Uld —— Stad Freitag, 19. Auguſt Neue Mannheimer Seitun Mannheimer Henenal Anzeiger Bezugspreiſe; In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus dder durch die Poſt monatlich.⸗M.2, 80 ohne Beſtellgeld. Beſevtl. enderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ Danen vorhehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. t⸗Geſchäftsſtelle E 65 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 1,4⸗6, Baſſermannhaus). Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr.6, chwdetzingerſtr. 19/20 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Adreſſe: eneralanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. mal. Fernſprecher: 24944, 24945,24951.24952 u. 24953 Abend⸗Ausgabe Preis 10Nlenuig 1927— Nr. 380 9 inzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Autenelele 5 Augen. Anzeigen 040.N. eklamen —4R.⸗M. Kollektiw⸗Anzeigen werden höher berechnet. Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. 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Dann ſchreibt Greenwood: „Aus Verträgen und Korreſpondenzen zwiſchen Danzig und fremden Mächten und aus anderen Dokumenten kann ewieſen werden, daß Danzig eine durchaus deut⸗ che Stadt iſt, und daß während der Zeit des Schutzes durch die polniſchen Könige es trotzdem unabhängig war von polniſcher Kontrolle. Die alten ſtädtiſchen Akte, die Sprache der Geſetze und des Gerichtshofes zeigen, daß Danzig immer eine deutſche Stadt geweſen . Sogar die Könige von Polen korreſpondierten mit der t in deutſcher Sprache. Aus den Verträgen geht klar her⸗ 0 daß Danzig auch zur Zeit des polniſchen Schutzes ſeine genen auswärtigen Beziehungen aufrecht erhielt. dieſe Tatſachen legt. Die Antwort iſt, daß heute die Stadt nd ein kleines Hinterland den Freiſtaat bilden, der eine zbuveräne“ Macht iſt, ſo weit man dieſen Ausdruck heute auf d kleine Staaten anwenden kann. Dieſer unabhängige * wurde durch den Verſailler Vertrag geſchaffen, der jedoch 85 Führung der auswärtigen Angelegenheiten Polen über⸗ 7 dund den Freiſtaat durch eine Zollunion an ſenen band. Unzweifelhaft ſind die Danziger Wirt⸗ aftsintereſſen eng verbunden mit dem polniſchen Hinterland, dem ſeine Ernährung und ſein Handelsverkehr abhängt. die 9 die Danziger fühlen ihre Abtrennung vom Reich, St 7 80 phyſiſch wie politiſch iſt, denn zwiſchen der Freien aiſch und dem eigentlichen deutſchen Gebiet liegt der pol⸗ gebroch. Korridor. Im Oſten liegt Oſtpreußen, ein ab⸗ ebenſo enes Fragment des deutſchen Staates, das in einer eutſchlenimmen Lage iſt wie Danzig. Oſtpreußen iſt von orrid nd, zu dem es politiſch gehört, durch den polniſchen ewig 1 und den Danziger Freiſtaat abgetrennt. Soll das St. bleiben? Die Zukunft iſt dunkel, doch die Türme von Bre arten und vom Bethaus der Stadt Danzig erheben Natf äupter als ewige Mahner gegenüber den an des Weſtens an das Beſtehen eines Pro⸗ Gefa von Oſteuropa, das in Zukunft eine ſchwere hr für den Frieden werden kann. zufit 9 N braucht dieſen Worten wohl kaum noch etwas hinzu⸗ vor, an mag fragen, warum Danzig heute ſo viel Wert auf Die Danziger Koalitionskriſe Der Austritt der Liberalen aus der Regierung hat die innerpolitiſche Lage in Danzig außerordentlich ſchwierig ge⸗ ſtaltet. In einigen wichtigen Fragen wird vorausſichtlich die Regierung jetzt keine Mehrheit im Parlament erzielen kön⸗ nen. Auf die Regierungskoalition von Deutſchnationalen, Zentrum und Beamten laſſen ſich im höchſten Falle 57 Stim⸗ men von den 120 Abgeordneten des Senates vereinigen. Wie wir erfahren, beabſichtigt daher das Zentrum, ebenfalls ſeinen Austritt aus der Regierung in Erwägung zu ziehen. Eine Regierungneubildung wird jedoch von keiner Seite ausdrück⸗ lich gewünſcht. Es ſind Beratungen darüber im Gange, ob die Möglichkeit beſteht, daß der Senat ausſchließlich durch die hauptamtlichen Senatoren die Geſchäfte bis zu den Neuwah⸗ len führt. Bindende Senatsbeſchlüſſe können dann allerdings nicht zuſtande kommen.— Der Wahlleiter für die Wahlen zum Volkstag iſt jetzt ernannt worden. Wie in den Vor⸗ jahren übernimmt die Organiſation Oberregierungsrat Dr. Meyer⸗Bad Hauſen. Zum Termin iſt jetzt amtlich der 13. November beſtimmt. Danziger Streitfragen vor dem Völkerbund Auf der kommenden Septembertagung des Völkerbunds⸗ rates in Genf ſteht, wie bereits gemeldet worden iſt, auch der Danzig⸗polniſche Streitfall über die Frage zur Entſcheidung, ob ſich die ehemaligen Danziger Eiſenbahnbeamten 5 die in den polniſchen Eiſenbahndienſt übernommen worden ſind, wegen etwaiger Rechtsanſprüche aus ihrem Beamtenver⸗ hältnis gegen den polniſchen Staat an die Danziger Gerichte wenden dürfen. Bekanntlich hat der Hohe Kommiſſar dies verneint. Zu dieſer Frage haben die bedeutenden deutſchen Staatsrechtslehrer Prof. Dr. Walter Schücking an der Uni⸗ verſität in Kiel und Prof. Dr. Erich Kauffmann an der Univerſität in Bonn gutachtlich Stellung genommen. Beide kamen entgegen dem Entſcheid des Hohen Kommiſſars zu dem Ergebnis, daß den ehemaligen Danziger Eiſenbahnbeamten das Recht zuſtehe, in der fraglichen Angelegenheit die Danziger Gerichte anzurufen. Beſonders Prof. Dr. Kauffmann macht dabei Ausführungen, die nicht nur für den Streitfall ſelbſt, ſon⸗ dern darüber hinaus Bedeutung haben für die rechtliche Stel⸗ lung der polniſchen Eiſenbahnverwaltung überhaupt. Die Gut⸗ achten werden als wertvolle Grundlage für Danzigs Stellung⸗ nahme in Genf dienen. Engliſche Flugboote beſuchen Danzig Wie dem Senat amtlich mitgeteilt worden iſt, werden am 27. Auguſt drei engliſche Flugboote in Danzig eintreffen und bis zum 31. Auguſt verbleiben. Die Beſatzung der Flugboote wird aus zwei Offizieren und vier Mann beſtehen. Von hier aus werden ſich die Flugboote nach Helſingsfors begeben. — Der Wirtſchaftsvertrag mit Frankreich Der TeBerlin, 10. Auguſt.(Von unſerem Berliner Bürg) zegen det des deutſch⸗franzöſiſchen Handelsvertrags wird ent⸗ en poer urſprünglichen Abſicht aus ſchwerwiegenden Grün⸗ de Dir dem 25. Auguſt nicht veröffentlicht wer⸗ wird inte deutſche Delegation hat heute Parts verlaſſen und Deutſ aufe des morgigen Tags in Berlin eintreffen. Die treter che Zeitung“ hatte behauptet, daß es den deutſchen Ver⸗ deutſch nicht gelungen wäre, im neuen Vertrag die Einfuhr zöllen er Waren nach Marokko von Sonder⸗ und Zuſchlags⸗ zichtig zr befreten. Das iſt jedoch, wie wir hören, völlig un⸗ Abſchlu Für die Einfuhr nach Marokko und Tanger tritt mit 5 der Verträge die Meiſtbegünſtigung in Kraft. Jur neueſten MatinHetze Deurtettierlin,. 19. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) Zur deten) Zang der(in unſerem heutigen Mittagsblatt gemel⸗ ſache„orezauptungen des„Matin“ wird man ſich die Tat⸗ neile von Augen halten müſſen, daß der„Matin“ große An⸗ Blatt ſuh Aktien der Standard Oil Compagnie beſitzt. Das den Abbet ſchon ſeit Monaten eine heftige Hetzkampagne für und der 7 der Beziehungen zwiſchen Frankreich nie Konkurroletregierung in dem Wunſch, auf dieſe Weiſe inter die rrenz des ruſſiſchen Petroleums fernzuhalten. Matinseſem Rahmen ſind alſo die Veröffentlichungen des dieſe verſtehen. Daß man auch Deutſchland in erd hineinzuziehen verſucht, erſcheint nicht eben 8 Rift wenn man der Legende gedenkt, die man wäh⸗ 58 riegs über die angebliche Beteiligung deutſcher volfickere, an den Kämpfen Abd el Krims gegen 15 Paris aus in die Welt ſetzte. Damals hat N 0 auch die Lügenmär verbreitet, daß ſich in f eutſche Generalſtabsoffiziere befänden, eine Werb als reines Phantaſteprodukt kennzeichnete. 5 ee mit denen b unt.„ni eizumeſſen haben. lür notwenzeir ſolchen Umſtänden die beulſche Regterung es offfztelle Gcten wird, zu der Veröffentlichung des„Ma⸗ berden, Der 9 ellung zu nehmen, darf füglich bezweifelt norfolgt, iſt de ſſenſichtliche Zweck, den das franzöſiſche Blatt auf 5 franzöftſenm Sinne der von ihm verfolgten Intereſſen zöſiſche Regierung einen Druck auszuüben. Schwere Anklagen gegen Pointaré Die Memoiren Saſanows Wie bereits gemeldet, erſcheinen gegenwärtig in der Pari⸗ ſer„Revue des deux Mondes“ die Memoiren des ehemaligen ruſſiſchen Außenminiſters Saſanow, der bekanntlich einer der leitenden Staatsmänner bei Ausbruch des Weltkrieges war. Die Pariſer„Volont““ ſchreibt zu dieſen Veröffent⸗ lichungen einen Kommentar, der für die Aufhellung der Kriegsſchuldfrage von ganz ungemeiner Bedeutung iſt. Das Blatt ſchreibt:„Eine Tatſache ſteht nunmehr feſt: die ruſſiſche Mobilmachung iſt die erſte der von den Großmächten vorgenommenen Mobilmachung geweſen. Sie hat dadurch, daß ſie bei den Gegnern und den Verbündeten entſprechende Maßregeln hervorrief, das Nichtwiedergutzumachende bewirkt. Ohne dieſen Funken, der das Pulver in Brand ſetzte, hätte der Frieden vielleicht noch erhalten werden können. Aus dieſem Grunde hat die franzöſiſche Regierung, um die franzöſiſche Oeffentlichkeit irre zu führen, die ruſſiſche allgemeine Mobilmachung in ihrem Gelbbuch ſyſtematiſch unterſchlagen. Deshalb hat Poincaré, als Viktor Baſch im Jahre 1915 eine Broſchüre über die Entſtehung des Krieges vorſchlug, ihn ſchändlich getäuſcht, indem er ihm wiſſentlich die falſche Auskunft gab oder geben ließ, daß die allgemeine ruſſiſche Mobilmachung erſt am 31. Juli, nach der öſterreichiſchen, angeordnet worden ſei. Das Blatt zieht aus dem weiteren, durch die Veröffent⸗ lichungen Saſanows feſtgeſtellten Tatbeſtand den Schluß, daß es in einem Konflikt, an dem eine Reihe von Mächten be⸗ teiligt iſt, ſchwierig oder gar unmöglich ſei, den Angreifer feſt⸗ zuſtellen, da die Verantwortlichkeit ſich auf beide Lager ver⸗ teile. Weder Wilhelm II. noch Nikolaus II. ſchienen den Krieg gewollt zu haben. Sie hätten dem Druck der Militariſten nachgegeben. Bezüglich der Kriegsſchuld Poincarés bemerkt das Blatt: Was Poincars betrifft, ſo iſt er, auch wenn er den Kon⸗ flikt ebenfalls nicht gewollt hat, dafür verantwortlich, ihn leichten Herzens ins Auge gefaßt und ihn im Voraus gebilligt zu haben, während es für ihn doch ein Leichtes geweſen wäre, die friedlichen Tendenzen des Zaren au unterſtützen und ſeinen kriegsluſtigen Ratgebern zu ſagen, daß Frankreich nicht geneigt ſei, das Blut ſeiner Söhne für einen öſterreichiſch⸗ſerbiſchen Streit zu opfern. Stalin und Trotzki Von Axel Schmidt Auf den erſten Blick könnte es ſcheinen, als wäre die Aus⸗ einanderſetzung zwiſchen der Sowjet⸗Regierung und der Oppo⸗ ſition wie das Hornberger Schießen ausgegangen. Der An⸗ trag der Anhänger Stalins auf Ausſchluß Trotzkis und Sinow⸗ jews von der Leitung der Partei wurde zurückgezogen, da dis Oppoſition in mehreren Punkten nachgegeben habe. Nach ſpä⸗ teren Meldungen ſind aber dieſe Forderungen der Majorität nicht nur von der Oppoſition akzeptiert, ſondern mit längeren Gegenerklärungen beantwortet worden, die oft im Nachſatz das widerriefen, was im Vorderſatz zugegeben wurde. In den erſten Tagen der Verhandlungen hatte es den Anſchein, als ob Stalin und Bucharin es dieſes Mal auf Biegen oder Brechen ankommen laſſen wollten. Nach 12tägigen Debatten kam es dann doch zu einem Kompromiß. Wie es heißt, ſoll dieſer Umfall nicht zuletzt dadurch hervorgerufen ſein, daß die G. P. U. Sta⸗ lin gewarnt habe, den Bogen nicht zu überſpannen, da ſich ſelbſt in der Staatspolizei oppoſitionelle Tendenzen bemerkbar gemacht hätten; in der Ukraine ſind ſogar mehrere höhere Be⸗ amte der G. P. U. wegen offener Hinneigung zur Oppoſition Knall und Fall entlaſſen worden. Die Nachricht, daß Trotzki Rußland verlaſſen und ſich dauernd in Stockholm niederlaſſen wolle, iſt noch nicht beſtätigt; es iſt dabei noch gar nicht ſicher, ob die Moskauer Machthaber ihm die Ausreiſe geſtatten wür⸗ den, da dieſer glänzende Publiziſt ihnen in Stockholm noch größere Schwierigkeiten bereiten könnte als in Moskau, wo er unter der Fuchtel der Verbannung ſchreiben müßte. Der Gegenſatz zwiſchen den beiden Richtungen wird ſtets im Bolſchewismus beſtehen bleiben. Er iſt in der Natur dieſer Staatsform feſt verwurzelt. III. Internationale und Rat der Volkskommiſſare, dieſe beiden Arme der Kommuniſti⸗ ſchen Partei, die das Rückgrat des bolſchewiſtiſchen Staates bildet, werden niemals ganz reibungslos neben einander ar⸗ beiten. Der Rat der Volkskommiſſare wird immer den ruſſi⸗ ſchen Staatsgedanken in erſter Linie vertreten, während die III. Internationale ihre Kräfte für die Weltrevolution einſetzt. Solange Sinowjew an der Spitze der III. Internationale ſtand, war dieſe Organiſation ſo gut wie unabhängig von den Wün⸗ ſchen und Zielen der Moskauer Sowjet⸗Regierung; ſie behielt ſogar meiſtenteils gegenüber der Politik des Rates der Volks⸗ kommiſſare das letzte Wort. Seitdem Sinowjew von dieſem Poſten abgeſägt und Bucharin, die publiziſtiſche Feder Stalins, die Leitung der III. Internationale übernahm, iſt das Schwergewicht zum Rat der Volkskommiſſare verſcho⸗ ben worden. Das iſt nicht etwa dahin zu verſtehen, als ob die Stalinſche Richtung die Weltrevolution als erledigt anſteht, ſondern daß ſie nicht gewillt iſt, das in Rußland erreichte Ziel des kommuniſtiſchen Staatsweſens leichtfertig aufs Spiel zu ſetzen. Dieſe verſchiedene Auffaſſung ſtammt nicht zuletzt daher, daß die Oppoſition aus Männern beſteht, die die längſte Zeit ihres Lebens im Ausland als Emigraten zubrachten, während Stalin ſtets in Rußland lebte. Er beſitzt, wie allgemein zu⸗ gegeben wird, ein ſenſibles Fingerſpitzengefühl für die Pſyche des Bauern, während Trotzki und Sinowjew bis auf den heutigen Tag Revolutionäre blieben. Dieſer Gegenſatz ſpielt nicht nur in der Wirtſchaftspolitik eine Rolle, indem die Oppoſition von Konzeſſionen an den grundbeſitzenden Bauer nichts wiſſen will, ſondern auch in der Außenpolitik. Trotzki und Sinowjew lehnen ein Pak⸗ tieren mit dem chineſiſchen Nationalismus ab, und treten für die Bolſchewiſierung Chinas ein. Stalin iſt der Anſicht, daß eine derartige Politik inopportun wäre, da der chineſiſche Bauer für bolſchewiſtiſche Gedankengänge nicht zu haben ſei. Da Stalin im imperialiſtiſchen England den Feind ſieht, iſt ihm auch der nationale Chineſe, als erbitterter Gegner Eng⸗ lands, ein wertvoller Bundesgenoſſe. Nach Abſchluß der De⸗ batte über die Oppoſition hielt der Vorſitzende des Rats der Volkskommiſſare, Rykow, eine Rede über die auswärtige Po⸗ litik. Er führte unter anderem folgendes aus: In den letzten Jahren habe ſich das Verhältnis der Sowjet⸗Regierung zu den kapitaliſtiſchen Staaten von Grund aus geändert. Der Gegen⸗ ſatz zu ihnen hätte ſich geſteigert. Der Plan eines Krieges [gegen den Bolſchewis mus werde von faſt allen Staa⸗ ten gefördert. Die treibende Kraft zu dieſem Plan ſei die kon⸗ ſervative Partei Englands. Sie ſammle die Kräfte unter der Flagge des Kampfes gegen die revolutionäre Propaganda. Sinowjew hielte den Krieg in nächſter Zeit für unausbleiblich. Die Mehrheit aber des Zentralkomitees wäre der Anſicht, daß die politiſche Entwicklung den Krieg wahrſcheinlich erſcheinen laſſe, da aber alle Möglichkeiten zur Erhaltung des Friedens noch nicht erſchöpft ſeien, müſſe alles daran geſetzt werden, um ſeinen Ausbruch wenigſtens möglichſt weit hinaus zu ſchieben. Käme es jedoch zum Kriege, werde er unzweifelhaft die ſoziale Revolution hervorrufen. Dieſe Theſe vom friedliebenden Rußland, dem von England der Krieg aufgezwungen werde, iſt von der bolſchewiſtiſchen Preſſe aufgenommen worden und wird von den Blättern in allen Tonarten variiert. Dieſe Lo⸗ ſung dürfte von Stalin ausgegeben ſein, um die Debatten über die Auseinanderſetzung mit der Oppoſition möglichſt ſchnell in Vergeſſenheit geraten zu laſſen. Wie gewöhnlich wird man erſt nach einigen Wochen durch einzelne indiskrete Bemerkun⸗ gen aus der bolſchewiſtiſchen Preſſe erfahren, was ſich eigent⸗ lich in den zwölf Tagen in Moskau abgeſpielt hat. Fürs erſte kann man mit ebenſo viel guten Gründen Stalin wie Trotzki als den Sieger proklamieren. Oder mit anderen Worten, es iſt wieder einmal. wie ſchon ſo oft in der Sowjet⸗Union, ein Kompromiß zuſtande gekommen, weil für den Bolſchewismus ſchon bei einer größeren Abſpaltung leicht die Gefahr beſteht. in die Brüche zu gehen. 3 1 ſchließlich fordert die Natur doch ihr hängig von ſeiner Dauer und ſeiner Tieſe. Für die meiſten mals eine Vertiefung. An dieſe ſchlkeßt ſich ein langſamer Ab⸗ ſtiea an bis zum Erwachen. Dieſe Geſtaltung des Schlaf⸗ ablaufes läßt den Menſchen am Morgen das Gefühl der Er⸗ trifft die Eltern der Verwurf verhängnisvoller Beeinträch⸗ 2. Sette. Nr. 380 Freitag, den 19. Auguſt 1927 Reichswehr und Verfaſſungsfeiern Berlin, 19. Aug. in Donaueſchingen und Gießen haben, wie wir hören, folgen den Sachverhalt ergeben. Nach einem Erlaß des Reichs wehrminiſterfums ſollten die Verfaſſungsfeiern der ligte, überparteilichen Charakter tragen. Reichswehr zurückzuziehen. In Gießen und Donau⸗ eſchingen ſei nun der überparkeiliche Charakter der Ver⸗ unter denen ſich auch viele Indier in ihrer Nationaltracht (Von unſerem Berliner Büro.) Die vom Reichswehrminiſterium eingeleitete Unterſuchungg über die bekannten Zwiſchenfälle bei den Verfaſſungsfeiern Neue Maunnheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Die Prophetin aus Amerika Auch ein Zeichen der Zeit grammäßigen Die Handelskonferenz in Rio Berlin, 19. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) Von E Berlin, 19. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) Frau e bird in Rio de Janekro eine interparlame 2. 2 1 222 4 75 tar e 6 5 Geſelichakt 115 F Deutſchlan d wieder beteiligen wird. Die interparlamen lugzeug von Amſterdam her in Berlin einge⸗ tariſche Handelskonferenz iſt im (zroffen und hat nach einem ſtürmiſchen Empfaug durch ihre den, ihr Zweck iſt, die wirtſchaftlichen Ausſchüſſe der g ſte⸗ Reichswehr, oder Feiern, an denen ſich die 1 Anhänger bereits am Abend im Herrenhaus über die Ziele gebenden Körperſchaften in regelmäßigen Zuſammenkünf ei partei⸗ ˖ zu vereinigen, um dadurch eine Vereinheitlichung der wir politiſchen Erörterungen hätten ſich die Angehbrigen der ſchaftlichen Geſetzgebung und deren wirtſchaftlichen Gebräuchen Handelskonferenz ſtattfinden, an der ſich au im Jahre 1914 gegründet wos herbeizuführen. Die teilnehmenden Nattonen erſtreben da⸗ durch dank der internationalen Zuſammenarbeit einen wir faſſungsfeiern nicht gewahrt worden. In Gießen wäre eine belanden, kaum faſſen konnts. Frau Beſant vermied es auf ſamen Schutz ihrer Intereſſen im Ausland. Die diesjährige 85 die vielumſtrittene Frage des Namens des neuen Weltlehrers unſachliche Kritik an der Perſon des Reichspräſidenten und d. ö 1; en eſonde verſchledenen Regierungsmitgliedern geübt worden, in Donau⸗ 5 den ſie bekanntlich in der Perſon des Inders daß nord⸗ und ſüdamerikaniſche Parlamentarier zum erſten eſchingen dagegen hätte man die Reichswehr angegriffen. riſhnamurti entdeckt zu haben glaubt. Sie ſieht abe Tagung wird aber ihr beſonderes Gepräge dadurch erhalten, *Male im großen Umfange betetligt ſind. Die Tagesordnung Daraufhin haben ſich die Offtziere im Sinne des Erlaſſes von bereits die neue Raſſe,, die nach theoſophifcher Anſchau⸗ umfaßt einſtweilen folgende Gegenſtände: den Veranſtaltungen zurückgezogen. wehrminiſterium kein Anlaß beſtehen. Die deulſche Beteiligung an der däniſchen Flugausſtellung Bei der Einladung zur Beteiligung an der internatio⸗ nalen Flugausſtellung in Kopenhagen, die am kommenden Samstag ihren Anfang nimmt, iſt nicht ganz zu Unrecht der Eindruck wachgerufen worden, daß die Leitung der Aus⸗ ſtellung beſonderes Gewicht auf das Erſcheinen von Firmen und Flugzeugen aus den Ententeländern mit ihren Kampf⸗ und Kriegsmaſchinen Gewicht gelegt hat und Deutſchlands anerkanntermaßen in der Welt führendes Verkehrsflugweſen ziemlich ignortert hat. Die Leitung hat aus dieſem Grunde ſich in letzter Stunde kräftig bemütht, dieſen Eindruck dadurch wieder zu verwiſchen, daß te den Hauptleiter der Veranſtaltung, den ehemaligen iniſter Rothe, mit einer Elnlabung an den deutſchen Verkehrs⸗ mintſter abſandte. Nach dieſen Mißhelligkeiten iſt es nicht verwunderlich, daß der deutſche Einſatz bei der Ausſtellung nur minimal ſein wird. So wird z. B. Deutſchland bet den großen Flugveran⸗ ſtaltungen, die am 4. September die Ausſtellung abſchließen ſollen, garnicht vertreten ſein. Auf der Ausſtellung ſelbſt wird man auch kein ganzes deutſches Flugzeug zu ſehen bekommen, ſondern nur Modelle, Motoren, Maſchinentefle und Bllbder. Die Vertreter des Reichsverbandes der deutſchen Luftfahrt⸗ induſtrie iſt in dieſen Tagen mit der Einordnung der Aus⸗ ſtellungsgegenſtände beſchäftigt, die ſich neben den vielen Kriegsmaſchinen aus England und Frankreich nur beſcheiden ausnehmen. Immerhin wird die deutſche Ausſtellung einen gans, intereſſanten Ueberblick über die Verſchiedenartigkeit und die beſonderen Typenwerte gewähren, auf die man augen⸗ blicklich in der beutſchen Flugzeuginduſtrie Gewicht legt. Von den ausſtellenden Firmen ſeien Albatroß, Arado, Heinckel, Dornier Rohrbach, Focke⸗Wulff, Caſpar, Klemm⸗ Daimler und Üdet⸗Flamingo. Die Junkerswerle werden nicht durch die Deſſauer Hauptwerke, ſondern nur durch die 1*„Olyg⸗Induſtrie“ in Limhamm bei Malmö ver⸗ treten ſein. Polen macht neue Schwierigkeiten Berlin, 19. Aug.(Von unſerem Berliner Bürb.) Wie wir von unterrichteter Seite hören, beſtätigt es ſich, daß Polen die Einführung eines Ma imalzolltarifs plant. Dieſe Abſicht der polniſchen Reg erung ſtellt ſich zwei⸗ ellos als ein unfreundlicher Akt gegen Deutſch⸗ land dar. Das geht ſchon daraus hervor, daß die Erhöhung mit einer Friſt von 4 Monaten feſtgeſetzt iſt. Es liegt auf der Hand, daß, wenn in der Tat eine wirtſchaftliche Notlage vorhanden wäre, die dieſen ungewöhnlichen Schritt erforderte, er ſofort in Wirkſamkeit geſetzt werden müßte. Selbſtver⸗ ſtändlich kann keine Regierung üherſehen, wie die wirtſchaft⸗ liche Lage ſich in 4 Monaten geſtaltet. Man iſt in Berlin denn auch nicht im Zweifel darüber, daß durch die in Ausſicht genommenen polniſchen Maßnahmen ein Druck auf die Ver⸗f handkungen mit Deutſchland ausgeübt werden ſoll, zumal an⸗ zunehmen iſt, daß ſie ſich auf die Dauer von vier Monaten erſtrecken werden. Es iſt jedenfalls eine höchſt merkwürdige Methode, während Verhandlungen ſtattfinden, über den Kopf der Verhandelnden hinweg eine ſo ungeheuere Erhöh⸗ ung der Zollſätze vorzunehmen. Die deutſche Regie⸗ rung kann ſich durch derartige Manbver ſelbſtperſtändlich in threr Haltung Polen gegenüber nicht beeinfluſſen laſſen. Zu einem Einſchreiten Entſtehen begri 957 1 griffen. Vornehmlich gegen die Offtziere auf diſziplinariſchem Wege, wie es ver⸗ j 5 ſchledentlich gefordert wurde, dürfte demnach für das Reichs⸗ Schulen will ſie eine Jugend feſtgeſtellt haben, die ſich anthro pologiſch und geiſtig ihrem ganzen Habitus nach von de Und faſt könnte man vergeſſen, daß auch dieſe frieblich Greiſin von der Kriegspfychoſe ergriffen, einſt unte denen zu finden war, die gegen Deutſchkand die Hetz ſtört, was ihr heute vorſchwebt, Staaten, England, ſowie dem durch Oeſterreich und vielleich auch durch Skandinavien vergrößerten Deutſchen Reich. hält Frau Beſant einen zweiten V Hamburg, um auch dort für ihre Idee zu werben. Jür Satto und Vanzetti Berlin, 19. Aggeh(Von unſerem Berliner Büro. Heute finden auf der We einem Schreiben, das die Berliner Ortsausſchüſſe des Allge Berlin gerichtet haben, und in dem die Regierung der Ver eintgten Staaten dringend erſucht wird, das Leben der Ver aufnahme des Prozeſſes ſtattzugeben. Vor der Entſcheidung tragen. Die Kämpfe in Ehing ßung zeugen bombardtert, worden iſt. Nankings fort. trecke durch engliſche menſtößen gekommen. Die Schantungarmee hat in breiter Front den Yangtſe erreicht. Nach dem Willen des Präſidenten der Pekinger Regierung ſollen die Schantungtruppen den Nangtſe nicht überſchreiten, ſondern die Truppen Fengs in der Provinz Honan angretfen. Es werden allgemein Zwelfel geäußert, ob * Rakowſki wieder in Paris. Der ruſſiſche Botſchafter Rakowſki iſt aus Moskau wieder nach Paris zurückgekehrt und hat ſeine Geſchäfte wieder aufgenommen. Mebiziniſche Amſchau Der geſunde Schlaf Von Profeſſor Dr. med. et phil. F. Köhler⸗Köln Die Hygiene des Schlafes iſt nicht nur eine Frage rein in⸗ dividueller Veranlagung, ſondern darüber hinaus auch eine von hoher ſozialer Bedeutung. Das Schlafbedürfnis der Men⸗ ſchen iſt nicht aleichmäßig. Manche fühlen ſich ohne ein regel⸗ mäßiges Mittagſchläſchen nicht wohl, manche können häufig eine Nacht durchmachen, ohne am folgenden Tage Nachteile zu verſpüren. Im allgemeinen pendelt beim gefunden Menſchen in mittleren Lebensfahren die erforderliche Schlafdauer um 8Stunden. Kinder haßen ein größeres, ältere Leute meiſt ein geringeres Schlafbedürfnis. Schlechtes Schlafen kann krank und gutes Schlafen kann geſund machen. Geiſtige oder kör⸗ perliche Ueberanſtrengung kann ausreichende, erquickende Nachtruhe verſagen, ſo daß am Morgen der Menſch reizbar, unluſtig und ſchaffensmatt iſt. Es mag wohl eine Zeit lang der Körper eine ungenügende Nachtruhe vertragen, beſonders weun im Laufe des Tages ein Ausgleich geſchaffen war. Aber Recht und rächt ſich an dem Menſchen, der ihr widerſtrebt. indem ſie ſeine Wider⸗ ſtandskraft und Leiſtungsfähiakeit vermindert. Das Maß der Erholung, das der Schlaf gewährt, iſt ab⸗ Menſchen beginnt das Tagewerk etwa um 8 Uhr früh. Um nun eine etwa gſtündige Nachtruhe zu erreichen, gehe man recht⸗ zeitig zwiſchen der zehnten und elften Abendſtunde zur Ruhe. Daß der Schlaf vor Mitternacht der beſte ſei, iſt eine anerkannte Tatſache, die nach den grundlegenden Unterſuchungen des jüngſt verſtorbenen Irrenarztes Prof. Kraepelin darin ihre Urſache hat, daß ſich der Schlaf ein bis zwei Stunden nach ſetnem Eintritt bis zum höchſten Grade vertieft. Darauf folgt eine Verflachung und ungefähr in der 6. bis 7. Stunde aber⸗ holung empfinden, Wegen der größten Tiefe iſt der erſte Schlaf für die Erholung und die Löſung des Ermüdungs⸗ zuſtandes der Gehtrnrindenzellen der wichtigſte. Er ſoll des⸗ lördernde Urſache für den Schlaf ſehen, ſo will ich nicht ver⸗ halb in die Stunden vor Mitternacht fallen, weil ſonſt an⸗ abſäumen, vor einem Zuviel des Guten zu warnen. Ueber⸗ geſichts der Notwendigkeit des Erwachens um die ſiebente ladung des Magens iſt der Feind eines geſunden Schlafes, Tſchang⸗Tſchung⸗Tſchang ſich dieſem Pekinger Befehl fügen wird, da die durch den Beſitz Schanghats verbürgten großen Einnahmequellen ein ſehr begehrtes Kriegsziel darſtellen. verwertet wird. Ein Gewecktwerden aus der zweiten Schlaf⸗ tiefe pflegt aber ein mehrere Stunden anhaltendes Schläfrig⸗ keitsgefübl auszulöſen. Wenn ein Mittagſchlaf nach der Hauptmahlzeit Bedürfnis iſt, was beſonders für ſchwächliche und blutarme Frauen und für morgens angeſtrengte Menſchen zutrifft, dem follte man dieſe Zwiſchenerholung nicht wehren. Aber in der Regel ver⸗ mag der Mittagſchlaf die Nachtruhe nicht vollgültig zu erſetzen, da er nicht die Tiefe des Nachtſchlafes zu erreichen pflegt und bei zu langer Dauer einen Müdigkeitszuſtand für die weiteren Nachmittaasſtunden hinterläßt. Es iſt auch nicht ratſam, die Arbeit his kurz vor das Schlafengehen am Abend auszudeh⸗ nen, Mit„ſchweren Gedanken“ oder im Zuſtand der Ueber⸗ mütdung ſich auf das Lager zu werfen, iſt dem Eintritt des Nachtſchlafes nicht günſtig. Auch pflegt ſich bei unzweckmäßiger Vorbereitung die Neigung zu Träumen zu ſteigern. Im Schlaf⸗ zuſtande beſteht eine gewiſſe Blutleere des Gehirns. Darauf beruht die Beopachtung, daß blutarme Perſonen meiſt an einem ſtarken Müdigkeitsgefühl leiden. Warme Bäder am Abend fördern den Ermüdungszuſtand, indem das Blut vom Gehirn und von den inneren Organen zur Haut abgelenkt wird. Nach reichlicher Mahlzeit tritt eine Blutüberfüllung der Unterleibsorgane ein, ſo daß ein gewiſſer Blutmangel des Ge⸗ hirns und damit Exmüdung und Schlafbedürfnis verurſacht wird. Der Möglichkeit des Mittagſchläſchens iſt dieſer Vor⸗ gang förderlich. Von der Nachtruhe ſagt freilich der Volks⸗ alaube, man ſolle ſich ihr nicht unmittelbar nach der Abend⸗ mahlzeit hingehen. In Wahrheit aber gibt es doch viele Men⸗ ſchen, welche ſehr wohl unmittelbar nach der Abendmahlzeit ſchnell einſchlafen und einen erquickenden Nachtſchlaf erreichen. Warum die ohne Bewußtſein des Menſchen ſich vollziehenden, die Blutleere des Gehirns fördernden Verdauungsvorgänge den Schlaf verhindern ſollen, iſt nicht erſichtlich. Dem Sättigungszuſtand entgegengeſetzt und dem Schlaf⸗ bedürfnis abträglich iſt dagegen das Hungergefühl. Wenn gelegentlich Eltern ungezogene Kinder zur Straſe ohne Abend⸗ mahlzeit zu Bett ſchicken, ſo iſt das vom geſundheitlichen Stand⸗ punkt aus verwerflich. Gelangen ſolche Opfer falſcher elter⸗ licher Erztehung nicht zum Genuß vollwertigen Schlafes, ſo tigung der körperlichen und geiſtigen Entwicklung ihrer Kin⸗ der, Müſſen wir in einem geſunden Sättigungszuſtand eine Morgenſtunde nach dem mehrſtundigen flachen Schlaf die insbeſondere, wenn noch unzweckmäßiger Genuß von ſtarkem zweite Verttefung nicht mehr erzielt und für die Erholung! Kaffee hinzukommt ung das Erſcheinen des neuen Erlöſers ankündigen ſoll, im 1 in kaliforniſchen früheren Generation unterſcheidet. Innerhalb der Weltord⸗ nung der Zukunft will ſie auch dem deutſchen Volke den ihm der Wechſelkurſe und Währungen. gebührenden Platz zuweiſen. Die Prophetin aus Amerika er⸗ ging ſich in dieſem Zuſammenhang in hohen Lobeserhebungen abgereiſt ſind, ſind wie im Jahre vorher die Herren Hilſer⸗ über die Qualität des deutſchen Volkes, namentlich ſeinen wiſſenſchaftlichen, muſikaliſchen und künſtleriſchen Leiſtungen. trommel rührten. Wie ſie jetzt die Dinge ſieht, hat der Krieg die Idee eines Imperiums der Macht endgültig zer⸗ iſt eine Weltherrſchaft der Philoſophie, der Wiſſenſchaft und des techniſchen Fortſchritts, 5 die Schaffung eines Defenſtpbundes zwiſchen den Vereinigten Der Vortrag fand rauſchenden Beifall. Heute vormittag ortrag, dann fliegt ſie nach faſt alle anderen Regierungen angenommen. leſſche 5 1 f0f 155 abends ſr ommun e Proteſtkundgebungen für Sacco un n Ber Vanzetti ſtatt. Die organiſierten Sozialdemokraten haben ſich„B..“ wird aus Genf gedrahtet: Die während des gauzez mit einem ſchriftl. Einſpruch begnügt. Er findet Ausdruck in geſtrigen Tages über der Gegend des Genfer Sees und laf 73.5 16 eee aſſen und die vorgeſchobenen Poſten nach Schanghat zurück⸗ de gezogen. Falls die Sperre angedauert hätte, wäre es zwelfel⸗ lebt hat. Perſonen kamen nicht zu Schaden. Der Sachſcha los Tögln chineſiſchen und engliſchen Truppen zu Zuſam⸗ itt rieſig. noch keine näheren Nachrichten vor. Die Lage der europäiſchen Arbeiter in Amerika und bik mögliche Abänderung der Arbeitsbedingungen. 2. Handels⸗ und Induſtriekartelle(Referent: Dr. Hilfer⸗ 1ding, M. d..). 3. Internationale Bedingungen über die Stabiliſierung Die deutſchen Delegierten, die am 6. Auguſt von Bremen ding, Lejeune⸗Jung, v. Raumer, Brüning und Meyer. 1 Der Wirtſchaftsboykott im Konfliktsfalle 5 Das Völkerbundsſekretariat in Genf veröffentlicht 105 Schreiben der dentſchen Regierung, das une Bezugnahme auf einen Ratsbeſchluß vom Dezember 1926 1 auf ein Rundſchreiben des Generalſekretärs vom Februnt J. die Vorbereitung geſetzgeberiſcher Maßnahmen 19 Durchführung wirtſchaftlicher Sanktionen für den Konflikt, tfall nach Art. 16 des Vhlkerbundspaktes als augenblicklih nicht angebracht bezeichnet. 1 Den gleichen Standpunkt wie die Reichsregierung habe Letzte Meldungen Die Verkehrsſtockung auf der Eimplonbahn Berlin, 19. Auguſt.(Von unſerem Berliner Bütro.] Der „Rhonetales niedergegangenen ſintflutartigen Regenmaſſen meinen Deutſchen Gewerkſchaftsbundes und des Allgemeinen haben die für geſtern erhoffte Wiederaufnahme des Berkeln, Freten Angeſtelltenbundes an die amerikaniſche Botſchaft in auf der Simplonlinie unmöglich gemacht. Seit dem verheer „den Unwetter der vorigen Woche arbeitet man ununterbroche „JTag und Nacht an der Wiederherſtellung der Linien. D urteilten zu ſchützen, das Urtetl zu kaſſteren und der Wieder⸗ geſtrigen Stürme und Regengüſſe haben nun auch die Ueber⸗ führung der Retſenden durch Automobile von einer Sta ſe zur anderen auf den Landſtraßen unmöglich gemacht. Auf 1. den Seiten vor und hinter der Bruchſtelle wurden die Reiſen⸗ 2 2 7 152 9 1 chwe — Newyork, 19. Auguſt. Heute nachmittag 3 Uhr Berliner den des letzten geſtrigen Abendzuges auf Koſten der f Jeit wird die Entſcheidung des Oberſten Gerichtshofes von zeriſchen Bundesbahn beherbergt. Maſſachuſetts über Saceb und Vanzettt bekannt gegeben wer⸗ den. Umfaſſende Maßnahmen ſind getroffen worden, um Aus⸗ en ſter 15 05 77 e aceo weſter, die heute in Newyork eintraf, will ſich ſofor in an einer großen Demonſtratton beteiligen. Die Verteidigung e die im 1 33 wird im Falle einer ungünſtlaen Entſcheldung beim Oberſten beſchrünktem Umfang mit beſonderen Zulaßkarten einen Bundesgericht die Wiederaufnahme des Verfahrens bean⸗ waren, wurden mit ſofortiger Wirkſamkeit dem allgem 21. Erfreuliche Verkehrsmaßnahme* — München, 19. Auguſt. Die Schnellzüge D 31 und D bal Perſonenverkehr unbeſchränkt freigegeben. Rieſtges Schadenfener — Berlin, 19. Auguſt. Geſtern abendeg Uhr brach in 10 Wie aus Peking gemeldet wird, dauert die Beſchte⸗ Dampfſägewerk Nadge in Sherſchönewefde Großfeuer e A Tanklager der Rhenania Oſag, Mineral⸗Oel⸗Geſellſchaft, ſa, ſchen Huſtmatm Aee e eee Bigg⸗ agen Bradberz an und konnte das Feuer im Laufe der Nag ee eee ee ee ee ee das bald einen außerordentlichen Uümfang annahm und ba Mit 21 Leitungen griff die Feuerwebr den agrach kataſtrophen, die Berlin in den letzten Fahrzehnten er⸗ Die vermißten Flieger aufgefunden London, 19. Auguſt. Aus San Franctseo 115 gemeldet, daß die heiden vermißten Flugzeuge, die an helt Honolulu⸗Flug teilnahmen, aufgefunden und in Siche em gebracht worden ſind. Die Fliegerin Doran iſt mit Uuche Flugzeug auf der Inſel Maui notgelandet. An der Hale beteiligten ſich ein großer Teil der amerikaniſchen Pei gen Flotte. Ueber die Bergung des zweiten Teilnehmers lie D In der raſtloſen, nervenaufreibenden Vetrieblauhe unſerer ſchnellebigen Zeit iſt es nicht immer möglich, das am nach den Regeln des Naturgebots einzurichten. Der Keche um das Daſein erfordert nur zu oft Anſtrengungen von ohne und Seele, denen der einzelne nach ſeiner Anlage nicht ſchen Schädtgung gerecht zu werden vermag. Wieviele Meuichen erkaufen ihr äußeres Glück um den Preis ihrer körperl rülck⸗ und ſeeliſchen Geſundheit! Darum gilt es gewiß, nicht laſes ſichtslos und nachläſſig über die Rokwendtakelt des Schunb⸗ und der Erholung hinwegzuſchretten, ſondern auf eine ge oll heitsgemäße Geſtaltung des Lebens Bedacht zu nehmen. e⸗ unſer Seelenleben geſund bleiben, ſo dürfen unſere all⸗ danken und unſer Streben nicht reſtlos im Matertellen gube gehen, ſondern bedürfen der Verinnerlichung und der pet zur Selbſtbeſinnung. Ebenſo aber gedeiht auch der Ha e ſeih⸗ nicht ohne ausreichende Ruhe. Dieſe Fürſorge für das uf die liche Wohl erſtreckt ihre ſegensreiche Wirkung zugleich enſchen Geſundheit der Seele. Ste vermittelt dem inneren Menſh neue, lebensfreudige Kräfte Tag für Tag!— Neue Namen für alte Krankheiten Die Krankheiten, unter denen wir heute am meiſtemein leiden haben, ſind, wie Sir Humphrey D. Rolleſon in Edin⸗ Vortrage vor der Britiſchen Medtziniſchen Geſellſchaft in ur be⸗ burgh ansführte, im weſentlichen auch ſchon im lterg ßz die kannt geweſen. Der Unterſchied iſt hauptfächlich der, re Be⸗ Alten eine weniger genaue Diagonale ſtellten. und ande dauv⸗ zeichnungen hatten. So iſt z. B. Tuberkuloſe bet den Frſe⸗ tiſchen Mumien feſtgeſtellt worden, und auch im alten ſcheint chenland war dieſe Krankheit ſehr verbreitet. Mumte ei eine der wenigen Infektionskrankheiten geweſen zu alleen deren Ausbruch eine ſcharſe Abſonderung der dapon Be keine durchgeführt werde. Bezüglich der Beulenpeſt kann it ver⸗ Zweifel darüber beſtehen, daß ſte im Altertum ſchon Peſtllend breitet war. Man nimmt auch an, daß es ſich bei der Peſſeſtel, welche die Philiſter nach dem Raube der Bundeslaßen und um dieſe Seuche gehandelt hat.— In Aegypten, Lyb ſtellt, l Syrien iſt auch das Auftreten von Malarſa früh feßtgeſfen ſeit etwa 200 v. Chr.— Bezüglich der Gicht will ein 5 900 herausgefunden haben. daß von den 24 Sultanen, die ſtorben bis 1605 geherrſcht haben, ſechs als Opfer der Gicht aeeank⸗ ſand. Euünddarmentzündung gab es lange Levo diz erſchte, heit 188 dieſen Namen erhielt; es liegen zahlreiche von 4 Fällen vor, aus denen erhellt, daß es ſich um eine w 10 ſogar bis zum Jahre 1684 zurückgehende Beſchreikungf 27 breitete und ſehr häufige Erkrankung gehandelt hat. — — — Griethenland ſeit dem 4. Jahrbundert p. Chr, in Fta Von ſamen au ſamem t won geſetze ünfte⸗ wirl äuchen en da⸗ wirk⸗ ährige halten, erſten dnung ud die Hilfer⸗ erung remen ilſen“ flikte lickli haben — Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 3. Sefte. Nr. 380 Städtiſche Nachrichlen Weofallende Saiſonzüge Noch ſteht die Fremdenzeit auf dem Höhepunkt, aber ſchon mahnen kürzer werdende Tage an den Abklang und ein Blick in den Fahrplan kündet in zahlreichen Fällen ſchon von An⸗ fang September ab den Wegfall einer Anzahl als ſogenannte Saiſonzüge“ geführten guten Fahrgelegenheiten und den Einzug zahlreicher weitlaufender Kurswagen in bleibenden Zügen, von denen man im allgemeinen Intereſſe ſowohl wie auch angeſichts guter Beſetzungen im Intereſſe der Verwal⸗ tung eine etwas längere Lebensdauer gewünſcht hätte, zu er ſich aber die Verwaltung trotz mehrfacher Anregungen bisher nicht verſtehen konnte. Dies gilt nicht nur für Ver⸗ indungen über lange Strecken wie Rheinland—Baden Schwarzwald—Bodenſee, ſondern auch über kürzere, aber in hrer Lage nicht minder wichtige, wie z. B. die Höllentalbahn. s tritt auch mit Mitte September wiederum der Zuſtand ein, daß durch die Zugsfolgepolitik der Reichsbahn die badiſche odenſeezufahrt Mannheim— Karlsruhe—Schwarzwald onſtanz gegenüber der württembergiſchen über Ulm Friedrichshafen wiederum benachteiligt wird, indem über den badiſchen Schwarzwald nur zwei Schnellzugspaare bleiben gegenüber drei auf der württembergiſchen Südbahn, ein Plus, das auch durch die beſchleunigten Perſonenzüge, die lang⸗ ſamer fahren und in den Anſchlüſſen nicht ſo wertvoll ſind, nicht ausgeglichen wird, zumal die württembergiſche Linie in Art 55 Friedrichshafen—Ulm ebenfalls einen Zug dieſer eſi „Der Ausfall ganzer Züge beginnt bereits mit dem 20. September. Es werden davon betroffen die günſtigen achtzüge D 173/174 Holland—- Rhein— Baden chweiz, die mit allen drei Wagenklaſſen und guten Schlaf⸗ wagenkurſen vor allem in der Richtung nach Norden eine ſtarke Lücke hinterlaſſen werden, weil da die Parallelführung mit den Berlin—Baſel⸗Zügen D 41/44 nicht eingehalten iſt. s entfallen damit für Baden die Verbindungen Mann⸗ beim ab.16, Karlsruhe ab.12, Freiburg ab.25, Baſel B. B. ga..26, umgekehrt Baſel.B. ab 21.50, Freiburg ab 22.48, arlsruhe ab.50, Mannheim an.40, entſprechend auch Die Uebergänge mit der Schwarzwaldͤbahn und Höllentalbahn um 15. September wird eine bemerkenswerte Zahl von Zü⸗ gen eingezogen und zwar im ganzen vier Zugspaare. 8 allen weg die Schnellzüge D 149/150 Frankfurt tebdelberg—-Karlsruhe-Wildbad und Freuden⸗ adt, die als günſtige Flügelzüge zu den Schwarzwald⸗ und aß ſe,Jügen ſehr brauchbar waren. Sie laufen Karlsruhe 5 14.00, Heidelberg an 14.51, WMannheim an über Heidel⸗ 18 15.32, über Karlsruhe—Schwetzingen 15.27, Frankfurt an 5 48, Frankfurt ab 12.40, Mannheim ab 13.59 über Heidel⸗ darg⸗ 14.08 über Schwetzingen, Karlsruhe an 15.18 Uhr. Eine as Teilſtück Karlsruhe—Mannheim direkt berührende Be⸗ ränkung iſt der Wegfal der Nordteile der Züge D 152/158 heinland.—Schwarzwald.Bodenſee, da hierdurch zwei gün⸗ ſch liegende Früh⸗ bezw. Spätverbindungen zwi⸗ u Mannheim und Karlsruhe wegfalklen, 55 zwar Mannheim ab.10, Karlsruhe an.17, Karls⸗ bebe ab 23.30, Mannheim an.18. Nach dem 15. Septem⸗ Rer wird der Umweg über Heidelberg mit entſprechenden zeit⸗ lichen Verſchiebungen nötig. Sehr nachteilig wird ſich der Einzug der beiden Som⸗ DNerzüge 1559/1568 auf der Höllenkalbahn Freiburg Wonaueſchingen auswirken, von denen der in der Richtung 5 Freiburg beſchleunigt gefahren wird. Dieſer Zug bildet En einzigen Anſchluß an die beſchleunigten Perſonenzüge der Kchwarzwaldpahn Frankfurt-Mannheim Schwarzwald 5 0 auz und umgekehrt. Mit dem Wegfall des Höllental⸗ Fahn fetez tritt der Zuſtand ein, daß von der Schwarzwald⸗ her in beiden Richtungen der ganze Wochenendverkehr nach Anf burg unterbunden, da ördlich Villingen keine ſonſtigen uſe über Donaueſchingen her beſtehen und über Offen⸗ würg nur eine ſchlechte Perſonenzugsverbindung. W. R. * 19 85 Tot aufgefunden wurde in der vergangenen Nacht ein lagen ſre alter Handlungsgehilfe aus Königſteele in den An⸗ He n beim Wafſferturm. Der Verlebte hatte ſich öͤurch einen bek mit einem Revolver getötet. Grund zur Tat un⸗ * Leßensmitde. 1825 5 t ine 20 Jahre alle Beim ſtädtiſchen Männerfreibad verſuchte änk Ehefrau aus dem Lindenhof ſich durch Er⸗ — das Leben zu nehmen. Von einem Paffanten und 5 Polizeibeamten wurde ſie an ihrem Vorhaben gehindert ihre Wohnung zurückverbracht. Blatt Nakurſeltenheit. Geſtern brachte uns ein Leſer unſeres einen z der auf dem Lindenhof einen Schrebergarten beſitzt, iſt u Flättenzweig von ſeinem Apfelbaum, der ſchon geerntet amerit zum zweiten Mal blüht, ebenſo einen Blütenzweig ik. Trauben. Der Stock hat ſchon blaue Beeren. Die„Walküre auf der Kopenhagener Freilichtbühne weiten Kopenhagener Freilichttheater im Tiergarten, der in ift wirdimenſtonen zur Züchtung von Wild hoch umfriedet Schanfird ſchon ſeit Jahren zur Aufführung von klaſſiſchen Heldenielen benutzt. Seine Eignung auch für die altnordiſche arlarſage in Richard Wagners Vertonung hat der aus ſtammende Kapellmeiſter Hans Seeber v. d. er zu däniſchen Hauptſtadt jahrzehntealte Beziehun⸗ st, erſt im vergangenen Frühling bemerkt. Kurz ent⸗ llem ar machte er deutſche und däniſche Muſikfreunde, vor moßil uch die Nordiſche Geſellſchaft und den Senat von Lübeck den fr welche Stadt von allen deutſchen Seehäfen bekanntlich nächſtennden Oſtſeeländern wirtſchaftlich und kulturell am Plan z ſteht, und ſchon in dieſen Auguſttagen fand er ſeinen die Walkü ändi i 8 ſehen, verwirklicht. in nordländiſchem Freilicht und luft zu Natürlich .ging eine ſolche Umpflanzung des Werkes auf abz Vor uraliſtiſchſte“ aller Bühnen nicht ohne Regieeingriffe dene gugltem inüßten im zweiten und dritten Akte verſchie⸗ im Ta rzungen vorgenommen werden, auch wirkte der noch Dagegen facht ſpielende erſte Akt ſzeniſch merkwürdig matt. kungen: Es es in den andern beiden zu großartigen Wir⸗ Heldenſage iiſtzeine erhabene Iluſion, die Geſtalten der alten Himmel ge auf nordiſchem Boden und unter nordiſchem Gepolter d Rieſenbuchen ſtehen, auf Roſſen— ohne hölzernes enige Dingaveither und weithin reiten zu ſehen. Nur vollen Ah nge waren künſtlich geſtellt: außer der geſchmack⸗ ein Blocklarestzung der Bühne jeweils ein Fels, ein Hügel, M haus, ein einzelner Baumſtamm. tung klataliſch ſtörte nur eins: Die Inſtrumentalbeglei⸗ natürxich Rielfach ſehr verſchwommen. Das lag aber orcheſterz 85 an dem Wirken des beteiligten Lübecker Stadt⸗ der nun einnter Seeber v. d. Floe, ſondern an der Akuſtik, leicht jede freie Gegend abträglich ſein muß. Biel⸗ da rcheſt e es der Deutlichkeit des Klanges auch, daß man iſt ſchließli⸗ nach Bayreuther Muſter verſenkt hatte. Aber a uer ein deſonan vernlndes e ee veredelndes Da 5 2 Erdausſchüttung zu verſenken. ch, denn in eine un ſehr Fark⸗ war, an vier ausgeſucht ſchönen Abenden, Je ein g keues ne onzert im Tivoli und im Kal. Schauſpielhauſe— mit dem Tivoliorcheſter und den e n * Todesfall. In Konſtanz, wo er zur Erholung weilte, iſt geſtern vormittag der Geſchäftsführer des Ortsvereins Mannheim des Deutſchnationalen Handlungsgehilfen⸗Ver⸗ bandes, Otto Raſt, plötzlich aus dem Leben geſchieden. Der Verſtorbene, der noch vorgeſtern ohne das Anzeichen des Vor⸗ handenſeins eines Leidens ſeinen 43. Geburtstag beging, hielt ſich in der bekannten Konſtanzer Sommerfriſche„Waldhaus Jakob“ auf. Geſtern gegen Mittag wollte er in dem in der Nähe gelegenen Strandbad ein Bad nehmen. Er befand ſich unweit vom Ufer im Waſſer, als er von dem Wellengang zweiter Dampfer unter die Oberfläche gedrückt wurde und nicht mehr zum Vorſchein kam. Ein Herzſchlag führte den Tod herbei. Ueber den Lebensgang des auf ſo tragiſche Weiſe in der Vollkraft der Jahre aus dem Leben Geſchiedenen iſt zu ſagen: Otto Raſt wurde am 17. Auguſt 1884 in Görlitz in Schleſien geboren. Als Verſicherungsbeamter trat er An⸗ fang 1907 in die Reihen der Beamten des Deutſchnationalen Handlungsgehilfen⸗Verbandes ein. Er wurde zunächſt Kaſſen⸗ beamter in Breslau, kam dann zur Rechtsſchutzſtelle des Orts⸗ vereins Hannover und im Jahre 1912 als Außenbeamter nach Köln. Am 1. Januar 1914 wurde er nach Mannheim als Geſchäftsführer des hieſigen Ortsvereins und als Stellver⸗ treter des Gauvorſtehers verſetzt. In dieſer Eigenſchaft war er unermüdlich mit großer Pflichttreue und Gewiſſenhaftig⸗ keit tätig. An dem Emporblühen des Mannheimer Orts⸗ vereins hatte er weſentlichen Anteil. Den Weltkrieg machte er von Anfang bis zu Ende in der Front als Erſatzreſerviſt mit, ohne ein einzigesmal verwundet zu werden. Nun hat ihn der Tod auf ſo tragiſche Weiſe plötzlich den Seinen und dem Verband, dem er mit vorbildlicher Treue ergeben war, entriſſen. Er hinterläßt eine Witwe mit zwei unmündigen Kindern. Ein großer Freundes⸗ und Bekanntenkreis ſteht mit dieſen nächſten Angehörigen in tiefer Trauer an der Bahre des vortrefflichen Mitbürgers, der ſich durch ſein Wir⸗ ken ein ehrendes Andenken veſichert hat. * Frequenz der ſtädtiſchen Krankenanſtalten Am 13. Aug. befanden ſich in den ſtädtiſchen Krankenanſtalten 1039 Kranke (666 männliche, 473 weibliche), und zwar im Krankenhaus 920, im Spital für Lungenkranke 85, im Geneſungsheim Neckar⸗ gemünd 34. Von den im Krankenhaus befindlichen Kranken waren 315 in der mediziniſchen Abteilung, 310 in der chirur⸗ giſchen Ahteilung, 116 in der gynäkologiſchen Abteilung, 82 im Säuglingskrankenhaus, 68 in der dermatalogiſchen Abtei⸗ lung, 18 in der Abteilung für Hals⸗, Naſen⸗, Ohrenkranke und 11 in der Abteilung für Augenkranke. In der Heimabteilung ſind 103 Kinder zur Verpflegung untergebracht. * Tödlicher Unfall eines Ferienkindes. Der 13 jährige Schüler Fritz Thau, in der Langerötterſtraße wohnhaft, verunglückte zu Baltersweil, Amt Waldshut, tödlich. Der Junge hüpfte am Montag über die kleinen Weiherteiche vor einer Grotte und fiel dabei auf einen Granitſtein. Als er am nächſten Tage beim Mittageſſen ſaß, wandte er ſich auf einmal um und ſank entſeelt zuſammen. Eine innere Blutung hatte den Tod herbeigeführt. * Verkehrsunfälle. Auf der Straße zwiſchen C und D 5 wurde geſtern eine 67 Jahre alte Frau von einem in über⸗ mäßiger Geſchwindigkeit die Kunſtſtraße durchfahrenden Rad⸗ fahrer zu Boden geworfen.— Auf der Rheingoldſtraße fuhr ein Laſtkraftwagen gegen einen Handwagen, deſſen Lanne 55 855 mit Pflaſterarbeiten beſchäftigten Maurer in die Seite ug. * Fuhrwerksunfall. Geſtern nachmittag brachen an einem mit Zuckerſäcken ſchwer beladenen Wagen in der Lange Röt⸗ terſtraße die beiden Hinterräder. Die Zuckerſäcke mußten in einen nahen Hausgang gebracht werden, bis der Schaden be⸗ ſeitigt war. * Folgen des Nichtbeachtens der Radfahrvorſchriften. Ein Radfahrer mit einem ſchweren Ballen auf der Schulter hielt heute vormittag in P 5 die rechte Straßenſeite nicht ein. Ein des Weges kommender Motorradfahrer mit Beiwagen ſtreifte ihn infolgedeſſen an der Seite. Der Radfahrer kam zu Fall und zog ſich erhebliche Verletzungen zu und mußte ſofort ärztliche Hilfe in Anſpruch nehmen. Der Motorrad⸗ fahrer war abgeſprungen und verſtauchte ſich den rechten Fuß Trotzdem konnte er den Unfall nicht vermeiden. * Hèandverletzungen zogen ſich geſtern zu ein 52 Jahre alter Schuhmacher an einer Zuſchneidemaſchine in einer Schuhfabrik in der Alphornſtraße und ein 35 Jahre alter Maurer an einer Kreisſäge in einem Neubau am Pfalzblatt. N ee wurden ins ſtädtiſche Krankenhaus ver⸗ racht. * Bei 5 Zuſammenſtößen wurden ein Motorradfahrer und zwei Radfahrer innerlich verletzt. Veranſtaltungen * Für das Standkonzert der Kapelle Becker am Sonn⸗ tag, von 12 bis ½% Uhr am Paradeplatz iſt folgendes Programm aufgeſtellt: Armeemarſch No. 7; Feſtouvertüre (Laſſen); Ballade der Senta(Wagner); Rheinſagen⸗Walzer (Nehl); Amorettenſtändchen(Kockert); Marſch„Hoch⸗ und Deutſchmeiſter“(Ertl). unter Generalmuſikdirektor Mannſtädt(Lübeck) und Kapell⸗ meiſter Schnedler⸗Peterſen, dieſes mit den Lübeckern allein unter Seeber v. d. Floe, beide mit einem deutſchen Meiſter⸗ programm von Bethoven bis auf R. Strauß— ergänzten das Programm dieſer Muſiktage. M. U. Kunſt und Wiſſenſchaft 4 Das Jubiläum des Germaniſchen Muſeums in Nürn⸗ berg. Nach einem prächtig verlaufenen Begrüßungsabend be⸗ gann die Jubiläumsfeier des Germaniſchen Muſeums mit einem Feſtakt im Raume der alten Karthäuſer⸗Kirche im Muſeum. Der Feier wohnten Vertreter der Reichs⸗ und Staatsbehörden, der Gemeinden und die privaten Gönner des Muſeums bei. Der Vorſitzende des Verwaltungsrates, Staatsminiſter a. D. Dr. Graf Poſadowſky, hielt die Be⸗ grüßungsanſprache und dankte den Behörden für ihre finan⸗ zielle Unterſtützung, desgleichen den Gemeinden und privaten Gönnern. Er gedachte dann der verſchiedenen Leiter des Muſeums, die ſich um die Ausgeſtaltung der Sammlungen große Verdienſte erworben haben. Dann kennzeichnete er den Wert des Muſeums dahin, daß die Werke der Vergangenheit ohne perſönliche Beeinfluſſung durch ihre Schöpfer, ihre Kritiker und Lobredner und unabhängig von der Geſchmacks⸗ richtung der Zeit rein ſachlich bewertet werden und ſo zur Bildung eines verſtändnisvollen Urteils und zur richtigen Schätzung künſtleriſcher Werte überhaupt beitragen. Die eigentliche Feſtrede hielt dann das Mitglied des Verwaltungs⸗ rates, Prof. Dr. Sauer⸗Freiburg i. Br. Er ſtellte an die Spitze ſeiner Ausführungen die Frage, ob die vor 75 Jahren erfolgte Gründung des germaniſchen Muſeums noch in unſere harte nüchterne Gegenwart hineinpaſſen und befahte dieſe Frage mit ausführlicher Begründung. Das Muſeum ſtelle ein Ehrenmal deutſchen Weſens dar und ſei nichts an⸗ deres als der Ausdruck und das Symbol der Entwicklung der nationalen Idee in Deutſchland. Unterſtützt vom ganzen Volke ſei es geſchaffen, zugleich ein Einigungsſymbol des deut⸗ ſchen Volkes auf kulturellem Boden. Zwar hätten ſich die Aufgabenkreiſe von einem Leiter des Büros zum anderen verſchoben, doch das einheitliche Ziel ſei unverrückt beſtehen geblieben. Inmitten der zahlreichen in Deutſchland neuge⸗ gründeten Muſeen habe das germaniſche Nationalmuſeum ſeine Sonderſtellung nach wie vor bewahren können. Namens der bayeriſchen Staatsregierung begrüßte der Kultusminiſter, Dr. Goldenberger, die Feſtverſammlung, worüber wir bereits früher berichteten. Nach ihm ſprach noch eine große Jilm⸗Nundſchau UI Alhambra. Balzac und Film. Man kann aber nicht ſagen, daß der Roman„Glanz und Eleud der Kurti⸗ ſanen“ verfilmt worden iſt, ſondern, daß dieſer Film nur entſtanden iſt nach Vorwürfen, nach Motiven dieſes Balzac⸗ ſchen Romans. Für den Film ſagt der Titel zuviel. Denn letzten Endes ſteht und fällt doch dieſes Werk mit der Rolle des Bagnoſträflings Collin alias Marquis'Herera. Daß er zur Ausführung ſeiner ſtolzen und verbrecheriſchen Pläne eine Kurtiſane gebraucht, iſt doch nur ein Faktor zweiten Grades. Zudem eine Kurtiſane, die wohl früher durch ihre Schönheit alle Männer in ihre Netze zog, die aber all den Schmutz von ſich warf, als ſie wahre Liebe kennen und fühlen lernte, und deren Seele durch ihr großes Menſchtum geadelt wurde. Wenn man daher behauptet, daß der Film mit der Rolle oder noch beſſer mit der Beſetzung der Rolle des ent⸗ ſprungenen Verbrechers ſteht und fällt, ſo hat das ſeine Rich⸗ tigkeit. Man hat keinen beſſeren Vertreter für die Rolle dieſes düſteren Hochſtaplers und ſkrupelloſen Verbrechers fin⸗ den können, als Paul Wegener. Wenn der Film nicht auf dasNiveau eines Senſationsfilms herabgeſunken iſt, iſt das nur das Verdienſt dieſes überragenden Darſtellers, der mit ſeiner Größe alle Kleinheiten und alle Schatten des durch prunkvolle Szenen ausgeſtatteten Films ausfüllt und über⸗ ſtrahlt. Mit ihm ſind noch zu nennen, gleichſam als ſeine Gegenſpieler, Andrée La Fayette als Eſther und Werner Fuetterer als deren Geliebter. Die Photographie, die Bilder von wundervoller Klarheit zu erzielen wußte, ſoll zum Schluß nicht vergeſſen werden.— Die beiben unübertreff⸗ lichen Dänen Pat und Patachon mit ihrem Zirkus haben zum zweiten Male Einzug in die Alhambra gehalten und ver⸗ ſetzen das Haus in wahre Lachſtürme. Dazu kommt noch das übliche Beiprogramm, das ja auf keinem Spielplane fehlt. Kommunale Chronik Karlsruher Bürgerausſchuß * Karlsruhe, 18. Aug. Zwei Vorlagen beſchäftigten am Dienstag den Bürgerausſchuß. Eine betraf die Neueintei⸗ lung und Verbeſſerung des Netzes für die Karlsruher Stromverſorgung, die andere die Aenderung des Straßenbahntarifs. Die Ur⸗ laubszeit machte ſich bei der Eröffnung der Sitzung ſtark be⸗ merkbar. Am Regierungstiſch fehlten der Oberbürgermeiſter und Bürgermeiſter Schneider. Immerhin waren ſo viel Mit⸗ glieder anweſend, daß das Haus beſchlußfähig war. Obgleich es ſich bei der erſten Vorlage um die Ausgabenſumme von rund 800 000 4 drehte, wurde dieſe ohne ſachliche Einwendun⸗ gen angenommen. Alle Redner gaben ſich der Hoffnung hin, daß durch die vorgeſchlagenen Aenderungen in der Strom⸗ verteilung die in letzter Zeit recht zahlreich aufgetretenen Stromſtörungen auf ein Mindeſtmaß beſchränkt werden. Eine größere Ausſprache knüpfte ſich an den ſtadträtlichen Antrag über die Aenderung des Straßenbahntarifs. Vor allem wurde hier gerügt die Unſtetigkeit in der Linien⸗ führung und im Tarif. Einen weiteren Streitpunkt bildete der ſtadträtliche Antrag auf Erhöhung des Preiſes der Kinder⸗ fahrſcheine von 5 auf 10 Pfennig, der denn auch mit großer Mehrheit abgelehnt wurde, ſodaß der Preis der Kinderfahr⸗ ſcheine bleibt wie bisher; wenigſtens vorläufig. Der Wunſch, die vor kurzem abgeſchafften Hefte für zwei Teilſtrecken wieder einzuführen, fand nicht genügende Unterſtützung, ob⸗ gleich dieſe ſicher ſehr viel beigetragen haben, durch die ſog. Kurzfahrer die Frequenz des Straßenbahnverkehrs zu heben. Noch weniger Sympathie fand ein Antrag auf Wiedereinfüh⸗ rung der Arbeiterwochenkarten. Von verſchiedenen Seiten wurde nicht mit Unrecht darauf hingewieſen, daß auch in anderen Kreiſen der Bürgerſchaft heute wieder Leute berech⸗ tigten Anſpruch auf billige Beförderung auf der Straßenbahn geltend machen könnten, ſodaß im Intereſſe der Gerechtigkeit die gewünſchten Sondervergünſtigungen abgelehnt werden müßten. Schließlich wurde lt.„Bad. Pr.“ die Erhöhung des Preiſes der Scheinhefte mit überwiegender Mehrheit ange⸗ nommen. Kleine Mitteilungen Im nördlichen Teil des Freiburger Stadteils Stü h⸗ lingen ſoll eine weitere katholiſche Kirche erſtellt werden, zu der der Stadtrat das erforderliche Gelände an der Emmendingerſtraße bereitſtellt. Eine Rundfrage wegen des Anſchluſſes an die Haß⸗ locher Waſſerleitung hat folgendes Ergebnis gehabt. Es haben ſich insgeſamt 1423 Haushaltungsvorſtände zum Anſchluß angemeldet. Hiervon ſind 1261 Hausbeſitzer und 102 Mieter. Mit der Zahl der Anmeldungen der Hausbeſitzer iſt die Annahme des Gemeinderates, der mit nur 1000 Hausau⸗ ſchlüſſen gerechnet hatte, weit überſchritten. Die Durchfüh⸗ rung der Waſſerleitung kann damit wohl als geſichert ange⸗ ſehen werden. Dr. Zweigert für den Reichspräſidenten und die Reichsregierung, Oberbürgermeiſter Luppe für die Stadt Nürnberg u. a. m. Sie alle kennzeichneten das Muſeum als eine ſtets von nationalem Sinn und nationaler Liebe ge⸗ tragenen Sammlung des deutſchen Volkstums. Der Reichs⸗ präſident hatte dem Muſeum ein Gemälde eines alten elſäſſiſchen Meiſters aus der Zeit Schongauers zum Geſchenk gemacht. Mit einem von der Stadt Nürnberg im großen Rathausſaal gegebenen Feſteſſen ſchloß die Jubelfeier. AInternationaler Aſtrologen⸗Kongreß. In Magde⸗ burg tagte unter Beteiligung der deutſchen, däniſchen, öſter⸗ reichiſchen und ruſſiſchen Aſtrologen, begrüßt von Vertretern aller Behörden, ein großer Aſtrologen⸗Kongreß, deſſen Haupt⸗ aufgabe die Entſcheidung bringen ſollte über die Frage, ob aſtrologiſche Vorausſagen Wiſſenſchaft oder lediglich Waßhr⸗ ſagerei ſei. Der führende Redner Prof. Bethor(Garmiſch) kam an Hand von Horoſkoptafeln zu folgender wiſſenſchaft⸗ licher Regiſtrierung: Aus der Nativität läßt ſich das Milieu eines Weſens nicht erkennen. In welche Verhältniſſe dieſes Weſen hineinwandelt, kann nur als Wahrſcheinlichkeit errech⸗ net werden. Aſtrologie iſt die Wiſſenſchaft, die beweiſt, daß zwiſchen Weltallsenergien und organiſchen Weſen ein Zu⸗ ſammenhang beſteht. Aſtrologie iſt möglich, aber ſie hat den Charakter als Wahrſagerei verloren und ſollte ſich beſſer Aſtropſychologie nennen. Dr. Naumann(Wurzen) bezeich⸗ net Aſtrologie als Erkenntnis der Geſamtheit des Kosmos einſchließlich Makro⸗ und Mikrokosmos. Er hat das Horoſkop des 1877 geborenen Dichters Heſſe nach der Zeit der Geburts⸗ ſtunde unterſucht und will feſtgeſtellt haben, daß das Wirken dieſes Mannes genau vorausbeſtimmt geweſen ſei und daß er zwiſchen 1927 und 1931 noch neue große Werke vollenden werde. Baronin von Gleichen⸗Rußwurm(Berlin) ver⸗ ſuchte die Berechnung geburtszuläſſiger Zeichen durch die Aſtrologie zu beweiſen.— Dr. O. Keller(Leipzig) erklärte in einem Lichtbildervortrag die Zuſammenhänge zwiſchen Aſtrologie, Graphologie und Phrenologie.— Schriftſteller Baumgart(Kaſſel) verbreitete ſich über die Aſtrologie im Altertum, Frau Roſenberg(Berlin) über Aſtrobiologie. Das Geſamtergebnis des Kongreſſes kann dahin zuſammen⸗ gefaßt werden, daß die Vorausſage für die Geſtaltung des Lebens eines menſchlichen Weſens ſich doch immerhin nur auf die Errechnung einer mehr oder weniger zuverläſſigen Waßhr⸗ ſcheinlichkeit ſtützt. für deren Erfüllung aber auch horoſkopiſch eine Garantie wiſſenſchaftlich nicht gewährleiſtet werden kann. Der nächſte Aſtrologen⸗Kongreß ſoll 1928 in Kaſſel ab⸗ Reihe von Glückwunſchrednern, unter ihnen Staatsſekretär gehalten werden. —— SHöhe ein heftiger Sturm ein, der viele Bäume umriß. Ein 620 Und dann zum Verhandlungstiſch. gende Szene da vorn am Verhandlungstiſch redet eindring⸗ Lere Naunhetmer ettuns(Athenb-Auggibe) Freitag, den 19. Anziſt 177 . Sette. Nr. 80 Aus dem Lande Schwere Unwetterkataſtrophe im Murgtal Gernsbach, 19. Aug. Mit ungeheurer Gewalt brach 2 abend über die Gegend von Au im Murgtal ein ſchweres Unwetter herein. Das Wetter begann mit einem Wolkenbruch, der über das Dorf Au und die nächſte Umgebung niederging. Es regnete etwa 15 Minuten mit einer ſolchen Heftigkeit, daß man glaubte, es käme eine Unwetterkataſtrophe ähnlich wie in Sachſen. In den Häuſern mußte Licht gemacht werden, da Finſternis ſich einſtellte. So⸗ dann ſetzte ein Sturm mit ungeheurer Gewalt ein, der an den Häuſern und Bäumen großen Schaden anrichtete. Die Abflußkanäle konnten die Waſſermengen nicht mehr faſſen, ſodaß Straßen und Wege ſtark überſchwemmt wurden. ie kleinen Bäche der Seitentäler, die ſonſt nur wenig Waſſer führen, wurden zu reißenden Gebirgsflüſ⸗ ſen. Sie führten viel Holz, Steine und Erntevorräte aus den auf den Feldern ſtüehenden Schobern mit ſich. Das Un⸗ wetter dauerte nur eine Viertelſtunde. Nachdem ſich der Sturm gelegt hatte, wich die Dunkelheit und der Himmel nahm aſchgraue Farbe an. Hierauf ſetzte eine erneute Dun⸗ kelheit ein, doch nicht mehr ſo ſtark wie die erſte. Ein ſchauerliches Bild bot das Füllenbachtal, wo größten⸗ teils die Wieſen der Auer Bürger liegen. Hier hauſte eine Windhoſe mit fürchterlicher Gewalt. Rieſenhafte Nuß⸗ bäum, ſchwer mit Früchten behangen, wurden geknickt. Zahl⸗ reiche Heuſchober, in denen reiche Erntevorräte untergebracht waren, wurden abgedeckt und die Vorräte fortgeſchleudert. Ueber 200 Obſtbäume lagen geknickt oder entwurzelt. Die Leute erzählen, daß in dem Augenblick der größten Macht des Sturmes und der Windhoſe ein furchtbares Krachen zu hören war. Der Schaden läßt ſich noch nicht überſehen, wird aber auf einige hunderttauſend Mark geſchätzt. Hätte die Windhoſe das Dorf in dieſem Umfange heimgeſucht, ſo wäre eine nicht zu überſehende Kataſtrophe eingetreten. Von einem umſtürzenden Baum getötet * Baden⸗Baden, 19. Aug. Geſtern ereignete ſich am ſpäten Nachmittag am ſogenannten Eichelblock auf dem Wege zwiſchen Scherr und Rote Lache ein ſchwerer Unfall, dem ein Menſchen⸗ leben zum Opfer fiel. Die Familie Möhr aus Speyer befand ſich auf einem Spaziergang und wurde von einem ſchweren Gewitter überraſcht. Nach kurzer Zeit ſetzte auf der Baum warf das Ehepaar zu Boden. Die Frau war ſofort tot, während der Mann nur leichte Verletzungen erlitt und unter dem Baum hervorkriechen konnte. Eine geheimnisvolle Pferdekrankheit * Schwetzingen, 18. Auguſt. Seit einiger Zeit tritt im hie⸗ ſigen und Mannheimer Bezirk eine Pferdekrankheit auf, die man früher in der Gegend nicht kannte. Nach Anſicht der Tier⸗ ärzte handelt es ſich um eine Gehirn⸗Rückenmark⸗ Entzündung. Anſcheinend ſpielt eine Infektion durch Waſſer oder Futter eine Rolle dabei. Alle Verſuche zur Be⸗ kämpfung der Krankheit haben bisher keine Erfolge gezeitigt. Ein Hauptcharakteriſtikum der Krankheit iſt eine Lähmung des Schlundes und des Darmes, ſodaß die Tiere meiſt elend ver⸗ hungern oder verdurſten müſſen. * d. Seckenheim, 19. Aug. Heute vormittag ereignete ſich an der Ecke Haupt⸗ und Schloßſtraße ein Zuſammenſtoß zwiſchen einem Perſonenautg aus Mannheim und einem Radfahrer, dem 20jährigen Schloſſer Lohnert aus Ilvesheim, der in Seckenheim beſchäftigt iſt und ſich auf dem Heimwege befand. Der Genannte erlitt eine heftig blutende Kopfwunde und wurde bis zum Eintreffen des Arztes in einem Hauſe an der Unfallſtelle untergebracht. Das Rad wurde ſchwer beſchädigt. Das Auto mußte zwecks Protokollierung des Unfalles zur Seckenheimer Polizeiwache fahren. Es kam alsdann zurück und perbrachte den Verletzten, der auch über innere Schmer⸗ zen klagte, in das ſtädtiſche Krankenhaus Mannheim. Die Schuldfrage iſt noch nicht geklärt. ch. Bad Rappenau, 18. Aug. Der hieſige Verkehrsverein und der Odenwaldklub hielten am letzten Sonntag einen wohlgelungenen„Rappenauer Tag“ ab. Nahezu 600 Kinder nahmen an dem Feſte teil. Der Feſtzug, der ver⸗ ſchiedene Gruppenbilder aus der Landwirtſchaft und dem Ge⸗ werbe aufwies, fand reiche Zuſtimmung. Auf dem Feſtplatz hielt Dr. Münz⸗Rappenau die Feſtrede. Das Kinderfeſt geſtaltete ſich zu einem wahren Freudenfeſt. Abends fand ein Lampionszug auf den Feſtplatz ſtatt, wo ein großes Feuer⸗ werk abgebrannt wurde. Eine bengaliſch beleuchtete Gruppe, und eine Pyramide des Arbeiterturnvereins bildeten den Schluß. Der hieſige Muſikverein hatte ſich gerne in den Dienſt der guten Sache geſtellt.— Mit der Herſtellung der Gehwege, deren Zuſtand jeder Beſchreibung ſpottet, iſt be⸗ gonnen worden. Nach der Fertigſtellung ſollen die Straßen Aus der Pfalz Ergebuis des Preisausſchreibens für einen Aufſatz itber Bad Dürkheim * Bad Dürkheim, 18. Aug. Bekanntlich hat die Stadt Bad Dürkheim vor einiger Zeit ein Preisausſchreiben er⸗ laſſen. Es handelt ſich dabei um einen knappen, werbenden Aufſatz, der die Schönheiten und Vorzüge Bad Dükheims als Bad, Kurort und Touriſtenziel gewinnend herausheben ſollte. Die eingehende Beurteilung hat ergeben, daß das Preisgericht einſtimmig der Auffaſſung war, daß keine der eingelaufenen Arbeiten die Eigenart Bad Dürkheims als Bad, Weinort und Ausflugsziel reſtlos erfaßt habe, und daß d auch die Form der Darſtellung nicht voll befriedigte. Das Preisgericht hat daher davon Abſtand genommen, die vor⸗ geſehenen Preiſe zur Verteilung zu bringen; es hat dahin erkannt, daß die zur Verfügung ſtehende Summe für die Preiſe nur als Troſtpreiſe für die beſten Arbeiten aus⸗ gegeben werden. Den erſten Troſtpreis erhielt S. Mattig⸗ Willkomm, Leipzig, den zweiten Tina Swardt, 3 Bielefeld, den dritten Frau Oberſtudiendir. Schäfer, Pirma⸗ ſens mit je 50 Mark, den vierten Hans Gäfgen, Wiesbaden mit 25 Mark. Es iſt bedauerlich, daß ſich die bekannten pfäl⸗ ziſchen Schriftſteller an dem Preisausſchreiben nicht betei⸗ ligten. * * Maudach, 18. Aug. Geſtern mittag wurde ein regelrecht angelegter Brandherd in der Scheune des Landes⸗ produktenhändlers Veit Faſſot entdeckt, der aber noch erſtickt werden konnte. Nur dem Zufall iſt es zu verdanken, daß nicht auch dieſe Scheuer, die nur ein Haus von dem geſtrigen Brand entfernt iſt, in Flammen aufging. Das ganze Dorf iſt in Aufregung. Es wurde durch die Ortsſchelle bekannt gemacht, daß für die Namhaftung des Brandſtifters 250 Mark ausgeſetzt ſind. * Haßloch, 17. Aug. In einer am Dienstag abend ſtatt⸗ gefundenen Verſammlung des Gewerbevereins Haß⸗ loch wurde endgültig beſchloſſen, eine Gewerbeaus ſtel⸗ bung zu veranſtalten. Die Dauer der Ausſtellung ſoll ſich auf acht Tage erſtrecken und in der Zeit vom 25. September bis 2. Oktober abgehalten werden. * Speyer, 17. Aug. Ein verheirateter 47 Jahre alter Voll⸗ ſtreckungsbeamter hat im letzten Monat Amtsunte rſchla⸗ gungen in Höhe von 800 Mark begangen. Nach ſeiner Feſt⸗ nahme und Vernehmung wurde er, wie verlautet, vorläufig wieder auf freien Fuß geſetzt. * Bellheim, 18. Aug. Zu der Meldung, wonach der als gefallen erklärte Kriegsteilnehmer Ehnes wieder in den hieſigen Ort zurückgekehrt ſei, teilt das Bürgermeiſteramt mit, daß es ſich nicht um Ehnes, ſondern um einen Vetter der Frau Ehnes, der ſich ſchon ſeit langer Zeit in der Heil⸗ und Pflegeanſtalt Frankenthal befindet und jetzt beurlaubt war, handelt. Der in Frage kommende Ehnes iſt von Bell⸗ heimern ſelbſt beerdigt worden. Gimmeldingen, 17. Aug. Erſt heute wird bekaunt, daß in der Flaſchenweinkellerei Eberhardt⸗Reiß in der Nacht zum Sonntag zwei Weinkiſten mit etwa 100 Flaſchen feinſter Spitzenweine entwendet wurden. * Hochſpeyer, 18. Aug. Im Laumersheimer Wald wurden beim Forſthaus Erlenbach, Abteilung Kaſpenthalerhang, die Ueberreſteeines menſchlichen Körpers gefunden. In der Nähe des Skeletts lag ein Portemonnaie mit 5,11% Vorkriegsgeld, eine Uhr und unter Humus verſteckt die Schuhe mit den Beinen der Leiche. Wie feſtſteht, handelt es ſich um den im Jahre 1871 zu Frankenthal geborenen Tag⸗ löhner Andreas Ruprecht, der ſich im Jahre 1905 von zu Hauſe entfernt hat und nicht mehr zurückgekehrt iſt. Wahr⸗ ſcheinlich hat er ſich in der damaligen jungen Kultur erhängt, da er auch bei ſeinem Entfernen Selbſtmordabſichten äußerte. Die gefundenen Gegenſtände wurden von den Verwandten als Eigentum des Vermißten bezeichnet. Von Obermedizinal⸗ rat Frantz wurde ferner ein Bruch des linken Schienbeins feſtgeſtellt, was ſich auch bewahrheitet, da Ruprecht tatſächlich im Jahre 1905, ſeitdem er vermißt wird, das linke Bein gebrochen hatte. * Hagenbach, 17. Auguſt. Die 15 Jahre alte Tochter des Bahnbeamten Eduard Böringer von hier trank kurz nach dem Genuſſe von Steinobſt eine kleine Menge Bier. Sofort ſtellten ſich ſchwere Leibſchmerzen ein, ſodaß der Arzt die Ueberführung ins Karlsruher Krankenhaus anordnete. We⸗ nige Stunden nach ihrer Einlieferung ſtarb das Mädchen unter den furchtbarſten Schmerzen. Dieſer neue Fall möge vielen Leichtſinnigen als Warnung dienen. :: Eberuburg. 18. Auguſt. Wie das hieſige Bürgermeiſter⸗ amt mitteilt, trifft die auch von uns berichtete Reblaus⸗ verſeuchung der ganzen Gemarkung Altenbamberg nicht zu. Tatſache ſei, daß außer dem urſprünglichen Herd an nur im Kehrenberg und ſeinen Seitenhängen gefunden wor⸗ Im Schatten der Wolkenkratzer Ein Roman aus dem modernen Newyork Von Erich Frieſen (Nachdruck verboten.) Ein unartikulierter Aufſchrei läßt den Herrn Staatsan⸗ walt jäh abbrechen. Von der Wand löſt ſich eine kleine Gnomengeſtalt. Und ſpringt mit ein paar Sätzen nach dem Richtertiſch hin wie ein Affe. Zwei Gerichtsdiener ihm nach. Er aber wehrt ſich wütend. Und haut wie beſeſſen um ſich. „Laßt mich! Laßt mich!!“ Jetzt hat er ſich losgeriſſen. Reckt ſeine verkrüppelte Ge⸗ ſtalt hoch. Und ſchreit laut und gellend durch den Saal: „Ich war's, der den Juſſuff Zigad ermordetetl Ich!! Niemand anders!!!“ Verblüffung. Schreien. Tram⸗ Grenzenloſer Tumult. eln. 5 Kaum, daß die Glocke des Vorſitzenden die Ruhe wieder erzuſtellen vermag. —— hatte ſich von der Anklagebauk erhoben. Hetty, die im erſten Augenblick glaubte, ihren Ohren nicht trauen zu dürfen, tritt ein paar Schritte vor. Mit erhobenen Hän⸗ den, als müſſe ſie den armen Jungen ſchützen vor dem, was nun in folgerichtiger Notwendigkeit kommt. 125 Selbſt der Vorſitzende blickt mit einer Art mitleidiger Berwunderung auf die verkrüppelte, magere Geſtalt vor ihm, die gusſteht, als müſſe der leiſeſte Windhauch ſie umblaſen. Bobbys Augen wandern von einem der in ſchwarze, wal⸗ lende Amtsroben gekleideten Gerichtsherren zum andern. Und bleiben dort an der Mordwaffe hängen. Mit einem triumpnierenden Funkeln in den Augen ſtürzt er daxauf zu. Und reißt den Dolch an ſich. aha! Das iſt es! Das blitzende, ſpitze Ding!“ 5 di'er macht eine Bewegung, als ſtoße er jemand in die ruſt. Der Tumult von vorhin hat ſich gelegt. Man ſtarrt und ſtarrt— und lauſcht und lauſcht—— Die in ihrer elementaren Urſprünglichkeit überwälti⸗ licher als hundert Zeugenausſagen. Auch der Vorſitzende ſchweigt eine Weile, gepackt und er⸗ ſchüttert. mehr anſehen konnte. „Ein Idiot.“ „Ich meine, wie heißeſt du? Wie iſt dein Name?“ BBobby Higgins. 8 Der Vorſitzende ſtutzt und fragt weiter: „Ein Sohn des Miſter Uriel Higgins? Und Schwager des Ermordeten?“ 10 Junge nickt nur und ſchiebt den dicken Kopf ſtör⸗ riſch vor. „Warum haſt du dich nicht früher gemeldet?“ „Ich wollte nicht. Nein. Aber als ich hörte, daß— daß — er es geweſen ſein ſoll— mein guter Miſter Black⸗ burgh—“ unbekümmert um den Ort, wo er ſich befindet, reunt er hin zur Anklagebank und berührt, wie er früher ſo gern tat, Normans Stirn mit ſeinen Lippen—„und meine ſchöne liebe Miß Hetty—“ er ſtürzt auf ſie zu und ſchlingt die Arme um ihren Hals—„da mußte ich her. Ich— konnte nicht anders!“ Im Zuſchauerraum atemloſe Stille. Alles im Banne der nervenaufpeitſchenden Dramatik der Situation. Selbſt die Richter, die an dramatiſche Szenen jeder Art, wie unechte, gewöhnt ſind, fahren ſich verſtohlen über die ugen.* Und der Vorſitzende beginnt ein kurzes Verhör: „Wie kam dir der furchtbare Gedanke, Juſſuf Zit ad zu ermorden?“ „Er quälte meine Schweſter. Er war ein Tier!“ „Mäßige dich in deinen Ausdrücken, Bobby Higgins! Der Mann iſt tot!“ Bobby wirft den Kopf hintenüber, wie ein ſtörriſcher Gaul. „Nir egal! Ich will reden! und muß reden! Der enſch war ein Tier! Eine Beſtiel! Er quälte die Schwe⸗ ſter, wo er nur konnte. Er hätte ſie gepeitſcht, wie er den Hund peitſchte. Genau ſo. Er hat den armen Lord ſo lange gepeitſcht— und getreten— bis meine Schweſter es nicht Und den Hund weggab. Da ging die Wut auf ſie über. Er hob die Peitſche gegen ſie. Ich ſprang ihm an die Gurgel— würgte ihn. Schon damals wollte ich ihn töten. Mein Bruder riß mich weg. Er kam noch einmal Ios von meinen Fäuſten. Aber ich ſchwor mir, meine Schweſter von dem Ungeheuer zu befreien. So oder ſol“ Erſchöpft lehnt Bobby ſich an die Zeugenbank. Zwei — 5 Tränen rollen ihm die Backen herunter. Seine Bruſt eucht. Auf einen Wink des Vorſitzenden wird ihm raſch ein be⸗ Dann fragt er: „Wer biſt du, mein Junge?“ aquemer Stuhl hingeſchoben. Bobby ſinkt darauf nieder. Sein der Hochſtädter und Altenbamberger Grenze die Laus bis jetzt O Gerichtszeitung In den Händen von Erpreſſerinnen Mehr als ein Jahrzehnt wurde ein Kommerzienrat aus einer ſüddeutſchen Großſtadt, ein ſehr bekannter Beſitzer großer Werke und Dr. ing. h.., von zwei Schweſtern unter ſchwerem ſeeliſchen Druck gehalten, bis der jetzt 7ajährige— infolge jahrelanger Erpreſſungen krank an Gemüt und Nerven— es ſchließlich vorzog, Anzeige zu erſtatten und der Oeffentlichkeit damit ſein Privatleben preiszugeben. Dieſer Fall, der nach den Worten des Staatsanwalts in ſolch grotes⸗ ker Weiſe bisher nur ſelten ein Gericht beſchäftigte, hat vor em Schöffengericht Berlin⸗Schöneberg ſein Nachſpiel gefunden. Merkwürdig war ſchon der Ausgangspunkt des ganzen Erpreſſungsfeldzuges, der einen wahren Roman aus dem Leben darſtellt und bis in das Jahr 1901 zurückreicht. Im Frühjahr d. Is. bekam der glücklich verheiratete Kommerzien⸗ rat, Vater zweier Kinder, eines Tages von einem Fräulein Frieda Engel überraſchend die briefliche und dann tele⸗ phoniſche Miteilung, daß ſie ihn ſchon lange als Vater ihres Kindes ſuche. Der Kommerzienrat verwahrte ſich ganz ent⸗ ſchieden gegen dieſe Ehre, denn er kannte das Mädchen gar nicht. Um nun der Frieda Engel durch Augenſchein Gelegen⸗ heit zu geben, ſich von ihrem Irtum zu überzeugen, verab⸗ redete S. ſchließlich mit ihr ein Zuſammentreffen 9 Berliner Wohnung. Der Irrtum wurde dann auch ſofort aufgeklärt, doch ließ ſich der damals 48jährige Kommerzienrat dazu verleiten, bei ſeinen wiederholten geſchäftlichen Beſuchen in Berlin mit Frieda Engel in Beziehungen zu treten. Als dann der Kommerzienrat eines Tages erklärte, daß die Be⸗ ziehungen ein Ende haben müßten, ſträubte ſich Frieda Engel auf das Entſchiedenſte dagegen, obgleich ſie ſich unterdeſſen ver⸗ ſuchte ſie von dem Kommerzienrat Geld zu erlangen, bis die⸗ ſer, nach Hergabe großer Summen, ſich nicht anders zu helfen wußte, als Anzeige zu erſtatten. Als nun die ehemalige Frieda Engel Befehl bekam, die ihr zudiktierten 9 Monate Gefängnis zu verbüßen, nahm ſie den Revolver ihres Mannes und erſchoß ſich. Durch dieſes traurige vorkommnis kam der Kommerzienrat mit einer Guſti Bollenbach in Verbindung, die Frieda Engel gekannt hatte. Sie war in den Beſitz von kompromit⸗ tierenden Briefen des Kommerzienrats an die Engel gekommen und benutzte nun dieſe dazu, ihrerſeits an den reichen Mann heranzutreten und enge Beziehungen zu ihm anzuknüpfen. Jetzt ſetzten auch hier große Erpreſſun⸗ gen unter dem Vorwande ein, der Kommerzienrat habe ihr die Ehe verſprochen und ſich verpflichtet, ihr im anderen Falle 150 000% zu zahlen. In Briefen und Poſtkarten, und wenn dieſe nicht mehr wirkten, bei perſönlichen Beſuchen am Wohn⸗ ſitz des Kommerzienrats, wurde dem Bedrängten gedroht, ihn geſellſchaftlich und wirtſchaftlich durch Bekanntgabe der Ange⸗ legenheit bloßzuſtellen. Der Kommerzienrat gab aus Angſt vor der Oeffentlichkeit Zehntauſende und ſchloß Vergleiche mit ſeiner Bedrängerin, aber die Erpreſſungen hörten nicht auf. Bollenbach, die allein als Angeklagte vor Gericht ſtand, da Guſti B.— die inzwiſchen auf ihren Verlobten, einen jetzigen Polizeimafor, ein Salzſäureattentat verübt hat— für geiſteskrank und verhandlungsunfähig erklärt worden iſt. Auch ſie ſoll den Kommerzienrat aufgefordert haben, zu ihr in Beziehungen zu treten. Er will dieſer Einladung in der Hoff⸗ nung nachgekommen ſein, dadurch kompromittierende Briefe herauszubekommen. Jahrelang hörte er dann nichts mehr von ihr, bis ſie im Jahre 1925 6000 unter verſteckten Drohungen von ihm verlangte, aber nicht erhielt. Der Staats⸗ anwalt beantragte 9 Monate Gefängnis und 3 Jahre Ehrver⸗ luſt. Auch das Gericht war der Meinung, daß die Erpreſſerin⸗ nen das Leben des Kommerzienrats vollkommen ruinie hätten, beließ es aber bei der Angeklagten wegen der letzten Erpreſſung bei 3z Monaten Gefängnis, da die eigentliche Verbrecherin die Schweſter geweſen ſei. * * Verurteilung einer Hoteldiebin. Die bereits erheblich vorbeſtrafte 33 Jahre alte Stickerin Agathe Gong aus Do⸗ naueſchingen hat kurz nach ihrer Entlaſſung aus dem Zucht⸗ haus Bruchſal in Baden⸗Baden eine Reihe ſchwerer Hotel⸗ diebſtähle ausgeführt, bei denen ihr in den Zimmern von Hotelangeſtellten Wäſcheſtücke, Uhren und Geldbeträge von nicht unbeträchtlichem Geſamtwerte in die Hände fielen⸗ Wegen erſchwerten Rückfalldiebſtahls erhielt ſie vom Schöf⸗ fengericht Karlsruhe 2 Jahre Zuchthaus, 5 Jahre Ehrverluſt und Polizeiaufſicht. § Beſtrafte Einbrecher. Das Schöffengericht Lan⸗ dau verurteilte in ſeiner geſtrigen Sitzung den 36 Jahre alten Tüncher Joh. Morkert, den 17 Jahre alten Tagner tto Dreyer und den 16 Jahre alten Tagner Franz Hinſky, alle aus Landau, wegen eines Vergehens des verbeſſert werden. den iſt. ſchweren Diebſtahls zu Gefängnisſtrafen von—12 Monaten ——....—.—..—..—..—.—.—————... ee.— Bobby grinſt. Der Vorſitzende läßt ihm ein paar Sekunden Zeit. Dann fragt er— und in ſeiner Stimme zittert etwas von dem großen Mitleiden nach, das alle Menſchen zu Brüdern macht⸗ kamſt du zu der Mordwaffe, Bobby? Erzähle un as!“ Der Junge ſchlägt die Augen auf. rätſelhaften, tränenſchweren Augen, deren anklagender Bl. jedem in die Seele ſchnitt, der ihn je geſehen. Und ſagt leiſe, ſtockend: „Ich war wieder mal bei Miſter Blackburgh— wie ſchon barer Blick fliegt zu Norman hinüber, der aufs 950 60 rgrif⸗ fen, unbeweglich daſteht—„da ſah ich das blitzende ſpitze Ding auf dem Schreibtiſch liegen. Miſter Blackburgh ging mal raus aus dem Zimmer. Da ließ es mich nicht mehr das blitzende Dings. Ich mußte es haben. Ich ſteckte es ein. Sehen Sie, ſo!“ taſche. ſt* 75 s— 5 darüber nach, daß du einen Dieb⸗ ahl begingſt, 2“ „Nein. Ich wollte es haben. Und nahm es. Ich bin iu ein Idiot!“* „Nahmſt du es zu dem Zweck, deinen Schwager zu töten i6 „Nein. Ich wollte es nur haben. Weil es ſo ſchön ſp war. Und ſo blitzte. Ich trug es immer in der Hoſentaſch⸗ bei mir. Zu meinem Vergnügen. Dann aber— als ſie meine Schweſter peitſchen wollte— und immer weiter qua — da faßte ich einmal in die Taſche nach dem ſpitzen Din 1 Und dachte dabei: Heute geſchieht's! Heute gehſt du nach! Heute kommt er nicht lebendig wieder nach Hauſe, Nein!. Als es dunkel war, nahm er ſein rotes Auto 25 ratterte weg. Ich hinten dran. Zum Hafen hinunter.. eine Kneipe. Er hinein. Ich an der Kellertür niedergeho 5 Gehorcht und geſpäht. Drinnen geraucht und getrunken 32 gewürfelt. Draußen das rote Auto.. Er dann wieben raus. Wackelte hin und her. Ins Auto. Ich wieder hin 0 dran. Weg ging's. Wohin, wußte ich nicht. War mir 7 egal. Nur ihm nach! Ihm nach! Denn heute mußte es g ſchehen! Das Auto hielt. Wo, weiß ich nicht. Er aus es Auto. In einen Garten. Ich ihm nach. Im Garten war dunkel. Ich das Dings da raus—“ er reißt den Damze zenerdolch aus der Taſche und ſpielt in ſeiner Erregung ganze Szene vor, haßerfüllt, triumphierend, mit fana 4 glühenden Augen—„auf ihn zu— losgeſtochen— pardautz 75 er fiel hin wie ein Klotz. Ich weg, heidi! Kein Menſch hat mich geſehen— hahaha!“ ganzer Körper ſchüttelt ſich wie im Krampf. (Fortſetzung folgt.) in ihrer heiratet hatte. Beleidigende Briefe kamen, und immer wieder U Dieſe übergroßen oft— er war immer ſo gut zu mir— ein faſt hündiſch dank⸗ An dieſem Treiben beteiligte ſich ſchließlich auch die Schweſter der Guſti Bollenbach, die Sekretärin Emilie — — Er packt den Dolch und ſchiebt ihn raſch in ſeine Hoſen? ö 5 — 1 S=SSSeo ſe ne + 34 FJAAn 8 + d KaAT AA Krn e AASANAAARNA8. N Nn 5 Woaneeeeeee rieeneeel —— Export⸗Kreditverſicherung in England Ihre neuen Grundlagen (Von unſerem ſtändigen Londoner Mitarbeiter.) 13 Die Exportförderung durch den Staat iſt in England ſeit üngerer Zeit weit großzügiger organiſiert als in en meiſten andern Ländern. Sowohl die ſehr ins Einzelne albende Handelsvermittlung durch die überſeeiſchen Konſulate 000 auch ein weitverzweigter amtlicher Informationsdienſt Uerden von einer beſonderen Regierungsſtelle, dem Amt für keberſeehandelt in London geleitet und kontrolliert. Darüber ians hat nun das Amt, das dem Board of Trade unterſteht, rbe Grundlagen einer Exportkreditverſiche⸗ dan g ausgearbeitet, die, wenn ſie durchgeführt ſein wird, 1 engliſchen Export einen beträchtlichen Vor⸗ 9 rung im internationalen Konkurrenzkampf zeben wird. Die Gründe, die eine ſtaatliche Exportverſiche⸗ dantg wünſchenswert machen, ſind aus den entſprechenden Ver⸗ udlungen in Deutſchland bekannt.(Uebrigens ſind tatſäch⸗ 150 viele Einzelheiten des engliſchen Syſtems aus den deut⸗ chen Plänen übernommen worden.) 3 Der Exporthandel hat kein anderes Mittel gegen ſäumige ahler in den überſeeiſchen Ländern vorzugehen, als die Ein⸗ Eſdung bei den Gerichten der betreffenden Länder. Solche inklagungen beanſpruchen viel Zeit, womit auch noch ent⸗ Prechende Zinsverluſte verbunden ſind. Ferner beſteht die laßwierigkeit ſich vor fremden Gerichten wirkſam vertreten zu 85 Darüber hinaus aber kommen bekanntlich viele Ge⸗ dunttte wegen des damit verbundenen Riſikos überhaupt nicht Peude, Die Riſtkoverſicherung, die das Amt für Uiſ erſeehandel gemeinſam mit den Spitzenverbänden des eng⸗ en Exporthandels jetzt in Vorſchlag bringt, iſt etwa folgen⸗ die maßen gedacht: Der Exporteur läßt ſich den Gegenwert für ausgeführten Waren von der neuen Verſicherung in einem üme den Umſtänden wechſelnden Teilbetrage und zu be⸗ wird ten Terminen garantieren. Das neu zu ſchaffende Amt zauf der Grundlage des beſtehenden Apparats ein Syſtem de 3 atenſiv. ausgeführten Erhebungen über die Bonität fäktensländiſchen Käufers einrichten. In Streit⸗ en ühernimmt das Amt geſtützt auf alle exterri⸗ · 2 Frialen Machtmittel des engliſchen States, FZung vo Höhe d die Eintrei⸗ n Za hlungen. Der Exporteur iſt alſo in der ſiche es verſicherten Betrages ſeiner Außenſtände abſolut ſicher! m eallgemeinen ſoll der Prozentſatz des ver⸗ 11 Betrages 75 v. H. vom Geſamtwert der ausge⸗ den Ware nicht überſteigen. Die Prozentſätze ſollen je nach Auged das Amt eingeholten Auskünften geſtaffelt werden. w A us Handelskreiſen ſind vor allem zwei Ein⸗ Ir 72 8 gegen dieſe Verſicherung erhoben worden: Der In e Einwand iſt, daß durch das Fehlen an Riſikboein Hebe eſunder Handel mit ungewiſſen Abnehmern in erſicheeländern hochgezogen werde. Die Verwaltung der dauenberung will ſich daher, um dieſem Uebel zu begegnen, — 93 das Recht vorbehalten, Garantien zu verweigern. Amt für Ueberſeehandel glaubt in der Lage zu ſein, ein weſendeeichnet informiertes Auskunfts⸗ ne cnüberdie ganze Welt ausbreiten zu können, daß liche gewiſſenloſe Spekulation auf die Zahlungen der öffent⸗ wand Hand praktiſch ausgeſchloſſen wird. Der zweite Ein⸗ zei iſt, daß die K oſten der für den Exporteur ſicher aus⸗ 1 chneten Verſicherung letzten Endes der Steuerzahler Koſtene n müſſe. Hierauf entgegnet der Entwurf, daß die werder durch die Exporteure ſelber aufgebracht ſicherter würden. Es wird von der Geſamtſumme jedes ver⸗ eogran Betrages ein beſtimmter Prozentſatz, der je nach der importichſchen Lage und den wirtſchaftlichen Verhältniſſen des munerenden Landes wechſelt, einbehalten. Nach den Be⸗ für 5 ngen des Entwurfs genügt dieſer Prozentſatz, der etwa —.— fernen Oſten bis zu 115 v. H. des Rechnungsbetrages ekenten ſoll, völlig, um die Ausgaben der Verſicherung zu ge Der Entwurf enthält zwei wichtige Einſchränkun⸗ mit de er Hander mit Rußland ſoll völlig, der Hander von—3— fernen Oſten bis zu einem gewiſſen Grade kegen Verſicherung ausgeſchloſſen bleiben. Die Gründe Land N der Hand: England iſt nicht in der Lage, in einem Flewei⸗ dem es wie in Ru ßland über keine diplomatiſchen, uskünfte denn konſulariſchen Vertreter verfügt, genügende bringenf eüber die Krebitwürdigkeit eines Käufers beizu⸗ mit dief Und da ſchließlich die ganze Exportkreditverſicherung ſen Auskünften ſteht und fällt, ſo muß der Handel mit Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Rußland vorläufig mit dem privaten Riſiko des Exporteurs weiter belaſtet bleiben. Aehnlich liegt es in Chin a. Die politiſchen Wirren machen einen geregelten Handelsverkehr zur Zeit unmöglich. Die Schnelligkeit mit der der chineſiſche Importeur ſein Geſchäft aufgeben und unter Herterlaſſung uneingelöſter Wechſel ins Innere des Landes wandern kann, iſt unbegrenzt. Und je weiter die Handelsplätze von der Küſte entfernt ſind, deſto lockerer wird das Netz der konſulari⸗ ſchen Vertreter Englands. Aber was, von dieſen beiden Aus⸗ nahmen abgeſehen, bleibt, iſt viel. Die Exportverſicherung wird dem engliſchen Kaufmann eine mit andern Nationen ver⸗ glichen unvergleéichlich viel größere Sicherhein beim Kampf um die Abſatzmärktegeben. * Die Exportkredite der Golddiskontbank.— Die Koſten des Großbank⸗Indoſſos. Die Erleichterung des Exports durch die Aus⸗ fuhrßredite der Golddiskontbank hat ſich, wie aus Exporteurkreiſen mitgeteilt wird, in Wirklichkeit keineswegs in dem erhofften Maße auswirken können. Der Grund hierfür wird vor allem in der Be⸗ ſtimmung der Golddiskontbank erblickt, daß die von ihr zu bevor⸗ ſchuſſenden Tratten neben den Unterſchriften des Ausſtellers und des Bezogenen noch das Indoſſo einer deutſchen Großbank tragen müſſen. Dieſes Indoſſo koſtet mindeſtens 2 v.., oft aber auch mehr, je nach dem Urteil, das die betreffende Bank über die Bonität des Aus⸗ ſtellers hat. Auf dieſe Weiſe ergeben ſich Diskontierungsſpeſen, die gegenüber den gewöhnlichen Speſen ohne Inanſpruchnahme der Gold⸗ diskontbank keine oder faſt keine Vorteile bieten.— Hierzu erfährt das B. T. von der Golddiskontbank elbſt, daß ein Verzicht auf das Großbankindoſſo mit Rückſicht auf die vom Ausland geſtellten Forde⸗ rungen unmöglich iſt. Im übrigen iſt es der Golddiskontbank ge⸗ lungen, eine mehrfache Herabſetzung der Indoſſoſpeſen von den Großbanken zu erreichen, ſo daß der gegenwärtg geltende Satz als durchaus tragbar angeſehen wird. * Deutſche Bank in Berlin. Direktor Karl Michalowsky ſcheidet am 1. Sept. aus dem Vorſtand des Inſtituts aus. Micha⸗ lowsky war urſprünglich in der Kommunalverwaltung tätig und ſeit 1900 bei der Deutſchen Bank, ſeit dem Jahre 1908 als Vor⸗ ſtandsmitglied. * Die Kreditverſorgung der Deutſch⸗Oeſterreichiſchen Girozentrale. Wie verlautet, wird die Beteiligung der Preußiſchen Zentralgenoſſen⸗ ſchaftskaſſe an der Girozentrale der öſterreichſchen Genoſſenſchaften in Wien ſich vorläufig lediglich auf die Zeichnung zum Aktienkapital beſchränken. Eine Kreditgewährung von der Preußenkaſſe an die Deutſch⸗Oeſterreichiſche Girozentrale kommt vorerſt nicht in Frage. Die Wiener Girozentrale wird ſich ihre Rediskonte bei den öſter⸗ reichiſchen Stellen verſchaffen. * Gebr. Stollwerck.⸗G. in Köln. Wie gemeldet wird, bewegt ſich das finanzielle Ergebnis des am 30. Juni abgelaufenen Ge⸗ ſchäftsjahres der Gebr. Stollwerck.⸗G., Köln, ziemlich im Rahmen des vorfährigen. Ueber die vorausſichtliche Dividende läßt ſich zur⸗ zeit noch nichts Beſtimmtes ſagen, da die Abſchlußarbeiten noch im Gange ſind. Ein beſtimmter Termin für die entſcheidende Bilanz⸗ ſitzung iſt noch nicht in Ausſicht genommen. Nicht in Rechnung geſtellte Frachtkoſten ſind bei der Amſatzſteuer nicht abzugsfähig Nach 8 8 Abſatz 5 des Umſatzſteuergeſetzes ſind Beträge, die vom Leiſtungsverpflichteten für die Beförderung und Verſicherung der Gegenſtände, auf die ſich die Verpflichtung bezieht, in Rechnung ge⸗ ſtellt werden, nur inſoweit nicht als Teil des Entgelts anzuſehen, als durch ſie die Auslagen des Leiſtungsverpflichteten für die Beförde⸗ rung und Verſicherung gedeckt werden. In Anlehnung an dieſe Vorſchrift war einer ſteuerpflichtigen Firma vom Berufungsgericht die Steuerbefreiung in den Fällen verſagt worden, in denen ein die Verſendungskoſten mitumfaſſender Geſamtpreis vereinbart und we⸗ der bei den Kaufverhandlungen noch bei der Rechnungserteilung eine Zerlegung des Geſamtpreiſes in Warenpreis und Verſendungs⸗ koſten erfolgt. war. Die hiergegen eingelegte Rechtsbeſchwerde konnte keinen Erfolg haben. Wie der Reichsfinanzhof in einem neueren Urteil vom 17. Juni 1927— VA 244/½7— ausge⸗ führt hat, wäre in dem vorliegenden Falle dem für die Steuerbe⸗ freiung notwendigen Erfordernis der Inrechnungsſtellung genügt worden, wenn der Bezieher erkennen kann, welche aufgewendeten Auslagen der Lieferer von ihm zugleich mit dem Entgelt für die Ware verlangt. Bei der Vereinbarung eines die Verſendungskoſten umfaſſenden Geſamtpreiſes iſt die Steuerbefreiung nur gegeben, wenn der Geſamtpreis in die Berechnungskoſten, beſtehend aus dem Nettopreis und den Verſendungskoſten, in einer dem Empfänger er⸗ kennbaren Weiſe zerlegt wurde. In erſter Linie müſſen die dem Bezieher erteilten Rechnungen eine Ausſcheidung der Verſendungs⸗ koſten enthalten. Es genügt nicht, daß ſich die Abnehmer aus dem Frachtbrief Kenntnis von der Höhe der Verſendungskoſten ver⸗ ſchaffen können, weil ſie daraus nicht entnehmen können, mit wel⸗ chem Betrage der Lieferer die Frachtkoſten in den Geſamtwarenpreis einkalkuliert, d. h. in Rechnung geſtellt hat. Der Lieferer darf an den Verſendungskoſten keinen Gewinn haben, wenn er nicht die Vergünſtigung des 8 8 Abſ. 5 verlieren will. Im Zuſammenhang mit dieſem Urteil weiſen wir noch auf ein wichtiges Urteil des Reichsfinanzhofes vom 2. Juli 1926 hin. —— In dieſem Urteil iſt ausgeführt, daß maßgebend für die Auslegung der Befreiungsvorſchrift ihr Zweck und ihre wirtſchaftliche Bedeu⸗ tung iſt. Danach ſollte im weſentlichen eine Doppelbelaſtung des Transports durch Umſatz⸗ und Beförderungsſteuer vermieden werden. * Die Verbeſſerung der Zweimonatsbilanzen. Die zum Zweck der Verbeſſerung und Ausgeſtaltung der Zweimonatsbilanzen der deutſchen Kreditbanken in den nächſten Wochen zuſammentretende Kommiſſion wird vorausſichtlich aus—3 Vertretern der Reichsbank und—6 Vertretern der Banken beſtehen. Die Berliner Großbanken werden ſich im Vereinbarungswege in den nächſten Wochen über die Auswahl der hierfür in Frage kommenden Herren ſchlüſſig werden und dieſe dann der Reichsbank vorſtellen. Die Kommiſſion wird zunächſt in die Beratung der Vorfragen eintreten, welche Möglich⸗ keiten, namentlich in techniſcher Hinſicht, überhaupt zur ſtärkeren Un⸗ terteilung der einzelnen Rubriken und Verbeſſerung der Geſamt⸗ bilanzen beſtehen. Die in der Oeffentlichkeit diskutierten und ge⸗ gebenen Anregungen ſtellen zwar Wünſche der Oeffentlichkeit dar, doch muß ſich erſt herausſtellen, in welchem Umfange die Banken zur Verwirklichung dieſer Anregungen geneigt und in der Lage ſind. Das gleiche gilt von der aufgegriffenen Frage der Wochenſämmel⸗ bilanzen der Großbanken nach engliſchem Muſter; die deutſchen Ban⸗ ken ſind zurzeit für die Herausgabe derartiger Wochenbilanzen noch nicht eingerichtet. E—— Dörſenberichte vom 19. Auguſt 1927 Frankfurt luſtlos Nachdem an der geſtrigen Abendbörſe zum Schluß ein erneuter Kurseinbruch erfolgte, blieb heute die Stimmung äußerſt luſtlos und zurückhaltend. Zwar wurden keine Leerverkäufe größeren Aus⸗ maßes mehr vorgenommen, doch ſcheinen noch nicht alle Hauſſe⸗ engagements abgebaut zu ſein. Andererſeits zeigt ſich keine Neigung zu Neuengagements und bei wenerem Fehlen faſt jeglicher Kauf⸗ ordres hielt ſich das Geſchäft in engſtem Rahmen; es kamen kaum Umſätze zuſtande. Der im Gegenſatz zu Berlin ziemlich flüſſige Geld⸗ markt— namentlich kurzfriſtiges Geld iſt reichlich angeboten— konnte keinen Einfluß auf die Entwicklung der Tendenz ausüben. Stärker gedrückt lagen J. G. Farben mit minus.75 v. H. Etwas feſter eröffneten Rhein. Braunkohlen und Licht und Kraft. Voigt und Haefner ebenfalls 2,5 v. H. erholt. Deutſche und ausländiſche Renten blieben ſtill und faſt geſchäftslos. Im weiteren Verlaufe erfuhr das Geſchäft zwar keine Belebung, da aber vereinzelt Deckungen vor⸗ genommen wurden, konnte ſich das Kursniveau leicht heben; nament⸗ lich Farbeninduſtrie lag erholt. Tägliches Geld 5,5 v. H. Berlin unſicher Die Verkäufe, über deren Urſprung man ſich nicht klar iſt, und durch die die Börſe weſentlich beunruhigt wurde, haben heute aufgehört. Daher, iſt eine Beruhigung der Stimmung eingetreten, die aber noch ziemlich nervös geblieben iſt. Die Verhältniſſe am Geldmarkt werden mit geſpannter Aufmerkſamkeit verfolgt, und die Erörterungen darüber, ob mit dem Ausbau der Zweimonatsbilanzen der Banken eine weitere Periode der Börſengeldeinſchränkungen ein⸗ ſetzen würde, wollen nicht verſtummen. Außerdem bleibt die Börſe vollkommen unter ſich. Unter dieſen Umſtänden trat anfangs noch eine weitere Senkung des Kursſtandes, zumal das Publikum faſt gänzlich fehlte, im Ausmaße von—2 v. H. und bei einzelnen be⸗ ſonders bevorzugten Werten auch darüber hinaus. Zellſtoff Waldhof verloren—4 v. H. Vereinigte Glanzſtoff 8 v. H. Nachdem dieſe Verkäufe, aus der Art der Abgeber zu ſchließen, meiſtens Publi⸗ kumsverkäufe, erledigt waren und große Abgaben nicht erfolgten, zeigte die Börſe auf dem ermäßigten Kursſtande Widerſtandskraft, und verſchiedentlich erfolgten leichte Kurserholungen. Immerhin trat aber bei anhaltenden leichten Schwankungen das Gefühl der Unſicher⸗ heit ſtärker hervor. Am Rentenmarkt ſind beſondere Veränderungen wiederum nicht aufgetreten. Der kurzfriſtige Geldmarkt iſt in den Mittagsſtunden etwas leichter geworden bei Sätzen von 4,5—6,5 v. H. für Tagesgeld. 43. Pfälziſche Häute⸗Verſteigerung. Auf der in Ludwigshafen abgehaltenen 43. Verſteigerung kamen rd. 4000 Kalbfelle, 1230 Rinder⸗ häute, 360 Ochſenhäute, 620 Farrenhäute, 860 Kuhhäute, 230 Häute 2. Klaſſe und 120 Hammelfelle zum Angebot. Der Beſuch und Verkauf war gut und die Zuſchläge gingen flott vonſtatten. Die Preisbildung erfuhr einen—5prozentigen Abſchlag, nur Kalbfelle blieben unver⸗ ändert. Im einzelnen wurden erlöſt je Pfund in Pfennigen: bis 29 30—48 50—59 60—79 80—99 100 u. mehr Ochſenhäute— 88¼ 85½ 90—922/ 92³— Rinderhäute— 94—100 98—97 95/—100 100—100/— Kuhhäutes— 40 87 9698 94¹/— Farrenhäutef— 84/ 7950 75¼—791/ J6s. fbr. 68¼ Mit Kopf in gleicher Gewichtsfolge: Ochſenhäute—.—, 76.25,82—82.78, 81.75—82.25,.—; Rinderhäute—, 96, 81.75—83, 82.75—87, 86,—; Kuh⸗ häute—, 74.25, 71.50—74, 78.50—80,—,—; Farrenhäute—, 90.25, 71, 70.50, 61.75—63.25, 62.25—63.25—; Kalbfelle bis 9 Pfd. 152.50—157, über 9 Pfd. 140.50—143, dto. 2. Klaſſe 125—126, Hammelfelle wollig 75.50, halbwollig 66, Blöſen 62.75, Schußhäute aller Gattungen 68.50 und Freſſerfelle aller Gattungen 105. 1433 rT 15 Kurszettel der NMeuen Mannhelmer Zeſtung die mn und Auslandsanleihen in Prozenten. bei Stückenotierungen in Mark je Stück üt T verſehenen Werte ſind Terminkurſe während ſich die mit 7 noch in Bi⸗ /% verſtehen. Mannheimer Effektenbörſe vom 19. Auguſt dd, Pant 19, 18. 19. .g roth 1810 Had. Aſſekuranz. 240,0.285.0 25 Hetg— 0 50 13 10 h. 5„OMannheim. Verſ. 136, Südd. ditbank 135,0185.0 Oberrh. Verſ. 182,0162,0 85 isconto 148,0146.0 urla.⸗G. für Seillnd. 97,.—97,.— Saaalen o 165,0 168,0 Ben Ache—.— Sadwigsh Akt de. 2250 228..J G. Farben—.—07,0 Rheinmühlen w. 140,0140, Böwarg⸗ Stor r. 225,0 225,0 Rhenania—65,— Wayß& Freytag 172,0.170,0 rger Wornch. 18,0.82,0 Gebr. Fahr 84.— 54.— Fad e Waldhoſ 850,0.848,0 ms 192,0182,0 Deutſche Linol.. 265.00265,0 Südd. Zucker 147,0145.0 Frankfurter Vörſe vom 19. Auguft VBauk.A fN ITGelſenk. Bergw. 164,0161,0 Baſt.-G 281.00230.0 Nun ktien. ITGelſenk. Gußſt.———.— Behriſch Spiegel 58,75 56,7 Badlſed. Frediter 149,50148,7 LHarp. Bergbau. 210,0 201,5 Beck& Henkel. 75,——.— undſche Bankt. 180.01800 LIlſe Bergb. St. A 275,9267.0 PBergm. Elektr.. 200,0 2000 eſrau. Ind. 216,50215•0 IKcali Aſchersleh. 182,5182,0 Bing Metallwerke 23,2523,50 .00h.—05 Weſteregel. 11 Brem.⸗Beſigh. Oel 71,5071,50 JOyp. u. 3 1 annesmannr. 86,7 9 Tdermer Bante. 1380 e1.5 Latanefeld Att. 134.5 185,5 Cch. Broh, dru. 22 80 e, Terliner v. 150,0 148,2 JOberſchl. E. Bed 1030101 Cement Heidelb.. 151,0148,0 TSom. u ßtpand. 288.9 281.5 PStevl. Bie. An. 22.0 101.9 Cement Karſſtadt 430 1860 .Heniten Rea 260·s J80·e T PhöntzBergban 120.,0 119,0fCamoge Anam, 58.506 50 TWodpothekenges—755 286,5 den eraunt. 265,5 2880 e ee eee Neſfelde Bank. 181 0 104.2 Salzw. Heilbronn 188,0.182,0 Cont. Rürnb. Bg.— .eeen. Wechf. 133.0 183·5 Tellus Bergbau- 118.0ſ113,0 TDalmler Motor. 128,90128.8 5 Lerelte,ank 1070 775 BK. u. Laurahütte 94, 5092,50 N 220,0220,8 Dised sbank 107.0 107,0 E e Fedeer Lan 109 0 leg.e Sransport-Alttien. lles nert Sl. 88.—85.— Urt. Hpp.-Ban 15900 169,0 Schantungbahn.—.——,— Düſſeld.Rat. Dürr 75,50 THapag... 158,0 153,0[Ciſen Kaiſerslaut. 42,.——,— 3·0 Cordd Lohd 155.7/ 154,5 Pale K. 205,0 20 erg. Vs.B.—.— 250,[Oeſter.⸗U. St. B 8% 2 5 B.— ce=Eſſ. Bad. Wolle en Baltimore& Ohio 10,40103.0 Faheee 98 2 maille St. Ullrich 38,* Gudubrie⸗ Auklien. Cainer nae 90— 5 ichb.-Mannh-. 271.0/271.0 Eßlinger Maſch. 90,—82,.— .505, enpf.Slerld. 104.0 104,0 Ettling. Spinn.. 280,0 9090 146,0 St.-A.„241,5241,5 Faber, Joh. Blei 81,—82.— Nanib, Notensk. 1050 Schöfferh. Bindg. 357,0.857.0 Faber Schleicher 104,0,103,0 raunbVerſ. Gef...—.—Schwartz⸗Storch 181,0180,0 1.G. Farbenind. 310,2.308,0 Weng Aüg Berf Berger 186,0 Fate Gebr, Bum..355 25 Hanth- Werfe⸗Gef 160.0%„[Adt, Gebr.. 54.50 IJelt. Guill. Carls 145,0,142,0 ...u. Mite. 13,51300 Adler Oppenheim—.— Feinmech. Jetter. 102,01 13.10[Adler Kleger.. 119,0 11777 Frankf. Pof.& Wit. 76,.—76,50 —5 5 Bucta. 18.0ſl88.e Guchswaggon: afl. Buntpap. 136,0136,0 TGoldſchmidt Th. 139,0138,1 Aſchaff. Zellſtoff. 210,0209.0 Grigner M.— 118,0118, Dahnbed. Darmſt. 30,—35,— Grkrftw. Pehm.5%—.— Badenig Weinh.—.——.—Grün, Bilfinger. 185,0 Vad. Glektr...——.—Halds Neu, Näh⸗. 57,9087 dad 18. Karlsruher Maſch. 26.—26.— C. H. Knorr 183,0183,0 Mannh. Gummi 48,.—46,.— Neckarfulm Fhrzg 117,0116,5 Pfälz. Mühlenw. 156,0158.0 Portl. Zem. Heid. 153,0 148,0 Rh. Elektr,.⸗G. 173,001 19. 181,0 117 oſdech Augsburg.125.0128,0 Schling a.9og. 20, 8e— Nafton8n, 2— 0/Alg. Lok. u. Str. 18. —.——.— 18. Hanfwerke Füßen 142.8 Hilpert Armaturf. 82.—82 19. 18. 19. 142,2 Neckarſ. Fahrzg.. 118,0116,0 —Nrh. Leder Spier—.——.— HirſchKupfeu. Met. 116,0 PetersUnionFrkft 118..119,0 Hoch- und Tiefpau 129,0—.—Pf. Nähm. Kayſer 65.75 66,50 Holzmann, Phil. 203.5200.2 Philipps.⸗G. Frk 67.—67.— Holzverkohl.⸗Ind. 74,5078,50 Junghans St.⸗A, 117,0 19 Uhrenfabr. Furtw. Ver. deutſch. Oelf.———— ..ch. Ind.Mainz 116,0114,0 Ver. ftramerig,—.— 174 er. Ultramarinf.—.— 4 Porzellan Weſſel 44.—44.— Ber. Zellſt. Berlin 170,0ſ170,0 116.0 Rein. Gebb& Sch. 132..182.00Vogtl. Maſch. St. 101.8 8 Volthom. Seil.K 75.—75.— Wayß& Freytag 173,0169,5 TZell Waldhof St 348.2ʃ344.0 Freiverkehrs⸗Kurſe. anz— KarlsruherMaſch. 26,.— 26,— Rb. Maſch. Leuder—.——,— Kemp, Sen.—.——.—Rhenania Aachen 65,—64.— Klein, Sch&BBecker 142.0141.5 Riebeck Montan.——— Knorr, Heilbronn 182.5182.5 Riedinger Maſch. 143.0143.0 Konſerven Braun 66,50 86,50 Rodberg Darmſt. 10.—.50 Krauß&e Co., Lock. 67,5067,— Gebr. Roeder, D. 141,9141.0 Tahmeyer& Co. 184,0,180,5 TRüttgerswerke. 101,0ſ99.25 Raſtatter Waggon———.— Lederwerk Rothe—.——.—Schneüpr. Frank. 102.5 102,7 9 Ludwigsh. Walen—.—1²⁴.0 bu 8 119.2 2995 Ufa Lu a—.——.— ucken 210.„ Lusſche Juduſtr.—.——.—. Schuhf. Berneis 84.5 84,.-Feſtverzinsliche Werte. Mainkraftwerke 130,7128,0 Schuhfabrik Herz 70.—89.—D. Anl. Ablöſgsſch. 16.2516,58 Metallgeſ. Frankf. 190,5138,5 Seilinduſtr. Wotff 98.2598,—10% Mh. Stadt. 28 106,5 106,5 Mez Söhne—.———TSiemens&Halsk 300,.294,58% Mh. Stadt. 28 99.— 99,50 Miag, Mühlb. 140,5139.0 Südd. Draht.—.——,8% Kh Hycldpfg /9 100,0 100.0 Moenus St. A. 82,1583,10 S. Led. St. Ingbert—.—— 4% f en 100.0 100,0 Motoren Deutz. 72.—72.— Südd. Zucker. 147.5145.04% D. chutzg. 08 9,90 Motorf. Oberurſ. 72,—170,— Tricotw. Beſigh·—.——.—14% D. Schußg, 14—.——.— Verliner Vörſe vom 19. Auguſt 10 Kammg. Kalſersl.—,— 201.0 TRheineleft. St K 174.0 169,0 Volgt& Haff. St. 158.0,189.00ſen Tb. (Gruſchwitz 19. 288,0 82.— 137.5 156.0 18. J1e. Wicking ⸗Cement. 187.0163.7 Wiesloch Tonwar. 114,00114,5 Wiſſener Metall 132.0730,0 Wittener Gußſtahl 55,50 58.— Wolf, Buckau—.—58.— Zellſtoff Verein 170.0—.— TZellſt. Waldhof 348.5 342,5 Freiverkehrs⸗Kurſe. Adler Kali. 84.——— Benz⸗Motor— Brown, Bov.& C. Deutſche Petrol. Diamond Heldburg— Hochfrequenz 1780 1780 Krügershall.. 157.0 1405 Petersb. Int. Hdb..60.55 Ronnenberg 38,.——.— Ruſſenbank 3, 35 18. 19. 18. TGelſenk. Bergw. 162,5161,10 Markt⸗ u. Kühlh. 177,5 ITGelſenk. Gußſt.—.———NMech. Web. Lind. 291,5 Genſchow& Co. 89.—89,.—Mez Söhne 82 German. Portl⸗3. 217,0217,0[Miag⸗Mühlen. 138,0 Gerresheim. Glas 146,2150,0]Mirx& Geneſt 1869.7 TGeſ..elkt. Unter. 264,0260,2 Motoren Deutz 71,5071,.— Gebr. Goedhardt 124,0——Motoren Mann9.—.——.— 137,2135,0 Mälheim Berg 171.0169.5 oerz C.....——110,2Neckarſulm Fhrzg 118,0118.0 Gothaer Waggon—.——.—TNordd. Wollk. 174.0176.5 Geiäner iaſchin. 117,0—.—roberſchl. E. Bed. 103,0 100,0 Grkektw. Mhm. 5½ TOberſchl. Kotsw. 105,8104.8 Grün& Bflanger 125.0J9s.) Torenf& Koppel 148.2/lc.a Nertl 108,0110,0 T Phönix Bergb.. 120,0119,2 TRathgeb. Wagg. 80,.—90.— Reisholz Papier. 309,0297,0 1—.52 raunkhl. de— 7 ein Chamotte. 83.—33,54 an Llohd.. 51,9550,— Rhbeinfelden Kraft 178.9177 Sloman Salpeter 88.90 88. Hanſa Lloyd... 51,9550,.— Rpein.Naſch.ed. 27,35 2,75 Stdſer peter bg.⸗Wien Gum. 98,3558,50„Maſch.Led. 27,[Südſee Phosphat 62,.— 60. 99 30.31,9 LNheintahle. 21838“elizgſ da. ITRhenania Chem 64,75 64.35 THarpen. Bergb. 208,0208,7 a) Neichs· u. Staatspap. TRiebeck Montan 176,0173,0 Maſch. 28,1528,— 1298, Hartmann Maſch IRomb. Hütten.— DAnl Ablöſgsſch.1 57,60057,89 dto 38,20 58.20 ohneAuslöſgsrecht 18,1518.— Hackethal Draht. 95,18099,— Halleſche Maſch. 178,0,178,0 Hammerſ. Spinn. 164,2164,0 30,.— 30, E Bauk⸗Alekien. Induftrie⸗Alktien. e 143,0 Accumulatoren 171.0,168,5 TDaimler Benz. 125,7125.7 Barnnke Bankver. 150]feg,)ſadler Hppend. J49. b aſleute Cee 1185 13 Bank f. el. Werte 191,7181,0 Adlerwerke.... 129.7118,5 iſch⸗Atlant Tel 116.11485 TBerl Handelsg 254˙5 0-G. f. Verkhrsw. 175,0ſ178,0 TDt ch.⸗Luxemb.—.——.— TCom g Privatb. 181,0 185,0 Alexan derwerk. 67,8567,85 D. E ſenb.-Signl. aerg T Darmſt. u..-VB. 238.5237.5 TAllg.Elektr.-Geſ. 189,7 188.8 PDDeutſche Erdöl 158.0 THeutſche Bank 165,7 165,5 Ammendorf. Pap. 260,0258, Deutſch. Gußſtahl 112,7 109,0 1)t. Uleberſee Bt. 107.1107,0 Angle. Ct. Guano Deutſche Kabelw. 119.9103.0 IDisc Command. 160.7159 2 Anhalt. Kohlen, 112,2112,00Deutſche Kali— TDresdner Bant 170.0ſl69,0 Aamener Gaßſtabö—.— Pdenſche wacch. 8717 Frankf. Algem. 148,0 147.0 Achaffog, Jellſt. 212.0 177— Fdeuiſche Steims. 61⸗3033838 IMitteld. Kredb. 252,0 247,2]Augsb.⸗No. Raſch 148,0ſ148.0 Seutſch Elſenh. 91.—39.50 Heſterr.———Balcke Maſchin. 121,9121,00Donnersmarckh. 125,0117 5 0 N 77500172.2 Bamag⸗ Meguin. 59.5048,75 Hürener Metall 148,3 Aheln Grediczent l88.9 l5a. Teergann fit. 20b.0 202.0 Dorrrep nete 1890 Süddeulſch. Disc. 148.5J146.0 Bert. Bug. Hut. 38.,08570 kdongnit Kobel 483. 5 Berl. Karlsr. Ind. 88,—85,50 Elektr. Lieferung. 197.2197,0 Crausport⸗Akkien. TBerlin. Maſchb. 138,5137,0 TElktr. Licht u. Kr. 203,7 203,0 T. Reichsb 5—Bing Nürnberg 23,5028.50 Emaille Ullrih.—.— 34,— Sch⸗—28 ahn 55.15 1 Bochum. Gußſt.—.——,— Enzinger⸗Union. 61981,75 chantungbahn 181001755 Gebr. Böblerco.——— Eſchw. Bergwerk 218,2215,0 2 Kleinb Braunk. u. Brikets 195,0193,0 Liſt& Co. 137..126.0 . 1 ubahn—.——.—. Dr.-Beſigb. Oelf. 20,30 70,— Fabch 84n 5 0 Südd. Eiſenbahn 103,2 103,8 Aremer Sinoleum 289.0243..G. Farbenind. 3 15 5 Bremer Vulkan.153,0 158,0 Feldmühle Papier 221,52 0 Deutſch⸗Auſtral. 1541 zBremer Wolle. 204,0 203,0 IFelten& Guill. N6l 1420 edde 228,5 226.5 Buderus Eiſenw. 116,8115,2 N. Friſter.. 112, 112.0 THanſa Diſchiff 280.0225,2 Fuchs Waggon.—.——. Shem. Heyden. 138,0 J32,5lSuche Wagg INordd. Llond.156,7 153,0 Gebr. Junghans. 11 Kahla Porzellan. 105,1 Tarlsr. Maſchin. C. M. Kemp Klöcknerwerke Wollw.. 61,5080, 250 C. H. Knirr Kollm. K Jourdan 87.——.— Thoerldelfabrik- 108.2 Geor. Körting.. 103,0 Koſtheimer Cell. 55,50 8 34,.— Krauß& Cie, Lok. 67,.—61,75 158,5[Kronprinz Metall 122,0 Koffhäuſer⸗Hütte 72,50 Tahmeyer& Co. 179,0 Laurahütte Linde's Eis maſch. 162,7 Lindenberg. 55. Lingel S huhfabr. 82,.——, ILZud. Loewe&C) 283,0 Hedmwigsgutte.8355.— Noſger Sraunf. 1180 LI,0 1 Hirſch Kupfer,. 119.0118..TRätgerswerte 100,5 103,.25% Meichsanl. 27 87.50 THohenlohe⸗Wrk. 26.—(24,75 LSalzdetfurth.. 252,0249,05% Prß. Kallanl. 6,38 umboldt Naſch. 41,8540,—LSchuberte Salz. 391,0881,55% Roggenwert. 890 IIlſe Bergbau. 270,0271.0 S Lhalsk 297,0295, 40119.0 TSiemenssha b) Ausl. Nentenw Hilpert Maſch..82,.— Roſiger Zucker. 38,3088,— Aindr. e Aufferm. 128.0128.8“ Rügforth Ferd. 107,8,107.0 2 Leder 129.9128,9 Goldanleihe 94.— 5 0aſch Eif. u. St.103.5ſl845 Sachlenwere. 12.9J121.2 5% B. Koglenanl. 12,70.8 il. 205,0.202,0]Sarotti... 194.11829,10% Nh. Stadt25—.— Hhaseelt ann. 114.2ſ121.0USeidemantel:. 28.78(28850% Nh. Stadt 28 58,0 Seuabe ger, 3 ſ6 8 ik Herz 63,5063.595%% Landſch. De. Zudel. Go. 1840 188, F Slelensg 9 42i„Sanpſch.Rogg 788.88 deeg e dan. e 106,2 Stettiner Vulkan. 35, 505% Mexitaner 36,75 TKaliw. Aſchersl. 188,5 183,5 StoetzrKammzrn. 155.915,0.47e Seſt. Schatza.—.— 26,50,26,25 Stoewer Näg n.. 159.7184,0%4%, Goldrente 26,.— —.— Stolberger Zink 245,0238,1„conv, Rte.—.— 1 70165,5 Südd. Immobil. 96,—94,—%%——.5 5,30 8, 2,7182,7 8 i 90, 254¼5/%% Papterrte.—.—— Teleph. Berliner 91 103,54% Türk. Ad.-Anl. 10,75 10,I 153,04%„, Bagd.⸗Eiſe! 17,40 135,7 4% u„ 2 15.— 14,75 4% Türk.unif Anl.—.— 4%„Zollob. 1911 13,90 ..⸗Los 20,50 4½USt.-RI818—— 4½%„„„ 1914 24,50 4%„ Goldrte 24.25 24,45 4%„„ Kronr. 2,80 3% Oe. U. Stb. alte—.— 3% Se⸗UlX Sc(74— 4% De. Goldprior.— .60% Südöc.an— .80%„öneue Pr.—, „Obligat.——— Angt. Ser.] 19,40 *„ 103,0 Tietz, Leonhard. 154,0 Transradio. 139,0 Unionwerke Naſy—.——.— Varziner Papier 142,5142,5 Ver. B. Frkf. Gum. 104,0103,0 Ver. Chemn. Charl. 138,8165,5 8. Dtſch. Nickel v. 130,5189,5 TBSlanzſt. Elbf. 718,9718,0 B. S huhf Brau 84.—83,50 LBer. Stahl verke 133,0132,2 BStahlq v. d. 39p 234,5—.— Ver. Ultramarinf. 157,0157,0 Bo zel Tele zraph 113,0112,5 Boigt& Haefner 183,0158,5 Vogtländ. Raſh. 191.5101,5 270,04% 121,2 72.— 173,0 . 94.—.25 182.7 „—455,59 TCarl Lindſtröm 303,0—.— T Liate& Hoffn.—.——.— 2317.2 C. Lorenz.127,7127,7 Lothr. Portl.⸗Cen 17.——.— Magirus.⸗G.. 72,7570,25 ITMNannesmann 183,0185.5 0 5 ek 210,0 215,0[Bad. Maſch. url- 185,0—.— Hammerſen 164,01163,0 Chem. Gelſenk. 85,5983.— Gaggenau.⸗A. 58,.—57.— Verein Elbeſchiſf. 73.—72,.—[Chem. Albert. 149,0 148,2 Gebhard Tegtil.148.0148 0 Wanderer-Werke 283,5 8 —.— 334.* 5 Weſer. Akt.⸗Geſ.— TRansfeld. Akt. 193.51135,0 T Beſtereg. Alkali 193,5191,515% Tehuantepec.—.— 6. Seite. Nr. 380 Freitag, den 19. Auguſt 1927 Nachbargebiete Mangelhafte Straßenbeleuchtung in Darmſtadt sW. Darmſtadt, 17. Auguſt. Wie wir erfahren, hat die In⸗ duſtrie⸗ und Handelskammer Darmſtadt gemeinſchaftlich mit der heſſiſchen Handwerkskammer, der Landwirtſchaftskammer für Heſſen, der Vereinigung des Darmſtädter Einzelhandels, dem Verkehrsverein Darmſtadt und dem Heſſiſchen Automobil⸗ klub an den Oberbürgermeiſter und die Stadtverordneten⸗ berſammlung Darmſtadt den Antrag geſtellt, in den Haupt⸗ Verkehrs⸗ und Geſchäftsſtraßen der Stadt die Straßen⸗ beleuchtung in zeitgemäßer und den Anforderungen des ſo ſtark geſteigerten Verkehrs entſprechender Weiſe aus⸗ zugeſtalten. Hierbei iſt darauf hingewieſen worden, daß das bisherige Verfahren eine Unbilligkeit darſtellt, wonach ein⸗ zelnen Anliegern an Straßen mit lebhafterem Verkehr die Koſten für eine dieſem geſteigerten Verkehr entſprechende Be⸗ leuchtung auferlegt werden, da die Stadtverwaltung es iſt, die Kraft ihrer allgemeinen Aufgabe alle für Oroͤnung und Verkehrsſicherheit erforderlichen Maßnahmen zu treffen, auf ihre Koſten für eine ausreichende, den jeweiligen verkehrlichen Erforderniſſen der einzelnen Straßenzüge angepaßte Beleuch⸗ tung zu ſorgen hat. Großfeuer durch eine Zigarette? sW. Groß⸗Gerau, 18. Auguſt. Die Beſichtigung der Brand⸗ ſtätte im Wieſenäcker'ſchen Anweſen in Biſchofsheim, das durch Blitzſchlag eingeäſchert worden ſein ſoll, durch das hie⸗ ſige Amtsgericht und die Stagtsanwaltſchaft in Darmſtadt er⸗ gab, daß das Feuer vermutlich durch unvorſichtiges Wegwerfen einer brennenden Zigarette ooͤer eines brennenden Streichhol⸗ zes durch einen Gaſt der Wirtſchaft entſtanden iſt. 5* Darmſtadt, 18. Auguſt. In der Hauptſtraße von Amöne⸗ burg bei Mainz kollidierten ein Auto und der auf einem Motorrad fahrende Kaufmann Kürſt von hier. Kürſt wurde vom Motorrad geſchleudert und ſchlug mit dem Kopf auf die Bordkante des Fußſteiges. Er erlitt einen ſchweren Schä⸗ delbruch und wurde ins Mainzer Krankenhaus gebracht, wo er trotz ſofort vorgenommener Operation ſtarb. Saarbrücken, 18. Aug. Nach einem Wortwechſel warf der Maurer Albert Schneider von hier ſeine Stief⸗ mutter hinab. Sie fiel ſo unglücklich, daß durch die ſchwe⸗ ren Verletzungen der Tod alsbald eintrat. Svporlliche Runoſchau Mannheimer Herbſt⸗Pferderennen Der erſte Nennungsſchluß für das am 11., 15. und 18. September ſtattfindende Mannheimer Herbſt⸗Meeting, der dieſer Tage die Unterſchriftsabgabe für die 6 Ausgleichs⸗ rennen erforderte, iſt mit zuſammen 194 Nennungen ſehr hefriedigend ausgefallen, zumal dieſe 6 Rennen nur der in⸗ ländiſchen Zucht geöffnet ſind. Beſonders erfreulich zeigte ſich das Intereſſe für die Herrenreiten, deren Jagdausgleich 33 Unterſchriften erhielt. Viele neue Ställe haben ſich ver⸗ pflichtet und auch hinſichtlich des Materials ſtößt man auf für die Mannheimer Bahn bisher unbekannte Namen. Die Hauptrennen ſchließen mit dem umrahmenden Programm erſt nächſten Dienstag, doch läßt ſich ſchon heute ſagen, daß das Meeting wieder ein Zuſammentreffen aus allen Gegenden des Reiches werden wird, was den Mannheimer Veranſtal⸗ tungen von jeher das Gepräge des Intereſſanten gegeben hat. Turnen Leichtathletiſcher Vereinswettkampf Am kommenden Sonntag treffen ſich die Turnſportler vom Turn⸗ und Fechtklub Ludwigshafen, Männerturnverein Karlsruhe, Turnverein Frieſenheim und Turnvetein Mann⸗ heim v. 1846 auf deſſen Spielplatz im neuen Luiſenpark zu einem Vereinswettkampf, Als Uebung, zu denen je 2 Mann des teilnehmenden Vereines anzutreten haben und die nach der 100 Punkt⸗Wertung der D. T. bewertet werden, ſind ge⸗ wählt: 100 Meter, 200 Meter, 400 Meter, 1500 Meter, 5000 Meter, Weitſprung, Hochſprung, Stabhochſprung, Kugelſtoßen beidarmig, Diskuswurf beſtarmig, Speerwurf beſtarmig, Schleuderball, 4 100 Meter⸗Staffel, 10 K 100 Meter⸗Staffel, 3 1000 Meter⸗Staffel und Olympiſche Staffel. Die genannten Vereine verfügen über eine große An⸗ zahl ſehr guter Wettkämpfer, unter denen manche badiſche und pfälziſche Meiſter ſowie einige erfolgreiche Teilnehmer an den Meiſterſchaften der D T. in Berlin vom letzten Sonntag ſich befinden. Es ſind deshalb in allen Konkurrenzen ſpannende Kämpfe zu erwarten. In den Läufen werden wohl die T. F. C. Sprinte dominieren, aber auch in Stoß, Wurf und ſpeiellim Hoch⸗ ſprung hat T. F. C. Ludwigshafen in dieſem Jahre ſehr gute Leute. In den Sprüngen werden vor allem die Frieſenheimer vorzügliche Leiſtungen zeigen; aber auch die Turnſportlſer aus Karlsruhe und von Mannheim gehen auf Grund ihres bisher bewieſenen Könnens mit guten Ausſichten an den Start. Nicht unerwähnt wollen wir laſſen, daß T. F. C. Lud⸗ wigshafen verſuchen wird, die Höchſtleiſtung der D. T. in der olympiſchen Staffel zu unterbieten. Dr. Ch Vorxen Box⸗Großkampftag in Mannheim Wiesbaden— Maunheim Am kommenden Samstag abend treffen ſich im Mann⸗ ſchaftskampf Verein für Körperpflege 1888 Mannheim und Sportklus Heros Wiesbaden in den Kaiſerſälen, Seckenheimer⸗ ſtraße. Harter, aber auch ſchöner Boxſport iſt zu erwarten, zumal beide Vereine über eine Anzahl ſehr guter Kämpfer verfügen. Die Paarungen im Fliegen⸗, Bantam⸗, Feder⸗ Mittel⸗ und Halbſchwergewicht verleihen der Veranſtaltung ein beſonderes Gepräge. Im Halbſchwergewicht hat Kreimes (.f. K. 86) den heſſiſchen Meiſter Melzow(Heros Wiesbaden) zum Gegner. Wenn auch Kreimes ſich in letzter Zeit glänzend verbeſſert hat— er lieferte dem badiſch⸗pfälziſchen Meiſter Zapf⸗Freiburg einen gleichwertigen Kampf bei den Meiſter⸗ ſchaften 1927—, ſo dürfte es ihm zu einem Sieg über den rontinierten heſſiſchen Meiſter nicht reichen; ein Unentſchieden iſt immerhin zu erwarten. Im Mittelgewicht ſteht Jakob (..K. 86) vor keiner leichten Aufgabe. Er wie ſein Gegner Krietenſtein(Heros Wiesbaden) ſind ausgeſprochene Fighter. Das größere Stehvermögen dürfte hier den Ausſchlag geben und Jakob den Sieg bringen. Im Fliegengewichts⸗Kampf dürfte der badiſch⸗pfälziſche Meiſter Lutz(.f. K. 86) gegen Krietenſtein II, im Bantamgewicht Falk(.f. K. 86) gegen Li⸗ zius[Heros Wiesbaden) und im Federgewicht der badiſch⸗ pfälziſche Meiſter Schmitt(.f. K. 86) gegen Beſſier(Heros Wiesbaden) Siegeschancen haben Lutz, Falk und Schmitt verfügen über ein hohes techniſches Können, gepaart mit großer Schnelligkeit und guter Schlagkraft. Eine offene Frage hleiben die Begegnungen im Leichtgewicht zwiſchen Buſch [Heros Wiesbaden) und Krauth(..K. 86), im Weltergewicht zwiſchen Beiſohn(Heros Wiesbaden) und O. Stich(..K. 86) und im Schwergewicht zwiſchen Zaisberg(..K. 86) und Dörr⸗ höfer(Heros Wiesbaden). Heros Wiesbaden iſt Mannſchafts⸗ meiſter vom 2. Kreis(Heſſen), während die Mannſchaft des ..K. 86 Mannheim z. Zt. als die beſte des 4. Kreiſes(Baden und Pfalz) angeſprochen werden kann, weshalb dieſer Be⸗ d gegnung allgemein ein beſonderes Intereſſe beigemeſſen wird. Als Ringarzt fungiert der Sportarzt des..K. 86, Herr Dr. Dürand, Mannheim. Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ansgabe) Deutſchland Ein falſcher Töpfermeiſter, der ſtiehlt, was ihm erreichbar iſt und doch kein Dieb ſein will, treibt ſeit ſechs Wochen in Berlin ſein Unweſen. Im Arbeitsanzug, in Hemoͤsärmeln mit blauer Schürze oder auch im weißen Kittel ſucht er Mie⸗ ter großer Häuſer auf und erzählt ihnen, daß er von der Hausverwaltung den Auftrag habe, die Kachelöfen nach⸗ zuſehen, und wenn ſie nicht mehr taugen, gleich einen Koſtenanſchlag über ihre Erneuerung aufzuſtellen. Weil ſein ganzes Auftreten Vertrauen erweckt, ſo laſſen ihn die Leute gern gewähren. Mit einem Notizbuch, einem Block und einem Zollſtock in der Hand macht er ſich an den Oefen zu ſchaffen, erklärt ſie meiſtens für abgenutzt und bittet um einen Bleiſtift, um den Koſtenanſchlag gleich entwerfen zu kön⸗ nen, oder auch um ein Meſſer, um ſeinen eigenen Stift neu zu ſpitzen, zuweilen auch um ein Glas Waſſer, weil die Hitze durſtig mache. Sobald ſich die Leute entfernt haben, um ſeinem Wunſche zu entſprechen, ſteckt er heimlich ein, was er findet, Portemonnaies mit Geld, Uhren und andere Wert⸗ ſachen aller Art. Wenige Tage ſpäter ſchickt er den Beſtoh⸗ lenen regelmäßig einen Brief mit Vorkriegsgeld⸗ ſcheinen, die nominal den geſtohlenen Scheinen entſprechen oder auch dem Werte der entwendeten Sachen. Dieſem In⸗ halt iſt ein Begleitſchreiben beigefügt, in dem der„Töpfer⸗ meiſter“ verſichert, daß er keineswegs ein Dieb ſei. Er habe nur die Erfahrung gemacht, daß ihm niemand ſeine alten Geloͤſcheine abnehmen wolle. Deshalb verſuche er auf dieſem Wege, ſie zu verwerten. Die Mieter möchten einmal ſtatt ſeiner verſuchen, ſie gewechſelt zu bekommen, und er hoffe, daß ſie damit mehr Erfolg haben würden als er ſelbſt. Dieſer eigenartige Dieb iſt trotz aller Nachforſchungen nicht ermittelt. Vom Pech verfolgt wird ein Einbrecher, der trotzalledem ſeine„Laufbahn“ nicht wieder verlaſſen will. Schon fünfmal war er bisher bei größeren Einbrüchen auf friſcher Tat über⸗ raſcht und feſtgenommen worden. Nun ging es vor einigen Tagen dem Pechvogel, einem 38 Jahre alten Walter Mül⸗ ler, wieder ebenſo. In der Blücherſtraße zu Lichterfelde⸗ Weſt bei Berlin hatte er eben die Vorgartentür aufgeſchloſſen, als er bemerkt wurde. Er ergriff die Flucht, wurde aber von Radfahrern verfolgt und dingfeſt gemacht. Bei ſich hatte er eine große Aktentaſche, die mit friſch gewaſchener Wäſche ge⸗ füllt war und außerdem eine Zange enthielt, wie ſie Fahrrad⸗ diebe zum Durchkneifen der Stcherbeitsketten benutzen. Oeſterreich Aus Wels(Oberöſterreich) wird berichtet: Ein 8ajähriger Pfründner aus Kreisbichl bei Lambach wollte ſeinen in Kema⸗ ten wohnhaften verheirateten Sohn beſuchen und machte ſich zu Fuß auf den Weg. Aus bisher unaufgeklärter Urſache irrte der altersſchwache und gebrechliche Greis vom Wege ab und geriet unweit des Dorfes Grübl in ſumpfige Wieſengründe. Dort dürfte er von einem plötzlichen Unwohlfein befallen wor⸗ den ſein, zer ſtürzte zu Boden und blieb bewußtlos liegen. Erſt am vierten Tage fanden Feldarbeiter den Greis zufällig auf. Ihnen bot ſich ein grüßlicher Anblick dar. Der alte Mann war über und über mit Fliegen und Maden bedeckt, die den Greis am lebendigen Leibe auffraßen. Der alte Mann bürfte unſäglich gelitten hahen, denn der Boden war ringsum auf⸗ gewühlt und ganze Grasbüſcheln ausgeriſſen. Der Greis, der nur mehr ſchwache Lebenszeichen von ſich gab, ſtarb kurze Zeit darauf. Dr. Gr. Ungarn „Aus Budapeſt wird uns gemeldet: Der Kampf um einen Milliardenerben hält die ungariſche Geſellſchaft in Atem. Der vor einigen Jahren verſtorbene bekannte ungariſche Politiker und Sportsmann Nikolaus v. Szemere hat bekanntlich ſein geſamtes Rieſenvermögen in Höhe von 600 Milliarden einem Neffen, dem fetzt 21jährigen Stephan v. Szemere, hinterlaſſen. Der junge Szemere hatte vor mehreren Jahren die Tochter des Kaſchauer Advokaten Dr. Karl Halmos kennen und lieben gelernt. Seitdem beſtand zwiſchen ihm und der Familie Hal⸗ mos ein enger Freundſchaftsverkehr. Dr. Halmos iſt ein Mann von ganz außerordentlicher Energie, war ſeinerzeit auch der Vermittler zwiſchen der franzöſiſchen und der ungariſchen Re⸗ gierung in wichtigen ſtaatsmänniſchen Fragen geweſen, u. a. wollte er auch die Pachtung der ungariſchen Staatsbahnen durch eine franzöſiſche Gruppe vermitteln,— und hatte ſich ein gro⸗ ßes Vermögen erworben. Er beſitzt auch ein Schloß und Rit⸗ tergut in Abauniker, auf dem die letzten Ereigniſſe ſich ab⸗ geſpielt hahen. Die Familie des jungen Szemere, mit ſeiner Mutter, einer geborenen Gräfin Hoyos, an der Spitze, bot alles auf, um den jungen Stephan Szemere, den ſie für ſchwach⸗ ſinnig erklärte, aus der Einflußſphäre der Familie Halmos herauszubringen und auf dieſe Weiſe die Milliardenerbſchaft in ihre Verwaltung zu bringen. Die Familie ließ ausſtreuen und in ihrem Auftrage gab auch der Pſychiater Profeſſor Hafos der Meinung Ausdruck, daß Dr. Halmos, der ſich wiederholt mit hypnotiſchen Ver⸗ ſuchen beſchäftigt habe, eine ganz außergewöhnliche ſuggeſtive Kraft beſitze und mit Hilfe derſelben den jungen Szemere in einen Zuſtand der Willensunfreiheit, oder geradezu in ein Hörigkeitsverhältnis verſetzt habe. Stephan Szemere ſei wohl normal veranlagt. aber willensſchwach und ſo widerſtandslos in den Bann des Dr. Halmos gelangt. Die Mutter Szemeres fuhr daher am vergangenen Samstag in Begleitung des Pfy⸗ chiaters Profeſſor Haſos nach Abauniker in der Abſicht, ihren Sohn zu entführen. Es kam zu aufregenden Szenen. Dr. Hal⸗ mos hatte bereits alle Vorkehrungen getroffen, um die beab⸗ ſichtigte Entführung zu vereiteln. Der funge Szemere empfing ſeine Mutter im Bademantel. Die Auseinanderſetzung zwi⸗ ſchen Mutter und Sohn hatte keinen Erfolg. Dr. Halmos hatte das Automobil der Frau v. Szemere durch Gendarmen über⸗ wachen laſſen, um jeden Verſuch einer Entführung zu verhin⸗ dern. Auch die Bemühungen des Pſychiaters Hafos, den fun⸗ gen Szemere zu bewegen, mit ſeiner Mutter nach Hauſe zu⸗ rückzukehren, blieben erfolglos. Stepßan Szemere antwortete * wieder:„Ich kann nicht. Ich kann nicht anders han⸗ eln. Um allen weiteren Intrighen einen Riegel vorzuſchieben, ſetzte Dr. Halmos alles in Bewegung, die Eheſchließung des jungen Szemere mit ſeiner Tochter ſchleunigſt vorzunehmen. Dieſelbe hat dann auch mit Genehmigung der Behörde bereits ſtattgefunden und gleich darauf trat das funge Ehepaar eine längere Auslandsreiſe an, deren Endziel geheimgehalten wird, Die junge Frau iſt eine vielgerühmte Schönheit. Der Familienſtreit dürfte noch ein gerichtliches Nachſpiel haben. Dr. Gr. Italien In einem Dorfe bei Coſenca ſtanden monatelang zwei alte Schweſtern unter dem Bann einer Frau, die ihnen eingeredet hatte, ſie ſeien verherxt und könnten nur durch ein beſonderes Verfahren von dem auf ihnen laſtenden Fluch befreit wer⸗ en. Die Frau nerbot ihnen, das Haus zu verlaſſen, verab⸗ folgte ihnen Einſpritzungen und gab ihnen immer geringer werdende Mengen non Nahrungsmitteln. Langſam ſiechten die beiden Schweſtern dahin, bis endlich von den Nachbarn die 9 Ein Blitk über die Welt Auch ein Weg zur Aufwertung— Der Einbrecher, der ſtets erwiſcht wird— Bei lebendigem Leib von Fliegen und Maden aufgefreſſen— Um eine Millardenerbſchaft— Hexenweſen in Italien— Im Krater des Veſuvs Die Tragödie im Kloſter— Ein ſeltſamer Bühnenunfall— Die gepfändete ſtädtiſche Straßenbahn „Der letzte Trunk Polizei gerufen wurde und dieſe den Eintritt in das Haus er⸗ zwang. Dort wurden die beiden Schweſtern in ſterbendem Zu⸗ ſtand aufgefunden und bald danach ſtarben ſie auch an Er⸗ ſchöpfung. Nun galt den Nachbarn die ſchuldige Frau ſegt als Hexe und nur mit Mühe konnte ſie vor einem Lynchgerich bewahrt werden. * Eine Franzöſin, die an der Sorbonne in Paris natur⸗ geſchichtliche Studien betreibt, hatte von Reapel aus den Ver⸗ ſuch gemacht, den Ausbruch des Veſuvs an Ort und Stelle 55 beobachten. In Begleitung des Profeſſors Malladra, de Direktors des Obſervatoriums auf dem Veſuv, war ſie in den Krater hinabgeklettert, um die Lavabildung beſſer beobachten zu können. Plötzlich war ſie auf einer ſchmalen Felsplatte von einem glühenden Lavaſtrom umgeben. Profeſſor Malladra, der über ihr im Geſtein emporkletterte, rief ihr zu, ruhig ſtehen zu bleiben und kam zu ihr zurück. Die Beiden befande e ſich bald auf einer Steininſel inmitten fließender Lava un 1 ihre Zufluchtsſtätte wurde kleiner und kleiner. Im höchſte Augenblick der Gefahr jedoch begann der Strom muh zulaſſen. Bald war die Lava an der Oberfläche ſo erhärte daß ſie betreten werden konnte, und ſchließlich gelang es de Beiden, ſich in Sicherheit zu bringen. Spanien + Die in Madrid erſcheinende ſpaniſche Zeitung„El Sol berichtet eine grauſige Geſchichte, die ſich in einem Nonnen, kloſter auf Gibraltar zugetragen hat. Danach wurde im Gar ten des Kloſters in Gegenwart einer jungen Kloſterſchülerin eine Nonne von einem Mann vergewaltigt. Die Schülen wurde durch Drohungen zum Stillſchweigen gezwungen 755 eingeſchüchtert. Schließlich aber erzählte ſie doch ihren Mit“ ſchülerinnen und ihren Eltern von dem Vorfall. Als ſie zum Kloſter zurückkehrte, wurde ſie in einen Kellerverließ 91 geſchloſſen, geſchlagen und verſtümmelt. Als der Vater nicht weiter von ſeiner Tochter hörte, reiſte er nach dem Kloſter un ſtellte Nachforſchungen an. Auf die Mitteilung, daß ſete Tochter verſchwunden ſei, holte er ſich Hilfe bei der Polize und erhielt einen Hausdurchſuchungsbefehl. Das Kloſter wurde von der Polizei durchſucht und ſchließlich entdeckte miz das Mädchen in ſeinem Verſteck. Bei dem entſetzlichen Anbl verlor der Vater den Verſtand, zog ſeinen Revolver und ſcho blind darauf los, wobei er fünf Nonnen ſchwer verwundete. England In Auckland wurde Fräulein Arline Paterſen eine bekannte auſtraliſche Schauſpielerin, das Opfer eine bemerkenswerten Zufalls einer Theatervorſtellung. Sie ſtand in der Kuliſſe und wartete auf ihr Stichwort, ungeſehen v er einem Bühnenarbeiter, der ſchnell neben ſie trat, und 5 Regievorſchrift entſprechend, eine blindgeladene Piſtole 7 ſchoß. Der Pfropfen auf der Pulverladung und die Stig, flamme der aus unmittelbarſter Nähe abgeſchoſſenen Piſtzur verletzte die Schauſpielerin derartig im Geſicht, daß manf ihr Augenlicht fürchtet. Amerika Eine von den fünf großen Verwaltungsbezirken, in 5 ö das gewaltige Gebiet von Groß⸗New Pork eingeteilt iſt. waldreiche Inſel Staten Island, beſitzt eine Straßenbahe die der Stadt gehört. Sie ſchuldete der Ediſon Power 0 475000 Dollars für die Lieſerung von Strom und da dieſ Rechnung trotz aller Mahnungen vom Stadtkämmerer 75 beglichen wurde, ließ die Geſellſchaft kurzerhand die geſann⸗ Straßenbahnlinien auf Staten Island pfänden. Der Knze merer hatte die Bezahlung der Rechnung aus dem Grgß verweigert, weil die Stadt an dem Betriebe der Straßenb 28 verliere und weil eine Aenderung des Lieferungsvertrante erzwungen werden müſſe. Es iſt immerhin eine intereſſa en Erſcheinung, daß eine der reichſten Städte der Welt ſich waßen e einer Rechnung für gelieferten Strom pfänbe! a * In den Vereinigten Staaten ſterben die Veteranen 1 großen Bürgerkrieges aus den Jahren 1860—64 immer ſchn. ler aus. Bald nach dem Kriege hatten ſich überall Veteranden Vereinigungen, in Amerika Poſt(Poſten) genannt, gebil 5 Einer davon beſtand aus früheren Angehörigen der Ko on nie B. des erſten freiwilligen Infanterie⸗Regiments 9 e⸗ Minneſota in Stillwater. Der Poſt wurde vor 42 Jahren 9 1 gründet und damals wurde eine Flaſche Burgunder beſoleg und aufgehoben mit der Beſtimmung, daß ſie von dem le die⸗ Ueberlebenden getrunken werden ſolle. Nun iſt die Zahl duß ſer alten Kriegsveteranen auf drei zuſammengeſchmolzen Bon dieſe hielten vor kurzem die letzte Verſammlung ab. itte dieſen Dreien iſt der Aelteſte 89, der Zweite 85 und der Dide 84 Jahre alt. Die Drei kamen aus verſchiedenen Gegen er⸗ Minneſotas trotz ihres hohen Alters nach Stillwater und dal⸗ einigten ſich nach menſchlicher Vorausſicht zum letzten N5 am Tage ber erſten Schlacht von Bull Run Sie beſchleſſen dieſer Gelegenheit, die Flaſche Burgunder gemeinſüm trinken mit der nicht unzutreffenden Begründung, baß 1 ganze Flaſche für einen alten Herrn ſchließlich zu vie 9 die würde. Sie ließen ſich feierlich an einer Tafel nieder und n Witwe des Fahnenträgers der Kompagnie kredenzte ih zu. die Gläſer. Selbſt die Prohibitioniſten drückten die Augen wenn es auf Wanderungen und Touren eine schmadchafte,. warme Mahlzeit geben soll. Ich bin praktisch verpackt, schnell zubereitet und nicht keuer· Nion — * ———eeeeee ener — 8 d 2 A 8 2 11 9 2 U 2 3 R U. ſe 9 E 5 und andere Suppen id Wurstſorm 2 er⸗ Zu⸗ Er⸗ richt tur⸗ Ber⸗ Freitag, den 19. Auguſt 1927 —————— Nene Maunheimer Zeitung(Abenb⸗Ausgabe) 7. Sette. Nr. 880 Wandern und RNeiſen Thüringer Wanderfahrt 5 Die Sonne ſiegt. Immer lichter wird das den Inſel⸗ erg umbrandende, vorher noch düſter drohende, unendliche ſirbelmeer, Die giftig braungrauen Nebelſchwaden wandeln ich in weißblaue Schleierfetzen, die zuckend und torkelnd noch einmal den Turm umſpieken, um gleich darauf ſich mit jenen einen harfengleichen Tönen aufzulöſen, die das Erwachen des ages ſo unvergeßlich geheimnisvoll machen. Und Strich um trich kommen unter der Wirkung der Sonnenſtrahlen Baum⸗ wipfel auf Baumwipfel, nahe bewaldete Bergköpfe, tiefe Weimar: Schillerhaus Verkehrsverein Weimar Hebluchten, liebliche Täler und ferner, mehr verebbend gleich Berg⸗ u. Hügelkämme mit Städten und Dörfern 7 15 ſabpthmus einem wußte. der ganze Thüringer Gau in jenem eigenen Sinne und Herz beſchwingt, den Lienhard in Thüringer Wanderbuche ſo wunderſam einzufangen Ma Zärtlich umſpielt die Sonne ein waldumrauſchtes Penzern; glühen die Farben der Täler auf, deren munter rirdelnde Bäche und Flüſſe unermüdlich alte Sagen und baft lierungen einer reichen Vergangenheit künden. Juwelen⸗ 1* dieſes gottbegnadete Land, das grüne Herz Deutſch⸗ 8, zu Füßen des Inſelberges, lockend zu fröhlicher Fahrt an Blönſeligem Erleben. Den gehetzten Großſtädter erfüllt der 5 über die unabſehbaren Fernen des Thüringer Waldes, der dunklen Rhön bis zu den bläulichen Konturen des und weiterhin bis nach den breitgeſchwungenen Höhen Saaletales, kurz die Harmonie und Innigkeit des ganzen t es, mit heiterer Gelaſſenheit, die auch das Merkmal ſeiner gesfreudigen und mufikaliſchen Bevölkerung iſt. ge Eile Wanderer, nütze die Freizeit! Hinter dem ſpitzen der Hohen Sonne, die das ehemalige Jagdſchloß Dichterfreundes Karl Auguſt trägt, liegt ahnungsvoll die Juftarr und Eiſenach, der Eingang und überwältigende Fichten. thüringer Wanderungen. Durch Pfade, von Tannen⸗, eil en⸗, Buchen⸗ und Eichenwald überſchattet, auf dem letzten des hiſtoriſchen Rennſtieges, tritt der Fuß zaghaft ein giga e wilde, phantaſtiſche Welt der Drachenſchlucht mit ihren Wlletſchen Felsmaſſen, geborſtenen Kaminen und gebrochenen vor en, bis Eiſe nach, überthront von der Wartburg, adt fenem Blickfeld liegt. Eiſenach, die alte, ſchöne Luther⸗ ſen in-der Luther als Currendaner vor der Witwe Cotta und de er vor den Nachſtellungen ſeiner Feinde Ruhe fand Die Sien deutſchen Volke die deutſche Spracheinheit beſcherte. Aohana e in der der tiefſte Genius der deutſchen Muſik, Reut n Sebaſtian Bach, geboren wurde und in der Fritz anter zlein Leben beſchloß. Eiſenach ſteht heute wie einſt ſchöne em muſtiſchen Zauber der Wartburg. Ihr trutzig 285 Bau iſt umwoben von vielen Sagen, vom Glanz des Eliſabe ungenkriegs und der innigen Legende von der heiligen ie 55 h. Ein Zauber, von dem der Thüringer Wanderer dem ehr loskommen wird und der in etwas dem gleicht, mit berge ie in dem der Landeswarte gegenüberliegenden Hörſel⸗ verſtrick hientde Venus Tannhäuſer dort in ihren Banden Wie 5 5 en Wanderer gleich am Beginn ſeiner Fahrt die ergangenheit mit mondbleichen Händen greift, ſo wird ſie Weimar: Goethes Gartenhaus Verkehrsverein Weimar — 0 15 5 1— fähn; tes, daß ihn der äuſer, die oler gge Stadt Nordhauſen und er Südharz e Stadt emittelalterliche, heute noch wie einſtens ſtreit⸗ Städtchen Sm a en oder vielleicht das verträumte Flecken 10 denm ders hauf en, immer und im kleinſten tbeſchichtenke en neue Blütenzweige in den Sagen⸗ und büringiſchen 94 des Landes gewunden. Die vielen kleinen Neianet 47 orte ſind alle herzerquickend, ſo recht terven des S aufriſcher, kühlender Hand die aufgepeitſchten vielen tädters zu glätten. Nahezu jede der unendli Aunabronnen verſteckt liegenden Sneee hat 75 5 nſp Ob nun der Beutel groß oder klein, für jeden zruch findet ſi umſär ndet ſich der ſtille Wink i 5 m el, ſei es in den wald⸗ Froktero dedegeien Laucha, Liebenſtein, Altenſtein und dichre gern beſuchten und mehr belebten dondänen Ob a oder in dem mehr ſüdlich gelegenen ſehr n een Zwiſchen all dieſen und den vielen el der kleineren Kurorten entfaltet ſich das tärſtaltungsfähigkent der ganzen Jülle der Möglichkeiten ihrer ülex wechſeln inkeft. Still verträumte, lichtumfloſſene Wald⸗ wandigen und wiallen Abſtufungen mit abenteuerlichen, nackt⸗ Arrtwürdig it esder wildflammend blühenden Tälern. Und Imena 2r Wal' ſehen, wie in das emſige, arbeitſame u der Walz beinahe bineinwächſt. Hier über der friedlichen Stadt, auf dem Kickelhahn, war es, wo Goethe ſein ſturmbewegtes Herz mit ſeinem„Ueber allen Wipfeln“ zur Ruhe mahnte. So müßte man Ort um Ort und Platz um Platz den ganzen Rennſtieg entlang bis zum wild⸗ romantiſchen, an Eichendorffſche Lyrik gemahnende, einzig ſchönen Schwarzatal mit den bekannten Badeorten Schwarzburg und Blankenburg, in je ihrer Schönheit ſchildern, von denen keine die andere ausſticht, jede immer nur ihre beſondere Eigenheit hat. Wenn der Anfang der Wanderung durch mehr froh be⸗ ſchwingte Gane führte, ſo nimmt das Bild am Ende des Rennſtieges beim Beginn des Frankenwaldes mehr getragenen Charakter an, dem aber immer wieder helle Lichter aufgeſetzt ſind und ſo neben größerer Beſinnlich⸗ keit doch ſtets die heiterfrohe Thüringer Art bewahrend. Das gilt für den Uebergang in den Frankenwald und beſonders für das obere Saaletal, das ſchon recht verheißungs⸗ voll das Lied von den ſtolzen Burgen an der Saale hellem Strande vor Augen führt. Ueber die wuchtig hin⸗ gelagerte Hohe Warte ſenkt ſich der Weg in ſteilem Abfall in das ſich oft nur auf Fahrbahnbreite verengte Saaletal, deſſen nadelwaloͤdunkelen Windungen nachzugehen ein ſeltenes, leider von den meiſten Pilgern verſäumtes Erlebnis bringt. Unerhört ſteil und bis an den Waſſerſpiegel mit altem Nadel⸗ holz beſtanden, ſchieben ſich Bergrücken aneinander, um plötz⸗ lich auf halber oder ganzer Höhe und dann und wann in kleinen Ausbuchtungen Burgen und Schlöſſer aufwachſen zu laſſen. Zwiſchen Ziegenrück und Schloß Burgk blüht eine Romantik auf, deren Idylle jene Eichendorffſche Stim⸗ mung atmen, die wir kennen und lieben und die nur etwas wilder noch in ren äußeren Zügen, im ſchon kurd erwähn⸗ ten Schwarzatal mit ſeinen ſteil abfallenden Felſen und uralten Fichten und Tannen ihren ſtärkſten Ausdruck findet. Ueberall ſtößt man hier zwiſchen den blauſchwarzgrauen Fels⸗ wänden und Klippen auf Spuren früheren intenſtvſten Berg⸗ baues, wo im Mittelalter viele Hunderte von Menſchen be⸗ ſchäftigt waren, aus den Flußkieſeln und Schlotten die glänzenden Goldflitter und Pailetten zu gewinnen. Auch in der Nähe des in dem nunmehr wieder ausgeweiteten Saale⸗ tales liegenden Induſtrieſtädtchens Saalfeld zeigen ſich ſolche bergbaulichen Spuren, die in einigen verfallenen und vor mehreren Jahren wieder aufgetanen Stollen in den ſo⸗ genannten„Feengrotten“ ein Wunder märchenhafter Formbildungen und nicht zu beſchreibender Farbenpracht zurückgelaſſen haben. Auf dem Wege talabwärts muß man noch der Kämpfe bei Saalfeld gedenken, in denen der ſym⸗ pathiſche Prinz Louis Ferdinand, nachdem er am Abend zuvor in dem unterhalb Saalfeld liegenden Schloſſe von Rudol⸗ ſtadt am Klavier ſchwermütigen Träumereien ſich hingegeben hatte, frühen Soldatentod fand. Die von Nadel⸗ und Laubwald überzagenen Berge treten von nun an etwas mehr zurück, nur hier und dort auf Kilo⸗ meterbreite ſich nähernd und geben Raum der Saale, ihr ſilbernes Band zwiſchen ſaftigen Wieſen und fruchtbaren Aeckern unter Obhut der hier typiſchen Erlenbäume zu ſchlingen. Und wieder klingt ein Lied:„Auf den Bergen die Burgen, im Tale die Saale...“ Auf ſteiler Höhe lugt wohl die älteſte und in ihrem urſprünglichen Zuſtande noch erhal⸗ tene Burg gegen Oſten, die von Karl dem Großen gegründete Kemenate von Orlamünda, zugleich das Stammſchloß der„Weißen Frau“ des Berliner Schloſſes. Doch ſchon winkt auf hohem Bergkegel über der Porzellanſtadt Kahla die Leuchtenburg, heute eine der ſchönſten Wander⸗ und Jugendherbergen Deutſchlands. Im Weiterlauf umſchließt ein Ring von alten Raubritterneſtern den Keſſel, in den die ebenſo feuchtfröhliche wie arbeitſame Univerſitätsſtadt Jena ein⸗ gebettet iſt. Der Reformator Luther und Humaniſt Melauch⸗ thon, die Dichter Günther, Schiller und Goethe, die Philo⸗ ſophen Arndt und Schelling, die Wiſſenſchaftler Haeckel und Ernſt Abbe, letzterer der geniale und uneigennützige Begrün⸗ der Carl Zeißwerke wie auch indirekt der Schottſchen Glas⸗ werke, ſind einzelne Namen aus dem Geſtirn, das in dieſem ſchön gelegenen„Saale-Florenz“ leuchtete. Daß gegenüber dem aus Schillers„Abendſpaziergang“ bekannten„Berg mit dem rötlich ſtrahlenden Gipfel“, auf dem Landgrafenplateau 1806 ſich Preußens und Deutſchlands Schickſal entſchied, wird der heiteren Landſchaft des mittleren Saaletales immer ihre beſondere hiſtoriſche Bedeutung geben. Ueberhaupt, ob man will oder nicht, überall geht man jetzt wieder den Spuren einer großen Vergangenheit nach. In den Märchengärten der drei Dornburger Schlöſſer, zwiſchen einer Welt von Roſen, ſuchte Gvethe Ruhe vor den Staatsgeſchäften, ge⸗ dachte der alternde Herr der geliebten Frau von Stein und vollendete angeſichts der lieblichen Talebene und des unend⸗ lichen Buchenwaldes der gegenüberliegenden Höhen den zwei⸗ ſelbſt den Blick hinüber auf die Waldhöhen des reizenden Bad Köſen, Vogelherd während diesſeits der Saale über einem wilden Abſturz die romantiſchen Ueberreſte von Rudolf von Vargulas Rudelsburg den Wind durch ihre Hallen ſtreichen laſſen und unweit, nur ein wenig tiefer, das Ge⸗ krächze der Dohlen aus dem Mauerwerk der Veſte Saaleck ſchallt. Noch voll des ſchwermütigen und doch auch lebensbejahen⸗ den Eindruckes, den die zerbröckelnden Mauern und Zinnen hinterlaſſen, aus deren ſtumpfem Grau friſch das Grün von Buſch und Baum ſprießt, nimmt der ehemalige Bistumsſitz Naumburg, deſſen Bürger einſtens die Macht der Rudels⸗ burg brachen, die Sinne gefangen. Vornehmlich ſein herr⸗ liches Kleinod, der hohe Dom zu Naumburg. Schwer löſt man ſich von dem einzigartigen Lettner und den erſchütternd ſchönen, kunſtgeſchichtlich wohl hervorragendſten Bildwerken der Gotik, den Stifterfiguren. Bevor der Zug die Schluß⸗ apotheoſe der Thüringerfahrt bringt, gleiten die Blicke hinüber in die„Güldene Aue“ Thüringens, in die Gegend von Roßbach, Auerſtädt und Freiburg an der Unſtrut, der Geburtsſtätte Turnvater Jahns. Still gedenkt man bei einem Rundgang durch die Weinberge Naumburge, daß hier der Prophet Nietzſche geboren und die leiblichen Ueberreſte des großen Bildhauers Max Klinger beigeſetzt wurden. Aufgeſchloſſenen Sinnes und ganz verfallen dem Zauber dieſes Landes betritt der Wanderer nach kurzer Fahrt Ilm⸗ Athen, durchſchreitet er die im Sommerſonnenſchein liegenden, ruhigen und vornehmen Straßen Weimars. Ein eigen⸗ artiger Abglanz jener Zeiten hat ſich in dieſer Stadt gehalten, die durch eines Fürſten Freundſchaft den deutſchen Genius in ihre Mauern fingen. Es iſt, als ob in dieſer Stadt, trotz⸗ dem ſie durch die Tage der Weimarer Nationalverſammlung mit der neuen Zeit eng verknüpft wurde, ſich ſeit Goethes und Schillers Tagen nichts weſentliches verändert hätte. Man geht mit verhaltenen Schritten durch die Straßen und ſucht den Wegen des edlen Dichterpaares möglichſt nahe zu kommen. Goethe⸗ und Schillerſtätten, Schloß, Park und Nationaltheater, Ettersburg und Tiefurt ſind die Mittel⸗ ten Teil ſeines Fauſtes. Die Kaiſerpfalz Dornburg lenkt von wo in einer heute noch mit„Vogelherd“* bezeichneten Lichtung der Sage nach„Herr Heinrich ſaß am punkte, um die Geiſt und Fuß kreiſen. Namen wie Wielanß und Herder, ſpäter Wagner, Liſzt und wieder Nietzſche kom⸗ men hier unvergeßlich nahe. Wenn nun der Fremdling nach dem Beſuche der ebenfclls durch Lutherinnerungen und hiſtoriſches Geſchehen bemer⸗ kenswerten einzigen Großſtadt des Landes, des Blumenortes Erfurt mit ſeinem ſchönen Dome, auf der Rückreiſe hinter Eiſenach den Blick noch ein letztes Mal verſinken läßt in die waldumrauſchten Höhenzüge und den unendlichen Frieden der Thüringer Gaue, dann verſteht er erſt ganz die Weiſe, die an einem der erſten Wandertage am Waldesſaume hinter Ruhla durch abendliches Dämmern zu ihm draug:„Ach wie ſſts möglich dann, daß ich dich laſſen kann... Thüringer Land?“ Kurt Ehmer. Weimar: Haus der Frau v. Stein Verkehrsverein Weheer Wanbdervorſchläge N Tageswanderung Eberbach, Itterkraftwerk, Antonsluſt, Gaimühle, Salmshäktis, Reiſenkrenz, Hohberg, Kailbach Wanderkarte Nr. 14. Kailbach oder Neckargerach.80— Mannheim ab:.36 Uhr(beſchl. Perſonenzug),.45, Eberb an:.30,.10 Uhr. Beim Bahnhof Eberbach links über den eiſernen Steg. Rechts an einem Bächlein auf, rechts die Bahn, zur Straße nach Unterdielbach bezw. Gaimühle. Nach dem Friedhof, links drüben, zweigt die Straße nach Unterdielbach rechts ab. Oeſt⸗ lich auf der Straße nach Gaimühle gleich abwärts und den erſten Feldweg rechts hinter in ſchönen Wald. Nun im Wald beſtändig über dem Itterbachtal, ſpäter am Kanal des Kraftwerks und an der Bahn hin. Nach etwa 1 St. verläßt der Weg die Bahnlinie und ſteigt an. Von da links auf ver⸗ graſtem Pfad immer der Bahn entlang, links am Bahndamm ein alter Bahnwagen. Nach einiger Zeit der Stauweiher, eine ziemlich große Waſſerfläche, die ſich maleriſch in das ſchöne Landſchaftsbild einfügt. Zuletzt noch etwas auf, aus dem Wald und durch ſaftige Wieſen hinab nach Antonsluſt. Von Eberbach bis hierher 1½ St. Mit der Nebenlinie 51, rot⸗ gelbes Viereck, links das Wieſental vor, über eine Brücke, die Bahn links, durch die Eiſenbahnunterführung, nach Ga i⸗ mühle, 10 Min. Die Nebenlinie gibt den Weg bis Reiſen⸗ kreuz an. Auf der Straße nach Friedrichsdorf, das Itterbach⸗ tal links, der Bahnhof rechts. Nach—10 Min. verläßt das Wegzeichen die Straße, wendet ſich links, direkt nörbdlich. Ueber das Flüßchen und Wieſen, durch eine Bahnunterführung auf in den Wald. Rechts ein Bahnwartshaus. Links in einem Tälchen mit einem rauſchendem Bach bequem bergan, nach 1½ St. der Weiler Salmshütte. Hinter dem Wefler, Vorſicht, die Markierung verläßt unvermittelt den Feldweg, geht rechts einen Rain hinauf, etwa 150 Meter auf Pfad über Feld und mündet wieder in einen Feldweg, der ſogleich links ſchwenkt. Einige Minuten im Feld auf und rechts in den Wald. Auch in dieſem noch aufwärts. Bald auf gleicher Höhe, abwechſelnd über ein Stück Feld, rechts Waldrand und wieder Wald. Links ſchöner Blick ins liebliche Sensbachtal, mit Heb⸗ ſtahl, Unter⸗ und oder Seusbach. Kurz vor Reiſenkreuz eine ſchöne Waldſtraße, nach 14 St. Reiſenkreuz. Einkehr⸗ gelegenheit. Rechts, gegen Oſten ſchöner Blick ins Itterbach⸗ tal, auf Schöllenbach und auf der Höhe Heſſelbach. 5 Min. von Weimar: Deutsches Nationaltheater Verkehrsverein Weimar Reiſenkreuz entfernt ein Jagdſchloß der Grafen von Erbach⸗ Fürſtenau. Von Reiſenkreuz mit der Nebenlinie 49, blauem zwiſchen rotem Strich, ſüdöſtlich, in ſchönem, einſamen Hoch⸗ wald auf breitem Weg bequem abwärts. Durch den Leinin⸗ ger Wildpark auf Pfad, hierauf wieder breiter Weg, nach 14 St. Hohberg, Reſte eines ehemaligen, ziemlich großen Dorfes. Nun ſteiler bergab, über die Bahn und links auf zur Station Kailbach. St. Wanderzeit 6 St. Kailbach ab: 19.05, 21.56, Eberbach an: 19.23, 22.14, daſelbſt ab: 19.28(beſchl. Perſ.⸗Zug), 22.25, Mannheim an: 20.37, 23.55. Wer die Wan⸗ derung abkürzen will, fahre hier.34 ab nach Gaimühle, An⸗ kunft.40 und wandere mit dem Wegzeichen rotgelbem Vier⸗ eck, wie oben weiter, dann etwa 1% Stunden näher. F. Sek. * Internationaler Fremdenverkehr im Schwarzwald. Zum erſten Male ſeit dem Kriege hat der internationale Fremden⸗ beſuch im Schwarzwald in dieſem Sommer wieder einen ebenſe lebhaften. wie erfreulichen Aufſchwung erfahren. Aus ſämt⸗ lichen Kurorten des Gebirges liegen Nachrichten vor, wonach zahlreiche Kurgäſte aus Holland, der Schweiz. Skandinavien. England und Amerika zumeiſt zu mehrwöchigem Kuraufent⸗ halt eingetroffen ſind. Die im Ausland betriebene regelmäßiae Propaganda hat ſicherlich ihre Wirkung nicht verfehlt, andrer⸗ ſeits beobachtet man häufig, daß die in den Vorſommern den Schmarzwald beſuchenden Ausländer gerne Jeig. Landwirtſch. F. Kurgäſte u. Touriſt. beſt. ——. 2 BAnEWBADRN Waldhotel Fischkulfur Wundervoll mitten im Walde. Denkbar beste Verpflegung und Erholung.— Pensionspreis Mark.— LTelephon 624 Bes.: Hermann Lischke. Enzklästerle Peien K AIBER Afff 1770 Schöne Fremdenz. m. Veranda, anerk. g. Küche. Ganz in der Nähe d. Wald. in ruh. geſ. ſtaubfr. Lage. Tägl. 2 mal Autoverb. v. Wildbad. Elektr. Licht. Tel. Nr. 11. Mäß. 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Während im Kraichgau die„Waſſerburgen und Waſſerſchlöſſer“ vorherrſchen, die bekanntlich älter ſind als die Bergfeſten, da die erſten Anſiedlungen nicht im Wald oder auf den Höhen ſich fanden, ſondern am Rand der Tal⸗ auen, haben wir in der Ruine Neidenſtein noch ein deutliches Bild vom mittelalterlichen Burgenbau. Leider iſt der Burg⸗ hof etwas beeinträchtigt in ſeiner Schönheit durch den Bau der Kirche gegen die Mitte des 18. Jahrhunderts, doch läßt ſich klar der Unterſchied bezw. die Zweiteilung des Aufbaus erkennen. Der untere Burghof iſt durch die beiden Fachwerk⸗ bauten gekennzeichnet, die rechts und links ſtehen. An dem rechten Haus fällt der Treppenturm auf, der die breite Faſſade in zwei ungleiche Teile zerlegt und über der Tür drei Allianzwappen der drei Brüder Chriſtof, Hans Moritz und Erasmus von Venningen nebſt der Jahreszahl 1538 trägt. Der Treppenturm iſt im Obergeſchoß zu einem Erker aus⸗ gebaut und gibt ſo dem Hauſe einen beſonderen Reiz. Hinter dieſem Hauſe führt der Wehrgang durch, der von dem Dach des Hauſes, das in ſeinen unteren Räumen Stallungen und Wirtſchaftsräume beſaß und in ſeinem oberen Teil Wohn⸗ räume beherbergte, bedeckt wird. Das andere Fachwerkhaus linker Hand iſt größer und hat zwei rechteckige Vorbauten, zwiſchen denen ſich eine Freitreppe findet. Durch die Haupt⸗ burg im Hintergrund ergibt ſich ein maleriſches Bild für den Burghof, was noch verſchönt wird durch die Bäume und Sträucher, die mit ihrem Grün einen guten Farbenkontraſt bewirken. Wir ſteigen auf einer Treppe empor zur Hauptburg. Ein ſchmales Türlein im großen Tor ſteht offen. Ueber dem Ein⸗ gang in den Torturm beobachten wir einen feinen Erker, an dem zwiſchen zwei Renaiſſanceſäulen das Venningenſche Wappen ſich zeigt. Die Jahreszahl an der Unterſeite der Wappenplatte 1533 verrät das Baujahr. Die Hauptburg iſt, wie eine Inſchrift am Bergfried beſagt, in den Jahren 1897 bis 1903 durch Oberbaurat Kircher auf Veranlaſſung des Freiherrn Karl von Venningen zu Eichtersheim wieder inſtand geſetzt worden. Der innere Burghof iſt nicht weniger maleriſch als der untere. Nur iſt es düſterer hier. Die hohen Mauern laſſen nicht ſo viel Helle zu uns dringen; der Berg⸗ fried und die Schildmauer ſteigen empor, die Wohnräume lie⸗ gen rechter Hand und hinter uns erhebt ſich eine hohe Mauer, die in dem kleinen Rundturm ſich totläuft. Um die ganze Burg zieht, wie bei allen Burgen, ein Zwinger, deſſen Ecken durch Türme geſchützt ſind. Hier iſt es nur einer, der große Rundturm, der in der Südoſtecke liegt und ein modernes Zeltdach trägt. A. von Oechelhäuſer, einer der beſten Kenner unſerer heimatlichen Burgen, vermutet, daß hier ſich das Burgverließ befunden hat, denn der Bergfried enthielt es nicht. Der Bergfried, der nur als Auslug und Verteidigungs⸗ diente, hat eine Höhe von ca. 23 Meter und geſtattet uns kinen Blick in die weite Tallandſchaft. Da liegt unter uns Neidenſtein, flußabwärts das Schreinerdorf Eſchelbronn, dem gegenüber der Kalenberg mit ſeinem an Verſteinerungen reichen Kalk, dazwiſchen grüne Wieſen an der Schwarzbach, —5 Ackerfelder, die reiche Ernten tragen; da ſehen wir aibſtadt, das einſt ſchönere Tage ſah, als es eine reichs⸗ Fdhilt G(Schwarzwald— Kinzigtah) 2 6˙ Iiadl. anbaus U. Metrgere, 7 Lamm Schöne, neu eingerichtete Fremdenzimmer. Sorgfältige und gute Ver⸗ pflegung. Reelle Weine. Eig. Forellenfiſcherei. Tel. 56. Beſ.:Gg. Bühler. Zeit um 1560 im oberen Stockwerk und ſind bei Gernsbach(Murgtal) Haus Nr. 25 Schöner Land- aufenthalt, mit 4 Mahlzeit. zu Mk..50 pro Tag. Anfrag. mit Rückporto Finn Friedrich Hetzel. Bad Wildbadd danter Frumnel Gut bürgerlich. Haus in ruhiger freier Lage Groß. ſchatt. Garten. Bei mäßigen Preiſen anerkannt vorzügliche Verpflegung.— Aute Garage. Telephon 74. S218 unmittelbare Stadt geweſen. Zwiſchen den Dörfern und Wie⸗ ſen und Feldern und über ihnen grüßt der Wald aus weiter Ferne. Wir haben eines der ſchönen, für den Kraichgau typiſchen Bilder vor uns, die an die Rundblicke vom Steins⸗ berg aus und von der Ravensburg bei Eppingen herunter gemahnen. Wir ſteigen wieder herab von der luftigen Höhe und be⸗ trachten das Wohngebäude, das, urſprünglich aus zwei Teilen beſtehend, durch ein Treppenhaus miteinander verbunden iſt, und nun ein geſchloſſenes Ganzes bildet. Die Räume ſind leer, das Schloß eine Ruine, daher ſind nur noch die Bau⸗ eigentümlichkeiten reizvoll und dazu gehören die Malereien ſchon im Erdgeſchoß: Spiralen bilden den Hauptbeſtandteil der Bilder, deren ſtarke Farbengebung uns in Erſtaunen ſetzt; in dem Raum zwiſchen den Spiralen ſind ſtiliſierte Blätter zu beobachten. Im Obergeſchoß liegt der Ritterſaal, deſſen Wände ebenfalls reichen Bilderſchmuck tragen und deſſen Beleuchtung durch unverzierte Fenſter erfolgte. Bedeutſam iſt noch der Erker, der durch ſeinen Aufbau eine Zierde der Ruine bildet, obwohl der zweite Erker nach dem Waſſerſchloß in Eichtersheim verbracht wurde. Ein Blick vom Erker aus auf das Tal iſt nicht ohne Reiz. Neben dieſem Bauwerk ſind es die Reſte der Wandmalereien, die für den Heimatfreund von Wichtigkeit ſind. Es erſcheinen der heilige Georg in ſtrahlender Rüſtung und ein bärtiger ittersmann mit wehendem Mantel, den man als den Eucharius von Vennin⸗ gen anſpricht. Im oberen Stock, der als Kapelle diente, ein kleiner Chorausbau iſt noch vorhanden, finden ſich ebenfalls Malereien, von denen die urſprünglichen heiligen Bilder übermalt wurden in einer Zeit, da die Reformation in Nei⸗ denſtein eingeführt wurde und dieſer Raum ſeine ſakrale Be⸗ deutung verlor. Die neueren Darſtellungen ſind Spät⸗ renaiſſanceformen. Was den Stil und die Technik der Bilder anlangt, ſo ſchuf ſie ein Künſtler, der die Formen der hohen Kunſt beherrſchte, dabei aber auch ſeine eigene Phantaſie in weiteſtem Maße ſpielen ließ durch die in naturaliſtiſcher Weiſe angebrachten Blumen. Auch die Darſtellung der Figuren läßt ein gutes Können beobachten. Der obere Saal wurde etwa 50 Jahre ſpäter ausgemalt, vermutlich von einem Meiſter der gleichen Schule; ſeine Bilder ſind noch etwas derber und kräftiger als die des älteren Malers. Die Ma⸗ lereien ſind die bedeutendſten Reſte dekorativer Wandmalerei in profanen Bauten unſerer Gegend. Sie ſtammen aus der ungefähr 50 Jahre jünger. durch ein Treppenhaus verbunden, iſt völlig Ruine und war nur einfach geſchmückt durch ein blauweißes Rautenmuſter. Man ſteigt wieder aus der Hauptburg herunter in den Burghof und ſetzt ſich auf die Mauern und ſinnt über die Geſchichte der Burg, deren Entſtehung in Dunkel gehüllt iſt, von der wir nur wiſſen, daß ſie als Lehensburg ſchon 1385 am 19. Auguſt von König Wenzel dem Ritter Eberhard von Ven⸗ ningen gegeben wurde, früher einen Lehensbrief ausgeſtellt hatte. Bis auf den heu⸗ tigen Tag iſt die Burg im Beſitze der Venningen geblieben. och wiſſen wir nicht, wer ihr ruinenhaftes Ausſehen ver⸗ ſchuldet, ob die Kriege, die den meiſten pfälziſchen Burgen die Wehrhaftigkeit nahmen, oder ob mangelnde Fürſorge es ge⸗ weſen iſt. Das letztere hat ſehr viel für ſich, denn zur Zeit, als die Burg unbewohnt war, war die Burg den Unbillen der Zeit und der Zerſtörungsluſt der Menſchen preisgegeben. Wir freuen uns, daß Herr Freiherr Karl von Venningen durch ſachgemäße Renovation das Bauwerk vor völliger Ver⸗ nichtung geſchützt hat, daß er nicht das gleiche Schickſal erleben mußte wie der Steinberg, der Kraichgaukompaß, eine der Hauptburgen der Venningen. Still und verſonnen zieht die Schwarzbach der Elſenz ent⸗ gegen, Erlen ſäumen die ſaftigen Wieſengründe, die bis zum Ufer gehen. Verträumt liegen im Tal reiche Dörfer, kleine Städtchen und Schlöſſer. Altdeutſchland offenbart ſich uns in dieſem Tal, denn noch vor hundert Jahren teilten ſich Biſchöfe, reichsunmittelbare Freiherren, Centen und die Pfalz in den 8 der Städte und Dörfer und Fluren und Felder und Wälder des Schwarzbachtals. W 5 Gustav Heybach. 1 1(Schwarzwald— Kinzigtah Schiltach Casthaus Zur Brücke Schöne neu eingerichtete Fremdenzimmer mit fließendem Waſſer. beſte Verpflegung. 3726 Beſitzer: Chriſtian Koch, Telephon 36. A 7 2* Luft⸗.⸗A. Freudenſtadt, Sta kuror Wörnersberg Atten et r f. W ring⸗ umgeb. v. prächt. Tannenwäld. Gasth. u.. z. Anker. Neuerweit. gutbürg. Haus i. ſtfr. Leſe F. Ruhebed. beſ.empf. Gefährt u. Auto t. Hauf 71 Gute reichl. Verpfleg. Penſ.⸗Pr. einſchl. Nachn Kaffee von.50 RM. an lije nach Aufentha 2 Tel.⸗Amt im Hauſe. Beſ.: Chr. Seeger S Fretla 9 900 Cugust M voſm Scil, 11 45 2 77 +¹ 521 5 Onegem O Owoltenlos. O heiter. 0 halb bedegt. 6 wolktig. Obedect. o Regen · GGraupeln.— Nebel.& Gewitter G Windſtille. Os ſehr leichter Oſt⸗ H mäßiger Südſüdweſt. O ſtürmiſcher Nordweſt. zx Schnee. Die Pfeile ſliegen mit dem Winde. Die bel den Stationen ſtehenden Zahlen geben we ratur an. Die Linien verbinden Orte mit gleichem auf Meeresniveau umgerechneten 6 Wetternachrichten der Karisruherandeswenerwall 2 2 Tuft. Tem- 2 5527 igeeen a. e ee e Der Weſtbau, mit dem Palas m mm C S8 Ses Richt. Stärte 1 Derideim fö ſſchw heſer Königſtuhl] 508 753.0 12 16 1 8 leicht bedeckt 16 Karlsruhe 120 757,7 15 23 13 NO„ heiter 25 Bad.⸗Bad.213 75/% 14 23 11 Oleeſcht halbbed. 13 Villingen 712 fd8, 11 25 10 8 ſſchw. 28 Feldbg. Hof 1275 634,5 6 15 5 swW ſſtark Nebel Badenweil.— 759,b 18 24 10 80 leeicht halbbed? St. Blaſien 780— nachdem Kaiſer Karl IV. ſchon[ Höchenſchw.————— ſee lie Das auf der Vorderſeite des heute über der Norbſesteg, genden Tiefs anrückende Regengebiet brachte uns geſternn Gei lich ergiebige Niederſchläge(in der Ebene bis 25 Liter, Mitta⸗ birge bis über 30 Liter pro Quadratmeter). Ueber ſetzend, heiterte es vorübergehend auf. Die hiermit raſch ein mun i und ſtarke örtliche Erwärmung (Rheinebene 23 Grad) führte ſtellenweiſe zur Bildung von Gewittern. übel vom Azoren⸗Hoch abgelöſter Teil, der augenblicklich 5 i Bayern liegt, verurſachte heute morgen Aufheiterung. echnen jedoch noch weiterhin mit einzelnen Nachregen zu von der insbeſondere ſtellt der bevorſtehende Durchzug einer von auß⸗ Südſeite des Nordſeewirbels ausgehenden Störung friſchende Winde und Gewitter in Ausſicht. 0 Auaa, witterbegleitung. Cbefredatteur: Kurt Ilſcher(beurlaubth). enee e S Vorausſichtliche Witterung für Samstaa. den 20. Ine Wechſelnd wolkig mit Aufheiterungen, aber noch einzelin He genfälle bei zeitweiſe auffriſchenden Winden, ſtrichweiſe Herausgeber, Drucker und Verleger. Druckerel Dr. Hgas, Neue Mannheimer Zeitun G. m. b. 5. Mannheim, E.“ Direktion: Ferbinand Heyme 0 illeton: Dr. 2 S. Rayſer.— fkommunal⸗Po 951 f Sport und es aus aller Welt: Willſ Müfter— Handelsteil 6. Tericht und alles Uebrige: l. B. Richard Schönfelder— Anzelgen: Dr. e ſtübu. Lokales: Richard 41t 1 —— 2 — 828 er. — en⸗ nde e 7— F N 4 7 Bierhelderhof bel Helteherg Schönſter Ausflugsort für Geſellſchaften u. Vereine. Großer ſchattiger Gaärten. Erſtkleſſige Speiſen u. Getränke. Kaffee u. Kuchen. S228. Schwiun. 18 e Fafisgein Erholungsbedürft, angen. Aufenth. Großer Saal f. Vereine u. Gellſch. koſtenlos. Mäß. Preiſe. Tün enal Luadwigstal — vorn, altbek. Haus, herrliche 8 Lage direkt am Wald. Für 8 Tel. 8. Beſ.: Wilh. Krämer. S227 Flachak-Daappcötabt 2 WISehen aalhpan—kbelbach-feidelberg mit prüchtigen Landschaftsbildern. 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Oberhalb des Porfes die gut er- Waler pe des 1674 von Turemme zerstörten Auer- —9 5 ſchlosses mit groflartiger Rund- und Fernsicht. Ued einem Fuf die„Not Gottes“, die stimmungsvollen tris 8 25 einer Rapelle aus dem 14. Jahrh. Schöner, er- queme 9 10 Gang durchs Hochstädter Tal, leichte und be- um 5 Aunee nach dem Banlchauser Tal, Jugenheim, Auerbacl, duneer, auf den Malschen(hfelibokus) u. a. ach ist Station der Bahnlinie Frankfurt a. M. leitanstadl—Heldelbers Post u. Fernsprechamt. Wasser- Verdecg gas und elektr. Licht. Kerzte. Eine Kur in ist angezeigt für Nervenleidende, Herzkrank. wlonetlezenten und als Nachkur. Seine günstige Lase 15 Grolistädten Frankfurt a.., Mainz, Wies⸗ und da Fanstact Worms, Mannheim und Heidelberg lei Bes, Hehlen von lästiger Industrie u. ihrer mancher- hungs, ierscheinungen hat Auerbach zu einem Sied- Villen- und Luftkurort ersten Ranges gemacht. Iui 1. leng bae,. Leflaln-Hua Berneck J. Hdtelgeb. e heimischen Bädern und Kurorten— ae. ertreut er unter den mitteldeutschen und bayerischen— Jahe sich Ber neek im Fichtelgebirge eines von ternatian Jahr steigenden Besuches. Hier ist kein in- ſchtig nales, kein Weltbadgetriebe, sondern ein Ort, 80 aber geschaffen zur Erholung und zur Ruhe, in dem stre ndererseits doch auch zur Unterhaltung und Zer- 8 Sesorgt ist. Nicht umsonst wird Berneck„die tesgade 5 Fichtelgebirges“ oder das„Fränkische Berch- erische genannt. Die Natur hat hier in verschwen⸗ madülche, Fülle thre Schönheiten ausgestreut; in uner- ist die 70 ardett im Verlauf von naheru 7 Jahrzehnten 155 B0 ingebung parkartig umgewandelt worden. Die sebirges rneckes am südwestlichen Abhang des Fichtel- vornelag, Anseschlossen von 7 Bergen— durch das 05 5 Gebirgsmassiv gegen die rauhen Nord- und von 392 geschützt, bürgt bei der mittleren Höhenlage Meter über dem M Sund er dem Meer, für mildes und ge- derrschend ne, In den herrlichen Waldungen 850 reichen ee— mit ihren erquickenden, ogon- Von A sind ca. 450—500 Ruhebänle aufgestellt. blicke uheplätzen aus bieten sich entzückende Aus- Auge, Prächtige Landschaftsblider dem schauenden Salson dauert von Mal bis September: jedoch das Erühjahr mit seinem satten Grün in ——5 rungen und der Herbst mit seinen nebel- seinen unvergleichlich schönen stimm- seiner arbenprachtigen Landschaftsbildern wegen wenig schwankenden Temperaturverhält- Undet anderungen und zur Erholung. Der Fremde des Aitagr alles, was ihn für einige Zeit die Sorgen ande in flersessen zat. Wer dle Schönheit deutscher Mertel 40—5 aufnenmen will. der komme in dieses und ge0f ichtelgebirges, des Randes jenes historisch 80 interessanten Hözhenzuges, der sich als ogisc Berneck wie ein märchenidylllscher Ring Klenet sie Ausläufer um sehliellt. E181T D F 1 am Donnersberg. Dieser alters- annen— Bergriese der Pfälzer Vo- gesenkette bildet alljährlich den Anziehungspunkt Tau- sender Touristen u. Sommerfrischler aus der Pfalz, dem Rhein-, Main- und Saargebiet. Die ozonreiche Luft und großlartige Rundsicht, welche der Donnersberg bis hin- über zum schillernden Silberband des Rheins, den Höhen der Haardt, des Schwarz- und Odenwaldes bietet, sind einzig in ihrer Art. Die üppigen Haine von Edelkasta- nien, die duftenden alten Linden, die herrlichen Eichen-, Tannen- und Fichtenschläge entwickeln hier ein Wald- klima, das von ungemein nervenstärkendem Einfluſ ist. Wohlgepflegte Spazierwege laden ein zu lohnenden Ausflügen in die prächtige Umgebung mit grotesken Felsgruppen, romantischen Tälern u. ehrwürdigen Burg- ruinen. Auf dem Plateau des Berges befindet sich der 90 Fuß hohe Ludwigsturm und ein Gasthaus. Gute Gast- häuser im idyllischen, an die Brust des Berges ge- schmiegten Dorfes Dannenfels sorgen für beste Verpile- gung der Touristen und Kurgäste bei mäſligen Preisen. Von Bahnstation Dreisen und Kirchheimbolanden ver- mittelt ein Postauto unter Anschlul zu den Zügen täg- lich je dreimal den Verkehr nach und von dem Don- nersberg. Dilsbere Gegenũber von Neckarsteinach ragt die alte Bergveste Dilsberg auf steilem Bergkegel empor. Ehem. Stammsitz des Grafen des Elfer- gaus hat sie Tilly und 1799 auch den Franzosen getrotzt. Spater kurpfalzisches Staatsgefängnis, ist es jetzt eine in- teressante Burgruine mit prächtigem Blick vom Turm aus. Allüberall, wo man Hurhaus Kniebis-Lamm in deutschen Gauen, ja auch über die deutschen Grenzpfähle hinaus, von Sommer- und Winterkurstätten des herrlichen Schwarz- Waldes redet, da wird gewil auch der Name„Kniebis“ als einer der von der Mutter Natur außerordentlich be- günstigten Luftkurorte mit vollem Recht seit vielen Jah- ren genannt. Hier oben auf diesem nahezu 1000 m hohen Plateau findet man alle die Faktoren vereint, die einen Kurort zu einem solchen I. Ranges machen. Fern von dem Getriebe der Fabrikstätte, inmitten prächtiger, dun- kelgrüner, unübersehbar sich ausdehnender Tannenhoch- wälder, inmitten herz- und lungenstärkender, ogonreicher Waldesluft, umrauscht von klaren, murmelnden Bäch- lein findet der erholungssuchende, müde Wanderer und Naturfreund in diesem herrlichen Waldfrieden eine Fülle anregenden Naturgenusses. Es ist daher kein Wunder, wenn dieser schöne, prächtige Fleck Erde von Jahr zu Jahr mehr von Luftkurgästen besucht wird, und immer und immer wieder diesem Höhenluftkurort ob seiner herrlichen Waldluft, seines ausgezeichneten Trinkwassers, seiner für die Nerven so wohltuenden Waldesruhe von jedem hier weilenden Kurgast besonders Lob gespendet wird. Was mun aber den Aufenthalt auf dieser idvl- lischen Waldhöhe ganz besonders angenehm macht, das ist der Aufenthalt in dem seit einem Jahre zu einem Kurhaus für Sommer- und Winteraufenthalt vollständig umgebauten und bedeutend vergröſſerten„Lamm“. Die dominierende Lage mit der unvergleichlich schönen Aus- und Fernsicht auf die Berge der Alb, der Vogesen und Alpen ist einzig in ihrer Art. Vom hohen Turm des Hotels aus, sowie von den südlich gelegenen Fremden- zimmern hat man bei klarer Witterung eine wunder- bare Aussicht über den Südschwarzwald und die schwä- bische Alb hinüũber zu den Bergriesen: den Voralbergen, den 7 Kurfürsten, der Tödigruppe, dem Säntis, der Jung- krau usw. Von drei Seiten ist das Kurhaus von waldum- grenzten Gärten und grünen Wiesen umgeben, und autk der Nordseite beginnt unmittelbar über der Bandstraße Arüben der hohe, stundenweit sieh ausdehnende Tannen- wald. mit vielen ebenen Spazierwegen und Rubebänken: Ein Hrt. so recht geeianet. Erholungsbedürttigen als Sommeraufenthalt zu dienen. LANSEOOS, SIERKENOOSG, CGNMAUEN, SUsuN, Sr. PETE Cepckabfertigung. Fordern Sie durchgehende Fahrkarten nach en Nordseebadern. Knnen Sie sie nicht erhalten, 30 teilen sie dies dem Verband Deutscher Nordseebader in Norderney mit. L am schönen Bodensee zwischen angenargen den Mündungen der beiden Flüsse Schussen und Argen reizend gelegen, verdankt seinen Ruf als die beliebteste Sommerfrische am württ. Uter besonders drei Vorzügen: Seinem großen Natur- strandbad, seinem umtfassenden Rundblick auf See und Gebirge und seinen guten Gasthöfen. Urkundlich wird der Ort als Arguna schon im Jahre 770 genannt; vom 3. Jahrhundert ist seine Geschichte eng verknũpft mit em räthischen Geschlecht der Grafen von Montfort, die durch mehrere Jahrhunderte von ſhrer auf einer kleinen Insel vor Langenargen erbauten Burg Argen aus das Land beherrschten, An Stelle der zur Ruine ge- wordenen Burg erbaute 1863 König Wilhelm I. von Württemberg das jetzige durch einen Damm mit dem Festland verbundene Schloß Montfort(Privatbesitz). Die schöne Barockkirche mit angebautem Spital wurde 1718 bis 1722 durch den Grafen Anton von Montfort erbaut. Langenargen erfreut sich in den letzten Jahrzehnten eines lebhaften Aufschwunges besonders als Fremden- kurort. Scbhon im Mei entzücken den Besucher des Bodensees die reiche Obsthaumblüte, die blumigen Wiesen und grünenden Waälder und die erquickende Seeluft. in den Sommermonaten der nervenstärkende, erfrischende Aufenthalt im Strandbad, iin Herbst die reiche Obsternte, die klare Fernsicht auf die Algauer, Vorarlberger und Schweizer Alpen, die Färbung der Wälder und das durch den Einfluf des Sees langanhaltende mide Klima, wenn im Gebirge schon Frost und Neuschnee ſhren Einzug gehalten haben. Schollbrunn im badischen Odenwald. Wer die Schönheiten Ahseres bei- matlichen Odenwaldes kennen lernen will, dart es auf seiner Wanderung ũber den Winterhauch nicht versàu- men, dem berrlich gelegenen Dörfehen Schollbrunn einen Besuch abzustatten. An der Abdachung des Winterhau- ches gegen Neckargerach zu gelegen, hat das Dörfchen landschaftlich wohl eine der besten Lagen sämtlicher Winterhauchorte. Nach drei Seiten hin schweift der Blick weit hinaus ins Land, ũüber liebliche Taler und be- waldete Höhen hinweg. Da sendet uns auf der einen Seite der geologische Vetter des Katzenbuckels, der Steinsberg, seine Grüße, ihm zu Füßen das Hügelland, hinter ihm, bei besonders klaren Tagen die Anfänge des Schwarzwaldes erkennen lassend. Weiter gegen Osten er- schaut das Auge das burgengekrönte Tal des Neckars. Da sind es die Schlösser Neuburg bei Neckarelz, Helm- stadt bei Hochhausen, sowie der weithin leuchtende Bau des mächtigen Schlosses Guttenberg gegenüber von Gun- delsheim, die durch ihre Lage das Auge erfreuen. Auf der dritten Seite reiht sich über das Elztal Höhe an Höhe bis zu den fernen Waldenburger und Löwensteiner Bergen. Will man, der Großstadtluft entfliehend, ruhige für Körper und Seele heilbringende Tage verleben, 80 kindet man in Schollbrunn und weiteren Umgebung all das, was den Ferientagen Zweck und Inhalt im voll- sten Maße verleiht. Ruhige, würzige Fichtenwälder in nächster Nàhe erfrischen Herz und Lungen, während lebhaftere gemischte Waälder ersteren nachbarliche Freundschaft halten. Auf einer schönen Waldstraße ge- langt man ins Tal des Weisbaches, das durch seine An- mutigkeit und Stille wohl eines der schönsten Odenwald- täler ist. Einige Mühlen, am idvyllischen Plätzchen ge- legen, verschönern das liebliche Bild. In 174 Stunden erreicht man den Katzenbuckel, von dessen Höhe man den größten Teil des Odenwaldes überblicken kann. Ein- ladend u. interess. zugl. ist der Abstieg durch die rom. Wolfsschlucht. am Schloß Zwingenberg vorbei nach dem, am Neckar gelegenen Dorfe Zwingenberg. Eine fast ebenso schöne Wanderung führt von Schollbrunn nach Neckargerach, von da entweder durch die Margareten- schlucht nach Reichenbach diesseits des Neckers, oder auf die sagenimwobene Mipnaburg auf der ſenseſtigen Höbe des PFlusses Zwischen Fberbach und Oberdielbach verkehrt täglich mehreremal ein Postauto. WANGSEROOSE, WIILNELNSNAUEN NR-ONHhDNs, WrrrUR, WESsTERLAuo pROSPEKTE und FAHRPLAME unent Waltungen und Reedereien sowie alle eltlich durch die Badever- e- und Verkehrsbüros. Das groflartigste Flußtal des süd- Todimoos lichen badischen Schwarzwaldes, das wildromantische Wehratal verzweigt sich aufwärts im Quellgebiet zu einem ganzen Kranze der berrlieh- sten Hochtäler. Diese sind von der Natur mit so un- vergleichlichen Schönheiten und so günstiger klimati- scher Lage bedacht worden, wie kaum ein Talgebiet des Schwarzwaldes. Zwölf Waldorte liegen lieblich ver- streut in diesen Hochtälern und bilden zusammen die Bürgermeisterei Todtmoos. Die Talsohlen der Todt- mooser Hochtäler erheben sich 800—1200 Meter über dem Meeresspiegel. Trotz dieser sehr großen Höhen- lagen ist dennoch das ganze weite Talgebiet von Todt- moos durchaus geschützt vor Winden und Witterungs- unbilden. Den Anprall nördlicher und nordwestlicher Winde hemmt der 1265 Meter hohe Gebirgszug des Hochkopfes, dessen neuer Aussichtsturm mit Schutzhütte eine wundervolle Fernsicht über die Berge und Taler. Städte und Dörfer des Südschwarzwaldes bis zur fernen Alpenkette bietet. Den Anprall der östlichen und nord- östlichen Winde hemmt der 1220 Meter hohe Faruberg. Die Todtmooser Hochtäler stellen nicht, wie viele Schwarzwaldtäler, tief eingeschnittene, stelle Schluchten dar, sondern flachgewölbte Mulden, die mit grünen Matten und Hochwald reichlich bedeckt sind. Fünf Gebirgsbäche die sich zur Wehra vereinigen durchziehen die Landschaft. Einer von ihnen, der Rüttebach, bildet bei seinem Abstiege vom Hochkopfe die berühmten drei übereinanderliegenden Wasserfälle unterhalb der Ort- schaft Todtmoos-Rütte(966 Meter). Die ausgedehnte Hohtallandschaft von Todtmoos wird in der weiteren Umgebung. von Norden, Osten und Westen, von den üppig bewaldeten, hohen Gebirgszügen des südlichen Schwarzwaldes umrahmt. Das Klima von Todtmoos ist ein mildes, gleichmäfiges Höhenkuima von anregender (tonisierender) Wirkung für Atmungorgane und Nerven. Die Täler sind reich an Gebirgsbächen, Wasserfällen und Aussichtspunkten. Von allen Berchöhen des Todt- mooser Gebietes ist als Hintergrund der dunkelblauen Schwarzwaldberge die schneebedeckte Alpenkette vom Säntis bis Mort Blanc sichtbar Nach Süden ist das Tal- gebiet von Todtmoos offen. Todtmoos ist ein treftlicher Aufenthaltsort für Erholungsbedürftige und zu längerem Kuraufenthalt das ganze Jahr bindurch als Hchenluft- kurort geeignet. Winterkuren haben ganz vorzüglichen Erfolg. Wimpfen E. NMcht mit Unrecht hat 0 man dieses altertümliche Städtehen gegenũber der Jagstmündung das hessische Rothenburg getauft. In gewundenen Ptaden erreicht man den einen, sehr schönen Teil der Stadt: Wimpfen am Berg, der einen herrlichen Ausblick über den Neckar und die Taler und Burgen des Schwarzwaldes bietet. Auch Wimpfen im Tal, der andere Teil der Stadt liegt sehr reizvoll. Besonders angenehm fallen einem in der ehemaligen Hansestadt die vielen alten Häuser mit den alten Türmen, Giebeln und Baumen auf, die der Stadt ein überaus malerisches Ansehen geben, Wimpfen wird gern als Ausgangsort für kleinere und gröbere Ausflüge in den Schwarzwald genommen und bietet in seinen Gaststätten angenehmen Aufenthalt. b am Neckar. Malerische Lage Zwingenbere chen den reich bwre ten Hängen des Neckartales. Ueber dem Dorfe erhebt sich auf steilem Fels das stolze Schlol Zwingenderg. Hinter der„Hochburg“ schneidet steil und tief die wild- romantische Wolfsschlucht(bekannt aus„Freischütz“) ins Gebirge ein. Sie kann vom Dorfe aus bequem be- gangen werden. Herrl. Waldspaziergänge und idyllische Ruheplätze bieten sich dem Besucher. Kahnfahrten auf dem Neckar geben eine angenehme Abwechslung. Zwingenberg ist Station der Strecke Heidelberg— Würz⸗ burg. Eberbach, Wimpfen. Heilbronn sind mit der Bahn leicht erreichbar. 10. Seite. Nr. 380 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Freitag, den 19. Auguſt r Maohnen laufen 5 eWNit WIIREIEA — UPEUL— SlkSkR: LIMART-BELEGIEN AF OpEL ZÑ Ill Fahrrau Verkaufsstelle dieser erfolgreichsten Marken-Fahr- räcder mit Mk. 10.-Anzahlung, Mk..- Wochenraten lch ferner zu konkurrenzlosen Preisen und Qualitaten: fahrraclampon, Fenbr „Suprema“ mit 12 und 18 Monate Garantie. — Geſucht von Seinhanblnug Ort der Mittelhaardt zum baldigen. 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