927 5 2 — Preis 10 Pfennig 3* Dienstag, 23. Auguſt WMittag⸗Ausgabe 1927— Ar. 385 Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgeb ii 0 0 e 8 er. e 50 2 5 8 65 1 V forderun checkkonto 17590 e Aheigen⸗ Borſchelten fi beſcnmnte Tage Sele. 550 ſceſteſtele Poſt Haupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle K 1, 4⸗6, Baſſermannhaus). Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr.6, Schwetzingerſtr. 19/20 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ 2 Adreſſe: eneralanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 1985 enee S1 Geit 1 0 gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. u keinen die er depe für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mafinheim. Wandern und Reiſen Soſetz und Necht Mannheimer Heneral Amzeiger Skaasntelbung annhei 1 2 eee e dee e ͤ Ne Die Stimmungen in Südoſteuropa dö e(Von unſerem öſterreichiſchen Vertreter) Ein alter Erfahrungsſatz lehrt, daß die Totgeſagten in der — Negel recht lange leben. Das gilt auch für die kleine Entente, die ihren Daſeinszweck bereits erfüllt zu haben Satto und Vanzetti ſind in der vergangenen Nacht hingerichten 3 nonis Die amtliche Meldung Demonſtrationen W Boſton, 23. Aug.(Eigener Drahtbericht.) vor dͤer amerikaniſchen Votſchaft rgaugene nacht wurden Madeiros, Sacco und Berlin, 23. Aug.(Von unſerem Berliner Bürt tti hingerichtet, und zwar zuerſt Ma⸗ der Umgebung des Wilhelmplatzes, an dem das Geb dann um 12 Uhr 17 Sacco und 12 Uhr 27 amerikaniſchen Botſchaft liegt, ging es während der de floſſenen Nacht ſehr unruhig zu. Es bildeten ſich immet Nach der letzten Zuſammenkunft der jugoſlawiſchen und rumäniſchen Außen⸗ Pere Töne angeſchlagen nud die beteiligten Staatsmänner ver⸗ 41 cherten im Frühling mit Nachdruck, daß ſich die Dreimächte⸗ uppe ſehr wohl befinde und ans Sterben gar nicht denke. Marinkovic, für den die Tagung den Reiz der Neuheit ate, erklärte M Mai, noch ganz erfüllt von den Ein⸗ der Anſammlungen von Neugierigen und Demonſtrat 105 pücken des Joachimsthaler Erlebniſſes, daß die kleine immer wieder wurden Rufe laut, wie:„Nieder miß der Entente kein Produkt einer Laune oder der diplomatiſchen weißen Klaſſenjuſtiz, heraus mit Sacco und Vanzetti!“ Pon Geſchicklichkeit ſei, ſondern die wichtige Auf he beſitze, dis Zeit zu Zeit ſchritt die Polizei ein nud zerſtreute die Me 8 De Fheren Amſtände der Hinrichtung ORNewyork, 28. Auauſt.(Funkſpruch). Ueber die Hin⸗ 1 hern, kurz, daß ſie eine Notwendigkeit darſtelle. Trotzdem e Saccos und Vanzettis werden noch folgende Einzel⸗ bekannt: Beim Eingang zur Totenkammer rief Saceo italieniſcher Sprache:„Lang lebe die Anarchie!“ Ohne die 1 e abzuwarten, nahm er auf dem elektriſchen Stuhl 52 atz. Während er feſtgeſchnallt wurde, rief er in gebrochenem Analiſch:„Leb wohl mein Weib, lebt wohl meine Kinder und 7 15 meine Freunde.“ Kurz vor Einſchaltung des Stromes * er ſich noch einmal an die Zeugen, denen er zurief: Eine 1 N Die Abſperrungen waren in noch größerem Umfange den Vortagen durchgeführt worden, auch die Bannmeile unter polizeilichem Schutz, außerdem hate das Poligeſpra dium auch ein großes Aufgebot an Kriminalbeamten in auf die Straße geſchickt. Gegen 10 Uhr abends erſchlen Polizeipräſident perſönlich, um ſich von dem Stand der zu überzeugen. Es kam verſchiedentlich zu kleinen Zuſamm ſtößen. Eine ganze Anzahl von Perſonen— wie die lae a aller Länder, die in ihr vertreten ſind, zu a Atte man mittlerweiſe wohl ſchon das Totenglöcklein ge⸗ äntet, wenn nicht zwei Glücksfälle»öllg unvermutet einge⸗ en wären. umänien. General Averescu hatte ſich in die Verbin⸗ [Dung mit Italien allzu tief eingelaſſen, ohne deshalb freilich en jähen Bruh mit dem früher in Bukareſt ausſchlaggeben⸗ Frankreich zu wage Immerhin wurden ſeine diplo⸗ nternehr ungen von der Tſchechoſlo kei und von Fa ſo der Nacht matiſchen ener 685 Apien mit Argwohn betrachtet und man hielt Rumänien n. In 114 ieeikleine ntente fer verloren. Durch das Ausſpringen n 9 5— in letzter Stunde 0 ö* aen eſes Staates wäre jedoch die Dreimächtever⸗ indrück meeeeflällig geworden, ſoferne man nicht einen neuen 495 599 4 feers umſchurs eintet und behanptet, in einet Wein Bu⸗ desgenoſſen gefunden hätte. Dieſer wurde eifrig geſucht, Als 4 90 E 22782+ en ee e e M 155 derenkd ckiaber 1 Erfolg, denn das Liebeswerben, das beſonders Dr. rückte er ſeinen Wächtern die Hände und ſetzt zu haben. Die Kommuniſten ſetzten ſich mit der amerikanf Bene eſch auf ſich nahm, ſchlug fehl. Nun iſt die Regierung die e ee ne 5 1 176 Le 85 55 Botſchaft in Verbindung und teilten mit, daß der Archſ 0 Perescu gefallen und Bratianu, der alte, unentwegte Freund erklärte noch zuletzt:„Ich bin uuſchuldia Niemals geſtand ich zur Verfügung halte und vor dem Botſchafter ſeine Hen erreichs und treue Anhänger der kleinen Entente herrſcht das Verbrechen ein Ich bin keines B 5 dungen eidesſtattlich zu erhärten bereit ſei. Botſchafter ur Großrumänien als ungekrönter König. Sein Miniſter des m keines Verbrechens ſchuldig. Ich ißéren Tituleseu erklärte denn auch nach ſeiner Amts⸗ bin unſchuldig, nicht nur an dem mir zur Laſt gelegten Fall. man lehnte es iudes aß, eine Depntatton zu empfang übernahme den verſammelten Journaliſten ſofort, daß er die 4 05 niemals ein Verbrechen begangen.“ Nachdem er an⸗ S Beziehungen zur kleinen Entente und zu Polen un⸗ nallt worden war, fuhr er fort:„Ich wünſche einigen Im 5 verändert aufrechterhalten wolle. Er verbeugte ſich tief vor enſchen zu vergeben, was ſie nun an mir tun.“ e 0 was in Anbetracht ſeiner früheren Stellung in Lon⸗ N achdem die Hoffnung, daß durch irgend ein Ereigni on nicht verwunderlich erſcheint. Im übrigen behandelt er die Hinricten le dan dror en Banenns erkolaie un 12 so uge die auf Mitternacht angeſegte Hinrichtung Saeens und Pan- den rumäniſch krangbfſſchen Vertrag ſchember mif gleicer Stunderichtung. Alle drei Hingerichteten hatten in den letzten zettis im letzten Augenblick verhindert werde, immer mehr Liebe wie das ſtalieniſch⸗rumäniſche Bündnis, aber für ö tunden jealſchen geiſtlichen Zuſpruch abaeleh ˖ ü 1 — wäh alſchen geiſtlichen Znſpruch abgelehnt, ſo daß auch geſchwunden war, kam es überall in Newyork und anderen feinere Ohren war dennoch daraus zu hören, wofür das Herz ährend der Hinrichtung kein Pfarrer anweſend war. Städten zu größeren Kundgebungen. Bei Zuſammenſtößen in Wahrheit ſchlug. 2 13 505 8 12 15—9 55 190 Geſchehnis kam der kleinen 50 en zu Hilfe und mehr als das, es ſicherte ihr ihr Daſein geradezu ue Die menſchliche Seile die Sicherheit Coolidges getroffen, der heute(Dienstag) für Jahre hinaus. Der 1—— Lord 1t 5 5 E Berlin, 23. Aug.(Von unſerem Berliner Büro) Der eine Reiſe durch den Weſten antritt. Alle Weichen wurden Rothermere, der Herausgeber der Londoner„Daily vert. eutſch⸗amerikaniſche Senator Wagner aus Newyork, der feſtgemacht und werden bewacht, wie in Vorkriegszeiten bei Mail“, im Junt in ſeinem Blatte zugunſten Ungarns ver⸗ 25 85 einigen Tagen in Berlin weilt und Mitglied des Reiſen des Zaren. Eine Lokomotive, die vorausgeſchickt wird, öffentlichte, zittert noch immer nach, zumal der engliſche Zei⸗ n Dberſten Gerichtshofes von Newyork iſt, fährt die Strecke ab. Jede offene Kundgebung in Boſton iſt tungsmagnat ſeither nicht müßig geweſen iſt. Hat er doch zu⸗ en außerte ſich zu einem Vertreter des„Lokalanzeigers“ über verboten, doch immer wieder verſuchen Perſonen mit Plakaten letzt den tſchechiſchflowakiſchen Außenminiſter Dr. Beneſch un⸗ den Sacco⸗ und Vanzettt⸗Fall dahin, daß er als Richter es vor dem Stadthaus vorbeizuziehen. Auch die Nachmittags⸗ mittelbar apoſtrophiert. Die Kundgebungen Lord Rothermeres mee nathrr, blätter brachten wieder lange Berichte über die Proteſt⸗ füll a Ziu atürlich ableh kritiſ it einer Angelegen⸗ füllen nach wie vor viele Spalten der ungariſchen Blätter, 1 bel eit zu bef 125 t 05 5 5 105 8 in Europa. und Vanzetti haben jeden reli⸗ während man in den drei Staaten der kleinen Entente tief be⸗ leten, ö igen, deren Tatumſtände er nicht aktenmäßig giöſen Zuſpruch zurückgewieſen. Außer den Beamten und unruhigt und überaus nervös geworden iſt. Der Heraus⸗ 917 habe. Wagner nahm jedoch die amerikaniſche Juſtiz Aerzten ſind als einzige Zeugen zur Hinrichtung ein Ver⸗ geber der„Daily Mail“ wird fetzt in Ungarn wie ein National⸗ 25„ in eine treter der Aſſociated Preß und der Agentur Reuter geladen. behandelt und man kann jenem fixen magyariſchen 97 n ſei. In ganz Amerika erkenne man die Unpartei⸗ riftſteller vo i i Bomb 1 tulie⸗ lchkeit der Richter 49 Das Urteil ſei jedenfalls in Beber⸗ 5— Wenen e, 7660% uſtimmung mit den amerikaniſchen Geſetzen zuſtande ge⸗ N 2 jüngſten Freund ſeiner Nation mitſamt der Redaktion der mmen und genau geprüft worden. Es ſei ihm, erklärte m die Kriegsführung in Belgien„Daily Mail“ auf die Bühne bringen wolle. Lord Rothermere l, Nagner, unverſtändlich, wie Leute, die den Fall Sacco und hat gewiß recht, wenn er von der Reformbedürftigkeit der ſo⸗ e 06 Fanzettt doch böchſtens vom Hörenſagen kennen könn⸗(1 Berlin, 28. Aug,(Von unſerem Berliner Büro.) genannten Friedensverträge ſpricht, wenn er betont, daß Mit⸗ 700 ten, trotzd ee„Vandervelde ſieht ſich in der eigenen Preſſe ſcharfen Angriffen teleuropa kein Elſaß⸗Lothringen vertrage. Mit dieſer Kon⸗ 1. einfeittge 5 25 e„„ ausgeſetzt. Ste kommen— 25 der ſtatierung iſt allerdings ſeine Einſicht erſchöpft. Darüber 0 0 e ee Nationaliſten, die ſeit Kriegsſchluß mit der Greuelpropaganda hinaus ſieht er bloß durch jene Brille, die man ihm bei ſeinem 1 es Das mag ſchon richtig ſein, Wagner überſieht nur, daß ihre politiſchen Geſchäfte betreiben. Jetzt, da eine unpar⸗ Aufenthalt in Budapeſt auf die Naſe geſetzt hatte. Von der 41 weniger die formal juriſtiſche, ſondern die menſchliche teiiſche Unterſuchung angebahnt iſt, fürchten ſie für die Stich⸗ rumäniſchen Minderheitenfrage im allgemeinen weiß er nicht . deſ te der Angelegenheit iſt, die dieſe Proteſte herauf⸗ haltigkeit ihres Beweismaterials, und die ſchnelle Bereit⸗ viel oder nichts, denn er will nur etwa 600 000 ungariſche See⸗ 24l, kalngen hat. Zweifellos wird der Fall zu politiſchen Agi⸗ ſchaft 955 e 1 55 55 anet den, 55 e an der Grenze woßnen. Von der Fſchsbo⸗ Tſoll, zwecken ausgebeutet; das eine aber bleibt beſtehen, ziehung eines Neutralen den Sachverhalt zu klären, ha owakei würde er am liebſten eine Million Ungarn loslöſen, n. und darüber kommt das europäiſche Empfinden nicht hin⸗ offenbar dieſe Befürchtungen noch verſtärkt. Noch peinlicher während er die Millionen Deutſchen, die in dieſem Staate „ 1. 9, daß es iſt freilich die Ueberraſchung in der franzöſiſchen Rechts⸗ leben. bloß als Schreckmittel benützt. Dagegen empfiehlt er 1 eine unmenſchliche Grauſamkeit preſſe. Der tiefere Grund für die Entrüſtung über Vander⸗ Jugoflawien, auf 400 000 Ungarn zu verzichten und dazu noch er bedeutet 8 veldes Vorgehen iſt unſchwer erkennbar, man ſieht nicht zuf auf 300 000 Deutſche, von denen Lord Rothermere be⸗ 415 ſieben auch wenn ſie ſchuldig ſein mbögen, nach Unrecht in der Einſetzung des Unterſuchungsausſchuſſes den bauptet, daß ſie die abermalige Vereinlaung mit Un⸗ eh Binrichtung n er Todesdrohung nun ſchließlich doch dem erſten Schritt zur praktiſchen Aufrollung der Schuld⸗ garn begrüßen würden. niſt zu ſen ſtuhl zuzuführen. Man braucht 1 Kommusfrage überhaupt. Davor aber hat gerade Frankreich eine Der Herausgeber der„Daily Mail“ iſt kein verantwort⸗ 511 nd mittelalt um ein ſolches als nur zu begreifliche Scheu, denn die Zerſtörung der Kriegs⸗ licher Staatsmann und kein Führer einer großen Partei. Den⸗ 7 erſt kürzli erlich zu empfinden. In dieſem Sinne hat ſich ſchuldlegende würde der franzbſiſchen Sicherheitspolitik eines noch tönt aus ſeinen Worten mehr als die eigene Anſicht. In geitung“ 8 e 5„ihrer zugkräftigſten Argumente entziehen. Kein Wunder, Ungarn gibt man ſich zwar keiner Täuſchung hin und nimmt Rundſchau“ auert und dasſelbe drückt beute die„Tägliche daß in Paris und Brüſſel Kräfte am Werk ſind, Bander⸗ nicht an, daß die Reviſton der Friedensverträge als eine die en Verforten keß ameritaniſczen Aui velde zu ſeinen übrigen Miniſterkollegen in Gegenſatz zu von heute auf morgen erfolgen könnte. Graf Bethlen hat 0 ſebesbuchftabe bantaſtiſche oder gänslich überſteigerte Ge⸗ bringen, oder aber ein gemeinſames Vorgehen der alliierten jüngſt darüber Klarbeit geſchaffen. Trotzdem ſchätzt man die 95 5 ra VVVVVVVVVVVVVV herd⸗ Regierungen in der Frage zu fordern. Vom deutſchen Stand⸗ Dienſte Lord Rothermeres hoch ein, denn man ſagt ſich: elt eros nennt, die faſt an den Sadismus eines punkte aus kann man nur wünſchen, daß die vom belgiſchen Tropfen auf Tropfen höhlt den härteſten Stein aus. Und 11h00 von heute 1 1 5 für die ungezählten Millionen Menſchen Miniſterpräſidenten eingeleitete Aktion mit tunlichſter Be⸗ gerade das fürchten die Länder der kleinen Entente, gerade g0b0b 6 er ganzen Erde das Verſtändnis fehlt. ſchleunigung durchgeführt wird. Der Vorſchlag, den Völker⸗ aus dieſem Grunde haben ſie nun das Bedürfnis. ſich feſter n N. 575 abend trifft der Newyorker Oberbürgermeiſter bunds rat mit der Einſetzung des Schiedsgerichts zu beauf⸗ zuſammenzuſchließen. Dr. Beneſch, Dr. Marinkovie und Titu⸗ befind. er, der ſich mit ſeiner Gattin auf einer Europareiſe tragen, zu dem von deutſcher amtlicher Seite noch keine lescu werden auf der europätſchen Bühne Arm in Arm auf⸗ 2¹ Beſu et, in Berlin ein. Da man befürchtet, daß Walkers Stellung genommen iſt, ſtößt in Berliner politiſchen Kreiſen marſchieren und dieſes Zuſammenwirken wird keine Heuchelet 550. ſeiner Sinemen Kundgebungen Anlaß geben wird, ſind zu auf Bedenken. Es iſt, da es ſich hier doch ausſchließlich um ſein. Die kleine Entente jedoch iſt immer eine gefügiges Werk⸗ li icherheit die umfaſſenden Maßnahmen von der Po⸗ Angelegenheit handelt, die Belgien und Deutſchland zeug Frankreichs geweſen und ſie hat ihre Kraft nicht zum ge⸗ tlel zei get eine Angelegenheit h mae tigen worden. Die„Rote Fahne“ gibt zu durchſich⸗ allein angeht, nicht recht einzuſehen, weswegen man den ringſten Teile aus der Pariſer Gönnerſchaft geſchöpft. 0 würde ecken bekannt, daß Walker im Hotel Adlon abſteigen Völkerbund bemühen ſoll. Im übrigen befinden ſich die* 4** 55 unter Das Hotel wird während des ganzen heutigen Tages diplomatiſchen Verhandlungen über die Zuſammenſetzung Auf der Balkanhalbinſel herrſcht jetzt auch in der Politik 5 ſommerliche Ruhe, ſoferne man von der heftigen, immer poligeilichen Schutz geſtellt werden der Unterſuchungskommiſſion noch in ihrem Anfangsſtadium. .Sette. Nr. 288 Dieustad, den 23. Auguſt 192 Teteg agggegfin 1 C 5 degs de. FPC die Eutſchei⸗ Seann, rertien iche Parteienzerſplitterung zurückzuf Befehden einauder doch nicht bloß die gegneriſchen Gruppen, ſondern in gewiſſem Stune kämpft Freund gegen Die bisber allmächtige rabikale Partet iſt völlig zerriſſen. Beweis dafür: in 38 Wahlbestrren gibt es 97 Kandidaten⸗ liſten der Radikalen. Allerdings bringt es auch die demo⸗ kratiſche Partei auf 57 Kandidatenliſten in 33 Wahlbezirken. Die Regierung Bukicevic legt eine außeror an den Tag, gleichſam ſo, als könnte ihr nichts geſchehen. Die andern aber ſchreien über Terror und es iſt bezeichnend, daß füngſt in einer Verſammlung, die der ehemalige Miniſter Janfte, ein Anhänger der radikalen Partei, abhielt, ein Mann auf die Reoͤnertribüne gebracht wurde, der angeblich von der Polizet im Namen der radtikal⸗demokratiſchen Obrigkeit als Aunhequemer Widerſacher blutig geſchlagen worden war. Auf der Balkanhalbinſel duftet die Politik eben nicht nach Roſen⸗ ölz man iſt dort an ſtarken Tabak gewöhnt. Die außenpolitiſchen Wolken ſind einigermaßen ver⸗ ſchwunden, ſeitdem der jugoſlawiſch⸗albaniſche Konflikt ze⸗ gelegt wurde. Eine Atempauſe iſt alſo gewonnen flößt die Regierungskriſe in Griechenlg in Jugo⸗ eintge Beſorgnis ein, denn in Athen vollzieht ſich der Szenen wechſel bisweilen über Nacht. Augenblicklich ſteht G land ſtark unter 189 barte ween 8 und es unterſcheidet ſich darin weſentlich von In und Bulgarien. Uebrigens ſind die Beziehungen zwif Belgrad und Athen ſeit dem Sturze des Diktators Pangalls nicht auf das beſte beſtellt, denn man kommt in der der jugoflawiſchen Freihafenzone in Salonikt zu Einigung. Auch Bulgarien hat vor nicht zu langet den Eindruck erweckt, als würde es in das Fahrwaf Muſſoltnis geraten. Rom ſcheint jedoch nicht zu vollem fluß gelangt zu ſein. In wirtſchaftlicher Hinſicht ſpielt feden⸗ falls Frankreich die erſte Geige und es iſt bezeichnend 8 man in Sofia franzöſiſchen Wein trinkt. ſich das Verhältnis zwiſchen Jugoſlawien und Bulgarien wenig gebeſſert, ohne über den Zuſtand einer kort kt. n Nachbarſchaft hinaus zu gedeihen. Mazedonien bildet den Stein des Anſtoßes. Der Kampf um dieſes Gebirgshe mit der viel umſtrittenen und von den verſchiedenſeen Nationen für ſich reklamierten Bevölkerung verhinder erſter Linie, daß ſich— wie Annd 1912— ein neuer Baltgz⸗ bund aufrichtet. Frankreich würde dieſen Zuſammenſchluß jedenfallg ſehr begrüßen. Der Pariſer„Temps“ hat erſt vor Mong 7715 17 dieſe Note angeſchlagen und gemeint, die bolſchewiß Gefahr als Trumpf ausſpielen zu ſollen. Indes, die geß ein⸗ ſame Abneigung gegen den Kommunismus vermag die gierde nach einem Stück Mazedonien nicht zurückzudrange Rumänien wäre es natürlich außerordentlich lieb, wenn einen deutſchen Angriff für nicht ausreichend erachten. 8 Andererſeits at 5 8 77* Szueloe die Ungarn, Dr. Schie mann für die Deut⸗ re e de e e eee ele a nur zu neuem en en. ole Kaczmarek, der chland lebenden Min⸗ derheiten ſprach, wies darauf hin, daß keine ſchematiſche Löſung der Minderheitenfrage möglich Dr. Schiemann be⸗ tonte, daß die Minderheiten chieden jede Beteiligung am politiſchen Leben ihres Mutterſtaates ablehnen müßten, damit ſie um ſo ſicherer auf der kulturellen Freiheit ihres Volks⸗ tums beſtehen könnten. Der Präſident teilte noch mit, daß die deutſchen Parteien in Kärnten einen Geſetzentwurf ausgearbeitet hätten, der den Slowenen die freie kulturelle Entwicklung unter Beach⸗ tung der vom vorherigen Minderheitenkongreß aufgeſtellten Grundſätze gewährleiſte. Er legte zu dieſer Frage dem Kon⸗ greß eine Reſolution vor, nach deren Annahme das Büro des Kongreſſes mit geringen Veränderungen wieder gewählt wurde. Die nächſte Vollſitzung wurde auf Dienstag vormit⸗ tag 10 Uhr anberaumt. 6enehrlicher Schacher 1iadunp 215 „Voncheſter Guardian⸗ Neage 1 riſer Jufo jionen, d 5 Vorbedingu die R0 verlangen und zwar ſolle der g 420 des Verſafller Vertrages Dazu benutzt werden, die Rheinlandräumung zu hintertreiben. e a Paragraph enthält bekanntlich eine Klauſel, den alltierten Regierungen freiſtellt, die Beſatzung über ahre hinaus auszudehnen, falls ſie die Sicherheit gegen Der liberale„Mancheſter Guardian“ proteſtiert energiſch egen eine ſolche Praxis und führt eine ſo ſcharfe Sprache gegen Poincaré, wie man ſie in England lange nicht gehört hat. pfer, das Deutſchland in Locarno gebracht habe r das ihmganz Europa Dank ſchulde, ſolle jetzt ffe gegen Deutſchland verwendet werden, indem man ant einer Forderung benutze, von der niemand geträumt gabe, bevor Deutſchland ſelber für ſeine Weſtgrenzen einen fantiepakt vorſchlug. Wenn Frankreich an ſeiner Ehre gekegen ſei, dürfe es jetzt nicht einen Weg des unehrlichen cachers einſchlagen. In jedem Falle werde ſich England Verlangen eines Oſtpaktes als Bedingung für die Rhein⸗ änmung entſchieden widerſetzen. Sir Auſten berlain habe während der Verhandlungen über den Lo⸗ opakt ausdrücklich ſchriftlich betont, daß die Garantie auch m Zukunft auf die Weſtgrenze Deutſchlands beſchränkt bleiben müſſe. 418 Der angezogene Paragraph 429 tritt erſt, wie ausdrücklich Unt werden muß, nach Ablauf von 15 Jahren in Geltung, 1 arſch ſchrift„Referce“ Stegerwald gegen den Dawesplan dem Verbandstag der Chriſtlichen Lederarbeitet Deutſchlands in Frankfurt a. M. ſprach in einer Kundgebung des Ortskartells der chriſtlichen Gewerkſchaften Reichstagsabg⸗ Stegerwald über„Entwicklung und Ziele der Chriſt⸗ lichen Gewerkſchaften.“ Der Redner gab vor allem einen Ueberblick über das Wirtſchaftsproblem der Gegenwart, b0 in der Arbeitsloſigkeit, der Wohnungsnot und der gipfelt. Unter den Mitteln der Bekämpfung der erſtere nannte Stegerwald u. a. auch die Reviſion des Dawes⸗ planes. Die Steuernot müſſe bekämpft werden durch die Rationaliſierungsbeſtrebungen, deren Endziel Herabdrückung der Warenpreiſe und angemeſſene Lohnerhöhung ſein müſſe. Auch der Verwaltungsſteuerdruck ſei fühlbar nur durch eine Ermäßigung der Daweslaſten zu mildern. Der Abbau der ſozialen Laſten ſei unmöglich, da ihre Höhe zu einem großen Teil auf die Kriegs⸗ und Nachkriegswirkungen zurückzuführen ſei. Neben dieſen Aufgaben ſei nicht minder wichtig, daß an die Stelle der mechaniſchen Wirtſchaftsentwicklung eine organiſche Lebensan betonte den Gedanken, daß die ewerkſchaften in lauben an den 0 aneten Pittel 0 0 err. Erklärungen über die deutſch⸗franzöſiſchenſ Beziehungen.„Ich ſehe keinen Grund“, erklärte der Mar⸗ ſchall,„daß ſich die deutſch⸗franzöſiſchen Beziehungen nichf mehr und mehr freundſchaftlich geſtalten. Aber das Haup hindernis zur Wiederverſöhnung der beiden Völker 1108 darin, daß Deutſchland ſich nach wie vor weigert, die mili riſchen Geheimorganiſationen aufzulöſen, die Arſenale und die Oſtbefeſtigungen endgültig zu zerſtören.“ Der Marſchal ſpricht dann den Wunſch aus, daß Deutſchland, das bis Sowjetrußland übermäßig geſchont habe, von nun an an Geſamtfront der europäiſchen Nationen gegen e teilnehme.(Sonſt noch was gefällig, Herr Ruſſiſcher Votſchafterwechſel in Berm EBerlin, 23. Aug.(Von unſerem Berliner Bürd die„Deutſche Tageszeitung“ behauptet, wird der gege in Moskau weilende Sowjetbotſchafter in Beklſn, Kre, ſtins ki, entweder gar nicht mehr oder nur für ſehr Eurs Zeit auf ſeinen Berliner Poſten zurückkehren, da er demnächf von Moskau abberufen werden dürfte. 1 7 Letzte Meldungen beröffentlicht in der engliſchen Heike — Plötzlicher Start zum Ozeanflug? EBerlin, 23. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) Diz Vertreter der Hearſt⸗Preſſe, die bisher in der Erwartung⸗ :Könnecke nu Einigung im Zeichen des Antibolſchewismus zuſtande m 16. von 0 und ein einig Volk von Brüdern ſchaffen würde. Das gahe lebor nämlich die dritte Zone endgültig geräumt werden muß. ſoferne man Polen miteinbezieht, eine Schutzmauer, die zanbezieht ſich außerdem nur auf lokale Sicherheitsmaßnah⸗ der Oſtſee bis zum Schwarzen Meer reicht. Doch die en an der Weſtgrenze Deutſchlands. Gerade um dieſen Vor⸗ ſichten für ein Balkan⸗Locarno ſind gegenwärtig keines eg og! günſtig. Vorläufig muß man ſich in Bukareſt und in 5 dwe zufriedengeben, die kleine Entente ins Treffen Rar können. Sie hat zwar ihren Mitgliedern die Stel 5 gegenüber Rußland freigegeben— doch nur, ch0 2 h A t Moskau paſſiv verhält. 188 ung 10 Danzis auf der Bölkerbundstagunz 17 Der Danziger Senatspräſident Sahm erſtattete Montag nachmittag im Hauptausſchuß des Volkstages über die Danziger Fragen, die auf der Septem Fagung des Völkerbundsrates erledigt werden ſollen wichtigſte Frage für Danzig dürfte die Weſternplat ſein und der Einſpruch Danzigs gegen die Entſcheidung des Hohen Kommiſſars, die Danzig das Recht nimmt, mit ſeinen eigenen Sicherheitsorganen für den Schutz bei den Muni⸗ kHionsentladungen und auch bei den Munitionstransporten zu ſorgen. Polen verlangt darüber hinaus ſogar noch, daß als Krtegsmaterial alles angeſehen werden ſoll, was zu einem Kriege nötig iſt. Darunter könnten auch Kleidung, Proviant und andere Dinge fallen, ſodaß die Weſternplatte ſogar den Charakter eines Handelshafens für Polen haben könnte. Danzig ſteht auf dem Standpunkt, daß die verfaſſungsmäßige Pflicht eines Staates durch nichts aufgehoben werden kann und Danzig die Pflicht habe, Leben und Eigentum ſeiner Staatsangehörigen zu ſchützen. Es kann dieſe Pflicht nur er⸗ füllen, wenn es ſelbſt die Sicherheitsmaßnahmen ergreifen kann. Danzig verlangt eigene Zollkontrolle durch Danziger Zollbeamte, da es ſich bei der Weſternplatte nicht um exterri⸗ toriales Gebiet, ſondern um Teile des Danziger Staates handelt. Dieſe ganze Frage wird der Erörterung entzogen, wenn der Antrag Danzigs zur Verhandlung kommt und angenom⸗ men wird, daß die Entſcheidung vom 13. März 1924, auf Grund deren das Munittonsbecken geſchaffen wurde, aufge⸗ hoben wird und Polen ſeine Munition in Gdingen entlädt. Im Jahre 1922 erklärte als Einwand auf die Danziger For⸗ derung der Verlegung der Munitionsentladung nach Gdin⸗ gen der polniſche Vertreter,„der Hafen von Gdingen ſei nur ein Fiſcherdorf“. Heute iſt der Gdinger Hafen ganz aus⸗ gebaut; er iſt von polniſchen Regierungsmitgliedern als polniſcher Zugang zur See gefeiert worden. Schon im letzten Winter haben die polniſchen Kriegsſchiffe in Gdingen überwintert, ſodaß auch kein Grund beſteht, pol⸗ niſchen Kriegsſchiffen weiterhin Sonderrechte vor anderen Staaten im Danziger Hafen einzuräumen. Weiterhin ſteht noch auf der Tagesordnung die Frage der Herſtellung von Flugzeugen. Im Fahre 1922 wurde beſtimmt, daß für Danzig die gleichen Beſtimmungen gelten ſollten hinſichtlich der Flugzeugfabrikation wie für Deutſch⸗ land. Inzwiſchen ſind jedoch Deutſchland weitgehende Er⸗ leichterungen gewährt, deren Anwendung auch auf Danzig die Danziger Regierung mit gutem Recht fordern kann. Europaiſcher Minderheitenkongreß Der dritte europäiſche Minderheitenkongreß wurde am Montag nachmittag 37 Uhr von dem Präſidenten des vor⸗ bereitenden Ausſchuſſes. Dr. Wilfan, dem kroatiſch⸗ſloweniſchen Abgeordneten in Italien, mit einer Begrüßungsanſprache er⸗ öffnet, in der er zunächſt die Ermächtigung erbat, der ſchwei⸗ zeriſchen Bundesregierung und der Regierung des Kantons Genf für die gewährte Gaſtfreundſchaft telegraphiſch zu dan⸗ ken. Ueber die Aufnahme neuer Gruppen teilte er mit, daß Anträge vorlägen nicht nur von den Frieſen in Deutſch⸗ land und den Bulgaren in Griechenland, ſondern auch von den Weißruſſen und Litauern in Polen, den Juden in Oeſter⸗ reich und den Litauern in Deutſchland. Da dieſe Frage aber erſt in dem neuen Statut des Minderheitenkon⸗ greſſes verhandelt werden könnte, ſeien vorläufig alle dieſe Geſuche zurückgeſtellt worden. An poſitiven Erfolgen habe der Kongreß uur das Staatsangehörigkeitsgeſetz in Lettland zu verzeichnen, aber er könne mit Freuden das erwachende In⸗ tereſſe für die Minderheiten feſtſtellen. Dr. Wilfan appellierte ſchließlich an das erwachende Gewiſſen Europas und an die ſolidaxiſche Arbeit der Minderheitengruppen, deren Intereſſen von anderen politiſchen Richtungen ausgebeutet werden ürften. ſch 1918 „ eere 2 N 23. Au eldung, daß zwiſchen England und Frankreich in der landfrage eine grundſätzliche Uebereinſtimmung erzielt n ſei, beſtätigt ſich nicht. Die Verhandlungen gehen und zwar ſowohl in Paris zwiſchen dem engliſchen Bot⸗ er und dem Quai'Orſay, wie in London zwiſchen dem kaltzöſiſchen Botſchafter und dem Foreign Office. In gut Anterrichteten Kreiſen wird hier nachdrücklich zur Geduld ge⸗ mahnt. Der bisherige Stand der Beſprechungen iſt nicht ge⸗ eignet, eine Einigung noch vor der Genfer Ratstagung wahr⸗ ſcheinlich zu machen. Es ſcheint, daß die Verhandlungen auch von politiſchen Fragen weiteren Umfanges nicht freigeblieben ſind. Außerordentliches Aufſehen erregt in hieſigen politiſchen Kreiſen ein Pariſer Bericht des„Mancheſter Guardian“, nach dem Poincars den franzöſiſchen Widerſtand gegen die Rhein⸗ landräumung damit begründet haben ſoll, daß die Sicherheit Frankreichs die Räumung des Rheinlandes nicht geſtatte, be⸗ vor nicht Deutſchland eine feierliche Garantie für die Ver⸗ ewigung der im Verſailler Vertrag feſtgelegten deutſchen Oſt⸗ grenze gebe. Dieſer Bericht wird hier allgemein dahin aus⸗ gelegt, daß Frankreich einen Oſtpakt zur Vorbedin⸗ gung der Rheinlandräumung machen will. Der diplomatiſche Korreſpondent des„Daily Telegraph“ weiſt darauf hin, daß die Auffaſſungen Englands und Frankreichs über dieſe Frage weit voneinander entfernt ſeien. Nach dem Verſailler Vertrag ſei die Rheinlandbeſetzung bis 1935 vornehmlich als Sicherheit für die Reparationszahlungen und erſt im zweiten Falle als Garantie für die franzbſiſche Grenze eingeſetzt worden. Das letztere Problem ſei durch die in Locarno gegebene engliſche Garantie als erledigt zu betrach⸗ ten. Es iſt für England ſchwer zu verſtehen, was Frankreich dazu veranlaſſen könne, dieſe Garantie plötzlich als wertlos hinzuſtellen, falls ſie nicht durch einen neuen Sicherheitsver⸗ trag nach Frankreichs eigener Wahl verſtärkt werde. Die liberale Preſſe proteſttert in ſcharfen Worten dagegen, daß die Politik von Locarno durch Poincarés ſchlaue Advo⸗ katenkniffe umgebogen werden ſoll. Die„Daily News“ ſchreibt:„Wenn Poincaré Europa ſo gut dienen will, wie er in mancher Beziehung Frankreich gedient, wäre der Ausblick für die Menſchheit beſſer.“ Das Blatt beſchäftigt ſich ebenfalls mit dem franzöſtſchen Plan eines Oſtnaktes und erklärt, daß dieſer ſpitzfindige Plan die Möglichkeit endloſer Beunruhigung ent⸗ halte. Frankreich wiſſe ganz genau, daß Deutſchland niemals ein der Verewigung ſeiner Oſtgrenze geben könne. Jedenfalls werde England die neue Wendung nicht mitmachen. Herr Poincars, ſo ſchreibt das Blatt, muß ſich eine andere Aus⸗ rede ſuchen, wenn er das feierlich gegebene Wort ſeines Lan⸗ des brechen wolle. Der Machtkamyf der Oellonzerne 8 London, 23. Aug.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Wie der„Daily Herald“ erfährt, wurde geſtern einer der Leiter der Verkaufsgeſellſchaft für ruffiſche Oele ohne Angabe von Gründen aus England ausgewieſen. Die Ge⸗ ſellſchaft iſt eine Verkaufsorganiſation des Ruſſiſchen Naphtaſyndikats, die in den letzten Jahren einen beträcht⸗ lichen Teil des engliſchen Marktes belieferte. Erſtaunlicher⸗ weiſe iſt dieſer Anteil ſeit dem diplomatiſchen Bruch zwiſchen England und Rußland nicht zurückgegangen. Dies tſt umſo bemerkenswerter, als von einem außerordentlich mächtigen Flügel der Preſſe, hinter dem die Shell⸗Gruppe ſteht, ein heftiger Kampf gegen den Verbrauch ruſſiſcher Oele in Eng⸗ land geführt worden war.„Daily Herald“ weiſt auf die ſeltſame Uebereinſtimmung dieſes 45 uneigennützigen Feldzuges mit der geſtrigen Aktion des Innenminiſters hin und fragt, was aus der ausdrücklichen Zuſicherung Chamber⸗ lains geworden ſei, nach der der Handel mit Rußland durch den diplomatiſchen Bruch nicht gehindert werden ſollte. * Aufhebung der Militärkontrolle in Ungarn. Der Generalſekretär des Völkerbundes erhielt von Briand im Namen der Botſchafterkonferenz ein Schreiben, in dem mit⸗ Nach Dr. Wilfan ſprachen die übrigen im Vorbereitungs⸗ ausſchuß vertretenen Delegierten der Minderheitenvölker: geteilt wird, daß auf Beſchluß der Botſchafterkonferenz die Militärkontrolle in Ungarn von nun ab beendet ſei. „ guſt.(Von unſerem Londoner wee berraſchend von Köls nach Deſſan. e unwahrſcheinlich, daß nach dem erſten Mißerfolg die Junkers“ werke vor einer großen Abflugveranſtaltung zurückſcheuen und daher die Startmeldungen erſt bekanntgeben werdem wenn die Flugzeuge den europäiſchen Kontinent ſchon ver⸗ laſſen haben. —* König Alexander in München — München, 23. Aug. Ueber den ſchon vor einiger Zeit mit allerlei Kombinattonen verbundenen, angekündigten Be⸗ ſuch des Königs Alexander von Südſlawien berichtet hen die„Bayeriſche Staatszeitung“: König Alexander hat 155 unter dem Namen eines Grafen Topolat einige Tage in Mün⸗ chen aufgehalten und einen Magenarzt zu Nate gezogee während ſeines Aufenthalts beſuchte er zweimal die Feſtſpiels im Prinzregententheater. Kohlenfrachtermäßigung gefordert — Eſſen, 22. Aug. Die Induſtrie⸗ und Handelskammelg zu Bochum, Dortmund, Dufsburg⸗Ruhrort, Eſſen, Kreſen und Mänſter, der Verein zur Wahrung der wirtſchaftlichen Intereſſen, die nordweſtliche Gruppe des Vereins dentſcas Eiſen⸗ und Stahlinduſtrieller, der Bergbauverein und me Rheiniſch⸗weſtfäliſche Kohlenſyndikat haben eine gemeinſa Eingabe an die Deutſche Reichsbahngeſellſchaft gerichtet, in 15⸗ ſie eine Ermäßigung der Frachtgebühren beim Kohlena in⸗ nahmetarif fordern. Die Forderung wird in der Eingabe ein“ gehend begründet. Ein politiſcher Mord? 5 — Berlin, 23. Aug. Bei Ludwigsluſt an der Beric Hamburger Strecke iſt ein ſchreckliches Verbrechen entonat worden. Man fand einen etwa 23 Jahre alten Mann am einem Strick um den Hals und Strangulationsmerkmalen ein Hals in einem Teich auf. Es ſcheint ſich hierbei um li politiſches Verbrechen zu handeln, weil der Tote abneg bekleidet war, wie Mitglieder völkiſcher Verbindungen itag eine Generalſtabskarte bei ſich trug. Er iſt noch am Fre ge⸗ in Begleitung von zwei anderen Männern am Tatont ſehr ſehen worden. Es ſoll ſich angeblich um den in Bremen bekannten völkiſchen Agitator Köhne handeln. Doppelmord — Konigsberg, 23. Aug. Auf dem Nittergut Weſſie ger Kreis Raſtenburg drangen während der Mittagspauss 1 Schweizer Birt und deſſen Vater auf die Brüder Bper⸗ ein und töteten ſie durch Meſſerſtiche. Einige andere atet ſonen, die ſich einmiſchten, wurden ſchwer verletzt. Die 2 ſind verhaftet. Unwetter über England und Frankreich 1 TeParis, 23. Aug. Nach Blättermeldungen beträgt aht Schaden, der durch die Unwetter der letzten Wochen verneen worden iſt, Hunderte von Millionen Fran un Beſonders groß ſind die Schäden, die in den Weinbergen auf den Feldern angerichtet wurden. ſtür⸗ —,London, 23. Aug. Ueber England herrſcht heute ſpor miſches und naſſes Wetter. Im Kanal wütet nach 15 ein⸗ heftiger Sturm. In Eaſtbourne wurde der Badebetrie indig⸗ geſtellt. In London wurden 30 Meilen Stundengeſchw keit des Windes feſtgeſtellt. Ruſſiſcher Krieg mit England in Sicht? 15 — London, 22. Aug. Nach einer„Times“⸗Meldung anif Petersburg iſt in der dortigen Bevölkerung eine rtegs⸗ entſtanden infolge zweier Reden, die der ruſſiſche K kle⸗ kommiſſar Unſchlicht und der Flottenkommiſſar mit wiz gehalten und in denen ſie wiederholt den een haben. England„als bereits in Sicht“ bezeichnet Zahlreiche Perſonen hätten bereits Vorbereitungen einen möglichen Krieg getroffen, indem ſie Vorräte, be Zucker, Petroleum und Mehl einkauften. In langen ſtehe die Bevölkerung vor den Geſchäften. — zeit Be⸗ ute in⸗ 1 en; ele 18 Sneda —— Dienstag, den 23. Auguſt 1927 Reue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 385 Stäädtiſche Nachrichten Kleine Arſachen, große Wirkungen Wie wir ſchon geſtern abend kurz berichteten, hat ſich in Anſerer Stadt wiederum ein FJamiliendrama ereignet, eines jener verhängnisvollen Ereigniſſe, die hereinbrechen wie der Blitz aus heiterem Himmel, vor denen der Unbeteiligte ſteht, wie vor einem großen dunkeln Rätſel. Noch geſtern nach⸗ mittag ſtanden in der Elfenſtraße erregte Gruppen bei⸗ Linander, die lebhaft das blutige Ereignis des Vormittags beſprachen. Der 50 Jahre alte Kranenführer der Reichsbahn, Friedrich Singer, hatte im Wortwechſel auf ſeine Frau eingeſtochen und ſich dann ſelbſt ſchwer verletzt. Der Mann hat einen guten Leumund, iſt, wie ſeine ganze Fa⸗ milie, als arbeitſam und rechtſchaffen bekannt. Aber aus dem Kriege brachte er zerrüttete Nerven mit, die bei dem verantwortungsvollen Dienſt als Kranenführer keine Beſſe⸗ rung erfuhren. Zudem iſt dieſes ſchnelle Aufflammen, dieſes jähe Auffahren der Gemüter ein Symptom unſerer raſch⸗ lebigen, zermürbenden Zeit, was zwar keine Entſchuldigung ſein ſoll, aber doch weſentlich zum Verſtändnis der Tat bei⸗ trägt. Um einen Schuhbändel ſoll es ſich gehandelt haben. Vielleicht wollte der Mann ſchnell fort. Der Schuhbändel war zerriſſen. Er hatte ſeiner Frau vielleicht aufgetragen, rechtzeitig Erſatz zu beſchaffen. Es war vergeſſen worden. Da erwuchs Mißmut und Aerger. Wieviel Unheil hat nicht ſchon ein Kragenknöpfchen, ein Hoſenknopf oder ſonſt eine Kleinigkeit hervorgerufen? Die 46jährige Frau war viel⸗ leicht durch die Vorwürfe des Mannes auch verſtimmt. Der Gatte konnte dann keinen Widerſpruch vertragen. ie Differenz ſteigerte ſich zur heftigen Szene, in deren Ver⸗ lauf der Mann das Meſſer zog und auf ſeine Frau einſtach. erſt kam er wieder zur Beſinnung, war ſich der furchtbaren Tat bewußt. Aber der Schande, als Vater von fünf braven erwachſenen Söhnen, die alle arbeiten, wie ein Mörder da⸗ zuſtehen, wollte er ſich nicht preisgeben. So verſetzte er ſich ſelöſt einen Stich, der ſchwer genug war, um ſeine Aufnahme ins Krankenhaus zu rechtfertigen. Wie wir heute morgen — 5 11. A erfuhren, beſteht nsgefahr, während das Befinden d 1 noch zweifelhaft iſt. 5 92 Wn Beſtattung. Die ungewöhnlich zahlreiche Beteiligun der der Beſtattung des auf ſo tragiſche Weiſe in der Vollkraft er Jahre aus dem Leben geſchiedenen Geſchäftsführers Otto blict war ein Gradmeſſer der Wertſchätzung, die dem Ver⸗ chenen wurde. Die Leichenhalle vermochte nachmittag die bei weitem nicht zu Gabe Vikar Nuß baum würdigte in ſeiner tiefempfundenen He ächtnisrede die vorbildlichen Charaktereigenſchaften des natingegangenen Vorträge der Geſangsabteilung des Deutſch⸗ des enalen Handlungsgehilfen⸗Verbandes und eines Teiles es Orcheſters der Ortsgruppe vertieften den erſchütternden 1 ruck der Trauerfetier. Den Reigen der Kranznieder⸗ keningen eröffnete am Grabe Herr Habermann⸗ Hamburg Namen des Verbandsdirektoriums. Gauvorſteher Me nth tiefbewegt die Gefühle der Trauer des Gaues Süd⸗ 8 des DeV. zum Ausbdruck. Des weiteren ſprachen Ver⸗ 85 er der Ortsgruppe Mannheim, des Main⸗Weſergaues, des 8 aues Schwarzwald der„Jahrenden Geſellen“ im DHV. und 5 Ortsgruppen Ludwigshafen, Karlsruhe und Kaiſers⸗ ſierden des Deutſchen Gewerkſchaftsbundes und des Schle⸗ ervereins. Stv. Irſchlinger würdigte die Verdtienſte Raſts um den hieſigen Ortsverein d Volkspartel hieſig ein der Deutſchnationalen Ammoniakgaſe, die in 8 6,31 einer undicht gewordenen 12 2ags entſtrömten, veranlaßten geſtern e um — 3 die Alarmierung der Berufsfeuerwehr. Unter Ver⸗ — ung von Gasmasken konnte die Gefahr durch Abſtellen er Ventile beſeitigt werden. Der Schaden iſt unbedeutend. Veranſtaltungen Mi 11 Schloßmuſenm Mannheim. Im Rahmen der feweils —25 twochs nachmittags im Schloßmuſeum ſtattfindenden Son⸗ Wech 11 5 17 0 e 71 7 am Wake eine 17 nnheimer Maler und Kupferſtecher gegeben.(Näheres Anzeige.) 5 0 gter Die Schwalben ziehen ſchon fort. Aufmerkſame Beob⸗ 55 haben wahrgenommen, daß uns die Schwalben bereits 5³ acht Tagen verlaſſen. Reiſende aus dem Taunus, dem S enwald uſw. erzählen, daß ſich ſchon vor 14 Tagen die doswalben maſſenweiſe geſammelt hätten, um ihre Abreiſe 1 rzubereiten. In der Tat hört man jetzt nicht mehr das lieb⸗ 3 Gezwitſcher der Segler der Lüfte. Im Volksmunde be⸗ 125 eine alte Bauernregel: An Mariä Geburt(8 September) ehn die Schwalben furt. Sollte ihr frühzeitiges Verſchwinden Die erſten Herbſtblumen Vor mir ſteht ein großer Strauß von Blumen aus einem Bauerngarten. Die Frau, die uns regelmäßig mit Butter und Eiern verſorgt, hat ihn mit hereingebracht, weil ſie uns eine Freude machen will. Im Kriege haben wir ihr Freude machen müſſen. Da gab es manches Schmeichelwort der ge⸗ wandten Städter, daß ſie nur bei Laune blieb. Nun hält ſie uns bei Laune mit einem Strauß wundervoller Georginen und die erſten weißen Aſtern. Es iſt beſtimmt kein Kunſt⸗ werk. Man ſieht dem Strauß an, daß ſie ihn mühelos gewun⸗ den hat, aber es ſteckt Kraft darin, Leben und ungebrochener Trieb. Solche Sträuße ſchenken die Bauernburſchen ihren Mädels. So groß, daß eine ihr heißes Geſicht in den kühlen Blumen verbergen kann. Eine merkwürdige Poeſie ſchwebt um dieſe Blumen; es iſt Melancholie des Herbſtes, das weiche zerfließende Gefühl, als wenn es keine Grenzen gäbe, als wenn der Menſch ſich auflöſte in den Wind und den ziehenden Duft, der wie ein blauer Hauch vor den Wäldern ſteht. Seht doch nur, wie die Sonne mit den Herbſtblumen ſpielt! Mir ſcheint es, als ob die ſchwarzroten Georginen ihr nicht genügten an Tiefe der Farbe und an verwirrender Schönheit der Lintenführung aus be⸗ zaubernder Fülle. Die Sonne iſt der Meiſter, der das Bild des Geſellen verbeſſern will: hier einen feinen hellen Strich, dort das Durchleuchten von blutroten Adern, an den Stengeln wieder zarte Nuancen von fleiſchigem Grün; der ganze Far⸗ Jührer Hindenburg Aufſchauen zum ſturmerprobten Führer Hindenburg ward deutſchem Volk die ſtärkſte Kraft im Glauben an ſich ſelbſt. Reichskanzler a. D. Dr. Hans Luther. *. Vergeßt die Hindenburgſpende nicht! Annahmeſtellen ſind alle Poſtanſtalten, Eiſenbahn⸗ ſchalter, Banken, Sparkaſſen uſw. benſtrauß wird herausgeputzt. durch die paar Lichter, die die Sonne mit leichter Hand darüber hinſtreut. Nun funkelt und blitzt es. Faſt iſt die Melancholie über dieſer Wundertechnik verſchwunden. Aber ſie kommt wieder. Im Strauß iſt eine goldgelbe Blume; wir nannten ſie früher die„Totenblume“. Ihre Farbe iſt leuchtendes Orange, in der klarſten Tönung. Wie ein Goldkuß hängt ſie zwiſchen dem flammenden und ver⸗ düſterndem Rot. Von ihr kommt die Melancholie, die Schwermut, das zage Zittern des Herzens. O ihr Blumen des Herbſtes, ihr ſeid die letzten. Noch hat der Garten vor dem Hauſe ſeine Zierde, aber wir wiſſen, daß nicht andere Blumenkinder mehr kommen werden. Sie glühen und blühen nur alle in der letzten Sehnſucht, es möchte ſich einer ſatt an ihnen ſchauen. Ihr Blühen iſt Durſt nach Leben. Ach, ja, die große Sehnſucht, wenn es auf die letzten ſchönen Tage geht. Die letzten ſchönen Tage, ihr Kinder des Herbſtes!. * * Reichsbeihilfe für reichsanfäſſige elſaß⸗lothringiſche Rentenempfänger. Um den Bedürfniſſen der elſaß⸗loth⸗ ringiſchen Rentner im Reich weiter Rechnung zu tragen, ge⸗ währt nach einer Beſtimmung des Reichsarbeitsminiſteriums das Deutſche Reich allen widerruflich Berechtigten, die Leiſtungen der elſaß⸗lothringiſchen Sozialverſicherung be⸗ ziehen und nicht nur vorübergehend im Reich oder dem Saar⸗ gebiet wohnen, auf Antrag eine Rentenbeihilfe. Soweit die Berechtigten auf Grund der Verordnung über die Zahlung elſaß⸗lothringiſcher Knappſchaftspenſionen oder der Verord⸗ nung zur Regelung der Sozialverſicherung in Bezug auf Elſaß⸗Lothringen oder im Wege einer freiwilligen vorläufigen Fürſorge von deutſchen Verſicherungsträgern eine Fürſorge erhalten, werden Betihilfen nicht gewährt. Jeder Träger der elſaß⸗lothringiſchen Unfallverſicherung von we⸗ nigſtens einem Drittel der Vollrente oder Bezieher einer Hinterbliebenenrente, erhalten eine Beihilfe von monatlich 16 Mark zu ſeiner Vollrente oder einer Hilfloſenrente, 12 Mk. zu ſeiner Verletztenrente von wenigſtens der Vollrente, 8 Mk. zu ſeiner Verletztenrente von wenigſtens der Hälfte der Vollrente, 6 Mk. zu ſeiner Verletztenrente von wenigſtens einem Drittel der Vollrente und 5 Mk. zur Hinterbliebenen⸗ rente. Die Anträge auf Gewährung der Renten ſind an die jeweils zuſtändige Landesverſicherungsanſtalt unter Bei⸗ Kommunale Chronik Kommunale Vereinigung für Wohnungsweſen und Stuttgarter Werkbund⸗Ausſtellung Am 5. und 6. September veranſtaltet die Kommunale Ver⸗ einigung für Wohnungsweſen einen gemeinſchaftlichen Beſuch der Werkbundausſtellung„Die Wohnung“ in Stuttgart. Bei dieſer Gelegenheit wird neben fachmänniſcher Führung ein reichhaltiges Programm zur Abwicklung gelangen. Am Mon⸗ tag, 5. September ſind vormittags im großen Saal des Stadt⸗ gartens folgende Vorträge vorgeſehen: a. Ziele und Wege der Rationaliſierung des Wohnungsbaues(mit Lichtbildern). Vor⸗ tragender: Dr. Schmidt, Miniſterialrat im Reichsarbeits⸗ miniſterium. b. Die Großſtadtwohnung unſerer Zeit(mit Licht⸗ bildern). Vortragender: Prof. Dr. Joſef Frank. Wien. Zurückverſetzung der Gemeindebeamtengehälter :: Rheingönheim, 19. Auguſt. Bekanntlich hatte der hieſige Gemeinderat in ſeiner vorletzten Sitzung mit 12 gegen 11 Stimmen beſchloſſen, die Gehälter der hieſigen Ge⸗ meindebeamten die bisher nach einer beſonderen Son⸗ derklaſſe bezahlt wurden, in die B⸗Klaſſe zurückzuver⸗ ſetzen. Auf die Beſchwerde der Beamten hin legten das Be⸗ zirksamt Ludwigshafen, das Kreisſchiedsgericht Speyer, ſowie die Gemeindebeamtenkammer München dem Gemeinderat nahe, ſeinen früheren Beſchluß zurückzuziehen und es nicht zu einer ausſichtsloſen Klage kommen zu laſſen, da die Rechte der hieſigen Gemeindebeamten wohl erworben ſeien und ſchon ſeit dem Jahre 1920 beſtänden. In ſeiner letzten Sitzung beſchloß nun der Gemeinderat mit Stimmenmehrheit, ſeinen alten Be⸗ 8 umzuſtoßen, ſondern es auf eine Klage ankommen zu laſſen. Maßnahmen gegen Traubendiebſtähle * Maikammer«⸗Alſterweiler, 18. Auguſt. In ſeiner letzten Sitzung befaßte ſich der hieſige Gemeinderat mit ver⸗ ſchiedenen Maßnahmen zum Schutze der diesjährigen Traubenernte. Zunächſt ſoll durch ortspolizeiliche Vor⸗ ſchrift die Schließung der Feldwege und Pfäde der Weinberg⸗ gemarkung für alle Nichtbegüterten angeordnet werden. Der gemeindliche Feldausſchuß wird im Benehmen mit der Orts⸗ polizeibehörde beſtimmen, von welchem Zeitpunkt ab dieſe Maßnahme in Kraft treten wird. Sodann wurde die Auf⸗ ſtellung zweier Hilfsfeldhüter für die Zeit der Traubenreife bis nach Beendigung des Weinherbſtes beſchloſſen. Als Ver⸗ gütung erhalten dieſe ein Tagegeld von Mk..50. Dex als Hilfsfeldhüter im vorigen Jahre verwendete Friedhofwärter Hermann Kremer wurde im Voraus auch für dieſes Jahr als Hilfsſchütze beſtimmt. Zur wirkſamen Unterſtützung des Weinbergſchutzes während der Zeit der Traubenreife werden außerdem wieder die männlichen landwirtſchaftlich tätigen Perſonen der Jahrgänge 1882 bis 1903 zum Sicherheitsdienſt herangezogen, der an Samstag Nachmittagen ſowie an Sonn⸗ tagen in größerem Umfange durchgeführt werden ſoll. Zehn Obmänner aus der Reihe des Gemeinderates werden die Durchführung der beſchloſſenen Maßnahmen prüfen. Im Be⸗ darfsfalle wählt der Feldausſchuß eine weitere Anzahl Wein⸗ bergsbeſitzer als Obmänner. * Brühl, 19. Aug. Aus der jüngſten Gemeinderats⸗ ſitzung iſt zu berichten: Der Waſſerverbrauch der Gemeinde im Juli mit 9019 Kbm. wurde zur Kenntnis ge⸗ nommen. Unter dieſes Monats beträgt die Waſſerlieferung der Waſſerwerksgeſellſchaft an die Gemeinde vom 1. September 1926 ab insgeſamt 69 079 Kbm.— Einem Geſuch um Ueberlaſſung eines Bauplatzes konnte nicht ſtatt⸗ gegeben werden, da der Gemeinde Baugelände nicht mehr zur Verfügung ſteht.— Einigen durch zwangsweiſe Woh⸗ nungsräumung obdachlos werdenden Familien in Brühl und Rohrhof ſind entſprechende Wohnungen zugewieſen worden.— Vollmacht zum Erwerb von Straßengelände und zur Ver⸗ äußerung von Bauplätzen wurde dem Bürgermeiſter erteilt. L. Langenbrücken, 22. Aug. Die Bürgermeiſter⸗ wah! ergab ſchon in dem erſten Wahlgang ein einſtimmiges Ergebnis. Der von dem Zentrum vorgeſchlagene Bürger⸗ meiſter Franz Joſef Kuhn wurde einſtimmig gewählt. Der bisher tätige Bürgermeiſter Ziegelmeyer hat mit Rückſicht auf ſeine Geſundheit ſeinen Rücktritt ausgeſprochen. Die Gemeinde wird ihm für die wertvollen Dienſte, die er ihr ge⸗ leiſtet, ſtets ein dankbares Andenken bewahren. L. Wiesloch, 22. Aug. Der Gemeinderat der Stadt Wies⸗ loch hat auf Montag, 29. Auguſt im Rathausſaal die Neu⸗ wahl eines Bürgermeiſters für Wiesloch anberaumt, da die Dienſtzeit des jetzigen kommiſſariſchen Bürger⸗ meiſters, Regierungsrates Dr. Gröppler, der am 10. Ok⸗ tober 1925 vom Miniſterium des Innern nach vorausgegan⸗ genen erfolgloſen Wahlgängen auf die Dauer von zwei Jah⸗ auf einen vorzeitigen Herbſt hindeuten? fügung amtlicher Unterlagen zu richten. ren eingeſetzt worden iſt, am 10. Oktober abgelaufen ſt. „Die erwachende Sphinz“ Ein neues Werk von Colin Roß 5 Der Signaliſt einer neuen Zeit wurde der unſern Leſern 1 ohlbekannte Weltpolitiker und»wirtſchaftler Colin Roß a e genannt. Ein Signaliſt iſt ein Mann, der auf derſtiſchem oder optiſchem Wege Nachrichten oder Warnungen weitafttelt, Die Mittel von Colin Roß ſind im Bo eſten Sinne ſeine Bücher und Filme, die akuſtiſchen ſeine dichten 8 mit denen er ſeine Filme begleitet. Die Nach⸗ ſei en, die er gibt, ſind ſeine Berichte über das, was er auf S chlüf Weltreiſen geſehen hat, und die Warnungen: die 10 5 und Folgerungen, die er mit unerbittlicher Logik, Daubvogelſcharfem Inſtinkt und viſtonärer Prophetengabe“ geſ wie ſich ein vielgenannter Politiker und Schriftſteller aus⸗ wir pchen, hat— aus den realen Dingen zieht. Das wiſſen aufſtcseteits: ſeine Buch⸗ und Filmerfolge„Südamerika, die n eigende Welt“„Der Weg nach Oſten“„Das Meer der ſcheidungen, beiderſeits des Pazifik“,„Heute in Indien“, Fuit dem Kurbelkaſten um d Fn rinnerung. f ie Erde“ ſind noch in beſter Selbſt„Nur⸗Macht⸗Politiker“, die im allgemeinen über⸗ 5 at von der unantaſtbaren Herrſcherſtellung der weißen Welt die farbigen Völker und blind für Veränderungen der konſtellation ſind, müßten durch dieſe Bücher und den gewurhellſichtig und ſkeptiſch werden. Wenn ſte es noch nicht nene gen ſind, ſo ſollten ſie den erneuten Warnungsruf, das 1805 Signal, das Buch beachten, das Colin Roß jetzt unter 755 1„Die erwachende Sphinx“(mit 112 Abbildungen baug Karten) ebenſo wie ſeine anderen Werke bei Brock⸗ Aber Sercgi t. Man leſe da beiſpielsweiſe die Abſchnitte Südafrikaniſche Union, und man wird zunächſt ob bläfft annigfaltigen Fülle von Problemen ungläubig ver⸗ ei hier gelöſt werden wollen; dann wird man n tigt und beinahe verzweifelt über ihre Schwere ſein, kann, win zuletzt, wenn man wieder ruhig und klar denken gleichen 1 man ernſt, ſehr ernſt werden. Denn überall die land ſit turmzeichen! Das jetzt aſiatiſch orientierte Ruß⸗ Ideen dil rnemmt die weiße Welt mit ſeinen kommuniſtiſchen ſchaftl e ſüdamerikaniſchen Staaten kämpfen mehr wirt⸗ Oſten ch gegen Europa, aber nicht weniger heftig, der ferne eitlich erhebt ſich aus tauſendjährigem Schlaf zu einer ein⸗ dewechen, dewaftigen, bisher noch feleplichen Freiheits⸗ Raz— und jetzt Afrika! Natürlich ſteht auch hier die vo rage an er Stelle. Sie iſt die Lebensfrage Afrikas, erſt Sütdafrkkas, aber auch im Innern regt ſich be⸗ reits der Freiheitsdrang der e e Beſonders verſchärft wird die Lage dadurch, daß bei den Weißen im eigenen Lager Uneinigkeit herrſcht. In einem Diſtrikt wird der Schwarze offiziell noch als Sklave behandelt und die Nilpferdpeitſche ſtraft ſeinen Ungehorſam, in einem andern Bezirk kann der Farbige Herr über fruchtbares Land ſein und zu Reichtum und Macht gelangen— wenn er auch geſellſchaftlich als Paria angeſehen wird—, in einem dritten Gebiet wiederum kann er mit dem Weißen zuſammen die erſte Eiſenbahnklaſſe und die Straßenbahn benutzen. Solche ganz willkürlich geographiſch orientierte, keineswegs politiſch kluge Ein⸗ geborenenpolitik muß ſelbſtverſtändlich zu ſchweren Schädi⸗ gungen des Anſehens der Weißen führen. Geſtützt wird ſie hauptſächlich von etlichen Handelsgeſellſchaften, die ihre Inter⸗ eſſen dabei im Auge haben. Trotz all dieſer Schwierigkeiten kommt natürlich eine freiwillige Räumung des Landes oder auch nur ein teil⸗ weiſer Verzicht auf ſeine Rechte für den„weißen Afrikaner gar nicht in Frage, denn in Afrika liegen die Dinge tatſäch⸗ lich ſo, daß der weiße Siedler ein unbeſtreitbares moraliſches Recht auf das Land beſitzt. Allein ſeiner Tatkraft iſt es zu danken, daß die afrikaniſchen Stämme ſich heute nicht mehr wie wilde Tiere gegenſeitig bekämpfen und zerfleiſchen und daß der Wohlſtand der Bevölkerung— auch der ſchwarzen— ſich fortwährend hebt. Dabei ſind die ungeheuren Mineral⸗ ſchätze des ehemals„dunklen“ Erdteils, die ſchon heute eine ſtarke Konkurrenz für die Erzeugniſſe anderer Länder bil⸗ den, kaum erſt angekratzt. Eine landwirtſchaftliche Bedeu⸗ tung wird Afrika allerdings erſt haben, wenn die Wäſſer, die in manchen Gegenden im Ueberfluß vorhanden ſind, wäh⸗ rend ſie in anderen faſt ganz fehlen, erſt einmal durch künſt⸗ liche Kanäle über den ganzen Kontinent verteilt ſind. Dieſes kühne Profekt, das Roß, der Ingenieur, entwickelt, will ſelbſt uns Menſchen der Technik zunächſt phantaſtiſch und unmög⸗ lich ſcheinen, aber ſeine Durchführung wird in Afrika bereits eifrig erörtert. Die Waſſerverteilung ſoll das Klima des ganzen Erdteils() in günſtigem Sinne verändern und weite Strecken Landes urbar machen. Wenn das vollbracht iſt, wird Afrika in noch viel ſtärkerem Maße als jetzt„die“ Ko⸗ lonie Europas werden— denn Aſien und Amerika haben entweder die Feſſeln, die ſie an Europa ketteten, bereits ab⸗ geſtreift oder ſind im Begriff, es zu tun. Die Möglichkeit für Deutſchland, ſich an derKoloniſierung Afrikas zu betei⸗ ligen, iſt nach Roß wegen unſerer jetzigen ungünſtigen poli⸗ tiſchen Lage augenblicklich noch gering, aber er hält es nicht für ausgeſchloſſen, daß in nicht allzu ferner Zukunft der Zeitpunkt kommen wird, wo Deutſchland, ohne kriegeriſche Eroberungen machen zu müſſen, wieder überſeeiſchen Land⸗ beſitz ſein eigen nennen kann. Und deshalb heißt es für Deutſchland auf der Hut ſein und den pſychologiſchen Mo⸗ ment nicht verpaſſen, denn die Deutſchen haben das gleiche Recht auf Kolonien wie alle anderen europäiſchen Staaten, zumal ihre große koloniſatoriſche Begabung feſtſteht. Sagt doch Roß, daß ſelbſt die Engländer die koloniſatoriſche Ueber⸗ legenheit der Deutſchen offen zugeben und daß heute me⸗ mand mehr in Afrika an die ſogenannte koloniale Schuld⸗ lüge glaubt; nur in Europa weiß man immer noch nicht, daß auch dieſe„Schuld“ Deutſchlands nur eine bewußte Ver⸗ leumdung zu Propagandazwecken geweſen iſt. Wer die früheren Werke von Colin Roß kennt, wird mit Begeiſterung nach dieſem neuen Buch greifen. Es iſt eins von den Büchern, die man geleſen haben muß, wenn man„mit⸗ reden“ will. Und wer anfängt, darin zu blättern, den hält es in ſeinem Bann. Denn Roß zeigt uns nacktes intereſſan⸗ 557 auf jetzt zwar ſchlafenden, aber gefährlichen Vul⸗ Fremdenverkehrs⸗ und Bäder⸗Ausſtellung in Leipzig. Auf der bevorſtehenden Leipziger Herbſtmeſſe wird im Inter⸗ eſſe der Geſundheitspflege und Volkswohhlfahrt eine Sonder⸗ ausſtellung„Fremdenverkehr und Bäder“ ſtattfinden. Sie wird im Rahmen der Hygiene⸗Meſſe ein geſchloſſenes und möglichſt lückenloſes Bild von allem geben, was Städte, Kur⸗ orte und Erholungsſtätten dem Fremden zu bieten vermögen, alſo insbeſondere eindrucksvolle Städtebilder, Darſtellungen hiſtoriſcher Sehenswürdigkeiten, landſchaftlicher Reize und heimatlicher Kunſt. Die Ausſtellung wird weiterhin den Be⸗ ſuchern die Verkehrsmöglichkeiten und die Verkehrserleich⸗ terungen bei der Reiſe vor Augen führen. Inmitten einer Schau der bekannteſten und beſuchteſten Bäder, Kur⸗ und Erholungsorte wird gezeigt werden, welche Verkehrsmittel zur Verfügung ſtehen, um angenehm und billig das erwünſchte Reiſeziel zu erreichen. An Ausſtellungsobjekten werden vor⸗ handen ſein: Bilder und plaſtiſche Darſtellungen, Dioramen, Karten, Photographien, Proſpektmaterial und Druckſchriften für Bäder und Kurorte. Proben bewährter Heilmittel oder ſonſtige Darſtellungen von Erholungs⸗ und Aufenthaltsan⸗ nehmlichkeiten(Sportplätze, Badeanlagen uſw.), Verkehrs⸗ einrichtungen für Wochenendfahrten. Modelle von Verkehrs⸗ mitteln uſw. Auch werden Auskünfte erteilt über zweck⸗ mäßige Indikationen der verſchiedenen in Betracht kommen⸗ den Kurorte für Sommer⸗ und Winterkuren. Durch die Son⸗ derſchau„Fremdenverkehr und Bäder“ wird insbeſondere auch die Bedeutung Deutſchlands als Reiſeland und Kultur⸗ gebiet wirkſam hervorgehoben. 4. Seite. Nr. 388 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Tagungen 10. Hauptverſammlung des Pfälzer Bauernvereins *Niederkirchen, 21. Aug. Zu ſeiner 10. Hauptver⸗ ſammlung hatte der Pfälzer Bauernverein ſeine Mitglieder heute nach Niederkirchen eingeladen. Es waren 80 Ortsgruppen aus allen pfälziſchen Gegenden dieſem Rufo gefolgt. Um 2 Uhr begann der Feſtzug durch die reich⸗ geſchmückten Straßen des Ortes, an dem ſich etwa 600 Per⸗ ſonen beteiligten. Die Hauptverſammlung nahm um 3 Uhr in der großen Halle des Winzerkellers ihren Anfang. Es mochten ſich hierzu etwa 1500 Teilnehmer eingefunden haben. Anweſend waren der 1. Vorſitzende Oekonomierat Wünſtel⸗ Hatzenbühl, der 2. Vorſitzende Gutsbeſitzer Hunn aus Herx⸗ heim bei Landau, der Vertreter des badiſchen Bauernvereins Dr. Aengenheiſter, Bürgermeiſter Sieben⸗Deides⸗ heim u. a. m. Der Obmann der Gruppe Niederkirchen, Rau, bewillkommnete die Gäſte. Sodann hielt Bürgermeiſter Endres⸗Niederktrchen eine Willkomm⸗Rede. Der Vor⸗ ſitzende Wünſtel begrüßte ebenfalls die Gäſte und gab einen Rückblick auf die zehnjährige Tätigkeit des Vereins. Die Feſtrede hielt Dr. Aengſtenheiſter. Sie betraf die wirtſchaftliche und kulturelle Not des Bauernſtandes. Ein⸗ gehend wurde die finanzielle Lage des Bauernſtandes be⸗ ſprochen ſowie der Einfluß der ausländiſchen Konkurrenz und die Steuernöte. Der Feſtzug hat gezeigt, daß die Bauern an ihren alten Sitten und Gebräuchen feſthalten. Die alte Bauernkultur müſſe erhalten bleiben. An ihr werde Deutſch⸗ land geneſen. Es folgten noch Anſprachen verſchiedener Bauernführer, worauf der Vorſitzende mit Dankesworten an die Redner des Tages die trefflich verlaufene Verſamm⸗ lung ſchloß. Aus dem Lande Perſonalveränderungen im badiſchen Staatsdienſt „Ernannt wurden: Polizeiſekretär Heinrich Lepp in Karlsruhe zum Polizeikommiſſär und Vermeſſungsſekretär Paul Gruner beim Vermeſſungsbüro der Forſtabteilung zum Vermeſſungsoberſekretär. Zuruhegeſetzt auf Anſuchen wurde Gendarmerie⸗ kommiſſär Konſtantin Oſer in Boxberg. * N Ladenburg, 19. Aug. In einer Ausſchußſitzung der Allgs, Ortskrankenkaſſe Mannheim⸗Land, Sitz Ladenburg, wurde die Jahresrechnung für 1926 vorgelegt. Sie weiſt einen Umſatz von über 900 000/ auf. Die Geſamt⸗ einnahmen betrugen 356 788,70, darunter rund 350 000% an Beiträgen; die Geſamtausgaben 327 178,40 /. 39 v. H. der Ausgaben oder 127 700/ entfallen auf Krankengeld, 18 v. H. auf Arzthonorare, 9,3 vom Hundert auf Krankenhaus⸗ pflege, 76 vom Hundert auf Arzneimittel„7,3 vom Hundert auf Verwaltungskoſten. Die Familienhilfe beanſpruchte 12,92 p. H. der Ausgaben. Als Vermögen der Kaſſe werden 73 316„ ausgewieſen. Auf eine Anfrage wurde mitgeteilt, daß von den 58 818/ Ausgaben für Aerzte rund 45000/ auf die 6 Kaſſenärzte des Bezirks entfallen, der Reſt auf aus⸗ wärtige. Namenitl. im Speſſart ſeien viele hier verſicherungs⸗ pflichtige Kranke geweſen; es handelte ſich um Facharbeſter am Neckarkanal. Die Schriesheimer Arztverhältniſſe ſowie die Entſendung von drei Delegierten zum Verbandstag in Königsberg— für eine ſo kleine Kaſſe und eine ſo weite Reiſe— wurden einer Kritik unterzogen. Entgegen hier ver⸗ breiteten Behauptungen ſtellte der Vorſtand feſt, daß die Krankenkaſſe Mannheim nitch 1, ſondern 4 Delegierte ent⸗ ſandt hatte. De Rechnung fand einſtimmige Genehmigung. Noch einige andere Punkte wurden erledigt, Satzungs⸗ änderungen, die geſetzlich notwendig wurden, ſowie die neue Wahlordnung. Zum 1. Januar 1928 ſind Neuwahlen erfor⸗ derlich. Schließlich wurden noch 2500 als Betetiligung zum Erwerb eines Kurhauſes durch die Freie Ver⸗ einigung Badiſcher Krankenkaſſen einſtimmig bewilligt. Das Vandesbad in Baden⸗Baden iſt immer überfüllt, wodurch die Wartezeit der Einberufung von Kranken dn 97 wird und der Kaſſe Schäden entſtehen. Dem ſoll durch den Erwerh —5 Kurhauſes in Baden⸗Baden oder Rappenau abgeholfen werden. 7 Heddesheim, 22. Aug. Zum 90. Geburtstag, den rau Margarete Schork Wwe. im Kreiſe ihrer Kinder und indeskinder in noch guter körperlicher und geiſtiger Rüſtig⸗ keit begehen durfte, erhtelt die Jubilarin durch den Bürger⸗ meiſter im Namen der Gemeinde ein herzliches Glückwunſch⸗ — einem Geburtstagsgeſchenk von 25 Reichsmark zugeſte * Doſſenheim, 22. Aug. Der Obſthändler Heinrich Stein⸗ metz von Schriesheim wurde auf dem Heimweg zwiſchen o Walldorf, 22. Aug. In letzter Woche trug ſich hier eine Begebenheit zu, die die ſittliche Verwilderung der heutigen Jugend ſcharf kennzeichnet. Um ½12 Uhr wurden Polizei, Arzt und Sanitätsauto aufgeboten, feſtzuſtellen, was mit einem auf der Straße bewußtlos aufgefundenen Mädchen paſſiert ſei. Man nahm Unfall an. Aber auf der Heimfahrt gab ein von dem Mäbdchen, einer Fortbildungsſchülerin, aus⸗ gehender intenſiver Alkoholgeruch Anlaß zu der Vermutung, daß es ſinnlos betrunken ſei. Eine nochmalige Unter⸗ ſuchung beſtätigte dies— ein trauriges Zeichen unſerer Zeit. — Geſtern ereignete ſich am Bahnübergang bei Waghäuſel ein Verkehrsunfall, der leicht ſchwere Folgen hätte haben können. Ein mit 2 Perſonen beſetztes Motorrad fuhr ſo heftig gegen die vorſchriftsmäßig geſchloſſene Bahnſchranke, daß der Lenker über die Schranke auf den Bahnkörper geworfen wurde, wo er mit Kopfverletzungen bewußtlos liegen blieb. Der Schrankenwärter zog geiſtesgegenwärtig gerade noch kurz vor der Durchfahrt des aus Richtung Karlsruhe kommenden Schnellzuges den Mann von den Schienen. Die Verletzungen ſind leichterer Natur. * Malſch, 22. Aug. Geſtern abend brannte die Wohn⸗ und Stallbaracke auf dem Verſuchsgut Weber u. Co. bis auf den Grund nieder. Die Bewohner konnten nur das nackte Leben retten. Drei Aie verbrannten, die anderen konnten von der herbeigeeilten Feuerwehr Muggenſturm gerettet werden. Die Entſtehungsurſache iſt unbekannt,. * Waldkatzenbach, 19. Aug. Die durch die Heidelberger Firma M. Götzelmann durchgeführte vollſtändige Reno⸗ vation der hieſigen ev. Kirche iſt mit einem Koſtenauf⸗ wand von 3500% zum Abſchluß gebracht worden. Das Kirchlein wird jetzt für jeden Kunſtfreund und beſonders für die vielen Sommergäſte, die ſich auf den waldigen Höhen des Katzenbuckels erholen, einen Anziehungspunkt bilden.— Nachdem die Verputzarbeiten der ſpätgotiſchen Pfarr⸗ kirche im benachbarten Binau a. N. beendet ſind, wird dieſe durch die obengenannte Firma ausgemalt. Mit Staats⸗ zuſchuß werden die Grabdenkmäler wieder hergeſtellt und die in Farbe noch gut erhaltenen Wandgemälde im Chor freigelegt. L. Sulzfeld, 20. Auguſt. In nicht unerheblicher Weiſe verletzt wurde auf eigenartige Weiſe die Frau des Bäcker⸗ meiſters Fink. Sie wollte für eine Nachbarsfrau aus dem Keller Pfefferminzſchnaps heraufholen, erwiſchte aber in der Dunkelheit eine Flaſche mit Säure. Sie merkte den Irr⸗ tum nicht und koſtete erſt ein wenig von der Flüſſigkeit. Die ſtarke Säure verbrannte ſofort der Frau den Schlund. Es bedurfte angeſtren⸗ter ärztlicher Hilfe, die bedeutenden Brandwunden zu lindern. * Jagſtfeld, 19. Auguſt. Ein ſtädtiſcher Arbeiter aus Heil⸗ bronn wurde geſtern morgen von dem von Oſterburken kom⸗ menden Zug überfahren und ſofort getßtet. Aus hinter⸗ laſſenen Briefen an Verwandte geht hervor, daß Familienan⸗ gelegenheiten der Grund zum Selbſtmord waren. * Karlsruhe, 22. Aug. Am Samstag nachmittag kam ein Kranführer von hier bei Ausführung von Arbeiten an einem Transformatorenhaus im Rheinhafen mit der Stark⸗ ſtromleitung in Berührung und erlitt ſo erhebliche Ver⸗ letzungen, daß er bald nach ſeiner Einlieferung ins Kranken⸗ haus ſtarb. Raſtatt, 19. Auguſt. Geſtern mittag fuhr ein verheirateter Arbeiter aus Bietigheim mit ſeinem Fahrrad durch die Rap⸗ penſtraße, in der in verkehrsſtörender Weiſe ein Handwagen aufgeſtellt war. Er wollte dieſem und einem aus der andren Richtung kommenden Auto ausweichen, wurde aber von dem Auto erfaßt und überfahren. Die erletzungen ſind lebensgefährlich. Die Schuld wird dem Kraftwagen⸗ ührer, einem Viehhändler aus der Pfalz, beigemeſſen. Zum Eil trifft ſie auch den Beſitzer des verkehrsſtörenden Hand⸗ Alus der Pfalz Schulkinder bei chemiſchen Experimenten verletzt * Babd Dürkheim, 22. Aug. Heute nachmittag ereignete ſich in der hieſigen Lateinſchule bei der Vornahme eines chemi⸗ ſchen Experiments eine Exploſion. Als ein Lehrer der ſtädt. Volksſchule Unterſuchungen mit Waſſerſtoffgas an⸗ ſtellte, explodierte aus bisher unbekannter Urſache die Flaſche, wodurch 7 bis 8 Kinder leichtere Verletzungen davon⸗ trugen. Der Schüler Mühlbeier wurde am Auge ſo ſchwer verletzt, daß ſeine Ueberführung ins Krankenhaus Lud⸗ wigshafen notwendig wurde. * * Schifferſtadt, 21. Aug. Einen gräßlichen Selbſt⸗ mordverſuch perübte Samstag nacht der 92 Jahre alte, hier wohnhafte Metzgergeſelle Karl Fehr. Mit einer Vieh⸗ tötungspiſtole ſchoß er ſich in den Kopf. Die mißlichen Ver⸗ hältniſſe des ſchon längere Zeit erwerbsloſen Mannes haben Doſſenheim und Schriesheim von einem Metorradfahrer zu Boden geworfen und überfahren. Mit ſchweren Ver⸗ letzungen wurde er ins Krankenhaus gebracht. ihn im Zuſtande tiefer Betrunkenheit zu dieſer Tat getrieben. tt einer ſtarken Gehirnverletzung mußte er ſofort ins Krankenhaus überführt werden, wo er nun hoffnungslos dar⸗ nieberliegt. Dienstag, den 28. Auguſt 197 Der„Rohrbacher Mord“ :: Landau, 21. Auguſt. Zu dem angeblichen Rohrbacher Mord im Jahre 1913 gibt die Staatsanwaltſchaft Landau fol⸗ gende amtliche Erklärung ab:„Vor etwa 4 Wochen wurde unter der Ueberſchrift„Ein Mord nach 14 Jahren aufgeklärt durch die in⸗ und ausländiſche Preſſe eine Nachricht verbreitet, nach der der ſeit 1913 vermißte Landwirt Valentin Steidel aus Rohrbach bei Landau einem Verbrechen des Raubmordes zum Opfer gefallen ſei. Die Art der Meldung, die Nennung beſtimmter Namen, ließ in der Oeffentlichkeit die Anſicht aufkommen, als ob dieſer Nachricht amtliche Erhebun⸗ gen zugrunde lägen, was jedoch nicht der Fall war. Die Mel⸗ dung wurde vielmehr zur gleichen Zeit bekannt, als die zuſtän⸗ dige Behörde erſt von den Gerüchten Kenntnis erhielt. Die Erhebungen haben nunmehr ergeben, daß nicht die geringſten Anhaltspunkte dafür vorliegen, daß die in der Meldung ge⸗ nannten Perſonen irgendwie im Zuſammenhang mit dem Verſchwinden des Steidel gebracht werden können. Es konnte vielmehr feſtgeſtellt werden, daß die Bekundungen des Haupt⸗ zeugen Hermann Heugel auf Wahrnehmungen zurückgingen, die in deſſen Gegenwart gelegentlich einer ſpiritiſtiſchen Sitzung in Düſſeldorf von einem Ehepaar gemacht worden ſein ſollten, das durch eine mit Buchſtaben verſehene Uhr mit Geiſtern zu ſprechen verſtand“. Dieſe Tatſache ſowohl, wie die Ergebnisloſigkeit der Nachgrabungen nach der Leiche des ver⸗ mißten Steidel in deſſen eigenen Garten, ſowie die als richtig erwieſenen Entlaſtungsvorbringen der als angebliche Täter bezeichneten Perſonen haben die völlige Grundloſigkeit der Beſchuldigungen ergeben. Die näheren Umſtände des Ver⸗ ſchwindens des Steidel konnten auch bei den neuerlichen Er⸗ mittlungen nicht geklärt werden. In der Meldung wurden der 1886 geborene Grubenarbeiter Ludwig Spittel aus Fohr⸗ bach(Lothringen) und der Neffe des Vermißten, ein Arbeiter 0 Härſter(zurzeit im Saargebiet) des Mordes ezichtigt. 1* * Maudach, 21. Aug. Als die Ehefrau des Aufſehers Georg Rieger und ihre Tochter mit dem Fuhrwerk nach dem nahen Oggersheim fuhren, ſcheute plötzlich das Pferd und rannte gegen einen Baum. Durch den ſtarken Anprall wurde Frau Rieger vom Wagen gegen den Baum geſchleudert, wo⸗ durch ſie eine ſchwere Kopfverletzung davontrug. * Großkarlbach, 20. Aug. Der 64 Jahre alte Fabrikarbei⸗ ter Philipp Stein von hier verſetzte ſeinem 30 Jahre alten Sohne im Verlaufe eines Streites einen Meſſerſtich in den Magen und mehrere Stiche unter den linken Arm. Die Magenverletzung iſt lebensgefährlich. * Erlenbach, 19. Aug. Die Leiche der auf dem hieſigen Frtedhofe beerdigten Emilie Hollſtein von hier wurde ausgegraben und gerichtsärztlich unterſucht. Das Mädchen ſtarb vor etwa 9 Wochen unter verdächtigen Begleitumſtän⸗ den. Bald nach ihrem Tode wurde ein Naturheilkundiger aus Kaiſerslautern unter dem Verdacht, an der Hollſtein einen verbotenen Eingriff vorgenommen zu haben, verhaftet. * Eiſenberg, 19. Aug. Geſtern früh kam der beim Etstal⸗ bahnbau beſchäftigte 57 Jahre alte Arbeiter Heinrich Hof⸗ mann aus Wochenbuchen bei Hanau zwiſchen die Puffer zweier Rollwagen, ſodaß 8 beide Beine zweimal gebrochen wurden. Er wurde in das Kaiſerlauterer Krankenhaus gebracht, wo er inzwiſchen geſtorben iſt. 2: Berg, 17. Auguſt. Der Jagdbeſitzer Oskar Stauffert aus Scheibenhardt hatte das ſeltene Glück, in der Nähe von Lauter⸗ burg drei Wildſchweine zu ſchießen. * Bergzabern, 22. Auguſt. Der am 8. Auguſt in Rechten⸗ bach bei einem Einbruch ertappte Handwerksburſche, der auch am gleichen Tage, wie ſich jetzt herausſtellt, in ein Wohnhaus einbrach und neben Kleinigkeiten einen Geldbetrag von 64./ mitgehen hieß, entpuppte ſich als der entwichene Strafgefangene Joſef Koſcheck aus Oberglogau(Ober⸗ ſchleſten). Koſcheck iſt am 20. Juli aus der Gefangenenanſtalt Vechta in Oldenburg, wo er wegen ſchweren Diebſtahls im Rückfall noch 1 Jahr und 9 Monate zu verbüßen hat, entwichen und hat eine ganze Menge Einbruchsdiebſtähle im Rheinland und in der Pfalz verübt. Der Verhaftete verlegt ſich aber auf Leugnen. Den am 4. Auguſt in Waldſee bei Speyer perübteß Einbruchsdtebſtahl hat er bereits eingeſtanden. Sicher ſin auch die vielen Hühnerdiebſtähle, die in der letzten Woche hier verübt wurden, auf ſein Konto zu buchen. :: Kaiſerslautern, 19. Auguſt. Bei der ertrunkenen Arbeiterin, die aus dem Walzweiher bei Karlsthal ge⸗ zogen wurde, handelt es ſich um die Witwe Werle von Her⸗ mersberg, die ſich am Mittwoch von Hauſe entfernte, 195 daß ihre Verwandten es merkten. Sie hat die Tat zweifello in geiſtiger Umnachtung verübt. Bei Sonnenbran E. Brennen der Haut, wirkt kühlend und reizmildernd, glel zeitig beſte Toi⸗ lettecreme von herrlichem Blütengeruch, weder fettend noch kllebend. Tube 60 Pfg. und.—Ml. Probetuben erhältlich in allen Chlorodont⸗Verkaufsſtellen. Creme Leodor iſt ein vorzügliches Vorbeugungsmiſtel en ſchmerzhaftes Theater und Muſil Bayeriſches Schauſpiel in der längerer Zeit in —55 me Aufführung wird„G in der Neuinſzenierung des Mün gelangen. —955 Kaiſerslautern, Neuſtadt a, d. un G wie auch beſonders mit S cht die der amtgaſtſpiel 121 Generaldirektton der ückes entſpr Kunſtfreunde, die Aufführung einem Weſen nach nicht des Telephons und rheiniſchen Bayern eine ſtändige Fühlung hergeſtellt haben. FBayeriſches Staatsſchauſpiel. Rückblick auf das Spiel⸗ jahr 1926⸗27. Im Laufe der am 31. Auguſt zu Ende gehen⸗ den Spielzeit 1926⸗27 wurden an den Bayeriſchen Staats⸗ thegtern(Reſidenz⸗, Prinzregenten⸗ und Künſtlertheater) an 27 Abenden 30 Werke(6 Uraufführungen, 15 3* von Leonhard Adelt nach Farquhar;„Paulus unter den Juden“ 8 von Julius Berſtl; „Kaſpar Hauſer“ von Erich Ebermayer,„Saul“ von Alfieri Simon;„Die Bergkönigin“ von Joſeph Haas. Nool Coward; „Major Barbara“ von Bernard Shaw;„Tod und Leben“ von Ernſt Baſſermann⸗Jordan:„Crainquebille“ von Anatole he⸗ von Ben Jonſen⸗Stefan Zweig;„Ein beſſerer Herr“ von Walter Ha⸗ gen, 9 Neueinſtudierungen) zur Aufführung gebracht: aufführungen:„Falſche Karten, redlich Spiel“ von Franz Werſel;„Dover⸗Calais“ in der Uebertragung von Heinr Sit von Franziska Rodenſtock mit Muſik Erſtaufführungen:„Weekend“ von France;„Spiel im Schloß“ von Franz Molnär; Mrs. C neys Ende“ von Frederick Lonsdale;„Volpone“ eiatg, Das bereits ſeit Ausſicht genommene Geſamtgaſtſpiel bes eriſchen Staatsſchauſpiels in der Rheinpfalz findet nun⸗ r endgültig in der erſten Hälfte des September ſtatt. Zur yges und ſein Ring“ von Hebbel 5 chener Künſtler⸗ theaters und der Münchener Beſetzung mit den Damen Holtz und Klee und den Herren Jacobt, Marpens und Zäpfel in den Hauptrollen unter der Regie von Schauſpieldirektor Alfons Pape und mit Bühnenbildern von Adolf Linnebach Es wird je ein Gaſtſpiel in Landau, Ludwigs⸗ ., Pirmaſens, Speyer Zweibrücken veranſtaltet werden. Mit dieſem erſtmaligen Wahl des 1 bayeriſchen Staatstheater einem vielfach geäußerten Wunſch pfälziſcher eines klafftſchen deutſchen Dramas durch das bayeriſche Schauſptel in der Original⸗ orm kennen zu lernen, umſomehr, als ſich 1 1. adios zur ebertragung zu bedienen vermag, die, wenngleich erſatz⸗ weiſe, zwiſchen der bayertſchen Staatsoper und dem links⸗ ſenelever;„Der Urgötz“ von Goethe;„Der geſtiefelte Kater“ von Ludw. Tieck;„Der Kammerſänger“ und„König Nicolo“ von Frank Wedekind;„Erſter Klaſſe“ von Ludwig Thoma; „Alkeſtis“ und„Ollapotrida“ von Alexander Lernet⸗Holenta. Neueinſtudierungen:„Der Richter von Zalamea“ von Calderon— erſte Aufführung der Ueberſetzung von Eugen Gürſter;„Die Jungfrau von Orleans“ von Schiller; „Der Traum ein Leben“ von Grillparzer;„Das Winter⸗ märchen“ und„König Richard der Dritte“ von Shakeſpeare; Gyges und ſein Ring“ von Hebbel;„Donng Diana“ von Moreto;„Staberls Reiſeabenteuer“ von Carl nach Bäuerle; „Im weißen Rößl“ von Blumenthal⸗Kadelburg. Morgen⸗ veranſtaltungen fanden insgeſamt 16 an Sonntag⸗ Vormittagen ſtatt. Eine Tagung, Theater, Film und Schule“, findet vom 2. bis 8. Septhr. in Magdeburg ſtatt, von der Deutſchen Theater⸗Ausſtellung gemeinſam mit dem Zentralinſtitut für Erziehung und Unterricht in Berlin, der ſtädtiſchen Schul⸗ verwaltung Magdeburg und der Kunſtkommiſſion der Magdeburger Lehrerſchaft veranſtaltet. Die Tage vom Frei⸗ tag, den 2. September bis Montag, den 5 September ſind der Frage gewidmet wie die Theaterkunſt für den Unterricht nutzbar gemacht werden kann. Die theoretiſchen Aus⸗ einanderſetzungen und Vorträge werden durch Aufführungen von Kinder⸗Spielgruppen illuſtriert. Unter anderem werden auch der bekannte Geeſtländer Tanzkreis und die Spiel⸗ gruppe von Martin Luſerke⸗Juiſt ſpielen. Die Vorträge und Vorführungen finden im Vortragshaus auf der Deutſchen Theater⸗Ausſtellung ſtatt mit Ausnahme der Aufführungen der Geeſtländer und der Sptelgruppe Luſerke, die in der Stadthalle ihre Aufführungen herausbringen. Vom Montag, den 5. September bis Donnerstag, den 8. September wird dann das Thema„Film und Schule“ behandelt. Unter den Vortragenden iſt u. a. zu nennen: Dr. Hans Lobede und Prof. Dr. Lange, beide vom Zentralinſtitut für Erziehung und Unterricht in Berlin, ferner Thea von Harbou und Dir. Stoeppler vom deutſchen Lichtſpielſyndikat. Auch dieſe Vorträge erhalten lebende Illuſtrierung durch Vorführungen von muſterhaften ſtehenden und laufenden Lichtbildern. Neben literariſchen Themen ſtehen hiſtoriſche, naturwiſſen⸗ ollen, in wie ungeahnt weitem Umfange der Film für den Unterricht nutzbar gemacht werden kann. ———U—— e auch volkswirtſchaftliche und andere, die darlegen Aus der Zeit des Pubders Die Kunſt des Puderns war keineswegs ſo leicht zu handhaben, wie man ſich das heute vielleicht denkt. 1188 von Boehn erzählt in ſeinem anregenden Werk„Nenſche. und Moden im 18. Jahrhundert“, daß die vornehmen damals eigens für dieſen Zweck eingerichtete Kabinette 0 ſaßen. Hier wurde der Puder gegen die Decke geſtänot, 5 wo er wie ein zarter Schnee auf die Köpfe, herniederſant Während dieſes Vorgangs mußte das Opfer“ ſein Geſicht. einer Tüte verſtecken, damit das feine Pulver nicht in Auge 4 Naſe und Mund geriet. Uebrigens war das Pudern nur e ſt Vorrecht der höheren Stände; auf der Karlsſchule, die ein einen Schiller zu ihren Zöglingen zählte, durſten ſich nun Adlige und Offtziersſöhne das Haar pudern. Die Menge 5 von Reis⸗ und Wetzenmehl, die zu Puder verarbeitet 1 den, waren enorm, ſodaß man gegen Ende des 18. Jabr⸗ hunderts, als die Revoluton durch die Welt ging, die Per⸗ braucher von Puder als Volksfeinde bezeichnete, die koſtbar⸗ Nahrungsmittel vergeudeten. Mit der Revolution hörte be⸗ kanntlich die Sitte des Puderns auch auf. st. Robdlich geteilt Der aus Irland ſtammende Gelehrte Johannes Ex 15 gena(auch Erigena geſchrieben), der Begründer einer chri 1 lichen Religionsphtloſophte auf neuplatoniſcher Grundlage, im Jahre 877 in Frankreich geſtorben ſein ſoll, wurde eitire an den Hof Karls des Kahlen berufen. Eringena, der ein 5 kleiner, winziger Mann war, traf dort auf zwet andere lehrte, die beide baumlange, rieſige Kerle waren. Karl der Kahle gab den Befehl alle drei zu bewirten unn es wurden zwei Schüſſeln aufgetragen; auf der einen kamig 20 große Fiſche, auf der anderen ein kleiner. Der Kice⸗ orderte Erigena auf, das Mahl redlich zu teilen. Der zu lehrte ſchob nun die Schüſſel mit den beiden graßen Fiſchenten, ſeinem Platz, den beiden aber, die mit ihm ſpeiſen ſo reichte er die Schüſſel mit dem kleinen Fiſch. „Welch ungleiche Teilung!“ rief der König aus.— Fetnge wegs! Sire,“ verſetzte Erigena;„auf jener Seite ſind aund Große und ein Kleiner, auf dieſer Seſte iſt ein Kleiger ze 5 zwet Große. Es herrſcht alſo beiderſeits das genaueſte d N. hältnis. insbeſondere S 2 S. ees 2 22 —— e 577 d u Sded * SAAAN Ne. 2 nn rrrererrreen S Dienstag, den 29. Auguſt 1927 —— Reue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 5. Sette. Nr. 388 Sportliche Rund ſchau Automobilſport 5. Pfälz. Geſchicklichkeits⸗Wettbewerb mit Zielfahrt, Ballonverfolgung und Fuchsjagdrennen Am verfloſſenen Sonntag veranſtaltete der A. D. A. C. udwigshafen ſein diesjähriges Geſchicklichkeitsfahren. Den vielen Städten Deutſchlands erſchienenen Fahrern war te Möglichkeit gegeben, ihre ſportliche Betätigung ganz nach dennen. Neigung und Geſchmack zu erweitern und dadurch en Motorſport weiten Volkskreiſen zuzuführen, ihn volks⸗ ümlich zu geſtalten. Bereits um 8 Uhr wurden die Ballon⸗ verfolger auf die Reiſe geſchickt. Fahrtechnik und Orientie⸗ krungsgabe ſollten den Sieg erringen. Doch Petrus hatte es Rbers gemeint. Der Ballon war bald in den Wolken ver⸗ chwunden. Die Fahrer teilten ſich in 2 Abteilungen. Die einen gingen gleich hier über den Rhein und konnten den Willon bis nach Bensheim verfolgen, wo er dann verſchwand. übäbrend die, die in Worms den Rhein überquerten, ihn naeßbet nicht ſahen und unverrichteter Dinge zurückkehren en. muß Um ſo reizvoller war die Geſchicklichkeitsprüfung. Auf einer 1800 Meter langen Bahn mit ihren vielen ſchwierigen Urven und Hinderniſſen, ſtellte ſie große Anforderungen an * Fahrer. Fahrtſicherheit, Schnelligkeit und Geiſtesgegen⸗ mußte jeder in großem Maße beſitzen. Galt es doch, 235 Speer richtig zu werden, einen Ball durch einen Kranz 9 10 Meter Höhe zu werfen, mit einem Glas Waſſer ein⸗ Smdig Kurven zu fahren, ohne etwas zu verſchütten uſw. Zum 5 chluſſe hatten ſich die Beſten und Geſchickteſten in akrobaten⸗ —475 8 auf dem Motorrad an dem Fuchsjagdrennen beteſ ig Die Ergebniſſe: 000 Mauhet⸗ 1..C. Pirmaſens 4590 Punkte, 2..C. Stuttgart e. de Geſchiklichkeitsprüfung. Motorräder: 1. Aßlinger⸗Mann⸗ gon m 277 Punkte, 2. J. Hummel⸗Heppenheim 303., g. Räth⸗Rhein⸗ zeſtoeim 807., 4. P. Norheimer⸗Ludwigshafen 309 P. lerhält als er Indianfahrer den für dieſe Marke geſtifteten Ehrenpreis), Rieſenacker⸗Seckenheim 312., 6. Werns⸗Frieſenheim 313 Punkte. dag leine Wagen: 1. Schinzinger⸗Stuttgart 306 Punkte lerhäft Lud von der Gaſolin⸗Geſ. geſtifteten Ehrenpreis), 2. O. Heidrich⸗ wigshafen 315., 3. Dr. Hälſen⸗Weinheim 320 Punkte. Wa,Sroße Wagen: 1. Sauth⸗Oggersheim 300 P.(beſte Zeit der ſindden, erhält den Wanderpreis der Stadt Ludwigshafen), 2. Iß⸗ gar⸗Mannheim 314., 3. Kurt Fiſcher⸗Ludwigshafen 341 Punkte. 0 otorräder mit Beiwagen: Bei 5 Konkurrenten konnte ſich nur eobald⸗Ludwigshafen mit 517,5 Punkten einen Preis erwerben. ch. Ruderſport Herbſtregatta in Höchſt a. M. Die am Sonntag von dem Mittelrheiniſchen Regattaver⸗ dand veranſtaltete Höchſter Herbſtregatta, deren Durchführung m R..Naſſovia Höchſt übertragen war, hatte unter ſtändt⸗ em Regen, teilweiſe ſogar heftigen Niederſchlägen zu leiden. 0 Anbetracht des ſchlechten Wetters können die erzielten 5 tungen als zufriedenſtellend bezeichnet werden. Die gut ganiſierte und vorbereitete Regatta nahm in den einzelnen ennen einen glatten Verlauf. Die Ergebniſſe: .G. Mittelrhein⸗Vierer: 1. Flörsheimer R. V.:30,8; 2. Kaſteler Wor.:35; 3. WSV. Bendorf:36,6.— 2. Jungmann⸗Achter: 1. 1. Imſer.V.:17,8; 2. RG. Ruhrort:26,4— 3. Jungmann⸗Einer Ten.B. Rüſſelsheim(Dieht) 6i00, 2. Kaſteler R. G.(Wagner); 3. Fratonia-Frankfurt(Dienſtbach):27.— Jugend⸗Gigvierer: 1. .dnkfurter R. V.:16,6; 2. R. V. Rüſſelsheim:19,8; 3. Mainzer Gert. 3524,2,— Erſter Herbſt⸗Vierer: 1. Neuwieder.G.:29,87 2. Viemania Frankfurt:33; Kaſtel abgeſtoppt.— Erſter Jungmann⸗ zrer: 1..V. Rüſſelsheim:04; 2..K. Naſſovia Höchſt:06; 3. . 6249,8.— Main⸗Vierer(ausgefallen). Zweiter . 1. Wormſer R. V.:38,8; 2. Offenbacher.G. Un⸗ tlherzeh.,.6, Naſſovia Höchſ.42, 4, Ae Kltoſle 8 .cherrenedenn⸗Vierer: 1. Frankfurter.V. 1865 6101,6; 2. Frankf. Geren Jachſenhauſen 9211.— Zweiter Jungmann Gigvierer: I..K. 5216.h anta Boppard:05, 2..C. Griesheim:10; 3. R. V. Eltville 5178.— Herbſt⸗Achter: 1. Neuwieder.G.:08,8; 2. Kaſteler.G. * Die Europameiſterſchaften im Rudern in Como Euroluf dem Comoſee in Italien wurden am Sonntag die gen Hpameiſterſchaften im Rudern auf einer 2000 Meter lan⸗ ſrei d egattabahn bei ſtarkem Publikumsandrang einwand⸗ aft urchgeführt. Deutſchland war an dieſen Europameiſter⸗ en noch nicht beteiligt. Die Ergebniſſe: dapeſt 5 Bernaſeott⸗Ftallen.50 Min. 2. Bela Szendan⸗Bu⸗ Zwe 7151,8 Min. 3. Straka⸗Melanik⸗Tſchechoflowakei:57 Min.— 8. 5 ohne Steuermann: 1. R. C. Livorno(Italten):44,3 Min.; Min. Reuß Luzern:03,8 Min.; 3. Dore Vedil Rotterdam:13,0 Min. Zweier mit Steuermann: 1..C. Livorno(Italien) 818,4 Amſte 2. Soctete Nautiaue Biel(Schweiz) 8235, Min.; 3. Amſtel Min erdam.— Doppelzweier: 1. Seeklub Vevey(Schweiz) 7123,2 Nauff 2. Bernaſcotf de Col⸗Italien 7183,2 Min.; 3. Soeteté Royale que Antwerpen.— Vierer mit Steuermann: 1..C. Argus⸗ 5:05,6 Min.; 2. Seeklub Biel.— Vierer ohne Steuermann: :22,0 dus St. Margerite Italien 717, Min.; 2. Seeklub Zurich 2. S Min.— Achter: 1. Vittorino de Felter(Italten) 6188,4 Min. eeklub Luzern:42,2 Min.; 3. Akdem..C. Warſchau:57,4 M. * Bei„Deutſche e in Hamburg rege ei ungünſtiger Witterung fanden am Sonntag unter er Beteiligung auf der Außenalſter in Hamburg die Deutſchen Kanumeiſterſchaften ſtatt. Trotz des Regenwetters nahmen alle Wettbewerbe einen intereſſanten Verlauf. Die Ergebniſſe: Einer⸗Kanadier: 1. Eilken⸗Hamburg:55,1 Min.;— Doppel⸗ Kanadier: 1. Jeike⸗Feuſtel⸗Halle:51, 6 Min.— Zweier⸗Kajak: 1. Heinrich⸗Stöwer⸗Hamburg:54,2 Min.— Einer⸗Kajak: 1. Thurich⸗ Halle:27 Min. Pferdeſport Acherner Rennen Auf dem Acherner Rennplatz fanden am Sonntag die zweiten Rennen dieſes Jahres ſtatt. Die Felder wieſen eine ſehr gute Beſetzung auf, wogegen der Beſuch nicht den Er⸗ wartungn entſprach. Es waren vier Flachrennen und zwei Hürdenrennen angeſetzt. In einem der letzteren kamen drei Pferde zu Fall, wobei ein Reiter(Fleckſtein) einige leichte Verletzungen davontrug. Sonſt verliefen die Rennen ohne Unfall. Die Ergebniſſe: 1. Preis von der Hornisgrinde. Flachrennen. Ehrenpreis dem ſiegenden Reiter und 400 4. Entfernung 1600 Meter. Es liefen 5 Pferde. 1. Bergfink(Münch⸗Friedrichsborf), 2. Motte 2(Preis Mannheim), 3. Hanquerin(Laſch⸗Kehl), 4. Pfalzgraf(Lienhart⸗Balz⸗ hofen), 5. Myrthe(Heinrich⸗Sandhofen). Tot. 17:10, Pl. 20, 18:10. 2. Preis von der Brandmatt. Flachrennen. Ehrenpreiſe im Werte von 550. Entfernung 1800 Meter. Es liefen 13 Pferde. 1. Grani (Laſch⸗Kehl, 2. La Mara(Müller⸗Iffezheim, 3. Pretty Olive(Buch⸗ müller⸗Mußbach), 4. Eisbär(Buchmüller, 5. Meerweibchen(Epple⸗ Kappelrodeck). Tot. 25:10, Pl. 17, 13:10. Ferner liefen: Roland, Styr, Gyre velem, Selmel, Lappilus, Charlotte, Pipin. 3. Preis von der Gaishölle..R. Ehrpr. dem ſiegenden Reiter und 650. Entfernung 3000 Meter. Es liefen 5 Pferde. 1. Levinius (Hauck⸗Landau, 2. Landgraf(Blanchart⸗Frankfurt), 3. Leguſte(Ferara⸗ Maikammer), 4. Pfalzgraf(Lienhart⸗Balzhofen), 5. Silberkugel (Buchmüller⸗Mußbach). Tot. 13:10, Pl. 10, 11:10. 4. Preis vom Hohbühl. Flachrennen. Ehrenpreis und 400 l. Entfernung 1400 Meter. Es liefen 5 Pferde. 1. Ehrentraut (Hauſamen⸗Karlsruhe, 2. Konſtantin(Münch⸗Friedrichsdorf), 3. Matt⸗ vogel(Preis⸗Mannheim), 4. Carmen(Bach⸗Sandhofen), 5. Dirndel (Becker⸗Kandel). Tot. 12:10, Pl. 11, 18:10. 5. Preis von der Windeck. Jagdrennen. Ehrenpreiſe im Werte von 750. Entfernung 3000 Meter. Es liefen 9 Pferde. In dieſem Rennen kamen drei Pferde zu Fall. Der Reiter der Sonntagsruhe, der Favoritin des Rennens, Fleckſtein wurde leicht verletzt. 1. Meerwelbchen(Epple⸗Kappelrodeck), 2. Selmel(Müller), 3. Maltheſer(Münch⸗Friedrichsdorf), 4. Roland(Wald⸗Achern, 5. Va⸗ leneia(Buchmüller). Tot. 44:10, Pl. 21, 22:10. Ferner liefen: Pipin, zu Fall gekommen, Luiſe, Glücksburg und Sonntagsruhe. 6. Preis vom Schloß Rodeck. Flachrennen. Ehrenpreis und 650 l. Entfernung 1600 Meter. Es liefen 9 Pferde. 1. Leguſte(Ferara⸗ Maikammer), 2. Nannchen(Beſt⸗Landau), 3. Rothaar(Ferdernes⸗ Böhl), 4. Pfalzaraf(Lienhart), 5. Le Metheore(Beſt⸗Landau). Tot. 51:10, Pl. 14, 12:10. Ferner liefen: Motte 2, Landgraf, Myrthe, Her⸗ bert warf den Reiter ab. Leichtathletik Internationales 25 Km.⸗Laufen in Berlin Das früher unter dem Namen„Championat der Streckenläufer“ bekannt geweſene 25 Kilometer⸗Laufen des S. C. Komet Berlin wurde am Sonntag unter Betetligung der beſten deutſchen Langſtreckenläufer, ſowtie der Ausländer Schiavo⸗Schweiz und Thierre⸗Frankreich zum 19. Male aus⸗ getragen. In Anbetracht der ſchlechten Witterung hatten ſich nur 2000 Zuſchauer eingefunden, die aber einen intereſſanten Kampf zu ſehen bekawen. Das Rennen endete mit dem überraſchenden Siege des Berliner Poliziſten Brauch, der ſchon beim dritten Kilometer die JFührung übernahm und nicht mehr abgab. Das Ergebnis: 1. Brauch⸗ Pol..V. Berlin:30,07,3 Std.; 2. Schneider⸗Hirſch⸗ berg:80,27,5 Std.: 3. Schiavo⸗Schweiz:31,49,5 Std. 4. Burckharoͤt⸗ Elbing:31,58,4 Stb.; 5. Thierre⸗Frankreich:32,25 Std.: 6. Hempel⸗ SC. Charlottenburg 1133,29 Std. Flugſport Juternationales Flugmeeting in Zürich Fortſetzung des Alpenfluges. Der am. Donnerstag wegen ungünſtiger Witterung abge⸗ brochene Alpenflug im Rahmen des Internationalen Züricher Flugmeetings wurde am Samstag noch einmal wiederholt. Zum Alpenrundflug der Verkehrs⸗Flugzeuge um den„Bider⸗ Pokal“ ſtartete der deutſche Junkers⸗Pilot Waldemar Roeder als einziger Bewerber. Er ſtieg um.10 Uhr mit einer Nutz⸗ laſt von 1600 Kg., mit einem Hilfspiloten und einem Mechani⸗ ker auf, lieferte beide in Lauſanne ab, wo er 10.33 eintraf. Mailand erreichte Roeder um 12.39 Uhr und ſtartete dort zum Rückflug um 13.44 Uhr mit einem ſchweizeriſchen Flieger⸗ offizier an Bord. Durch den teilweiſe etwas heftigen Weſt⸗ wind wurde Roeder zwar etwas abgetrieben, landete aber trotzdem auf dem Flugplatz Dübendorf bei Zürich bereits um 15,24 Uhr nach einer Geſamtflugzeit von:37:52,.2 Stunden. Roeder gewann damit den„Bider⸗Pokal“ im Werte von 10 000 und einen Barpreis von 30 000 Franes. Der Wettbe⸗ werb der Milttärflugzeuge auf der Strecke Dübendorf⸗ Thun⸗Bellinzona⸗Dübendorf wurde von 16 Konkurrenten in Angriff genommen, von denen 11 das Ziel erreichten. Sieger blieb Oberlt. Schott⸗Holland mit einer Flugzeit von 1141:48,8 Std. Den zweiten Platz belegte der Pole Cichocky mit:45:36,8 Std. vor dem ſchweizeriſchen Leutnant Burkhard mit:50:35 td. — ist wie Odol nach streng wissenschaſtlichen Grundsätzen aufgebaut. Odol-Zahnpasta wird von uns nicht in schweren Bleituben, die zwar billig, aber scheuß- Wenn Sie Odol-Zahnpasta nicht erhalten können, senden Sie uns Ihren Auftrag. Schicken Sie kein Geld. Zahlen Sſe an den Postboten gegen unsere Qulttung. LINGNER-WERKE.-G. DRERSDEN lich sondern ohne Preis- erhöhung in reinen — wurde am Samstag vomPräſidenten der internationalen Flie⸗ ger⸗Liga die Trophäe für die beſte Flugleiſtung des letzten Jahres übergeben. Athletik Mannſchaftsmeiſterſchaft von Europa Ein neuer Wettbewerb für Amateurringer. Bei der diesjährigen Tagung des Internationalen Ama⸗ teurringer⸗Verbandes, die am 2. November in Budapeſt ſtatt⸗ findet, wird Ungarn neuerlich den Antrag auf Schaffung einer Mannſchaftsmeiſterſchaft von Europa im Ringen nach dem Muſter des Davis⸗Cup einbringen. Aller Vorausſicht nach dürfte der Vorſchlag Zuſtimmung finden. Die wichtigſten Be⸗ ſtimmungen der europäiſchen Mannſchaftsmeiſterſchaft ſeien nachſtehend wiedergegeben: Die Mannſchaftsmeiſterſchaft von Europa im Ringen ſoll alljährlich, ausgenommen die Jahre, in denen die olympiſchen Spiele ſtattfinden, zur Austragung gelangen. Die dem internationalen Verbande angehörigen Nationen bilden zwei Kreiſe. Der Kreis Nord wird von den Verbänden in Norwegen, Schweden, Finnland, Lettland, Dänemark, Niederland und Belgien, der Kreis Süd von den Verbänden in Deutſchland, Frankreich, Oeſterreich, der Tſchechoſlowakei, Ungarn, Italien, Schweiz, Jugoflawien, Spanien, Rumänien, Bulgarien und der Türkei gebildet. Die angemeldeten Nationen jedes Kreiſes kämpfen miteinander, und dann treffen der Sieger und der Zweite dieſer Kreiskon⸗ kurrenzen zur Entſcheidung um die Mannſchaftsmeiſterſchaft von Europa im Ringen aufeinander. Teilnahmberechtigt an den Kreis⸗ und Entſcheidungskämpfen iſt jede Nation mit nur einer Mannſchaft, beſtehend aus ſechs Ringern(vom Feder⸗ gewicht bis zum Schwergewicht). Die veranſtaltende Nation trägt ſämtliche Speſen der Kreis⸗ und Entſcheidungskämpfe. Neues aus aller Welt — Das Flugzeug im Dienſte der Hochſpannungsleitungs⸗ kontrolle. Vor einigen Tagen mietete zum dritten Male innerhalb von zwei Jahren ein bekanntes Elektrizitätswerk bei der Deutſchen Luft⸗Hanſa ein zweiſitziges Junkers A 20⸗ Flugzeug, um mit dieſem die Hochſpannungsleitungen zu kontrollteren. Dank der Schnelligkeit der Maſchine konnten 400—500 Km. Leitungen in einer Zeit von 27 Stunden mühe⸗ los abgeſucht werden, eine Leiſtung, die mit dem Auto nie⸗ mals möglich wäre, abgeſehen davon, daß die Leitungen, die größtentells über unwegſames Gelände führen, mit dem Auto nur mit Mühe oder überhaupt nicht kontrolliert werden können. Von dem Flugzeug, das zur Prüfung der Leitungen durchwegs in einer Höhe von fünf Meter flog, wurden ent⸗ weder notwendige Störungsmeldungen an die jeweils in der Nähe befindlichen Hochſpannungs⸗Kontroll⸗Stationen in Beuteln abgeworfen, ſo daß die Schäden ſofort beſeitigt werden konnten. — Wieder eine Familientragödie. Ein 35 Jahre alter Gerichtsvollzteher aus Hamburg, der wegen Unregelmäßig⸗ keiten im Amt zu eineinviertel Jahr Zuchthaus verurteilt wor⸗ den war, und die Strafe jetzt antreten ſollte, wurde von ſeiner Ehefrau im Schlafzimmer erhängt aufgefunden. Die Frau ver⸗ ließ darauf das Haus und ſprang in die Elbe, wo ſie ertrank. Aus Briefen geht hervor, daß die Eheleute den gemeinſamen Tod beſchloſſen hatten. — Auf der Flucht erſchoſſen. Am Freitag verſuchte in der Königſtraße in Aachen ein Poltzeibeamter einen aus der Straf⸗ anſtalt in Siegburg entſprungenen Sträfling, der noch zwei Jahre im Zuchthaus zu verbüßen hatte und der im Beſitz eines gefälſchten Perſonalausweiſes war, 7 Als der Verbrecher die Flucht ergriff und auf verſchiedene Halterufe nicht ſtehen blieb, gab der Beamte einen Schuß auf ihn ab, der den Flüchtling in den Hinterkopf traf und kurz darauf ſeinen Tod herbeiführte. — Schiffszuſammenſtoß bei Travemünde. Am Donnerstag nachmittag fuhr der von See kommende Frachtdampfer „Komet“ dem aus Travemünde fahrenden Paſſagtierdampfer „Erna“ mit voller Wucht in die Steuerbordſeite. Die„Erna“ erlitt ſchwere Beſchädigungen. Durch die Wucht des Zuſammen⸗ pralls wurde ein Paſſagier der„Erna“, ein Hamhurger Rechts⸗ anwalt, über Bord geſchleudert; er konnte zum Glück von zwei in der Nähe befindlichen Schiffern gerettet werden. Die Kol⸗ liſſion, die ſchwere Folgen hätte haben können, iſt der Unvor⸗ ſichtigkeit des Kapitäns der„Erna“ zuzuſchreiben, der noch — vor dem heranfahrenden„Komet“ die Trave überqueren wollte. RRRRBBBBB BK————r— Waſſerſtandsbesbachtungen im Monat Auguſt Rhein-Pegel J18, 18.17. 18. 19.] 20, Meckar-Pegelſ 18, 16.17. 18, 18, 25, Schuſterinſel.80.2,102,87 2,87 2,½72 danhe 4,454.38.554,85.61, 4,75 Kehl 3,64 3,75 3,78 3,80 8,88 3,85 Jagſtfeld 0,99ö.9900,95 1,05 1,111,33 Narau 780464.74.5958 Mannhelm.52 4. 4,6, 4,78.70.85 Caub.46.153.073,078,208.38 Köln 2 04.023.02.,05.10(.70 Waſſerwärme des Rheins 17,0⸗ Herausgeber, Drucer und Verleger. Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b. H. Mannheim, E 6, Mieneſen Jerde eyme. Chefredakteur: Kurt Fiſcher(beurlaubt). Verantwtl.Redakteure: Für Politik: H. A. Meißner euilleton: Dr. S. Rayfſer.— Kommunal⸗Politik u. Lokales: Richard Schönfelder— Dem Schweizer Ilteger Mittelholzer 27 und Neues aus aller Welt: Willyn Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer— ericht und alles Uebrige: i..: Richard Schönfelder— Anzeigen: Dr. E. Stötzu er —:].½« Z We Fe sind, geliefert, Zinntuben. Es gibt keine bessere Zahnpasta als Odel-Zahnpasta. Odol-Zahnpasta hat desinfizierende Wirkuns, verhütet Zahnbe- lag, hat köstlichen Geschmack, verschafft frischen Mund und reinen Atem. 30jähriges Studium und 30jährige Erfahrungen sind Bürg- schaft für die Güte der Odol-Zahnpasta. Das neue Reichsgeſetz 5 über den Vergleich zur Abwendung des Konkurſes Von Rechtsanwalt Dr. (Schluß) Ferner iſt auch Mußvorſchrift, daß der Vergleich allen non ihm betroffenen Gläubigern gleiche Rechte gewähren muß. Eine ungleiche Behandlung der Gläubiger iſt nur zuläſſig, wenn die Mehrheit der zurückgeſetzten Gläubiger zuſtimmt und die Geſamtſumme der Forderungen der zuſtimmenden Gläubiger mindeſtens drei Vierteile der Forderungen der zurückgeſetzten Gläubiger beträgt, ſiehe 8 5. Jedes andere Abkommen des Schuldners oder anderer Perſonen mit ein⸗ zelnen Gläubigern, durch welches dieſe bevorzugt werden, iſt nichtig. Es erhebt ſich hier die Frage, ob auch folgender Fall hierunter fällt: Der Gläubiger erklärt, er ſei mit den angebotenen 40% nicht einverſtanden, er will 60%. Seine Forderung iſt ſo hoch, daß er in der Lage iſt, bei der Abſtimmung den Vergleich zum Scheitern zu bringen, alſo die Mehrheit zu ſprengen. Ein Schwager des Schuldners erklärt ſich nun bereit, dem Gläubiger jetzt die For⸗ derung abzukaufen, und zwar zu einem Kaufpreis, welcher 60% der Forderung des Gläubigers darſtellt. Dieſer Kauf wird voll⸗ zogen, die Forderung an den Schwager des Schuldners ab⸗ getreten, und der Schwager des Schuldners ſtimmt dem Vergleich auf Grundlage von 40,% zu. Dieſe Transaktion dürfte wohl nicht als ein bevorzugtes Abkommen anzuſehen ſein, ſofern der Schwager den Kaufpreis für den Abkauf der Forderung von dem Gläubiger aus eigenen Miteln beſtreitet. Anders liegt aber der Fall, wenn etwa die 607, welche zur Beſtreitung dieſes Kauf⸗ preiſes erforderlich ſind, aus der Maſſe bezahlt würden. Im letz⸗ teren Falle erhielte der Gläubiger aus der Maſſe einen Vorteil, durch welche er bevorzugt würde. Ferner kann aber auch die Eröffnung des Verfahrens bei einem Vergleichsvorſchlage zwiſchen 30 und 50 Proz. noch abgelehnt werden, wenn die gemäߧ 20 zu hödende amtliche Berufsvertretung(Handels⸗, Handwerks⸗ oder Landwirt⸗ ſchaftskammer) dieſen Satz als unzureichend bezeichnet.(8 23 Nr.). Dieſe Vorſchrift hat gleichfalls erzieheriſchen Cha⸗ xakter. Sie bezweckt, daß die Schuldner beizeiten an ihre Gläubiger herantreten, ſolange ſie noch über ein gewiſſes Reſt⸗ vermögen verfügen, welches die Ausſchüttung eines erheb⸗ lichen Prozentſatzes geſtattet und daß ſie nicht warten, bis ſie völlig zuſammengebrochen ſind. Die Frage der Mindeſtquote war äußerſt beſtritten. Die geſetzlichen Beſtimmungen ſtellen ein Kompromiß dar, mit dem ſich beide Intereſſenteile, Schuldner⸗ und Glftubigerſchaft, abfinden müſſen. 3. Wird der Eröffnungsantrag abgelehnt, oder bleibt der Vergleichsverſuch ohne Erfolg, dann iſt— und dies iſt von grundlegender Bedeutung— über die Eröffnung des Kon⸗ kursverfahrens zu entſcheiden; für dieſen Fall iſt der Schuld⸗ ner nicht in der Lage, ſeinen Antrag zurückzunehmen! Die Ablehnung des Eröffnungsantrags oder des Vergleichs zieht alſo automatiſch die Konkurseröffnung nach ſich(88 24, 71, 80), denn jeder Antrag auf Vergleichsverfahren gilt Kraft Geſetzes für den Fall des Scheiterus des Vergleichsverſuches gleich⸗ zeitig als Konkursantrag! Da der Vergleichsantrag bereits dieſelbe Vermögenslage vorausſetzt, die auch Konkursvoraus⸗ ſetzung iſt, ſo bedeutet dies auch die Konkurseröffnung. Hier⸗ von gibt es nur ganz wenig Ausnahmefälle, ſo z. B. wenn ber Schuldner etwa wider Erwarten zahlungsfühig geworden ſein ſollte, oder wenn für die Konkurseröffnung keine zur Koſtendeckung ausreichende Maſſe vorhanden ſein ſollte. Zweck der automatiſchen Konkurseröffnung im Anſchluß an den geſcheiterten Vergleichsverſuch iſt zunächſt, zu verhin⸗ dern, daß der Schuloͤner nach Ablehnung ſeines Antrages die noch vorhandenen Vermögensgegenſtände zum Nachteile der Gläubiger beiſeite ſchafft. Ferner ſoll aber dadurch erreicht werden, daß Schuldnerexiſtenzen, deren Lebensunfähigkeit durch den geſcheiterten Vergleichsverſuch als bewieſen gilt, im Intereſſe der Allgemeinheit ausgemerzt werden. 4. Am Verfahren beteiligt ſind alle Gläubiger, die im Falle des Konkurſes des Schuldners nicht bevorrechtigte Kon⸗ kursgläubiger ſein würden, ferner aber auch diejenigen Gläu⸗ biger, die, ohne eine im Konkurs bevorrechtigte Forderung zu haben, innerhalb 30 Tagen vor Stellung des Eröffnungs⸗ antrages eine Sicherung oder Befriedigung im Wege der Zwangsvollſtreckung erlangt haben, alſo auch ſolche, die vor⸗ eilig gepfändet haben und deren Pfändung unter die Voll⸗ ſtreckunasſperre fallen würde(ſiehe oben). Der Kreis der am Verfahren beteiligten Gläubiger iſt daher enger, als in der G..V Im beſonderen gelten nicht als beteiligte Gläubiger ſolche, welche im Konkursfalle Ausſonderungs⸗ oder Ab⸗ ſonderuno berechtigte, Maſſegläubiger oder bevorrechtigte Konkursgläubiger ſein würden, ſiehe§ 2. 5. Eine wichtige Bedeutung iſt weiter diejenige des 8 7: Enthält der Vergleich einen teilweiſen Erlaß der Forderungen, ſo iſt im Zweifel anzunehmen, daß der Erlaß hinfällig wird, wenn der Schuldner mit der Erfüllung des Vergleichs in Verzug kommt oder wenn vor vollſtändiger Erfüllung des Vergleichs das Konkursverfahren über das Vermögen des Schuldners er⸗ öffnet wird. 5 Der Zweck iſt, zu verhüten, daß die Gläubiger ſich eine doppelte Herabſetzung ihrer Forderungen gefallen laſſen müſ⸗ ſen, zuerſt beim Vergleich, und nachher nochmals beim Konkurs. 6. Eine weitere neue und intereſſante Beſtimmung iſt diefjenige des§ 37: Iſt der Schuldner Kaufmann, ſo hat er von der Zuſtellung des Beſchluſſes über die Eröffnung des Vergleichsverfahrens bis zur Bekanntmachung des Beſchluſſes über die Beendigung des Verfahrens ſeiner Firma den ausgeſchriebenen Zuſatz„im Ver⸗ gleichsverfahren“ beizufügen. Ferner hat das Vergleichsgericht von Amtswegen von der Eröffnung und der Beondigung des Vergleichsverfahrens dem Regiſtergericht und Handelsregiſter Mitteilung zu ma⸗ chen, ebenſo iſt der Eröffnungsbeſchluß und der Vergleichs⸗ termin öffentlich bekanntzumachen, ſiehe 8 27. Die Heffent⸗ lichkeit und insbeſondere die Geſchäftswelt ſollen alſo über die wichtigſten Vorgänge unterrichtet werden. 7. Das Mitwirkungsrecht der Gläubiger geht erheblich weiter, als in der..V. Jedoch hat das Gericht ein ziem⸗ lich weitgehendes Verfügungsrecht. Das ganze Verfahren iſt eine Miſchung von Rechten des Gerichts und der Gläubiger. Gemäß 88 40 und 41 hat das Gericht bei Eröffnung des Ver⸗ fahrens zur Prüfung der Verhältniſſe des Schuldners und zur Ueberwachung ſeiner Geſchäftsführung, ſowie der Aus⸗ gaben für die Lebensführung des Schuldners und ſeiner Familie eine oder mehrere Vertrauensperſonen zu beſtellen. Die Vertrauensperſonen haben im großen und ganzen die⸗ ſelbe Stellung, wie die Aufſichtsführenden im Geſchäfts⸗ aufſichtsverfahren. Ferner beſtimmt§ 48: Ein Gläubigerausſchuß zur Unterſtützung und Ueberwachung der Vertranensperſon kann vom Gericht aus der Zahl der be⸗ teiligten Gläubiger beſtellt werden, wenn der beſondere Umfang des Unternehmens des Schuldners dies geboten erſcheinen läßt. Ein Gläubigerausſchuß muß beſtellt werden, wenn es der Schuld⸗ ner, eine beſondere. Gläubigermehrheit oder die Vertrauens⸗ beantragen. Abſtimmung reif, dann wird 8. Iſt der Vergleich zur der Verdleichskermin feſtgeſetzt. Der Schuldner muß perſön⸗ Loeb⸗Mathien⸗Mannheim lich erſcheinen, und muß auf Verlangen den Offenbarungseid ablegen(§ 61). Sodann werden die Stimmrechte feſtgeſtellt und abgeſtimmt(62 ff); bezüglich der Feſtſtellung der Stimm⸗ rechte lehnt ſich die Vergleichsordnung an die Vorſchriften der Geſchäftsaufſichtsverordnung an. Der Vergleich muß die Zuſtimmung der Mehrheit der ſtimmberechtigten Gläubiger finden, und zwar muß die Geſamtſumme der Forderungen der Zuſtimmenden mindeſtens drei Vierteile der Forde⸗ rungen der Stimmberechtigten ausmachen. Lautet der Ver⸗ gleichsvorſchlag auf einen ziffernmäßig beſtimmten, teil⸗ weiſen Erlaß der Forderungen und ſollen die Gläubiger auf mehr als die Hälfte ihrer Forderungen Verzicht leiſten, ſo müſſen die Zuſtimmenden ſogar mindeſtens vier Fünftel des Geſamtbetrages der Forderungen der ſtimmberechtigten Gläubiger ergeben. Handelt es ſich aber nur um Stundung der Forderungen bis zu längſtens einem Jahre, ſo genügt es, wenn die Zuſtimmenden mehr als die Hälfte der ſtimm⸗ berechtigten Forderungen vertreten. Auf Antrag eines betei⸗ ligten Gläubigers iſt der Vergleich zu verwerfen, wenn er unlauter zuſtande gebracht iſt oder wenn er den gemeinſamen Intereſſen der beteiligten Gläubiger widerſpricht. 9. Iſt der Vergleich rechtskräftig beſtätigt, dann wirkt er, im Gegenſatz zu der G..., nicht nur gegen die in der Gläubigerliſte enthaltenen, ſondern überhaupt für und gegen alle an dem Verfahren beteiligten Gläubiger, auch wenn ſie an dem Verfahren nicht teilgenommen oder gegen den Ver⸗ gleich geſtimmt haben, ſiehe§ 73 Abſatz 1. Gemäß 8 75 erhält der Gläubiger auf Grund des beſtätigten Vergleichs gegen den Schuldner und die ſelbſtſchuldneriſchen Vergleichsbürgen einen vollſtreckbaren Auszug aus dem Gläubigerverzeichnis, mit welchem er ohne weiteres Pfändung vornehmen kann (wie in der G. A..).——— Das gut ausgearbeitete und umfangreiche Geſetz les ent⸗ hält 101 Paragraphen) wird am 1. Oktober 1927 in Kraft treten. Am gleichen Tage tritt die..V. außer Wirkſamkeit. Es iſt zu wünſchen, daß das neue Geſetz ſich zum Wohle der geſamten deutſchen Wirtſchaft bewähren möge. ee ee eene *Aus der J. G. Farbengruppe. Präſident Teagle von der Standard Oil, der ſich zurzeit in London aufhält, vat ſich in einem Interview über das Abkommen der Standard Oil mit der J. G. Farben geäußert. Er ſtellte feſt, daß das Uebereinkommen keine ſofor⸗ tige Errichtung von ſynthetiſchen Oelfabriken in den Vereinigten Staaten vorſieht. Es kam der Standard Oil vielmehr darauf an, das Recht zu haben, in Amerika experimentelle Unterſuchungen über die Oelgewinnung aus Kohle auszuführen. Vorläufig beſteht noch keine Abſicht, die Oelgewinnung aus Steinkohle auf kommer⸗ zieller Baſis durchzuführen. Für die Standard Oil war es wichtig für den Fall, daß die Oelgewinnung aus Kohle eine große Zukunft hat, eine ſtarke Poſition auf dieſem Gebiete zu beſitzen. Der wich⸗ tigſte Punkt des Uebereinkommens ſei die Zuſammenarbeit der bei⸗ den großen Geſellſchaften auf dem Gebiete des Rohperroreums und der Austauſch der beiderſeitigen Erfahrungen. Die zum Farben⸗ konzern gehörende Rheiniſch⸗Weſtfäliſche Sprengſtoff⸗A.⸗G. in Köln errichtet gegenwärtig in Troisdorf ein neues Röhrenwalzwerk (Warmwalzwerk). Bisher wurden von der Geſellſchaft bereits naht⸗ loſe Präziſionsröhren hergeſtellt. Das neue Werk ſoll für die Her⸗ ſtellung von Spezialröhren für die Konzernwerke dienen. Die Koſten des Objektes werden auf etwa 2 Mill../ veranſchlagt. Durch die Fabrikation werden die Intereſſen des Röhrenverbandes nicht be⸗ rührt. Eine Fabrikation von Gas⸗ und Siederöhren iſt nicht be⸗ abſichtigt.— Die Nachricht über ein Patentabkommen der J. G. mit dem bekannten amerikaniſchen Bleikonzern wird von zuſtändiger Stelle als im weſentlichen zutreffend bezeichnet. Einzelheiten könn⸗ ten nicht mitgeteilt werden. Es handelt ſich um ein Abkommen mit der National Lead Co., auf Grund deſſen die J. G. die Verwertung von Patenten zur Herſtellung von Titaniumfarben für Mitteleuropa übernimmt. Die National Lead Co. verfügt über dieſe Patente durch ihren Beſitz an der norwegiſchen Titan⸗Geſellſchaft, in deren Hand ſich auch größere Erzlager zur Titangewinnung befinden. In Deutſch⸗ land dürfte eine Anlage errichtet werden. Wieweit ſich dieſes Ab⸗ kommen finanziell für die J. G. auswirkt, läßt ſich natürlich auf Grund dieſer knappen Mitteilungen nicht beurteilen. *Ueberzeichnung des holländiſchen Abſchnitts der Vereinigten Stahlwerk⸗Anleihe. Der 1 Mill. betragende holländiſche Abſchnitt der 6,5 Mill. Obligationen der Vereinigten Stahlwerke.⸗G. in Düſſeldorf iſt vielmals überzeichnet worden, ſo daß die Zuteilungen ſehr ſtark beſchränkt werden müſſen. ꝛ⸗: Rheiniſche Metallwarenfabrik AG. in Düſſeldorf. Wie die K. Z. mitteilt, iſt die Bilanzſitzung des AR. für Anfang Okt. vorgeſehen. Nach den vorläufigen Abſchlußzahlen iſt das Ergebnis des Geſchäftsjahres 1926/27 als befriedigend zu bezeichnen. Ob die Geſellſchaft die Dividendenzahlung wieder aufnehmen wird, läßt ſich jedoch noch nicht ſagen. Hier dürfte das Ausmaß der Ab⸗ ſchreibungen beſtimmend ſein. Von einer Gewinnverteilung hängt allerdings auch die beabſichtigte Wiedereinführung der Ak⸗ tien an der Berliner Börſe ab, was weder für die Vertei⸗ lung einer Dividende ſprechen dürfte.(Bei der im Vorjahr durch⸗ geführten Sanierung wurde das AK. von 18 auf 6 Mill./ herabge⸗ ſetzt und dann wieder auf 12 Mill. erhöht. Hierbei trat die Reichskredit⸗AG. als Großaktionär in die Geſellſchaft ein). Holländiſcher Auftrag zum Bau zweier Frachtſchiffe in Stettin. Die Königliche Niederländiſche Dampfſchiffahrtsgeſellſchaft in Amſter⸗ dam hat für Rechnung der Vereinigten Niederländiſchen Schiff⸗ fahrtsgeſellſchaft den Bau von zwei Frachtſchiffen bei der Nüſche u. Co. Schiffswerft, Keſſelſchmiede und Maſchinenbauanſtalt.⸗G. in Stettin, in Auftrag gegeben. Die beiden neuen Schiffe, die je 6100 Tonnen faſſen und für die Unterbringung von ſechs Paſſagieren erſter Klaſſe eingerichtet werden ſollen, ſind für die Holland⸗Weſtafrika⸗ Linie beſtimmt. * Aquila.⸗G. für Handels⸗ und Induſtrieunternehmungen in Fraukfurt a. M. Die HV. genehmigte den Abſchluß und 6 v. H. Dividende. Von der Verwaltung wurde mitgeteilt, daß das laufende Geſchäftsjahr bisher für die inländiſchen Unternehmungen zufrieden⸗ ſtellend verlaufen ſei. Die Preiſe ſeien aber immer noch gedrückt. Bei—57 ausländiſchen Beteiligungen hätten ſich keine Veränderungen ergeben. 4 Kontakt.⸗G. Fabrik elektrotechniſcher Spezialartikel Frankfurt ſa. M. Die Geſellſchaft, die i. V. den Verluſt von rund 10 000 auf neue Rechnung vorgetragen und das Grundkapital um 100 000.¼ö auf 600 000./“ erhöht hat, ſchließt auch das Geſchäftsjahr 1926 wieder mit einem Verluſt ab. Die in der letzten o. HV. ausgeſprochenen optimiſtiſchen Erwartungen haben ſich alſo nicht verwirklicht. Zur Beſeitigung der Unterbilanz wird den Aktionären die Herabſetzung des.⸗K. um 240 000 auf 360 000.“ vorgeſchlagen. *R. Friſter.⸗G. in Berlin. Nach einer Börſenkundmachung zeigt der Status am 31. Mai d. J. gegenüber der Bilanz zum 31. Dez. 1926 folgende Veränderungen(in tauſend): Schuldner 2676(2644), Beteiligungen und Wertpapiere 1184(1288), Waren⸗ beſtände geſchätzt 3650(3650), Gläubiger 3197(3380), Akzepte 173(105). Von den Wertpapieren und Beteiligungen entfallen 6000 000 4 auf J. Hirſchborn.⸗G.(von insgeſamt 600 000, 84 530 Haſis und Hahn.⸗G.(von 86 000), 393 750 Fürſtenberger Glas⸗ hüttenwerke.⸗G.(von 750 000). Von den Vorräten ſind etwa Rohmaterialien 350 000 4, halbfertige Waren 1800 000, fertige Waren 1500 000 J. Die Zahl der Arbeiter und Angeſtellten betrug am 1. Mai 1927 Angeſtellte 218 und Arbeiter 880. Der Auftrags⸗ beſtand am 1. Auguſt 1927 betrug etwa 500 000 4. Der Geſchäfts⸗ gang der Geſellſchaft war in den erſten ſteben Monaten des laufen⸗ den Geſchäftsjahrs gut, ſo daß die Geſellſchaft in allen Abteilungen voll beſchäftigt iſt. Ob das Ergebnis des laufenden Geſchäftsjahres eine Dividende geſtatten werde, laſſe ſich zurzeit noch nicht überſehen. *Jura⸗Oelſchiefer⸗Werke.⸗G. in Stuttgart— Friſtverlängerung der Kapitalserhöhung. Der⸗ am 9. Sept. ſtattfindenden o. HV. der Geſellſchaft, an der neben den Rütgerswerken, die über eine quali⸗ ſizierte Minderheit verfügen, bekanntlich den Württembergiſche Staat Vörſenlage und Kapitalverkehrsſteuern Erhebliche Ertragsrückgänge im Juli Im Monat Juli zeigen die Eiunahmen aus den verſchieden Steuerarten der Kapitalverkehrsſteuer eine einheitliche Bewegee nach unten. Entſprechend der veränderten Börſenlage ſind erhebliche Rückgänge eingetreten. Aus der Geſellſchaftsſtener wur 15 im Monat Juli nur noch 4624 845(8 000 588).4 eingenommen Im einzelnen gingen von Aktiengeſellſchaften und Kommanbitgeſeg ſchaften a. A. 3 408 480(4 896 430).4, von Geſellſchaften m. b. 133 959 038(913 125).4, von Bergrechtlichen Gewerkſchaften 85 755 (50 698).I, von anderen Kapitalgeſellſchaften 2610(2749) N.— 5 von anderen Erwerbsgeſellſchaften 166 584(137 531) N. ein. 650 Wertpapierſtener erbrachte gegenüber dem Vormonat nur 121³ (2 948 912).I, und zwar aus verzinslichen inländiſchen Schuld ins⸗ Rentenverſchreibungen uſw. 1777 702(1 157 449) R. 4, aus ver! g lichen ausländiſchen Schuld⸗ und Rentenverſchreibungen 11822 ¹⁴ 500 Reichsmark und aus ausländiſchen Aktien ufw. 24 134(1 770 fb Reichsmark. Die Einnahmen aus der Börſenumſatzſtener ſind 10 534911 auf 5 298 769.“ zurückgegangen. Aus der Aufſichtsr⸗— ſtener gingen noch 34 111(14034).4 ein. Bom April 192. Juli 1927 ſtellten ſich die innahmen aus der Geſellſchaftsſtener 05 22 211 689 gegen 10 137 735.“ in der gleichen Zeit des Vorfahn die Einnahmen aus der Wertpapierſteuer auf 8 303 815 6885 1 Reichsmark, aus der Börſenumſatzſteuer 34 497 311(16 889 255 und aus der Aufſichtsratsſteuer auf 61 188(540 683).4. Un beteiligt iſt, liegt auch ein Antrag auf Verlängerung der Friß ſe⸗ die vollſtändige Durchführung der im Juli 1926 beſchroſſenen dez pitalserhöhung vor. Es wurde ſeinerzeit eine Heraufſetzung AK. um 1,5 auf 3,45 Mill. R. zur Abdeckung von Krebiten ſer⸗ genommen, wovon der württembergiſche Staat den Hauptantell nehmen ſollte. Ge⸗ * Deutſche Textilvereinigung.⸗G.— Detag in Berlin. Aachlieh ſellſchaft, die bekanntlich zum Blumenſteinkonzern gehört, 1006 + für 1925 mit einem Verluſt von 14377 und für 1928 mit 16 zab. Durch ſtarke Ermäßigung der Unkoſten war es möglich 11 1 die im Vorjahr verſäumten Abſchreibungen nachzuholen, and 5 ntit 335 800. Das Warenlager iſt von 2 459 980 auf 1 805 g⸗ ermäßigt. Außenſtände von 2 266 444& auf 4 738 859 erhöht. den von 3 498 078 auf 5 510 713&l. joh⸗ Geſchäte n * Weberei Sonthofen.⸗G. in Southoſen. Das 1026 ſchließt mit einem Verlußt von 72 507 4(f. B. Reinge ⸗ 26 490) ab, der zum Teil aus den Reſerven(in der Boe eagen bilanz 133 870) gedeckt, zum Teil auf neue Rechuung vorgenf 5a⸗ werden ſoll. Soweit es ſich bis jetzt äberſehen laſſe, ſei für laufende Jahr ein befriebigendes Ergebnis zu erwarten. gih * Kündigung des deutſchen Steinſalzſyndikats. Wie die Fri den erfährt, haben die ſüddeutſchen Werke des Syndikats, die Sagrich⸗ Heilbronn.⸗G. und das württembergiſche ſtaatliche Werk Gr richshall, zum 31. Dez. d. J. das Syndikat gekündigt. Der SSguote iſt, daß die deutſchen Solvahwerke außerhalb ihrer Sondikaterte/ einen Lieferungsanteil von etwa 400 000 Tonnen fährlich ſord 0 das iſt annähernd 50 v. H. des geſamten heutigen Abfatzes degz ſchen Steinſalzſyndikats. Dieſe 400 000 Donnen ſollten in der chen, ſache zu Laſten der oben genannten beiden ſüddeutſchen Werke meile womit deren Quote auf die Hälfte der jetzigen Lieferungs gerke herabgemindert worden wäre, und was nach Anſicht der beiden it gleichbedeutend wäre mit der Aufgabe ihrer Exiſtenzmöglichke 7 Deviſenmarkt Reichsmark weiter feſt Die Reichsmark war weiter feſt. .2010. Spanien unverändert, gegen London 28.77 bis viſen Oslo 18.68 bis 18.70. Die Schwankungen der übrigen De waren nur gering bei ſtillem Geſchäft. 73 20. 23 20. 25 20. 1 London-Paris 124,00124,02J Maild.-Schwh. 28 27JLond.-Stocch J18 0f 40 Lond.-Brüſſel 34.92 34,2 Holland-Schw. 207,85½207.85Lnd.-Madrid Lond.⸗Maild. 8920 86,20 Kabel Holland.,40 2,195“Nalland-Parts 188 J037 Kabel Schweiz 5,186 5,187 Lond.-Holland 12,13 12,130Brüſſel-Paris 37¼ lb Lond.⸗Schweiz 25.21 25,210 London-Oslo. 18,680Holland-Paris 86 Paris-Schweiz 20.33 20,33J Lond.-Kopenh. 4 18.14][Kabel London In.⸗Mk. laſſen ſich folgende Kurſe feſtſtellen. 0. 1 London. 20,42J 20,42Prag.12,45 12.45½ Madrid 1,701 1N Paris. 16,46 16,47[Oslo 09,39109,35 Argentinien.201 5 Zürich. 81,00 81.01Kopenhagen. 112.55112,55 Japann.205 Maland.. 22.68 22,00 Stoctbol m 1289 112.77 New-Der 7 Holland... 169,35168.40 J Brüſſel 58.47l 58.48 Mannheimer Produktenbörſe b0 Die Kurſe verſtehen ſich per 100 Kilo netto waggonfrei Mannheim mit Sack. zahl 0 tliche Preisnotierung 2— 5 22. Auguſt 1927 rn 91 Weizen inl. neuer 28.50⸗29.— Hafer ausländ. 22.50.24.—] Wieſenhen. „ ausl. 31.—⸗32.50] Mais gelbes m. Sack 19.75—.— Notkleehen 11100 Roggen inl. neuer24.75 25.—'mehl. Spez, O ee e Luz. Kleeh e.20• 400 „ausl 25.—.25.50 Weizenbrotm m. S. 32.——.—„.0 400 Brau⸗Gerſte(inl · Roggenmehl mit S. 34.—-38,— Sabbed 90.404 ausl.) 25.28-27.26 Wetzenklele m. Sact 18.—.18.25 Hebund. Oag 33.— Futter⸗Gerſte 22.—.24,—] Trackentreber 16.—16 25 RNaps mit Sack e Hofer inländ 20.50.21.— Rohmelaſſe—.—— Ateeſamen Nortt, 2 Hamburger Kaffee⸗Wochenbericht vom 20. Auguſt nen 5 A. Heß G. m. b.., Hamburg). Auch in der abgelaufe kunge richtswoche verkehrte der Kaffeemarkt unter kleinen Schwe in ruhiger Haltung. Braſilofferten waren etwas ermäßigt. men/ igt in nennenswertem Umfange ſind aber nicht zuſtande gere er f der Handel angeſichts der diesjährigen großen Ernte meichte a die Entwicklung der Ernte 1928⸗29 günſtigen Wetterber Braſilien weiter in ſeiner Zurückhaltung beharrt. Berliner Metallbörſe vom 22. Auguſt Preiſe in Feſtmart für 1 Kg. 225 19, 22, 19 Elettrolyttupfei 127,52 1270 N 8—.— ene ——f50 ekupfer 1 lei Nobn „(fr. Verk.)—.——.— Plattenzint 50.25⸗51,28 50,25.51.25 Aluminium.10.10 Aluminium in Barren 05 inn ausl.— 47.950 940.05 el 6 Antimon.99.0055 750 Silber für 1 Gr. Blei 2785 47 — 9 beſtſeleci 61,50 61,50 J Zint do. 3 Monat 58,65 55,65 Nael Nuechlb..Sl. do. Elektrol. 62,50 62.50] Zinn Kaſſa 291,75 289,65[ Regulus 1927 wur, 212 Die Kohleuförderung des Ruhrgebiets. Im Ju10 Tonnen den im Ruhrgebiet insgeſamt in 20 Arbeitstagen 9Gertstagen 1 Kohle gefördert, gegen 9 197 757 Tonnen in 2376 Arbeitet 107% Juni 1927, und 10 173 961 To. in 27 Arbeitstagen im uli 155 Arbeitstäglich betrug die Kohlenförderung in 813 Tolgf⸗ 372 377 Tonnen, gegen 389 323 To. im Juni 1927, und 37 liche Hbſez Juli 1926, und 430 577 To. im November 1926(arbeitstag uhrgebien förderung in 1926). Die Kokserzeugung des 78 Toe, auf zellte ſich im Juli 1927 auf 2 250 290 To.(täglich 781 1030 Juni 1927 auf 2 151059 To.(täglich 71 702.), im Ju wird 0 1 765 323 To.(tagtäglich 56946 To.)(In den Kokereien Sonntags gearbeitet. *Preiserhöhung für polniſche Kohlen? Die induſt e Bahn befindliche Konjunktur in der polniſchen Kohlenezrzeuger den wie aus Kattowitz berichtet wird, in den Reihen der Gedanken an eine Preiserhöhung aufkommen laſſen, ſie Inlandmarkt die Verluſte wieder hereinzuholen, die müſſen, 100 der Preisſenkung auf dem Weltkohlenmarkt erleiden noch hor läufig ſteht die Höhe der beabſichtigten Preiserhöhuſandlich itere feſt, aber trotzdem iſt eine Erhöhung ſicher. Selbſtverſ eine wei Regierung formell dagegen Widerſpruch erheben, 29 55 1 elaſtung der Unterhaltungskoſten der Bevölkerung 55 Endeſ en aber die bisherige Erfahrung hat gelehrt, daß ledtetrie zn dem Wege des Kompromiſſes dennoch die Kohleninduſ + Recht kommt. 1 Frachtenmarkt in Duisburg ⸗Rubrort vom 35 0 Die Nachfrage nach Kahnraum war an der bentreiſen bli ziemlich lebhaft. Die Frachten für Berg⸗ und Ta ö ben unverändert. 12 2. Kupfer Kaſſa 55,25 55,25 erte“ der Dollar nc 80, London, 22, Auguſt. Metallmarkt(In Lſt. f. d. eng. t. o. 10¹16 2535 1155 — — Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) ſur naute anen weltherühmter Roman fün 1 Eia Fülmwerk, packend in der iedergabe, voll höchster Dra- matik und unerreicht in der Dar- stellung In den Hauptrollen: Paul Wegener Andrèe La Fayeiie Werner Fueiſerer Einige kleine Auszüge von Pressestimmen: ist eine Glanzleistung. klare wird nirgends durch benes Suchen nach Sensation stört. 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