ind und wird fü Kündi Miktwoch, 17. Auguſt 5 Da 5 6 25— 7 Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatli.280 1 Bei evtl. Aenderung der wirt chaſtlichen Vehältufe ach⸗ Hapre Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. Haupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 1,4•6, Ba ermannhaus). Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr.6, Abwetzn erſtr. 19/0 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ dreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 2mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951. 24952 u. 24953 Beilagen: Sport und Spiel Aus Seit und Leben Abend⸗Ausgabe e Mannheimer Seitung MannheimerGeneral Anzeiger Alannheimer Srauenzeitung. Unterhaltungs-Beilage. Aus der Welt der Technik. Wandern und Neiſen Der Wirkſchaftsvertrag mit Frankreich Außerungen eines franzöſiſchen Mitberaters Ein wirkliches Wirtſchafts⸗Lotarno? ◻Berlin, 17. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) er deutſch⸗franzöſiſche Handelsvertrag wurde, wie in dem größten Teil unſerer heutigen Mittagsausgabe bereits gemel⸗ det werden konnte, heute vormittag durch Handelsminiſter okanowski und dem Präſidenten der deutſchen Delega⸗ 0 Herrn Poſſe, unterzeichnet. Die Unterſchriften des ußenminiſters Briand und des deutſchen Botſchafters rhrn. v. Höſch werden wahrſcheinlich im Laufe des Tages ausgetauſcht werden. Eine Perſönlichkeit des franzöſiſchen andelsminiſteriums, die an den Verhandlungen teilgenom⸗ men hat, äußerte ſich folgendermaßen über den Vertrag: „Das Abkommen, das ein wirkliches Wirtſchafts⸗Lo⸗ darſtellt, enthält für Frankreich ebenſo wie für ar chland wichtige Vorteile. Es handelt ſich nicht bloß um en Zollabkommen, ſondern der Vertrag ſchaffe vielmehr ein egime freundnuachbarlicher Beziehungen, er eröffnet fruchtbare Handelsbeziehungen, die für die wirtſchaft⸗ che Entwicklung der beiden Länder außerordentlich wichtig Frs und trägt demgemäß zu einer Annäherung zwiſchen rankreich und Deutſchland bei.“ Die Vorteile des Abkommens Latercken ſich faſt auf die Geſamtheit des Exports der beiden 5 nder. Nichtsdeſtoweniger iſt er für die Hauptteile der Pro⸗ uktion beſonders vorteilhaft. Auf franzöſiſcher Seite es namentlich die Landwirtſchaft, die die Hauptvorteile des kommens genießt, aber auch alle anderen Induſtrien ſind ſtrie ibem Maße berückſichtigt worden. Die Baumwollindu⸗ die e, die Seiden⸗, die Wollinduſtrie, die Konfektion, Jn Schuhinduſtrie, die Metallinduſtrie, die mechaniſche e die Seifenfabrikation, Parfümerie⸗ und Por⸗ ennfabrikation erhalten entweder den Vorteil einer de uktion oder eine endgültige Feſtſetzung des e Tarifs. Auf deutſcher Seite ſind eg die Indnſtrien der Chemie, der Mechanik und der Elektri⸗ 5„die kleinen Metallwarenfabriken, die Porzellan⸗ Fayen⸗ Lederinduſtrie, die in den Genuß des franzöſiſchen une e und der Meiſtbegünſtigung treten. Frankreich at ſich propiſoriſch mit dem deutſchen autonomen Tarif tarif r dieſen ſeiner Produktion entweder den General⸗ 5 65 Zwiſchentarif eröffnen. Endlich wurde der deutſche geſchaffertarif nur im Rahmen von jährlichen Kontingenten deniſchle, Um die unterſchiedliche Behandlung, die gewiſſe D 705 Produkte erfahren haben, zu kompenſieren, hat ſchland das geplante Kontingent der Weineinfuhr auf 360 000 Doppelzentner beſchränkt. bemerken, daß dieſes Kontingent ungefähr der mitt⸗ ind bi einausfuhr Frankreichs entſpricht. Nicht inbegriffen für di e Likörweine, Champagner und Schaumweine und die Deſtillation beſtimmten Weine. Die Weinkontingen⸗ änder wird übrigens ein Ende nehmen, ſobald die beiden eden 1 gegenſeitig die Meiſtbegünſtigung zugeſtehen, auf in numit lam 15. Dezember 1928. Handelsminiſter Bokanowski ſich h ttelbar nach Unterzeichnung des Akkords abgereiſt, um eute über Le Havre nach Amerika einzuſchiffen. Die Vor⸗ und Nachteile des Vertrags —— Berlin, 17. Aug.(Von unſerem Berliner Bürv.) Der iſt en 5 rn⸗ des deutſch⸗franzöſiſchen Wirtſchaftsabkommens auptſt arter Schlußkampf vorangegangen. Einer der Kü bieltonukte der letzten Tage bildete die Frage des geſetze.n ags rechts. Auf Grund der Ermächtigungs⸗ te nße der beiden Parlamente wird der Vertrag am 5. Sep⸗ Den ſchla vorläufig in Kraft geſetzt werden. Für Neichstland iſt bis zur endgültigen Verabſchiedung durch den Reichstaa lediglich die Zuſtimmung des Reichstages und eines nächſte agsausſchuſſes notwendig, die beide innerhalb der u 14 Tage zuſammentreten werden. Die erſte reguläre reimonen des Vertrages kann am 1. April 1929 u. zwar mit 50. 1ger Friſt erfolgen, ſo daß früheſtens am dem ni1929 der Vertrag ablaufen könnte. Außer⸗ außer aber noch für die nächſten 22 Monate ein worden irdentliches Kündigungsrecht vorgeſehen 0 iſt man an Berliner maßgebenden Stellen der einer aß während der regulären Daner des Vertrages mit Man iſt onvruchnahme dieſes Rechtes kaum zu rechnen iſt. vielmehr der Ueberzengung daß bei der der Vert zunächſt vereinbarten 22⸗monatigen Dauer darüber 112 glatt laufen wird. Wahrſcheinlich aber auch noch Seite Nei naus, da weder auf deutſcher noch auf franzöſiſcher KAber beſtehen dürfte, das nach dreijähriger, Frage 7 55 Arbeit erzielte Ergebnis dann abermals in land die Im allgemeinen läßt ſich ſagen, daß Deutſch⸗ Delegati an ee der Meiſtbegünſtigung, die unſere ungefähr 80. In gteuem in den Vordergrund geſtellt hat, in Ebenſo hat, Prozent der Poſttionen hat erreichen können. ng a dir aureic ſein anfängliches Widerſtreben der weiteſtgeh 5 Minimaltarife im Laufe der Verhandlungen bezieht ich 5 em Maße aufgegeben. Die Meiſtbegünſtigung Schiffsverkehr cht nur auf die Einreiſe, Niederlaſſungen und it einer R 5 ſondern auch auf den Zolltarif, wenn auch eihe von Einſchränkungen. Am 15, Dezember 1928 tritt die Meiſtbegünſtigung reſtlos ein. Von da ab fallen Diskriminierungen fort. Unter den Poſitio⸗ nen, für die wir die Meiſtbegünſtigung einräumen mußten, fällt auch die Weineinfuh,r, doch iſt ſie nicht reſtlos frei⸗ gegeben, ſondern lediglich ein Kontingent von 360 000 Doppel⸗ zentnern im Jähre zugeſtanden worden. Erfreulich iſt, daß Frankreich auf den bekannten Vorbehalt des§ 18 des Ver⸗ ſailler Vertrages, wonach die Reparationsgläubiger deut⸗ ſches Eigentum beſchlagnahmen können, wenn Deutſchland ſeine Reparationsverpflichtungen nicht erfüllt, endgültig verzichtet hat. Selbſtverſtändlich haben auch wir eine Reihe ſchmerzlicher Konzeſſiouen machen müſſen. So iſt zwar grundſätzlich die Meiſtbegünſti⸗ gung bei der Errichtung von Konſulaten zugeſtanden worden, für Elſaß⸗Lothringen jedoch nur unter der Bedingung, daß Deutſchland lediglich nach vorheriger Verſtändigung von dieſem Recht Gebrauch macht, das dadurch ſelbſtverſtändlich in ſeiner praktiſchen Durchführbarkeit weſentlich einbüßt. Ebenſo haben wir uns in der Marokkofrage zum Nachgeben herbeilaſſen müſſen. Dort iſt uns die Meiſtbegünſtigung zwar für den Waren⸗ und Schiffsverkehr, nicht aber für das Nieder⸗ laſſungsrecht eingeräumt worden. Aehnlich iſt es mit Indo⸗ chi n a. Auch dort bleibt der gegenwärtige Zuſtand im weſent⸗ lichen beſtehen und nur für den Fall, daß die zur Zeit ſchwe⸗ benden Verhandlungen zwiſchen Japan und Frankreich die reſtloſe Meiſtbegünſtigung für Japan bringen, ſoll ſie auch für uns Geltung haben. Die franzöſiſchen Poſitionen um⸗ faſſen drei Liſten. Die Liſte A enthält die gegenwärtigen Minimaltarife für einige wenige Punkte, die Liſte B umfaßt den Hauptteil der Poſitionen, alſo etwa 80—85 Prozent, für die die Meiſtbegünſtigung zu formalen Sätzen vorgeſehen iſt, die Liſte C ſchließlich bringt eine Anzahl von Diskriminie⸗ rungen inſofern, als nicht der Minimaltarif, ſondern die Zwiſchenſätze, die für unſere Hauptkonkurrenzländer zugeſtan⸗ den wurden, feſtgeſetzt ſind, wodurch wir ihnen gleichgeſtellt werden. Wir haben dieſe Regelung dem Vorſchlag der fran⸗ zöſiſchen Delegation vorgezogen, die uns anheimſtellte, für die in der Liſte C vorgeſehenen Poſitionen die Meiſt⸗ begünſtigung zu höheren Sätzen zu gewähren. Alles in allem hat man in Berlin den Eindruck, daß das heute abgeſchloſſene Abkommen ſeinem ganzen Charakter nach als ein endgültiges anzuſehen iſt. Die franzöſiſche Handelsbilanz aktiv Die Pariſer Zollverwaltung veröffentlicht die Statiſtik des franzöſiſchen Außenhandels in den erſten ſieben Monaten des Jahres 1927. Die Einfuhren beliefen ſich auf 29 710 622 Tonnen im Werte von 31 186 393 000 Frs. gegen 26 978 898 To. im Werte von 34 327 510 000 Frs. in den erſten ſieben Mona⸗ ten des Jahres 1926. Die Ausfuhr ſtellte ſich auf 21 633 253 Tonnen im Werte von 31 451 357 000 Frs. gegenüber 18 827 757 Tonnen im Werte von 32 037 562 000 Frs. im Jahre 1926. Die ſichtbare Handelsbilanz ſchließt alſo für die erſten ſieben Monate mit einem Ausfuhrüberſchuß von rund 265 Millionen Frs. ab(im Vorjahr ein Einfuhrüberſchuß von 2,3 Milliarden). Dieſer Ueberſchuß iſt in erſter Linie den Ergeb⸗ niſſen des Monats Juli zu verdanken. Während die Bilanz in den Monaten März, April und Mai paſſiv war, iſt ſie im Juli bei 4068 Mill. Frs. Einfuhr und 4499 Mill. Frs. Ausfuhr mit 431 Mill. Frs. aktiv geweſen. Das allgemeine Bild der Bilanz läßt ſich daher feſtlegen: ſteigende Mengen, aber ſin⸗ kender Wert der Einfuhr und Ausfuhr gegenüber dem Vor⸗ jahr, alſo Baiſſe der Ein⸗ und Verkaufspreiſe bei zunehmen⸗ den Transaktionen. Velgien und die Luxemburger Weine Die belgiſche Regierung hat angeordnet, daß ab 1. Novem⸗ ber d. J. die auf den luxemburgiſchen Weinen laſtende Kon⸗ ſumſteuer von 15 Prozent, von der noch ein Reſtbetrag von 5 Prozent ſeit 1. Auguſt beſtehen geblieben war, gänzlich ab⸗ zuſchaffen iſt. Damit ſoll den Forderungen der luxemburgi⸗ ſchen Winzer Genüge geleiſtet werden. eeeeeee Amerikaner zur Beſatzungsfrage Die franzöſiſchen und engliſchen Blättermeldungen über die eventuelle Herabſetzung der Zahl der Beſatzungstruppen im Rheinland beſchäftigt teilweiſe auch die amerikaniſche Preſſe. Bemerkenswert iſt ein Kommentar der„World“, die es offen ausſpricht, daß die Rheinlandgarniſon nach dem Ab⸗ ſchluß des Locarnovertrages und dem Eintritt Deutſchlands in den Völkerbund eine Anomalie geworden ſei, die dem ge⸗ ſunden Menſchenverſtand mehr und mehr wider⸗ ſpreche. Die Beſatzung, ſo fährt das Blatt fort, iſt weder als Verteidigungsmaßnahme noch als Garantie der Dawes⸗ zahlungen zu rechtfertigen. Sie iſt lediglich ein Anlaß zur Er⸗ bitterung und Guillaumats Berichte, wonach die Deutſchen in der entmilitariſierten Zone halbmilitäriſche Organiſationen geſchaffen hätten, ſind ein eitler Verſuch, die Be⸗ ſatzung zurechtfertigen. In der angekündigten Herab⸗ ſetzung der franzöſiſchen Truppen im Rheinland erblickt die „World“ einen teilweiſen Schritt zu einem Frieden, der nicht ſchon die Keime des Verfalls in ſich trage: Preis 10Nfeunig 1927— Nr. 376 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Kolnelgeile 15 Aulgen Wegen 0,40 NeN. Vedanz —4R.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet. An für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaßen wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streils, 5 uſw. e u keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch annheim. SGeſetz und Necht Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt zum 3. europäijchen Minderheilenkongreß (Von unſerem Vertreter in der Tſchechei) r. Prag, Mitte Auguſt 27. Vom 22. bis zum 24. Auguſt wird in Genf zum dritten Male der Kongreß der europäiſchen Minderheiten oder, wie es offiziell heißt, der Kongreß der organiſierten nationalen Gruppen Europas abgehalten werden. Ueber 35 verſchie⸗ dene Minderheitsgruppen, die zuſammen eine Be⸗ völkerung von über 40 Millionen Menſchen reprä⸗ ſentieren, haben ihr Erſcheinen zugeſagt und werden durch ihre hervorragendſten Führer vertreten ſein. Es genügt auf⸗ zuzählen, welche Minderheitsgruppen am Kongreß teilnehmen werden, um die Bedeutung des europäiſchen Minderheiten⸗ problems und gleichzeitig damit die eminente Bedeutung des Genfer Kongreſſes zu erkennen. Es ſind dies: die Dänen aus Deutſchland, die Schweden aus Eſtland, die Katalonier aus Spanien, die Deutſchen aus Dänemark, Eſtland, Ungarn, Italien, Südſlawien, Litauen, Polen, Tſchechoſlowakei, die Polen aus Deutſchland, der Tſchecho⸗ ſlowakei, Lettland, Litauen und Rumänien, die Ruſſen aus Polen, Eſtland und Lettland, die Juden aus Lettland, Litauen, Polen, Rumänien, der Tſchechoſlowakei und Bulgarien, die Kroaten aus Oeſterreich, die Lauſitzer Serben aus Deutſch⸗ land, die Slowenen aus Italien und Oeſterreich, die Tſchechen aus Oeſterreich und die Ukrainer aus Rumänien. Dazu kommen die Ukrainer, Weißruſſen und Litauer Polens, die bisher eine Erweiterung des Kongreßprogramms forderten und mit denen die Verhandlungen noch nicht abgeſchloſſen ſind. Desgleichen die Rumänen Südſlawiens und die Serben Ruäniens, die gleichfalls am Kongreſſe teilnehmen wollen. Das Programm des diesjährigen Kongreſſes ſieht eine direkte Fortſetzung der bisherigen Arbeiten des europäiſchen Minderheitszuſammenſchluſſes vor, wie ſie auf dem L. und II. Kongreſſe in den Jahren 1925 und 1926 begonnen wurden. Das heißt, nachdem die gemeinſame Formel einer reibungs⸗ loſen Zuſammenarbeit ſämtlicher europätſcher Minderheiten durch die Annahme der 4 Theſen bezüglich der Sicherung der national⸗kulturellen Entwicklungsfreiheit gefunden wurde, ſoll jetzt an den praktiſchen Ausbau der Minderheitenfront geſchritten werden. Im Mittelpunkte der diesjährigen Ta⸗ gung wird die Stellungnahme ſämtlicher Nationalitätengrup⸗ pen zu dem Thema„Gefährdung des europäiſchen Friedens durch nationale Unduldſamkeit“ ſte⸗ hen. Als weitere Punkte der Tagesordnung ſind die„Innen⸗ und Zwiſchenſtaatliche Zuſammenarbeit der Nationalitäten“, „das Sprachenproblem“ und„Fragen der Organiſation und Propaganda“ vorgeſehen. Ferner ſind Referate zu dem Thema „Staatsſouveränität und Minderheitenrecht“ und zu der Frage „Beſtimmung zur Zugehörigkeit zur Nationalität“ angeſetzt. Es liegt in der Natur der Sache, daß auch der diesjährige Kongreß unter nicht leichten Bedingungen durchgeführt wer⸗ den wird. Während die erſten beiden Kongreſſe in ſchärfſter Abgrenzung des Arbeitsgebietes ſich lediglich die Schaffung einer gemeinſamen Baſis für eine weitere Zuſammenarbeit zum Ziele geſetzt hatten und durch die konſequente Zurück⸗ ſetzung individueller Wünſche einzelner Minderheiten eine begrüßenswerte Einmütigkeit bei ihren Beſchlüſſen herbei⸗ führen konnten, ſoll die jetzige Tagung ſich bereits mit prak⸗ tiſchen in das Einzelne gehenden Vorſchlägen zur Löſung der wirtſchaftlichen und kulturellen Angelegenheiten der Minder⸗ heiten beſchäftigen. Das hierbei kaum zu umgehende Ein⸗ Rumänien und der gehen auf die beſondere Lage der einzelnen Nationalitäten⸗ gruppen wird ſicherlich Schwierigkeiten zeitigen, in deren ge⸗ ſchickter Bewältigung der Minderheitenkongreß gewiß ſeine praktiſche Arbeitsfähigkeit zu zeigen haben wird. Eine der wichtigſten Fragen, die ſich am deutlichſten bisher in der ledig⸗ lich beobachtenden Teilnahme der weißruſſiſchen, ukrainiſchen und litauiſchen Gruppen in Polen äußerte, ſcheint hier die Frage der praktiſchen Abgrenzung des Arbeitsgebietes zu ſein. Die Veranſtalter des Minderheitenkongreſſes werden unter anderem einen Ausweg aus dem Zwieſpalt finden müſſen, der darin beſteht, daß der Kongreß ſich grundſätzlich mit der Löſung des nationalen Problems auf ſtaatsbürgerlicher Baſis, das heißt im Rahmen der einzelnen Herbergsſtaaten befaſſen will, während es ganz offenſichtlich iſt, daß bei der heutigen Ord⸗ nung in Europa das nationale Problem in einer Reihe von Fällen nur durch eine Grenzregulierung erfolgen kann. Der Nationalitätenkongreß iſt durchaus keine irredentiſtiſche An⸗ gelegenheit, was inzwiſchen allgemein anerkannt worden iſt, ſondern ein Zuſammenſchluß mit der Aufgabe, auf ſtaats⸗ bürgerlicher Baſis ein friedliches Zufſammenleben der Minderheiten mit den Mehrheitsvölkern zu erreichen und die den Frieden Europas und die Sicherheit der Staaten bedrohenden Konflickte, die ſich aus dem unge⸗ löſten Nationalitätenprobleme ergeben müſſen, aus der Welt zu ſchaffen. Eine Reihe von bedeutenden Minderheiten⸗ gruppen, unter ihnen die oben genannten aus Polen, iſt dieſer Aufgabenkreis zu eng gezogen und ſie machen ihre Teilnahme am Kongreß ſelbſt von einem energiſchen Anpacken des Minderheitenproblems abhängig. Der Kongreß befindet ſich hier noch vor einer ungelöſten Frage, die ihm auch diesmal zu ſchaffen machen wird. Die Aktion des Herausgebers der „Daiyl Mail“, Lord Rothermere, für eine Reviſion des Trianoner Vertrages und einer Berichtigung der tſchechoſlowakiſchen Grenzen zugunſten Ungarns rückt dieſes Problem wieder einmal ſtark in den Vordergrund. Trotzdem muß geſagt werden, daß ſich die Konzeption eines Zuſammenſchluſſes der europäiſchen Minderbeiten, auf⸗ geworfen und durchgeführt vom Generalſekretär des Kon⸗ greſſes Dr. Ammende(Reval), als richtig erwieſen hat und daß der europäiſche Nationalitätenkongreß heute bereits ein 4 Tagen 2. Seite. Nr. 376 e e ee, Nene Maunhelmer Zeitung(Abenb⸗Ausgabe) eittwoch, den 17. Auguſt 127ꝰ77 ſehr weſentlicher iſt. Ein Faktor, lenkt. Wenn vielfach des Kongreſſes überhaupt, geäußert wird, un bishexigen Politik in keiner Weiſe praktiſch Faktor im internationalen Leben geworden 1 der ſich immer mehr durchſetzt und der in immer höheren Maße die Aufmerkſamkeit der Welt auf ſich Skepſis hinſichtlich der Zweckmäßigkeit die Begrün⸗ dung dieſer Skepſis damit erfolgt, daß die für die Minder⸗ heitenbehandlung ausſchlaggebenden Faktoren ſich in ihrer 0 beeinfluſſen laſſen und daß der internationale Minderheitenzufſammenſchluß zur Der Wiener Aufruhr Teudenziöſe Berichterſtattung eines Wiener Sozial⸗ demokraten in Berlin Berlin, 17. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) Vor den Berliner Funktionären hat geſtern der Sozialdemokrat Dr. Julius Deutſch⸗Wien Bericht über die Vorgänge in Wien am 15. Juli erſtattet. Seine höchſt einſeitige Darſtellung Untätiakeit verdammt ſei, ſo können wir uns dieſer Skepſis des Wiener Aufruhrs war natürlich darauf berechnet, die nicht anſchließen. „Die Arbeit der Minderheitenkonareſſe kann nicht von heute guf morgen Früchte zeitigen. ſo daß plötzlich alle europäiſchen Minderheiten ihre nationalen Wünſche erfüllt ſehen. Der Er⸗ ſolg beruht zunächſt vielmehr auf Imponderabilien, die ſich ſchon allein aus der Tatſache des Zuſammenfindens der Min⸗ derheiten zu einer Vertretung von 40 Millionen Menſchen er⸗ gibt. Die Minderheiten organiſteren ſich, ſie, die der Fluch der kleineren Anzahl belaſtet, werden in einer gemeinſamen Front ein Heer. Ein Heer der Unzufriedenen, der Unterdrückten, eine Warnung für Europa und eine Demonſtration für das Recht, das ethiſch begründete naturrechtliche Poſtulat des Ein⸗ zelnen. Außerdem ein Appell an die Vernunft und die Ein⸗ ſicht der Staatsmänner! Die Minderheiten treten für ein⸗ ander ein, unterſtützen ihre gegenſeitigen Forderungen. Sie wollen den Frieden und den Ausgleich der Gegenſätze. Offen und ehrlich! Wird ſie Europa hören? Der Vericht der Saarkommiſſion Das Völkerbundsſekretariat in Genf veröffentlicht ſoeben eine Ueberſicht aus dem Bericht der Regierungskommiſſion des Saargebiets über das zweite Quartal 1927. Nach Er⸗ wähnung des Amtsantritts des engliſchen Mitgliedes und Präſidenten der Kommiſſion, Sir Erneſt Wilton, iſt das erſte Kapitel des Berichtes der Organifation des Bahnnetz⸗ ausſchuſſes und des internationalen Bahnſchutzes gewidmet. Nach Herabſetzung der franzöſiſchen Truppen befinden ſich gegenwärtig im Saargebiet außer einer Bahnnetzkommiſſion von 100 Mitgliedern einſchließlich der Offiziere ein inter⸗ nationaler Bahnſchutz von insgeſamt etwa 800 Mann, der 2 zuſammenſetzt aus Franzoſen, 100 Engländern und 68 elgtern. Im Hinblick auf die wirtſchaftliche Lage hat ſich die Kommiſſion bemüht, eine entſprechende Berückſichtigung des Saargebietes bei den deutſch⸗franzöſiſchen Handelsver⸗ tragsverhandlungen zu erzielen. In Verwaltungs⸗ fragen wurde die Wiedereinführung einer beſonderen Ein⸗ reiſeerlaubnis zur Teilnahme an Feſten und Ver⸗ ſammlungen als notwendig erachtet. Die Induſtrieausſper⸗ rungen vom Monat Mai haben 30 Unternehmungen und 7022 Arbeiter betroffen. Mit beſonderer Ausführlichkeit wird die Frage des öffentlichen Unterrichts behandelt, für den große Reformen vorgeſehen ſind. Zu dieſem Zweck ſind mehrere Profeſſoren ins Rheinland entſandt worden, um dort die modernen beutſchen Lehrmethoden zu ſtudieren. Auch auf anitärem Gebiet hat im letzten Vierteljahr ein weiterer usbau ſtattgefunden. Danziger Volkstagswablen im November Nach einem Beſchluß des Senates der Freien Stadt Dan⸗ zig ſind die Neuwahlen zum Danziger Volkstag für Sonntag, den 13. November feſtgeſetzt worden. Der neu zu bildende Volkstag wird u. a. die bedeutungsvolle Aufgabe haben, im nächſten Jahre die Wahl des Präſidenten des Senates und ſteben neuer Senatoren im Hauptamt zu vollziehen. Ihre lzeit iſt 1928 abgelaufen. Die Taktik des Herrn Woldemaras Berlin, 17. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) Die energiſche Vorſtellung, die von der Reichsregierung wegen der Behandlung der Sprachenfrage im Memelgebiet dieſer Tage bei der litauiſchen Regierung in Kowno erhoben wurde, hat den Miniſterpräſidenten Woldematas bewogen, dem Ver⸗ kreter einer dem Auswärtigen Amte naheſtehenden Korre⸗ pondenz gegenüber ſich zu den zu äußern, die aß Verhältnis zu dem litauiſchen Kleinſtaat ſo unerquicklich geſtaltet haben. Leider läßt Herr Woldemaras bei der Auf⸗ ählung der einzelnen Beſchwerdepunkte, um deren Wider⸗ egung er ſich bemüht, ſo ungefähr die wichtigſten unter den Tiſch fallen. Beſonders anfechtbar ſind ſeine Ausführungen, die dahin zielen, den Kriegszuſtand, unter dem das emelland noch immer ſteht, als durchaus erträglich und un⸗ ſchädlich fur die Freiheit der Bevölkerung darzuſtellen. Aber Zuch ſonſt merkt man von der Erfüllung der Verſprechungen, die Herr Woldemgras in Genf abgegeben hat, bisher noch herzlich wenig. Es ſoll uns freuen, wenn darin, wie man nach den Verſicherungen des litauiſchen Miniſterpräſidenten annehmen könnte, nun endlich eine Aenderung eintreten wird. ———— mrneerrn Haltung der ſozialdemokratiſchen Parteileitung zu verteidigen. Zu dieſem Ende holte Dr. Deutſch ſehr weit aus, um die Politik Seipels als arbeiterfeindlich zu kennzeichnen. Unter lebhaftem Beifall der überfüllten Verſammlung erklärt er, die Sozialdemokraten wären in allen Phaſen des Kampfes nichts als Sozialdemokraten geweſen und wären nicht einen Schritt vom ſozialdemokratiſchen Programm abgewichen. Der Schutz⸗ bund hätte die Republik gefeſtigt. Deutſch mußte indeß ſich ſchließlich zu dem Eingeſtändnis bequemen, daß nach dem viertelſtündigen Proteſtſtreik der ſozialdemokratiſchen Leitung die Zügel über die von ihr ein⸗ geleitete Bewegung völlig aus den Händen geglitten ſeien. „Es fragt ſich heute, ob nicht damals von der Partei oder dem Schutzbund eine Aktion unternommen werden mußte, aber es ging alles ſo ſchnell, daß man kaum Zeit zum Denken hatte.“ Bei der Schilderung des Kampfes ſelbſt, namentlich bei dem Juſtizpalaſt ſchob der Referent natürlich der Polizei alle Schuld in die Schu he. Er wiederholte die Anſchuldigungen der ſozſaldemokxratiſchen Preſſe, daß die Polizei in ihrer„kopf⸗ loſen Führung“ das Jeuer gegen die Demonſtranten er⸗ öffnete und daß die Poliziſten wie„Amokläufer“ ſchießend und blutvergießend durch die Straßen geraſt ſeien.„Es war, be⸗ hauptete Dr. Deutſch, ein Exzeß, geboren aus Angſt und Wut.“ Davon, daß die Kommuniſten ausſchlaggebend an den Vor⸗ kommniſſen beteiligt geweſen ſind, wollte der Wiener Bericht⸗ erſtatter natürlich nichts wiſſen, und er vertrat zum Schluß die Anſchauung, daß die öſterreichiſche Sozialdemokratie aus dieſem Kampf ungeſchlagen und ungeſchwächt hervor⸗ gegangen ſei. Es verſteht ſich von ſelbſt, daß der in allen ſeinen Einzel⸗ heiten äußerſt tendenziöſe Bericht, ſtürmiſchen Beifall fand. Beſchlüſſe der Internationalen Flug⸗Geſellſchafl . Am Dienstag wurde auf der Tagung der Federation Aeronautique Internationale in Zürich der Beſchluß gefaßt, von nun an immer die Nationalität des erſten Piloten bei der Anerkennung von Rekorden maßgebend ſein zu laſſen. Früher wurde merkwürdigerweiſe ein Rekord dem Lande zu⸗ geſprochen, in dem er aufgeſtellt wurde. Hiergegen hatte Deutſchland ſchon vor dem Kriege Stellung genommen. Hö⸗ henrekorde werden von nun an nur dann anerkannt, wenn die vorherige Leiſtung um mindeſtens 200 Meter überboten wurde. Ein Antrag, bei Rekordverſuchen die Genehmigung von Fallſchirmen und bei Höhenflügen die Genehmigung auf Sauerſtoffatmungsgeräte zu erteilen, wurde abgelehnt. Se⸗ gelflugrekorde ſind an das Gelände gebunden, alſo ein in Roſitten aufgeſtellter Rekord kann künftig nur in Roſitten überboten werden. Japaniſche Fernflüge über den Stillen Ozean In japaniſchen Fliegerkreiſen plant man die Organi⸗ ſterung von Flügen über den Stillen Ozean. Die japaniſchen Zivilflieger wollen auf ein Mitwirken der Regierung und der kaiſerlichen Fluggeſellſchaften verzichten. Dieſer Tage wurde eine private Geſellſchaft gegründet, die den Namen Pazifiſche Fluggeſellſchaft erhielt. Bei den Vor⸗ beſprechungen kamen die Flieger über die Wahl des Ozean⸗ flugzeugs ſehr ſcharf an einander. Während ein großer Teil für eine in Japan gebaute Maſchine eintrat, ergab ſich ſchließ⸗ lich eine Mehrheit für ein ausländiſches Flugzeug, wie es Chamberlain zu ſeinem Europaflug benutzt hat. Darauf⸗ hin ſind bereits Anfragen über die Bauart des Flugzeuges an amerikaniſche Firmen von der japaniſchen Geſellſchaft ge⸗ richtet worden. Die finanziellen Bedürfniſſe des Unterneh⸗ mens ſollen durch eine bald verbeitete Werbearbeit im ganzen Lande und durch Propagandavorträge der Flieger befriedigt werden. Als Flugſtrecke iſt die Linte von der nörbdlichſten japaniſchen Hauptinſel Hokkaido nach Seattle in den Ver. Staaten beſtimmt worden. Der Start ſoll, wenn möglich, noch dieſen Herbſt, ſonſt im nächſten Frühjahr erfolgen. Gefängnisſtürmer — London, 17. Aug. Wie aus Bueno Ventura in Colum⸗ bien gemeldet wird, verſuchte dort eine wütende Volksmenge das Gefängnis zu ſtürmen, um einen Häftling zu lynchen. Die Menge bearbeitete die Polizei und das zur Verſtärkung eingetroffene Militär mit Steinen und Knüppeln. Die Ver⸗ teidiger des Gefängniſſes griffen zu den Waffen. In dem ſich entſpinnenden Handgemenge wurden 8Perſonen getötet und zahlreiche verletzt. Aus dem mecklenburgiſchen Landtag In der Dienstagſitzung des mecklenburgiſchen Landtags wurde von den Oppoſitionsparteien, den Deutſchnationalen, der Deutſchen Volkspartei, der Wirtſchaftspartei und den Völkiſchen, der abgeänderte Haushaltplan für 1927 als un⸗ annehmbar abgelehnt. Weiter wurde im Laufe der Sitzung der kommuniſtiſche Mißtrauensantrag gegen den demokratiſchen Miniſter Dr. Möller mit 26:24 Stim⸗ men angenommen. Für den Antrag ſtimmten die Rechts⸗ parteien mit Einſchluß der Antragſteller. Aus der Rede des volksparteilichen Abgeordneten Dr. Gieſicke ergab ſich übri⸗ gens, daß die Verhandlungen zur Schaffung der großen Koalition geſcheitert ſind. Die Volkspartei wolle nicht, ſo unterſtrich der Redner, als ein Anhänger der Demo⸗ kraten gelten, indem ſie, wie dieſe wünſchten, zu den jetzigen drei links gerichteten Miniſtern einen vierten mit möglichſt wenig bedeutungsvollem Reſſort ſtelle.⸗Forderung der Volks⸗ partet ſei die Bildung eines Kabinetts aus zwei Miniſtern der Sozialdemokraten, einen Wirtſchaftler und einen Volks⸗ parteiler. Der Redner der Sozialdemokraten erklärte, er ſehe bei Ablehnung des Haushaltplanes keinen anderen Ausweg als den einer neuen Parlamentsauflöſung. Schanghai aufs neue beoͤroht §London, 17. Auguſt.(Von unſerem Londoner Vertreter.] In Schanghai werden bereits wieder Vorbereitungen ge⸗ troffen. um die Stadt gegen den Einmarſch der chineſtſchen Truppen zu ſchützen. Man befürchtet, daß infolge des Rück⸗ tritts des Generals Tſchangkaiſchek und ſeiner Regierung eine ganze Reihe von kleinen Heerführern ſich als unabhängig erklären und ihre herrenloſen Truppen nach Schanghat marſchieren werden. Insbeſondere iſt man beunruhigt wegen einer Armee von 45 000 Mann, die zur Zeit in Tſchiankiang ſteht und die ſehr wahrſcheinlich durch den Vormarſch der Nordarmee zurückgeworfen werden wird. Eine Konferenz der Militärführer in Schanghai beſchloß bereits, wie der„Daily Telegraph“ meldet, die Barrikaden um die internatio⸗ nale Niederlaſſung zu verſtärken und neue Maßnahmen zu treffen, ſobald chineſiſche Truppen ſich in der Nähe der Stadt zeigen. Die militäriſche Lage iſt zur Zeit unklar. Alles hängt davon ab, ob die Konferenz, die zwiſchen je einem Vertreter der Regierung von Hankau und Nanking in Kinkiant ein⸗ berufen wird, zu einer Einigung der nordchineſiſchen Partet führt. Es iſt durchaus möglich, daß die ſchwere, militäriſche Gefahr, in der ſich die nordͤchineſiſche Armee gegenwärtig befindet, die Einigung trotz der politiſchen Hinderniſſe herbei⸗ führen wird. Am Satto und Vanzeiti Der Oberſte Gerichtshof in Boſton, der die Entſcheidung über das Schickſal von Sacco und Vanzettt zu fällen hat, be⸗ ſchloß, ſeine Entſcheidung erſt am Freitag bekan zu geben. Man will wiſſen, daß innerhalb der Regierung Erwägungen ſchweben, den. Fall aus der Welt zu ſchaffen, ohne daß das Todesurteil vollſtreckt und ohne daß der Prozeß erneut aufgenommen würde. Die Bundesregierung ſoll vor⸗ geſchlagen haben, die beiden Anarchiſten zu deportieren. Die Polizet berichtet, daß in anonymen Drohungen wet⸗ tere Bombenanſchläge gegen hervorragende Perſönlichkeiten und Korporationen im Falle der Hinrichtung von Saecco un Vanzetti angekündigt werden. Eine dieſer Mitteilungen drohe damit, daß im Falle der Hinrichtung in der Newyorker City ein öffentliches Gebäude und ein großer Perſonenbahn⸗ hof in die Luft geſprengt würden. Glücklich verlaufener Flugzengabſturz —Berlin, 17. Aug. Auf dem Truppenübungsplatz Dall⸗ gow⸗Döberitz hat ſich geſtern abend ein gefährlich ausſehender Flugzeugabſturz zugetragen. Der Leiter der Deutſchen Ver⸗ kehrsfliegerſchule, Major a. D. Keller, ſtürzte bei einem Probeflug mit dem Flugſchüler Jarmes infolge eines Ver⸗ gaſerbrandes über dem Flugplatz Staaken mit ſeiner zwei⸗ motorigen Maſchine ab. Trotzdem der Abſturz aus niß 80 Metern Höhe erfolgte und die beiden Flügel bereit brannten, erlitten die beiden Piloten nur leichte Verletzungen, da ſie aus dem Flugzeug geſchleudert wurden, das ſelbſt völlih verbrannte. RNaubmord an einer 80jährigen — Breslau, 17. Aug. Geſtern abend wurde in Breslan die 80fährige Leja ermordet aufge funden. Es liegt zweifellos Raubmord vor. Polniſche Spionage in Litaunen— Vier Todesurteile — Kowno, 17. Aug. Vor dem Kriegsgericht hatte eine Anzahl Perſonen wegen Spionage zugunſten Polens 3 verantworten. Von ihnen wurden vier zum Tode beraetgeg eine weibliche Angeklagte erhielt vier Jahre ſchweren Kerke Jaſzismus und Künſtlerſchaft Die Gewerkſchaft der Geiſtigen— An Dantes Grab— Leben in einer toten Stadt— Das Zelt der Prominenten Von unſerem römiſchen Vertreter Damals, in den Jahren 1919—20, als man bei uns auch auf dem Gebiet der Kunſt Organiſation für das Allheilmittel Hielt, ſchufen improviſterte und echte Revolutionäre an allen Ecken und Enden des Deutſchen Reiches Organiſationen, die unter dem Namen„Künſtlerrat“,„Schriftſteller⸗Gewerkſchaft“ und ſo weiter ein kurzes und ruhmloſes Daſein friſteten. Da in Deutſchland kein Organiſations⸗Zwang beſtand, löſten ſich dieſe Unternehmungen, die etwas Unorganiſierbares organi⸗ ſieren wollten, raſch auf. Bekanntlich ſpielen dagegen im künſt⸗ leriſchen Leben Sowjet⸗Rußlands dieſe Syndikate des Geiſtes Uis auf den heutigen Tag eine große Rolle. Seit das faſziſtiſche Italien im Gewerkſchaftsſtaat das geeianetſte Mittel ſieht, um das Leben der Nation durch und durch mit ſeinem neuen poll⸗ tiſchen Inhalt zu erfüllen, beſchäftigt man ſich auch in Rom mit der Frage einer Gewerkſchaft der Geiſtigen. Aber viel Glück hatte man da nicht. Die Künſtlerſchaft wollte ſich weder unter⸗ ordnen, noch rubrizieren laſſen. Zwei, drei verunglückte ſyn⸗ dikaliſtiſche Verſuche vermehrten nur die Schwierigkeiten. Und ſo gab man allmählich die Hoffnung auf dieſe Form der Orga⸗ niſatton auf, zumal der Faſzismus ja keineswegs auf die Gei⸗ und Künſtler angewieſen war, ſondern dieſe auf n. Aber was in Rom nicht mbalich war, das war immerhin in der Propinz möglich:„I Raduno“,„Die Korporation der Künſtler aller Künſte“ entſtand auf eng begrenztem Boden. Der provinzielle Zuſammenhalt, das gemeinſame Erlebnis der engeren Heimat erwies ſich ſtärker als die nationale Idee, ver⸗ band die Künſtler leichter und raſcher als der Ruf aus Rom. Der bekannte Romanſchriftſteller Antonio Beltramelli iſt der Führer dieſer romagnoliſchen Künſtlerſchaft. Er wird bald der Führer aller regionalen Künſtlerſchaften Italiens ſein. Ihm zur Seite ſteht Giuſeppe Galaſſi, einer der begabteſten jüngeren Kunſtſchriftſteller Jtaliens. Ich lernte dieſen Mann auf einer Reiſe durch Tripolitanien kennen, wo er die Monu⸗ mente der Spätantike mit tiefem Verſtändnis erklärte. Aber Galaſſi iſt nicht nur Archäologe. Er ſteht auch mitten im künſt⸗ leriſchen Leben ſeiner Natton, iſt ſelbſt dieſer Lebendigkeit d echteſter Ausdruck. Er war es, der mich und andere Freunde zur erſten Tagung des„Raduno“, der Gewerkſchaft der Gei⸗ ſtigen, in dieſen Tagen nach Ravenna lud. An Dantes Grab zu Ravenna haben ſich in dieſen die hervorragendſten Künſtler und Schriftſteller Italiens verſammelt und ihren Bund begründet. Und dieſen Bund wiederum in einen anderen großen Bund, den Bund der Bünde, den Faſzismus eingegliedert. Auguſto Turati ſelbſt war aus Rom herübergekommen, um im Namen der faſziſtiſchen Partei dies Geſchenk in Empfang zu nehmen und zugleich der Künſtlerſchaft den Schutz des Regimes an⸗ zubieten. Denn Turati weiß, warum er gerufen worden iſt. Er weiß, daß die Gründer dieſer ſeltſamen Gewerkſchaft bald das Ziel zahlloſer Angriffe ſein werden. Nun will er, Noch eine andere Funktion hat Turati hier: dieſem oder jenem unter der italieniſchen Künſtlerſchaft wiederum den Anſchluß an den Faſzismus— das heißt an die einzige zu⸗ läſſige geiſtige Lebensform— zu verſchaffen. Denn in den Reihen der Verſammelten ſehe ich, neben erprobten Faſziſten, wie es die Führer des neuen Bundes ſind, manchen, der früher anders gedacht hat, der Sozialiſt war oder Frei⸗ maurer oder gar„Quartarelliſt“(d. h. ein Antifaſziſt aus 8 15 des Matteotti⸗Mordes). Und der heute reumütig umkehr „Und eins wird deutlich: nur im Rahmen des Faſzismus iſt im heutigen Italien Kunſt überhaupt möglich. In ſeiner Rede vor der verſammelten Künſtlerſchaft hat Turati die Frage nach einer faſziſtiſchen Kunſt, die hier zu Lande viel diskutiert wird, aufgeworfen, hat aber keinerlei Löſung gefunden. Stiliſtiſch, geiſtig ſcheint Kunſt noch außerhalb des Staates möglich zu ſein(wenn auch nicht gegen den Staat). Praktiſch aber nicht.„Das Mäzenatentum“, ſagt Galaſſi in ſeinem Programm der romagnoliſchen Künſtler,„iſt im Zeit⸗ alter der plutokratiſchen Ziviliſation untergegangen.“ Die einzige Rettung für die Kunſt iſt alſo der Staat— oder, um es auf Italieniſch zu ſagen: der Faſzismus— an deſſen ungeheure Organiſation ſich die Kunſt und der Geiſt an⸗ ee miüſſen, wenn ſie auch in dieſer Welt leben wollen. Neben der praktiſch⸗politiſchen Frage gibt es für die ttalteniſche Künſtlerſchaft natürlich noch ein anderes Problem. Während die größeren Schriftſteller⸗ und Künſtlerbünde Europas(wie z. B. der Pen⸗Klub) heute meiſt international⸗ paztfiſtiſch eingeſtellt ſind, kann dieſer fafziſtiſche„Radund“ natürlich nur national eingeſtellt ſein. Die italieniſche Kunſt, heißt es im Programm des„Raduno“, müſſe„die verlorene imperialiſtiſche Dynamik“ wiederfinden, eine italieniſche Tra⸗ ition pflegen. Und dies Programm wird, wie beſonders die geiſtige Jugend Italiens eingeſtellt iſt, gewiß großen Wider⸗ hall in den Gemütern finden. Denn Tradition haben die Italiener noch immer von Akademie zu unterſcheiden gewußt. Nation und Leben aber ſind für ſie eins. Es bleibt daher ſeltſam, daß dieſe ihre erſte 1 3 1 der Unverwundbare, ſich zum Ziel dieſer Angriffe machen. D f +* Zuſammenkunft im Zeichen des Liktorenbündels in einer de Unlebendigſten und alſo in einer der unitalfeniſchſen Städte ſtattfand. Ravenna iſt eine tote Stadt. 2 Künſtler haben heute Leben in die Tote Stadt gebrache Aber morgen werden die rechten Winkel ihrer grauen Straß 55 wieder genau ſo recht und genau ſo grau ſein wie ſies geſte waren. So provinziell— im unitalieniſchen Sinne. 10 Und nicht nur wegen ihrer Unlebendigkeit möchte 5 Ravenna eine der unitalieniſchſten Städte Italiens nennen ann was dieſe Stadt trotz allem zu einer der intereſſanteſſh Städte Italiens macht, das iſt nicht etruskiſche, nicht römiſ 15 nicht italieniſche, ſondern griechiſche Kunſt. Weder in G Marco zu Venedig, noch in e Griechentum auf italieniſchem Boden uns ſo rein erhalten 9 blieben wie hier. rr⸗ „Es iſt hier nicht der Ort, von dieſen unitalieniſchen Hpe⸗ lichkeiten Italtens zu berichten. Aber immerhin ſei eine 10 merkung erlaubt. Wir beſichtigten Baſiliken, Kirchen iber Gräber unter der hervorragenden Führung des Leiters ravennatiſchen Altertümer di Pietro, der uns in ſein nan Muſeum, in die in der Reſtauration begriffene Kirche Vitale und vor allem zu den neuen Ausgrabungen ſucge die ganz überraſchende Reſultate gezeitigt haben. Ein die des Palaſtes, in deſſen Mauern das römiſche Kaiſertum letzten Stund in Der erſte Schritt war getan, um die Quarkiere des Honoreze und Galla Plaecidia freizulegen, Rapenna um eine gutel, archäologiſche Zone zu bereichern. Da ſtockten die M ſſor Rom desintereſſierte ſich an den Ausgrabungen. Profe di Pietro hat einen ſchweren Stand. tiger Und doch wären dieſe Ausgrabungen lahr piel wich ber⸗ als die Hebung der Schiffe im Nemi⸗See, die Millie nauſches, ſchlingen wird! Aber in Nemi handelt es ſich um Römſſcher in Ravenna aber um Griechiſches. Ich fürchte faſt, daß Nationalismus auch dieſen Unterſchied aufgeſpürt hat. en Aber, wie geſagt, iſt das griechiſche Ravenna in en⸗ Tagen durch die italieniſchen Künſtler zu einer ſehz neral⸗ digen Stadt geworden. Daß Auguſto Turati, der 6 ekretär der Faſeiſten⸗Parteti, den„Radundo“ beſuchte, en ganzen ſtarken romagnoliſchen Faſeismus nach tte vollen Bau vom Beginn des vorigen Jahrhunderts— die Einweihungsfeier ſtatt. Selbſt das Ausland war ver⸗ garn, treten: das dem faſeiſtiſchen Jtalien geiſtesverwandte Ungrage ferner Japan. Ein japaniſcher Vertreter, der mene N zuvor dem Keramikmuſeum im benachbarten Faenza trag ſeiner Regierung japaniſches Porzellan ſprach von faſeiſtiſch⸗japaniſcher Zuſammenarbeit Auf qufleja in das byzantiniſche en ſeines langen Lebens lebte, wurde freigeleng Räveusz, geführt. Im Stadttheater— einem außerordentlich geſchand übergeben, ben 10 e⸗ nt 10 e5 r⸗ n. i⸗ n n er n⸗ l⸗ er r⸗ r⸗= i⸗ + tõ n/ ig rereeKe * „ ererrrreeeee SrrAArrn —— , den 17. Auguſt 1027 Nene Maunheimer Zeitung(Abenb⸗elusgabe) d. Sette. Nr. 879 Exſte Lilße in eimamer Commerfriſche beulhringende deutſche Blätter und Blüten— Aus Großmutters Kräuterkammer— Hausmittel, die auch er Arzt nicht verſchmäht— Deutſchlands Vormacht ſtellung in der Heilmittelerzeugung— Die Geſchichte einer Zuckerwaſſer⸗Verordnung Die überragenden Leiſtungen der deutſchen chemiſchen Wbnrie auf pharmazeutiſchem Gebiete ſind in der ganzen Welt bekannt. Unſere Handelsbilanz ſagt uns auch deutlich enug, daß ſie von aller Welt genutzt und gern bezahlt werden. den, läßt ſich im Auslande dieſen Tribut an die iſche Wirtſchaft gefallen und muß ihn ſogar leiſten, 15 man nichts beſſeres anſtelle der deutſchen Erzeugniſſe zebſt herzuſtellen vermag. Die rührige ſtändige Schaffens⸗ eudigkeit in den Laboratorien der großen Chemiekonzerne, 1 erſt kürzlich wieder mit einem vereinfachten Betäubungs⸗ ittel zur Ermöglichung der Durchführung von Operationen egwortreten konnte, iſt beſtimmt eine der wichtigſten Voraus⸗ lumngen für die Aufrechterhaltung des deutſchen Vorſprunges 3 i‚—— Gebiete und die Sicherung eines unentbehrlichen Möſchuf es ausländiſcher Kapitalien zu unſerem Volksver⸗ aden⸗ Das Leben und Gedeihen nicht nur der Arbeiterſchaft, 5 ern der ganzen Wirtſchaft und Geſamtbevölkerung hängt 11 ſentlich mit von unſerer Vormachtſtellung in der Erzeugung u Heilmitteln ab; denn mit den dafür vereinnahmten abernen wird nicht nur die Arbeitnehmerſchaft entlohnt, wir 85 ſie auch nötig, um Rohſtoffe und Lebensmittel im Auslande kaufen und bezahlen zu können. Ueber den Leiſtungen unſerer chemiſchen Induſtrie in der Ratrict telberſteang und über den immer wieder neuen phan⸗ iſchen Mitteln mit bezaubernden Namen darf man aber alt niemals die Erfahrungen vergeſſen, die ſeit Menſchen⸗ 10 925 mit der Heilkraft deutſcher Pflanzen, be⸗ 52 ers der Blätter und Blütendeutſcher Blumen kam äume gemacht worden ſind. Großmutters Kräuter⸗ Teil der iſt keine überwundene Angelegenheit. Der größte 5 der Aerzte pflegt ja niemals ein ſynthetiſches Heilmittel zuſchreiben, wenn er mit einem natürlichen Heilmittel auf Rden kann und wenn er es überhaupt aus Rückſicht ie ſeeliſche Stimmung ſeines kranken Kunden darf. m 4 50 Rezepten iſt das ſo eine eigene Sache. Ich war ein⸗ Mehideuge eines Vorganges, der meine Achtung vor den einsnaͤinmännern bedeutend erhöht hat, weil dabet gegen 5 15 anſcheinend überaus bedenklichen Zuſtand einer Und ntin nichts anderes als Zuckerwaſſer verordnet wurde. iſt et mit denkbar durchſchlagender Wirkung. Die Geſchichte 4 was beluſtigend und wird vermutlich gerade deshalb bei⸗ 1 gehört werden. Die Hauptrolle ſpielte eine entzückende 88 Dame, die eine ganze große Geſellſchaft in atemloſe Aran e brachte, weil ſie plötzlich von einer unerhört ſchweren bra heit befallen zu ſein ſchien. Wie aus heiterem Himmel gewſz ſie unter ſchmerzerfülltem Aufſchrei im Verlauf einer nicht aufregenden Krokettpartie zuſammen. Eine dieilz ſah man nichts als fliegende Herrenbeine, die ſich um de Kranke bemühten und ſie in einen Liegeſtuhl betteten boer nach dem a berbeizurufen. Fernſprecher ſtürzten, um den nächſten Arzt Der k i i di am, ſah die Dame, richtete einige Fragen an ſie, ſchleder brechender Stimme beantwortet wurden, ließ ſich ver⸗ börte ne Stellen zeigen, die fürchterliche Schmerzen bereiteten, batt geduldig ein ums andere Mal an, was ſich ereignet eſich And wie es gekommen war, machte ein ſehr bedenkliches „D as dbs ſeinen Rezeptblock heraus und ſchrieb und befahl: Die A eöept muß ſofort nach der Apotheke gebracht werden. Bote nfertigung dauert ungefähr eine Viertelſtunde. Der Patie muß unbedingt auf die Anfertigung warten. Die een muß davon dreimal ſtündlich einen Teelöffel werden⸗ Die Anweiſung muß auf das ſtrengſte beachtet an.„„Mit einem Wort: es hörte ſich alles recht bedenklich alle 5 te kleine brünette Dame ſah tapfer um ſich und wehrte Wehmedauernden Bemerkungen mit einem Unterton von errei chte lächelnd ab. Sie ſah reizend gus. Ich perſönlich tragen e beglückt den Auftrag, das Rezeot nach der Apotheke Arzt zu dürfen und— ſchaute hinein, als ich mich mit dem aus dem Garten entfernte. Ich bat ihn, mir zu er⸗ dä benn Aum was für eine Krankheit es ſich handeln könne, opiel Latein hatte ich bei der Hand i 2 e ei der Hand, um zu wiſſen, daß Mebi ſwaſſer und saccharum Zucker heißt. Ich fragte den Juckermatann rund heraus:„Mein Gott! Haben Sie nicht tichti aſſer verordnet?!“ Da vertraute er mir an, daß ich dem doheleſen hätte und daß Zuckerwaſſer, wenn man es mit Hyſter ihm veranſtalteten Brimbortum verahreiche, bei ich chen immer eine ausgezeichnete Wirkung habe; mit z 5 5 ſeine Methode nicht kaputt machen und meine Rolle dann ßerſtem Ernſt ſpielen. Das habe ich auch getan, und ſchlechtpabe ich beobachten können, daß Zuckerwaſſer ein cn glänzendes Heilmittel ſein kann. Kräut ſollen nun aber die Mittel aus Großmutters rkammer auf keinen Fall mit Zuckerwaſſer gegen Hyſterie gleichgeſtellt werden. Wenn der Arzt natürliche Menſchen vor ſich hat, wird er bei Halsent⸗ zündungen zum Gurgeln Salbeitee verordnen. Und in einſamer Sommerfriſche wird jeder natürliche Menſch ſich gern erinnern oder belehren laſſen, daß gegen Magenſchmerzen Pfefferminz⸗ oder Wermuthtee oder Kümmel ganz hervorragende erſte Hilfmittel ſein können, die ſehr oft ſich als ſofortige Linderungs⸗ und Heilmittel bewähren. Da der Menſch ſich am leichteſten im Sommer erkältet, wird er immer froh ſein, daß auch im abgelegenſten Dorf Hol⸗ lunder⸗ oder Lindenblütentee und der als Allheil⸗ mittel geltende Kamillentee zu beſchaffen und wegen ihrer ſchweißtreibenden Wirkung die richtige Hilfe im richtigen Augenblick ſein werden. Malventee und Thymian⸗ aufguß bewähren ſich nach Großmutters Erfahrungen beſtens bei Huſten, Baldriantee wirkt nervenberuhigend und Leinſamen und Heuſamen wird man ſich als Packungen in Ermangelung elektriſcher Heizkiſſen gern gegen rheumatiſche Erſcheinungen gefallen laſſen. Die ein⸗ fachſte Bauernfrau weiß genau, daß die Natur auch für die Kosmetik einige herrliche Dinge ſtets an die Hand liefert. Sie behandelt ihr ſchönes Haar mit Klettenwurzelaufguß und treibt Hautpflege mit den Scheibchen friſcher Gurken und hilft ihr vertrauenden Sommergäſten über die Nachteile des Sonnenbrandes mit kaltem Peterſilien⸗ waſſer raſch und erfolgreich hinweg. Das alles klingt wenig hochtrabend; aber vielleicht wird es mancher Sommer⸗ friſchler und manche Sommerfriſchlerin heute ſchon romantiſch und ebenſo ſpannend finden, ſich mit Aufgüſſen von Blättern und Blüten behandeln zu laſſen. If. Städtiſche Nachrichten Straßenerlebnis Darf ich Ihnen, ſo wird uns aus dem Leſerkreiſe ge⸗ ſchrieben, das Pendaut zu dem Straßenerlebnis mitteilen, das Sie im Dienstag Mittagblatt veröffentlichten? Sie werden aus der nachfolgenden Schilderung erſehen, daß nicht nur die unerzogene Jugend keine Achtung vor dem Alter beſitzt. Auch bei den Erwachſenen haperts in dieſer Beziehung be⸗ denklich. In einer Seitenſtraße in der Innenſtadt ſteht am Rande des Gehweges vor einem Geſchäftshaus ein Kinder⸗ wagen. Die Frau, die zu dem Wagen gehört, tratſcht mit einigen Bekannten. Der Raum zwiſchen Wagen und Schau⸗ iſt vollkommen ausgefüllt, da ſich mehrere Perſonen ie Auslagen betrachten. Ein alter Mann, der ſich nur müh⸗ ſam an zwei Stöcken vorwärts bewegt, erſucht die Frauen in höflicher Weiſe, die Paſſage freizugeben. Wie reagieren nun die Frauenzimmer— ein anderer Ausdruck iſt nicht am Platze— auf die Bitte des Mannes? Sie bleiben ſtehen und überſchütten ihn mit den unflätigſten Beſchimpfun⸗ gen. Es blieb dem Mann nichts anderes übrig, als die Fahrbahn zu betreten, obwohl es lebensgefährlich war, weil ein ungewöhnlich reger Fuhrwerksverkehr herrſchte. Zudem ſtand unmittelbar neben dem Kinderwagen eine Rolle, von der Waren für das Geſchäft abgeladen wurden. Was muß ſich der alte Mann für einen Begriff von der „Bildung“ dieſer Weiber gemacht haben. So etwas will Kinder zu anſtändigen, höflichen Menſchen erziehen. Darf man ſich da wundern, daß die Jugend keine Achtung vor dem Alter mehr hat? Wie wirds denn dem Frauenzimmer, das dem Mann nachrief, er hätte auch ſchon längſt abſchieben können, zu Mute ſein, wenn ihr etwas ähnliches paſſiert, wenn ſie einmal alt und gebrechlich iſt? Ich habe meine Frau, die mir den Vorfall in höchſter Empörung erzählte, getadelt, daß ſie nicht ſofort zum nächſten Schutzmann gegan⸗ gen iſt und ihn aufgefordert hat, die Weiber wegen Ver⸗ kehrsſtörung zu protokollieren. Vielleicht gibt dieſer Vorfall aber auch der Schutzmannſchaft Veranlaſſung, noch ſtrenger als bisher darauf zu achten, daß in verkehrsreichen Straßen nicht Gruppen von Perſonen auf dem Gehweg zu⸗ ſammenſtehen und den Verkehr ſtören. ** * Freiwillig aus dem Leben geſchieden iſt ein verheirateter 48 Jahre alter Schuhmacher, deſſen Frau z. Zt. verreiſt iſt. Der Lebensmüde wurde geſtern infolge Gasvergiftung in ſeiner Wohnung in der Emil⸗Heckel⸗Straße tot aufgefunden. Trunkſucht und zerrüttete Familienverhältniſſe dürften der Grund zur Tat geweſen ſein. Veranſtaltungen Corſo⸗Kabarett. Der Direktion des Corſo⸗Kabaretts iſt es gelungen, für den Monat Auguſt ein Programm zu verpflichten, das in allen Teilen als erſtklaſſig anerkannt werden muß.(Weiteres ſiehe Anzeige im Mittagsblatt.) * Leichenländung. Heute früh wurde die Leiche des am 18. Auguſt im Neckar ertrunkenen Polierlehrlings Arthur Nurſa unterhalb der Jungbuſchbrücke geländet. « Aus dem Wagen gefallen. Heute nachmittag fiel in einem unbewachten Augenblick ein Kind von ungefähr einem Jahr aus dem Kinderwagen und verletzte ſich am Kopf und beiden Händen. Das pflichtvergeſſene Kindermädchen hatte einfach den Wagen, der vor einer Bank in der Auguſta⸗ Anlage ſtand, verlaſſen, um mit einer Freundin auf der an⸗ dern Seite der Straße zu klatſchen. * Briefumſchläge mit unzuläſſigem Aufdruck. Mit Rück⸗ ſicht darauf, daß noch erhebliche Beſtände an Briefumſchlägen vorhanden ſind, die auf der Vorderſeite über das zugelaſſene Maß mit Aufdrucken verſehen ſind, wurde die Friſt zum Auf⸗ brauch ſolcher Umſchläge bis zum 1. Oktober 1928 verlängert. Die Gefahren des elektriſchen Stromes Im Jahre 1926 haben ſich nach dem Jahresbericht des bad. Gewerbeaufſichtsamtes in Baden in gewerblichen Betrieben 82 Unfälle durch elektriſchen Strom ereignet, deren 18tödliche und zwar 6 an Hochſpannungs⸗ und 12 an Niederſpannungsanlagen. Die letzteren waren in der Haupt⸗ ſache an ſchlecht iſolierten Lichtleitungen, Faſſungen, Handlam⸗ pen und an Hausanſchlüſſen entſtanden. Nimmt man an, daß die Zahl der tödlichen Unfälle an Niederſpannungsanlagen in landwirtſchaftlichen Betrieben ebenſo hoch war— was bei der ausgedehnten Verwendung der Elektrizität in der badiſchen Landwirtſchaft zutreffend erſcheint— ſo ergibt ſich die Not⸗ wendigkeit, die weiteſten Kreiſe auf die große Gefahr bei der Berührung blanker oder ſchlecht iſolierter Teile von Nieder⸗ ſpannungsanlagen aufmerkſam zu machen. Leider beſteht nämlich immer noch der verhängnisvolle Irrtum, daß die Niederſpannung immer und überall ungefähr⸗ lich ſei und doch beweiſen die zahlreichen Unfälle das Gegen⸗ teil, ja es ſcheint ſogar ſo, daß bei ungünſtigen Umſtänden die Berührung von Niederſpannungsleitungen meiſtens den Tod herbeiführt, während die Einwirkung von Hochſpannungen auf den menſchlichen Körper häufig nur ſchwere Verbrennungen bei vorübergehender Bewußtloſigkeit hinterläßt. Jedenfalls iſt die zahlenmäßige Größe der Spannung nicht ausſchlag⸗ gebend für den Erfolg der Einwirkung. Dieſer hängt viel⸗ mehr von der Oertlichkeit und der Perſönlichkeit ab. Die Oertlichkeit wird dann gefährlich, wenn dem Strom durch irgend einen Leiter der Weg durch den menſchlichen Körper zur Erde frei gemacht wird, das iſt z. B. dann der Fall, wenn der Menſch bei der Berührung der Niederſpannung auf feuch⸗ tem Boden ſteht oder einen Metallteil(Eiſenplatte, Zentral⸗ heizung, Waſſer⸗ oder Gasleitung und dergl.) berührt. So ſind die meiſten der erwähnten Unfälle in Ställen, Kellern und Metzgereien entſtanden. Deshalb kann nahezu jede gebräuch⸗ liche Spannung unter ungünſtigen Umſtänden lebensgefähr⸗ lich werden. Daraus eragibt ſich die Forderung: 1. Es ſollen nur Fachleute an elektriſchen Leitungen arbeiten. Keine Pfuſcharbeit! 2. Das beſtmöglichſte Material linsbeſondere in feuchten Räumen(Kellern, Ställen, Küchen uſw.) zu verwen⸗ en. 3. Dießſolierungen in regelmäßigen Abſtänden zu überprüfen und blanke oder ſchlecht iſolierte Teile, auch Schalter. Faſſungen und dergl. unverzüglich neu zu iſolieren, abzudecken oder auszuwechſeln. 4. Jede Berührung blanker oder ſchlecht iſolierter Teile zu vermeiden. Tritt trotzdem ein Unfall ein, ſo kommen als erſte Hilfe⸗ leiſtungen ſofort angeſtellte, ununterbrochen und genügend lang durchgeführte Wiederbelebungsverſuche in Frage. In dieſem Zuſammenhang ſei auszugsweiſe ein Runderlaß des Reichsverſicherungsamtes erwähnt, der folgendermaßen lau⸗ tet:„Die Erfahrungen haben gezeigt, daß bei Unfällen durch elektriſchen Strom ein Erfolg der Wiederbelebungsverſuche nur dann zu erwarten iſt. wenn mit dieſen Verſuchen ſofort am Unfallort ohne Verzögerung begonnen wird. Der Ver⸗ unglückte ſoll nur aus dem Gefahrenbereich gezogen werden. Auch ſoll nicht durch Heranrufen weiterer Hilfe oder Herbei⸗ ſchaffen von Decken, Unterlagen und dergl. Zeit verſäumt werden, vielmehr iſt mit den Wiederbelebungsverſuchen ſofort zu beginnen. Ferner dürfen die Wiederbelebungsverſuche nicht zu früh eingeſtellt werden. Sie ſind mindeſtens zwei Stunden durchzuführen, wenn ein Erfolg nicht bereits früher eintritt.“ P. A. G des Geiſtes. Der Beſuch der Schriftſteller und Künſt⸗ S Grabe Dantes gab der Feier einen beſonderen Sinn. Aſchen er fand draußen am Meer, im berühmten ravenna⸗ Zelt a intenwald ein Feſteſſen ſtatt. Unter einem großen Annvoll„Segeltuch war der Tiſch gedeckt: ſo einfach und ſo e man vielleicht nur in Italien den Tiſch decken ſaßen 5 nd unter dem großen Zelt, das Meerwind bewegte, Korbfl et herrlichen Fiſchgerichten und Landwein in bauchigen ler Tuaſchen die Prominenten Italiens. Politiker und Künſt⸗ des 8 neben Maſcagni. Arnaldo Muſſolini, der Bruder ging!vone neben Panzini. Und die Jugend im Swarzhemd n Tiſch zu Tiſch, Autogramme ſammelnd, Alle Auto⸗ gramme die von Fie die ſie erhalten konnte. Von faſziſtiſchen Führern und Un Dichtern, Muſikern, Malern. Denn ſte empfand den terſchi 4 Menſchened nicht mehr, der wohl doch zwiſchen dieſen beiden enſchenarten auch in Italien beſtehen blenbt Eckart Peterich. 75 Jahre Germaniſches Muſeum 80 Von Kurt Meyer⸗Rotermund E muſeumg ründungsgeſchichte des Germaniſchen National⸗ 1852,% liegt zeitlich beträchtlich vor dem 17. Auguſt ſchichts⸗ n dem in Dresden die Verſammlung deutſcher Ge⸗ ſpäteren—55 Altertumsforſcher unter Vorſitz des Prinzen, beſchloß Wie 95 Johann von Sachſen, jene vaterländiſche Tat das G e das einzigartige Deutſche Muſeum in München, bere von Miller in Jahren langer Hingabe vor⸗ derdankt 87855 ſchöpferiſchen Einzelperſönlichkeit ſein Daſein Nannes: fauch das Nürnberger Inſtttut das Werk eines Rlenum d es Freiherrn von und zu Aufſeß. Das Vorſtand 855 Gelehrten genehmigte die Satzungen, wählte ßerg als owie Verwaltungsausſchuß und beſtimmte Nürn⸗ 5 ſelbſtlof s des Muſeums,— die Grundlagen hatte aber Geſchlecht er, Beharrlichkeit der einem uralten fränkiſchen niſchen uſeeproſſene Edelmann gelegt. ſeinen ee gewidmetes Gedenkblatt muß gebührend Eiltenreligufer zuerſt verzeichnen. Als Sammler don Fa⸗ inn, legte Aufbeginnend begabt mit lebhaftem hiſtoriſchen gud kultur ſchich ſchon früh den Grundſtock zu dem kunſt⸗ Lachſt dedentſac tlichen Schatz des ſpäteren Muſeums. Wertſchätzun weil richtunggebend, war für ihn die hohe Tudwig 5 ie er beim die Künſte fördernden König ſchges die in 85 n Bayern genoß. Dieſer gab ihm eines lben früher d er Folge ſo fruchtbare Anregung:„Ich habe ieſes in Prag be eunſch gehabt, daß auch in Bayern, wie ereits beſteht, Beſitzer von merkwürdigen Ein dem Germa⸗ Gegenſtänden ſolche mit Vorbehalt ihres Eigentums in einem öffentlichen Lokal zur gemeinſamen Beſchauung und Be⸗ lehrung aufſtellten; mancher verborgene und ungenützte Schatz würde hierdurch nützlich werden. Ihre Sammlungen, Herr Freiherr, ſetzen Sie in den Stand, ein ſolches nützliches Unternehmen zu begründen. Bamberg ſcheint hierfür ein ganz geeigneter Platz, wenn nicht die Eigentümer, welche zu einer ſolchen Sammlung beitragen, einen anderen Ort vor⸗ ziehen, und Sie würden ſich ein bleibendes Verdienſt erwer⸗ ben, wenn es Ihnen gelänge, eine ſo gemeinnützige Anſtalt ins Leben zu rufen. Ich kann nicht zweifeln, daß Sie leicht Teilnehmer finden werden.“ Dieſer ebenſo ehrenvollen wie einſichtigen Königsworte hat ſich Aufſeß ſtets dankbar erinnert und ſie als hauptſäch⸗ lichen Anſtoß zu ſeinem groß gedachten Muſeumsplan ge⸗ wertet. In ſeinem idealen Vorhaben wurde der noch jugend⸗ liche Freiherr einerſeits beſtärkt durch das von den Roman⸗ tikern neu entfachte vaterländiſche Gefühl und die demgemäß aufgeblühte Geſchichtsſchreibung. Andererſeits hatte er blu⸗ tenden Herzens miterlebt, wie gerade in der Bieder⸗ meierzeit wertvolle Stücke früherer Jahrhunderte reſtlos zu Grunde gegangen waren.„Man trat der Vorzeit, die man zu lieben vorgab, nicht mit Pietät gegenüber, ſondern mit dem Beſſerwiſſen einer weiter gebildeten Zeit, der Grundſatz der Stilreinheit, den man verkündete, brachte die Verwüſtung, die bis dahin aus reinem Vandalismus geübt worden war, erſt in ein richtiges Syſtem.“(Max von Boehn). Und ſo wurde auf Abbruch verkauft, was man nicht wiederherſtellen wollte oder konnte. Aufſeß erkannte, daß es dringend nötig war, durch eine Organiſation, durch einen großen Verein von Altertumsfreunden dem barbariſchen Unverſtande Ein⸗ halt zu tun und die Denkmäler deutſcher Vorfahren ſicher zu ſtellen. ZJur Verwirklichung ſeiner Abſichten diente der„An⸗ zeiger für Kunde des deutſchen Mittelalters“, der im Jahre 1832 unter Aufſeß' Leitung in München zum erſten Male er⸗ ſchien. Im gleichen Jahre ſiedelte der Herausgeber nach Nürnberg über, um der Stätte ſeiner Verehrung näher zu ſein. Im nächſten Jahre trug er dort einer Verſammlung von Kunſt⸗ und Altertumsfreunden ſeine organiſatoriſchen Ziele vor und erreichte die Gründung einer„Geſellſchaft für Erhaltung der Denkmäler älterer deut⸗ ſcher Geſchichte, Literatur und Kunſt.“ Dieſer Vereinigung, die in wenigen Tagen auf 160 Mitglieder an⸗ wuchs, ſtellte Aufſeß ſeine eigene reichhaltige Kunſt⸗ und Altertumsſammlung zur Verfügung und ließ ſich in ſeiner Lebensarbeit zwar hemmen, aber nicht entmutigen, als im Jahre 1833 der gefürchtete ſatiriſche Schriftſteller Karl Hein⸗ rich Ritter von Lang in Ansbach den„hiſtoriſchen Rieſen⸗ — verein in Nürnberg“ bei der wiſſenſchaftlichen Welt in Miß⸗ kredit zu bringen ſuchte Trotz der Widerſacher arbeitete die Entwicklung für die Idee des Herrn v. Aufſeß, indem die Zahl der gelehrten Ge⸗ ſellſchaften unaufhörlich anwuchs und der Gedanke des Zu⸗ ſammenſchluſſes immer unabweisbarer wurde. Die erſte Ver⸗ ſammlung der deutſchen Rechtsgelehrten, Geſchichts⸗ und Sprachforſcher, die von Ranke, Pertz, Jakob Grimm u. a. auf den 24.—26. September 1846 nach Frankfurt am Main ein⸗ berufen worden war, fand bei ihrem Zuſammentreten ein das Muſeum überzeugend befürwortendes„Sendſchreiben“ aus Aufſeß' Feder vor. Auf der nächſtjährigen Germaniſten⸗ Tagung in Lübeck war der Autor perſönlich Anwalt ſeiner Sache und erzielte dort die Einſetzung einer ſeine Pläne prü⸗ fenden Kommiſſion. Die Dresdener Germaniſten⸗Zuſammen⸗ kunft von 1852 brachte endlich die Entſcheidung. Die Enttäu⸗ ſchungen vieler Jahre wurden wettgemacht, ſchönſte Genug⸗ tuung war es, als Prinz Johann, der Vorſitzende, die denkwürdigen Worte ſprach:„... wenn demnächſt der An⸗ reger unſerer heutigen Verſammlung, der Freiherr von Auf⸗ ſeß, durch ſeinen Vorſchlag zur Gründung eines Deutſchen Muſeums ſich ein neues Verdienſt um die vaterländiſche Altertumskunde erworben hat, ſo gab die Verſammlung, in⸗ dem ſie ſeine Beſtrebungen durch einſtimmigen Beſchluß gleichſam mit den ihrigen identifizierte, ihm ein glänzendes Anerkenntnis ſeines Verdienſtes.“ Hiernach genehmigte die bayeriſche Regierung das Nürnberger Inſtitut als eine mit allen Rechten einer juriſtiſchen Perſon ausgeſtattete Stiftung zum Zwecke des Unterrichts. Die deutſche Bundesverſamm⸗ lung zu Frankfurt erkannte das Unternehmen als eine natio⸗ nale Anſtalt an und empfahl ſie allen Bundesſtaaten zur Unterſtützung. Am 15. Juni 1853 erfolgte die feierliche Er⸗ öffnung. Vier Jahre ſpäter erlangte das Muſeum durch Kauf des ehemaligen Kartäuſerkloſters zweckentſprechende Räumlichkeiten. Im Jahre 1862 ſchied Freiherr von Aufſeß aus dem Vor⸗ ſtand des Muſeums, wußte ſich aber bis zu ſeinem Hinſcheiden am 6. Mai 1872 den Einfluß auf ſeine Schöpfung zu bewahren. Sein Nachfolger ward der Geheime Juſtizrat Ludwig Andreas Jakob Michelſen, ein geborener Schleswig⸗Hol⸗ ſteiner, deſſen Amtsführung nur zwei Jahre dauerte. Von 1866 bis 1892 leitete der frühere Grazer Profeſſor Auguſt Eſſenwein das Muſeum. Von 1894—1921 war es dem Prof. Dr. Bezold anvertraut, dem früheren Konſervator am Baye⸗ riſchen Nationalmuſeum. Heute iſt der aus Wolfenbüttel (bei Braunſchweig) ſtammende Dr. Heinrich Zimmermann Vorſtand. Die wiſſenſchaftliche wie nationale Bedeutung des Germaniſchen Muſeums zu rühmen, erübrigt ſich. * ſonſtige Fahrniſſe 4. Seite. Nr. 376 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Mittwoch, den 17. Auguſt 1927 Aus bem Lande r. Aus dem Kreisgebiet Mosbach, 14. Aug. Der Bezirks⸗ Buchen ſchließt für das Rechnungs⸗ ahr 1926ʃ27 mit 219 000/ Einnahmen, 201 000„ Ausgaben, 18 000 Kaſſenvorrat und 34000 Reinvermögen ab. Der Voranſchlag 1927/8, der in Einnahme 120 000 /, in Ausgabe 187 000/ ſieht, bei einem ungedeckten Aufwand von 67 000 41 eine Umlage von 8 Pfg. je 100/ Steuerwert vor.— Der Wohnungsverband Buchen ſchließt für 1926/27 mit 90 000% Einnahmen, 72 000/ Ausgaben, 17 000 /¼ Kaſſenvor⸗ rit und 62 000/ Reinvermögen ab. Der Voranchlag 1926/7 balanciert mit 112 700„. Zu Wohnungsbauzwecken wurde ein Darlehen von 150 000/ aufgenommen. L. Kirrlach, 16. Aug. Das goldene Jubiläum der Freiw. Feuerwehr wurde durch ein Jeſtbankett am Samstag eingeleitet, wobei durch den 1. Kommandanten Schuhmacher, dem Landwirt Friedrich Schuhmacher, einem Gründer der Wehr, das Verdienſtkreuz für 50jährige aktive Mitgliedſchaft überreicht wurde. Der Feſtzug am Sonntag umfaßte 28 Wehren der Umgebung, die ſich erfolg⸗ reich an den verſchiedenen Uebungen beteiligten. Am Nach⸗ mittag ergriff nach der vom Bürgermeiſter Schuhmacher ausgeſprochenen Begrüßung der Gäſte Kaufmann Martus das Wort zur Feſtrede, in der auf die Geſchichte der Kirr⸗ lacher Wehr einging. * Karlsruhe, 13. Aug. Am Mittwoch abend ſtießen an der Durlacherallee ein Motorrad und ein Laſtauto zuſammen. Der Fahrer des Motorrades erlitt einen Wadenbeinbruch, der Beifahrer einen doppelten rechten Unterſchenkelbruch.— Am Dienstag abend brachte in einem Hauſe der Zähringerſtraße eine Frau einem Schneider mit einem Raſiermeſſer eine Schnittwunde im Genick bei und verletzte ihn ſo erheb⸗ Lich, daß er ins Krankenhaus gebracht werden mußte. * Karlsruhe, 16. Aug. Die goldene Hochzeit feierten Oberrechnungsrat a. D. Georg Schwaninger und Frau Lina, geb. Becker. Herr Georg Schwaninger iſt 1850 in Bruchſal geboren. 1874 trat er als Kammeraſſiſtent in den badiſchen Staatsdienſt, wurde 1877 bei der Domänendirektion Karlsruhe Reviſionsaſſiſtent, 1884 Reviſor, 1896 Rechnungs⸗ rat, 1902 Vorſtand des Kontroll⸗Büros, 1904 Oberrechnungs⸗ rat. Im Jahre 1919 trat er in den Ruheſtand, blieb aber noch im Dienſt bis 1. Juli 1923. Herr Schwaninger iſt Veteran des Krieges 1870/71 und des Weltkrieges. Den Feldzug 1870/71 machte er als Einjährig⸗Freiwilliger mit. 1875 wurde er Reſerve⸗Leutnant beim Infanterie⸗Regiment Nr. 111, 1884 Oberleutnant, 1893 Hauptmann und 1916 Major. Verdienſte hat ſich Herr Schwaninger erworben um die Pflege der Kameradſchaft in den Militärvereinen. Er war jahre⸗ lang Vorſitzender des Karlsruher Militärvereins und Gau⸗ vorſitzender der vereinigten Militärvereine. Seine Verdienſte in dieſer Sache wurden anerkannt durch ſeine Ernennung zum Ehrenmitglied und Ehrenvorſitzenden der Vereine. Auch am politiſchen Leben nahm Herr Schwaninger im früheren Leben regen Anteil. So vertrat er in vorderer Reihe die Ziele der Nationalliberalen Partei, die ihn auch als Stadt⸗ verordneten in das Stadtparlament entſandte. Trotz ſeines ——— Alters iſt Herr Schwaninger noch außerordentlich rüſtig. FIllingen, 16. Aug. An Mariä Himmelfahrt brach abends in der Scheuer des Landwirts Richard Knäbel Feuer aus das infolge der reichen Heu⸗ und Strohvorräte gute Nahrung fand. Das Vieh konnte gerettet werden. Maſchinen und verbrannten. Die raſch herbeieilende Feuerwehr konnte den Brand auf ſeinen Herd beſchränken. ſein, Brand ſoll durch ſpielende Kinder verurſacht worden ein.— * Bühl, 16. Aug. Die Stadt Buenos Aires hat beſchloſ⸗ ſen, dem Präſidenten Rivadavia ein Rieſendenkmal zu er⸗ ſtellen. Der Monumentalbau, der 70 Meter lang, 14 Meter breit und 8 Meter hoch werden ſoll, wurde von einem ſpa⸗ niſchen Profeſſor entworfen. 400 Kubikmeter Granit der dazu benötigten Bauſteine ſind bei den Schwarzwälder Gra⸗ nitwerken in Bühl beſtellt worden und werden alle zwei Mo⸗ nate ſerienweiſe nach Buenos Aires verſchifft. * Pforzheim, 16. Auguſt. Das 70fährige Arbeits⸗ jubiläum konnte dieſer Tage der Vergolder Klü m pp etern, Er kam im 15. Lebensjahr hierher in die Lehre, als forzheim noch 10 200 Einwohner zählte. Er wird im nächſten Monat 85 Jahre alt. O Stockach, 17. Aug. Nur noch wenige Wochen trennen uns von dem Regimentstage des ehem. Reſ.⸗Inf.⸗ Regts. 111, am 27. und 28. Auguſt. Die Vorbereitungen für das Feſt ſind ſoweit gediehen, daß die Kameraden aus allen Gauen des Deutſchen Reiches eines würdigen Empfan⸗ ges verſichert ſein dürfen. Stolz erhebt ſich der Gedenkſtein in unſerem herrlichen Stadtgarten. Um die Arbeit des Quar⸗ tierausſchuſſes an den beiden Feſttagen zu erleichtern, wird es notwendig ſein, daß die Anmeldebogen noch raſcher als bisher eingeſandt werden, denn nur ſo iſt eine ſichere Ab⸗ wicklung des Feſtes gewährleiſtet. Beſondere Aus der Pfalz Die Milchpreisfrage in der Pfalz * Neuſtadt a.., 14. Aug. Die Kreisbauernkammer der Ffalz teilk mit:„Nach den Berichten der Tages⸗ geitu. über die Milchpreisfrage, die in der letzten Voll⸗ ſitzung der Kreisbauernkammer Pfalz behandelt wurde, könnten falſche Vorſtellungen bezüglich der Stellungnahme der Kammer zur Erhöhung des Milchpreiſes erweckt werden. Demgegenüber muß aber betont werden, daß die Kammer in ihrer Geſamtheit eine Erhöhung des Milchpreiſes für not⸗ wendig hielt, denn der Erzeugerpreis, wie er bisher bezahlt wurde, iſt ganz und gar unrentabel und zum Teil weit von den Geſtehungskoſten entfernt. Es handelt ſich demnach in der angeführten Sitzung um die Frage, in welcher Form man der Erhöhung des Milchpreiſes zuſtimmen ſoll. Soll all⸗ gemein einer Erhöhung von einigen Pfennigen das Wort ge⸗ redet oder ſoll ein Mindeſtſtallpreis vereinbart werden? Man entſchloß ſich, letzterem Vorſchlag zuzuſtimmen und gedachte ſolchen Gebieten wenigſtens einigermaßen zu helfen, die bisher beträchtlich unter 20 Pfennig für einen Liter Milch erhielten.“ * * Ludwigshafen, 14. Aug. Im Monat Juli ging die [Ludwigshafener Index⸗Ziffer von 154,0 auf 153,4 oder um 0,4 Prozent zurück. Die größte aller Gruppen, die [Gruppe Ernährung, gibt mit einem Rückgang um 1,4 Proz. wieder den Ausſchlag. * Speyer, 13. Aug. Donnerstag vormittag wurde eine abends zuvor aus der Richtung Germersheim angetriebene Leiche im Berghauſener Altrhein geländet. Sie hat etwa 14 Tage im Waſſer gelegen. Es handelt ſich um eine ſetwa 25 bis 35 Jahre alte, 1,65 Meter große Mannsperſon mit ſchwarzem Haar, die rote Badehoſe und an der linken Hand am kleinen Finger einen goldenen Ring mit dunkel⸗ rotem Stein trug. Weitere Merkmale konnten nicht feſtgeſtellt werden. Die Leiche wurde in das hieſige Leichenhaus des alten Friedhofes gebracht. Wie verlautet, ſoll es ſich um den am 7. Auguſt bei Raſtatt ertrunkenen 24 jährigen Otto Klefenz aus Ettlingen(Baden) handeln. Bad Dürkheim, 13. Aug. Das Weingut Rudolf Bart hielt im Saale der Winzergenoſſenſchaft eine Wein⸗ verſteigerung des Jahrganges 1926 ab. Es koſteten die 1000 Liter Kloſterberg Riesling 1230 und 1270 ¼/, Feuerberg Riesling 1380, Letten⸗Proppelſtein 1400, Heidfeld⸗Schmalen⸗ pfad 1640, Heidfeld Riesling 1520, Schlammberg 1460, Kohnert⸗ Rüſſel 1820, Schwarzer⸗Riesling 1420 /. Von den gezuckerten Rotweinen erhielten Feuerberg 890, St. Laurent 1000 l/. * Böhl, 13. Aug. In der letzten Nacht vernichtete ein Brand die Scheuern des Landwirts Johann Ebart und Johann Zercher. Da die Ernte bereits eingebracht war, iſt der Schaden bedeutend. Ebart ſoll nicht verſichert ſein. * Albisheim, 13. Aug. Am Donnerstag Abend entſtand plötzlich in dem fahrenden Perſonenauto des Herrn Knorr aus Rittersheim Feuer. Die Flammen erfaßten im Nu die beiden Inſaſſen Knorr und Stauffer vom Bolanderhof. Herr Füller aus Albisheim rettete die Herren vom Tode. Beide Inſaſſen erlitten erhebliche Brandwunden. * Rülzheim, 14. Auguſt. Samstag nacht brach in der Oel⸗ mühle des Mühlenbeſitzers Joſ. Herr auf bisher unaufgeklärte Weiſe ein Brand aus, dem in kurzer Zeit die Mühle zum Opfer fiel. Durch das raſche Eingreifen der Ortsfeuerwehr konnte ein Uebergreifen des Feuers auf andere Gebäude ver⸗ hütet werden. Der Schaden iſt bedeutend. Lingenfeld, 14. Auguſt. Ein hieſiger Ehemann, der in einer Wirtſchaft dem Wein und Bier etwas zu ſtark zuſprach, verſetzte ſeiner Frau, die ihn nach Hauſe führen wollte, ohne Grund einen Stoß auf die Bruſt, ſodaß ſie hinſtürzte und das linke Beinbrach. :: Neupfotz, 14. Auguſt. Am Sonntag fand hier die feier⸗ liche Einweihung der zum Andenken an die im Welt⸗ krieg gefallenen Gemeindebürger auf dem hieſigen Friedhof errichtete Kriegergedächtniskapelle ſtatt. Das Er⸗ eignis wurde von der geſamten Bürgerſchaft würdig gefeiert. :: Landau, 16. Auguſt. Am Sonntag abend ſtieß an der Ecke Kirch⸗ und Weißquartierſtraße ein Motorradfahrer mit einem Laſtkraftwagen zuſammen, wobei die beiden Motorrad⸗ fahrer in weitem Bogen kopfüber zu Boden flogen und mit ſchweren Verletzungen in das Krankenhaus überführt werden mußten. Es handelt ſich um zwei Landauer, den Sohn des Fuhrunternehmers Lergermüller und den Sohn des Gaſtwir⸗ tes Sona. Lergermüller kam als Lenker des Rades noch alimpflich davon, während Sona mit einer ſchweren Gehirn⸗ erſchütterung bedenklich darniederliegt. die 22jährige Wilhelmine König in der Sonntagſtraße aus dem Fenſter des zweiten Stockwerkes der elterlichen Wohnung auf die Straße. Sie erlitt erhebliche Ver⸗ Grund ſoll in Furcht vor Strafe zu ſuchen ſein. Im Schalten der Wolkenkratzer 60) Ein Roman aus dem modernen Newyork Von Erich Frieſen (Nachdruck verboten.) Ein halbes Jahr darauf brach der Krieg aus. Mein Sohn kam zurück nach Deutſchland. Als Deutſcher wollte er die Ehre des Vaterlands verteidigen helfen. Er wurde ver⸗ wundet. Wieder geheilt. Und nochmals verwundet. Er hat ſeine Pflicht als guter Deutſcher getan. Als der Krieg be⸗ endet war— als Throne und Thrönchen ſtürzten— auch mein Miniaturthron, der kaum ein Thron genannt werden konnte— fing mein jüngerer Sohn, der ſich im Krieg wacker gehalten hatte, ſein altes Bummelleben wieder von vorne an. Er konnte oder wollte ſich an die neuen Verhältniſſe nicht gewöhnen. Lehnte es ab, einen Beruf zu ergreifen, um ſich, wie ſeine Mitbürger, zu ernähren. Er fühlte ſich noch immer Prinz' und pochte auf ſeine eingebildeten Rechte. Mein älterer Sohn war mit Leib und Seele Republikaner— Die alten Streitigkeiten brachen von neuem los. Ver⸗ ſtärkt durch die inzwiſchen eingetretene Umwertung aller Werte. Dies veraulaßte Norman, ſo bald es ging, der Hei⸗ mat den Rücken zu kehren— für immer— wie er ſagte. Und ſich jenſeits des großen Waſſers eine Exxiſtenz zu gründen. Er legte ſeinen alten Adel ab. Und heißt ſeit der Zeit nur Schwarzburg— oder vielmehr Blackburgh Ich hörte wenig von ihm. Doch je älter ich wurde, umſo mehr bedauerte ich das Zerwürfnis. Zumal mein jüngerer Sohn mir auch fernerhin mehr Kummer als Freude bereitet. Ich ſchrieb vor einiger Zeit an Norman. Bat ihn, die Ver⸗ gangenheit zu vergeſſen und wieder heimzukehren. Er ſchlug mir meine Bitte ab. Er ſei mit ſeinem jetzigen Loos zufrie⸗ den. Ein Buch von ihm habe bereits großen Erfolg gehabt und mache ihn unabhängig von Zuſchüſſen aus der Heimat. Und von ſeinem nächſten Werk verſpreche er ſich noch größeren Erfolg. Er bleibe, wo er iſt—— Da erhalte ich vor vierzehn Tagen ein ausführliches Te⸗ legramm von dem Politzei⸗Inſpektor Barns, deſſen ich mich von damals noch gut erinnerte. Und das mich von der be⸗ drohlichen Lage unterrichtete, in die mein Sohn ohne ſeine Schuld gekommen war. Ich nahm das nächſte von Hamburg abgehende Schiff, um meinem Sohn nahe zu ſein. Und— wenn nötig— ihm zu helfen.... Und nun, meine Herren, urteilen Sie ſelbſt, ob Sie einen Mann wie meinen Sohn mehr zu ſagen.“ Eine leichte Verbeugung nach dem Gerichtshof hin— der fürſtliche Zeuge nimmt wieder Platz. Und Dr. Welham ergreift das Wort zu einem kurzen Nachtrag: „Man hat an dieſer Stelle ſoyiel von der hohen Achtung geſprochen, die der Ermordete und Miſter Uriel Higgins, ſo⸗ wie überhaupt das ganze Haus Higgins, genießen. Ueber Juſſuf Zigad will ich weiter kein Wort verlieren. Der Mann iſt tot. Ueber unſeren hochgeachteten Mitbürger Uriel Hig⸗ gins, Giftgas⸗Corporation—“er legt beſonderen Nachdruck auf das letzte Wort, während etwas wie Humor in ſeinen jovia⸗ len Zügen aufzuckt—„werden Sie demnächſt Näheres hören. Auch über Zweck und Ziel ſeiner letzten Geſchäftsreiſe. Vorläufig möchte ich nur beantragen, ſeinen älteſten Sohn, Miſter Edward Higgins als Zeugen zu vernehmen.“ Etwas verwundert gibt der Vorſitzende ſeine Zuſtimmung. Higgins ſen. wie jun., die beide im Hintergrund, den Augen der Menge verborgen, dem Gang der Verhandlung folgten, fahren empor. Higgins ſen. iſt aſchfahl im Geſicht. Die Andeutungen über Zweck und Ziel ſeiner letzten Reiſe gingen ihm an Galle und Leber. Higgins jun. aber ſchreitet ſtolz nach vorn. Was will der Kerl von ihm? „Kennen Sie dies hier?“ Dr. Welham hält ihm eine Kriſtallphiole unter die Naſe. „Und dies hier?“ Zwei Taſchentuchfetzen wedeln vor ſeinen Augen. Edward Higgins wird kreidebleich. „Was— was ſoll das?“ Ich frage Sie, Zeuge: kennen Sie dieſe beiden Gegen⸗ ſtände?“ „Ich— ich weiß nicht——“ ſtammelt Higgins jun. 79 6— Sicherheit ſcheint bedenklich ins Hintertreffen geraten zu ſein. Der Staatsanwalt aber fährt auf: „Das gehört ja gar nicht hierher!“ „Mit derſelben Logik wie ſeitens des Herrn Staats⸗ anwalts vorhin die Verdächtigung des Angeklagten auf Grund der Tatſache, daß er— Eingewanderter iſt!“ lautet die prompte Replik.„Ich wollte nur andeuten, daß mau Ausländer und ein Ehrenmann ſein kann. Ebenſo wie In⸗ länder und das Gegenteil! Ich danke dem Herrn Zeugen Higgins. Weiteres in dieſer Sache—“ er hält das Flakon und die beiden Leinenfetzen hoch—„demnächſt!“ 0 * Kaiſerslautern, 13. Aug. Geſtern Abend ſtürzte ſich letzungen und mußte in die Klinik verbracht werden. Der eines gemeinen Verbrechens für fähig halten. Ich habe nichts Nachbargebiete Notſtandsmaßnahmen für die Unwettergeſchädigten SsW. Darmſtadt, 16. Aug. Dieſer Tage fand die erſte Sitzung der zur Durchführung der Notſtandsaktton für die Unwettergeſchädigten beim Miniſterium für Arbeit und Wirt⸗ ſchaft eingeſetzten Kommiſſion ſtatt. Infolge der in den Krei⸗ ſen Schotten und Lauterbach inzwiſchen niedergegangenen Un⸗ wetter, die außer namhaften Schäden insbeſondere an den Halmfrüchten erhebliche Gebäudeſchäden verurſacht haben, mußten die in Ausſicht genommenen Notſtandsmaßnahmen auch auf mehrere Gemarkungen der Kreiſe Schotten und Lauterbach ausgedehnt werden. Bei der Sitzung der Kom⸗ miſſion wurde feſtgeſtellt, daß, mit Ausnahme in Oberheſſen, die Feſtſtellung der Schäden nahezu beendet iſt, ſodaß alsbald an die Schadensregulierung herangegangen werden kann, wo⸗ zu allerdings erhebliche Mittel erforderlich ſein werden. Es wurde als wünſchenswert bezeichnet, daß die bis jetzt im Lande geſammelten und bewilligten Mittel an die heſſiſche Landesbank in Darmſtadt(Konto Unwetterſchäden der Mi⸗ niſterialabteilung für Ernährung und Landwirtſchaft) ab⸗ geführt werden, damit die Kommiſſion. die, das Einverſtänd⸗ nis der Spender vorausgeſetzt, allein über dieſe Gelder zu verfügen berechtigt iſt, alsbald in die Lage verſetzt wird, Bei⸗ hilfen hieraus zu gewähren. Es wurde die Hoffnung ausge⸗ ſprochen, daß die eingeleiteten Sammlungen fortgeſetzt werden möchten, da weitere Mittel unbedingt erforderlich ſind, wenn auch nur in den dringendſten Fällen etwas geholfen werden ſoll. Die Sitzung hatte das Ergebnis, daß beſchloſſen wurde, umgehend den geſchädigten Winzern auf Staatskoſten Schädlingsbekämpfungsmittel für die Weinberge zuzuführen. Ebenſo ſollen in beſonders dringlichen Fällen Unterſtützungen für den Lebensunterhalt der Geſchädigten aus den geſpendeten Mitteln gewährt werden. Es wurde fer⸗ ner beſchloſſen, daß Landwirten, die erhebliche Schäden an Halmfrüchten erlitten haben, unter gewiſſen Vorausſetzungen die ihnen entſtehenden Koſten beim Ausdruſch aus den Spen⸗ den zum Teil erſetzt werden ſollen. Auch da, wo infolge des Futtermittelmangels die Durchhaltung des Viehbeſtandes ge fährdet iſt, ſollen Futtermittel bereitgeſtellt werden. Weiter Aufgabe der Kommiſſion wird es ſein, auch bei der Beſchaffung des erforderlichen Saatgutes in den geſchädigten Gemarkun⸗ gen helfend einzugreſken. 1 * Bensheim, 14. Aug. Die Reife der Trauben ſchrei⸗ tek auch an der Bergſtraße, vom Wetter begünſtigt, raſch fort. In einem Weinberg hinter der Brauerei Guntrum wurden bereits reife weiße Trauben feſtgeſtellt. * Mainz, 14. Aug. Ein 17jähriger Gymnaſiaſt aus Winkel im Rheingau namens Gruner hatte ſich in Geiſenheim mit ſeinem Fahrrad an ein Laſtanto angehängt. Beim Loslaſſen wurde er von einem aus entgegengeſetzter Richtung kommen⸗ den Laſtwagen, den der junge Mann nicht bemerkt hatte, er⸗ faßt und zur Seite geſchleudert. Dem Unglücklichen drang die Lenkſtange in den Unterleib. Im Geiſenheimer Krankenhaus iſt er ſeinen ſchweren Verletzungen erlegen. Gerichtszeitung Wegen fahrläſſiger Tötung verurteilt Der Elektrikerlehrling Arthur Keck aus Schauernheim hatte am Abend des 19. Juni, indem er auf der Straße zwi⸗ ſchen Dannſtadt und Mutterſtadt trotz der Warnungen ſeiner Freunde neben der daherkommenden Lokalbahn um die Wette lief, die Eheleute Meurer, die aus Mutterſtadt ebenfalls mi Rädern kamen, überfahren. Die Frau Meurer fiel unter den Lokalbahnzug, wurde überfahren und ſofort getötet. Der Ehemann trug eine Gehirnerſchütterung davon. Seit jenem Tage ſitzt Keck in Unterſuchungshaft. In der Verhandlung geſtand er weinend, daß er das Unglück verurſacht habe dur ſeinen Leichtſinn. Das Amtsgericht Ludwigshafen verurteilte ihn zu 1 Jahr und 2 Monaten Gefängnis. * § Empfindlich beſtrafter Dieb. Der Tagner Julius h tel von Kaiſerslautern, der ſchon wegen Diebſtahls mehrfa 9 vorbeſtraft iſt, wurde vom Amtsgericht Landau wegen einge Verbrechens des ſchweren Diebſtahls im Rückfalle zu 1 Ja und 5 Wochen Gefängnis verurteilt. Der Angeklagte wur ſofort in Haft genommen. hat ſeither viel Mühe und Aerger gekoſtet.— Dies Nessingputzen erspart an nbun wense renstof denn es hält jahrelang blank. S41 Alleinverkauf: Drogerie daig Schütthelm, Mannheim, O.3 Telephon Nr. 27715 und 27716. Lebhafter Wortwechſel am Richtertiſch. Der Staats⸗ anwalt proteſtiert. Der Vorſitzende verſucht zu ſchlichten— em Und weiter geht die Gerichtsverhandlung. Mit all bbrſn⸗ Drum und Dran. Mit all ihren Spitzfindigkeiten und en riſtiſchen Floskeln. Ihren Kreuz⸗ und Querfragen. Ihr Seelenmartern—— kann Es ſteht nicht gut für den Angeklagten. Niemand kan ſich dieſer Erkenntnis verſchließen. eß In der allgemeinen Spannung und Aufregung bleibt ſſ unbemerkt, daß jemand in der erſten Reihe aufgeſtanden und leiſe den Saal verläßt. en Peter Barns iſt es. Der ſich draußen auf ſeinen kleſag Zweiſitzer ſchwingt und mit Eilzuggeſchwindigkeit davonſag Er weiß es iſt die höchſte Zeit. XXXV. Greifen wir ein paar Stunden zurück. In quälender Unruhe wandert Mrs. Higgins in Gemächern auf und ab. Unermüdlich. Ohne Pauſe. dem Moment, da der grasgrüne Ford⸗Phaeton mit Higgins und Edward davongerattert iſt— zum Court Mrs. Higgins meidet heute ihre Tochter. Ste, die ſonſt nur für die Tochter lebt, die nichts andhlick im Sinn hat als die Tochter— ſie meidet heute ihren An ken⸗ Sie meint, es nicht ertragen zu können, dieſes mas 5 haft heitere, ſeelenloſe Geſicht. Meint, ſie nicht bören ad können, dieſe überhelle, unentwegt vor ſich hinlachende trällernde Stimme. Ver⸗ Ihr iſt, als ob in ihr alles in Flammen ſtünde. chen, zehrende Flammen, die ihre Schläfen wie wahnſinnig poche ihre Pulſe fliegen laſſen. Sie weiß: und Dort unten im Court house wird jetzt um Tod iſt⸗ Leben eines Menſchen verhandelt! Und dieſer Menſch unſchuldig! ſitzt Und dieſer Unſchuldige, der auf der Anklagebank ſpel wegen Mordverdacht— iſt—— der Verlobte Hetty Goude Hettysf! Des treueſten Menſchen auf der Welt! reun⸗ alles weiß! Und ſchweigt, weil ſie der Mutter ihrer F zumt din ihr Wort gegeben hat!! Und dies Wort hält bis bitteren Endel!! mmel⸗ Und ſie, die unglückſelige Mutter? Sie läßt dies hi ſchreiende Unrecht zu? Großer Gott! Frau auf.„Meine Begriffe verwirren ſich. mehr, was Recht iſt, was Unrecht—“ [Fortſetzung folat.) 12 1 6 Uriel N house eres me innig!“ ſtöhnt die augt Ich werde waſnſinnig 5 9 10 nicht 4 1 e 1222 22—. 2 H SDnAF.VMSDo=SSS ne * 5 7 im vi⸗ er tte nit en er m ng rch lte S88———. * —*1 „WMittwoch, den 17. Auguſt 1927 Reue Maunheimer Zeitung(übend⸗Anstzabe) 5. Seite. Nr. 376 Sportliche Runoͤſchau Automobilſport Die ADAC.⸗Reichsfahrt abgeſagt Nach einem Beſchluß des Hauptſportausſchuſſes des A. D..E. iſt die unter der Bezeichnung„A. D...⸗Reichsfahrt“ vorgeſehene Zuverläſſigkeitsfahrt des Allgemeinen Deutſchen ütomobil⸗Clubs abgeſagt worden. In der Erklärung des „D..C. heißt es, daß ſich an der letzten A. D. A..⸗Touren⸗ fahrt vor einige. Zeit 136 Fahrer beteiligten, die ſämtlich die Jgahrt ordnungsgemäß durchfuhren und beendeten. Daraus Gbibt ſich, daß das heutige Motorfahrzeug einen ſo hohen Drad von Betriebsſicherheit erreicht hat, daß die Zeit der auerfahrten als reine Zuverläſſigkeitsprüfungen heute vor⸗ über iſt. Demzufolge könnte auch die 7. A. D...⸗Reichsfahrt ur noch touriſtiſchen Wert haben, ohne irgendwelche tech⸗ niſchen Fortſchritte zu bringen. In dieſer Hinſicht wird höch⸗ ens eine Prüfung vom Range der A. D...⸗Reichs⸗ und Ilpenfahrt von Wert ſein. Auf dieſe letztgenannte Prüfung ird der A..A. C. vornehmlich ſein Hauptaugenmerk richten — dafür auf die Reichsfahrt(zu der bisher bereits 140 Mel⸗ ungen vorlagen) verzichten. Schwimmen Verbandsoffenes Stromſchwimmen in Mürzburg a. M. über 7,5 und 3 Km. i Der Schwimmverein Würzburg 1905 hat mit ſeinem dies⸗ jebnigen Stromſchwimmen einen vollen Erfolg. War die Be⸗ etzung ſchon ſehr ſtark, ſo wurde auch ein vorzüglicher Sport geboten. In den einzelnen Klaſſen kamen ſcharfe Kämpfe ber der ganzen Strecke und im Ziel zuſtande. Die Anteil⸗ biud ms der Bevölkerung hätte ſtärker ſein dürfen, aber die Die Regengüſſe trugen in der Hauptſache die Schuld daran. ie Aufnahme der auswärtigen Schwimmer war ſehr gut und die Veranſtaltung verlief glänzend. Die Kämpfe wurden onntag auf der Strecke Eibeſtadt—Würzburg(7,5 Km.) und Heidingsfeld—Würzburg(3 Km.) ausgetragen. Die amtlichen Ergebniſſe: S Herrenſchwimmen über 7,5 Kilometer. Senioren: 1. Kreiſelmaier, W. Ansbach,:10, 2. Lauterbach⸗Nürnberg:13, 3. Goller⸗Nürnberg. .40„ Junjoren: 1. Scheidacker—München:14, 2. Wallſtaff⸗Breslau An⸗ 3. Hoch⸗Ansbach:21. Für Vereine ohne Hallenbad: 1. Hofſtätter⸗ nsbach:12, 2. Mink⸗Worms:14, 8. Grotter⸗Fürth:16. Für Herren non 35—40 Jahren: 1. Preu⸗Augsburg 1281, 2. Dauch⸗Würzburg 1240. 9 Damenſchwimmen über 7,5 Kilometer. Senioren: 1. Brüninger⸗ Arnberg 114, Alleingang. Junioren: 1. Schlötter⸗Nürnberg 1115, 1 agner⸗Nürnberg:17, 3. Fiedler⸗München:20, 4. Park⸗Frank⸗ Ade:22. Für Vereine ohne Hallenbad: 1. Eiſenbeis⸗Fürth:20, ngang. W Herrenſchwimmen über 40 Jahre(3 Kilometer): 1. A. Vollrath⸗ annheim 34:20, 2. Neiſinger⸗Würzburg 40:15, 3. Beierſchoder⸗Nürn⸗ erg 45:20. Ingendſchwimmen(3 Kilometer): Herren: 1. Eitzenberger⸗ ürnberg 46 Min., Alleingang. Für Vereine ohne Hallenbad: 1. chmitt⸗Ansbach 38:17, 2. Oberländer⸗Würzburg 05 33:29. Damen: „Emmy Schlötter⸗Nürnberg 33:32, Alleingang. Für Vereine ohne Hallenbad: 1. Kühn⸗Würzburg 05 36:27, 2. Walther⸗Würzburg 05 37:17. 7. Reinhard⸗Kitzingen. Schwimmen für Militär und Landespolizei 5 Kilometer: 1. Angermüller, Reiter⸗Reg. Bamberg,:16,30, 2. Quer⸗ eritz, Kraftf.⸗Komp. Würzburg,:21,15, 3. Scherf, Kraftf.⸗Komp. R ürzburg,:24, 4. Fertig, 3. Kraftf.⸗Komp. Würzburg, 5. Becker, eiter⸗Reg. Bamberg, 6. Mühlfellner, Kraftf.⸗Komp. Würzburg. Fußball Schwere Veſtrafung des Hamburger Sportvereins Ver Vorſtand und Spielausſchuß des Norddeutſchen Sport⸗ erbandes beſchäftigten ſich in einer Sitzung mit dem Fall Famburger Sport⸗Verein, der ſich ſo unſportlich benommen dete, indem er ſeine für das Städteſpiel Hamburg—1. Jc. zwernberg aufgeſtellten Leute zurückzog, weil der Verband ein 80 Tage vorher geplantes Spiel HSV. gegen Nürnberg 200% erlaubt hatte. Der HSV. wurde in eine Geldoſtrafe von — Mark genommen und außerdem bis zum 15. September zuignaliftziert. Außerdem darf kein Spieler des HS dude 31. Oktober repräſentativ ſpielen. Die Beſtrafung hat freirnn noch für den H8V. den Nachteil, daß er durch die un⸗ ba willige Ruhepauſe mindeſtens ſechs Punkte bei den Ver⸗ aen einbüßt, die er nicht ſo leicht aufholen kann. eber den Hergang der Angelegenheit ſchreiben die„Ham⸗ zurger Nachrichten“:„Die Sportwerbewoche wurde dem HS. öfter Strick, an dem er ſich ſelbſt aufhängte. Wie ſchon des eklaren, ſo wollte der HSW. ſich auch diesmal eine Extratour rontben. Der Bezirk hatte am 18. Juli d. J. das Spiel oß⸗Hamburg gegen den 1. FC. Nürnberg abgeſchloſſen. an am 19. Juli machte er dem zweiten Vorſitzenden des ſeinen; Hauenſchild, davon offizielle Mitteilung, die dieſer er Fis Geſamtvorſtand weitergab. Hauenſchild verſprach, daß Es SSV. zu dem Spiel des Bezirks Spieler ſtellen würde. di ſchien alſo alles in beſter Ordnung zu ſein; da aber wurde Nürnberg ein Spiel ab, das zwei Tage vor dem Spiel des Bezirks ſe werden ſollte. Trotzdem es am 28. Jult abgeſchloſſen wurde, machte der HS. der er am 3. Auguſt davon Das iſt an ſich ſchon merk⸗ würdig, da doch ſonſt alle Vereine gar nicht ſchnell genug ihre Abſchlüſſe veröffentlichen können. Gleichzeitig bat der HSW. die Staatliche Kommiſſion, das Spiel in den Rahmen der Sportwerbewoche aufzunehmen. Dies Geſuch wurde prompt abgelehnt. Inzwiſchen hatte der Bezirksvorſtand ein Spiel⸗ verbot vom 8. bis 11. Auguſt erlaſſen für alle Spiele, die nicht zur Sportwoche gehörten. Der HSV. kümmerte ſich nicht um dies Verbot, ſondern beſtand darauf, ſein Spiel auszutragen. Am Freitag, den 5. Auguſt, fand eine Sitzung der Staatlichen Kommiſſion mit ſämtlichen Sport⸗ und Turn⸗Verbänden Groß⸗Hamburgs ſtatt, auf der einmütige Empörung herrſchte über das Vorgehen des HSV. Staatsrat Dr. Buehl bat darxauf den HSV.⸗Vorſtand am Samstag, den 6. Auguſt, zu ſich, um ihn zu bewegen, das Spiel gegen Nürnberg abzuſagen. Erſt nach zweiſtündiger Verhandlung, unter dem Druck der Staatlichen Kommiſſion, gab der HSV. nach. Damit war die Angelegenheit zunächſt erledigt. Nun aber ſetzten die Abſagen der HSV.⸗Spieler für die Städtemannſchaft ein. Beier, Hal⸗ vorſen, Carlsſon, Lang, Rave, einer nach dem andern ſagten ab. Warnecke und Harder waren nicht zu erreichen, Horn nach Angabe der HSV.⸗Geſchäftsſtelle körperlich zu ſchwach. Da der HSV. bereits Reklame für das Nürnbergſpiel gemacht hatte, beantragte er bim Bezirk die Auslagen in Höhe von 445 Mark zurück.“ Wieder ein Beweis dafür, daß gerade die größten Sport⸗ die Verbände ſeien nur für die kleineren Zereine da. Neues aus aller Welt — Erſtickungstod. Beim Verzehren eines mit Speck be⸗ legten Butterbrotes geriet einem 8 Jahre alten Jungen in Mülheim ein Stück Speck in die Luftröhre. Ehe ärztliche Hilfe geholt werdenkonnte, erlitt das Kind den Erſtickungstod. —Ein origineller Strafbefehl. Ein Einwohner von Kreuznach erhielt einen Strafbefehl über 20 Mark, deſſen origineller Wortlaut nachſtehend feſtgehalten zu werden ver⸗ dient:„Die Staatsanwaltſchaft beſchuldigt Sie des Vergehens gegen die viehſeuchenpolizeilichen Anordnungen betr. Abwehr und Unterdrückung der Tollwut des Landrats in Bad Kreuz⸗ nach vom 10. Februar 1925“%. — Beide Hände abgequetſcht. Ein ſchrecklicher Unfall er⸗ eignete ſich in der Gummiwarenfabrik Poppe u. Co. in Gießen. Der 26 Jahre alte Arbeiter Heinrich Valzer kam ſo un⸗ glücklich in eine Maſchine, daß ihm beide Hände durch das Walzwerk abgequetſcht wurden. Etwa eine Stunde vorher wurde dem 27jährigen Arbeiter Ernſt Bepperling in der⸗ ſelben Fabrik gleichfalls von einem Walzwerk die rechte Hand völlig abgequetſcht. Beide Verunglückten wurden der Klinik zugeführt. — Ein neunjähriger Knabe ermordet. Am Samstag wurde in Kottbus der neunjährige Sohn des Arbeiters Franke, als er mit einem Kruge Waſſer holen wollte, von einem Manne überfallen. Dem Knaben, der ſich nicht zur Wehr ſetzen konnte, wurde die Kehle durchgeſchnitten. Der ſofort alarmierten Kriminalpolizei gelang es, den Ver⸗ brecher, der verſuchte, über die Spree zu fliehen, zu verhaften. Bei ſeiner Vernehmung erklärte er, er„habe ſein Vaterland verteidigen wollen.“ Anſcheinend handelt es ſich um einen Geiſteskranken. — Anſchlag auf einen Perſonenzug. Dieſer Tage wurde auf den Perſonenzug, der in Richtung Jülich fährt, ein An⸗ ſchlag verübt. Zwiſchen Inden und Jülich wwurden mehrere große Steinblöcke auf die Schienen geworfen. Glücklicher⸗ weiſe bemerkte der Lokomotivpführer die Steine noch recht⸗ zeitig genug und konnte den Zug zum Stehen bringen. Nach Entfernung der Blöcke konnte der Zug mit 1½ Stunden Ver⸗ ſpätung ſeine Fahrt fortſetzen. Nach den bisherigen Ermitt⸗ lungen handelt es ſich um die Tat eines Geiſtesgeſtörten, der vorläufig in Gewahrſam genommen wurde. — Drei Todesopfer durch Blitzſchläge. Drei Todesopfer durch Blitzſchläge ſind im Bezirk von Wittenberge bei einem kurzen Gewitter zu beklagen. In Vielhauſen wurde der Rentenhofbeſitzer Mark, der auf dem Felde be⸗ ſchäftigt war, vom Blitz getroffen und ſofort getötet. Ebenſo wurde ein neben ihm ſtehendes Pferd getötet, wäh⸗ rend der Knabe, der es am Zügel hielt, ſchwere Verletzungen davontrug. Im benachbarten Dorf Rochow wurde der Eiſenbahner Schmidt auf einem kleinen Handwagen ſitzend, plötzlich vom Blitz getroffen; eine neben ihm ſitzende Frau wurde ſchwer verletzt. In Woldenburg erſchlug der Blitz den Hofbeſitzer Tidde, der gerade auf einem Erntewagen beim Abladen ſtand. — 150 000 Mark veruntreut. In einer großen Armaturen⸗ Fabrik in der Frankfurter Allee in Berlin ſind große Unterſchlagungen eines ungetreuen Buchhalters und Kaſſierers eLeitung des HSV. zu ſchlau. Sie wollte ein beſonderes Butpochen ſchlagen und ſchloß am 28. Jult mit dem 1. F0. ————— aufgedeckt worden, die den Betrag von 150 000 Mark über⸗ Kurt Richter, der ſeit dem Jahre 1912 bei der Firma beſchäftigt war und im Laufe der Jahre ſich eine Vertrauens⸗ ſtellung erworben hatte. Richter iſt flüchtig. Er trat vor fünfzehn Jahren bei der Firma als Lehrling ein und erwies ſich als ſehr fleißig und zuverläſſig. Jetzt kam es ans Lich daß man ihm zuviel Vertrauen entgegengebracht hatte Da zuſtändige Finanzamt ſah bei der Kontrolle der Bücher, daß Gelder verzeichnet waren, die über die für die Lohnſteuer ab⸗ geführten Beträge weit hinausgingen. Eine Nachprüfung ergab, daß Richter, der die Kaſſen⸗ und Lohnbücher führte und Gehälter und Löhne zahlte, ſeit mindeſtens drei Jahren auf Schecks, die der Chef in vollem Vertrauen zu ihm unter⸗ zeichnet hatte, fortgeſetzt größere Summen erhoben hatte, als er für die Lohnzahlungen benötigte. Die Prüfung der Bücher ergab, daß die unterſchlagenen Beträge mindeſtens 150 000 Mark betrugen. ::n ͥ᷑g̃——̃̃—̃ ͤT———ęĩö—ö᷑——..—ñũ̃ é—,t: 8ä———— Miltuoch 905 Cuqusti G0 vorm N Franxt. 4 49 %½% U 10 11 48 16 O wolkenlos. O heiter. 0 halb bedeckt. woltig. O bedeckt. o Regen. Graupeln. Nebel.& Gewitter O Windſtille. O- ſehr leichter Oſt. mäßiger Südſüdweſt. Bſtärmiſcher Nordweſt.& Schnee. Die Pfeile fliegen mit dem Winde. Die bei den Stationen ſtehenden Zahlen geben die Tempe⸗ ratur an. Die Linien verbinden Orte mit olelchem aufMeeresulvean umdereſhneten vuftdruck Wetternachrichten der Karisruherbandeswetterwarie Besbachtungen badiſcher Wetterſtellen(7“ morgenss; „drdg dern. S 282 Wind 5282 8., eee e, eee 888 8 Richt. Stärke S Wertheim 1511— 13 15 12 ſtill bedeckt 4 Königſtuhl 905 260 9 1116 11 SW ſſchw Nebel 3 Karlsruhe 120 761,3 15 17 13 SW lleeicht bedeckt 4 Bad.⸗Bad. 218 761,6 14 14 12 SwW„ wolkig 13 Villingen 712 762,0 11 14 10 W eicht halbbed. 4 Jeldbg. Hof 1275 636,9 5 8 4 SW ſchw. Nebel 10 Badenweil.— 762,3 13 16 9 8S lleicht heiter St. Blaſien 780— Höchenſchw.!————— Infolge Zufuhr kühlerer Luft aus Nordweſten auf der Rückſeite der abziehenden Cyklone hatten wir geſtern kühles und regneriſches Wetter mit zeitweiſe böſgen Weſtwinden. In⸗ zwiſchen iſt durch einen neuen von Island in Richtung Ir⸗ land vorſtoßenden Wirbel das bisher faſt über dem ganzen weſt⸗ und mitteleuropäiſchen Feſtland ausgebreitete gleich⸗ mäßige Windſyſtem geſtört worden. Gleichzeitig hat der Tem⸗ peraturrückgang über Weſteuropa zu ſtarkem Druckanſtieg ge⸗ führt. In dem ſo entſtandenen Zwiſchenhoch iſt teilweiſe Auf⸗ heiterung bei allgemein abflauenden Winden eingetreten. Eine durchgreifende Aenderung des veränderlichen Witterungs⸗ charakters ſteht noch nicht in Ausſicht. Wetterausſichten für Donnerstag. 18. Anguſt: Wechſelnd wolkig mit zeitweiſer Aufheiterung, ſchwache ſüdliche bis weſt⸗ liche Winde, etwas wärmer, Beſſerung aber nicht von Beſtand. Herausgeber, Drucer und Verleger Druckerer Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b. H. Mannheim E 6, Direktion: Ferdinand Heyme. Chefredakteur: Kurt Fiſcher(beurlaubt). Verantwtl.Redakteure: Für Politit: H. A. Meißner 8 Dr. S. Kayſer.— Kommunal⸗Politik u. Lokales: Richard Schönfelder— ſchreiten dürften. Es handelt ſich um den dreißig Jahre alten von der Reise zurück: Augusi Stfurm staatl. gepr. Dentist*6102 — 28 felephon 30898. Kalne Graf Frifz Ditsch, Budtbeler 610 Verlobſe Ludwigshelen 8. Nh. Mannneim- Nhelnau ——— W Kanten Direklor EMmil Schlegel Eugenie Schlegel geb. Veidtum + Vermählfe Ssckenheim 18. August 1927 45865 ſeradlede Tersegpndeen belpate, Nandel und Industrie v zu. erledigt rasch, zuverlässig u. Srschwiegen bei billiger Berechnung Detesivhi Vbüro u. Ausk nheim,. 3, 5 10 5 Sreslau Fürs Baufach— ſehr⸗ t Mür inkrnieh Freg ae e lcle Fntn gunn tamein 9 Dbigderts zn derkauſen, Aingebote 22 57 196 an die Geſchäftsſtelle. 26101 Amiſiche Bekanntmachungen Handelsregister. Handelsregiſtereinträge vom 15. 8. 1927. Katharina Ohnemus, Mannheim. Das Geſchäft iſt ſamt der Firma von Katharina Ohnemus auf Kaufmann Markus Matzner, Germersheim pachtweiſe übergegangen, der es alleiniger Inhaber unter der bisherigen Firma weiterführt. Der Uebergang der in dem Betriebe des Geſchäftes begründeten Forderungen und Verbindlichkeiten iſt bei dem Erwerbe des Geſchäfts durch Kaufmann Markus Matzner ausgeſchloſſen. 104 Gebr. Strauß, Mannheim. Horſt Martini iſt als Geſchäftsführer ausgeſchieden. Julius Federgrün, Mannheim. Die Firma iſt erloſchen. 1 fod niſche Düngergeſellſchaft mit be⸗ ſchränkter Haftung vormals J. P. Lanz& Cie., Mannheim. Dem Dr. rer. pol. Erich Meyer in Mannheim iſt Geſamtprokura er⸗ teilt. Er iſt berechtigt gemeinſam mit einem Geſchäftsführer oder einem weiteren Proku⸗ rlſten die Firma zu zeichnen. Württembergiſche Metallwarenfabrik, Mann⸗ heim. Durch Beſchluß der Generalverſamm⸗ lung vom 31. Mai 1927 ſind die 88 11, 12 und 29a der Satzung geändert. Auf die eingereichte notarielle Niederſchrift wird Be⸗ ug genommen. „Okkan“ Neuheiten⸗Verwertungs⸗Geſell⸗ ſchaft mit beſchränkter Haftung, Mannheim. Die Geſellſchaft iſt durch Geſellſchafterbe⸗ ſchluß vom 30. Juli 1927 aufgelöſt. Der bis⸗ herige Geſchäftsführer Fritz Stuck in Mann⸗ heim iſt Liquidator. Die Firma iſt er⸗ loſchen. Albert Imhoff, Erſte Mannheimer Wurſt⸗ fabrik, Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung, Mannheim. Wilhelm Weitzel iſt nicht mehr Geſchäftsführer. Amtsgericht Mannheim F. G. 4. lar industrie Drucksachen llefert pronpi Druckerei Dr. Haas, d. m. b.., E 6. 2 port und Neues aus aller Welt: Willy Müller— Handelsſeil. Kurt Ehmer— Gericht und allee Uebrige: i..: Richard Schönfelder— Anzeigen: Dr. E. Stötzner eeeee, Seben Sie inrem Manm keine Wuäsche mit un- amdgenehmem Seruch. Frische Wäasche dart mieht mufeig riechen. Darum verwenden Sie nur die reine welse Naurnanrs Kernsetfe. Sie ist das seit 80 Jahren erprobte Waschmittei und verdirbt nicht Laune, Sesuncmeit und Wasche. Sile trügt stets diesen Stempel: ——— Anne 2 5 Landaufenthalt Sommergäſte finden noch Aufenthalt Ende Aug. u. Sept.in ſehr ſchön., obſtreich. Gegend im Unterſteinbacher Tal. Penſionspr. pr. Tag .50 ¼. 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Das franzöſiſche Miniſterium der öffentlichen Arbeiten hat fol⸗ gende Vorprojette in Berückſichtigung gezogen: Das Vorprojekt der Ermächtigung zur Moſel⸗Kanaliſierung zwiſchen Metz und Dieden⸗ hofen; 2. Anlage einer Bahnverbindung zwiſchen dem Orne⸗Hafen und dem Rombacher Hüttenwerk; 3. Bau eines Zweigkanals von Hagendingen nach dem Moſelkanal. Auf Anordnung des Präfekten von Metz wird demnächſt zur Prüfung der Vorprojekte geſchritten werden. Die lothringiſchen Kanalprofekte, welche zunächſt der Ver⸗ beſſerung der Verbindung der lothringiſchen Eiſen⸗ und Kohlen⸗ induſtrie mit dem franzöſiſchen Inlandsmarkte dienen, erregen mit Recht Beunruhigung in der Saarwirtſchaft, beſonders mit Rückſicht auf den Augenblick der Rückgliederung ins Reich. Die Kohlenförderung des ehemaligen Deutſch⸗Lothringens, die im Jahre 1913 erſt 3 796 000 Tonnen betrug, übertrifft ſeit 1922 den Vorkriegsſtand und belief ſich in 1926 auf 5 324000 Tonnen, d. h. 10 v. H. der franzöſiſchen Geſamtförderung. Vor allem durch ſüdweſt⸗ liche Ausdehnung gedenkt man die Förderung bis 1935 auf minde⸗ ſtens 10 Mill. Tonnen zu ſteigern. Die lothringiſchen Zechen, die ſich gegenüber dem nordͤfranzöſiſchen Bergbau frachtlich hauptſächlich in bezug auf die Waſſerverbindung benachteiligt fühlen, erſtreben die Anlage eines Seitenkanals des Saar⸗Kohlenkanals, der jetzt 15—2 Kilometer vom lothringiſchen Kohlenzentrum entfernt vorbei⸗ führt— während das Saargebiet nur 10 Kilometer entfernt iſt— dergeſtalt, daß ein Zentralkohlenhafen im Becken von Merlenbach einerſeits mit dem Saarkohlenhandel bei Saaralben bzw. Rech, an⸗ dererſeits durch Stichkanäle mit den lothringiſchen Hauptgruben ver⸗ bunden wäre. Durch dieſen in Länge von 20 Kilometer techniſch ver⸗ hältnismäßig leicht zu erſtellenden Seitenkanal ſoll nicht nur der lothringiſche Kohlenabſatz nach Südoſt⸗ und Sübdfrankreich erleichtert, ſondern zugleich vor allem die Konkurrenz der Saargruben ausge⸗ ſchaltet werden, die— gegenwärtig frachtgünſtiger gelegen— auf dem Saarkohlenkanal jährlich 600 000—700 000 Tonnen nach Frankreich verſchiffen. Neben dem Frachtvorſprung durch möglichſt weit ſüdliche Einmündung des Seiten⸗ in den Saarkohlenkanal würden die loth⸗ ringiſchen Zechen den projektierten Vorteil direkter Verladung der Kohle von der Grube ins Kanalſchiff genießen. Den Saargruben ſtünde glſo erſt recht nach ihrer Rückgliederung ans Reich, der Verluſt des alten elſäſſiſchen und franzöſiſchen Abſatzmarktes bevor; in gleicher Weiſe würden natürlich die lothringiſchen Hüttenwerke fracht⸗ lich gegenüber den Saareiſenwerken bevorzugt. Vor allem ſoll das nun 60 Jahre alte lothringiſche Hauptprojekt der Moſelkanaliſierung zwiſchen Metz und Dieden⸗ hofen der lothringiſchen Wirtſchaft durch Anſchluß an das inner⸗ franzöſiſche Kanalnetz Erſatz in Frankreich für den verlorenen deut⸗ Markt verſchaffen. Augenblicklich ſchweben Verhandlungen zwi⸗ ſchen dem Wekaſterleken der cffentlichen Arbeten 125 einem Konſor⸗ tium zur Kanaliſterung der Moſel— woran auch die Metzer Handels⸗ kammer beteiligt iſt—, dem die Ausführung der Kanaliſterungs⸗ arbeiten zwiſchen Metz und Diedenhofen ſowie der Betrieb des Kanals übertragen werden ſoll. Für die franzöſiſche Moſelkanaliſterung liegen neuerdings 2 Entwürte vor, ein wirtſchaftlicher des Metzer Handels⸗ kammerſyndikus A. Hounpert und ein techniſcher des Nanziger Staats⸗ ingenieurs Boutet. Durch den Moſelkanal ſoll auch die Ausfuhr von lothringiſchem Erz nach Rheinland⸗Weſtfalen, Belgien und England erleichtert werden, während der dauernd unentbehrliche Ruhrkoks auf der Rheinſtraße über Straßburg durch den Rhein⸗Marne⸗Kanal hereinkäme. Lothringiſches Eiſen(ietzt 5 der franzöſiſchen Geſamt⸗ produktion) ſowie Zement könnte großenteils auf dem Moſelkanal billiger als bisher mit der Eiſenbahn exvortiert werden Der 30 Km. lange Moſelkanal würde der Erſchließung der Hüttenwerre ves Moſel⸗ tals(Matzieres, Hagendingen, Ueckingen und Diedenhofen) dienen. Die Seitentäler der Orne(Rombach, Groß⸗Moyeupre) und der Fentſch (Kneutingen, Havingen) ſollen zunächſt durch Anſchlußbahnen, ſpäter vielleicht aber auch durch Kanäle mit der kanaliſterten Moſel ver⸗ bunden werden. Der Orne⸗Hafen ſoll(nach Boutet) 600 Mtr. lang, 100 Mtr. breit und für 1200.⸗Schiffe aufnahmefähig werden; der Hagendinger Hafen dient dem friüther Thyſſenſchen Hüttenwerke. Das große Projekt der Moſelkanaliſierung verbindet demnach Lothringen ſowohl mit dem franzöſiſch⸗belgiſchen Kanalnetz, als andererſeits mit der Rheinſtraße. Es verdient alſo(wie die geſamte oſtfranzöſiſche der denanctelk die dringendſte F* o⸗ 13 0 er benachteiligten Saarinduſtrie als eſamt⸗Deutſch⸗ ands. Nene Zementwerke der Großinduſtrie. In der weſtdeutſchen Großinduſtrie ſind in der letzten Zeit umfangreiche Projekte zur Er⸗ richtung von Zementwerken in Bearbeitung. Vor einiger Zeit hat die Gute⸗Hoffnungshütte in Oberhauſen den Betrieb auf ihrer neuen großen Zementfabrik aufgenommen. Wie verlautet, iſt die Produktion dieſes neuen Werkes bexeits für einige Ziet ausverkauft. Das Unter⸗ nehmen iſt inzwiſchen dem Hüttenzementverband in Düſſeldorf bei⸗ getreten. Weiter bauen die Klöcknerwerke auk ihrer Abteilung Georgs⸗Marienhütte in Osnabrück eine moderne leiſtungsfähige Zementfabrik, deren Bau ſchon ziemlich weit vorangeſchritten ſein ſoll. Dem Vernehmen nach iſt zwiſchen den Klöcknerwerken und dem Hütten⸗Zementverbande wegen des Beitritts-der neuen Zement⸗ fabrik zum Hüttenzementverbande bereits eine Einigung erzielt worden. Auch das Eiſen⸗ und Stahlwerk Hoeſch plant ſeit längerer Zeit die Errichtung eines Zementwerkes. Auch dieſes Profekt ſoll, wie man hört, in der nächſten Zeit verwirklicht werden. Durch dieſe Neubauten wird nach Anſicht von Fachkreiſen die Geſamt⸗ produktion der Zementinduſtrie eine erhebliche Steigerung erfahren. Angeſichts der lebhaften Bautätigkeit der Induſtrie können die neuen 7 0 auf einen guten Abſatz innerhalb der betreffenden Konzerne rechnen. *Hamburger Elektrizitätswerke,.⸗G. in Hamburg. Man er⸗ wartet wiederum eine Dividende von 10 v. H. Die Abſicht einer Kapitalerhöhung ſoll zurückgeſtellt ſein. * Abwartende Haltung der Deutſchen Getreidehandelsgeſellſchaft m. b. H. Nachdem die Deutſche Getreidehandelsgeſellſchaft m. b. H. bereits ſeit mehreren Wochen am deutſchen Getreidemarkt nur eine beſchränkte Tätigkeit entfaltet hat, hat ſie ſich neuerdings von faſt allen Engagements freigemacht. Das Ziel der getroffe⸗ nen Maßnahmen beſteht darin, daß die Geſellſchaft ſich mit ihrer ganzen Kapitalkraft für eine gegebenenfalls notwendig werdende neue Preisregulierungsaktion für den Zeitwpunkt bereit⸗ halten will, in dem nach Beendigung der diesjährigen Ernte die Landwirtſchaft mit ihren Angeboten auf den Markt kommen wird. Vorläufig bewahrt die Geſellſchaft noch eine abwartende Haltung, da ſich weder das Ernteergebnis genau überſehen läßt, noch auch ein Urteil darüber möglich iſt, ob und in welchem Umfange die idtekichaft durch Finanzierungsſchwierigkeiten zu Notverkäufen gezwungen ſein wird. Auf jeden Fall wird die Deutſche Getreide⸗ handelsgeſellſchaft m. b. H. in die Entwicklung der Marktverhältniſſe unverzüglich eingreifen, ſobald die Getreidepreiſe einen Stand er⸗ reichen ſollten, bei dem die Rentabilität der Landwirtſchaft gefährdet erſcheint. Ob eine ſolche Aktion lediglich in Getreidekäufen am offenen Markte beſtehen würde, oder ob be'vndere Maßnahmen für diejerigen Daudwirte, die einee Genoſſenſchaft nicht angehören, getroffen werden ſollen, ſteht zurzeit noch nicht feſt. * Riquet u. Co. AG. in Leipzig⸗Gautzſch. Wie von der Ver⸗ waltung mitgeteilt wird, arbeitet das Unternehmen zurzeit mit voller Belegſchaft. Die Umſätze im neuen Geſchäftsjahr ſind bisher gut. Der Fabriknreubau der Geſellſchaft wird vorausſichtlich ab 1. Oktober dieſes Jahres in Betrieb genommen werden können. Die Baukoſten für die Erweiterung des Unter⸗ nehmens ſind aus alten verfügbaren Mitteln der Geſellſchaft be⸗ ſtritten worden. 5 * Cuxhavener Hochſeefiſcherei,.⸗G., Cuxhaven. Für das ab⸗ gelaufene Geſchäftsjahr glaubt man mit einer Dividende von etwa 6 v. H. rechnen zu dürfen. *Eaſtman Kodak Nach einer Meldung aus Newyork hat die Verwaltung die Ausſchüttung einer regelmäßigen Quartalsdivi⸗ dende von 1,25 Dollar zuzüglich einer Extradividende von 0,75 Dollar erklärt. *Studebaker Corporation. Die Geſamtverkäufe dieſer ameri⸗ kaniſchen Automobilgeſellſchaften zeigen im erſten Halbjahr 1927 gegen die gleiche Zeit des Vorjahres eine Steigerung von 59 000 auf 62 000 Wagen. Hiervon gelangten 16 000(6000) Wagen zum Export. Der Nettogewinn im erſten Semeſter 1927 ſtellte ſich auf 8 472 383 (8735) Dollar. Das Plus betrug am 30. Juni 40 056 215 Dollar gegen 5— Dollar am 1. Januar und 37 183 350 Dollar am 1. uli 1927. Elbert Heury Gary 7. Im Alter von 81 Fahren ſtarb nach kurzer Krankheit der Leiter des amerikaniſchen Stahltruſts, Elbert Henry Gary. Der Verſtorbene begann ſeine öffentliche Laufbahn als Rechtsanwalt. Nach 25jähriger Praxis und mehrjähriger Tätigkeit als Richter und Kommunalbeamter widmete er ſich den Intereſſen der Induſtrie, indem er die Leitung der Federal Steel Co. übernahm. Um den kurz darauf im Jahre 1901 erfolgten Zuſammenſchluß dieſer Geſellſchaft mit anderen bedeutenden amerikaniſchen Stahlgeſellſchaf⸗ ten hatte der Verſtorbene beſondere Verdienſte, ſo daß Gary auf allgemeinen Beſchluß auf den einflußreichen, aber verantwortungs⸗ vollen Poſten eines Präſidenten der neugegründeten United States Steel Corporation berufen wurde. In dieſer Stellung hat der ſtets arbeitsfreudige, mit reichen Kenntniſſen und Erfahrungen ausgeſtat⸗ tete Großinduſtrielle ſeine große Arbeitskraft und ſeine hervor⸗ ragenden Fähigkeiten uneingeſchränkt in den Dienſt der Geſellſchaft geſtellt. Die Nachricht von dem Tode des Stahltruſtpräſidenten ver⸗ urſachte an der Newyorker Effektenbörſe vorübergehend einen erheb⸗ lichen Kursrückgang der Steeltruſtwerte, doch konnten ſich die Papiere nach kurzer Zeit wieder erholen. Als ausſichtsreiche Anwärter der Nachfolge des Verſtorbenen werden der Exgouverneur von Newyork Miller und Pierre Dubont genannt. Außerdem verlautet, daß es ſehr wahrſcheinlich ſei, daß Präſident Coolidge, falls er bei ſeinem Entſchluß bleibt, nicht zum dritten Male für die Präſidentſchaft zu kandidieren, die Präſidentſchaft der United Steel Corporation angeboten werden wird. Vörſenberichte vom 17. Auguſt 1927 Frankfurt feſt, zum Schluß etwas weichend Auch heute konnte ſich bei Eröffnung lebhafteres Geſchäft ent⸗ wickeln bei feſter Tendenz. Den Hauptanſtoß bildete der Abſchluß der deutſch⸗franzöſiſchen Handelsvertragsverhandlungen und die Un⸗ terzeichnung des Vertrages. Dann wirkte die Meldung von der be⸗ ſchleunigten Regelung der Freigabeangelegenheit mit der erneuten Beſtätigung, daß die Freigabebill in der kommenden Seſſion des ts· und Sand elszeitun amerikaniſchen Senats den Vorrang haben ſoll, äußerſt günſtig. Mit Befriedigung wurde auch die Nachricht aufgenommen, daß in der heutigen Sitzung der Reichsbank mit den Großbauken nur Be⸗ ſprechungen wpegen der heraufkonvertierten Reichsanleihe und über eine Erleichterung der Lombardierung der deutſchen Anleihen ſtatt⸗ finden, die Befürchtungen über neue Reſtriktionsmaßnahmen alſo grundlos waren. Nach wie vor bleibt jedoch die Beteiligung des vrivaten Publikums ziemlich gering. Die Spekulation entfaltete aber wieder regere Tätigkeit auf verſchiedenen Marktgebieten. Im Mittelpunkt des Intereſſes ſtanden wieder die Elektrowerte. Leb⸗ hafter verlangt waren ferner Zellſtoffaktien, Autoaktien und von Montanwerten Harpener und Deutſche Erdöl. J. G. Farben bleiben nach wie vor ſtark vernachläſſigt und nur knapp behauptet. Im allgemeinen ergaben ſich Kursbeſſerungen gegenüber der Abendbörſe von—4 v.., Waldhof aber wieder 7 v. H. feſter. Im weiteren Verlaufe ſchritt die Tagesſpekulation zu Gewinnumitnahmen, ſo daß die Kurſe verſchiedentlich etwas nachgaben. Farbeninduſtrie blieben gedrückt, Deutſche Erdöl weiter nachgebend. Das Geſchäft wurde all⸗ gemein ruhiger. Geld iſt etwas leichter, tägliches Geld 6 v. H. Berlin feſter, ſpäter unſicher Nachdem ſich die geſtrigen Gerüchte von angeblich weiteren Kredit⸗ einſchränkungsmaßnahmen nicht beſtätigt haben, hat die Börſe die geſtrige Abſchwächung wieder überwunden, und die Tendenz ſprach ſich im allgemeinen feſt aus. Die Kursbildung war zwar nicht ein⸗ heitlich. Immerhin überwogen aber faſt auf der ganzen Linte Erhöhungen von—2 v. H. Für Elektrizitätswerte und Schiffahrts⸗ aktien erhielt ſich die bisherige Kaufluſt. Die Abſchwächungen er⸗ ſtreckten ſich hauptſächlich auf gewiſſe Nebenwerte des Metall⸗ und Maſchinenmarktes. Sonſt waren Deutſche Erdöl bei 5 v. H. höheren Kurſen Gegenſtand lebhafter Nachfrage. Das anf. lebhaftere Geſchäft wurde ſpäter wieder ruhiger, und eine gewiſſe Unſicherheit kußerte ſich in einzelnen Schwankungen. Immerhin aber blieb die Grund⸗ ſtimmung feſt. Von Einzelheiten iſt die noch ſpäter einſetzende Steige⸗ rung von Oberkoks und die heute etwas rückläufige Bewegung von Oſtwerke und Schultheiß⸗Patzenhofer zu erwähnen. In der Stille am Rentenmarkt hat ſich nichts geändert. Die 6 v. H. Reichsaxleihe von 1927 wurde wie geſtern mit 87,5 v. H. notiert. Die Geldſätze ſind die gleichen wie an den Vortagen. Verliner Deviſen Diskonkſätze: Neichsbauk 6, Lombard 7, Privat 5% v.. Imſſſch 18. Auguſt TI. Nugufk Parftat Hiskon in.⸗M. für G. B. G. I B. M. ſſätze Holland„100 Gulden 169,33 169,87 168,34 168,668 169,763,5 Atben„100 Drachmen].514 5,52 5,514].526 81,.—10 Brüſſel.100 Belga 500.⸗Fr.] 88,48 38,58 88.47 38.59 838.— 5 Danzig... 100 Gulden] 61,3781,53 81,4081.58 31— 8 Helſingfors... 100 finnl. M. 10.588 10,608 10.588 10,608 81,.—7 Italien..00 Lire] 22,8922,93 22,895 22985 81.—7 Südſlawien... 100 Dinar.395.409 7,395 7,409 81—7 Kopenhagen... 100 Kronen 112,58 112,80112,55 112,77 4112,.50 5 Liſſabon 100 Estudo 20,68 20,7220,70 20.74 153,7 3 Oslos. 100 Kronen 109,24 109,46 109,19 109,41 12,50 4, Paris.. 100 Franken] 16,465 16,505 16,44 16,50 81.— 5 Prag. 100 Kronen] 12,452 12,472 12.447 12,467 86,062 3 Schweiz..„„ 100 Franken] 61,005 81,1 81,005 61,165 81,20 3 So ſia 100 Leva] 3,087] 3, 3,034 3,542 81,.— 10 Spanien.00 Peſeten 70,75 70,89 70,88 71,0281.—5 Stockholm... 100 Kronen 112.75 112,87 112,75 112,97 112,50 ᷣ4 F 100 Schilling 59,18 59, 39,16859.28.707 Budapeſt 100 Pengö=12 500 Kr. 73,3878,4773,3773,51 85,062 6 Buenss Aires. I Peſ..,793.7971,795 1,789 1,78 10 Canada.... 1 Canuad. Dollar 4,199 4,207 4,198 4, 206— 258 Japan. 1I Pen] 1,990] 1 894 1,988 1992 2,092 6, Kairos I Pfd. 20.945 20,985] 20.945 20,9885—— Konſtantinopel... 1 türk. Pfd. 2,111] 2,115 2,111 2,115 18,45 10 50 ern: Id.] 20,425 20,465 20,422 20,462 20,43 25 New Porrk Dollar 4,201 4,209 4,200] 4,208 4,198 Rio de Janeiro. 1 Milreis 0,4965 0,4988 0,4665 0,4685 1,378 5 Uruguag.... 1 Gold Peſ.] 4,176 4,184 4,196] 4,204— 5 Fettſchmelze, e. G. m. b.., Mannheim, durchgeführte Verſteig des Juligefälles aus Baden und Worms wies zwar guten auf, doch ging der Verkauf langſam vonſtatten, da ſich am Häut markt wieder eine etwas zurückhaltende Tendenz geltend macht⸗ Trotzdem konnten ſich die Preiſe für Kalbfelle ziemlich behaupten⸗ Ochſen⸗, Rinder⸗ und Farrenhäute ſogar um—2 v. H. erhöhen, Kuhhäute dagegen mußten ſich einen Preisabſchlag bis zu 10 v. 5. 49. Badiſche Zentralhäuteanktion. Die von der Süddeutſchen Preiſe ein. Im einzelnen wurden pro Pfund in Pfennigen erlöſt: —. DDDI dcglenhänte 103/½ ⁶·(86% 30%—6f/, 84.-100·/ Joa/-59/ 042/= gll Ninderhäute 108/ 04/101¼ 84½—104 97—107 467¹⁰5 87—105 Kuhbäute. 7—88 gl, 5i0i, ee, Farrenhäute 108/ 657—8 76—88½ 7½8f fli,78, 68⸗,völ mit Kopf aller Gewichte 67,5. Schußhäute aller Gattungen und 1 Gewichte 73. Kalbfelle bis 9 Pfd. 156,5—165,25, über 9 Pfd. 14979 bis 149,75, Schußkalbfelle 100, Freſſerfelle 110, Schußfreſſerfelle 8 Hammelfelle wollig 70, halbwollig 60, kurzwollig 67—73,5, Blöſe 63—67. Kurszettel der. Meuen Mannheimer Zeitung Aktien und Auslandsanleihen in Prozenten. bei Stückenotierungen in Mark je Stück Die mit T verſehenen Werte ſind Terminkurſe während ſich die mit +. verſehenen noch in Bi⸗/½ verſtehen. Mannheimer Effektenboͤrſe vom 17. Auguſt 10.J 17. 10..1j. 16.J 1. Bad. Bank 179,0181,0 Pad. Aſſekuranz. 240,0,240,0 Karlsruher Maſch. 28.—27.— Pfälz. Hypoth. Bk.— Maanpehn Serſ 99.—93.— C. H. Knorr 183,5183,5 Kh. Hypoth. Bant 190,0180,0 Mannheim. Verf. 185,0 180,0 Mannh. Gummi 49,.— 49.— Rh Creditbank 135,0135,0 Oberrh. Verſ. 162,0162,0 Neckarfulm Fhrzg 119,0 119,0 Südd. Disconto Pfälz. Mühlenw. 158,0156.0 .⸗G. für Seilind. 97,.—98,.— Portl. Zem. Heid. 155,0 154,0 Durlacher Hof 185,0185,0 Benz& Cie. Rh. Elektr,.⸗G. 179,0.177,0 Kleinlein Heidelb. 225,0225,0.G. Farben 318,58 317,5 Rheinmühlenw. 140,0140,0 Judwigsh. Akt. Br. 225,0225,0 Rhenania 65.—85,— Wayß& Freytag 177,0.178,0 Schwaz,Sterch. 12,0 182.0 Gebr. Jah: 84.—84.— Jelftoß Waldhe 389.0895.0 Werger Worms 182,01182,0 Deutſche Linol.. 288.0268,0 Südd. Zucker 152,5150,0 Frankfurter Börſe vom 17. Auguft ITSgeſſenk. Bergw. 170,0.168,2 Baſt.-G.„ 281,0282,0 Vanke⸗Alctien. THn Bergga, 2720 f88 Setr 5enn.—ff— arp. Ber 2„ 1 e—* 275 2 TAug. D. Creditbk 152,9151,0 7318e Bergb.St. 280,0 280,0 TBer m. Elettt. 210,0207,0 Badiſche Bank. 182, 2183,00TKali Aſchersleb. 189,7189.5 Bing Metallwerke 28,50 23,50 Jankf, Brau. Ind 2242222,5 Tali Weſteregel. 201,0 201,5 Brem.-Beſigh. Oel 72.—71,80 571. INangkeid At 3 1 5 Ch. Brockh..⸗M. 87,5087,— ahr, Hyp. u. Wb.„„Mansfe„„ 1 eide 4 3 TBaemer Banko. 155,0154,0 eN E. Bed 104,0,104.0 Cement Heidelb.. 184,2153,8 TBerliner Hand. 259,0 259,0 PStavi⸗Min. Ant. 35,50 87,50 Cement Kerlſtadt 1005 fo, Bault⸗Alckien. TCom. u. Prloatb. 185, 164, TPhönigBergbau 123,0122,8 Chamotte Annaw. 99.—99.— Chem. W. Albert 154,0153,0 IDarmiſt. u. Nat. B 244,0 244,7 TRhein Braunt.. 278,0272.0 855 D.. 140.—.— 3 8 ellbronn 185,5—.— Tont. Rürnb. Bög. 187.8,188.7 D. Effekt.u. Wechſ. 133, ütte 97.—95,50 D. Golb⸗u. S. 8. Mberſe Ban 107.0 407 95..Laurabn Dockerh. Widm.—.——, * Poen ee. 105.204 0 Sransport-Alktien. Ficdopr net Sl.——6 55 Dürkoppwerk St.——86,25 TDresdner— 55— 85—55 0 15 + Düſſeld.Rat. Dürr 78,8076,.— rkfrt. Hyp.⸗Ban 4„0 THapag.. 158, Ei 1 42.—.— eeen m 182. 151, TBerdb, diig 458.0186.0 f e TMitteld. Cred.⸗B 256,0 286,5 Oeſter.⸗U. St. B. 105.(10l. 8fEll. Bad. Wolle.— 86,50 — Baltimore& Ohio 10,0104,5 Emagßrankfurt—5 Beſter. Cred.Anſt 9,40 g, Emaflle St.Hlleich 86,25.80,.— Pfatzer H9p.- Bt. 220,0 220.0, Induſtrie⸗Alctien. *owö]f Eltling. Spinn.- 230,0(230,0 i„Bank 181,5184,0H. Kempf-Sternb. 195.0105,0 9. Sp Sbed.——52.—.— 146,0 Mainzer St.⸗A., 241,5 241,5[Faber, Joh, Blei 81,—82,.— Wiener Bankver. 6,35—,— Schöſſerh. Bindg. 759,9.359,5 Faber SSchleicher 104,0104 Württb. Notenbk.———.—Schwartz⸗Storch.. 180,5 180,5 TJ..Farbenind. 817,2818,2 annh Verſ.⸗Geſ.—.——— Werger.——Fahr Gebr. Pirm. 34.—54,— ankf-Aülg- Berſ. 149.7 148,5 Adt, Gebr... 58,—54,0.delt. Guiſt.Carls 181.,.150,8 berrh. Berſ.⸗Geſ. 160,0180,0 Adler Oppenheim——— einmech. Jetter. 102,0102,0 Frankf. R. u. Mitv. 13,.—18.10 Adler Kleyer 122,2 122,0ʃ8 rankf. Pok.& Wit. 82,.—76,50 TA. E. G. St.-A. 195,5 198,7 Fuchswaggon-.—.——.— Aſchaff. Buntpap. 136,0 186.0TGoldſchmidt Th. 142,9,142,9 Aſchaff. Zellſtoff. 210,0215.5 Gritzner M. Durl. 115,5118,7 2 2 Vergwerk.⸗Akkien. 16. 17. 16.] 17. 16.] 17, Hanfwerke Füßen 142,0142,6 Neckarſ. Fahrzg.. 120,0119,0ſuhrenfabr. Furtw. 80.——.— ee :u. Me i t 121.5120,0 5 5 115 5 Hoch⸗ unb Kieſoan 189.0Jl80.0 Af. Nahm ſe 65 80ſeg.75 Pien Stahlwerte 27.77 Hoßzmann Pail. 202795.5 Phillpps A. G. Ark 67.—68.— Per. llftramarinf. 159..—.— Holzverkohl.-Ind. 14,7875,— Porzellan Weſſel 45.—48,.— Ver. Zellſt. Berlin 172,0172,0 Junghans St.⸗A, 118,0118,0 Kein. Gebb 4 Sch. 138.9194.0 Vogtl. Maſch. St. 96,—102,7 Kammg. Kaiſersl. 197,0—,— TRheinelekt. St. A 178.7175,00Voigt& Häff. St. 188,5 186,0 Karlsruher Maſch. 26,.—26,— Rb. Maſch. Leuder—.———Volthom. Seil.K 75.—78.— Kemp, Stettin 12 2775 19 5 65,.——.—[Wapß& Freytag 175,5175,5 lein, Sch 8 Becker 142.5142.0 Riebe — 5 1 182.5—,— Riedinger Maſch. 140,0143,0 TZell Waldhof St 884.01384.7 K Braun 66,50 68,50 Rodberg Darmſt. 10.50,10,.— Krauß..,Lock. 67,5067,50 Gebr. Noeder, B. 141.91445 Freiverkehrs ·Rurſe. Toahmeyer& C o. 186.0198,7 TRüttgerswerke. 104, 7103,5 Bennz T—. Lech Augsburg. 127,0,127,0 Schlinck& C. Hög. 56.——.—— 79 75 2 KC. 169,0178,5 Lederwerk Rothe—.——.— Schnellpr. Frank. 102,5 102,0 e ggon—,—. Ludwigsh. Walzm 125,5125,5 Schramm Lackf.. 100.0100,5[fa.. 80,—130.— 48,.——,— ISchuckert, Nrög. 217,00214,5 dußſche Jubuſtr.—— Scuh. Bernels. ö5.30,88. Senverniusliche Werte. 10. 1. 16.J 17. 16. 1071 TGelſenk. Bergw. 169,7167,2 Markt- u. Kühlh. 177,0179,2 Wiceing ⸗Cement. 170. 11 TGelſenk. Gußſt.—.——.—Mech. Web. Lind. 297,0292,5 Wiesloch Tonwar. 114,0 13770 Genſchow& Co. 81.—39,—Mez Söhne.87,.—85,— Wiſſener Metall 23655 55.50 German. Portl⸗J. 224,0220,0 Miag⸗Mühlen.. 142,0140,5 Wittener Gußſtahl 58.50 86.5 Gerresheim. Glas 145,0145,5 Mix& Geneſt.. 162.0158,5 Wolf, Buckau 58.— 11 .Geſ. frelkt Unter. 271,7204, Notoren Deutz. 72,50 71,—Zenſtoff Verein. 171.2 150 Gebr. Goedhardt 125,1125,0 Rotoren Mannh.—— Tellſt. Waldhof 856.66 TGoldſchmidt Th. 142,2141,0 Mälbeim Berg 171.(171,5 Gore... Aeerlulm Fhrzg 17.0054, Sreiverkehrs⸗ Kurſe Gothaer Waggon 123 TRordd. Wollk. 177,0174.0 Adler Kalt. 8. Griner Maſchen. 122,0115.0 fOerſchl. C. Bed. 108,0108,0JBenz-Motor: 105 Grkeftw. Mom.5% 11207 0 TOberſchl. Kotsw. 108,5 118.5 Srown, Bov. K. 169 0 64 Gebe. Großmann 13.0J14.0 rorenſt, Koppei 147,0f147, 1 Peutſche Betrol.. 5806 187˙0 0 pp a„1JDeutſche Petrol.— 15 Grün& Bilfinger 197, 106 TPhönix Bergb.. 129,5121,0 Diamond.. — 8³50 AGruſchwiß Tertil 112,0 Heldburg.. 88, 0 85 TRathgeb. Wagg. 95.———9 1 0 gacketpal Prapt. 900c 15 Keisholz Papies. 309,9(85,0 5755 100 Zalleſce Peaſc. 17u.0,135.5 Sothein Braunthl. 271..410,5 Peterrb. Int 585. 2,60 Hammerf. Spinn. 120.0188,0 Rhein. Chamotte. 85.— 36,50 85,.— 3677 Jannog IGgeſt. 22.0ſ125.0 Tfhein. Elekertzie. 1770f176,0 Rufſeabens...80 00 — ——— ban! an. Woggan..—61.75“Bbelnfelden Fraft 178.8f1782 Slolaang Mainkraftwerke 181,8 1500 Schuhfabrit Herz—.—70,—D. Anl. Ablöſgsſch. 16,5016.58 Metallgeſ. Frantf. 196,0,195,0 Seilinduſte. Wolff 97.8008,25 5% h Stabt 106.5108.5 178,2 290]83 anſa Lloyd. 82, Rhein. Maſch. Led. 29,5 22065 Stoman atpeter 60— ff⸗ Mez Söhne.——IsiemenssHalsk 304,00304, 70%% Mh. Stadt. 28 99,5099,50 Miag, Mühlb.. 142.9142,0[Südd. Draht⸗.—.——9% Rhhycldpfs /s 100,0100. Moenus St. A. 33,7583.25 S. Led. St. Ingbert———%/ Pfoycldpfs/? 100,5100,0 Motoren Deut. 72,—72.— Südd. Zucker.. 151.0,149,0.4% P. Schutzg. 8 10,—10,4 Motorf.Oberurſ. 78,5072,—Tricotw. Beſigh⸗.—.——.—14% D. Schug, 14—..— Berliner Vörſe vom 17. Auguſt Induftrie⸗Aletien. Concord. Spinner 143,144,5 221.0 Accumulatoren 171,5173,0TDaimler Beng. 189,0128.0 152.2 Adler& Oppenh. 152,0151,0T Deſſauer Gas. 218,8218,8 Bank f. el. Werte 189,5189,5 Adlerwerke.... 122.7121,5 Diſch.⸗Atlant- Tel. 120,5 120,0 ITBerl. Handelsg. 258,7 258,0-G. f. Berkhrsw. 176,0179,9T Otſch. Luxemb.—.——.— ITCom.u. Prioatb. 188,0 185,5 Aieranderwerk. 485, T Darmſt...-B. 245,0244.5.Allg. Elektr.-⸗Geſ. 195,2.194, 7 JDeutſche Bank. 169,0168,5 ITOt. Heberſee Bt. 108.2 106,0 Anglorct. Guano Bank f. Brauind. 223, Barmer Bankver. 155, 22828 TDeulſche Er IMitteld, Kredb. 260,0258,0 Augsb.-Kb.Maſch 145,0147..2 eutſch. Eiſenh.. 92.— Mannh. Verſicher.—.— 1 15 588,00572,0 Bergmann Elkt. 209,0208, Rhein Ereditban' 135..135.0.208.0 Berl.⸗Gub. Hut. 359,0358,0 Süddeutſch. Disc. 148,0148,.0 Crausport⸗Aketien. 1. Reichsbahn—.——.— Schantungbahn. 9,35 9,35 Allg. Lok. u. Str. 180,0 Tacener Kleinz. e de, Fr.-Beſgh. Welt.71. 51Cablb, eit& co. 140 0 leg Suüdd. Eiſenbahn 196,0,78.5 Alnoleum 247..255,0 LJ.J. Farbenind. 312,,318, Palannerde e 283501657 dremer Bulkan.143,9 le0 Fedmrddle agter 246 Teutſch⸗Auftral. 25 157 Bemer Wacle 295,5,205,0 f Sglten 4 Gk. 145 fig.e E„„2 9 JBochum. Gußſt.—.——,—Enzinger⸗Union, 61 JBochumer Guß.——. beus Cien 120, b.—— Fid Bnne * 87.— Grkrftw. Mhm.6%—.—— ee 87,—87, Grün, 98 1250 e TDDoeee 53 2R. Friſter. 115,0115,5 5 233.5 Buderus Eiſenw. 120,2119.2— 2 7 ee 188 g 28 69, 7,65 O. Eiſenb.⸗Signl.—.——.— N. Judel& Co. 199,7181, FStemenssHalsk 803,0 9. G aee e, e ee 9 dorf.. 263,8 263,0Deutſch. Gußſtahl 114,7111,0 la Porzellan. 106, 7108,0[Stettiner Vulkan. 38,—415% Mexit. 5 Aagle-d nal 10 eud Kan Tarlin ge. 128 2 Bef Sge Wollw. 62,.—681, 250K. H. Knorr 38— 102 2 AKollm.& Jourdan 83,.— 775 Oeſterr. Creditbk. 40,— 21 0——5* re⸗ 10 Surenee en—955 11 Gebr. aee 8—— Tletz, Leonhard. 153,2154,04%„ Bagd.-iſ 1200⁰ 15, 5— 51.—851,75[Dürener all. 143,5145, eimer Cell.. 57.—1 dio 1— Reichsbank... 176,0 12.0055 P. Dürkoppwerke, 86,—88.— 75 Kce der. Transradio TDonamit Nobel 152,0152,3 Kronprinz Metall 122,7123,0 Berl. Karlsr. Inb. 91 80(91, 30 Elettr. gieferung. 209.5201.0,olfäuſer-Hütte 74.75 JBerlin. Maſchb. 141,0140,2 TElktr. Licht u. Kr. 214,2212,5 TSahmeyer& Co. 196,7186,9 Ber. Chem, Gharl. 139,0169 Bing Nürnberg. 238,50,29,50Emaille Ullrich.—.——.—Laurahütte. 95,—8. Aen N 400 25(81,50.Linde's Eismaſch. 193.0183,5 FEBHlanzſt. Elbf. 787,0782,04%„ 181.0 Gebr. Böhlerkcko.—.——.—Eſchw. Bergwerk 2165,2 218,7JLindenberg.. 57,50 Leud. Loewe& T) 223,7223,5 Bogel Telegraph. 115.0113,2.800% 90g.-Wien Gum. 97.—.50 Füdſee Phosphat 90.— ge⸗ Iheinſtahl... 219,0217,0 Ufa Hartort Bergwrk. 2720 Ihenanig Chem 65,— 88, n,. 21205 TRebeg denten 177.575,7 2) Neichs-u. Staalspaſ Hartmann Maſch, 2,152, 0 IRomb. Hütten.. 4 1 57,75400 ebwigshütte. 130,0128,0 Roſiger Braunk. 118,0.118,5 DAnl andee 89.50 7 ſlgert Naſcß...—.12..Noliher Juger:. 93800 neuslg gsrecht 16.3 f0 indr.& Au rm. 150 123,0 Rück orth, Ferd. 110,5105,0 ohne Auslöſgsrecht 97.50 90 ieſch Kurſze. 13,8113¼0TRütgerswerte. 105,0 103,56%ldichzanl. 27 4800h +. 01 ber 90 — — 0 Leder 128,5122,0 Goldanleihe... 94,f Tgoeſch Eif. u. St 192,0190,2 Sachſenwert... 124.7124.05% B. Kohlenanl..55 6 „Brk. 24, 15½24,30 TSalzdetfurt).. 255,0 288,08% Prß. Kalienl. 6,35,— Serolt.. 196,0 185,0040 uh. Stabt25—— 120,0123,5 Scheidemantel.. 28,029,—8% Mh. Stadt. 28— 1000 —FSchuberts Salz. 825.9503.05% Noggenwerk. 276 7 ISchuckert& Co. 216,3214,75% Roggenrentb. 70 OScgabfabene Herz 80,—..5% Sandſch.Rogg. 75 22 15 b) Ausl. Aentene Humbolbtmaſch. 40.— IIiſe Bergbau. 277.0279 117,0117,00Sinner.-G. 78,3 188 186,7 Staehrtammgrn. 153,0158,04 Deſt. Schatza. 2—0 0 Anhalt. Kohlen, 1¹ 111.5 2 ali..—= gKarlsr. Maſchin.. 27,3027,75 Stoewer Nähn.. 170,2179.24%„„Golbrente—— 3 ))))) ͤvV Frankf. Allgem. 148,0(148,0 Aſchaffog, Jeilft. 214.9 113.00Peutſche Steinzg.——243,J/Kiöcnerwerte 189,0 170, 2 Südd. Immobil. 96, 7558,25 4½)%„ Silberrte..60½8, IIreleph. Verliner 94.—91.—4½%„ Papierrte.—— 10, 25,— Thoerldelfabrik. 108.5f105,5,4% Tüet, Ab.-Aal.—— f5 140,0138,5 97175 2 1 Ant 50 rł. un 11. Unionwerke Maſch 104,5104,5 400„Zollab.1911 7675 30 40⁰ 78,.— Barziner Papier 143,714,0„.-⸗O0s 26, 30058,%%„ lw. 183,0 182,0 Kronr.—1 24.808.8 ugfSras% Ogl.S b. alte—— TCarl Lindftröm 235,5f303,0.FBer- Stahlwerke 15.1187½.0 5 u l— U Ningel Shuhfabr. 3,25031,5J/B Stahlw v. d. J9p 234,0 f234,04% Oe. Goldprior.—— I Liake& Hoffm.————Ber. Ultramarinf. 154,5158,0.600% Südöé.a5—.—.— N e Pr. C. Lorenz. 132,127.]Boigt& Haeffner 187,0165,2 5% 1 71 5 Vothr. Portl.-Len 17,25(1,—[Bogttänd. Maſ h. 101.0101,64 o/ Anat. Set ſtrus.-⸗G.. 21.—70,.— Wanderer Werke 278.00270,0 111 Teflenemgun 1012 l 125 24 1 T Nansfelb, Att. 149,81133,7 T all. 05.0 N —— — gefallen laſſen. Auch vollwertige Hammelfelle büßten etwas von ihrem Ver. B. Frtf. Gum. 104,0 104,0%% St.-N1918 28·50—7 %%us 13 5 24.5— Golbete 2 1— 27 0.. — 00 reree nnt „ 1 1 Sel 8 * N οAAnane SSSanSsd 2 — * lie nicht gen 15 iumgetauſchten 21250 Aktien über je nom../ 20.—, die wegen 5 der en, wie — Mittwoch, den 17. Anguſt 1927 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 370 Borveri die. Akfllengesellscheit in Nannheim über N1 14 980 400.— auf den Inhaber 10 Die Brown, Boveri& Cie. Aktiengeſellſchaft wurde im Jahre 00 gegründet und hat ihren Sitz in Mannheim. 1 Gegenſtand des Unternehmens iſt Herſtellung von elektriſchen anderen Maſchinen ſowie Apparaten. Handel mit ſolchen und 5 wandten Artikeln, Bau und Betrieb elektriſcher Zentralen, Bahn⸗ — 75 ähnlicher Anlagen für eigene oder fremde Rechnung. Die Jabellſcaft kann zur Erreichung ihrer Ziele Grundſtücke erwerben, unoriken errichten, ſich bei induſtriellen Unternehmungen beteiligen ndalle Geſchäfte betreiben, die mit ihrem Haupt⸗ zweck zuſammenhängen oder dieſen zu fördern ge⸗ eignet ſind. f Die Geſellſchaft ſteht in engen Geſchäftsbeziehungen und Er⸗ Bötungsaustauſch mit der Aktiengeſellſchaft Brown, Boveri& Cie., aden(Schweiz), als ihrer Mitbegründerin und Lizenzgeberin ſür 115 weſentlichſten Teil ihrer Fabrikation. Ebenſo wie an gleich⸗ vötigen ſelbſtändigen Geſellſchaften in den Vereinigten Staaten Bat Amerika, Frankreich, Norwegen, Oeſterreich und Italien iſt das inndener Unternehmen an dem Mannheimer durch Aktienbeſitz utereſſiert. Em.40 zeind wiſchen der Brown, Boveri& Cie. Aktiengeſellſchaft, Mann⸗ ch und der Aktiengeſellſchaft Brown, Boveri& Cie., Baden 0 chweiz), beſteht ein Lizenzvertrag, der der Mannheimer Geſell⸗ haft für Deutſchland das Recht auf alle Erfindungen, Patente, duſtruktionen, Verfahren und Erfahrungen des ſchweizeriſchen Maernehmens ſichert. Als Vergütung hierfür zahlt Brown Boveri ei aunheim eine jährliche nicht erhebliche Entſchädigung, die ſich aus ratenweiſe fällig werdenden Grundgebühr und einer Umſatz⸗ bis itkation zuſammenſetzt. Die Dauer des Vertrags iſt zunächſt Kü zum Jahre 19ä45 feſtgeſetzt, und zwar mit der Maßgabe, daß eine eindigung erſtmalig drei Jahre vorher erfolgen darf; im Falle ſell Auflöfung des Vertragsverhältniſſes ſteht der Mannheimer Ge⸗ noch auf weitere 10 Jahre das Nutznießungsrecht für ſämtliche Nae u und Konſtruktionen in dem im Vertrag vorgeſehenen Um⸗ und unter den bei Ablauf geltenden Bedingungen zu. geſ Das Fabrikationsprogramm der Brown, Boveri& Cie. Aktien⸗ eletloſchaft, Mannheim, umfaßt im einzelnen die Herſtellung von: all triſchen Motoren normaler Ausführung, Spezial⸗Motoren für beſe induſtriellen, gewerblichen und landwirtſchaftlichen Zwecke, im anmderen Antriebe für Textilmaſchinen, Holzſchleifer, Papier⸗ Dr inen; Glas⸗ und Spiegelfabriken, Zementfabriken, Mühlen, denacke reſen; Pumpen, Gebläſe, Kompreſſoren, Zentrifugen, Hebe⸗ Wale Aufzüige, Kräne; chemiſche Fabriken. Bergwerke, Hüttenwerke, trif zwerke mit allen Hilfsmaſchinen; Fördermaſchinen uſw.; elek⸗ dir 1175 Generatoren aller Art zum Antrieb durch Riemen oder turbin Kupplung mit Dampfmaſchinen, Dieſelmotoren, Waſſer⸗ roti nen und Dampfturbinen bis zu ben größten Leiſtungen; 8 erenden Umformern, Regulieraggregaten und Phaſenkompenſato⸗ vollſtneneckilberdampf⸗Großgleichrichtern; Straßenbahn⸗Motoren und Lortündigen Straßenbahnausrüſtungen; kompletten elektriſchen duſtriettinen für Vollbahnen, Kleinbahnen, Grubenbahnen und In⸗ öchſten gneni Streckenausrüſtungen; Transformatoren bis zu den 0 Spanungen und Leiſtungen; Induktionsreglern u. Regulier⸗ für formatoren; elektriſchen Schalt⸗, Anlaß⸗ und Regulierapparaten laß 57 Verwendungen, insbeſondere Oelſchalter, Anlaſſer und An⸗ Pten derſtände, Kontroller, Bremsmagnete, Schnellregler, Relais: 5 nerapparaten für induſtrielle Sonderzwecke u. a..; kompletten ſchlie tanlagen, Bau vollſtändiger Zentralen und Umſpannwerke ein⸗ karbislich Hochſpannungsfreileitungen und Leitungsnetze; Dampf⸗ elektrien bis zu den höchſten Leiſtungen u. a. für den Antrieb von Schiffeſcen Generatoren, Gebläſen, Pumpen, Kompreſſoren und für 9 fsantriebe; Zahnradvorgelegen für Antriebe durch Dampfturbinen den ſchnellaufende Motoren; Turbogebläſen und Kompreſſoren; Kon⸗ ationsanlagen für Dampfturbinen; Kältemaſchinen und komplet⸗ wa Kühlanlagen; elektrothermiſchen Apparaten und Elektro⸗Heiß⸗ ſſer⸗Automaten. wehrfac Grundkapital betrug urſprünglich/ 6 000 000.— und, nach (dastfachen Erböhungen, ſeit März 1923 Papiermark 250 000 000.— Papier apiermark 215 000 900.— Inbaher⸗Stammaktien ſowie 30 000 000.— Inhaber⸗ und Papiermark 5 000 000.— für ens⸗Vorzugsaktien). Die Goldumſtellung fand im Oktober 1924 Kapiſ Aktien unterſchiedslos im Verhältnis von 50:1 ſtatt. Das Mark al betrug danach Reichsmark 5 000 000.—, eingeteilt in Reichs⸗ Indabe 300 000.— Inhaber⸗Stammaktien ſowie Reichsmark 600 000.—. Wi und Reichsmark 100 000.— Namens⸗Vorzugsaktien. ordenti Vorzugsaktien beider Gattungen wurden durch Beſchluß der kn lichen Generalverſammlung vom 20. September 1926 zur Rück⸗ ſcher 80 zum 31. Dezember 1926 gekündigt, und zwar laut ſtatutari⸗ orzu orſchrift die Inhaber⸗Vorzugsaktien zu 115% und die Namens⸗ ſumergsaktien zu 103%%, jedoch mit der Maßgabe, daß den Eigen⸗ bis zn das Recht eingeräumt wurde, an Stelle der Bareinlöſung in 1. Dezember 1920 die Umwandlung ihrer Vorzugsaktien wurde ſnmaktien von gleichem Nennwert zu verlangen. iervon für R für die geſamten./ 100 000.— Namens⸗Vorzugsaktien und bis 580 400.— Inhaber⸗Vorzugsaktien Gebrauch gemacht. Die ingsum 81. Dezember 1926 zur Umwandlung in Stammaktien nicht e in dar chlen R. 19 600.— Inhaber⸗Vorzugsaktien werden zu 115% Geſellf eingelöſt; hierfür wird ein entſprechender Geldbetrag von der kapitalbaft, bereitgehalten, Um dieſe R“ 10 600.— iſt das Grund⸗ ordnungsgemäß herabgeſetzt worden. beſchloß ordentliche Generalverſammlung vom 20. September 1920 erhöhn überdies zwecks Stärkung der Betriebsmittel eine Kapitals⸗ dendenberum N. 10 000 000.— neue Inhaber⸗Stammaktien mit Divi⸗ anke korechtigung ab 1. 17 1927, die von dem unterzeichneten 1 onſortium zu 114% feſt übernommen wurden; hiervon wur⸗ Stamtenpflichtungsgemäß.“ 8 000 000.— den Beſitzern der alten 1 maktien bzw. der bis zum 16. Dezember 1926 zur Umwandlung 1180% ammaktien eingereichten Vorzugsaktien beider Gattungen zu geboten azüglich Börſenumſatzſteuer in der Weiſe zum Bezuge an⸗ mit ein, daß auf ſe R. 200.— Nennwert alte Aktien eine neue geſetzlicem Nennwert von.// 200.— entfiel. Das Aufgeld iſt der wirz ichen Rücklage vorerſt mit.“ 1 150 000.— zugefloſſen; dieſer ſtongtafte endgültiger Abrechnung unter Berückſichtigung der Emif⸗ n vor 00.— zugeführt 25 noch ein weitverer Betrag von.“ 150 0 uce Akt Grundkapital beträgt ſomit zurzeit R.“ 14 980 400.—; ſämt⸗ derecgtigtten lauten auf den Inhaber und ſind untereinander gleich⸗ 1926— der ordentlichen Generalverſammlung vom 20. September eſchloſſen zwecks Vereinheitlichung der bisherigen Aktienſtückelung lautenden worden, die Beſitzer der alten über je nom../ 20.— ihrer Ur ktien zu einem freiwilligen Umtauſch von je zehn Stück zuforde rkunden in eine neugedruckte über nom../ 200.— auf⸗ 27.770 21 Bis zum 31. Mai 1927 wurde dieſer Aufforderung für olge Aktlen üder je nom..¼ 20.— von insgeſaml 249 020 Stück Arti(eleiſtet. Im Hinolicg bierauf bilden nur die vorlfnüber ſe nom..( 200.— den Gegenſtand des den Proſpekts. Mit Bezug auf die bisher noch insgeſamt Jnleich zum Geſamtkapital nur geringen Nennwertes von werden t R. 425 000.— an der Börſe gar nicht erſt lieferbar gemacht amtliche verpflichtet ſich die Geſellſchaft, ſie jederzeit zum jeweiligen lich ſein urs auf Verlangen abzunehmen, ſofern es ihr nicht mög ⸗ nom. R ente, durch einen Verkauf von Ergänzungsſtücken üher fe neferbar 20.— zum jeweiligen amtlichen Kurs den Umtauſch in rſenv Urkunden üher je nom. R. 200.— zu ermöglichen. Dem Wefeüſchafftand und der Zulaſſungsſtelle zu Berlin wird von der werd am Ende eines jeden Kalendervierteljahres mitgeteilt 2 hoch der geſamte Nennbetrag und welches die Nummern nom. R. dtauſch neu in den Verkehr gelangten Aktien über je „— und der dagegen vernichteten Kleinaktien über be 20.— waren, Die hlerfür in Betracht kommenden Ur⸗ rden ale nom.l 200.— tragen die Nummern 45001—47125 Der A an der Börſe erſt mit der volzogenen Ausgabe lieferbar. vom 20. eglacts rat iſt von der ordentlichen Generalverſammlung ſchaltsvertran ember 1936 im übrigen ermächtigt worden, den Geſell⸗ elbſtändiarag binſichtlich der Anzahl und Stückelung der Aktien 15 rkmtſrechend neu zu faſſen. vorden n 9 5 üher ſe nom..“ 200.— ſind ſämtlich neu gedruckt dorſtzenden muagen die facſimilierten Unterſchriſten des Aufſſchssrats⸗ E5. bandſchriftt zweier Vorſtandsmitglieder; außerdem ſind ſie mit intrag der ichen Gegenzeichnung eines Kontrollbeamten und dem der, Die Geſelſchlie des Aktienbuches verſehen. em jährliche ſchaft kann ſatzungsgemäß Aktien mittels Ankaufs aus Bo, Den Vorſte b nswinn einziehen und amortiſieren. overi, Marnzeir Dern zurzeit die Herren Dr.⸗Ing. h. e. Robert Prospeki Der von der Generalverſammlung zu wählende Aufſichtsrat beſteht aus mindeſtens ſieben Mitgliedern, gegenwärtig aus den Her⸗ ren: dhen Präſident des Verwaltungsrats der Aktiengeſellſchaft Brown, Boveri& Cie. in Baden(Schweiz), Baden(Schweis), Vor⸗ itzender; Georg Boner, Vizepräſident des Verwaltungsrats der ttengefenſchaft Brown, Boverf 6. Eie, in Baden(Schwelg), Zürich, ſtellvertretender Vorſitzender; Juſtizrat Dr. Eduard Bloch, München; Geheimer Kommerzienrat Konſul Dr. jur. Dr. med. h. c. Richard Broſien, Mannheim; Sidney William Brown, Delegierter des Ver⸗ waltungsrats der Aktiengeſellſchaft Brown, Boveri& Cie. in Baden (Schweiz), Baden(Schweiz); Geheimer Legationsrat Dr. jur. Dr. phil. Walther Friſch, Vorſtandsmitglied der Dresdner Bank, Berlin; Ge⸗ heimer Regierungsrat Johannes Gaßner, Miniſterialdlrektor a.., Berlin; Kommerzienrat Julius Geyer, Generaldirektor der Iſaria⸗ Zählerwerke Aktiengeſellſchaft, München; Geheimer Regierungsrat Felix Heimann, Vorſtandsmitglied der Reichs⸗Kredit⸗Geſellſchaft Aktiengeſellſchaft, Berlin; Kommerzienrat Dr. Carl Jahr, Vorſtands⸗ mitglied der Rheiniſchen Creditbank, Mannheim; Siegfried von Kardorff, Landrat a. D. und Mitglied des Reichstags, Berlin; Bankier Dr. Eugen Oppenheimer, in Firma Jacob S. H. Stern, Fraukfurt a..; Kommerzienrat Dr. rer. pol. h. c. Hermann Röchling, Hütten⸗ beſitzer, Völklingen a. d. Saar; Juſtizrat Dr. jur. Paul Roediger, Frankfurt a.; Konſul Wilhelm Joſeph Weißel, Vorſtandsmitglied der Allgemeinen Deutſchen Credit⸗Anſtalt, Leipzig; Profeſſor Dr. Heinrich Wimpfheimer, Rechtsanwalt und Notar, Berlin. Jedes von der Generalverſammlung gewählte Mitglied des Aufſichtsrats erhält eine jährliche feſte Vergütung von./ 1200.—, die auf den ſpäter erwähnten Anteil vom Reingewinn angerechnet wird; außer⸗ dem kann der Vorſitzende des Aufſichtsrats denjenigen Mitgliedern, denen beſondere Obliegenheiten übertragen werden, Sondervergü⸗ tungen, ſoweit es geſetzlich zuläſſig iſt, zubilligen. Die Generalrerſammlungen finden ſatzungsgemäß in Mannheim oder an einem anderen vom Vorſitzenden des Auf⸗ ſichtsrats zubeſtimmenden Ort ſtatt; die Geſellſchaft über⸗ nimmt die Verpflichtung, daß die Ein berufungnur an einen Akklus laufende Siammakfien(74 902 Sfück über je NiI 200.— Nr.—74 902) Ort innerhalb Deutſchlands erfolgen wird. Je R. 20.— hinterlegtes Aktienkapital gewährt eine Stimme. Das Geſchäftsjahr iſt das Kalenderjahr. Sämtliche Bekanntmachungen erſolgen rechtsgültig im Deutſchen Reichsanzeiger; die Geſellſchaft verpflichtet ſich, ſie außerdem noch in einem Berliner Börſenblatt(bis auf weiteres Berliner Börſen⸗ Courier oder Berliner Börſen⸗Zeitung), in der Frankfurter Zeitung⸗ und in einer Mannheimer Tageszeitung zu veröffentlichen. Gewinnverteilung: 1. 5% in den geſetzlichen Reſerveſonds, ſolange dieſer den zehnten Teil des Grundkapitals nicht überſteigt: 2. Dotierung etwaiger außerordentlicher Rücklagen: 3. vertragsmäßige Vorſtandstantiemen; 4. bis zu 4% Dividende auf die Aktien; 5. 10% Aufſichtsratstantieme unter Anrechnung der feſten Ver⸗ gütung von je.“ 1200.— für jedes Mitglied; 6. Reſt zur Verfügung der Generalverſammlung. Die Geſellſchaft verpflichtet ſich, in Berlin, Frankfurt a. M. und Mannheim Stellen zu unterhalten und jeweils bekannt zu geben, bei denen die Auszahlung der Dividenden, die Ausgabe neuer Gewinnanteilſcheinbogen, der Bezug neuer Aktien, die Hinter⸗ legung von Aktien zwecks Teilnahme an den Generalverſammfungen ſowie die Bewirkung aller ſonſtigen die Aktienurkunden betreffenden, von einem der Geſellſchaftsorgane beſchloſſenen Maßnahmen jederzeit koſtenfrei erfolgen. An Dividenden wurden für die letzten fünf Geſchäftsjahre aus⸗ geſchüttet: 1922: 150% auf Papiermark 140 000 000.— voll⸗ und 75% auf Papiermark 35 000 000.— halbdividendenberechtigte Stammaktien, 60% auf Papiermark 35 000 000.— Vorzuasaktien, 1923: 0%(der ausgewieſene Gewinn von Bill. 157 416.— fand bei der Gold⸗ umſtellung Verwendung), 1924: 0%(der Verluſt von R. 141000.50 wurde auf neue Rechnung vorgetragen), 1925: 7% auf./ 4 300 000.— Stammaktien und 12% leinſchließlich Nachzahlung für 1924) auf R. 700 000.— Vorzugsaktien, 1926: 8% auf.I 4 300 000.— Stamm⸗ aktten und 69 auf R. 700 000.— Vorzugsaktien. Bilanz am Z3l. Dezember 1926 Basslus Anlagen: RM. Pfg. RM Pfg⸗ Grundſtücke)) RM 8382 860.— Aiien 15 000 000— Gebäude?) 52„„„„6„ 3 883 975.— Geſetzliche Rücklage„„„„„„„%%„%%„%„%%f%%%„%„%„„% 1 650 000 Arbeitsmaſchinen„.„ 2192 215.— 4½9 Anlehen e. 550 Ante Jahre 19070 M 430 650.— „525õ55„55„„„„65— ehen Handlungsmobilin 178 424.— vom Jahre 1914/„„%„, 420 450.— Fabrikmobilien„ 71455.— 5 2 2*„ 35 415.— Konto für Gas⸗, Waſſer⸗ und 5„ 1920/I)..„ 289 305.— elektriſche Fabrikinſtallation„ 54495.— 7545 978— 5„ 1921%½% 192 160.— 1867 980— ,,,, 22 10137 20 38 Anlehen⸗Zinsſcheinne 26 767 90 ereer und Beteiligungen) 1252 714— Unerhobene Dividenden 10 468— Kaſſen⸗ und Wechſelbeſtand: 1721 791 94 Kreditoren: Debitoren: Aus laufender Rechnunge) RM 5148 172.41 Außenſtände bei Kunden, An⸗ Uebergangspoſten„ 494 800.92 5 637 978 83 zahlungen an Lieferanten Blirgſchafken auf Beſtellungen 13 748 788 52 uſw.)..RM 14589 128.10!nßß 7 Guthaben bei Banken und Gewinn⸗ und Verluſt⸗Konto: Poſtſcheckämtern„ 3 223 398.15 17812 526 2⁵ Genn 8 1028 357 82 ch Bürgſchaften„„65„„„„6„„„„„RM 420 009.— 38 470 380 57 88 470 80 57 1) davon landwirtſchaftlichen Zwecken dienend RM 145 060.— ) davon zur Gutsverwaltung Scharhof gehörig„„ 63 250.— daied ae!!:r. 4112 601.77 Shffße 4921 546.94 312 2 Ferligfaltiate 1103 171.67 ) darunter Wertpapiere lediglich in Höhe von rd. RM 1000.—; wegen der Beteiligungen ſiehe Proſpekttext weiter unten! 5) darnnter Wechſel im Betrage von RM 1609 716.38 e) darunter Forderungen an Tochtergeſellſchaften und Beteili⸗ Füngsftrmen RM 709 935.03 „„„«„4„„„„„„4 ) von der urſprünglich Mk. 4500 000.— betragenden Anleihe ſind noch PMk. 2 871 000.— im Umlauf, die zur vollſtändigen Rückzahlung zu je RMk. 150.— pro Stück über PMk. 1000.— zum 1. Januar 1932 gekündigt worden ſind; das Altbeſitzrecht iſt in 1189 Genußrechts⸗ urkunden über je RMk. 100.— verbrieft e) von dieſer urſprünglich Mk. 3000 000.— betragenden Anleihe ſind noch PMk. 2803 000.— im Umlauf, die planmäßig ab 1929 mit je RMk. 150.— pro Stück über PMk. 1000.— mittels Ausloſung zur Rückzahlung gelangen; das Altbeſitzrecht iſt in 759 Genußrechts⸗ urkunden über je RMk. 100.— verbrieft l Teilſchuldverſchreibungen aus dieſen drei Anleihen werden mit Beträgen zwiſchen RM.15 und RM 14.60 pro Stück über PM 1000.— ab 1. Juni 1927 zurückgezahlt; die Altbeſitzrechte für die Anleihen 1920/1 und II wurden mit RM.46 bezw. RM.20 pro Stück bereits in bar abgelbſt. 5 Forderungen der Tochtergeſellſchaften und Beteili⸗ gungsfirmen RM 60 720.69 30ll Gewinn- und Verlust-Rechnung am 31. Dezember 1926. Naben RM. Pfg. RM. Pfg. Abſchreibungen auf Anlagen 858 634 92 Gewinn⸗Vortrag aus 192554 14 421 55 Ausgaben für: Rohgewinnn„%„„„„6„„6 12 259 768 49 Generalunkoſten. RM. 9 310 728.15 Steuern)„2..076.464.15 10887 192 30 Semnnnnmnmas˖m¶n 8 1028 357 82 12274 88 ¼04 12274 188 04 ) davon laufende Steuerern RM. 698 465.87 Gewinnverteilung für 1926: Sonderabſchreibungen auf Anlagen„ R. 586 908.— 6% Dividende auf.“ 700 000.— Vorzugsaktien 1 4„ 42 000.— 8% Dividende auf R. 4 300 000.— Siammaltten„ 4000 100% Aufſichtsratstantiene 2¹ 510.22 4% Gewinnanteil auf., 189 800.— Altbeſitzgenußrechte aus den Obli⸗ gationen von 1907 und 1914„ 7 592.— 22 26 847.60 R. 1 028 357.82 reibung. Vortrag auf neue Rechung 35 und Betriebsb Fabrikatoriſchen wecken dienen rundſtücke von insgeſamt 263 9483 am, davon 85 426 qam mit einer Nutzfläche von 98 068 am überbaut, einſchließlich der in Groß⸗Auheim gepach⸗ teten 92 346 am, von denen 19 789 am überbaut und 20 917 qm nutz⸗ bar ſind. Der der Geſellſchaft gehörige ſonſtige, Geſchäfts⸗ und Wohnhäuſer umfaſſende Grundbeſitz hat einen Flächeninhalt von insgeſamt 8888 am, wovon 38 611 am mit einer Nutzfläche von 14 844 am bebaut ſind. Landwirtſchaftlich verwertet werden ferner 426 617 am 170,64 Morgen— davon 1920 am überbaut— zu denen noch 39 725 qm= 15,89 Morgen hinzugepachtet ſind Die Firma hat Betrſebsſtätten in 1. Männheim⸗Käſertal. Hier liegen in unmittelbarer Nähe des Bahnhofs die Hauptwerkſtätten und das Zentralverwaltungsge⸗ bäude. Das eingezäunte Areal iſt 140 754 am groß; davon ſind 62 882 qm mit einer Nutzfläche von 71 431 qm überbaut. Die Fabrik iſt für den Bau von Maſchinen größter Dimenſtonen eingerichtet und zu dieſem Zweck mit einem den heutigen Anforderungen der Technik in jeder Hinſicht entſprechenden Werkzeugmaſchinenpark von etwa 3 000 verſchiedenartigen, größtenteils mit elektriſchem Einzel⸗ antrieb verſehenen Arbeitsmaſchinen ausgeſtattet. Die neu herge⸗ ſtellten Dampfturbinen und elektriſchen Maſchinen werden in eigenen Verſuchsanlagen geprüft, dieſen iſt eine mit allen wiſſen⸗ ſchaftlichen Hilfsmitteln ausgerüſtete chemiſch⸗phyſikaliſche Materſal⸗ prüfſtelle angegliedert. 2. Groß⸗Anheim. Das an der Bahnſtrecke Hanau⸗Aſchaffenburg erinz Werk umfaßt 85 680 am, von denen 15 555 am mit einer utzfläche von 16375 am überbaut ſind. Die Anlagen ſind bis 1931 von der Fahrzeugfabrik G. m. b. H. gegen eine jährliche Barver⸗ gütung mit der Maßgabe gepachtet, daß ſich das Vertragsverhältnis jeweils um fünf Jahre verlängert, falls es nicht ein Jahr vorher gekündigt wird; von den Anteilen dieſer Geſellſchaft befinden ſich 789% im Beſitz von Brownu Boveri Mannheim, in deren Händen auch die Geſchäftsführung liegt. In Groß⸗Auheim iſt die Apparate⸗ fabrik untergebracht, die mit 286 modernen Werkzeugmaſchinen aus⸗ 7 17 9 05 und Apparate für Nieder⸗, Mittel⸗ und Hochſpannung abriztert. Kar Dr.. 1 Schnetzler, Hetelberg. Franz Engelmann, Mannheim, und 3. Lampertheim. Das Gelände hat eine Ausdehnung von 60 000 qm, wovon 2050 am mit 2 220 am Nutzfläche üherbaut ſind. Neben der Herſtellung von Teilen und Pumpenaggregaten für Gleichrichter dient dieſes Werk in der Hauptſache als Großfor⸗ mierungsanlage für Queckſilberdampfgleichrichter. 4. Dortmund. Hier iſt ein bis 1968 laufendes Erbbaurecht für 6666 am, wovon 4 284 am überbaut und 4 542 qm nutzbar ſind, bis 1932 gegen eine jährliche Barvergütung unter Einräumung einer Option worden. Hauptſächlich werden Reparaturen an elektriſchen Maſchinen aller Arten und Größen ausgeführt, außer⸗ dem aber auch neue Maſchinen hergeſtellt, und zwar in erſter Linie Phaſenkompenſatoren, Gleichſtrommaſchinen für Lokomotivbeleuch⸗ tungszwecke, Heißwaſſeranlaſſer und abnormale kleine Apparate. 5. Maunheim⸗Stadt. Auf dem im Zentrum gelegenen 843 qm großen Grundſtück befindet ſich ein fünfſtöckiges maſſives Geſchäfts⸗ gebäude von 705 am Grund⸗ und 3500 am Nutzfläche. In dieſem ſind untergebracht: die Verwaltung der ſpäter erwähnten Inſtalla⸗ tionsbüros, die Inſtallationsabteilung für Hänge⸗ und Weitſpann⸗ leitungen, das techniſche Büro für den Bezirk Mannheim, Ausſtel⸗ lungs⸗ und Verkaufsräume, ſowie Reparaturwerkſtätten für In⸗ ſtallationsmaterial, Beleuchtungskörper, Kältemaſchinen und ther⸗ mo⸗elektriſche Apparate. Weitere techniſche Büros und Juſtallationsabteilungen mit Lä⸗ gern und Reparaturwerkſtätten werden auf eigenem Grund und Boden von insgeſamt 5649 am in Berlin, Eſſen, Frankfurt a. M. und München unterhalten, außerdem in gemieteten Räumen noch in Augsburg, Breslau, Chemnitz, Cottbus, Dortmund, Dresden, Duis⸗ burg, Düſſeldorf, Erfurt, Freiburg i. Br., Hagen t.., Hamburg, Hannover, Hindenburg(.⸗Schl.), Karlsruhe, Kaſſel, Köln a. Rh., Leipzig, Magdeburg, Münſter, Pirmaſens, Saarbrücken, Siegen, Stuttgart und Waldenburg(Schleſ.). Die Verſorgung der Betriebe mit elektriſcher Energie erfolgt auf Grund von Stromlieferungsverträgen durch öffentliche Glek⸗ trizitätswerke. Der Geſamtfahresverbrauch beträgt durchſchnittlich 200 000 KWh. In Mannheim⸗Käfertal iſt eine eigene Kraftzentrale mit 3000 k,W Leiſtung zur Reſerve vorhanden; die zugehörige Dampfkeſſetrankage mit rund 2550 am Heizfläche dient gleichzeitig zur Speiſung des Dampfturbinenverſuchsſtands. Dem Güterverkehr innerbalb der Werke dienen auf eigenen Gleisanlagen(48 km Normalſpur und 2,4 km Schmalſpur mit Schiebebühnen und Drehſcheiben) 2 elektriſche und 2 Dampf⸗Lokomo⸗ tiven ſowie 5 Waggons; für den Ferntransport ſchwerer und großer Maſchinenteile ſind 2 ſechs⸗ und zehnachſige Tiefgangwagen beſtimmt. An ſonſtigen Transportmitteln ſind 90 Kräne bis zu 50 t Trag⸗ kraft vorhanden, ferner 7 Aufzüge bis zu 4000 kg Tragkraft, 6 Automobile und eine Anzahl Elektrokarren. In Mannheim befinden ſich fünf Beamtenwohnhäuſer, in Lam⸗ pertfefm ein weiteres. 50 Familien finden darin Unterkunft. Beſchäftigt werden zurzeit insgeſamt etwa 4000 Arbeiter ſowie 1000 kaufmänniſche und techniſche Beamte und Angeſtellte, ferner noch 400 in den Außenhüros. Landwirtſchaftlich betrieben wird das in Scharhof bei Lampert⸗ heim gelegene Gut in einer Geſamtgröße von 466 342 qm, wovon — — à Sette. Nr. 378 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Mittwoch, den 17. Auguſt 1927 990 qm überbaut und 39 725 am Aecker bis 1932 gepachtet find: die Grauguß, wobei die einzelnen Stücke bis en 20 t Gewicht haben. Dieſ ſchiedener Art beteiligt, ſchließlich unmaßgeblich mit Nominalbeträgen Aus nutzung erfolgt unter eigener Verwaltung. e 1 eee N727 eee von R. 87 500.— und.“ 80 000.— an zwet anderen Geſellſchaften. 9 Beteiligungen. Sandſenang. Kompreſſoranlage für Luftſtampfer und Lufthämmer, Brown Bovert gehört der Preisſtelle des Zentralverbandes der Die Seſeuſgaft 5 maßdebend pekellig mit 100 95 bei der Metaleic eü ait wel Stbachtöſen und Anerwußtonmeln dte Deutſchen Elektrotechniſchen Induſtrie e. B. in Berlin an, die eine toz G. m. b. O. in Mannbeim⸗Neckarau, ee, 8 15* ie einheitliche Preisvolitik innerbalb der Elektrotechnik bezweckt; der Aus⸗ ... dukten, Halb⸗ und Ganzfabrikaten bezweckt. Stotz ſtellt alles für Der ee Jem urb deg ben Pfizier Fraftwerken be⸗ 842 75 125 den an— Scdalter Sleddo ne düßerlapeln Ser ſiattne herbells⸗ 1 5— 5 8 4 991 ein Teil 74 1 Dreb⸗ Einfübrung von Normalpreiſen, ſondern auch Beſtleunng von Normal⸗ ſtroms in einer eigenen Gleichrichteranlage von eiſtung in ſteht„ 8 ee ee Ahhand⸗ 0 umgeformt. Der fährliche Stromverbrauch beträat ſeit dem Jabse 101b, wobet zle Vertraasbaner anſknalic 2 Jabre 71 Streckenſchalter, Niet⸗ und Schraubenverbinder, Kabel⸗ ES deſteht Babnanſchluß an die Reichsbahnlinie Ludwiashafen benrber 1090 kfat%%%%%%ꝙFͤͤ%TTTC( chuge. am Rbein— Frankenthal— Mainz. D59 Bapttal betragt.A. 1 200 000.— Dividenden gelangten Beſchäftiat werden zurzeit 160 Arbeiter ſowie 12 kaufmänniſche und Der Umſaß der Ftrma betrua: 1924½5 und 1025/¼0 nicht zur Verteilung, für die Zeit vom techniſche Angeſtellte. 19222222.... R. 34354 000.— Aortl 1926 bis 81. Dezember 1926: 7535. b) Gleichrichter Geſellſchaft m. b. H. in Berlin, 192ù05).„ 51 579 000.— 2 Der Grundbeſitz hat eine Größe von 39 916 am, von denen die Fabrikation und Vertrieb von Queckſilberdampfgleichrichtern und J ²˙2A; 8 751 qm mit 11 560 am Nutzfläche überbaut ſind. In dem Haupt⸗ anderen elektriſchen Apparaten, Maſchinen und Materialien bezweckt Die vorhandenen Werkſtatteinrichtungen laſſen eine Steigerung des ebäude, das die techniſchen und kaufmänniſchen Bürogs enthält, be⸗ und insbeſondere Glasgleichrichteranlagen liefert. letztjäbrigen Umſatzes um bis zu 100% zu. 12 inden ſich auch Montagefäle, Lager⸗ und Wirtſchaftsräume. In Das bisber.“ 100 000.— betragende Grundkapital iſt neuerdings Im laufenden Geſchäftsjahr war die Geſellſchaft ebenſo wie ihre 5 —— maſſiven Hallen, einem Sheoͤbau und verſchiedenen Nebenan⸗ auf., 300 000.— erhöht worden; Dividenden wurden ſeit der Gold⸗ Tochterunternehmungen bisher zufriedenſtellend beſchäftigt. Der gegen⸗ 2 agen ſind eine Stanzerei, Dreherei, Fräſerei, Schweißerei, Lak⸗ umſtellung nicht ausgeſchüttet. wärtige Auftragsbeſtand iſt um etwa 900% böber als derjenige zur— kiererei und ſonſtige Beiwerkſtätten untergebracht. Der Maſchinen⸗ Das in günſtiger Lage gelegene Grundſtück umfaßt 2371 m, wo⸗ gleichen Zeit des Vorjahres und gewährleiſtet ausreichende Beſchäf⸗ 7 vark beſteht aus etwa 300 Arbeitsmaſchinen verſchiedenſter Art und von 1570 qm mit einer Nutzfläche von 4619 am bebaut ſind. Dort be⸗ tigung nahezu für das ganze Jahr. Soweit es ſich jetzt ſchon über⸗ neueſter Konſtruktion mit gräßenteils elektriſchem Einzelantrieb. findet ſich die Glasbläſerei, in der Glaskolben nach einem beſonderen ſehen läßt, darf für 1927 ein nicht ungünſtigeres Geſchäftsergebnis als Der Strom wird vom Städtiſchen Elektrizitätswerk Mannheim Verfahren hergeſtellt werden. Die für die Gleichrichter weiter be⸗ für das letzte Rechnungsjahr erwartet werden, wobei Vorausſetzung bdezogen, und zwar im Jahr durchſchnittlich 230 000 KWh. nötigten Speztalapparate, Stufenſchalter, Relais, Droſſelſpulen uſw. iſt, daß nicht etwa beſondere unerwartete Zwiſchenfälle eintreten. Es beſteht eigener Gleisanſchluß an die Rheintalbahn. werden nach eigenen Konſtruktionen in mechaniſchen Werkſtätten fabri⸗ Mannheim, im Juli 1927 Beſchäftigt werden gegenwärtig 443 Arbeiter ſowie 146 kauf⸗ ziert, die mit allen notwendigen modernen Drehbänken, Bohr⸗ und. männiſche und techniſche Angeſtellte. Fräsmaſchinen und ſonſtigen Präziſtonsmaſchinen ausgeſtattet ſind. Brown, Boveri& Cie Akſiengesellschafi. 1 mit über 90 bet der de Der Strom wird von der Berliner Städtiſche Elektrizitätswerke 1 Da!l Gnßwerke Aktiengeſellſchaft in Frankenthal(Pfalz), Akt.⸗Geſ. in Berlin bezogen, und zwar im Jahre durchſchnittlich Auf Grund des vorſtehenden Proſpekts ſind dien der Herfkelluna und dem Vertrteh ven Eiſen⸗ und Metallauß 240 500 Kh. 5., 14 980 400.— auf den Inbaber lautende Stammaktien dient und ſpeziell bochwerttgen Zylinderguß für Heißdampfzwecke Itefert. Beſchäftigt werden gegenwärtig 90 Arbeiter ſowie 28 kaufmänniſche(74 902 Stück über je.“ 200.— Nr.—74 902) der 5 0—5 000.—; Dividenden gelangten ſeit der 185 Brown, Boveri& Cie. Aktiengeſellſchaft in Mannheim 1 oldumſtellung nicht zur Verteilung. mit über 70% bei der bereits oben erwähnt 0 1 18 Der Grundbeſttz hat eine Größe von 23 360 qm, von denen 6320 qm Fahrzeugfahrik G. 82 ebee zum Handel und zur Notiz an der Berliner Börſe zugelaſſen. mit einer Nutzfläche von 7496 qam überbaut ſind. Der weſentlichſte Be⸗ die außer der Werkanlage in Groß⸗Auheim einige Mietshäuſer in Berlin, Leipzig, Mannheim und Frankfurt a. M, —— 15 mit 3 von 3 70 255 Sie und lediglich Immobilienverwaltungs⸗Geſellſchaft iſt. im Juli 1927. N eſteht in der Hauptſache aus zwei parallelen Hallen von 74 m Länge; Ihr Kapital beträgt./ 375 000.—: Dividend d 19 ichs-Kredit- l dieſe werden von 5 Kränen bis zu 25 t Tragkraft beſtrichen. Die drei erfolgten Erwerb der Anteile durch Bromn Bovert nicht genablt, 15 e We 78. eeeng vorhandenen Kupolöfen baben eine ſtündliche Leiſtung von 10 000 kKg. Bromn Boveri Mannheim iſt noch mit Nominalbeträgen zwiſchen Allgemeine Beutsche Crelt-anstat Aheinische Credltnanx dacch S. H. Stef Die Seiſtungsfähigkeit beträgt im Jahresdurchſchnitt 1800 bis 2400 tR./ 3000.— und./ 20 000.— an vier Einzelunternehmungen ver⸗ Mefallbank und Metallurgische Gesellschaft Aktiengesellschaft. 8 Tel. B N ül D6 2 Wanhaus Hozapfel 3 4 1 eneesuche NMlietSesuche 0 8— Schwerkriegsbeſchäd.] Junge Frau, Rhein⸗ 7 5 50 ge Donnerstag ah 5 Uhr Stamm: U180 f 1110 2 ſucht Stelle a. Regiſtr., länderin ſucht Stelle Susenwohnung! ſpo Schinken in Brotteig m. Kart.-Salat Else- Pförtner, Kontrolleur, am Büfett od. 3. Ser⸗ Gebe in Stadtmitte gelegene ſchöne K 5 it ren 3 J 1. 6. Bürodiener od. Lager⸗ vieren, war ſchon im»7 f fü f 1 1 U f5 upgarnitu A 700079 U verwalter. Ang. unt. Gaſtwirtsgewerbe tät. 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