— Mittwoch, 24. Auguſt Nouo Bezugspreiſe In eim u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatlich.⸗M.2,80 ohne Beſtellgeld. Beievtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. Jaupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Oaupt⸗Nebenſtelle R 1,4•6, Baſſermannhaus). Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhoſſtr.6, Abeſſe enen 19/0 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12mal. Fernſprecher: 24944.24945,24951.24952 u. 24953 Beilagen: Sport und Spiel. Aus Seit und Leben Abend⸗Ausgabe Mannheimer MannheimerGeneral Anzeiger Mannheimer Srauenzeitung.Unterhaltungs⸗Beilage. Aus der Welt der Technik. Wandern und Neiſen Preis 10.Pfenuig 19271— Nr. 388 Anzei reiſe nach Tarif, bei Voraus 091 0 je einſp. Kolonelgelle 5 Allgem. Anzeigen 040.M. eklamen —4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden häher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ en wird keine Verantwortung übernommen. 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Es wäre ſicher voreilig, wenn man heute ſchon unter die Ausſichten und Beſtrebungen der nationalen Bewegung in China einen Schlußſtrich ziehen wollte. Kenner des Landes ſind nach wie vor der Anſicht, daß in dieſer Bewegung eine Zukunftskraft ſteckt. Es iſt aber unbeſtreitbar, daß zurzeit von einer Zentralgewalt in den Gebieten, die die natio⸗ nale chineſiſche Bewegung für ſich erobert zu haben glaubte, keine Rede mehr ſein kann. Unabhängige militäriſche Führer haben ſich von der Zentralgewalt losgelöſt. Ihre Zahl wird ſicherlich mit dem Verſchwinden Tſchian⸗Kai⸗Scheks noch wach⸗ ſen. Unter der Führung dieſes zweifellos befähigten militä⸗ riſchen Anwaltes der nationalen Bewegung genoß die chine⸗ ſiſche Südregierung großes Anſehen und es hatte zum min⸗ deſten den Anſchein, als befinde ſich China auf dem Wege zu einer einheitlichen Zuſammenfaſſung ſeiner Staatsgewalt. Es läßt ſich aus der Ferne ſchwer mit Sicherheit erkennen, woran Tſchian⸗Kai⸗Schek geſcheitert iſt Die engliſche Preſſe behauptet, ſeine Hab⸗ und Raffgier habe ihn unmöglich gemacht. Andere führen ſeinen Sturz auf mili⸗ täriſche Mißerfolge im Kampfe gegen die Nordarmee zurück. 3 wird behauptet, daß ſeine Unterführer ihm wegen dieſer Mißerfolge den Gehorſam verweigert hätten. Sicher iſt jeden⸗ falls, daß mit dem Rücktritt dieſes Generals die nationale Be⸗ wegung ihren Zuſammenhalt verloren hat und daß von der Autorität irgendeiner Zivilregierung nicht mehr geſprochen werden kann. Es iſt nicht unmöglich, daß Schanghai abermals den Be⸗ ſitzer wechſelt, wenn die neue Führung der Südarmee auch zaucſchloſſen zu ſein ſcheint, die Stadt mit allen Mitteln zu ver⸗ ſcholten. Ob die nationale Bewegung in der Zeit der Herr⸗ chaft der Südregierung in Schanghai feſte Wurzeln geſchla⸗ 77 hat, ſcheint einigermaßen fraglich zu ſein. Es iſt jeden⸗ alls bezeichnend, daß die chineſiſche Kaufmannswelt von changhai die Rückkehr des Generals Sun nicht un⸗ ſehen würde. So meldet jedenfalls die engliſche Preſſe. rrifft die Nachricht zu, ſo ſcheinen die Nationaliſten⸗Heer⸗ dübzer ihren Ruf als uneigennützige und ehrliche Haudegen dätz nicht in dem Maße gerechtfertigt zu haben, wie man es ätte wünſchen ſollen. Di Es iſt völlig unſicher, wie ſich in der nächſten Zeit die 785— in China entwickeln werden. Man kann z. B. nicht ſſen, ob zwiſchen Nanking und ſeinem Militärrat auf der und dem Befehlshaber von Haukau auf der anderen 95 eine engere Verbindung zuſtande kommt. Vielleicht iſt 50 der einzigſte Weg, auf dem die nationale Bewegung den ihrer gegenwärtigen Macht einigermaßen behaupten 5 Auf den ſogenannten chriſtlichen General Feng iſt gut wie kein Verlaß, da dieſer Befehlshaber erfahrungs⸗ Die Reichseinnahmen im Juli Ab Die Einnahmen des Reiches an Steuern, Zöllen und güldaben im Monat Jult 1927 mit 948 Millionen zeigen eine zuſtige Entwicklung. Sie überſtiegen die Einnahmen des ährlionats beträchtlich, weil im Juli nicht nur die viertel⸗ au rlichen Vorauszahlungen fällig waren, ſondern teilweiſe ſcha die Abſchlußzahlungen auf die Einkommen⸗, Körper⸗ und Umſatzſteuern für das Jahr 1926 entrichtet wor⸗ rech ſind. Ferner haben beſtimmungsgemäß im Juli die Ab⸗ in daungen für diejenigen Warenmengen ſtattgefunden, die 5 Zeit vom 1. Januar bis Ende Juni 1927 aus offenen ollägern in den freien Verkehr überführt worden ſind. zeraus erklärt ſich das erhebliche Mehraufkommen an öllen im Juli gegenüber den Vormonaten. Das Aufkom⸗ men der übrigen Steuern und Abgaben entſpricht, abgeſehen don den üblichen Schwankungen im allgemeinen demſenigen ver Vormonate. em Geſamtvorſchlag von 771 Milliarden im Reichs⸗ 555 haltsplan ſtehen an Einnahmen in den erſten 4 Monaten als„Nilltonen gegenüber, das ſind alſo rund 200 Mill. mehr adnein Drittel des Jahresſolls. Dieſes Mehr ergibt ſich in derth, daß in die 4 Monate April bis Juli 2 Monate ſallen, ſch enen Vorauszahlungen auf die Einkommenſteuer Körper⸗ denftss und Umſatzſteuer zu leiſten ſind, ſowie ein Monat, in fälli Zahlungen auf die Lagerabrechnungen bei den Zöllen belieg waren. Die gleichen Zahlungen kehren in den folgen⸗ mal; Monaten bezüglich der Einkommen⸗ uſw. eſteuer zwei⸗ „ im Oktober und Januar, und hinſichtlich der Lager⸗ nörechnungen bei den Zöll en nur noch einmal, im Januar wieder. Aus dem Verhältnis des tatſächlichen Auf⸗ mmens zum Etatſoll werden alſo Schlüſſe auf den Umfang ſtiftet hat, wo er ſeine Hände im Spiele hatte. einer etwaigen ˖ 1 1. 2 4 t ezogen werben Ueberſchreitung des Geſamtjahresſolls nich können. gemäß ſich auf diejenige Seite ſchlägt, die ihm den meiſten Vorteil verſpricht. Aber auch bei einer Behauptung ihres. gegenwärtigen Machtbereiches hätte die nationale Bewegung in China fürs erſte ihre große politiſche Rolle ausgeſpielt. Denn ſie hat bisher nicht den Beweis erbracht, daß ſie die innere Unordnung und das politiſche Chaos des chineſiſchen Reiches zu meiſtern vermag. Dieſe Tatſache iſt bei weitem wichtiger als die militäriſche Lage, die in China immer den 9 s ln, grorinæqremgen 2 aassermems, Esenbehinen Al mys Tgee, O 0 —— 0 0 gamitin, 1 775 d ngenn, + 4* „ Fuheng 85 * ALSCHE-AKILAN Oi Uffendirs ches ſlorduts um eet. größten Wechſelfällen unterworfen iſt und die deshalb über die künftige Entwicklung nicht zu entſcheiden vermag. Im Mittelpunkt aller Betrachtungen ſteht die Tatſache, daß die nationale chineſiſche Bewegung, die noch vor einem Viertel? jahre als die Retterin Chinas angeſehen wurde, zuſam⸗ mengebrochen iſt und ſich in einzelne Teile auflöſt. Für dieſe Entwicklung kann das nationale China, da es die Befreiung von der Fremoͤherrſchaft anſtrebt, nur den Bolſchewismus und die bolſche wiſtiſche Regierung verantwortlich machen. Unter dem Walten des Generals Tſchian⸗Kai⸗Schek war dafür geſorgt, daß der Einmiſchung des Bolſchewismus und der Sowjetregierung in die Angelegenheiten des chineſiſchen Heeres und der Politik Schranken gezogen wurden. Die ge⸗ mäßigte Richtung hatte damals die Oberhand. Aber außer⸗ halb des Machtbereichs des Generals verſtand der Bolſchewis⸗ mus ſich zu halten. Man ſah dieſem Zuſtande ſolange untätig zu, bis die nationale Bewegung geſpalten war und ihre innere Kraft und Einheit verloren hatte. Es hat ſich hier vor allem gezeigt, daß man am Bolſchewismus ſtirbt, wenn man davon ißt. Alle ſpäteren Zerfallserſcheinungen innerhalb der natio⸗ nalen chineſiſchen Bewegung gehen auf dieſen Ausgangspunkt zurück. Wenn das junge nationale China angeſichts der Ent⸗ wicklung der letzten Wochen ſtolze Hoffnungen fürs erſte jedenfalls begraben muß, ſo kann es ſich dafür bei dem Bolſchewismus bedanken, der noch überall dort Unheil ge⸗ Die belgiſchen Provokationen Berlin, 24. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Reichsregierung gedenkt nicht den belgiſchen Ausfällen bei der Denkmalsenthüllung von Dinant eine Entgegnung entgegenzuſetzen. Sie beabſichtigt deshalb auch keineswegs Material über die in Dinant angeſchnittene Frage des Frank⸗ tireurkrieges zu veröffentlichen, da ſich die Reden dort auf zu niedrigem Niveau bewegt haben. Einblick. in das ſehr reichhaltige Material wird nur die auf Grund des Vander⸗ veld'ſchen Vorſchlages einzuberufende überparteiliche Unter⸗ ſuchungsinſtanz erhalten. Keine allgemeine Amneſtie zu burgs Geburtstag 1 Berlin, 24. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) Die preußiſche Regierung wird ſich, worauf wir ſchon hinwieſen, dem Vorgehen der Reichsregierung anſchließen, zum Geburts⸗ tag des Reichspräſidenten keine Amneſtie zu erlaſſen, ſondern ſich auf eine Reihe von Einzelbegnadigungen be⸗ ſchränken. Man nimmt an, daß auch die übrigen Länder ent⸗ ſprechend vorgehen werden. Beſtimmte Vorſchläge für die Einzelbegnadigungen liegen noch nicht vor. Die Namen ſollen erſt kurz vor dem 2. Oktober veröffentlicht werden. Der Text des Handelsvertrags mit Frankreich Berlin, 24. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie angekündigt, wird morgen der Text des deutſch⸗franzöſiſchen Handelsverträges veröffentlicht werden. In der zweiten Hälfte des Oktober werden dann, in Paris Verhandlungen über eine Angleichung des Saarabkommens an den ab⸗ geſchloſſenen Hauptvertrag aufgenommen werden. „Fragen“ Von Richard Bahr, Berlin Vor dem Krieg, wenn die Parlamente in die Ferien ge⸗ gangen waren und die Sonne in das Zeichen des Sirius trat, hob allemal die Zeit der„Fragen“ an. Ein Leitartikler, den die Ruhe verdroß, ſtellte irgendein Thema zur Erörterung. Und ehe man ſichs verſah, war aus Rede und Widerrede eine „Frage“ entſtanden. Hatte man ſich ausgeſungen, ward der Gegenſtand ac acta gelegt. Bis ein paar Wochen ſpäter, unter anderem Rubrum, dasſelbe Spiel ſich erneute. Es waren nicht immer juſt die am meiſten drängenden Dinge, die dergeſtalt diskutiert wurden. Die wichtigſten, von denen Sern oder Nicht⸗ ſein für uns abhing, die außenpolitiſchen, wurden bei ſolchen Anläſſen kaum je berührt. Immerhin waren dieſe Ausſprachen nicht ganz nutzlos. Viel Spreu, wie immer und allenthalben auf der Welt. Und manche Emotionen ohne Sinn und Ver⸗ ſtand. Beſonders dann, wenn hinterher an ſie überſtürzte ge⸗ ſetzgeberiſche Aktionen ſich knüpften. Zwiſchendurch aber ge⸗ ſchah es doch wohl auch, daß man über ernſthafte Materien ſachlich und ernſthaft die Meinungen tauſchte. In den ſchweren Jahren voll Drangſal und Bitternis, die hinter uns liegen— und die, wer weiß, vielleicht wieder von vorne beginnen— hat das alles aufgehört.„Fragen“ mochte, die ſchwere Menge, es wohl auch fetzt geben. Aber die Ruhe fehlte, die Muße, die ſommerliche Atempauſe. Senſation folgte auf Senſation, eine Schreckenspoſt auf die andere. Es war doch nicht nur die Nach⸗ richt und, wie man letzthin gemeint hat, der neue Stil in der „Aufmachung“, die aus den Blättern die ſinnende, bisweilen wohl auch ſinnvolle Betrachtung verſcheuchten. Jahr für Jahr war man gezwungen, in großen Dingen wie in kleinen, im buchſtäblichen wie übertragenen Verſtande des Wortes, von der Hand in den Mund zu leben. * Ein rheiniſches Blatt hat ſich dennoch wieder einmal an eine„Frage“ gemacht. Seit Wochen wird dort in Zuſchriften aller Art das Problem der Verfaſſungsreviſion erörtert. Wie dem Parlamentsabſolutismus zu ſteuern und die Machtbefugnis des Reichspräſidenten zu mehren wäre. Wie man dem Einheitsſtaat näherkommen und durch eine Neuord⸗ nung der Beziehungen dem Katz⸗ und Mausſpiel zwiſchen dem Reich und Preußen ein Ende ſetzen könnte. Und. dergleichen mehr. Die Ausſprache hat— darüber muß man ſich klar ſein — keine aktuelle Bedeutung. Ob der Reichstag im nächſten Spätherbſt eines natürlichen Todes ſtirbt, ob ein deus ex machina auf den Plan tritt und ihm ſchon im jungen Lenz den Faden abſchneidet: im einen wie im anderen Falle wird man in der kommenden Seſſion nur den Wahlen leben. Zum Teil lebt man ihnen ſogar ſchon heute. Manche vgn dieſen Fragen ſind zudem derart, daß ſie nicht von heute zu morgen und durch einen geſetzgeberiſchen Zugriff ſchon gar nicht ſich löſén laſſen. Auch der überzeugteſte Unitarier wird ſich zu geſtehen haben, daß es nur ein langſames Hineinwachſen in den Einheitsſtaat geben kann. Und daß, wer hier per maſora vorgehen wollte, das Reich, das, wenngleich mühſam und nicht ohne Havarien, Zu⸗ ſammenbruch und Staatsumwälzung überſtand, einfach aus⸗ einandertrjebe. Deshalb ſoll man natürlich nicht aufhören, das Problem immer wieder zu durchdenken. Vielleicht, daß dann doch eines Tages der mit dem Charisma ausgerüſtete ſtaatsrechtliche Erfinder erſcheint, der die rechten Wege uns zeigt. Bisher wurden ſie noch nicht gewieſen. Kein Vorſchlag in der nun ſchon durch Jahre ſich dehnenden Debatte, gegen den nicht ſofort ſo und ſo viele gewichtige Einwände ſich gemel⸗ det hätten. Man muß mit Geduld ſich wappnen und dem guten Genius der Nation vertrauen. Schon weil, wofern man nicht mit dem Kopf durch die Wand will, andere Möglichkeiten nicht vorhanden ſind. Anders ſteht es um das Verhältnis zwiſchen Reich und Preußen. In einer demokratiſchen Zeitſchrift war vor ein paar Monaten gefordert worden, die Perſonal⸗ union zwiſchen Preußen und dem Reich wieder herzuſtellen. Norddeutſchland, von Tilſit bis Trier, müßte das Rückgrat der Reichseinheit, wie ehedem ſein„unitariſches Element“, werden. Zu welchem Ende es, in Anknüpfung an die alte Tradition, von neuem der Reichsgewalt organiſch zu ver⸗ binden wäre. Der volksparteiliche Landtagsabgeordnete Dr. Heimann hat dieſen Gedanken neuerdings wieder aufge⸗ nommen. Er ſchlägt vor, die preußiſche Verfaſſung zu amen⸗ dieren, indem man den Staatspräſidenten, den ſie bisher nicht kennt, ihr einfügt. Staatspräſident in Preußen aber ſoll der vom ganzen Reichsvolk gewählte Reichspräſident ſein. Damit wäre eine gewiſſe Einheitlichkeit in der Tat gewährleiſtet. Ein Kampf der beiden Kabinette in den verwirrenden Jor⸗ men von heute wäre nicht gut möglich. Schwierigkeiten und Uebelſtände blieben freilich auch ſo. Im Reich ein Rechts⸗ kabinett, in Preußen eine Linksregierung oder umgekehrt: dieſer arme Reichs⸗ und Staatspräſident, deſſen ganze Gewalt im Grunde in ſeinem Einſpruchsrecht beſteht, würde ſtändig zwiſchen den wechſelnden Einflüſſen hin⸗ und her gezerrt wer⸗ den. Gewiß, auch im alten Regime lebten Reichsregierung und Reichstag in einem anderen Klima als die preußiſche Landſtube und die vor ihr reſſortierenden Miniſter. Aber den Ausgleich ſchuf dann doch der Kanzler, der de kacto, wenn ſchon nicht de jure, auch der preußiſche Miniſterpräſident war. Für den konnte es, wie Friedrich Meinecke aufgezeigt hat, zu⸗ weilen ſogar ein Gewinn bedeuten, mal mit dem preußiſchen, mal mit dem Reichspferd pflügen zu können. Schließlich war es dann doch— nicht immer zum Nutzen der Allgemeinheit— Preußen, durch das im Reich regiert wurde. Das alles iſt nicht mehr und, vermutlich, nie wieder möglich. Die Perſonal⸗ union zwiſchen Reich und Preußen müßte wohl oder übel auch ſchon die Miniſterien ergreifen. Noch verhältnismäßig ———————— 2. Seite. Nr. 388 Mittwoch, den 24. Auguſt 1927 leicht, wenn hüben und drüben die nämlichen Mehrheits⸗ verhältniſſe herrſchten. Wenn aber nicht: 10 8 5 8 Eine andere Frage, unbeträchtlicher an ſich, doch darum nicht ganz ohne Bedeutung, iſt von der Sozialdemokratie auf⸗ geworfen worden. Die hat im Parlament beantragt, Buch zu führen über die Abgeordneten, die Aufſichtsrats⸗ poſten bekleiden. Jedes Mitglied des Reichstags hätte dem Präſidenten mitzuteilen, ob und in welchen Unterneh⸗ mungen es Aufſichtsratsſtellungen innehabe. Worauf der Reichstagspräſident eine Liſte anlegen und dieſe halbjährlich veröffentlichen ſolle. Der Antrag iſt von der Sozialdemokratie pro domo geſtellt worden. Er ſoll dem Nachweis dienen, daß die ſozialdemokratiſchen Reichsboten durch die Bank blüten⸗ weiße Weſten trügen und in keinerlei großkapitaliſtiſche In⸗ tereſſen verknüpft wären. Natürlich iſt der Nachweis auf die Art nicht zu führen. Man kann— der ehemalige Kanzler Bauer iſt dafür ein Schulbeiſpiel— von den goldenen Früchten des Großkapitalismus ausgiebig naſchen, ohne je eine Aufſichtsratsimporte geſchmaucht zu haben. Dennoch liegt in dem Antrag ein an ſich erwägenswerter Gedanke verbor⸗ gen. Der würde, ſeines agitatoriſchen und demagogiſchen Bei⸗ werks entkleidet, etwa ſo lauten: es gilt zu verhindern, daß die großen Geloͤmächte durch Austeilung von Aufſichtsrats⸗ poſten an Abgeordnete ſich Vertreter ihrer Intereſſen im Par⸗ lament gewinnen. Die Sache iſt nicht gerade dringlich, eine wirkliche Gefahr im Augenblick nicht vorhanden. Aber was nicht iſt, kann werden. Der Anreiz zum Mißbrauch iſt unter dem parlamentariſchen Syſtem ſtärker geworden und er war zu Zeiten— ſiehe Laskers 1874er Kämpfe— auch früher ſchon ſtars genug. Auf alle Fälle: wenn doch einmal Fragen er⸗ örtert werden, mag auch dieſe zur Diskuſſion geſtellt werden Natürlich kann keine Rede davon ſein, den Wirtſchaftlern, bei denen ſie zum Metier gehört, die Mitgliedſchaft in Aufſichts⸗ räten zu verbieten. Das würde nur den Erfolg haben, die In⸗ duſtriekapitäne mehr noch als bisher aus den Parlamenten zu verſcheuchen. Wohl aber iſt zu erwägen, ob den Abgeord⸗ neten während ihrer Mandatsdauer die Uebernahme neuer Aufſichtsratspoſten nicht beſſer zu verwehren wäre. Auf eine kurze Formel gebracht: es ſoll verhütet werden, daß jeman Aufſichtsrat wird, weil er Abgeordneter iſt und ihm als ſol⸗ chem ſo und ſo viele Türen offen ſtehen, die er ſonſt ver⸗ ſchloſſen fände. Darauf allein kommt es an. Der Newyorker Bürgermeiſter in Verlin DBerlin, 24. Aug.(Von unſeßem Berliner Büro.) Der Newpyorker Bürgermeiſter Walket iſt heute früh in Berlin eingetroffen und ſtattete vormittags dem amerikaniſchen Botſchafter einen Beſuch ab. Von dort begab er ſich in Be⸗ gleitung des Botſchafters zum Rathaus, um Oberbürger⸗ meiſter Böß ſeine Aufwartung zu machen. „Die Unterhaltung wurde, nachdem Oberbürgermeiſter Böß die Herren im Namen der Stadt Berlin willkommen geheißen hatte, teils deutſch, teils engliſch geführt und währte etwa 34 Stunden. Oberbürgermeiſter Walker ſprach den Wunſch aus, eine Reihe ſtädtiſcher Einrichtungen kennen zu lernen und wird ſchon heute unter Führung von Oberbürger⸗ meiſter Böß das Ludwig Virchow⸗Krankenhaus eingehend beſichtigen. Beſonderes Iutereſſe haben die Newyorker Gäſte auch an der ſtarken Entwicklung des öffentlichen Parkweſens. Commiſſionar Herrick wird ebenfalls heute noch eine Rund⸗ fahrt durch die neuen Volksparks und Sportplätze unter ſtädti⸗ ſcher Führung unternehmen. Außerdem wollen die Herren ſich durch eigenen Augenſchein über die Zuſtände in den Wohnvierteln unterrichten, in denen das Wohnungselend be⸗ ſonders ſichtbar wirkt. Beſonderes Intereſſe finden bei ihnen die Beſtrebungen der Stadt auf dem Gebiete der Wohnungs⸗ fürſorge. Intereſſant war auch die Mitteilung, daß in New⸗ vork für Untergrundbahnbauten 300 Millionen Dollar und r 400 Millionen Dollar alljährlich bereit⸗ änden. Zum Flaggenboykott der Verliner Hotels Berlin, 24. Auguſt.(Von unſerem Berliner Büro) Entgegen verſchtedenen in den letzten Tagen erſchienenen an⸗ derslautenden Meldungen wird vom Auswärtigen Amt erklärt, daß es an einer Aktion gegen die Berliner Hotels, die gum Verfaſſungstag keine Flagge gezeigt hätten, nicht beteiligt iſt, Es wäre lediglich einer Hoteldirektion gegenüber anläßlich eines Telephongeſpräches auf die üblen Eindrücke hingewieſen worden, die ſolches Verhalten überhaupt und beſonders im Auslande hervorrufen müſſe. Allgemeine Gründe haben nicht vorgelegen, den Hotelbeſitzern Verhaltungsmaßregeln in ſol⸗ chen Angelegenheiten zu erteilen. Das Schreckensregiment in Rußland — Moskau, 24. Aug. Die Hinrichtung der zum Tode verurteilten weiß⸗ruſſiſchen Generale Deniſſow und Annekow wurde vom Zentralexekutivkomitee bis auf weiteres ver⸗ ſchoben. Die wegen Spionage zugunſten Englands zum Tode verurteilte Frau Klepikowa dagegen wurde nach Ableh⸗ nung ihres Gnadengeſuchs heute erſchoſſen. ſtrafe beſchloſſen. Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Kundgebungen in aller Welt Gegen Saccos und Vanzettis Hinrichtung Am Dienstag abend haben, wie bereits berichtet, in zahl⸗ reichen Großſtädten Europas, Amerikas und Südafrikas außerordentliche Demonſtrationen gegen die Hinrichtung Van⸗ zettis und Saccos ſtattgefunden, die zum Teil einen ſehr amerikafeindlichen Charakter annahmen und zu Ausſchreitun⸗ gen und Blutvergießen führten. Im Anſchluß an eine ſtürmiſche Kundgebung im Sport⸗ valaſt in Kopenhagen anläßlich der Hinrichtung Vanzettis und Saceos in der Nacht zum Dienstag zog eine Menge von —5000 Mann durch die Straßen des öſtlichen Kopenhagen, um vor der amerikaniſchen Botſchaft zu demonſtrieren. An einer Straßenkreuzung wurde die Menge von einem ſtarken Aufgebot von Polizei aufgehalten. Die Menge nahm gegen die Polizei eine drohende Haltung ein, ſodaß dieſe von dem Gummiknüppel Gebrauch machen mußte. Nur ſo gelang es, ſchließlich die Menge zu zerſtreuen. Bei dem Handgemenge wurden zahlreiche Fenſterſcheiben und Schaufenſter eingeſchla⸗ gen. Auch die Scheiben zweier Automobile wurden zertrüm⸗ mert. Zwei Polizeibeamte haben durch Steinwürfe erhebliche erlitten. Sieben der Unruheſtifter wurden ver⸗ aftet. In Oporto mußte bei einer Demonſtration vor dem amerikaniſchen Konſulat die republikaniſche Garde eingeſetzt werden, da ſich die Polizei als machtlos erwies. Mehrere Per⸗ ſonen wurden verletzt. An der Kundgebung im Hydepark in London beteiligten ſich etwa 15000 Perſonen. Im weſtlichen London kam es zu ernſtlichen Ausſchreitungen. Es gab zahlreiche Verletzte. Zwölf Schwerverletzte fanden Aufnahme im Krankenhaus. In Johannisburg wurde auf den Stufen des Rat⸗ hauſes die amerikaniſche Flagge verbrannt. Ein Redner for⸗ derte den Boykott ſämtlicher amerikaniſcher Waren. In Mancheſter explodierten zwei Gaſometer in den großen Gaswerken. 18 Perſonen wurden leicht verletzt. Ob es ſich um einen anarchiſtiſchen Anſchlag handelt, wie man vermutet, ſteht noch nicht feſt. Die Kundgebungen in Rotterdam und Amſter dam verliefen ziemlich glimpflich. Da gegen amerikaniſche Ge⸗ ſchäfte und das Konſulat Steine geworfen wurden, erfolgten mehrere Verhaftungen. In Moskau demonſtrierten rund 120 000 Kommuniſten gegen die Hinrichtung. Vertreter der kommuniſtiſchen Inter⸗ nationale und der Regierung nannten die Hinrichtung den ſchlimmſten Juſtizmord, der nicht ungeſühnt bleiben dürfe. Es ſei für Rußland ein Glück, daß die Beziehungen zu Amerika noch nicht wieder hergeſtellt ſeien; denn die Sowfjet⸗ regierung hätte jetzt bei der Erregung des ruſſiſchen Volkes jede Garantie für die Sicherheit der amerikaniſchen Diploma⸗ ten ablehnen müſſen. Nach den heutigen Aeußerungen der Pariſer Linkspreſſe dürfte das für den 19. September geplante fran⸗ zöſiſch⸗amerikaniſche Feſt gelegentlich der Anweſen⸗ heit der amerikaniſchen Legionäre ernſtlich gefährdet ſein. Tatſächlich iſt die allgemeine Stimmung in Paris keineswegs amerikafreundlich, und die gewaltigen Kundgebungen am geſtrigen Abend ſind für das beabſichtigte Feſt bedrohliche Vorzeichen.„uotidien“ ſchreibt, das franzöſiſch⸗ameri⸗ kaniſche Feſt am 19. September ſei nunmehr zu Ende. Das Martyrium der jetzt nach 7 Jahren hingerichteten Vanzetti und Sacco habe dieſem Feſt ein Ende bereitet. Denn es würde als eine Verhöhnung der Welttrauer be⸗ zeichnet werden. Frankreich ſtelle ſich auf Seiten der Martyrer gegen ihre Henker. Geſtern abend bereits forderte die Kom⸗ muniſtiſche Partei zur Schonung der Kräfte für den 19. Sept. auf. Heute ſagt die„Humanité“, Paris werde am 19. Sept. beſtimmt nicht auf den Leichen von Vanzetti und Sacco tanzen. Die Veiſetzung Vanzettis und Sattos Ueber die Beiſetzung Vanzettis und Saccos iſt noch keine Entſcheidung getroffen worden. Von einer Aufbahrung der Leichen in den Städten der öſtlichen Staaten hat man ab⸗ geſehen, da ein polizeiliches Verbot gewiß war. Die Ein⸗ äſcherung der Leichen ſoll Sonntag in Boſton erfolgen. Die Schweſter Vanzettis will die Urne mit der Aſche ihres Bruders nach Italien bringen, vorher aber die Hauptſtädte Europas beſuchen. Mehrere Verbände, die mit Vanzetti und Sacco ſympathiſieren, haben einen Aufruf für eine Konferenz in New Pork erlaſſen, die die Unſchuld der Hingerichteten beweiſen ſoll. * Die Schweiz gegen die Todesſtrafe. Wie aus Bern gemeldet wird, hat die mit dem Studium des Entwurfes eines neuen Schweizeriſchen Strafgeſetzbuches beauftragte Sonder⸗ kommiſſion in zweiter Leſung die Anträge auf Beſtehenlaſſen der Todesſtrafe abgelehnt und mit 19 gegen 5 Stimmen für ſämtliche ſchweizeriſche Kantone die Abſchaffung der Todes⸗ Die Polizeiaktion gegen die Nationalſozialiſten Berlin, 24. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) Geſtern haben im Abgeordnetenbüro der nationalſozialiſtiſchen Arbeiterpartei und anſchließend auch bei 26 führenden Natto⸗ nalſozialiſten perſönliche Hausſuchungen ſtattgefunden. Es wurde eine Sichtung der Korreſpondenz vorgenommen, da die Polizei den Beweis für das Fortbeſtehen der nationalſozia⸗ liſtiſchen Partei erbringen will. Ueber das Ergebnis der Ak⸗ tion iſt noch nichts bekannt. Das Material unterliegt z. Zt. noch der Prüfung. Eine neue Danziger Anleihe In Danzig wurde am Dienstag in der geheimen Bürger⸗ ſchaftsſitzung dem Senat die Genehmigung erteilt, eine Stadt⸗ anleihe im Betrage von nominell 5600 000 Gulden aufzu⸗ nehmen. In einer beſonderen Erklärung ſtellt der Senat feſt, daß durch die Aufnahme dieſer neuen Anleihe keine erhöhte Belaſtung für den ſtädtiſchen Haushalt eintritt, da der Zinſen⸗ zins bereits in den Haushalt einberechnet iſt. Die Geſamt⸗ ſchuld Danzigs einſchließlich der neuen Anleihe würde jetzt 43,6 Millionen Gulden betragen. Im Jahre 1914 be⸗ trug die Schuld 36 Mill. Goldmark, das ſind 45 Mill. Gulden. Die Anleihe wird vorausſichtlich mit 7 Proz. verzinſt. Die Tilgung beginnt am 1. April 1929. Mit der Aufnahme der Anleihe wird für Anfang Oktober gerechnet. Verwen⸗ dungszweck der Anleihe ſind Brückenbauten, Kanaliſa⸗ tionsarbeiten, ein Lyzeumsbau, Automobiliſierung der Straßenreinigung und Deckung des Defizits der ehemaligen Gemeindeſparkaſſe Oliva aufgrund der Eingemeindung. Am Samoa § London, 24. Auguſt.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Die Zuſtände in der früheren Kolonie Samoa, die als Man⸗ datsgebiet des Völkerbundes unter der Verwaltung der auſtra⸗ liſchen Regierung ſteht, haben in der letzten Zeit heftige Kritik hervorgerufen. Wie jetzt berichtet wird, hat die auſtraliſche Regierung beſchloſſen, einen Unterſuchungsausſchuß einzu⸗ ſetzen, der die gegen die Verwaltung erhobenen Vorwürfe der und Ausbeutung der Eingeborenen nachprüfen oll. Wer wird Deutſchlands Vertreter in der Mandats⸗ Kommiſſion? Berlin, 24. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) Ueber die Perſönlichkeit des deutſchen Vertreters in der Man⸗ datskommiſſion iſt bekanntlich eine Entſcheidung noch nicht ge⸗ fallen. Als bevorzugter Anwärter wird im„Vorwärts“ jetzt der frühere Oſtafrika⸗Gouverneur v. Rechenberg genannt, der ſeit dem Sommer vorigen Jahres an den Beratungen des internationalen Arbeitsamtes über Zwangsarbeit der Ein⸗ geborenen teilnimmt. Letzte Meldungen Held beſucht Hindenburg. — München, 24. Aug. Miniſterpräſident Dr. Held hat ſich heute nach Dietramszell begeben, um dem Reichspräſi⸗ denten von Hindenburg einen Höflichkeitsbeſuch abzuſtatten. Zum Hamburger Kolonialſchwindel Berlin, 24. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) Die im Zuſammenhang mit den finanziellen Schwierigkeiten der Hamburger Kolonialfirma Tietgen aufgetauchten Nach⸗ richten über Unterſchlagung von Reichsgeldern treffen, wie wir hören, nicht zu. Der Tatbeſtand iſt lediglich folgen⸗ der: Viele der Kolonialgeſchädigten, die durchaus ordnungs⸗ mäßig die vom Reich ihnen zuſtehenden Entſchädigungsſum⸗ men erhalten haben, haben dieſe in dem Tietgenſchen Unter⸗ nehmen angelegt und nun zum größten Teil verloren. Auch iſt nicht. wie behauptet wurde, ein Vertreter irgend eines Reichsminiſteriums an der Gläubigerverſammlung beteiligt geweſen. Deutſche Parlamentarier in Paris — Paris, 24. Aug. Geſtern abend trafen in Paris bie 40 deutſchen Abgeordneten ein, die an der 24. Interparlamen⸗ tariſchen Konferenz teilnehmen werden. Die Delegation ſteh unter Führung des Reichstagspräſidenten Loebe, der in der deutſchen Botſchaft Wohnung genommen hat. Viel kommen⸗ tiert wird in hieſigen politiſchen Kreiſen, daß der frühere Reichskanzler Dr. Wirth, deſſen Teilnahme angefündic worden war, im letzten Augenblick von der Reiſe Abſtand genommen hat. Vertrauensvotum für Zaimis — Athen, 24. Aug. Das Vertrauensvotum für das neng Kabinett Zaimis wurde von der Kammer mit 159 1 Stimmen angenommen. Der Geſetzentwurf über ein Sondergericht zur Aburteilung von Pangalos und ſeiner Mitarbeiter wurde der Kammer vorgelegt. Die Schatzkammer der Sullane Von Major Moßdorf⸗Berlin Die ungeheuren Schätze, die ſich im Laufe der Jahrhun⸗ derte am Hofe der Sultane in Konſtantinopel angehäuft haben, ſind gewöhnlich der Oeffentlichkeit nicht zugänglich ge⸗ weſen. Wenn es die Regierung der jungen türkiſchen Repu⸗ blik jetzt unternommen hat, die Schätze in einem Muſeum, das im alten Serail, dem rings von Mauern umgebenen Palaſt der früheren Herrſcher des Osmaniſchen Reiches untergebracht iſt, zur Schau zu ſtellen, ſo liegt in dieſer Tat mehr als ein rein erzieheriſches und kulturhiſtoriſches Moment. Es kommt damit zum Ausdruck, daß die Türkei ſich vor kriegeriſchen Ueberfällen ſicher fühlt. Denn zweimal ſind in den letzten 15 Jahren die Schätze, in Kiſten verpackt, von Konſtantinopel ins Innere Anatoliens in Sicherheit gebracht worden. Wäh⸗ rend des Balkankrieges 1912 diente Konia, ſeit 1916 Augora als Aufbewahrungsort, wo die Schätze in ihren Kiſten ſtehen blieben, bis ruhigere Zeiten ihren Rücktransport nach Kon⸗ ſtantinopel geſtatteten. Allerdings wird behauptet, daß ein Teil der Gegenſtände nach Moskau wanderte, um dort als Sicherheit für die von den Bolſchewiſten erhaltenen Anleihen im Kampfe gegen die Griechen zu dienen. Jedenfalls aber hat der häufige Transport den Schätzen keinen Schaden getan. Am 23. Januar 1927 ſind nun im Serail unter Leitung des Muſeumsdirektor Halil By die erſten beiden Räume der Schatzkammer eröffnet worden. Es gehörte eine gewal⸗ tige Arbeit dazu, um die große Menge wertvollſter Gegen⸗ ſtände zu ſortieren und paſſend aufzuſtellen. Für ſpäter iſt die Eröffnung dreier weiterer Räume geplant. Die Samm⸗ lung umfaßt Meiſterſtücke alter orientaliſcher und türkiſcher Kunſt neben prachtvollen Geſchenken europäiſcher Herrſcher an die Sultane. Im Mittelpunkt des erſten Ausſtellungsraumes ſteht der berühmte Thron des perſiſchen Schahs Ismail, der zur Beute des Sultans Selim gehörte. Der Thron iſt ein Kunſtwerk aus frühindiſcher Zeit und etwa zwiſchen 1515 und 1520 entſtanden. In jeder Beziehung gut erhalten, bildet der Thron einen Luxusgegenſtand von unerhörter orientaliſcher Pracht. Er beſteht aus Gold, das mit Email und Perlen eingelegt iſt und auf dem das perlenbeſetzte Kiſſen liegt, das dem Sultan als Sitz diente. Im gleichen Raum ſind noch drei weitere Throne aufgeſtellt. Den hüchſten künſtleriſchen Wert beſitzt von ihnen der Thron Murads IV., der aus Gben⸗ tete den Sultan auf ſeinem Kriegszug gegen Bagdad. Auf ihm ſitzend, empfing er die Unterwerfung des meſopotamiſchen Herrſchers. Alle dieſe Throne ſind ſo gebaut, daß ſie in Teile zerlegt werden können, da ſie von den Sultanen bei ihren Feldzügen und Reiſen im Lande mitgeführt wurden. Der goldbelegte Bairam⸗Thron iſt von hiſtoriſchem Intereſſe. Er wurde vom letzten Sultan benutzt. Vor vier Jahren wurde der jetzt in der Verbannung lebende Kalif Abdul Medfid Ef⸗ fendi auf dieſem Thron inveſtiert. Unter den im Muſeum aufbewahrten Reliquien befinden ſich aus der byzantiſchen Zeit Teile des Schädels und einer Hand von Johannes dem Täufer, mit Gold und Juwelen belegt. Sie ſtammen von Mohammed dem Eroberer, der ſte der chriſtlichen Kirche raubte. Eine wundervoll hergerichtete türkiſche Reliquie iſt der Mantel des Propheten Mohammed. Er ruht in einem goldenen Behälter, der wiederum in einem größeren, ebenfalls goldenen, tempelartigen Behälter unter⸗ gebracht iſt, um die Reliquie auf dem Rücken eines Kamels bei den Kriegszügen mitzuführen. Ferner iſt der goldſchim⸗ mernde und mit Edelſteinen beſetzte Panzer ausgeſtellt, den Murad IV. bei der Eroberung von Bagdad getragen hat. Dieſe Gegenſtände zerſtören die Legende, daß die Sultane in früheren Zeiten nur in Luxus und Wohlleben ihre Zeit verbracht hätten. Unter den weiteren Gegenſtänden befinden ſich Hunderte wertvollſter Palaſtſtücke, die zur Ausſchmückung oder zum täg⸗ lichen Gebrauch dienten. Da iſt der Toilettentiſch von Katha⸗ rina der Großen, dann folgen mit Edelſteinen beſetzte Pfeifen, Mundſtücke der Sultane, orientaliſche Zinngeräte, reizende Porzellankannen, Becken und Tintenfäſſer, Fächer aus Pfauenfedern, goldbeſtickte Gewänder, kriſtallene und goldene Szepter, kriſtallene Kannen und Vaſen. In dem Ausſtellungsraum befinden ſich rings herum an den Wänden, in Glaskäſten vollſtändige Sammlungen von Kleidern und Turbanen der Sultane von Mohammed dem Eroberer bis Mahmud II., der im 19. Jahrhundert die euro⸗ päiſche Kleidung einführte. Agraffen an den Turbanen und Dolche in den Waffengehängen glitzern von wertyollen Stei⸗ nen und Email. Die wundervollen beſtickten Brokatſtoffe ſind in den Farben noch vollſtändig erhalten. Die Vervollſtändigung dieſes ſeltenen Muſeums wird noch weitere Herrlichkeiten aus den Schetzktammern zutage fördern und Konſtantinovel dadurch künftig noch mehr als bisher ein holz mit eingelegtem Elfenbein beſteht. Dieſer Thron beglei⸗ Der Entſchluß des Chauffeurs: eine Fünftelſekunde! Was geſchieht, wenn ein Chauffeur in voller Geſchwindig“ keit irgendein Hindernis auf ſeinem Wege bemerkt? 195 wenn man dieſe Frage ſtreng vom phiſiologiſchen Staret punkte aus betrachtet und ſie mit tunlichſt größter Exakthe. beantwortet, kann man ſich völlg über die Gefahren klar 9 775 den, die mehr oder weniger jeder Autofahrer läuft. Profeſſ 3 Vernon Stocks, ein engliſcher Phyſiologe, der während 1 Krieges Mitglied der Kommiſſion zur Ausnutzung der nat er nalen Kräfte war, beſchreibt dieſen Vorgang in einem letzten Aufſätze ganz genau und zieht Schlüſſe, die der br teſten Oeffentlichkeit nicht vorenthalten werden ſollten. „Ganz zuerſt“, ſo ſagt der Gelehrte,„formt ſich auß Netzhaut ein Bild des Zuſammenhanges zwiſchen dem 2 an und dem Hindernis. Der Sehnerv gibt Bericht hierüber ein das Großhirn, wo auf Grund der gelieferten Nachrichten zen Beſchluß gefaßt wird. Dieſer Beſchluß wird den motoriſgtes Zentren mitgeteilt, welche mit Hilfe des Nervengefleche⸗ den Muskeln den Befehl zur beſchloſſenen Führung des dieſe gens erteilen. In einem normalen Körper vollziehen ſich die⸗ Vorgänge innerhalb einer Fünftelſekunde. Man nennt ſen Zeitraum die Reaktionszeit. 45 , Wiſſenſchaftliche Experimente, die pon der oben ermän Kommiſſion vorgenommen worden ſind, haben das Nreifa ergeben, daß dteſe Reaktionszeit verdoppelt oder verdre ner wird nach Maßgabe eines Alkoholgennſſes, der in ſeſtter Stärke ungefähr einem Maße von anderthalb Dgenn Whisky entſpricht. Das bedeutet, daß man nach dem Zwei⸗ einiger Gläschen ſtatt einer Fünftelſekunde deren Hicht fünftel bis dreifünftel braucht. Was das bedeutet, feſt⸗ ſchwer auszurechnen: man braucht dazu nur die Strekunden zuſtellen, die ein Auto in voller Fahrt in Zweifünftelſe! Kilo⸗ durchmißt. Bei der mäßigen Geſchwindigkeit von 175 inden meter die Stunde macht das Auto in Zweifünftelſ iſtanz⸗ mehr als dreieinhalben Meter und noch weniger 1 von Sehr oft bat nun ein ſchwerer oder gar tödlicher Unfall Das einem Meter und noch weniger Diſtanz abgehangene von entſcheidende Hindernis iſt oft erſt in einer Entfernung enn drei bis vier Wagenlängen bemerkt worden, peſonderg, e von es ſich um Kreuzwege handelt. Hat der Chauffeur info 10 ris⸗ Alkoholgenuß nur eine einzige Wagenlänge verloren cahr⸗ nten gäſte, und die ſollten es ſich tauſendmal überlegen, e einem Chauffeur anvertrauen, der auch nur einen*. Anziehungspunkt für Freunde alter orientaliſcher Kunſt werden. Alkohol vor Beginn der Fahrt genoſſen hat.“ Itat —2 kiert er neben ſeinem eigenen Leben dasfenige ſeiner ſie ſichh fen n S u · M N eeee ** Mittwoch, den 24. Auguſt 1927 — Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 388 Stäoͤtiſche Nachrichten Ende des Streiks in der Rheinſchiffahrt Vom Arbeitgeberverband für die Hafen⸗ gebiete Mannheim⸗Lubwigshafen wird uns ge⸗ d ſchrieben: Der vom Reichsarbeitsminiſterium mit der Schlichtung des am Oberrhein ausgebrochenen Rheinſchiffer⸗Streiks be⸗ traute Schlichter, Landgerichtsdirektor Joetten in Köln, hatte für Montag und Dienstag eine Schiedsgerichts⸗ vderhandlung zwiſchen den beteiligten Arbeitgeberverbän⸗ den und dem Deutſchen Verkehrsbund einberufen. Mit dem Zentralverband der Maſchiniſten und Heizer war bereits am 8. Auguſt eine Vereinbarung über die Verlängerung des isherigen Tarifvertrages bis zum 1. April 1929 getroffen. ie zweitägigen Verhandlungen in Köln endigten mit einem einſtimmigen Schiedsſpruche, der im Großen und Gan⸗ zen auf den gleichen Bedingungen der zwiſchen den Arbeit⸗ gebern und dem Zentralverband der Maſchiniſten und Heizer vereinbarten Tarifbeſtimmungen beruht. Lediglich bezüglich er ſpeziell das Deckperſonal betreffenden Tarifbeſtimmungen Turden einige Abänderungen getroffen, im übrigen aber der arifvertrag bis zum 1. April 1929 verlängert. Die Lohn⸗ und Gehaltsſätze ſehen ebenfalls ungefähr die gleichen Er⸗ t hungen vor, wie ſie zwiſchen Arbeitgebern und dem Zen⸗ ralverband der Maſchiniſten und Heizer bereits bewilligt ſwaren. Die Zugeſtändniſſe der Arbeitgeber betreffen haupt⸗ ſächlich das Sonntagsfahren. Es wurden in dem neuen Tarif⸗ vertrag dem Perſonal zwei freie Sonntage im Mo⸗ nat zugeſtanden. Auch die Beſtimmungen für Hafenboote 5 Güterdampfer ſind im großen Ganzen ebenfalls geblie⸗ den wie bisher. Für gewiſſe Sonderleiſtungen wurden die ergütungen erhöht. Da die beiderſeitigen Verbände den die tsſpruch ſofort zur Tarifvereinbarung erhoben, wurde ſofortige Aufnahme der Fahrt im Oberrhein für heute sugeſagt. ga, Der hiermit beendigte Streik erſcheint im Hinblick auf die Agtgs Erledigung als vollſtändig unverſtändlich. 5050 der Baſis des jetzt vorliegenden Schiedsſpruches wären baneführ die Arbeitgeber ſchon ſeit Wochen zu einer Verein⸗ 5 aß an bereit geweſen. Im höchſten Grade bedauerlich iſt es, als Kampfmaßnahme ſeitens einer deutſchen Gewerkſchaft kergere net die Stillegung des Oberrheinver⸗ ad s beſchloſſen wurde, wo auf Grund der durch den Frie⸗ vertrag geſchaffenen Verhältniſſe die deutſchen Rhedereien Nh chwerſten Konkurrenzkampfe mit den neuen franzöſiſchen Sereſen und der nationalen Schweizer Schiffahrt ſtehen. find auf dieſen franzöſiſchen und ſchweizeriſchen Schiffen be⸗ weitache Perſonal iſt faſt reſtlos deutſch und genießt bei deblum nicht die Löhne und Gehälter, ſowie Arbeitszeit⸗ bab ngungen, die die deutſchen Tarifverträge vorgeſehen an Zu Gunſten dieſer fremdländiſchen Schiffahrtsbetriebe en die deutſchen Fahrzeuge ſtillgelegt. Nicht nur die 91 ſchen Schiffahrtsfirmen, ſondern auch das in den Streik u fetene Perſonal haben durch den Streik ſchwere Ver⸗ ſte erlitten. Es iſt gänzlich unverſtändlich, warum der Vertſche Verkehrsbund, wenn er glaubte, ſich auf eine freie reinbarung mit den Arbeitgeberverbänden nicht einlaſſen ve dürfen, nicht vor der Eröffnung des Streiks die Inter⸗ ntton des Arbeitsminiſteriums angerufen hat. 4 glaſt In der fünften Ziehung der Preußiſch⸗Süddeutſchen her Golotterie, die ſeit einigen Tagen im Gange iſt, ſind bis⸗ werzeewinne von 100 000 ab nicht gezogen worden. Wir dieſ en von morgen ab die Gewinne von 50 000% ab an er Stelle veröffentlichen. Geſte Folgenſchwerer Zuſammenſtoß mit einem Feldſchützen. en abend begegnete ein Feldhüter dem verheirateten bokenobner Karl Strohmayer aus Zwieſel auf einem ver⸗ Rede en Feldweg. Als Strohmayer von dem Feldhüter zur a 1 deeſtellt wurde, ging er mit dem offenen Meſſer um ſi en Feldhüter kos. Der Feldhüter machte hierauf, nd 9 zu verteidigen, von ſeiner Schußwaffe Gebrauch den Untelegte den Angreifer ſchwer durch einen Schuß in baus ene Strohmayer wurde in das ſtädtiſche Kranken⸗ rt. entwe Unaufgeklärte Diebſtähle. In letzter Zeit wurde u. a. udet: Aus einem Hotel eine aus Platin mit 5 weißen einem Perlen beſetzte Anſtecknadel und eine Lorgnette.— Aus ſchelh ad auſe in Gö ein Muſikinſtrument(Banjo).— Im Her⸗ mit ein 14 kar., goldener, 21 Gramm ſchwerer Siegelring aus deunfolplatte ohne Monogramm oder Widmung.— Nachts neuer Neubau Ecke Bürgermeiſter⸗Fuchsſtraße ein noch faſt ſcheren 7 Arbeitsanzug, ein blauer Kittel, zwei Blech⸗ n Hammer und—5 Kg. Lötzinn. Marktverkehr mit Vieh Auf den 37 bedeutendſten Schlachtviehmärkten Deutſch⸗ lands wurden im Monat Juli 101337(im Juni 95 767) Rin⸗ der, 106 062(114 927) Kälber, 88 945(91178) Schafe, 446 156 (451 400) Schweine zugeführt. Gegenüber dem Juni hat ſich die Zahl bei den Rindern erhöht, während die Zahlen bei en Schweinen, Schafen und Kälbern zurückgegangen ſind. Bei den Rindern hatte Berlin den größten Auftrieb mit 13 242 Stück; dann folgen: Hamburg mit 8 952, München mit 7 524, Lübeck mit 5 577, Köln mit 5 400, Frankfurt a. M. mit 5 338, Mannheim mit 4292, Nürnberg mit 3 825, Breslau mit 3 613, Stuttgart mit 3 468, Chemnitz mit 3 297, Dortmund mit 2 873, Dresden mit 2 606, Leipzig mit 2 390, Kiel mit 2342, Magdeburg mit 2325, Elberfeld mit 2277, Mainz mit 2272, Huſum mit 2149, Hannover mit 1975, Eſſen mit 1364, Königs⸗ berg i. Pr. mit 1 327, Würzburg mit 1319, Augsburg mit 1299, Zwickau mit 1275, Karlsruhe mit 1 199, Koblenz mit 1196, Bremen mit 1071, Stettin mit 1022, Düfſeldorf mit 960, Wiesbaden mit 873, Kaſſel mit 767, Plauen i. V. mit 517, Bar⸗ 418, Krefeld mit 345, Aachen mit 328, Oldenburg m Die Zahl der auf dem Mannheimer Viehmarkt aufgetriebenen Kälber betrug im Juli 2711(im Juni 4059), die der Schafe 301(155), die der Schweine 12 634(16 355). Dem Mannheimer Schlachthof wurden im Juli 1403 Rin⸗ der(gegenüber 1766 im Juni) zugeführt, ferner 1995 Kälber 2 697), 251 Schafe(132) und 6722 Schweine(8427). DDDrrrrDDDDDD Hindenburgs Veiſpiel Wichtiger als trauernde Erinnerung an ver⸗ gangene Zeiten oder gläubiges Hoffen auf künftige Schickſalswendung iſt in der Not das opferwillige Bekenntnis zur Gegenwart des Staates. Das lehrt uns Hindenburgs Beiſpiel. Franz von Mendelsſohn, Präſident des Deutſchen Induſtrie⸗ u. Handestages. * f Denkt an die Hindenburgſpendel Annahmeſtellen ſind alle Poſtanſtalten, Eiſenbahn⸗ ſchalter, Banken, Sparkaſſen uſw. * Elektriſche Verbindung Mannheim⸗Lampertheim. Dem⸗ nächſt ſoll zwiſchen der Direktion der Oberrheiniſchen Eiſen⸗ bahngeſellſchaft und den Bürgermeiſtern der beteiligten Städte eine Beſprechung des Projektes einer elektriſchen Straßen⸗ bahn Mannheim⸗Sandhofen⸗Lampertheim ſtattfinden. Man 5 daß dieſe ſchwebende Frage bald zur Erledigung ommt. * Die Störche beginnen in Deutſchland gewöhnlich nach Mitte Auguſt wegzuziehen. Geſtern ſah man elf Stück in großer Höhe in ſüdlicher Richtung Mannheim überfliegen. Der Mannheimer Storch, der ſonſt in F 7 horſtete, iſt ſeit einigen Jahren nicht mehr erſchienen. Die Schwalben kann man jetzt hier nur noch vereinzelt beobachten, während vor acht bis vierzehn Tagen ganze Scharen auf ihrem Wan⸗ derflug zu ſehen waren. Ueber 27 Millionen Reichsmark Eigenheim⸗Baugelder ſind nunmehr durch die Bauſparkaſſe der Gemein⸗ ſchaft der Freunde, gemeinnützige G. m. b. H. in Wüſten⸗ rot i. Württemberg, in 2 Jahren für über 1650 ihrer Bau⸗ ſparer in ſtetig ſteigenden Summen bereitgeſtellt worden, nachdem Ende Juli wiederum 3,8 Millionen Reichsmark an 236 Bauſparer zur Vergebung gelangten. Wie das von ſo mancher intereſſierten Seiten angefeindete Werk trotz aller Widerſtände dauernd wächſt, zeigt der Umſtand, daß allein in den erſten ſieben Monaten ds. Is. über 14 Millionen Reichs⸗ mark billige Eigenheim⸗Baugelder zur Verfügung geſtellt werden konnten, gegen etwa 13 Millionen in den voraus⸗ gegangenen zwei Jahren der praktiſchen Tätigkeit dieſes auf keine Gewinne eingeſtellten rein gemeinnützigen Werkes. Der Bauſparkaſſe der Gemeinſchaft der Freunde in Wüſtenrot wurde in dieſem Frühjahr durch die württembergiſche Regie⸗ rung in Verbindung mit dem Reichswirtſchaftsminiſterium und der Reichsbank das Recht zum Betrieb von Depot⸗ und Depoſitengeſchäften verliehen. Auch von den Regierungen in Baden und Bayern, ebenſo wie vom Preuß. Miniſterium für Handel und Gewerbe wurde die G. d. F. zum Geſchäfts⸗ betrieb zugelaſſen, ſodaß heute der Bauſparkaſſe der Gemein⸗ ſchaft der Freunde in Wüſtenrot der Geſchäftsbetrieb in ganz Deutſchland und Oeſterreich offen ſteht. Theater und Muſik eitun Die Heidelberger Feſtſpiele unter der künſtleriſchen ufführ Guſtar Hartungs wurden am 17. Auguſt mit einer de rung des„Kätchen von Heilbronn“ abgeſchloſſen. In ſpielo eit vom 23. Juli bis 17. Auguſt veranſtaltete der Feſt⸗ 9 Anf Erſter Vorſitzender Dr. Rudolf Goldſchmit, ins⸗ 24 Aufführungen. Im Schloßhof: 13 Aufführungen mit Erfemmernachtstraums“, Muſik von Ernſt Krenek, arterta v. Thellmann, Eliſabeth Lennartz, Fritta Brod, G. Lud Szamſka, Heinrich George, Hans Herrmann⸗Schaufuß, Palk; wig Achaz, von Rappard, Jochen Poelzig und Fritz Muſik 5 Aufführungen des„Kätchen von Heilbronn“, mit Cen Carl Maria v. Weber von Emil Alfred Herrmann, Schauft rl Ebert, Eliſabeth Lennartz, Brod, Achaz, Herrmann⸗ Vandha„Fr. Kayßler jun., Valk und Walter Werner. Im. eorg aus: 6 Aufführungen des„Macbeth“, mit Heinrich eneken Lucie Höflich, Leontine Sagan, Mathilde Einzig, Achaz F. E. Paarff. Poelzie und Vale. Die ſzeniſche Leitung hatte Jeor Kilartz und Oberbaurat Dr. Schmieder, die muſikaliſche Rolf Dgel. Choreographiſche Leitung: Urſula Falke und Techniſche Leitung: Adolf Weil. Drei Vorträge ſurszubr en Gedanken der Feſtſpiele zu vertiefen und weiter bear 2 eiten. Es ſprachen Friedrich Gundolf über Shake⸗ von Sommernachtstraum“, Richard Benz über„Heinrich Scholz lat und der romantiſche Gedanke“ und Wilhelm von PIz über lätze „Das Theater als Feſt“ Obwohl die Zahl der konnte deren das Vorjahr um 50 v. H. erhöht worden war, Vorſtell er Kartenna chfrage nicht genügt werden. Eine eine z ung mußte wegen Regen in das Bandhaus verlegt, erwogereite, im letzten Drittel abgebrochen werden. Es wird um affa für das nächſte Fahr eine Ueberdachung zu ſchaffen, alle Schl Auffü inflüſſen unabhängig in ee, von Witterungseinflüſfſ Sa 15 beonareß der Theater⸗ und Muſikkritiker. Der nach der Thanng einberufene Internationale Kongreß einen Eaters und Muſſkkritiker wurde am Sonntag durch itet efang beim Bürgermeiſter, Hofrat Mar Ott. ein⸗ Er Nün Die Teilnehmerliſte weiſt eine große Reihe glänzen⸗ Fritiker en der internationalen Kritikerwelt auf, darunter England aas den Vereinigten Staaten, Auſtralien, Braſilien, as Ziel Frankreich. Griechenland, Norwegen, Spanien u. a. ternalides Kongreſſes bildet die Gründungeines in⸗ zuch verichteden n Kritikerverbandes. doch merden derung der Koene andere aktuelle Standesfragen(Einglie⸗ r Kritiker in die übrige Journaliſtik, Beziehungen St..A. Kommunale Chronik Forderungen des pfälziſchen Landgemeindeverbandes *Neuſtadt a. d.., 23. Aug. Der Verbandder Land⸗ aemeinden Bayerns e.., Kreis Pfalz, beſchäf⸗ tigte ſich in einer hier abgehaltenen Tagung mit dem inner⸗ bayeriſchen Finanzausgleich und nahm dazu fol⸗ gende Entſchließung an: „Das Geſetz kann nicht als Ausgleich angeſprochen wer⸗ den. Als vor Jahresfriſt der Staat in Not war und ſeinen Voranſchlag nicht abgleichen konnte. waren es die Gemein⸗ den, die dem Verſprechen des damaligen Finanzminiſters glaubten und die Schickſalsverbundenheit zwiſchen Staat und Gemeinden dadurch bewieſen, daß ſie ſich vorübergehend freiwillig mit der Kürzung der Umſatzſteueranteile zu Gun⸗ ſten des Staates einverſtanden erklärten. Heute wäre es nun Aufgabe des Staates, den Städten und Gemeinden wie⸗ der zu geben, was ihnen gehört. Der bayeriſche Staat hat ſich aber ſeiner Pflicht zu entſchlagen gewußt, die ihm Not und Schickſalsgemeinſchaft mit ſeinen Gemeinden auferlegt hat. Die geplante Regelung iſt geeignet, die Finanzpolitik der Gemeinden erneut in den Mittelpunkt der Kritik zu ſtellen, die Gemeinden müſſen aber darauf hinweiſen, daß bei ihnen bereits geſpart wird, wo es nur möglich iſt, während die Verwaltungsreform des Staates immer noch auf ſich warten läßt. Die Gemeindevertreter im beſetzten Gebiet müſſen es als eine große Härte empfinden, wenn die Verhältniſſe der Gemeinden in der Pfalz mit jenen der rechtsrheiniſchen Gebiete auf eine Stufe geſtellt werden. In⸗ duſtrie, Handel, Gewerbe und Landwirtſchaft ſind am Ende ihrer Steuerkraft angelangt. Die pfälziſchen Gemeinden müſſen es ablehnen, das Odium weiterer Belaſtung dieſer Stände auf ſich zu nehmen und dazu beitragen. daß weitere Induſtrieverlegungen ſtattfinden. Staat und Volksvertre⸗ tung haben durch ihr übereiltes Vorgehen an Vertrauen ſchwer eingebüßt. Das Verſtändnis der pfälziſchen Bevöl⸗ kerung für die Beſtrebungen Bayerns auf dem Gebiete der Erhaltung der Eigenſtaatlichkeit iſt damit ſicher nicht geför⸗ dert worden, wobei aber die Neigung derer, die— lediglich nach wirtſchaftlichen Geſichtspunkten eingeſtellt— den Blick über Rhein und Nahe richten.“ Eine zweite Entſchließung betrifft die Schwarzwild⸗ ſchäden. Sie lautet: „Die in Neuſtadt a. d. H. verſammelten Vorſtandsmit⸗ glieder des Verbandes der Landgemeinden Bayerns e.., Kreis Pfalz, beſchließen nach vorheriger Beratung einſtim⸗ mig, an die Kreisregierung der Pfalz die dringende Bitte zu ſtellen, doch mehr wie bisher den Abſchuß der Wildſchweine zu fördern. Es iſt für unſere Landwirtſchaft, insbeſondere für den kleinen Mann, eine außerordentliche Härte, wenn ihm ſeine Ernte durch dieſes Wild ganz oder teilweiſe ver⸗ nichtet wird. Was die Entſchädigung anbelangt, haben ie Gemeinden den Wildſchaden wohl übernommen, können(er nicht bezahlen, weil ihnen die Mittel hierzu fehlen. Auch die Auszahlung der von der Regierung verſprochenen 75 Pro⸗ zent Entſchädigung läßt leider ſehr oft auf ſich warten. Es iſt damit auch den Landwirten nicht gedient. Nur von dem Abſchuß der Wildſchweine kann das Verſchwinden der be⸗ rechtigten Klagen erwartet werden.“ * ch Schwetzingen, 23. Aug. Aus der letzten Gemeinde⸗ ratsſitzung iſt zu berichten: Vergeben werden: 1. die Lieferung von 200 Ztr. Hafer für den Farrenſtall an Wilhelm Spilger hier; 2. die Herſtellung der Gehwege in der Karls⸗ ruherſtraße an Maurermeiſter Gg. Reichert hier; 3. die Lie⸗ ferung von Verbandsmaterialien für das Städt. Kranken⸗ haus an die Firmen Otto Schuh und Hermann Treiber; 4. die Lieferung von zwei Dienſträdern für die Polizei an Alois Diezinger hier.— Für die Unwettergeſchädigten im Erzgebirge wird ein Beitrag bewilligt.— Der„Rhenania Oſſag“ in Ludwigshafen a. Rh. wird zur Errichtung einer Benzinzapfſtelle vor dem Anweſen Max Wilhelm, Mann⸗ heimerſtr. 96, Genehmigung unter den allgemeinen Vertrags⸗ bedingungen erteilt. Kleine Mitteilungen In der Bürgerausſchußſitzung in Stühlingen ſtand die Erſtellung eines neuen Krankenhauſes zur Beratung, wozu ein Koſtenaufwand von 240 000 Mk. erforder⸗ lich wird. Zur Finanzierung des Projektes ſollen die durch den Verkauf des alten Krankenhauſes zur Verfügung ſtehen⸗ den 125 000 Mk. verwendet, die Reſtſumme durch Kapitalauf⸗ aufgebracht werden. Die Vorlage fand einſtimmige An⸗ nahme. Die Gemeinde Roxheim hat ſieben gemeindeeigene Aecker zur Errichtung eines Turn⸗ und Feſtplatze 8 zur Verfügung geſtellt, um den Bedürfniſſen der einheimiſchen Turn⸗ und Sport⸗Vereine Rechnung zu tragen. Den Schulen iſt das Mitbenützungsrecht vorbehalten. zu Theaterautoren und Komponiſten uſw.) zur Beratung ge⸗ langen. Die Landesregierung von Salzburg und die Stadt⸗ verwaltung haben im Vereine mit der Salzburger Feſtſpiel⸗ hausgemeinde und dem Mozarteum ein umfangreiches Pro⸗ gramm mit künſtleriſchen und geſellſchaftlichen Veranſtaltun⸗ gen aller Art vorbereitet. Wertvoller Gemäldefund. In dem vom Kreiſe Melſun⸗ gen erworbenen v. Müldnerſchen Lehnsgut wurde bei Erneue⸗ rungsarbeiten unter alten Tapeten ein prachtvolles auf Lein⸗ wand gemaltes Oelgemälde entdeckt. Das Gemälde mißt 5 Meter in der Länge und iſt 3 Meter hoch. Es ſtellt eine ägyptiſche Königin dar, die von ihrem Fürſten Abgaben empfängt. Zu beiden Seiten des Gemäldes ſind noch Stil⸗ leben angebracht. Ein zweites gleichzeitig entoͤecktes Gemälde zeigten ein Schäferſtündchen zweier Liebenden im Walde. Nach fachmänniſcher Schöpfung beläuft ſich das Alter der Gemälde, deren Schöpfer unbekannt iſt, auf etwa 250 Jahre. Moderne Amazonen Eine Zeitlang ſah es aus, als ſolle in Amerika das Pferd vollkommen vom Auto verdrängt werden. Aber dagegen rebel⸗ lierten zuerſt die Cowboys, deren Tollkünheit ſich auf einem Fordwagen nicht austoben konnte. Es proteſtierten die Mit⸗ glieder der Geſellſchaft, die ſich ſowieſo Autos hielten, aber in der Nachahmung der engliſchen Highlife auf den Pferdeſport 11 verzichten konnten. Und es kamen natürlich die Film⸗ ars. In Hollywood ailt für den Filmſchauſpieler die Parole, ſchlank und elaſtiſch zu ſein. Zehn Pfund Gewicht können über den Erfolg einer Filmſchauſpielerin entſcheiden. Man weiß, daß Vilma Banky, die in Berlin das war, was ihre öſterrreichi⸗ ſchen Landsleute„mollert“ nennen, die Vertragsklauſel unter⸗ ſchreiben mußte, als Höchſtgewicht 120 Pfund zu erreichen. Das geht natürlich nur durch eifriges Training. Hollywood iſt da⸗ her nicht nur eine Filmſtadt, ſondern im ſelben Grade auch eine Sportſtadt zu nennen. Daß die Helden der„Weſtern“⸗ Bilder, die Cowboydarſteller Jack Holt, William S. Hart, Hoot Gibſon, verwegene Reiter ſind, braucht nicht betont zu werden. Aber die Frauen geben ihnen nichts nach. Daß eine Film⸗ ſenſationellen Einſchlag haben, natürlich auch eine Kunſtreiterin ſein muß, verſteht ſich eigentlich von ſelbſt. Doch wer hötte es der zarten Jobhyna Ralſton zugetraut. daß ſie eine Neiterin jek. die in jedem Zirkus als Kunſtreiterin möglich wäre? Debe Daniels, die auch in Deutſchland anfängt beliebt zu werden, ſchauſpielerin, wie Priscilla Dean, deren Filme ja alle einen iſt ebenfalls eine äußerſt begabte Reiterin, die ſich in Spring⸗ konkurrenzen vor keiner Hecke und vor keinem Graben fürchtet. Die deutſchen Filmſtars ſtehen den amerikaniſchen Kollegen in der Ausführung des Reitſports nach. Die Gagen in Holly⸗ wood erlauben ein breiteres Leben, und das freie Sonnenland Kalifornien erlaubt ein anderes Austoben, als es unſere Hei⸗ mat geſtatten kann. Trotzdem gibt es ausgezeichnete Reiter unter dem Flimmervölkchen. Harry Liedtkes Vorliebe für Pferde iſt bekannt, eine Neigung, die auch ſeine frühere Gattin Käthe Dorſch teilte. Harry Piel iſt natürlich ein guter Reiter. aber darin gibt ihm Olga Tſchechowa nichts nach. die ihre Reit⸗ künſte in der„Seligen Exzellenz“ beweiſen wird. Chriſta Tordy erſchien hoch zu Pferde im Feuerwehrfilm der Ufa, der die Zuſchauer auf ſie hinwies. Gewandte Reiter⸗ innen ſind ferner Brigitte Helm und Camilla Horn, bei denen reittechniſche Ausbildung vor ihrem Filmdebut ſtattfand. Daß der neue Eichberg⸗Star, Mona Maris, die auf einer Eſtancia bei Buenos Aires aufwuchs, natürlich reiten kann wie ein Gaucho, iſt nicht weiter erſtaunlich. Auch Ruth Weyher iſt eine Amazone. der kein Hindernis zu ſchwierig iſt. Literatur *„Brahma und Buddha.“ Von Helmuth v. Glaſe⸗ napp, Ausgabe der Deutſchen Buchgemeinſchaft. Ein Werk das man mit ganz ungeteilter Freude aufnehmen darf! Nur einem ſo gründlichen Kenner und glänzenden Darſteller wie Glaſenapp war es gegeben, auch dem ungelehrten Leſer durch die tropiſche Wirrnis der indiſchen Religionsgeſchichte einen Weg zu bahnen und ihn einem Ziele entgegenzuführen, von dem aus die beunruhigende Vielheit dieſes Pantheons am Ende doch als eine klar überſchau⸗ und begreifbare Ein⸗ heit erſcheint. Indiſche Kunſt iſt uns heute ſehr nahe gerückt, — aber alles Wwen un die Seele der indiſchen Kunſt bleiht vergeblich ohne eine genaue Lenntnis indiſcher Phiſoſoyſſſe und Religion. Alles Bilden iſt hier ein Beten und Meditie⸗ ren in Stein und Erz, und erſt die Götter können dem Suchenden den Schlüſſel in das Innere der Geſtalt reichen. Einem ſolchen geiſtigen Schlüſſel vergleichbar iſt das Glaſe⸗ navpſche Buch. Unter dem Namen der alten myſtiſchen Be⸗ griffsgottheit und des„Erleuchteten“, den beiden hiſtoriſchen Zentren indiſcher Reliaioſtät, führt er den Leſer in die heiligſten Geheimniſſe indiſcher Metaphnſik ein. gibt einen tiefen Einblick in das Werden und die Hauptlehren der vor⸗ geſchichtlichen, der vediſchen und klaſſiſchen Religionen und ſchließt mit einer Darſtellung der indiſchen Miſſionststiakeit in Süd⸗. Mittel⸗ und Oſtatſen. Ein lehtes KHeritel babandelt die reformatoriſchen Bewegungen im neueren Hindnismus, die islamiſchen Einflüſſe und die Einwirkungen des Weſtens. * Seite. Nr. 3 Nr. 388 Nene Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Mittwoch, den 24. Auguſt 192²7 ? Von der Bergſtraße, 22. Aug. Die ſchweren Regen der letzten Zeit haben merkliche Abkühlung gebracht und den Erd⸗ boden allenthalben außerordentlich kräftig durchfeuchtet. Die Wege ſind grundlos und kaum befahrbar. Seit mehr als einer Woche hat man windiges und ſtürmiſches Wetter, von öfteren Regengüſſen begleitet, was für die Landleute hem⸗ mend und ſtörend ſowie auch ſchädlich iſt. Wenn der ausge⸗ wachſene Tabak ſchließlich auch noch etwas Regen verträgt, ſo iſt letzterer für die ſehr gut entwickelten Kartoffelfelder wegen Begünſtigung der Kartoffelfäule, für das Ausreifen des Spätobſtes, das ohnehin reichlich durch den Sturm abgewor⸗ fen wird, für das Weitergedeihen der Weintrauben, die im⸗ merhin, beſonders an Spalieren und auch ſtellen⸗ und ſorten⸗ weiſe in den Reblagen noch annehmbaren Behang zeigen, von Schaden. Auch iſt der zweite Schnitt des Wieſen⸗ und Klee⸗ heus noch zu bereiten. Die Tabakernte ſteht vor der Türe. Da iſt es zu verſtehen, wenn man ſich über das derzeitige „Novemberwetter“ hinwegſehnt und bald wieder trockene, ſon⸗ nige Tage herbeiwünſchen möchte, die es dem Landmann er⸗ möglichen, die Ergebniſſe ſeiner Arbeit auch vorteilhaft ein⸗ heimſen und nützlich verwenden zu können. L Wiesloch, 20. Auguſt. Da in dieſem Jahr die Weſpen in den Weinbergen ſehr zahlreich auftreten und durch ihre Ge⸗ fräßigkeit großen Schaden anrichten, hat der Gemeinderat den lobenswerten Beſchluß gefaßt, für jedes zerſtörte Weſpen⸗ neſt aus der Stadtkaſſe eine Belohnung von 50 Pfennig aus⸗ zubezahlen. Es wird dies beſonders für die Jugend ein An⸗ —4— ſein, ihre Haut für dieſes gefährliche Geſchäft zu Markte u tragen. r, Mosbach, 20. Auguſt. Die Landwirtseheleute Georg Weber und Frau Eliſabeth von Kälbertshauſen konn⸗ ten das ſeltene Feſt der goldenen Hochzeit feiern. Adelsheim, 19. Aug. Im benachbarten Bronnacker fand am letzten Sonntag die Weihe des Kriegerdenk⸗ males ſtatt. Das Ehrenmal— ein betender Krieger krönt einen Steinblock aus einfachem Naturſtein— wurde von Bildhauer Bernhard aus Hardheim hergeſtellt.— Der letzte Altveteran vom benachbarten Fehrenbach, Franz Reiß, iſt im Alter von 81 Jahren geſtorben. Ueber 50 Jahre hatte der Verſtorbene eine Kundenmühle am herr⸗ lich gelegenen Trienzbach inne. * Bruchſal, 23. Auguſt. Ein Bubenſtück leiſteten ſich unbekannte Täter in der letzten Nacht. Auf der Durchgangs⸗ ſtraße Bruchſal⸗Wieſental⸗Speyer legten ſie etwa 30 größere Steine quer auf die Straße, ſodaß der Fahrzeugverkehr ſehr gefährdet wurde. Kraftfahrzeuge, die in dieſer Nacht die Straßenſtrecke zuerſt paſſierten, erlitten Schlauchdefekte und konnten erſt nach ausgeführter Reparatur oder Auswechſlung der Bereifung ihre Fahrt wieder fortſetzen. Die Gendarmerie, die in gleicher Nacht noch verſtändigt wurde und die Verkehrs⸗ hinderniſſe beſeitigte, hat die nötigen Schritte zur Namhaft⸗ machung der Täter ſofort unternommen. * Pforzheim, 22. Aug. Geſtern abend ereignete ſich in der Kreisſtraße ein ſchwerer Unfall. In der ſteilen Straße fuhr ein Radfahrer einen hieſigen Wirt um, der eine ſchwere Ge⸗ de einen Daumenbruch und Hautabſchürfungen avontrug. Der Mann konnte ſich noch nach Haus begeben, mußte aber ſpäter in das Städtiſche Krankenhaus eingeliefert werden, wo er bis jetzt in Lebensgefahr ſchwebt. Der Rad⸗ Poltee fuhr rückſichtslos davon, konnte aber ſpäter von der Poltzei als ein 19jähriger Bleiſtiftmacher feſtgeſtellt werden. Donaneſchingen, 22. Aug. Geſtern nachmittag nach 4 Uhr ereignete ſich in Oberbaldingen ein ſchweres Unglück. Die 53jährige Ehefrau des Landwirts Lorenz Hengſtler ſetzte ſich beim Nachhauſefahren vom Feld auf der Deichſel herunter und wurde von dem Wagen überfahren. Sie verlor anſcheinend dabet das Gleichgewicht, ſtürzte von dre Deichſel herunter und wurde von dem Wagen überfahren. Sie erlitt einen Rippenbruch, eine Zerreißung der Milz und ſonſtige ſchwere innere Verletzungen. Mit dem Sanitätsauto in das Krankenhaus Donaueſchigen verbracht, ſtarb die Ver⸗ unglückte trotz ſofortiger Operation noch am gleichen Abend. Schatten der Wolkenkratzer Ein Roman aus dem modernen Newyork Von Erich Frieſen (Nachdruck verboten.) Er hat Aglaja ſeit Monaten nicht geſehen. Seit jener Begegnung im Central⸗Parxk, Und er gewahrt mit tiefer Wehmut die grauſame Veränderung im Geſichtsausdruck der geliebten Frau. Denn Harry Morriſon liebt Aglaja noch immer. Liebt ſie mit ſeinem ganzen Herzen. Mit all ſeinen Sinnen. Trotz der Veränderung, die mit ihr vorgegangen iſt. Trotz Juſſuf Zigad. Trotz der bedrohlichen Familienverhältniſſe. Trotz allem und allem. Und wieder Orgelbrauſen und Chorgeſang:„Nun danket alle Gott—!“ Aglaja, die bis dahin mit dem ihr jetzt ſtets eigenen ſtereotypen Lächeln gleichgültig daſaß, beginnt plötzlich un⸗ ruhig zu werden. f Weckt der Choral eine Erinnerung in ihr? An ihre Kinderzeit? An ihre Konfirmation? An ſonſt etwas, das aus ihrem Gedächtnis ausgelöſcht war? Sie ſchließt die Augen und fährt ſich über die Stirn. Als beängſtige ſie etwas, das ſie abſchütteln möchte. Und das ihr Erinnerungsvermögen noch wie ein Dunſtkreis umgibt.. Und nach und nach erſtirbt das ſeelenloſe Lächeln auf ihren Lippen. Ihr iſt, als löſe ſich irgend etwas in ihrem Innern Erregung packt ſie. Angſt... Sie huſcht aus der Kapelle. Hinaus ins Freie. Planlos rennt ſie, in einer ihr ſelbſt unerklärlichen Er⸗ regung, in den verſchlungenen Wegen hin und her. Sie ſpürt nicht die Winterkälte auf ihren bloßen Schultern. Verworrene Gedanken und Empfindungen beginnen, ſich in ihr zu regen. Das wächſt und wächſt—— und ringt nach Befreiung. Ihre Augen ſehen Geſtalten, die längſt entſchwunden waren. Ihre Ohren hören Stimmen, die längſt verklungen waren—— Allmächtiger Gott! Was geht mit ihr vor? Was iſt es, das hinter der ſchmerzvoll gefurchten Stirn wühlt und wühlt? Das ihr Herz in lauten, raſchen Schlägen pochen läßt? Das ihr die Tränen in die Augen treibt und ihren ganzen Körper erbeben läßt? Sie ſchlägt die Hände vors Geſicht. Heiße Tränen rinnen zwiſchen den Fingern hindurch. Die erſten ſeit langer, lan⸗ ger Zeit. And ihr iſt, als ob mit dieſen befreienden Tränen ein Nebelſchleier ſich löſe. Tiefaufatmend läßt ſie die Hände ſinken. Ein Mann ſteht vor ihr. Groß, ſchlank, blond. Mit einem kleinen goldigſchimmernden Schnurrbärtchen über der Oberlippe. Sie ſtarrt— ſtarrt—— Und plötzlich teilt ein frohes Lächeln ihre Lippen. Kein ſeelenloſes Lachen— nein, ein aus dem Herzen emporquel⸗ lendes Sonnenlächeln des Erkennens. Ein Lebendigwerden. Ein Entgegenſtreben, „Harryl Harry!“ jubelt ſie auf. Er legt den Arm um ſie. Und zieht ſie zu ſich heran. Und ſtreicht ganz leiſe, ganz zart über die blaſſen Wangen. Die tränenfeuchten Augen. Das dunkle Lockenhoar. m 66 Aus ber Pfalz Glockenweihen in der Pfalz * Eiſenberg, 23. Aug. Am Sonntag nachmittag wurden hier in Anweſenheit des Biſchofs von Speyer die fünf neuen Glocken der hieſigen katholiſchen Kirche geweiht. * Weingarten, 23. Aug. Die drei neuen Glocken der evangeliſchen Kirche wurden am Sonntag ihrer Beſtimmung übergeben. Kirchenmuſikaliſche Darbietungen und anſchließend ein gemütliches Beiſammenſein verſchönten die Feier. * Schifferſtadt, 23. Auguſt. Heute früh verſetzte der Land⸗ wirt L. Day dem penſ. Weichenſteller M. Hauck drei Meſſer⸗ ſtiche in den Unterleib. Hauck wurde ſchwerverletzt ins Krankenhaus gebracht. Geſtern abend hatte Day einen Wort⸗ wechſel mit Hauck in der Wirtſchaft von deſſen Schwager gehabt und erſchien heute morgen wieder in der Wirtſchaft, wo ſich die Tat zutrug. * Bellheim, 23. Aug. Die Trümmer einer alten Feld⸗ befeſtigung, zwei rieſige Zementplatten in der Größe von ungefähr fünfundzwanzig Quadratmeter, in einer Dicke von 80 Ztm., die unweit des Waldeinganges an der Straße Zeis⸗ kam—Bellheim liegen, hat der Heimatdichter Auguſt Hein⸗ rich aus Bellheim zu einem Kriegerdenkmal umgewandelt, indem er ein rieſiges Holzkreuz zwiſchen die ſchräg gegenein⸗ ander liegenden Platten geſtellt hat. Im Vordergrund, an⸗ gelehnt an die hohen Eichen, ſtehen auf beiden Seiten je zwei Sitzbänke. Auf der grauweißen Vorderſeite des linken Qua⸗ ders ſtehen in blauer Schrift die der geſchichtlichen Rückſchau geltenden Worte:„Dem Gedächtnis der gefallenen Söhne Bellheims gewidmet 1914—1918.“ Auf der rechten Seite lieſt man die Worte:„Uns zur Lehr, den Helden zur Ehr!“ * Kuſel, 23. Aug. Auf Grube„Frankenholz“ wurde der 24jährige Bergmann Ernſt Breuner aus Hüffler durch herabfallendes Geſtein getötet. Er hinterläßt eine Frau und zwei Kinder. * Bergzabern, 23. Aug. In Böllenborn kam es zwi⸗ ſchen dem 18 Jahre alten Mechanikerlehrling Hermann Aſpenleiter und dem 39 Jahre alten Waldarbeiter Karl Braun auf offener Straße zu einem Streit, in deſſen Ver⸗ lauf der erſtere dem Braun mit einem ſchweren Holzprüger derart auf den Kopf ſchlug, daß Braun bewußtlos mit einer klaffenden Wunde zuſammenbrach. Braun, der Vater von vier Kindern iſt, wurde zur Operation in das Landauer Krankenhaus überführt, wo er er in bedenklichem Zuſtande darniederliegt. * Bruchmühlbach, 23. Aug. Hier fand eine gemeinſchaft⸗ liche Sitzung des Bezirkstages Homburg⸗Pfalz, Landſtuhl und Waldmohr mit der Tagesordnung: Gründung der Mol⸗ kereigenoſſenſchaft Landſtuhl ſtatt. An der Mol⸗ kereigenoſſenſchaft Landſtuhl ſind drei Bezirke, Homburg⸗ Pfalz, Landſtuhl, Waldmohr, die Raiffeiſengenoſſenſchaft und der Molkereiverwalter beteiligt. Die von der Bezirks⸗ bauernkammer Homburg beantragte Beteiligung mit 30 000 Mark wurde von den Vertretern der drei Bezirke einſtimmig Nachbargebiete Schweres Straßenbahnunglück * Saarbrücken, 24. Aug. Auf bisher noch ungeklärte Weiſe hat ſich geſtern abend bei dem auf der Endſtation Rotenbühl ſtehenden Anhängewagen der Stra enbahn die Bremſe ge⸗ löſt. Der Wagen, in dem ſich in die Stadt zurückkehrende Kinder des Kindererholungsheimes Rotenbühl befanden, ſauſte in voller Fahrt die ſtark abfallende Scheidtſtraße hinab, um ſchließlich mit einem entgegenkommenden Wagen der Linie 7 zuſammenzuſtoßen. Soweit bis jetzt bekannt iſt, wurde ein Kind getötet, mehrere ſchwer und einige leicht verletzt. Dann legt er den weißen Wollſchal, den er für ſie mit⸗ genommen, als er ihr aus der Kapelle ins Freie folgte, um ihre bloßen Schultern. Und hüllt ſie ſorglich ein. Und zieht ihren Arm durch den ſeinen. Und will ſie wieder in die Kapelle zurückgeleiten, damit ſie ſich nicht erkälte. Er wagt noch nicht, ſie zu küſſen. Die alte knabenhafte Scheu iſt wieder über ihn gekommen. Glückſelig ſchmiegt ſie ſich an ihn. Und lächelt. Und drückt ſeine Hand Plötzlich zieht ſie mit einem Ruck ihren Arm fort. Und faßt ſich mit beiden Händen an den Kopf. Mit greifbarer Deutlichkeit ſieht ſie die Geſpenſter der Vergangenheit vor ſich. Die Geſpenſter, die ſie von dem Mann da neben ihr trennen—— Und ihr iſt, als ſchiebe ſich ein dunkler Schatten zwiſchen ſie und den Geliebten. „Juſſuff!“ ſtammelt ſie.„Juſ-ſuff!“ Alles iſt wieder lebendig in ihr. Alles klar. Wie ein drohendes Ungeheuer ſteht die vierſchrötige Männergeſtalt vor ihrem geiſtigen Auge. Die breiten Wulſtlippen. Das Faunlachen. Der böſe, gierige Blick—— Und ſie ſinkt in die Knie und hebt abwehrend die Hände. Mit einer unendlich zarten Gebärde hebt der ſtarke große Mann die Angſtgeſchüttelte vom Boden auf. „Aglaja!“ ſagt er weich und doch beſtimmt, in überzeu⸗ gendem Ton, der ſeine Wirkung nicht verſehlt.„Es giht nichts mehr, was dich quälen kann! Du biſt freil Juſſuff Zigad iſt— tot!“ 8 Ihre großen Augen weiten ſich in ſtummer, angſtvoller 1 age. „Später, Aglaja! Später!“ lächelt er ihr zu.„Jetzt komm hinein! Man wird dich ſchon ſuchenln“““! Willenlos, wie ein Kind, doch ſtill, glückſelig, läßt ſie ſich in die Kapelle zurückführen. Das„große Ereignis“, der„elementare Schreck“ iſt über Aglaja Higgins hereingebrochen. Und hat ihren Geiſt aus langem Winterſchlaf erweckt. Und es ſteht zu hoffen, daß die Allerbarmerin„Zeit“ auch dieſer zarten Mädchenblüte, die der rauhe Sturm des Lebens faſt geknickt, den Sonnen⸗ ſchein wahren Herzensglückes beſcheren wird.— Hetty Gould— oder vielmehr Hetty von Schwarzburg⸗ Hechingen, wie ſie jetzt heißt— hat die Veränderung in dem Weſen der Freundin bald weg. Zumal Harry Morriſon nicht mehr von ihrer Seite weicht. Und voll inniger Herzensfreude drückt die junge Neu⸗ vermählte ihr immer wieder die Hand. Fürwahr! Ein nerrliches Hochzeitsgeſchenk— die Ge⸗ ſundung der Freunin! Für das Hetty alle anderen her⸗ geben würde! Inkluſive der Gould⸗Brillanten, die ſie heute an ihrem Ehrentage wieder einmal umgehängt hat. Nicht —5 nein, die echten! Die aus dem Safe in der ank!— Bei der Hochzeitstafel herrſcht fröhlichſte Stimmung. Lachender Sonnenſchein auf allen Geſichtern. Und Hetty be⸗ nutzt die erſte Gelegenheit, um für ein paar Augenblicke von der Feſttafel zu verſchwinden und Mrs. Higgins die Freu⸗ denbotſchaft telephoniſch mitzuteilen. Die arme Mutter traut ihren Ohren zuerſt nicht. Dann aber, als ſie zu begreifen beginnt, ſchluchzt ſie laut auf vor Glück. Und kann nicht weiterſprechen. Und Hetty hängt den Hörer an. Und fühlt, wie auch ihr die Augen feucht iwerden.— — die Strafe auf die Hälfte. Unwetterſchäden im Vogelsberg sw. Darmſtadt, 19. Aug. Das Unwetter, das am Vogels⸗ berg am 27. Juli niederging, hat eine große Zahl von Land⸗ wirten ſchwer geſchädigt, die zum größten Teil nicht ver⸗ ſichert ſind. Der Bauernbund hat daher an den Landtag folgenden Antrag gerichtet: Wir bheantragen, die Regierung zu erſuchen: 1. den Schaden amtlich ſo raſch als möglich feſt⸗ ſtellen zu laſſen, 2. das betroffene Gebiet zum Notſtands⸗ gebiet zu erklären und dementſprechend ſteuerliche Erleich⸗ terungen eintreten zu laſſen, 3. den Schwergeſchädigten mit Gewährung von Saatgut oder in ſonſtiger Weiſe zu helfen. Warum wird von der landwirtſchaftlichen Organiſation nich ganz energiſch darauf gedrungen, daß ſich die Landwirte gegen Hagel verſichern? Das unwetterreiche Jahr 1927 ſollte eine eindringliche Mahnung ſein, unter allen Umſtänden eine Verſicherung gegen Hagelſchaden abzuſchließen. Man ver⸗ läßt ſich offenſichtlich zu ſehr auf den Vater Staat, der helfen ſoll, wenn das Unglück eingetreten iſt. Waldalgesheim, 19. Aug. Am Mittwoch nachmittag hal ſich hier beim Bau der Transformatorenſtation ein ſchwere Unglück ereignet. Der 26 jährige Sohn des Fuhrmanns Heinrich Enders aus Waldalgesheim transportierte au einem mit Pferden beſpannten Pflugkarren einen Trans⸗ formator, als plötzlich der Boden des Karrens durchbrach⸗ Der Transformator kippte vorn über und ſchlug dem Fuhr⸗ mann das Rückgrat entzwei. Schwer verletzt wurde Enders in das Heilig⸗Geiſt⸗Hoſpital nach Bingen verbracht. Sein Zuſtand iſt hoffnungslos. * Darmſtadt, 22. Auguſt. Der Verwaltungsoberinſpektor Gg. Delp wurde auf Grund eines richterlichen Haftbefehl durch die Kriminalpolizei feſtgenommen. Es wird ihm ein Verbrechen im Amt zur Laſt gelegt. * Rentriſch(Saar), 23. Aug. Ein Laſtauto fuhr infolge Verſagens der Steuerung auf den Fußweg und überfu 1 den dort gehenden katholiſchen Ortspfarrer von Rentriſch. Er erlitt einen Oberarmbruch und andere ſchwere Verletzungen. § Ein Baumfrevler vor Gericht. In der Strafſitzung des Amtsgerichts Kuſel hatte ſich der Tagner Kark Holla aus Herſchweiler⸗Petersheim zu verantworten, der am 8. Juli an der Straße nach Konken 45 junge Bäumchen abgebrochen hatte. Der Angeklagte wurde wegen Sachbeſchädigung unter Einrechnung eines wegen tätlicher Beleidigung ausgeſprochenen Gefängnisſtrafe von 5 Wochen zu einer Geſamtgefäng“ nisſtrafe von 4 Monaten verurteilt. Auf die Geſamt⸗ ſtrafe wurden 2 Wochen der erlittenen Unterſuchungshaft in Anrechnung gebracht. f § Wegen Raubmordes verurteilt. Vom Schwurgerich Dortmund wurde der Arbeiter Kuno Becker aus Dorſt⸗ feld wegen ſchweren Raube, verſuchter Tötung u. fahrläſſige Körperverletzung zu 12 Jahren Zuchthaus und 10 Jah⸗ ren Ehrverluſt verurteilt, Er hatte am 28. Februar in dem Kaſſenraum der Zeche Dorſtfeld den Lohnbuchhalter, der mi 24 000/ Lohngeldern erſchien, mit einem Revolverſchuß u 8 dergeſtreckt, einem Begleiter Lyſol ins Geſicht geſpritzt un einem verfolgenden Bergmann ebenfalls angeſchoſſen. 4 * Ein Hexengläubiger. Daß in unſerer aufgeklärte 9 Zeit jemand noch an Hexerei glaubt, zeigte eine Verhandlun. vor der Kleinen Strafkammer des Landgerichts Flensburg. Der Chauſſeewärter A. P. aus Emmelsben war vom Amtsgericht in Niebüll zu 100 /¼ Geldſtrafe 10 urteilt worden, weil er eine achtbare Frau als Hexe 19 ſchimpft hatte. Gegen die Verurteilung hatte er Berufner erhoben und blieb bei der jetzigen Verhandlung bei ſeleeg Behauptung: die Frau hätte ſeine Schweſter verhext, ſo em dieſe jahrelang krank gelegen hätte. Als er aber ſeinie Herzen der Frau gegenüber Luft gemacht hätte, wäre ſich Schweſter ſofort gefund geworden. Das Gericht konnte ber ſeiner Auffaſfung trotzdem nicht anſchließen, ermäßigte a 8 als Mrs. Pincock hat den Vater des jungen Ehemanne Tiſchherrn. chin⸗ Der Ex⸗Fürſt Auguſt Wilhelm von Schwarzburg Henen gen kann Kapalter ſein— o ja! Und er bezaubert mit ſe 8⸗ ritterlichen Aufmerkſamkeiten die brave Schweinekönig witwe von Minute zu Minute mehr. 1 Und riskiert ab und 38 Beſtrickend lächelt ſie ihn an. ie und einen ihrer ätheriſcheſten Augenaufſchläge. Und läßt hie per⸗ da allerhand Bemerkungen fallen, wobei Millionen— Rolle haupt eine Null mehr oder weniger— gar keine ſpielen. der Der alte Herr ſetzt ſich ſeinen goldenen Kneiſer auf ie ariſtokratiſchen Naſe zurecht. Und ſteht ſich die voluminbſt Dame die mit den Millionen nur ſo herumfongliert ſen deren quellende Glieder in ein pompöſes in allen Ja ſchillerndes Atlasgewand gehüllt ſind— Hermelin oben, melin unten und dazwiſchen fünfzig Karat Brillanten— der Seite an. Und kalkuliert: „Nicht übel! Geſund und mollig! Ich hatte immer, Schwäche für die Molligen! Und für die— Millionen! Und er pulvert eine kräftige Schmeichelei los.„tärbte Sie wird vor Freude rot bis unter die kupfergefä Lockenfülle. Und beäugelt ihren kühnen Nachbar nun ihresteils 10 1 Schöne Naſe! Von ohe der Seite. Und denkt: „Well! Vornehme Allüren! 0 Bon Sam! bis unten tpp topp! Zwar nicht ſo klug wie mein rn Dieſer hier hätte nie Schlachthäuſer zuwege gebracht ſen die Schweine rein und hinten die Würſchte, ſchon in, verpackt, raus! Aber— man kann eben nicht alles Mein Schweinekönig war geſcheiter. Hatte aber eine toffelnaſe. Und Schlächterallüren. Vielleicht— 58 5 ſie ihren Nachbar an. 3 nd er proſtet ihr zu. 55 Ein richtiger kleiner Flirt. Der im Laufe des Abeßaß an Intenſität zunimmt. So daß faſt anzunehmen iſt, ſon⸗ Mrs. Pincock bald nicht mehr Mrs. Pincock heißen wir den dern— die gute Schweinekönigswilwe wagt gar nicht, illuſtren Namen auszudenken—— Armer Sam!——— Vorbei der Hochzeitstrubel. Auto auf Die Neuvermählten ſind allein. ihreß Hand in Hand ſtehen ſie am weit geöffneten Fenſter des Schlafgemachs. Draußen Ruhe, Frieden nach den Laſte Heer Tages. Ueber ihnen der dunkle Himmel mit ſeinem blinkender Sterne. Normans und Hettys Augen ruhen ineinander. voll Unruhe, Erwartung, Verlangen. Nein, in einem 1 cht klaren, offenen Blick, aus dem Hoͤheres, Erhabeneres trauen, als der Rauſch der Leidenſchaft und Sinnenluſt: be eig ſeeliſche Uebereinſtimmung. Völlige Verſchmelzung de nen Ich mit dem geliebten Weſen. und Und der Mann zieht ſein Weib an ſeine Bruſt. küßt ſie ſtumm auf Augen, Mund und Stirn. 5 Hin⸗ Und ſie erwidert den Kuß voll Leidenſchaft un eine — Büch Auto rattert davol — gebung. t ihren Die ſtolze, eigenwillige Miß Hetty Gould ba Herrn und Meiſter gefunden. ae Und fühlt ſich froh und glücklich dabei. Wie jedes un⸗ Weib. Auch drüben im Dankeeland. Im Fande dd der begrenzten Möglichkeiten, des Weltenfortſchritts un Wolkenkratzer. Ende. 15 bte en, et, n, + dungen Die Das A. (ẽNMichel⸗Konzern), heitsliſte hervorgi Aktionäre mit 31 624 Aktie 5½53 Mill. genehmigt Die neue Sanierung von Stahlwerk Vecker Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) HV. der Stahlwerk Becker AG. verlief völlig reibungslos. befindet ſich faſt vollſtändig im Beſitz der Sanierungsgruppe was auch aus der Zuſammenſetzung der Anweſen⸗ ug, nach der nur 4 der Verwaltung naheſtehende n und 276 540 Stimmen ein Kapital von (von insgeſamt 6,5 Mill.) vertraten. So nahm die Jerſammlung einen glatten Verlauf, und alle Beſchlußfaſſungen erfolgten konſul Dr. Str rung der finanziellen pandlungen ſeien ſo cdungen unmöglich waren und nur geſtört hätten. u be ditalmaßnahmen hätten gewünſchten Erfolg gebr Korſchlägen die endgült erk zu ſchaffen. ſichtsrat erteilt. frühere Vorſtand u n E ſallen 11 fort. urden einſtimmi ſchwierig geweſen. einſtimmig. Einleitend ſprach der Vorſitzende, General⸗ ſein Bedauern über die dreijährige Verzöge⸗ Rechnungslegung aus. Die Sanierungsver⸗ daß Zwiſchenveröffent⸗ Die letzten Ka⸗ infolge der Konjunkturlage leider nicht den acht. Man glaubt aber mit den jetzigen neuen ig geſicherten Grundlagen für das Die bekannten Bilanzen für die letzten drei Jahre .genehmigt und Entlaſtung an Vorſtand und Auf⸗ Von der Entlaſtung ausgenommen bleibt das smitglied Mundt. Weiter wurde die Aufhe⸗ der Vorrech ſchloſſen. Die 6porz. te der 50 000 Vorzugsaktien be⸗ Vorzugsdividende und das zehnfache Stimmrecht Die Aktien werden in Stammaktien umgewan⸗ Wetiter wurde die Herabſetzung des Grundkapitals von 6,5 Die 8 um 4,875 Mill.& durch Zuſammenlegung 4 zu 1 genehmigt. Nennwert der Aktien(20 und 1000 /) bleibt unverändert. uſammenlegung erfolgt durch Einziehung von je 3 von 4 ein⸗ gereichten Stücken. Die Wiedererhöhung des Kapitals auf Mill. geſchieht mit Dividende ab 1. dur dageben und von der ttentlich ihr Guthaben erhöhung muß bis srecht iſt bekanntlich pital Zu Nen f zern) und H. C ungen über di knappen urden 918 Geſchäftslage, Ausführungen des Geſ nicht gemacht. Ausgabe von 10,375 Mill./ neuen Aktien uli 1927. Sie werden zum Nennwert aus⸗ ufaſſung des Gef woließlich wurde die Erg ommen und RA. Be nicht vorgeſehen Mehrheitsgruppe übernommen, die damit be⸗ 25 16,8 auf 6,47 Mill. verringert. 1. De Die Ka⸗ zember 1928 durchgeführt ſein. Ein Be⸗ Weiter wurde die ellſchaftsvertrages beſchloſſen. änzungswahl zum ver, Generaldirektor Pierre(Michel⸗Kon⸗ AR. vorge⸗ man(Langenberg) neugewählt.— Mittei⸗ Produktion uſw., welche die ziemlich chäftsberichts hätten ergänzen können, berſanerwerkenverlammfnng im Michel⸗Konzern. Die Gewerken⸗ 1 eſta und ungen des Michel⸗Konzern(Gewerſchaft Michel, Leonhard, Gute Hoffnung) genehmigten einſtimmig die vorgelegten Zaanden. Die Ausbeute für das laufende Geſchäftsjahr iſt um H. höher als im Borjahre. 35 ng Oktober ausgezahlt. 5 Zellſtoff⸗Fabrik Waldhof in Mannheim. ekanntmachung der Geſellſchaft im Anzeige des Aufumer. die die Ausloſung von Genußur 2 v. wird Aufa die fwertungsgeſetzes) betrifft. öſterreichiſchen Metallwerke perfekt. Nach Mel⸗ uſton der aus Wien der 5 öſt formell ab Konzentra Uſton uſion Sicheru unſer S Energie weſtecke revier Rhe iderwillen unalen bänden befinden, Elektrizitä zitätswirtſchaft. dänetetatepollilg at reis⸗Elektr 5. 0 2,5 Mill. ing. J. zu verzeichnen. — 5 an der Krawag abgeſtoßen. Veihrr zu vollenden, wäre der weite werkeg eetrale(Freis Ottweiler) Bers Wendel erforderlich. Dieſ jeboch leferungsangebot der R. W. E ng des g Preis G größtmzar A ng der wirt aarbrückene aus der Saarko der Rheinprovi er für weſentlich erachtet. rrpen ug it Willen un rauen beobachtet. wunaen eeſeuſcha, deren geſamte Ak iſt Das letzte Viertel der Ausbeute Wir verweiſen auf nteil der vorliegen⸗ kunden(8 40 Abſ. 2 die zuſtimmende Erklärung der Mansfeld zu der erreichiſchen Metallwerke eingetroffen, ſo daß die geſchloſſen werden konnte. bild r Mitarbeiter änden von Saarg nz und der bena im tion der ſaarländiſchen Elektrizitätswirtſchaft. Zur ſchaftlichen Zukunft des Saargebietes wird, wie ſchreibt, die Gewinnung elektriſcher hle und deshalb die Reſervierung der Süd⸗ chbarten Gebiete als Abſatz⸗ Deshalb wurde das Vordringen des Saargebiet mit Die Saarland⸗Lothringen⸗ tten ſich in deutſchen kom⸗ ebietsgemeinden bzw. Kommunalver⸗ et den Kriſtalliſationspunkt der ſaarländiſchen zur, Angliederung dieſer Gruppe ˖ 7 G. keme Nutzen ſaarländiſcher Ge vor. Die Vereinheitlichung der ſaarländiſchen beben einen erſten Erfolg durch den Ueber⸗ izitätswerkes Saarlonis(Krawag) um den an die kommunale Wehrdener Kraftwerk Das R. W. E. hat die 30proz. Beteili⸗ Um das Rationaliſierungspro⸗ re Anſchluß des Zweckverbands und des Kreis⸗Elektrizitäts⸗ er Gruppe liegt allerdings ein Vorausſichtlich wird es unter Bezugnahme auf den meinwirtſchaft, an die S. L. * In Nenbegf 5e Baumwollzwirnerei Kempten, vorm. Gebr. Denzler von 0,5 Mill. gen Sanierung d 15 genehmigte einffimmig öe* ſen r 1926 beträgt beta Verkuſt b 1025⁵ 7 61 Zwiſchenhi 0158 Ianz v ei K empten. Das Unternehmen bleibt bei einem.K. dividendenlos(i. V. Gewinn 1549). enthalten iſt. Ferner gen om 1. Januar bi Juni 1 Kurszettel nien und Auslandsanl We mit T verſehenen Wete fälz Hypot 29. den 8 35 itbank 134 Südd. isconto 1460 792 Bank R 24. 161,1 220.0 177.0 134.0 146,0 Bau, D. Ereditbr 146.2 Baniſche Bank.. 1800 aud Drau. Ind. 203!5 Baur Bodener B—.— yr, Targer, b. J60 Teoriner m. u. Privath. Sep 2220 Tae 18750 bVerſ.⸗Zef.— Fear ag 147,0 9... a Sranſ.. u, Mieh.— Bergwerk⸗Attien. Tnderner uß. uderus Eſſen 1127 Kaene. Berg 1155 1— 913 W 5 23. Bad. Aſſekuranz, 230,0 Nane Mannheim. Verſ. Oberrh. Verſ. .⸗G. für Seillnd. Benz& Cie. G. Farben Rhenania 64,.— 2JGebr. Fahr Deutſche Linol.. 15 5 Aſchaff. B Aſcaff Jeuſtef Bahnbed. Darmſt. 95.— Badenia Welnh. 1 5 be Ae ter Neuen Man 24. 230,0 181,8 182,0 — 133,1 162,0 97.— 299,0 263,00261.0 156,2 15555 n. Ant. 34.— 5149)5 105,0010 244.0 347,0 180, 181,0180,0 11550 182,0 135,5 203,2 34.— .118,0 E. G. St.⸗A. 185,7 135.7 207.0 55 Wayß& ellſtoff üdd. Zucker Frankfurter Vörſe vom 24. Auguſt TGelſenk. Bergw. 158,0 .Gelfenk. Gußſt.—.— JHarp. Bergbau. 202.0 JIlſe Bergb. St. A 270,0 JKalt Aſchersleb. 176,0 JKali Weſteregel. 191,0 57 Mannesmannr. 161,0 JMansfeld Akt. 192,0 Idlar..Ded 99,30 IOtavi⸗ IPhönizergbau 117,0 IRhein Braunt. 256,0 Salzw. Heilbronn 180,0 Tellus Bergbau 112,7 VK. u. Laurahütte 90,.— Crauspork⸗Akkkien. [Schantungbahn—.— apag... 151, INordd. Lloyd 151, Oeſter.⸗U. St. B. 30 Baltimore& Ohlo Induftrie⸗Alktien. Eichb.⸗Mannh. 271,0 „Kempf⸗Sternb. 168,0 Mainzer St.⸗A. 248,0 Schöfferh. Bindg. 345,0 Schwarz⸗Storch 180,2 Adt, Gebr... 38,—85,— Adler Oppenheim 2 5 ler Kleyer 8 TGoldſchmidt Th. 134,0 Gritzner M. Durl. 115,0 Grkrftw. Mhm.6—.——.— Grün, Bilfinger. 180,0 .50005 nneimer Zeltung in Prozenten, bei Stückenotierungen in Mark je Stück ſind Terminkurſe während ſich die mit + verſehenen noch in Bi⸗/ verſtehen. Mannheimer Effektenbörſe vom 24. Auguſt Karlsruher Maſch. e eckarfulm Fhrzg 115, Pfatg. Mühlenw. 156.0 Portl. Zem. Heid. 145,0 „Elektr,.⸗G. 166,0 einmühlenw. 140,0 Baheiſch Spiegel 55.— a„Spiegel 55.— Beck& Hentel 3.79.— 72,25 1Bergm. Elektr. Bing Brem.⸗Beſigh. Oel 70,50 00Cb. Srockh..-W. 90,28 Cement Heidelb. 144,5 Cement [Chamotte Annaw. 10 5 W. Albert 142,2—.— Cont. Nürnb. Vzg. 190,0—.— TDaimler Motor. 122,0 —.Gold⸗-u. S. Anſt 214,2 Dyckerh. 8 W. Dingler Zweibrück—.— Dürkonpwerk Düſſeld. Rat. Dürr 78,.— Eiſen Kaiſerslaut. JElektr. Licht u. K. Elſ. 10 1 35,.— EmagFrankfurt-—. Emaille St. Ullrich 34.— Apler Naſch.60. Eßlinger Maſch. Ehuing⸗ Spinn. + 280,0 aber, Joh. Blei 82,.— aber&Schleicher 9018.G, Farbenind. 300,0290,2 Fahr Gebr. Pirm. 53.— TFelt. Guill. Carls 139,5 Feinmech. Jetter. 102,0 rankf. Pok.& Wit. 76,.— uchswaggon-.—.— C z⸗AG., Berlin genehmigt. Die GV. ilanz für das Geſchäftsjahr 1926. untlich 821 920 /, worin der Verluſt von ehmigte die GV. die 927, die wiederum einen Der 28. 5 28.—26.18 Knorr 180,0179,0 114,0 156,0 143,0 163,0 140,0 165, 325, 142,0 reytag 165,0 aldhof 835,0 142,0 227,0 57,50 195,0 23.— 69,.— 86,.— 142,0 185,5 103.0 195,0 Metallwerke 23,50 arlſtadt 186,0 3,0 119,7 212,0 idm.—.——. — 2 5— 1 200,0 84,10 34,80 te 41.25 205,0 05 61.— 280,0 90.— 103,0 81.10 * 103,0 52.— 187,2 98.— 15— 182,0 5,90 en,„„ 185,0 24. Kammg. Kaiſersl. 198,0 116,0 150 Verluſt von 135 363 aufweiſt. Weiter wurde beſchloſſen, das Kapital der Geſellſchaft im Verhältnis von 20:1 von 1 Million auf 50 000 4 herabzuſetzen und um 150 000/ auf 200 000/ wieder zu erhöhen. Der durch die Herabſetzung des Kapitals in der Bilanz freiwerdende Betrag ſoll zur Beiſeitigung der Unterbilanz und gegebenenfalls zu Abſchreibungen benutzt werden Da der in der vorigen Generalverſammlung gewählte Aufſichtsrat nur auf zwei Monate, alſo bis Ende Mai 1927, gewählt war, mußte jetzt ein neuer Aufſichtsrat gewählt werden. Dieſer beſteht aus Generalſekretär Dr. Ernſt Limberg, Redakteur Dr. Emil Leindörffer, Direktor Hugo Hartmann. Der neue Aufſichtsrat wurde bis zum 31. Dezmber 1927 gewählt. Wie wir aus dem Geſchäftsbericht entnehmen, hat die Geſellſchaft im Jahre 1926 und Anfang des Jahres 1927 neue nicht getätigt, ſondern lediglich ihre reſtlichen Holzbeſtände verkauft. * C Crollwitzer Aktien⸗Papierfabrik. Nach reichlichen Abſchrei⸗ bungen ſoll für das abgelaufene Geſchäftsjahr eine Dividende von 10(i. V. 0) v. H. verteilt werden und 25 700/ auf neue Rechnung vorgetragen werden. ⸗9„ Der erfolgloſe Kampf der ſchweizeriſchen Zündholzinduſtrie gegen die ſchwediſche Konkurrenz. Nach einer Meldung aus Zürich ſind die Sanierungsbeſtrebungen der ſchweizeriſchen Zündholzindu⸗ ſtrie, die die einheimiſchen Fabriken in die Lage ſetzen ſollten, der ſchwediſchen Konkurrenz die Stirn zu bieten, erfolglos verlaufen, da es nicht gelungen iſt, die Produktion zu kontingentieren. Während bereits im vorigen Jahre der Schwedentruſt von den 17 ſchweizeriſchen Zündholzgeſellſchaften drei große Unternehmungen unter ſeine Kon⸗ trolle zu bringen in der Lage war, hat er im laufenden Jahre noch neun kleinere Fabriken aufgekauft, die ſofort ſtillgelegt wurden. Be⸗ ſprechungen, die zur Zeit mit noch zwei anderen Fabriken geführt werden, ſtehen vor dem Abſchluß. Eine weitere Fabrik iſt in öſter⸗ reichiſchen Beſitz übergegangen. Allein die Flachzündholzfbarik Zum⸗ ſtein in Düdingen wird unkontrolliert vom ſchwediſchen Zündholz⸗ truſt ihre Produktion fortſetzen. Aus der ganzen Entwicklung geht deutlich das langſame Verſchwinden der geſamten ſchweizeriſchen ſelb⸗ ſtändigen Zündholzinduſtrie hervor. * Realiſationen im Vickers⸗Konzern. In Abwicklung des von der Vickers Co. aufgeſtellten Sanierungs⸗ und Rationaliſierungspro⸗ gramms hat die Geſellſchaft eine Reihe von Beteiligungen abgeſtoßen. So iſt jetzt auch die Aktienmehrheit der Vickars Boiler Co. an Bab⸗ eock and Wilcox übergegangen. Im Mai vorigen Jahres hat Vickers bereits ſeinen Anteilbeſitz an der Beardmore and Co. abge⸗ ſtoßen, im Dezember ſeinen Anteilbeſitz an der Vickers⸗Petters Etd. und in dieſem Jahre ſeine Intereſſen an der Cauadian Vickers Co. Ferner hat Vickers den Betrieb der Britiſh Lighting and Ignition Co. eingeſtellt und über die Holzverarbeitungsabteilung in Crayford Creek verfügt. Die Wolſeley Motors Co. wurde vor einiger Zeit an Moris verkauft. * Ausloſung der 2. Serie der Ausloſungsrechte. Wie von zu⸗ ſtändiger Seite mitgeteilt wird, ſindet am 31. Auguſt d. J. die erſte Ausloſung der 2. Serie der Ausloſungsrechte(Nr. 30 001—60 000) ſtatt, die die Anleihealtbeſitzer zur Ablöſung ihrer Markanleihen des Reiches erhalten haben. Es wird den Anleihegläubigern empfohlen, ſich, ſoweit dies nicht ſchon geſchehen iſt, von den Vermittlungsſtellen die Nummern der Ausloſungsrechte, die ihnen für ihre alte Anleihe zugeteilt worden ſind, vor der Außloſung angeben zu laſſen. Die Umtauſchfriſt für die Neubeſitzanleihen des Reiches läuft am d. J. ab. Eine Verlängerung dieſer Friſt iſt nicht beab⸗ ichtigt. :2: Zur Kündigung beim Steinſalzſyndikat. des Steinſalzſyndikats durch die württembergiſche Salzwerke zum 31. Dezember ds. Is. erfährt die„F..“ noch, daß die Sol vay⸗ werke inzwiſchen ihre Forderung von 400 000 auf 360 000 Tonnen ermäßigt haben. Die bisher in einem Sonderabkommen mit dem Syndikat vereinbarte Menge betrug 170 000 Tonnen. Dieſes Sonderabkommen iſt jetzt nach etwa einjähriger Dauer abgelaufen, daher ſpitzen ſich die Dinge im jetzigen Augenblick zu. Die Geſamt⸗ förderung des Syndikates bet ägt ca. 2 Millionen Tonnen, wovon ca. 1 Million ins Ausland geht. Man nimmt in den betelligten Kreiſen an, daß die ausländiſchen Preiſe durch einen etwaigen ver⸗ tragsloſen Zuſtand keineswegs zurückgehen, weil die Verträge mit der Reichsbahn über Frachtermäßigung dann nicht aufrecht erhalten werden könnten. Die Fracht ſpielt aber eine außerordentlich große Rolle bei der Geringwertigkeit der Produkte. Da infolge der fort⸗ geſchrittenen Konzentration nur noch einige wenige große Konzerne in Frage kommen, hofft man, eine Verſtändigung über eine Kontingentierung der Steinſalzproduktion Hand in Hand mit der Abſatzverteilung der Kaltinduſtrie zu erreichen. :2: Langſamere Abnaähme der Arbeitsloſigkeit. Die bisher günſtige Lage des Arbeitsmarktes hat auch in der dritten Auguſtwoche nach den einzelnen Berichten weiter angehalten, doch wird die Abnahme der Arbeitsloſigkeit von Woche zu Woche geringer. Neben der Metallinduſtrie, der Maſchinen⸗ und Elektroinduſtrie herrſcht hauptſächlich in der Land⸗ wirtſchaft ſtarke Bewegung. Auch im Baugewerbe, ſeinen Nebengewerben, in der Teytil⸗ und chemiſchen Induſtrie ſind die Anforderungen noch erheblich, im Vervielfältigungsgewerbe und in der Papierinduſtrie bei uneinheitlicher Tendenz vorwiegend zufriedenſtellend, in der Holz⸗ und Lederinduſtrie ſchwankend, wäh⸗ rend im Bekleidungsgewerbe rückläufige Bewe⸗ gung herrſcht. Zur Kündigung 2 8 0 Vörſenberichte vom 24. Auguſt 1827 Frankfurt bei kleinem Geſchäft unſicher; teilweiſe ſtark gedrückte Kurſe 5 Vorbörslich ſchien es zunächſt, als ob die Stimmung ſich merk⸗ lich beruhigen wolle, da nach den großen Leerabgaben Neigung zu Deckungen beſtand. Bei Feſtſetzung der erſten Kurſe griff. jedoch wieder Unſicherheit und Nervoſität Platz. Der geſtrige ſcharfe Kurs⸗ einbruch an der Abendbörſe verurſachte große Zurückhaltung der Spekulation, während aus der Provinz verſchiedentlich Verkaufs⸗ orders vorgelegen haben ſollen. Trotz der ſehr geringen Aufnahme⸗ luſt verhüteten die vereinzelt vorgenommenen Deckungen neue Kurs⸗ einbußen größeren Ausmaßes. Beunruhigend wirkten die Mel⸗ dungen von Unruhen in Paris, da man eventuen eine weitere Aus⸗ dehnung befürchtet. Auch verſtimmte der Rückgang des Juliabſatzes des Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Kohlenſyndikats. Eine gewiſſe Stütze fand die Tendenz in dem weiter ziemlich leichten Geldmarkt, ferner in der weiteren Abnahme der Arbeitsloſigkeit. Beachtet wurden auch die erweiterten Freigabebeſtimmungen in Amerika für die Handelsgeſellſchaften. Die Kursgeſtaltung war uneinheitlich. Bis zu 10 v. H. ſchwächer eröffneten J. G. Farben, die Mehrzahl der Montanwerte, Autoaktien und Banken. Gegen die geſtrige Abend⸗ börſe etwas anziehen konnte die Mehrzahl der Elektrowerte, von den Bauunternehmungen Philipp Holzmann, Deutſche Erdöl und Scheideanſtalt. Auch Rheiniſche Braunkohlen 1 v. H. feſter. Schiff⸗ fahrtswerte aus den erwähnten Gründen bis 2 v. H. anziehend. Die Rentenmärkte hatten weiter kein Geſchäft. Ablöſungsſchuld auf dem niedrigen geſtrigen Kurs behauptet. Im weiteren Verlaufe blieb die Umſatztätigkeit eingeſchränkt. Da ſich jedoch die Deckungen, namentlich in Farben, A..G. und Stiemens fortſetzten, blieben die Kurſe gut behaudtet. Tägliches Geld 5 v. H Berlin nach geſtrigem Nachbörſeneinbruch beruhigt Die geſtern zum Schluß und beſönders an der Abendbörſe über⸗ raſchend eingetretenen Kurseinbußen haben recht deutlich die ſchwache Grundveranlagung der Börſe offenbart. Den äußeren Anlaß bildete zwar die Erhöhung des Privatdiskontſatzes, in Wirklichkeit iſt aber der Grund in der Ungewißheit bezgl. der weiteren Geſtaltung der Geldmarktslage und beſonders in den immer wieder auftauchenden Befürchtungen von einer weiteren Einſchränkung der Reportgelder zu ſuchen. Nichts kann die Börſe nach ihrer ganzen Struktur be⸗ kanntlich ſchlechter ertragen als Ungewißheit. Bei der Geſchäftsſtille und allgemeiner Luſtloſigkeit waren daher der wieder rühriger auf⸗ tretenden Baiſſe Partei⸗Vorſtöße möglich. Heute zeigte ſich aber eine weſentliche Beruhigung. Die Anfangsnotizen lagen zwar —2 v. H. und vereinzelt etwas mehr unter den geſtrigen Schluß⸗ kurſen waren aber gegenüber den flauen Nachbörſennotierungen durch⸗ weg um—2 und bei den Hauptwerten—3, vereinzelt auch 5 v. H. höher. Dies war in der Hauptſache auf Deckungen zurückzuführen, doch ſoll die Spekulation naturgemäß weiter recht zurückhaltend ſein. Gegenüber den geſtrigen Schlußkurſen jedoch, büßten Hamburg⸗Süd, Elektrobank, Laurahütte, J. Berger und Zell Waldhof durchweg 5, Sarotti und Schultheiß—7, Bemberg und Mitteld. Kredit 12 und 13 und Glanzſtoff noch 20 v. H. ein. Nach den Anfangskurſen bröckelten die meiſten Kurſe noch—2 v. H ab, dann aber zeigte ſich auf dem ſo weſentlich ermäßigten Stande doch Widerſtandskraft, und nerſchie⸗ dentlich konnten auch bei allerdings belangloſen Umſätzen kleine Er⸗ holungen eintreten. Am Rentenmarkt waren bei den üblichen kleinen Umſätzen zumeiſt leichte Kursnachläſſe feſtzuſtellen. Der Börſengeldmarkt bleibt, was kurzfriſtige Paviere anbelanat, verhält⸗ nismäßig flau bei unveränderten Sätzen. Der Privatdiskont wurde wie geſtern mit 578 v. H. für beide Sichten und der Reportgeldſatz wie bei Medio auf 8,5 bis 9 v. H. nach längerer Beratung feſtgeſetzt. Verliner Deviſen Diskonkſätze: Reichsbault 6, Lombard 7, Privat 5½ v. H. Nunkſch 8. Anguft 24. Auguſt in.⸗M. für G. B. G. B. M. Ifätze% Holland... 100 Gulden 168,21 168,55 168,11 169,45 168,76.51 Aihen.100 Drachmen 35,44.556.594] 5,506 81.— 10 Brüſſel„100 Belga= 500 P⸗Fr. 58.41 58,53 58,89 58,51 58.— 5 Danzig. 100 Gulden] 81,36 81.52 80,325 81,485 81,.— 6 Helſingfors.... 100 finnl..] 10,57 10,59 10,562 10,582 81,.— 7 Italien„100 Lire 22.8822,92 22,86 22,.90 81.—7 Südſlawien 100 Dinar.391 7,405 71.388].397 81.— Kopenhagen 100 Kronen 112,43 112.65 112,37 112.59 4112.50 5 Liſſaboen 100 Eskudo] 20,718 20, 755 20,715 20,755153,57 8 Oslo 100 Kronen] 109,19 109,41 109,05 199,27 12,50 4. Paris.. 100 Franken] 16,45 16,49 16,4416,4881.— 5 Prag„„„ 100 Kronen] 12,44 12.46 12,427] 12,447] 86,062] 5 Schweiz.„„„„ 100 Franken 80.9181.0760,87.03 81,20 8 So fia 100 Leva 8,037] 3,043] 8,082.,038 81.— 10, Spanien.. 100 Peſeten 70,81 70,95 70,68 70,82 81.— 8 Stockholm.. 100 Kronen 112.65 112,87 112.57 112,79 112,50 4 Wien. 100 Schilling 59.14 59.26 89,10 89,22 1,70 7 Budapeſt 100 Pengö ⸗ 12 500 Kr. 78,41 73,55 73,87 73,51 85,062 6 Buenos Aires. I Peſ. 1,789 1,798.789.799 1,79 10 Canada... 1 Canad. Dollar.195 4,203 4,194 4,202— 725 Japan 5 2,092] 5,8 ——— Konſtantinopel 18,45 10 ondon 20,48.50 New Norrk Dollar].1965 4,2045 4,195 4, 203 4,198 8,5 Rio de Janeiro„. 1 Milreis 0,49720.4992] 0,4 0,498 1,3780 8 4,206.1961 4, 204— 5 Uruguag..1 Gold Peſ. 23.24. Hanfwerke Füßen 137,7137.5 Hilpert Armaturf. 81.—81. HirſchKupf. u. Met. 112,0112.5 Hoch⸗ und Tiefbau 125,0128.5 Holzmann, Phil. 200.0193,7 Holzverkohl.⸗Ind. 74,25 72,50 Junghans St.⸗A, 116,0115,0 198,0 26,.— 27. 11¹.0 23. Neckarſ. Fahrzg.. 115,0 Nrh. Leder Splet PetersUnionßrkft 118,0 Pf. Nähm. Kayſer—.— Philipps.⸗G. Frk 65.— Porzellan Weſſel 48,.— Rein. Gebb& Sch. 132.0 1Rheinelekt. St.A 165,2 Rh. Maſch. Leuder—.— Rhenania Aachen 63,50 Riebeck Montan.—.— Riedinger Maſch. 148.0 Rodberg Darmſt. 9,75 Gebr. Roeder, D. 141,0 TRüttgerswerke. 100,2 Schlinck& C. Hbg. 90.— Schnellpr. Frank. 101,7 Schramm Lackf. 101,0 JSchuckert, Nrbg. 204,7 5 Schuhf, Berneis——81.50 Schuhfabrik Herz 68,.— Seilinduſtr. Wolff 97,.— JSiemensc Halsk 289,0 Südd. Draht-.—,— S. Led. St.Ingbert—.— Südd. Zucker. 141,2 Tricotw. Beſigh⸗-.-.— 23, 24. Uhrenfabr. Furtw.—.—17.— 1¹² 0 Ver. deutſch. Oelf. 91.—89.75 603 B.ch. Ind. Mainz 111,0 105,5 68.— TVer. Stahlwerke—.——.— „TBVer. Ultramarinf. 152,6154.5 42.— Per. Zellſt. Berlin—.—163,0 132,0 Bogtl. Maſch. St. 98,.——.— 169.0 Voigt& Häff. St. 158,0 —.— Volthom. Seil.K 72.50 61,50 Wayß& Freytag 166,2 148.0 TZen Waldbof St 387,8 141. Sreiverkehrs ⸗Rurſe. een?szsz 90.—Brown, Bov.& C.—.— 8 Waggon—.— «ũ4« 5 Karlsrüher Maſch. 26,.— Kemp, Stettin..—.—— Klein, Sch&Becker 141.7140,5 Knorr, Heilbronn 177.00174.0 Konſerven Braun 68,50 66,50 Krauß de Co., Lock. 67,50—,— JLahmeyer& Co. 176.5175,0 Lech Augsburg.122,1121,5 Lederwerk Rothe—.——.— Ludwigsh. Walzm 123.0123,0 Lutz Maſchinen—.——.— Luz'ſche Induſtr.—.— Mainkraftwerke 127.0 Metallgeſ. Frankf. 185,0 Mez Söhne—. Miag, Mühlb... 136,0139,0 Moenus St. A. 77,.—75,.— Motoren Deutz 70.—70.— Motorf Oberurſ.—.—170,25 163,2 Feſtverziusliche Worte. —D. Anl Ablöſgsſch. 18.50 10%Mh.Stadt.25 106,5 8% Mh. Stadt. 26 99.— 8% R9 9 Gldpfs /) 100.0 % Pfhyldpfs/g 100.0 142.004% D. Schutzg. 03 8,80 125,0 1850 8,70 Berliner Vörſe vom 24. Auguſt Vaulk⸗Alelien. Juduſftrie⸗Aketien. Concord. Spinner 141,0 209,00202 5 105,2164,0 TDaimler Benz. 123.0 5 148,5 1470 Adler& Oppenh. 175,0146, T Deſſauer Gas 207,5 Bank f. el. Werte 178,7) 175,0„dlerwerke...146,0118.0 Haſch⸗Atlant. Tel 112,2119,2 IBerl. Handelsg. 248,0245,0 A⸗G. f. Verkhrsw. 171,0,196,5 FOtſch.⸗Luxemb.—.—— 855 ICom. u. Privatb. 176,0174,2] Meranderwerk. 65,—66,—.Eiſenb.⸗Signi.———.— 1 Darmſt. u..-B. 234.2„Allg-Elektr Geſ. 183,2 133,5 FDeutſche Erdöl 159.0153.7 JHHeutſche Bank 12,7 e 257,0256,0— 85 Habed 5 Bk. 106 Anglo⸗Et. Guano—.——,— Deutſche Kabelw.* 1Dt. Ueberſee Bk. 106, 1 1078 Deutſche Kal. ——IDeutſche Maſch. 93,.— 203,0 Deutſche Steinzg. 233.0 Augsb.⸗Nb. Maſch 142.—,— Deutſche Wollw. 58,75 Deutſch. Ei e Balce Malchim. 122 912/0 Donnetemdegh. 414.0 50.. anbteg 81087 Dürener Metall 145, Torremn Gltt 7100 Dürkoppwerke, 83,5 Ber. 0 1 Bat g A 885..385.0 Tpnamit Nobel 144,8 erl. Karlsr. Ind.—, 81,50 Elektr. Lieferung. 194,0 Tderten Naschö. 189.7 185,0 FEltte. She. 201.8 Ding Nürnderg.22.5 28,.— Emaille Ulrg 35,— 1Bochum. Gußſt.—,——,— Enzinger⸗UMnion 61.— Gebr. Böhler Ko.—.— 15 Eſchw. Bergwerk 216,0 Braunk. u. Brikets 191,7190. 5 Br.⸗Beſigh. Oelf. 69,—67,75 Fahlb, Liſt e Co. 128,7 Bremer Aabtenn 243,0.245,0 IJ.G. Farbenind. 309,2 Bremer Vulkan. 154,0156,0 Feldmühle Papier 212,5 Bremer Wolle. 201,0,200,0 LFelten& Gull. 140,2 Buderus Eiſenw. 114,0111,2 105,5 ggeg. 37055 8257d 5 el em. ſenk.. 81.80 4450 0 enau.⸗A. 56,1555,25 0 6 Chem. Cbem, Albert„ 142,2145,0 d Pepät. 145.0 — Anhalt. Kohlen, 108,0 183,0 Annener Gußſtahl—.— „lAſchaffbg. Zeilſt., 220,0 JDisc. Command. 158,5 1Dresdner Bank 166,5 Frankf. Allgem.—.— IMitteld. Kredb. 247,2 Oeſterr. Creditbk.—.— Mannh. Verſicher.—.— Reichsbank... 71. Rhein Creditbank 134.5 Süddeutſch. Disc. 147,5146 Cransport⸗Akklien. IJD. Reichsbahn—.— Schantungbahn„ 8,50 Allg. Lok. u. Str. 175,5175,5 Aachener Kleinb,—.——.— Südd. Eiſenbahn 198,2.185.8 Baltimore.. 103,2102,5 JDeutſch⸗Auſtral.—.— apag151.2 15.⸗Südamerika 226,5 JHanſa Deſchiff„225,7229,0 1Nordd. Lloyd. 132,0149,0 Verein Gldeſchiff. 72,1ʃ7528 — 7 2 189.0 250 135,0 299,5 212,0 133,0 1492 222.0 28. TGelſenk. Bergw. 159,7 TGelſenk. Gußſt.—.——, Genſchow& Co. 87,50 German. Portl⸗3. 215,0 Gerresheim. Glas 149,0 TGeſ. f. elkt. Unter. 257,5 7 85 ſat 5h. 10[TGoldſchmidt Th. 1550[Goerz E. B.. 107,0 Gothaer Waggon—.— Gritzner Maſchin. 115,5 325,0 Grkrftw. Mhm.5—(—.— Gebr. Großmann 110,0 Grün& Bilfinger 183,0 Gruſchwitz Textil 109,0 130,0Hackethal Draht. 93,25 7 e 172.0 Hannov. M. Egeſt. 113,1 Hann. Waggan.—.—— 15.25 Hanſa Lloyd... 48,.— 106,5 Hbg.⸗Wien Gum. 94,15 —Harkort Bergwrk. 28,25 100,00THarpen. Bergb. 202,0 100.0 Hartmann 9 e 55 123,5 —.—140—.——.— Hilpert Maſch. Aele d. Schubs. 14 indr. 8 Auſtem. 40.9 THirſch Kupfer.115,0 THirſchberg Leder 119,0 THoeſch Eif. u. St 179,0 140.0 THohenlohe⸗Wrk. 24,25 „Phil. Holzmann. 199,5 119,5 Horchwerke. 119,0 201,5 FHumboldtMaſch. 40,80 IIlſe Bergbau 267,0 M. Jädel& Co. 189,0 Gebr. Junghans. 115,2 105,50 Kahla Porzellan. 104,1 104, 7 TKaliw. Aſchersl. 179,7 —.—Farlsr. Maſchin. 26,—28,— 92,—[C. M. K 228,00Klöcknerwerke. 161,0 39.500Kollm.& 115,0[Gebr. Körting. 101.510 144,8 Koſtheimer Cell.. 35,5055,.— 32,7 Krauß& Cie, Lok. 63,— 139,5 Kronoprinz Metall 123,0 Kyffhäuſer⸗Hütte 70,25 201,0 Tgahmeyer& Co. 179,0 „—ILaurahütte.. 89.—0 81.— Zinde's Eis maſch. 157,0 208,00 Lindenber TCarl Lindſtröm 293,7 Lingel Schuhfabr. 79,—78 J Linke& Hoffm.—.— JLud. Loewe& To 280,0 C. L Lothr. Portl.⸗Cem—.——, Magirus.⸗G. 70,—8 JMannesmann 182,0 14575, TfMansfeld: Att, 1928183,0 F Beſteteg, Alfal 24. 160.2 114.7 23, Wicking⸗Cement. 189,7 Wiesloch Tonwar. 114,7 Wiſſener Metall 126,0125,0 Wittener Gußſtahl 55,50 55,50 Wolf, Buckau. 58,.— Zellſtoff Berein. 165,0161.5 IZellſt, Waldhof 335,2825,8 Freiverkehrs⸗Kurſe. Adler Kalil Benz⸗Motor Brown, Bov.& C.—.— Deutſche Petrol., 81.82 Diamond. 18,.— Heldburg— Hochfrequenz. 176,0 Krügershall.. 159.0 250,0[Petersb. Int. Höb..20 7azerRonnenberg 158,5 Ruſſenbank..,45 176.5 Sloman Salpeter 87⸗90 2 105,0* Phosphat 60, 63,25 24. 28. 156,5 Markt⸗ u. Kühlh. 171,0 Mech. Web. Lind. 283,0 84,50 Mez Söhne.82.— 212,00Miag⸗Mühlen.. 139,2 149,0 Mix& Geneſt.. 151,5 253,[Motoren Deutz 70,— 124,0 Motoren Mannh.—.— 132,0 Mülheim Berg. 166.0 105,0 Neckarſulm Fhrzg 115.0 TRNordd. Wollk. 172.5 118,0 foberſchl. E. Bed. 98,50 chl. Koksw. 101.5 t,& Koppel 139,5 106,7 TPhönix Bergb.. 118,0 IRathgeb. Wagg. 96,75 92.— g 8 2 0ʃReisholz Papier. 295,0 258 aede bdem.— hein. Chamotte.—.— 112.5 TRhein. Elekteizit. 185.0 Rheinfelden Kraft 176,0 Rhein. Maſch.Led.—— Tcheinſtahl. 203,0 ITRhenania Chem 64.50 JTRiebeck Montan 170,5 169,0] a) Reichs⸗u. Staalsya 1Romb. Hütten.—.— ch 2 pap. Roſitzer Braunk. 111.0118,0 DAnl Abielgsſc 99 25 8945 58 RaltſerJucerz ⸗1050105.8 ohneztuslöſgsrecht 18,5018 Rückforth, Ferd. 106,0105,5ſahne Auslöſg 50(25, 13 Tatgerzwerle 86.—87, 50 0% deichsan. 27 84780 Goldanleihe 94,— 84 176,0Sachſenwerk.. 19,2118,75% B. Kohlenanl. 12,60 24.— 5% Prß. Kalianl. 6,32 10% Mh. Stadt 25—.— 8% Mh. Stadt. 26—.— 5% Roggenwert. 8,97 8,98 5% Roggenrentb. 8,10 5% Landſch. Rogg. 8,14 b) Ausl. Neukenwerte. 5% Mexikaner 35,10 432 Jeſt. Schatza.— 69,50 168.0 115,0 170,5 96.50 98,50 135,7 11770 94.— 290,0 —.— 7000 ammerſ. Seing. 167,.0 45,15 94525 28 25 200,0 27,80 122,0 81,— 120,0 I9..„ ſch. 27,85 81,75 2 „ * „ * E ISchuckert e Co. 205,7198,0 0 Schuhfabrik Herz 67.—67,25 103 CSiemensshalsk 295,2 282,2 112,5Sinner.⸗G.. 9,.—78,25 103,7Stettiner Vulkan. 35,.—34,.— Stesber Nipn 152,0 5 Stoewer Nähm..—— 0 Zink 233,0230.0 99 10—.— 18⁰ Südd. Immobil. 83,.— 91,50 4/% 1 Silberrte. 8,70 Teleph. Berliner 88,—88.— 4½59/ Papierrte. 1,80 ThoerlOelfabrik- 103,5103.04% Türk. Ad.⸗Anl. 9,75 Tietz, Leonhard„150,5150,24%„ Bagd.⸗Eiſ.J 16,.— 14,80 Transradio.. 135,2132,7 495 2un!f A 1 14,5014 Unionwerke Maſch—.——.— J Türk. unif Ant.. Parginer Baiet 143,0440.9J„ 09Fe.89 5 2 Ver. B. Frkf. Gum. 102,0102,54%%%% St. Per Khem, Cparl. J85,0ſ35,5(%% 19 d4 24.50 B. Otſch, Nickelw. 76.—78,— 40%„„Goldrie 2485 blanft. Eloſ, 70½,0 574,5/4%½»„ Kront. 230 B. S huhf Brnn 83,—32.— 3% Oe. H. Stb. alte 21.— JVer. Stahlwerke 13 1,2130,5 3% Se⸗UI X Sr(7)— BStahlm v. d. 39p——ge 40% Ge. Golbprior,—.— Ver. Ultramarlnf. 153,0155,0.60% Südöc. aß— 2 Vogel Telegrap). 110,5 103.0.60%„Bneue Pr.—.— orenz 126,5124,5 B 55%„Obligat. 264,0 emp.—.— „H. Knorr. 178, Jourdan 88,.— — —.— .— Voigt& Haeffner 155,2153,7 Vogtländ. Maſch. 98.— Anat. Ser.i 18,60 * Wanderer⸗Werke 265,0280,04%„ 172 177,00 Weſer.Akt.⸗Geſ..——4% III 1 283,6 J807 6% Eecantte. Der große Menſch iſt wie das Meer. Er nivelliert alles, ſchleift alles ab, macht alles gleich und zerreibt alles, was er erfaßt, bleibt aber ſelbſt immer, was er war: einzeln, ſtolz, individuell. E. Geheimrätchen Ein Erlebnis von Ernſt von Wolzogen Ganz unvorbereitet war ich bei einem flüchtigen Aufent⸗ halt in einer mir fremden Stadt einem alten Studiengenoſſen aus den erſten beiden Hochſchulſemeſtern begegnet. Er erkannte mich zuerſt; aber als er auf meinen ver⸗ legenen Frageblick ſeinen Namen nannte, fiſchte ich ſein Bild auch gleich aus der Erinnerung hervor und freute mich wahr⸗ haft kindlich, ihn wiederzuſehen. Ich ließ mich auch ohne wei⸗ teres von ihm in ſeine Wohnung verſchleppen, obwohl ich, nüchtern betrachtet, entſchieden Wichtigeres zu tun hatte. Dem Anſchein nach ging es ihm mittelmäßig gut, wenigſtens wohnte er in netten eigenen Möbeln, wenn auch nur in zwei Zim⸗ mern mit Küche. Und in dieſer Küche befanden ſich ein Eis⸗ ſchrank und ein kleiner Vorrat beſſerer Weine, ſo daß er mir 55 gut gekühlten Flaſche aus dem Rheingau aufwarten onnte. Natürlich war unter dieſen Umſtänden meine erſte Frage, ob er denn niemals verheiratet geweſen ſei oder etwa keine Luſt zum Eheſtande habe. Mein Freund lächelte ſichtlich verlegen:„O doch! Luſt hätte ich ſchon gehabt, aber.. das iſt eine lange und ſonder⸗ bare Geſchichte. Weißt Du, ich glaube, das kann mir über⸗ haupt kein anderer Menſch nachfühlen— ich meine, wie das ſo kommen mußte. Reden wir von etwas anderem.“ Aber ich ließ nicht mehr locker. Er hatte meine Wißbe⸗ gierde durch ſein Ausweichen erſt recht aufgeſtachelt, und ich witterte eine neues koſtbares Stück für meine Sammlung pſychologiſcher Merkwürdigkeiten. Mein Freund trank ſich mit ein paar Gläſern ſeines vor⸗ züglichen Siebzehners Mut an, räuſverte ſich umſtändlich, ſeufzte und bequemte ſich endlich zur Beichte. „Hm— ja, es iſt wahr, man kann eigentlich meine Ge⸗ ſchichte auch ganz kurz erzählen. Du biſt ja ein Seelendeuter von Beruf, alſo wirſt Du wohl auch die Lücken in meiner Darſtellung auszufüllen wiſſen.— Du erinnerſt Dich viel⸗ leicht, daß ich meinen Vater ſehr früh verlor. Ich kann mich kaum noch auf ihn beſinnen. Aber meine Mutter hat mich bis vor drei Jahren betreut. Sie erhielt mir ein Heim und half mir über die Sehnſucht nach Weib und Kind hinweg— die war oft verzweifelt heftig! Von meiner Mutter weiß ich auch, wie es angefangen hat— ich meine, was zu meinem abſonderlichen Schickſal den Grund gelegt hat. Alſo ſie er⸗ zählte mir, daß ich als kleiner Junge merkwürdigerweiſe— weil ich doch der Einzige war und keine Schweſter beſaß— mit wahrer Leidenſchaft mit Puppen ſpielte, oder wenigſtens mit einer Puppe, mit einem Puppenjungen. den ich tagsüber kaum aus den Händen ließ und nachts mt in mein Bettchen nahm. Er trug Stulpſtiefeln, ſchwarzſamtne Pumphöschen, eine Hemdoͤbluſe mit einem Ledergürtel und auf dem Kopf einen ſchwarzen Kalabreſer. So ſah mein Puppenjunge aus. Ich fand ihn ſchöner als aller meine Bleiſoldaten, alle meine Lärminſtrumente und ſogar als mein Schaukelpferd.— An meinem fünften Geburtstage aber— ſo erzählte meine Mut⸗ ter— faßte ich einen herobiſchen Entſchluß. Ich trat vor ſie hin und ſagte: Mama, jetzt bin ich ein Mann und darf nicht mehr mit dem Puppenjungen ſpielen. Da nimm ihn und ſchließ ihn fort, ich mag ihn nimmer ſehen.— Und ſie erfüllte meinen Wunſch. Aber das Opfer, das ich meinem Mannes⸗ ſtolz brachte, ging über meine Kräfte. Ich kränkelte ſeitdem, ward meines fungen Lebens gar nimmer froh und fand weder in der Geſellſchaft anderer Kinder noch in der Beſchäftigung mit anderen Spielen einen Erſatz für den freiwilligen Ver⸗ zicht auf meine große Liebe. Als ich ſieben Jahre alt war, erkrankte ich lebensgefährlich. Meine Mutter wich nicht von meinem Bette. Ich glaube, ſie hätte meinen Tod nicht über⸗ lebt. Die Aerzte gaben keine Hoffnung mehr. Da kam einer von ihnen— es war nicht die in der Verzweiflung zugezogene Autorität, ſondern ein ganz junger, der erſt kürzlich und zwar in unſerm Hauſe ſeine Praxis angefangen hatte— auf den Gedanken, mein lebensüberdrüſſiges kleines Herz durch einen ganz großen Schreck oder eine ganz große Freude auf⸗ zurütteln. Frauen ſind in ſolchen ſchweren Entſcheidunas⸗ ſtunden hellſichtig. Vielleicht meinte es auch Gott ganz be⸗ ſonders gut mit mir und flüſterte ſelber der Mutter zu: Hol ihm ſeine geliebte Puppe!— Du magſt es nun glauben oder nicht, die Puppe hat mich wahrhaftig geſund gemacht! Ich jauchzte bei ihrem Anblick, mein Herz ſprang dem kleinen Kerl mit den Stulzſtiefeln und dem Kalabreſer entgegen— mit einem Wort: Ich freute mich geſund.— Seither habe ich meinen kleinen Freund und Lebensretter dankbar die Treue N9 411 Er hat mich überallhin begleitet und... ſchau, da itzt er!“ Er wies mit dem Finger nach ſeinem Schreibtiſch. Richtig, zwiſchen den Bildern in Stehrahmen, der in einen Syenitblock eingelaſſenen Uhr, dem bronzenen Tintenfaß und dem achate⸗ nen Aſchenbecher ſaß auf einem rot lackierten Korbſtühlchen die kaum anderthalb Spannen lange Stoffpuppe. Den Kala⸗ breſer hatte ſie auf den Knien liegen, und auf der weißleinenen Hemobluſe funkelte ein winziges goldenes Sternchen. Ich trat herzu und betrachtete den kleinen Kerl mit inniger Teil⸗ nahme. Dann erhob ſich mein Freund gleichfalls und ſagte, auf das Sternchen deutend:„Schau, mein Lieber, wie ich meinen erſten Orden bekam, da habe ich ihn in kleinſtem Formate nach⸗ bilden laſſen und meinen Liebling damit geſchmückt. Einen Orden hat er doch wahrlich um mich verdient! Ich habe ihn auch immer mit mir auf der Stufenleiter der Ehren aufrücken laſſen, und ſo hat er es mit den Jahren glücklich zum Geheim⸗ rat gebracht. Wenn ich mich mit ihm in nachdenklichen Stun⸗ den unterhalte, was gar nicht ſo ſelten geſchieht, ſo rede ich ihn mit ‚Geheimrätchen' an.“ Wieder blickte mein Freund verlegen zur Seite, als ob er erwarte, daß ich ihn auslachen werde. Aber daran dachte ich wahrhaftig nicht. Ich hatte alle Not, meine Rührung vor ihm zu verbergen. Darum ſchlug ich den Arm um ſeine Schulter, drückte ihn leicht an mich und ſagte:„Ei freilich, das verſtehe ich alles ſehr gut. Aber eines verſtehe ich doch noch nicht: was hat das Geheimrätchen damit zu tun, daß Du unbeweibt ge⸗ blieben biſt?“ „Ja, das iſt ja eben das Verrückte!“ rief mein Freund mit einem komiſchen Seufzer, indem er zum Tiſch zurückkehrte und unſere Gläſer von neuem füllte:„Aber ſchließlich wirſt Du auch das verſtehen. Ich hatte mir nämlich in den Kopf ge⸗ ſetzt, ſchon als junger Bengel von fünfzehn bis ſechszehn Jah⸗ ren, daß mein zukünftiger Schatz durchaus in Stulpſtiefeln, ſchwarzen Samthöschen und heller Hemoͤbluſe irgendwo in der Welt herumlaufen müſſe. Und denke Dir, einmal bin ich wirk⸗ lich dieſem ſo beſchaffenen Schatz begegnet! Das war aber erſt nach unſerer Studentenzeit. Ich war bereits Amtsgerichts⸗ aſſeſſor und bezog feſtes Gehalt. Da ſah ich„ſie“ in einem Wanderzirkus in unſerm Städtchen. Sie trat als Cowboy auf, vollführte tolle Reiterkunſtſtücke und glänzte als Laſſowerferin. Sie war faſt genau ſo angetan, wie Du jetzt das Geheimrätchen da ſiehſt. Selbſtverſtändlich hielt ich es für meine Pflicht, mich ſterblich in ſie zu verlieben. Ich reiſte dem Zirkus nach und lernte ſie kennen. Ich ſage Dir, mein Lieber... ich hatte den feſten Willen, aber es war ſchlechterdings unmöglich. Hübſch war das Frauenzimmer zum Freſſen, aber unſagbar— ich will mich milde ausdrücken— ordinär. Es ging beim beſten Willen nicht!— Und dann mußt Du bedenken, wie verwöhnt ich durch meine Mutter war, mit der ich ja auch damals noch zuſammenlebte. Wer eine ſolche Mutter gehabt hat, der ällt nicht ſo leicht auf Zirkusreiterinnen hinein. Es hat mir wohl noch manche Frau das Herz warm gemacht— aber dann mußte ich ſie immer mit meiner Mutter vergleichen— und da fielen ſie ab, rettungslos, eine wie die andere. Seit drei Jahren iſt ſie nun tot, die einzige Frau, die ich jemals wirklich geliebt habe. Und nun.. Geheimrätchen iſt auch der Anſicht, daß wir lieber ledig bleiben ſollen. Oder biſt Du etwa anderer Meinung?“ „Ich?— Nun, ich meine, unſere guten Mädchen ſollten Trauer anlegen um Dich. Du haſt Dein Herz an einen Fetiſch gehängt— und hätteſt doch das Zeug gehabt zu einem guten Ehemann.“ Wanderſegen Von Anna Enders⸗Dix Ich laſſe das Dampfroß ſchnauben, Und ſauſen das Kraftgefährt— Zwei rüſtige Wanderfüße Sind Goldes wert. Und von der breiten Straße Wie gern bieg' ich waldein! Des Waldes dunkler Mantel Hüllt ſanft mich ein. Ich trete aus ſeinem Schatten In die beſonnte Welt. Wie iſt mir von friſchen Kräften Die Bruſt geſchwellt! Und dringen die Rätſel der Zeiten Wie Feinde auf mich ein— Ich will vom Siege Gottes Ein Zeuge ſein. Anekdote von Heinz Steguweit Als dem Monſchäuer Uhrmacher Alwin Babendieck nach dreißigjähriger, zwar glücklicher, doch kinderloſer Ehe die liebe Frau geſtorben war, bröckelte der Witwer mürriſch dahin, aß nichts, ſchloß ſich ein, ließ das Geſchäft im Stich und hatte nur den einen letzten Wunſch, von dieſer troſtloſen Erde bald ebenſo geräuſchlos zu verſchwinden, wie er vor ſechzig Jahren auf ihr erſchienen war. Er ſetzte ſich darum in recht tragiſcher Abſicht an den Schreibtiſch, zerkaute ſeinen Federhalter und wußte nicht, ob er gleichgültig, heroiſch heiter oder mit verbitterter Anklage die Abſchiedsbriefe an ſeine Nachbarn und Verwandten beginnen ſollte. Endlich entſchied er ſich für die verbitterte An⸗ klage, denn, ſo knurrte er, wenn man ihn morgen in der Schlinge am Bettpfoſten finden würde, ei— ſo dürfte ein Aus⸗ gang voll philoſophiſcher Heiterkeit nur die Tragödie ſeines Witwertums zum ſpöttiſchen Grad einer Komödie herabwerten. Alwin Babendieck war alſo gefaßt, keiner ſtimmte ihn mehr um; er ſchwur ſich das freiwillige Ende und hörte nur unwirſch die Stimme eines Freundes, der ſchon dreimal ans Fenſter ge⸗ trommelt hatte und Einlaß begehrte. Alwin Babendieck, der Lebensmüde, öffnete dem ungeſtümen Klopfer und erfuhr, daß der Freund ihn zu einem zünftigen Bierſkat aufmuntern wollte; indes, er ſchlug ſolches Anſinnen ab, weil— und er ſagte dies mit erſchreckender Offenheit— weil man ihn bald als kalte Leiche am Bettpfoſten finden werde. Der Freund ſchauderte, alarmierte die Nachbarn, dieſe ſtürzten zum Arzt, der Arzt er⸗ ſchien mit einem Aufgebot ſanitätiſch geſchulter Feuerwehrleute, den einſt ſo umgänglichen, heute aber ſo hartnäckig aufs Ster⸗ ben verſeſſenen Uhrmacher umzuſtimmen. Wahrhaftig: Mon⸗ ſchau wurde an dieſem Abend ein Ort wildeſten Aufruhrs; aber Babendieck blieb bei ſeiner Abſicht, trotz aller Tränen der Nachbarn, trotz ſtrengſter Zurechtweiſung durch den Arzt, wäh⸗ rend er gar die handgreiflichen Ermahnungen jener braven Feuerwehrleute mit einem geſchwungenen Stuhlbein erwidern wollte. Da zog man— des Kampfes müde— kopfhängeriſch ab, überließ den verwitweten Uhrmacher ſeinem Schickſal un erſtattete lediglich noch dem Ortspfarrer eine Meldung, ohne indes von dem Dazwiſchentreten des klugen Geiſtlichen ein beſſeres Ergebnis als das eigene zu erhoffen. Der Paſtor aber war— wie man ſo ſagt— ein Fuchs Gottes. Er klemmte ſich eine Flaſche Nierſteiner Riesling unter die Achſeln, dazu einen Korkenzieher und betrat mit ſolch ſeltſamer Ausrüſtung die Stube des Lebensmüden, den er beim eifrigen Abfaſſen ſeines Teſtaments antraf. Da Alwin Babendieck ſogleich den Pfarrer beſchwor, um des Himmels oder Beelzebubs Willen keinen Bekehrungsverſuch bei ihm zu unternehmen, begegnete ihm der Geiſtliche mit der ſeltſamen Antwort, daß er— im Gegenteil— ſeinen Lebensüberdruß nur allzu gut verſtünde, daß er ihn daher nur noch in ſeinem Vor⸗ haben beſtärken wolle und daß er ſeine vollſte Achtung einem Ehemann zu erweiſen gekommen ſei, der ſeinem verblichenen Weibe mit ſolcher Todestreue anhänge. Freilich, fuhr er fort⸗ möge der Herr Uhrmacher auch ſeinerſeits verſtehen, daß der Pfarrer nicht gar ſo unfeierlich von ihm verabſchieden wolle, daß er— im Gegenteil— den Wunſch hege, wenigſtens noch eine Flaſche Nierſteiner mit ihm zu leeren, bevor er in die an ſich ja recht unchriſtliche Schlinge zu ſpringen gedenke. Der Lebensmüde ſah nicht ein, warum er den ehrlich an⸗ gebotenen Abſchiedsbecher ausſchlagen ſolle; alſo entkorkte der Paſtor unter hörbarem Schluchzen die Flaſche, goß zweimal ein, beide ſtießen an, ſetzten ſich, plauderten, holten noch eine zweite Flaſche, wurden heiß in den Köpfen, kamen ins Lachen un Witzereißen, endlich ans hellſte Singen, bis ſie beide in lebens⸗ luſtigſter Laune das Teſtament und die Abſchiedsbriefe dem flammenden Ofen überantworteten. Und mag auch dies ſchelmiſche Kunſtſtück eines Seelſorgers dem einen allzu liſtig, dem anderen gar leichtfertig erſcheine. wir müſſen bedenken, daß einem hartnäckigen Selbſtmörden gegenüber kein Mittel heilig genug iſt, den Fertrümmertſ 5 mit dem Groll ſeiner Stunden wieder zu verſöhnen und alf ſeinen Sturz in den Freitod mit hilfreichen Armen aufzu⸗ fangen. Erlebniſſe und Ergebniſſe Von Ottomar Enking Von Wahrheit beſeelt, von Freiheit begeiſtert, von Schön⸗ heit geleitet,— ſo laßt uns 9 10 das Leben ſchreiten! 7 Zur einzig Geliebten: Wie könnte uns der Tod trennend Vermag das doch nicht einmal das Lebenl Alles und jedes außer der ernſthafteſten und für Jutes Leben wirklich bedeutenden Arbeit führt auf die zum Stumpfſinn. Hans Harlanders letzter Weg Skizze von Georg Paul Lücke Nach vierſtündiger, ſchwerer Kletterarbeit lag die erſte Wand unter ihm. Schroff ſtürzte ſie zur Tiefe und warf ihren blauen Schatten weit hinaus in das Tal. Fern an ſeinem Rande ſchimmerten wie Edelſteine die Fenſter der großen Hotels von Sardez. 5 Hans Harlander ſtand zweitauſend Meter über dem Leben, das mit fernem Raunen einen ſchwachen Widerhall in die ſtille Hochwelt ſandte. Schon griff die Kälte über die Firnwand herab, die ſich wie gleißender Marmor über ihm ins Blau türmte, mählich aufſteigend zuerſt, dann, ſenkrecht faſt, ſich aufbäumend zum wild zerriſſenen Grat. Andere hatten das Wagnis vor ihm verſucht, aber an dieſem kühnſten ——5 der Hochalpen waren ſelbſt die Beſten mutlos ge⸗ worden. Nur dem gehörte der Sieg, der keine Wünſche zurückließ für Leben und Zukunft. Sein Leben war Kampf geweſen, die Liebe anderer Menſchen hatte er nie empfunden. Eine Mutter, die ſich vergeſſen, ſtahl ihm den Glauben an das Höchſte; ein in Haß ſich zermürbender Vater ſah in dem un⸗ verſtandenen Knaben nur eine Laſt. Freundlos und freudlos hatte er dahingelebt, ein Leben ohne Zweck und Ziel, das Opfer ſeiner ſchwachen Seele, die ihn ſein Daſein nur träumen ließ, nicht aber die Kraft gab, es aus eigenem Willen zu meiſtern. Und als er zu finden glaubte, was ihm das Leben hätte wertvoll machen können, da war die junge Gattin, die ſein Geld nur gelockt, dem anderen gefolgt, deſſen Männlich⸗ keit Gegenbild er war. So haßte er das träge Blut in ſich, die Maſchine aus Muskeln und Nerven, im Sport geſtählt, die doch nicht Herr wurde ſeiner Läſſigkeit. Nicht den Mut brachte er auf, ein Ende zu machen, aus dem Gedanken den Willen zur Selbſt⸗ vernichtung zu zwingen. Nur dazu hatte er ſich entſchließen können, es einem Zu⸗ fall anheim zu ſtellen, ob er dieſes Drohnendaſein weiter⸗ führen ſolle oder nicht. Hier in der Ureinſamkeit der toten Hochwelt war dieſer Tritt vom glatten Untergrund gelöſt, die trügeriſche Decke über gähnender Spalte, die Kälte der Nacht, das Toben ent⸗ feſſelter Elemente— dann würden ein paor kurze Zeilen melden, daß wieder einer für ſeine Liebe zu den Bergen ſtarb. Da brach ein Knattern und Berſten in die Stille. In ge⸗ waltigen Blöcken ſtürzte ein Eishang vom Grat, hüllte den Harrenden in flimmernde Splitterwolken und verſchwand polternd in der Tiefe. Hans Harlander aber ſtand unverletzt. Weiter ging er dem Tod entgegen. Wuchtig ſchlug das Beil Stufe um Stufe aus blankem Eis. Die Stille wuchs gleich der im Süden aufquellenden Wetterwolke, aus der zu⸗ weilen dumpfes Grollen drohte. Aber die ſinkende Sonne löſte den blendenden Ballen in verziehende Streifen. Näher ſtachen die Felſen aus dem Mantel von blauem Eis, leichtfüßig überſprang er die Randſpalte. Er ging an die Wand, die ſich faſt grifflos vor ihm ſtemmte, gewann den wuchtig zerſägten Grat, überwand Turm auf Turm. Unter Füßen und Händen brach der verwitterte Stein. Jeder Schritt war Grenze des Lebens, jeder Blick in die Tiefe konnte den Schwindel brin⸗en und die letzte Fahrt. 8 Wieder ſtand er auf einer Graterhebung. Drüben jetzt trotzte die Felsbaſtion des noch unbezwungenen Gipfels, die meſſerſcharf zur Schneide ſich verjüngend, in die Unendlich⸗ keit des Aethers emporſtieg. Da ſah er das Mädchen. Unwirklich faſt in der Hocheinſamkeit lag die Geſtalt auf ſchmalem Geröllband mit geſchloſſenen Augen. Ueber die bleiche Stirn lief ein rotes Band— Blut. Wie im letzten Griff nach dem Leben hatte ſie die Hände in die Steintrüm⸗ mer verkrampft. Harlander achtete nicht der wettergeſchliffenen Platten, glitt, rutſchte hinunter in die Senke, haſtete hinüber und fühlte aufatmend noch Wärme, als er den leichten Körper in beque⸗ mere Lage hob Er riß ſein Taſchentuch in Streifen, legte den Verband um die Stirnwunde und fühlte erſchauernd ein Nachgeben der Schädeldecke, die der Sturz gebrochen. Heiß durchfuhr ihn das Gefühl der Ohnmacht. Sollte er hinabſteigen, um Hilfe zu holen?— Bis Rettung kam, ver⸗ gingen Stunden, kam die Hochnacht und erfror alles Leben. Da faßte er einen Entſchluß. Noch einmal hinab— mit Zufall in vielfacher Geſtalt. Ein Fehltritt am ſteilen Hang, ein ausbrechender Griff, ein Schneerutſch, unter unbedachtem ihr!— Dort war die Spur, die das Mädchen heraufgeführt in wahnwitzigem Ehrgeiz, Erſte zu ſein, befanden ſich un⸗ geſchickt geſchlagene Stufen, und doch bedeutete es für ihn eine Möglichkeit. die Er warf den Ruckſack ab, den Pickel daneben, hob den ſchlaff nachgebende Geſtalt über die Schulter und begann dent Abſtieg. Seine Knie zitterten, ſein Herz ſchlug in Rhythmus, als wollte es die Bruſt ſprengen. Weiter! Wei 5 Die letzte Dämmerung ſpiegelte matten Widerſchein lick. Eis, gab geringe Sicht dem ſcharf vorwärts ſpähenden B Und der Tod war da, überall, griuſte aus Schluchten ilte, Schründen, ſtand in der ſchimmernden Nacht, ſtreckte ſecten krallende Finger aus der Tiefe. Unerreichbar fern blinn die Lichter von Sardez. Stunde um Stunde verrann. llte Eiswand, die er im Aufſtieg faſt ſpielend überwunden, wo kein Ende nehmen. Die Ermattung kam und wollte ihn niederzwingen, mit jedem Schritt bergab wuchs ſeine Seele, gab Muskeln übermenſchliche Kraft und meiſterte den Das Eis der Jahrzehnte brach, ſein Leben bekam war Tat!— 5 Doch, als er den ſicheren Fels erreichte, das Mã behutſam zu Boden gleiten ließ, vortrat und einen Nacht über die letzte Wandſtufe warf, ob er ſie in dieſer por⸗ noch zwingen könne, ſah er Lichter tief unten, die ſich em bewegten. twort Ein gellender Ruf in die Nacht!— Eine ferne An man und das Schwingen einer Laterne, die ihm kündete, daß ner⸗ ihn gehört. Da wandte er ſich rückwärts, ſah im Dakendes licht der weißen Welt zwei offene Augen und ein dan Lächeln um einen roten Mund. ildem Schwindel griff ſein Gehirn, Sterne fuhren in wi das Kreiſen am Firmament, Berge wankten und brachen, Chaos kam.—— Bergen ——„Die ſeit vierundzwanzig Stunden in den dforth von Sardez vermißte bekannte Hochtouriſtin Ruth eee und. wurde von einem deutſchen Alleingänger aufgefunded ich durch eine Rettungskolonne zu Tal gebracht. Sie beeee trotz einer ſchweren Verletzung auf dem Wege Ar Ihr Retter. ein gewiſſer Hans Harlander, erlitt info ldete en Bli 22 2 S HKASHDDSSee= kretevandrenenne bei der Bergung einen Herzſchlag“, me die Preſſe. — — *2 rNSS — Mittwoch, den 24. Auguſt 1927 Nene Maunhbeimer Zeitung lebend⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 388 8 Neues aus aller Welt Ein Mieter erſchießt ſeinen Hauseigentümer. Im gzerbdzen Biergrund“ in Offenbach gab im Verlauf einer hefti⸗ gen Mietſtreitigkeit der 62jährige Mieter Ad ler, deſſen Woh⸗ deuns geräumt werden ſollte, auf ſeinen 66jährigen Hauswirt s e aus einem Revolver ab, von denen einer den Sauswirt in den Kopf und ein anderer in die Bruſt traf. Der auswirt Weiber erlag bald darauf ſeinen ſchweren Ver⸗ etzungen. Abler ſtellte ſich darauf ſelbſt der Polizei. Er gab an, die Tat nicht mit Vorſatz ausgeführt zu haben. der F. Eine Lehmgrube aus der Römerzeit. Vor einem Hauſe ſtun Kaiſerſtraße in Friedberg ereignete ſich ein Straßenein⸗ Urz. Nachdem man heftigen Gasgeruch feſtgeſtellt hatte, rafen Arbeiter des Gaswerks ein, um den vermutlichen Rohr⸗ euch feſtzuſtellen. Die Arbeiter begannen mit der Wegnahme Ser Pflaſterſteine, welche ihnen plötzlich entglitten und in die Mele ſtürzten. Man entdeckte eine Lehmgrube von 4 bis 5 * Tiefe, die vollſtändig mit Gas gefüllt war. Dieſes durch einen abſpringenden Funken entzündet, ſodaß 88 meterhohe Flamme emporſchlug. Zum Glück kam nie⸗ zu Schaden. Solche Lehmgruben hat man in letzter Zeit tederholt auf der Kaiſerſtraße gefunden; ſie ſtammen teil⸗ altee noch aus der Römerzeit und wurden noch im Mittel⸗ ter als bequeme Lehmgruben benutzt. 8 Das Examen verſchlafen. Ein 23 Jahre alter Student Ilit Dortmund hatte in Bonn ins Examen zu ſteigen. Un⸗ f˖ ücklicherweiſe verſchlief er am Morgen die Zeit, kam zu Pat und konnte nicht mehr teilnehmen. Dies bedeutet den Herluſt eines Semeſters. Der junge Mann nahm das ſo zu erden, daß er ſich erſchießen wollte. Er gab aus einem 95 polver einen Schuß auf ſich ab, der ihn in die linke Lunge 307 Er wurde ſofort in die Klinik geſchafft, wo man aber fft, ihn am Leben erhalten zu können. Feuer in einer Irrenanſtalt. Am Montag morgen ent⸗ Gend in einem Gebäude der Bildungs⸗ und Pflegeanſtalt für D iſtesſchwache St. Joſefsheim bei Waldniel(Rheinland) ein Sachſtuhlbrand. Das ganze Dachgeſchoß iſt dem Feuer zum er gefallen. Es handelt ſich hierbei um einen Schlaffaal, in Aus 100 Kinder untergebracht waren. Die Inſaſſen waren bei heil bruch des Feuers gerade in der Kirche, ſodaß größeres Un⸗ 500 micht eingetreten iſt. Der Geſamtſchaden wird auf 40 bis 00 Mark geſchätzt. Die Uhrkette im Kuhdarm. In einem Dorf bei Bran⸗ einer benrg in Oberbayern hatte vor ſieben Jahren eine Kuh 5 er Sommerfriſchlerin die goldene Halskette mit an⸗ ie ender Uhr vom Halſe geriſſen und verſchlungen. Kette wurde beim Wiederkauen ans Tageslicht gebracht, die lieb verſchwunden. Vergangene Woche iſt die Kuh nun ihre Veg allen Fleiſches gegangen, aber die Kette fand ſich in Verlt Gedärmen eingekapſelt und konnte tadellos erhalten der Verliererin wieder zugeſtellt werden. ſelle 86 000 Mark unterſchlagen. Bei der Reichsbankhaupt⸗ beckt in Dresden ſind größere Unregelmäßigkeiten aufge⸗ eine worden. Der Reichsbankkaſſierer Max Schubert, der eit beſondere Vertrauensſtellung einnahm, hat ſeit längerer Ahr Unterſchlagungen verübt, um eine luxuriöſe Lebensweiſe Jagen zu können. Die Verfehlungen ſind in den letzten poltect aufgedeckt worden und Schubert iſt von der Kriminal⸗ Worden feſtgenommen und der Staatsanwaltſchaft zugeführt niſf en. Nach den bisherigen Feſtſtellungen und den Geſtänd⸗ ſen Schuberts ſind etwa 86 000/ veruntreut worden. Lungn Eine Dame Siegerin im Wettrauchen. Der Berliner für apark hatte einen Wettſtreit im Dauerrauchen veranſtaltet, geſtiſten eine Zigarrenfirma einen Preis von 1000 Zigarren ibenltet hatte. Der Kampf um den Rekord hatte ein höchſt Darraſchendes Ergebnis. Den Preis gewann nämlich eine 2 St e ein Fräulein Mia Katſchke, die mit dem Rekord von unden 15 Minuten über ſämtliche Bewerber ſiegte. ne we uingsplgge in Pommern. Aus großen Teilen weißkim erns werden Maſſenzüge von Schmetterlingen, Kohl⸗ Land ungen, gemeldet, die ſich in ungeheuren Mengen über das kön berbreiten. Ein Schmetterlingsflug zog in Richtung der Vieſen Inſel und bedeckte auf ſeinem Wege alle Felder und ihre ſich Bekanntlich ſind die gefräßigen Tiere, die unterwegs Feldfen ſchnell entwickelnden Eier ablegen, eine Gefahr für die iſſe Wüte. Man erklärt ſich ihr Maſſenauftreten durch die ttetterung, doch wird man ſich erinnern, daß die große an erlingsplage vor zwei Jahren, die ungeheuren Schaden Auch Kohlfeldern verurſachte, während großer Hitze auftrat. deohann weſtlichen Mecklenburg ſind große Schmetterlingszüge 97 worden. arfber, Spritſchmuggel auf der Oſtſee. Der Motorſchoner 2C ggel auf der e orſch arrotta⸗ aus Kiel wurde von dem neuen, ſehr raſch gehen⸗ wediſchen Zollfäger„Viking“ nach Stockholm einge⸗ ie„Charlotta“ hatte 60 000 Liter Exportſprit und Kognak und Wein an Bord, außerdem fünf Kilo⸗ Zwiſchen den Alandsinſeln und der ſchwe⸗ N1 diſcen Tabak.— Pootg aüſte war der Kapitän des Motorſchoners des Zoll⸗ ſich uanſichtig geworden und lief, in der Meinung, es handele wäſſer einmen finniſchen Zollfäger, in die ſchwediſchen Ge⸗ hatte n. Nachdem er die Vier⸗Meilen⸗Grenze überſchritten Der Ka urde er von der„Viking“ angehalten und unterſucht. daß er pitän zeigte eine höchſte betrübte Miene, als er merkte, diſchen Zollher falſchen Sekte geflohen ünd dem ſchwe⸗ geſchmn ollboot ins Garn gegangen war. Dieſer Zollbeſchlag das denagelken Sprits iſt der größte ſeit Oklober 1926, als gebracht che otorfahrzeug„Roland“ mit 58 297 Litern ein⸗ wurde, während die Geſamtmenge beſchlagnahmten Ochm Aüer 1998 prits 1926 nur 64 512 Liter betrug, gegen 31 399 Sportliche Nunoſchau Die Oberrheiniſchen Vereine auf der Deutſchen Meiſterſchafts⸗Regalta Ein Rückblick Die 16. Deutſche Meiſterſchafts⸗Regatta fand auf dem Medeweger See dicht bei der Stadt Schwerin in Mecklenburg ſtatt. Dieſer ſchmale Landſee iſt lediglich zu Ruder⸗Regatta⸗ Tvecken zugänglich gemacht und es findet ſonſt keinerlei Schiffahrt⸗ oder Ruderbetrieb ſtatt. Die Rennſtrecke iſt kerzengrade abgeſteckt, ſie iſt gegen Wind ſtärkeren Grades Seitenwind konnte die Waſſeroberflüche kaum kräuſeln. Die Wahl der Rennſtrecke, die man non Berlin und Hamburg verhältnismäßig leicht, von Süd⸗ und Weſtdeutſchland nur auf zeitraubenden Umwegen erreicht, iſt wohl auf die günſtige Lage zu dem Hamburger und Berlier Ruderrevier zurück⸗ zuführen. Daß trotzdem aus Berlin nur vier, aus Hamburg ein Verein zu den Meiſterſchaften im Vierer und Achter ge⸗ meldet waren, während Süd⸗ und Weſtdeutſchland, das heißt das Rheingebiet, Mainz, Mannheim, Heidelberg, Worms, Frankfurt a.., Köln, Düſſeldorf und Godesberg vertreten waren, gibt einesteils Aufſchluß über die unheil⸗ volle Zerſplitterung des Berliner Ruderſports, andererſeits geigt ſie die Friſche und Hochgradigkeit der Entwicklung im Rheingebiet. Dieſe wäre noch ſchärfer zutage getreten, hätte man ſich darauf beſchränkt, ſich auf eine Bootgattung zu ſpezialiſteren. Mainz hatte urſprünglich ſein Training auf Zweier, Vierer und Achter eingeſtellt, mit dem Vierer zu lange experimentiert, ihn dann zurückgezogen, das Haupt⸗ gewicht auf den Zweier gelegt und den Achter in den letzten Tagen durch Neubeſetzung verſtärkt. „ Auch die Mannheimer Amieitia hat neben dem Vierer noch den Achter gemeldet und in dieſer Bootgattung ihre Vierer⸗Mannſchaft mitverwendet, beziehungsweiſe ſie als Hauptfaktor eingeſtellt. Die Vierer⸗Mannſchaft der „Amicitia“ war die techniſch beſte, muſtergültig zu⸗ ſammenrudernde aller erſchienenen Vierer⸗Mannſchaften, ſie ſtand aber an phyſiſcher Kraft den übrigen Mannſchaften nach. Sie war eine Junioren⸗Mannſchaft und ſie hatte die ihr ſiegreich beſtrittenen Rennen faſt alle verhältnismäßig leicht ſchon auf halber Strecke ſicher gewonnen und nicht die ſcharfen Endkämpfe durchgeführt, die die Mannſchaften für Rennen erſter Ordnung härten. Sie führte mit dem aus dem End⸗ kampf als Sieger hervorgegangenen Berliner Ruderklub das erſte Vorrennen, verſteuerte ſich, geriet in das Schmeißwaſſer ihrer Gegner und gab ſich in dem Bemühen, das verlorene Terrain aufzuholen, völlig aus, ſo daß ſie bei 1500 Meter die ſtarke auf einen harten Endkampf gedrillte Mannſchaft des Dresdner Ruderpereins an ſich vorbei laſſen mußte und da⸗ durch die Anwartſchaft auf die Beteiligung im Entſcheidungs⸗ rennen verlor. Im Achter, der durch vier körperlich ſtärkere Ruderer aus dem zweiten Vierer ergänzt war, von denen drei erſt das Training aufgenommen hatten, als der Aletter⸗Vierer auf allen Kampfplätzen als ſicherer Vertreter ſeiner Klaſſe ſieg⸗ reich das Feld behauptet hatte, war die Zuſammenarbeit nicht auf der Höhe der Feinfühligkeit, wie ſie die Kölner zeigten. Die Mannſchaft war ſchnell, ſehr ſchnell, es fehlte ihr aber das harte Durchbeißen der Kölner, die, obwohl ſie das Kiel⸗ ſchwert verloren hatten und mit fortwährend ausgedrehtem Steuer fahren mußten, mit dem Heldenmut der Verzweiflung eine für ſie ſichere Sache verteidigten und knappe Sieger blieben, trotzdem ſie mit dem Seefang des Steuers den Lauf hemmende Wellenberge mitgeſchleppt hatten. Man darf die Kölner unbedingt als Ueberklaſſe anſprechen, als olympia⸗ reif. Die Mannheimer„Amicitia“ muß man unbedingt in die erſte deu ſche Ruderklaſſe einreihen. Sie teilte im Achter das Schickſal der Mainzer, die ebenfalls noch nicht lange genug zuſammengearbeitet, entbehrten, was den beiden ſüddeutſchen Mannſchaften nichts an ihrem Vollwerte nimmt, da ſie mit dem Berliner Ruder⸗ klub⸗Achter als gleichwertig anzuſprechen ſind. Geſchlagen, aber nicht beſiegt kehrt der Zweier des Heidel⸗ berger Ruderklub aus Schwerin zurück. Von den ſieben Zweier⸗Mannſchaften waren die Heidelberger die tech⸗ niſch beſte, die am feinſten durchgearbeitete, die ſtilvoll reinſte, Das war der gleiche ſchön lang durchgeführte Zug, wie wir ihn vor Jahrzehnten in dem Zweier Ulrich—Beck geſehen haben; hier hat ſich ein Ciabſtil rein durch Fahrzehnte erhalten. Dazu das lebhafte nicht überhaſtete Rudern. Die Mannſchaft ſteuerte gut, ſie ſchlug im Vorrennen das ſtarke Mainzer Paar und erlag im Entſcheidungsrennen der bären⸗ ſtarken Mannſchaft des Berliner Hellas, der an Stil, Form und Technik ſowie der Steuerkunſt nicht an die Heidelberger heranreichte. Auch ihnen fehlte die Beteiligung an bort durchgeruderten Rennen, die allein den Maßſtab und die Be⸗ fähigung für allererſten Wettbewerb geben. Unſere guten ſüddeutſchen Mannſchaften müſſen ſich abgewöhnen, auf allen möglichen minderklaſſigen Regatten in allen möglichen Rennen zu ſtarten und zum Schluß in Kaiſer⸗, Königs⸗ und Prinzen⸗ preiſen allein über die Bahn zu gehen. Im Doppelzweier ſchlug das Wormſer Paar, das diesmal treffſtcher durchtrainiert war, die Bremer Mannſchaft leicht, nachdem der Hauptgegner aus der Bahn gerudert war. Im Entſcheidungsrennen hatten die Wormſer das gleiche Miß⸗ geſchick, aus der Bahn zu rudern und dadurch außer Wett⸗ bewerb zu fallen. Es mag dahingeſtellt bleiben, ob die Wormſer die Linzer und Berliner Wickinger hätten ſchlagen können und ſich dadurch in allererſte Klaſſe einzureihen, aber es muß wiederholt die Frage geſtellt werden, ob ein Verlaſſen durch die dünenartig anſteigenden Ufer geſchützt. Ein ſchwacher 1 der höchſten Härte der abgeſteckten Bahn bei dem die betreffende Mannſchaft doch ſtets den Nachteil des größeren Weges hat, in allen Fällen den Ausſchluß vom Rennen nach ſich ziehen muß. Für die Meiſterſchafts⸗Rennen beſtehen beſondere Beſtimmungen die den Schiedsrichter ermächtigen, bei Zufälligkeiten und Zwiſchenfällen nach freiem Ermeſſen deren Wirkung auszu⸗ alten, um ein einwandfreies Ergebnis nach rein ſportlichen Geſichtspunkten ſicherzuſtellen. Die oberrheiniſchen Ruderer können mit Ehren auf ihre Beteiligung an der Meiſterſchaftsregatta zurückblicken. Sie werden die Folgerungen aus den Ergebniſſen ziehen, die ſie zum weiteren Streben auf der betretenen Bahn anſpornen wird und ſie davon das Nichterreichen des höchſten Endzieles auf nebenſächliche Dinge zurückführen, die auf die Geſamt⸗ leiſtung keinen Einfluß gehabt haben. H. Bff * Leichtathletik Zweiter Teil der finniſchen Meiſterſchaften Bei der Fortſetzung von Finnlands Leichtathletikmeiſter⸗ ſchaften in Aabo gab es die folgenden, faſt durchweg guten Reſultate: Speer: Pintilä 63,80 Meter, Nummi 62,85 Meter, Johannſen 62,45 Meter; Dreiſprung: Tunulos 15,08 Meter, Nvinen 14,61 Meter; 10 000 Meter: Mattilainen 32,01 Min., 2. Raſtas 32,01.1 Min.; 100 Meter: Helle 11,6 Sek.; Stabhoch⸗ ſprung: Salo 3,62 Meter; 400 Meter: Ström 50,8 Sekunden; Diskus: 43,41 Meter, 2. Niytima 43,04 Meter; 110 Meter Hür⸗ den: Sjöſtadt 16,1 Sek.; 1500 Meter Kinnuneux:03,4 Min. —ÜEnkhß—'?fexT gen Aug E 8 , — 7 SO G 7 7 * Frar. h rankl.** 7035 42 013 2⁰* 55 875 8 7 — O wolkenlos. O heiter. O halb bedeckt. wolkig. Obedeckt. o Negen. GGraupeln. Nebel. E Gewitter O Windſtille. O- ſehr leichter Oſt. Gmäßiger Südſüdweſt. Aſtürmiſcher Nordweſt. Schnee. Die Pfeile fliegen mit dem Winde. Die bei den Stationen ſtehenden Zahlen geben die Tempe⸗ ratur an. Die Linien verbinden Orte mit gleichem auf Meeresniveau umgerechneten Luftdruck Wetternachrichten der Karisruhersandeswetterwarle Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7 morgens) „Luft.] Tem. Se 22 8 IS 7 druck pera⸗ ee Wetter 3 5 8 in NN] tur S. 2 m mm C S88 Sel 8 Richt. Stürte 8 Wertheim 151— 12 1810 Nebel Königſtuhl563 761,6 11 14 10 80 lleicht 5 Karlsruhe 120 761,6 13 18 12 ſtill bedeckt Bad.⸗Bad. 213 761,1 14 18 11 80„Regen Villingen 712 761,5 11 15 11 Sleeicht 7 Feldbg. Hof1275 636,8 8 9 7ſttll 2 Badenweil.— 760,5] 13 19 12 W lleicht Nebel St. Blaſien 780— 13 1311 ſtill 5 Höchenſchw.!—— 195* Das nunmehr über Nordſkandinavien liegende Tiefdruck⸗ gebiet wird von mehreren Randſtörungen umkxveiſt, von denen eine geſtern über der Biscaya gelegene inzwiſchen nach den Alpenländern gezogen iſt und uns Niederſchläge bringt. Eine weitere Randſtörung hat ſich ſüdlich Irlands zu einem voll⸗ ſtändigen Wirbel entwickelt und nähert ſich England. Wir müſſen daher vorläufig noch mit weiteren Regenfällen bei im allgemein kühler Witterung und nur vorübergehenden Auf⸗ heiterungen rechnen. Wetterausſichten für Donnerstag, 25. Auguſt: Noch wei⸗ — 50 und nur vorübergehend aufheiternd, anhal⸗ end kühl. fffffff///// AA Herausgeber, Drucker und Verleger. Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b. H. Mannheim, E 6, 2 Direktion: Ferdinand Heyme. Chefredakteur: Kurt Fiſcher(beurlaubt). Verantwtl.Redakteure: Für Politik: H. A. Meißner Feuilleton: Dr. S. Kayſer.— Kommunal⸗Politik u. Lokales: Richard Schönfelder— Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer— Gericht und alles Uebrige: i..: Richard Schönfelder— Anzeigen: Dr. E. Stötzner 5 und Liier: ——— 28 637 Liter im Jahre 1924. gelletesterde. verschied unerwartet rasch mein innig- 5 er Mann, unser treubèsorgter Vater, Bruder, Wager und Schwiegervater Herr Geh. Regierungsrat Karl Meyer im 67. Lebensjahre. MANNHETNM, 24. August 1927 Die tieftrauernd Hinterbliebenen: Maria Meyer geb. Hanemann Margarete Mähler geb. Meyer Erna Meyer Werner Mähler Die Feuerbestattung findet Freitag, den 26. Aug., 79 Vormittags 4f Uhr statt. — Danksagung Für die vielen Beweise der Liebe und Teilnahme bei dem Hinscheiden meines lieben Mannes, unseres guten Vaters Franz Schotthöfer dankt herzlichst, auch den Beamten und Arbeitern im Namen der trauernden Hinterbliebenen Ludwigshafen a Rh. 22 August 1927 Frau Johanna Schofſhöfer Von der Neise zurück .Med. Aug. Söhngen 2, Tel. 26710. Ea70 Emd UJ1, 7. Breite Straſze Von der Reise zurück Dr. med. Friiz Lux Fächarzt für Haut-, Harn- und Geschlechtsleiden Liehtbehandlung Sprechstunden von 10- ½4-6 Uhr ————— Aus Urlaub zurück Ed278 Dr. Paul Dahmeann Facharzt für Hautkrankheiten P 7, 17(Heidelbergerstr) Tel. 30888 für die geſamte Indu⸗ Drucksachen strie liefert prompt Druckerel Dr. Haas, G. m. b.., Mannkelm, E 6, 2. Tel. 32716 2117 24ʃ6 138652 13917 4036 4008 4124 4132 4208 4229 4255 4902 4347 4356 4388 4409 4444 15955 daahch Macar Narsean-Jachal Bei der am 9. 8. 1927 in Gegenwart eines Notars ſtattgehabten Verloſung der gemäߧ 40 Abſatz 2 des Aufwertungsgeſetzes zur Rückzahlung gelangenden Genußrechtsurkunden zu den 47 ooigen Anleihen von 1900, 1907 und 1908 unſerer Geſellſchaft ſind für die Geſchäftsfahr 1925 u. 1926 folgende 182 Stück Genußrechtsurkunden zu lie RM. 100.— im Geſamtbetrage von RM. 18 200.— gezogen worden: 37 42 62 74 109 141 164 263 267 278 280 295 314 388 419 451 465 519 552 503 681 690 738 777 781 904 928 966 1047 1103 1119 1140 1203 1611 1212 1219 1645 1646 2122 2147 2440 2495 2766 2789 3091 3159 3678 3711 1313 1354 1449 1461 1477 1503 1514 1562 1600 1605 1656 1699 1704 1858 1871 1884 1931 1994 2022 2084 2181 2200 2208 2250 2266 2287 2328 2340 2372 2390 2499 2538 2574 2578 2619 2621 2622 2646 2707 2708 2836 2843 2872 2898 2920 2931 2963 2974 2982 3015 3275 3345 3347 3350 3386 3466 3482 3483 3615 3696 3718 3738 3809 3834 3843 3845 3857 3872 3899 3908 2739 3023 4614 4630 4636 4668 4716 4842 4859 4868 4888 4895 4940 4964 5112 5137 5189 5147 5164 5177 5208 5252 5402 5408 5485 5538 5590 5650 5656 5675 5701 5726 5730 5758 5769 5794 5844 5919 5957 5975 5988 6011 6045. Die Auszahlüng des Nennwertes dieſer ausgeloſten Genußrechts⸗ urkunden erfolgt ſofort außer bei unſeren Kaſſen in Mannheim⸗ Waldhof und Tilſit bei folgenden Stellen: in Maunheim: bei der Süddeutſchen Disconto⸗Geſellſchaft.⸗G., 4554 5054 5578 125 in Berlin: bei der Direction der Disconto⸗Geſellſchaft, bei der Berliner Handels⸗Geſellſchaft. in Frankfurt a..: bei dem Bankhaus E. Ladenburg, bei der Direction der Disconto⸗Geſellſchaft Filiale Frankfurt am Main gegen Auslieferung der Genußrechtsurkunden mit den dazugehbrigen Zinsſcheinen Nr. 2 ff. nebſt Erneuerungsſcheinen. 8352 Mannheim⸗Waldhof, den 22. Auguſt 1927. Zellstofffabrik Waldhof 8. Seite. Nr. 388 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Mittwoch, den 24. Auguſt 1027 e Wer heiraten will leiht oder kauft preiswert seinen Hochzeits- oder Gesellschaftsanzug auf unserer großen Etage. Dort orhalten Sie auch elegante Anzüge, Mäntel, Hosen, Windjacken, Regen- u. Bozener- Mäntel, Pelerinen so- wie Leinen- u. Lũsterioppen in groß. 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