„ re/ 15 1· zdel⸗ avch. 529 nd⸗ 15 le. Bezugspreiſe: In Mannheim u. Amgebung frei ins Haus oder durch die Poſt—..⸗M.2,80 uhn Veſtelt eld. Bei eptl. Aenderung der wirt chaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung ſcäfteſteler Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. Haupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 1,4˙6, (Baſſermannhaus). Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr.6, Schwetzingerſtr. 19,20 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12mal. Fernſprecher: 24944, 24945.24951.24952 u. 24958 Beilagen: Sport und Spiel. Aus Seit und Leben Alannheimer Frauenzeitung Mannheimer Heneral Anzeiger Unterhaltungs⸗Beilage Aus der Welt der Technik Preis 10 Mennig 1927— Nr. 365 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 9,40 N Nelamen —4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet. Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks, Bettiebsſtörungen uſw. berechtigen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ar gaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Wandern und Neiſen. Geſetz und Necht Briands in der Truppenverminderung um 3 10000 Mann Sicher iſt auch das noch nicht § London, 10. Aug.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Der Pariſer Korreſpondent des„Daily Expreß“ will von zu⸗ verläſſiger Seite erfahren haben, daß das franzöſiſche Kabinett geſtern eine Herabſetzung der franzöſiſchen Be⸗ ſatzungstruppen im Rheinland beſchloſſen habe. Es ſei noch nicht feſtzuſtellen, ob es ſich um 5000 oder 10000 Soldaten handele. Die deutſche Regierung werde unverzüglich von der Entſcheidung benachrichtigt werden, doch die Zurückziehung der Truppen erſt nach der Völkerbundsverſammlung im September ſtatt⸗ finden. Der genannte Korreſpondent erfährt ferner, daß im franzöſiſchen Kabinettsrat harte Meinungskämpfe ſtattgefunden haben, ehe es zu dem Entſchluß gekommen ſei. Während der„Daily Expreß“ als einziges engliſches Blatt die Meldung von einer Herabſetzung der Rheinlandtruppen bringt, beſchäftigt ſich der diplomatiſche Mitarbeiter des „Daily Telegraph“, dem von der angeblichen Pariſer Ent⸗ ſcheidung nichts bekannt iſt, noch mit den Ausſichten der Befreiung des Rheinlandes und meint, die deutſchen diplomatiſchen Bemühungen in Paris und London würden ſehr bald wieder aufgenommen werden. Der Korreſpondent erklärt, daß die deutſch⸗franzöſiſchen Beziehungen ſtark beein⸗ trächtigt würden durch den Verdächtigungsfeldzug, der in der franzöſiſchen Preſſe und von gewiſſen belgiſchen Staatsmännern gegen Deutſchland geführt werde. In engliſchen politiſchen Kreiſen halte man ſich von der Aus⸗ nutzung ſolcher angeblicher Enthüllungen, wie ſie die „Menſchheit“ gebracht habe, fern. Man würde jedenfalls ſolche Enthüllungen, wenn ſie ſich auf den engliſchen Mili⸗ tarismus beziehen würden und von einer fanatiſch pazi⸗ fiſtiſchen Seite kämen, keinesfalls ernſt nehmen. Jedoch ſeien die Tatſachen des zweiten Gegenſtandes, an den ſich der Feldzug der franzöſiſchen Preſſe halte, nämlich der Bericht General Gufllaumats, in keiner Weiſe anzu⸗ 8 weifeln. 09 Was man jedoch in engliſchen Kreiſen durch⸗ aus bezweifle, ſei die Richtigkeit der Schlüſſe, die der General aus dieſen Tatſachen ziehe. Es ſei heutzutage un⸗ möglich, zwiſchen ſtrategiſcher und kommerzieller Bedeutung von Verkehrsmitteln zu unterſcheiden. Es ſei kein Zweifel, daß Deutſchland im Rheinland ſeine Luft⸗ und Eiſenbahnver⸗ bindungen rapide ausbaue. Es könne auch nicht geleugnet. werden, daß ſolche Anlagen im Kriegsfalle nützlich ſein würden, es ſei jedoch zu weitgehend, wenn man daraus den Schluß ziehe, daß dieſe Bauten von Deutſchland zu Kriegs⸗ zwecken durchgeführt würden. Außerdem ſeien die deutſchen Eiſenbahnen unter dem Dawesſyſtem ununterbrochen gentrum und Reichsbanner J Berlin, 10. Auguſt.(Von unſerem Berliner Büro.) in der Stätte, von der aus noch vor kurzem Herr Hörſing ie Verwaltungsgeſchäfte der Provinz Sachſen leitete, hat geſtern der Bundesvorſtand des Reichsbanners Schwarz⸗rot⸗ 115 getagt. Die Konferenz galt in der Hauptſache dem Ver⸗ des Zentrums zum Reichsbanner. Das Thema iſt ja ſchon ſeit längerer Zeit akut. Es wurde bereits auf dem dies⸗ geder Parteitag des Zentrums geſtreift, ohne daß es zu delimmten Beſchlüſſen kam. Der taktloſe Angriff des Bun⸗ esvorſitzenden Hörſing auf die öſterreichiſche Regierung hat 0 den Stein erneut ins Rollen gebracht und es hatte ſchon en Anſchein, als ob der Austritt des Kanzlers nicht ohne deswirkung auf die Haltung der Reichsbannerangehörigen zes Zentrums überhaupt bleiben würde. Dieſe Annahme hat ich jedoch in der Folge als irrig erwieſen. Die Vorausſage, zaß die offizielle Abkehr des Reichskanzlers vom Reichs⸗ zanner den Beginn einer Sezeſſion der Zentrumsmitglieder 8 würde, ſogar daß zum mindeſten auf den Druck die⸗ er Gruppe hin, Hörſings Entfernung von der Leitung der rganiſation erfolgen würde, iſt nicht eingetroffen. Eine Ver⸗ ammlung der Reichsbannermitglieder des Zentrums in rentan bat ſich vielmehr bemüht, die Dinge wieder einzu⸗ 5 en, und ſich darauf beſchränkt, Herrn Hörſing eine Art von Bewährungsfriſt zuzubilligen. 8 In der gleichen Richtung ſcheinen nun auch die geſtrigen erhandlungen in Magdeburg verlaufen zu ſein, deren Er⸗ gebnis, wie wir aus Zentrümskreiſen hören, in einem offi⸗ 5 5 Kommunique der Oeffentlichkeit unterbreitet werden 995 Der dem Reichsbanner nahe ſtehende linke Flügel des hält, trotz mancherlei Unzuträglichkeiten, die der kunmünierende Einfluß der Sozialdemokratie unerhalb der Organiſation mit ſich bringt, das Reichsbanner nach wie vor für ein vorderhand noch unentbehrliches Ab⸗ wehrmittel im Kampf gegen die Rechtsverbände. Uebrigens war der dem Vorſtand angehörende Zentrumsabgeordnete dos verhindert, an der Magdeburger Beratung;eilzu⸗ nehmen, ſo daß ihr als Vertreter des Zentrums lediglich der Abgeordnete Krone beiwohnte. Zentrum und Deutſchnationale 2 UA Berlin, 10. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) Die des Flaggenerlaſſes im ſtändigen Ausſchuß des preußiſchen Landtags hat den mancherlei Kontroverſen überwacht durch internationale Experten, zu denen auch ein franzöſiſcher Delegierter gehöre. Ebenſo ſei die Erſtellung neuer Flughäfen im beſetzten Gebiet nur mit Kenntnis der Alliierten und ſogar nur mit Erlaubnis der Alliierten möglich. Infolgedeſſen könne in keinem Falle von einem Bruch des Verſailler Vertrages geredet werden. Was die Sportverbände angehe, die angeblich militäriſchen Geiſt pflegen und militäriſch aggreſſiv wirken, ſo müſſe man ſagen, daß ſolche Verbände, wenn ſie wirklich im kriegeriſchen Geiſt organiſiert ſeien, jedenfalls am wenigſten gefährlich im be⸗ ſetzten Gebiet ſeien, wo ſie ununterbrochen unter den Augen der Beſatzungsbehörde ſich befänden. In London ſei man der Anſicht, daß ſolchen Sportverbänden ein militäriſcher Wert überhaupt nicht zukomme, wenn man ſie mit der überwiegenden Macht der franzöſiſchen Luftflotte und Artillerie vergleiche. Ueber die Verhandlungen im geſtrigen Miniſterrat wird noch bekannt, daß der Kriegsminiſter Painlevé und Au⸗ ßenminiſter Briand neue Dokumente zur Frage der Herabſetzung der Truppen im Rheinlande unterbreitet haben. Nach langer Diskuſſion wurde ſchließlich auf der Baſis der Vorſchläge von Briand über die Zahl der im Rheinland zu belaſſenden Truppen eine Formel gefunden, der die Miniſter einmütig zuſtimmten. Der„Matin“ will wiſſen, daß auch Marſchall Pétain und General Guillaumat ſich mit den Beſchlüſſen der Regierung einverſtanden erklärt haben. MNur Stimmungsmache? Berlin, 10. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) In einem Teil der Berliner Abendpreſſe wird die aufſehen⸗ erregende Mitteilung von einer bevorſtehenden Geſte Briands in der Frage der Rheinlandräumung gebracht. Es ſcheint ſich ſoweit die Situation von hier aus zu überblicken iſt, um Stimmungsberichte zu handeln, die ſich vorerſt auf tatſächliche Unterlagen ſchwerlich ſtützen dürften. Immerhin hält man es an den Berliner maßgebenden Stellen nicht für ausge⸗ ſchloſſen, daß die an ſich ja recht geringfügige Reduzierung der Truppenzahl, um die es ſich handelt,— es iſt nur von —5000 Mann die Rede— in Geunf durchgeſetzt werden könne. Zu übertriebenen Hoffnnugen liegt indes kein Anlaß vor und man wird ſolchen Mitteilungen gegenüber ſich umſo ſkeptiſcher verhalten müſſen, als im Augenblick nicht zu erkennen iſt, welche Nebenabſichten etwa hinter dieſen Hinweiſen ſich verbergen, die mit der noch immer anhaltenden Hetzkampagne gegen Deutſchland nicht recht zuſammen⸗ ſtimmen wollen. Die„Vorbereitung“ der Genfer Konferenz iſt jedenfalls, wie man ſieht, bereits im Gange. zwiſchen Deutſchnationalen und Zentrum eine neue hinzu⸗ gefügt. Beſonders verübelt hat die Preſſe der Rechten es dem Zentrum, daß es zwei ſeiner Sitze an die Sozialdemo⸗ kratie abtrat. Die„Deutſche Tageszeitung“ ſpielt auch bei dieſem Anlaß wieder das Reichszentrum gegen das preußiſche Zentrum aus und bemerkt vorwurfsvoll, daß eine ſolche Politik mit doppeltem Boden ihre Nachteile nicht nur für die Koalitionsfähigkeit des Zentrums, die doch zu⸗ gleich ein Koalitionsbedürfnis ſei, ſondern auch für das Zen⸗ trum als Partei ſelber haben muß, denn keine Partei verletze auf die Dauer ungeſtraft immer wieder ihre ſelbſt gegebene Zielſetzung zu Gunſten taktiſcher Einigungsbehelfe. Die„Germania“ nimmt ſich nun der Sache des preußi⸗ ſchen Zentrums an. Sie weiſt darauf hin, daß die im ſtändi⸗ gen Ausſchuß vom Zentrum geübte Taktik durchaus kein No⸗ vum darſtelle, und daß im übrigen das Abſtimmungsergebnis dadurch nicht beeinflußt worden ſei. Dann aber wendet ſich das Zentrumsorgan der prinzipiellen Seite der Angelegen⸗ heit zu und hält den Deutſchnationalen vor, ihr Kampf in Preußen gegen die Farben des Reichs ſtünde im Gegenſatz zu den von den Deutſchnationalen in den bekannten Richt⸗ linien eingegangenen Verpflichtungen. Die deutſchnationale Preſſe verſuche den Streitpunkt auf das Formale zu verſchie⸗ ben. Nicht das ſei das wichtigſte, ob die preußiſche Regierung befugt ſei, durch den ſtändigen Ausſchuß die Verordnung be⸗ ſchließen zu laſſen. Daß dies notwendig ſei, könne niemand beſtreiten, dem es wirklich ernſt ſei mit der Anerkennung der Reichsfarben, alſo: Die Haupttriebfeder für das Verhalten der Deutſchnationalen und ihrer Preſſe in dieſer Angelegen⸗ heit ſei die Feindſchaft gegen die Farben des Reiches. * Elektriſche Abſtimmung im finniſchen Parlament. Der finniſche Reichstag hat ſich jetzt eine elektriſche Abſtimmungs⸗ maſchine einbauen laſſen. Dieſes Parlament dürfte damit das erſte der Welt ſein, das einen derartigen Apparat beſitzt. Sämt⸗ liche Plätze ſinb mit elektriſchen Leitungen verbunden, die zu einem Schaltbrett führen und es wird auf verſchiedenen Ko⸗ lonnen mit Ja und Nein wie auch mit den Namen durch Druck auf einen Knopf abgeſtimmt. Das Verfahren iſt ſo einfach, daß die 200 Mitglieder des Reichstages innerhalb von 70 Se⸗ kunden abſtimmen können. Durch verſchiedene Einrichtungen iſt Vorſorge getroffen, daß doppelte Abſtimmungen nicht vor⸗ genommen werden können. Der Apparat iſt das Patent eines Schwoden. Der Kampf um den Anſchluß Von Handelskammerſekretär Dr. Gebert⸗Salzburg Der Kampf um jede große Sache trägt bald hinauf auf die Wogenkämme des Lebens, bald mag er dann wiederum in faſt ausſichtsloſe Tiefen verſinken, um wiederum mit doppelter Macht den Weg in die Höhe anzuſtreben. Auch vom Anſchluß zu ſprechen, heißt ſich von vorneherein der großen Tragik be⸗ wußt werden müſſen, mit der Klarheit und Wahrheit allerorts den Kampf ums Licht führen muß. Seit Locarno war dem öſterreichiſchen Anſchlußgedanken etwas Sonne gegönnt, die ganze angelſächſiſche Welt ſchien der Erörterung der Anſchlußprobleme näher gekommen zu ſein, und ſie nicht mehr als ein diaboliſches Zwiſchenſpiel einer un⸗ vernünftigen deutſchen Außenpolitik zu betrachten, die Stim⸗ mung in Frankreich und Italien ſchien einer ſachlichen Be⸗ handlung des Anſchlußproblemes gerechter werden zu wollen. Selbſtverſtändlich war dieſe Entwicklung den Kreiſen innerhalb der Entente, welche noch nicht erkennen, daß das Anſchlußproblem mehr denn je ein Stück notwendiger Zu⸗ kunftsgeſtaltung Europas iſt, außerordentlich peinlich; außer⸗ dem aber ſeit dieſe Kreiſe merken, wie auch innerhalb der öſterreichiſchen Bevölkerungs⸗ und Wirtſchaftskreiſe die An⸗ ſchluß⸗Stimmung zunehmend zur fortreißenden Volks⸗ bewegung wurde und wie namentlich innerhalb des letzten Jahres der Anſchlußgedanke aus rein wirtſchaftlich⸗ſachlichen Erwägungen heraus innerhalb der geſamten öſterreichiſchen Bevölkerung Boden gewann. Da mußte alſo wieder einmal etwas geſchehen!... und man iſt auch raſch mit dem richtigen Mittel zur Hand: man weiß, daß das öſterreichiſche Volk außer⸗ ordentlich friedliebend iſt, man ſpürt aber auch, daß wohl kaum einem anderen Volke die traurigen, blutigen Ereigniſſe des 15. Juli ſolchen ehrlichen Abſcheu und das vollkommene Ab⸗ kehren von jedem Blutvergießen einflößen hatte können als dem öſterreichiſchen: alſo erfindet man die Konſtruktion, daß juſt der Anſchluß zum Kriege, zu einem neuen euro⸗ päiſchen Blutvergießen führen müſſe! Es muß mit der ſachlichen Begründung der Anſchluß⸗ bekämpfung ſchon recht ſchwach ſtehen, wenn man der großen Welt ſolche Phantaſien weltpolitiſcher Entwicklungs⸗ linien vorgaukeln zu können glaubt, und wenn den Leuten, die doch letzten Endes durch verfehlte„große Politik“ die Schuld an derartigen Vorkommniſſen tragen, die Ereigniſſe, die ſich in Wien am 15. Juli abgeſpielt haben, nicht traurig genug ſind, um ſie zum Ausgangspunkte einer Hetze gegen die öſterreichiſchen Anſchlußbeſtrebungen zu machen. Die an ſich ſehr bedauerliche verſchärfte innerpolitiſche Spannung in Oeſterreich hat ihre Urſachen ganz gewiß nicht in der Grundeinſtellung des öſterreichiſchen Volkes, deſſen Widerſtandskraft gegen Schickſalsſchläge und deſſen Langmut auch von Gegnern gerne anerkannt wird, ſondern ſie iſt zur Hauptſache doch nur in der Fülle der Schwierigkeiten zu ſuchen, die ſich der Sicherung auch nur einer beſcheidenen wirt⸗ ſchaftlichen und kulturellen Exiſtenz mit jedem Tage mehr ent⸗ gegenſtellen, in der Unerbittlichkeit, mit der man dieſem Volke ein Leben aufzwingen zu können glaubt, das ſeiner geiſtig⸗kul⸗ turellen Vergangenheit gerade zuwiderläuft und jede Entwick⸗ lungsmöglichkeit in materiell⸗wirtſchaftlicher Hinſicht in den erſten Anſätzen zerſtört! Daß eine derartige wirtſchaftliche Einengung Kräfte wecken muß, die in abſolut zu verurteilender Jorm„Betätigung“ ſuchen, iſt nicht öſterreichiſche Eigentümlichkeit und noch viel weniger Entwicklungserſcheinung fortſchreitender Anſchluß⸗ beſtrebungen! 5 Es heißt wirklich, die Welt, die ja in Einzelheiten über die öſterreichiſche Frage leider noch immer nicht orientiert iſt, belügen, wenn man die Unruhen auch nur in den leiſeſten Zuſammenhang mit der wirtſchaftlichen Anſchlußfrage bringen will— gerade das Gegenteil iſt der Fall; würde man endlich die Fülle der Argumente ernſthaft und ohne übel⸗ wollende Voreingenommenheit überprüfen, von denen aus⸗ gehend die öſterreichiſche Bevölkerung und die ernſte Wirt⸗ ſchaftspolitik den Anſchluß wirtſchaftlich und geiſtig⸗kulturell fordert, ſo würde man an der Tatſache nicht vorüber können, daß die Berückſichtigung der Argumente am eheſten geeignet wäre, Oeſterreich an Geſchehniſſe vorüberzuführen, wie ſie in der vergangenen Woche wieder einmal zur Aufrüttelung des Weltgewiſſens— leider noch immer nach verkehrter Richtung! — führten! Nicht nur für Oeſterreich würde der Anſchluß in abſeh⸗ barer Zeit die Möalichkeit bringen, ſeine wertvollen Wirt⸗ ſchaftskräfte innerhalb eines geeigneten Territoriums zur Geltung zu bringen, dadurch zu einem aktiven Wirtſchafts⸗ beſtandteil Europas zu werden und gleichzeitig für ſeine Be⸗ völkerung die ſicherſten Garantien zu ſchaffen, daß ſich der Unmut nicht mehr in den Formen des 15. Juli ausleben muß, ſondern es würde darüber hinaus für die Welt⸗ beruhigung und die Befriedung Europas, deren Herbei⸗ führung ja gewiß nicht mehr allzu lange hinatsgeſchoben werden kann, ein wertvolles Stück Arbeit geleiſtet werden. denn ein von wirtſchaftlichen Erſchütkerungen durchzucktes un! damit im Zuſammenhang ſozial beunruhigtes Oeſterreich wiri nie aufhören können, ein weltpolitiſch⸗gefährlicher, mittel europäiſcher Unruheherd zu bleiben, vielmehr es zu werden Hier können— und dieſe Gewißheit mögen die Weltgewal tigen aus den Bluttagen des 15. Juli ziehen!— Nicht irgend welche neue„Hilfsaktion“, nicht irgendwelche handelspolitiſche Scheinaktion, ſondern nur die Sicherheit der primitivpſten Exiſtenzrechte eines Volkes helfen, wie ſie die öſterreichiſche Bevölkerung mit immer mehr wachſender Ueberzeugung und Feſtigung im wirtſchaftlichen Anſchluß an das groſe, deutſche Wirtſchaftsgebiet gegeben findet! 2. Seite. Nr. 365 — Nene Mannheinter geitung(Mittag-Angabe)— Mittwoch, den 10. Auguſt 1927 Die Gewißheit mag Herr Jules Sauerwein vom Matin? hinnehmen, daß das friedliebende Oeſterreich den Anſchluß ganz gewiß nicht um den Preis eines Kriegs erkaufen möchte, daß es daher, wenn es mit zunehmender Ueberzeugung den Anſchluß fordert, nicht in den Krieg treiben will und würde, ſondern wegführen möchte von zenen Geſtaltungsmöglichkeiten eines öſterreichiſchen Wirt⸗ ſchaftsſchickſals, die eintreten könnten, wenn eben der harte Kampf um die Exiſtenz eines Volkes und ſeiner Wirtſchaft mutwillig erſchwert wird und wenn man dieſem Wirtſchafts⸗ kampfe nicht friedliche Entwicklungsbahnen gönnt! Und ſcheut ſich die Hetze gegen den Anſchluß nicht, die ſchlimmſte Selbſtgeißelung dadurch vorzunehmen, daß ſie nunmehr behauptet, das Erſtreben desjenigen„geheiligten“ Rechtes, das man als„Nationalitätenrecht“ ſelbſt inner⸗ aſiatiſchen Stämmen zubilligen zu müſſen glaubt und das man als das Kernſtück des ſogenannten Friedensver⸗ trages rühmt, daun als caus a belli hinzuſtellen, wenn juſt dieſe Friedensrechte von Oeſterreich aus tauſendfach begründeten Geſichtspunkten heraus gefordert und betrieben wird? Eine recht betrübliche Erſcheinung in dieſen Tagen iſt nur, daß die Zermürbung des Anſchlußwillens der öſterreichiſchen Bepölkerung, der neuerdings mit ſolcher Macht vom ehe⸗ maligen feindlichen Auslande her eingeſetzt hat, in den eigenen deutſchen Kreiſen merkwürdig anmutende Bündnishilfe findet. Da kann man nur mit dem Hiſtoriker Andreas⸗Hei⸗ delberg ausrufen: Deutſchland, Philiſter über Dir, welche andere Nation als die unſere würde, wenn es der Erhaltung und Vereinigung mit ihren Volksgenoſſen gilt, ſolche peſſi⸗ miſtiſch angehauchte Fragen überhaupt aufwerfen? Die Wahrheit braucht oft lauge, ehe ſie ſich durchſetzt, aber davon, daß ſie ſich in der Anſchlußfrage durchſetzen wird und muß, davon iſt Oeſterreich gerade im Hinblicke auf die ſchmerz⸗ lichen Juliereigniſſe mehr denn je überzeugt! Die heutige Kabineltsſitzung =Berlin, 10. Auguſt.(Von unſerem Berliner Büro.) Ur⸗ ſprünglich war vorgeſehen, daß an der heutigen Kabinetts⸗ ſitzung alle Miniſter teilnehmen ſollten. Inzwiſchen iſt der Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Curtius plötzlich er⸗ krankt und auch der Reichsarbeitsminiſter Dr. Brauns wird durch ein plötzliches Blinddarmleiden, das ihn auf ſeinem Landgut im Allgäu befiel, von Berlin ferngehalten. Ob Herr Schätzl, der Poſtminiſter, anweſend ſein wird, iſt noch ungewiß. Der Reichswehrminiſter befindet ſich nach dem„Lokalanzeiger“ gegenwärtig noch auf einer Inſpek⸗ tionsreiſe bei der Marine und der Reichsfinanzmini⸗ ſter hat ſich nach Baden begeben, um an der Verfaſſungs⸗ feier teilzunehmen. Damit iſt die Zahl der z. Zt. in Berlin weilenden Kabinettsmitglieder ſtark zuſammengeſchmolzen, ſo daß unter Umſtänden nur der Kanzler, der Außenminiſter und die 4 deutſchnationalen Mitglieder der Reichsregierung ſich zu der Konferenz zuſammenfinden werden, die ſomit nur den Charakter einer Miniſterbeſprechung tragen dürfte. Der„Lokalanzeiger“, der die von uns von vornhereine als höchſt unwahrſcheinlich bezeichnete Ankündigung einer vom Kabinett gevlanten beſonderen außenpolitiſchen Aktion aufgebracht hat, muß jetzt unſerer Auffaſſung recht gehen, die dahin geht, daß man auf dem üblichen diplomatiſchen Wege die vornehmlich durch die engliſch⸗franzöſiſche Preſſe⸗ kampagne entſtandenen Unſtimmigkeiten zu beſeitigen ver⸗ ſuchen wird, wobei natſtrlich dem politiſchen Meinungsaus⸗ tauſch der Außenminiſter in Genf hervorragende Bedeutung zukommt. Mit irgend welchen Beſchlüſſen über die in Genf zu befolgende Politik iſt nach all dem nicht zu rechnen. Der Lotteriebetrug Wie verlautet, ſind die eingehenden Unterſuchungen. die von Staatsanwaltſchaftsrat Zimmermann in der Betrugs⸗ affäre bei der Preußiſch⸗Süddeutſchen Klaſſenlotterie geführt wurden, am Dienstag abend abgeſchloſſen worden. Die beiden Verhafteten wurden dann dem Vernehmungsrichter am Po⸗ lizeipräſidium, Amtsgerichtsrat Struckmann, vorgeführt. Die⸗ ſer ließ ſie ſofort nach Moabit bringen. Von den veruntreuten Geldern fehlen bisher noch 20 000 Mark. Böhm behauptet, ihm ſei das Geld, das aus einzelnen 1000 Mark⸗Scheinen be⸗ ſtand, auf einem Autobus von einem Taſchendieb ge⸗ ſtohlen worden. Da er ſich aber vor der Aufdeckung des Be⸗ terugs im Seebad Kranz befunden hat, nimmt die Staats⸗ — 85 an, daß er das Geld dort irgendwo untergebracht at Der preußiſche Finanzminiſter hat auf dem Dienſtauffichtswege angeordnet, daß eine allgemeine Unter⸗ ſuchung der Vorgänge bei der Lotteriegeneraldtrektion erfol⸗ gen ſoll. Mit dieſer Unterſuchung iſt ein Miniſterialrat des preußiſchen Finanzminiſteriums beauftragt worden. Außer⸗ dem iſt die Oberrechnungskammer an der Unterſuchung be⸗ tefligt. Unabhängig von dieſer Maßnahme läuft ſelbſtver⸗ ſtändlich auch die bereits im Gange befindliche Unterſuchungs⸗ aktion der Staatsanwaltſchaft weiter. Der Termin für die Ziehung der 5. Klaſſe ſoll erſt noch beſtimmt und danach öffentlich bekannt gegeben werden. Die Lotteriedirektion vertritt die Auffaſſung, daß es nicht. genüge. wenn in Zukunft die Auswahl der Beamten für die Durchführung der Zießung noch ſorgafältiger wie bisher ge⸗ prüft werde. Man will vielmehr verhüten., daß die Beamten der Lotteriedirektion überhonyt an der Ziehung der Loſe be⸗ teiligt werden und will an ihre Stelle Perſönlichkeiten ſetzen, die mit den Dingen ſonſt nicht das geringſte zu tun haben. So iſt der Vorſchlag gemacht worden, für den Ziehungsakt No⸗ tare heranzuziehen, wie dies in Frankreich und anderen Ländern ſeit langem der Fall iſt. Ferner iſt auch erwogen worden, Oberßeamte des Finanzminiſteriums mit der Durch⸗ füßrung der Aufgabe zu betrauen. Die Kontrolle der Los⸗ ziehung ſoll noch erheßlich verſchärft und alle Vorgänge durch beſondere Beamte beobachtet und bewacht werden, ſodaß jedenfalls die Garantie für die unbeeinflußbare Auswahl der Loſe arößer erſcheine als bisher. Es ſcheint nunmehr endaültig feſtzuſtehen, daß die beiden verhafteten Lotteriebeamten öhm und Schleinſtein für die bevorſtehende Ziehung in der 5. Klaſſe geplant haben, einen Hauptſchlag auszuführen. Sie wollten ſich nämlich in dieſer Klaſſe auf betrügeriſche Weiſe in den Beſitz der Höchſttreffer bringen. Die beiden Verhafteten weigern ſich noch immer, Angaben darxüber zu machen, auf welche Weiſe ihnen der ganze Betrug gelungen iſt. Inzwiſchen ſoll, wie das„Berliner Tageblatt“ zu melden weiß, auch bereits feſtgeſtellt ſein, daß die beiden Betrüger tatſächlich im Beſitze eines Loſeröllchens der bevor⸗ ſtehenden Ziehung geweſen ſind. Die Ueberprüfung ergab, daß von den 375 000 Loſen noch 278000 in der Radtrommel ſich befinden müßten. Bei der Nachzählung iſt feſtgeſtellt wor⸗ den, daß nur noch 277 999 Loſe vorhanden ſind, alſo tatſächlich ein Los fehlte. Es ſoll nun neben der Kontrolle des Gewinn⸗ rades noch eine Kontrolle der amtlichen Liſten aus der vorher⸗ gehenden Ziehung vorgenommen werden. was allein mehr als eine Woche Zeit beanſpruchen dürfte. Nach dem„B..“ iſt es möglich, daß auch alle Termine der nächſten Ziehungen auf⸗ gehoben werden. * Franzößehe Kritik an Muſſolini.„Ere Nouvelle“ kritiſtert im Zuſammenhang mit der Meldung von den Manövern italieniſcher Truppen an der Grenze von Savonen den kriegeriſchen Geiſt Muſſolinis und vergleicht ihn mit dem Geiſt von Potsdam unter Wilhelm II. Auch dieſer habe mit Porliebe die deutſchen Truppen an der Grenze von Loth⸗ mingen und auf den Vogeſen manövrieren laſſen. Die Anterzeichnung immer noch verzögert VParis, 10. Aug.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Handelsminiſter Bokanowſky hat ſeine Reiſe nach Amerika, die er urſprünglich auf heute feſtgeſetzt hatte, ver⸗ ſchoben, in der beſtimmten Erwartung, daß noch im Laufe dieſer Woche endlich die Unterzeichnung des deutſch⸗fran⸗ zöſiſchen Handelsabkommens ſtattfinden werde. eJ Berlin, 10. Auguſt.(Von unſerem Berliner Büro.) Sowohl an Pariſer wie an Berliner maßgebenden Stellen ſcheint man neuerdings wieder Hoffnungen zu ſchöpfen, den Handelsvertrag noch in der laufenden Woche unter Dach und Fach bringen zu können. Wie das B. T. erfährt, hat geſtern in Berlin eine Miniſterbeſprechung ſtattgefunden, die ſich mit den noch offen ſtehenden Fragen des Handelsvertrages be⸗ ſchäftigt. Es heißt, daß die deutſche Delegation in Paris noch geſtern Inſtruktionen erhalten hat, aufgrund deren heute eine erneute Ausſprache gepflogen werden ſoll. Es bleibt abzu⸗ warten, ob in ihr uun endlich die Baſis der Einigung gefun⸗ den wird, andernfalls iſt eine Vertagung auf den Her bſt unvermeidbar. Die Entſcheidung muß jedenfalls in dieſen Tagen fallen. Briand über den Völkerbund Polemik gegen Senator Jouvenel VParis, 10. Aug.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Briand ſcheint ſich über das Demiſſionsſchreiben des bisherigen Vertreters Frankreichs im Völkerbund, Senator de Jou⸗ venel, und über ſeinen Artikel im„Matin“, in dem er die Gründe ſeiner Demiſſion darlegt, ſehr zu ärgern. Im Laufe des geſtrigen Miniſterrats legte der Außenminiſter den Brief Jouvenels vor, ebenſo das Antwortſchreiben, das er ihm zu⸗ kommen ließ. Briand drückt darin nicht nur ſein Bedauern über den Rücktritt des Senators aus, ſondern auch ſeine Ueberraſchung über die von ihm angeführten Motive. Er erinnert Jouvenel daran, daß die Beſchlüſſe der franzöſiſchen Völkerbundsdelegation ſtets einſtimmig gefaßt wurden und daß er, Jouvenel, an allen Arbeiten teilgenommen habe, ohne jemals irgend welche Vorbehalte zu machen. Briand geſtaltet ſein Antwortſchreiben zu einer ausführlichen Darlegung der Reſultate, die der Völkerbund bisher erzielte und der Rolle, die Frankreich im Schoße des Genfer Inſtituts ſpielte. Jouvenel möchte, wie aus ſeinem geſtrigen Artikel hervor⸗ geht, aus dem Völkerbund einen allmächtigen Organismus des internationalen Rechts machen und erhebt gegen die fran⸗ zöſiſche Diplomatie den Vorwurf, ſie hätte den Völkerbund veranlaßt, ſchwere internationale Konflikte, in denen er die Entſcheidung hatte, aus der Hand zu geben. Briand weiſt dieſe Behauptung energiſch zurück, Der Außenminiſter hält es auch nicht für nützlich und legitim, gegen den Willen der intereſſierten Parteien den Völkerbund mit der Regelung eines Konflikts zu beauftragen.„Ich glaube, ſchreibt Briand, daß es vorteilhaft iſt, jede internationale Schwierigkeit, die durch die Diplomaten normal geregelt werden kann, bevor ſie eine wirkliche Gefahr für den Frieden bietet, außerhalb des Völkerhundes zu behandeln. Meine Auffaſſung über dieſen Punkt hat ſich niemals geändert.“ Den Preſſevertretern gegenüber gab Briand nach dem geſtrigen Miniſterrat eine längere Erklärung ab, über die vom Völkerbund bisher eingehaltene Politik und die Erfolge, die er bisher erzielt habe. Briand betonte, daß der Völker⸗ bund ſeit 1922 keine einzige Angelegenheit, die ſeiner Rechts⸗ ſprechung unterſtellt wurde, aus der Hand gegeben hahe„Der Völkerbund hat die ſchwierige und heikle M oſſul⸗Affäre geregelt, ſagte Briand. Er hat in 48 Stunden den griechiſch⸗ bulgariſchen Konflikt beigelegt und Herr Jouvenel weiß genau, unter welchen Umſtänden ich damals den Rat, deſſen Vorſitz ich führte, in Paris zuſammenrief. Es gibt ſelbſt einen Fall, wo ich trotz den ganz ſpeziellen Umſtänden nicht gezögert habe, den Ereigniſſen zuvorzukommen und im Namen der franzöſiſchen Regierung die Anrufung des Völker⸗ bundes vorgeſchlagen habe, wenn die angebahnte diplomatiſche Aktion nicht zum Ziele führen ſollte. Ich meine dabei den Konflikt, der zwiſchen Großbritannien und den ſüd⸗ chineſiſchen Behörden wegen des Statuts der eng⸗ liſchen Konzeſſion in Hankau auszubrechen drohte.“ Briand machte auch auf die Weigerung Frankreichs aufmerkſam, an der von Coolidge vorgeſchlagenen Seeabrüſtungskon⸗ ferenz teilzunehmen und bezeichnet ſie als einen neuen Be⸗ weis dafür, daß der Völkerbund die ihm anvertrauten Auf⸗ gaben nicht aus der Hand gebe.„Sie kennen meine tiefſte Ueberzeugung, die ich ihnen ſchon oft dargelegt habe,“ ſo ſchloß Briand ſeine Ausführungen. „Ich ſehe keine anderen Schranken gegen die Gefahr eines neuen Krieges als den Völkerbund. Dieſer Gedanke allein genügt, alle Anſtrengungen für ſeine Sicherung und Feſtigung zu rechtfertigen.“ Die Polemik zwiſchen 1. und de Jouvenel findet in Paris außerordentlich ſtarke Beachtung. Die verſchiedene Auffaſſung der beiden Diplomaten wird im„Echo de Paris“ in die Antitheſe Locarno—Genf zuſammengefaßt. Per⸗ tinax findet, daß weder Briand noch Jouvenel ihrer Auffaſ⸗ ſung völlig Ausdruck gegeben haben. Briand weiß genau, daß in Zukunft alles, was irgendwie von 1 iſt, nicht durch die Tagung des Rates oder der Völkerbundsverſammlung beſchloſſen werde, ſondern durch die 6 Großmächte. In den Verhandlungen zwiſchen dieſen Großmächten wer⸗ den alle Probleme, von denen man überhaupt zu ſprechen wage, wie das deutſche und das ruſſiſche Problem, behan⸗ delt. Daneben gebe es aber auch noch andere Probleme, wie z. B. das albaniſche, von dem niemand ein Wort zu reden wage. Was Herrn Jouvenel aubetrifft, ſo müſſe er erkennen, daß alle Probleme, die er in ſeinen Unterredungen mit Lord Cecil in den Jahren 1922 und 1923 geprüft habe, zuſammen⸗ gebrochen ſeien.„Was iſt aus dem gegenſeitigen Hilfsvertrag, dem gegenſeitigen Garantiepakt und der Entwaffnung gewor⸗ den?“, fragt Pertinax.„Von ihnen beſteht nichts mehr als die Erinnerung an eine Anzahl von angenehmen Diners.“ ——— Die Vayriſche Volkspartei für Schätzl Berlin, 10. Auguſt.(Von unſerem Berliner Büro.) In einer„halbamtlichen“ Auslaſſung erklärt die Bayriſche Volkspartei, daß ſie Herrn Schätzl wegen ſeiner Tarifreform nicht abzuſchütteln gedenke und ihm auch jetzt noch ihr Ver⸗ trauen bewahre. Man wird nicht fehl gehen in der Annahme, daß dieſes Votum dem Eindruck begegnen ſoll, als betreihe die Bayriſche Volkspartei auf einen Druck von außen her die Auswechſlung des Herrn Schätzl. Daß deſſen Tätigkeit auch in der eigenen Partei beträchtliches Unbehagen ausgelöſt hat, läßt ſich nach der die Portberhöhung auf das Entſchiedenſte verurteilenden Reſolution des Wirtſchaftsausſchuſſes der Par⸗ tei doch ſchlechterdings nicht einfach leugnen. In dieſem Falle Sache und Perſon trennen zu wollen, erſcheint uns beim beſten Willen nicht angängig, denn Herr Schätzl iſt doch nun einmal der verantwortliche Miniſter, der dieſe„Reform“ mit ſeinem Namen deckt. Möglich und wahrſcheinlich ſogar, daß auch ein anderer an ſeiner Stelle aus Reſſortintereſſen, die ja leider in der Regel den allgemeinen übergeordnet zu werden pflegen, die Tarifſchraube angezogen hätte. ⸗Nur meinen wir, daß beiſpielsweiſe ein ſo anerkannter Fachmann, wie der ja gleichfalls der Bayriſchen Volkspartei naheſtehende Herr Stingl, denn doch bei der Ausarbeitung des Ent⸗ wurfes etwas mehr Sinn und Verſtand hätte walten laſſen. Jnſofern alſo geht die Erklärung der„Bayriſchen Vol“s⸗ partei⸗Korreſpondenz“ an dem Kern der Sache vorbei. Polizei veranlaßt, Am Satto und Vanzeiti ¶Berlin, 10. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) Die anarchiſtiſchen Terrorakte im Ausland haben die Berliner die für die amerikaniſche Botſchaft ge⸗ troffenen Vorſichtsmaßnahmen noch zu verſtärken, zu⸗ mal man für den heutigen Tag, an dem bekanntlich die Hin⸗ richtung Saccos und Vanzettis erfolgen ſoll, neue Demonſtrationen befürchtet. Der polizeiliche Schutz iſt in⸗ zwiſchen auch auf das amexrikaniſche Konſulat und auf die Privatwohnungen der einzelnen Diplomaten ausgedehnt wor⸗ den, die ſtändig bewacht werden. Eine beſondere Kontrolle wird von der politiſchen Polizet außerdem ſeit mehreren Tagen bereits über die anarchiſtiſchen Kreiſe der Reichshaupt⸗ ſtadt ausgeübt. Wie an den Vortagen ſo verſuchten auch geſtern wiederholt Arbeiterdeputationen Zugang zum ameri⸗ kaniſchen Botſchafter zu erlangen, natürlich wie bisher ohne Erfolg. Am Nachmittag näherte ſich ein großer Demonſtra⸗ tionszug der Botſchaft. Die Schutzpoltzei löſte ihn auf und nahm 12 Demonſtranten wegen Verſtoßes gegen das Bann⸗ meilengeſetz ſeſt. Auch in der benachbarten Charlottenſtraße wurde ein Demonſtrationszug aufgelöſt. Aus Ne Pork wird gemeldet: Die Polizei hat in⸗ zwiſchen eine neue Spur bei den Nachforſchungen nach den Bombenattentätern auf die New Porker Untergrundbahn ent⸗ deckt. Es verlautet, daß die Täter in einem Automobil, das das Kennzeichen des Staates Maſſachuſetts trug, die Flucht ergriffen haben. Die Polizei hat Anweiſung erhalten, ſo⸗ fort mit der Schußwaffe vorzugehen, falls Perſonen in verdächtiger Weiſe herumlaufen oder ſich ſonſtwie auffällig benehmen. Nach Angabe der Führer der kommuniſtiſchen und ſozialiſtiſchen Arbeitergruppen werden an dem Proteſtſtreik zwiſchen 600—700 000 Arbeiter teilnehmen. Ein Poltzei⸗ aufgebot von mehrern 1000 Mann wird in Alarmbereitſchaft ſtehen, um Zwiſchenfälle zu verhindern. Die kommuniſtiſchen und ſozialiſtiſchen Führer haben 30 Maſſenverſammlungen in allen Teilen der Stadt angeſetzt. Die der internationalen kommuniſtiſchen Organiſation angehörenden Induſtriearbeiter nehmen eine führende Stelle bei den Streikerklärungen ein, Die Ausſchreitungen in Saarbrücken 2. Saarbrücken, 10. Aug.(Eigener Drahtbericht.) Im An⸗ ſchluß an die Proteſtkundgebung der 50 000 Bergleute des Saargebietes gegen die ſchlechte Entlohnung und Arbeits⸗ methoden auf den Saargruben, iſt es, wie bereits kurz be⸗ richtet, zu ſchweren Ausſchreitungen und blutigen Zuſammen⸗ ſtößen gekommen, die aber mit dem offtziellen Demonſtra⸗ tionszug nichts zu tun haben. Nach der Zugauflöſung kam es zu einer kommuniſtiſchen Sonderaktion, wobei die gerufenen Geiſter, größtenteils Jugendliche beiderlei Geſchlechts, nicht mehr zu bannen waren. Die Frontkämpfer achteten der Mahnrufe ihrer eigenen Führer nicht, ſondern beſchimpften die das Wohngebäude des Saarpräſidenten vor dem Andran der Menge ſchützenden Landfäger, griffen ſie mit Steinen un Biergläſern an, während die Pferde mit Stöcken geſtochen 32775 Ungefähr 20 Perſonen wurden durch Säbelhiebe verletzt. Die geſamte Saarpreſſe bezeichnet als die Grundurſache dieſer Zuſammenſtöße die Hungerlöhne der franzöſiſchen Berg⸗ werksdirektion und bringt das peinliche Empfinden darüber zum Ausdruck, daß die Regierungskommiſſion provokatoriſch Poliziſten auf eigene Landsleute hetzte. Die Gewerkſchaften werden in den nächſten Tagen mit der Saarregierung in Ver⸗ handlungen treten, die dem Völkerbund für die Befriedigung des Saargebietes verantwortlich iſt. Parlamentskandidat der Pazifiſten J Berlin, 10. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Deutſche Friedensgeſellſchaft ſpürt den Drang, ſich bei den kommenden Reichstags⸗ und Landtagswahlen mit einem eige⸗ nen Kandidaten zu betetligen. Das ſoll, wie wir der„DA3“ entnehmen, General v. Schönaich ſein, der dem Kreiſe um Helmut v. Gerlach angehört und gegen den erſt kürzlich auf Antrag des Reichswehrminiſtertums ein Landesverrats⸗ verfahren eingeleitet wurde. Die Deutſche Friedensgeſell⸗ ſchaft will eventuell auch eine nahe ſtehende Partei unter⸗ ſtützen, die ſich bereit erklärt, einen der Vereinigung genehmen Kandidaten aufzuſtellen. Eine Schweizer Stimme zu Förſters Enthüllungen Die„Zürcher Poſt“ ſchreibt über die„Enthüllungen“ Pro⸗ feſſor Foerſters: Ueber die Rolle Foerſters bei dieſer und anderen gegen Deutſchland gerichteten Kampagnen iſt kein Wort zu verlieren. Das Urteil auch außerhalb Deutſchlands dürfte darüber ein⸗ deutig ſein. Man darf aber wohl auf den grotesken Zuſtand hinweiſen, daß jede leiſeſte militäriſche Regung Deutſchlands auch mit noch ſo dürftigen Mitteln ſofort in Paris den bekann⸗ ten Sturm der Entrüſtung entfeſſelt, während die militäriſchen Rüſtungen Frankreichs trotz Verſailles, trotz Genf und Lo⸗ carno, mit größter Ungeniertheit betrieben werden. Die Sorge um die deutſche Nation in der franzöſiſchen Preſſe iſt lächerlich und auch reichlich ſpät. Deutſchland wurde nie ſchärfer getrof⸗ fen und ſchlimmer behandelt, als in jenen Tagen, da man die berühmten Punkte Wilſons in die Ecke ſtellte und Deutſchland einen Gewaltfrieden aufzwang. Letzte Meldungen Start zum Ozeanflug nicht vor Samstag — Deſſau, 10. Auguſt. Die Belaſtungsprobeflüge, die für geſtern abend vorgeſehen waren, ſind ausgefallen. Am Nach⸗ mittag ſtartete nur die in Reſerve befindliche 3. Maſchine. Um 3 Uhr zogen die beiden Beſatzungen mit ihren Angehö⸗ rigen auf den Flugplatz, um ſich den Kinooperateuren und Photographen zu ſtellen. Nach wie vor ſteht ſeſt, daß vor Samstag an einen Start nicht zu denken iſt. Es werden noch zahlreiche Probeflüge, Materialkontrollen und letzte Prüfungen aller Art zu erledigen ſein. Alles war nur amerikaniſcher Bluff Berlin, 9. Auguſt.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Nachprüfung des neuen amerikaniſchen Bauangebots für Berlin iſt nunmehr beendet. Das Verhalten und die Ver⸗ öffentlichungen der amerikaniſchen Firma haben eine ſolche Unkenntnis des wirklichen Sachverhaltes erwieſen, daß ein näheres Eingehen auf die Vorſchläge der Firma nicht in Be⸗ tracht kommt. * * Fernſprechverbindung Moskau⸗Warſchau⸗Berlin. Ende Auguſt wird die Fernſprechverbindung Moskau⸗Warſchau und durch Vermittlung über Warſchau auch Moskau⸗Berlin er⸗ öffnet. Jedoch dürfte die Linie nur für amtliche Geſpräche freigegeben werden. Nachtrag zum lokalen Teil *Gasvergiftung. Geſtern nachmittag wurde die 31 Jahre alte Ehefrau eines Maſchiniſten aus der Junabuſch⸗ ſtraße mit ihren beiden Kindern im Alter von 27 und 20 Jahren infolge Gasvergiftung in das Allgemeine Krankenhaus eingeliefert. Das jüngſte der beiden Kinder iſt bereits heute früh geſtorben. Ueber die Urſache der Tat ſind Erhebungen im Gange. 50 dem aus ſeiner Heimatſtadt Neuſtadt, die immer ihren Einfluß 9377 twoch, den 10. Auguſt 1027 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 8. Seite. Nr. 365 Städtiſche Nachrichten Das Mittelſtandsſanatorium Uebergabe des Speyererhofes an die Geſellſchaft der Kreiſe Im lichtdurchfluteten Speiſeſaal, der, wie alle gemein⸗ ſchaftlichen Räume des Hauſes und die Korridore, mit herr⸗ lichen modernen und älteren Bildern geſchmückt iſt, die Direktor Dr. Hartlaub aus den Beſtänden der Kunſthalle Mannheim in dankenswerter Weiſe als Leihgabe zur Ver⸗ fügug ſtellte, fand, ſo wird uns geſchrieben, am Montag nach⸗ mittag die Uebergabe des fertiggeſtellten Speyerer⸗ hofes an die Geſellſchaft der Kreiſe ſtatt. Sang⸗ und klang⸗ los, aber gerade darum ſo wirkungsvoll, war dieſe Feſt⸗ ſitzung einer kleinen Gemeinde. Erſchienen waren Vertre⸗ ter der Kreiſe, die die Geſellſchaft bilden; den Vorſitz führte, wie ſeit Jahren, Amtsgerichtsdirektor Molll aus Mannheim. Die Stadt Heidelberg war durch Oberbürgermeiſter Dr. Walz vertreten. Als einzige Gäſte waren geladen: Regie⸗ rungspräſident Matheus, Landeskommiſſär Hebting und die Pfalzoberin vom Bayriſchen Roten Kreuz. Dazu kamen die Aerzte des Hauſes und die bereits vollzählige Schwe⸗ ſternſchaft, im ganzen 15 Perſonen. In einer kurzen Anſprache wies Oberbürgermeiſter Dr. Walz auf die inneren und äußeren Schwierigkeiten hin, die ſich der Schaffung eines neuen ſozialen Hilfswerkes in einer Zeit, in die die Geſchichte des Hauſes fällt, entgegenſtellten. Alle Hemmniſſe wurden überwunden durch die in der Bevöl⸗ kerung wurzelnde Kraft, aus der heraus Heidelberg in zurück⸗ liegenden Zeiten zweimal wieder aufgebaut wurde, und aus einem geſunden Pfälzer Optimismus, der nun durch den Er⸗ folg gelohnt wird. Er legte das Haus, das ein Gemeinſchafts⸗ werk zwiſchen Stadt, Kreis, Pfalz und Baden ſei, nunmehr in die Hände der Geſellſchaft der Kreiſe. Für dieſe über⸗ nahm es Amtsgerichtsdirektor Moll. Er huldigte, ebenſo wie Oberbürgermeiſter Dr. Walz, der Stadt Heidelberg und dem Oberbaurat Haller und ſeinen Mitarbeitern, dem Bauleiter Sauer, aber auch dem Innenarchitekten Fabry aus Wiesbaden, und betonte, wie das Haus nach Lage und Standort geeignet ſei und welch künſtleriſchen Wert es bei aller Sachlichkeit darſtelle. Es ſei nicht immer leicht geweſen, die Kreisräte und Kreisverſammlugen in all den zeitgebun⸗ denen Schwierigkeiten bei der Stange zu halten. Wenn es gelungen ſei, ſo ſeien daran Prof. Fraenkel und Finanz⸗ direktor Veith ſchuld. Der erſtere, von dem die Idee des Krankenhauſes ſtamme, ſei als Bannerträger in den ſchwierig⸗ ſten Situationen immer wieder vorangegangen und Finanz⸗ direktor Veith, als unentbehrlicher Geſchäftsführer der Ge⸗ ſellſchaft, habe ihm als getreuer Ekkehard ſekundiert. Wenn Je von einem öffentlichen Unternehmen, ſo gelte nach ſeiner Entſtehungsgeſchichte von dem Sanatorium Speyererhof: per ASpera ad astra. Die Geſellſchaft habe mit einer Einmütig⸗ keit, wie ſie ſonſt bei Perſonalfragen wohl nicht häufig vor⸗ kommt, Prof. Fraenkel gebeten, die ärztliche Direktion des Hauſes zu übernehmen. Er begleite die Uebergabe an ihn mit dem Wunſche, daß es ihm noch viele Jahre vergönnt ſein möge, ſein Werk zu betreuen. Hierauf dankte Prof. Fraenkel, aber nicht nur in ſeinem Namen, ſondern auch in dem der Aerzteſchaft, der das Einweiſungsrecht von der Geſellſchaft eingeräumt wurde und te es, wie er mit Genugtuung empfinden müſſe, daß in der Vertrauenskriſe ihres Standes von öffentlich⸗rechtlichen Kor⸗ perſchaften ihre mediziniſchen Ideen und Wünſche gehört und durchgeführt wurden. Er rühmte die Wohlfahrtspflege als ein Gebiet, das Parteigegenſätze und Landesgrenzen über⸗ brückt und rückte die Verdienſte ſeines ſtillen Mitarbeiters, des Finanzdirektors Veith, in das richtige Licht. Als För⸗ derer des Unternehmens nannte er ſeinen Freund, Dr. Hch. v. Recklinghauſen in München, der das erſte Baupro⸗ gram aufſtellen half. Er bat, die Manen des Bürgermei⸗ ſters Drach durch Erheben von den Sitzen zu ehren, weil er der geweſen ſei, der das in der Inflation zur Ruhe ge⸗ kommene Projekt wieder lebendig geſtaltete, indem er auf die Möglichkeit hinwies, den notwendig gewordenen Umbau des Syeyererhofes mit dem Neubau des Sanatoriums zu verbinden. Die ſtärkſte Reſonanz fand die Anerkennung, die Prof. Fraenkel Regierungspräſident Matheus zollte und Reichstagsabgeordneten, Geheimrat Ba versdörfer, einſetzten, ſo oft Stockungen auftraten. Regierungspräſident Matheus habe ſich ein bleibendes Denkmal in der Geſchichte dieſes Hauſes auch dadurch geſetzt, daß er den Kurfonds begründet und dieſen ſo reich ausgeſtattet hat, daß jedem Pfälzer Beamten oder Angehörigen freien Berufes eine Kur ermöglicht werden kann, wenn er es vom mediziniſchen Stand⸗ dunkte aus wirklich nötig hat. Mit Hilfe von Regierungs⸗ mäſident Matheus und Landeskommiſſär Hebting hat 8 Fraenkel auch aus Induſtrie⸗ und Handelskreiſen von Zlols und Baden den Betrag von rund 30 000 Mark für die Zwecke ärztlicher Apparate erhalten, wozu die Stadt Fannheim noch ein unverzinsliches Darlehen don 10 000 Mk. zur Verfügung ſtellte. ——— Eine ſtarke ideelle Unterſtützung ſieht Prof. Fraenkel in dem Wohlwollen der Univerſktät, wie es in der Stellung⸗ nahme des früheren, jetzigen und zukünftigen Rektors zum Ausdruck kommt, und vor allem in dem Wohlwollen der mediziniſchen Fakultät. Dieſe beiden im kulfurellen und mediziniſchen Leben Heidelbergs entſcheidenden Stellen haben ihre Mitarbeit im Beirat zugeſagt. Die Angehörigen des mediziniſchen Lehrkörpers werden ſich bei Konſultationen und wo ſonſt das Sanatorium ihres Rates bedarf, nie verſagen. In dieſer Arbeitsgemeinſchaft mit der mediziniſchen Fakultät ſieht Prof. Fraenkel die ſtärkſte Sicherung der Zukunft des Unternehmens. Er ſprach in dieſem feierlichen Augenblick den Wunſch und die Bitte aus, daß für alle Zukunft, wie ſchon bei der Auswahl des Oberarztes, der mediziniſchen Fakultät die Ausübung des Vorſchlagsrechts für die Beſetzung der ärztlichen Stellen und dem Beirat die Vermittlung des Vor⸗ ſchlages an die Geſellſchaft angeboten werde. Er machte noch kurz davon Mittetilung, daß eine Warteliſte eingewieſener Kranken von etwa 40 Aerzten vorliege, die in den nächſten „Tagen aufgenommen werden und daß täglich weitere Anmel⸗ dungen einlaufen. Eine Hauptaufgabe wird außer der pflichttreuen ärztlichen Verſorgung der Kranken die rich⸗ tige Auswahl in mediziniſcher und ſozialer Hinſicht ſein. Wenn dieſe gelingt, könnte der Speyerershof ein Vorbild für andere Schöpfungen dieſer Art werden. Die Privatkranken⸗ anſtalten, um deren Entſtehen ſich der bekannte Kliniker, Profeſſor v. Noorden, bleibende Verdienſte erworben hat, ſind ſeit dem Kriege zahlenmäßig zurückgegangen; aber nicht etwa, weil ſie ſich nicht bewährten, ſondern weil aus wirt⸗ ſchaftlicher Not hexaus weite Kreiſe ſich ihrer nicht mehr be⸗ dienen konnten. Für dieſe kommt das auf Unternehmer⸗ gewinn verzichtende öffeutliche Sanatorium des Mittelſtandes in Frage, das in ſeinen Einrichtungen alles Gute dieſer Sonderkrankenanſtalten übernimmt. Zum Schluß bat Prof. Frankel, nicht nur die Geſellſchaft der Kreiſe, ſondern auch die Stadt Heidelberg, dem Unternehmen weiter Gunſt und Förderung zuteil werden zu laſſen, von dem er hofft, daß es ſich auf eigene Füße ſtellen wird. 5 Nach dem offiziellen Teil reichten die Schweſtern einen ee.* * * Ins Motorrad gelaufen. Geſtern nachmittag fuhr ein Motorradfahrer durch die Akademieſtraße. Bei F 7(Finanz⸗ amt) wollte ein älterer Bürodiener über die Straße. Der Motorfahrer gab zu ſpät Signal und der Bürodiener lief in das Rad hinein und trug innere Verletzungen davon. Der Fahrer wollte den Mann liegen laſſen und weiter fahren, aber ein älterer Herr ſah den Unfall, zog den Fahrer vom Rad herunter und übergab ihn der Polizei. Der Verunglückte wurde in ein Haus geſchafft. * Küchenbrand. Durch Nichtausſchalten eines auf einem Schrank ſtehenden elektriſchen Bügeleiſens entſtand geſtern nachmittag im Hauſe Langerötterſtraße 43 ein Küchen⸗ brand, wobei ein Küchenſchrank und ein Tiſchchen verbrann⸗ ten. Decke, Wände und Türen wurden beſchädigt. Das Feuer wurde durch die um.24 Uhr alarmierte Berufsfeuerwehr 0 15 Schlauchleitung gelöſcht. Der Schaden beträgt etwa e ark. * Das war die böſe Schwiegermama.... Unter Bezug⸗ nahme auf das unter dieſer Ueberſchrift in Nr. 357 veröffent⸗ lichte Marktvorkommnis werden wir um Aufnahme fol⸗ gender Richtigſtellung erſucht: Es iſt unwahr, daß die Tochter der Marktfrau in Heidelberg iſt und ihr Schwiegerſohn ein Verhältnis mit einer Anderen unterhält. Wahr iſt vielmehr, daß die Tochter der Marktfrau ihrem Manne in leichtſinniger unverantwortlicher Weiſe davonlief und ihm die vier Kinder(nicht zwei) zurückließ. Auf Veranlaſſung ihrer eigenen Mutter und Schweſter wurde ſie ins hieſige Kranken⸗ haus und von da aus nach Heidelberg in die pſychiatriſche Klinik verbracht, von wo ſie nach Ablauf eines Vierteljahrs zurückkehrte, ohne ſich zu ihrer Jamilie zu begeben. Die Mutter des angeblich„ungetreuen“ Mannes, die den ganzen Tag in Arbeit ſteht, ſah ſich daher genötigt, ſich nach Hilfe umzuſehen, um den Haushalt ihres Sohnes und ſeiner vier unmündigen Kinder im Alter von—9 Jahren in Ordnung zu halten, die ſie in der Perſon des angeführten Mädchens, einer ehrlichen, fleißigen Hausangeſtellten, fand. Es iſt ferner unwahr, daß die böſe Schwiegermama erſt„die An⸗ dere“ und nach einer Stunde die Mutter des„ungetreuen“ Gatten abfertigte, ſodaß dieſe mit ihren Enkeln zerzauſt und mit zerfetzten Kleidern abzog. Wahr iſt vielmehr, daß beide Frauen, die Mutter des Gatten und das Mädchen mit allen vier ſorgfältig gekleideten Kindern auf den Markt kamen, um Einkäufe zu machen. Sobald die Marktfrau ihrer anſichtig wurde, ging ſie ihnen nach und griff nach einigen anzüglichen Worten die beiden Frauen an. Als die Mutter nach Hauſe kam, ging ihr Sohn mit zur Polizeiwache(), erbat ſich einen damit die betr. Marktfrau ihrer Strafe nicht ent⸗ gehe. den Beamten zu der Frau und zeigte ſie ihm und dann be⸗ gann erſt das Bombardement mit Wagſchalen, Gewichtſteinen, Kaffeekanne uſw., wobei allerdings der Schutzmann ſtark in Mitleidenſchaft gezogen wurde, während ſich der„ungetreue Gatte“ überhaupt nicht aktiv beteiligte. Nach Ankunft auf dem Marktplatz führte der Sohn] * Angefahren. Geſtern mittag wurde zwiſchen N 7 und M 7 ein Radfahrer von einem Auto angefahren. Der Rad⸗ fahrer ſtürzte vom Rad und erlitt ſchwere Hautabſchürfungen am Kopf und an den Händen. Das Rad wurde ſchwer be⸗ ſchädigt. Veranſtaltungen * 30 Pfg.⸗Tag im Friedrichspark. Zur Feier des Ver⸗ faſſungstages findet morgen Donnerstag abend im Friedrichs⸗ park eine bengaliſche Beleuchtung ſtatt. Die Muſik ſtellt die Kapelle Mohr, die in ihrem Programm auch Fanfarenmärſche aufgenommen hat. Heute Mittwoch⸗ findet ein Nachmittagskonzert ſtatt.(Weiteres Anzeige.) * Kein Sonntagszugverkehr am 11. Auguſt in der Pfalz. Am Verfaſſungstag, der in der Pfalz kein geſetzlicher Feier⸗ tag iſt, verkehren im Bezirk der Reichsbahndirektion Ludwigs⸗ hafen die Perſonenzüge wie an Werktagen. Abweichungen hiervon im Verkehr mit den Reichsbahndirektionen, insbeſon⸗ dere Karlsruhe, wo die Perſonenzüge wie an Sonn⸗ und Feiertagen verkehren, iſt aus den veröffentlichten Fahrplänen erſichtlich. Sonntagsrückfahrkarten werden am Verfaſſungs⸗ tag im Bezirk der Reichsbahndirektion Karlsruhe ausgegeben, dagegen nicht im Bezirk der Reichsbahndirekton Ludwigs⸗ hafen und den übrigen Nachbargebieten. Die verausgabten Sonntagsrückfahrkarten ſind auf der ganzen auf der Fahrkarte aufgedruckten Strecke zur Fahrt gültig. * Todesfall. In Freiburg, wo er Heilung geſucht hatte, ſtarb im Alter von 54 Jahren Oberlandgerichtsrat Alexander Brauer. Der Verſtorbene war ein geborener Karlsruher. Er nahm ſeine Richterlaufbahn von Neckarbiſchofsheim aus, wo er drei Jahre, von 1901—04, als Amtsrichter fungierte. Von hier aus führte ihn ſein beruflicher Weg nach Mannheim. Seine Tätigkeit hier als Landrichter brachte ihm bald ſeine Beförderung zum Landgerichtsrat ein. In dieſer Eigenſchaft kam er dann im Jahre 1910 nach Karlsruhe an das Ober⸗ landesgericht, wo er inzwiſchen zum Oberlandesgerichtsrat be⸗ fördert, ſein Amt bis zu ſeiner Krankheit ausübte. Kommunale Chronik Ehrung des Trierer Oberbürgermeiſters * Trier, 9. Aug. Die Stadtverordnetenver⸗ ſammlung ernannte den aus den ſtädtiſchen Dienſten ſcheidenden Oberbürgermeiſter von Bruchhauſen in An⸗ erkennung ſeiner großen Verdienſte um die Stadt Trier, wie die Vergrößerung des Stadtbezirks und die Mehrung der Wohlfahrt ſowie in Würdigung ſeiner 22jährigen Amtszeit und ſeines Wirkens in ſozialer, wirtſchaftlicher und kul⸗ tureller Hinſicht zum Ehrenbürger. * GD Schwetzingen, 9. Aug. Der Hauptvoranſchlag der Stadtgemeinde Schwetzingen für das Rech⸗ nungsjahr 1927, der dieſer Tage den Gemeindeverordneten zuging, ſieht ohne Gemeindeſteuern vor an Einnahmen 945 798 Mk. und an Ausgaben 1151 798 Mk., ſodaß durch Ge⸗ meindeſteuern zu decken ſind 206000 Mk. Aus den Steuer⸗ grundbeträgen ſind 240 Proz. zu erheben und zwar vom Grundvermögen 96 Pfg., vom Betriebsvermögen 38 Pfg. und vom Gewerbeertrag 720 Pfg. Zur Senkung der Gemeinde⸗ ſteuern hat der Gemeinderat beſchloſſen, eine Gemeinde⸗ bierſteuer einzuführen. Der Ertrag dieſer Steuer wird auf 17 500 Mk. jährlich geſchätzt. Für den Wohnungsbau in Schwetzingen ſind ſeit Wiedereinführung der Feſtwährung insgeſamt 596 600 Mk. aufgewendet worden. Außerdem hat die Stadt zur Förderung des Wohnungsbaues Bauplätze zu einem verbilligten Zinsſatz abgegeben. Zwecks Hebung des Gasverbrauchs ſollen durch das Gas⸗ werk Gasherde, Gaskocher und Gasbügeleiſen beſchafft und dieſe durch Vermittelung der hieſigen einſchlägigen Geſchäfte auf Abzahlung an die Verbraucher abgegeben werden.— Der Verwaltungsrat der Städt. Sparkaſſe Schwetzingen hat die Aufwertungsquote für die Papiermark⸗ einlagen auf 17½ Proz. der Goldmarkbeträge feſtgeſetzt. Es iſt die Möglichkeit nicht ausgeſchloſſen, daß eine weitere Erhöhung des Prozentſatzes eintreten kann. Kleine Mitteilungen Die Pforzheimer Stadtverwaltung plant einen großzügigen Um⸗ und Ausbau des Elektri⸗ zitätswerkes. Das Bauprogramm ſieht 78 Millionen Mark Koſten vor. Hessing nicht mehr pulzen ſondern einmal mit enatol behandeln das Metall bleibt jahrelang blank. — S415 Alleinverkauf: Drogerie Schütthelm, Mannheim, O 4, 3 Telephon Nr. 27715 und 27716. Hoidelberger Jeſtſpiele „Räthchen von Heilbronn“ Wieder iſt große Autoanfahrt am Schloß, aber aus dem Strom der erwartungsvollen Menſchen, die unter den rau⸗ ſchenden alten Bäumen dem Schloßhof zuwandern, tauchen heute auch ein paar Berittene auf, die dem gleichen Ziel zu⸗ lireben. Gewiß werden ſie ſich in Mitwirkende bei dem ritter⸗ Schauſpiel, das unſer harrt, verwandeln. Der weite dichloßhof iſt voller Menſchen. So dichtgedrngt haben wir in neſen Feſtſpieltagen den mächtigen Zuſchauerraum noch nicht geſehen. Alles iſt feſtſpielmäßig pünktlich, am pünktlichſten eltf der, ſanfter Regen, der ſich juſt bei Spielbeginn ein⸗ ab Soll es wirklich ohne ſolche romantiſche Schauer nicht niteen? Doch nein, der Himmel, der herabblickt auf das iſt Bliche Spiel, hat ein Einſehen, und das gelinde Schrecknis bbald vorüber. Daß es der natürliche Beginn eines einzig durtten. von unneragleichlichem romantiſchem Märchenzauber nichdrungenen Erlebniſſes werden ſollte, das konnte noch emand von denen ahnen, die ſich geduldig in ihre Mäntel üllten um der Dinge zu warten, die da herankommen ſollten. bei tleiſts„Käthchen non Heilbronn“ gehört zu jenen Werken, chr denen ſich die Geiſter ſcheiden. Es gibt Leute, die darüber nichl längſt erhaben ſind, denen die angebliche Ritterromantik Wätte oder nichts mehr beſagt, und die auch an der Geſtalt kar hchens durchaus keinen Gefallen finden können. ein paar verſtaubte und verroſtete Aufführungen an wie dfeſ HBühnen, die das Ihrige weidlich getan haben, Werke fruch teſes in Verruf zu bringen. Und wo das alles noch nichts 75 ten konnte, da half die billige und modern gewordene 118 von den überholten Klaſſikern, die unveräußerlichen a er unſeres dramatiſchen Schrifttums als„unaufführbar“ Leiten klären. Es iſt deshalb ſchön und ehrenwert, daß die bes A der Heſdelberger Feſtſpiele, zugleich auch zu Ehren rad 1 deſſen 150. Geburtstag in dieſes Jahr fällt, ge⸗ ſein kt as Werk in ihren Plan aufgenommen hat, das als ieserglichdtes Erbe dem ganzen deutſchen Volk gebört. Mit kürzlich laafübrung erfällt ſich zugleich das aufs ſchönſte was 5 zlich Wilhelm von Scholz als Redner von dieſen Feſtſpie⸗ We hat: ſie ſollen wieder hinführen zu den eigent⸗ eeb iPber iſchen Wurzeln des deutſchen Thegters, ohne die zugrunde gehen wird, wenn gewiſſenloſe Urſur⸗ Alaſen 18 heutigen Bühne auch noch ſo dick die Backen auf⸗ ſeien. und ſchreien, daß die ſogenannten Klaſſiker erledigt Dazu d Man betrachte ſich ganz unvoreingenommen und nicht abge⸗ lenkt durch Kleiſts Bezeichnung ſeines Stücks als„großes hiſtoriſches Ritterſchauſpiel“, dieſes innige, poeſiereiche Werk. Haben wir in unſerem geſamten Schrifttum dieſer völlig un⸗ bekümmerten Art, in der hier mit Zeit und Raum, mit Zu⸗ fall und Schickſal verfahren wird, etwas ähnliches an die Seite zu ſetzen, das doch ſo unmittelbar und echt wirkt wie die phan⸗ taſiereiche Erzählung eines Kindes, von der wir wiſſen, daß kein Wort daran„wahr“ iſt. und der wir dennoch lauſchen bis zum letzten Augenblick!? Das„Käthchen von Heilbronn“ iſt nichts anderes als das Märchen unter unſeren Theaterſtücken, und wer es uns als Märchen bringt mit all dem Zauber, der dazu gehört, der bringt es uns wirklich. Daß wir alſo gleich geſtehen: geſtern haben wir an der geweihten Stätte des Heidelberger Schloſſes das Märchen„Käthchen von Heilbronn“ erlebt in ſeinem ganzen Reichtum, in ſeiner ganzen Pracht. Und über dieſem zum Leben erwachten Zaubermärchen lag wie ein Geleitwort jene ſchlichte Wahrheit, daß wir nicht ins Himmelreich gelangen, wenn wir nicht werden wie die Kinder. Ein romantiſches Märchen erwachte in den Mauern des Schloſſes. Der„Sommernachtstraum“ hatte gezeigt, daß hier der Spuk zuhauſe ſein kann, das tolle Treiben der Geiſter und Elfen. Geſtern erkannte man mehr: daß nämlich ſelbſt der Traum hier noch einmal ins Träumen zu kommen vermag, und die Geſtalten, die wir für greifbar wirklich hielten, ſich in dieſem magiſchen Schein ein ganz anderes Reich erwählen, in em ſie ihr phantaſtiſches Daſein führen. Die ganze rieſige Weite des Schloßhofs hatte der Regiſſeur Guſt av Har⸗ tung als Spielfeld benutzt. Es iſt nicht möglich, all die wundervollen Stimmungen von dem ſogleich in Bann ſchla⸗ genden Femgericht an bis zum Schluß wiederzugeben, die auf den Zuſchauer in verſchwenderichſter Fülle eindringen. Nur wenig können wir hervorheben, wie die einzig ſchöne, in wundervoller Einſamkeit verlorene Szene vor dem Kloſter, die mit einem Mal die ganze klöſterliche Welt wachruft, um im f nächſten Augenblick im gleichen Raum wieder ganz anderen Stimmungswerten Platz zu machen. Oder der grandioſe Brand der Burg Thurneck, ſchon rein techniſch in dem er⸗ ſchreckenden Flammenwerk eine Höchſtleiſtung, als Bild ganz unvergleichlich, und mit arößter Eindruckskraft dem wunder⸗ reichen Geſchehen des Werkes eingefügt. Dann die Szene unter dem Holunderſtrauch. die bier in reichſte Poeſie der Natur getaucht war. Von ſtärkſtey Bildwirkung waren ſchließ⸗ lich, dieſe höchſt lückenhafte Auf⸗ählung zu Keſchließen die Sze⸗ nen mit dem Kaiſer. erſt der Platz in Worms. bei dem der in ſeinen Fenſterhöhlen mit transparenten Bildern verſehene Ottoheinrichsbau von innen erleuchtet wurde, und ſchließlich das überwältigende Schlußbild, in dem der Hofraum in ſeiner ganzen Breite, mit allen Ausdrucksmitteln, die dieſem Wunderreich die Jahrhunderte mitgegeben haben, erfüllt von Menſchen und in eine Sinfonie von Farben getaucht, als großartigſte Kuliſſe mitwirkte, die ſich für ein Feſtſpiel denken läßt. Hinreißend, überwältigend war der Eindruck dieſes ſzeniſchen Märchenwunders. Schleßlich hatten auch die Berittenen nicht auf ſich warten laſſen. Der Auftritt des Rheingrafen, die wichtige Szene mit der Verwechſlung der Briefe, vollzog ſich beim Stampfen feu⸗ riger Roſſe, mit denen die reitenden Darſteller bewunderns⸗ wert umzugehen wußten. Das Pferd in freier Luft iſt eben etwas ganz anderes als auf den Brettern der Bühne, und ſo hob ſich dieſe Szene als beſonders eindrucksvoll in ihrer Art aus dem Ganzen hervor. Die Beſeſſenheit, das Kennzeichen aller Wiedergaben. üher denen der Wille Hartungs ſteht, war auch wieder ganz in die Darſteller eingegangen und bei dem Käthchen von Eliſa⸗ beth Lennartz zur eigentlichen Grundlage der Rolle ge⸗ worden. Man glaubte dieſem jungen, traumbefangenen We⸗ ſen ihre ſchickſalhafte Verknüpfung mit dem Ritter, und in der äußerſt ſchwierigen Szene unter dem Holunderſtrauch offen⸗ barte ſich die ganze darſtelleriſche Kraft dieſer Frau, in der vollkommen überzeugenden Art, wie hier das Uebernatürliche, Wunderbare zur Selbſtnerſtändlichkeit wurde. In Carl Ebert hatte ſie einen Mitſpieler gefunden, der ſeinen Ritter vom Strahl ganz ins Menſchliche führte, der ihm ein Herz verlieh, das den klapvernden Kürraß ſprengte.(Dieſen wahr⸗ baft großen Schauſvieler erhalten jetzt die beneidenswerten Darmſtädter zum Intendanten ihres Theaters.) Menſchlich wahr und echt blieb auch Fritz Valk in der ſchweren Rolle des Vaters Theobald, und in dieſer Reihe iſt ferner noch der ganz köſtliche Gottſchalk von Hans Hermann⸗Schau⸗ uß zu erwähne« Leontine Sagan als Mutter des Gra⸗ fen trat in wirkſamen Kontraſt zu der ganz hervorragenden, in dieſer elementaren Art gewiß unvergleichlichen Kunigunde von Fritta Brod, die ein zauberiſches Fabelweſen ganz im Sinn des Dichters aus ihrer„undankbaren“ Rolle machte. Ihre Roſalie gab die in letzter Stunde eingeſprungene reich talentierte Carola Wagner. eine Zier der Münchener Theater. Alle Uebrigen, die große, glänzend diſsiplinierte Statiſterie nicht zu vergeſſen, naben ihr Beſtes. Einzia der nrächtig gewandete Kaiſer von Carl Ach az mollte in dieſer ironiſterenden Art ſeines an ſich unmöglichen Monologs nicht zum Ganzen ſtimmen. Nr. 368 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) Weittwoch, den 10. Auguſt 1027 Tagungen Zum 5. Reichskleingärtnertag pom 29. bis 31. Juli verſammelten ſich in Frankfurt a. M. über 250 Vertreter der im Reichsverband der Kleingarten⸗ vereine Deutſchlands organiſierten 400 000 Kleingärtner. Den Auftakt bildete die Eröffnung der Plan⸗ und Bildſchau im Geſellſchaftsſaale des Palmengartens, an die ein Rund⸗ gang mit Erläuterung des zahlreichen Materials der ver⸗ ſchiedenen Abteilungen ſchloß. Da anläßlich der demnächſt in Mannheim ſtattfindenden Kleingartenbau⸗Aus⸗ ſtellun⸗g das wichtigſte des die Entwickelung und das Weſen der Kleingartenbewegung darſtellende intereſſante Material zur Verfügung gelangt, erübrigt es ſich, hier näher darauf einzugehen. „„Im gleichen Raume fand am nächſten Vormittag die Er⸗ öffnung des Kleingätnertages mit einer Begrüßungs⸗ anſprache des Oberbürgermeiſters Dr. Landmann⸗Frank⸗ ſurt ſtatt, der die wirtſchaftlichen, geſundheitlichen, ſozialen und ethiſchen Werte der Kleingartenbewegung und die Pflich⸗ ten der Gemeinden auf dieſem auch wohnungspolitiſch wichti⸗ gem Gebiete gebührend hervorhob. Eine lange Reihe von Begrüßungsanſprachen der Vertreter verſchiedener Regierun⸗ gen, ſtaatlicher und gemeindlicher Behörden, der Abgeſandten der politiſchen Parteien und Fraktionen und verwandter und befreundeter Organiſationen zeigte ſo recht, welche Bedeutung man der Kleingartenbauſache auch in maßgebenden Kreiſen beimißt. Auch die Stadtverwaltung Mannheim hatte einen Vertreter entſandt, der die Grüße der Nachbarſtadt mit ihren 7000 ſtädtiſchen Kleingärten übermittelte und die Verſamm⸗ lung einlud, den Kleingärtnertag 1929 in Mannheim abzu⸗ halten. Leider konnte dem nicht ſtattgegeben werden, da Süd⸗ deutſchland dafür nicht in Betracht gezogen werden konnte. Jn zwei halbtägigen, durch den Reichsverbandsvorſitzen⸗ den, Rektor Förſter, Frankfurt a.., geleiteten Verhand⸗ lungen wurde eine Menge geſchäftlichen und organiſatoriſchen Materials, wie es ein Verband mit über 400 000 Mitgliedern und 322 Vereinen an die Tagesordnung fördext, verarbeitet. Drei wichtige programmatiſche Punkte beherrſchten im übri⸗ gen die ausgedehnten Verhandlungen:„Kleingartenbau und Volksgeſundhent“,„Jugendpflege und Kleingartenbau“ und die Forderung„Schafft Dauer⸗Kleingartengebiete“. Ueber erſteres ſprach vom ärztlichen Standpunkt aus und geſtützt auf reiches wiſſenſchaftliches, ſtatiſtiſches und Erfahrungs⸗ material Oberregierungsrat Dr. Malwitz vom preußiſchen Miniſterium für Volkswohlfahrt, während Regierungsrat Dr. Pauly die Zuſammenhänge beider vom Standpunkt des Sozialpolitikers beleuchtete. Ueber das zweite Thema refe⸗ rierte in beſonders feſſelnder Weiſe Schuldirektor Fritzſche⸗ Leipzig. Mit beſonderer Begeiſterung nahm am Feſtabend eine ungezählte Schar von Vertretern, von Kleingärtnern und Freunden der Kleingartenbewegung den Feſtvortrag des erſten Vorſitzenden des Bundes deutſcher Bodenreformer, Dr. Damaſchke über„Kleingartenbau und Menſch“ entgegen. Am Schluſſe der geſchäftlichen Verhandlungen wurde zur For⸗ derung:„Schafft Dauer⸗Kleingartenaulagen“ folgende Ent⸗ ſchließung angenommen: „Der Reichskleingärtnertag als die Vertretung von mehr als 400 000 Familien fordert erneut: 1. ein Reichs⸗ rahmengeſetz, das die Gemeinden verpflichtet, Dauer⸗ Kleingartengebiete zu ſchaffen, weil ſonſt die Gefahr wächſt, daß die dafür geeigneten Bodenflächen völlig ver⸗ loren gehen. 2. Er begrüßt es, daß die Länder Preußen, Sachſen und Thüringen bemüht ſind, das Kleingarten⸗ weſen landesgeſetzlich zu fördern. 3. Der Reichsklein⸗ gärtnertag fordert, daß die großen Stadtgemeinden Heimſtättengartengebiete abgrenzen, wie die preußiſche Staatsregierung ſie als notwendig erkannt und eindringlich gefordert hat. 4. Der Reichskleingärtnertag erblickt im Reichsbodengeſetz⸗Entwurf des Ständigen Bei⸗ rats für Heimſtätenweſen im Reichsarbeitsminiſterium eine geeignete Rechtsgrundlage zur Gewinnung von Bodenflächen für Dauer⸗Kleingartengebiete und erwartet die endliche Schaffung des Bodenreformgeſetzes. Aus dem Lande Hagelwetterkataſtrophe c Plankſtadt, 9. Aug. Durch das geſtrige Unwetter wurden auf hieſiger Gemarkung die Tabakfelder ſtellenweiſe gänzlich vernichtet. Der Hagel praſ⸗ ſelte ſo dicht, daß vielfach nur die Stengel der Tabakpflanzen ſtehen blieben, während die Blätter abgeſchlagen wurden. Die Dickrüben ſind teilweiſe aus dem Boden geſchlagen worden. Das Obſt liegt zentnerweiſe unter den Bäumen. Der wurde. Schaden, der den Landwirten erwachſen iſt, wird wohl Ver⸗ anlaſſung geben, daß der diesjährige Erntetanz ausfallen Man hatte zu dieſem Feſtſpiel eine Begegnung von Kleiſt und Carl Maria von Weber im Heidelberger Schloßhof an⸗ beraumt, inſofern Muſik aus der„Euryanthe“, ergänzt durch ein paar andere Weberſche Klänge, die z. T. pantomimiſch ange⸗ legte Vorgänge unterſtützte. Es ſoll hier in kein Rechten üher dieſe Maßnahme getreten werden, zumal die Muſik durch die fein abtönende Leitung Georg Szells auch dort ihre Wir⸗ kung nicht verlor, wo ſie etwas über Gebühr von dem Zu⸗ ſammenſteller bemüht worden war. Zu dieſem Spiel gehören romantiſche Klänge, und da auch die beiden eingefügten Chöre ſehr gut zu der Geſamtſtimmung paßten, vollzog ſich die Be⸗ gegnung des romantiſchen Komponiſten mit dem Dichter in allen Ehren. Der Erfolg dieſes überreichen Abends war außerordent⸗ lich, und Regiſſeur wie Darſteller mußten ſich immer wiede:; perneigen. Und als wie auf Geheiß erneut ein leichter Regen⸗ ſchauer auf die mitternächtliche Feſtgemeinde niederging, da traf er auf eine verwandelte Schar, die mit einem unvergeß⸗ lichen Erlebnis die Stätte verließ, an der dies wundervolle Märchenſpiel vorübergezogen war. Heidelberg iſt um einen koſtbaren Schatz reicher geworden, zu dem wir die Nachbar⸗ ſtadt von Herzen beglückwünſchen. Dr. K. Das Orakel Der Menſch hat immer den Wunſch gehabt, den Schleier zu lüften mit dem das Geheimnis der Zukunft verhüllt iſt. Dabei hat ſich der Aberglaube der verſchiedenartigſten Mittel bedient. Das Orakel, das die Zukunft weisſagen ſollte, hat bald jene Geſtalt angenommen, das Leſen der Zu⸗ unft aus der Hand, die ſogenannte Chiromantie, iſt ſicher ſehr alten Urſprungs. Der alte Deutſche benutzte zu dem⸗ ſelben Zweck Runenſtäbchen, die ausgeloſt wurden. Dieſe Art des Orakels hat ſich noch bis in das vorige Jahrhundert in Thüringen erhalten. Man pflegte dort drei Stäbchen, die auf der einen Seite ſchwarz, auf der andern Seite weiß gefärbt waren, durcheinander zu ſchütteln. Zeigten dann zwei Stäbe die weiße Oberfläche, ſo verkündete das Orakel Glück, zeigten ſie die ſchwarze Seite, ſo prophezeite man daraus Uunglück. Ein anderes Orakel knüpft ſich an die Sternbilder. Dieſe Art der Weisſagung ſcheinen zuerſt die Araber gepflegt zu haben. Sie wurde im Mittelalter dann auch in Europa Brauch und man braucht nur an Wallenſtein und ſeinen Seni getötet. zu denken, um zu wiſſen, welcher Beliebtheit ſich dieſes Orakel erfreute. Das Sternorakel hat ſich bis auf den heuti⸗ dürfte, zumal da die Hagelgeſchädigten nicht verſichert ſind. In Plankſtadt ſelbſt 15 über 50 Fenſterſcheiben vom Hagelſchlag zertrümmert worden. ch5 Oftersheim, 9. Aug. Das Unwetter hat geſtern großen Schaden auf den Tabakfeldern und auf den Kartoffel⸗ und Rübenäckern angerichtet. Etwa ein Drittel der öſtlichen Ge⸗ markung wurde vom Hagelſchlag betroffen. Leider ſind die Landwirte gegen Hagelſchaden nicht verſichert. Durch Blitzſchlag zwei Frauen getötet Pforzheim, 9. Auguſt. Bei dem geſtrigen ſchweren Ge⸗ witter, das in den Abendſtunden über die Gegend niederging, wurden im benachbarten Neuhauſen zwei Frauen durch Blitzſchlag getötet. Der 38 Jahre alte Land⸗ wirt Wiedmann befand ſich mit ſeiner Frau und Schwieger⸗ mutter und ſeinem kleinen Kinde auf dem Felde. Sie ſuchten vor dem Unwetter unter einem Obſtbaum Schutz. Plötzlich ſchlug der Blitz in den Baum und tötete die heiden Frauen ſofort, während der Mann nur betäubt wurde. Das Kind blieh völlig unverletzt in ſeinem Wagen. Der Mann befindet ſich wieder auf dem Wege der Beſſerung. Unwetter auch in der Ortenau— Ein weiterer Bauernhof durch Blitzſchlag eingeäſchert *Berghaupten, 8. Auguſt. Am Samstag abend ging ein ſchweres Gewitter über die Gemarkung und die umlie⸗ genden Ortſchaften nieder. Die niedergelegenen Wohnungen und Ställe wurden unter Waſſer geſetzt. Der Blitz ſchlug in das Anweſen des Kirchenbauers Schappacher ein. In we⸗ nigen Minuten ſtand das ganze Anweſen in hellen Flammen. Sämtliche Ernte⸗ und Futtervorräte ſind vernichtet. Ein Mut⸗ terſchwein mit zwei Jungen iſt dabei verbrannt. Im an⸗ liegenden Seitentale Bermersbach gingen große Waſſer⸗ maſſen nieder. Sehr viel Boden wurde von den ſteilen Ab⸗ 2 weggeſchwemmt. Der Schaden iſt durch Verſicherung gedeckt. * Diersburg, 8. Auguſt. Auch hier gingen am Samstag wolkenbruchartige Gewitter nieder. Der kleine Dorfbach wurde in einen reißenden Strom verwandelt. Viele Keller ſtanden unter Waſſer und aus den Weinbergen wurde viel Boden herabgeſchwemmt. Manche Weinberge ſind von der Bildfläche faſt ganz verſchwunden. * ONeulußheim. 9. Auguſt. Geſtern nachmittag ereignete ſich auf der Kreusſtraße hier ein folgenſchwerer Verkehrs⸗ unfall. Der acht Jahre alte Herbert Rauſch, der einzige Sohn des Friſeurs Iſaak Rauſch, wurde beim Ueberſchreiten des Gehweges von einem auswärtigen Perſonenauto über⸗ fahren und ſo ſchwer verletzt, daß er in die Heidelberger Klinik verbracht werden mußte, wo das Kind ſofort operiert Der Knabe wollte dem Auto ausweichen und ſprang üher den Gehweg. Das Auto fuhr ebenfalls auf dem Gehweg, Werh auf der Kreuzſtraße Teerungsarbeiten vorgenommen werden. Weinheim, 8. Aug. Die Ernte geht fetzt hier ihrem Ende entgegen. Die Brotfrucht iſt eingebracht. In den nächſten Tagen wird der Hafer eingebracht werden. Der Aus⸗ fall ber Getreideernte iſt allgemein ſehr gut. * Breiſach, 8. Aug. Der 25 Jahre alte Handlungsgehilfe Nopper von hier ſ ertrank am Sonntag beim Durch⸗ ſchwimmen des Rheins. Sein Mitſchwimmer konnte ihm keine 9 Hilfe leiſten, da er das Ertrinken ſeines Begleiters erſt nach ſeiner Ankunft am jenſeitigen Ufer bemerkte. Aus der Pfalz :: Ludwigshafen, 9. Auguſt. Geſtern vormittag warfen in der Maxſtraße vor der Maxſchule beſchäftigte Arbeiter mit Steinen nach an einem Sandhaufen ſpielenden Kindern. Da⸗ bei wurde ein 9 Jahre alter Volksſchüler am Kopfe getroffen, ſodaß er eine blutende Verletzung erlitt und bewußtlos umfiel. Einer der Arbeiter, ein 26 Jahre alter Plattenleger von Mannheim, faßte den bewußtloſen Jungen und ſchleuderte ihn auf die Fahrſtraße. Ein daherkommendes Perſonenauto hätte den Jungen nahezu überfahren, wenn der Führer nicht recht⸗ zeitig ſein Fahrzeug zum Stehen gebrächt hätte.— Geſtern nachmittag wurde in der Frankenthalerſtraße bei der Fabrik Faſig ein aus Richtung Oggersheim kommender radfahrender Tagner von Mundenheim von dem in entgegengeſetzter Rich⸗ tung fahrenden Perſonenauto eines Oberingenieurs von hier überfahren underheblich verletzt. Der Verletzte wurde durch ein anderes Auto ins Krankenhaus verbracht. Lebens⸗ gefahr beſteht nicht. Urſache: querender Fußgänger geriet vor das Auto, deſſen Führer, um einen Unfall zu verhüten, nach links ſteuerte und ſo den im gleichen Augenblick auf der rechten Seite daherkommenden Radfahrer überfuhr. * Lubwigshafen, 9. Aug. rich Beſt aus Aſſenheim, der unmittelbar vor der Lokomotive noch die Gleiſe zu überſchreiten verſuchte, überfahren und gen Tag in der Geſtalt des Punktierbüchleins erhalten. Auch aus dem Salz hat man die Zukunft zu erforſchen verſucht, wie es noch heute ſtellenweiſe in Böhmen, Schleſien und im Erzgebirge der Brauch iſt. Sehr beliebt wurde ſchon im 18. Jahrhundert das Kaffee⸗Orakel, bei dem man ſich des Kaffeeſätzes bediente, um einen Blick in die Zukunft zu tun. Das Wahrſagen aus der Hand gibt ſich den Anſchein einer wiſſenſchaftlichen Methode. Die Handlinien werden in ein ganz genaues Syſtem eingereiht und auch die Hand⸗ bildung ſelbſt wird mit zu Rate gezogen. Im Ganzen gibt es danach ſieben verſchiedene Thpen, nach denen man den Charakter des betreffenden Menſchen und demnach auch das beurteilen kann, was man von ihm zu erwarten hat. Die elementare oder niedrigſte Form der Hand verrät ein Menſch, vor dem man ſich hüten muß. Dieſe Hand iſt kurz und plump mit knochigen Fingern und ganz kurzem Daumen. Der eckige Typ ſoll der empfehlenswerteſte ſein, wenn es ſich um die Auswahl eines guten Ehemannes handelt. Viereckige Handfläche, eckige Finger, eckige Spitzen und eckige Grund⸗ fläche— eckige Finger, eckige Spitzen und eckige Grundfläche — dieſe Form der Hand empfiehlt ihren Beſitzer nicht nur als treuen und ſorgſamen Familienvater, ſondern auch als ehr⸗ lichen, offenen Menſchen. Eine Erfindung der Neuzeit iſt das Tee⸗Orakel, das namentlich in England, dem Lande des großen Teeverbrauchs, heimiſch iſt. Dieſes Orakel hat viel Aehnlichkeit mit dem Bleigießen, das in der Neujahrsnacht vielfach gebräuchlich iſt. Man entnimmt eine Anzahl noch feuchter Teeblätter, wirbelt ſie in der Obertaſſe dreimal durcheinander und ſchüttet ſie dann langſam auf eine Untertaſſe. Wie bei dem Erguß des flüſſigen Bleis in das Waſſer, ſo bilden ſich auch hier ver⸗ ſchiedene Formen und Geſtalten, aus denen man die Zukunft glaubt ableſen zu können. Die Blätter können ſich in der Geſtalt eines Ringes zuſammenlegen. Das bedeutet natür⸗ lich eine nahe bevorſtehende Eheſchließung. Iſt die Ring⸗ geſtalt klar zu erkennen, ſo wird es eine glückliche Ehe ſein, iſt die Geſtalt aber verſchoben, ſo muß man ſich auf eine unglückliche Ehe gefaßt machen. Iſt der Ring an mehreren Stellen unterbrochen, ſo kommt es zwar zu einer Verlobung, die aber nicht zur Ehe führt, ſondern wieder auseinandergeht. „Auch ſonſt iſt der Phantaſie ein reicher Spielraum ge⸗ laſſen. Die Teeblätter können die Geſtalt non Wolken an⸗ nehmen. Dies iſt ein ungünſtiges Orakel. Dagegen iſt der Anker das Zeichen einer glücklichen Zukunft. Dabet gibt es ſehr feine Unterſcheidungen. Liegt der Anker in der Mitte der Untertaſſe, ſo bedeutet er Glück im Geſchäft, liegt er Ein plötzlich die Straße über⸗ Am Montag nachmittag wurde in Aſſenheim bei der Einfahrt des Lokalbahnzuges Fried⸗ * Waldſee, 9. Aug. Am Montag mußte ein franzöſi⸗ ſcher Flieger in hieſiger Gemarkung notlanden. Die beiden Flieger und das Flugzeug blieben unbeſchädigt. * Oggersheim, 8. Aug. Am Montag vormittag wurde einer Ehefrau von Oggersheim beim Beſuch der Ludwigs⸗ kirche hier die Handtaſche mit 17./, die ſie auf einer Bank niedergelegt hatte, geſtohlen. * Germersheim, 9. Aug. Heute vormittag entgleiſten im Bahnhof Germersheim bei der Einfahrt des Güterzuges 7163 von Landau nach Rheinsheim die Lokomotive, der Pack⸗ wagen und ſechs Güterwagen. Der Sachſchaden iſt nicht erheblich; verletzt wurde niemand. Die Strecke Germersheim⸗ Sondernheim war mehrere Stunden geſperrt. Der Verkehr wurde durch Umſteigen aufrecht erhalten. Nachbargebiete Die Leiche des vermißten Landjägers Ley gefunden * Saarbrücken, 7. Aug. Die Leiche des ſeit einigen Tagen vermißten Landjägers Ley wurde in der Nähe der Bismarckbrücke geländet. Es liegt kein Anhaltspunkt dafür vor, daß an Ley ein Verbrechen begangen worden iſt. Den Bruder mit dem Beil erſchlagen * Mainz, 9. Aug. Geſtern abend ereignete ſich in Bür⸗ ſtadt ein trauriger Vorfall, bei dem der 26 Jahre alte Tag⸗ löhner Paul ums Leben kam. Durch Erbſchaftsangelegen⸗ heiten geriet er 55 ſeinem Bruder in Streit, in deſſen Ver⸗ lauf der jüngerk dem älteren Bruder mit einem Beil den Kopf ſpaltete, ſo daß der Tod ſofort eintrat. Bei ſeiner Ver⸗ haftung ſetzte der Täter der Gendarmerie großen Widerſtand entgegen. * Bensheim, 9. Aug. Auf dem Dreſchmaſchtnenplatz an der Wormſerſtraße verbrannten fünf Wagen mit Frucht, größtenteils Weizen. Der Brand wurde nachts von Fuhr⸗ leuten entdeckt und durch die Feuerwehr gelöſcht. Der Scha⸗ den iſt bedeutend. Das Feuer iſt auf Brandſtiftung zurück⸗ zuführen. * Längfeld(Heſſen), 9. Aug. In der Nacht von Samstag auf Sonntag hielten ſich zwei junge Leute vor einem hieſigen Gaſthaus auf und beläſtigten die Gäſte, die die Wirtſchaft verließen. Dabei kam es zu einer ſchweren Schlägereti, in deren Verlauf der 26 Jahre alte Heinrich Mayer, ein Hilfs⸗ briefträger aus Reinheim, durch einen Stich mit dem Taſchen⸗ meſſer in die Lungenſchlagader ſchwer verletzt wurde. Der Geſtochene ſtarb in der gleichen Nacht. Die Täter, die Unverricht aus Zipfen, wurden Sonntag früh ver⸗ aftet. Der Donnerstag ohne Zeitungl Am Donnerstag, der Verfassungs- tag ist, erscheint keine Zeitung. Jeder Geschäftsmann weig, dag die Anzeige in der ersten Ausgabe, die nach der zeitungslosen Zeit erscheint, besondere Beachtung findet. Freitag und Samstag werden augerdem noch als Verkaufstage besonders geschätzt. Jeder Ge- schäftsmann solſte sich darum mit seiner Werbung darauf ein- Sstellen. Anzeigen füͤr die Freitag-Früh- Ausgabe werden bis Mittwoch abend 6 Uhr entgegengenommen. Neue Mannheimer Zeitung — dagegen am Rande, ſo bedeutet er Glück in der Freundſchaft und in der Liebe. eines Mannes oder einer Frau abzeichnet. Die männliche Figur gilt immer als ein günſtiges Zeichen. Es gibt aber auch hier allerlei Unterſcheidungen. Gehört zu der männ⸗ lichen Figur ein ausgeſtreckter Arm, ſo bedeutet das den Empfang eines wichtigen und erfreulichen Briefes. Sieht der Mann dagegen aus, als ob er vorwärts ſchreite, ſo darf das junge Mädchen, das ſich das Orakel legen läßt, darin die Vorausſage einer glücklichen Ehe erblicken. Auch die weibliche Figur bringt im allgemeinen Glück. Ich ſie allerdings von einem Wolkenſchleier umgeben, ſo droht Aerger in der Ge⸗ ſtalt von Eiferſucht. Bildet ſich aus den Teeblättern irgend ein Buchſtabe, ſo geht daraus hervor, daß ein Schreiben unterwegs iſt. Iſt die Form des Buchſtabens klar zu erkennen, ſo handelt es ſich um eine Freudenbotſchaft, iſt ſie dagegen verſchoben, ſo droh eine ſchmerzliche Nachricht. Eine Unglücksbotſchaft liegt ferner in der Geſtalt eines Kreuzes. In der Praxis wir das Tee⸗Orakel aber ſicher ebenſo viele Rätſel aufweiſen wie das Bleigießen. Es kommt immer darauf an, was man au dem zufälligen Gebilde herauslieſt und dabei wird bis au ganz ſeltene Fälle die Deutungsmöglichkeit immer ſehr gro ſein. Man nennt nicht umſonſt eine dunkle und unzwei⸗ deutige Auskunft orakelhaft. Beethovens Brüder. 1795 ſiedelten Beethovens Brit⸗ der nach Wien über. Kaſpar Karl fand Anſtellung al⸗z Kaſſenbeamter, Johann als Apothekerlehrling. Durch glück⸗ liche Spekulationen, namentlich als Armeelieferant erwarb ſi Johann ein bedeutendes Vermögen. 1819 wurde er Guts⸗ beſitzer in Gneixendorf bei Krems. Das Verhältnis Beethovens zu ſeinen Brüdern war ein herzliches und er⸗ fuhr erſt erhebliche Störungen, als ſie Ehen eingingen, die Beethovens Billigung nicht fanden. Eine Zeit kleinlicher Quälerien und Schikanen begann für Beethoven nach dem Tode ſeines Bruders Karl 1815, für deſſen Sohn Karl er die Vormundſchaft übernahm, was ihn in andauernde Streitig⸗ keiten mit deſſen Mutter verwickelte. Der Neffe hat ihm be⸗ kanntlich viel Kummer bereitet. Johann hat ſeinen berühmten Bruder um mehr als 20 Jahre überlebt, er ſtarb im Januar 1848 in Wien. Eine deutſche Zeitſchrift berichtete damals, daß man Johann van Beethoven gewöhnlich in einer mi vier Schimmeln beſpannten Equipage umherkutſchieren ſa und fügte hinzu:„Sein großer, aber ganz mittelloſer Bruder, mußte wie manch anderes Genie zu Fuße einhertraben.“ st. Die Teeblätter können auch ſo fallen, daß ſich die Figur eee —. eIn Wi n% 5 —* — Mittwoch, den 10. Auguſt 1927 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabeh 5. Seite. Nr. 365 Gerichtszeitung Ferienſtrafkammer Schwiegervater und Szwiegerſohn. Der Angeklagte Peter F. ſcheint mit ſeiner Tochter und ſeinem Schwiegerſohn nicht auf gutem Fuß zu ſtehen. Diffe⸗ renzen ſcheinen nichts ſeltenes geweſen zu ſein. Heute wird er beſchuldigt, ſeinen Schwiegerſohn mit einem dolchartigen Meſſer bedroht zu haben, um ihn zur Unterſchrift eines Schuldſcheines zu zwingen. F. beſtreitet dies, beſchuldigt im Gegenteil den Schwiegerſohn, ihn ſo geſchlagen zu haben, daß er acht Tage ins Krankenhaus mußte. Tochter und Schwieger⸗ ſohn ſagen aber gegen ihren Vater aus, ſodaß das Gericht Vergehen gegen§ 241 des Reichsſtrafgeſetzbuches für gegeben erachtet und Peter F. zu 25/ Geldſtrafe oder 5 Tage Ge⸗ fängnis verurteilt. Der„hungrige“ Bäckerlehrling Im Februar d. Is. hat der Bäckerlehrling Martin H. ge⸗ meinſam mit einem anderen, ſeinem Lehrmeiſter 6 Laib Brot geſtohlen, um ſie zu verkaufen. Dem Angeklagten konnte nur der Diebſtahl von 2 Broten nachgewieſen werden. Heute be⸗ hauptete., das Brot nur deshalb genommen zu haben, weil er von ſeinem Lehrherrn zu wenig zu eſſen bekommen habe. Der Bäckermeiſter aber erklärte, daß ſeine Leute reich⸗ lich zu eſſen bekamen, ja, daß H. Brot gar nicht gegeſſen habe, ſondern höchſtens Brötchen. Dafür ſpricht auch, daß H. das Brot 3 Tage lang auf ſeinem Zimmer liegen hatte, was ge⸗ rade nicht auf Hunger ſchließen läßt. Jedenfalls iſt die Sache aber ſo, daß H. das Brot dem andern, der bereits abgeurteilt iſt, zuſchuſtern wollte, damit es dieſer verkaufen könne. Das Gericht verurteilte H. deshalb wegen Diebſtahls und Beihilfe zu Betrugsverſuch zu 4 Wochen und 2 Tagen Gefängnis. U Verletzung des Briefgeheimniſſes Wegen Verletzung des Briefgeheimniſſes und Diebſtahlsverſuches war angeklagt der 46jährige ver⸗ heiratete Oberpoſtſchaffner Johann K. aus Heidelherg⸗Hand⸗ ſchuhsheim, Vater von drei Kindern. K. hat im Juni d. J. einen ihm zur Beſtellung anvertrauten Brief aus Amerika geöffnet, durchſucht und wieder geſchloſſen. Die Beſchaffenheit des Karlsruher Eingangsſtempels auf der Rückſeite des Briefes, deſſen Buchſtaben dabei eine Verſchtiebung erlitten hatten, veranlaßte den Empfänger, Anzeige zu erſtatten. Der Angeklagte, der ſeit vielen Jahren im Poſtdienſte ſteht, war geſtändig, verſicherte jedoch, daß er den Brief, der nur an einer Ecke zugeklebt geweſen ſei, nicht nach Geld durchſucht habe; wenn er wirklich Geld darin gefunden hätte, würde er es nicht behalten haben. Daß er nach der Dienſtweiſung den Aungenügend verſchloſſenen Brief an den Vorſteher des Poſt⸗ amts hätte weitergeben müſſen, war ihm bekannt. Wie er zu der törichten Tat gekommen iſt, konnte er in keiner Weiſe erklären. K. war außerdem beſchuldigt, daß er im Jahre 1926 einem anderen Poſtſchaffner von deſſen Platz im Dienſtraum 20/ genommen habe. Er geſtand auch dieſe Verfehlung ein, ohne eine Erklärung dafür geben zukönnen. Die entwendete Summe, die der Angeklagte dem Beſtohlenen angeblich gern unbemerkt wieder zukommen laſſen wollte, iſt erſt im Laufe der Unterſuchung zurückgegeben worden. Der Staatsanwalt hatte keinen Zweifel, daß der Angeklagte, der den Diebſtahl begangen, auch in dem Briefe Geld zu finden gehofft habe, und beantragte unter Berückſichtigung der langjährigen, ein⸗ wandfreien Führung des Angeklagten, deſſen Einkommen nur 220% monatlich betrug, den alſo wohl die Sorge um ſeine Familie mit auf die ſchiefe Bahn gedrängt habe, eine an⸗ gemeſſene Gefängnisſtrafe. Das Heidelberger Schöf⸗ fengericht gewann die Ueberzeugung, daß der Angeklagte den Brief geöffnet habe, um nach Dollarſcheinen zu ſuchen, und verurteilte ihn lt.„Heidelb. Tgbl.“ unter Zubilligung nildernder Umſtände für dieſe Tat und für den Diebſtahl zu einer Geſamtſtrafe von 4 Monaten Gefängnis. Der, Antrag auf Aufhebung des Haftbefehls wurde abgelehnt; der Verurteilte wird jedoch nach Verbüßung einer einmonati⸗ gen Gefängnisſtrafe Strafaufſchub erhalten. Der Vorſitzende bezeichnete die Handlungsweiſe des K. als ein frivoles Spiel mit dem Schickſal. mittelungen Wegen Gefangenenmenterei verurteilt * Kaiſerslautern, 7. Aug. Wegen eines Vergehens der Gefangenenmeuterei hatte ſich vor dem hieſigen Schöffen⸗ gericht der 32 Jahre alte Arbeiter Karl Rühl aus Hech⸗ lingen in Mittelfranken, der ſich zurzeit hier in Strafhaft befindet, zu verantworten. Er hatte mit den im gleichen Strafraum befindlichen Mitgefangenen Eichert, Bender und Gabriel verabredet, aus dem hieſigen Gerichtsgefängnis ge⸗ waltſam auszubrechen. Am Abend des 2. Dezember 1923 brachen ſie ein Loch in die Decke und gelangten dadurch auf den Speicher des Gefängniſſes. Sie deckten dann einen Teil des Daches ab und flüchteten. Eichert und Rühl gelang die Flucht, während Bender und Gabriel bald wieder verhaftet wurden. Rühl konnte ſich den ſteckbrieflichen Nachforſchungen bis in die jüngſte Zeit entziehen. Er wurde erſt kürzlich am Oſtſeebad Swinemünde feſtgenommen und jetzt vom hieſigen Schöffengericht zu einem halben Jahr Gefängnis verurteilt. * * Fahrläſſige Tötung. Die Gießener Strafkam⸗ mer verwarf nach umfangreicher Beweisaufnahme die Be⸗ rufung eines Chauffeurs aus Ober⸗Ohmen und beſtätigte das Urteil des Gießener Schöffengerichts, das auf ein Jahr Gefängnis wegen fahrläſſiger Tötung lautete. Es wurde feſtgeſtellt, daß der Angeklagte nach Eintritt der Dunkelheit ohne ausreichendes Signal mit einem unbeleuchteten Motor⸗ rad auf der falſchen Straßenſeite gefahren ſei. Dabei wurde ein Kind erfaßt, mitgeſchleift und faſt augenblicklich getötet. Sportliche Runöſchau Rennen zu Hannover. 1. Sommer⸗Rennen. 2600 ¼, 1000 Meter. 1. H. Moshakes Markolf(O. Schmidt); 2. Selecta; 3. Flüela..: Irrwiſch, Pumpernickel, Freier Wille, Die Nacht, Heidelbeere, Nonchen, Varasdin, Goldtraut. Tot.: 19; Pl.: 12, 12, 24:10. 2. Preis von Remlin. 2600 /, 1200 Meter. 1. Ernſt Lewys Frigga I1(J. Vinzenz); 2. Godwina; 3. Eaſter Lily. .: Liſſa, Memnon, Tranſuſe. Blocksberg, Arma, Varus Har⸗ dinac, Gänſeblume, Octava, Lizenz, Meiſe. Tot.: 86) Pl.: 24, 57, 80:10.—% Lg. 3. Deiſter⸗Jagdrennen. 2600 /, 3200 Meter. 1. G. Ehren⸗ frieds Abenteurer(W. Hauſer); 2. Bandola; 3. Reifende Frucht..: Volker, Orlanda lausgebr.). Tot.: 14; Pl.: 12, 12:10.—6 Lg. 4. Grabenſee⸗Erinnerungs⸗Rennen. Ehrenpr. u. 6200 ½¼, 1800 Meter. 1. Frhr. S. A. v. Oppenheims Wanderer(L. Varga); 2. Löwenherz Ul; 3. Vardar..: Impreſſioniſt, Iſonzo, Vishnu, Leibküraſſier, Dompfaff, Silberkatze. Tot.: 21; Pl.: 12, 14, 14:10.—14 Lg. 5. Vahrenwalder Ausgleich. Ehrenpreis und 2600 J¼, 1800 Meter. 1. W. Lindenſtädts Süd Cay(M. Schmidt); 2. Sigelgayela; 3. Primo..: Obotrit, Trianon, Glücksritter, Boruſſia, Sternberg, Quick, Irrlicht. Tot.: 70, Pl.: 22, 15, 21:10.—1 Lg. 6. Preis von Schlenderhan. Ehrenpr. u. 4000, 1400 Meter. 1. Graf Seiblitz⸗Sandretzkis Bellona(P. Ludwig); 2. Schneeberg; 3. Jagannath..: Blümlisalp, Lichtſtrahl I, Lapaz, Eisläufer, Perſeus, Carl Heinz, Licht, Alberich Reichs⸗ krone. Tot.: 120, Pl.: 38, 15, 17:10.—17 Lg. 7. Jrenäus⸗Jagdrennen. Ehrenpr. u. 2600 /, 3600 Meter. 1. J. Diedrichs Eulalia(M. Oertel); 2. Schelmerei; 3. Oppo⸗ nent..: My Lord(d1, Gianutri, Ciſterne, Sans Pareil, Firn II, Cſaba, Sapajus. Tot.: 114; Pl.: 27, 40, 20:10.—3 Lg. Neues aus aller Welt — Ueber 20 Perſonen gasvergiftet. Am vergangenen Montag ſind in der Plangeſchen Mühle in Düſſeldorf etwa 23 Arheiterinnen plötzlich an Gasvergiftungserſcheinun⸗ gen erkrankt. In den Räumen der Mühle, die zur Vertilgung von Ungeziefer durchgaſt worden waren, hatten ſich wohl in⸗ folge der ſchwülen, feuchten Witterung Spuren bes giftigen Gaſes angeſammelt, die auf die Arbeiterinnen eingewirkt haben müſſen. Dieſem Vorgange liegt nach den neueſten Er⸗ folgender Tatbeſtand zu Grunde: In jedem N Jahre wird die Mühle einmal durchgaſt, um das Ungeziefer, das ſich dort anſammelt(Mehlmotten, Mäuſe) zu vertilgen. Die Geſellſchaft für Schädlingsbekämpfung in Frankfurt a. M. hatte dieſe Vertilgung der Frankfurter Firma Heerdt⸗Wing⸗ ler G. m. b. H. übertragen, die dieſe Arbeit am Samstag nach⸗ mittag ausgeführt hatte. Man hatte gehofft, daß die Spuren der Durchgaſung bis zum Arbeitsbeginn am Montag gänzlich verſchwunden ſeien und hatte zu dieſem Zwecke ſämtliche Fenſter der Mühle geöffnet. Das Mittel, mit dem die Ver⸗ tilgung des Ungeziefers vorgenommen wurde, trägt die Be⸗ zeichnung„Cyklon“.„Cyklon B“ iſt Blauſäure, die an Kieſelerde gebunden iſt. Die Menge des Vertilgungsmittels, die bei der Durchgaſung der Mühle angewandt wurde, ge⸗ nügt übrigens, um eine ganze Stadt von der doppelten Größe Düſſeldorfs zu vergiften. Die Wirkung der Durchgaſung hält für ein Jahr an. Obwohl man dieſes Mal in der Mühle beſonders vorſichtig war, und die Packerinnen erſt am Montag morgen um 11 Uhr die Arbeit begannen, traten trotzdem Vergiftungserſcheinungen auf, Allerdings iſt nur ein Fall als ſchwer zu bezeichnen, zwei Fälle ſind mittelſchwer und neun leichter Natur. Insgeſamt 18 erkrankte Mädchen dem Krankenhauſe zugeführt werden. — Der Kavalier von Sansſouci. Kürzlich lernte eitne verheiratete Dame aus Hamburg bei einem Ausflug nach Potsdam im Park von Sansſouei einen Herrn kennen, der ſich ihr als Dr. Berg vorſtellte. Das Pärchen luſtwandelte mehrere Stunden im Park, und beim Abſchied verſprach Dr. Berg der Dame, daß er ihr recht bald ſchreiben würde. Er hielt Wort. Es kam ein Erpreſſerbrief mit der Aufforderung, 300 Mark unter Chiffre ſo und ſo an das Poſtamt Potsdam zu ſenden, andernfalls dem Gatten der Dame von den Schäferſtunden in Sansſouci Mitteilung gemacht würde. Die Hamburgerin wandte ſich an die Potsdamer Kriminal⸗ polizei. Die Polizei ließ ſofort einen Brief mit der ge⸗ forderten Chiffre herſtellen und beim Poſtamt am Wil⸗ helmsplatz einlaufen. Der Brief wurde äußerlich kenntlich gemacht, ſo daß man ihn aus einiger Entfernung erkennen konnte. Ein Kriminalbeamter wurde in der Nähe des Schal⸗ ters aufgeſtellt. Heute erſchien nun der betreffende Herr und nahm den Brief in Empfang. Sofort ſprang der Kriminal⸗ beamte hinzu und verhaftete ihn. Es handelt ſich um einen Kaufmann aus Potsdam, der verheiratet und Vater eines Kindes iſt. Er geſtand ſeine Erpreſſungen ein. Dieſe Ange⸗ legenheit wird nun ein gerichtliches Nachſpiel finden. Meſſen und Ausſtellungen Werkbundausſtellung„Die Wohnung“ Stuttgart Der vergangene Sonntag brachte der Werkbundausſtel⸗ lung„Die Wohnung“ zahlreiche Gäſte aus Baden. Karls⸗ ruhe—Pforzheim und Mannheim—Heidelberg hatten in Sonderzügen etwa 1500 Beſucher entſandt und dadurch ihr ſtarkes Intereſſe am Werkbund⸗Gedanken bewieſen. Die Gäſte, die am Hauptbahnhof abgeholt und dann nach dem Ausſtellungsgelände geleitet wurden, zeigten ſich der einzig⸗ artigen Ausſtellung gegenüber äußerſt angeregt und befrie⸗ digt. Eingelegte Sonderführungen rundeten die Eindrücke zu einem geſchloſſenen Ganzen. Der Abend vereinte dann Sonderzugsteilnehmer und Einheimiſche zu gemütlichem Bei⸗ ſammenſein im Stadtgarten, bis, für manche zu früh, die Stunde der Heimreiſe ſchlug. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Auguft Ahein-Pegel3. 4, 5 J6J 5,J 10. Necar-Begel i. 2 J 5., 15. Schuſterinſel.89.6).522,40 2,40.52 Mannheim 4234,28.62.50.32.32 Kehl 5688 57843.4 585 Jaaffed 0685.27 J,400,65 0,4 de88 Maxau 5,28 5,55 5,62 5,43.40.82 Mannbeim 3,08.87 44 4,70.450443 Caub 2093.284.682,953,08.89 Köln.7˙3672461 2,822.72.60 Waſſerwärme des Rheins 20,0 Herausgeber, Druger und Verleger. Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim, E 6, 2 Direktion: Ferdinand Heyme. Chefredakteur: Kurt Fiſcher(beurlaudt). Berantwtl. Redakteure: Für Politik: H. A. Meißner Jeuilleton. Dr. S. Kayſer.— Kommunal⸗Politik u. Lokales: Richard Schönfelder— Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer— Gericht und alles Uebrige: i..: Richard Schönfelder— Anzeigen: Dr. E. Stötzner Tauzs-Anzeige Leiden Dr. med. prakt. Arzt MANNHEIM, 9. August 1927 Dammstr. 17 1927, um 12 Uhr mittags statt. Heute verschied im Alter von 71 Jahren nach kurzem Heinrich Behh Im Namen der Hinterbliebenen: Frindria Bebhb Die Einäscherung findet am Freitag, den 12. August vater, Bruder, Schwager und Onkel, Husiker F 2. 11 Erwin MHändel, Enkel. 11 Uhr statt. Verwandten, Freunden und Bekannten die schmerz- liche Mitteilung, daß Montag nacht 11 Uhr mein lieber Mann, unser guter Vater, Großvater, Schwieger⸗ Otto Händiel nach schwerer Krankheit sanſt entschlafen ist. Mannheim, Treuenbritzen, den 10. August 1927 1 Die trauernden Hinterbliebenen: Frau Babette Händel Wwe. Erwin Nändel, Hauptlehrer, nebst Frau Aclelf Mändel nebst Frau Die Feuerbestattung findet Fteitag vormittag Für die vielen Beweise aufrichtiger Leilnahme und zahlreichen Kranzspen- gen bei dem Hinscheiden meines lieben Mannes, unseres guten Vaters, Bruders, Schwagers und Onkels, Herrn Karl Kern Tapeziermeister sprechen wir hiermit unseten herz- lichsten Dank aus. Besonders danken wir noch der Tapeziermeister-Zwangsinnung für ihre Kranzniederlegung. Mannheim, den 10. August 1927 E 6, 6 5382 Herr Im Namen der 8 trauernden Hinterbliebenen: Familie Kern *5383 il. ſurttenchmen Aeral Maunheim Hundeſteuer. Wir erſuchen um Zahlung des zweiten Viertels der Hundeſteuer für das Steuer⸗ jahr 1927/)8 bis ſpäteſtens 20. Auguſt 1927. Wer bis zu dieſem Tage nicht zahlt, hat die 7948 Den Freunden unseres Hauses Diakonisse Danksagung. Für die uns in so überaus grobem Maße erwiesene Teilnahme an dem uns so schwer betroffenen Verluste unseres lieben, unvergeßlichen Kindes, Schwester, Schwägerin, Tante und Nichte Aenne Ammann sagen wir herzlichsten Dank. Insbesondere danken wir dem Herrn Dozent Dr. Pfanner und den verehrl, Schwestern vom Sanatorium der Kreuzschwestern in Innsbruck für die liehevolle Behandlung und aufopfernde Pflege während ihrer Krank⸗ heit, dem Herrn Stadtpfarrer Eckert für die trostreichen Worte, dem Gesangverein Sängerlust und deren Quartet. für den erhebenden Glabgesang, dem Hornquartet. der Kapelle Seezer für ihre ergreifenden Choräle, sowie kür die vielen Kranz- und Blumenspenden. Mannheim,(H 1, 16), Frickenhausen, 10 August 1927. Familie Adam Ammann 8362 Familie Ch. Bacher 8 Kurfürsten-Yrogeris, M 4, 1/4[ 2909 Enthaarungs- pomade entfernt binn. 10 Mi⸗ nuten jed, läſt. Haar⸗⸗ wuchs des Geſichts.. der Arme, gefahr⸗ und ſchmerzlos. Glas 2 4. hofen. Jes. 35, 879. Mannheim, 9. August 1927 Viktualien- Aroghändler v. Lande, ſucht einſchl. 1927, nachmittags 1 Uhr statt. kannt, daß unsere treubewährte Schwester Gretchen Müller nach einem arbeitsreichen Leben treuen Dienstes kurz vor Vollendung ihres 55. Lebensjahres uner- wartet heimgegangen ist. Sie war 30 Jahre Glied unserer Schwesternschaft und wirkte bis zuletzt in völliger Hingabe als Gemeindeschwester in Sand- bas trauernde Diakonissenmutertaus Mannbeim Die Beisetzung findet am Freitag, den 12. August geſetzliche Verſäumnisgebühr zu entrichten und die mit hohen Koſten verbundene Zwangsvollſtreckung zu erwarten. Kaſſen⸗ ſtunden bei der Stadtkaſſe Samstags von —12 Uhr, an den übrigen Werktagen von —221 Uhr vormittags und von 723—4 Uhr nachmittags; bei den Gemeindeſekretariaten der Vororte nach den in den Rathäuſern ausgehängten Anſchlägen 43 Stadtkaſſe. um herrlichen Vierwaldstätterses! Katel Freienhuf. Stansstad Hochſaiſon im neuen großen Strandbad. Park und Garten am See. Ausflugszentrum. 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Die Spannung gegenüber dem Septemberpreis beträgt im Auguſt noch/ 0,50—1,00 je Tonne. Die Abrufe der in allen Zweigen gut beſchäftigten Induſtrie ſind im großen Ganzen recht befriedigend und die Geſamtverſandziffern ſind weſentlich beſſer als im Vorfahr. Seit Anfang April kommen im ſteigenden Maße holländiſche und engliſche Kohlen auf der Rheinwaſſerſtraße nach Süddeutſchland, was zurzeit wohl die wichtigſte Erſcheinung am Rarkte iſt. Dieſer ausländiſche Wettbewerb nimmt ſtändig an Schärfe zu, denn wenn dieſe Kohlen vorläufig auch noch in ziemlichem Um⸗ fange auf Lager gehen, ſo ſteht doch auch feſt, daß ein anſehnlicher Teil an die induſtriellen Verbraucher gelangt. Um ins Geſchäft zu kommen, wählen die Holländer den einfachen Weg, daß ſie die Preiſe des Kohlenkontors um rund 15 Proz. unterbieten. Auch die engliſchen Kohlenpreiſe bewegen ſich 2 bis 3 Mark unter denen des Kohlenkontors. Infolge des Stillegungsprozeſſes im engliſchen Koh⸗ lenbergbau ziehen die engliſchen Preiſe jedoch neuerdings wieder etwas an, wie auch die Frachten feſtliegen. Bei letzteren iſt die eigen⸗ tümliche Erſcheinung feſtzuſtellen, daß ſich di⸗ Kohlenfrachten von Holland nach dem Oberrhein billiger ſtellen als von der Ruhr nach Mannheim, momentan allerdings ſtehen ſie wieder etwas höher. Daß jede von inländiſchen Verbrauchern angekaufte Tonne Auslandskohle angeſichts unſerer paſſiven Handelsbilanz und des deutſchen Kohlen⸗ überfluſſes eine volkswirtſchaftliche Schädigung iſt, braucht hier nicht erörtert zu werden, zumal eine Ausbreitung dieſer Erſcheinung für das Ruhrkohlengebiet auf längere Sicht hinaus geſehen erhöhte Ar⸗ beitsloſigkeit bedeuten müßte. Das finanzielle Bild für die Bezieher ausländiſcher Kohle würde ſich auch in dem Moment ändern, in dem eine ſchwierige Schiffahrtsperiode ſich einſtellt und etwa nicht vom Lager geliefert werden könnte. Dieſer Niedrigwaſſerſtand zeigt ſich gewöhnlich im Oktober und November, wenn auf der Gebirgsſtrecke Froſt herrſcht und das Waſſer wegfällt. Allerdings beſteht auch für Ruhrkohle eine ſogenannte Kleinwaſſerklauſel, die bei einem Cauber Pegelſtand von 1,20 Meter in Kraft tritt und ahnſehnliche Zuſchläge bringt. Dieſe Klauſel iſt am 1. Oktober 1926 mit Gültigkeit bis vor⸗ läufig Ende September 1927 in die Lieferungsbedingungen des Kohlenkontors aufgenommmen worden. Wie wir hören, ſind jedoch lebhafte Beſtrebungen im Gange mit dem Ziel, dieſen Zuſchlag wie⸗ der abzuſchaffen, weil er in die gewohnte Regelmäßigkeit der Preis⸗ geſturtung für die Abnehmer der Ruhrkohle ein unſicheres Moment bringt. In den Kreiſen der Zechenreedereien wird man wohl mit Rückſicht auf den Schutz der Kleinhandelspreiſe hierfür Verſtänd⸗ nis haben, umſo mehr, als dieſe Klauſel bei öfterem Wechſel im Waſſerſtand zu den größten Unzuträglichkeiten im Rechnungsweſen führen, vor allem aber dem fremdländiſchen Wett⸗ bewerb der Ruhrkohle nur Waſſer auf die Mühle treiben würde. Der am 1. Auguſt eingeführte ermäßigte Kohlentarif der Reichsbahn hat für das Mannheim⸗Ludwigshafener Gebiet nur eine ganz geringe Aenderung gebracht. Die bis dahin beſtehenden beſonderen Vorteile für Karlsruhe ſind zwar weggefallen, aber der Vorſprung, den Karlsruhe durch ſeine ſüdliche Lage hat, bleibt auch jetzt noch ſo groß, daß von Mannheim aus auch mit der geſenk⸗ ten Fracht nicht geliefert werden kann. Für Mannheim bringt die Neuerung ſomit nur ganz minimale Vorteile. In der Pfalz hat man bisher nur wenig von dem holländiſch⸗ engliſchen Kohlen wettbewerb gemerkt. Angebote laufen na⸗ türlich regelmäßig ein und ſie liegen auch immer etwas unter den offiziellen Syndikatspreiſen, man ſchätzt aber vor allem die an⸗ gebotene engliſche Kohle in der Pfalz nicht, zumal es ſich meiſt um ſchottiſche Kohle handelt, die im Heizwert geringer iſt. Nur eine gute engliſche Kohle kommt im Heizwert der deutſchen Kohle annähernd gleich, der Heizwert der ſchottiſchen Kohle liegt jedoch meiſtens unter dem Durchſchnitt. Aus alter Gewohnheit bezieht die Pfalz in erſter Linie Saarkohle, die jetzt wieder in jeder Menge und in jeder Qualität geliefert wird und wofür die Preiſe ſeit langem eine Aen⸗ derung nicht erfahren haben. Für den Bezug ſind drei Zonen mit ſtaffelmäßig abgegrenzten Preiſen eingerichtet, ſodaß für den pfäl⸗ ziſchen Verbraucher ſich Ruhr und Saarkohle ziemlich gleichpreiſig ſtellen. Trotzdem werden ſtändig auch umfangreiche Abſchlüſſe in Ruhrkohle nach der Pfalz gemacht und der Geſchäftsgang, der vor⸗ übergehend etwas ſchwächer geweſen iſt, hat ſich wieder gebeſſert. Im Hausbrnad erobert das Braunkohlenbrikett immer weitere Gebiete. Für Braunkohlen iſt der 1. September der Termin, für das Inkrafttreten der höchſten Staffelpreiſe, die jetzt im Auguſt gegenüber den kommenden Septemberpreiſen noch eine Erſparnts von 1 pro Tonne bedeuten. Die Nachfrage nach rheiniſchen Braun⸗ kohlenbriketts bleibt nach wie vor befriedigend, denn trotz der ſom⸗ merlichen Temperaturen findet das Braunkohlenſyndikat auch jetzt noch vollen Abſatz, wenngleich es natürlich in der Lage iſt, allen An⸗ forderungen prompt zu entſprechen. L 222 Amerikaniſche Aeußerungen über den Vertrag der J. G. Farben mit der Standard Oil Co. Nach einer ſoeben veröffent⸗ lichten Mitteilung der Standard Oil Co. of New Jerſey hat der gegenwärtig in Deutſchland weilende Präſident der Geſellſchaft, Walter Teagle, mit der J. G. Farbeninduſtrie AG. ein v erſuchs⸗ weiſes Abkommen abgeſchloſſen, nach welchem die Standard Oil Co. of New Jerſey das Recht erhält, die Patente von Ber⸗ gius zur Herſtellung von ſynthetiſchen Benzin aus Braunkohle in den Vereinigten Staaten zu benutzen. Den Abſchluß dieſes Ab⸗ kommens mit der J. G. Farbeninduſtrie AG. betrachtet man hier als eine vorbeugende Maßnahme der Standard Oil Co. of New Jerſey gegen eine in den kommenden Jahren möglicherweiſe eintretende Knappheit an Rohöl. Man rechnet nicht mit einer bal⸗ digen Aufnahme der Erzeugung von ſynthetiſchem Benzin, da ge⸗ genwärtig immer noch eine Ueberzeugung von Rohpetroleum beſteht ferner einer ſofortigen Aufnahme der Herſtellung von ſynthetiſchem Benzin der hohe Herfellungspreis entgegenſtehe, der ein Wettbe⸗ werb mit dem aus Petroleum raffinierten Benzin nicht zulaſſe. * Großer Kohlenfeldererwerb der Gelſenkirchener Bergwerks⸗AG. Die Gelſenkirchener Bergwerks⸗AG. hat in dem Bezirk zwiſchen Kamen und Hamm insgeſamt 80 Kohlenfelder erworben, mit deren Aufſchließung im Spätherbſt oder im Frühjahr begonnen werden ſoll. Die Anlagen erfordern einen Aufwand von 80 Mill. J. Da⸗ durch ſoll 120 000 Menſchen Arbeit und Lebhensmöglichkeit gegeben werden. Die Stadt Kamen hat im Hinblick auf dieſe Entwicklung einen Grundbeſitz von 450 Morgen erworben und einen General⸗ bebauungsplan aufgeſtellt, der eine Verlegung des Güter⸗ und Per⸗ ſonenbahnhofs nach Oſten hin vorſieht, wo ein ausgedehntes Ge⸗ lände der Induſtrie Siedlungsmöglichkeiten gibt. Ferner wird ein neues Poſtgebäude errichtet, mit deſſen Bau ſchon im kommenden Frühjahr begonnen wird. Auch die Verkehrseinrichtungen erfahren eine Erweiterung.— Eine Beſtätigung dieſer Meldung bzw. nähere Angaben waren bisher vonſeiten der Verwaltung nicht zu erlangen. * Ein 45⸗Millionen⸗Auftrag für Eiſenbahnmateriallieferungen nach Rumänien. Die Verhandlungen einer deutſchen Induſtriegruppe unter Führung des Deutſchen Sthlwerksverbandes mit der rumäniſchen Regierung über Lieſerung von großen Men⸗ gen Eiſen bahnmeterial ſind, wie die„K..“ erfährt, zum Abſchluß gekommen. Es handelt ſich dabei um eine Wertſumme von 45 Mill. RM., davon 32 Mill. RM. für Oberbaumaterial und 13 Mil⸗ lionen RM. für leichteres Zugmaterial(Signalapparate uſw.). Die Verteilung des Auftrages erſtreckt ſich auf verſchiedene deutſche Fir⸗ men. Auch in dieſer Frage, in der bisher noch Meinungsverſchie⸗ denheiten beſtanden, iſt jetzt einige Einigung erzielt worden. Nach früheren Meldungen ſoll dieſer Auftrag über Reparations⸗ konto beglichen werden. * Dividendenerhöhung der Bank elektriſcher Werte. Wie aus der Verwaltung naheſtehenden Kreiſen verlautet, beſteht eine gewiſſe Wahrſcheinlichkeit, daß die Dividende des am 30. Juni abgelaufenen Geſchäftsjahres auf 10(9) v. H. erhöht wir d. Zu berückſichtigen iſt hierbei, daß die 8 689 600 RM. neuen Aktien an der Dividende für das abgelaufene Geſchäftsjahr bereits teilnehmen. Der Ertrag aus den Beteiligungen, ſoweit es ſich um Unternehmungen der Elek⸗ trizitätsinduſtrie handelt, iſt im abgelaufenen Geſchäftsjahr ange⸗ ſichts der guten Konjunktur in dieſer Branche geſtiegen. Die Verhält niſſe in der Kraftwageninduſtrie und bei der Grube Leopold hätten ſich gebeſſert. 1 22 Nie Verkaufsverhandlungen Krizik⸗Siemens abgeſchloſſen. Am 6. Auguſt wurden die Verhandlungen der Krizikwerke mit der Siemens⸗Geſellſchaft, der tſchechoſlowakiſchen Tochtergeſellſchaft des deutſchen Siemenskonzerns, abgſchloſſen, wonach Simens die Ka⸗ Der deutſche Handel mit Indien Ungeahnte Möglichkeiten— Rückſtändige Methoden— Wege zur Förderung (Von unſerem ſtändigen London, Anfang Auguſt. Das wichtigſte Ereignis der letzten 10 Jahre indiſchen Außenhandels iſt der Rückgang des engliſchen Exports nach Indien. England hat ein Fünftel ſeines Indienhandels ver⸗ loren. Aber dieſer Verluſt, der in normalen Verhältniſſen ein Gewinn für den deutſchen Export geweſen wäre, kam den Vereinigten Staaten und Japan zu gute, die während und nach dem Kriege künſtliche Vorteile genoſſen. Seit verhältnismäßig kurzer Zeit ſind die Hinderniſſe für den deutſchen Indienhandel im Großen und Ganzen beſeitigt, und wenn die deutſchen Induſtriellen und Exporteure dieſe Ge⸗ legenheiten ergreifen und voll auszunutzen verſtehen, wird Deutſchlands Anteil am indiſchen Markt bald bedeutend anwachſen. Deutſchland hat bereits den größten Teil ſeines Vor⸗ kriegs⸗Exports nach Indien wieder erobert. Vor dem Kriege ſtand Deutſchland an zweiter Stelle in der Einfuhr: 1913—14 kamen 64,1 v. H. der eingeführten Waren aus England, 6,5 v. H. aus Deutſchland und 2,6 v. H. aus Japan. Im Finanz⸗ jahre 1925—26 kamen dagegen nur 51,7 v. H. aus England, 8,6 v. H. aus Japan, 6,7 v. H. aus Amerika und 5,9 v. H. aus Deutſchland, deſſen Anteil alſo nur noch 1 v. H. geringer iſt, als vor dem Kriege. Ganz ähnlich liegen die Verhältniſſe im indiſchen Export. Wenn es möglich war, die deutſche Ausfuhr unter den un⸗ günſtigen Verhältniſſen der Nachkriegszeit ſo weit wiederher⸗ zuſtellen, wie es die obigen Ziffern zeigen, ſo wird ohne weiteres klar, welche ungeahnten Möglichkeiten die deutſche Ausfuhr jetzt, nach der Wiederherſtellung normaler Bedin⸗ gungen, auf dem indiſchen Markt erwarten. Als ich vor etwa einem Jahre in der„Neuen Mannheimer Zeitung“ auf dieſe Situation hinwies, erhielt ich eine große Anzahl Zuſchriften von deutſchen Fabrikanten und Händlern, die alle die gleiche Frage enthielten: welchen praktiſchen Weg ſoll der deutſche Kaufmann einſchlagen, um jene Möglichkeiten ohne übermäßiges Riſiko auszunutzen? Darüber läßt ſich jetzt, nachdem wertvolle Vorarbeit geleiſtet worden iſt, einiges Nähere ſagen. Was bisher vor allem einem rapiden Anwachſen des deut⸗ ſchen Indienhandels im Wege ſtand, iſt der Mangel an einer richtigen Organiſierung. Die Agenturen der deutſchen Firmen ſind faſt ſämtlich in engliſchen Händen, und dieſer Umweg, der in zen erſten Nachkriegsjahren notwendig war, bedeutet heute ein großes Hindernis. Noch wichtiger iſt das Fehlen einer drrekten Schiffahrtslinie. Zwei deutſche Linien laſſen Dampfer nach Indien fahren, aber ihre Vertretungen ſind engliſche Firmen, die ſelber eigene Indienſchiffahrt betreiben. Ferner beſteht keine einzige direkte Bankverbindung zwiſchen Deutſchland und Indien. Die deutſchen Banken, die den Indienhandel vermitteln, arbeiten ausſchließlich auf dem Um⸗ wege über die engliſchen Indienbanken in London oder Amſterdam, und die komplizierte Maſchinerie des Kredit⸗ weſens, auf der heute der Ueberſeehandel beruht, wird da⸗ durch derart erſchwert, daß der Handel ſelbſt darunter leidet. Die Herſtellung direkter Bank⸗ und Schiff⸗ fahrtverbindungen im großen Stile iſt die erſte Vor⸗ bedingung für eine weitere Ausdehnung des deutſchen In⸗ dienhandels. Gegenwärtig ſind die deutſchen wie die indiſchen — rolinenthaler Fabrik der Krizikwerke gegen einen Kaufpreis von 8 Mill. Kr. erwirbt. Die Krizikwerke ſahen ſich zu dem Verkauf veranlaßt, weil der Betrieb unrentabel war und fährlich einige Millionen zugeſetzt werden mußten. Einen Teil der Erzeugung werden die Krizikwerke in ihre anderen Betriebe, hauptſächlich nach Bodenbach, übertragen und in Karolinenthal bloß einen Trakt in Pacht nehmen, in dem weiterhin die elektriſchen Zählapparate er⸗ zeugt werden ſollen. Die Siemensgeſellſchaft, die einen Auftrag des Poſtminiſteriums auf Lieferung von Telephonapparaten im Werte von 60 Millionen erhalten hat, hat die Fabrikobjekte mit der Ver⸗ pflichtung erworben, die beſchäftigten 500 Arbeiter zu übernehmen. * Hochſpeicherkraftwerk Herdecke des R. W. E. Vom Rh.⸗Weſtf. Elektrizitätswerk AG., Eſſen, wurde einer Arbeitsgemeinſchaft, be⸗ ſtehend aus den Baufirmen Hochtief AG., Eſſen, Heinrich Butzer, Dortmund, und Phil. Holzmann AG., Frankfurt a.., der Auftrag auf die Bauarbeiten für das Hochſpeicherkraftwerk Herdecke a. d. R. erteilt. Es handelt ſich um ein Bauobjekt von über 10 Mill. J¼, welches in 2½ Jahren fertiggeſtellt ſein muß. * Porzellanfabrik Lorenz Hutſchenreuther.⸗G. Die Geſellſchaft, die vor einiger Zeit die Porzellanfabrik Tirſchenreuth und die Por⸗ zellanfabrik Weiden aufgenommen hat, hat in dem am 30. Juni ab⸗ gelaufenen G. günſtig gearbeitet. Die Dividende dürfte nicht hinter der des Vorjahres(8 v..) zurückſtehen. *Verluſtabſchlüſſe der Silva Holz AG. in Berlin. Das Unter⸗ nehmen, deſſen Aktienmajorität ſich im Beſitz der AG. für Holzwerte in Zürich befindet, legt jetzt für 1926 und per 30. Juni 1927 Ab⸗ ſchlüſſe vor. Der aus dem Vorjahr 1925 übernommene Verluſt von 610 158 ¼ hat ſich bis zum 31. Dez. auf 821119/ und am 30. Juni 1927 auf 928 642 Jerhöht. Die Roheinnahmen für das Geſchäftsjahr 1926 belaufen ſich auf 126 205(413 894) für die Zeit bis zum 30. Juni 9489 /. An Betriebs⸗ und Verwaltungs⸗ ſpeſen waren für 1926 329 119(478 159), für die Zeit bis zum 30. Juni 140 952/ erforderlich. Im Geſchäftsfahr 1926 wurden Ab⸗ ſchreibungen in Höhe von 8347(10 423) ¼, in der Zeit bis 30. Juni von 3900/ vorgenommen. Der bis zum 30. Juni ausgewieſene Verluſt von 926 642 /¼, der ſich nach Abzug einer Rückſtellung von 28 000 ¼ auf 928 682/ ermäßigt, ſoll durch Herabſetzung des AK. um 950 0000/ auf 50 000„ gedeckt werden. Die Wiedererhöhung des AK., die Beſtimmung der Höhe und der näheren Modalitäten ſoll der o. GV. überlaſſen bleiben, die am 2. Auguſt ſtattfindet. () Paſſiver ſchweizeriſcher Außenhandel. Nach den für den Juli 1927 veröffentlichten ſchweizeriſchen Außenhandelsziffern ergibt ſich eine Einfuhrmenge von 198 Mill. Franken(d. ſ. 2,2 Mill. Frank. weniger als im Juni). Die Ausfuhr beläuft ſich auf 160.5 Mill. Franken(d. ſ. 3,1 Mill./ weniger als im Juni). Der Paſſiv⸗ —15 8 die erſten ſieben Monate dieſes Jahres beträgt 288,2 ill. A. * Aktive tſchechiſche Handelsbilanz. Die tſchechiſche Handels⸗ bilanz für den Monat Juli weiſt ein etwas geringeres Aktivum auf als im Vorjahre, namentlich die Rohſtoffe und Nahrungsmittel ſind gegenüber dem Vorfjahre geſtiegen, während bei der Ausfuhr die ſtarke Zunahme der Fertigwarenausfuhr mit nahezu 100 Mill. Ke. er⸗ wähnt werden muß. Auf Grund der vom Statiſtiſchen Staatsamt feſtgeſtellten Außenhandelsergebniſſe war die Handelsbilanz im Mo⸗ nat Juli mit dem Betrage von 78,8 Mill. Ke. gegen 170,299 Mill. Ke. des Vorjahres aktiv. * Der däniſche Außenhandel im Juni. Nach offiziellen Angaben ſtellte ſich die däniſche Einfuhr im Monat Juni auf 136 003 000 Kr. und die Ausfuhr auf 140 011 000 Kr., einſchl. 7 521 000 Kr. Reexport. Es hat ſich alſo für Juni ein Exportüberſchuß von 4 008 000 Kr. er⸗ geben gegenüber einem Importüberſchuß von 5 062 000 Kr. im Juni vorigen Jahres, als die Einfuhr ſich auf 133 574000 Kr. und die Fene auf 128 512 000 Kronen einſchl. 9 288 000 Kr. Reexport ellten.* * Zum internationalen Oelkonflikt. Der Präſident der Shell⸗ Gruppe, Sir Henry Deterding, ſtellt nunmehr in einer Er⸗ klärung in der Daily Mail feſt, daß er ſich mit den Standard Oil⸗Intereſſenten in der Bekämpfung der ruſſiſchen Petroleum⸗ Londoner Mitarbeiter⸗ Exporteure für ihren gegenſeitigen Handel von London ab⸗ hängig. In dieſer Beziehung iſt Japan im Vorteil: es hat umfangreiche direkte Bankverbindungen und Schiffahrts⸗ linien, und der japaniſche Handel iſt infolgedeſſen unabhängig von engliſcher Kontrolle. Wenn ſich Deutſchland nicht von dem Syſtem der Londoner Banken und Linien frei machen kann, wird es nicht zur vollen Ausnutzung der Möglichkeiten des indiſchen Marktes gelangen. Weiter: es fehlt an geigneter Handelspropaganda, Die ſtaatliche Handelsförderung durch Konſulate iſt ſehr im Gegenſatz zu der Japans und Amerikas!— gleich null. Die private Propaganda durch Inſerate, Aus⸗ ſtellungen uſw. iſt in den allererſten Anfängen. Die deutſchen Wirtſchaftsverbände haben die Bedeutung der in den letzten 15 Jahren hochgekommenen nationalindiſchen Preſſe für die Handelsförderung noch nicht voll erkannt. Die deutſchen Waren genießen in Indien den Ruf der höchſten Qualität, und ſehr viele indiſche Importeure ſind durchaus geneigt, ſie anderen Waren vorzuziehen. Aber es fehlt an ausreichender Information; die indiſchen Kaufleute befinden ſich in der gleichen Lage wie die deutſchen: ſie wiſſen nicht, wohin ſie ſich wenden ſollen, und wenden ſich deshalb an die engliſchen Agenten, die s an Reklame nicht fehlen laſſen. Eine Organiſation für gegenſeitige Handels⸗ information iſt deshalb ein wichtiges Erfordernis des deutſchen Indienhandels. Entſprechende Verhandlungen wer⸗ den übrigens, wenn wir richtig unterrichtet ſind, zur Zeit in Berlin geführt. Es wäre ſehr zu wünſchen, daß ſie zu einem praktiſchen Erfolg gelangen. Die Warengattungen in denen Deutſchland in Indien am meiſten erreichen kann, ſind Maſchinen, Chemi⸗ kalien und Konſtruktionsmaterial. Der Markt für Maſchinen ſteht vor einer enormen Entwicklung. Die Kommiſſion, die kürzlich die Verhältniſſe in den indiſchen Baumwollſpinnereien unterſuchte, hat berichtet, diß dieſe In⸗ duſtrie nur dann ſich gegen fremde Konkurrenz halten könne, wenn ſie ihre Anlagen und Maſchinerie moderniſtere. Ferner hat die engliſche Regierung ein umfaſſendes Syſtem für die Intenſivierung der indiſchen Landwirtſchaft vorbereitet, das namentlich die allgemeine Einführung von Agrarmaſchinen und modernen Geräten vorſieht, wie ſie in Indien großen⸗ teils noch ganz unbekannt ſind. In Agrar⸗ und Textil⸗ maſchtnen ſteht alſo in den nächſten Jahren eine außer⸗ ordentlich ſtarke Nachfrage bevor, an der Deutſchland, wenn es ſich die geeigneten Handelsinſtitutionen ſchafft, einen großen Anteil nehmen kann. Aehnlich iſt die Lage in Chemi⸗ kalien, Baumaterial, induſtriellen Anlagen und Glaswaren. Auch die im Gange befindliche Ausdehnung der Eiſen⸗ bahnen bietet, nachdem das engliſche Monopol durch⸗ Aanert iſt, eine wichtige Gelegenheit für die deutſche Eiſen⸗ induſtrie. Die nächſten Jahre werden Deutſchland auf dem indiſchen Markt Möglichkeiten bieten, wie es ſie noch nie gehabt hat. Um ſie auszunutzen, muß der deutſche Handel in direkte Konkurrenz zu den andern Ländern treten. Der Anfang dazu muß, infolge der beſonderen Verhältniſſe des Marktes, von oben gemacht werden: von den Banken, den Wirt⸗ ſchaftsverbänden, den Schiffahrtsgeſellſchaften, und bis zu einem gewiſſen Graße auch vom Staat. Veranlaſſung der engliſchen Regierung unternommen habe. Viel⸗ mehr ſei er nur von den Motiven der kaufmänniſchen Ehrlichkeit geleitet geweſen. Deterding erklärt, daß er für ſeine Verkaufs⸗ orgnaiſation in Indien amerikaniſches Petroleum kaufen werde, um mit Hilfe dieſes amerikaniſchen Petroleums endgültig den ruſſiſchen Wettbewerb in Indien zu ſchlage.n Deviſenmarkt Reichsmark angeboten Spanien nach der anhaltenden Abſchwächung wieder etwas feſter, geegn London 28.75 nach 28.85. Die Reichsmark war weiter ange⸗ boten. Der Dollar ſtieg von 4,2060 auf.2080. Das engliſche Pfund konnte ſeinen hohen urs halten, gegen Dollar.8610. Termin⸗De⸗ viſen gegen Mark eher nageboten. Heute vormittag notierten: 91 9. 10. 9. 10. London-Paris 124,05124,00J Maild.-Schwz.] 28.24 28,25Lond.-Stockh. J 18,13 Lond.-Brüſſel 34,98 34.93] Holland-Schw. 207.90207.95end.-Madrid 28,84 Lond.-Maild. 89,32 89,.25 Kabel Holland 2,4950Mailand⸗Paris138,87 138,80 Kabel Schweiz 5, 188 5,188 Lond.-Holland 12,12Brüſſel⸗Paris 354,95855,00 Lond.-Schweiz 25,21 25,20 London-Oslo 18,800Holland-Paris 10,22 Paris-Schweiz 20,33] 28.34J Lond.-Kopenh. 18.14][Kabel London.89.8.86,1 In.⸗Mk. laſſen ſich folgende Kurſe feſtſtellen⸗ Londoen 20, 45 Prag 12.46J 12,47 Madrid Paris.. 16,49 16,49 Oslo. 99,700108,78 Argentinien Zürich.. 481,05 81,09 Kopenhagen.112.65112,70] Japan Mailand 22.91 Stockhol m 112,75112,33] New⸗Dork. 4, 205 Holland. Brüſſel 58.48] 58.54 70.85 :?: Hamburger Kaffee⸗Wochenbericht vom 6. Auguſt.(Morris A. Heß Geſ. m. b.., Hamburg.) Die ſtetige Haltung des Marktes übertrug ſich auch auf die laufende Berichtswoche. Braſilien mel⸗ dete feſte Märkte, ſodaß die Notierungen in Hamburg und New Nork eine Erhöhung erfuhren. Der Konſum bevorzugt zur Zeit Santos in niedriger Preislage. Heutige Großhandelspreiſe je nach Güte und Beſchreibung: Santos(ſuperior bis extra⸗prime) 1,55 bis.90. Gewaſchene Zentralamerikaner 2,10 bis 2,65 J. Ge⸗ waſchene Maragogypes 2,70 bis 2,85/ für ½ Kilo roh und ver⸗ zollt ab Lager Hamburg. „Berliner Metallbörſe vom 9. Auguſt Preiſe in Feſtmark für 1 Kg. 8. 9, 8, 8. Elektrolyttupfei 127,50 127,50 Aluminium in Raffinadekupfer—.——.— Barren 2,14 2,14 Blei—.——.— Zinn ausl.—.——.— Rohzink Bh.⸗Pr...—.——.——,— Hüttenzinn—.——.— „(tfr. Verk.).—— Nickel 3,40-8,50 3,40-⸗8,50 Plattenzin 50,50.51.50 50.50-51,50] Antimon 0,88-.93 0,88-0, Aluminium 2,10.10 Silber für 1 Gr. 76.25.77.25 75,25-76725 London, 6, Auguſt. Metallmarkt(In Lſt. f. d. eng. 1. o. 1016 Kg. 48 8 8. 9. J Blei 29.45 23,55 kupfer Kaſſa 55,50 88,50 beſtſeleer 60.— 60.,75 due 28,15 26,25 do. 3 Monat 58.85 55,35 Nickel———ueckſib. p. Fl. 21.75—.— do. Elektrol. 62,.— 62,50 J Zinn Kaſſa 295,50 296,25 Regulus—.—— Schiffahrt Schiffsverkehr in den Mannheimer Häfen In der Zeit vom 30. Juli bis 5. Auguſt 1927 ſind angeko m⸗ men talwärts: 1 beladener Dampfer mit 8 Tonnen, 9 leere Schleppkähne und 41 beladene mit 8131 Tonnen, bergwärts: beladene mit 50 346 Tonnen. Abgefahren ſind talwärts: beladene Dampfer mit 1058 Tonnen, 41 leere Schleppkähne und 2 beladene mit 12 298 Tonnen, bergwärts: 3 beladene Dampfer mit 299 Tonnen, 41 leere Schleppkähne und 16 beladene mit 4225 Tonnen.— Auf dem Neckar ſind talwärts angekommen: 1 leerer Schlepp⸗ kahn und 30 beladene mit 3329 Tonnen, bergwärts abgefahren unternehmungen im weſentlichen einig wiſſe. Er widerſpricht aufs ſind: 7 leere Schleppkähne und 25 beladene mit 1935 Tonnen. energiſchſte, daß er ſeinen Kampf gegen das ruſſiſche Petroleum auf beladene Dampfer mit 3502 Tonnen, 8 leere Schleppkähne und 82 12— ——— Mittwoch, den 10. Auguſt 1927 Im Apollo-Iheater Rur noch 6 Vorstellungen, abends 8 Uhr der Sensalonseriolg NTiuspnenin Operette von Em. Kalman Vorverkauf: Theaterkasse, Heckel, Musik⸗ haus, Wattkaffee, Ludwigshafen: Reisebüro Friedrichspark Mittwoch— Nachmittagskonzert Eintritt: 40 Pfg 8172 Donnerstag— Verfassungsfeier Nachmiffag- und Abendkonzerie 50 Pig. Taꝗg Abend-Konzeri- Kapelle Mohr Bengalische Beleuchtung Kinder unter 14 Jahren zahlen 20 Pfennig. Rennwiesen-Resſaurani Donnerstag, 11. August Groſßßes Milifärkonzeri d. ehem. Militärmusiker Frankfurt a. M. Dirigent: C. Hyrich Eintritt freil Kein Preisaufschlag! AEmpfehlen unseren 0 Menus zu.20,.80, 2. Tägl. Nachmittag- und Abendkonzerte Emz9 Morschheuser& Zipperle. Verfassungs- FRier. Am 11. Auguſt kehrt der Tag wieder, an dem die Verfaffung des Deutſchen Reiches eſetz geworden iſt. Erinnerung an dieſes Ereignis wird MWir marschieren auch diese Woche mit unseren Darbistungen an der Spitze 8 Filmakte von Leichtsinn, Lebenslust und Leid, von Freud' und Liebesglück nach dem gleichnamigen Roman von Hans von Kahlenberg. Nur noch heute d. morgen das wunderbare Filmwerk aus dem Lande der Märchen von 1001 Nacht ſle Deltlerig in Jlanbal Liebesroman in 7 Akten In der Hauptrolle: Priscilla Bean Die schöne Handlung wechselt mit prachtvollen, lebenswahren Darstellungen aus den Palästen und Gassen Stambuls und wilden Reiterszenen der Beduinen in der Wüste. Entzückende Bilder von Stambul an den Wassern des Bosporus, das Herz Konstantinopels. Alles Original-Auknahmen! Orientalische Prachtl Die Nacht im Harem! Die braunen Wuüstensähne im fftt durch die Sahara! 8— — In den Hauptrollen: BALLHAUS Verkfassungstag, Donnerstag, im Garlen 5817 Ar. Mittag-Konzert GAr. Abend-Konzert Kapelle Homann- Webau Eintritt 30 Pfg. den 11. August in den oberen Sälen abends S8 Uhr Tanz Jazzband Homann- Webau Eintritt 80 Pfg. —.!.!.— Tdeschätts Fröffnung und-Empfehlung Einer verehrten Binwohnerschaft von Mannheim und Umgebung zur Kenntnis, daß ich am Freitag, 12. 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