Ageſchieh aſtand Berlin, 18. Aug. Donnerstag, 18. Auguft Bezugspreiſe In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatli.⸗M. 2,80 ohne Beſtellgeld. Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ orderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. Haupt⸗Geſchäftsſtelle EG, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R.46, Gaſſermannhaus!. Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofftr, Fchwetzingerſtr. 19ù20 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Adreſſe: eneralanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945,24951.24952 u. 24053 Beilagen: Sport und Spiel Aus Seit und Leben Mannheimer Frauenzeitung Abend⸗Ausgabe Neue Mannheimer Geit Mannheimer General Anzeiger Aus der Welt der Technik Unterhaltungs⸗Beilage Franzöſiſche Transjertſorgen Verhängnisvolle Auswirkungen der deutſchen Reparationsleiſtungen Vor dem vierten Dawesjahr (Von unſerem Pariſer Vertreter) Mit dem Herannahen des Zeitpunktes, wo die dem Deutſchen Reich durch den Dawesplan auferlegten Repara⸗ ionsleiſtungen ihre normale Höhe erreichen, hört man auch n den franzöſiſchen Wirtſchaftskreiſen wieder dringendere arnungen vor den Folgen des Transfers der erhöhten deutſchen Leiſtungen. Sowohl die Barzahlungen Deutſch⸗ 955 als auch die Sachleiſtungen werden von den fran⸗ zöſiſchen Induſtriellen mit recht gemiſchten Gefühlen auf⸗ genommen, und die Tatſache, daß Frankreich in den erſten elf Monaten des laufenden Dawes⸗Jahres von den ihm zu⸗ ommenden 3 067314 415 Fr. nur 2185 781744 Fr. auf Re⸗ darationsrechnung bezogen hat, beweiſt, daß der Transfert er deutſchen Leiſtungen in Frankreich ſelbſt auf Hinderniſſe ſtößt. Die Barleiſtungen Deutſchlands, d. h. der Transfert von Deviſen hat naturgemäß zur Voraus⸗ ſetzung, daß Deutſchland im Auslande mehr Guthaben als Verpflichtungen beſitzt, umgekehrt aber die Verpflichtungen rankreichs im Auslande ſeine Guthaben überſteigen. Gegen⸗ wärtig ſind dieſe Bedingungen nicht erfüllt. Um einen ſolchen „Zuſtand herbeizuführen, müßte Deutſchland in viel ſtärkerem kaße in fremde Länder exportieren, Frankreich dagegen ſeine Einfuhr entſprechend erhöhen. Begreiflicherweiſe ſind die ranzöſiſchen Induſtriellen einer ſolchen Steigerung des Im⸗ ports ihres Landes abgeneigt, da ſie eine ſcharfe Konkurrenz auf dem inländiſchen Markte durch fremde Waren befürchten. och viel ſtärker iſt ihr Widerſtand gegen direkte deutſche zaturalleiſtungen an Frankreich. Jedesmal, wenn die fran⸗ zoſiſche Regierung Anſtrengungen macht, Abnehmer für dieſe 9 5 jene Sachleiſtungen zu finden, erheben die ſich in ihren deſtereſſen bedroht fühlenden Induſtriegruppen Proteſt und elttrworten den Bezug ſolcher Waren, von denen ſie keine f zu befürchten haben, was natürlich wieder Miß⸗ 95 en bei andern Induſtriellen hervorruft. Dieſe Klagen der malchtedenen franzöſiſchen Induſtriegruppen werden kaum je⸗ 0 aufhören, ſolange überhaupt deutſche Sachleiſtungen 1 5 Frankreich gehen; doch ſind die maßgebenden Stellen be⸗ üht, ihnen wenigſtens teilweiſe Rechnung zu tragen. Dies male t durch das Beſtreben, ſolche Waren, die unter nor⸗ liefert Umſtänden von der franzöſiſchen Induſtrie ſelbſt ge⸗ ebenſ werden können, von den Sachleiſtungen auszuſchließen, ſolche Produkte, die von den gewohnten ausländiſchen edl ranten geſchickt werden, da dieſer Import voft die Vor⸗ Länden für die franzöſiſche Ausfuhr in die betreffenden duſtrie darſtellt. Dagegen glaubt man die einheimiſche In⸗ tionate nicht zu ſchädigen, wenn auf dem Wege der Repara⸗ io nen ſolche Erzeugniſſe eingeführt werden, die in Frankreich Preußen und das Reichsſchulgeſetz 8 Berlin, 18. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) Die als e Regierung verwahrt ſich gegen die Unterſtellung, tags ge es in ihrer Abſicht, die Septembertagung des Reichs⸗ geſetes d. damit die rechtzeitige Beratung des Reichsſchul⸗ egen zu verzögern, und verſichert, daß auch ſie es ſich ange⸗ aller ſein laſſen werde, die Prüfung des Entwurfs mit der vo größten Beſchleunigung zu betreiben. Gleichzeitig wird getreteeußiſcher zuſtändiger Seite der Mitteilung entgegen⸗ ſich der Inach der der preußiſche Kultusminiſter Dr. Becker daß d Auffaſſung der Reichsregierung angeſchloſſen habe, ſei. 55 Reichsſchulgeſetzentwurf nicht verfaſſungsändernd da ZDieſe Behauptung wird als abſolut unrichtig bezeichnet, r. Becker ſeine Anſicht erſt nach der gemeinſamen Be⸗ ra debenge des preußiſchen Geſamtminiſteriums bekannt zu geben 6000-8000 neue Wohnungen in Verlin Berlin, 18. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) Der für 75 Magiſtrat hat ſich nach endloſen Erwägungen nun märche Wohnungsprojekt entſchloſſen, das zwar nicht die aufweiſftbaften Ausmaße wie die amerikaniſchen Vorſchläge darſtelt⸗ immerhin aber ein recht anſehnliches Unternehmen nae Es ſoll nämlich der Bau von—8009 Woh⸗ er 8 in Angriff genommen werden. Da die Angebote 55 en deutſchen Firmen, die zur Prüfung ſtanden, ſich geteilt gefähr gleichwertig erwieſen haben, ſoll der Auftrag indes werden. Die näheren Einzelheiten des Planes ſind zu bildorh nicht bekannt. Bauherr wird jedenfalls eine noch kapital ende gemeinnützige Geſellſchaft ſein, die das Bau⸗ die Wo aufnimmt, die Grundſtücke von der Stadt kauft und auf 26 ungen an die Stidt gegen eine jährliche Pachtſumme Jahre verpachten wird. Rücktritt des deutſchen Generalkonſuls muin Memel ug.(Von unſerem Berliner Büro.) An edeichetelle wird uns beſtätigt, daß der Rücktritt des eneralkonſuls Mudra unmittelbar bevorſteht. Nachfolger werden ſoll, iſt vorläufig noch unbe⸗ e Behauptung, daß die Abberufung Mudras von N emel Regierusa verlangt worden ſei, wird von maß⸗ Stelle beſtritten. 1 5 nicht oder nur in beſchränktem Umfange hergeſtellt werden können. In Finanzkreiſen wird aber darauf aufmerkſam ge⸗ macht, daß die Aufnahme eines ſolchen zuſätzlichen Imports eine Immobiliſierung großer Kapitalien erfordert, die bei den heute in Frankreich beſtehenden außerordentlich hohen Zinsſätzen ernſten Schwierigkeiten begegnet. Ein intereſſantes Veiſpiel Als beſonders intereſſant hinſichtlich der Wirkungen der deutſchen Sachleiſtungen in Frankreich erſcheint das Beiſpiel der Induſtrie für Buchdruckmaterial. An der Aus⸗ ſtattung der großen franzöſiſchen Druckereien und Tages⸗ zeitungen iſt die amerikaniſche, italieniſche und deutſche In⸗ duſtrie in weitem Maße beteiligt. Die franzöſiſche Induſtrie für das Buchdruckmaterial blieb nach einem vielverſprechenden Anlauf hinter ihren ausländiſchen Konkurrenten zurück. Nur etwa 4000 Arbeiter finden in dieſem Produktionszweig Beſchäftigung, während die Importeure fremder Druckmaſchi⸗ nen über 200 000 Arbeiter, Monteure uſw. beſchäf⸗ tigen. Unter dieſen Umſtänden ſchien es gegeben, von Deutſchland, deſſen Druckmaſchinen⸗Induſtrie eine ganz hervorragende Stellung einnimmt, die Lieferung ſolchen Ma⸗ terials auf Reparationsrechnung zu verlangen. Eine zeitlang wurden denn auch umfangreiche Beſtellungen nach Deutſchland vergeben, aber der einheimiſchen Induſtrie gelang es im An⸗ fang des vergangenen Jahres, dieſe Reparationsleiſtungen in Form von Druckmaſchinen zu hintertreiben. Der Schuß ging allerdings fehl, denn die franzöſiſchen Druckereien beziehen nach wie vor einen großen Teil ihrer Ausſtattung aus dem Auslande— einfach deshalb, weil ſie in Frankreich das nötige Material nicht finden können. Aehnlich verhält es ſich mit dem Bezug von Druckpapier aus Deutſchland. Wohl wurden beträchtliche Papiermengen auf Reparationsrechnung bezogen, doch könnte dieſer Import ſtark geſteigert werden, wobei deſſen preisdrückende Wirkung dem franzöſiſchen Buch⸗ druckgewerbe ſehr zu ſtatten käme. Bekanntlich ſind heute die franzöſiſchen Bücher trotz äußerſt ſchlechter Ausſtattung faſt unerſchwinglich im Preis. Die franzöſiſche Regierung iſt gegenwärtig eifrig bemüht, Verſäumtes nachzuholen und Induſtrielle, Kommiſſionäre, Zwiſchenhändler uſw. für den Abſchluß von Sachleiſtungsver⸗ trägen zu ermutigen. Man muß geſtehen, daß dieſe Anſtren⸗ gungen etwas ſpät kommen, denn die eingangs erwähnten für das laufende Dawes⸗Jahr noch ausſtehenden franzöſi⸗ ſchen Guthaben von beinahe einer Milliarde Franes werden nach den Beſtimmungen des Dawes⸗Statuts hinfällig, wenn es Frankreich nicht gelingt, bis Ende dieſes Monats deren Transfert zu verwirklichen. 8 Hindenburgſpende des Saargebietes Die Mitglieder des Hauptausſchuſſes für die Jahrtauſend⸗ ſeier im Saargebiet haben ſich zuſammengeſchloſſen, um die Hindenburgſpende im Saargebiet zu organiſieren. Es iſt, ohne die Entſcheidung des noch zu bildenden großen Aktions⸗ ausſchuſſes vorwegnehmen zu wollen, geplant: die Durch⸗ führung einer Hindenburg⸗Woche in der Weiſe, daß in dieſer Woche Hauptverſammlungen und Saalveranſtaltungen der Turner, Sportler und Sänger ſtattfinden ſollen. Ihren Ab⸗ ſchluß ſoll die Woche in Feſtveranſtaltungen am Sonntag, 2. Oktober, finden. Dieſe Veranſtaltungen ſollen nach Mög⸗ lichkeit von der geſamten Bevölkerung ohne Unterſchied der Parteirichtung und Konfeſſion getragen werden. Eigenartige Faſziſtendemonſtration in Kopenhagen Eine eigenartige Faſziſtendemonſtration wurde in Kopen⸗ hagen veranſtaltet. Die Studienreiſe der Kopenhagener Stadträte nach Hamburg und Wien zu Informations⸗ zwecken iſt in einem Teil der Kopenhagener Bevölkerung als unangebracht und unnötig empfunden worden, da man meint, daß in den heutigen wirtſchaftlich ſo ſchlechten Zeiten die Gel⸗ der für dringlichere Zwecke verwendet werden könnten. Um ihrem Mißfallen Ausdruck zu geben, leiſtete ſich eine Gruppe der Lembke⸗Selvſtyre⸗Organiſation eine beſondere Demon⸗ ſtration. Sie zog mit einem aus Stroh und Eichenlaub ge⸗ flochtenen Kranz nach dem Bahnhof, um den Bürgermeiſter Hedeböl bei ſeinem Heraustreten aus dem Zug zu begrü⸗ ßen. Die Enttäuſchung war jedoch groß, als es ſich zeigte, daß der Bürgermeiſter gar nicht mit dem Zug eintraf. Um jedoch nicht ohne eine gewiſſe Genugtuung heimzukehren, fand man den Ausweg, den Kranz unter Entfaltung eines gehörigen Zeremoniels an der Türklinke des Rathauſes zu befeſtigen. Köln finanziert Könneckes Ozeanflug Köln, 18. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Stadtverwaltung und das Ausſtellungsamt Köln wollen, wie der„B..“ aus Köln gedͤrahtet wird, den Ozeanflug Kön⸗ neckes, mit dem der Zweck einer Propaganda für die inter⸗ nationale Preſſeausſtellung in Köln 1928 in Amerika ver⸗ bunden werden ſoll, finanzieren. Preis 10Nlenng 1927— Nr. 378 ung Anzeigenpreiſe nach Tatif, bei 19 einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen —4R.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet. Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim, Wandern und Neiſen Geſet und Necht Internationale Sozialpolitik Von Dr. Cremer, M. d. R. Die führenden Induſtrievölker Europas und Amerikas haben ſeit langem erkannt, daß der ſozialpolitiſche Fortſchritt in den einzelnen Ländern aus wirtſchaftlichen Gründen aufs ſtärkſte von der entſprechenden Entwicklung in den anderen Induſtrieländern abhängig iſt wegen der ſtarken Bedeutung, welche jede Steigerung der Produktionskoſten, die mit dem ſozialpolitiſchen Fortſchritt verbunden zu ſein pflegt, für die Konkurrenzfähigkeit des einzelnen Landes auf dem Weltmarkt hat. Die Gründung des Internationalen Arbeitsamts, wie auch eine Reihe von internationalen ſozial⸗ politiſchen Konferenzen ſind die Früchte dieſer Erkenntnis. Die Verwirklichung der international geſchloſſenen Ueberein⸗ künfte, insbeſondere des Waſhingtoner Abkommens, wird durchweg von einer gleichmäßigen Etwicklung in den übrigen Induſtrieländern abhängig gemacht. Im allgemeinen hat man ſich daran gewöhnt, hierbei hauptſächlich an die Ver⸗ einigten Staaten, Deutſchland, England, Frankreich, Italien und Belgien zu denken, wenn man auch ſelbſt»erſtändlich der gleichmäßigen Mitarbeit der übrigen europäiſchen Staaten nicht entraten kann. Der in ſchnellem Zeitmaß ſich voll⸗ ziehende Induſtrialiſierungsprozeß der großen Länder des aſiatiſchen Oſtens, insbeſondere Chinas, zwingt je⸗ doch, das Augenmerk mehr als bisher auf die dortigen ſozialen Verhältniſſe der induſtriellen Arbeitnehmerſchaft zu richten, da die Zukunftsmöglieeiten der Weltwirtſchaft in wachſen⸗ dem Maße von der Eingliederung dieſer gewaltigen und menſchenreichen Gebiete in die Weltwirtſchaft abhängen. Nicht nur einzelne Länder, wie etwa Japan und England und neben ihnen die Vereinigten Staaten, ſind an der weltwirtſchaft⸗ lichen Erſchließung dieſer Gebiete aufs höchſte intereſſiert, ſondern neben ihnen ganz beſonders gerade Deutſchland, dem durch den Verſailler Vertrag die Möglichkeit der Er⸗ ſchaeßung eigener kolonialer Gebiete entriſſen wurde. Im fernen Oſten macht ſich mit dem erwachten Selbſt⸗ bewußtſein der dortigen Völker das Beſtreben geltend, inner⸗ halb der eigenen Grenzen den ſchnellwachſenden Bedarf an modernen Induſtriewaren zu erzeugen und der Einfuhr des Auslandes Schwierigkeiten zu bereiten. In großem Umfange wird dies Beſtreben durch Ausländer unterſtützt, welche die beſonderen Vorteile der Produktion im fernen Oſten ſkrupel⸗ los ausnutzen, ohne ſich den Kopf über die weitere Zukunft zu zerbrechen. Die Märkte des aſiatiſchen Oſtens können ihre mögliche und notwendige Bedeutung für die Aufnahme der induſtriellen Produktion der übrigen Länder der Erde nur er⸗ halten, wenn es gelingt, die dortigen Induſtrien zur Beach⸗ tung der ſelben ſozialpolitiſchen Grundſätze zu zwingen, die in den übrigen Ländern beobachtet werden. Bis zum Augenblick kann hiervon nicht im entfernteſten die Rede ſein. Man verſucht zwar von chineſiſcher Seite häufig, die Dinge ſo darzuſtellen, als ob nur die im Beſitz von Aus⸗ ländern befindlichen Induſtrieunternehmungen an der gerade⸗ zu ſkandalöſen Ausbeutung der menſchlichen Arbeitskraft, die in China geübt wird, beteiligt ſeien; dieſe Entſchuldigungen klingen aber wenig überzeugend. Die chineſiſche Arbeitszeit in den Fabriken beträgt bis zu 16 Stunden täglich, die Frauenarbeit wird unbegrenzt zugelaſſen, bereits Kinder im Alter von 10 Jahren und weniger werden zur regelmäßigen Fabrikarbeit herangezogen. Dabei iſt die Behandlung der Ar⸗ beiter in den Betrieben eine durchaus unmenſchliche; Miß⸗ handlungen, ja ſogar Einkerkerungen durch die Fabrikmeiſter und ſonſtigen Vorgeſetzten der Arbeiter ſind an der Tagesord⸗ nung; dazu ſind die Lohnverhältniſſe außerordentlich ungün⸗ ſtig. Die Lebenshaltungskoſten für eine aus vier Perſonen beſtehende chineſiſche Arbeiterfamilie werden auf den Monat mit 21 chineſiſchen Dollar berechnet; demgegenüber betrug der Durchſchnittslohn in der wichtigſten Branche, der Tertil⸗ induſtrie, in Schanghai im April 1927 monatlich 12 chineſiſche Dollar, in den Seidenſpinnereien 6 bis 10 Dollar, für Hafen⸗ arbeiter 9 Dollar. In denjenigen Branchen, wo beſonders ausgeſuchte Arbeitskräfte erforderlich ſind, liegen die Löhne freilich höher, aber hier kommen verhältnismäßig wenig Ar⸗ beiter in Betracht. Auf das Verdienſt des Exiſtenzminimums kann alſo von vornherein nur gerechnet werden, wenn Mann und Frau beide zur Fabrik gehen, und bei einer größeren Zahl von Kindern, auch noch ein Teil der Kinder. Ohne Zweifel liegen die Verhältniſſe bei den im Innern des Landes gelege⸗ nen Fabrikbetrieben noch ungünſtiger für die Arbeitnehmer. Zu berückſichtigen iſt daß ſoziale Schutzgeſetze, ſtaatliche Kontrollen u. dergl. in China bis zum Augenblick nicht exi⸗ ſtieren, und daß anderſeits das Angebot an Arbeitskräften bis auf weiteres noch unerſchöpflich erſcheint, wie es ſich von ſelbſt aus der dichten Bevölkerung, der ungünſtigen Boden⸗ verteilung und den verworrenen politiſchen Verhältniſſen Chinas ergibt. Infolgedeſſen hat auch die moderne Arbeiter⸗ bewegung in China erſt in geringem Umfange ſich entwickeln können und iſt im weſentlichen auf die großen Küſtenplätze be⸗ ſchränkt. Hier iſt zwar ihre Exiſtenz durch eine große Anzahl von Streiks und andere Arbeitskämpfe ſtark in Erſcheinung getreten, aber die Erringung weſentlicher Vorteile auf ſozia⸗ lem Gebiete bisher nicht möglich geweſen. Der Arbeiterſchaft in China würden, wie eine chineſiſche Nachrichtenſtelle ſchreibt, ſchon die ſchlechteſten Bedingungen, die für die Arbeiter in an⸗ dern Ländern in Frage kommen und von der Arbeiterſchaft der übrigen Welt aufs ſchärfſte bekämpft werden, als ein Segen des Himmels erſcheinen. Kein Wunder, daß unter ſol⸗ chen Verhältniſſen die chineſiſche Induſtrie ihre Waren zu Preiſen anbieten kann, die jede Konkurrenz der übrigen Länder in Maſſenkonſumartikeln un m öglich machen. Es beſteht daher ein Jutereſſe für alle übrigen ſozial⸗ 2. Seite. Nr. 378 Donnerstag, den 18. Auguſt 1927 politiſch fortgeſchrittenen Ländern daran, auf eine Beſſerung der ſozialen Verhältniſſe im fernen Oſten mit allem Nachörück hinzuwirken. Die Jungchineſiſche Bewegung appelliert an das Verſtändnis Europas und Amerikas für ihr Streben 1. ch nationaler Unabhängigkeit und nach Gleichberechtigung; ſie kämpft um die Beſeitigung der Ausländervorrechte in ihrem eigenen Lande und erbietet ſich zu loyaler Zuſammenarbeit der werdenden Großmacht China mit den übrigen Mächten. Die Sympathien, um welche dies Streben wirbt, müſſen da⸗ von abhängen, daß das werdende neue China auf dem Gebiete der ſozialen Geſetzgebung und Fürſorge die gleichen Leiſtun⸗ gen vollbringt, wie die übrigen Länder, und nicht etwa in ſeinem begonnenen Induſtrialiſierungsprozeß durch eine un⸗ erhörte Ausnutzung der menſchlichen Arbeitskraft zu einer größeren Gefahr für die Kultur und Wirtſchaft der übrigen Welt wird, als es jemals die Mongoleneinfälle eines Dſchin⸗ gis⸗Chan waren. Der leiliſch⸗ruſſiſche Handelsbertrag Lettland hat das Bedürfnis gehabt, mit Rußland einen Handelsvertrag abzuſchließen. Vor dem Kriege lieferte das heutige Lettland an das Zarenreich eine beträchtliche Menge Waren, und die wirtſchaftlichen Beziehungen waren ſehr rege. Die Politik einzelner lettiſcher Außenminiſter war als be⸗ ſonders ruſſenfreundlich zu bezeichnen, indem Lettland bei allen von ihm abgeſchloſſenen Verträgen mit anderen euro⸗ päiſchen Staaten eine ſogenannte„Ruſſiſche Klauſel“ einfügte, durch die es ſich vorbehielt, Rußland über das Recht der Meiſt⸗ hegünſtigung hinaus bevorzugt zu behandeln. Auf Grund dieſes Vorbehalts iſt jetzt ein Vertrag geſchloſſen worden, wo⸗ nach ſich die Ruſſen für jährlich vierzig Millionen Goldfran⸗ ken Waren von Lettland zu beziehen und ihre Durchfuhr dͤurch lettiſches Gebiet zu ſteigern verpflichten. Demgegenüber ver⸗ leiht Lettland einer noch zu ernennenden ruſſiſchen Handels⸗ vertretung das Recht der Exterritorialität. Letztere könnte den Letten, in deren Gebiet die Sowjets ſomit Feld für ihre Betätigung gewinnen, noch manche harte Nuß zu knacken geben. Aber Lettland braucht die ruſſiſche Freundſchaft, wie dieſes auf den Weg durch Lettland zum eisfreien Meer ange⸗ wieſen iſt. Schließlich iſt der Vertrag auch nur für fuß Kohre geſchloſſen, und die Letten haben dabei wenig zu verlieren und immerhin manches zu gewinnen. Reglerungskriſis in Danzig Es ſcheint, als ob noch kurz vor den Wahlen in Danzig eine Regierungskriſe ausbrechen ſoll, und zwar handelt es ſich dabei um den Streit um die Frage der Simultan⸗ ſchulen. Die Liberale Partei hat in der geſtrigen Hauptvor⸗ ſtandsſitzung die Haltung der Fraktion gebilligt und beſtärkt, d. h. die Zuſtimmung zur Errichtung einer neuen katholiſchen Schule in dem Vorort Ohra abgelehnt. Damit dürften die liberalen Senatoren im parlamentariſchen Senat gezwungen ſein, zurückzutreten. Es iſt anzunehmen, daß bis zu den Wah⸗ len ein Rumpfſenat, beſtehend aus Demokraten⸗ und Zen⸗ trumsſenatoren, beſtehen bleibt. Wie wir in letzter Stunde erfahren, haben die Liberalen Senatoren Ernſt und Sieben⸗ freund ihren Austritt aus dem Senat dem Senatspräſidenten heute(Donnerstag) vormittag bereits mitgeteilt. Valtiſche Allianz Berlin, 18. Auguſt.(Von unſerem Berliner Büro.) Der lettiſche Außenminiſter Zeelens weilt ſeit geſtern in Begleitung des Direktors des lettiſchen politiſchen Departe⸗ ments in Kowno. Dem Beſuch Zeelens kommt dem B. T. zufolge hohe politiſche Bedeutung zu, da Zeelens einen Zu⸗ Fe a der drei baltiſchen Staaten anſtrebt und in die⸗ ſer Richtung ſeinen ganzen Einfluß geltend machen will. eelens wird weiter verſuchen, die litauiſch⸗lettiſchen Wirt⸗ ſchaftsverhandlungen in Gang zu bringen, um ſo den Weg zur litauiſch⸗lettiſchen Zollunion zu ebnen. Muſſolinis Kampf gegen die Auswanderung Muſſolini hat in einer Inſtruktion an die Verwaltungs⸗ behörden die Grundzüge ſeiner neuen Auswanderungs⸗ politik mitgeteilt, die in jedem einzelnen Fall von Abwan⸗ derung einen wirtſchaftlichen und militäriſchen Verluſt für das Land erblickt, weshalb die Behörden aufgefordert werden, im Ausſtellen von Päſſen an Einheimiſche die größte Strenge walten zu laſſen, die Agenten der Reiſegeſellſchaften ſchärfer u beobachten und gegen alle ſchärfſtens vorzugehen, die die Auswanderung fördern oder berufsmäßig betreiben. Urlaubsverlängerung für Prinz Windiſchgrätz JBerlin, 18. Auguſt.(Von unſerem Berliner Büro.) Prinz Ludwig Windiſchgrätz, dem bekanntlich vom ungariſchen Juſtizminiſterium ein Urlaub zur Ausführung einer Ope⸗ ration bewilligt wurde, hat die Regierung um Verlängerung des Strafaufſchubs erſucht, die ihm auch gewährt worden iſt. ...... PPFCCcccccc Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Die autonome Reichspoſt Unſer ſtändiger Berliner Vertreter ſchreibt uns: Man erzählt ſich, Herr Schätzel wolle gehen. Er hat zwar durch ein kühnes Saltomortale(die zutreffendere deutſche Bezeichnung möchte leicht als unparlamentariſch empfunden werden) ſein Heu ſozuſagen trocken hereingebracht. Seit dem 1. Auguſt zahlen Handel und Verkehr, zahlt, direkt oder indirekt, jeder einzelne Bürger die um rund 50 Prozent erhöhten Gebühren, von denen einſtweilen Abſtand zu ney⸗ men, der Herr Reichspoſtminiſter dem Reichstag gelobt hatte. Aber er wird ſeines Sieges nicht recht froh. In ſeinem Ver⸗ waltungsrat hatte ers leicht gehabt. Aus deſſen Mitte war, beſtellt oder nicht, der Verſucher an Herrn Schätzel heran⸗ getreten und hatte ihm zugeflüſtert, wenn das Parlament erſt ſeine Pforten geſchloſſen, es doch noch einmal zu wagen. Als dann, was ein Mann immerhin geſetzten Alters nie tun ſollte, der Poſtminiſter den Verführungskünſten erlag, hatte in der nämlichen infalliblen Körperſchaft ein Delegierter der Wirt⸗ ſchaft ihm noch ordentlich den Rücken geſtärkt und den ver⸗ kehrsfeindlichen Plänuen ſeinen Segen geſpendet. Allein in dieſem Verwaltungsrat weht, ſcheints, eine eigene Luft und es ziehen ſich wohl auch mehr oder weniger ge⸗ heimnisvolle Fäden von der Verwaltung zu dem oder jenem Mitglied und umgekehrt. Draußen ſchauts anders aus. Es mag— wir wiſſen es nicht— Fraktionen geben, die gewillt ſind, ſich auch noch jetzt hinter Herrn Schätzel zu ſtellen: die neuerliche Vertrauenskundgebung im Organ der Bayriſchen Volkspartei erſchien ein wenig deutungsfähig und gequält. Im Publikum und in der Preſſe aller Parteien, von den Deutſchnationalen bis zur Sozialdemekratie, ſtößt man auf derlei Stimmungen nicht. Hler war die A blehnung der Schätzel ſchen„Tarifreform“ allgemein und, ſeit ſie zur Tatſache wurde, wachſen Verdruß, ſtille Wut und laute Em⸗ pörung mit jedem Tag. Es könnte alſo ſchon ſein, doß der Herr Reichspoſtminiſter, um unliebſamen Auseinander⸗ ſetzungen aus dem Wege zu gehen, beizeiten ſich urückzuziehen gedenkt. Nur: was wäre damit erreicht? Oder, anders aus⸗ gedrückt: hätte man ſo die Gewähr, daß nicht auch ſernerhin in der Verwaltung der Reichspoſt nach dem unerträglich primitiven Grundſatz gewirtſchaftet würde:„drei von zwei geht nicht, alſo borg' ich mich eins“. 8 Es waren ſehr vernünftige Erwägungen, die nach dem Inflationsjammer zur Verſelbſtändigung der Poſt trieben. Nach dem Zuſammenbruch, als die Räteideologien ſchier widerſtandslos auch in deutſche Köpfe einzogen, war überall geſündigt worden. Doch nirgends vielleicht ſo aus⸗ ſchweifend wie im Bereich der Poſten und Telegraphen. Man hatte die Leiſtungen vermindert, das Perſonal aber fort⸗ geſetzt vermehrt. Ein Teil der Beamten war, weil er in irgendeinem„Rat“ ſaß, ſtändig vom Dienſt dispenſiert. Ein anderer dispenſierte ſich ſelber, indem er neben den ſehr reich⸗ lich bemeſſenen Ferien, mit oder ohne zureichende Gründe, jeweils ſich Krankheitsurlaub bewilligte. Das war nicht durch⸗ weg die Schuld der Verwaltung. Im Gegenteil: die von ihr vorgelegten Denkſchriften ſchilderten, nach Abhilfe rufend, die durch die Verſtrickung in die Parteipolitik unhaltbar gewor⸗ denen Zuſtände mit ungeſchm inkter Deutlichkeit. Aber es war doch nun einmal ſo. Die Poſt hatte aufgehört, zu den werbenden Anlagen des Reichs zu zählen. Nicht mehr die Intereſſen des Verkehrs und der an ihm beteiligten Bevöl⸗ kerung regulierten das Getriebe, ſondern die Wünſche und das Behagen der mehr oder minder gewerkſchaftlich organiſierten Beamtenſchaft. Man hat in jenen Jahren erſt begriffen, daß die kathederſozialiſtiſche Lehre mit ihrer bedenkenloſen Be⸗ wunderung für das Staatsmonopol in die Irre gegangen war. Nicht jede Staatsgewalt eignet ſich dazu, daß man ihr Monopole in die Hand drückt oder ſchon vorhandene ihr weiter überläßt. Bei ſchwankem Staatsgefüge, inmitten der um Vorherrſchaft und Vorzugsratfonen ringenden Parteien, kann die öffentliche Monvpolwirtſchaft noch ungleich leichter und hösartiger entarten als die private. Item: es war ſelbſt⸗ verſtändlich und es war an ſich durchaus zu billigen, daß man 1924 nach einer kaufmänniſchen Verwaltung für die großen Erwerbsunternehmungen in Reich und Staat ver⸗ langte. Nur wie man's hernach bei der Poſt machte, war's verkehrt. Im Grunde nämlich beſchränkte ſich(um einmal das fade Modewort zu gebrauchen) die ganze„Umſtellung“ darauf, daß man die Poſt aus ihrem Zuſammenhang mit dem Neichshaushalt herausnahm und ihr eine weitreichende Selbſtperwaltung verlieh. Alles übrige blieb, wie es geweſen. Der Miniſter an der Spitze, die(nur noch ſouveräner) ſchal⸗ tende Bürokratie, die längſt der Reformideen Heinrich von Stephans und ſeines großen engliſchen Vorbildes ſich ent⸗ wöhnt hatte. Und die ausgeſprochen bürokratiſche Geſchäfts⸗ führung, die, ähnlich wie der Dr. Eduard Breitner in Wien, für Anlagen und Neuanſchaffungen, die auch den ſpäteren Generationen noch zugute kommen, die gegenwärtige blechen läßt. Blieben auch die dürftigen, vielfach ſchlechthin minder⸗ wertigen Leiſtungen mit den Briefen und Druckſachen, die einen nie erreichen und den anderen, für fremde Adreſſaten (Von der Poſtbeſtellung auf dem flachen Lande ganz abgeſehen, die ein Kapitel für ſich, kein erfreuliches, iſt.) Die Kontrolle und das Mitbeſtimmungsrecht des Reichstags haben aufgehört. ſchwer verletzt. polizei wurde ein Bombenanſchlag verübt, indem auf de beſtimmten, die bei jeder Beſtellung einem ins Haus flattern. B der Sacco⸗Vanzetti⸗Angelegenheit. Das iſt, bei Licht betrachtet, alles. Ein ungeheureß Monopol mit der Macht, Wirtſchaft und Verkehr zu binden und zu löſen, iſt dem jeweiligen Poſtminiſter und ſeinen Direktoren und Räten ausgeliefert. Die geſtalten ſich nun dis Welt nach ihrem Bilde. Gewiß, es gibt eine ſchüchterne Auf⸗ ſichtsinſtanz: den ſogenaunten Verwaltungsrat. Doch in dem überwiegen die ſo oder ſo mit dem Miniſterium Verſippten. Das Reichsfinanzminiſterium entſendet in dieſes Gremium nur einen Vertreter. Das Reichswirtſchaftsmini: ſterium gar überhaupt keinen. Und wenn Herk Schätzel oder ſein Nachfolger im Spätherbſt bei der Aufſtellunch des neuen Etats finden ſollten, daß er trotz der Erhöhung 199 Fernſprechgebühren und jetzt des Briefportos nicht reicht, wir er abermals zu der Klippſchulweisheit greifen:„drei von zwei geht nicht, alſo borg' ich mich eins“. An dieſem Punkt, nur an ihm, wird der Hebel anzuſetzen ſein. Kaufmänniſche Verwaltung: warum nicht? Oder beſſe noch: nun erſt recht! Doch es muß wirklich und wahrhaftiſ eine kaufmänniſche Verwaltung ſein. Die ſchlech maskierte bürokratiſche Allmacht vermag's nicht zu ſchafſeg Das Poſtfinanzgeſetz vom 18. März 1924 hat ſeine Untauglich⸗ keit erwieſen. Man wird es abzuändern haben. R. B. Letzte Meldungen Eine Wahnſinnstat — Aſchaffenburg, 18. Auguſt. In der Ortſchaft Niedel⸗ Werren ſchlug der ledige 25jährige Schloſſer Heinrich Wel⸗ zer ſeiner verheirateten 30jährigen Schweſter Lina Förſter⸗ mit einem Zimmermannsbeil im elterlichen Anweſen den Kopf ab. Welzer hat die Tat in einem Anfall geiſtiger Um⸗ nachtung begangen. Er wurde einſtweilen verhaftet und in das Landgerichtsgefängnis eingeliefert. Könneckes Start Freitag? —Köln, 18. Aug. Wie die„K..“ zu melden weiß, dürſt Abflug Koennneckes bei günſtigem Wetter ſchon am Fre zu erwarten ſein. Ein 11jähriger erſchießt einen 61jährigen — Saarbrücken, 18. Aug. Der 11 Jahre alte Soßt eines Bergmanns aus Beſſeringen ergriff bei einem Stre den Revolver und verletzte durch einen Schuß den 61 jährige Arbeiter Peter Gillen derart, daß dieſer bald darauf an d erlittenen Verletzungen ſtarb. Eiſenbahnunfall — Berlin, 18. Aug. Die Strecke Berlin— Brandenbur war heute nacht mehrere Stunden lang geſperrt, da zwen Wagen eines Güterzuges entgleiſten; die in der Richtung Magdeburg—Berlin verlaſſenden-Züge erlitten dadur eine 2½ſtündige Verſpätung. Auch der Perſonenverke Berlin—München war zeitweilig geſperrt, da auf dem Babn hof Probſtzella ein Güterzug mit einem Rangierzug zuſam⸗ menſtieß. Zwei Wagen wurden zertrümmert. Die Lokomo tive des Güterzuges wurde aus den Gleiſen gehoben und au die Seite geſchleudert. Ein neuer Kreuzer„Karlsruhe“ — Kiel, 18. Auguſt. Wie bereits angekündigt, wird am Samstag der Kreuzer der Reichsmarine in Kiel 3 Stapel laufen und den Namen„Karlsruhe“ erhalten. 2 Name„Karlsruhe“ kehrt damit zum dritten Mal in der deu, ſchen Marine wieder. Der neue Kreuzer ſtellt eine For, entwicklung des Typs der„Emden“ und„Königsberg“ Es iſt ein ſechstauſend Tonnen⸗Schiff von 174 Meter Läng⸗ und einer Beſtückung von 9 15 em⸗Geſchützen, 4 8,8 em-Ge ſchützen und 4 Drillings⸗Torpedorohren. Die Beſatzung be⸗ trägt 505 Mann. Hausſuchungen in Bozen — Innsbruck, 17. Aug. Wie aus Bozen gemeldet wird fanden dort in den Geſchäftsräumen der deutſchen Abgeord neten ſowie bei anderen deutſchen Perſönlichkeiten Haus⸗ ſuchungen ſtatt. ——.— der tag Das Erdbeben in Turkeſtan — Moskan, 18. Aug. Durch das Erdͤbeben in Mittelaſie wurden im Bezirk Namangan 35 Perſonen getötet und Das neue griechiſche Kabinett gebildet 4 — Athen, 17. Aug. Das neue Kabinett iſt von Zaimt gebildet worden, der ſelbſt das Innenminiſterium übernim 55 Die Vereidigung des neuen Kabinetts wird am Donne tag erfolgen. Das Parlament tritt am Montag zuſammen Eein neues Bombenattentat 5 — Buenos Aires, 17. Aug. Auf den Leiter der Krimina alkon ſeines Privathauſes eine Bombe zur Exploſion 90 bracht wurde. Die Hauswand wurde zerſtört, verletzt wunt jedoch niemand. Die Polizei vermutet Zuſammenhänge m D e — Münchener Vilder f Von Richard Rieß Seaſon und Saiſon. Die Münchener Sommerſaiſon iſt jetzt im Auguſt zur „season“ geworden. Das ſieht ſofort, wer einen Platz im faſt immer ausverkauften„Prinzregententheater“ ergattert hat, deſſen von bunt bewimpelten Maſten umrandete An⸗ marſchſtraße darauf hindeutet, daß im Richard Wagner⸗Haus wieder, ſeiner urſprünglichen Beſtimmung getreu, feſtſpiel⸗ mäßig verfahren wird. Das Publikum aber beſteht, wie einſt im Vorfrieden, aus zahlungskräftigen Ausländern mit angel⸗ ſächſiſchem Idiom. Nach den erſten beiden Vorſtellungen er⸗ kennt man bereits die„Stammgäſte“. Denn viele halten durch und fehlen an keinem der ſieben Abende ſtets auf dem gleichen Platze mit gleicher Andacht lauſchend. Wechſelreich, will ſagen, abwechſlungsreich, iſt nur der Schmuck mancher Damen„von drüben“, die— bisweilen koſtbarer als geſchmackvoll— über und über mit offenſichtlich echten Juwelen behängt ſind. Dieſe Prunkſucht berührt ein deutſches Gemüt meiſt weniger neid⸗ erweckend als komiſch, zumal, wenn das flammende Rot der Rubine von den Lippen her einen nicht ganz ſo echten Wider⸗ ſchein findet, für deſſen Nichterlöſchen auch von den älteſten Jahrgängen in jeder Pauſe mit dem Farbſtift in aller Oeffent⸗ lichkeit geſorgt wird. Daß die Zurſchanſtellung allzu locken⸗ den Prunks für die ſchöne Beſitzerin nicht immer ganz unge⸗ fährlich iſt, mußte eine der amerikaniſchen Maſſen⸗Schmuck⸗ trägerinnen peinlich am eigenen Leibe erfahren, d. h. am Leibe eigentlich nicht. Denn die Pretioſen im Werte von 60 000 Mille, die ihr über Nacht“ abhanden gekommen waren, hatten ſich in ihrem Hotelzimmer⸗Schrankfach befunden. Tja mei— ein Nihelungenhort iſt, vor und zwiſchen den Kuliſſen, eine ſtetige Quelle der Gefahr, und mancher Diamant wird leicht zum Edelſtein des Anſtoßes Die Feſtſpiele ſind heuer wirklich Feſttviele. Erleſene Gäſte wie Tauber die Olezewſka, Frau Lilli Lehmann traten zu den Beſten unſerer Oper, die, im Jubeljahre Bayreuths, beſondere Anſtrengungen machte, den Wettbewerb mit Wahn⸗ fried erfolgreich beſtehen zu können. Mehr von der„Satſon“ als von der season profitierte der Ausſtellungspark. und an Stelle des Angelſächſiſchen domi⸗ das Schützenfeſt vorbei iſt— die Bierpaläſte auf der Wieſe harren, verödet, der oktoberfeſtlichen Wiederauferſtehung, und „Achterbahnen“ und Tobbogans ragen nüchtern, ſchier geſpen⸗ ſtig in den Himmel, der ihnen zur Zeit nicht voller Geigen, will ſagen Orcheſtrions, hängt— ſeit alſo die Thereſienwieſe die„Genießer“ nimmer wegfängt, beleben ſich die Ausſtel⸗ lungs⸗Parkwege, und die Beſucher des„Bayeriſchen Hand⸗ werks“ wagen bisweilen auch mit der„Liliputbahn“ die Fahrt nach dem„Südpark“, wohl dem geſchmackvollſten Rummelplatz, der je mit Karuſſells und Budenzauber lockte. Münchner Künſtlergeſinnung offenbart ſich auch hier. Künſtlerlaune hat da z. B. ein„Panoptikum“ erſtehen laſſen, wie es wohl no nicht da war. Indem es nämlich ſatiriſch und karikaturiſtiſch Perſönlichkeiten und Ereigniſſe plaſtiſch„veräppelte“, wurde es zu einer Parodie auf ein Panoptikum, deren Komik man ſich ſchwer entziehen kann. Die Ausſtellung geht zu Ende— es lebe die neue Ausſtellung! Während aber der Sommer ſich neigt und die reichen und zahlreichen Darbietungen der um ihre Geltung mit einem gewiſſen arbeitswütigen Fanatismus bemühten Fremdenſtadt ſich ihrem Ende nähern, beginnen ſchon die Vorbereitungen für den nächſten Ausſtellungsſommer, in deſſen Mittel⸗ punkt die große Schau„Ausſtellung Heim und Technik“ ſtehen wird. Auch dieſe Ausſtellung iſt aus dem Geiſte geboren, jenem Geiſte, der einmal dem„Schrei“ des„techniſchen Zeit⸗ alters“ Gehör ſchenkt, zum andern in den Notjahren rationelle Wirtſchaft, in unſerm Falle Hauswirtſchaft, zeigen und lehren will. Sie wird die wiſſenſchaftlichen und techniſchen Grund⸗ lagen für alle Zweige des Haushalts darſtellen, die chemiſchen Fortſchritte der Nahrungsmittellehre ſchildern und zeigen, was die Hauswirtſchaft der Technik verdankt. Vollſtändig ein⸗ gerichtete Muſterwohnräume, Küchen, Bäder uſw. werden die praktiſche Zuſammenſtellung und Anordnung der Geräte dar⸗ tun, und ſchließlich werden die techniſchen Einrichtungen gan⸗ zer Wohnungen jeder Art: von der Kleinſtwoßnung bis zum Einfamilienhaus zweckmäßige Dispoſition und Anordnung vorf Augen führen. Die Anreguna zu dieſer Ausſtellung geßt von keinem geringeren als von Oskar von Miller, dem Schöpfer des„Deutſchen Muſeums“, aus. Bei der hekannten Enuergie des Altmeiſters iſt für die Ausſtellung das Schönſte zu hoffen. Eine Schatzkammer. Ausſtellung in München— wobin das Auge ſchaut. Die nierte, was fremde Gäſte betrifft, das Sächſiſche allein. Seit der„Glaspalaſt⸗Ausſtellung“ iſt ſogar jetzt ein Prozeß 25 brannt, der den„Diktator“ Bahn wegfegen ſoll), Ausſtellung im„Nationalmuſeum“— eine Ausſtellung beſonderer 5 aber iſt ſeit einiger Zeit in der Bayeriſchen„Staatsbibliothen, zu ſehen, eine nicht weit bekannte Ausſtellung, ſondern. für jene Wenigen, die Bücher⸗Schlemmer ſind, Biblioph lich mit Germaniſtenſeelen. eine köſtliche Ausſtellung ihrer Handſchriften veranſtaltet. Schaukäſten liegen die Schätze von faſt anderthalb Jahr ſenden ausgebreitet, Stücke, die ulteſteß dert Jahren im Beſitze der Staatsbibliothek ſind. Als älte ch Stück das„brevlarum Alarici“, ſtammender Auszug aus dem ſer⸗ doſius d.., ein Buch in etwas verblaßten, aber noch gutleßen 5 lichen rötlichen Buchſtaben lateiniſch geſchrieben. Es ſchlie eiſt ſich an: Evangelarien, Bibeln, Pſalterien und dergleichen m kirchliche Schrift⸗Denkmäler. d aureus“, aus dem Jahre 870 herrührend, berühmt als Fenchſ Bilderhandſchrift der Karolingerzeit. das wunderſame Buch dem Kloſter Emeran in Regen geſchenkt, und ſo kam das berühmte Werk in bayeriſchen. ſitz. Dem Germaniſten noch intereſſanter ſind vielleich Bier frühen Niederſchriften altdeutſcher Literaturdenkmäler. eſſo⸗ ſieht er die erſten Ueberlieferungen des Textes vom„W Ir⸗ brunner Gebet“, deſſen Ur⸗Aufzeichnung ja bayeriſchen ſpvrungs iſt, und neben dieſem Werke über die Erſchaffung den Welt, in„Muſpilli“ den Weltuntergang in alliterierel 111 Langzeilen beſingend. mittelhochdeutſcher Dichtung treten uns in einem ſchönen War⸗ Gottfrieds v. Straßburg und mehreren Abſchriften des zival“ Wolframs entgegen. ſür den Litergturfreund aber iſt der Anblick der Nibelungen⸗Handſchrift Münchner Handſchrift“. So die zahlreichen mit prunkßaften Minfaturen geſchun terer geiſtlichen und frommen Werke und Prediathücher ſu Zeit. deren urdeutſche Fraktur hellſte Begeiſterung weckt. und wer dieſe beſucht, ſollte auch ſener ein Stündchen w Arl 2 en Die Staatsbibliothek hat nämge tau⸗ zum Teil ſchon ſeit vierhun, ein aus dem 6. Jahrhun er⸗ Geſetzbuch des Kaiſers X Als eines der köſtlichſten und wertvollſten, der„es ſde le Kaiſer Arnulf aburg E⸗ ie Die Hauptwerke aus der Blütene Leckerbiſſen berülmez⸗ von 1280. der ſogenannten„Hoße zand⸗ die literar⸗hiſtoriſch als A, Auge. Andere Terte bieten mehr fürs ſickten Ein ganz beſonderer chrift“ gehucht wird. 2 851 9 9 Dieſe Ausſtellung iſt auch eine„Handmerks⸗Ausſtelumnen⸗ Handwerker ſtellten aus und die Maler ſtellten aus(wegen 1 Iſt ſie doch das Zeugnis der alten deutſchen Geiſteskultur⸗ ß /c00cCcccccccc 2— —2——— 2——— 2————————— 12 —— 92982— * eder⸗ del⸗ rſt 07 den Um⸗ d in ürſte Frei⸗ ohn el igen ben hurg zwel 0 tung urch keht ahn⸗ ſam⸗ mo⸗ auf 7 * am vom Der eut⸗ ort⸗ dar. inge Ge⸗ be⸗ ird/ ord⸗ ⸗ Deonnerstag, den 18. Auguſt 1927 Nene Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Zum fünften Male iſt unſer Generalfeldmarſchall von Hindenburg in dieſem Monat nach Oberbayern gekommen, n auf dem Schloſſe des Barons von Schilcher ſeinen derlanb zu verbringen. Nichts kennzeichnet vielleicht ſo ſehr en Charakter des jetzigen Reichspräſidenten, als die Be⸗ ndigkeit in der Auswahl ſeines Erholungsaufenthaltes. he der Name Hindenburgs mit Dietramszell in Verbindung Moracht wurde, kannten ſelbſt in Bayern nur wenige Tenſchen dieſen verſchwiegenen Erdenwinkel. Heute wird tetramszell immer wieder von zahlloſen Menſchen auf⸗ geſucht, die gerne wiſſen wollen, wo eigentlich Hindenburg einen Urlaub zubringt und wie es zu erklären iſt, daß er immer wieder zu dieſem Fleckchen Erde hingezogen fühlt. fel Während des Weltkrieges war dem hochbetagten General⸗ nadmarſchall die Gattin durch den Tod entriſſen worden und ach ſeiner Rückkehr in die Heimat mußte er ſich erſt einen denthaltsort ſuchen, wo er ſeinen Lebensabend zuzubringen gedachte. Seine Wahl fiel auf Hannover, aber er erhielt ſehr 5 ungezählte Einladungen nach den landſchaftlich hervor⸗ agendſten und geſündeſten Gegenden unſeres Vaterlandes. eſonders in Bayern ſetzte ein edler Wettbewerb unter den utsbeſitzern ein, die alle gerne dem oberſten Heerführer des eltkrieges ihr Gut als Erholungsaufenthalt zur Verfügung icllen wollten. Auch von dem Baron von Schilcher, dem Be⸗ ei er von Dietramszell, wurde Hindenburg mehrmals zu käner Reiſe nach Oberbayern aufgefordert, damit er hier in ändlicher Ruhe und fern von dem politiſchen Wirrwarr jener e ein„procul negotiis“ finden könne. Im Jahre 1922 ahm Hindenburg zum erſtenmal die Einladung der Familie G ilcher an. Er verbrachte damals längere Zeit auf dem der Familie. Maßgebend für den Beſchluß, in Ober⸗ bern Aufenthalt zu nehmen, war in dieſer Zeit u. a. der Habſtand, daß ſich die politiſchen Verhältniſſe in den erſten 50 nach dem Kriege am raſcheſten in Bayern gefeſtigt ſei en. Von dem Tage an, da Hindenburg zum erſtenmal Jezteg. Fuß über die Schwelle dieſes alten Kloſterſchloſſes ge⸗ 1n hatte, iſt er der Familie Schilcher treu geblieben und all⸗ hrlich nach Dietramszell für mehrere Wochen zurückgekehrt. Aend der Wahl zum Reichspräſidenten trat ebenfalls keine präſterung hierin ein, obwohl mehrere Städte dem Reichs⸗ Friſtdenten einen Sommerſitz anboten. So ſtellte die Stadt alatfurt Hindenburg das ehemalige Turn⸗ und Taxisſche S 5 in der Eſchenheimerſtraße und die Stadt Kaſſel das bli oß Wilhelmshöhe zur Verfügung. Nur im Jahre 1923 er Hindenburg Dietramszell fern. Damals ſtarb der Be⸗ des Schloſſes, der alte Baron Schilcher, ein auch in Nord⸗ ſchland weit bekannter Förderer der Landwirtſchaft und 5 Jagd. Er war Mitglied des alten bayeriſchen Reichs⸗ und gehörte lange Zeit der berühmten Tafelrunde des en Prinzregenten an. keit Andere Stagtsoberhäupter und prominente Perſönlich⸗ hun de ſuchen zu ihrer Erholung berühmte Bade⸗ und Kurorte 5 hat er See oder im Gebirge auf. Hindenburgs Erholungsort 8 nichts, aber auch gar nichts von den„Vorzugen“ dieſer Di ren Erholungsſtätten der großen Welt aufzuweiſen. 55 ramszell liegt fern ab vom großen Heeresſtrom der Rei⸗ unf en, es iſt bis heute unberührt geblieben von der Haſt gerer Tage, dieſes Waldesidyll im bayeriſchen Oberland. 55 von München nach Dietramszell gelangen will. fährt mit St Bahn nach Holzkirchen, von dort hat man dann zwei gute Fußweg durch prächtigen Hochwald. Auch von der e München—Bad Tölz iſt Dietramszell über 10 Kilo⸗ kir che entfernt. Hier kreuzen ſich die Straßen von Holz⸗ Auf en, Wolfratshauſen, Bad Tölz und Schaftlach⸗Tegernſee. eine einer dieſer einſamen Landſtraßen verkehrt heute noch nunmgelbe Poſtkutſche von jenem altbayeriſchen Schlag, der Hutſchhor im Ausſterben begriffen iſt. Hoch oben auf dem blauchbock thront der Gevatter Poſtillon in ſeiner alten weiß⸗ von en Uniform und in den riefen Wäldern hört man ſchon Poſthoritem die Ländlermelodien, die er kunſtvoll auf ſeinem ein brn bläſt. Seit dem Sommer 1926 verkehrt freilich auch enn derner Omnibus der Reichspoſt zwiſchen München und lich treta 40 Kilometer entfernten Dietramszell. Allmittag⸗ mittel zfen ſich dieſe beiden ſo verſchiedenartigen Verkehrs⸗ enke vor der Schloßſchenke in Dietramszell und die beiden ile kennder Poſtillon in ſeiner ſanberen Tracht, der keine Vmboliſtn und der nach Benzin und Oel duftende Chauffeur neben iſieren zwei Zeiten, die einander ablöſen, wenn ſie warte einander auf der Straße ſtehen und ihre Fahraäſte er⸗ die Pef der eine die Autohupe bedienend, der andere kunſtvoll eitſche knallend oder das Horn blaſend. Geſchichtrams zell war urſprünglich nur ein Kloſter, deſſen 1096 chte auf das elfte Jahrhundert zurückgeht. Im Jahre und babaute ſich hier der Auguſtinermönch Dietram eine Zelle pflegte d wuchs die Gründung. Man rodete den Urwald und bericht vor allem das Weidwerk. Die Chronik des Kloſters et, daß der erſte große Kloſterbau auf der Bergeskuppe — „em Schatten der Molkenkrawer in Roman aus dem modernen Newyork Von Erich Frieſen Neb 8(Nachdruck verboten.) Und wisnan, in einen weichen Seſſel geſchmiegt, ſitzt Aglaſa. einiger indet mit ſpielenden Fingern einen Kranz. Seit lilten Zeit ihre Lieblingsbeſchäftigung. Heute rote Feuer⸗ ſcheint und Diſteln. Worüber ſie ſich unbändig zu freuen ertigen d enn immer und immer wieder hält ſie den halb⸗ Kranz hoch. Und nickt beifällig mit dem Kopf. en ihr hockt Bobby. Ohne zu ſprechen. Faſt ohne dhn rühren. Nur von Zeit zu Zeit geht es wie ein Ruck gültig zinen gebrechlichen Körper, als ſei er nicht ſo gleich⸗ und blöde, wie es den Anſchein hat. Wilic ſteht er auf und geht ins Nebenzimmer. dem“ ſind ſie hingefahren, Mutter? Nach dem— nach 5 digains macht eine warnende Geſte nach Aglaja hin. dazu ie merkt nichts. Sie windet ihren Kranz und lacht Und trällert. 5 Wa, 89 Mrs. Higgins.„Nach dem Court house!“ obbys Zügen grinſt etwas Liſtig⸗Verſchlagenes. ei b e der einem anderen einen elt hat. 2975 Wegen—— ja ich weiß ſchon.“ nicht in Ag ſich hineinlachend trollt er ſich wieder weg. Aber Mrs Klaias Zimmer. Sondern in ſein eigenes. Dann ſolgt ſie 11 5 ihm nach und ſeufzt leiſe auf. abrs. Piagnet 3 15 und trommelt an die Scheiben. en in Geſi i 2 ie hö en haſtigen, ſtoßweiſen 8 nicht ſehen. Aber ſie hört und zj begreifli he. geſchieht das Merkwürdige, Unerwartete, Un⸗ Laut glückfelia aufſchluchzend ſchlingt ſie die Arme um ſeinen un⸗ fallenligen Körper und läßt den' Kopf auf e eere Sucht di Ichen d die Mutter in ihrer Verzwei i zweiflung, in ihrer ſeeli⸗ Ningß ereen Troſt, Hilfe, Verftänbnis bei 1928 Weiſch von n! Bei dem Geſchöpf, das zu ihr gehört, das ibrem Fleiſch iſt und Blut von ihrem Blut Wen n auch nur ein halbblöder— Idiot? — In Bobbys Augen tritt ein großes Staunen. Er hebt Wir Sindenburg ſeinen Arlaub Ein Beſuch in Dietramszell begonnen wurde, dann aber zuſammenſtürzte, ſodaß die Bal⸗ ken den Steilhang hinab bis in die Senkung hinunterfielen, wo heute das Kloſter ſteht. Dieſes Ereignis hätten die from⸗ men Auguſtiermönche als einen Wink des Himmels betrachtet und daraufhin unten im Tal ihr Kloſter aufgerichtet. Vieles, was die eifrigen Mönche in zierlicher Schrift in ihrer Chronik berichten, iſt natürlich legendenhaft. Im Jahre 1635 haben die Schweden dann das Kloſter vollſtändig zerſtört. Der Neu⸗ bau wurde bald darauf ein Raub der Flammen. In ihrer heutigen Form ſtammt die Kloſterkirche aus dem Jahre 1749. Es iſt ein äußerſt freundlicher Rokokobau von ſeltener Stil⸗ reinheit. Der Erbauer iſt wiederum ein Probſt Dietram, auf den auch der gewaltige Kloſterbau vom Jahre 1735, wie wir ihn heute vor uns ſehen, zurückgeht. Der Reichsdeputa⸗ tionshauptſchluß machte der Herrlichkeit dieſer Abtei ein Ende. Im Jahre 1803 wurde das Kloſter zum Verkauf aus⸗ geſchrieben. Der Urgroßvater des heutigen Beſitzers erwarb den rechts von der Kirche gelegenen Teil des Kloſters, der heute noch der Familie von Schilcher als Stammſitz dient. Noch keine Dreijahrzehnte ſpäter ließ ſich der Orden der Sa⸗ leſianerinnen im öſtlichen Flügelbau nieder und von hier aus ſind zwei weitere Klöſter, Beuerberg und Zangberg, gegrün⸗ det worden. In ſämtlichen drei Klöſtern befinden ſich In⸗ ſtitute, in denen die Töchter des bayeriſchen Adels erzogen werden. Auch die jetzige Königin von Belgien, die ehem. Prin⸗ zeſſin Rupprecht, hat hier ihre Erziehung genoſſen. Hier um Dietramszell iſt das Gebiet, von wo vor 200 Jahren im Spa⸗ niſchen Erbfolgekrieg die Oberländer Bauern auszogen zur Sendlinger Schlacht vor den Toren von München gegen Habs⸗ bhurgs Truppen. In der Morddweihenacht von 1705 verlor die Gemeinde Dietramszell allein 26 ihrer Söhne im Befreiungs⸗ kampf um ihre Heimat, ſo verkündet eine Gedenktafel in der Kirche. Damals wurden von Kroaten und Panduren mehr Dietramszeller junge Burſchen ermordet, als in den Feld⸗ zügen 1870/71 und 1914/18 fielen. Im Krieg gegen Frankreich fanden laut der zweiten Tafel 2 Dietramszeller und während des Weltkrieges insgeſamt 17 Mann aus der Gemeinde den Tod. In der Kirche findet man auf dem Fußboden ein ſchlichte, aber ſehr anſprechendes Totenmal: ein kleiner ovaler Erdhügel iſt ringsherum mit Moos beſetzt, in der Mitte ein einfaches Birkenkreuz, davor ein Seitengewehr und ein Stahl⸗ helm. An dieſem Ehrenhügel gedenken die Dietramszeller bei jedem Kirchgang kurz ihrer Toten. Zur Zeit bewohnt die Witwe des verſtorbenen Barons Schilcher mit ihren beiden Kindern, einem Sohn von 18 Jahren und einer Tochter, das Schloß. Dem Reichspräſi⸗ denten werden alljährlich einige Zimmer im zweiten Stock des Schloſſes eingeräumt, deren Fenſter mit Geranien geſchmückt ſind und über denen ſich an der äußeren Schloßmauer eine uralte Sonnenuhr befindet. Hier bewegt ſich Hindenburg unter dem bayeriſchen Landvolk in der denkbar ungezwungendſten Weiſe. Im ſchlichten grünen Lodenanzug ſtreift er, einen der⸗ ben Knotenſtock in der Hand. einen Jägerhut auf dem Kopfe, ſchon frühmorgens in den Wäldern umher, ſpricht mit dieſem und jenem, der ihm gerade begegnet. Der Barbier des Dorfes iſt nicht wenig ſtolz darauf, daß der Reichspräſident immer wieder auf ſeinen Spaziergängen bei ihm einkehrt, um von ſeiner Kunſt Gebrauch zu machen und ihm den Weg zum Schloſſe zu erſparen. Denn Schloß. Kirche und Oekanomie⸗ gebäude liegen als geſchloſſene Siedelung etwa 20 Minuten von dem eigentlichen Dorf, das den Namen Schönegg führt, entfernt. Dietramszell bietet herrliche Gelegenheiten zu zahl⸗ reichen Ausflügen in die Umgebung. Der Ort liegt faſt 700 Meter hoch und deshalb wird hier wenig Ackerban. aber ſehr viel Viehzucht betrieben. Von dem nahegelegenen Kreuzbichel, das auf einer Höhe vor dem Kloſter liegt und einen der ſchönſt gelegenen Friedhöſe Bayerns enthält. eröffnet ſich ein berrlicher Rundblick über die ganze Gebirgskette vom Wendel⸗ ſtein bis zu den Allgäuer Alpen: die Zuaſpitze. die Tegernſeer und Tölzer Berge ſieht man beſonders gut. Etwa eine halbe Stunde von Dietramszell entfernt liegt am Saume des Zeller Waldes in völliger Einſamkeit die kleine Wallfahrts⸗ kirche Mariä Elend. die ſeit dem Schwedenkriege be⸗ ſteht. Die Gräfin Eliſabetß von Zech. die ebenfalls bei dem Orden der Heimſuchung. den Saleſianerinnen. in Dietrams⸗ zell ihre Erziehung genoß, gibt eine muſtiſche Schilderung über dieſe kleine Wallfahrtskayelle. Hinter dem Altare befindet ſich ein viereckiges, etna 2 Fuß tiefes Loch; wer da hinabſteige und drei„Ave Maria“ bete. dürfe der Himmelskönigin eine Bitte vortragen. ſie werde ihn dann beſtimmt erßören. Dies Ge⸗ heimnis. das nur wenioen bekannt ſei, habe ſich ſeit Genera⸗ tionen von Mund zu Mund vererbt. Nachdem es die Gräfin non Zech verraten hat. läßt es ſich nunmehr leicht nachprüfen. Wenn man hinter den Altar geht. findet man allerdings im Fußboden einen mit Blech beſchlagenen Holzdeckel. der ein etwa 40 em tiefes Loch bedeckt. Auch die Oeffnung iſt an den Rändern mit Eiſen beſchlagen. Ein Verſuch hineinzuſteigen. die rechte unförmige Hand. Und ſtreichelt unbeholfen den grauen Scheitel an ſeiner Schulter.— „Mammy dear!“ ſagt er leiſe.„Be good, Mammy dear!“ Und macht dabei gar nicht den Eindruck eines Idioten. Und feſter ſchlingen ſich die Mutterarme um den Sohn. Und heftiger wird das Schluchzen. „Ach Bobby! Bobby! Vielleicht begreifſt du doch mehr, als wir alle denken! Vielleicht weißt du ſo gut wie ich, daß unſere arme Aglaja—“ Mit einem Ruck reißt Bobby ſich aus den ihn umſchlun⸗ gen haltenden Mutterarmen los. Seine Zähne klappern wie im Fieberfroſt aufeinander. In dieſem Augenblick unten das Stoppen eines Autos. Bobby ſchreckt auf. Sein flackernder Blick irrt zur Tür. Will man ihn holen? Er hat Angſt— Angſt—— Gleich darauf Klopfen. Und das Eintreten des Dieners. Dem ein Mann auf dem Fuße folgt: Peter Barns. „Pardon, Madam! Dürfte ich mit Ihrem Sohn ein paar Minuten allein—“ Mrs. Higgins nickt Zuſtimmung. Und zieht ſich ins Ne⸗ benzimmer zurück. Kaum iſt Bobby allein mit Barns, da flüchtet er in einen Winkel. Wo er ſich niederhockt. Den Kopf ſtörriſch rorgeſcho⸗ ben. Wie ein zum Stoß bereiter Stier. Wachſam. Tückiſch. Kampfbereit. Raſch geht Peter Barns auf ihn zu und legt die Hand auf ſeine Schulter. Der Junge ſchüttelt die Hand ab. Und wendet den Kopf der Wand zu. Doch Barns läßt ſich nicht einſchüchtern. Er iſt zu einem Zweck hergekommen. Und er wird ſein Ziel er⸗ reichen. „Maſter Bobby—“ beginnt er eindringlich—„wiſſen Sie, was da drüben im Court house vor ſich geht?“ Bobby antwortet nicht. „Ein Mordprozeß ſindet ſtatt! Mörder des Juſſuff Zigad!“ Keine Antwort. „Ein Unſchuldiger ſitzt auf der Anklagebank! verurteilt wird, iſt ihm das Zuchthaus ſicher!“ Störriſches Schweigen. „Dieſer Unſchulbige iſt— Miſter Blackburaß!“ Der Prozeß gegen ven Wenn er Ein unartikulierter Laut aus dem Winkel her. Aber noch immer keine Antwort. verbringt ſcheitert jedoch an der Enge der Oeffnung. Solche Behälter im Fußboden findet man in ſehr vielen Kirchen. Sie dienen vor⸗ nehmlich zur Aufbewahrung von Taufwatte uſw., die dann am Karſamstag verbrannt wird. Vor der Türe der Kapelle ſtehen große Kreuze aus ſchweren Balken, die ſchon mancher Pilger auf den Schultern dreimal um die Kapelle getragen hat, die ſchweren Sünder auf den Knien rutſchend. Die Wände der Kapelle hängen bis an die Decke voll von Votivtafeln und Stickereien mit der Inſchrift:„Maria hat geholfen.“ Arme und Beine aus Wachs ſind in langen Regalen aufbewahrt und im Winkel vor der Türe ſtehen Holzkrücken. Zu beiden Seiten der prachtvollen Allee Dietramszell und Mariä Elend dehnt ſich der weite Grundbeſitz der Familie Schilcher aus. Hier ſchweift Hindenburg mit beſonderer Vorliebe in den hoch⸗ ſtämmigen Wäldern umher. Ein abwechslungsreicher Pfad führt nach Kloſter Rentberg. wo angeblich in der Kloſter⸗ brauerei das beſte Bier in ganz Bayern gebraut werden ſoll. Mitten im Walde liegt der moorige Kirchſee und auch in unmittelbarer Nähe des Schloſſes iſt ein kleiner See mit Badegelegenheit. Faſt täglich geht Hindenburg auf die Jagd und es iſt erſtaunlich, welche Strapazen er hierbei freiwillig auf ſich nimmt und wie gut ihm dieſe Anſtrengungen bekom⸗ men. Einige Male fährt er auch während ſeines Urlaubs mit dem Wagen nach der Hinterriß oder in die Jachenau, um auf Gemſenjagd zu gehen. Er hat in den letzten Jahren eine ganze Anzahl Gemsböcke erlegt. Dabei macht es ihm nichts aus, um drei Uhr nachts aufzuſtehen und—4 Stunden bis zur Jagdͤhütte im Hochgebirge aufzuſteigen. Mit Begeiſterung erzählt man ſich in der ganzen Gegend von dem Jagdeifer des Reichspräſidenten. Die jungen Burſchen berichten über ſeine Jagdabenteuer ſo plaſtiſch und ausführlich, als ob ſie ſelbſt dabei geweſen wären. Hindenburg iſt von der baye⸗ riſchen Bevölkerung noch jedesmal, wo er auch hinkam, mit der allergrößten Herzlichkeit aufgenommen worden. Niemals wurde es ihm zu viel, die zahlloſen Vereine und Verbände und Deputationen zu empfangen und für jeden hat er ein freundliches Wort. Auf ſeinen Wunſch wird man auch dieſes Jahr non offiziellen Feierlichkeiten Abſtand nehmen, um ihn nach Möglichkeit in Ruhe ſeinen Urlaub genießen zu laſſen. D. zwiſchen ——— Kommemale Chronik Konſtanzer Bürgerausſchuß * Konſtanz, 17. Aug. In der geſtrigen Sitzung des Bür⸗ gerausſchuſſes wurde die Anſchaffung zweier Verkehrs⸗ omnibuſſe zum Preiſe von 60 000 Mk. beſchloſſen. Die Ein⸗ führung der Städtiſchen Verkehrslinie nach Staad und nach der Inſel Mainau hat ſich ſehr gut bewährt. Außerdem wurde die Erſchließung eines neuen Baugeländes vor der Stadt im Preiſe von 410 000 Mk. feſtgelegt; von dem An⸗ kaufspreis fallen etwa 90 000 Mk. zu Laſten der Stadt. Durch die Erſchließung des Baugeländes iſt die Möglichkeit einer Vergrößerung der Stadt gegeben. Die Vorlage zur Er⸗ ſtellung einer Gasfernleitung nach Ueberlingen, die zweieinhalb Kilometer zum Teil in 140 Meter Ttefe durch den Ueberlinger See führen ſollte, wurde nicht genehmigt. Sie wurde einem Ausſchuß zur weiteren Behandlung über⸗ wieſen. Der Bürgerausſchuß ſieht in der Vorlage ein zu großes Riſiko für die Stadt Konſtanz, da ſich die Koſten auf ungefähr 400 000 Mk. belaufen. Kleine Mitteilungen Der Gemeinderat von Breiſach ſtimmte dem Ge⸗ mein d evoranſchlag für 1927 zu, der eine Umlage von 80 Pfennig für das Grundvermögen und 32 Pfennig für das Betriebsvermögen vorſieht. Der Gemeinderat beſchloß ein⸗ ſtimmig, von der Erhebung einer Bierſteuer im Hinblick auf den geringen Ertrag vorläufig abzuſehen. Zwecks Neu⸗ einrichtung und Verbeſſerung des Pumpwerkes wurden 18 000 Mark bewilligt, die gedeckt werden ſollen im Wege der Kapital⸗ aufnahme, ſoweit die im Erneuerungsfonds angelegten Riick⸗ lagemittel nicht ausreichen. fausendfach bewährte Nahrung bei: Srechdurchfall, cndernehrung Diarrhöe, -Kreplentkest Darmkatarrn etc. „Der Verlobte von— Miß Hetty Gould!“ Bobby zuckt zuſammen. Steht langſam auf. Und reibt ſich die Stirn. Sein Gedankengang iſt ſchwerfällig. Das alles will noch nicht recht hinein in ſeinen dicken Schädel. 55 „Der Verlobte von Miß Hetty Gould!!“ wiederholt Peter Barns mit erhobener Stimme.„Deren Tod es wäre, wenn Miſter Blackburgh ins Zuchthaus käme! Wegen Mordl! Unſchuldig!!!“ Bobby brüllt auf wie ein Tier. Blickt ſcheu nach den 5 Brillengläſern hinüber, die ihn ſo unheimlich an⸗ glotzen—— Dann ſchießt er wie ein Pfeil zur Tür hinaus Drinnen im Court house neigt die Gerichtsverhandlung ſich ihrem Ende zu. Von Minute zu Minute wird die Lage für den Ange⸗ klagten verzweifelter. Zum letztenmal hat der Staatsanwalt das Wort. Er iſt mitten in ſeiner großen Rede, deren ſpringende Nunkte er mit weit ausholenden Geſten unterſtreicht. Und ſeine Ar⸗ gumente ſind von niederſchmetternder Beweiskraft—— „——— Well! Wenn ich alſo auch zugeben will, daß der Angeklagte früher drüben in ſeiner Heimat ein Ehrenmann par excellence war, ſo beweiſt das doch nicht—“ In dieſem Moment öffnet ſich unbemerkt ein Spalt der einen hohen Doppeltür, die zum Gang hinausführt. Eine gnomenhafte geduckte Geſtalt ſchlüpft herein. Drückt ſich an der Wand entlang. Und lauſcht— lauſcht—— mit weit auf⸗ geriſſenen Augen— mit angehaltenem Atem—— „— ſo beweiſt das doch nicht, daß er nicht hier in Amerika, nach Jahren, die imſtande ſind, einen Menſchen von Grund auf umzukrempeln, einen Mord begehen konnte. Und wenn der Herr Verteidiger zur Entlaſtung des Angeklagten die Frage aufwarf: Was ſollte ihn zu der Tat getrieben haben? Er kannte den Ermordeten kaum, hat wohl nie mit ihm ge⸗ ſprochen, hatte gar keine Beziehungen zu ihm!“— ſo fann ich darauf nur erwidern: Wer kennt die Untiefen der menſch⸗ lichen Seele! Wer kann wiſſen, wieviel an Neid, Haß, Eifer⸗ ſucht oder was ſonſt in dem Angeklagten ſich aufgeſpeichert hatte, das zur Tat drängte! Das corpus delicti, der Damas⸗ zonerdolch, iſt ein ſtummer Zeuge. Und der zeugt wider ihn. Mit abſoluter Sicherheit. Bevor Sie mir nicht einen anderen Zeugen bringen. der dieſen Tatbeſtand umſtößt, der einen Andern glaubwürdig als den Mörder bezeichnet— ſo lange muß ich daran feſthalten, daß der Angeklagte die Tat began⸗ gen hat— Fortſetzung folgt.) Die Irau Beruf, Exwerbsart, ſoziale Stellung Kriegsjahre und Nachkriegszeit haben in ganz Deutſchland eine ſtarke Zunahme der Frauenarbeit mit ſich gebracht. Das iſt ſowohl ſoziologiſch für die ganze Schichtung der Bevölke⸗ rung von Bedeutung als volkswirtſchaftlich für die beſondere Lage am deutſchen Arbeitsmarkt. Von dieſem allgemeinen Geſichtspunkt aus iſt es intereſſant, die Frauenwelt Badens nach Beruf, Exwerbsart und ſozialer Stellung zu überblicken auf Grund des reichen Materials der letzten Berufszählung von 1925, das das Statiſtiſche Reichsamt über die Erwerbs⸗ tätigkeit der Frau im Deutſchen Reich in„Wirtſchaft und Statiſtik“ mit zahlreichen Tabellen veröffentlicht. Das Land Baden ſpiegelt natürlich zu einem Teil die ge⸗ ſamte Entwicklung der weiblichen Bevölkerung im Deutſchen Reich ſeit der vorletzten Berufszählung im Jahre 1907 bis zu der letzten im Jahre 1925 wieder. Das weſentliche dieſer ge⸗ ſamten Entwicklung iſt, daß die erwerbsfähige weibliche Bevölkerung(im Alter von 15 bis 65 Jahren) ebenſo wie die erwerbstätige weibliche Bevölkerung weitaus ſtärker zu⸗ genommen hat, als die weibliche Bevölkerung überhaupt ſich zahlenmäßig vermehrt hat. Denn ſeit 1917 bis 1925 betrug die Vermehrung der weiblichen Bevölkerung überhaupt 13 vom Hundert, die der erwerbsfähigen 30 vom Hundert, die der erwerbstätigen 35 vom Hundert. Der Männerverluſt im Krieg, die ſchlechten Heiratsaus⸗ ſichten, das Streben nach wirtſchaftlicher Unabhängigkeit trei⸗ ben jetzt mehr als früher Frauen und Mädchen in die Er⸗ und halten ſie darin auch nach Eheabſchluß oft feſt. Unſere erſte Frage, die nach dem allgemeinen Beruf der Badenerin beantworten wir, wie auch die weiteren Hauptfragen, gleich mit den jeweiligen Verhältnis⸗ zahlen, unter Weglaſſung der abſoluten oder Grundzahlen, da wir ſo ein klareres Bild von der Badenerin, zumal i m Vergleich mit den Frauen der anderen deut⸗ ſchen Länder bekommen. Von je hundert weiblichen Perſonen der geſamten weiblichen Bevölkerung Badens von 1 196 985 Köpfen ſind: Erwerbstätige 42,4; Berufsloſe, Selbſtändige(von Vermögen, Penſion, Renten aller Art uſw. Lebende) 5,5; Ehefrauen 2,0, ſonſtige Angehörige 30,1. Der Hundertſatz der erwerbstätigen Frauen auf je hundert weibliche Perſonen iſt im Durchſchnitt des Reiches lohne Preußen, von dem erſt fünf Provinzen bisher ſtatiſtiſch erfaßt bzw. aufgearbeitet ſind) 39,4. Den höchſten Hundertſatz weiſen hier auf: Württemberg 50,0; Waldeck 45,8; an dritt⸗ höchſter Stelle kommt Baden. Das ſind vorwiegend agrariſche Länder; denn die Landwirtſchaft iſt das Hauptfeld der weiblichen Erwerbstätigen in Deutſchland überhaupt. Die weibliche Erwerbstätigkeit in Induſtrie kommt an zweiter Stelle, die im Handel am dritten Platz. Mit 5,5 berufsloſen ſelbſtändigen Frauen unter je hundert weiblichen Perſonen ſteht Baden unter dem Reichsdurchſchnitt von 7,2 und zwar an drittniederſt er Stelle der deutſchen Länder, ohne Preußen. Lübeck iſt hier an der Spitze mit der Verhältniszahl 8,4; Hamburg an zwei⸗ tem Platz mit 8,1; Bayern und Braunſchweig haben 79; Sachſen 7,8; Württemberg 6,2. Die niedrigſten Verhältnis⸗ zahlen weiſen auf Oldenburg 4,6 und Waldeck 4,7. Mit ſeinen 22,0 Ehefrauen unter je hundert weib⸗ lichen Perſonen ſteht Baden wieder unter dem Reichs⸗ durchſchnitt von 25,4 und wieder an drittniede r ſt er Stelle der deutſchen Länder ohne Preußen. Eine niedrigere Verhältniszahl haben nur noch Waldeck 18,0 und Württem⸗ berg 16,5, während wir die höchſten Verhältniszahlen in den Hanſeſtädten finden: Hamburg 37,7; Bremen 37,1; Lübeck 36,7. In der vierten allgemeinen Berufsklaſſe der„ſonſtigen Angehörigen“ ſteht Baden mit 28,0 ſonſtigen Angehöri⸗ gen unter hundert ſeiner weiblichen Bevölkerung üher dem Reichsdurchſchnitt von 28,0 und zwar an neunthöchſter Stelle der Länder ohne Preußen. Hier ſtehen an der Spitze Oldenburg mit 34,2; die beiden Mecklenburg mit je 31,7. Am niederſten ſtehen: Hamburg mit 24,3, Sachſen mit 24,9 und Württemberg mit 27,3. Unſere zweite Hauptfrageiſt, indem wir uns nun ſpeziell der erwerbstätigen Frau in Baden zuwenden, die nach der Erwerbsart der Badenerin, die Frage, auf welchedergroßen Wirtſchaftsabteilungenſich die erwerbstätigen Badenerinnen verteilen, in Baden in welcher Stärke, auch im Vergleich mit den erwerbstätigen Frauen anderer deutſcher Länder, ſich die erwerbstätigen Ba⸗ denerinnen in den einzelnen Wirtſchaftsabteilungen betätigen. An der Spitze ſteht da die Landwirtſchaft, die Hälfte der erwerbstätigen Badenerinnen finden wir in der Landwirt⸗ ſchaft. Von je hundert weiblichen Erwerbstäti⸗ gen in Baden kommen 50,4 auf die Wirtſchafts⸗ abteilung Landwirtſchaft. Der Reichsdurchſchnitt iſt 48.6 Baden ſteht an neunthöchſter Stelle der Länder ohne Preußen. Die höchſte Verhältniszahl von 75, weiblicher Perſonen in der Landwirtſchaft unter hundert weib⸗ lichen Erwerbstätigen hat Waldeck; dann kommt Oldenburg mit 63,5; Schaumburg⸗Lippe mit 66,7; Bayern zählt 56,1; Würt⸗ temberg 55,83. Umgekehrt die niedrigſten Verhältniszahlen haben hier natürlich die Hanſe⸗ und Handelsſtädte Hamburg 2,7; Bremen 4,1; Lübeck 8,5. An zweiter Stelle kommt die Wirtſchaftsabteilung In⸗ duſtrie einſchl. Handwerk die ein Viertel aller weib⸗ lichen Erwerbstätigen Badens aufnimmt. Von je hundert er⸗ werbstätigen Badenerinnen ſind 24,9 in Induſtrie einſchl. Handwerk; der Reichsdurchſchnitt iſt hier 28,6; Badenſteht an ſechſthöchſter Stelle der deutſchen Länder ohne Preußen. Das Induſtrieland Sachſen hat die Verhältniszahl 53,9, dann folgt gleich in weitem Abſtand Thüringen mit 33,8. Bayern hat die Verhältniszahl 19,3; Württemberg bleibt mit der Verhältniszahl 23,9 auch hinter Baden zurück. Die niedrigſten Verhältniszahlen weiſen für die weiblichen Er⸗ werbstätigen in Induſtrie und Handwerk auf Waldeck 48: Mecklenburg⸗Schwerin 7,8; Mecklenburg⸗Strelitz 9,/4. Die drittwichtigſte Wirtſchaftsabteilung für die erwerbstätige Badenerin iſt Handel und Verke 9*. ihr gehören von je hundert erwerbstätigen Badenerinnen 10,5 an. Baden ſteht hier unter dem Reichsdurchſchnitt von 12,9 und zwar anfünftniederſter Stelle der deutſchen Län⸗ der ohne Preußen. Die Handelsſtädte ſind hier natürlich führend. Hamburg mit 38,3, Bremen mit 32,6; Lübeck mit 30,9 weiblichen Erwerbstätigen in Handel und Verkehr unter je die Verhältniszahl 10,8 auf; Württemberg hat die Verhältnis⸗ zahl 9,1; die gleiche Verhältniszahl 10,5 wie Baden zeigt auch Thüringen. Niedriger als Württemberg ſteht unter allen Ländern ohne Preußen nur noch Waldeck mit 8,2. Die Wirtſchaftsabteilung häusliche Dienſte uſw. iſt die viertwichtigſte für die erwerbstätige Badenerin; von hun dert weiblichen Erwerbstätigen fallen in Baden 9,2 auf dieſe Wirtſchaftsabteilung, ebenſoviel wie in Bayern. Niedrigere Verhältniszahlen als Baden haben hier nur noch Waldeck 9,0; Thüringen 8,7 und Württemberg 7,6. Der Reichsdurchſchnitt iſt 10,3. Die höchſten Verhältniszahlen finden wir in Mecklen⸗ burg⸗Schwerin 27,1; Bremen 26,0) Hamburg 22,5. In der Wirtſchaftsabteilung Geſundheitsweſen und hygieniſches Gewerbe finden wir jeweils.0 von hundert erwerbstätigen Badenerinnen. Mehr ſind es bei dieſer Wirtſchaftsabteilung nur in den Hanſeſtädten, näm⸗ lich 5,6 in Hamburg; 5,5 in Bremen; 49 in Lübeck. Baden ſteht hier über dem Reichsdurchſchnitt von 2,4 und zwar an vierthöchſter Stelle der Länder ohne Preußen. Bayern und Württemberg haben jeweils die Verhältniszahl 2,0; die niedrigſten Verhältniszahlen ſind 1,8 in Thüringen, 1,7 n Schaumburg⸗Lippe. Endlich in der letzten großen Wirtſchaftsabteilung, in Verwaltung, Kirche, Schule, freie Berufe treffen nur 2,0 von je hundert erwerbstätigen Badenerinnen, gegen⸗ über einem von 2,2. Wieder ſtehen die drei Hanſeſtädte an der Spitze mit den Verhältniszahlen 5,1 in Hamburg; 4,9 in Bremen; 4, in Lübeck; während die niederſte Verhältniszahl die von Waldeck 0,7 iſt. Wüttemberg hat die Verhältniszahl 1,6; Bayern die Verhältniszahl 2,6; Heſſen die gleiche Verhältniszahl 2,0 wie Baden. Unſere dritte Hauptfrage endlich iſt die nachderſozialen Stellung dererwerbstätigen Badenerin. Wir beantworten ſie nach den fünf Klaſſen der ſozialen Stellung der Erwerbstätigen, die die deutſche Berufsſtatiſtik kennt. Da ſind von je hundert erwerbstätigen Badenerinnen 8,9 Selbſtändige. Der Reichsdurch⸗ ſchnitt iſt hier 10,0) Baden ſteht an neunthöchſter Stelle der Länder ohne Preußen. Die höchſte Verhältnis⸗ zahl hat hier Sachſen, nämlich 13,4(die vielen weiblichen ſelbſtändigen Hausgewerbetreibenden in der großen Textil⸗ induſtrie Sachſen), die zweithöchſte von 11,5 Lippe; die dritt⸗ hundert weiblichen Erwerbstätigen überhaupt. Bayern weiſt höchſte von 10,5 Hamburg. Württemberg hat die Verbehant zahl 9,5; Bayern die gleiche von 8,9 wie Baden. Die niederſe Verhältniszahl weiſt auf Mecklenburg⸗Strelitz mit 6,8. Zur ſozialen Schicht der Angeſtellten und Be⸗ amten gehören je 10,6 von hundert erwerbstätigen Badener⸗ innen. Damit ſteht Baden unter dem Reichsdurchſchnitt von 11,0, und zwar an achthöchſter Stelle der Länder ohn Preußen. Die Skala der Verhältniszahlen geht hier von Hamburger 32,6, Bremen 28,3; Lubeck 25,0 herunter bis Lippe 5,5 u. Waldeck 3,2. Bayern hat die Verhältniszahl 9750 Württemberg hat 7,5. In der Klaſſe der Arbeiter ſind 25,1 v. H. erwerbs⸗ tätige Badenerinnen. Auch hier iſt Baden unter dem Reichs durchſchnitt von 30,7 und zwar an fünftnied erſte Stelle der Länderreihe. Sachſen ſteht hier an der Spitz mit 47,7; Waldeck am Ende der Länderreihe mit 19,4 At, beiterinnen unter hundert weiblichen Erwerbstätigen. Bar, ern hat die Verhältniszahl 26,0; Württemberg hat die Ver hältniszahl 23,7. Zur ſozialen Schicht der„mithelfenden Familiem⸗ angehörigen“ gehören 46,5 von je hundert erwerbsteht gen Badenerinnen. Baden ſteht hier über dem Reiche durchſchnitt von 38,6 und zwar an ſiebthöch ſt er Steſte der Länder ohne Preußen. Die größten Verhältniszahlg haben hier Waldeck 61,5 Oldenburg 53,5; Württemberg 52 alſo agrariſche Länder, während am niederſten hier die 50 delsſtädte ſtehen, Hamburg mit 8,4; Bremen mit 10,0; Lübeck mit 12,8. In der Berufsklaſſe der Hausangeſtellten finden wir 8,9 von je hundert erwerbstätigen Badenerinnen gegen⸗ über einem Reichsdurchſchnitt von 9,7. Baden ſteht 05 fünftniederſter Stelle der Länder ohne Preußen, 109 denen Bremen die höchſte Verhältniszahl von 25,8, dagege Württemberg die niederſte von 70 aufweiſt. Bei Baden ehe Bayern und Sachſen mit je 8,7 und Thüringen mit 8,6 Han angeſtellten unter hundert weiblichen Erwerbstätigen. 0 So geben uns im ganzen dieſe Zahlen, wenn wir die 18 uns nahe liegenden Schlüſſe und Vergleiche aus ihnen ziehag ein belebtes Bild von der Gliederung der Badeneriunen 1 ihrem Beruf im allgemeinen, wie insbeſondere bei den 5 werbstätigen Badenerinnen nach ihrer Erwerbsart und ihln ſozialen Stellung im Erwerb. Reiſebücher (Nachdruck verbotenſ Wenn die Koffer gepackt werden, iſt es üblich, ſic en Leſeſtoff für die Reiſe zu verſehen; oft wird in Eile mare lei zuſammengekauft, was ſich gerade— womöglich auf bien Bahnhof— bietet, oft wahl⸗ und ſinnlos. Solche Bücher, upe! gar nicht einmal billig ſind, läßt man am beſten im Goer liegen, es lohnt nicht, ſich damit zu ſchleppen, mag ſi al⸗ liebe Nächſte damit amüſieren. Viel angenehmer, ſicher dderz tiſcher iſt es, rechtzeitig den Leſeſtoff zu beſchaffen; beſon olle wenn Kinder die Reiſe mitmachen, iſt eine gewiſſe Kontr die ihrer Lektüre ſehr angebracht. Es ſoll dabei gar nicht an des Schundliteratur gedacht werden; aber eine Eirgcräne gibt Leſematerials muß unbedingt empfohlen werden. E pie Kinder, unverbeſſerliche Leſeratten, die auf die Reiſe ſo Bücher mitnehmen, wie ſie ſich nur bei den Freunden Verwandten zuſammenborgen können, in jeden Koffer⸗ in, das kleinſte Gepäckſtück ſchmuggeln ſie ein Buch, ein Heſt ei und ſelbſt wenn die ganzen Ferien verregnen und perhagerß ſollten, wäre es nur auf Koſten der Geſundheit, beſon zier der Augen möglich, dieſen Ueberfluß zu bewältigen. ſ0 müßten die Erwachſenen eingreifen, denn es iſt gar nich d einfach, all dieſe Literatur— ſelbſt ungeleſen— heil en, ganz wieder nach Hauſe zu ihren Beſitzern zurückzubring.⸗ und ſchließlich verurſachen Bücher in größeren Mengen g⸗ hebliche Reiſemehrkoſten. Kinder ſollten ſo wenig wie 5 lich in den Ferien leſen und ſich lieber im Freien benzan es iſt vernünftiger, ſtatt der Bücher paſſende Regenklet mitzunehmen. Außerdem gibt es ſelbſt in den kleinſten bab Leſezirkel und Volksbibliotheken, die gegen ein Entgelt, ußt geringer als die Gepäckſpeſen iſt, auch von Fremden beſg werden können. Wenn indeſſen ſchon geleſen werden ſoll g iſt es angebracht, u. a. Leſeſtoff zu wählen, der ſich au jehl. betreffende Gegend, auf ihre Sitten und Gebräuche bez 0 Beſonders für die Jugend iſt dies ſehr empfehlenswert n⸗ Eindrücke haften beſſer, die Erinnerung bleibt lebendig. Aih für die Kinder gilt, iſt für Erwachſene ebenſo nützlich, es ſhe⸗ außen den üblichen Reiſebüchern, die nicht nach jedermann die ſchmack ſein dürften, Romane, Novellen und Erzählungen zn ſich in beſtimmten Gegenden abſpielen und die ſehr viel nere beitragen, eine Reiſe intereſſanter zu geſtalten und Erlebniſſe feſtzuhalten. 6. „ Altertümer in der pfälziſchen Küche Von Erna Reidel Sollte man es glauben, daß ſich Altertümer erhalten konnten auf einem Gebiet, das vom Geſchmack, vielleicht dem vielſeitigſten und wandelbarſten Herrn unter der Sonne, regiert wird? Und nicht etwa Altertümer, die wir wie auf andern Gebieten als Raritäten aus ferner und uns ſchon fremder Vorzeit ehrfurchtsvoll beſtaunen, ſondern Altertümer, die anſcheinend das Geheimnis ewiger Jugend kennen, die uns als ſolche gar nicht zum Bewußtſein kommen und als vertraute, ganz alltägliche Speiſen unſern Tiſch zieren. Schon am frühen Morgen begegnet uns ſolch ein Alter⸗ tum in ganz junger und ſehr anſprechender Geſtalt: als friſch und knuſprig gebackener Waſſerweck dem Kreuzſchnitt auf der glänzenden Oberſeite. Uns erleichtert beſagter Kreuz⸗ ſchnitt recht angenehm das Zerteilen des Brötchens, unſern Vorfahren aber war es weit weniger um dieſe rein praktiſche Erwägung, als darum zu tun, das Brot, welches ſie in ihrem ſchlichten, frommen Sinn im Kreuz ausſchnitten, auch in dieſer kleinen Form mit dem heiligen Zeichen zu ſegnen. Nicht übel ſchmeckt dem Pfälzer namentlich„um zehn Uhr“ zum Waſſerweck ein würziges Handkäschen, das den ſchönen Durſt zum Frühwein gibt, wennſchon der Pfälzer ſonſt begeiſtert den drei W(Weck,„Worſcht“, Wein) huldigt. Daß er in dem Handkäschen, das er zumeiſt nach Jahrhun⸗ derte altem Brauch mit Kümmel würzt, zuweilen auch nach Art der mittelalterlichen Pfefferkäſe mit Pfeffer beſtreut, eine der älteſten deutſchen Käſeſormen verſpeiſt, die heute noch im ländlichen Haushalt der linksrheiniſchen Pfalz da und dort mit Geſchick und Geſchmack hergeſtellt wird kann ſeinen Appe⸗ tit nicht beeinfluſſen. Vielleicht würde er ſagen:„unſere Vor⸗ fahren haben(wie ſich das eigentlich erwarten läßt) halt auch ſchon gewußt, was gut iſt.“ Möglicherweiſe rechnet er zu dem,„was gut iſt“, auch den„weißen Käs“ und die Sauer⸗ milch in gewürzter und ungewürzter Geſtalt, Speiſen, die man in der rechts⸗ wie linksrheiniſchen Pfalz gerne ißt, und die ſich rühmen können, ſchon in grauer Vorzeit den gewiß noch höchſt einfachen Tiſch bereichert zu haben. Längſt nicht ſo ehrwürdig alt, aber bei den Pfälzer Kin⸗ dern wohl noch beliebter ſind die Obſtmuſe und Latwergen. Ein kleines Feſt iſts auf dem Lande, wenn im Herbſt ſich Groß und Klein um den großen Waſchkeſſel verſammeln, in dem nach altüberliefertem Rezept Zwetgen⸗ oder Zwetſchgen⸗ und Birnenlatwerg brodelt und ziſchend und ſpritzend im Kochen manchen ſüßen Tropfen verſchleudert. Da muß eifrig gerührt werden, damit das Mus nicht anbrennt, aber glück⸗ licherweiſe braucht auch die flinke, kecke Zunge nicht untätig dabei auszuharren, ſondern darf es den fleißigen Hänbden gleichtun und nach Herzensluſt necken und ſchwatzen. Solch eine pechdunkle Latwerg, die übrigens auch noch häufig in der Stadt gekocht wird, ſchmeckt den Kindern ebenſo gut zum Brot wie der„Flammkuchen“, ein Fladen aus Brot⸗ teig mit„Grieben“ und Rahm belegt, der beim Brotbacken mitgebacken und warm gegeſſen wird. Starke Konkurrenz iſt der Beliebtheit machen dieſen Herrlichkeiten indeſſen die „armen Ritter“, von denen man füglich eine lange Ahnen⸗ reihe erwarten darf. Und tatſächlich können die ſich mit Stolz darauf berufen, daß bereits in einem Kochbuch des 15. Jahr⸗ hunderts ihre Ahnen ſich verzeichnet finden, und zwar ſehr vornehm mit, einer Fülle(zwiſchen zwei Scheiben) von ge⸗ bratenen Birnen, ſaueren Aepfeln, Pfeffer, Anis und Eiern. Ein wenig fremd, nicht wahr? Aber entſchieden feudal, doch dürften unſerm Geſchmack die einfachen, weniger feudalen „armen Ritter“ von heute beſſer zuſagen. Vielleicht haben jene indeſſen ganz gut geſchmeckt zum heißen„Würzwein“, der heute einfacher und beſcheidener ge⸗ worden, in der weinfröhlichen Pfalz als„Glühwein“ häufig mit gefüllten Faſtnachtskücheln ſich vergeſellſchaftet und ge⸗ würdigt wird, beim Empfang des neuen Jahres anweſend zu ſein. Zuweilen pfuſcht er auch bei unliebſamen Beſuchen von Frau Grippe der Apotheke ein bißchen ins Handwerk, da er jedenfalls in der Pfalz ein gern genommenes Medikament ſein dürfte. Dem ſanften, ſüßen Milchreis hätte aber ſicher kaum je⸗ mand zugetraut, daß auch er ſchon ein betagter Herr iſt und Ahnen im 15. Jahrhundert aufzuweiſen hat; einen ſchmack⸗ haften Vorfahren mit der damals ſo ſehr beliebten Mandel⸗ milch zubereitet. Und dieſer beſitzt ſogar einen noch vorneh⸗ meren Bruder, der mit Mandeln, Kirſchen und etwas Wein ausgeſtattet iſt, ganz wie heute die feineren Brüder des Milch⸗ reiſes, die Reispuddings. Offenſichtlich iſt der als wandelbar verſchrieene kulinariſche Geſchmack, wenigſtens in der Pfalz, entſchieden konſervativer und längſt nicht ſo veränderlich, wie beiſpielsweiſe ſein flatter⸗ hafter und ſchnellebiger Bruber, der Geſchmack in Dingen der Mode. Und auch das hat er vor dem Eitlen voraus: er hat es verſtanden, ſogar ſeine„Altertümer“ merkwürdig jung und ſelbſt uns Modernen„mundgerecht“ zu erhalten. 9 bände ſind gegenwärtig dem Bund Deutſcher Fraue angeſchloſſen. id in tungen, Arbeitsgemeinſchaften und Ausſchüſſen lei kündet das ſoeben nach langer Pauſe wieder erſe buch.(Verlag: J. Bensheimer, Mannheim). Es iſt mmenf Bundesjahrbuch, das die Zeit von 1921—27 ziſchildert Die Herausgeberin, Frau Dr. Ulich⸗Beil, ſe drucksvoll, was der Bund in dieſen Jahren errei träge von Gertrud Bäumer, Marie Eliſabeth Lüders, die über interna ütber das brennende Problem 97 8 Im Anhang findet ſich u. a. ein Verzeichni angeſchloſſenen Verbände, d. h. ein Adreſſenmatertal enthbebrlich iſt für jede Frau, die mit Schri hat. Dieſe Zuſammenſtellung wurde von der cht 85 K 88 85 FJahrbuch iſt dur en Buchhan liner Geſchäftsſtelle des Bundes, Berlin W. 35, 8 Literatur ne? zel ei *„Merkbuch für die deutſche Familie“ iſt der Titel e Werkes, welches der Reichsbund der Standesbeamten Heugſ lands im Auftrage des Pr. Innnenminiſteriums herausbr ende⸗ Der Inhalt, eingeleitet durch ein Merkblatt für Eheſchließ gol⸗ bringt Aufſätze maßgebender Perſönlichkeiten über dießung wendigkeit des Geſundheitszeugniſſes bei der Eheſchlie ßhon wertvolle Auseinanderfetzungen übe. die Vererbung ſun⸗ Krankheiten oder Krankheitsanlagen, ausführliche Aum, en gen für Säuglings⸗ und Kinderpflege, Ernährung, uf ⸗ übertragung, Wohnungshygiene uſw. Weiterhin ſind eln für ſtem Schreibpapier künſtleriſch ausgeführte Gedenktafellheut⸗ laufende Familieneintragungen dem„Merkbuch für ganzeg ſche Familie“ beigegeben. Das Werk erfüllt nach ſeinen ſt als Anlage und Zielſetzung eine alte Frauenforderung un Bolkes begrüßenswerter Schritt zur Regeneration unſee ten Ju, von der Wurzel her zu ſchätzen. Man darf den betei 155 Sathe ſtanzen dankbar dafür ſein, daß ſte in dieſer ſo wichtig erkbuch die Initiative ergriffen haben. Verabfolgt wird das, anträger, koſtenlos von den Standesämtern, bei Aufgebotegſen ſon Eheſchließungen, Ameldungen von Geburten und a ſtigen geeigneten Gelegenheiten. 77 Ber, * Jahrbuch des Bundes Deutſcher Frauenverein nberere, Ver i nen on Welche Arbeit der Bund in ſei ſtet, daahr⸗ 9 ſchienene ehnte e· t 45 erſtre i⸗ curch 7 70 a u m 1⸗ tionate und beit der Frauen, über Frauen im Wnuagenek refecgene em un⸗ I 50 8 ſtfübrdas licee Bensheimer, gemacdn Ber⸗ Ihr Rückblick wird ergänzt und erkämpft hat. 0 Marie ller Vereinsarbe — — r del oder direkt von deziehen. — 2 87170 — Donnerstag, den 18. Auguſt 1927 Neue Mannhelmer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Städtiſche Nachrichten Streik in der Rheinſchiffahrt In der Rheinſchiffahrt beſteht ſeit 1. Maf 1927 ein tarif⸗ loſer Zuſtand. Ein im April ergangener Schiedsſpruch des Schlichters von Köln, der vom Reichsarbeitsminiſterium mit der Erledigung des Streites beauftragt wurde, war von beiden Seiten abgelehnt und auch vom Arbeitsminiſterium nicht für verbindlich erklärt worden. In der Zwiſchenzeit fanden zwar noch verſchiedene Verhandlungen zwiſchen Ar⸗ beitgeber und Arbeitnehmern ſtatt, um dem tarifloſen Zu⸗ ſtand ein Ende zu bereiten, ohne daß jedoch ein Ergebnis er⸗ dielt werden konnte. Die Verhandlungen wurden insbeſondere daburch erſchwert, daß die beiden Organiſationen der Arbeit⸗ nehmer, der Deutſche Verkehrsbund für das Deckperſonal und er Zentralperband der Maſchiniſten und Heizer für das Ma⸗ chinen⸗ und Heizer⸗Perſonal, untereinander uneins waren und die Schaffung eines einheitlichen Tarifvertrages ablehn⸗ ten. Die Verhandlungen mußten infolgedeſſen getrennt mit den Verbänden geführt werden. Die Verhandlungen mit dem Maſchinenperſonal waren inzwiſchen ſoweit gediehen, daß mit dem Zuſtandekommen einer Tarifvereinbarung gerechnet erden konnte. Die Arbeitgeber hatten ſich bereit erklärt, Fohnerhöhungen bis zu 10 v. H. zuzugeſtehen und ebenſo hin⸗ der Sonntagsruhe erhebliche Zugeſtändniſſe zu * en. „5 Das Deckperſonal dagegen verweigerte in den Ver⸗ handlungen jegliches Entgegenkommen und beſtand reſtlos Atſ Erfüllung ſeiner Forderungen, die einer vollſtändigen lenſbebung, des früheren Tarifvertrages gleichkamen. Die etzte Verhandlung am Montag, 15.., verlief infolgedeſſen ergebnislos. Während am Mittwoch, 17. 8. das Maſchinen⸗ perſonal beſchloß, die von den Arbeitgeberorganiſationen ge⸗ machten Angebote anzunehmen— wobei nur noch die Ein⸗ gung unbedeutender, mehr redaktioneller Aenderungen ge⸗ ert wurde, über die es ernſthafte Sthwierigkeiten nicht ehr geben konnte— hat der Deutſche Verkehrsbund ſeine itglieder angewieſen, von heute an auf dem ganzen berrhein, d. h. von Mannheim aufwärts, die Arbeit 5 verweigern, ſowohl das Fahren und Schleppen als Jng die Mitwirkung beim Laden und Löſchen einzuſtellen. fonfolgedeſſen ruht ſeit heute vormittag der Verkehr, 57 er mit deutſchem Perſonal ausgeführt wird, im Ober⸗ Unterhalb Mannheim wird zwar noch gefahren, beſondere an der Ruhr geladen und gelöſcht. Ebenſo iſt der erkehr von und nach den Seehäfen nach dem Nieder⸗ und gedttelrbein vorerſt noch offen. Ob der Streik weiter aus⸗ edehnt wird, iſt noch nicht bekannt. Auf jeden Fall aber rt die Abbindung des Verkehrs nach dem Oberrhein in rzer Zeit auch zu einer Stillegung des übrigen Verkehrs. 513 Freauenz des Herſchelbades. In der Woche vom 7. Auguſt entfal Auguſt wurden 5 135 Badekarten ausgegeben. Hiervon millallen aufz Große Schwimmhalle 1952(Männer 1265, Fa⸗ 1101 1 8 429, Wellenbad 231, Schülerkarten 27), Frauenhalle 10 lldarunter Schülerkarten 52), Halle III 39. Wunnenbäder laſſe 382, Wannenbäder II. Klaſſe 886, Dampfbäder 116, FLiechtbäder 4, Kohlenſäurebäder 10, Krankenkaſſenbäder 732 bäden ſbäder 90, Lichtbäder 30, Fichtennadelbäder 513, Sol⸗ er 69, Kohlenſäurebäder 23, Schwefelbäder). 11 Schwerer Sturz. Eine 29 Jahre alte Ehefrau brach * er Belfortſtraße durch Sturz auf einer Treppe den rech⸗ Kera berſchenkel. Die Verunglückte wurde ins ſtädtiſche ankenhaus verbracht. 8 Betriebsunfall. Ein 23 Jahre alter Schreiner wurde 5 in einem Betrieb in Luzenberg durch eine Kreisſäge nah er linken Hand verletzt. Der Verunglückte fand Auf⸗ hme 0 ſtädtiſchen Krankenhaus. erkehrsunfälle. Ein 19 Jahre alter Zimmermann, 510 der Neckarauerſtraße eine von einem vorüberfahren⸗ fiel Laſtkraftwagen herabfallende leere Kiſte auf den Kopf 5 erlitt einer leichte Gehirnerſchütterung. Ein 22 Jahre 2555(Epengler, der auf dem Luiſenring mit ſeinem Fahrrad übeuttelbar vor einem Einſpännerfuhrwerk zu Fall kam und Obecfabren wurde, zog ſich Hautabſchürfungen am rechten ransoenkel zu. Die Verunglückten wurden ins enhaus aufgenommen. * Radfabt ugefahren. Heute früh ſtieß ein Privatauto mit einem raftwaet an der Ecke 0 6/N 6 zuſammen. Der Lenker des Radfahreens hatte die Kurve zu kurz genommen, ſo daß der gefäh 705 von den Vorderrädern des Wagens erfaßt und un⸗ glimpfli eter weit geſchleift wurde. Der Unfall ging noch ſeinen ich ab, denn nach den Feſtſtellungen konnte der Mann gen amen allein fortſetzen, nur das Fahrrad iſt ſtark mit⸗ ſtädtiſche 1* der Zuſammengeſtoßen ſind heute mittag zwei Autos auf ein Furaße P 5/0 5. Die Urſache dieſer Karambolage war Autos brwerk, das voraus fuhr. Hintennach kamen zwei ſtoppte zweite wollte das erſte überholen. An der Ecke er mighenrſte elute ploslich ſodaß das zweite, da der Füb⸗ en lei Ach gab, in dieſes hineinfuhr. Beide Wagen wur⸗ ct beſchädigt. Marktbericht Wie oft werden nicht weitgeſteckte Hoffnungen plötzlich vernichtet. Der heutige Donnerstag⸗Markt begann unter den beſten Ausſichten. Bei guter Beſetzung war die Zufuhr reich⸗ lich und Obſt und Gemüſe konnte man in ſeltener Fülle ſehen. Der Beſuch war in den erſten Stunden ſehr gut, ſodaß ſich das Geſchäft recht erfolgverſprechend anließ. Da fegte mit einemmale der plötzliche Regen um halb 9 Uhr alle Hoff⸗ nung der Verkäufer hinweg. Wer kein Dach über ſich hatte, ging raſch in Deckung und das Verkaufsgeſchäft ſchloß, um⸗ ſomehr, als der Regen länger anhielt, recht unbefriedigend. Auf dem Gemüſemarkte herrſchte immer noch das reich⸗ liche Angebot in Bohnen u. Einmachgurken vor, in denen ſich allerdings die Preiſe etwas erhöhten. An Pilzen ſind weiterhin Pfifferlinge allein auf weiter Flur. Kartoffeln werden reichlich zugeführt und konnten erfreulicherweiſe eine neue Preisſenkung— 60 gegen 65 Pfg. die 10 Pfund— ver⸗ zeichnen. Von Obſt waren in erſter Linie Zwetſchgen zu 12 bis 18 Pfg. das Pfund vorhanden, während Heidelbeeren, Him⸗ beeren und Johannisbeeren ganz verſchwunden ſind. Bei Südfrüchten konnte man neben den obligaten Bananen und Zitronen erſtmals Orangen bemerken. Der Ge⸗ flügelmarkt war gut beſchickt und in Fluß⸗ und See⸗ fiſchen genügte die Nachfrage. Trotz des anhaltend reichen Eier⸗ und Butterangebotes zeigte ſich heute hier leicht ſteigende Tendenz. Die Preiſe verſtehen ſich nach den Feſtſtellungen des Städtiſchen Nachrichtenamts, wo nichts anderes vermerkt iſt, in Pfennig pro Pfd. Neue Kartoffeln—6,5, Wirſing 12—15, Weißkraut—10, Rotkraut 15—18, Grüne Erbſen 30—55, Grüne Bohnen 10—15, Karotten Bſchl. —8, Gelbe Rüben 10—12, Rote Rüben 10—12, Spinat 20—30, Zwie⸗ beln 10, Knoblauch Stück—10, Lauch Stück—12, Kopfſalat Stück —18, Endivienſalat Stück—15, Salatgurken Stück—50, Ein⸗ machgurken 100 Stück 100—140, Kohlraben Stück—8, Mangold 10—15, Rettich St.—12, Meerrettich Stück 30—60, Suppengrünes Bſchl.—8, Peterſilie Bſchl.—8, Sellerie Stück 12—30, Tomaten 15—25, Pfiffer⸗ ling 30—35, Steinpilze 70, Aepfel 15—30, Birnen 15—40, Pfirſiche 55—80, Bananen Stück—17, Zitronen—10, Süßrahmbutter 200—230, Landbutter 160—180, Weißer Käſe 50, Honig mit Glas 150—250, Eier Stück—17, Aale 160—180, Hechte 180, Barben 100—120, Karpfen 160, Breſem 80—120, Kabeljau 40—50, Schellfiſche 40—60, Goldbarſch 50, Rotzungen 70, Backfiſche 50—60, Hahn, lebend, Stück 150—400, Hahn, geſchlachtet, Stück 150—600, Huhn, lebend, Stück 150—400, Huhn, geſchlachtet, Stück 200—800, Enten, geſchlachtet, Stück 500—600, Tauben, geſchlachtet, Stück 80—140, Gänſe, geſchlachtet, Stück 1000—1300, Rind⸗ fleiſch 120, Kuhfleiſch 70, Schweinefleiſch 120, Kalbfleiſch 130, Gefrier⸗ fleiſch 70, Rehragout 80, Rehbug 150, Rehrücken und ⸗Keule 200—250. N* * Ausgerutſcht. Auf der Straßenkreuzung Riedfeld⸗ und Draisſtraße rutſchte geſtern Nachmittag ein Frau auf einem Fettpapier aus, fiel zu Boden und verletzte ſich am linken Die Verunglückte mußte ärztliche Hilfe in Anſpruch nehmen. * Vorſicht beim Ueberqueren des Fahrdammes! Heute mittag wurde am Zeughausplatz eine ältere Frau beim Ueber⸗ ſchreiten der Fahrbahn von einem rückſichtsloſen Radfahrei angefahren und zu Bodengeſchleudert. Ohne ſich wei⸗ ter um die Frau zu kümmern, die vermutlich eine Gehirn⸗ erſchütterung erlitt, wollte der Radfahrer das Weite ſuchen, konnte aber im letzten Augenblick von einem herbei⸗ eilenden Schutzmann mit Hilfe von Paſſanten angehalten werden. * Warnung vor einem Betrüger. Heute morgen erſchien im Hauſe Große Merzelſtr. 2 ein Mann, der dort ein Zimmer mieten wollte und angab, er heiße Erwin Reichert, aus Niederzwehren bei Kaſſel ſtammend und arbeite bei der „Neuen Mannheimer Zeitung“. Er bot ſofort 50 Mk. für das Zimmer und verſprach dem Wohnungsinhaber auch eine Stel⸗ lung zu verſchaffen. Augenblicklich befinde er ſich aber in Geldverlegenheit. Auch müſſe er ſofort nach Worms fahren, um ſeine Sachen zu holen. Hierfür erbat er ſich 25 Mark, die ihm von den leichtgläubigen Vermietern— der Mann iſt er⸗ werbslos— auch ausgehändigt wurden und verſchwand auf Nimmerwiederſehen. Beſchreibung des Betrügers: Große Figur, bartloſes, ſchmales Geſicht, trug geſtreifte Hoſe und Stock, etwa 40—42 Jahre alt. * Schwerer Autonnfall. Aus Heppenheim wird uns gemeldet: In der Nähe des Galgen ſtieß ein aus Richtung Heppenheim kommendes Perſonenauto dadurch mit einem aus Richtung Beusheim kommenden Auto zuſammen, daß letzteres Auto nicht abgebhlendet war und ſo den entgegen⸗ kommenden Fahrer unſicher machte. Beide Wagen wurden ſchwer beſchädigt und mußten abgeſchleppt werden. Eine Dame aus Mannheim wurde verletzt, konnte aber in einem anderen Auto die Reiſe fortſetzen. * 92. Geburtstag. Am 19. Auguſt vollendet Fräulein Anna Winterwerber, eine unſerer älteſten Mitbürgerin⸗ nen, ihr 92. Lebensjahr. Noch heute erfreut ſie ſich voller körperlicher Geſundheit; kluger, heiterer Sinn und reger Geiſt verſchaffen ihr einen erträglichen Lebensabend. Ihre Um⸗ gebung im Damenheim L 2 ſorgt liebevoll für die ehrwürdige Seniorin des Hauſes. * 70. Geburtstag. Frau Karoline Reinmuth, Witwe des Oberreallehrers Leopold Reinmuth, feiert morgen ihren 70. Geburtstag. ö * Das Feſt der ſilbernen Hochzeit feiert morgen Herr Adolph Futterknecht, Prokuriſt der Zellſtofffabrik Wald⸗ hof, mit ſeiner Ehefrau Margarethe geb. Schaber. 5. Seite. Nr. 378 Aus dem Lande Himbeer⸗ und Heidelbeerernte im hohen Schwarzwald Die mit rieſigen Heidelbeerſtauden beſtandenen Matten und Hänge am Feldberg, Herzogenhorn, Spießhorn, bei der Halde, am Schauinsland, am Belchen und im Gebiete der Hornisgrinde bildeten bereits den Sammelpunkt vieler Hun⸗ derte von heidelbeerſuchenden Männern und Frauen aus den Talgebieten; Hunderte von Zentnern werden wohl in den nächſten Wochen hier geerntet werden. Auch die Himbeererte iſt vielverſprechend. Beſonders ergiebig fällt ſie wieder in den ſüdlich des Feldberg gelegenen Bereichen aus wo namenr⸗ lich in den Waldgebieten von St. Blaſien, Menzenſchwand, Todtmoos, Bernau eine Vollernte zu erwarten ſteht. Für die vielen Kurgäſte dieſer Schwarzwaldgegenden bildet das Pflücken dieſer reifen, friſchen und ſüßen Früchte eine will⸗ kommene Abwechſlung! Weinheim, 17. Aug. Heute nachmittag ſtürzte in der Hauptſtraße der in Laudenbach gebürtige Tüncherlehrling Andreas Hertinger von einer ziemlich hohen Leiter, in⸗ folge Ausrutſchens, auf das Straßenpflaſter und erlitt einen doppelten Schädelbruch.— In der Kleiſtſtraße ſtürzte beim Fenſterputzen die 30jährige Ehefrau Katharina Ror⸗ muth gleichfalls von einer Leiter herab und erlitt einen rechtſeitigen Unterarmbruch. Beide Verunglückten wurden in das hieſige ſtädtiſche Krankenhaus überführt. Aus ber Pfalz Eine ſeltſame Geſchichte * Bellheim, 17. Aug. Geſtern nachmittag kam ein Mann in feldgrauer Kleidung zu der Kriegerswitwe Ehner, deren Mann Anfang Auguſt 1914 im Felde fiel und die ſich in⸗ zwiſchen wieder verheiratet hatte, und bat um ein Stückchen Brot. Als die Frau ſeinem Wunſche entſprach, fragte der Fremde, ob ſie ihn denn nicht mehr kenne. Auf die ver⸗ neinende Antwort hin erklärte der Mann in aufgeregtem Tone:„Du hätteſt dich nicht ſo ſchnell verheiraten ſollen, ich bin dein Mann, der Ferdinand.“ Darauf entfernte er ſich raſch und ließ die Frau in ihrem Zweifel zurück. Alle Nach⸗ forſchungen nach dem ſonderbaren Fremden blieben bis jetzt erfolglos. Die Sache iſt umſo dunkler, als es in Bellheim Kriegsteilnehmer gibt, die den gefallenen Ferdinand Ehner im Felde ſelbſt beerdigten. Die Aufregung im Dorfe iſt groß, wollen doch verſchiedene Leute den Fremden als den gefallenen Ferdinand Ehner beſtimmt wiedererkannt haben. Die Frau 75 hält den Fremden für einen entfernten Verwandten, der ſich ſchon ſeit Jahren in der Heil⸗ und Pflegeanſtalt Frankenthal befindet. Eine Nachfrage bei dieſer Anſtalt wird Licht in die myſteriöſe bringen. :: Alſenz, 16. Aug. Im Quellgebiet des Pfrimm hat der Kommiſſar Eller aus Ludwigshafen ein hübſches Werk geſchaf⸗ fen, indem er die oberhalb des Pfrimmerhofes entſpringende Pfrimmquellegefaßt und ſie dem allgemeinen Beſuch erſchloſſen hat. Die Arbeit zeigt, wie die Liebe zur Heimat ſich praktiſch auswerten kann. K 5 Nachbargebiete * Heppenheim, 17. Aug. Der Wiederaufbau der Starkenburg nimmt ſeinen Fortgang. Die Turmmauern ſind bereits zu ſolcher Höhe gediehen, daß ſie von der Ebene aus zu einem kleinen Teil mit dem Baugerüſt ſichtbar ſind. Nach Beendigung der Arbeiten wird der alte Schloßberg wie⸗ der einen beliebten Ausflugsort bilden. * Mainz, 17. Aug. Zu dem gemeldeten Ueberfall auf einen Ingenieur der Firma Dyckerhoff u. Söhne erfahren wir ergänzend, daß es ſich bei den Tätern um vier junge eng⸗ liſche Beſatzungsſoldaten handelt. Sie konnten noch in der gleichen Nacht ermittelt und von der engliſchen Militär⸗ polizei verhaftet werden. * Saarbrücken, 17. Aug. Burbacher Hüttenarbeiter, die bis 2 Uhr nachts in einer Wirtſchaft gezecht hatten, gerieten in einen Wortwechſel, den ſie auf der Straße fortſetzten. Sie gerieten bald in ein Handgemenge, wobei der 19jährige Peter Schons durch mehrere Meſſerſtiche getötet wurde. Der Täter iſt ein Italiener. * Dudenhofen, 17. Aug. Einen gemeinen Streich leiſteten ſich hier einige junge Burſchen mit einem Mädchen, das ſich aus Scherz zu einer Wette im Weintrinken(!) entſchloſſen hatte, ohne zu ahnen, was die Burſchen im Schilde führten. Als das Mädchen ſinnlos betrunken war, entklei⸗ deten es die Kerle in einer dunklen Straßenecke und führten ſie dann durch die Straßen zum Bahnhof, wo ſie es ſeinem Schickſal überließen. Das Mädchen wurde völlig nackt im tie⸗ fen Schlafe von zur Frühſchicht gehenden Arbeitern gefunden. (Wie konnte ſich aber auch das Mädchen zu einer Wette im 5 7 155 11 46⁊66 ⸗ 7 5 52 7 5 7 2— 75 5 0 7⁴ ‚ 05 eeee e 70 74 eR. Degen 77 7 0 4 % 7 3 15 8 5 5 2755/ 1 1 1755 5 411 5 75%½, 7 7 an der See ocler im gebinge eridlich ii durmiput · Neſigriatron 1 75 4 , weggeblaſeti, alle Gangueile Fbeilin Weintrinken beſtimmen laſſen! Iſt das noch weiblich? Schriftl.) ein denqerien ſandl allen, die verrel e ellt reuuel, glelcltviel, 05 ſee rholitrig ſlichem. Mlii. eoll im Hletgen hdit mam dass umablciſſige Nau, „ſahen dles Negeris, ſielit mam cſas Maſſer. an den ꝓen, rſelieiheri hieruititert ieſelti curid dntuiig beobνni let mam immiet. niedes den immel, bis mam ſian der Langiweile urmer. ill.Da plolelich beſimmt mam ſich acif ſeine Greiling ⁊igaceiſei und alle iibſal iſt uie vvrHlogen. Aungerogie clutv ihiremi fæineri Duft, lcorimiem umd gehiem clie Ce, qanleei, uind uenm ihte blauen Rauchuulichen ſioli emporlerdliiſeln, fleigem crite, liebe Criumetxitigem atuis det VDergangenſieit auf Dieſes Tutridlet ett Ausleſe usg uund ee e 8 qie ldirigſt aiie. ſtrindiger Feuecſturg eies ſeclerne Kadichets gehòren. denerai · Vertreter: Otto Lehlbach, Mannheim, F 2, 9. Fabriklager Böckstraße 7. Telephon 23576. Am den Begriff„Durchfuhrgut Eine grundſätzliche Reichsgerichtsentſcheidung 8 Der Artikel 365 des Verſailler Vertrages gewährt den Feind⸗ ſtaaten ein Meiſtbegünſtigungsrecht in Deutſchland. In der gegen⸗ wärtigen Reichsgerichtsentſcheidung kommt zum Ausdruck, daß dieſes Meiſtbegünſtigungsrecht ſich auch in bezug auf vorübergehende gün⸗ ſtige Ausnahmetarife in Deutſchland auswirken kann und daß auch der einzelne Angehörige eines Feindſtaates einen Auſpruch darauf Hat. Vorausſetzung aber iſt, daß es ſich um Durchfuhrgut handelt. Der Spediteur G. in Prag verlangt von der Deutſchen Reichsbahn⸗ geſellſchaft Zurückzahlung von Fracht im Betrage von 6247./. Kläger behauptet, daß die Beklagte die Fracht für Viehtransporte in den Monaten Februar bis Mai 1924 von Dänemark nach der Tſchecho⸗Slowakei zu Unrecht nach dem gewöhnlichen Tarif berechnet habe, obgleich gemäß Art. 365 Verſ. Vertr. Durchfuhrgüter nach der Tſchecho⸗Slowakei eine gleich günſtige Behandlung genießen müßten, wie ſie der Ausnahmetarif für Transporte von Rindvieh, Schweine und Schafe im Deutſchen Reich vom 15. Februar bis zum 31. Mai 1924 Vorſchrieb. Kläger iſt in allen Inſtanzen— Landgericht Altona, Oberlandesgericht Kiel und Reichsgericht— mit ſeiner Klage ab⸗ gewieſen worden. Der erkennende erſte Zivilſenat des Reichsgerichts erkennt die Anwendung des Art. 365 Verſ. Vertr. auf Durchfuhrgut einzelner Angehöriger der Feindſtaaten an. Er erachtet jedoch die Feſtſtellung des Oberlandesgerichts, daß es ſich hier nicht um„Durch⸗ fuhrgut“ gehandelt habe, weil das Vieh aus Dänemark zunächſt nur bis Flensburg⸗Weiche befördert worden ſei, als rechtsirrtums⸗ frei getroffen. Bei Gut, das als„Durchfuhrgut“ gelten ſoll, muß von vornherein die Gewähr beſtehen, daß die Durchfuhr auch wirklich erfolgen werde. Gegenwärtig aber hat das Oberlandesgericht feſt⸗ geſtellt, daß der Abſender nach der Ankunft der Tiere in Flens⸗ burg⸗Weiche vor Ausſtellung der neuen Frachtbriefe beliebig darüber auch innerhalb Deutſchlandoͤs hätte verfügen können. Fehlte ſomit dem Gut die Eigenſchaft als Durchfuhrgut, ſo konnte das Meiſt⸗ begünſtigungsrecht nicht zur Anwendung kommen. * Zur Aufhebung der Organiſationsgemeinſchaft zwiſchen der Barmer Erſatzkaſſe und der Barmenia Krankenverſicherung. In der in den letzten Tagen im Herrenhaus ſtattgehabten Hauptverſammlung der bekanntlich durch eine Organiſationsgemeinſchaft verbundenen Geſellſchaften haben wider Erwarten Verhandlungen über eine Tren⸗ nung der beiden Geſellſchaften nicht ſtattgefunden, vielmehr iſt die Angelegenheit den Aufſichtsräten zur weiteren Bearbeitung über⸗ tragen worden. Nach dem B. T. ſteht es jedoch nunmehr feſt, daß das gemeinſame Organiſationsverhältnis nur noch bis zum 31. Dez. d. J. aufrecht erhalten bleibt. Die Bayeriſche Sprengſtoffwerke und Chemiſche Fabriken.⸗G. Nürnberg mehr als das.⸗K. verloren. Die., die bekanntlich vom März 1926 bis zum Februar 1927 unter.⸗A. ſtand, deren Aufhebung nach Durchführung eines Zwangsvergleichs erfolgte, ver⸗ öffentlicht nunmehr für die.⸗J. 1925 und 1926 die Bilanzen. Im .⸗J. 1925 hatte die G. Roheinnahmen von nur 587 167./ zu ver⸗ zeichnen, während die Unkoſten 526973.J, für Abſchreibungen auf Gebäude, Maſchinen uſw. 87 500.//, auf Konzernſchuldner und Dubioſe 624527 R. und für Aufwertungen 35 499./ erfordert wurden. Die G. war demgemäß gezwungen, für dieſen Zeitraum einen Verluſt von 687 334./ auszuweiſen, der ſich durch Verwen⸗ dung der Rücklagen von 550 000.I auf 47 600.“, die vorgetragen wurden, ermäßigte. Im.⸗J. 1926 erhöhte ſich dieſer Verluſt bei Roheinnahmen von 677 762./ und bei Unkoſten von 675 681 R. durch die vorgenommenen Abſchreibungen auf Beteiligungen, Liegen⸗ ſchaften, Hypotheken und Schuldner im Betrage von 3 440 465.“ auf 3 485 895.4. Die., die mit einem.⸗K. von 3 Mill../ arbeitet, hatte im.⸗J. 1925 Verpflichtungen von 1951 360./ und Wechſelverpflichtungen von 115 774 R.- aufzuweiſen, die im Jahre 1926 auf insgeſamt 2242 189./ anwuchſen. Die Warenbeſtände ermäßigten ſich in dieſen beiden Jahren von 224 490./ auf 52 517 RI, die Wertpapiere und Beteiligungen von 2177 346 auf 195 684./, die Schuldner von 1308 122 R. auf 1 285 884./, die Hypotheken von 200 000./ auf 100 000.J. Die Anlagen ſind durch die Abſchreibungen auf 174174(1 164 810)./, zurückgeſetzt. * Ein Proſpekt der Continental Gas Geſellſchaft. Die Aus⸗ ſichten des laufenden Geſchäftsfahres laſſen nach dem neuen Ber⸗ liner Proſpekt auf 27 Mill I neue Aktien auch für das erhöhte Ak⸗ tienkapital ein befriedigendes Ergebnis(8 v..) erwarten. Die Zwiſchenbilanzzahlen per 30. Junt 1927 zeigen ſolgende Veränderungen: Schuldner 13,27(7,68), Beteiligungen 57,28(44, 76), Gasanſtalten und Werke 70,93(71,53), dagegen unter Paſſiven Ak⸗ tienkapital 75(60). Rücklage 11.80,(10,00), Gläubiger 0,85(0,19) Mill. J. Die Geſellſchaft beſitzt 15 Gasverſorgungsanlagen, ſie ver⸗ ſorgt insgeſamt 345 Städte und Gemeinden mit Elektrizität. Die Entwicklung der deutſchen Gasinduſtrie führte die Geſellſchaft zu dem Entſchluß, ſich an der Verwertung des bei den Steinkohlen⸗ zechen entfallenen Kokereigaſes unmittelbar zu beteiligen und ſich für die bei der Zuſammenfaſſung der Verſorgungsgebiete entſtehen⸗ den Großgaswerke einen eigenen Stützpunkt zu ſchaffen; zu dieſem Zweck wurde bekanntlich die Gewerkſchaft Weſtfalen erwor⸗ ben. Unter anderem iſt beabſichtigt das überſchüſſige Gas der Ko⸗ kerei der Zeche Weſtfalen mit einer 150 Kilometer langen Fernlei⸗ tung nach Hannover⸗Linde zu leiten und dort zu verteilen. Die Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Jandelszeitung Donnerstag, den 18. Auguſt Berlin⸗Karlsruher Induſtriewerke.⸗G. in Berlin. In einer Mitteilung auf Aktionäranfrage ſagt die Verwaltung, laut Hamb. Fremdenblatt, u..: Innerhalb der Verwaltung haben Verhand⸗ lungen über eine Zuſammenlegung des Aktienkapitals nicht ſtatt⸗ gefunden. Ungünſtige Vorfälle ſind bei dem Unternehmen ſeit der letzten Generalverſammlung nicht eingetreten. Die langſam ſteigende Beſſerung des Umſatzes hat angehalten. In der Generalverſammlung iſt darauf hingewieſen worden, daß der erzielte Geſamtumſatz für eine Verzinſung des Aktienkapitals nicht ausreichend ſei. Die Frage, ob es notwendig werde, eine Vermehrung der Aktien in abſehbarer Zeit durchzuführen, kann die Verwaltung noch nicht beantworten. Das hänge von der Geſtaltung des Wirtſchaftslebens ab, beſonders davon, ob die Möglichkeit beſtehe, die ſehr hohen Subſtanzwerte, die jedoch in keinem Mißverhältnis zum Aktienkapitel ſtehen, derart produktiv zu geſtalten, daß eine entſprechende Verzinſung des Kapi⸗ tals gewährleiſtet werde. Die Reſerven liegen beſonders in den Subſtanz⸗ und Beteiligungswerten, darunter nominell 10 Millionen Mauſer⸗Aktien(das geſamte Aktienkapital), 2,15 Millionen Aktien Dürener Metallwerke und nominell 600 000.⸗G. Farbenaktien, die in der Bilanz mit 8,24 Millionen ausgewieſen ſind. * Der Aufſtieg der Naſh und der Hudſon Motor Co.— Rekord⸗ produktionsziffern. Bekanntlich ſpielen ſich augenblicklich auf dem ſich anſcheinend verengenden amerikaniſchen Automobilmarkt heftige Konkurrenzkämpfe zwiſchen den einzelnen Automobilfabriken ab. Um ſo bemerkenswerter iſt, daß zwei mittlere Werke, die Qxualitäts⸗ wagen herſtellen, nämlich die Naſh und die Hudſon Motor panies ihre Produktion erheblich ausgedehnt haben. Während des Monats Juli war die Produktion der Naſh⸗Fabriken nicht weniger als 71 v. H. größer als im bisher beſten Monat Juli. Die Ver⸗ waltung der Geſellſchaft teilt mit, daß der vorliegende Auftrags⸗ beſtand für den Monat Auguſt eine noch nie erreichte Rekordproduk⸗ tion ſichert. Die Hudſon⸗Eſſex Co. gibt ihrerſeits bekannt, daß auch ſie im Monat Juli mit 37647 Wagen die größte Produktion ſeit ihrem Beſtehen aufzuweiſen hat, und daß ſie gleichfalls über große Auf⸗ tragsbeſtände verfügt. Sie hat ſich daher entſchloſſen, eine beträcht⸗ liche Exweiterung ihrer Fabrikationsanlagen vorzunehmen.— In Wallſtreetkreiſen erklärt man die Ankündigung eines neuen Auto⸗ mobilmodells durch die Chrysler Corporation als einen Verſuch der Geſellſchaft, dem erwarteten Herauskommen des neuen Fordmodells am Automarkte zuvorzukommen. * Vor dem Abſchluß der Amerikaanleihe der Haus⸗ und Grund⸗ beſitzervereine. Die Verhandlungen des Zentralverbandes Deutſcher Haus⸗ und Grundbeſitzernereine mit einer amorifaniſchen Finanz- gruppe über die Aufnahme einer Anleihe zur Mobiliſierung der Auf⸗ wertungshypotheken ſtehen nunmehr kurz vor dem Abchluß. Es iſt bereits grundſätzlich die Aufnahme einer Anleihe von zunächſt 10 Millionen Dollar vereinbart worden, zu denen ſpäter weiter 15 Millionen Dollar hinzukommen ſollen. Aus dem Ertrag der Anleihe ſollen Hypotheken mit einer Nettoverzinſung von 7,5 v. H. bei 25jähriger Laufzeit gegeben werden. Die Beleihungsgrenze ſoll 40 v. H. betragen. Bisher ſind 65 Millionen Aufwertungshypothe⸗ ken zur Erleichterung der Ablöſung bei der Deutſchen Hauptbank für Hyppthekenſchutz angemeldet worden. Ueber die Befreiung der Amerikaanleihe von der Kapitalertragsſteuer ſind die Verhandlungen mit den zuſtändigen Stellen noch nicht abgeſchloſſen. * Keine Zuſtimmung der deutſchen Intereſſenten zur 60proz. Frei⸗ gabe. Am 9. Auguſt wurde eine Erklärung des amerikaniſchen Sena⸗ tors Smoot über die Ausſichten der Freigabe des beſchlagnahmten deutſchen Eigentums in Amerika während der nächſte Sitzung des Kongreſſes verbreitet. Danach hat Senator Smoot ſich unter anderem dahin geäußert, daß die deutſchen Intereſſenten mit der Zurück⸗ behaltung von 40 v. H. ihres Vermögens einverſtanden ſeien. Herr Rechtsanwalt Dr. Kieſſelbach, der allein berechtigt wäre, für den größten Teil der Eigentümer zu ſprechen, hat auf Befragen dazu er⸗ klärt, daß er niemals weder unmittelbar noch mittelbar ein der⸗ artiges Einverſtändnis ausgeſprochen habe und überhaupt nicht darum befragt worden ſei. * Antrag auf Erhöhung der amerikaniſchen Kalieinfuhrzölle. Nach einer Meldung aus Newyork haben die amerikaniſchen Kaliprodu⸗ zeuten bei der Regierung den Antrag geſtellt, den Einfuhrzoll auf Kali derart zu erhöhen, daß er im Jahr 10 Mill. Dollars einbringe. In der Landwirtſchaft herrſcht jedoch eine ſtarke Oppoſttion gegen dieſen Antrag. * Zur Frage der Nachfolge Garys. Nach den letzten Nachrichten iſti damit zu rechnen, daß dem Partner J. P. Morgans, Dwight Coolidge wird vielleicht angeboten werden, für Morrow als Nachfolger des verſtorbenen Gary angeboten werden wird. Präſident Coolidge wird vielleicht nageboten werden, für Morrow als Partner in das Bankhaus Morgan einzutreten. Vörſenberichte vom 18. Auguſt 1927 Fraukfurt abgeſchwächt Wie ſchon geſtern im ſpäteren Verlaufe und auch an der Abend⸗ börſe erkennbar war, hat eine gewiſſe Unſicherheit im Börſengeſchäft Platz gegriffen, ſo daß ſich heute die Tendenz abſchwächte. Der Ab⸗ ſchluß des deutſch⸗franzöſiſchen Handelsvertrages wurde kaum mehr beachtet; auch der günſtige Bericht der Reichsbahngeſellſchaft für den 21 hierfür ſind bereits geſtellt, die Koſten ſollen aus dem Er⸗ ös der Aktien gedeckt werden. rechnet man wieder mit Monat Juli blieb ohne ſichtlichen Einfluß. Auf der anderen Seite einer ungünſtigen Handelsblianz für Juli: 2 2 mittelmäßig. auch ſind noch nicht alle Bedenken hinſichtlich der geſtrigen Bankenz beſprechung zerſtreut. Man vermied daher faſt allgemein Neuengage ments und die Umſatztätigkeit hielt ſich in allerengſten Grenzen, zu⸗ mal auch heute wieder kaum Ordres vorlagen. Daran änderte auch der weiter etwas erleichterte, verhältnismäßig günſtige Reichsbant⸗ ausweis nichts. Bei Feſtſetzung der erſten Kurſe ergeben ſich im allgemeinen Kursverluſte von durchſchnittlich 1 v. H. Etwas ſtärker gedrückt und bis zu 3 v. H. ſchwächer lagen Gelſenkirchen, Harpenet, Scheideanſtalt, Metallbank, Siemens und Lahmeyer. J. G. Farben⸗ induſtrie blieben dagegen gut behauptet. Auf den Rentenmärkten herrſcht weiter große Stille. Deutſche Anleihen rückläufig. Im weiteren Verlaufe litt die Börſe ſtark unter Geſchäftsloſigkeit. Dis Baiſſepartei ſchritt zu Blankoabgaben, ſo daß die Kurſe noch 12 v. H. zurückgingen. Auch J. G. Farben lagen 2 v. H. niedriger. Täg?“ liches Geld 5,5 v. H. Berlin ſchwach Die feſte Haltung der letzten Zeit iſt ſchon an den Vortagen etwas erſchüttert worden, und heute war die Tendenz der Börſe ſchwach. Der erwartete Zuzug des Publikums iſt ausgeblieben, weshalb die Spekulation und teilweiſe auch das Publikum ſelbſt ihre eingegangenen Hauſſeverpflichtungen teilweiſe wieder löſten. Beſondere Gründe für die Abſchwächung ſind nicht vorhanden. Am kurzfriſtgen Geldmarkte zeigte ſich verſtärkte Nachfrage bei etwas erhöhtem Satze bei—6,5 v. H. für Tagesgeld. Es erweiſt ſich immes mehr, daß Anregungen wie der Abſchluß des deutſch⸗franzſiſchen Handelsvertrages nicht lange wirkſam ſein können, wenn das Publi⸗ kum nicht mittut. Die Realiſationsneigung erſtreckte ſich auf alle Ge⸗ biete, namentlich wurden die während der letzten Tage bevorzugten Papiere wie Elektro⸗, Kali⸗ und Zellſtoff⸗Aktien betroffen. Die Ein⸗ bußen betrugen durchſchnitlich—2 v.., vereinzelt auch 3 v. 9. und ſie erhöhten ſich im Verlaufe bei der anhaltenden rückläufigen Kursbewegung noch. Hanſa, Siemens u. Halske, Eiſenbahnverkehrk mittel, Julius Berger verloren 4 v.., Kali Aſchersleben, Salzdetfurt, Weſteregeln, Ludwig Löwe, Bemberg und Oſtwerke—6, Schultheiß Patzenhofer 10 und Glanzſtoff 16 v. H. Bei einzelnen der vorgenaun ten Papiere wie Bemberg vergrößerten ſich ſpäter die Berluſtz Durch feſte Haltung zeichneten ſich Riebeck⸗Montan, Byk⸗Gulden un Baſalt⸗Aktien aus. Die geſchäftliche Tätigkeit war entſprechend de allgemeinen Zurückhaltung und mangelnder Aufnahmeluſt nur ringfügio. Am Rentenmarkt ſind beſondere Veränderungen nicht 5 erwähnen. Verliner Deviſen Diskonkſätze: Reichsbauk 6, Lombard 7, Privat 5% v. 4 Amtilich 77. Nuguſt 18. Nugüft aritarſ is in.⸗M. für G. B. G. B. M. a Holland 100 Gulden 168,34 168,68 168,28 168,62 169, 76 1 Atben 100 Orachmen 3,514] 5,526.,514] 5,526 81.— Drüſſel.100 Belga500 P⸗Fr.] 88.47 58,59 88,4458,.593 58,.— 100 Gulden 81,4081,88 81,061,55 81.—6 Helſingfors... 100 finnl. M. 10.585 10,808 10,588 10,60s 81,— 7 Stalien. ꝗ 100 Lire 22,895 22.935 22,905 22,945 81.— Südſlawien.. 100 Dinar] 7,395 7,409.395.409 81.— Kopenhagen... 100 Kronen 112,55 112,77 112,52 112.744112.50 Liſſabon.. 100 Eskudo] 20,70 20.7420,718 20,755 158,7 Oslo 100 Kronen 109,19 109,41 108,92 109,1412,500)/ Pariis. 100 Franken 16,4416,5016,46 16,50 81,.—- Prag... 100 Kronen 12.447 12,467 12,448 12.466 86,002 Schweiz.. 00 Franken 81,005 81.165 80,97 81,198 81,20 38 Soſa.. 100 Leva] 3,034] 3,042 3,037] 3,043 81,.—19, Spanien... 100 Peſeten] 70.88 71,0271.— 1,1481,.— Stocholm.... 100 Kronen 112.75 11297 112.71 112,93 112,50. Wien„ 100 Schilung] 39,18 59.2889,148 89.268 170 Budapeſt 100 Pengö=12 500 Kr. 73,37 73,5173,37 73,5185,062 6 Duengs Aires 1 Peſ. 1,798 1,799 1,794.788 1,7810 Canada.... 1 Canad. Dollar] 4,198] 4,206] 4,196 4,204— 570 CVVVV 1 Yen] 1,988.992 1,988 1˙822 2,092 5,7 Fairo 2 1 kld.] 20.45290.968 20.948 20.585—0 Konſtantinovel.. 1 fürk. Pfd.].11f 2,115].08.4018.45 10 Londn.. FPfd. 20,422 20,482 20,41720.457 20, 4% Nemw Por: Dollar 4,200 4,208 4,1995 4,2078s 4,198 Rio de Janeirs.. 1 Milreis 0,4665 0,4685 0,4965 0,4985 1,378 5 Uruguah.. 1 Gold Peſ.] 4,196].204].211] 4,219ʃ— 5 Mannheimer Produktenbörſe vom 18. Auguſt.(Eigenbericht Am Produktenmarkt entwickelte ſich das Geſchäft weiter bei leieg erhöhten Auslandsforderungen und unveränderten Inlandspreiſen Inländiſcher Weizen iſt angeboten zu 28—29 J. Von Auslandweisg iſt angeboten Manitoba 1 zu hfl. 17.35, 2 hfl. 16.80, 8 bfl. 1 4 hfl. 15.25, Auſtral hfl. 15.30, Kanſas 2 hfl. 15.50, Baruſſo 79 2 hfl. 15.25, Roſafe 79 Kilg hfl 15.45, alles eif Mannheim. Inländiſch Rogen 24—24.25, ausl, Roggen 24, inl. Hafer 20.50—21, aust Hafer 22.50—23.50. inl. Gerſte 26—27, Mais gelbes mit Sa 19.75, Biertreber 16, Raps 35 4. Weizenbrotmehl ſüdd. 32 171 Weizenmehl ſüddeutſches 40, Roggenmehl 33.50—34.50%/, Weize 1 futtermehl 17.25 J, Weizenkleie 12.50—12.75 J/, Roggenkleie 13„ alles waggonfrei Mannheim. Viehmarkt in Mannheim, 18. Auguſt 1927. Amtlicher Bericht 5 Direktion. Preis für 50 Kilogramm Lebendgewicht. Zufuhr: 83 Käl e: 76—80 ¼ 66—72 ¼, 60—66 ¼, J4 Schafe: 42—48 ½; 118 Schwein⸗ —64 ½ 0—65% 06—07, 6486%, 62—64 4; 652 FJerkel unß Läufer:—22. Marktverlauf: Mit Kälbern mittelmäßig, geräum mit Schweinen ruhig, langſam geräumt, mit Ferkeln und Läufern 18. 1I. 18. 15 . Markt⸗ u. Kühlh. 179,2177,5 Mech. Web. Lind. 292,5291,5 Mez Söhne.85.—82,.— Miag⸗Mühlen.. 140,5 138,0 Mix& Geneſt.. 153,5169.7 Motoren Deutz 71,—71,50 Motoren Mannh.—.—— Mülheim Berg. 2 Neckarſulm Fhrzg 117.6119,0 TNordd. Wollk. 174.0174,0 JOberſchl. E. Bed. 106,0103,0 1Oberſchl. Koksw. 118,5105,3 TOrenſt,& Koppel 147,1143,2 ITGelſenk. Bergw. 167,2 TGelſenk. Gußſt.—.— Genſchow& Co. 89,.— German. Portl⸗3Z. 220,0 Gerresheim.Glas 145,5 TGeſ. f. elkt. Unter. 267,7 8 Gebr. Goedhardt 125,0124,0 TGoldſchmidt Th. 141,0137,2 Goerz C. PD.—.——.— Gothaer Waggon—.—— Gritzner Maſchin. 118,0 Grkrftw. Mym.5%—.—— Gebr. Großmann 112,0 Grün& Bilfinger 188,0 (Gruſchwitz Textil 109,0 1550 ackethal Draht. 98,15 Naſtatter Waggon—,——,— Zaleſce Masch. 178,0 faa.—80,.—[Hammerſ. Spinn. 165,0 Seſtverziusliche Werte. Hannov..Egeſt. 120,0 Hanſe Slor 1 12 5575 D. Anl. Ablöſgsſch. 16.5516,25 Hanſa Lloyd.. 81, 10% Mh. Stad t. 25 106,5 106,5 1——— 85.— 5— %% Mh Stadt. 26 99,50.99,— 1— e 9% RhHychldpfö/9 100.0100.0 Meß 8% PfHyldpfs /9 100,0100.0 328 i a ch. 123 0 123 7 %5 95 892 2 Hülpert Naſch 84.—82,.— Aufferm. 143,0123.0 THirſch Kupfer. 115,2115,0 Tg0aſe Leder 122,00119,0 THoeſch Eiſ. u. St 190,2188,5 THohenlohe⸗Wrk. 24,5026,.— Phil. Holzmann. 209,0205,0 Horchwerke.. 123,5114, HumboldtMaſch.—.— 41,85 TIlſe Bergbau. 279,0270,0 162,5 89.— 2170 146, 264,0 175 Uhrenfabr. Furtw.———.— Ver. deutſch. Oelf.—.— V. f. ch. Ind.Mainz 117,7 1Ver. Stahlwerke—.——.— Ver. Ultramarinf.—.— Ver. Zellſt. Berlin 172,0 Vogtl. Maſch. St. 102,7 Voigt KHäff. St. 166,0 Volthom. Seil.K 78.—75,.— Wayß& Freytag 175,5178,0 TZell Waldhof St 354,71348,2 Freiverkehrs⸗Kurſe. Nenßßß,ß— Brown, Bov.& C. 173,5 . Neckarſ. Fahrzg.. 119,0 Nrh. Leder Spier—.— PetersUnionFrkft 120,0 Pf. Nähm. Kayſer 64,75 Philipps.⸗G. Irk 67.— Porzellan Weſſel 45.— Rein. Gebb& Sch. 134.0 1Rheinelekt. St.A 175,0 Röb. Maſch. Leuder—.— Rhenania Aachen—.— Riebeck Montan.—.— Riedinger Maſch. 143,0 Rodberg Darmſt. 10.— Gebr. Roeder, D. 141,5 TRüttgerswerke„ 103,5 Schlinck& C. Hbg.—.— 118,0 118.0 65.75 67.— 44.— 132.0 174.0 65.— 143,0 10.— 141.0 101,0 Kurszettel der Meuen Mannheimer Zeitung Aktien und Auslandsanleihen in Prozenten. bei Stückenotierungen in Mark je Stück Die mit T verſehenen Werte ſind Terminkurſe während ſich die mit + verſehenen noch in Bi⸗/ verſtehen. Mannheimer Effektenbörſe vom 18. Auguſft 17. „.18. Bad. Aſſekuranz. 240,0ſ240,0 ContinentaleBerſ. 93.— 93.— Mannheim. Verf. 136,0 138,0 Mannh. Gummi 49,.— Oberrh. Verſ. 162,0(162,0 Neckarfulm Fhrzg 119,0 Pirk Mühlenw. 156,001 .⸗G. für Seillnd. 98,—97,— Portl. Zem. Heid. 154,0 Benz& Cie. D—.—Nh. Elektr,.⸗G. 177,001 3J.G. Farben 817,5—.— Rheinmühlenw. 140,0 Rhenania 95,——Vayß& Freytag 178,0 Gebr. Fahr 54,.—54,.— Jadef aldhoſ 355,0 Deutſche Linol.. 288,0265.0J Südd. Zucker 150,0 17. 18. Hanfwerke Füßen 142,6142.8 Hilpert Armaturf. 84.—82.— HirſchKupf.u. Met. 118,0 116.0 9055 und Tiefbau 130,0129.0 olzmann, Phil.. 209,5203.5 Holzverkohl.⸗Ind. 75,—74,50 Junghans St.⸗A, 118,0(117,0 [Kammg. Kaiſersl.—.——.— 26,.—26,.— em ettin.——.— Kleln, Sch& Becker 143..14.0 Knorr, Heilbronn—.—182.5 Konſerven Braun 66,5066,50 Krauß& Co., Lock. 67,50 67,50 Teahmeyer& Co. 186,7184,0 oſsech Augsburg. 127,0125,0 Lederwerk Rothe——.— Schnellpr. Frank. 102,0 350,0 Ludwigsh. Walzm 125,5—.— Schramm Lackf.. 100,5 147,0 Sutz Maſchinen.—.———JSchuckert, Nrög. 214,5 Luz'ſche Induſtr.—— Schuhf. Berneis. 85,— Mainkraftwerke.130,0 Schuhfabrit Herz 70,— Metallgeſ. Frankf. 195,0 Seilinduſtr. Wolff 99,2598.25 Mez Söhne.— TSiemenssHalsk 304, 7300, 2 Miag, Mühlb.. 142,0 Südd. Draht-—.—.—.— Moenus St. A. 33,25 S. Led. St. Ingbert—— Motoren Deutz 72.— Südd. Zucker. 149.0147.5 Motorf. Oberürſ. 72,— Tricotw. Beſigh⸗-·—.——.— Verliner Vörſe vom 18. Auguſt gae Baulk- Alelien. Juduſtrie⸗Alktien. eee 5 143.0 1 2 Accum ulatoren 173,0,171.0 aimler Benz.„60125,7 8 Vantoer. 122 1292 Adler& Oppenh. 151,0148,6T Deſſauer Gas. 218,8213,5 Dank f. el. Werte 188,5181,7 25 5 120,00116,5 5 5-G. f. Verkhrsw. 179,„Luzemb.—.——.— * 2 185.181.0 Aleranderwerk. 60,86),85.Eiſenb.-Signl.—.———. Jüdel& Co. 1175 1165 TDarmſt...⸗B. 244.5 238.5 I Allg. Elektr.-⸗Geſ. 194,7180,7 1 Deutſche Erdöl 166,5163,0 Gebr. Junghans. 117,„ I Heulſche Bank: 153,5 165,7 Ammendorf Pap. 268,0 260,0 Heutſch. Gußſtahl 111,9 113,2 gahla Porzellan. 106,0,108,1 TDt. Ueberſee Bt. 108,0,107.1 Anglo-Ct. Guano—.——.—, Oeutſche Kagelw. 111,7 110,0 TKaltw. Aſchersl. 189,7188,5 THisc, Command. 164,0189.7 Angalt. Kohlen. 114,0,112,2 Deutſche Kaui..—.— Karlsr. Maſchin.. 27,75,26,50 IDresdner Bank 172,7170,0 Anmener Gaßſtah.TDeutſche Maſch. 957804,78 C. M. Kemp.. Frankf. Allgem. 148.0,148,0 Aſchaffog. Zellſt. 218.0 212,0 Deutſche Steinzg. 243.0 242,0 Klöcknerwerke 170,2.188,7 IMitteld. Kredb. 258,0252,0 Augsb.⸗Nb. Maſch 147.0149,0 Deutſche Wollw.. 61,2561,50[C. H. Knorr.. 182,7182,7 Oeſterr. Freditbt.—.——,— Balcke Maſchin..121.(121.6 Jeutſch. Eiſen)..9 51,—Kollm. Jourdan 98,—37— Mannh. Verſicher.—.——.— Ba 0 M 775 12 Donnersmarckh.. 125,0120,0[Gebr. Körting.. 10, 0108,0 Reichsbant 178707750 J. Pentzer 8— 7. 15 55 75 22 8 55,.— 55 32 2 2 55 9J. P..„ rkoppwerke„ 83,—83,— Krauß e, Lok.—.—67,.— CCc 99.— 1972(Koffhäufer⸗Hätte 78,—.72,0 Berl.⸗Gub. Hut 358.0 Berl. Karlsr. Ind. 91,50 Elektr. Lieferung. 201,0 Crausport⸗Aletien. f1Berlün. Maſchb. 140,2 186,5 TElkte. Licht u. Kr. 212,5208,7 Tgahmeyer de Co. 186,9f179,0 7Db. Reichsbahn———.— Bing Nürnberg. 23.5023,50 Emaille Ullrich.———.— Laurahütte. 95.—94,— Schantungba 9,35 9,—J Bochum. Gußſt.—,——.— Enzinger⸗Union.61,5061,50.Linde's Eismaſch. 183.5162,7 All 2 181.0181.0 Gebr. Böhlerco.—— Eſchw. Bergwerk 218,7 218,2 Sindenberg.. 54,7556,— Aachener Kleinb,—.——.—Braunk. u. Britets 1975 1271(Pacl Sindſtröm 3530 92— Südd. Eiſenbahn 170,5—.— Baltimore.. 105,3103,2 JDeutſch⸗Auſtral.—.——.— IHapag. 57,5154,1 1H.»Südamerika 233,5 228,5 THanſa Diſchiff. 234,2 230,0 TNordd. Lloyd. 139,0156,7 Verein Elbeſchiff. 71.5073.— 17. ee. 27.— 17, 18. — Bank 2 181,0191,0 2—— fälz. Hypoth. Bk.—.——.— Knorr Rh. Hppoth. Bank 180,0180,0 Rh Creditbank 135,0135,0 Südd. Disconto 146,0146,0 Durlacher Hof 165,0165,0 Kleinlein Heidelb. 225,0225,0 Ludwigsh. Akt. Br. 225,0.225,0 Schwartz⸗Storch. 182,0182,0 Werger Worms 182,0182,0 Frankfurter Vörſe vom 18. Auguft .Gelſenk. Bergw. 168,2164,0 Baſt.⸗G. 232,0231,0 Baule⸗Aletien. TGelſenk. Gußſt.—.— Behriſch Spiegel 2235 50%5 IHarp. Bergbau 212,5210,0 Beck& Henkel 775.— TAllg. D. Creditbt 151,0 TIlſe Bergb. St. A 280,0278,0 TBergm. Elekte. 2070.200,0 Badiſche Bank.. 19919 Tal! Aſchersleb. 180.5f183, Bing Mezallwerte 23,3028,35 Bankf. Brau. Ind. 222,5 IKali Weſteregel. 20“1,5192,5 Brem.-Beſigh. Oel 71.50 71.50 Bayr. BodenCr. B——.Nannesmannr. 189,7187, Ct. Brockh..,W. 87.—.80 Bayr. Hyp. u. Wb. 174,2 1Mansfeld Att 137,7134,5 50—5 75 W. 229 TBarmer Bankv. 154,0 TOberſchl. E. Bed 104.0,103,0 eidelb.. 0 TBerliner Hand. 259,0 1Otavl⸗ Min. Ant. 54,50——(hamottAnnd 99—3980 TCom. u. Privatb. 184,7 TPhönixBergbau 122,8120,0— 15 TDarmſt. u. Nat. B 244, 7 TRhein Braunt.. 272,0 265,5 3 D. Hypothekenbk.—.— Salgw. Heilbronn—.—185,0 ont. Nürnb. Vzg. 57—.— IDeutſche Bank. 188,7 Tellus Bergbau. 113,2118,0 T Daimler Motor. 130,5128,0 .Effekt.u. Wechſ. 189,0 B K. u. Laurahütte 95,50 94,50.Gold⸗u..-Anſt 228,0220,0 D. Ueberſee⸗Bant 107,0 D. Vereinsbank. 107.0 Opckerh. K Widm.—.——.— TDisconto⸗Geſ.. 164,0 Trausport⸗Aktien. Dingler Zweibrück—.——.— Dürkoppwerk St. 86,2586,— Fatee Hop.Bant 130.(180;0,Schantungbahn. 259.188,0 Suflelb. Kar.Bürt 15.—50 rkfrt. Hyp.⸗Ban 5„oTHapag... 58, aale n N 151,7147,7—— Lloyd. 158,0 10 e re 55 1 5 4 1Mitteld. Cred.⸗B 256,5—,— Oeſter.⸗U. St. B.—— Elf 8 55 9 Nürnberg. Vs.⸗B.—.— Baltimore& Ohio 104.5 Ema Fra Hunt⸗ 98 7 Oeſter. Cred. Auſt 8,40 Emafil⸗ 25 Nürc 7 Pfälzer Hyp. Bk. 220,0 Induſtrie⸗Aletien. eee Rhein. Creditbank 134,8 6E 0 9 285.—0— Reichsbank... 177,0 Eichb.⸗Mannh. 271,0 blinger Maſch. 95,—90, Rhein. Hyp.⸗Bank 184.0 H. Kempf-Sternb. 195,0 Ettling. Spinn.-+. 230,0280,0 Südd. Disconto. 146,0 Mainzer St.⸗A. 241,5 Faber, Joh. Blei 82,.—1,.— Wiener Bankver.—,— Schöfferh. Bindg. 359,5 Faber LSchleicher 104,00104,0 Württb. Notenbk.—.— Schwartz⸗Storch. 180,5 IJ. G. Farbenind. 315,2310,2 MannhVerſ.⸗Geſ.—.——.—[Werger..— Fahr Gebr. Pirm. 54.—53,25 rankf..lg. Ber. 148,5 147.2 Adt, Gebr.. 54,50 LSelt.Guig Carls 180.8f148.0 Sbersl. Faſ.-Gef 160,0 180,0 Adler Oppenheim—.— Feinmech. Jetter. 102,0102,0 Frantf. R. u. Mitv. 13.10 13,— Adler Kleyer..122.0 TA. E. G. St.-A. 198,7 Aſchaff. 1 7 77 136,0 186,0 Frankf. Pok.& Wit. 76,5076,.— Aſchaff. Jellſtoff. 215.5210,0 Fuchswaggon-.—.—.— TGoldſchmidt Th. 142,9,139,0 Bahnbed. Darmſt. 37.—30,.— Badenig Weinh.—.——.— Gritzner M. Durl. 118,7118,0 Bad. 11. url“ 158. 1 Wicking ⸗Cement. 187.7% Wi— 11.5 4 ee ener Gußſtahl 58.59— Wolf, Buckauun 5 Zellſtoff Verein. 171,40 134l. Waldhof 355,8 5 Freiverkehrs⸗Kurſe: —— enz⸗Motor —— Bov.& C. 1205 96•7 Deutſche Petrol. 23 17. Diamond. 18.— ee ochfrequenz 1270 Krügershall 1210 2, Petersb. Int. Hbb. 2896 5 IRathgeb. Wagg.—.—80,.— Reisholz Papier. 300,0300,0 — 5 ein Chamotte. 85,.—83.— 86, Inheln Elektrint 179.5fl8,9 Nuſſerbans:.0 8500 ein. Maſch. Led. i 62.— TRheinſtahl 217,0 213,5 Phosphat 30.— 30,7 JRhenania Chem 65,—64,75 0 2) Reichs-u. Staatspag 1 75——5 179,70176,0 9057 omb. Hütten.—— DAnl Able 1 57,60.88,20 ee 97550 86.— 102.5 100.5 210,2 84.25 70.— 130,7 190,5 149.5 92,15 72.— e „„4 Roſitzer Braunk.. 113,5118,0 Roſitzer Zucker.. 99,—98,50 Rückforth, Ferd. 109,0107,8 TRütgerswerte 103,5100,5 Sachſenwerk 124,00123,0 ISalzdetfurth.. 256,0 252,0 Sarotti.195,0194, 1 Scheidemantel.. 29,.— 28,75 1Schuberts Salz. J88,0 391,0 ISchuckert& Co. 214,7 211,3 Sotenened9a 8057 570 emensdHals 7297, 0 Stantee Felkan. 30.888 b) Ausl. Nenken tettiner Vulkan. 38,.—35,2580 ikaner StoehrKammgrn. 158,0 155,0 ef e Stoewer Rägm.. 170,2169,7 4%„Goldrente— Stolberger Zint 245.2245,0„ conv, Rte.—80 530 7900 11—— —5 149,5 180,0 216,5 178,0 156,0 256.0 180,5 237,5 164,0 183,0 107,0 107.0 160.0 169,0 8 1 60 ohne Auslöſgsrecht 16, 5 Reichsanl. 27 97.50 Goldanleihe.70 12 5% B. Kohlenanl. 13·93.88 50% Prß. Kalianl. 9— 10% Mh. Stadt28.— 99.0 8% Mh. Stadt. 26 99.—.00 5% Roggenwert. 786.92 5% Noßengengg 790 1˙96 0,* 5% Landſch. Rogg erle. 27 5 25,50 26— Südd. Immiobil. 58,2536,— 4½j% v Silberrte. 4,80 Teleph, Berliner 91,—91.—4¼%„ Pa 10.— Thosridelfabeit. 100,3 105.2 4/ Tüst.Ad.- Ant 17.5 Tlet. Leonhard. 184,154,04%e7, Bagb.-Giſf 15,— Transradio... 138,5139,04% 7,„ Anl— Unionwerke Maſch 104,5—.— 4% Türk.unif Aun 1. 0 llob.1911 14, Varziner Papier 146,0142,5 40%„ 50 Los 22.30 2 Ver..Frkf. Gum. 104,0.104,04%% USt.⸗R1g13 26, Ber.Chem. Charl. 160,016,84¼½% ,„„„1514—.— B. Diſch, Nickelw. 182,0.199,54%„„ Goldrte 7˙ꝛ5 2780 1Blanzſt. Elbf. 782,0715,04% Kronr. 2, B, Schuhf Brng—— 84,— 3/ pe. l. Stb. alte—.— IVer. Stahlwerke 137,0133,039% Oe-UlX Sr(7)—.— VStahlmw v. d. Zyp 234,0234,5 40% He. Goldprior. Ver. Ultramarinf. 159,0 157.02.605%% Südöckaß—.— 15 oigt aeffner 5 Obligat.. 17.— Bogtländ. Maſch. 101,0101.5 Anal. Ser. 1950 72775 Wanderer- Werte 270,0268,5 11 17 186,0] Weſer. Akt.⸗Geſ. 1 186,5 T Weſtereg. Alkali200,0149858 antepec. .45 220,0 134,8 175,0 81,5 146.0 18.,30 168,0 0 19 9 241.5 110 184,0 54,50 119,0 189,0 — — 5 1 8 5 105,0 70,50 253,0 158,0 204,0 — Fahlb., Liſt& Co. 129,9 II. G. Farbenind. 316,0 eldmühle Papier 223,2 Jelten& Guill. 147,5145,0 116,80 R. Friſter.... 115,5112,0 180 Fuchs Waggon.—.——.— 35,50 Gaggenau.⸗A. 59,.— 149,0 Gebhard Textil.—.— Lingel Schuhfabr. 81,50 JT Linke& Hoffm. 5 IJLud. Loewe& To 296,5 C. Lorenz.. 127, Lothr. Portl.⸗Cem 19,— Magirus.-G.. 70,.— JMannesmann. 192.0 TMansfeld. Akt. 188,7 312,0 221,.,5 Oelf. 71.— Bremer Linoleum 255,0 Bremer Vulkan. 152,0 Bremer Wolle. 205,0 Buderus Eiſenw. 119,2 Chem. Heyden. 137.0 Chem. Gelſenk 39.75 Chem. Albert. 159,8 286,0 1277 — Vergwerk⸗Alktien. JBochumer Guß.—.——.— 1 Buderus Eiſen 121,5116,5 ID.Zugemb. Berg—.——. Echweil. Bergwrk——1215,0 Grün, Bllfinger. 190,0,185.0 Haid&Reu, Näh- 57.—57,90 Hammerſen.. 168,01164;0 —.——.— 59.— 143,0 185,0 Grkrftw. Mhm.55%—.——.— Bad. Maſch. 5% tkenz zag dü⸗ auch hani⸗ im irker ener, ben⸗ elten Die⸗ 1— Täg⸗ agen zörſe ben, elbſt ſten. Am was emer ſchen abli⸗ Ge⸗ gten Ein⸗ 1 ige bs⸗ urt, ſeiß⸗ 1 ut Un 2 ο ο- ον 41 Dr-SSSAeS g ii — — XIVS SSSSS — T— ſte mutig anzuhaben. Voulog N eigenen treibend n dauertaucher für enn — in erſter Linie in Frage kommt. 7. Seite. Nr. 378 Donnerstag, den 18. Auguſt 1927 — Sporkliche Rundſchau Vom Kanalſchwimmbelrieb 1927 Von Walter Mang, z. Zt. Cap Gris Nez Die jüngſten und der älteſte Kanalkandibat der Welt— Kem⸗ merichs und Edith Jenſens Ankunft. 20 Vom diesjährigen Kanalſchwimmbetrieb, der ſich, wie her⸗ b mmlich, faſt ausſchließlich hüben in Cap Gris Nez und drü⸗ in Dover abſpielt, wird jetzt wieder in franzöſiſchen wie eutſchen Blättern viel Vermutetes, doch meiſt Falſches, höch⸗ 80 Halbwahres berichtet, das wohl mal der Berichtigung zohnt, ſoweit auf Cap Gris Nez bezüglich, wohin ich ſeit kur⸗ aus Calais mit meinem Schützling überſiedelt bin, der wid in Sangatte(am Strand zwiſchen beiden Orten gelegen) ich Vierkötter v. J. wohnte. Er verdient in doppelter Hin⸗ 0 ht unſere Aufmerkſamkeit, denn er iſt der einzige eutſche Amateur und zugleich der unbedingt älteſte dter Anwärter auf den vielgeſuchten Ruhmestitel eines albezwingers. Er zählt nämlich bereits nicht weniger als zeh ebensjahre, hat alſo Webbs Großtat 1875 noch als drei⸗ he mähriger Junge erlebt! Ein gebürtiger Hamburger und dentiger Berliner, nämlich Sanitätsrat Dr. Siegfried Schiff, r da, ſeinem paſſenden Namen alle Ehre machend, alſo Kü auf dem Waſſerwege aus eigener Kraft an Albions ſte gelangen will. Als einem zwar langſamen, jedoch aus⸗ Pernden Bruſtſchwimmer, wie der damals 28jährige Webb + darnach der Amerikaner Sullivan(1923, der nun auch unn Catalinakanal bezwang), darf man ihm trotz ſeines dafür ahrſcheinlich vorkommenden Alters bei voller Wettergunſt Aus por allem bei guter Führung dennoch durchaus ernſthafte ſchroſchten zubilligen. Bei ſeinen bisherigen Trainings⸗ immen(ohne Bootsbegleitung) Sangatte—Cap Gris Nez gatt längs durch Calais anſchließend ſeewärts Calais—San⸗ e hat er nämlich eine ſeinem erſtaunlich rüſtig und kräftig e 3 ebaltenen Körperbau entſprechende Ausdauer als langjähri⸗ wober tebhaberſchwimmer, niemals Wettſchwimmer bewieſen, ei er zudem mehrfach nachhaltig unter der augenblicklich ſcheig auftretenden Quallenplage zu leiden hatte; die Kälte ihm bei der jetzigen günſtigen Waſſerwärme wenig eint 1 merkwürdiger Gegenſatz zu dieſem hierzulande ent⸗ end beſtaunten und ſtets angezweifelten deutſchen Kanal⸗ An ſter kamen Tags darauf die beiden wirklich und ſichtlich aſten Kandidatinnen in holder Geſtalt der Newyorker an⸗ und B erſt dreizehnjährigen Zwillingsſchweſtern Phyllis erenice Zittenfeld mit ihrer Mutter hier aus n ne an und wurden vom bekannten Kanalſchwimm⸗ Altmefer Coſta geſchäftseifrig geleitet, denn auch alsbald tr t. ſher, Burgeß bewährten Händen zum Training anver⸗ ſchon eide munteren Schwimmſchweſtern haben bekanntlich Schwimorigen Sommer und erſt jetzt wieder beachtliche eigen mmleiſtungen auf dem Hudſon vollbracht, den ich aus oll 5 Newyorker Sommerzeit 1909 her kenne. Ihre wunder⸗ üchen enmäßigen, bronzebraunen Geſtalten ſtehen im erfreu⸗ Witt egenſatz zum ſonſt vorwiegenden vermännlichten 105 des American ſporting girl. Sie ſchwimmen flott 0 eich anrgeüblichen geſchmeidigen Kriechſtoß(Sechſerſchlag). di älliaderen Tags nach ihrer Ankunft ſtellten ſich pünktlich älligen Preſſebildmänner ein, ein Kurbler für einen ſchaft Kanalfilm der amerikaniſchen Nationalfilmgeſell⸗ und ein unermüblicher Knivſer zur emſigen Tätigkeit. lündachdem nun als erſter dieſes Jahr der zielbewußte Eng⸗ am 1 Temme ſmit ſeltener Wettergunſt verdient hinüber⸗ daten ſt gegenwärtig nur mehr ein Halbdutzend Kanalkandi⸗ hier beiſammen, nicht gar anderthalb Dutzend nach üder⸗ dötte en Blätterangaben. Weder Vollrath noch Vier⸗ Blatt ſä ſind dabei, wie u. a. ein Berliner und Hamburger macht fag dlich melden. Der einarmige Mannheimer Vollrath im 55 den Sommerreſt Trainingstouren und Wettbewerbe furter ar, Rhein und Main zuſammen mit der jungen Frank⸗ teug un Erika Park. Vierkötter will nach dem ſchnöden Be⸗ i den ſicheren Sieg beim Ontarioſeeſchwimmen dem⸗ näch L hſt nochmals drüben unter ſportgerechter Aufſicht ſtarten, ehe dr: zekordvvorausfichtlich im September noch zum neuen Kanal⸗ erſuch herüberkommt. Kanalkollege 9 Dagegen iſt ſein vorjähriger An e Kemmerich langerwartet ſamt ſeiner begab⸗ Ahrk heilenn Edith Jenſen endlich auch wieder aus Däne⸗ maligen Aünat⸗ Er wird nun ſowohl ſelbſt nach ſeinem erſt⸗ Werk geh öden Mißgeſchick diesmal wohl erfolgreicher ans ihren ru bmt wie ferner der ſiebzehnjährigen Dänin nach bei uns unzlichen Dauerleiſtungen, die ſie ſeit Jahresbeginn Kanalheldnd in ihrer Heimat zeigte, zum Glanze einer dritten va ei in perhelfen. Sonſt ſind noch der Franzoſe Sa⸗ Pariſer Varieteemuſikkünſtler, zugleich Rekord⸗ uys k9(4% Minuten) und der einbeinige Engländer ewerber ber, der ſchon einen Verſuch begann, als ernſthafte Foes Gretgee§de doh 5 5 die Londonerin Mer⸗ ra und die do on v. J. genugſam erfolgreiche Elemington⸗Carſſon. Ruderſport Keine Meiſterſchaftsregatta 1928 ſndeln dinblic auf die olympiſche Regatta in Amſterdam 1928 ein wir von unterrichteter Seite erfahren, im Jahre Nerden vi eigenes deutſches Meiſterſchaftsrudern ſtatt. Es ie Aus elmehr bei der Leipziger Regatta am 4. Jult ie 85 eidungsrennen der deutſchen Mannſchaften Sperre npiſche Reggtta ſtattfinden. Es tritt außerdem ngen in derjenigen Mannſchaft ein, die für die Ausſchei⸗ zung ann, Betracht kommen, inſofern, als dieſer die Beteili⸗ ſremdet dleineren Regatten verwehrt werden ſoll. Es be⸗ 4. Juli ſeind man Mannheim, das doch ſchon lange Jahre am zückſicht:* Regatta abhält, bei den Ausſcheidungen nicht be⸗ deeiſterſch hat, umſomehr als beſtimmungsgemäß 1928 die ragen weltsregatta wieder in Süddeutſchland hätte ausge⸗ rden ſollen und dafür die ideale Mannheimer Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Gerichtszeitung Der ungaſtliche Warteſaal Der Warteſaal der großen Bahnhöfe iſt auch heute noch der Anziehungspunkt aller Obdachloſen. Im Frankſurter Hauptbahnhof wurde auch eines Abends ein älterer Mann aufgegriffen, der verſchiedentlich verwarnt ſein ſollte. Nun hat man ihn eingeſperrt nud am nächſten Tage vor den Richter geführt. Da entwickelte ſich folgende Unterhaltung: Ange⸗ klagter:„Ich habe einen Freund zur Bahn begleitet und nachher mich etwas im Warteſaal ausgeruht!“— Vorſitzen⸗ der:„Haben ſie denn eine feſte Wohnung?“— Ange⸗ klagter:„Nein, ſeit März kann ich hier kein Unterkommen finden!“— Vorſ.:„Sie ſind doch ſchon zweimal verwarnt worden.“— Angekl.:„Nein, das doch nicht.“— Vorſ.: „Wenn Sie nicht zugeben, daß Sie ſchuldig ſind, muß ich ver⸗ tagen und die Zeugen laden!“— Angekl.:„Ich will es ja ſchon zugeben.“.— Vorſ.:„Vorbeſtraft ſind Sie auch ſchön.“— Angekl.:„Nein, einſchlägig nicht und auch nur ganz gering!“ (Ein Strafregiſterauszug fehlt!)— Amtsanwalt lein Referendar]:„Der Angeklagte gibt zu, im Hauptbahnhof trotz der Verwarnungen geweſen zu ſein. Das iſt ein Hausfrie⸗ densbruch. Der Angeklagte iſt auch ſchon vorbeſtraft, ſchein⸗ bar erheblich und deshalb beantrage ich eine Woche Haft!“— Angekl: Ich war doch nur fünf Minuten da, deshalb eine Woche! Das iſt doch zu viel! Ich habe jetzt ſchon zwanzig Stun⸗ den verbüßt. In der Zeit habe ich weder zu eſſen noch zu trinken bekommen. Ich bitte deshalb um mildernde Um⸗ ſtände!“— Urteil:„Der Angeklagte wird wegen Haus⸗ friedensbruch zu einem Tag verurteilt“. Wegen fahrläſſigen Falſcheides verurteilt Vor dem Schöffengericht Landau hatte ſich der 27 Jahre alte Gipſer Otto Klein aus Arzheim wegen eines Vergehens des fahrläſſigen Falſcheides zu verant⸗ worten. Der Angeklagte machte in einer Verhandlung vor dem Amtsgericht Landau als Zeuge unter Eid falſche Anga⸗ ben zu Gunſten des damals Angeklagten. Nur dem Um⸗ ſtande, daß der Angeklagte an einer ſchweren Nervenkrank⸗ heit leidet und in der Verhandlung ſehr aufgeregt war, hat er es zu verdanken, daß er nicht wegen Meineids vor das Schwurgericht geſtellt wurde. Das Gericht erkanute auf eine Gefängnisſtrafe von 2 Monaten, trotzdem der Fall wie es in der Urteilsbegründung heißt, nahezu an Meineid grenzt. E * Um 10 000 Mark betrogen. Das Schwurgericht in Säckingen behandelte den Kantinenbetrug beim Kraftwerk⸗ neubau Niederſchwörſtadt. Der beim Kraftwerk beſchäftigte Arbeiter Teſſer hatte mit einigen Helfershelfern an Baſler Geſchäftsleute die Konzeſſion zum Betrieb der Kantine des Kraftwerks um 10 000 Mark unter Vorſpiegelung falſcher Tatſachen verkauft, obwohl er ſelber keinerlei Konzeſſion da⸗ für beſaß. Teſſer ging mit dem erhaltenen Gelde flüchtig. Seine Helfershelfer wurden zu Gefängnisſtrafen von 1¼ Jahren bezw. 4 Monaten Gefängnis verurteilt. * Ein Schmuggelprozeß. Ein Wormſer Fabrikarbeiter hatte im Dezember 1926 von einem Matroſen eines Schiffes 15 Kg. holländiſchen feingeſchnittenen Rauchtabak erhalten und dieſen in ſeiner Wohnung aufbewahrt bezw. verſteckt. Der Tabak war als Schmuggelware anzuſehen, da weder die ge⸗ ſetzliche Steuer noch der an der Grenze zu entrichtende Zoll bezahlt war. Das Gericht erkannte auf eine Geldſtrafe von 12528 Mark, außerdem auf Nachentrichtung des hinterzogenen Zolls und der hinterzogenen Steuer im Betrage von 3132 Mark; ebenſo wurde die Einziehung des Tabaks angeordnet 905 1 5 Angeklagten die Koſten des Verfahrens zur Laft gelegt. Moeues aus aller Welt —„Das Rindvieh blieb unverletzt“. Ein mit Rindvieh beladener Laſtkraftwaden kippte auf der Fahrt von Lim⸗ burg zum Viehmarkt auf dem Taunus um. Der Führer wurde vom Wagen geſchleudert und blieb unverletzt; auch die Tiere hatten keinen Schaden genommen. Die Ortsbehörde, die den Tatbeſtand aufnahm, ſchloß denBericht mit denWorten „Der Führer wurde aus dem Wagen geſchleudert, das Rind⸗ vieh blieb unverletzt.“ — Der vergeſſene Revolver und der zum Tode Verurteilte. Der vom Limburger Schwurgericht zum Tode verurteilte Mädchenmörder Robert Krämer aus Höhn ſitzt ſeit Februar im Freiendiezer Gefängnis in Erwartung der Vollſtreckung des Urteils oder der Begnadigung. Als ein Wärter nun am Samstag morgen infolge heftigen Klopfens ſeine Zelle öffnete, reichte ihm der Mörder einen ſchwer geladenen Revolver heraus. Man ſtand zunächſt vor einem Rätſel und konnte ſich nicht erklären, wie der Revolver in die Zelle ge⸗ kommen ſei. Die ſofort eingeleitete Unterſuchung ergab, daß es ſich um den Revolver eines Beamten handelt, den dieſer einen Augenblick auf die während der Nacht außerhalb der Zelle aufbewahrten Kleider gelegt und dann vergeſſen hatte, * die Kleider des Mörders hinein und gelangte auf dieſe Weiſe unbemerkt mit den Kleidern am anderen Morgen in die Zelle des Mörders, der ihn über einen Tag bei ſich hatte, bis er ſich zu ſeiner Ablieferung entſchloß. — Geſtändnis im Zuchthaus. Die vor acht Jahren er⸗ folgte Erſchießung eines Leipziger Polizeibeamten iſt jetzt aufgeklärt worden. Der Polizeiwachtmeiſter Richard Weichert verfolgte am 23. November 1919 vor dem Hauſe Elſterſtraße 2 einen Einbrecher, der plötzlich auf den Beamten Schüſſe abgab. Der Polizeiwachtmeiſter wurde ſchwer verletzt und ſtarb am 9. Dezember des gleichen Jahres an den Folgen der Verletzungen. Erſt jetzt iſt es gelungen, den Täter aus⸗ findig zu machen. Ein Mann namens Klare, der ſich zurzeit ihn wieder zu ſich zu nehmen. Der Revolver rutſchte dann in gaben, daß er wirklich den tödlichen Schuß auf Weichert ab⸗ gegeben hat. Klare iſt einer der ſchwerſten Verbrecher, die die deutſche Kriminalgeſchichte aufzuweiſen hat. Er iſt wieder⸗ holt mit hohen Strafen belegt worden, aber mit großem Ge⸗ ſchick verſtand er es bisher, aus den Gefängniſſen auszu⸗ brechen. In der nächſten Leipziger Schwurgerichtsperiode wird er ſich wegen des Totſchlags an Weichert zu verank⸗ worten haben. — Feſtnahme eines Schwerverbrechers. Der Gerger Po⸗ lizei iſt in der Feſtnahme des Geſchirrführers Feuſtel ein beſonders guter Fang geglückt. Es konnten ihm bisher vier ſchwere Straftaten nachgewieſen werden, zwei Raubmord⸗ verſuche und zwei Brandſtiftungen. Zwei Menſchen wurden von ihm bei den Raubüberfällen ſchwer verletzt. Seinen Brandſtiftungen fielen ausgedehnte Baulichkeiten zweier Güter zum Opfer. Die Verbrechen folgten raſch aufeinander im Juli und in den erſten Auguſttagen dieſes Jahres und beunruhigten die Geraer Bevölkerung und die der Umgegend erheblich. Um geringer Vorteile willen ſcheute der Ver⸗ recher nicht vor Attentaten auf Menſchenleben und vor der Vernichtung großer Werte durch die Brandſtiftungen zurück. — Familientragödie. Eine ſchreckliche Familientragödie ereignete ſich im Orte Sehnde bei Hannover. Pächters Kirchhoff ſuchte aus bisher noch nicht geklärter Urſache mit ihren beiden zwei⸗ und vierjährigen Kindern den Tod im Stichkanal. — Für 4000 Mark Seidenſtrümpfe geſtohlen. Ein grö⸗ ßerer Konfektionseinbruch wurde in der Wrangelſtraße in Berlin verübt. Die unbekannten Verbrecher, drei Mann, drangen durch die Klappe in den Lagerkeller eines Triko⸗ tagengeſchäftes ein und ſtahlen für 4000 Mark Seiden⸗ ſtrümpfe und etwas Wäſche. — Töbdlicher Unfall eines Tauchers. Wie aus Altona ge⸗ meldet wird, kam bei Arbeiten an den Saugrohren im Auf⸗ trage des Elektrizitätswerkes Unterelbe der Taucher Bar⸗ tels dem Saugrohr zu nahe und wurde angeſogen, wobei die Signalleine und der Luftzuführungsſchlauch riſſen, ſodaß Bartels erſtickte. Die Leiche wurde geborgen. Lonnersſag 55 OAuguuskl, voοmn, 5 45 70 8 5 u —— 5 O5 .. G16 1 78 TFor. 9025 200% 752.5 perts 12 Frankt O O woltenlos. G heiter. O halb bedeckt. wolkig. Obedeckt. o Regen. GGraupeln. Nebel. K Gewitter O Windſtille. Os ſehr leichter Oſt. mäßiger Südſüdweſt. Aſtürmiſcher Nordweſt. Schnee. Die Pfeile fliegen mit dem Winde. Die bei den Stationen ſtehenden Zahlen geben die Tempe⸗ ratur an. Die Linien verbinden Orte mit gleichem auf Meeresniveau umgerechneten Luftdruck e.... xxxx Welternachrichten der KarlsruherLandeswelterwarle Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7“ morgens) Luft⸗ Tem⸗ Se 2 1 2. E See⸗ SS 232 Wind 8 5 3 2 e eee eee S88 S Richt. Stärke S Wertheim 151— 11 2015 ſtill I wolkig Königſtuhl563 756,6 12 16 10 80 ſſchw.bedeckt Karlsruhe 120 756,0 16 21 13 O lleicht wolkig Bad.⸗Bad. 213 756,2 13 21 J 10 0„Regen Villingen 712 757,9 13.18 8 NO lleicht* Feldbg. Hof 1275 635,0 13 11 90 S8W„ b¾edeckt Badenweil.— 758,4 13 20 10 Slleicht 5 St. Blaſien 780— Höchenſchw.————— Das Zwiſchenhoch, das uns geſtern vorübergehend Auf⸗ heiterung gebracht hat, iſt ſehr raſch von einer über England nachſtoßenden Cyklone nach Oſten abgedrängt worden. Die erſte Regenfront der neuen Strömung erreichte uns bereits heute morgen. Ihr folgen über Frankreich noch weitere. Für morgen iſt bereits mit Einſetzen der kühleren Rückſeiten⸗ ſtrömung zu rechnen. Witterungsausſichten für Freitag, 19. Auguſt: Kühl, weſt⸗ liche Luftzufuhr, weitere Regenböen. Herausgeber, Drucker und Verleger. Druckerei Dr. Haas, Neue ee G. m. b. 82 Mannheim, E 6, 2 rektion: Ferdinand Heyme. Chefredakteur: Kurt Fiſcher(beurlaubt). Verantwil. Redakteure: Für Politit: H. A. Meißner im Zuchthaus Untermaßfeld befindet, hatte ſich dort durch ſeine Erzählungen verdächtig gemacht. Nachförſchungen er⸗ Feuilleton. Dr. S. Kapſer.— Kommunal⸗Politik u. Lokales: Richard Schönfelder— Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller— Handelsteil: 1— Ehmer— Gericht und alles Uebrige: i..: Richard Schönfelder— Anzeigen: Dr. E. Stöhner Hendg Ceſundheit fůr die ſugend zu sichern und den Erwachsenen zu erhalten, ist die vornehimste dufgabe umsichtiger Hausfrauen. 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