfälz. Turnerbundes in Ludwigshafen Unſerem Bericht vom Montag früh tragen wir noch die reſtlichen Ergebniſſe nach: 100 Meter Beliebigſchwimmen für Jugendturner: 1. Darr Chriſt Rot⸗Weiß Kaiſerslautern, 1,2 Min.; 2. Baum Walter TöC. Ludwigs⸗ hafen, 1,32 Min.; 2. Guckenbühl P. Rot⸗Weiß Kaiſerslautern 1,32 3. Schanz Helmut Rot⸗Weiß Kaiſerslautern, 1,35 Min.— Amal 100 Meter⸗Bruſtſtaffel für Turner: Kreismeiſter 1. Turnerſchaft Ger⸗ mersheim:27,2 Min.; 2. Rot⸗Weiß Kaiſerslautern:40,2 Min.— Amal 50 Meter⸗Bruſtſtaffel für Knaben: 1. Rot⸗Weiß Kaiſerslautern .29,3 Min.; 2. TV. Mundenheim:53,4 Min.; 3. TG. Mundenheim :57,2 Min. Frauenwettbewerbe: 100 Meter Bruſtſchwimmen für Jugendturnerinnen: 1. Seſter Helene§C. Ludwigshafen,:52,4 Min.; 2. Löſchmann Gretel§C. Ludwigshafen,:56,3 Min.; 3. Hauck Guſtel TFC. Ludwigshafen, 2129 Min.— 50 Meter Beliebigſchwimmen für Mädchen: 1. Kühner Eugenie TV. Mundenheim,:01,2 Min.; 2. Louis Röſel TV. Mun⸗ denheim,:03,1 Min.; 3. Grüner Röſel:15 Min.— 100 Meter⸗ Bruſtſchwimmen für Turnerinnen: Kreismeiſterine 1. Dechet Hedwig TV. Mundenheim:54 Min.; 2. Moeſel Helene TV. Neuſtadt:57,1; 3. Türk Hedwig§C. Ludwigshafen:03 Min.— Amal 50 Meter⸗ Bruſtſtaffel für Turnerinnen: 1. TF5C. Ludwigshafen 3754 Minut.; 2. TV. Mundenheim 4 Min.— 50 Meter⸗Rütkenſchwimmen für Turnerinnen: Kreismeiſterin Herzig Käthe Rot⸗Weiß Kaiſerslautern 52 Sek.; 2. Moeſel Gretel TV. Neuſtadt, 55,3 Sek.; 3. Dechet Hedwig TV. Mundenheim 59,1 Sek. Waſſerballſpiel. TV. Frankenthal gegen§C. Ludwigshafen:1. Nabſport Großer Mifa⸗Straßenpreis von Mainz Auf einer 165 Km. langen Strecke bei Mainz veranſtaltete der BDR am Sonntag den Großen Mifa⸗Straßenpreis von Mainz für Fahrer der B⸗ und C⸗Klaſſe. Der Verlauf des Rennens war glatt, von einigen durch die Hitze verurſachten Stürzen abgeſehen. Leider war die Organiſation des Ren⸗ nens durchaus unbefriedigend. Die C⸗Fahrer hatten nur 85 Km. zurückzulegen. Gegen den Sieger Jörg wurde Proteſt eingelegt. S Die Ergebniſſe: B⸗Klaſſe(165 Km.): 1. Müller⸗Elberfeld:53 Std. 2. Röhl⸗ Dresden:61,5. 3. Dierks⸗Dortmund% Lg. 4. Both⸗Mainz 5162. 5. Schmitz⸗Frankfurt:04. C⸗Klaſſe: 1. Jörg⸗Bietzenheim:51 Std.(85 Km.). 2. Aretz⸗ Mainz. 3. Bindert⸗Frankfurt. Löckwaseal Schinznach — 1 10 12 mimmt nach Prof. Br. Freadwelf„unter den Schwefelquelien des Tontinents die erste Stelle ein“(relatic höchster Sättisungssrad an Schwefelwasserstoff). Geeignet bei Gicht und Nheumatismus(inkl. Lumbago usw.), Knochen und Gelenkerkrankungen, chron. Venen- entzündung, Krampfadergeschwüren, chron. Katarthen der Schleimhäute, Frauenleiden, PDrüsenaffektionen, Skrofulose, Arteriosklerose, nicht tuberkulösen Katarthen der Luftwege. 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Die Feuerbestattung findet Dienstag nachmit- Von Blumenspenden und Trauerbesuchen wolle man im Sinne der Verstorbenen gütigst absehen. 51¹36 Offene Stellen 4 Tuchgroßshandlunꝗ sucht tüchtigen, jüngeren Lageristen und Jernauter zum baldigen Eintritt. Angebote mit Bild, Zeugnisabschriften und Gehaltsansprüchen erbeten unter T d 157 an die Geschäftsstelle dieses Blattes. *5183 Tüchtiger Bauführer mit mehrjähriger Praxis auf Büro und Bauſtelle zum ſofortigen Eintritt geſucht. Angebote mit Zeugnisabſchriften und Gehaltsanſprüchen erbeten. 7916 Tücht. Maurerpolier zum ſofortigen Eintritt geſucht. F. u. A. Ludwig G. m. h. H. Holzstraße—8. Herren⸗Konfektion. Flotter, jüngerer, branchekundiger a*5141 Ver Käufer welcher auch befähigt iſt, Private u. Beamte für Maß⸗Anf. zu beſuchen, per ſofort geſucht. Ausführliche Angebote mit Bild erbeten unt. A.21 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. Für leichtere Büroarbeiten auf—4 Halb⸗ tage in der Woche ſuchen wir eine weibl. tüchtige Kraft. 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