0 Mittwoch, 10. Auguſt Bezugspreiſe: In Man zeim u. Amgebung frei ins Haus oder durch die Poſt mo lich.⸗M.2,80 ohne Beſtellgeld. Bei evtl. aftlichen Verhältni Kach⸗ vorhehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. aupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R.4˙6, Baſſerman zaus).Geſchäfts⸗Nebenſtellen: aldhofſtr. 6, chw Hhen tr. 19/0 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951.24952.24958 o ng Beilag nd Spie 9 1 8 fanc * Dieſe Meldung ſteht im Widerſpruch mit einer wenige Ban eingelaufenen Drahtnachricht aus Newyork, Der Richter Thayer hat dem Sekretär des Gerichtshofes 5 honiſch mitgeteilt, daß er die beiden neuen Anträge der 9 auf des Urteils und Aufſchub der ö ng von Sacco und Vanzetti ab ägi ſchte den habe. Unſerer Cyro eee 8411 I iſtenpflicht 5 5 Beſtäti, 1 a 7 eignet Wie die„Pariſer Times“ aus Boſton erfahren, iſt der Ge⸗ fängniselektriker, der die Hinrichtung Saccos und Vanzettis bvorzunehmen hat, aus ſeiner in einer Vorſtadt gelegenen Wohnung verſchwunden. Es iſt noch nicht bekannt, ob er ſich aus Furcht vor Repreſſalien verborgen hält, ob er entführt worden iſt oder ob er ſich bereits, um ſich gegen Ausſchreitun⸗ gen zu ſchützen, in das Gefängnis begeben hat. Im Falle ſei⸗ nes Verſchwindens müßte die Hinrichtung durch einen Ge⸗ fängniswärter vorgenommen werden. Swiſchenfälle aller Art Die Polizei hat in Boſton zwei Italiener verhaftet, die beſchuldigt wurden, ein Attentat auf den Gouverneur Fuller geplant zu haben. In Chicago fand man in einem Poſtauto eine Bombe, die noch rechtzeitig unſchädlich gemacht werden konnte. Die Proteſtverſammlungen, die am Dienstag in New⸗ dork ſtattfanden, ſind ohne weſentliche Zwiſchenfälle verlau⸗ fen. An den Maſſenverſammlungen beteiligten ſich rund 200 000 Perſonen. Lediglich im italieniſchen Viertel kam es zu heftigen Zuſammenſtößen zwiſchen Demonſtranten und Poli⸗ det, die ſtundenlang dauerten. In zahlreichen franzöſiſchen Provinzſtädten fanden geſtern große Proteſtverſammlungen gegen die Hinrichtung 5 Sacco und Vanzetti ſtatt. In Biarritz kam es vor em amerikaniſchen Vizekonſulat zu ſchweren Zuſammen⸗ ößen zwiſchen Polizei und Demonſtranten, wobei zahlreiche eilnehmer durch Revolverſchüſſe verletzt wurden. In Cafa⸗ nisc aeg verbrannten die Demonſtranten vor dem amerika⸗ ſchen Konſulat eine amerikaniſche Flagge. In Amſterdam wurden zu Beſuch dort weilende 55 ö caniſche Journaliſten von jugendlichen Kommuniſten Syndikaliſten beläſtigt und mit Steinen beworfen. Die olizei zerſtreute die Menge. Die amerikaniſche Geſandtſchaft eht unter polizeilichem Schutz. Die heutige Verliner Miniſterbeſprechung urſ 7 Berlin, 10. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) Die beſpremalich für heute vormittag angeſetzte Miniſter⸗ wordan ung iſt auf heute nachmittag 4 Uhr verſchoben ziehe en. Sie bürfte ſich vorausſichtlich mehrere Stunden hin⸗ m n, da man annimmt, Faß an das Referat Dr. Streſe⸗ anns übe 5 anſchließen 24 0 Außenpolitik ſich eine längere Diskuſſion Amneſtie zu Hindenburgs Geburtstag? Wir Berlin, 10. Auguſt.(Von unſerem Berliner Büro.) Gebuldsten vor einiger Zeit, daß die zu Hindenburgs ſtie in urtstag anfangs in Ausſicht genommene große Amne⸗ ände folge des Widerſtandes, den der Plan bei einzelnen ſei. Aregierungen gefunden hat, in Frage geſtellt worden nun ocherdings konnte eine Korreſpondenz mitteilen, daß einer Gnadeeinem gewiſſen Umfang bereits die Grundzüge Das ſcheint emaktion großen Stils feſtgelegt worden ſeien. daß bis nt ſich indes nicht zu beſtätigen. Ferner hören wir, präſide N2 Stunde vom Reichsjuſtizminiſter dem Reichs⸗ nten beſtimmte Vorſchläge nicht unterbreitet wurden. * 1 BamskaHenansweiſungen aus Polen. Wie die„Gazeta War⸗ läſtige Fuglinder ang e ſind ſechs ruſſiſche Emigranten als n. 3** . aanrr* 1l Hinausſchiebung der Hinrichtu Sitzung des Exekutivrates Abend⸗ Ausgabe Neue Mannheimer Seitung MannheimerGeneral Arzeiger Unterhaltungs-Beilage Aus der * ng? Proteſte aus aller Welt Auch der deutſche Reichsbauern bun d(0 wegen der Hinrichtung Vanzettis und Saccos gerig et, 1 dem es u. a. heißt, daß in Deutſchland bis in die abgele⸗ en Dörfer hinein die drohende Hinrichtung zweier Menſche deren Unſchuld die Welt überzeugt ſei, Aufregung un pörung veranlaſſe. Die öſterreichiſche Sozialdemokratie hat Wiener amerikaniſchen Geſandtſchaft folgendes Tele übermittelt: 1i1d Im Namen der deutſch⸗öſterreichiſchen Sozialdem seqit bitten wir Sie, Ihrer Regierung nahe zu legen, ſie mög nt zulaſſen, daß ſich die Vollſtreckung eines Fehlurteils, Leidenſchaft der Arbeiter und aller rechtlich denkenden ſchen erregte, zwiſchen die amerikaniſche Nation und d wiſſen der ganzen Welt ſtelle. Unſere Partei fordert u 1. Gleichgeſinnten: Kein Juſtizmord an Sacco und Vanze db. Muſſolini hat in einem Antworttelegramm aß 5 Bittgeſuch des Vaters Saccos erklärt, er intereſſtere ange 32 ſür dgs& DSaceos V 1 ben m f chickſal wW Me drdn 77 1 Me e en Dan* 1 + in beauftragt, folgendes Telegramm an die Berliner amertka niſche Botſchaft zu ſenden: 88 Die Frankfurter Stadtverordnetenverſammlung erſucht die amerikaniſche Botſchaft, bei der Regterung der Vereinigten Staaten dahin zu wirken, daß die Arbeiter Saceo und Van⸗ zetti begnadigt werden. 55 Ein Telegramm des Genfer Komitees für Vanzetti und Sacco an die amerikaniſche Geſandtſchaft in Bern iſt von der Schweizer Telegraphenverwaltung zurückgehalten worden, wogegen das Komitee Proteſt erhoben hat. Der Proteſtſtreik in Baſel beginnt heute(Mittwoch) nachmittags um 4 Uhr. Das Pariſer Komitee der Intellektuellen ſandte ein neues Telegramm an Cvolidge, in dem auf die Erregung hin⸗ gewieſen wird, die die Hinrichtung Vanzettis und Saccos in Frankreich und der ganzen Welt auslöſen würde. Ein Freund Lindberghs, Charles Soller, hat den amerikaniſchen Flieger im Namen der Mutter Nungeſſers telegraphiſch auf⸗ gefordert, für die Begnadigung der beiden zum Tode Verur⸗ teilten zu intervenieren. de Laſteyrie richtete an Fuller ein Telegramm, in dem er als Enkel des Generals Lafayette, des Gründers der amerikaniſchen Unabhängigkeit, um die Begna⸗ digung Vanzettis und Saccos bittet. Ferner telegraphierten Frau Curie, die franzöſiſche Journaliſtin Sérérine und die Schriftſtellerin de Noilles an Fuller, um ihn zur Begnadigung zu bewegen oder wenigſtens der Schweſter Vanzettis, die ſich heute(Mittwoch) nach Amerika einſchifft, Zeit zu laſſen, ihren unglücklichen Bruder noch einmal wiederzuſehen. Geſtern abend wurde in einer Verſammlung, an der die Schweſter Vanzettis teilnahm, einſtimmig eine Adreſſe an Fuller angenommen, in der dieſer beſchworen wird, die beiden Italiener nicht dem Henker zu überantworten. Gibſon lehnt Bittgeſuche ab Der amerikaniſche Botſchafter Gibſon, der von Genf zu⸗ rückgekehrt iſt, und die Geſchäfte der Botſchaft in Brüſſel wieder übernommen hat, weigerte ſich, eine vom General⸗ rat der ſozialiſtiſchen Partei zu ihm entſandte Ab⸗ ordnung zu empfangen, die ihm eine Bittſchrift zugunſten von Sacco und Vanzetti überbringen wollte. Die Deutſchen in der tſchechiſchen Regierung Auf dem Gaukongreß der tſchechiſchen national⸗demokra⸗ tiſchen Partei in Jung⸗Bunzlau ſprach ſich der Abgeordnete Dr. Kramarſch über das Verhältnis zu den Deutſchen folgendermaßen aus:„Ich erkläre, daß die Anweſenheit der Deutſchen in der Regierung nicht ſoviel Opfer gekoſtet hat, wie das Verbleiben der tſchechiſchen Nationaliſten im Kabinett. Es iſt wahr, daß das, was man den Deutſchen geben mußte, für uns ſchmerzlich iſt, jedoch darf man nicht vergeſſen, daß der Eintritt der Deutſchen in die Regierung und namentlich ihre Abſtimmung für Militärbudget und Verwaltungsreform ein großes Plus für den Staat bedeutet. Die Deut⸗ ſchen haben ſich auf den Boden unſeres Staates, ſeiner Ver⸗ faſſung und des Sprachgeſetzes geſtellt. Dieſe Tatſache hat eine ungeheuere Wichtigkeit für unſere Stellung auf dem aus⸗ ländiſchen Forum. Wenn die Deutſchen in der Regierung bleiben, iſt es ſelbſtverſtändliche Pflicht der Nationaldemokra⸗ ten, mit ihnen in der Regierung zu ſein. Amerika baut neue Kreuzer Präſident Coolidge hat die neue Flottenvorlage aut⸗ geheißen, wonach nicht nur die vorgeſehenen vier Kreuzer, ſondern ſämtliche acht vom Kongreß bewilligten 10 000 Ton⸗ oll in ihr zus Polen ausgewieſen worden. Der Grund en-Dreuzer ſofort auf Stapel gelegt werden. Wie verlautet, beſtehe er Zugehöriakeit zu ſowjetfeindlichen Organifationen werden rner als Erſatz für veraltete Schiffe zwölf neue 10 000 Tonnen⸗Kreuzer mit achtzölligen Geſchützen erbaut. — die Berliner amerikaniſche Botſchaft ein Proteſtſt reiber ber Preis Mienxig 10927— Nr. 366 4 eiſe Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Aalbndzele 05—— Anzeigen 0,40 K ct. Nenamen —4R.⸗M Kollektiw⸗Anzeigen werden höher berechnet.— Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. gel eene e 8 sſtörungen uſw. Eiſe efallene od Weſchrenge aben iſt Sdie er berpie An me von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand 1 — 75 95 75*r. +ai 85 5 Aud 1 1. 885 nennn nnn giegen die Senuſſiten (Von unſerem römiſchen Vertreter) Rom, Anfang Auguſt. —5 Es iſt erklärlich, daß die faſchiſtiſche Staatsauffaſſung auch kolonialem Gebiet eine neue Politik gebracht hat. Die 15 Neen von kolonialer Selbſtverwaltung, vom Recht der Ein⸗ renen auf eine Mitarbeit in der Kolonialverwaltung, auf Men und Parlament, denen in den Nachkriegsjahren auch E= “vorfaſchiſtiſche Italien gehuldigt hatte, entſprachen nicht der faſchiſtiſchen Idee vom Imperium, und Muſſolinis oerneure zogen mit neuen, grundverſchiedenen Inſtruk⸗ n in die afrikaniſchen Beſitzungen des Königreichs us. Gehorſam, Unterwerfung der Rebellen, ſouveräne ſchaft der Trikolore über die Eingeborenen war nun die le. Und was bisher als Eingeborenen⸗Recht, als Frei⸗ brang und Unabhängigkeitskampf der Araber, Ery⸗ eer oder Somalier zwar keine juriſtiſche Anerkennung, eine gewiſſe moraliſche Duldung erfahren hatte, wurde mehr als Rebellion angeſehen. Man mag dieſe Prinzipien des neuen faſchiſtiſchen nialregimes nicht anerkennen wollen, man mag vor ihren ſen erſchrecken— wie der Schreiber dieſer Zeilen, der auf Markt von El Azizia in Lybien den Galgen ſah, an den manchen tripolitaniſchen Araberführer gehängt hat— l man kann nicht verkennen, daß Italien in einer Zwangs⸗ war. Die itglieniſche Herrſchaft in Lybien war auf einen tüſten ſtreifen beſchränkt und nicht einmal alle lät wie z. B. Homs— waren in den ch ſchlimmer lagen die Dinge in Italien wieder in den unge⸗ nkordafrikaniſchen Kolonien kommen wollte, k nen die Araberſcheichs nunmehr die Herrſchaft faſt völlig an ſich geriſſen hatten, ſo mußte es ſcharf durch⸗ greifen. F Graf Volpi, der jetzige Finanzminiſter, hat dieſe Politik in Tripolitanien mit bewundernswerter Energie durch⸗ geführt: bis an den Rand der Wüſte weht heute wieder die italieniſche Flagge. Schwieriger lagen die Dinge in der Kyrenaika. Der Einfluß der religiöſen Häuptlinge der Senufſiten war hier faſt allmächtig, zumal der Groß⸗ Senuſſi ſeinen Sitz in Jarabub hatte, der im Schnittpunkt der großen, nach Aegypten und in die Sahara führenden Kara⸗ wanenſtraße gelegenen Oaſe. Von hier aus wurde während des Weltkrieges auch den Arabern und Beduinen der Kyre⸗ naika der Heilige Krieg gepredigt, von hier aus der Auf⸗ ſtand, der unter der grünen Fahne des Propheten geführt wurde, wachgehalten. Die Niederlage der Mittelmächte ſchwächte zwar den Widerſtand der Senuſſiten, aber brach ihn nicht. Der berühmte ſenuſſitiſche Prediger Achmed Scherif, der ſeinen Landsleuten mit glühenden Worten den heiligen Krieg an der Seite der Türkei und ihrer Verbündeten ge⸗ predigt hatte, mußte zwar ſchon gegen Ende des Krieges auf einem deutſchen Unterſeeboot flüchten, das ihn von der großen Syrte nach Konſtantinopel brachte. Aber die„Politik der Verſtändigung“, die der Groß⸗Senuſſip ſpäter mit Italken einleitete, war in Wirklichkeit eine Politik feindſeliger Ab⸗ wartung. Der italieniſch⸗ſenuſſitiſche Vertrag von Akroma (1917) war im Grund genommen ein ſehr zweifelhafter modus vivendi, in dem die Araber die Souveränität Italiens über ihr Territorium nicht einmal pro forma anerkannten. Es war für Italien, das alle ſeine Kräfte in Europa brauchte, ein bloßer Notvertrag, ein Verſuch, den von Deutſchland und der Türkei wachgehaltenen Guerilla⸗Krieg in Nordafrika ſo weit wie irgend möglich einzudämmen. Und die Senuſſi er⸗ hoben immer ſtolzer ihr Haupt: Italien ſollte, ſo forderten ſie, nur die Küſte beherrſchen, den Groß⸗Senuſſi als Emir der binnenlänidſchen Oaſen— Jarabub, Kufra, Jalo und Anghila— anerkennen, ihm fürſtliche Ehren erweiſen und eine ebenſo fürſtliche Apanage zahlen; außerdem die Vertreter der Senuſſi in das nach dem Kriege geſchaffene Parlament von Bengaſi aufnehmen und, was am gefährlichſten war, den Arabern eine eigene bewaffnete Macht, ein ſogenanntes Heerlager, bewilligen. Im Pakt von Rejima(1920) wurden alle dieſe Forderungen vom damaligen Gouverneur de Mar⸗ tino angenommen. Es zeigte ſich bald, daß damit tatſächlich die Senuſſi zu Herren des Landes wurden. Aber als die neue faſchiſtiſche Kolonialverwaltung dieſen Zuſtand ändern wollte, und nach Kündigung des Pakts von Refima— das Parla⸗ ment von Bengaſi war auf Befehl des Grafen Volpi nie zu⸗ ſammengetreten— der Kriegszuſtand wieder latent wurde, da zeigte ſich, daß die Hauptburg der Senuſſiten, Jarabub, für Italien unangreifbar war. Jarabub ſtand formell unter ägyptiſcher Oberhoheit, obwohl es de kacto die Hauptſtadt der Kyrenaika war. Erſt als es im Jahre 1925 den Italienern gelang, unter engliſcher Vermittlung die berühmte Oaſe gegen einen Küſten⸗ ſtreifen von Aegypten einzutauſchen, konnte eine energiſche Aktion beginnen. Der Groß⸗Senuſſi mußte flüchten, Jarabub wurde beſetzt. Aber wie jetzt bekannt wird, iſt die Tätigkeit des großen geiſtigen und politiſchen Führers der Wüſten⸗ bewohner keineswegs erloſchen. Immer wieder kommen Sendboten des Groß⸗Senuſſi ins Land und predigen den Heiligen Krieg, die Abwehrdesfremden Eroberers bis zum Aeußerſten. Und dieſem Wort wird Folge ge⸗ leiſtet. Immer von neuem müſſen die Italiener gegen einen fernen, unſichtbaren und doch ſtets gegenwärtigen Gegner zu Felde ziehen, ſo daß die Kyrenaika hente noch zum großen Teil unabhängiges Land iſt. Aerg 7 . —————————— ———— 89 5 * „Nähe der Oaſe Kufra vordrang, 2. Seite. Nr. 366 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Mittwoch, den 10. Auguſt 1927 ——— Einzelne Expeditionen, wie z. B. das mutige Unter⸗ nehmen eines der tüchtigſten italieniſchen Kolonialofftziere, der mit einer kleinen Truppe von Kamelreitern bis in die 1 nützen nur vorübergehend. Die Macht der Senuſſi iſt nochungebrochen. Und man begreift heute wieder, warum ſeinerzeit der letzte Teil des franzöſiſchen Ringens um Algier der Schwerſte war: es ging gegen den Einfluß dieſer religiös⸗nationaliſtiſchen Sekte. Erſt nach ihrer Bezwingung war Algier wirklich franzöſiſcher Be⸗ ſitz. Italien hat die Palmenhaine von Jarabub erobert, aber erſt wenn es den Geiſt von Jarabub bezwungen hat, wird es die⸗Kyrenaika wirklich ſein eigen nennen können. * RNur ein Verſuchsballon? Berlin, 10. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) Neue Informationen, aus denen ſich ſchließen ließ, daß es der fran⸗ zöſiſchen Regierung mit der angeblichen Abſicht einer Trup⸗ penreduzierung ernſt ſei, liegen bislang nicht vor. In hieſt⸗ 255 politiſchen Kreiſen begegnet man der Auffaſſung, daß es ich 175 71235 4255 um 9 V 5 1 ch* on andelt, durch den feſtgeſ werden ſoll, wie etwa die öffent⸗ u Fra s auf eine folche Geſte Belln Desrn——— Genfer Tagung, in einem Geſpräch zſhfſchen Skref Briand von d ezem an worde 7 ANB. ine der Tru⸗ enza N ierung tragbar ſein würde, wenn ck von dern durch freiwilligen En antgege znur dan außen, ſon chluß erfolge. von der Hand zu weiſen, daß die jüngſten mee n daxauf ſchließen laſſen, daß die Frage gegenwärtig im Qug 9Orſay ventiliert wird, auf die hier dargetane Möglichkef arffF 5 3 Herabzegung Aee Es iſt mithin nich Film und Reichswehrminifterium JIn Berlin intereſſieren zur Zeit Auseinanderſetzungen über angebliche Filmſubventionen des Reichs⸗ wehrminiſteriums. Mit einer Erklärung, die das Reichswehrminiſtertum veröffentlicht, will ſich das„B..“, das ſich die Fortführung der vom„Montag Morgen“ begon⸗ nenen Polemit intenſiv angelegen ſein läßt, nicht zufrieden geben. Das Blatt behauptet, daß Kapitän Lohmann, der die Geſchäfte der„Phöbus“⸗Film.⸗G. vermittelt hat und zeitweiſe auch als Kontrahent aufgetreten iſt, die mit der Geſellſchaft vollzogenen Trasaktionen nicht nur uneigennütztg im vaterländiſchen Intereſſe gemacht, ſondern ſich gleichzeitig perſönliche Vorteile verſchafft habe. Es ſeien ihm 10 Prozent der Nettoeinnnahmen, die die„Phöbus“⸗A. G. durch das ihr gehörige Marmorhaus⸗Theater zugſagt hätte, auch bezahlt worden. Ferner habe die Phöbus⸗Geſellſchaft für eine Freun⸗ din des Kapitäns Lohmann, eine angebliche„Exzellenz Elſe Ekimoff“, eine Wohnung eingerichtet und ihr dazu eine monatliche Apanage von 1000 Mark bezahlt. Auch ſol der Generaldirektor der Lignoſe, Baron v. Schrötter, 10 000 Mark privatim als Vermittlergebühr erhalten Kurz l 40 er Eſeh 1 7 i iſtex*. i 5 9 7 gelegenheit vor den Reſchticke 4 5 öffentliche Diskuſſton der Vorgänge en. Vie unſer Berliner Büro hierzu weiter meldet, hat in der Angelegenheit der angeblichen Filmſubventionen des wehrminiſteriums der Chef der Marineleitung, + 2 be Nrrd V 1 gewee eien. ad hab An⸗ wird gefaßt machen 25 hinweiſen. Pilfuoskis Heerſchau 8 Die Feiern der ehemaligen polniſchen Legionäre in haben begonnen. Die Feiern ſind eine Art Heerſchaß ſudskis über ſeine Anhäuger. Die Pilſudski naheſteh Blätter bringen alle ſein Bild auf der erſten Seite und ihn als den Retter des polniſchen Volkes. Das Blatt dey gierung,„Glos Prawdye“, ſchildert in einem Leitartike ſudski als den Mann der Tat und ſchließt mit den Wir „Jedenfalls wird das polniſche Volk gut tun, Piſ Dblind zufolgen, wie es ſeine Legionäre getan haben wird dabet nicht ſchlecht fahren.“ Gerade den diesja Feiern der Legionäre mißt man eine erhöhte politiſche tung bei, da die parlamentariſche 1 20 der Regierung ſudskis doch recht geſchwächt iſt und durch die Feiern in die militäriſche Stellung Pilſudskis geſtärkt werden kann Pilſudski hat bei dieſer Tagung eine große Reß halten, in der er daran erinnerte, wo man zum erſten Ne im Jahre 1914 eine polniſche Politik gemacht habe, wo für Polen und nicht für andere ihr Blut vergoſſen 5 25 1 Seine ganze Rede war in der Hauptſache eine geſchichtlic innerung, bei der es nicht an verſteckten Seitenhieben ſeine innerpolitiſchen Gegner fehlte. Als das Unglück N bezeichnete er die Parteizerſplitterung. Fremde Agente 7770 Bol gewinnen. Der Marſchall ſchloß u Weg, indem Ihr nur Polen dienk n jenigen haßt, die den Fremden enAen Dieſe Rede löſte begeiſterten Been aus 2 dem e e der 11 8. 5 irgebenheit ausgeſprochen. In einer zweiten n mir Pilſudski der Führer des Volkes und der große Baumeiſter des polniſchen Reiches genannt, dem die ganze Liebe der Le⸗ gionen gehöre. Die Legionäre werden aufgefordert, dem leuch⸗ tenden Beiſpiel ihres Kommandanten nachzueifern. Reuer Vertragsbruch Litauens Das Landesdirektorium in Memel hat an das Lehrperſo⸗ nal des Lehrerſeminars und der Aufbauſchule die Aufforde⸗ rung gerichtet, in ſämtlichen Fächern mit Ausnahme von Mathematik und des Zeichenunterrichts den Unterricht nur in litauiſcher Sprache zu erteilen. Dadurch hat Litauen ſein Eebazutes Genfer Verſprechen, wonach das Memelſtatut in Zukunft einsehalten werden ſolle, erneut gebrochen; denn das Memelftatut ſichert beiden Sprachen Gleichberechtigung zu. Zur Affalre Daudet Paris, 10. Aug.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Nach der Flucht Leon Daudets aus dem Santé⸗Gefängnis wurde deſſen Direktor Catry von ſeinem Amte ſuspendiert und die Angelegenheit einem Disziplinarrat unterbreitet. Dieſer hat nun ſeine Entſcheidung getroffen und zwar wird dem Direktor Catry ein Tadel ausgeſprochen. Ferner wird der Juſtizminiſter in der nächſten Zeit dem unvorſichtigen Beamten nahelegen, ſeinen Rücktritt zu nehmen nud um ſeine Penſionierung nachzuſuchen. ten ſich die Kriſen zunutze 0 11 11 gen 2 15 1 ge. e u ig Vertretung des z. Zt, ſich auf Urlaub befindlichen Reichs⸗ 1 hehrminiſters Dr. Geßler, den Reichskanzler gebeten, durch einen Beamten des Finanzminiſteriums die geſamte Ange⸗ heit in finanzieller Hinſicht klarſtellen zu laſſen. Der ſän Lohmann, der als Vermittler bei den Transaktionen mt wurde, hat von ſich aus Strafantrag wegen Beleidi⸗ geſtellt und gleichzeitig bis zur pölligen Klärung der Aänge um Suspendierung vom Dienſt erſucht. Dieſem s iſt denn auch ſtattgegeben worden. KAKapitan Ehrhardt für Mar Hölz Berlin, 10. Auguſt.(Von unſerem Berliner Büro.) Die 80. Geburtstag Hindenburgs am 2. Oktober geplante eſtie ſoll nach dem Reichsdienſt der Deutſchen Preſſe hnen beiderlei Geſchlechts betreffen, die wegen politiſcher ſehen und Verfehlungen in den Jahren 1923 und 1924 ver⸗ wurden. Von der Niederſchlagung ſchwebender Ver⸗ will man tunlichſt abſehen. In dem neueſten Heft des Arm inius“ erhebt Kapitän Erhardt ſeine Stimme für woöglichſt ausgedehnte Begnadigungsaktion. Er appelliert 55 en Reichspräſidenten perſönlich, eine große, eine ganz e Amneſtie zu gewähren, auch für Max Hölz und de Kommuniſten, von denen er ſagt:„In meinen Augen Do — 0 5 Nn E Aus dem Londoner Hafen Während laute Klagelieder über den Rückgang des eng⸗ liſchen Handels ertönen, konnte beim Londoner Hafen eing unverminderte Zunahme des Verkehrs bceobachtet wer⸗ den. Im letzten Jahre betrug die Geſamtonnage der ein⸗ und ausgehenden Schiffe nahezu fünfzig Millionen Tonnen. Wäht rend der Tonnengehalt der Ein⸗ und Ausgänge in allen bri⸗ tiſchen Häfen zuſammen um 10,8 Prozent zurückging, hat! London eine Zunahme von 4,7 Prozent aufzuweiſen.— We für die Londoner ihr Hafen hat, ergibt ſich aus nachſtehenden Angaben: England verbraucht jährlich etwa zwanzig Mil⸗ lionen Tonnen Fleiſch, wovon die Hälfte im Inlande erzeugt wird. Dagegen leben vier Fünftel der Londoner Bepölkerung von ausländiſchem Fleiſch. Der Verbrauch an ausländiſchem Gefrierfleiſch in London iſt größer als der im ganzen übrigen Inſelreich.— Die Länge der Gänge in den Kellereien der Hafenanlagen beträgt nahezu 50 Kilometer; hier lagert B. genügend Rum, um die Bevölkerung von ganz England in⸗ nerhalb einer halben Stunde betrunken zu machen.— In den Surrey⸗Docks liegen 15 als vie 1 Tonngn de eſamtoberfliche deg King Ge⸗ 0 2 Icks“ er 90 2 25 anendie größte I den esen dehten birbete ber acht 1 illionen ede 0 Es ſei bemerkt, daß„Dock“ hier nicht dieſelbe Bedeutung nie im Peutſchen hat; man verſteht darunter die Geſamtheit der Hafenanlagen einſchließlich der benutzbaren Waſſeroberkläle, Die engliſch⸗ſerbiſche Schuldenregelung Zwiſchen Schatzkanzler Churchill und dem ſüdſlawiſch en Geſendten in London wurde ein Abkommen über die Kon ſolidierung der ſüdſlawiſchen Schulden unterzeichnet, Darncich ſollen die rund 25½ Millionen Pfund betragenden S 62 Annuitäten, die von 150 000 Pfund im Jahre 1927 600 000 Pfund in den Jahren 1942—1988 anſteig bezahlt werden. Ein zweites Abkommen regelt lung der ſogenannten ſüdſlawiſchen Hilfsanleihe, rund 2 Millionen Pfund beläuft, zu 5 Prozent ver 15 Jahren zurückbezahlt werden ſoll. Deutſche Dauerflug⸗Uebungen Berlin, 10. Aug.(Von unſerem Berliner Bürg 3 läßt ſich aus Travemünde drahten. Das 58 Flugzeug D 1145 mit dem Flieger Koenneke und dem Grez ſen v. Solms befindet ſich ſeit geſtern nachmittag 6 Uhr 28 f der Luft. Das Flugzeug hat für 20 Stunden Betriebsſtoff und eine Sende⸗ und Empfangsſtation an Bord. Heute moe, gen um 10 Uhr hatte das Flugzeug bereits über 2000 Kilo, meter zurückgelegt. Falls keine Stoö er Landung an ühen ach 7 N Ach 7 ae dien e t⸗,* 8 7 ne* König Fuad von Aegypten wurde in Rom vom Papft im Thronſaal empfangen. Wie die italieniſche Preſſe beſonders Hervorhebt, behielt er dabei, der mohammedaniſchen Sitte treu bleibend, ſeinen Fez auf dem Kopfe. Der Papſt überreichte ihm ein Miniaturporträt von ſich und ernannte ihn zum Ritter des Ordens vom Heiligen Sporn. Um die Ehrung noch größer erſcheinen zu laſſen, hat der Papſt 175 Kommandeurkette hin⸗ ügefügt, die bisher noch nicht verliehen worden iſt. König Fuad erwiderte dieſe Geſchenke mit einem Oelbild von ſich. Er hat außerdem an Muſſolini eine Photographie mit eigener Unterſchrift in ſilbernem Rahmen überſandt. König Fuad iſt ſodaun nach Cortina'Ampezzo zur Beſichtigung des dortigen Kraftwerkes gefahren. Dann begibt er ſich nach Venedig, wo er einer Einladung des Finanzminiſters Grafen Volpi Folge leiſten will. Dieſe FJahrt nach Oberitalien dient anſcheinend vor allem der Beſichtigung von Induſtriewerken. Auf ägyp⸗ tiſcher Seite würde man die Gründung einer italieniſſh⸗ ägyptiſchen Akademie zur Förderung der kulturellen Be⸗ zießungen zwiſchen beiden Ländern lebhaft begrüßen. * Hungerſtreik politiſcher Gefangener in Polen. Wie der Warſchauer„Robotnik“ meldet, ſind in Kielce fünfzehn poli⸗ tiſche Gefangene in den Hungerſtreik getreten. Sie verlangten den Staatsanwalt zu ſprechen, um Beſchwerden über die Ver⸗ pflegung und Behandlung anzubringen. Der Staatsanwalt erſchien nicht, worauf die Gefangenen zu lärmen anfingen und in den Hungerſtreik traten. Otre Abſtth 9 7 zulaſſen. Durch le Haus in dem Stadtteil Karlaklam gekauft, wo er als Privatmann leben wolle, nachdem er ſeine aktive Tätigkeit in der Politik Ruß⸗ lands aufgegeben habe. König Alexander in München — Belgrabd, 10. Auguſt. Wie hier verlautet, iſt geſtern abend König Alexander von Jugoflawien plötzlich nach Mün⸗ chen abgereiſt, wo er ſich einige Tage aufhalten wird, um den bekannten Münchener Chirurgen Profeſſor Sauerbruch wegen eines Magenleidens zu konſultieren. Daß deutſche Eigentum in Amerika — Waſhington, 10. Aug. Der Vorſitzende des Finanz⸗ komitees des Senats, Senator Smoot, erklärte, dieſes Komitee ſei der Meinung, daß die Ver. Staaten mindeſtens 40 v. H. des im Kriege beſchlagnahmten deutſchen Eigentums als Garantie für Kriegsſchädenanſprüche amerikaniſcher Bür⸗ ger zurückbehalten werden ſollen. * Noch kein ruſſiſch⸗polniſcher Garantiepakt? Die lettlän⸗ diſche Telegraphenagentur will in gut unterrichteten rätef ruſſiſchen Kreiſen feſtgeſtellt haben, daß die polniſchen Preſſe⸗ meldungen über bevorſtehende Verhandlungen zwiſchen Polen und Spwjetrußland zwecks Abſchluß eines Garantiepaktes den Tatſachen recht weit vorausgeeilt ſind. Kunſt und Wiſſenſchaft Bund zur Förderung der Farbe im Stadtbild. Vom 24. bis 27. September hält in Augsburg der Bund zur Förderung der Farbe im Stgdtbild ſeine diesfährige(.) Tagung ab. Im Rahmen der Tagung ſind Vorträge bekann⸗ ter Fachleute vorgeſehen; Dr. H. Wagner⸗Stuttgart ſpricht über das Ergebnis einer vom Bund an die Bauämter gerich⸗ teten Rundfrage über Erfahrung mit Werkſtoff, Prof. Dr. Eibner⸗München über Wandbemalung, Kunſtgewerbeſchul⸗ direktor Günter Wolf⸗Breslau über Bedeutung und Durch⸗ führung des ſtädtiſchen Bemalungsplanes, Prof. Dr. P. Klopfer⸗Holzminden über die Bedeutung des Bauſchulweſens für die Farbenbenützung und Prof. O. Rückert⸗München über die Bedeutung des Kunſtgewerbe⸗ und Schulweſens für die Farbenbenützung. Die Tagung bringt auch eine Ausſtel⸗ Iung„Farbe im Stadtbild“, verbunden mit der Jubi⸗ läumsausſtellung des Schwäbiſchen Architekten⸗ u. Ingenieur⸗ vereins. Um die Geſtaltung der neuen Briefmarken. Zu den pielerlei Anfragen, denen der Reichspoſtminiſter bei Wieder⸗ beginn der Reichstagsarbeiten ausgeſetzt ſein wird, wird ſich, wie verlautet, auch eine gemeinſame Eingabe verſchiedener Kunſtverbände geſellen, die ſich mit der Geſtaltung der neuen Briefmarken befaßt. Es ſoll dagegen Proteſt erhoben werden, daß der Reichspoſtminiſter auch auf dieſem Gebiet ſeine viel angefeindeten ſelbſtherrlichen Methoden beibehälit und die Künſtlerſchaft ſelbſt ſowie die mit der Fürſorge für die künſtleriſchen Intereſſen beauftragten Inſtanzen völlig umgeht, wie behauptet wird, ſogar unter Nichtachtung eines ausdrücklichen Kabinettsbeſchluſſes. Amundſen beſchließt ſeine Forſchertätigkeit. Kapitän Roald Amundſen, der von ſeiner Vortragsreiſe in Amerika und Japan wieder nach Norwegen zurückgekehrt iſt, erklärte, daß er keine weiteren Polarreiſen mehr unternehme. Die Forſchig überlaſſe er anderen. Weiter bemerkt Amundſen, es ſei nicht gefährlich, mit einem Luftſchiff über den Nordpol zu fahren, dagegen wäre es eine Dummdreiſtig⸗ keit, eine ſolche Reiſe mit einem Flugzeug zu unternehmen! Die Stimmungswerte der Farben und das Kino. Filme werden teilweiſe viragiert, d. h. ſie bekommen z. B. bei Feuer⸗ oder Mondſcheinbildern rote oder blaue Tönung. Nach den wiſſenſchaftlichen Feſtſtellungen erregen gewiſſe Farben ver⸗ den Kinos zur Anwendung kommen ſoll. So bedeutet rot Lei⸗ denſchaft, Wut, Blut. Rot⸗violett erinnert an Fanfaren, Trompetenblaſen, an Militär. Tief orange gemahnt an die Hitze der Flamme(daher für Feuerſzenen geeignet), orange⸗ rot oder Amber hat den Wert von Wärme. Glut, des Lebhaf⸗ ten, gelblich⸗grün den des Heiteren, Lachenden, grün den des Friedlichen, blaugrün den des Geſetzten, Ruhigen, blau den der kühlen Ruhe, violettblau den des Düſteren, Finſteren, violett den des Erwogenen, Ernſten. Melancholiſchen, und purpur den des Pomphaften, Eindrucksvollen. Somit ergibt ſich ſelbſt eine Skala der Verwendungsmöglichkeiten. Dann wird man ſenkrechte Strahlen bei Sonnenaufgang, grünes Monblicht, Kerzenlicht bei Sonnenſchein nicht mehr zu ſehen bekommen. Bei Farbenwirkung müßte der Hintergrund(auch beim Film ſtatt des Grauen) immer weiß ſein. Es wird auch bei Ankündigungen aller Art, nicht nur im Kino, vom falſchen Standpunkte ausgegangen. Schwarz auf weiß wirkt nämlich nicht am beſten, auf entſprechende Diſtanz geleſen wirkt die Schrift derart, daß es an ſechſter Stelle rangiert. woran man nicht denkt. Am beſten ſicht⸗ und lesbar iſt ſchwarz auf gelb, dann folgt grün auf weiß, dann rot auf weiß, blau auf weiß, weiß auf blau und dann kommt erſt ſchwarz auf weiß. Auch beim Tanz ſollte man die Symphonie der Töne berückſichtigen, zum Walzer gehört Blaulicht uſw. Die Wiederaufbauarbeiten am Parthenon in Athen. Der Parthenon wird zur Zeit teilweiſe wieder aufgel zut. So ſind die durch die türkiſche Pulverexploſion von 1687 bei der Belagerung des damals türkiſchen Athen durch die Vene⸗ zianer umgeſtürzten und zertrümmerten Säulen der nörd⸗ lichen Landſeite bereits wieder aufgerichtet. Hierbei iſt nach dem„Cicerone“ ein neuzeitliches Kunſtſteinmaterial für die ergänzten Teile benützt worden, das in Farbe und Körnung dem alten Marmor angepaßt iſt. Die Verwendung dieſes Kunſtſteinmaterials, das von einem deutſchen Steinwerk ge⸗ liefert worden iſt, erfolgt den ausdrücklichen Wunſch griechiſcher Archäologen und hat mehrere Meinungs⸗ äußerungen deutſcher Architekten veranlaßt. So ſchreibt Prof. von Teuffel von der Techniſchen Hochſchule Karls⸗ ruhe in den„Wasmuthſchen Monatshefen für Baukunſt“: es mag eine anerkennenswerte Leiſtung ſein, ein Kunſtſtein⸗ material herzuſtellen, das in Struktur und Farbe penteliſchem Marmor, der faſt 2400 Jahre der attiſchen Seeluft ausgeſetzt war, genau entſpricht. Es ſteht aber im Widerſpruch mit der heutigen Auffaſſung von den Aufgaben und den Zielen der ſchieden und darum mißt man ihnen diverſe Bedeutung zu, ſo daß man ein Schema der Farhenſympßhonie gewinnt, das in Denkmalspflege, die Ruine eines aus edlem Material in ein⸗ 11 handwerklicher Technik hergeſtellten Bauwerkes mit Hilfe dieſer raffinierten Mittel auf neu aufzugrbeiten. Der architektoniſche Sinn des Parthenon, der auch in der Ruine noch lebendig iſt, liegt in der einfachen Konſtruktion und der handwerklichen Herſtellung, die einen geiſtvollen Ausdruck in der Architekturform gefunden haben. Sobald dieſe Form nachgeahmt oder ergänzt wird, verliert ſie ihre Bedeutung und wird zur Kuliſſe herabgewürdigt. Dieſe Verwendung des Kunſtſteins wird auch vom„Cicerone“ verurteilt.— Uebrigens ſollen ſich die Inſtandſetzungsarbeiten auf die Wiederaufrichtung der Säulen und der vorhandenen Ge⸗ bälkſtücke beſchränken. Keinesfalls iſt eine Neuaufrichtung des Geſamtbaues, einſchließlich des Dachs und der Tempel⸗ halle beabſichtigt. Das Wunder der elektriſchen Muſik. Ein Wunder!? Im eigentlichen Sinne gewiß kein Wunder. Und doch: Die Vorführung der elektriſchen Muſik durch den ruſſiſchen Phy⸗ ſiker und Ingenieur Prof. Dipl.⸗Ing. Theremin, Moskau mutet wie ein Wunder an— wie einſt die erſte Zeppelinfahr gleich einem Wunder wirkte. Der geniale Erfinder machte dieſen Tagen in einem Konzert in der Frankfurter Inter⸗ nationalen Ausſtellung„Muſik im Leben der Völker“ die Oeffentlichkeit Deutſchlands zumerſten Male mit ſeinen Aypparaten für elektriſche Muſik bekannt. Seine Vorführunge, hinterließen bei allen Zuhörern den Eindruck, daß es ſich he den Thereminſchen Enkdeckungen und Leiſtungen um die Er⸗ öffnung geradezu ſenſationell neuer Perſpektiven handelt. Der Beifall, der dem außerordentlich ſympathiſchen, jungen ruſſi⸗ ſchen Gelehrten und Forſcher dankte, mündete in ſtürmiſche Ovationen aus. Die Frankfurter Ausſtellung hat hier einem Phänomen im Reich der neuen Muſik die Wege zum ſicheren Erfolg erſchließen helfen, dem zweifellos entſcheidenſte Bedeng tung zukommt. Prof. Theremin wird vom 15. bis 23. Augus⸗ leinſchließlich) ſeine Apparate in Konzerten des Frankfurte „Sommers der Muſik“ vorführen, um dann einer Einladung nach Amerika zu foſcen. Verbeſſertes Hausmittel Der bekannte und beliebte Berliner Arzt Dr. Heim, im Volksmund„der alte Heim“ genannt, verfügte über eine ge⸗ 14+ Doſts geſunden Humors. Eines Tages wurde er e einer Patientin gerufen, die ſtark an Kopfſchmerzen litt. Sie wollte jedoch nur fragen, ob ſie ein ihr empfohlenes Haußs⸗ mittel ohne Gefahr anwenden könnte.„Mir wurde empfohlen⸗ ſagte ſie,„wenn die Schmerzen eintreten, eine Portion Saues, kraut auf den Kopf zu legen. Was halten Sie davon, 8 Geheimrat?“— Heim nickte ernühelt:„Sehr gut— aber vef dallen Sie um Gotteswillen nicht, oben drauf eine Bratwur zu legen.“ chen rieſenhaften Umfang und welche Bedeutung insbeſondere * ie r⸗ n 5⸗ n⸗ n n 3 t8 19 1 1 es e⸗ 11 1 16 2 g g ie e⸗ 9 15 Feee — 7 fried unch, den 10. Auguſt 1927 Neue Maunnheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 388 Die nächſte Ausgabe erſcheint infolge des Verfaſſungstages Freitag früh 6 Ahr Stäoͤtiſche Nachrichten Beſetzung von Aufſichtsſtellen an der Volksſchule nach Grundſätzen der Parteipolitik Aus Lehrerkreiſen wird uns geſchrieben: Wie oft wurde ſchon in der Preſſe und im badiſchen Landtag darauf hingewieſen, daß es als ein Unrecht ſondergleichen angeſehen werden muß, daß Aufſichtsſtellen nur mit Angehörigen der Regierungs arteien beſetzt werden. Sind denn nur Beamte, die Mitglieder der Koalitionsparteien ſind, dazu befähigt, ſolche Stellen ſachgemäß zu bekleiden? Man weiſt bei der Koalition o gerne auf frühere Zeiten hin, in denen nur Nationalliberale Ausſicht gehabt hätten, in höhere Beamten⸗ ellen zu kommen. Nun trifft dieſe Behauptung gar nicht zu, enn auch nicht nationalliberale Beamte kamen vorwärts, — ſolche, die parteipolitiſch tätig waren(ſiehe Gießler, ehnter, Heimburger, Hummel u..). Aber abgeſehen davon, man wollte doch beſſere Zuſtände ſchaffen und die ſogenannten nationalliberalen Ungerechtigkeiten nicht nachmachen. Eines kann feſtgeſtellt werden: Früher wurde wenigſtens bei Stellenbeſetzung nur den beſſer qualifizierten Beamten der orzug gegeben, heute kann es vorkommen und iſt ſchon vor⸗ gekommen, daß Beamte, die der Koalition angehören, vor anderen beſſer qualifizierten, die entweder gar keiner Partei Ider einer Oppoſitionspartei angehören, bevorzugt wurden. ützen werden dieſe Beſchwerden kaum etwas, wenigſtens nicht, ſoweit die Volksſchule in Frage kommt. Vor einiger Zeit wurde beim Stadtſchulamt Mannheim durch Ableben des Stelleninhabers die Stelle eines zweiten Beamten(Schulrates) frei. Es hat ſich, wie man hört, eine größere Zahl hieſiger Lehrkräfte, darunter recht gut qualifizierte, auf dieſe freie Stelle gemeldet. Die Beſetzung geſchieht durch das Miniſterſum des Kultus und Unterrichts im Einvernehmen mit dem Stadtrat. Wie man weiter vernimmt(ſolche Dinge bleiben kaum ganz geheim), ſoll dem Stadtrat eine Vorſchlagsliſte zugegangen ſein, aus der er einen auswählen ſoll. Dieſe engere Vorſchlagsliſte ſoll Perſonen enthalten, die Angehörige des Zentrums, der Sozialdemokratie und der Demokratie ſind, darunter angeb⸗ ich nur zwei von den hieſigen Bewerbern(Zentrum und Sozialdemokratie). Wenn das wirklich zutreffen ſollte, ſo wäre das eine Beleidigung der hieſigen Lehrerſchaft. Sind denn unter den über 800 Lehrkräften nicht mehr geeignete zu finden? Es erwächſt die Pflicht, in aller Oeffentlichkeit darauf hinzuweiſen, daß Poliki'k nichts in der Schule zu tun hat, nichts im Unterricht, aber auch nichts mit der Ge⸗ eignetheit für eine Aufſichtsſtelle. Glaubt die Behörde in Karlsruhe, die Arbeits⸗ und Staatsfreudigkeit damit zu fördern, daß ſie alle pflichtgetreuen Beamten, die entweder keiner oder einer angehören, einfach zur Seite tebt? Wer Kraft ſeiner Perſönlichkeit und Be wiã rung im Dienſte für eine Aufſichtsſtelle ſich eignet, dürfte aus parteipolitiſchen Gründen nicht mir nichts dir nichts in einem Rechtsſtaate einfach unbeachtet bleiben. Mit einem Modus der Stellenbeſetzung züchtet man unter Umſtänden Heuchelei und varteipolitiſches Strebertum. Eigentümlich muß es auch berühren, wenn man hört, daß auf der Vorſchlagsliſte des Miniſteriums nur Perſonen bis zu 45 Jahren ſtehen ſollen. Es iſt wirklich kaum zu glauben, daß das Miniſterium ſo gegen die badiſche Verfaſſung ver⸗ ſtoßen follte. Dort heißt es in 8 11: „Im übrigen ſoll zu jeder Beamtenſtelle, ohne Rück⸗ 5125 auf Lebens⸗ und Dienſtalter und Vor⸗ bildung, derjenige berufen werden, der hierzu der be⸗ fähiaſte und würdigſte iſt. Die Befähigung wird in der e durch die geſetzlich vorgeſchriebenen Prüfungen nach⸗ en. Glaubt man fetzt auf einmal, daß die älteren Perſönlich⸗ keiten nicht mehr genügend Arbeits⸗ und Willenskraft zur Erfüllung der mit der Schulratſtelle verbundenen Aufgaben gufbringen könnten? Es hat ſchon der Grundſatz gegolten, aß eine Lehrperſon unter 50 Jahren zu jung für die Stelle eines Oberlehrers ſei. Und noch eines ſei bemerkt. Unter en beiden Mannheimer Bewerbern, die Gnade vor den ugen des Miniſteriums gefunden haben, ſoll ſich neben dem entrumsmann ein Sozialdemokrät befinden, der ohne Kon⸗ eſſion iſt. Nun kann man ja grundſätzlich auf dem Stand⸗ 50 ſtehen, bei Aufſichtsſtellen ſei eine paritätiſche Zuſam⸗ Tinſetung nicht notwendig, ſondern man wähle nach der Muchig keit aus. Zugegeben, iſt auch ganz unſere Beinung. Aber es iſt doch mehr als Zufall, wenn z. B. im epdirk Mannheim⸗Land bei 272 Lehrkräften, wovon 140 vangeliſch ſind, die beiden Aufſichtsſtellen mit einem Carl Maria von Weber in Heidelberg Zu den Heidelberger Feſtſpielen 1927 Im vierundzwanzigſten Lebensjahr, wie Heinrich von deleif, der Dichter des„Käthchens“, zu dem jetzt die Muſik Er„Eurvanthe“ im Heidelberger Schloßhof erklingt, kam 55 Maria von Weber nach Heidelberg, auch auf der 8 aber nicht vor ſich ſelber, ſondern des ſchwäbiſchen Lan⸗ verwieſen, das er Ende Februar 1810 mit ſeinem Vater mlielk Das Ziel der beiden war Mannheim, und gute lleßef bungen ſeines Lehrers Danzi an den Abt Vogler 75 Weber die Reiſe nach vielen Widerwärtigkeiten und wie ruß als den Beginn einer neuen Lebensepoche erſcheinen, täuſcht. n ſeinem Tagebuch vermerkt. Er hatte ſich nicht ge⸗ er ſolteWirklich dieſes Klümpchen Mannbeim“ ſo ſchrelbt 10 päter,„trage ich wie eine Geliebte im Herzen und keine euch szeit gibt es, in der mich nicht fröhliche Momente an erinnern.“ Er meint hier vor allem den Juriſten Gott⸗ Muſtr deber. der wie ſo mancher ſeines Zeichens ſich in der und 5 vor allem als Theoretiker einen Namen gemacht hat, dieſe eſſen Schwager, den jungen Alexander von Duſch. Mit im verknüpfte ihn ſogleich ein beſonders enges freund⸗ ſchaftliches Band Duſch, ſelbſt muſikaliſch hochbe gabt, war es auch, der auch mit dem Mufiklehen Heidelbergs vertraut durch 65 Der chevalereske Weber fühlte ſich vor allem auch mals 995 ſtudentiſche Leben Heidelbergs angezogen, das da⸗ wollte as Schillerideal des deutſchen Fünglings anſtrebte. Er Vekanniſch den greiſen Profeſſor Johann Heinrich Voß, eine Juſtus 15 aus Eutin, wiederſehen, und der Rechtslehrer in theor. ibautz trat ihm als Muſikfreund näher, der jedoch 05 Nei Webers ſtrenger Gegner blieb. Dazu traten bers erl. eihe geiſtig bedeutender Perſönlichkeiten, die We⸗ deten 7 5 geſellſchaftlichen Umgang in Heidelberg bil⸗ nicht fern dauch dem Leben der ſtudentiſchen Ingend blieb er ber„die für den ſchmalen, kleinen, ſchalkhaften, wohl⸗ ö ſchlanken jungen Mann im ſchwarzen Leinrock, mit den über⸗ ä Pianiſtenhänden, der entzückende Schelmenlieder idchen ſingen konnte, ſo begeiſtert war, daß ſie ihn n dem Fia Konzert mit eigenen Werken Webers gewann, alle Welt enkearich durch ſein virtuoſes pianiſtiſches Können entzückte. Dieſem Konzert, das am 4. März 1810 n. Heidelber ſtattfand, ſollt „ſollte ſich ein zweites anſchließen, das Edoch drrch die Jolgen elnes duaftbeken Selbelberger Kneip⸗ Zentrumsmann und einem Sozialdemokraten, der Frei⸗ religiöſer iſt, beſetzt ſind. Und wie ſteht es in Mannheim? Von insgeſamt 960 Lehrkräften ſind laut Schulkalender 1927 500 evangeliſch. Neben dem Stadtoberſchulrat, der evan⸗ geliſch iſt, ſtehen 4 Schulräte, von denen einer faſt nur Ver⸗ waltungsdienſt leiſtet, während die drei andern ledig⸗ lich für den Außendienſt(Beaufſichtigung des Unterrichts) in Frage komen. Von 5 war bisher einer evangeliſch(ge⸗ hörte keiner Partei an), ein zweiter katholiſch(Zentrums⸗ mann) und der dritte freireligtös(Sozialdemokrat). Die Stelle des bisherigen evangeliſchen Inhabers iſt zu beſetzen. Wäre es da nicht recht und billig, ſie wieder mit einem evan⸗ geliſchen Bewerber zu beſetzen? Oder gibt es keine geeigneten evangeliſchen Bewerber? Dem Stadtrat und der Stadtver⸗ waltung erwächſt die Sfach im Intereſſe des kon⸗ feſſionellen Friedens entſprechend zu handeln. * * Verkehrsunfall. Der 56 Jahre alte Kaſſenbote, der geſtern nachmittag auf der Straße zwiſchen E und FE7 von einem Großkraftradfahrer angefahren wurde, trug einen Bluterguß am Kopf und mehrere Hautabſchürfungen davon. * Bei zwei Zuſammenſtößen, die geſtern vorkamen, trug ein Radfahrer unerhebliche Hautabſchürfungen davon. * Baechus Jocoby tödlich verunglückt. Aus München kommt die Trauernachricht, daß der bekannte Humoriſt Bac⸗ chus Jacoby in der Nähe ſeiner Villa in Percha bei Starnberg von einem Laſtkraftwagen überfahren und ſo ſchwer verletzt wurde, daß er bald darauf ſtarb. Jacoby ge⸗ hörte in ſeiner beſten Zeit zu den hervorragendſten deutſchen Humoriſten. Er war ein Vortragskünſtler von ganz hervor⸗ ragenden Qualitäten, vor allem in der Art des Pointierens und Nuancierens. Dabei ein Mann von ausgeſprochen bayeriſcher Eigenart. Das Derbe verband ſich bei ihm mit dem Eleganten zu einer ganz ſeltenen Miſchung. Bacchus Jacoby war in Mannheim ein gern geſehener Gaſt, der ſich mit ſeiner erheiternden Kunſt hier viele Freunde erworben hat. Vor dem Kriege trat er faſt jedes Jahr in den hieſigen Varietes auf. Zuletzt haben ſeine Verehrer vor ungefähr drei Jahren in der Libelle ein fröhliches Wiederſehen gefeiert. Die Kunde von ſeinem unter ſo tragiſchen Umſtänden er⸗ Hinſcheiden dürfte auch hier viel Mitgefühl hervor⸗ rufen. Die Tragödie in der Jungbuſchſtraße Wenn man ſo durch einzelne Stadtteile Mannheims kommt, kann man faſt zu jeder Tageszeit beobachten, wie Leute, in der Hauptſache Frauen, in den Fenſtern liegen und auf jede Kleinigkeit aufpaſſen, die auf der Straße vorgeht. Genau ſo oft iſt das Bild zu beobachten, wie Frauen oft ſtundenlang auf der Straße in Gruppen beieinander ſtehen und reden, reden, reden ohne Unterlaß. Unwillkürlich fragt man ſich dann: haben denn dieſe Frauen gar nichts zu tun? Haben ſie keinen Haushalt, für den ſie ſorgen müſſen, haben ſie keine Kinder, für die ſie zu tun haben? Faſt könnte es ſo ſcheinen, daß ſie keine Pflichten binden, daß ihnen nur ihre Ausbildung als Daueredner am Herzen läge. Das Unheil, das durch dieſe Klatſchſucht ſchon angerichtet wurde, geht ins Unermeßliche. Heute nun meldet der Poltzeibericht, daß die Ehefrau eines Maſchiniſten mit ihren Kindern infolge Gas⸗ vergiftung in das Allgemeine Krankenhaus eingeliefert wurden. Das jüngere Kind iſt bereits geſtorben. Die Mutter und ihr zweites Kind befinden ſich glücklicherweiſe außer Lebensgefahr. Die unglückſelige Tat ereignete ſich im Hauſe Jungbuſchſtraße Nr. 25. Hier wohnt im dritten Stock des Hinterhauſes der Maſchiniſt Brenner mit ſeiner Frau und ſeinen beiden Kindern im Alter von einigen Monaten und 3 Jahren. Geſtern morgen fuhr der Mann mit dem Schiff, auf dem er als Maſchiniſt tätig iſt, nach Karlsruhe und kam erſt heute vormittag ahnungslos wieder zurück. Welch furchtbare Nachricht harrte da ſeiner. Seine 31jährige Frau hatte ſich und ihre Kinder mit Gas vergiftet. Warum? Er wußte es nicht. Seine Familienverhältniſſe lagen geordnet. Er wußte ſich keinen Grund zu deuten. Auch die Anwohner, noch ganz im Banne des tragiſchen Geſchehens, wiſſen nichts zu ſagen. Dunkel liegt der Schleier des Geheimniſſes über einer Tat, die noch der Aufklärung bedarf. Aber irgend eine Angelegenheit ſcheint da doch eine Rolle zu ſpielen. Und zwar ſcheint dieſe Angelegenheit mit dem Gericht zuſammen⸗ zuhängen. Die Angſtpſychoſe vor dem Richter iſt eine nur zu bekannte Tatſache. In irgend einem Zuſammenhang, der heute noch nicht ſicher feſtſteht, ſollte die Frau aufs Gericht, ſei es als Zeugin, ſei es in ſonſt einer Eigenſchaft. Nun hatte die Frau eben eine unüberwindliche Scheu vor dieſer Inſtanz. Und wie es ſo üblich iſt, ging ſie zu anderen bekannten Frauen, um ſich Rat zu holen. Der Fall wurde beſprochen, über Gebühr ſogar beſprochen und wie es ſo iſt: eine wußte mehr als die andere; ſtatt der armen Frau Troſt zu ſpenden, ängſtigte man ſie immer mehr. Die Angſt der Bedauerns⸗ werten wuchs und ſteigerte ſich ſchließlich ſo, daß ſie keinen anderen Ausweg mehr wußte, als den Tod. Und ſo geſchah die verhängnisvolle Tat, die leicht drei Menſchenleben hätte fordern können. abends, über deſſen Lärm ſich die Einwohner beſchwerten, ver⸗ eitelt wurde. Doch nicht nur in dieſem geſellſchaftlichen und ſtudentiſchen Getriebe ſehen wir Carl Maria von Weber, wir folgen ihm auch vor das verſchwiegene Fenſter ſo mancher Heidelberger Schönen, der er nächtlicherweile eines ſeiner anmutig ge⸗ fertigten und äußerſt wohllautend vorgetragenen Ständchen bringt. Die Guitarrenbegleitung, die er ganz vortrefflich meiſterte, unterſtützte ſeinen ausgezeichneten muſikaliſchen Ruf auch nach dieſer idylliſchen Seite, die in der Romantikerklauſe Stift Neuburg ihre eigentliche Heimſtätte fand. Das Stift gehörte ſeit 1804 der liebenswürdigen Familie Hout, die Weber bereits in Mannheim kennen gelernt hatte, und deren Haupt, der Regierungskommiſſar Hout, ein guter Vio⸗ linſpieler war. Das Stift Neuburg war alſo das, was man ein muſikali⸗ ſches Haus nennt, und die klaſſiſche Kammermuſik er dort eine eifrige Pflege. Weber und Duſch verweilten als Gäſte auf dem Stift, und an manchem Abend ſaßen ſie am Fenſter ihres Zimmers und blickten hinaus in die herrliche Natur, die ſich vor ihnen ausbreitete und im geheimnisvollen Wehen der Zweige das Lied des drunten vorüberrauſchenden Neckar⸗ fluſſes herauftrug. Weber griff zur Guitarre, um das Spiel der Wellen auf ihr nachzuahmen. Nach vierzehn Jahren kehr⸗ ten dieſe Klänge in der„Oberon“⸗Ouvertüre wieder, und auch der Elfenchor, der den erſten Akt dieſer Oper einleitet, geht auf dieſe Heidelberger Zeit zurück. Faſt noch bedeutſamer erſcheint es, daß Weber auf dem Stift Neuburg eines Morgens die Neuerſcheinung eines Buches in die Hände fiel, das die Anregung zu der größten muſikaliſch⸗dramatiſchen Revolution des 19. Jahrhunderts geben ſollte: Apels„Geſpenſterbuch“, die eigentliche„Frei⸗ ſchütz“⸗Quelle. Am gleichen Tage reiſten er und Duſch, der zuerſt auf den„ſuperben Text“ gekommen war, nach Mann⸗ heim zurück, und die Beiden ſaßen noch im Morgendämmer „raſtlos mit bleichen Wangen, aber leuchtenden Auges“ über dem Szenarium der Oper, die elf Jahre ſpäter im königlichen Schauſpielhaus zu Berlin uraufgeführt werden ſollte. Doch das Buch war es nicht allein, was den Freiſchütz⸗ komponiſten in Heidelberg anregte; vielmehr übte auch die Landſchaft ihren unvergeßlichen Zauber mit aller Macht auf den zu neuem Leben erwachten Muſiker aus, der romantiſchen Sinnes hier„durch die Wälder, durch die Auen“ zog, die auch ihm zum Wunderhorn wurden. Und da gar viele Orte ſich Marktbericht Der eingeſchobene Markttag kam weniger in ſeiner Be⸗ ſetzung und Zufuhr, die gut und ſehr ſtark war, zum Ausdruck, als vielmehr in ſeinem Beſuche. Gegenüber den ſonſtigen Tagen Mitte der Woche war der Verkehr in den uſten Stunden ſehr ſchlecht und beſſerte ſich erſt zwiſchen 9 und 10 Uhr. Die Verkaufstätigkeit war uneinheitlich; wieder richtete ſich die Nachfrage in der Hauptſache nach Bohnen und Einmachgurken, die anhaltend großes Angebot hatten und eine weitere erhebliche Preisermäßigung für Bohnen zur Folge hatten. Während am Montag für Stangenbohnen 16—18 Pfg. für das Pfund bezahlt wurden, war heute ſchöne Ware bereits zu 10—15 Pfg. erhältlich, da⸗ gegen blieben die Preiſe für Einmachgurken unverändert. Die übrigen Gemüſearten, die der Jahreszeit entſprechend reichlich auf dem Markte waren, kamen ebenfalls allgemein billiger zu ſtehen. An Pilzen beherrſchten wieder Pfiffer⸗ linge die Lage, da für Steinpilze und andere Arten das Wet⸗ ter zu heiß und trocken iſt. Von Obſt waren hauptſächlichſt Zwetſchgen, Mirabellen und Trauben vorhanden, die gleich⸗ falls zu erheblich geſenkten Preiſen vom Verbraucher aufge⸗ nommen werden konnten, insbeſondere gilt dies für Zwetſch⸗ gen und Mirabellen. Die Preiſe der reichlich angebotenen Birnen, Aepfel, Pfirſiche und Reineclauden blieben unver⸗ ändert. Die Kartoffelzufuhr war recht gut bei weiterer Preisermäßigung von letztmals 79 auf heute 65 Pfg. für die 10 Pfund. Der Geflügelmarkt hatte ſtattliches Ange⸗ bot, weniger dagegen die Geflügelbörſe. Flußfiſche waren genügend vorhanden, Seefiſche aber nur in geringen Mengen. Bei unveränderten Preiſen zeigte die Eier⸗ und Butter⸗ auslage das gewohnte reichhaltige Bild. Die Preiſe verſtehen ſich nach den Feſtſtellungen des Städt. Nach⸗ richtenamts wo nichts anderes vermerkt iſt, in Pfennig je Pfund. Neue Kartoffeln Inland—7; Wirſing 12—15; Weißkraut—10; Rot⸗ kraut 15—18; Grüne Erbſen 30—35; Grüne Bohnen—15; Blumen⸗ kohl, Stück 20—40; Karotten, Bſchl.—6; Gelbe Rüben—12; Rote Rüben 10—12; Spinat 30—35; Zwiebeln 10—12; Knoblauch, Stück —10; Lauch, Stück 10; Kopfſalat, Stück—18; Endivienſalat, Stück 10—15; Salatgurken, groß, Stück 10—50; Einmachgurken, 100 Stück 90—120; Kohlraben, Stück—10; Mongald 10—12; Rettich, Stück —15; Meerrettich, Stck. 30—60; Suppengrünes, Bſchl.—10; Peter⸗ ſilie, Bſchl.—8; Sellerie, Stück 10—30; Tomaten 25—35; Pfifferlinge 35—40; Aepfel 20—35; Birnen 20—45; Heidelbeeren 50—60; Johan⸗ nisbeeren 30—35; Pfirſiche 60—80; Himbeeren 60; Bananen Stück 10 bis 20; Zitronen—10; Süßrahmbutter 200—230; Landbutter 160 b. 180; Weißer Käſe 50; Honig m. Glas 150—250; Eier, Stück—16: Aale 160—180; Hechte 180 Barben 80—120; Karpfen 150—160; Breſem 80—120; Kabeljau 40—50; Schellfiſch 60; Backfiſche 50—60; Hahn lebend, Stück 150—350; Hahn, geſchlachtet, Stück 150—600; Huhn lebend, Stück 200—400; Huhn geſchlachtet, Stück 300—700; Enten ge⸗ ſchlachtet, Stück 600—700; Tauben, geſchlachtet, Stück 100—140; Gänſe, geſchlachtet, Stück 900—1200; Rindfleiſch 120; Kuhfleiſch 70; Schweine⸗ fleiſch 110—120; Hammelfleiſch 120; Kalbfleiſch 130; Gefrierfleiſch 70; Reh⸗Ragout 90; Reh⸗Bug 150; und Keule 200—250. * Städtiſches Leihamt. Der Pfänderbeſtand betrug Ende Mai 30 895 Stück mit einem Werte von 293 829. Im Juni belief ſich der Zugang auf 12 330 Stück mit einem Werte von 97 698 ¼, der Abgang auf 10 629 Stück mit enem Werte von 89 541 J, ſodaß ſich der geſamte Pfänderbeſtand Ende Juni auf 32 596 Stück mit einem Werte von 301 986 ſtellte. Ende Juni 1926 betrug 97 Pfänderbeſtand 28 141 Stück mit einem Werte von 278 623„. Ende Juni 1914 lauteten die ent⸗ ſprechenden Zahlen 70 770 Stück bezw 507 228 l. * Mannheim als Tagungsort. Auf dem dieſer Tage in Freiburg abgehaltenen 23. Verbandstag badiſcher Buchbindermeiſter wurde beſchloſſen, im nächſten Jahre in Mannheim zu tagen. * Gräberfunde. Bei Schachtarbeiten am Magazingebäude des Nationaltheaters in A 3, 1 ſtieß man dieſer Tage in einer Tiefe von etwa 17 Meter auf ſechs Skelette von Männern, Frauen und Kindern in zwei Schichten. Irgend⸗ welche Geräte oder ſonſtige Beigaben, nach denen man auf das Alter der Begräbnisſtätte ſchließen könnte, wurden nicht gefunden. Auf dem Grundſtück, auf dem das Theater⸗ magazin ſteht, erhob ſich vorher die Sodalitätskirche. Die Knochenreſte wurden dem Schloßmuſeum übergeben, wo ſie präpariert und zuſammengeſetzt werden ſollen. Man nimmt an, daß die Skelette aus dem Mittelalter ſtammen. Es kann aber auch ſein, daß ſie einer weit früheren Zeitperiode an⸗ gehören, da ſich an der Fundſtelle eine Sanddüne befand, die möglicherweiſe zu Beſtattungszwecken benutzt wurde. * Leichenländung. Geſtern vormittag wurde aus dem Bonadishafen die Leiche eines bis jetzt noch unbekannten Mannes geländet. Nach den Feſtſtellungen dürfte die Leiche mehrere Tage im Waſſer gelegen haben. Der Unbekannte iſt etwa 50 Jahre alt, 1,66 Meter groß, unterſetzt, hat dunkel⸗ braune Haare, kurz geſtutzten Schnurrbart, volles rundes Ge⸗ ſicht, hohe, etwas zurückliegende Stirne, braune Augen, ein⸗ gedrückte breite Naſe, aufgeworfene Lippen, keine Zähne, trug abgetragenen feloͤgrauen Militärrock, zwei Paar alte graue Hoſen mit Leibriemen, weißes Hemd mit roten Streifen und ungenagelte Arbeitsſchuhe. Auf dem rechten Vorderarm iſt ein Reiter mit gezogenem Säbel und unlesbaren Buchſtaben tätowiert. Anhaltspunkte über die Perſönlichkeit wollen der Kriminalpolizei mitgeteilt werden. befinden, iſt nicht einzuſehen, warum nicht auch das Neckar⸗ tal mit ſeinem poeſievoll gelegenen Zwingenberg in die vorderſte Kampfreihe treten ſoll, um ſich den Platz zu er⸗ obern, der ihm mit ſeiner ſchon damals wohl ſo geheißenen Wolfsſchlucht gebührt! Dem Wanderer, der des Nachts dort⸗ hin kommt, wird es allemal ergehen wie Max, wenn er zau⸗ dernd vor den„düſtern Abgrund“ tritt. Die Beziehung We⸗ bers zu dieſer Gegend erhält noch eine Ergänzung, wenn man die Landſchaft betrachtet, in der Weber ſich bei der Kompoſition eines großen Teils des„Freiſchützen“ und auch der„Euryanthe“ aufhielt: Hoſterwitz bei Dresden zeigte be⸗ ſonders zu Webers Zeit eine geradezu auffallende Aehnlich⸗ keit mit der Neckarlandſchaft in der Gegend des Stifts Neu⸗ burg, das die Verbindung Carl Maria von Webers mit Hei⸗ e macht. ie zu ſeinen beiden Oper„Freiſchütz“ und„Oberon“ ſich Brücken nach Heidelberg ſchlagen laſſen, ſo beſtehen ſie auch zu dem dazwiſchen liegenden Werk, der„Euryanthe“, deren Muſik jetzt zum„Käthchen von Heilbronn“ erklingt. Die Dichterin des Textes zu dieſer Oper, Wilhelmine von Chezy, hat etwa von der Zeit an, in der Weber nach Heidelberg kam, in dieſer Stadt einen längeren Aufenthalt genommen, bis ſie ſich 1813 nach Berlin und von da nach Dresden begab, wo ſie Weber kennen lernte, vor dem ſie eine ganze Truhe voll Dichtungen ausbreitete. Weber wählte e 5 8ei on Mannheim und Heidelberg war Weber nach Darm⸗ ſtadt gereiſt, nachdem auch Duſch die Kurpfalz verlaſſen hatte, in der der„Freiſchütz“⸗Komponiſt ſo reiche Eindrücke für ſein ganzes Schaffen mit in ſein kurzes, aber reiches Mu⸗ ſikerleben nehmen ſollte. Dr. K * 75jähriges Jubiläum des römiſch⸗ger i Muſeums in Mainz. Ende des Monats——— 8 rönliſch⸗ germaniſche Muſeum in Mainz die Feier ſeines 75jährigen Beſtehens. Aus dieſem Anlaß findet vom.—3. September eine Feier ſtatt. Für 1. September iſt ein Begrüßungsabend in der Stadthalle vorgeſehen. Des weiteren findet im kur⸗ fürſtlichen Schloß eine akademiſche Feier ſtatt. Am Abend des 2. September findet auf Einladung der Stadt Mainz im Stadttheater eine Feſtvorſtellung ſtatt. wo die Händel'ſche Oper„Otto von Theophano“ zur Aufführung gelangt. Am Sonntag vormittag finden Führungen durch die Stadt und in dem homeriſchen Streit nach dem Urbild der Woffsſchlucht den Dom ſtatt und am Nachmittag beſchließt eine Rhei die Feierlichkeiten N 5 Seite. Nr. 360 Nene Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Mittwoch, den 10. Auguſt 1927 Straßenerlebnis Auf dem freien Platze, neben dem Kinder telplatze an der Hetligengeiſtkirche in der eeeeee— Abend ungefähr 15—20 Kanalröhren. Die ſpietenden Kinder machten ſich das Vergnügen, einen großen Teil dieſer neuen Röhren mit Steinen zu zerſchlagen. Für das Erfuchen der Vorübergehenden, dies zu unterlaſſen, hatten ſie nur ein Lachen. Die Mütter dieſer ungezogenen Kinder ſaßen dabei ſeelenvergnugt auf den Bänken des Spielplatzes. Kein wachendes Auge des Geſetzes war zu erblicken. Entweder ſollten dieſe Kanalröhren, die die Stadt doch ſicher bezahlen muß, in einen verſchloſſenen Raum gebracht werden oder es ſollte mehr Aufſicht da ſein. E. L. A. ** *Schwerer Unſall eines Motorradſahrers. Ein 25 Jahre alter Kaufmann, der in der vergangenen Nacht auf ſeinem Großkraftrad von Waldhof nach Käfertal fuhr, voler Fahrt gegen das Eckhaus und erlitt einen Schädelbruch. Betriebsunfälle. Ein 56 Jahre alter Taglöhner zog ſich geſtern im Betriebe der Firma Brown, Boveri u. Cie, beim Abladen von Gußſtücken eine Verletzung der rechten Hand zu. Ein 20 Jahre alter Taglöhner erlitt im Strebelwerk von einem umfallenden Heizkörper eine Prellung am Unterſchen⸗ kel. Ein 20 Jahre alter Taglöhner, auf den bei Verladearbei⸗ ten bei der Zellſtoffabrik mehrere Rundhölzer fielen, trug einen Bruch des rechten Unterſchenkels und Kopfverletzungen davon. Ein 53 Jahre alter Maurer, dem beim Schulhaus⸗ neubau in Käfertal ein Stein auf den rechten Fuß ſiel, trug eine Zehenaquetſchung davon. Die Verunglückten kamen ins ſtädtiſche Krankenhaus. Berbrennungen erlitt ein zehn Monate altes Kind, das in der elterlichen Wohnung in der Gartenſtadt Waldhof einen mit heiem Waſſer gefüllten Topf von einem Stuhle herunter⸗ Pord Das Kind mußte ins ſtädtiſche Krankenhaus verbracht werden. * Verhüteter Zuſammenſtoß. In nächſter Nähe der Haupt⸗ oſt, kam heute mittag ein ſchweres Laſtauto durch die Quer⸗ traße direkt Elektriſche zu. Der Fahrer des Autos hatte ſcheinbar die Geiſtesgegenwart verloren, denn er war nicht in der Lage zu bremſen. Erſt als er das Straßenbahn⸗ leis überfahren hatte, war ihm dies möglich. Umſomehr atte der Straßenbahnführer ſeine Geiſtesgegenwart behalten und bremſte mit aller Macht. Eine Dame, die ſich in der Straßenbahn befand, mußte ſich infolge des erlittenen Schrek⸗ kens in ärztliche Behandlung begeben; da ſie einer Ohnmacht nahe war, Vorübergehende unterſtützten ſie. Die andern Mit⸗ fahrenden kamen mit dem Schrecken davon. Kommunale Chronik Direktor Karl Fiſcher Direktor Karl perl cher von der Bayeriſchen Gemeinde⸗ bank in München, der wenige Tage nach Antritt ſeines Ur⸗ laubes in Bad⸗Rauheim einem Hexzſchlag erlegen iſt, and im 57. Lebensjahr und war aus Frankenthal in der falz gebürtig. In der Pfalz begann auch ſeine kaufmänniſche aufbahn. ehrere Jahre war er Direktor der Staatskaſſe in Kuſel, dann Leiter der Zweigſtelle der Girozentrale in Kaiſerslautern. Anfang 1925 kam er als Direktor an die Bayeriſche Gemeindebank in München, um bald darauf mit Direktor Döhlmann die Reorganiſation dieſes Inſtituts vor⸗ unehmen. Er galt als eine Autorität auf dem Gebiete des aperiſchen Giro⸗ und Sparkaſſenweſens. Der Pfälziſche Sparkaſſenkreisverband ernannte ihn wegen ſeiner großen Verdienſte zu ſeinem Ehrenmitglied. Kleine Mitteilungen In Oberweiler i. Tal(Pfalz) wurde in der letzten Gemeinderatsſitzung die Einführung der gemeindlichen Bierſteuer mit Wirkung vom 1. Juli 1927 an einſtimmig heſchloſſen. Die Neueinführung der Bierſteuer ſoll durch Senkung der Gemeindeumlagen ausgeglichen werden. Die Steuer beträgt 7 v. H. des Herſtellungspreiſes. Im Laufe dieſes Jahres wird an den Volksſchulen in St. Ingbert gemäß Stadtratsbeſchluß die koſtenfreie Zahnbehandlung durch einen Schularzt eingeführt. Aus dem Lande Beim Baden ertrunken * Raſtatt, 8. Aug. Der 24 Jahre alte Maler Otto Kle⸗ ſenz von Gttlingen machte geſtern nachmittag mit ſeiner Schweſter und Braut und einem anderen jungen Mädchen einen Ausflug an den Rhein. Beim Rheinwärterhaus ging er ins Waſſer, kehrte aber nicht wieder zurück. Die Mädchen merkten nichts von dem Vorfall. Der Rheinwärter behauptet, er habe Jaſfer 9 ehört. Darauf ſei der junge Mann ſpur⸗ los im Waſſer verſchwunden. Achern, 9. Aug. Der 34 Jahre alte Eiſenhändler Karl Hunb, der geſtern frühmorgens ſich in das Felchenbad be⸗ geben hatte, erlitt anſcheinend einen Krampfanfall in dem etwa 2 Meter tiefen Baſſin und konnte ſich, da um dieſe Zeit niemand zugegen war, nicht mehr retten. Ein Beamter der Sparkaſſe, der ſpäter dazu kam, bemerkte die Kleider und forſchte nach dem Beſitzer. Er ſand den bedauernswerten Mann, über den das Waſſer einen halben Meter hinaus ging, in krampfhafter Stellung bereits tot vor. Der auf ſo tra⸗ giſche Weiſe Verunglückte wollte ſich in 3 Wochen verheiraten. Lauſenburg,(. Aug. Beim Baden im Rhein ertrank am Sonntag nachmittag der 90jährige Wägearbeiter Adolf Schmidt von Laufenburg. Schmidt war ein guter Schwim⸗ mer, der aber infolge langen Schwimmens ermüdet war und ſo der ſtarken Strömung nicht Herr werden konnte. Er er⸗ trank, ehe Hilfe kommen konnte. * Radolfzell, 9. 727 Montag iſt der ledige 20jährige Arbeiter Weltin von Singen a. H. im Bodenſee ertrunken. Vermutlich iſt er vom Boot aus ins Waſſer gegangen, um zu baden, und hat dabei den Tod gefunden. Am Altar geſtorben * Unadingn, 9. Aug. Nach Schluß des Hauptgottesdienſtes, als ſich Pfarrer Weiß eben anſchicken wollte, das Weihwaſſer auszuteilen, brach er an den Stufen des Altars plötzlich zu⸗ ſammen und verſchied wenige Augenblicke ſpäter, ohne das Bewußtſein wieder zu erlangen. Der verſammelten Ge⸗ meinde hemächtigte ſich große Beſtürzung angeſichts des er⸗ ſchütternden Ereigniſſes. Im Dezember hatte den Dahin⸗ geſchtedenen bereits einmal der Schlag getroffen. Der Ver⸗ ſtorbene ſtand im 64. Lebens⸗ und im 41. Jahre ſeines Prieſtertums. In Unadingen 775 er 23 Jahre. rannte in der äußeren Wingertſtraße *Heidelberg, 9. Aug. Schwer betroffen wurde eine hieſige angeſehene Bürgersfamilie durch den Tod ihres ſiebenjähri⸗ gen Töchterchens Marie Luiſe Noe. Die Kleine weilte zum Ferienaufenthalt in der Schweigz. Als das Mädchen eine Tour über die Cholerenſchlucht machte, wagte es ſich an einer Weg⸗ kehre zu weit vor, ſtürzte ab und zog ſich ſo ſchwere Verletzun⸗ gen zu. daß es bald darauf ſtarb. Wiesloch, 9. Aug. Vom 24.—26. Sept. wird hier eine große landwirtſchaftliche Ausſtellung veran⸗ ſtaltet, der ſchon jetzt mit großem Intereſſe entgegengeſehen wird.— Am Sonntag wurde hier die Kirchweihe gefeiert, 5 25 allerorts von den Landorten des Amtsbezirkes gut Veſu Aus der Pfalz Die Zollfahndungsſtelle nach Ludwigshafen verlegt * Lubwigshaſen, 8. Auguſt. Die Zollfahndungsſtelle des Landesfinanzamtes Würzburg iſt unter Auflöſung der bis⸗ herigen Zollfahndungszweigſtelle Ludwigshafen nach hier ver⸗ legt worden. Die Beamten der Zweigſtelle wurden vollzählig übernommen. Vorſteher wurde Oberzollamtmann Sollin⸗ ger⸗Würzburg. 50jähriges Feuerwehrjubiläum in Oggersheim * Oggersheim, 8. Aug. Am Samstag und Sonntag feierte die hieſige Pflichtfeuerwehr ihr 50fjähriges Jubi⸗ läum. Am Samstag fand ein Feſtabend ſtatt, der unter anderm von Regierungsrat Cronauer als Referent für Feuerlöſchweſen beim Bezirksamt, von Bezirksbrandinſpek⸗ tor Johann⸗Ludwigshafen, dem Vorſtand S chmitt des Feuerwehrbezirksausſchuſſes Labwigshafen, dem Vorſitzenden des Bezirkstages Bürgermeiſter Weber⸗ Mutterſtadt und anderen Vertretern von Städten und Gemeinden beſucht war. Die Feſtrede hielt Bürgermeiſter Bentel⸗Oggersheim. Am Sonntag morgen fand eine Totengedenkfeier ſtatt, an die ſich um halb 12 Uhr eine Feuerwehrübun g anſchloß. Dieſer Vorführung wohnten die drei Bürgermeiſter und Kreisbranddtrektor Lang⸗Landau bei, der ſeine Anerken⸗ nung ttber die gezeigten Leiſtungen zum Ausdruck brachte. Am Nachmittag bewegte ſich ein Feſtzug durch die Straßen, an dem etwa 20 Wehren und ſämtliche einheimiſchen Turn⸗ Sport⸗ und Geſangvereine teilnahmen. Im Anſchluß daran entwickelte ſich auf dem Feſtplatz ein frohes Treiben mit Kon⸗ zert. Kreisbranddirektor Lang hielt die Feſtrede. Am Abend blieben die Feſtgäſte noch lange bei Konzert und Be⸗ luſtigungen auf dem Feſtplatz zuſammen. Sportliche Rundſchau Zur Deutſchen Meiſterſchaſts⸗Regatta Am Sonntag, 14. Auguſt, findet in Schwerin i. M. die 16. Deutſche Meiſterſchafts⸗Regatta des Deutſchen Ruderver⸗ bandes ſtatt. Nach den eingegangenen Meldungen zu ſchlie⸗ zen, darf man einen ſportlichen Schwertgang von hoher Voll⸗ endung erwarten. Das Kampfesfeld bildet der Medeweger See, ein kleiner ſchmaler Landſee dicht bei Schwerin gegen Settenwinde, die ein Wettrudern auf dem großen Schweriner See ſehr erſchweren, geſchützt. Die ſportlichen Anlagen ſind für die Ruder⸗Regatten dauernde und entſprechen allen An⸗ forderungen des neuzeitlichen Betriebes. Mit der Eiſenbahn iſt der Regattabahnhof, der nur bei den Regatten in Betrieb iſt, in fünf Minuten erreichbar. Der Regattaplatz liegt un⸗ mittelbar dabei. Die neun ausgeſchriebenen Rennen, fünf Meiſterſchaftsrennen und vier zwiſchen dieſe eingelegte Ren⸗ nen werden in halbſtündigen Pauſen zwiſchen 2 und 6½ Uhr nachmittags gerudert. Die Vorrennen für die Meiſterſchafts⸗ rennen finden am Samstag nachmittag zwiſchen 3 und 6 Uhr ſtatt. Beſonders ſtark iſt auch diesmal die Beteiligung der ſüd⸗ und weſtdeutſchen Ruderer. Alle aus Frankfurt, Mann⸗ heim, Mainz. Heidelberg, Worms, Godesberg, Düſſeldorf und Köln gemeldeten Vereine werden am Start erſcheinen. Im Vierer ſind aus dem Rheingebiet Mainzer Ruderverein, Mannheimer Amieitia, Kölner R. G. 1891 und Waſſer⸗ ſport Düſſeldorf gemeldet, die mit Mannſchaften von Berlin, worunter der Berliner Ruderklub die bedeutendſte Konkur⸗ renz darſtellt, Dresden, Hamburg und Kiel gemeldet. Nach⸗ dem die bei dem Mainzer Ruderverein vorgenommenen Um⸗ letzungen kein befriedigendes Ergebnis ergeben haben, hat der Mainzer Ruderverein auf den Start im Vierer verzichtet. Von den im Viererrennen verbleibenden Mannſchaften darf man die Mannheimer Amieitia als einen der ſchärfſten und ausſichtsreichſten Mitbewerber anſprechen und es iſt nur zu bedauern, daß die Mannſchaft ſich nicht auf den Vierer ſpeziali⸗ ſiert und auch noch den Achter in den Bereich ihrer Tätigkeit gezogen hat. In beiden Bootgattungen wird Treffliches ge⸗ leiſtet, aber der Mitbewerb iſt ſo ſchwer, daß die Atempauſe, die zwiſchen zwei Vorrennen und zwei Entſcheidungsrennen liegt, reichlich knapp bemeſſen iſt. Der Mainzer Ruderverein legt heute das größte Gewicht auf ſeinen Zweier und bemüht ſich aus ſeinem Achter noch etwas größere Schnelligkeit heranszubringen. Die Kaſteler Rudergeſellſchaft ſtartet nur im Achter und die Mannſchaft, die ſich dem Mainzer Achter ztemlich gleichwertig gezeigt und dadurch im Mainzer Lager große Ueberraſchung hervorgerufen hat, hat in den letzten Tagen an Zuſammenarbeit noch gewonnen und an Schnellig⸗ zeit nicht nachgelaſſen. Der Mannheimer und der Offenbacher Achter ſind auf der Höhe der Leiſtung. Die Form der Mann⸗ heimer iſt beſſer als die der Offenbacher, die flotte Draufgän⸗ ger ſind. Der Mainzer Achter hatte in den letzten Tagen nicht mehr die überzeugende Stoßkraft und zeigte eine gewiſſe Mſi⸗ diakeit, auch haben die Um⸗ und Neubeſetzungen nicht die aus⸗ gleichende Wirkung gehabt. Bedauerlich bleibt das Verſagen des Mainzer Vierers, der in ſeinem Alleingang in Limburg zum letzten Male in der alten Zuſammenſetzung ruderte und dabei mit Abſicht eine ſehr langſame Gangart pflegte, die an Schnelligkeit weit hinter allen auf der Regatta geſtarteten Vierer⸗Mannſchaften letzter Klaſſe zurückblieb. Der Düſſeldorfer Vierer hat auf dieſe Bootgattung das größere Gewicht gelegt, ſein Bug⸗ und Schlagmann werden ſich aber auch im Zweier betätigen. Die Kölner hler haben ſich vom Regattabeſuch ferngehalten, zweckdienliche Umſetzun⸗ gen vorgenommen und werden ſowohl im Achter als auch im Vierer an den Start gehen. Der Zweier des Kölner Waſſer⸗ ſport zeigte in Duisburg ſo gute Anlagen, daß man dem Start mit Vertrauen entgegenſehen darf, umſomehr als ſich die Mannſchaft nur auf dieſe Bootgattung eingeſtellt hat. Der Heidelberger Zweier iſt durch die nach der Würzburger Stadt⸗ Regatta erſolaten Erkrankung Benders einige Tage zur un⸗ freiwilligen Ruhe verurteilt. Bender, der einmal drei Ren⸗ nen an einem Tage ruderte, hat ſich etwas zuviel zugemutet, ſo daß ihm die Ruhe ſörderlich ſein wird. Man darf darauf rechnen, daß er und damit der Heidelberger Zweier in Schwe⸗ rin am Start erſcheinen werden. Im Einer dürfte der Meiſter Flinſch in Koblo vom Berliner Wiking ſeinen ſtärkſten Gegner finden Koblo hat alle ſeither von Flinſch geſchlagenen Skuller ebenfalls beſiegt ſo daß es im Gange mit Flinſch einen Wett⸗ kampf geben wird, der uns Aufklärung über das Kräftever⸗ hältnis dieſer Beiden geben wird. Der Achter des Frankfur⸗ ter Rudervereins iſt tüchtig bei der Arbeit, anſtelle von Flinſch rudert der ſeitherige Schlagmann Steup als Viermann und am Schlag ſitzt der Jungmann Caprano. Die Nennung von Bernd als Schlagmann iſt reine Formſache. Die Ruderer des Rheingebietes werden ſchon zeitig auf der Rennſtrecke erſcheinen. Mainz, Kaſtel, Worms und Koblenz haben ihre Boote gemeinſam verladen, die Heidelberger mit Manuheim und die Kölner und Düffeldorfer werden ebenfalls gemeinſamen Transport veranſtalten. Die Mannheimer rei⸗ ſen bereits am Mittwoch abend, die Mainzer und Frankfurter am Donnerstag, ſo daß ſchon am Freitag die erſten Probefahr⸗ ten ſtattfinden werden. Bequemer haben es die Berliner und Hamburger, die in wenigen Stunden in der Hauptſtadt des Mecklenburger Landes eintreffen können. Von Berlin iſt ein Sonderzug geplant der am Sonntag früh Berlin verläßt und am Sonntag abend wieder dort eintrifft. Die Tatſache, daß von 70 Berliner Verbandsvereinen nur fünf zu den mehr⸗ ruderigen Meiſterrennen gemeldet haben, läßt einen Rück⸗ ſchluß auf die außerordentliche Tätigkeit zu, die im Rhein⸗ gebiete in den Rudervereinen herrſcht und man darf erwarten, daß diele Tätigkeit auch in den Endergebniſſen der Meiſter⸗ ſchafts⸗Regatta zum Ausdruck kommen wird. Neues aus aller Welt Jur Bransdkataſtrophe im Verghotel * Junsbruck, 9. Auguſt, Die Brandkataſtrophe des Gaſt⸗ hofes„zum Hirſchen“ in Holzgau hat ſich als eine der ſchwerſten herausgeſtellt, die ein Fremdenverkehrsbetrieb Tirols je betroffen hat. Es ſind vier Todes opfer zu be⸗ klagen, und zwar ein neu zugezogener, noch unbekaunt geblie⸗ bener Touriſt(die Meldezettel ſind nämlich ſämtlich verbrannt), die Köchin, Leopoldine Rösgen, die durch den Sprung aus dem Fenſter ſich das Rückgrat brach, die Kellnerin und das Dienſt⸗ mädchen, die beide in den Flammen umgekommen ſind.(Nach dieſer Meldung iſt alſo eine Dame aus Mannheim glücklicherweiſe nicht unter den Toten. Schriftl.) Außer den tödlich Verunglückten ſind noch zwei weibliche Angeſtellte und ein Innsbrucker Reiſender ſchwer verletzt worden. Das Feuer hat nicht nur das ganze Haus bis auf die Grundmauern zerſtört, ſondern auch alle Habſeligkeiten, Dokumente und das Gepäck der Fremden vernichtet. Das Vieh im Stall iſt gleich⸗ falls umgekommen. Das in der Garage befindliche Poſtauto und ein Privatauto konnten jedoch gerettet werden. Die Ver⸗ ſicherung des Hauſes beträgt 150 000 Schilling. Der Beſitzer des Hotels, Hammerle, iſt unter dem Verdacht der Brandſtiftung verhaftet worden. Er lebte mit ſeiner Frau in Streit und ſoll noch am Vorabend gedroht haben, er werde ſie ſchon aus dem Betrieb herausbringen. Es iſt all⸗ gemein aufgefallen, daß der Wirt nach Entdeckung des Bran⸗ des vollſtändia bekleidet aus dem Hauſe gekommen war, wäh⸗ rend ſämtliche Angeſtellten und Gäſte nur notdürftig bekleidet, gerade das nackte Leben retteten. Die Feuerlöſchaktion war dadurch erſchwert, daß die Mitglieder der Freiwilligen Feuer⸗ wehr ſich auf den Almen befanden, das Spritzenhaus alſo ver⸗ ſperrt war und keine Leitern zur Stelle waren. Dadurch hat die Kataſtrophe ſo viele Opfer gefordert. . — Großfener in Mecklenburg. Sonntag nacht brach in dem ſogenannten Ochſenſtall, einem großen 5 Viehhauſe des Rittergutes Wendorf bei Brüell in Mecklen⸗ durg Großfeuer aus, das bei dem ſtarken Wind außer dem Ochſenſtall, in dem die Schafe untergebracht waren, noch den ſtrohgedeckten Kuhſtall. den maſſiven Schweineſtall und eine große ſtrohgedeckte Scheune mit mehreren Fudern Gerſte und landwirtſchaftlichen Geräten einäſcherte und auch auf den maſſiven hartgedeckten Pferdeſtall überſprang. 180 Schafe, 20 Stück Rindvieh, 70 Schweine und 1 Pferd kamen in den Flammen um. Es wird Brandſtiftung vermutet. — Ein junges Mädchen führt eine Näuberbande. Der ſeinerzeit gemeldete Raubmordverſuch an der Frau des Fri⸗ ſeurs Bräuning in Berlin⸗Lichtenberg ſtellt ſich nach den weiteren Ermittelungen der Mordkommiſſion als ein plan⸗ mäßig vorbereiteter Bandenüberfakl dar, wie er in der Kriminalgeſchichte Berlins kaum ſeinesgleichen hat. Das Auffallende an dieſem Verbrechen iſt, daß die Führung der Bande offenbar ein junges Mäbchen gehabt hat. Nach Feier⸗ abend war der Friſeur Bräuning mit ſeinem Sohn zum Bade fortgefahren, während ſeine Frau allein zurückblieb und noch eine Kundin bediente. Kaum hatte dieſe das Geſchäft ver⸗ laſſen, als ein Paar eintrat, und angeblich für die Tambola eines Vereinsfeſtes noch einige Einkäufe machen wollte. In der Damenabteilung wurde die Auswahl getroffen und in der Herrenabteilung, in der ſich die Kaſſe befand, ſollte die Ware verpackt werden. Hierhin folgte der junge Mann der Frau des Friſeurs. Er reichte ihr einen 50⸗NRM.⸗Schein zur Bezahlung. Als nun Frau Bräuning den Hebel der Kaſſe löſte, um den Geldſchein zu wechſeln, ſprang das Paar plötz⸗ lich auf ſie, das junge Mädchen ſchlug die Frau mit einem Totſchläger nieder, während ihr Begleiter die Betäubte mit einem Handtuch würgte. Der Räuber plünderte die Kaſſe in aller Eile lèer, die größeren Scheine, die zu Boden flatterten, ließ er liegen und nahm nur das Hartgeld, ungefähr 87 RM., mit. Dieſe Zeit hatte das Mädchen benutzt, um in die hinter dem Laden liegenden Wohnräume einen öritten Helfershelſer einzulaſſen, der in aller Eile die Kommoden und Schränke durchwühlte. Ein viertes Mitglied der Bande hat offenbar vor dem Laden gewartet, um das Herannahen des Friſeurs rechtzeitig anzukündigen. Auf ſein Zeichen flüchtete die Bande durch ein offenſtehendes Flurfenſter auf den Hof und entkam. —. Todesſtrafe für den Bubikopf. In dem durch ſeine Textilfabriken bekannten Städtchen Tomaszom wollte ſich ein junges jüdiſches Mädchen von 18 Jahren, gleich vielen ihrer Gefährtinnen, einen Bubikopf ſchneiden laſſen. Lange Zeit jedoch folgte ſie dem Gebot ihres alten Vaters, der die Opferung ihres Haares ſtrengſtens verbot. Als ſie jetzt den⸗ noch dem Zureden ihrer Freundinnen ſolgt und in der neuen Haartracht nach Hauſe kam, wurde ſie von dem ſich wie raſend gebärdenden Vater ſo verprügelt, daß ſie zwei Tage danach verſtarb. Der Vater wurde verhaftet. — Weil der Henker beſtohlen wurde.. Ein einzigartiger Zwiſchenfall hat in Belgrad des zum Tode verurteilten Luſtmörders Zſarko Laeskovtlc, der zwei Schulmädchen miſtbraucht, ermordet und in die Donau geworfen hatte, ſein Erdenwallen um 24 Stunden verlängert. Der von Serajevo zur Hinrichtung reiſende Henker wurde während eines Schläſchens in der Bahn beſtohlen, und der Dieb nahm auch die Dokumente des Henkers an ſich. So kam es, daß dieſer ſich nach ſeiner Ankunft nicht als Henker legitimieren konnte, und die Hinrichtnug mußte um einen Tag verſchoben werden. Der Delinquent war über dieſen Aufſchub ſichtli erfreut und bat den Gefängniswärter zu ſich, damit er ihn au ſeiner Mandoline zu den Liedern, die er dann den ganzen Vormittag lang ſang, begleite. Nachmittags empfing Laes⸗ kovie noch einmal ſeine Familie, die er jedoch plötzlich ſtehen ließ, um im Gefängnishof noch einmal die Sonne ſehen zu können. Abends war die telegraphiſche Legitimierung des Henkers bereits eingetroffen, und noch vor dem nächſten Son⸗ nenaufgang hing der Mörder am Galgen. ·˙ ˙ fßTTT Wetternachrichten der Karlsruhersandeswellerwarte Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7u morgens) ———— Luft⸗ Tem- 5 5 3 See⸗ 1 2 Wind E dee Fai d S eeee ee 88 3 m n SASA Richt. Stärte 8 Wertheim 151]— f15 25 12 ſtilf heiter Königſtuhl][568 762,3 16 19 13 SwW ſleichttf„ Karlsruhe 120 762,4 17 25 14ſtill 85 Bad,⸗Bad. 2s 762, 17 24 12 0(eeich Villingen 712 764,1 14 22 9 W„ wolkenl. Habenen 1275 689,7 10 14 3 8 ſleicht„ adenweil.“— 762,5 17 22 13] NW(eeicht heiter St. Blaſſen 78— 1119 5 ſtill wolkenl. Höchenſchw.——— Geſtern hatten wir wechſelnd wolkiges, jedoch zeitweſſe heiteres Wetter mit gewitterartigen Strichregen. Die Höchf temperaturen lagen zirka—7 Grad tiefer als an den Bor?⸗ tagen. Ein über Deutſchland hinwegziehendes Teilhoch 355 dingt heute heiteres und mit nach Süd zurückdrehen u9 Winden etwas wärmeres Wetter. Es muß jedoch nach 1 42 des Teilhochs mit dem Uebergreifen der von den Britif ber Inſeln ausgehenden Störungen gerechnet werden. Da wird es zunächſt zu erneuten Gewitterbildungen kommen Darnach dringen weſtliche Luftmaſſen weiterhin binn wärts vor. Nach Wetteransſichten für Donnerstag, den 11. Auguſt: tlicher erneuten Gewitterbildungen weiteres Eindringen cgheißen Luftmaſſen, in den Alpengebieten noch Fortdauer des Wetters, eie r r D—Üũtãds ½œ ¹i ̃ ᷣ— rr eere ——— —— Von A. F. Dröſſel, Zivil⸗Ingenieur, gerichtl. beeid. Arſachen, Wirkungen und Veſeitigung Das Streben nach hoher Leiſtung bei möglichſt kleinem Hubvolumen und ſpezifiſch geringem Brennſtofſverbrauch führte die Entwicklung des Automobilmotors dahin, das Ver⸗ dichtungsverhältnis(den Kompreſſionsdruck) und die Touren⸗ zahl des Motors heraufzuſetzen. Hochwertige Bauſtoffe ge⸗ nügten den größeren Beanſpruchungen. Bei gleichzeitiger Leiſtungsſteigerung ſank der Brennſtoffverbrauch, und bei klein gehaltenem Hubvolumen bleibt der Motor trotz größerer Leiſtung in einer niedrigen Steuerklaſſe. Bekanntlich erfaßt die z. Zt. beſtehende Steuerformel nur das Hubvolumen. Steuerleiſtung bei Viertakt IL.= 0,3 i. d. 2 s.(i Anzahl der Zylinder, d ⸗ Zylinderdurchmeſſer in Zentim., s Kolbenhub in Meter). Der Rückgang des Brennſtoffverbrauches äußert ſich dadurch, daß bei Heraufſetzung des Kompreſſionsverhält⸗ niſſes:4 auf 1ꝛ6 ein Sinken des Brennſtoffverbrauches um etwa 21 v. H. zu beobachten iſt. Während man noch vor eini⸗ gen Jahren die Kompreſſion nicht über 4 Atm. ſteigen ließ, iſt ein Kompreſſionsverhältnis von:5 beim Gebrauchswagen heute normal, beim Sport⸗ oder Rennwagen 116 oder noch höher, nichts Außergewöhnliches. Während nun die Bau⸗ ſtoffe, ſowie das Motorenöl den Anſprüchen eines„hochge⸗ züchteten“ Motors genügten, war man hinſichtlich des Brenn⸗ ſtoffes zunächſt vor vollkommen veränderte Verhältniſſe ge⸗ ſtelt. Im höher komprimierten Motor trat bei Verbrennung von reinem Benzin als Brennſtoff eine bisher nicht oder kaum gekannte Erſcheinung auf. Mit ſtärkerer Belaſtung, d. h. bei größerer Füllung des Zylinders, machte ſich beſonders bei niedrigen Drehzahlen im Motor ein helltickendes oder auch ein ſtark klopfendes Geräuſch bemerkbar. Bei Vollgas wurde das Geräuſch oft ſo heftig, daß der Motor gewiſſermaßen aämmerte, wobei gleichzeitig die Leiſtung ſtark abfiel. Schenkte man dem Klopfen keine Beachtung und fuhr längere Zeit mit klopfendem Motor, ſo war es keine Seltenheit, daß Brüche der Pleuelſtange, ſowie vorzeitiger Verſchleiß der Lager und olbenbolzen eintraten. Dieſem Uebelſtande war dadurch abzuhelfen, daß man ſtatt reines Benzin, Benzol oder ein Ge⸗ miſch aus Benzin und Benzol als Brennſtoff verwandte. Das Klopfen hörte völlig auf, und der Motor kam auf größere Leiſtung. Da bei Zuſatz von Benzol oder bei reinem Benzol der Motor nicht hämmerte, war es klar, daß die Klopf⸗ erſcheinung lediglich am Brennſtoff lag. Das Benzol iſt alſo recht geeignet, das Brennſtoffklopfen abzuſtellen, da es einen Nerdichtungsgrad bis:10 verträgt, und ſtieg entſprechend der Nachfrage der Verbrauch an Benzol nach Statiſtiken bis auf etwa 200 000 To. pro Jahr. Bei der ſtetigen Zunahme der Kraftfahrzeuge(40 v. H. in⸗ nerhalb eines Jahres) iſt wahrſcheinlich mit einer von Tag Zu Tag ſich mehr fühlbar machenden Verknappung des Ben⸗ zols zu rechnen. Das Benzol ſtellt ein Neben⸗ oder Abfall⸗ produkt dar und mird es daher der deutſchen Induſtrie vor⸗ läufig nicht möglich ſein, die Produktion dem höheren Bedarf weſentlich ſteigern zu können. M Auch eine andere brauchbare Löſung, nämlich dem Aotorenbrennſtoff Sprit zuzuſetzen, der ſich ähnlich wie Ben⸗ verhält, kann die Anforderung nach nicht klopfenden ſt vennſtoffen mit der Zeit nicht mehr befriedigen, da die Her⸗ des Sprits auch an gewiſſe Bedingungen, auf die hier cht näher eingegangen werden ſoll, gebunden iſt. In Amexika ging die techniſche Entwicklung des Motors in ähnlicher Weiſe wie in Deutſchland vor ſich. Die Motoren man mit einer ſehr geringen Kompreſſion und hatte 115 urch die Möglichkeit, auch den minderwertigſten Brenn⸗ — ohne Klopfen zu fahren, mußte dafür aber die gefürchtete chmierölverdünnung(erankcase dilut ion) in Kauf nehmen. 17l einen geringen Verbrauch zu erzielen, war man mit dem gleichgang auf eine höhere Kompreſſion, wie in Deutſchland, Brechalls vor die Notwendigkeit geſtellt, einen nichtklopfenden findhanſtoff oder einen entſprechenden Brennſtoffzuſatz aus⸗ Versn machen zu müſſen. Nach langjährigen, eingehenden der eichen wurde in dem Bleitetragethot ein Inſaz entdeckt, K10 eine hohe Kompreſſion des Motors ohne das ſtörenbde Bleilgeräuſch geſtattete. Es ſtellte ſich aber bexaus daß das erttehaae hyl infolge der aroßſen Giftiakeit des Bleis für undtellen, Benutzer und auch für die Straßenpaſſanten ge⸗ Aborbettlich eine große Gefahr bedeutete. Es war baher vor⸗ er liahend verbozen iſt aber ſeit kurzem in einigen taaten — nion unter befonderen Vorſichtsmaßnahmen wieder zu⸗ 0 polen, Da gelang es der J. G. Farbeninduſtrie im Werke 5 bau eine Eiſenverbindung zu finden, die, dem Brennſtoff mögliangen Mengen zugeſetzt, klovffreien Motorbetrieb er⸗ hand 55 zund den großen Vorzug hat, ungiftig zu ſein. Es carbolt ſich bel dieſer Eiſenverbindung um das Eiſenpenta⸗ ſuch nte mit der chem. Formel Fe(C O) 5. Auf den Ver⸗ Uber ſtiuden dieſer Firma war es dem Verfaſſer geſtattet. ſich pent ieſe Erfindung genauer zu unterrichten. Das Eiſen⸗ amepennl, das die J. G. Farbeninduſtrie unter dem Benzin Motpl berſtellt iſt eine rotgelbe Flüfſtareit, die dem ein Uit in ganz geringen Mengen, ungefähr.—2 cem auf allen eet, beigemiſcht wird. Auf dem Bremaftand. der mit ei besclarderlichen Megtzinſtrumenten ausgerüſtet iſt, konnte von M Benzinbetrieb ſtark klopfender Motor nach Zugabe werden 9 in den Brennſtoff, völlig klopffrei betrieben Das Verb F rennungsprodukt des Motyls iſt Eiſenoxyd 2 03 in pulperiſierter Form. Es äußert ſich als feiner zoter Niederf rſchlag an Zylinderwänden, Ventilen und Zünd⸗ zuſeg Vatrend bei dem Benzorbetrieb, je nach dem Luft⸗ feſtſteill, n mehr oder weniger ſtarker, ſchwarzer Niederſchlag einen— iſt, hinterläßt das dem Brennſtoff zugeſetzte Motyl Motuls den Niederſchlag. Das Verbrennungsprodukt des en Au; alſo das Eiſenoxyd, entweicht zu Ißten Teit mit uspuffgaſen ins Frete, cht zum größ eine verſchwindend geringe Brennſtoffklopfen Sachverſt. f. Maſchinen u. Automobil⸗Bau, Mannheim Menge gelangt je nach dem Zuſtand des Kolbens in das Kur⸗ belgehäuſe und verurſacht eine leichte Rotfärbung des Oels. Dieſe Rotfärbung Oels ſowie der Niederſchlag an den Zünd⸗ kerzen, iſt für die meiſten Kraftfahrer eine ungewohnte Er⸗ ſcheinung. Was die Rotfärbung des Oels betrifft, ſo iſt dieſe nicht nur belanglos, ſondern, ſo unwahrſcheinlich dies klingt, gewiſſermaßen als ein Zeichen der Vergütung des Oels zu betrachten. Ein einzelnes Eiſenoxydteilchen hat einen Durch⸗ meſſer von etwa 1/10 000 Millimeter, alſo kolloidale Teil⸗ chengröße, und wirkt wie kollbidaler Graphit. Es iſt eine bekannte Tatſache, daß Graphit dem Oel zugeſetzt, dieſem eine höhere Schmierfähigkeit verleiht. Durch die Anweſenheit dieſer Eiſenoxydteilchen im Oel iſt alſo eine Vergütung des Oels eingetreten. Mikroſkopiſche Unterſuchungen an Zündkerzen, Ventilen uſw. zeigen ganz deutlich, daß der Elſenoxydniederſchlag voll⸗ ſtändig unſchädlich iſt, und die Motorteile nicht angreift. Auch eine abnormale Abnützung der Motorzylinderwand, des Kol⸗ bens oder der Ventile konnte nach Dauerverſuchen nicht wahr⸗ genommen werden. Sie blieb gengu in denſelben Grenzen, wie bei Benzin⸗Benzol⸗Betrieb. Nachdem die völlige Unge⸗ fährlichkeit des Giſenoxydniederſchlages erwieſen iſt, wäre noch die Frage zu klären, ob das Motyl geſundheitsſchädliche Wirkungen nach ſich zieht. Impfungen mit Eiſenpenta⸗ carbonyl an Verſuchstieren, ſowie Vergaſungen haben gezeigt, daß dieſes, ſowohl im unverbrannten Zuſtand, als auch nach ſeiner Verbrennung vollſtändig ungiftig iſt. Die J. G. Farbeninduſtrie hat das Gemich aus Benzin und Eiſenpenta⸗ carbonyl(Motyl) unter dem Namen„Motalin“ in den Handel gebracht, und entſpricht die Zuſammenſetzung des Motalins in ſeiner Wirkung etwa dem Miſchungsverhältnis von 40 Teilen Benzol und 60 Teilen Benzin. Sehr von Be⸗ lang für den Kraftfahrer iſt die Frage, wie ſich die Benützung des Motalins im praktiſchen Fahrbetrieb äußert. Wenn der Vergaſer auf Benzinbetrieb richtig eingeſtellt war, ſo iſt eine Umſtellung des Vergaſers bei Benützung von Motalin in den meiſten Fällen nicht notwendig, es können demnach dieſelben Düſen beibehalten werden. Für den Fachmann wird nun die Frage von Intereſſe ſein, wie die klopfverhindernde Wirkung des Motyls zu er⸗ klären iſt, bezw. wie es kommt, daß der Motor bei reinem Benzin klopft. Dieſe Frage ſei dahingehend beantwortet, daß verſchiedene Theorien beſtehen, ohne daß man bis jetzt in der Lage iſt, zu entſcheiden, welche die richtige wäre. Es ſteht feſt, daß die heutigen Handelsbenzine bei einem beſtimmten kriti⸗ ſchen Druck im Zylinder der bei den verwendeten Kompreſ⸗ ſionsverhältniſſen meiſt ereicht wird, detonieren, d. h. die Ver⸗ brennungsgeſchwindigkeit des Benzin⸗Luftgemiſches ſteigt plötzlich auf das Vielfache der normalen und bewirkt dadurch das Klopfen. Durch Verſuche wurde feſtgeſtellt, daß die An⸗ wmeſenheit von Eiſencarbonyl in einem Benzin⸗Luftgemiſch klopfhindernd wirkt, weil es den Ablauf der Verbrennung ſtark verzögert. Man nennt daher das Eiſencarbonyl mit⸗ unter eine chem. Bremſe. Auch läßt ſich mit Hilfe eines opti⸗ ſchen Indikators beobachten, daß bei einem kloyfenden Mutg die Druckkurve vom Zündpunkt aus faſt augenblicklich ihren höchſten Wert erreicht, während ſie bei Benzin, das Spuren von Eiſencarbonyl enthält, langſamer anſteigt, und flacher ver⸗ läuft. Durch dieſe Verſuche gewann man wohl Einblick in die Vorgänge beim Klopfen und das klopfhindernde Verhalten des Eiſencarbonyls, aber es iſt der Wiſſenſchaft bisher nicht gelungen, eine umfaſſende und befriedigende Erklärung dafür zu geben. Das Klopfrätſel iſt alſo noch nicht gelöſt wäßhrend es gelang, das Klopfen ſelbſt zu beſeitigen. Intereſſant iſt es. daß auch die chem. Unterſuchung des Brennſtoffes keinen Auf⸗ ſchluß über ſeine Klopfneigung gibt. Auch nicht an Hand der Siedekurve iſt es möglich, ſich ein Bild über die Neigung zum Klopfen zu machen, und ſo beſtimmt man z. Zt. den ſogen. Klopfwert eines Brennſtoffes auf dem Verſuchsſtand und ſtellt nach dem erforderlichen Zuſatz von Eiſenventacarbonyl (Motyl) zum Brennſtoff deſſen Klopfwert feſt. Auf die wirt⸗ ſchaftliche Bedeutung des Motalins ſei noch kurz hingewieſen. Wie ſchon zu Beginn erwähnt, bedeutet eine Erhöhung der Kompreſſion weſentliche Betriebsſtofferſparnis. Motalin er⸗ möglicht durch ſeine Klopffeſtigkeit die Verwendung hoher Kompreſſionsverhältniſſe und hilft dadurch Brennſtoff ſpaxen. Dieſe Erſparniſſe ſind für Deutſchland, das den größten Teil ſeiner Motorenbrennſtoffe einführen muß, von großer wirt⸗ ſchaftlicher Wichtigkeit. Es iſt erfreulich, daß es einer rein deutſchen Erfindung zu verdanken iſt, daß der droßenden Ge⸗ fahr einer Verknappung von klopffreien Brennſtoffen recht⸗ zeitig und mit Erfolg vorgebeugt werden konnte. eeee Haftpflicht im Kraſtfahrzeugverkehr Ueber dieſe Frage beſteht vielfach Unklarheit. Däher wird darauf aufmerkſam gemacht, daß die verſchärfte Haftpflicht des Kraftfahrzeuggeſetzes gegenüber den Perſonen nicht gilt, die durch das Kraftfahrzeug ſelbſt befördert werden. Dieſen gegen⸗ über haftet der Fahrzeuchalter nur nach den allgemeinen Vor⸗ ſchriften des bürgerlichen Rechts, alſo in der Regel nur bei vorſätzlicher oder fahrläſſiger Schädigung. Die Haftung für Vorſatz kann nicht im voraus ausgeſchloſſen werden, dagegen kann mit dem Fahrgaſt vereinbart werden, daß eine Haftung für Fahrläſſigkeit nicht beſtehen ſoll. Ein einſeitiger Ausſchluß dieſer Haftung iſt nicht möglich; bringt ein Fahrzeughalter beiſpielsweiſe an ſeinem Kraftwagen einen Schild an des In⸗ halts, daß jede Haftpflicht den Mitfahrenden gegenüber aus⸗ geſchloſſen ſei, ſo wird dem hiernach im allgemeinen keine recht⸗ liche Wirkſamkeit beigemeſſen werden können, ſofern er nicht etwa den Fahrgaſt vor Antritt der Fahrt auf dieſe Aufſchrift beſonders hingewieſen hat, ohne Widerſpruch zu finden. oder nachweiſen kann, daß der Fahrgaſt in Kenntnis des Inhalts des Schildes ohne Vorbehalt die Fahrt angetreten hat. eeee Giftgaße im Automobilbetrieb Von Dr. Herbert Schmidt⸗Lamberg Es hat ſich nach jahrelangen Unterſuchungen heraus⸗ geſtellt, daß im Automobilbetrieb viele Geſundheitsſchädt⸗ gungen durch die Auspuffgaſe des Motors, vor allen Dingen im Leerlauf, hervorgerufen werden. Es handelt ſich hierbet vornehmlich um Abſonderungen von Kohlenoxydgaſen in der Menge von 2 bis 15 Prozent, alſo Gasausſcheidungen, die vollkommen genügen, um die denkbar nachteiligſten Wir⸗ kungen auf den Geſundheitszuſtand des Menſchen aus⸗ zuüben. Auch die größtmögliche Verdünnung durch Sauer⸗ ſtoff bis auf einen Kohlenoxydgasgehalt von etwa 2 Prozent vermag dieſe geſundheitlichen Nachteile nicht völlig zu beſei⸗ tigen. Hieraus erklären ſich ſehr viele Unfälle, wie ſie im heutigen Garagenbetrieb faſt täglich entſtehen. Darüher hinaus aber treten auch ernſthafte Benachteiligungen der Ge⸗ ſundheit für die Anlieger enger, von Kraftfahrzeugen ſtark befahrener Straßen ein. Man kann ſich vorſtellen, daß vor allen Dingen in den Großſtädten die ſtändig zunehmende Zufuhr von Kohlenoxyoͤmengen die Luft ſehr bald in einer Weiſe verſchlechtern muß, daß ernſthaft an durchgreifende Abhilfe gedacht werden muß. Es ſollte oberſte Pflicht des künftigen Garagenbaues ſein, für große und helle Räume mit weitgehender Lüftungsmög⸗ lichkeit zu ſorgen. Sowohl in der Pripatgarage als auch erſt recht in der Vermietungsgarage ſollte ſtreng der Leerlauf der Motoren unterſagt werden, da gerade dieſer Leerlauf die Ab⸗ ſonderung des Kohlenoxydgaſes ganz beſonders fördert. Es genügt nicht, daß gelegentliche Lüftungen der Garagen vor⸗ genommen werden; ſoweit es die Sicherheit der hier unter⸗ gebrachten Fahrzeuge geſtattet,——— mindeſtens in den Tagesſtunden Luftzufuhrwege geöffnet ſein. Die Gefährlichkeit der Auspuffgaſe iſt beſonders darin zu ſuchen, daß ſie vollkommen und geſchmacklos ſind und ſie ſich erſt dann bemerkbar machen, wenn bereits die Einwirkung auf den menſchlichen Organismus einen Grad erreicht hat, bet dem auch das ſchleunige Aufſuchen ſauerſtoffreicher Luft nicht mehr von unmittelbarem Erfolg begleitet iſt. Plötzlich auf⸗ tretende Uebelkeiten pflegen ſofort in das Stadium der Be⸗ wußtloſigkeit überzuleiten, wodurch es dem Betreffenden faſt immer unmöglich wird, Hilfe herbeizurufen. Die in Preußen im Vorjahre feſtgeſtellten 242 Todes⸗ fälle in Garagen wurden zu 85 Prozent durch die Auspuff⸗ abſonderungen der Kraftwagen veruxſacht. Es iſt intereſſant zu hören, daß in den Kliniken der Großſtädte Berlin, Ham⸗ burg, Köln, München und Leipzig die Einlieferung der an Atmungsorganen erkrankten Einwohner beſonders aus den Gegenden zugenommen hat, die einen ſtarken Automobilver⸗ kehr aufweiſen. Wenn wir uns jeweilig für dieſe genannten Großſtädte auf die vier hauptſächlichſten Autoſtraßen be⸗ ſchränken wollen, ſo tritt für Berlin eine Erhöhung der Ein⸗ lieferungszahlen von 7½ Prozent gegen das Vorfahr ein, für Homburg ſogar eine ſolche von 11½ Proz, für Köln eine ſolche von 4½ Prozent, für München von 2½ Prozent und für Leipzig von 6% Prozent. Man hat auf Grund ähnlicher Erfahrungen im amerika⸗ niſchen und engliſchen Automobilbau bereits verſucht, durch chemiſche Beeinfluſſung der ae ihre Schädlichkeit aufzuhehen oder mindeſtens herabzuſetzen. Ein durchſchla⸗ gender Erfolg war den bisherigen Verſuchen leider nicht be⸗ doch muß es ein der oberſten Aufgaben auch der eutſchen Automobilerzeugung bleiben, die Automobiliſierung des allgemeinen Verkehrs dadurch zu fördern, daß man die geſundheitlichen Vorausſetzungen für einen ſolchen Groß⸗ betrieb ſchafft. Im allgemeinen genügt für Beſitzer und Fahrer der Kraftfahrzeuge zunächſt eine gründliche Aufklä⸗ rungsarbeit, eptl. müßte man ſogar vor Strafbeſtimmungen bei Uebertretung beſtimmter Forderungen nicht zurück⸗ ſchrecken. Eben ſo wie es heute poltzeiliche Vorſchriften gibt, die das Offenlaſſen der Auspuffrohre in den Straßen der Städte auf ein Mindeſtmaß beſchränken, ſo muß es auch Ver⸗ ordnungen geben, die die Einrichtung und die Behandlung der Garagen im Intereſſe der Kraftfahrzeugführer regeln. Man hat früher angenommen, daß durch Verdampfung von Benzin und anderen Betriebsſtoffen dieſe Erkrankungs⸗ erſcheinungen zu erklären ſind. Doch iſt die hier entſtehende Gefahr viel geringer als die durch Auspuffgaſe verurſachte. Vor allen Dingen ſollte man bet Arbeiten, die an der Karof⸗ ſerie oder am Chaſſis in gebückter oder liegender Stellung am Boden auszuführen ſind, Vorſicht üben. In Garagen, in denen mehrere Wagen verſchiedener Beſitzer untergebracht ſind, hat man niemals die Gewähr, daß ein Leerlauf des einen oder des anderen Kraftfahrzeuges vermieden worden iſt. Da nun die abgeſonderten Kohlenoxydgaſe vollkommen geruch⸗ und geſchmacklos ſind und ſchwerer als Luft wiegen, ſo ſammeln ſie ſich natürlich beſonders in den unteren Luft⸗ ſchichten der Garagen an. Es iſt gänzlich ausgeſchloſſen, daß man die Einatmung dieſer gefährlichen Giftgaſe zu einem Zeitpunkt bemerkt, da eine ee e der Kerz, und Atmungstätigkeit noch nicht erfolgt iſt. tieſe Art der ge⸗ bückten oder liegenden Arbeit am Kraftwagen ſollte daher in der Garage ſtets mit allergrößter Vorſicht und, wenn möglich, nur in Gegenwart einer zweiten Perſon ausgeführt werden. Die Behandlung einer durch Giftgaſe erkrankten Perſon erfolgt am beſten durch Zufuhr von Sauerſtoff. Wenn der Betreffende bereits bewußtlos geworden iſt, ſo laſſe man den Sauerſtoffapparat der nächſten Rettungsſtation ſofort in Tätigkeit treten und rufe auf alle Fälle einen Arzt herbei. Daneben ſollen künſtliche Atmungen ſchon vor Eintreffen des Sauerſtoffapparates unternommen werden, wobei der Ver⸗ giftete in horizontaler Lage glatt auf den Boden zu betten iſt. Erfolgt die Wiederbelebung oder die Wiedergewinnung des Bewußtſeins noch vor Eintreffen des Arztes, ſo kann man verſuchen, der betroffenen Perſon klares Waſſer oder auch einige Tropfen Milch einzuflößen. Herausgeber, Druger und Perleger. Druckerei Dr. Haas. Neue Mannbeimer Zeitung G. m. b. H. Mannheim E 6. 2 Geuntandh eeee 8 Chefredakteur: Kurt Fiſcher(beurlaubt). Berantwtl.Redakteure: Für Politit: H. A. Meißner Feuilleton: Dr.— Kommunal⸗Politik u. Lokalesg: Richard SSbnfelde— Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer— Gericht und alles Uebrige 1..: Richard Schönfelder— Anzeigen: Dr. E. Stögner Erleichterter Reichsbankſtatus Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 6. Auguſt hat die geſamte Kavitalanlage der Bank in Wechſeln und Schecks, Lombards und Effekten in der erſten Auguſtwoche u m 189,0 auf 2479,0 Mill. Jabgenommen und zwar der Beſtand an Wechſeln und Schecks um 154,8 auf 2857½, Mill., der an Lombaroͤs um 34, auf 29,5 Mill.. Die Anlage in Effekten iſt mit 92,3 Mill.& weiterhin annähernd Aunverändert geblieben. An Reichsbanknoten und Rentenbankſcheinen zuſammen ſind 185,0 Mill in die Kaſſen der Bank zurückgefloſſen: im einzelnen hat ſich der Umlauf an Reichsbanknoten um 158,5 auf 3769,8 Mill.„ verringert und der an Renten⸗ bankſcheinen um 27,4 auf 980,8 Mill. 4. Dementſprechend haben ſich die Beſtände der Reichsbank an ſolchen Scheinen auf 63,5 Mill.& erhöht. Die fremden elder zeigen mit 568,2 Mill. I eine Zunahme um 14.9 Mill.. Die Beſtände an Gold und deckungsfähigen Deviſen insgeſamt ſind um 16,0 auf 1996,1 Mill. // an⸗ gewachſen, und zwar die Beſtände an Golbd um 4½1 auf 1805,1 Mill., die an deckungsfähigen Deviſen um 11,9 auf 191, Mill.. Die Deckung der Noten durch Gold allein beſſerte ſich von 45,8 v. H. in der Vorwoche auf 47,9 v.., die durch Gold und deckungsfähige Deviſen von 50,4 v. H. auf 53 v. H. Reichsfinanzen Das erſte Vierteljahr des Rechnungsjahres 1927. Nach der vom Reichsfinanzminiſterium veröffentlichten Ueberſicht betrugen im Monat Juni des Rechnungsjahres 1927(in Millionen Mark) im ordentlichen Haushalt die Einnahmen 598,3 gegen 653,8 im Mai und 756,9 im April, zuſammen im erſten Viertel⸗ jahr des Rechnungsjahres 1927 2009,0. Die Ausgaben beliefen ſich im Juni auf 599,3, im Mai auf 730,0, im April auf 658,1, zu⸗ ſammen im erſten Vierteljahr auf 1987,4. Es ergibt ſich demnach für Juniein Zuſchuß von 1,0, für Mai von 76,2, für April ein Ueberſchuß von 98,8, im erſten Vierteljahr ein Ueberſchuß von 21,6. Die Summe der Einnahmen im außerordentlichen Haus⸗ Halt ſtellte ſich im Juni auf 68,8, im Mai auf 11,0, im April auf 6,0, im erſten Vierteljahr auf 85,8. Die Ausgaben betrugen im Juni 51,3, im Mai 62,3, im April 25,1, imerſten Viertel⸗ jahr zuſammen 138,7. Es ergibt ſich demnach für Juni ein Ueberſchuß von 17,5, während für Mat ein Zuſchuß von 51,3, für April ein ſolcher von 19,1 erforderlich waren. Ingeſamt ſtellte ſich der Zuſchuß im erſten Vierteljhar auf 52,9. Der Endabſchluß ſtellte ſich für das erſte Vierteljahr des Rechnungsjahres 1927 auf den Beſtand aus dem Rechnungsjahre 1926 in Höhe von 548,0, der ſich durch den Ueberſchuß aus den Monaten April bis Juni 1927 um 21,6 auf 569,6 erhöhte. Im außerordentlichen Haushalt iſt ein Zuſchuß aus dem Rechnungsjahre 1926 mit 290,0 übertragen, der ſich durch den Zuſchuß aus April bis Juni 1927 um 52/0 auf 342,9 im erſten Vier⸗ teljahr erhöhte. Es verbleibt demnach ein Beſtand von 226,7. Der Stnad der auf Reichsmark lautenden Reichsſchulden Belief ſich am 30. Juni 1927 auf 1548,5 gegen 1515,2 am 31. März 1927. Der Reichsmarkgegenwert der auf fremde Währung lautenden Schul⸗ den betrug am 30. Juni 915,3 gegen 911,2 am 31. März. Die ſchwe⸗ bende Schuld ſtellte ſich am 30. Juni auf 170,8 und dürfte auch dahre Ende April und Ende Mai eine Aenderung nicht er⸗ ahren. Löſung der Jutereſſengemeinſchaft Deutſcher Lloyd— Frank⸗ furter Verſicherungs⸗Konzern Wie verlautet, hat die Deutſcher Lloyd Verſicherungs AG. die Mitte vergangenen Jahres einge⸗ gangene JG. mit der Frankfurter Allgemeinen Verſicherungs⸗AG. wieder gelöſt. Der Deutſche Lloyd hatte ſeinerzeit mit der Ber⸗ liniſchen Allgemeinen Verſicherungs⸗AG., die dem Frankfurter Verſicherungskonzern angehört hat, fuſioniert. Die Verſchmelzung wurde derart genehmigt, daß das Vermögen der Berliniſchen Allgemeinen Verſicherungs⸗AG. gegen Gewährung von Aktien des Deutſcher Lloyd auf dieſen als Ganzes überging. Da⸗ mit war der Deutſche Lloyd in den Intereſſenkreis des Frank⸗ furter Verſicherungskonzerns eingetreten. Wie weiter zu der jetzi⸗ gen Auflöſung der JG. mitgeteilt wird, beabſichtigt der Deutſche Lloyd in nähere Beziehungen zu der großen italieniſchen Verſicherungsgeſellſchaft, der Aſſeeurationi Generali in Trieſt zu treten. * Eigene Rohkupferverarbeitung der J. G. Farbeninduſtrie. Die Geſellſchaft errichtet, wie aus Halle gemeldet wird, in Kürze ein neues Werk bei Bitterfel d. In ihm ſollen die Rück⸗ ſtände des Schwefelkoks aus dem Betriebe in Wolfen, die bisher der Mansfeld AG. zur Weiterverarbeitung überlaſſen wurden und die bedeutende Mengen an Rohkupfer enthalten, verarbeitet werden. Holländiſches Kohleverflüſſigungs⸗Verfahren. Da die von der General Carbonalpha angeſtellten Verſuche zur Kohlever⸗ flüſſigung günſtig ausgefallen ſind, wird von der Verwaltung der Geſellſchaft der Bau einer Kohleverflüſſigungsanlage in Dongen in Ausſicht geſtellt. Durch das Verfahren ſoll auf einem neuen und einfachen Wege die direkte Verölung der Kohle ermöglicht werden. Es ſeien ſchon in allen Kulturſtaaten der Welt Patente angemeldet und teilweiſe bereits erteilt. Umwandlung des ruſſiſchen Konzeſſionsvertrages von Friedr. Krupp. Das Hauptkonzeſſionskomitee ſchloß mit dem Vertreter der Firma Fried. Krupp, Baron von Wilkowſky, einen neuen Vertrag in Abänderung der bisherigen landwirtſchaftlichen Kon⸗ zeſſion Manytſch im nordkaukaſiſchen Gebiete auf eine Fläche von 31900 Hektar ab. Die Konzeſſion wird aus einer reinen Acker⸗ bau⸗ in eine Ackerbau⸗ und Viehzuchtkonzeſſion umgewandelt. Die prozentualen Abgaben werden herabgeſetzt und außerdem dem Kon⸗ zeſſionär eine Reihe andere Vergünſtigungen gewährt. Die Kon⸗ zeſſion gilt bis 1958. Der Vertrag iſt der Regierung zur Beſtäti⸗ gung unterbreitet. Neuer Verluſtabſchluß der Flender AG. für Eiſen⸗, Brücken⸗ und Schiffbau. Der Abſchluß für das am 31. Dezember 1926 abge⸗ laufene GJ. iſt noch immer nicht veröffentlicht. Wie fedoch ver⸗ lautet, hat ſich das GJ. 1926 ſo wenig günſtig entwickelt, daß nach der Sanierung— bekanntlich war das AK. von 9,2 Mill. auf 920 000 zuſammengelegt und danach wieder auf 2 Mill. erhöht worden— ſich ein neuer Verluſt ergeben hat. Die Bilanz hat dem AR. zwar vorgelegen, indeſſen verzögert ſich die Veröffentlichung, weil ſie einer nochmaligen Prüfung unterzogen wird. Es iſt anzu⸗ nehmen, daß die HV. im Laufe des nächſten Monats ſein wird. 2⸗2 Ver. Elektrotechniſche Fabriken F. W. Buſch u. Gebr. Jäger A. G. in Lüdenſcheid. Der AR. beſchloß, die o. GV. zum 6. Sept. einzuberufen. Von dem nach reichlichen Abſchreibungen verbleiben⸗ den Reingewinn von 70 000 ¼ ſollen 35 000 /„ dem Reſerve⸗ fonds zugeführt und der Reſt auf neue Rechnung vorgetragen wer⸗ Im Ifd. Geſchäftsjahre habe ſich die Geſchäftslage weſentlich gebeſſert. * Elſäſſiſch⸗Badiſche Wollfabriken in Berlin. Die heute in Mannheim abgehaltene o..⸗V. genehmigte die Regularien wie auch die Anträge der Verwaltung auf Herabſetzung des AK. von 2,55 auf 1,05 Mill. A4 und Wiedererhöhung auf 2,35 Mi l l. J. Wie ſchon mitgeteilt, ſchließt das Unternehmen bei einem von 2,55 auf 0,898 ermäßigten Rohgewinn und von 2,48 auf 1,43 Mill. verringerten Unkoſten bei 215 000(113 000) ¼/ Abſchrei⸗ bungen mit einem Weru»„%%% ab. Aus der Sanie⸗ rung wird ein großer Teil für Sonderabſchreibungen auf Anlage⸗ konten, insbeſondere auf Immobilien und Maſchinen Verwendung finden, während die Wiedererhöhung dem Erwerb der Forſter Fabrik der Berlin⸗Lichtenberger Wollfabrik dient. In der Bilanz ſtehen u..: 1,38(1,02) Mill./ Kreditoren, 0,39(0,73) Debitoren und 0,98(1,72) Mill./ Warenvorräte gegenüber.— Die Uebernahme der neuen Aktien, ſoweit ſie nicht von den Aktionären bezogen werden, iſt durch ein der Verwaltung naheſtehendes Konſortium ge⸗ ſichert. Dem Aufſichtsrat wurden neu hinzugewählt: für Dr. Benno Weil Direktor Kurt Baſſermann(Südd. Disconto, Mannheim), ferner Dr. Bett(Bankhaus Bett⸗Simon, Berlin), Direktor J. Miodownik(Deutſche Effekten⸗ und Wechſelbank, Frankfurt) und Direktor Levi(Commerz⸗ und Privatbank, Berlin), während die übrigen AR.⸗Mitglieder wiedergewählt wurden. Die Beſchäftigung ſei z. Zt. zufriedenſtellend und die gegenwärtige laſſe eine volle Beſchäftigung für die Jahre 1927 erwarten. 1⸗: Die Deutſche Lufthanſa im erſten Halbjahr 1927. Von der Lufthanſa werden die Betriebsergebniſſe des erſten Halbjahres 1927 bekanntgegeben. Danach wurden in den 6 Monaten 39 643 Paſſagiere mit 275 968 Kg. Fracht befördert. Gegen das erſte Halbjahr 1926 bedeuten dieſe Ziffern eine Verdoppe⸗ lung. Eine Zunahme des Verkehrs iſt beſonders auf den Strecken Berlin⸗London, Berlin⸗Paris und Dortmund⸗Amſterdam zu ver⸗ zeichnen ſo daß auf dieſen Strecken regelmäßig Sondermaſchinen eingeſetzt wernden mußten. Der ovn der Internationalen Air Traffic Aſſociation geſchaffene einheitliche Luftfrachtbrief muß ſich im Luftfrachtverkehr erſt weiter auswirken. Zur Beförderung kommen hauptſächlich friſche Blumen, hochwertiges, leicht verderb⸗ liches Obſt, Filme, Kunſtgegenſtände, optiſche und ſonſtige Prä⸗ ziſionsinſtrumente, ferner Edelmetalle, Juwelen, Spitzen, ſchließlich auch Wertpapiere, Dokumente, Konoſſenmente, Geſchäftspapiere uſw. 910 Die Lage der franzöſiſchen Automobilinduſtrie. Wie unſer Pariſer Vertreter ſchreibt, herrſcht in der franzöſiſchen Automobil⸗ Fabrikation es geſtattet. Der ſcharfe Wetthewerb zwiſchen den Fa⸗ Urlaubstage geſchloſſen. Lorraine in Argenteuil hat bis zum 15. Auguſt ebenfalls geſchloſſen. Einige andere Fabriken haben eine Anzahl Arbeiter entlaſſen. Die Etabliſſements Rolland⸗Pillain ſind ſeit dem 1. Auguſt in Tours ſtillgelegt, um das Material nach der neuen Fabrik in Courbevoie zu überführen. Die Konſtrukteure arbeiten an dem Entwurf neuer Modelle für die nächſte Pariſer große Ausſtellung. Sämtliche Werke bemühen ſich um die möglichſte Erſparnis von Selbſtkoſten, ſoweit das Renommse der brikation es geſtattet. Der ſcharfe Wettbewerb zwiſchen den Fa⸗ briken hat vermutlich eine weitere Einſchränkung der Einfuhr aus⸗ ländiſcher Chaſſis nach Frankreich zur Folge, andererſeits eine wei⸗ tere Verbeſſerung der Stellung der franzöſiſchen Automobilfabrika⸗ tion auf dem Weltmarkt. höchſten Wirtſchaftsorganiſation der Sowjetunion feſtgeſtellt worden iſt, daß der Voranſchlag für die Ausfuhr im Wirtſchaftsjahr 1926/7 valutariſch mit 98,2 v. H. den Erwartungen entſprochen hat, während die Ausfuhr an Getreideerzeugniſſen in quantitativer Beziehung gegenüber dem Voranſchlag etwas zurückgegangen iſt. 22: Finanzierung der Ueberproduktion in der amerikaniſchen Petroleuminduſtrie. Die führenden amerikaniſchen Petroleumge⸗ ſellſchaften haben in den ketzten 10 Monaten für 417 Mill. Dollav Anleihen aufgenommen. Ein Teil des Erlöſes diente zur Konver⸗ tierung hochverzinslicher Bonds. Daneben ſind aber auch erhebliche Beträge zur Finanzierung der Ueberproduktion der amerikaniſchen Petroleuminduſtrie verwendet worden. Vörſenberichte vom 10. Auguſt 1927 Frankfurt feſter Heute konnte ſich an der Börſe eine lebhaftere und feſtere Tendenz durchſetzen, die vorbörslich vom Elektromarkt aus⸗ gehend ſich bald auf andere Marktgebiete erſtreckte. Die Haupt⸗ anregung für die freundliche Stimmung bot die erleichterte Geldmarktlage, die ſich auch in dem günſtigen Reichs bank⸗ ausweis zeigt. Weiter wirkte die fortſchreitende Beſſerung der allgemeinen Arbeitsmarktlage anregend. Im allgemeinen betrugen die Kursbeſſerungen—2 v. H. Auf dem Rentenmarkt herrſchte weiter große Geſchäftsſtille. Im weiteren Verlaufe ließ die Umſatztätigkeit ſtark nach, doch blieben die Kurſe am all⸗ gemeinen behauptet. Für Zell Waldhof zeigte ſich etwas Inter⸗ eſſe. Der Geldmarkt bleibt flüſſig, tägliches Geld iſt weiter ſtark angeboten, und zwar zu dem ermäßigten Satz von 4½ v. H. Berlin ſchwankend Die weitere Entſpannung des Geldmarktes, die ſich auch in dem Reichsbankausweis zeigte, veranlaßte die Spekulation zu Käufen. Auch vom Privatpublikum lagen, namentlich aus dem Rheinlande und Weſtfalen, bei Beginn des heutigen Verkehrs Auf⸗ träge vor. Die Aufwärtsbewegung konnte daher im An⸗ ſchluß an die geſtrige feſte Haltung der Frankfurter Abendbörſe weitere Fortſchritte machen. Beſonders gefragt waren Kali⸗ aktien, in denen Kali Aſchersleben bis zu 4 v. H. erhöhte, während Weſteregeln um 6 v. H. ſtiegen, weiter Maximilianhütte um 4 v. H. Am Markte der Elektrizitätswerte hatten Gesfürel. wiederum die Führung mit einer Höherbewertung von 2 v. H. Von chemiſchen Werten zogen Goldſchmidt und Rütgerswerke um 2 v. H. an. Far⸗ beninduſtrie änderte ſich dagegen wenig. Von Spezialpapieren iſt Glanzſtoff mit einer Beſſerung von 8 v. H. zu nennen, während Spritaktien ſich nur wenig änderten. Auch Schiffahrtsaktien lagen in Erwartung einer baldigen Freigabe höher. Das Geſchäft, das ſich zunächſt recht lebhaft entwickelte, erlahmte aber mit Be⸗ ginn der zweiten Börſenſtunde. Als die Spekulation Glattſtel⸗ lungen vornahm, erfolgten Abbröckelungen, die die anfäng⸗ lichen Gewinne zum großen Teil wieder verloren gehen ließen. Farbeninduſtrie gab den Anlaß zur Abbröckelung. Der Verkehr ge⸗ ſtaltete ſich ſehr träge. Es zeigte ſich aber Feſtigkeit. Tägliches Geld war für 4,5 v. H. zu haben. Für Prolongation keine Schwie⸗ rigkeiten. Monatsgeld blieb unverändert. Verliner Deviſen Diskonkfätze: Reichsbauk 6, Lombard 7, Privat 5% v. H. — Amtlich F. Nuguft 10. Auguſt Farität Biskont in.⸗M. für.. G. B. 7 ſätze% Holland..... 100 Gulden 168,40 168,74 168,56168,90 168,763,5 Athen 100 Drachmen.544 858, 558 3,514] 5,526 81.— 10 Brüſſel.100 Belga 500.-Fr. 58,465 58,585 58.52 58.6458,— 5 Danzig. 100 Gulden] 81,42681,5881,4881,6481.— 6 Helſingfors... 100 finnl..] 10,589 10,509 10,494 10,614 81,.— 7 Italien. 00 Lire 22,89 22,9822,91 22,9581.— 7 Südſlawien... 100 Dinar].388.412 7,.400] 7,414 81.— 7 Kopenhagen.... 100 Kronen 112,58 112,.80 112,68 112,90 4112.50 5 Liſſabon. 100 Eskudo] 20,71 20,75 20,70 20.74 153,87 8 Oslo 100 Kronen 108,59 109,81 108,74 108,98 12,50 4, Paris... 100 Franken] 16,465 16,505 16,48 16,52 81.— 5 Pragg. 100 Kronen 12,458 12,478 12.465 12,488 86,062 5 Schweiz... 100 Franken] 81,00 81,16 81,045 81,205 81,20 3 Sofia 100 Leva] 3,037 8,043 3,037] 8,048 81,.— 10, Spanien.... 100 Peſeten] 70,98 71,1271.25 71,3981, 5 Stockholm... 100 Kronen 112,68 112,90 112,81 113,03 112,50 4 Wien 100 Schilling 59,2159,33 39,2859,35 1,77 Budapeſt 100 Pengö= 12 500 Kr. 73,33 738,47 783,40 78,485,062 6 Buenos Aires. 1I Peſ. 1,789.793 1,793.797 1,78 10 Canada.... 1 Canad. Dollar] 4,196 4,204 4,199 4,207—— Japan. 1 Yen] 1,991 1995 1,991].995 2,092„ .. 1 Pfd.] 20.95 20,99 20.965 21,005J—.— Konſtantinopel... 1 türk. Pfd. 2,093 2,097 2,063 2,067 18,45 10 Londoeoen I Pfd. 20,424 20,464 20,445 20,485 20,48.50 Nem ar Dollar 4, 2025 4,2105 4, 2055 4,2135 4, 198 3,5 Rio de Janeiro 1 Milreis] 0,4957 0,4975 0,4957] 0,4977 1,378 3 Uruguayh... 1 Gold Pef.] 4,176.184] 4,176] 4,1844— 5 * Herabſetzung des Preiſes für Gießereiroheiſen. Der Roheiſen⸗ verband hat den Verkauf für den Monat September aufgenommen. Infolge der Preisunterbietungen eines außerhalb des Verbandes ſtehenden Werkes hat ſich der Verband veranlaßt geſehen, die Preiſe für Gießereiroheiſen 3 und Gießereiroheiſen engliſcher * Die Ausfuhr Sowjet⸗Rußlands im Jahre 1926/7. Aus Moskau wird gemeldet, daß vom Rat für Arbeit und Verteidigung, der und luxemburgiſcher Qualität erheblich herabzuſetzen. 10. 9. J. 10. 10, .J10, 10. 162.8 * Wicking⸗Cement. 180.0 Wiesloch Tonwar. 109.0 Wiſſener Metall 130,0 WittenerGußſtahl 152,0 Wolf, Buckau.. 57,.— Zellſtoff Verein. 167.0 1TZellſt. Waldhof 340.0 Freiverkehrs⸗Kurſe. Adler Kali.. 80,— Benz⸗Motor.—.— Brown, Bov.& C. 168.0 Deutſche Petrol.. 83.84 Diamond.. 138,50.1 Heldburg. 380.— Hochfrequenz... 170,0 Krügershall. 149,0 Petersb. Int. Hdͤb. 2,50 Ronnenberg 9. Markt⸗ u. Kühlh. 179,7 Mech. Web. Lind. 290,0 Mez Söhne.84,.— Miag⸗Mühlen..— Mix& Geneſt.. 149.5 Motoren Deutz 70.— Motoren Mannh.—— Mülheim Berg. 167.5 Neckarſulm. Fhrzg 117.0 TNordd. Wollk. 170.0 IOberſchl. E. Bed. 97.— ToOberſchl. Koksw. 96.— ToOrenſt,& Koppel 140,0 TPhönix Bergb.. 122,5 IRathgeb. Wagg. 91.— Reisholz Papier. 295,0 ITRhein Braunkhl. 264,0 Sageln. glekeie 16 8 l880 Rhein. Elektrizit. bant 38 e ein. Maſch. Led. 31, Sü F—6059 Tapelaſtahf. 2110415.o fa 2ba.—317 .IAhenania Chem 65,2565,50 179.1 289,5 137,0 150.0 70,50 166.5 118,0 170,0 100.0 97,50 142,7 128.,7 91.75 207,8 265,0 9.[10. TGelſenk. Bergw. 159,5165,0 TGelſenk. Gußſt.—.——.— Genſchow& Co. 81,5081,50 German. Portl⸗Z. 210,0211.0 Gerresheim. Glas 144,0144,0 TGeſ..elkt. Unter. 254,5251,0 Gebr. Goedhardt 126,7127,0 TGoldſchmidt Th. 137,2140,0 Goerz E. PD. Gothaer Waggon—.—.— —5 Maſchin. 117,5— rtrftw. Mhm.5%—.—— Gebr. Großmann 111,0—.— Grün& Bilfinger——179,0 (Gruſchwitz Teztil——104.5 17ö,0[Hackethal Praht. 95.—95,— 9. Uhrenfabr. Furtw.—,— Ver. deutſch. Oelf. 87.— V..ch. Ind. Mainz 106,5 TVer. Stahlwerke—.— Ver. Ultramarinf. 154.0 Ver. Zellſt. Berlin—— Vogtl. Maſch. St. 102,0102,0 Voigt& Häff. St. 151,0157,2 Volthom. Seil.K 75,—75.— Wayß& Freytag 162, 7165,0 7ell Waldhof St 339,5341,8 Freiverkehrs⸗Kurſe. Bennz Brown, Bov.& C. 168,0 Waggon—.— 97.— 105,5 18550 9. Hanfwerke Füßen 142.7142,2 Reckarſ. Fahrzg..—.—117,7 Hilpert Armaturf. 79.—82.— Nrh. Leder Spier—.——.— Hirſcheupfu.Met. 115,9115,0 PetersUnionFrkft 116.91170 Hoch⸗ und Tiefbau 131.9 131.9 Pf. Nähm Kayſer 87.50e,35 Holzmann, Phil.. 193,5 196,2 Philipps.⸗G. Irk 67.25067.25 Holzverkohl.⸗Ind. 73,—72,— Porzellan Weſſel 44.— 45,.— Junghans St.⸗A, 117,5 118,0 Rein. Gebb& Sch. 128.0129.0 Kammg. Kaiſersl. 194,0194.0 1Rheinelekt. St.A 163.—.— Karlsruher Maſch. 28,— 28,— Rb. Maſch. Seuder—.—. Kemp, Stettin..———,— Ahenanig Aachen 63,50 Klein, Sch&Becker 141.(141.0 Riebeck Montan.— Knorr, Heilbronn 182.7 183.0 Riedinger Maſch. 140.0 Konſerven e 62,50 e 1 5 Krauß& Co., Lock. 64,.——.—- Gebr. Roeder, D. 140, 3 TRüttgerswerke. 97,10 860 f.. 123, 122.0 S cung& C. 96g ugsburg. 123,„bg. Leberwerk Rothe—.——— Schnellpr. Frank. 102,010l.0 8 Halleſche Maſch.. 157,0167.5 Ludwigsh. Walzm 124.0,125,0 Schramm Lackf.. 97,75 Hfa.„—Hammerſ. Spinn. 174,5173,0 Lutz Maſchinen 48,—48,.— JSchuckert, Nrbg. 205.00208,0 5 eſtv in sliche Werte Hannov. M. Egeſt. 115,0118,0 Luziſche Induſtr.———.— Schuhf. Berneis 84.5088.— erz e. Hſe Wansen. 8 8e Mainkraftwerke 125,2.12.9 Schuhfabrit Herz 69,.— 59,— D. Anl. Ablöſgsſch. 16,2516.50JHanſa Lloyd.—5 Metallgeſ. Frantf. 188,0190,0 Seilinduſtr. Wolff 92.— 52,—10% Mh. Stadt. 28 104,6 104,7 Hbg.-Wien Gum. elee Mez Söhne.—TSiemensghalst 290,0291,58/ Nh. Stadt. 26 59,—991s Harkort Bergwrk. 5 F 5 Miag, Mühlb.. 135,2137,5 Südd. Draht-.—.——% RhHycldyfb/ 100.9100.0 FHarpen. Bergb. 27 281 Tieben Monan 178,7178.7 Moenus St. A. 84,— 84,— S. Led. St. Ingbert———% PfyGldpfs/) 100.8 100,5 Dartmann Maſch. 134,0.134.0 PRomb. Hütten. Motoren Deuß. 73,—73.— Südd. Zucker.. 144,0,148.7 4 5. Schute. 1 9,8010,07 ſcpert Nasc 82.—81 Noſiger Braunk. 99 50 111,0 5 c e e..823 5— Motorf. Oberurſ. 70,25070,% D. Schußg, 75 rueſten. 1210123, Roſitzer Zucker.. 97,50 0 Tricotw. Beſigh⸗.-—.——.— Poieſch Kupfer. 110.0tis 1 edgerzerte— 1900 Berliner Vörſe vom 10. Auguſt irſchberg Leber 121.0020,2 Eütgerbwerke.. Tgoeſc Eiſ. u. St 179,0162,0 Fegſerpert...116,2116,6 Baul- Aletien. Zublüſtrie⸗Alctien. Ccanenrd. Spinner 140 d 14b.2J5hlt Ha ann 165, fl58.0 Sereln. b.. 82.0194,0 Bank f. Brauind. 213,0 Accumulatoren 164,2164,0 TDaimler Benz. 121,5124,8——— 97 119,5118,7 Scheidemantel 27,2528,— Barmie Bantver. 147,1180.7 Adler Oppent. 140,145,9¼b Heſſauer Ga e,018. 387,5 Bank f. el Werte 178,5 Adlerwerke.. 17,1117,5 Dtſch.⸗Atlant.Tel. 115,0118,0 TBerl. Handelsg. 248,0 0-G. f. Verkhrow. 169,0170,9 IOtſch.⸗Luxemb.—.——.— 131.0 153.5 57. 167,5 340, Kurszettel der Meuen Mannhelmer Zeltung Aktien und Auslandsanleihen in Prozenten. bei Stückenotierungen in Mark je Stück Die mit T verſehenen Werte ſind Terminkurſe während ſich die mit verſehenen noch in Bi⸗ verſtehen. Mannheimer Effektenbörſe vom 10. Auguſt 9 0. 240,0 9. 10. 240,0] Karlsruher Maſch. 28.—28.— 93.94.93.— C. H 134,0 H. Knorr 183,0(183,0 134,0 Mannh. Gummi 45,.—49,.— 162,0162,0J Neckarſulm Fhrzg 117,0117,0 Pfälz. Mühlenw. 156,0156.0 91,5091,80 317,50319,0 61.— 55.— 260,0 —— 64.— 140,0 141,0 99.— 10, 175.0 173,0 134.5 147,0 185,0 225,0 225,0 180,0 192,0 9. 175,0 Bad. Aſſekuranz ContinentaleVerſ. Mannheim. Verſ. Oberrh. Verſ. .⸗G. für Seillnd. Benz& Cie. J. G. Farben Rhenania Gebr. Fahr Deutſche Linol. Bad. Bank Pfälz. Hypoth. Bk.—, Rh. Hypoth. Bank 173,0 Rh Creditbank 134,5 Südd. Disconto 147,0 Durlacher Hof 165,0 9 Kleinlein Heidelb. 225,0 10 Ludwigsh. Akt. Br. 225,0 Schwartz⸗Storch. 180,0 Werger Worms 182,0 Frankfurter Vörſe vom 10. Auguſt TGelſenk. Bergw. 183,5163,7 Baſt.⸗G, Bankk-Aletien. lienk. Gaf Tgenp, Bergen, 20 808. arp. Bergbau.„ TAug O. Sreditbt 147,2 73ge Bergb.St. 274.0280.0 Badihe Bagt. 216.0 116,5 Tdalt Aſchersleh. 18..158.0 Bankf Brau. Ind 216,0 TKali Weſteregel. 185,0.187,0 Bayr-Bodencr B. T Mannesmannr. 187,7189,0 Babr. Hop. u. Wb. 189,9 1Mansfeld Akt. 134,0(136,0 THarmer Bankv. J49,5 TOberſchl..Bed 98,— 86,25 JBerliner Hand. 249,0 TOtavl⸗Min. Ant.—.—34, T Dernſt n We. B 2857521,0 Tg denVemban 383 399 „ U.. 7 5 1 O. Hopothetenbl.—— ITgthein Braunt.. 263,0266,2 TDeutſche Bank. 162,5 D. Effekt. u. Wechſ. 132,5 ehus Vergbau 3122 322. Z. Ueberſee⸗Bank 107,0 BK..Laurabütte 92. 50f98, D. Vereinsbank. 105.0 TDDisconto-Geſ. 158.5 Crausport-⸗Alctien. ——— 18 185 Schantungbahn..— 195 refrt. Hyp.⸗Ban 5„IITHapag. 153,2— Aaalge meg J48.5 44% TRerdb..öe- 453..458.0 Tdtetg. Ucglus. 20 3007 .üiteld. Gred.⸗B 245,0 248,0 Oeſter.Ai. St. B.=Elſ. Bad. Wolle. 35,30.7,.— Nürnberg. Bs.⸗B.—.——,— Baltimore& Ohio 102,0.108,0 CEmagFrantfurt—.——.— Oeſter. Cred. Anſt.25 8,35 Emaille St. Ulrich— Pfätzer Hop.Bk. 218,9220, Induſtrie⸗Akktien. Enzinger⸗Unton.—.—62.— K 1 75 rnee e Eßlinger Maſch 79515070— i— 421. 0 0 Apebe. pBani 171.0 9. Kempf⸗Sternb. 194,0 Eltling. Spinn.-+ 230,0280,0 Südd. Disconto. 148,0 Mainzer St.⸗A. 240,0 Faber, Joh. Blei 90,—80,50 Wiener Bankver. 6,50 Schöfferh. Bindg. 355, Faber LSchleicher 103,9 108,0 Wücttb. Noteabk. 152,0—.— Schwartz⸗Storch. 179,.0 +3. G. Farbenind. 318,5817,7 MannhVerſ.⸗Geſ.—.— Werger. Fahr Gebr. Pirm. 54, 2554,25 rankf. Allg. Verſ. 147.5 Adt, Gebr... 83,.— ITSelt. Guill. Carls 135,019.5 berrh. Verſ.⸗Geſ. 160.0 160,00Adler Oppenheim—.— Feinmech. Jetter. 98,g, Frankf. R. u. Mitv. 13,25 13.25 Adler Klege 1175115,5 Frankf. Pok.& Wit. 75,7580,.— „ Juchswaggon.. eBalhmore. 8092.— aff. Buntpap. 135, tral. TGoldſchmibt Th. 136,5142,0 5 8 Aschaft. Zeltf. 208.6 ſchmidt Th„THeutſch⸗Auſtral. 230,0 Fee eyden. 120,1131 aern 204,0 Geizner M. Durt. 118,5 118,5 PHaagg. 159, Bahnbed. Darmſt. 38,50 Grkeftw Mhm.6/—. I5.Südamerita 228,2 Badenia Weinh.—, 5 em. 87 agr 88 ſentk&. K˖ 4 bendeen Aider 18570 488,06008 bect —.—Grün,—56 173,5 115 Deſchiff. 225,5 Bad. Elektr.. 2 50 5 d. 158, Bad. Maſch Dart. I. e Benn öidsſ0. l, — 84.— 260.0 a) Neichs⸗u. Staatsyaß· DAnl Ablöſgsſch. 1 57,257.— dto II. 58,—5 175,5 216,5 168,2 151,0 254,2 178,0 237,5 136,0 182,2 132.5 107,0 105.0 189,7 SAS ohneAuslöſgsrecht 18,.—1 5% Reichsanl. 27 86,—6 Goldanleihe. 96,250 0 Bing Metallwerke 23,5028,30 5 5% B. Kohlenanl. 12,60 5 9 7 7 Brem.⸗Beſigh. Oel 70,.—70.— Ch. Brockh..⸗W. 87,5086,50 Cement Heidelb.. 148,0150,0 Cement Karlſtadt 189,0 189,0 Chamotte Annaw. 94.—94, Chem. W. Albert 147,0149,7 Cont. Nürnb. Vzg.—.—188,0 IDaimler Motor. 120,7124,7 D. Gold-u..-Anſt 215,5219,0 Dyckerh.& Widm. 34,.——, Dingler Zweibrück—— Dürkoppwerk St.—.——— Düſſeld.Rat. Dürr 74,7574,75 — — 5% Prß. Kalianl. 6,40 10% Mh. Stadt 25—.— 8% Mh. Stadt. 26 99,509 5% Roggenwert. 3,90 8 %½ Roggenrentb. 7,65 5% Landſch. Rogg..91 b) Ausl. Neuteuwerte. 5% Mexikaner 37,503 %% Oeſt. Schatza., 25,50 „Goldrente— „ conv, Rte. 1,50 4% 4,45—— 91.754½¼%„ Papierrte.—, 13˙70 1970% ad-6 1865 13.5 155704%, agd.⸗Eiſ. 81 185,00%½%„„ ll 4550 4% Türk. unif Anl. 4%„Zollob. 1911 „ 400-.-Los 4¼% USt.-⸗RI1913 4½%½„„„ 1914 24, 4% Goldrte 4%„„ Kronr. 1,90 3% Oe. U. Stb. alte 3% Oe-⸗UIX Sr(714)—.— 4% Oe. Goldprior. .00% Südöc.aß— 216,5 42,—41,50 ISchuberte Salz. 387,0 aeeeene TSSchucert& Ca. 204,7 5 1 84 TSeent Herz 67.— 1 e. 7„ Gebs, Junghans. 116,01200 StemensHalsk 289,7 0Sinner.⸗G... 18.— Kahla Porzellan. 107,0108,0[Stettiner Vulkan. 31,35 IKaliw. Aſchersl. 174,2178,00 Stoehr ammgrn. 155,0 Karlsr. Maſchin.. 27,5026,65 Stoewer Nähmn..—.— C. M. Kemp..—— ——.—Stolberger Zint 236.0 Klöcknerwerke.. 150,7162,2 Südd. Immobil. 90,28 C. H. Kaorr.. 183,0 183,0[Teleph. Berliner 90,50 Kollm.& Jourdan 82,1592,500Thoerldelfabrik- 107,0 Gebr. 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Gußſtahl 110,0110,0 Deutſche Kabelw. 106,0106,5 Deutſche Kali——.— ITDeutſche Maſch. 93,.—93,50 he Steinzg. 249,0245.0 Deutſche Wollw.. 61,1561,30 Deutſch. Eiſenh.. 90.2592,25 Donnersmarckh.. 115,0 116,0 Dürener Metall 147,0130,7 Dürkoppwerke,. 82,5088,0 TDynamit Nobel 152,5152,2 Elektr. Lieferung. 184.7190,0 Telktr. Licht u. Kr. 200,0205,0 Emaille Ullrich.44.——— Enzinger⸗Union 60,—61,.— Eſchw. Bergwerk 218,2218,2 Fahlb., Liſt& Co. 134,5128,0 TJ.G. Farbenind. 318,00318,5 Feldmühle Papier 210,0. Telten& Zuill. 134,1 Aleranderwerk. 66,—69,.— TAllg. Elektr.-Gef. 18,2191, 7 Ammendorf. Pap. 259,0257,0 Anglo-Ct. Guano———. Anhalt. Kohlen-+. 110,0110,9 168,5 Annener Gußſtah!—.——.— OlAſchaffbg. Zellſt.. 203,2204.5 Augsb.⸗Nb. Maſch 140,0143.0 Balcke Maſchin.. 119,8119,5 Bamag⸗ Meguin. 44.—48,.— J. P. Bemberg 578,0578,0 TBergmann Elkt. 197,7198,0 Berl.⸗Gub. Hut. 351,0359,0 Berl. Karlsr. Ind. 76,.—82,75 TBerlin. Maſchb. 133,1135, Bing Nürnberg 23,5023.50 JBochum. Gußſt.—.— ·. Gebr. 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Edward Hig⸗ gins hat nicht damit hinter dem Berge gehalten.“ „Edward— Higgins?“ lacht ſie auf.„Der Schwätzer! Und von dem laſſen Sie ſich einen Bären aufbinden? Für dieſes Verbrechen verdienen Sie eigentlich Strafe. Aber ich will Gnade für Recht ergehen laſſen und Ihnen ſagen, daß dieſer junge Mann für mich einer der unſympathiſchſten Men⸗ ſchen auf Gottes Erdboden iſt.“ Norman iſt ein paar Schritte vorgetreten. Alles Blut ſchießt ihm zum Herzen. „Miß Gould— Hetty! Iſt das wahr?“ ruft er mit unter⸗ drückter Leidenſchaft.„Sie wiſſen ja nicht, was ich litt, als mir die Gerüchte zu Ohren kamen. Es gab eine Zeit, da hoffte ich, vor Sie hintreten, den Schleier, der meine Jnee⸗ umhüllt, wegziehen und Ihnen zurufen zu dürfen:„Hetty Gouldl Ich liebe Sie! Liebe Sie von ganzem Herzen! Sie ſind die Verkörperung alles deſſen, was ich mir als das Ideal eines Weibes vorſtelle! Wollen Sie Ihr Leben mit meinem Leben vereinen? Wollen Sie mein Weib werden?“ Das war damals. Jetzt iſt es zu ſpät.“ In Hettus zartem Antlitz wechſelt Bläſſe mit heißer Röte. Ein jubelndes Glück erfüllt ſie, das ihr faſt den Atem raubt, Die Hand auf das wildpochende Herz gepreßt, geht ſie langſam zu ihm hin, der dort an dem kleinen vergitterten Zellenfenſter lehnt und finſter vor ſich hinbrütet. „Warum zu ſpät?“ fragt ſie weich. Um ſofort in ihren gewohnten, heiter überlegenen Ton überzugehen:„Sie han⸗ deln überaus felbſtherrlich, mein Freund! Möchten Sie nicht Send 5 ſtatten enn es nun mir beliebte, daß es nicht zu ſpät deden f. Und gn., 2Hettyl!!“ jubelt er auf. Und ſteht wie erſtarrt unter der 9 40 8 9 a nimmt ſie ſeinen Kopf in ihre beiden Hände. Zieht ihn zu ſich herab. Und küßt ihn herzhaft auf den Mund. Ein⸗, öwei⸗, dreimal. zwell? Iſt es zu ſpät?“ Glnz reißt ſie ſtürmiſch an ſich. Wie ein Taumel des cks erfaßt es beide—— Faen Ein ſeit Jahren beſt. Fabrikationsgeſchäft iſt Verhältniſſe halber zu verkaufen. Geeign. für Buchbinder oder Kaxtonnagenfachmann. 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Die ſie, dicht aneinandergeſchmiegt, auf dem harten Holzſchemel glückſelig verplaudern. Als er ihr von ſeiner Vergangenheit ſprechen will, damit ſie weiß, wo der„Miſter Blackburgh von irgendwoher“ eigent⸗ lich herſtammt— da hält ſie ihm lachend den Mund zu. „Man muß die Menſchen nicht an ihre Dummheiten er⸗ innern! Das iſt unfair!“ rügt ſie.„Woher, du kommſt, iſt mir egal. Jetzt biſt du bei mir. Punktum! Bevor ſie eine Viertelſtunde ſpäter ihren blauen Rolls⸗ Royce beſteigt, um nachhauſe zu rattern, telephoniert ſie im Unterſuchungsgefängnis erſt noch raſch Mrs. Pincock an. „Hier, Hetty!„, Ja. Im Unterſuchungsgefängnis Alles all right! Wollte dir nur ſagen: ich habe mich eben verlobtl... Wie? Mit wem? Das ſage ich dir mündlich. Fahre jetzt nachhauſe. Grüß Beauty! Schluß!“— XXXIII. Am nächſten Tag ſteht ganz Newyork Kopf. 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Hätteſt du deinen Schweine⸗ könig fallen laſſen, wenn er——“ 5 „Dear mel Wie kannſt du ſo etwas zur Debatte bringen!“ kreiſcht die impoſante Dame empört und puſtet ſchon in Gedanken daran.„Dazu war mein Sam— Gott hab' ihn ſelig— viel zu klug. Der ging immer ums Unterſuchungs⸗ gefängnis ſo drumrum. Du verſtehſt!“ Und ſie ſchickt einen ihrer ätheriſchen Blicke zur Zimmer⸗ decke, in Ermangelung des blauen Himmels, wo Artemiſia Pincock ihren bewunderten Schweinekönig vermutet.— Auch Norman erhält eine der rieſigen, goldgeränderten Verlobungsanzeigen ins Unterſuchungsgefängnis geſchickt. Und ein paar Dutzend Zeitungen mit der fettgedruckten Anzeige. Und er weiß nicht recht, ſoll er lachen oder weinen. „Ganz meine Hetty!“ denkt er und ſtrahlt dabei in rich⸗ tiger Bräutigamſtimmung.„Stolz, ſelbſtherrlich, originell und — Herz wie Gold!“ Und ſeine gegenwärtige Lage erſcheint ihm weniger trübe, wenn er ſich ſein zukünftiges Leben an der Seite dieſes außergewöhnlichen Mädchens vergegenwärtigt.— Auch Hetty ſelbſt hat in ihrem Glück für kurze Zeit all das vergeſſen, was ſie noch vor wenigen Tagen mit Angſt und Schrecken erfüllte. Sie iſt, wie die meiſten edlen Frauen,„Vollmenſch“ auch in der Liebe. Sie liebt mit ihrem ganzen Sein. Mit Kopf und Seele. Mit jeder Fiber ihres Herzens. Sie iſt ganz erfüllt von ihrer Liebe. Nicht mehr allein ſein auf der Welt! Einen geliebten Menſchen haben, zu dem man gehört! Den man mit liebender Sorge umfängt! Für den man lebt und kämpft! Mit dem man— leidet! Kann es ein größeres Glück auf Erden geben? Dies ſie ganz beherrſchende, mit elementarer Gewalt her⸗ vorbrechende Gefühl ſtärkt ihre Energie und Tatkraft. Faſt täglich hat ſie lange Unterredungen mit Peter Barns und Dr. Welham. Zwiſchen Hoffnung und Angſt hin⸗ und herpendelnd. Wobei die Angſt mehr und mehr zurück⸗ tritt und die Hoffnung ſtetig wächſt. Die Hoffnung auf irgend ein Ereignis, das ſowohl dem Geliebten wie der Freundin Rettung öringen muß. Nur ſelten noch kommen Stunden ſchwerer innerer Kämpfe, in denen ihr Verſtand ihr mit unerbittlicher Logik ſagt: Gortſetzung folat.) 5 n ebrikverkeufstelle Mannheim, N 4. 10 Lelſer: L. Jung Telephon 204384 82 FC 7% Bedneme Weockhen. anH FTonzeafen 25. 1 „Coldene Armbinde von Braunschweig⸗ .ieger: Buschenhagen 2 fe BPeisc- Uaterhattenes Jofa billig zu verk. 55365 Auguſta⸗Aulage 16, Molier in allen Größen in der Geſchſt. B3506 — Neben der Brillen„ei Born N3, 2 part., bei Schneider. Gute Ware Billige Preise HMrait H, Breitestr. Tennisschläger neu, weit unt. Preis. 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